Anreise Unterkunft Erfahrungsbericht

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Anreise Unterkunft Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht
Name: L u k a s H e r r m a n n
Austauschjahr: Wintersemester 2013/14
Gastuniversität: Universidad de Huelva
Stadt: Huelva
Land: Spanien
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.
Anreise
Die nächsten Flughäfen befinden sich bei Faro, Portugal und bei Sevilla. Weitere Flughäfen in
Spanien liegen bei Jerez de la Frontera und bei Málaga. Falls jemand mit Sportgepäck wie z.B.
Surfboard anreisen möchte, kann ich Norwegian empfehlen, da hier für Sportgepäck nur 25 Euro
berechnet werden (außerdem hat man WLAN in der Luft, falls das für euch entscheidend ist ;)).
Sonst einfach bei diversen Portalen wie opodo.de nach Flügen suchen oder direkt mit Ryanair
fliegen. (Flughäfen in Faro, Jerez, Málaga oder Sevilla)
Für weitere Informationen bezüglich der Anreise von Faro, Sevilla, Málaga oder Madrid konsultiert man am besten den „Guia Estudiante Internacional“, welcher den zukünftigen Erasmus
Studenten von der Universidad de Huelva via email zugeschickt wird (dieser ist bisher nur auf
Spanisch vorhanden gewesen). Sonst könnt ihr direkt unter http://www.damas-sa.es/ Busverbindungen von Sevilla, Jerez und Málaga nach Huelva suchen. Von Faro könnt ihr unter
http://www.eva-bus.com/ suchen.
Um von den Flughäfen (Sevilla, Faro) zu den jeweiligen Busbahnhöfen zu gelangen, nimmt man
am besten den Bus. Informationen hierzu findet man am einfachsten direkt unter den Webseiten
der Flughäfen. Die Anreise vom Flughafen Sevilla zum Busbahnhof in Sevilla (Plaza de las Armas) dauert wesentlich länger als vom Flughafen Faro zum entsprechenden Busbahnhof. Vom
Flughafen Faro kann man notfalls auch ein Taxi zum Busbahnhof in Faro nehmen.
Unterkunft
Für die ersten Tage der Wohnungssuche habe ich ein Zimmer in der Jugendherberge „Albergue
Inturjoven Huelva“ gebucht. (www.inturjoven.com)
Um hierfür den ERASMUS Rabatt zu erhalten, führt man die Buchung via email an [email protected] mit folgenden Daten durch: nombre y apellidos, sexo, domicilio,
número de teléfono, número de pasaporte o número de tarjeta de identidad, fecha de nacimiento y
las fechas de llegada y de partida. Als Betreff muss man unbedingt “RESERVA ESTUDIANTE
ERASMUS” angeben. (Der Prozess ist auch im „Guia Estudiante Internacional“ beschrieben.)
Wohnungen in Huelva sucht man über die aktuelle ERASMUS Gruppe des Jahrgangs auf Facebook, mithilfe der Universität Huelva bzw. der Studentenorganisation ESN Huelva
(Campus Carmen), der privaten Agentur Housing Huelva (http://www.housinghuelva.com/es)
oder auf dem schwarzen Brett auf dem Campus la Merced.
Eine weitere Möglichkeit, die vor allem für diejenigen interessant ist, die mit spanisch sprechenden Menschen zusammenwohnen möchten, ist das Internetportal zur WG Suche pisocompartido.com. So kann man auch schon von Deutschland aus nach einer Wohnung suchen.
Die Mietpreise für die Wohnungen in Huelva sind niedrig; mit Nebenkosten zahlt man ungefähr
zwischen 220 und 250 Euro.
Universität
Die Universidad de Huelva ist auf die drei Campus el Carmen, la Merced und la Rábida verteilt.
Erstere ist der Hauptcampus, auf welchem sich u.a. das International Office befindet. Der Campus
Merced befindet sich direkt im Stadtzentrum vor dem Plaza Merced. Der Campus la Rábida befindet sich ein wenig außerhalb der Stadt.
Je nach Studienrichtung bietet die Universität spezielle Kurse auf Englisch für ERASMUS Studenten an. Darüber hinaus kann man natürlich die regulären Kurse auf Spanisch belegen.
Ich habe insgesamt vier Kurse belegt; die eine Hälfte auf Spanisch („Organización de Empresas“
und „Gestión y Control de la Calidad en Empresas de Servicio“), die andere auf Englisch („VBA
for Business Administration“ und „Financial Statement Analysis“).
Das akademische Niveau der ERASMUS Kurse ist sehr niedrig. Bei den regulären spanischen
Veranstaltungen ist es deutlich besser, liegt aber dennoch unter dem Niveau deutscher Universitäten. Im Gegensatz zu Deutschland, wird der Kurs nicht nur am Ende durch eine Klausur
benotet, sondern über die ganze Vorlesungszeit durch Tests, Aufgabenblätter oder andere Leistungsabfragen und eine Klausur am Ende.
Da die Dozenten nicht immer Rücksicht auf die ausländischen Studenten nehmen, empfehle ich
(insofern möglich) sowohl spanisch- als auch englischsprachige Kurse zu belegen, um die Sicherheit zu haben mindestens die englischsprachigen Kurse mit einer guten Note abzuschließen.
Wichtig zu wissen ist, dass man zwar die Auswahl der Kurse schon in Deutschland trifft, dies
jedoch nicht bedeutet, dass man diese Kurse dann auch wirklich an der Universität Huelva belegen kann. So sind beispielsweise alle ERASMUS Kurse auf eine bestimmte Teilnehmer-zahl begrenzt und es ist theoretisch möglich, dass man keinen Platz mehr bekommt. Der genaue Prozess
der Einschreibung in die Kurse wird dann im Rahmen der Einführungsveranstaltung der Universität erläutert. Wenn man sich mit dem Einholen der nötigen Unterschriften beeilt, ist es jedoch kein
Problem die Wunschveranstaltungen belegen zu können. Bei den spanischen Kursen sollte es
auch kein Problem sein einen Platz zu bekommen. Zu den spanischen Kursen gibt es auf der
Webseite der Universität bzw. der entsprechenden Fakultät (ist aber nicht ganz einfach zu finden)
genaue Kursbeschreibungen u.a. mit den thematischen In-halten, Literaturangaben und Benotungssystem. Zu den ERASMUS Kursen gab es auch Beschreibungen, jedoch nicht im gleichen
Umfang und auch nicht aktuell.
Die Stadt Huelva
Huelva ist keine besonders schöne Stadt. Im Zentrum und am Hafen gibt es ein paar nette Ecken
aber verglichen mit anderen andalusischen Städten wie Córdoba, Cádiz oder Granada ist es mit
Abstand die unattraktivste Stadt in Andalusien. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es so gut
wie keinen Tourismus gibt und die Menschen in Huelva nicht Englisch sprechen können. Zum
nächsten Strand, der in Punta Umbría liegt, fährt man zwischen 25 und 35 Minuten mit dem Bus.
Das Preisniveau in Huelva insgesamt ist deutlich niedriger als in Deutschland. Insbesondere Essen
und Getränke in Bars und Restaurants sind sehr billig.
Für den Einkauf von frischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse kann ich den
Mercado del Carmen empfehlen. (http://www.mercadodelcarmen.com/) Der Markt befindet sich
in einer Markthalle in der Nähe vom Busbahnhof Zafra und ist täglich von Montag bis Samstag
geöffnet.
Freizeitmöglichkeiten direkt in der Stadt gibt es nicht besonders viele. Wer in ein Fitness Studio
mit sehr guter Ausstattung möchte, dem kann ich das „o2“ im Zentrum und das „El Saladillo“ in
der Nähe des Campus Carmen empfehlen. Wenn man sich zu zweit anmeldet, gibt im Saladillo
ein sehr preiswertes Angebot.
In Bezug auf das Nachtleben hat Huelva nicht besonders viel zu bieten. Von den insgesamt drei
Diskotheken ist eigentlich nur das „La Casona“ akzeptabel, welches aber nur an wenigen Tagen
gut besucht ist. Die Atmosphäre in den einschlägigen ERASMUS Bars habe ich – vor allem nach
einigen Monaten – nicht mehr als sehr angenehm empfunden, sodass ich auf andere Bars ausgewichen bin, wo nur Einheimische anzutreffen sind. In diesen ist jedoch nur frei-tags und samstags
etwas los. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die geringe Auswahl an (guten) Bars und Diskotheken für jeden ERASMUS Studenten, der auch ein wenig feiern möchte einen großen Makel
darstellt.
Wetter
Da ich nur das Wintersemester in Huelva verbracht habe, kann ich nur über die Monate von September bis Februar aus eigener Erfahrung sprechen.
Eigentlich kann ich nur davon abraten im Wintersemester nach Huelva oder auch in andere südeuropäischen Länder, wie Portugal zu gehen. Im September und Oktober ist es zwar noch angenehm
warm aber ab Mitte/Ende November kann das Wetter dann ziemlich unangenehm werden, weil es
oft kalt und regnerisch ist. Die Häuser dort haben auch keine Heizung, sodass die meisten Wohnung ziemlich auskühlen und es einfach unangenehm kalt ist. Natürlich gibt es auch in den Wintermonaten schöne Tage mit Sonne, die Lufttemperatur bleibt im Winter jedoch trotzdem kalt.
Fazit
Zu Beginn sollte ich gleich betonen, dass meine Erfahrungen in Huelva durch das Wetter im Winter negativ beeinflusst sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mir im Sommersemester wesentlich besser gefallen hätte, da man im Sommer das Leben draußen wirklich genießen kann.
Trotzdem bleibt mein Urteil bestehen, dass Huelva als Stadt in jeglicher Hinsicht nicht viel zu
bieten hat. Die Stadt kann als guter Startpunkt dienen, um Andalusien, den Süden Portugals oder
auch Nordafrika zu entdecken. Dort verbergen sich nämlich Schätze, die es sich wirklich lohnt zu
entdecken.