Vereinschronik - SV Kray 04 eV

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Vereinschronik - SV Kray 04 eV
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Um die Jahrhundertwende begann der Fußball in unserer Heimat festen Fuß zu fassen. So war
es auch nicht verwunderlich, dass im damaligen selbstständigen Kray, nachdem sich in anderen
Städten und auch in Essen schon Fußballvereine gebildet hatten, junge, Sportliebende und
fußballbegeisterte Leute zusammenfanden um einen Sportverein zu gründen. Elternhaus,
Schulen und Behörden standen diesem Sport zwar abweisend gegenüber, doch die jungen Leute
ließen sich nicht von Ihrer Idee abbringen.
Die Gründungsversammlung erfolgte im Jahre 1904 in dem Lokal in dem der Verein über Jahre
tagte, die heutige Gaststätte Poertgen.
Der Verein erhielt den Namen Spielverein Kray 04, Verein volkstümlichen Spiel und Sports
Zu den Vereinsgründern gehörten Fußballspieler mit einem für damalige Verhältnisse
beachtliches Können. Hiezu zählten die Kameraden Gierig, Wagemann, Mannes, Kort,
Haferkamp und Nienhaus. Der Vater des Mitbegründers Paul Kort, war der erste Vereinswirt
und gleichzeitig ein alter Pohlbürger. Durch seine Fürsprache gelang es den Bauer Gantenberg
dazu zu bewegen, dem Spielverein eine Wiese zum Fußballspielen zur Verfügung zu stellen. Auf
dieser sprichwörtlichen Weide, auf der an den Wochentagen Kühe grasten, wurden die ersten
Spiele von Kray 04 ausgetragen. Der Sportbetrieb wurde nur vom Idealismus getragen, denn zu
dem an der Rotthauser Straße gelegenen Platz schleppten die Spieler vom Vereinslokal
Torpfosten und Stangen und bauten die Tore auf und nach den Spielen wieder ab. Schon bald
stellte sich heraus, dass dieser Platz unzulänglich war und den Anforderungen nicht genügte, so
dass man sich um einen anderen Platz des noch reichlich vorhandenen Geländes bemühte. Die
Verwaltung der im Jahre 1967 stillgelegten Zeche Bonifacius stellte an der Kortstraße, dem
heutigen Korthover Weg, ein Gelände zur Verfügung. Auf dieser Anlage wurde bis 1920 gespielt,
wo der Verein seine erste Blütezeit erlebte.
Dem Verein gehörten 1907 schon 130 Mitglieder an. Preußen Essen, MBV Linden, BV
Altenessen, SuS Schalke 96, BV Gelsenkirchen, BV Steele 03, SV Hattingen und andere
bekannte Vereine waren damals die Gegner. Schon in den Gründungsjahren der Fußballvereine
wechselten Spieler oftmals den Verein um in höheren Klassen zu spielen. Auch der Spielverein
hatte darunter zu leiden, wodurch die Leistungen in den Jahren 1910 und 1911 erheblich
nachließen. Die Zahl der Mitglieder ging ebenfalls zurück. Die Treue zum Verein hielten Fritz
Rühl, Hans Potocik, Jupp Küster und Seppl Simoneit.
Im Dezember 1910 trat Karl Hausmann, ein unvergessenes Mitglied in den Spielverein ein. Er
bewog Hugo Buchholz, Gustav Lissek, Heini Zander, Willi Tegeler und Fritz Ziemek in den
Verein einzutreten. Eine intensive Mitgliederwerbung stand 1911 im Vordergrund, sodass die
Mitgliederzahl wieder auf 50 angewachsen war. Zu den Spielern gehörten damals die Gebrüder
Quast, Peter, Hännes, Heina, Ludwig, Aloys. Peter Quast betreute die Jugend und leistete gute
Arbeit. Aus der von ihm betreuten Jugend stammten die Spieler Rudi Adomat, Roman
Urbanowski, Otto Kahlert, Fritz Zander, Willi Wehrum und Franz Schreiber.
Im Jahr 1912 glückte dem SV Kray 04 der Aufstieg von der C in die B-Klasse. Neben der
sportlichen Betätigung wurde auf kameradschaftliches Beisammensein mit dem Gegner größten
Wert gelegt. Vor dem Ausbruch des Krieges wurde das letzte Spiel gegen die klassenhöhere
Alemania Dortmund an der Kortstraße ausgetragen. Das Spiel wurde mit 5:0 gewonnen.
Der erste Weltkrieg (1914 – 1918) wirkte sich durch die Einberufung vieler Spieler gravierend
auf den Spielbetrieb aus, so dass dieser sogar eingestellt werden musste. Die Wirren des Krieges
zogen den Verein stark in Mitleidenschaft. Im Jahr 1913 wurde ein großer Teil der I. Mannschaft
eingezogen.
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In dieser schweren Zeit sorgt Paul Kahlert und Viktor Kuhlkampf für das Wiederaufleben des
Fußballsports beim SV Kray 04. Paul Kahlert, erst 16 Jahre alt, spielte schon in der I.
Mannschaft. Er hielt die Mannschaft zusammen und übernahm Arbeiten von
Vorstandsmitgliedern.
Im Jahre 1916 spielte der SV Kray 04 im Gelsenkirchener Bezirk um die Meisterschaft in der AKlasse. In einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft verlor unsere Mannschaft in der
Verlängerung mit 1:0 gegen Preußen Wanne.
Die Wirren des Krieges zogen den Verein stark in Mitleidenschaft. Erst 1919 kehrte wieder
Leben in den SV Kray 04 zurück. Die Heimkehrer aus dem Weltkrieg stellten sich dem Verein
wieder zur Verfügung.
Leider fehlten in den Reihen der Heimkehrer viele Sportkameraden . . .
Eine Neuaufteilung des Verbandsgebietes hatte zur Folge, dass der SV Kray 04 der B-Gruppe
Gelsenkirchen zugeteilt wurde. Im Herbst 1920 stieg die Mannschaft in die A-Klasse auf, wo der
FC Schalke 04 mehrere Jahre mit uns in dieser Gruppe spielte.
Am 12.12.1920 erfolgte eine Vereinigung mit der Fußballabteilung des TC Kray 1892, was sich
zunächst positiv auf die Spielstärke auswirkte. Später zeigten sich die Schattenseiten einer
solchen Vereinigung. Abgänge von nicht so spielstarken Spielern waren nicht zu vermeiden. Das
Ziel eines jedes Spielers war es nun mal in der I. Mannschaft des Vereins zu spielen. Mit den
Spielern August Pitton, Karl und Gustav Ziemeck, Franz und Erich Paul, Willi Ludwig und
Georg Schulze vom Turnclub Kray konnte sich der Spielverein wesentlich verstärken.
Im Jahre 1920 musste der Spielbetrieb an der Kortstraße, trotz aller Bemühungen seitens des
Vorstandes um einen Erhalt der Sportanlage, aufgegeben werden. Das Gelände wurde von der
Zechenverwaltung in Kleingärten umgewandelt. Über lange Jahre sollte der im Jahre 1920 von
der Bürgermeisterei Kray an der Jugendhalle errichtete Sportplatz – mit kurzen
Unterbrechungen – die sportliche Heimat und Bleibe des SV Kray 04 werden. Auf dieser Anlage
erlebte der Verein in den dreißiger- und vierziger Jahren seine sportlichen Höhepunkte. Durch
gezielte Jugendarbeit wurden viele Talente in die I.Mannschaft eingebaut, die später zu
Leistungsträgern im Verein wurden. Aus der Jugend wuchsen damals die Spieler R. Adomat, F.
Zander, F. Piorunek, R. Urbanowski, E. Warias, M. Rainer, A. Bolz, H. Totzek, F. Dussa, A.
Görnert, St. Lindner, W. Jöckel und etwas später W. Wehrum, F. Schreiber, H. Lissek und K.
Lattek in die I Mannschaft. Die Gebrüder Wiadrowski, Albert Schmitz, Frank Waniorek sowie
Heini Jeromin und Hermann Hammel sind ebenfalls 04er von jung an.
Im Jahr 1931 stieg der SV Kray 04 aus der A-Klasse ab, konnte sich aber im folgenden Jahr –
1932- wieder stabilisieren. Aus eigenem Wunsch schied der Verein aus dem Gelsenkirchener
Bezirk aus und wurden dem Essener Bezirk wieder zugeteilt, wohin der Verein auch politisch
und geographisch gehörte. Schon 1932 übernahm unser späterer Vereinsvorsitzender August
Bolz, der leider 1962 viel zu früh verstorben ist, eine Funktion im Verein und Vorstand.
In dieser Spielzeit wurde sogleich hinter Kupferdreh 09 und Rellinghausen 08 der dritte Platz
erreicht. Zu den Spielern der I. Mannschaft gehörten, August Hübner, Paul Syniawa, Nikolaus
Drkowski, Erich Warias, Siegfried Priss, Michael Rainer, Franz Waniorek, Heini Lissek, Willi
Berg, Karl Lattek, Viktor Wiczorka, Franz Bischoff und Karl Winter.
Im Juli 1933 wurde Karl Hausmann einstimmig zum Vereinsführer gewählt. Mitarbeiter im
Vorstand wurden die im Krisenjahr 1932 fest zum Verein gestandenen Sportskameraden Paul
Kahlert als stellvertretender Vereinsführer und August Bolz als Geschäftsführer. August Bolz
zählte schon damals zu den eifrigsten und treuesten Mitarbeitern und war wesentlich am
Wiederaufbau des Vereins beteiligt. Kassierer wurde Karl Geißler und Spielausschussobmann
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Paul Grippekoven, während Paul Neumann Jugendobmann blieb. Im Vorstand bzw.
Spielausschuss leistete August Hübner, Eduard Korngiebel, Aloys Frank und Hans Kaufbold
fleißige Arbeit.
Durch die Zugänge von Albert und Heini Knorra sowie Johann Bialy vom Arbeitersportverein,
der Rückkehr von Franz Schreiber vom SV Rotthausen und den Anmeldungen von Paul und
Jupp Lichtenstein erlebte der Verein eine nicht erwartete spielerische Entwicklung. Dieser
Aufschwung war sensationell und machte die Elf zu einem Spitzenteam. Selbst beim Training
hatte 04 mehr Zuschauer als andere Vereine bei Wettspielen. Der Verein wurde weit über die
Grenzen des Stadtbezirks bekannt und bekam wegen seiner brillanten Spielweise und seines
technisch guten Spiels den Beinamen „Klein Schalke“, der der älteren Generation noch gut
bekannt sein dürfte.
In der Aufstellung Hübner oder Sommer (später auch A. Lemke und H. Vesper), Dussa und
Dzikowski in der Verteidigung, Milzarek, H. Knorra und Bischoff im Lauf, Schreiber, Lissek,
Lichtenstein. Bialy, Lattek und A. Knorra als Stürmer sind von dieser Mannschaft Spiele gezeigt
worden, die ältere Sportfreunde noch unvergessen sind. Es wurden überragende Ergebnisse
erzielt. Freundschaftsspiele mit klassenhöheren Gegnern wurden meist eindeutig gewonnen. Bei
Fahrten in das Lipperland und in den Schwarzwald wurden die dortigen Gegner, Lage,
Schrötmar sowie Breisbach hoch geschlagen. Von diesen Fahrten brachten die Teilnehmer
unvergessliche Eindrücke mit und die Resonanz in der Krayer Presse war außerordentlich groß.
Von der im Verein durchgeführten Jugendarbeit wurde schon kurz berichtet. In den Glanzzeiten
der I. Mannschaft hatte der Verein Jugendmannschaften mit einem beachtlichen spielerischen
Niveau. Die Jugendliga, die es in der damaligen Form heute nicht mehr gibt, verfügt nicht nur
über gute, sondern auch über hervorragende Spieler.
Der Innensturm mit J. Kronenberg, Walter Berg und Franz Grochowy verfügte über ein
hervorragendes technisches Können. Es war eine Augenweide diesen drei Spielern zuzusehen
und hier zu erkennen, dass sich Talente entwickeln. Walter Berg, der später nach Schalke
abwanderte, hatte dort eine glänzende Karriere. Seine Leistungen, die die Fußballwelt kennt,
machten ihn zum Nationalspieler. Franz Grochowy und J. Kronenberg rückten in die I.
Mannschaft auf und wurden dort Stammspieler.
Der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse gelang nach dem Erringen der Kreismeisterschaft 1935.
Die Bezirksliga war zur damaligen Zeit, wie die heutige Landes- evtl. sogar Verbandsliga, eine
überörtliche Spielklasse. In dieser Klasse, spielte der Verein eine ausgezeichnete Rolle.
Eines der eindruckvollsten Spiele der I. Mannschaft war ein Meisterschaftsspiel gegen BV
Altenessen am Kaiserpark, das mit der Aufstellung Vesper, Dussa, Dzikowski, Milzarek, H.
Knorra, Bischof, Schreiber, Lissek, Lichtenstein, Lattek und A. Knorra mit 5:1 gewonnen wurde.
Über dieses Spiel berichtete die Presse mit einer ganzen Seite von Bildern. Es waren viele
Faktoren, die zu den großartigen Erfolgen dieser Mannschaft führten, die man alle gar nicht
aufführen kann. Es stimmte einfach alles in der Mannschaft, besonders Kameradschaft, die in
der heutigen so materiellen Zeit oft vermisst wird und ein Fundament für Erfolge ist.
Das sportliche Domizil hatte der Verein vorübergehend an der Wilhelmstraße, wo der VfB
Speldorf mit dem Nationaltorhüter Fritz Buchloh vor 10.000 Zuschauern 2:1 besiegt wurde.
Mangelnden Zuschauerzuspruch kannte der SV Kray 04 nicht. Die Heimspiele wurden
durchweg von 5.000 bis 10.000 Zuschauern besucht.
Das Jahr 1938 ist in die Analen des Vereins eingegangen. Bedingt durch zahlreiche
Einberufungen zur Wehmacht 1937 stieg der Verein ab, schaffte aber den sofortigen
Wiederaufstieg. Dieses Besondere, im deutschen Fußball wohl einmalige, muss einfach
nochmals dokumentiert werden.
Im Spieljahr 1938/39 sollte das Torverhältnis übe r den Aufstieg in die Gauliga, damals höchste
deutsche Spielklasse, entscheiden. Kray 04 stand punktgleich mit TuS Helene vor dem letzten
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Spieltag an der Spitze. Helene trat bei Tura 86 an und gewann dort mit einem ungewöhnlichen
Ergebnis von 8:4.
Unsere Elf spielte an der Jugendhalle gegen Velbert und gewann diese Begegnung mit 1:0 durch
ein Bombentor des Rechtsaußen Willi Berg, der während des Krieges und in der Nachkriegszeit
noch lange Zeit beim FC Schalke 04 spielte.
TuS Helene wurde mit 1/100 Tor Unterschied Meister. Mit dem Torverhältnis von 1,41 für
Helene und 1,40 für Kray 04 hatten die Helenen die Meisterschaft für sich entscheiden können.
Mit Beginn des II.Weltkrieges am 01.09.13939 wurde viele Spieler zur Wehmacht einberufen, so
dass es schwierig wurde den Spielbetrieb weiter ordnungsgemäß durchzuführen. Durch die
Krayer Flakkaserne, i der zahlreiche Fußballer ihren Wehrdienst leisteten und den Einbau von
Jugendspielern konnte der Spielbetrieb der I.Mannschaft vorerst noch durchgeführt werden,
der aber Ende 1942 eingestellt werden musste.
Nach Ende des Krieges 1945 begann ein neues Kapitel des nun schon 40-jährigen SV Kray 04.
Wiederum August Bolz und andere Sportskameraden übernahmen die Führung und die
Verantwortung im Verein. Aktive, u.a. Kurt Berg und Haus Baus, besorgten von ehemaligen
Aktiven Fußballschuhe und Sport- kleidung. Am 31.07.1945 wurde die Aufnahme beim Essener
Verband beantragt. Die Spvg Schonnebeck wurde im ersten Spiel nach dem Krieg Anfang
August an der Jugendhalle mit 6:0 bezwungen. Gegen Schalke 04 verlor unsere Elf vor 5.000
Zuschauern an der Jugendhalle mit 2:7 Toren. 1948 wurde Schalke mit einer etwas veränderten
Mannschaft an der Jugendhalle vor 12.000 Zuschauern mit 2:1 besiegt.
In der Saison 1945/46 wurde der Aufstieg in die damalige Bezirksliga erreicht, aus der die
Mannschaft im anschließenden Spieljahr wieder abstieg. Heini Knorra, ein zu der Zeit
überragender Mittelläufer, kehrte aus der Kriegsgefangenschaft zurück und stellt sich dem
Verein sofort wieder zur Verfügung. Er und sein Bruder Albert wurden zum großen Rückhalt der
Mannschaft.
In der Saison 1947/48 wurde der SV Kray 04 mit 8 Punkten Vorsprung Meister in der
zweigeteilten Bezirksklasse und stieg in die Landesliga auf. In der anderen Gruppe sicherte sich
der ETB Schwarz Weiß Essen ganz souverän die Meisterschaft. Im Spiel um die
Bezirksmeisterschaft am Uhlenkrug wurde der ETB vor 10.000 Zuschauern nach einem
spannenden und dramatischen Spiel mit 2:1 besiegt, was einer Sensation gleich kam. Die
Meistermannschaft spielte in folgender Aufstellung:
P. Buszinski, E. Liposcheck, K. Schmidt, W. Kraus, H. Knorra, F. Grochowy, J. Scholven, H.
Höffken, H. Müller, T. Sendzig, P. Burghardt, K. Schmidt und W. Kraus
Diese Mannschaft erinnert in ihrer Spielanlage an die der 30iger Jahre.
In der Spielzeit 1948/49 begann der Verein die Ära mit A. Buschmann – worauf wir im Verlauf
der Chronik noch kurz eingehen werden – die 3.Glanzzeit des Vereines. Spiele gegen den
Meidericher SV und Wuppertaler SV – heute in der 2. und Regionalliga – Preußen Krefeld sowie
Turu Düsseldorf etc. wurden an der Jugendhalle stets vor 5 bis 6.000 Zuschauern ausgetragen.
Kray 04 war in seinen Heimspielen eine Macht und ein Zuschauermagnet. Mit Sonderzügen
fuhren unsere Anhänger zu den Auswärtsspielen.
Der gute Start der Hinrunde mit 13:9 konnte in der Rückrunde nicht wiederholt werden. Auf
dem viertletzten Platz liegend, mit drei anderen Mannschaften punktgleich, musste der 4
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Absteiger ermittelt werden. Auf neutralem Platz wurde in Meiderich gegen Preußen Krefeld mit
0:2 verloren.
Im zweiten Spiel wurde Werden 08 am Uhlenkrug mit 2:1 bezwungen. Werden 08 war nach den
Ausscheidungsspielen der 4. Absteiger, dass sie auch das Spiel gegen Preußen Krefeld verloren
haben.
Wenn man sich über die Gründe des schnellen Absinkens der Spielstärke des SV Kray 04
Gedanken macht, so kommt man zu dem Schluss, dass die Hauptursache bei der Einführung
des Vertragsfußballs (1949/50) liegt, mit allen sich daraus ergebenden Folgen. Der Verein verlor
durch Abwanderung in den bezahlten Fußball Peter Budzinski nach Rot Weiß Essen, P.
Burghardt und H. Müller nach Schwarz Weiß Essen und F. Grochowy wechselten zu Essen
West. Diese spielbestimmenden und spieltragenden Persönlichkeiten gehörten im bezahlten
Fußball zu den Besten ihrer Mannschaften. Diedrichs, H. Haase und F. Lantermann traten vom
aktiven Sport zurück, während K. Schmidt infolge einer Knieverletzung das Spielen aufgeben
musste. Die so geschwächte Mannschaft belegte in der als Amateurliga umbenannten Gruppe
mit 17 Mannschaften zum Saisonabschluss den 13. Platz. Da aus den beiden Amateurligen 9
Teams abstiegen, mussten die jeweils Fünfletzten jeder Gruppe ein Entscheidungsspiel
austragen. Wieder war der VfB Speldorf unser Gegner. Das Spiel wurde in Velbert mit 0:2
verloren, womit der Abstieg in die Bezirksliga feststand. Auch aus der 20 Vereine umfassende
Bezirksliga stieg der Verein in der Spielzeit 1950/51 mit 4 weiteren Mannschaften in die
Kreisliga ab.
Es ist vielfach die Ansicht vertreten worden, dass sich der Verein bei der Einführung des
Vertragsfußballs um eine Lizenz hätte bemühen sollen. Finanziell wäre es bei den guten
Besuchen durchaus möglich gewesen. Kray 04 lag in der damaligen Zuschauergunst hinten Rot
Weiß Essen und Sportfreunde Katernberg an 3. Stelle. Das finanzielle Risiko schien den
Verantwortlichen des Vereins zu groß und so wurde in einer Versammlung im Lokal Poertgen
nach eingehender Diskussion in Abstimmung darüber entschieden, sich nicht um eine Lizenz zu
bewerben. Ob die damalige Entscheidung richtig war, kann auch heute nicht mit Sicherheit
gesagt werden. Die Entwicklung im bezahlten Fußball ist einfach zu vielschichtig geworden.
Im Jahre 1950 bahnte sich für den Verein eine entscheidende Phase an, die das gesamte Gefüge
des Vereins bis zum heutigen Zeitpunkt verändert hat.
In der Chronik ist schon einmal kurz die Ära A. Buschmann in unserem Verein angesprochen
worden. Alfred Buschmann galt zunächst als Vorsitzender des Gesamtvereins, dem auch über
mehrere Jahre eine Handballabteilung angehörte, als großer Förderer des Vereins. Aufgrund
des Engagement und der Initiative von Herrn Buschmann übernahm der Verein 1950 den von
den Engländern – der damaligen Besatzungsmacht - nach dem Kriege an der Schönscheitstraße
gebauten Sportplatz. Auf dem Grund der Essener Steinkohle, die Besitzverhältnisse haben sich
seit mehreren Jahren verändert, wurde von 1950 bis 1952 in Eigenarbeit und mit finanzieller
Unterstützung der Firma Buschmann das Vereinsheim gebaut. Viele Helfer haben in
unermüdlicher Arbeit zur Fertigstellung des Vereinsheimes beigetragen.
Seit 1950 ist der SV Kray 04 nun schon an der Schönscheidtstraße beheimatet und besitzt dort,
nach vielen im Laufe der Jahre durchgeführten Innovationen, ein nicht unerhebliches
Anlagevermögen.
Aus vielen, nicht näher zu erwähnenden Gründen, gab es zwischen Herrn Buschmann in seiner
Eigenschaft als Vereinsvorsitzenden, mit seinen Sympathisanten und den übrigen
Vorstandsmitgliedern unüberbrückbare Unstimmigkeiten. Auslösend für diese Gegensätze
waren 2 Verträge, die zu mehreren Gerichtsverfahren führten. Der unvergessene Vorsitzende
August Bolz und der Geschäftsführer Hans Hamm, haben den Verein über mehrere Jahre im
Rechtsstreit vertreten, der schließlich zu Gunsten des Vereins in letzter Instanz entschiednen
wurde.
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Der SV Kray 04 befand sich in dieser Zeit nicht nur in einem sportlichen Tief, sondern auch in
einer allgemeinen tiefen Krise, die Dank einiger engagierter Mitglieder überwunden werden
konnte. Aufgrund eines im Jahr 1960 mit Herrn Buschmann abgeschlossenen Vergleichs hat der
Verein die gesamte Anlage, einschließlich Gebäude, in Eigenverantwortung übernommen.
Damit ging das volle, alleinige Nutzungsrecht und auch die finanzielle Belastung auf den Verein
über. Seit dieser Zeit hat der Verein die Bewirtschaftung des Vereinslokals einem Pächter
übertragen. Der Einsatz eines Ökonoms war aus steuerlichen und wirtschaftlichen Gründen
nicht zu empfehlen.
Der Platz selbst erhielt durch das Abkippen von mehreren tausend Tonnen Trümmerschutt ein
stadionähnliches Aussehen. Es war zu einem späteren Zeitpunkt geplant, Stehränge zu errichten
und eine Tribüne zu erbauen. Diese Planungen blieben leider eine Vision, die Anlage einem
Großstadion mit einem Fassungsvermögen von ca. 25.000 Zuschauern auszubauen. Auf die
weitere Entwicklung unserer Sportanlage werden wir später in der Chronik eingehen.
In der 1.Kreisklasse schien sich die Talfahrt unserer Mannschaft fortzusetzen und der Abstieg in
die 2.Kreisklasse war nach 23 Spieltagen mit 16:30 Punkten fast nicht mehr vermeidbar. Durch
den Einsatz junger Spieler wurden die restlichen 7 Spiele gewonnen, so dass zum Saisonende
mit 30:30 Punkten der Klassenerhalt noch gesichert wurde.
Bis 1955 im Jahre des Wiederaufstieges in die Bezirksliga, nach einem Entscheidungsspiel gegen
Werden 08, das mit 1:0 durch ein Tor von W. Goller am Krausen Bäumchen vor 6.000
Zuschauern gewonnen wurde, war die Mannschaft nur Mittelmaß. Durch gute Jugendarbeit
wurde die A-Jugend im Spieljahr 1952/53 Ruhrbezirks- und Stadtmeister. Spieler dieser
Mannschaft ergänzten den Kader der 1.Mannschaft, die dann in folgender Aufstellung den
Aufstieg erreichte: H. Bartel, T. Thelen, G. Rainert, W. Leck, H. Jahnke, P. Wciorka, W. Harke,
W. Paul, W. Gretenkort, W. Goller.
Einige der genannten Spieler gehören noch heute dem Verein an. In den folgenden Jahren
konnte unsere Mannschaft immer recht gute Plätze in der Bezirksklasse belegen. Durch
Abgänge mehrerer Spieler, H. Jahnek zu Rot Weiß Essen, P. Wciorka zu Schwarz Weiß Essen
und sonstige Veränderungen verlor die Mannschaft erheblich an Spielstärke, so dass 1961 der
Abstieg in die 1. Kreisklasse nicht zu vermeiden war.
Im Spieljahr 1960/61 erreichte unsere II. Mannschaft einen schönen Erfolg. Die Mannschaft
wurde Meister in der 2. Kreisklasse und erreichte somit den direkten Aufstieg in die 1.
Kreisklasse. Durch ständiges Abstellen von Spielern dieser Mannschaft an die I. Mannschaft
wurde diese in den Spielen immer wieder geschwächt, so dass der Abstieg nach nur einjähriger
Klassenzugehörigkeit nicht zu vermeiden war.
In den 50er Jahren und vor allem von 1954 bis 1960 hatte der Verein eine bittere und nicht
sorgenfreie Zeit zu überstehen. Das Vereinsgefüge kam in Bewegung und schwankte bedenklich
– aber es stürzte nicht – Dank der Treue und Verbundenheit einiger Mitglieder konnte auch
diese etwas unrühmlichen Jahre überstanden werden, obwohl mit K. Hausmann, K. Burghardt,
P. Grippekoven, W. Taubert und O. Wittmann Vorstandsmitglieder verstarben. Diese zu
ersetzen war bei den damaligen Verhältnissen fast unmöglich. Die Vorstandmitglieder P.
Hansbuer und H. Buschmann liierten sich mit A. Buschmann und schieden aus dem Verein aus.
P. Kahlert stellt berufsbedingt seine Arbeit im Vorstand ein. Junge Sportskameraden traten an
ihre Stelle und unter Führung von unserem unvergessenen August Bolz festigte sich der
Vorstand und auch die Arbeit. Hans Hamm, im Fall Kray 04 ./. Buschmann stark engagiert,
wurde Geschäftsführer und zeitweise Vorsitzender. Stefan Suski stand wie immer treu und in
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Verbundenheit zum Verein. G. Wodrich, E. Staudinger und K.H. Wachowitz traten in den
Vorstand ein und leisten bis heute noch immer wertvolle Arbeit für den Verein.
Im Spieljahr 1961/62 sah es zunächst danach aus, als ob der Wiederaufstieg in die Bezirksliga
gelingen würde. Kopf an Kopf lagen wir mit Werden 08 an der Tabellenspitze. Das erste Spiel
gegen Werden konnten wir auf unserem Platz klar gewinnen. Eine Vorentscheidung aber bahnte
sich für das Rückspiel in Werden ab. Durch Verletzungen einiger Stammspieler konnten wir
leider nicht in stärkster Aufstellung antreten. Diese so geschwächte Mannschaft hatte am
Werdener Bahnhof keine Chance und verlor das Spiel klar und verdient. Mit dem Spiel war der
Aufstieg entschieden, sodass die noch später verlorenen Punkte keine Rolle mehr spielten.
In das Spieljahr 1963/64 wurden große Hoffnungen und Erwartungen gesetzt, denn ein
Wiederaufstieg in die Bezirksklasse zum 60 jährigen Vereinsjubiläum wurde von unseren
Mitgliedern und Anhängern erwartet. Die nötigen Impulse und auch die Motivation sollte von
dem neu verpflichteten Trainer L. Fust ausgehen. Von den zu Verfügung stehenden 40
Seniorenspieler zählten 15 Mann zum Stamm der I. Mannschaft.
Hierzu zählten die Spieler E. Kloska, O. Wrenger, Frese, Herbert und Werner Gasenzer,
M. Diehl, H. Staudinger, A. Wiedeking, Tiburski und Kerkhoff,
Die gewünschten sportlichen Erfolge stellten sich in der 1. Serie nicht so ein, wie man es
allgemein erwartet hatte. Die zweite Serie begann sehr erfolgreich. Aus dem oberen
Tabellendrittel konnte sich die Mannschaft bis auf den 1. Tabellenplatz vorarbeiten und stand
zeitweise punktgleich mit unserem Ortsnachbarn VfL Kray an erster Stelle. Die Aufholjagd hatte
aber doch soviel Kraft gekostet, dass der VfL Kray am Ende doch noch die Meisterschaft
erringen konnte und den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Wieder was es uns in einem
Jubiläumsjahr, wie auch 1954, nicht gelungen, den erwünschten Aufstieg zu schafften.
Die in das Spieljahr 1963/64 gesetzten Erwartungen sollten sich dann in der Saison 1965/66
erfüllen. Nach mehreren Anläufen wurde mit 52:8 Punkten und 96:37 Toren drei Spieltage vor
Saisonende der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse mit folgendem Kader geschafft:
E. Kloska, K. Bendler, D. Broszik, G. Conrad, M. Diehl, L. Eisenhardt, H. Frese, Gasenzer, N.
Hoffmann, F. Juhr, R. Saager, H. Staudinger, H. Taubert, R. Turek, A. Wiedeking und H. Diehl.
In einer Mannschaft der Harmonie, der Kameradschaft, der Zusammengehörigkeit war der
Aufstieg der krönenden Abschluss der Saison. Der Wille den Aufstieg zu erringen, wurde mit
viel Trainingsfleiß und unbedingten Kampfgeist erreicht.
Die meisten dieser Aktiven sind noch heute Vereinsmitglieder und M. Diehl war bis zum Jahr
2002 in der Funktion des Vorsitzenden und Leiter der Fußballabteilung tätig.
Mit dem Zugang des ehemaligen Vertragsspielers von Rot Weiß Essen, Willi Bodemeier und D.
Mrowetz konnten wir uns wesentlich verstärken. Das Spieljahr 1966/67 begann mit guten
Erfolgen und zeitweise waren wir Spitzenreiter in der Ruhrbezirksklasse. Am Ende der Spielzeit
belegten wir mit 32:28 Punkten den 6. Tabellenplatz.
Die Mitgliedschaft von Willi Bodemeier in unserem Verein sollte sich als sehr nützlich erweisen.
Als Spieler und später als Trainer stand er dem Verein lange für den aktiven Sport zur
Verfügung.
Das nächste Spieljahr begannen wir mit einer auf einigen Posten veränderten Mannschaft. Zu
uns stieß der Supertechniker Horst Kollakowski und der sachlich konsequent spielende Stopper
Alfred Moritz von Kray 09. Der lauf- und einsatzfreudige Willi Backes kam von SuS Kray-Leithe.
Willi Siepmann kam vom FC Heisingen zu uns und Sigfried Kanka löste Egon Kloska als
Torwart ab. L. Eisenhardt, H. Frese und N. Hoffmann fanden schon vorher den Weg zur
Schönscheidtstraße. Mit der Mannschaft Kanka, Frese, Hoffmann, Stommel, Milbrodt, Turek,
Broschik, Moritz, Backes, Tiburski, Eisenhardt, Mrowetz, Köster, Kollakowski, Siepmann, Diehl
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und Wiedeking konnte unter der Trainerleitung von Willi Bodemeier mit 33:27 wieder der 6.
Tabellenplatz erreicht werden.
Im Spieljahr 1968/69 konnte Trainer W. Bodemeier schon zu Beginn der Saison auf eine
eingespielte und homogene Mannschaft stellen. Zum bewährten Stamm kam das Talent Achim
Kley in die I. Mannschaft. Klaus Bendler kehrte vom VfL Kray zu uns zurück und sorgte durch
sein bewegliches und ideereiches Spiel für noch mehr Druck im Sturm. Bei zeitweiliger
Tabellenführung konnte die Mannschaft auch spielerisch überzeugen und war nach 13 Spielen
mit 19:7 Punkten noch ungeschlagen. Im 14 Spiel verloren wir auf eigenem Platz durch eine
fragwürdige Schiedsrichterentscheidung in der 90 Minute durch Elfmeter gegen die Amateure
von Rot Weiß Essen. Zu allem Überfluss verloren wir in der Schlussminute dieses hektischen
Spiels M. Diehl durch Platzverweis. Die 1. Serie wurde mit 21:9 Punkten und dem 3.
Tabellenplatz abgeschlossen. Die 2. Serie verlief noch erfolgreicher. Bei nur einer Niederlage,
wieder gegen Rot Weiß Essen A., wurden 26:4 Punkte erreicht. Die verlorenen Punkte der 1
Serie fehlten schließlich in der Endabrechnung für den Aufstieg. 47:13 Punkte bedeuteten am
Saisonende den 2. Tabellenplatz, 2 Punkte hinter dem aufgestiegenen TuS Essen West 81. Der
Aufsteiger Essen West 81 wurde am 28. Spieltag vor 1.500 Zuschauern auf unserem Platz mit
2:0 geschlagen.
Einen schönen Erfolg erreichten wir in einem auf unserem Platz ausgetragenen
Freundschaftsspiel gegen Schwarz Weiß Essen. Die Vertragsspieler wurden durch Tore von K.
Bendler, H. Kollakowski, A. Kley und W. Siepmann mit 4:3 geschlagen. Den Abschluss der
erfolgreichen Saison bildete der Gewinn der Krayer Pokalwoche. Endspielgegner VfL Kray
wurde mit 7:1 Toren förmlich vom Platz gefegt.
Nach einem mäßig verlaufenen Spieljahr 1969/70 mit dem Erreichen des 5. Tabellenplatzes und
33:27 Punkten verlief die Saison 1970/71 für uns wieder spannender und erfolgreich. Mit 24:6
Punkten konnte die Herbstmeisterschaft in der Ruhrbezirksklasse errungen werden. Die 2. Serie
verlief mit 17:13 Punkten unbefriedigend. Mit 41:17 Punkten erreichte man wieder nur den 2.
Tabellenplatz erreicht und Union Frintrop wurde mit 4 Punkten Vorsprung Meister und
Aufsteiger. Wieder einmal wurde der Aufstieg zur Landesliga knapp verfehlt. Entscheidend für
das Verfehlen der Meisterschaft waren die 3 verlorenen letzten Spiele gegen Steele 03,
Katernberg 19 und TuS Helene Essen.
Die Saison 1971/72 war auch wieder turbulent und spannend bis zum Abschluss. Lange Zeit
lagen wir mit dem späteren Aufsteiger EFV 1912, der in diesem Jahr seinen kometenhaften
Aufstieg fortsetzte, Kopf an Kopf an der Tabellenspitze. In der 2. Serie wurde auf unserem Platz
der bis dahin in 19 Spielen ungeschlagene Spitzenreiter EFV 1912 vor 1.200 Zuschauern in
einem guten und spannenden Spiel mit 2:0 geschlagen. Am Schluss belegte die von
Spielertrainer H. Kaminsky betreute Mannschaft den
3. Tabellenplatz. Das in dieser Spielzeit der Aufstieg wieder nicht erreicht wurde, lag wohl auch
an dem Wechsel von A. Kley zum EFV 1912. Mit A. Kley verloren wir einen torgefährlichen und
technisch guten Mittelstürmer.
Nach Ende der Saison verabschiedeten sich K. Bendler, S. Kanka, W. Siepmann, H. Frese, W.
Keus und M. Diehl aus der I. Mannschaft. M. Diehl war ein aus unserer Jugend kommender
Spieler und spielte seit 1960 ununterbrochen in der I. Mannschaft. Alle im Jahr 1972
verabschiedeten Spieler stellten sich später immer wieder, wenn es erforderlich war, dem Verein
und den Spielen der I. Mannschaft zur Verfügung. Auf ihr Mitwirken konnte oft nicht verzichtet
werden und einige dieser Spieler trugen wesentlich dazu bei, dass bei einem späteren erfolgten
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Abstieg sofort der Wiederaufbau und damit der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse erreicht
werden konnte.
Die nächsten beiden Spieljahre, von 1972 bis 1974 verliefen sportlich nicht so erfolgreich. Es
konnte nur jeweils der 8. Tabellenplatz belegt werden. Achim Goltz und Peter Müller rückten
zwischenzeitlich aus der A-Jugend nach und konnten sich einen Stammplatz erspielen, während
Udo Parakenings und Harald Müller noch eine gewisse Anlaufzeit brauchten, um sich einen
Platz in der I. Mannschaft zu sichern.
1974/75 belegten wir den 3. Tabellenplatz und bezwangen wieder einmal den Aufsteiger,
Sportfreunde Katernberg, in der 2. Serie vor über 1.000 Zuschauern auf unserem Platz mit 1:0
durch ein Kopfballtor von M. Diehl. Ein durchaus möglicher Aufstieg wurde wieder einmal nicht
erreicht, da in der 2. Serie einige Punkte unnötig verloren wurden.
Am 12.02.1975 berichtete die Presse über den Tod von Heinrich Knorra, der im Alter von 60
Jahren starb. Obwohl H. Knorra nicht mehr Mitglied unseres Vereines war, erinnern sich noch
viele Fußballfreunde an den großartigen Mittelläufer, der mit seinem Bruder Albert einer der
Stützen jener Mannschaft des SV Kray 04 war, die den Beinnamen „Klein-Schalke“ erhielt.
Die Ergebnisse und Verlauf der Spielzeit 1975 bis 1978 sind uns allen noch in guter Erinnerung.
Mit Klaus Senger als Trainer, vorheriger Lizenzspieler von Schalke 04 und Rot Weiß Essen,
zählte Kray 04 zu den Aufstiegsfavoriten. Nicht zuletzt aufgrund der gezeigten Leistungen des
Vorjahres und eines so renommierten Spielers als Trainer. Die Saison begann mit schönen
Erfolgen, u.a ein 4:0 Sieg beim VfB Speldorf in Mülheim. Nach Abschluss der Hinrunde
belegten wir mit 15:15 Punkten einen für uns enttäuschenden 7. Tabellenplatz. Niemand dachte
daran, dass Kray 04 in Abstiegsgefahr geraten könnte. In der Rückrunde wurden jedoch nur 11
Punkte erreicht, so dass wir am Ende der Spielzeit mit TuS 84/10 punktgleich mit 26:34
Punkten auf dem 13. Tabellenplatz lagen. Kray 04 und TuS 84/10 mussten den 3. Absteiger in
einem auf dem Sportplatz Fibelweg stattfindenden Entscheidungsspiel ermitteln. Wir verloren
dieses Spiel mit 3:2 Toren und mussten in die 1. Kreisklasse absteigen. Die Gründe für den
Abstieg liegen unter anderem in dem Eklat in Werden und dem Ergebnisse in Schonnebeck –
die meisten Sportskameraden dürften sich noch erinnern.
Im Jahre des Abstiegs konnten wir wieder als Sieger die im Juli 1976 stattgefundenen Krayer
Pokalwoche hervorgehen.
Nach dem Abstieg verließ uns kein Spieler, so dass wir mit einer unveränderten Mannschaft in
die neue Spielzeit gehen konnten. Mit dem neu verpflichteten Trainer W. Siepmann und den aus
der A-Jugend kommenden Spielern R. Lammers, B. Eickerling und T. Hitzigrath sollte der
sofortige Wiederaufstieg erreicht werden. Die 1, Serie verlief für uns durchweg schwach und mit
15:13 Punkten wurde nach Abschluss der 1. Serie nur der 9. Tabellenplatz belegt. Niemand
dachte mehr, höchstenfalls die größten Optimisten, an einem Wiederaufstieg, denn der Abstand
zu den führenden Mannschaften betrug schon 7 Punkte. Doch in einer unwahrscheinlichen 2.
Serie in der nur noch ein Auswärtsspiel verloren wurde, konnte noch der 1. Tabellenplatz mit
42:13 Punkten – punktgleich mit unserem Nachbarn VfL Kray – erreicht werden. Alle in der
Tabelle vor uns gelegenen Mannschaften mussten in der Rückrunde zur Schönscheidtstraße und
wurden hier mehr oder weniger klar geschlagen. Die Punktegleichheit am Ende der Spielzeit
erforderte ein Ausscheidungsspiel zum Gruppensieg.
Der VfL Kray wurde in einem von unserer Mannschaft begeisterndem Spiel vor ca. 2.000
Zuschauern mit 5:1 deklassiert. Das aus dem Kreis Süd/Ost, aus den beiden 1. Kreisklassen, nur
ein Verein aufstiegsberechtigt war, musste unsere Elf nochmals ein Ausscheidungsspiel
austragen, das im Kupferdreher Stadion gegen ESV 10/21 stattfand. Die Begegnung wurde mit
2:0 durch Tore von Franz Köster und Siegfried Kaminski gewonnen. In einer kaum noch für
nötig gehaltenen Serie, die alle physische Kräfte beanspruchte, konnte der direkte
Wiederaufstieg errungen werden. Dem Kader in diesem Aufstiegsjahr gehörten folgende Spieler
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an: E. Gerste, F. Köster, N. Hoffmann, R. Lammers, B. Eickerling, T. Hitzigrath, J. Golz, H.
Müller, M. Diehl, D. Romaiszyk, H. Kollakowski, U. Parakenings, S. Kaminski, P. Müller, K.
Bendler und S. Kanka.
Anerkennend ist, dass die bereits aus der 1. Mannschaft verabschiedeten Sportskameraden M.
Diehl, S. Kanka und K. Bendler sich noch einmal für dieses Spiel zur Verfügung gestellt haben.
Diese Spieler trugen in den entscheidenden Phasen wesentlich durch Einsatzfreude, Spielwitz
und Spielverständnis zum Wiederaufstieg bei.
Leider verließ uns P. Müller nach unserem Wiederaufstieg im guten Einvernehmen und
wechselte nach Wattenscheid 09.
Die nach dem Aufstieg im Saalbau Kuhaupt durchgeführte Aufstiegsfeier, verbunden mit einer
verspäteten Jubilarehrung, wird uns allen in guter Erinnerung bleiben. Ein guter Rahmen, ein
gutes Programm und ein reibungsloser Ablauf sorgten für einen unvergessenen Abend der
großen Vereinsfamilie unseres SV Kray 04.
Im neuen Spieljahr konnten wir uns durch P. Plänker, H. Berben Ulli und Kalli Barth
verstärken. In der von uns gewohnten Umgebung der Ruhrbezirksklasse hatten wir keine
Schwierigkeiten, uns zu behaupten. Der von uns jedoch erreichte 7. Tabellenplatz nach
Abschluss der Spielzeit war aufgrund unserer guten personellen Besetzung doch etwas
enttäuschend. In keinem Spieljahr war der Aufstieg in die Landesliga leichter. Durch die
Neugründung einer neuen Amateuroberliga stiegen in diesem Jahr erstmals zwei Mannschaften
in die Landesliga auf.
Erfolgreich verlief für uns wieder die Krayer Pokalwoche. Als dreimaliger Sieger in Folge ging
der von der Krayer Bürgerschaft gestiftete Pokal endgültig in unseren Besitz über.
Bemerkenswert ist die Feststellung, dass bis weit in die 70iger Jahre fast ausschließlich Krayer
in unserer Mannschaft gespielt haben und durchweg aus unserer Jugend hervorgegangen sind.
Darum standen Kameradschaft, Zusammengehörigkeit und die Identifikation mit dem Verein
im Vordergrund. Eine andere Entwicklung setzte dann allerdings in den nachfolgenden Jahren
ein, da Spieler mit dem erforderlichen Leistungsvermögen nur aus einem erweiterten Umkreis
zu finden waren.
In den Spieljahren 1979 – 1987 erreichte unser Verein nur Mittelmaß. Mit dem 5. Platz wurde
zweimal die beste Platzierung erreicht. Die Mannschaften hatten einfach nicht das spielerische
Niveau um an der Spitze mitzuspielen. Die Trainer A. Höfer, C. Ewald, W. Schöpke und D.
Hauschild konnten mit dem vorhandenen Spielermaterial einfach nicht mehr erreichen.
In der Saison 1987 gab es in unserem Verein die ersten bemerkenswerten personellen
Veränderungen, nachdem schon im Spieljahr 1986/87 mit D. Hauschild als Spielertrainer und
D. Schostock zwei erfahrene Akteure den Weg zur Schönscheidtstraße fanden. Mit den
Neuzugängen A. Oster, C. Hauschild und O. Blumentrath wurde die Mannschaft um
Spielertrainer D. Hauschild wesentlich verstärkt. Sie zählte zum Kreis der Aufstiegsfavoriten,
am Ende wurde der 3. Platz belegt. Unangefochtener Meister wurde der aus der Fusion von VfL
Kray und Kray 09 hervorgegangene FC Kray 09/31 mit einem großen Vorsprung.
Auch in der folgenden Saison 1988/89 gab es mit den ehemaligen Profis K.H. Gundersdorf, F.
Islacker sowie den Landesliga erfahrenen T. Schruhl namhafte Neuzugänge. Als Mitfavorit
begann unsere Mannschaft die Spiele überaus selbstbewusst und lieferte sich mit dem späteren
Aufsteiger VfB Nord, einen spannenden Zweikampf. Vor 1.100 Zuschauern sicherte sich der VfB
am vorletzten Spieltag auf unserer Anlage mit einem glücklichen 1:1 Unentschieden die
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Meisterschaft. Der Aufsteiger wurde in der Hinrunde auf eigenem Gelände noch mit 2:1 Toren
besiegt.
Während der Saison löste F. Köster, D. Hauschild als Trainer an, da D. Hauschild berufsbedingt
ein regelmäßiges Training nicht durchführen konnte. F. Köster betreute die Mannschaft noch
bis Oktober der Saison 1989/90.
Für diese Spielzeit waren die Erwartungen aufgrund des vorhandenen Spielermaterials recht
hoch gesteckt. Die Vorgabe und das erklärte Ziel waren die Meisterschaft und der Aufstieg in die
Landesliga. Der Saisonstart war alles andere als vielversprechend. Am 10. Spieltag belegte
unsere Elf mit 9:11 Punkten einem enttäuschenden 10 Rang und blieb dabei weit unter den
Erwartungen. Die Aufstiegschancen waren so gut wie verspielt. Nach diesem Spieltag löste B.
Kraahs den glücklosen F. Köster ab.
Mit B. Kraahs, noch als Aktiver bei EFV 12 und Schwarz Weiß Essen bekannt, gab es eine
entscheidende und ein kaum für möglich gehaltene Wende. Mit Sir Bobby kam wieder der
erhoffte Erfolg und die Verpflichtung von ihm war für den Verein ein wahrer Glücksfall. Seine
Impulse lösten in der Mannschaft einen Motivationsschub aus.
J. Lipinski vom FC Achternberg verstärkte als Torwart unser Team und mit ihm begann eine
kaum für möglich gehaltene Aufholjagd. In den restlichen 20 Begegnungen wurde kein Spiel
mehr verloren und durch sechs Unentschieden, nur 6 Punkte abgegeben. Am Ende reichten
42:17 Punkte für den 2. Platz, mit 3 Zählern Abstand auf den Aufsteiger ESV 10/21. Sechs
Punkte Rückstand auf den Halbzeitmeister waren einfach nicht mehr aufzuholen, da der
Aufsteiger in der Rückrunde kaum Schwächen zeigte. Unangefochtener Torschützenkönig war
F. Islacker, der von insgesamt 57 Toren allein 30 erzielte.
Die Gruppeneinteilung der Saison 1990/91 begann für unseren Verein mit einer unliebsamen
Überraschung. Erstmals wurden wir mit drei anderen Vereinen aus dem Kreis Süd/Ost dem für
die Essener Clubs aus verschiedenen Gründen ungeliebten Bezirks Berg Mark zugeteilt. Mit den
Neuzugängen D. Lübner, M. Wichmann, J. Schruhl und E. Etcibasi gab es zwischen dem SV
Kray 04 und der Spvg Heiligenhaus einen über die gesamte Spielzeit dauernden spannenden
Zweikampf um Meisterschaft und Landesligaaufstieg. Beide Teams gehörten schon im Vorfeld
zu den Aufstiegsfavoriten. Während der gesamten Saison mit ständigen Wechseln an der Spitze
der Bezirksklasse konnte sich keine Mannschaft entscheidend von der anderen absetzen und
schon vorzeitig eine Entscheidung herbeiführen. Da sich auch in der Schlussphase keine
Mannschaft eine Blöße gab, musste der letzte Spieltag bei einem 1-Punkte, die Entscheidung
bringen. Das letzte Auswärtsspiel gewann unser Team bei der türkischen Elf von Velbert mit 3:0
und verwies damit unseren ständigen Mitkonkurrenten mit 43:13 gegenüber 46:14 Punkten auf
den 2. Platz. Meisterschaft und Landesligaaufstieg wurden mit dem besten Sturm der Liga –
insgesamt 71 Treffer – erreicht, von denen allein D. Lübner 32 Tore erzielte.
Zum 21-köpfigen Aufsteigerkader zählten folgende Spieler:
J. Lipinski, L. Krüger, S. Hock, C. Hauschild, A. Oster, H. Gundersdorf, T. Schruhl, D. Lübner,
A. Höbusch, F. Islacker, M. Wichmann, M. Zorko, G. Ramke, B. Wilke, M. Köllmann, J. Schruhl,
M. Steinkämper, E. Etcibasi, V. Steinkämper, A. Strempel und A. Daniel.
Das erste Landesligajahr in der Saison 1991/92 mit Vereinen aus dem Bergischen und
Großraum Wuppertal verlief recht erfolgreich. Die Neuzugänge U. Bardick, R. Agolli und J.
Gonzales vom Essen 85 verstärkten auf verschiedenen Positionen unsere Mannschaft. Als
Aufsteiger und bester Essener Landesligist wurde mit dem 4. Rang eine ausgezeichnete
Platzierung erreicht.
Auch in den DFB-Pokalspielen, die inzwischen für die Vereine finanziell attraktiv geworden
sind, wurde in diesem Wettbewerb mit Trainer B. Kraahs erfolgreich gespielt. In den letzten 40
12
Jahren hat sich unser Verein immer sehr schnell aus dem Pokal verabschiedet und kam meist
nicht über die zweite Runde hinaus.
Erst im Pokalwettbewerb des Spieljahres 1991/92 erreichte unsere Mannschaft wieder einmal
das Halbfinale im Stadtpokal und scheiterte unglücklich beim ASV Werden am 21.10.1993 nach
Elfmeterschießen mit 7:9 am Einzug ins Stadtpokalendspiel. Zuvor wurde im Viertelfinale
überraschend der favorisierte ETB Schwarz Weiß auf unserem Platz durch ein Tor von F.
Islacker besiegt.
Im Pokalwettbewerb 1992/93 gelang unserer Elf der Einzug ins Finale. Gegen Rot Weiß Essen
unterlag unser Team nach Elfmeterschießen im Helenen-Stadion an der Bäuminghausstraße
mit 7:8 Toren, nachdem bei regulärer Spielzeit mit dem 3:3 Unentschieden noch keine
Entscheidung gefallen war. Auf eine zweimal 15-minütige Verlängerung wurde im beidseitigen
Einvernehmen verzichtet.
Im ersten Spiel auf Verbandsebene am 20.12.1993 auf unserer Anlage unterlagen wir dem
Oberligisten, Fortuna Düsseldorf Amateure, mit 1:2 obwohl mit etwas Glück das Erreichen der
nächsten Runde möglich war.
Die Gruppeneinteilung der Saison 1993/94 brachte keine Überraschung und führte die sechs
Essener Landesligisten wieder in die Ruhrgebietsgruppe 3, die aus attraktiven Teams aus dem
Raum Mülheim, Duisburg und Oberhausen ergänzt wurde.
Bemerkenswerte Zugänge, vor allem der Bundesliga erfahrene Dietmar Klinger vom ETB,
Andreas Schwarz vom ESV 10/21, Rückkehrer Carsten Hauschild vom SV Isinger und Hilmar
Walpuski aus der ETB-Jugend setzten hohe Erwartungen für den Saisonverlauf, zumal die
Abgänge von S. Hock und A. Oster mehr als kompensiert werden konnten.
Unserem damaligen Trainer Bobby Kraahs stand ein 18-köpfiger Kader aus erfahrenen und
jungen Spielern zur Verfügung, aus der er eine spiel- und leistungsstarke Mannschaft formen
konnte, zumal mit D. Klinger eine echte Führungspersönlichkeit in der Mannschaft stand.
Die Kraahs-Elf belegte nach dem 34. Spieltag der 18er Gruppe einen beachtlichen
4. Tabellenplatz. Zu dem Kader gehörten:
U.Bardick, J.Lipinski, J.Schruhl, A.Schwarz, C.Hauschild, M.Wichmann, K-H.Gundersdorff,
T.Schruhl, A.Höbusch, J.Gonzales, R.Agolli, D.Lübner, H.Walpuski, L.Krüger, K.Wuschka,
A.Strempel, D.Klinger und M.Köllmann.
Die Kraahs-Truppe erzielte in der Saison einige beachtliche Ergebnisse. In den beiden Spielen
gegen den heutigen Oberligisten Adler Osterfeld mit zwei Unentschieden und einen 4:1
Auswärtssieg beim VfB Speldorf, gab es auch einige nicht erwartete Niederlagen. Gegen den
späteren Aufsteiger, VfB Lohberg, wurde das Hin- sowie auch das Rückspiel verloren.
Hinter dem Team von Rot-Weiß-Essen II. konnte schließlich mit 40:28 Punkten der 4. Rang
belegt werden. Mit 27 Treffern war Dirk Lübner der erfolgreichste Torjäger.
Das Wechselspiel der Gruppeneinteilung setzte sich auch im nachfolgenden Spieljahr fort. Nach
nur zwei Jahren wurden die acht Essener Landesligisten wieder der Gruppe 1 mit Vereinen aus
dem Wuppertaler Raum zugeteilt. In dieser Saison waren die Bergischen Klubs die weitgehend
dominierenden Mannschaften, die auch mit Borussia Wuppertal den Aufsteiger zur
Verbandsliga stellten. Unsere beiden Begegnungen gegen den Landesligameister gingen
verloren. Dagegen wurde der heutige Oberligist SSVg Velbert auf eigenem Platz mit 1:0 besiegt.
Die weiterhin von Bobby Kraahs betreute Mannschaft belegte mit 27:33 Punkten den 11. Rang.
Zu Beginn der Spielzeit 1995/96 trat eine wesentliche Änderung in der Punktewertung ein. Es
wurde die Drei-Punkte-Regelung eingeführt. Nach dieser Neuregelung erhält der Sieger eines
Spieles drei Punkte. Bei einem Remis erhält jede Mannschaft einen Punkt. In dieser Saison
wurde erneut die Gruppeneinteilung geändert. Die sechs Essener Landesligisten wurden
wiederum der Landesliga-Gruppe 3 mit den Vereinen aus dem westlichen Ruhrgebiet zugeteilt.
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In der nun von Willi Siepmann und später in der Saison von Harald Kaminski betreuten
Mannschaft gab es mit dem schussgewaltigen Gordon Ribnikar von Schwarz-Weiß-Essen,
Randolf Konopka von Karnap und Andreas Pfeiffer von Wacker Steele als Torhüter,
bemerkenswerte Neuzugänge. Mit Uwe Schmitz stieß ein weiterer erfahrener Spieler zum SV
Kray 04. Dagegen veränderte sich J.Gonzales in Richtung Atletico Essen als Spielertrainer.
Neben einigen beachtlichen Ergebnissen gewann unsere Elf auch das Heimspiel des Ortsderbys
gegen den FC Kray 09/31 mit 2:1. Das Rückspiel an der Buderusstraße endete mit
1:1 Remis.
Nach fünf Jahren Landesligazugehörigkeit stieg unsere Elf neben Rot-Weiß-Essen II. im
Spieljahr 1996/97 aus der Landesliga ab. Wieder waren die Bergischen Mannschaften die
dominierenden Klubs in der Landesliga-Gruppe 1, die auch mit dem TSV Ronsdorf den Meister
und Aufsteiger stellten. Coach M.Schwarze musste auch auf den nach Fortuna Bredeney
gewechselten Top-Stürmer Dirk Lübner verzichten, der mit seinen Toren für viel Furore sorgte.
Dieser für den Verein herber und schmerzlicher Verlust konnte nicht annähernd ausgeglichen
werden, obwohl mit Markus Becker ein starker Defensivspieler die Hintermannschaft
verstärkte.
Auch nach dem Landesligaabstieg spielten wir mit sieben weiteren Essener Vereinen gegen
Vereine aus dem Bezirk Berg Mark in der Bezirksliga. Mit dem SuS Niederbornsfeld zählte
unsere Mannschaft zu einem der erklärten Aufstiegsfavoriten, zumal nur mit L.Krüger ein
Leistungsträger den Verein in Richtung Bredeney verließ. Dirk Möllensiep, Volker Denig und
Thorsten Hillebrand von Sportfreunde Katernberg sowie Christian Pollerhoff und Dirk Belde
von Wacker Steele schlossen sich unserem Verein an.
Mit einem 4:0 Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen Blau-Weiß Mintard wurde der Aufstieg
mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem SuS Niederbonsfeld gesichert.
Die nun wieder in der Landesliga spielende Mannschaft vom neuen Trainer Uwe Poßberg
belegte in der Abschlusstabelle den 7. Rang. Nach dem Karriereende von Uwe Schmitz wurde
das Team mit Thorsten Wendt, Mike Sauer sowie dem Rückkehrer J.Gonzales verstärkt.
Unangefochten Meister und Aufsteiger der Saison wurde der ehemalige Zweitligist SSVg
Velbert.
Nach dem die Landesligisten aus dem Bergischen Land in der Saison 1998/99 in der
Gruppeneinteilung auf zwei Gruppen eingeteilt wurden - einige Klubs wurden der Gruppe 2
zugeordnet - ist in dem Spieljahr 1999/2000 die Gruppe 1 wieder vollzählig mit neun
Bergischen Vereinen aufgefüllt worden. Die 17er Gruppe wurde mit 8 Essener Mannschaften
komplettiert. Mit den Neuzugängen Mike Pribyla von Rot-Weiß-Essen, Mike Munia und
Peter Bollmann spielte die Poßberg-Elf eine ordentliche Saison und belegte mit 47 Punkten den
11. Rang. Überraschender Meister und Verbandsligaaufsteiger wurde das Team vom FC Kray
09/31, der den so renommierten Verein wie Union Solingen auf Platz 2 verdrängte.
Die fünf Essener Landesligisten spielten in der Saison 2000/2001 weiterhin in der Wuppertaler
Gruppe und waren weit in der Unterzahl gegenüber den Teams aus dem Bergischen. In dieser
Spielzeit wurde der ehemalige Bundesligaprofi Werner Lungwitz verpflichtet, der den kurzfristig
eingesetzten Ralf Agolli ersetzte. Aus gesundheitlichen Gründen legte W.Lungwitz das Amt
bereits nach einigen Wochen nieder. Wiederum sprang Bobby Kraahs in die Bresche und
übernahm bis Ende der 1.Serie das Traineramt, das zu Beginn der Rückrunde von Willi Kaiser
übernommen wurde. Unsere Mannschaft kämpfte in der 2.Serie lange gegen den Abstieg der
erst am letzten Spieltag im Auswärtsspiel bei Fortuna Bredeney mit einem 1:0 Sieg verhindert
werden konnte. Auch der Zugang des ETB-Idols Ralf Mölders konnte der Mannschaft keine
Impulse geben. Landesligameister wurde mit großem Vorsprung und unangefochten
die Mannschaft von Bayer Wuppertal.
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In der Saison 2001/2002 spielten wir nur mit drei Essener Teams in der Landesliga Gr. 3. Die
Tgd Essen-West und Rot-Weiß-Essen II wurden der Landesliga Gr. 1 zugeteilt. Mit den
Neuzugängen Markus Mozin und Chrstian Maas spielte die Kaiser-Truppe eine mäßige Saison
und konnte erst n den letzten drei Spielen den Klassenerhalt sichern.
Der 35-jährige Carsten Hauschild hat mit Wirkung vom 01.07.2002 das Training der I.
Mannschaft übernommen und damit Willi Kaiser aus dieser Funktion abgelöst. Carsten, der seit
1993 dem SV Kray 04 angehört, spielte ununterbrochen in der I. Mannschaft. Auf Grund seiner
Rückenprobleme musste er jedoch vorzeitig seine aktive Laufbahn beenden. Durch seine
Verbundenheit zum Verein stellt sich jedoch bei personellen Engpässen immer wieder zu
Spielen zu Verfügung. Carsten hat in den letzten Jahren erfolgreich die II. Mannschaft trainiert,
bringt in seiner neuen Aufgabe reichlich Erfahrung mit und hofft, sich mit der I. Mannschaft
ebenso gut in Szene zu setzten wie mit der Zweiten.
Unterstützt wird er vom langjährigen Co-Trainer Norbert Teske, von Karl-Heinz Gundersdorff
und Egon Kloska
Eine recht schwarze Saison spielte das Team mit ihrem Trainer Carsten Hauschild, ein Jahr vor
dem 100jährigen Vereinsjubiläum. Die Mannschaft war einfach in der Landesliga Gr. 1 zu
schwach und war fast nur sicherer Punktelieferant für andere Teams mit teilweise hohen und
blamablen Niederlagen. Sie konnte sich kaum vom letzten Tabellenplatz lösen und stand schon
lange vor Saisonschluss als erster Absteiger fest. Auch die Trennung von vier gestandenen
Spielern Ende der 1.Serie konnte den sportlichen Niedergang nicht verhindern.
Mit nur 9 Punkten aus 30 Spielen lag die Mannschaft weit abgeschlagen auf dem letzten
Tabellenplatz.
Für die im Jubiläumsjahr endende Saison 2003/2004 zählte unsere Mannschaft zum engsten
Kreis der Aufstiegsfavoriten, zumal mit Lars Krüger, Peter Haubold, Wolfgang Koth, Marcel
Gille und Benjamin Ostrowski fünf Verbands- und Landesliga erfahrene Spieler vom FC Kray
zur Schönscheidtstraße wechselten. Außerdem kehrte Mike Sauer von TuS Helene zur SV Kray
04 zurück. Die Saison begann mit fünf Siegen in Folge optimal womit der 1.Tabellenplatz belegt
wurde. Im Spiel gegen SC Steele 03/20 verletzte sich Lars Krüger ohne Einwirkung des Gegners
so schwer, dass er für mehrere Monate ausfiel. damit fiel der erste Leistungsträger aus. Zwei
Spieltage später verletzte sich Peter Haubold ebenfalls so schwer, was ebenso einen
mehrmonatigen Ausfall zur Folge hatte. Die Verletzungen weiterer Stammspieler zogen sich wie
ein roter Faden durch den gesamten Kader, so dass die zuvor guten spielerische Linie verloren
ging und somit auch die Sicherheit. Empfindliche Niederlagen in den letzten beiden
Heimspielen der Hinrunde warfen unsere Mannschaft im Aufstiegskampf weit zurück. Mit
Herbstmeister Altenessen 18, der mit erheblichem Vorsprung die Tabelle anführt, scheint wohl
schon nach der 1. Serie der Aufsteiger festzustehen. Unsere Mannschaft muss in den restlichen
Spielen der Rückrunde versuchen, durch attraktiven Fußball wieder verlorenen Kredit bei den
Zuschauern zurückzuholen und eine gute Platzierung zum Saisonabschluss im oberen
Tabellendrittel zu erreichen.
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II. Mannschaft
Unsere in der Kreisliga B spielende II. Mannschaft gehörte dort schon seit vielen Jahren immer
zum Kreis der Aufstiegskandidaten. Klare Tabellenführungen wurden aber wiederholt in der
Endphase der Meisterschaft durch Einbrüche vergeben, so dass der Aufstieg durch unerklärliche
Durchhänger immer wieder verfehlt wurde.
Die Saison 1993/94 verlief unter dem neuen Trainer A. Petronelli bisher optimal. Da die
Mannschaft sich gefestigt hat und auch spielerisch zu überzeugen wusste, hat sie berechtigte
Aufstiegschancen. Zumal sie nach Ablauf der Hinrunde die einzig ungeschlagene Elf mit 24:4
Punkten ist und mit einem Dreipunktevorsprung auf den Tabellenzweiten Herbstmeister wurde.
Die in der Hinrunde gezeigten guten Leistungen wurden auch in der 2. Serie bestätigt. Das
Team blieb bis zum 25. Spieltag ungeschlagen und verlor erstmals am 24. April 1994 mit 2:3 im
Auswärtsspiel bei Möllney 65. Diese Niederlage konnte den Durchmarsch der Petronelli-Elf zur
Meisterschaft aber nicht verhindern. Mit 53:7 Punkten und nur einer Niederlage wurde das
Team unangefochten Meister in der Kreisliga B und erreichte somit den Aufstieg in die erste
Kreisklasse (Kreisliga A). Zum 19köpfigen Aufstiegskader gehörten folgende Spieler:
S.Borchert, S.Lehmann, A.Daniel, V.Steinkämper, J.Jansen, E.Karabulut, H.Mahler,
S.Altenbeck, C.Etcibasi, T.Rossocha, M.Steinkämper, M.Blotenberg, E.Paul, T.Beier, H.Güngor,
G.Ramke, R.Repiso, K.Meier und T.Sona.
Betreut wurde das Team von den Sportskameraden Egon Kloska und Klaus Klekottka.
Mit einem etwas veränderten Kader startete die Mannschaft im ersten Aufstiegsjahr in der
Kreisliga A und belegte zum Abschluss den 11.Rang. Dabei musste sich die Truppe fast
ausschließlich gegen Erstvertretungen durchsetzen.
Auch in der Saison 1995/96 konnte in der Liga der 11.Platz belegt werden.
Mit dem 5.Rang verlief die Saison 1996/97 erfolgreicher - man hatte sich wohl nun an die Klasse
gewöhnt. Hierbei konnten die Mannschaften des heutigen Landesligisten Türkspor 88/86 sowie
die derzeitigen Bezirksligisten SV Isinger und SV Burgaltendorf in der Tabelle überflügelt
werden.
Im nachfolgenden Spieljahr, mit 11 ersten Mannschaften, belegte das Team den 9.Rang.
Aufsteiger wurde im Übrigen der heutige Landesligist FSV Kettwig.
Nach einer mäßigen Saison 1998/99 konnte die Elf mit 31 Punkten nur Platz 11 belegen. Dabei
gab es auch einige deftige Niederlagen.
In der Saison 1999/2000 spielte sich die nun von Carsten Hauschild betreute Mannschaft mit
49 Punkten auf Platz 6 in der Kreisliga Gr.2 vor. Mit insgesamt 12 ersten Mannschaften, von
denen heute drei Teams der Bezirksliga angehören.
Im Spieljahr 2000/01 spielte die Mannschaft ihre wohl beste Saison in der Kreisliga A und
spielte lange um den Bezirksligaaufstieg mit. Das für die Meisterschaft entscheidende Spiel
verlor das Team am 24.Spieltag auf eigenem Platz gegen den späteren Aufsteiger SV
Burgaltendorf mit 1:2. Danach war die Mannschaft demotiviert was noch zu einigen Niederlagen
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führte. Dennoch erreichte die Elf mit 61 Punkten den 2.Tabellenplatz; die bisher beste
Platzierung in der Kreisliga A.
Die Spielzeiten 2001/02 und 2002/03 wurden mit wechselnden Ergebnissen abgeschlossen.
Dabei belegte die Mannschaft den 9. und 12. Platz.
In der Saison 2003/2004 übernahm mit Christian Pollerhoff ebenfalls ein
ehemaliger Aktiver das Training der Zweiten. Für den 38-jährigen ist dieses Amt Neuland.
Christian bringt allerdings aus seiner langjährigen aktiven Laufbahn, seit 1997 als Spieler in
unserer I.Mannschaft, reichlich Erfahrung mit, die er sicher in seine neue Aufgabe einbringen
wird. Wir wünschen Christian, dem untadeligen Sportsmann, in seiner Funktion viel Erfolg und
eine glückliche Hand. Er wir dabei von den Sportskameraden Klaus Klekottka und Dirk
Unnasch unterstützt. Das Spieljahr brachte bisher einen unbefriedigenden Verlauf. Erstmals
nach dem Aufstieg vor 10 Jahren, hat die Mannschaft Probleme den Klassenerhalt zu sichern.
Nach dem 17. Spieltag liegt sie mit 17.Punkten auf dem 11.Rang mit einem Abstand von 9
Punkten auf den Tabellenletzten und Absteiger. Die Ergebnisse aus den beiden letzten Spielen u.a. ein 6:0 Auswärtssieg bei TuS Steele Rott - lassen aber hoffen, dass der Anschluss an das
Mittelfeld bald wieder hergestellt ist und die eingefleischte Truppe auch im Jubiläumsjahr
nichts mit dem Abstieg zu tun hat.
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III. Mannschaft
Unsere III. Mannschaft spielte schon seit Jahren weniger erfolgreich in der Kreisliga C.
In den früheren Jahren war die III.Mannschaft - unter der Betreuung von Horst Karrasch - ein
Selbstläufer im Verein, die ohne große Probleme ihren Spielbetrieb durchführte.
Nach jahrelanger Erfolglosigkeit in der Kreisliga C gelang in der Saison 1993/94 der von Peter
Grewe betreuten Mannschaft, nach einem 2:2 Remis beim direkten Konkurrenten um den
Aufstieg Borussia Byfang, der Aufstieg in die Kreisliga B.
Nach nur zweijähriger Klassenzugehörigkeit in der Kreisliga B, stieg die Mannschaft mit nur 14
erreichten Punkten wieder ab.
In der Saison 1996/97 wurde die Dritte aus unterschiedlichsten Gründen vom Spielbetrieb
zurückgezogen. Auch im darauf folgenden Spieljahr - 1997/98 - stellte der Verein keine
III.Mannschaft mehr.
Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der Saison 1998/99 wurde in der Kreisliga C
sofort der 2.Tabellenplatz erreicht.
Im darauf folgenden Spieljahr schaffte die von Thorsten Beier betreute Mannschaft schon
vorzeitig den Aufstieg in die Kreisliga B.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten belegte die Elf im ersten Jahr in der Kreisliga B einen
11.Platz.
Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg - Saison 2000/01 - hatte sich die Mannschaft schon fest in
der Liga etabliert und nahm am Saisonende mit 61 Punkten einen beachtlichen 4. Platz ein.
Der seit 1994 dem SV Kray 04 angehörende Wolfgang Menner hatte bereits Anfang des Jahres
das Traineramt vom zurückgetretenen Bernd Wilke übernommen. Auch für die Saison
2002/2003 steht er wieder als Coach der Dritten zu Verfügung, mit der er eine hervorragende
Saison spielte. In der Saison 2002/03 konnte sich die junge Mannschaft, die überwiegend aus
ehemaligen Jugendspielern des SV Kray 04 spielerisch stark verbessern. Sie spielte zeitweise um
den Aufstieg mit und belegte am Saisonende den 3.Rang.
Zu Beginn der Saison löste der ehemalige Spieler der I.Mannschaft, Andreas Höbusch, Wolfgang
Menner als Trainer ab. Andreas übernahm diese Funktion als Spielertrainer und konnte mit
Fleiß und Akribie die Dritte Mannschaft noch weiter formen und auf Erfolgskurs bringen. Die
gezielte Arbeit wird auch durch die gute Platzierung nach der Vorrunde in der Tabelle mit dem
1.Platz (38 Punkte bei nur einer Niederlage) belohnt. Für den weiteren Verlauf der 2.Serie ist
der 1.Tabellenplatz eine hervorragende Ausgangsposition.
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Alt-Herren
Neben den Pflichtspielen von drei Seniorenmannschaften, stellt der Verein mit den Alt-Herren,
ein viertes Team im Seniorenbereich.
Der etwa 20-köpfige Kader setzt sich überwiegend aus früheren Spielern der I.Mannschaft
zusammen. Das Team zählt momentan zu den spielstärksten Mannschaften im Essener AltHerren-Fußball. Spielberechtigt für die Alt-Herren sind Senioren ab dem 32. Lebensjahr. Eine
Altersbegrenzung nach oben hin, gibt es nicht, wobei jeder Aktive nach seinem
Leistungsvermögen selbst entscheiden muss wie lange er noch seinem Sport nachgehen kann.
Bei genügendem Können und der erforderlichen Fitness wird bei personellen Problemen bei
den Seniorenmannschaften gern auf die Unterstützung der Alt-Herren zurückgegriffen, die ihre
Erfahrungen in den Teams mit einbringen können.
Die Hobby-Fußballer stehen unter keinem Leistungsdruck, da nicht in Ligen um Punkte gespielt
wird und nur Freundschaftsspiele, auch über die Grenzen von Essen hinaus, ausgetragen
werden. Allerdings ist auch bei jedem Spiel noch der Ehrgeiz vorhanden die Partie zu gewinnen.
Einzig und allein die Stadtpokalspiele haben noch den Charakter eines Pflichtspieles und
werden mit besonderem Ehrgeiz durchgeführt.
Im Übrigen kann man auch bei diesen Mannschaften noch einen gepflegten Fußball sehen.
Unsere Alt-Herren sind wirtschaftlich selbstständig mit einer eigenen Finanzierung.
Gemeinsamkeiten wie Fahrten, etc. fördern den Zusammenhalt und die Kameradschaft in dieser
Mannschaft.
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Die Jugend
Keine Vereinschronik kann den Anspruch auf Vollständigkeit erheben wenn nicht versucht
wird, die Jugendarbeit des Vereins darzustellen. Sicherlich ist dieses mit erheblichen
Schwierigkeiten verbunden, da in den langen Zeiträumen nur wenige oder sogar keine
Aufzeichnungen vorhanden sind. Darum ist auch in dieser Chronik ein lückenloser Bericht über
100 Jahre Jugendarbeit beim SV Kray 04 nur schwer möglich. Ein besonderer Dank gilt hier H.
Müller der, durch die im Vorfeld durchgeführten Recherchen, erheblichen Anteil an dieser
Chronik für die Jugend hat.
In den bisherigen Ausführungen ist schon einmal kurz und allgemein auf die insgesamt gute
Jugendarbeit des Vereines hingewiesen worden. Wir möchten aber dennoch versuchen etwas
ausführlicher die Jugendarbeit darzustellen.
Bis Mitte der 30iger Jahre liegen leider keine Aufzeichnungen aus dem Jugendbereich vor, so
dass über die ersten 30 Jahre des Vereinsbestehen nicht geschrieben werden kann.
Der Grundstein für die sehr erfolgreiche Jugendarbeit legte die damalige Jungliga-Mannschaft,
die 1934 und 1935 die Stadtmeisterschaft gewann.
Durch diese Erfolge hatte die Jugend einen erheblichen Zulauf mit talentierten Sportlern,
wodurch auch das Spielniveau gesteigert werden konnte. Ab 1936 wurden auch die Stadt- und
Schulmeisterschaften eingeführt. Eine Krayer Schule, mit überwiegend Spielern des SV Kray 04,
wurde in 3 aufeinanderfolgenden Jahren Stadtmeister. Die A- und B-Jugendmannschaften
errangen in dieser Zeit etliche Meisterschaften. Die Spieler der Jahrgänge 1922 – 1925 machten
vor und während des Krieges besonders auf sich aufmerksam. Im Spieljahr 1937/38 wurde die
B-Jugend – Jahrgang 1922/23 – Kreismeister und verlor das Spiel um die Stadtmeisterschaft
gegen Tura 86 Essen mit 1:2 Toren.
In der folgenden Saison 1938/39, wurde wiederum die gleiche B-Jugend Kreismeister und
verlor wieder erst im Endspiel um die Stadtmeisterschaft gegen Rot Weiß Essen mit 2:3 Toren.
An den Erfolgen dieser Mannschaft waren folgende Spieler beteiligt:
Vleckly, Szymzak, Riepel, Feind, Berg, Klein, Spielmann, Rotwald, Böddecker, Florkowski,
Burghardt, Juhnke, Pietras, Karstein und St. Suski – mit 71 jähriger Mitgliedschaft im
Jubiläumsjahr längstes Vereinsmitglied. Als A-Jugend schaffte der Jahrgang 1922/23 im
Spieljahr 1939/40 die Kreis- und Stadtmeisterschaft. Die Kruppsche Turngemeinde wurde im
Endspiel vor 1.000 Zuschauern mit 5:0 in nachstehender Aufstellung besiegt:
Freund, Szymzak, Riepel, Berg, Klein, Spielmann, Böddecker, Florkowski, Burghardt, Suski,
Pabich.
Durch das Abstellen der besten Jugendspieler in der Saison 1940/41 an die I.Mannschaft war
eine Titelverteidigung nicht möglich. Gegen den späteren Stadtmeister Steele 09 wurde
nachträglich noch ein inoffizielles Endspiel ausgetragen, das mit 3:2 in folgender Aufstellung
gewonnen wurde:
Brackhaus, Juhnke, Jahnke, Müller, Suski, Schäfer, Mäsch, Berg, Endrulat, Scholven.
Im Spieljahr 1941/42 stellte der Verein wieder eine gute A-Jugend. Wie auch im Vorjahr,
mussten fünf gute Spieler für die I.Mannschaft abgestellt werden. Die komplette A-Jugend
bestritt auch ein Meisterschaftsspiel gegen Heisingen, das sie mit 5:1 gewann mit anschließend
unerfreulichen Begleitumständen. Ein Vergleichsspiel gegen die A-Jungend von Schalke 04
wurde mit 7:2 Toren gewonnen. Aus dieser Mannschaft standen die Spieler Berg, Brackhaus
und Rekow in der Essener Stadtauswahl, die im Juni 1942 die in Breslau ausgetragene Deutsche
A-Jugenmeisterschaft mit 2:1 gegen Niederschlesien gewann.
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Der Spielbetrieb der Jugend wurde 1943 eingestellt, obwohl der SV Kray 04 eine der stärksten
A-Jugendmannschaften in Essen besaß. Durch den Krieg bedingt standen einfach keine
Betreuer mehr zu Verfügung. Nach Kriegsende 1945 begann eine neue Ära im Jugendbereich. Es
sollte sofort wieder an die erfolgreiche Arbeit der Vorkriegszeit angeknüpft werden. Mit den
Betreuern Taubert, Wittmann, Vonjahr, Wimmelmann, Rainert, Ziffus und Stussig wurde ein
neuer Anfang gemacht.
Im ersten Spieljahr 1945/46 wurde die A-Jugend mit Trainer Blaum im 3:2 gewonnenen Spiel
gegen
BV Steele 03 sogleich Kreismeister. Die Stadtmeisterschaft wurde zu dieser Zeit noch nicht
ausgetragen. In diesem Team spielen die noch heute bekannten Sportkameraden: W.
Wimmelmann, Köster, Weichhaus, R. Wrenger.
Der Jahrgang 1931/32 wurde im Spieljahr 1946/47 B-Jugend Kreismeister. Im anschließenden
Endspiel um die Stadtmeisterschaft wurde der ETB Schwarz Weiß Essen mit 2:0 besiegt.
In der Mannschaft standen folgende Spieler:
Günter, Saalfeld, Vogt, Wirsching, Deppke, Gretenkort, Kulik, Waniorek, Siegfried, Burghardt,
Schäling.
Nach Erringen der Kreismeisterschaft wurde in der gleiche Saison die C-Jugend nach einem 6:2
Sieg über Steele 03/20 ebenfalls Stadtmeister.
Erst in der Saison 1950/51 drang die B-Jugend des Jahrgangs 1935/36 die zuvor in der CJugend recht erfolgreich spielten, bis ins Stadtendspiel vor. Der BV Steele 03 wurde in dieser
Begegnung mit 5:1 Toren in folgender Aufstellung besiegt:
Taranowski, Koch, Urbanowski, Wozniewski, Möller, Jahnke, Siebert, Rainert, W. Paul,
Broschik, Sieglarski.
Die gleiche Elf wurde im darauffolgenden Jahr als A-Jugend auch Stadtmeister. Nach dem
Erringen der Kreismeisterschaft wurde wiederum Schwarz Weiß Essen mit 2:1 besiegt. In der
Saison 1952/53 wurde die A-Jugend erneut Kreismeister und nach dem 4:1 gewonnenen
Endspiel gegen Essen 99 wiederum Stadtmeister.
Nach einiger Stagnation erreichte die A-Jugend in der Saison 1954/55 wieder das Stadtendspiel.
Unter dem Trainer H. Müller wurde dieses Spiel mit 3:0 Toren gegen Sportfreunde Katernberg
in folgender Aufstellung gewonnen:
Conrad, Müller, B. Köster, Salomon, Kamitz, Taubert, Burmeister, Rosocha, G. Staudinger,
Sieberin,
H. Staudinger.
Nach diesem Erfolg setzte eine lange Mittelmäßigkeit ein. Es dauerte über ein Jahrzehnt bis
unsere Jugend wieder aus dem Schattendasein heraustrat. Wesentlich trug zum neuen
Aufschwung der im Jahr 1965 gewählte Jugendleiter K.-H. Skonitzki dazu bei. Er baute sich
einen gut funktionierenden Mitarbeiterstamm auf, der wieder Bewegung in die Jugendarbeit
brachte.
Der stark gesunkene Mitgliederbestand wurde in kurzer Zeit von 60 auf über 100 erhöht. so
dass mit diesem Neubeginn eine stetige Aufwärtsentwicklung eingeleitet wurde. Mit bis zu 140
Jugendlichen wurden zeitweise 8 bis 9 Jugendmannschaften gestellt.
Allerdings litt in den nachfolgenden Jahren die Jugendarbeit etwas darunter, da der Verein auf
Bitten der Stadt Essen, bedingt durch den Ausbau der B 1 und Aufgabe des alten Platzes an der
Jugendhalle, dem VfL Kray unseren Platz zur Mitbenutzung zur Verfügung stellte. Für die vielen
Jugendmannschaften bestanden daher bei der doppelten Platzbelegung keine ausreichenden
Spielmöglichkeiten, so dass sich viele Jugendliche aus dem Verein abmeldeten.
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Der Jahrgang 1949/50 bildete nach einer langen Durststrecke in der Saison 1966/67 wieder eine
starke Mannschaft. Um die Kreismeisterschaft gab es mit Schwarz Weiß Essen ein Kopf an Kopf
Rennen. Das Hinspiel wurde mit 2:1 gewonnen, während das Rückspiel mit 1:5 verloren ging
und dadurch unsere Junioren nur Zweiter wurden.
Wieder dauerte es einige Jahre, nach einem gewissen Stillstand was auch Rückschritt bedeutet,
ehe der A-Jugend Jahrgang 1954/55 in der Saison 1971/72 Kreismeister wurde. Unter
skandalösen Umständen wurde das Endspiel um die Stadtmeisterschaft gegen den PSV Essen
an der Ernestinenstraße ausgetragen. Nach fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen
endete das Spiel mit 2:2. Das anschließende Elfmeterschießen wurde wegen Einbrechen der
Dunkelheit abgebrochen, so dass es keinen Sieger gab. Auf die ominösen Umstände und die von
außen hereingetragene Hektik möchten wir hier nicht näher eingehen. In dieser Begegnung
wirkten folgende Spieler mit:
Benzke, Neumann, Budde, H. Müller, Goltz, Kalthoff, Kazub, Gröning, P. Müller, Schulz,
Dittfeld, Meier, Rengshausen, Köhnen und Zuppa.
Die anschließenden Qualifikationsspiele zum Aufstieg in die Niederrheinliga bedingten bei
Punktgleichheit ein Ausscheidungsspiel. Unsere Junioren verloren diese Begegnung in Velbert
gegen Solingen mit 2:4 und vergaben somit die Chance in der Niederrheinliga zu spielen.
Nach dem Erringen der Kreismeisterschaft wurde diese Elf durch einen 4:1 Sieg über
Katernberg 19 erneut Stadtmeister. Die gleiche Mannschaft erreichte auch das
Stadtpokalendspiel gegen Rot Weiß Essen. Obwohl unsere Junioren bis 10 Minuten vor
Spielende noch mit 2:0 führten, ging die Begegnung dennoch mit 2:4 verloren. Zweifelhafte
Schiedsrichter Entscheidungen brachten letztlich unsere
A-Jugendlichen um den verdienten Erfolg.
In den letzten Jahren konnten unsere Jugendmannschaften nicht mehr die großartigen Erfolge
früherer Jahre erzielen. Obwohl unsere A- und B-Jugend, zeitweise auch die C-Jugend, der
Leistungsklasse angehören. Einzig unsere Jüngsten, die F-Jugend, spielte 1993 um die
Kreismeisterschaft gegen ESG 99/06. Nach Ende der regulären Spielzeit stand es 0:0. Das
anschließende Achtmeterschießen der 6-8 jährigen ging mit 1:3 verloren.
Die Jugendabteilung startet mit 6 Mannschaften in die Saison 1993/94 in allen Altersklassen.
Dabei konnten für fast alle Mannschaften Spieler der I. Mannschaft als Trainer gewonnen
werden. Mit B. Wilke übernahm ein ehemaliger Spieler von Schwarz-Weiß-Essen und dem SV
Kray 04 das Training der A-Jugend. Mit A. Höbusch war ebenfalls ein Aktiver der I. Mannschaft
in der Verantwortung der B-Jugend. Die C-Jugend bekam als Trainer ebenfalls Spieler aus der I.
Mannschaft. R. Agolli, D. Lübner und später T. Schruhl übernahmen gemeinsam das Training.
Während P. Kreft in der D-Jugend sein Engagement aus dem Vorjahr fortsetzte. Für die
Betreuung der E- und F-Jugend waren weiterhin Otmar und Resi Wehmeier zuständig.
In der Abschlusstabelle belegten die in der Leistungsklasse spielenden A- und B-Jugend den 7.
Platz. Die anderen Jugendmannschaften erreichten in ihren Gruppen unterschiedliche
Platzierungen.
Das herausragende Ereignis in der Jugend im Jahr 1995 war die Auszeichnung mit dem
Sepp Herberger-Preis für vorbildliche Jugendarbeit.
In der Saison 1994/95 wurden die von der A- bis zur C-Jugend in der Leistungsklasse
spielenden Mannschaften von folgenden Trainern betreut:
A-Jugend
B-Jugend
C-Jugend
D-Jugend
Andreas Oswald
Andreas Schulte
Sigi Gramadies
Bernd Wilke
Die anderen jüngeren Teams wurden weiterhin von Otmar und Resi Wehmeier trainiert.
22
In diesem Jahr gewann die C-Jugend des Krayer SPD-Tunier.
Das Spieljahr 1995/96 verlief ohne erwähnenswerte Höhepunkte. Bis auf die D-Jugend konnten
sich die anderen Teams in der Leistungsklasse mit guten Platzierungen behaupten.
Zur Saison 1996/97 hatte sich die A-Jugend mit dem Aufstieg in die Niederrheinliga
ein hohes Ziel gesteckt. Dieses konnte jedoch nicht realisiert werden. Schließlich wurde
zum Saisonabschluss nur der 5. Platz belegt. Die B-Jugend stieg, ohne auch nur ein Spiel zu
gewinnen, mit nur 3 Punkten aus der Leistungsklasse in die Normalgruppe ab.
Nach den insgesamt erfolgreichen letzten Jahren in der Jugendarbeit trat, vor allem nach
dem Ausscheiden des geschätzten und engagierten Mitarbeiters der Jugendabteilung
Karl-Heinz Skonitzki, zunächst einen Stagnation und später sogar ein Rückschritt ein.
Zahlreiche jugendliche Mitglieder verließen den Verein, so dass nicht mehr alle
Jugendmannschaften gemeldet werden konnten. Höhepunkt dieser Entwicklung war die
Abmeldung der A-Jugend vom Spielbetrieb aus disziplinarischen Gründen.
Zum späteren Zeitpunkt konnten auch keine B-Jugend mehr zum Spielbetrieb gemeldet werden.
Der bedauerliche Abwärtstrend war auch darauf zurückzuführen, dass für die Jugendarbeit
nicht mehr genügend und geeignete Mitarbeiter zur Verfügung standen.
Beruflich bedingt konnte sich der Jugendleiter, Dieter Hübner, nicht mehr im erforderlichen
Maße in die Jugendarbeit einbringen.
Erst nach der Wahl eines neuen Vorstandes im Jahr 2000 mit
Richard Stiller
als Jugendleiter
Peter Lickefett
als Geschäftsführer
und Uwe Dirkes
als Kassierer
wurde gezielt um jugendliche Mitglieder geworben, womit auch später eine Kontinuität
eingeleitet wurde. Der erste Erfolg stellte sich bereits im Spieljahr 2001/02 ein, als die C-Jugend
ungeschlagen Meister in der Normalgruppe wurde und in die Leistungsklasse aufstieg.
Im nachfolgenden Jahr erreichte auch die B- und D-Jugend den Aufstieg in die Leistungsklasse
und sind bestrebt in der Saison 2003/04 die Klasse zu sichern.
Inzwischen ist der Mitgliederbestand erheblich gestiegen. Etwas 200 Jugendliche nehmen mit 8
Mannschaften an den Pflichtspielen teil.
Vorraussetzung für die ordnungsgemäße Durchführung eines so umfangreichen Trainings- und
Spielbetriebes ist natürlich, dass hierfür eine entsprechende Anzahl von Trainern und
Mitarbeitern in die Vereinsarbeit eingebunden werden. Für die acht Jugendmannschaften
stehen insgesamt sieben nachstehend genannte Trainer zu Verfügung, von denen zwei Aktive
aus dem Seniorenbereich für dieses Amt gewonnen werden konnten:
A-Jugend
B-Jugend
B2-Jugend
C-Jugend
D-Jugend
E-Jugend
F-Jugend
Bambini
H. Schumann
R. Stiller
R. Lüsser
A. Daniel
M. El Messaudi
K. John
S. Adiguezel
werden im Training der F-Jugend mit einbezogen
Abschließend wünschen wir den Mitarbeitern der Jugendabteilung um den Jugendleiter
Richard Stiller, dass der sportlich eingeleitete Aufwärtstrend sich in den nächsten Jahren festigt
und sich weiter zum Positiven entwickelt. Dieses ist nahezu eine Verpflichtung im
traditionsreichen SV Kray 04. Von einer sportlichen und leistungsbezogenen Jugendarbeit
sollen auch geeignete und talentierte Jugendliche dem Seniorenbereich zugeführt werden, was
für beide Seiten nur zum Vorteil sein kann !!
23
Gerade im Jugendbereich ist es schwierig, durch die jährliche Fluktuation in den einzelnen
Altersgruppen das spielerische Niveau zu halten.
Für die vielfältigen Aufgaben wünschen wir auf diesem Wege dem Jugendvorstand Glück zum
Wohle und Ansehen des Spielvereins Kray 04.
Wenn wir heute in unserer Chronik auf die 100-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken,
stand da auch stets der Mensch im Vordergrund, der durch sein Engagement über Jahrzehnte
die Geschicke des Vereins geleitet und bestimmt hat. Ohne diese vielen ehrenamtlichen
Vereinsmitgliedern wäre ein 100-jähriges Vereinsbestehen gar nicht möglich gewesen.
In den Vorkriegsjahren gehörten durchweg nur Mitglieder dem Verein an, die Orts- und
Vereinsgebunden aus unserem Ortsteil oder aus der näheren Umgebung kamen.
Die heutigen, in großer Zahl ständigen Vereinswechsel, gab es zur damaligen Zeit nicht und
waren eine Seltenheit. U.a. fehlte auch die heutige Mobilität.
Hieraus haben sich über viele Jahre familiäre und freundschaftliche Bindungen ergeben,
wodurch der Verein, was positiv zu bewerten ist, auch als Familienklub bezeichnet wurde.
Mit dieses nun folgenden Dokumentation soll auch lebendige Vereinsgeschichte dargestellt
werden, die sonst unwiderruflich nicht mehr aufgearbeitet werden könnte, da nur noch wenige
Mitglieder die Vereinsgeschichte der letzten 70 Jahre noch bewusst erlebt haben. In den
Chroniken der vorherigen Festzeitschriften ist bisher dieses Thema nie aufgegriffen worden.
In den 30er- und 40er Jahren hat die Familie Berg das Vereinsgeschehen besonders geprägt.
Alle fünf Brüder der Familie, Willi, Walter, August, Kurt und Günther gehörten mit ihrem
beachtlichen Können dem SV Kray 04 an. Walter wechselte später zu Schalke 04 und wurde mit
der legendären Knappen-Elf "Deutscher Meister" und später auch Nationalspieler. Im Übrigen
war Walter Berg bisher der einzige deutsche Nationalspieler der aus den Reihen des SV Kray 04
hervor ging. Auch Willi Berg wechselte nach Schalke und war dort bis nach dem Kriege
Stammspieler der I. Mannschaft. Kurt veränderte sich nach dem Krieg nach Bigge und kehrte
nach einigen Jahren nach Kray zurück.
Kurt Berg ist noch bis heute Mitglied Beim SV Kray 04. Der 2. Weltkrieg traf besonders die
Familie Berg hart. Mit Walter, August und Günther kehrten drei viel versprechende Fußballer
nicht mehr in die Heimat zurück.
Auch die drei Gebrüder Kronenberg, Franz, Josef und Bruno, sorgten in der Vorkriegszeit für
Furore im SV Kray 04. Von Kennern wird behauptet, dass Josef - auch Jupp genannt - der
bereits mit 17 Jahren in der I. Mannschaft stand, der beste Spieler war der je in den Reihen des
SV Kray 04 spielte. Mit seinem Können wurde Josef Kronenberg noch höher eingeschätzt als
der spätere Nationalspieler Walter Berg. Auch die drei Gebrüder Kronenberg ließen ihr Leben
an der Front.
Seit nunmehr drei Generationen gehörte die Familie Rainert dem SV Kray 04 an. In der
Vorkriegszeit spielte der Senior Michael in der I. Mannschaft. auch der Sohn Gerd und der
Enkel Michael gehörten der I. Mannschaft an und sind noch heute Vereinsmitglieder.
Ebenfalls drei Generationen der Familie Dittfeld gehörten dem Verein an. Der Senior Heini, vor
einigen Jahren verstorben, führte seinen Sohn Detlef zum SV Kray, der wiederum Sohn Devi im
erein anmeldete. Zwischenzeitlich hat sich Devi aber zu einem anderen Verein orientiert.
Erich Paul, vor dem Krieg Spieler der I. Mannschaft, kehrte aus diesem mit einer schweren
Verwundung zurück. seine Söhne Werner und Manfred - auch Szepan genannt - schnürten
ebenfalls die Schuhe für Kray 04. Manfred ist auch noch heute Vereinsmitglied.
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Allein sechs Angehörige der Familie Wimmelmann waren mehr oder weniger über Jahre aktiv
im Verein tätig. Julius als Jugendleiter und Sohn Heinz als aktiver Spieler. Werner und Helmut
waren lange aktiv und waren über Jahrzehnte Vereinsmitglieder. Bis aus Christa Wimmelmann,
Ehefrau von Helmut, sind alle Vereinsmitglieder der großen Familie Wimmelmann verstorben.
Mit Stanis, Dieter und Manfred Broschik, gehörten auch drei Familienmitglieder dem Verein an.
Dieter und Manfred, beide noch heute Vereinsmitglieder, spielten selbst über Jahre in
verschieden Mannschaften des SV Kray 04.
Die Familie Hoffmann mit Waltraud, Norbert und Frank sind schon Jahrzehnte in den Verein
eingebunden. Norbert war über Jahre, bis zu seiner schweren Verletzung, Spieler der I.
Mannschaft und steht mit seinen vielen Aktivitäten - Arbeitseinsätze - auch heute noch dem SV
Kray 04 zur Verfügung.
Waltraud ist die treue Seele der Fußballabteilung, denn schon mehr als 20 Jahre bekleidet Sie
das Amt des Kassierers.
Sohn Frank ist noch heute aktiv in der II. Mannschaft und ist seit seiner Geburt Vereinsmitglied.
Besonders in den Verein eingebunden ist die Familie Diehl. Manfred war als Spieler und später
in vielen Vorstandsämtern tätig. Bruder Helmut - mit Sohn Frank - waren als Spieler aktiv und
Hugo Diehl ist passives Mitglied. Mit Christa Diehl gehört auch ein weibliches Familienmitglied
dem Verein an und Bruder und auch Schwager Hermann Frese spielte über Jahre in der I.
Mannschaft. Sechs Vereinsmitglieder der Familie Diehl gehören z. Zt. dem Spielverein Kray 04
an. Wie wir meinen, ist dieses eine stolze Zahl.
Die Gebrüder Heine und albert Knorra sollten in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt
bleiben. Gehörten die Gebrüder vor und nach dem Krieg zu den Säulen und Leistungsträgern im
Verein.
Abschließend noch zu erwähnen die Bindung der Familie Schmiedel an den Verein. Mit dem
Senior Peter spielten auch seine Söhne Ralf und Alfred bei ´04. Besonders ist zu erwähnen, dass
Peter Schmiedel mit seinen Söhne mehrmals in einer Mannschaft Spiele ausgetragen haben.
Diese Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, da darüber bisher noch nie eine
Aufschreibung vorgelegen hat.
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100-jährige Vereinsgeschichte bedeuten nicht nur die Durchführung des Sportes sondern auch
Verantwortung in der Führung und Verwaltung des Vereines mit seinen vielfältigen Aufgaben.
An anderer Stellen haben wir schon mehrfach über die Vorstandsämter gewählten
Vereinsmitglieder berichtet, die oftmals auch in schwierigen Zeiten die Geschicke des Vereins
geleitet haben.
Nach der bis 1960 dauernden Ära von A. Buschmann als Vereinsvorsitzender und seinen liierten
Vorstandsmitgliedern traten grundlegende Änderungen im vorstand und in der Vorstandsarbeit
ein, die wir hier nur kurz erwähnen möchten.
Mit der Übernahme der gesamten Sportanlage kamen auf den Verein auch vielfältige
Administrative Aufgaben zu, die unabhängig vom Sport von geeigneten Vereinsmitgliedern
durchgeführt werden mussten. Nach den Vorstandsvorsitzenden A. Bolz, H. Hamm und S. Suski
übernahm mit H. Pippert ein junges engagiertes und dynamisches Mitglied die Vereinsführung.
Mit seinen schon lange in ihren Funktionen befindlichen Vorstandsmitgliedern
K.-H. Wachowitz als Geschäftsführer und Egon Staudinger als Kassierer, die bereits über
reichlich Erfahrung in der Vorstandsarbeit besaßen formte sich über die Jahre ein harmonisches
und erfolgreiches Team. Diese gemeinsame Vorstandsarbeit dauerte bis 1992, da H. Pippert aus
beruflichen Gründen dieses Amt nicht mehr ausführen konnte.
1993 übernahm der Sportskamerad M. Diehl zunächst als 2. Vorsitzender die Vereinsführung
und wurde 1994 zum 1. Vorsitzenden und gleichzeitig als Leiter der Fußballabteilung gewählt.
Mit der Wahl von H. Diehl wurde auch H. Meyer in das Amt des 1. Kassierers bestätigt, der diese
Funktion von dem aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidierenden E. Staudinger
übernahm.
Zwischenzeitlich wurde ein notwendiger Generationswechsel eingeleitet, da aus
Gesundheitlichen- und Altersgründen Vorstandsmitglieder sich nicht mehr zur Wahl stellten.
Bei den Vorstandswahlen 2002 wurde T. Rossocha für den ausscheidenden 1. Vorsitzenden M.
Diehl zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nach mehr als 40-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer
wird K.-H. Wachowitz durch M. Oswald und H. Meyer als Kassierer durch S. Lehmann bei den
nächsten Vorstandswahlen ersetzt.
Besonderen Dank gilt an dieses Stelle auch W. Hoffmann, die über 20 Jahre als 2. Kassiererin
und gleichzeitig als Kassiererin der Fußballabteilung, dieses Amt noch heute ausführt. In all
diesen Jahren hat W. Hoffmann mit besonderer Akribie diese Tätigkeit ausgeführt und steht
weiterhin für dieses Amt zur Verfügung.
In der 100-jährigen Vereinsgeschichte ist erstmals, ein Novum im Verein, ein Vereinsmitglied
zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Auf der Jahreshauptversammlung im Mai 2003 wurde
der schriftliche Antrag eingebracht, den langjährigen Vorsitzenden und auch in anderen
Vorstandsämtern tätigen, sowie als Jugendspieler und Spieler der I. Mannschaft aktive, M.
Diehl zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Mit der einstimmigen Wahl wurde M. Diehl als
erstes Vereinsmitglied zur Ehrenvorsitzenden gewählt.
Eine wichtige personelle Entscheidung musste der Vorstand 1970 treffen. Die vakant gewordene
Stelle des Platzwartes auf der vereinseigenen Anlage war durch ein dafür geeignetes
Vereinsmitglied zu ersetzen. Dieses Amt wurde W. Böttner übertragen, der als 70-jähriger am
31.05.2004 sein Amt zur Verfügung stellt. Der Verein hat vor mehr als 30 Jahren eine kluge und
auch richtige Wahl getroffen, W. Böttner diese Aufgabe zu übertragen. Für beide Parteien war
diese Entscheidung nur zum Vorteil, denn die Zusammenarbeit konnte in den zurückliegenden
Jahren nicht besser sein. Mit Fleiß und Sorgfalt hat W. Böttner zur vollsten Zufriedenheit des
Vereins die Anlage immer in einen hervorragenden Zustand gehalten.
Den Beweis seiner guten Arbeit, und dieses soll auch eine besondere Anerkennung sein, dass
auswärtige Vereine stets den gepflegten Zustand der Anlage herausgestellt und gelobt haben.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen und wir schließen uns voll und ganz dieser Meinung an !!
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100 Jahre Kray 04 bedeuten nicht nur Sport, sondern auch 50 Jahre Unterhaltung einer eigenen
Sportanlage. Die Planer und Erbauer des Stadions haben, wie sich in der Folgezeit herausstellte,
den späteren Vorständen eine schwere Hypothek hinterlassen. Wie vorteilhaft eine solche
Anlage mit seiner nicht nur sportlichen festen Bleibe für den Verein ist, so enorm sind auch die
Belastungen nicht nur in finanzieller Hinsicht. Viele Fußballvereine mit eigenen Sportanlagen
haben sich von diesen getrennt, da die Unterhaltung einfach nicht mehr finanzierbar war. Die
besten Beispiele hierfür sind die früheren Anlagen von Rot Weiß Essen (Hafenstraße) und
Schwarz Weiß Essen (Uhlenkrug), die von der Stadt Essen übernommen wurden.
Der SV Kray 04 ist innerhalb unserer Stadt noch einer der wenigen Vereine, der in eigener
Verantwortung über eine Sportanlage verfügt. Wir wollen hier nicht versuchen eine Auflistung
der monatlichen Kosten vorzunehmen, können aber versichern, dass diese nicht unerheblich
sind.
Die Vorstände haben es in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder verstanden, durch
innovative Maßnahmen und gezielten Investitionen die Anlage zu verbessern und somit den
Wert des Anlagevermögens erheblich zu steigern.
In diesem Zusammenhang darf auch nicht vergessen werden und unerwähnt bleiben, dass ab
1960 in den letzten Jahrzehnten engagierte und echte 04er durch erhebliche Arbeitsleistungen
mit zum Erhalt und zum Bestand unserer Sportanlage beigetragen haben.
Nach dem Vergleich in Jahre 1960 mit Herrn A. Buschmann übernahm der Verein die gesamte
Anlage in eigener Verantwortung. Mit der Zahlung von DM 40.000,-- waren alle sich aus dem
Vertrag ergebenen Ansprüche von Herrn Buschmann gegenüber dem Verein abgegolten.
In der nun mehrjährigen Eigenverantwortung begannen auch die ersten großen und dringend
erforderlichen Baumaßnahmen, die sich bis in das Jahr 1992 fortsetzten. Nicht unerwähnt darf
bleiben, dass hierfür erhebliche finanzielle Aufwendungen durch Zuschüsse der Stadt Essen, des
Landessportbundes und des Fußballverbandes Niederrhein teilweise abgedeckt wurden.
In der Folge möchten wir auf die wesentlichen Baumaßnahmen eingehen und damit
verdeutlichen, welche Mittel für diese Maßnahmen aufgebracht wurden:
Im Jahre 1962 wurde unsere Anlage durch den Bau eines 314 m langen Abwasserkanals mit
einem Kostenaufwand von ca. DM 50.000,-- an das städtische Abwassernetz angeschlossen. Die
vor dem Vereinsheim befindlichen 4 Sichergruben konnten damit aufgegeben werden.
Die nächste Baumaßnahme wurde im Jahr 1971/72 in Angriff genommen. Die bis zu diesem
Zeitpunkt unzulängliche Ofenheizung und elektrische Wärmestrahler wurden durch eine
Warmwasserheizung auf Ölbasis ersetzt. An der DM 27.000,-- teuren Heizungsanlage wurden
sämtliche Gebäudeteile angeschlossen.
Mit dem Anschluss der Kegelbahn an das Heizungssystem wurde diese auf Automatik
umgestellt und gleichzeitig die Wände mit Holz verkleidet. Die Kosten beliefen sich hierfür auf
DM 13.000,--.
Eine unvergessene und auch wohl einmalige Leistung verbrachten 1972 viele Vereinsmitglieder.
Auf unserem arg ramponierten Rasenplatz wurden 2.700 qm Rollrasen neu verlegt. Durch
intensiven Arbeitseinsatz, der natürlich wie alle Arbeiten unentgeltlich durchgeführt wurde, von
täglich bis zu 30 Mitgliedern konnten die Kosten in diesem heißem Sommer mit DM 18.000,-gering gehalten werden.
1976 wurde mit dem von Vereinsmitgliedern durchgeführten Bau unserer Sauna begonnen, die
im Mai 1977 fertiggestellt wurde. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch die Renovierung der
Umkleideräume, mit der Verfliesung des Bodens, der Wände und Erneuerung der Fenster
durchgeführt. Ebenfalls wurden der Schiedsrichter-Raum und die Sportlertoilette modernisiert
und neu gestaltet.
Ebenfalls wurde ein Teil der Fenster des Vereinsheimes erneuert.
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Im Bereich der Gaststätte erfolgte 1981 mit Unterstützung der Stern-Brauerei ein großzügiger
und moderner Umbau. Neben einer neuen Inneneinrichtung, Bestuhlung, Tischgruppen und
Thekenbereich, wurde unter der Deckenverkleidung eine Lüftung installiert.
Im Jahr 1983 war unsere Jugendabteilung der Bauherr. In Eigeninitiative und nur mit
Eigenleistungen wurde der massive, etwa 12 x 4,5 m große Jugendraum errichtet, der mit seiner
gediegenen Inneneinrichtung sehr gut angenommen wird.
Eine sichtbare Wertverbesserung erhielt unser Vereinsheim durch die Verkleidung mit
Kunststoff-Schieferplatten und Fliesen. Sämtliche Arbeiten der etwa DM 50.000,-- teuren
Verkleidung wurden wiederum in Eigenleistung von unseren Mitgliedern durchgeführt. Der LSB
gewährte hierfür einen Zuschuss in Höhe von DM 12.000,--.
Das Jahr 1989 war das Jahr der großen Veränderungen auf unserer Platzanlage. Der Rasenplatz
und die Laufbahn wurden aufgegeben und ein neuer in längs- und seitlicher Richtung
verschobener Aschenplatz gebaut. Leider konnte der Rasenplatz nicht erhalten werden.
Die etwa 13 m hohe Böschung wurde durch die Stadt abgetragen und ein Teil des Geländes der
gewerblichen Nutzung zugeführt. Außerdem wurde noch ein zweiter Aschenplatz in
Querrichtung gebaut, dessen Finanzierung zum größten Teil vom Verein getragen wurde.
Obwohl dieser Platz wesentlich kleiner ist, kann er aufgrund seiner Maße für alle Pflichtspiele
genutzt werden.
Die Kosten für den Platzneubau beliefen sich auf über DM 300.000,--, von denen die Stadt mit
einem normalen und außergewöhnlichen Zuschuss einen erheblichen Teil übernahm. Auch das
Land beteiligte sich auch mit einem Zuschuss an dieser Baumaßnahme.
Die Veränderungen hatten zur Folge, dass das gesamte Grundstück um etwas 5.000 qm von
26.000 auf ca. 21.000 qm verkleinert wurde. Das veränderte Bild unserer Anlage bewirkte auch
das Aufstellen einen neuen Kassenhauses, von 3 Garagen und vier Containern, von denen zwei
als Schiedsrichter-Raum umgebaut wurden. Der angebaute Sanitärtrakt macht diese Räume voll
funktionsfähig.
Eine wichtige Umstellung der Versorgung unserer Anlage mit Heizungsenergie ist im September
1993 eingetreten. Durch das Anschließen unseres Gebäudes an die Energieleitung in der
Schönscheidtstraße wird unsere Zentralheizung mit Ergas versorgt. Außerdem wurde auch ein
neuer Wasseranschluss zur Schönscheidtstraße hergestellt. Der alte Anschluss zur Kleinen
Schönscheidtstraße wurde stillgelegt.
Wir haben in diesem Abschnitt der Chronik nur die wichtigsten und wesentlichen
Baumaßnahmen angeführt. Die vielen anderen in Eigenleistung erbrachten Leistungen können
gar nicht aufgeführt werden, da diese zu umfangreich wäre.
Bedanken möchten wir uns bei dieser Gelegenheit bei allen ungenannten Mitgliedern, die über
viele Jahre ihr Bereitschaft gezeigt haben, ihre Arbeitskraft unentgeltlich dem Verein zur
Verfügung zu stellen.
Wie unschwer zu erkennen ist, hat der Verein im Laufe der letzten 50 Jahre erhebliche Gelder
für die Anlage aufbringen müssen. Die Kosten der gesamten Baumaßnahmen belaufen sich auf
etwa
DM 800.000,-- wie wir meinen, für einen Verein unserer Größenordnung eine erhebliche
Summe.
Abschließend möchten wir noch kurz auf die Eigentums- und Besitzverhältnisse unserer Anlage
eingehen. Der Grund und Boden gehört der Immobiliengesellschaft der Stadt Essen. Z. Zt.
Besteht ein Pachtvertrag zu äußerst günstigen Bedingungen bis zum Jahr 2017. Nicht
unerwähnt soll bleiben, dass der Bestand der gesamten Anlage einmal in Gefahr war, denn
dieses Gelände sollte auch in das bestehende Gewerbegebiet eingebunden werden. Massive
Widerstände von verschiedenen Stellen änderten das Vorhaben, so dass der Bestand der Anlage
und das Verbleiben des Vereins an der Schönscheidtstraße gesichert war.
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Die auf dem Gelände befindlichen Gebäude sind Eigentum des Vereins und stellen einen nicht
unerheblichen Wert dar.
In den nun 100 Jahren seines Bestehens hat der SV Kray 04 Höhen und Tiefen er- und
durchlebt und ist dabei immer jung, weltoffen und völkerverbindend geblieben.
Die beiden Weltkriege dieses Jahrhunderts gingen auch an die Substanz des Vereins. Viele,
meist junge, hoffnungsvolle Mitglieder kehrten aus diesem mörderischen Kriegen nicht mehr in
die Heimat zurück. Der Verein musste wieder mit einem gänzlichen Neuaufbau beginnen. Es
fanden sich aber immer wieder Sportskameraden, frühere Aktive oder auch passive Mitglieder,
die sich in verantwortlicher Position dem Verein zur Verfügung gestellt haben.
Dieses mit Kenntnis, Sachverstand und vor allem mit viel Herz für den Spielverein erbrachte
Engagement hat immer dazu beigetragen, dass auch schwierige Phasen in der langjährigen
Vereinsgeschichte überstanden wurden.
100 Jahre Kray 04 sind nicht nur ein Indiz für Kontinuität, sondern auch für Tradition, für
sportliche Erfolge und für gute Vereinsarbeit. Mehrere Generationen haben den Verein geprägt
und viele ungenannte Sportskameraden haben zum Wohl des Vereins und der sporttreibenden
Jugend ihre Zeit und Arbeitskraft dem SV Kray 04 zur Verfügung gestellt. Vergessen wir nicht,
dass sich das Freizeitverhalten aller Altersgruppen in den letzten Jahren verändert hat. Es sind
andere Prioritäten entstanden, da das Freizeitangebot vielfältiger geworden ist und eine neue
Mobilität entstand. Der Fußballsport ist in Konkurrenz zu vielen anderen Sportarten gedrängt
worden, was sich in dem Verein vor allem in der Jugendarbeit nachteilig ausgewirkt hat.
100 Jahre SV Kray 04 sind auch eine Verpflichtung für die kommenden Generationen, für die es
gilt die Erfolge und Traditionen fortzusetzen. Es geht auch um den Bestand und Erhalt unserer
Sportanlage – sprich auch Vereinsvermögen.
Wir sind sicher, dass auch die künftigen Generationen mit viel Herz sich um das weitere
Bestehen des Vereins bemühen werden, so dass der SV Kray 04 auch in das nächste
Jahrhundert Vereinsgeschichte gehen kann. Eine schöne, aber wie wir meinen, nicht ganz
leichte Aufgabe.
Erstmals in der Vereinsgeschichte ist mit der Herausgabe einer eigenen Vereinszeitung das
„Stadion Echo“ ein oft gehegter Gedanke umgesetzt worden. Zunächst waren hierfür vielfältige
Überlegungen auf Realisierung des Vorhabens einzubringen, denn alle Beteiligten betraten
absolutes Neuland, da überhaupt keine Vorkenntnisse, seien es journalistische oder
drucktechnische, bestanden. Anfängliche Anlaufschwierigkeiten wurden problemlos
überwunden. Mit dem seit April 1989 erscheinenden „Stadion Echo“ das zu jedem Heimspiel
der 1. Mannschaft erscheint und kostenlos abgegeben wird, wollen wir versuchen
Vereinsinformationen jeglicher Art zu vermitteln.
Das Erstellen der Berichte und auch deren Zusammenstellung werden von Vereinsmitgliedern
durchgeführt. Das dieses zeit- und arbeitsaufwendig ist braucht wohl nicht näher erwähnt zu
werden.
Das Erscheinen der Vereinszeitung ist aber nur durch die Inserate möglich, wofür wir uns
hiermit bei den Inserenten herzlich bedanken möchten. Wir hoffen und wünschen, dass das
„Stadion Echo“ noch lange seine ihm zugedachte Aufgabe erfüllt.
Die Finanzierung des Amateursports, nicht nur im Fußball sondern auch in allen anderen
Sportarten, wird immer schwieriger. Darum bemühen sich die Vereine über sonstige
Einnahmen den Sport finanzieren zu können. Dazu gehören neben Förderern und Mäzenen
auch Einnahmen aus den verschiedenartigen Werbungen. Hierzu zählen u.a.
Lautsprecherdurchsagen, Bandenwerbung und auch Werbung in der Vereinszeitschrift.
Die Einnahmen aus Werbung zählen, wenn diese von den Vereinen selbst durchgeführt werden,
zu den so genannten wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben und stehen damit in Konkurrenz zu
den gewerblichen Unternehmen. Für Vereine könnte dieses dann zur Folge haben, dass sie ihre
Gemeinnützigkeit mit all ihren negativen Auswirkungen verlieren würden. Darum gehen die
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Vereine dazu über, selbstständige Werbegesellschaften im Einvernehmen mit den Clubs in
verschiedenen Rechtsformen zu gründen. Eine solche Gesellschaft hat unser Verein auch im Mai
1988 mit der „Stadion-Werbung Schönscheidtstraße GbR“ gegründet, mit der Anmeldung eines
Gewerbes.
Gesellschafter dieser GbR sind 2 Vorstandmitglieder. Durch entsprechende Verträge – zwischen
Verein und Werbegesellschaft – werden rechtliche Vorraussetzungen geschafften, die auch vom
Finanzamt anerkannt werden müssen. Danach sind Einnahmen die der Verein über
Verpachtung von Werbeflächen etc. von der GbR erzielt, Einnahmen aus den so genannten
steuerfreien Vermögensverwaltungen und nicht steuerschädliche bzw. steuerpflichtig. Für den
Verein fällt lediglich nur die 7 %tige Umsatzsteuer an, die an das Finanzamt vierteljährlich
abzuführen ist.
Die Einnahmen von der Werbegesellschaft tragen zu einem nicht unwesentlichen Teil dazu bei,
unseren Spielbetrieb finanziell abzusichern.
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Schlusswort
Der Sport hat in seiner Gesamtheit in den letzten Jahrzehnten eine rasante
Aufwärtsentwicklung genommen, was auch durch steigende Mitgliederzahlen belegt wird. Er ist
für den Staat und der Gesellschaft sozialpolitisch unverzichtbar geworden.
Vor allem früher nicht bekannte Sport- und auch Randsportarten werden immer mehr von der
Sporttreibenden Bevölkerung angenommen. Dabei treten die Sportarten in Konkurrenz
gegeneinander an. Aus dieser Entwicklung hat sich aus dem Breitensport der Spitzen- und
Leistungssport entwickelt, der immer mehr profinalisiert wurde. Zwangsläufig entstanden
hierdurch Wirtschaftsunternehmen mit riesigen Umsätzen. Während sich der Profisport durch
lukrative Werbeverträge und Sponsoren eine gesunde wirtschaftliche Basis geschafften hat,
fehlen im Amateursport die finanziellen Mittel für die sportpolitisch so wichtige Breitenarbeit.
Die Einnahmen aus Beiträgen, Spieleinnahmen sowie Zuschüsse, decken bei weitem nicht den
Jahresetat. Durch Werbeverträge und Sponsoren wird versucht einen ausgeglichenen Haushalt
aufzustellen.
Wir halten diese Entwicklung für verfehlt, denn jeder Verein sollte sich selbst tragen um seine
gesellschafts-politische und pädagogische Aufgabe für die Allgemeinheit zu erfüllen.
Dabei findet in weiten Kreisen der Gesellschaft die ehrenamtliche Tätigkeit tausender
Vereinsmitglieder nicht die nötige Anerkennung. Denn auch der Staat, vertreten durch die
Politiker, würdigt die Vereinsarbeit nicht in dem erforderlichen Maß. Schließlich fördert die
Vereinsarbeit, vor allem im Jugendbereich, nicht nur die Gesundheit, sondern auch die
Integration der im Verein Sporttreibenden Menschen.
Ohne diese ehrenamtlichen Mitarbeiter, und dass sollte man in aller Öffentlichkeit zur Kenntnis
nehmen, wäre der Sport in seiner heutigen Form nicht mehr durchzuführen. Die sich hieraus für
den Staat und der Allgemeinheit unübersehbaren Folgen wären nicht auszudenken.
Diese Überlegungen sollten die Verantwortlichen, seien es Politiker oder auch Behörden, bei
ihren Entscheidungen über die Sportförderung anstellen.
Es ist unverständlich, warum die Sportvereine für die Durchführung ihrer vielfältigen Aufgaben,
noch finanziell belastet werden, auch bei der allgemeinen schwierigen Haushaltslage bei Bund,
Länder und Kommunen.
Abschließend möchten wir uns bei allen Mitarbeitern im Vorstand, Begleitern und Betreuern,
beim Jugendausschuss, bei den Aktiven und vielen Ungenannten für die Mitarbeit bedanken.
Besonders bedanken wir uns bei unseren Mitgliedern für ihre Treue und den vielen Anhängern
und Sympathisanten.
Von immer mehr und größerer Wichtigkeit bzw. Bedeutung sind in den letzten Jahren unsere
Förderer, Gönner und Sponsoren geworden. Diese tragen zu einem nicht unerheblichen eil dazu
bei, dass unser Spielbetrieb reibungslos verlaufen kann. Diesem genannten Kreis gilt unser
besonderer Dank und wir wünschen und hoffen, dass wir auch weiterhin mit deren
wohlwollender Unterstützung rechnen dürfen.
Wir hoffen, dass wir mit dieser Chronik einen Einblick in die 100 jährige Vereinsgeschichte
gegeben haben. Die Chronik erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, so dass die
Vereinsgeschichte nicht ganz lückenlos ist und manches in den Ausführungen zu kurz kam.
Auch in Zukunft wird er Verein eine wechselvolle Geschichte haben, die auch nicht ganz frei von
Höhen und Tiefen sein wird. Neue Vorstände werden die Geschichte des Vereins mit hoffentlich
viel Geschick und Umsicht leiten.
So lange sich immer wieder Sportkameraden den SV Kray 04 verschreiben und ihm mit Herz
verbunden sind, so lange wird der Verein bestehen und immer wieder das alte Lied erklingen
♫
♫
„ Ein Spielvereiner möchte´ ich sein „
♫
♫
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In diesem Sinne wünschen ich dem SV Kray 04 e.V. zum 100 jährigen Bestehen alles Gute,
verbunden mit den besten Wünschen für eine weitere glückliche Zukunft.
Unsere Jubilare
Über 50 Jahre Mitglied und Ehrenmitglied:
Dieter Broszik
Manfred Diehl
Werner Gasenzer
Heinz Klette
Horst Langewehnus
Karl-Heinz Rossocha
Heinz Staudinger
Manfred Broszik
Adolf Erdhütter
Helmut Glatzer
Egon Kloska
Lothar Priss
Richard Saager
Karl-Heinz Wachowitz
Helmut Diehl
Herbert Gasenzer
Werner Harke
Franz Köster sen.
Gerd Rainert
Egon Staudinger
Herbert Brink
Über 40 Jahre Mitglied und Ehrenmitglied:
Werner Böttner
Hermann Frese
Dieter Hübner
Udo Lomanns
Hermann Müller
Karl-Heinz Skonitzki
Hugo Diehl
Günter Gehlker
Horst Karrasch
Peter Martini
Bernhard Niezgodka
Hermann Stork
Kurt Guenter
Heinrich Dorndorf
Otto Hemmers
Franz Köster jun.
Harald Müller
Manfred Paul
Fritz Tiburski
Für 35 und mehr Jahre Mitgliedschaft erhalten nachstehende
Mitglieder Ehrenurkunden:
Klaus Grabowski
Norbert Hoffmann
Lothar Herget
Klaus Konopka
Für 30 und mehr Jahre Mitgliedschaft erhalten nachstehende
Mitglieder die vollgoldene Ehrennadel des Vereins:
Ernst Gerste
Hermann Werner
Udo Parakenings
Detlef Dittfeld
Michael Rainert
Kai Uwe Glogowic
Ernst Sinning
Werner Birkenpesch
Frank Rossocha
Klaus Stommel
Frank Hoffmann
Frank Diehl
Burkhard Erschkat
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Für 25 und mehr Jahre Mitgliedschaft erhalten nachstehende
Mitglieder die halbgoldene Ehrennadel des Vereins:
Atlila Daniel
Franz Fischer
Oliver Meyer
Franz Barbenheim
Peter Grewe
Harald Kaminski
Helmut Meyer
Jörg Haupt
Michael Schnackerts
Udo Sinning
Stefan Lehmann
Paul Baetz
Udo Wechsler
Für 20 und mehr Jahre Mitgliedschaft erhalten nachstehende
Mitglieder die vollversilberte Ehrennadel des Vereins:
Carsten Bäumer
Heinz Rasokat
Josef Steinke
Ernst Alfred Groll
Canner Etcibasi
Roland Lenk
Christel Wimmelmann
Kurt Berg
Karl Heinz Grell
Wilfried Bartsch
Helmut Knaak
Christa Diehl
Thorsten Rossocha
Erich Persicke
Guido Ramke
Thorsten Beier
Horst Koegler
Waltraud Hoffmann
Ralf Schmiedel
Thorsten Sona
Für 15 und mehr Jahre Mitgliedschaft erhalten nachstehende
Mitglieder die halbsilberne Ehrennadel des Vereins:
Sven Fink
Sven Fritz
Axel Dechant
Richard Lettow
Willi Reichel
Karl-Heinz Melchert
Wilhelm Meschkat
Thorsten Schruhl
Helmut Perschbacher
Pascal Dechant
Hans Möllney
Gerd Staudinger
Michael Szunyog
Klaus Klekottka
Nachstehende Mitglieder werden aus Anlass des 100-jährigen
Vereinsjubiläum mit der Verleihung der Verdienstnadel des
Fußballverbandes Niederrhein geehrt.
Verdienstnadel in Silber:
Ralf Agolli
Kai Uwe Glogowicz
Klaus Klekottka
Thorsten Rossocha
Michael Szunyog
Thorsten Beier
Ernst Alfred Groll
Stefan Lehmann
Ralf Schmiedel
Thorsten Sona
Caner Etcibasi
Frank Hoffmann
Guido Ramke
Thorsten Schruhl
Franz Ganda
Verdienstnadel in Gold:
Wilfried Bartsch
Roland Lenk
Peter Grewe
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Atila Daniel
Waltraud Hoffmann
Helmut Meyer
Der Vorstand im
Jubiläumsjahr
Ehrenvorsitzender:
Manfred Diehl
1.Vorsitzender:
Thorsten Rossocha
1.Geschäftsführer:
Karl Heinz Wachowitz
2.Geschäftsführer:
Michael Oswald
1.Kassierer:
Helmut Meyer
2. Kassierer:
Stefan Lehmann
Geschäftsführer Fußballabteilung:
Thorsten Beier
Kassierer Fußballabteilung:
Waltraud Hoffmann
Jugendabteilung
Jugendleiter:
Richard Stiller
Geschäftsführer:
Peter Lickefett
Kassierer:
Uwe Dirkes
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