Erinnerungen eines Ehemaligen

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Erinnerungen eines Ehemaligen
Die Zeit in der Aufbaurealschule in Neuss – Neue Freundschaften!
Im Frühjahr 1969 – also noch während meiner Schulzeit in der Hauptschule Kapellen/Erft –
entschieden meine Eltern über meine weitere Schulausbildung. Nachdem der Umzug von
Düsseldorf nach Hemmerden mir die Zukunft auf einem Gymnasium verquerte, entschlossen
sie sich nach Erkundigungen für die Aufbaurealschule, die ich nach dem erfolgreichen
Abschluß des 6. Schuljahres besuchen sollte. Meine damalige Klassenlehrerin – Fräulein
Brune – befürwortete diesen Schritt aufgrund meiner Leistungen als durchaus
erfolgversprechend. Sie nannten uns die einzige Aufbaurealschule im damaligen Kreis
Grevenbroich bzw. Stadt Neuss. Die Anmeldung erfolgte noch in der Realschule Nordstadt in
der Nähe des Berliner Platzes in Neuss auf der Frankenstraße. Hier begegnete ich einer
resoluten Direktorin, die meiner Mutter auf nette aber bestimmte Art klarmachte, dass ich auf
der Aufbaurealschule kräftig lernen müßte. Schließlich wurde dort die Zeit der normalen
Realschule (6 Jahre) auf 4 Jahre komprimiert. Während dieses Gespräches lernte ich – damals
noch unwissend – meinen späteren Realschuldirektor –
Herrn Willi Bremges – kennen. Er war damals in der
Nordstadt noch stellvertretender Direktor und übernahm
mit der Neueinrichtung der Aufbaurealschule bzw.
Realschule Südstadt die Leitung. Die Direktorin konnte
uns auch mit einer erfreulichen Nachricht dienen. Für
mich als künftigem Fahrschüler aus Hemmerden begann
die Schulzeit nach den Sommerferien 1969 nicht in der
Neußer Nordstadt, sondern auf der Weingartstraße 61 im
Neußer Süden. Also mußte ich nicht wie befürchtet, in der Stadtmitte am Busbahnhof
nochmals in die damals noch verkehrende Neußer Straßenbahn umsteigen, sondern konnte
bereits am Friedrich-Ebert-Platz den Postbus verlassen und war in 10 Minuten in der Schule.
So kam ich also nicht mehr in den Genuß, mit der Linie 1 vom „O-Busbahnhof“ – so nannten
die Neußer den Busbahnhof umgangssprachlich, da hier
bis 1959 der Oberleitungsbus abfuhr – bis zum Berliner
Platz zu fahren. Wie ich von Schulkameraden und auch
später von meinem damaligen Freund Heinz-Stefan
erfuhr, kamen die Fahrgäste oft zu spät an ihr Ziel, da
die Oberleitung die Angewohnheit hatte, desöfteren
herabzufallen. Dann stand der Betrieb erst mal still bis
ein Ersatzbus kam oder die Bahn weiterfahren konnte.
Zurück zur Einschulung in Neuss. Meine Eltern – also noch vor Inkenntnissetzung des
Umzuges der Schule in die Südstadt – fuhren mit mir den Schulweg genau ab, da ich mit 11
Jahren noch keine Erfahrung als Fahrschüler hatte. Ich wußte zwar aus meiner Düsseldorfer
Zeit, welche Bedeutung Ampeln haben, jedoch bin ich noch nicht selber alleine gefahren. Zu
den Ampeln gibt es eine durchaus berechtigte Begründung der Erwähnung. Eine Episode mit
meinem damaligen Freund aus Hemmerden – Peter Engel – läßt diesen Satz zu. Ich bin mit
ihm seinerzeit – so um 1974 – mal nach Duisburg gefahren, mit der Straßenbahn natürlich.
Dort ist er in Unkenntnis als Mitglied der „ampelfreien Landbevölkerung“ doch tatsächlich
vor dem Duisburger Hauptbahnhof bei Rotlicht über den Fußgängerüberweg gelaufen. Danach
wußte er Bescheid. Glücklicherweise ist nichts passiert. Zurück zum Schulweg. Ich mußte mit
dem Postbus von der Haltestelle „Hemmerden Markt“ um 7.05 Uhr morgens bis nach Neuss
zur Haltestelle „Friedrich-Eber-Platz“ im Dreikönigenviertel fahren. Der Bus fuhr ca. 20-25
Minuten. Die Post fuhr diese Linie 4611 (Postkursbuch) nicht selbst. Also wurden die
postgelben Busse durch feuerrote Omnibusse der Jüchener Firma Gerresheim gestellt. Bald
kannten wir die Omnibusfahrer mit Namen oder Spitznamen, denn es fuhren immer dieselben
mit den bekannten Bustypen. Morgens fuhr meist Hans Fussangel, der nach ca. 1 Jahr durch
Kurt Herbrand abgelöst wurde. Sie kamen mit einem Mercedes O 317 Reisebus. Er hatte den
größten Bus und fuhr eben um 7.05 ab Hemmerden und mittags wieder um 13.30 ab
Omnibusbahnhof. Das waren die stärksten Kurse. Ab und zu konnte ich auch schon um 12.30
ab Neuss, Friedrich-Ebert-Platz fahren, wenn wir früher frei hatten. Ansonsten fuhren noch
Oswald und sein Bruder Günter – beide hatten O 302 Reisebusse, ferner noch der
„Entenmetzger“ – warum er so hieß, habe ich nie herausbekommen. Er fuhr einen älteren O
302 sowie ein blonder Kollege (Name unbekannt) mit einem noch älteren O 322. So war die
Busflotte der Firma Gerresheim komplett. Später bekamen die Wagen Funkgeräte. Kurt
Herbrand war einer der ersten und hatte den Rufnamen „Manta 3“ der später in „Manta 17“
geändert wurde. Meine Monatskarte mußte ich auch beim Fahrer lösen. Die kostete 1969 für
Schüler DM 14,- und galt auch an Wochenenden. Später im 8 – 10 Schuljahr bekamen wir
Jahreskarten, die von den Schulen kostenlos verteilt wurden. Auf diese musste man höllisch
aufpassen, da uns damals erzählt wurde, dass sie nicht ersetzt werden und bei Verlust die
Eltern die Kosten zu tragen hätten.
Noch ein paar Anmerkungen zur damaligen Strecke der Linie 4611. Der Bus fuhr vom
Marktplatz Hemmerden über die alte B 1 – die existierte damals noch bis Neuss – vorbei an
der Haltestelle „Hemmerden, Gaststätte Schmitz“ – „Lindenhof“ – „Vierwinden“ – „Danner
Hof“ – „Trockenpütz“ – „Röckrath“ – „Kloster Kreitz“ – „Neuss, Am Krausenbaum“ bis zur
Ausstiegshaltestelle „Friedrich-Ebert-Platz!“
Hier verließ ich den zum Busbahnhof durch die Friedrich- und Zollstraße fahrenden Bus und
wanderte entlang der Häuserzeile der Jülicher Straße bis zum Friedrich-Ebert-Platz. An dieser
Ecke, wo ich die Bergheimer Straße überqueren mußte, stand 1969 noch ein altes Mietshaus,
das kurze Zeit später abgebrochen wurde und einem kahlen Platz bis heute zur Existenz
verhalf. Oft sah ich eine ältere Frau morgens früh den Flur putzen, wenn ich dort gegen halb
acht vorbeikam. Nach überqueren der Bergheimer Straße umrundete ich das Hotel und ging
rechts in die Weingartstraße. An der Bergheimer Straße war ein kleines Schreibwarengeschäft,
gleich neben dem Autozubehörladen Lippers. In diesem Schreibwarengeschäft konnte ich ab
und zu Schulhefte oder ähnliches erwerben. Karneval haben wir auch schon mal Knallerbsen
gekauft, die wir nach der Schule an der Bushaltestelle „zerknallten“ – harmlos aber
„krachvoll“ – wie mein damaliger Schulkamerad Axel Peiffer aus Stessen bei Bedburdyck
immer meinte. Auch ein anderer Mitschüler vom 7. Schuljahr stieg hier zur Heimfahrt in den
Postbus ein – Wolfgang Neyers. Er musste allerdings die 7. oder 8. Klasse wiederholen und
landete so in der Klasse von Frau Schumacher. Hierzu später mehr.
Nachdem ich die Weingartstraße durchgelaufen war, stand auf der linken Seite gleich neben
der kaufmännischen Schule (Haus-Nr. 59), die Aufbaurealschule Neuss-Süd (Haus-Nr. 61).
Wir teilten uns den damaligen Schulhof mit den Schülern der Sonderschule. Aus diesem
Grund waren die Pausenzeiten etwas versetzt, mit der dortigen Schulleitung vereinbart.
Der Tag der Einschulung.
Leider konnte meine Mutter bzw. mein Vater an diesem Tag nicht mitkommen, so fuhr ich
den ersten Tag alleine mit dem Bus nach Neuss. Ich wanderte mit der Schultasche auf den
Schulhof des alten Schulgebäudes, das sicherlich aus der Zeit der Jahrhundertwende stammte.
Es erinnerte etwas an den Film „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann. Hohe Räume
und breite Steintreppen. Verwinkelte Ecken und einen Riesenspeicher. So standen wir
Neuankömmlinge auf dem Hof unter einem uralten Baum. Neben mir stand eine Mutter mit
ihrem Sohn – aus Stessen – wie ich im Gespräch heraushörte. Ich unterhielt mich mit ihnen
und so lernte ich den Sohn näher kennen – Axel Peiffer. Während unserer gemeinsamen
Schulzeit in Neuss sahen wir uns auch öfters mal privat – in Stessen und auch in Hemmerden.
Von einer intensiven Freundschaft konnte man aber nicht sprechen. Als wir in die Klasse
geholt wurden, stellte unsere Klassenlehrerin erst einmal fest, dass wir 45 Kinder waren, die
eingeschult wurden. Frau Wiechens – so hieß meine Klassenlehrerin – die mich bis zum 10.
Schuljahr begleiten sollte – verteilte den Stundenplan. Mal sehen, an wen ich mich noch
erinnere: Frau Wiechens also mit Englisch und Geschichte, Frau Metz mit Deutsch (später
Herr Jürgen Hofmann in der 8.+9. Klasse, Frau Irene Hippler in der „10“), Frau Vitz mit
Mathematik (später Frau Irmgard Siebrecht ab Klasse 8), Frau Eichhorn (später Frau Hölken
ab Klasse 8) in Erdkunde, Frau Heinz in Biologie und Chemie (Chemie später Herr Josef
Fischer), Physik Herr Fischer, Frau Remmers mit Französisch (später Frau Schumacher), Herr
Gerhards mit Musik, Herr Harr Sport (später Herr Mirkovic ab der „8“), Religion mit Frau
Hembach (evgl.) und Herrn Erwin Römer (kath.), Herr Römer unterrichtete gleichzeitig auch
Werken und Textiles Gestalten sowie Kunst. Herr Willi Bremges war damals – wie bereits
erwähnt – der Direktor der Aufbaurealschule Neuss Süd. Ferner auch der damals
existierenden Realschule Neuss Süd in Grimlinghausen. Zum Zeitpunkt der Einschulung
erfuhren wir von der Zweiteilung unserer Schule. Hierzu eine Erklärung: Die Realschule
Nordstadt auf der Frankenstraße wurde zum Schuljahr 1969/1970 geteilt. Ein Teil der
Realschule wurde auf die Pestalozzistraße in Grimlinghausen verlegt und die
Aufbaurealschule neu errichtet, - im Gebäude auf der Weingartstraße. So pendelten die
Lehrer oft zwischen Grimlinghausen und Südstadt hin und her. Im Sommer 1970 feierten wir
gemeinsam ein Sommerfest in Grimlinghausen. Dazu später mehr.
Unsere Klasse bestand aus 45 Kindern, Neußer und Welche aus der Umgebung. An alle
Namen erinnere ich mich nicht mehr, so aber an: Axel Peiffer aus Stessen, Hans-Hubert
Spicker aus Holzheim, Albert Müllers aus Büttgen-Vorst, Hans-Dieter Schnitzler und Bernd
Ossowski aus Büttgen, Vitor de Cuelho aus Neuss (ursprgl. Portugal), Dimitrios Peristeridis
ebenfalls aus Neuss, Bleichgasse (ursprgl. Griechenland), Bernhard van Thienen aus
Holzheim, Jürgen Schmidt aus Grimlinghausen, Reinhard Leffler aus Gnadental, Bernhard
Kerres aus Kaarst, Uwe Bröske aus Buscherhöfe bei Büttgen, Heinz Wüster aus Kaarst,
Nikolaus Thelen aus Heerdt, Heinz Conrads von der Neußerfurth, Willi Tappeser und so
weiter ..... – Mädchen waren nicht im 7. Schuljahr in unserer Klasse A7b. Sie wurden in der
A7a gesammelt. Erst später, nachdem die Klassen sich aus Gründen der Intelligenz
„verkleinert“ hatten, legte man die beiden Klassen zusammen bzw. mischte sie, nachdem vom
Gymnasium wieder „Nachschub“ gekommen war. Auch hier fallen mir noch Namen ein: Jörg
Pleschka, Ralf Harlizius, Harald Hasselkuss, Winfried Hilke aus Kaarst usw.
Zu den Lehrern: Frau Wiechens mochte ich gerne, sie war locker und brachte uns doch einiges
bei. In Englisch zählte ich zum oberen Drittel, dagegen hatte sie – heute
unverständlicherweise – in Geschichte so ihre Probleme mit mir. Ich rutsche immer so gerade
mit einer 4 durchs Zeugnis. Heute ist Geschichte mein zweites Hobby. So kann man sich in
der Entwicklung täuschen. Frau Metz – sie unterrichtete nur ein Jahr bei uns in Deutsch und
wurde bereits im 8. Schuljahr von Jürgen Hofmann abgelöst, der aber einen Schritt in die
Gegenrichtung auslöste. Vielleicht nur bei mir. Zu Frau Metz fällt mir noch eine Episode ein.
Wir sollten ein Diktat schreiben, und Frau Metz hatte immer die Angewohnheit, einen Text
aus dem damaligen Lesebuch – dem Kompass – zu diktieren. Albert Müllers musste wohl
spitz bekommen haben, welcher Text „dran war“ – So wussten wir nach dem ersten Satz
Bescheid und konnten in Ruhe den Wortlaut aus dem Lesebuch übernehmen. Jeder hatte
seinen „Kompass“ unter dem Tisch liegen. Einige aber hatten in ihrem Eifer schon einen Satz
voraus geschrieben, als plötzlich Frau Metz das Diktat beendete. Nun musste noch schnell der
letzte Satz unleserlich gemacht werden. Also kräftig Tinte auf das Blatt. Aber Frau Metz hatte
trotz anfänglichem Misstrauen doch jedem seine 1-2 gegeben. Auch ich hatte schon 2 Worte
zuviel geschrieben …… !?!!! Herr Hofmann konnte mir kein Deutsch beibringen. Es war
wohl gegenseitige Abneigung. Meine persönliche Rettung wurde Frau Irene Hippler, die uns
in der A10b ihr Deutsch beibrachte und sich mit mir redlich Mühe gegeben hat und mir zwar
auch nur mit einer 4 dienen konnte im Abschlußzeugnis, aber menschlich tadellos war. Ich
mochte sie, trotzdem sie allgemein als sehr streng galt, sehr gerne. Hierzu auch eine mir in
Erinnerung gebliebene Anekdote: Wir lasen Friedrich Dürrenmatt „Die Invasion von der
Wega“ mit verteilten Rollen. Ich musste mich mit Sir Horace Wood begnügen und die
Oberschwester Irene las – natürlich – Frau Hippler selbst. In einer Szene musste ich zu ihr die
Worte sprechen (im Text natürlich !): „Mein liebes Kind …..!“ – und die ganze Klasse bog
sich vor Lachen – einschließlich Frau Hippler. Da war das Eis zwischen ihr und der Klasse
endgültig gebrochen und wir hatten noch viele interessante Unterrichtsstunden mit ihr.
Frau Vitz – eine kleine Gestalt – aber mit Durchsetzungsvermögen – unterrichtete uns anfangs
in Mathematik. Leider nur kurz, denn auch sie hat sich mir eingeprägt. Ob Textaufgaben oder
Gleichungen mit mehreren Unbekannten. „Die Welt der Zahl“ hat sie uns beigebracht. Im 8.
Schuljahr wurde sie von einer neuen Lehrerin abgelöst. Frau Irmgard Siebrecht kam aus
Düsseldorf-Flehe, Volmerswerther Str. 232, jeden Tag herüber. Auch sie hatte ihre
liebenswerte Art und Humor. Später hatten wir noch mit ihr samstags in der Erdkunde
Arbeitsgemeinschaft Unterricht.
Erdkunde hatten wir als Hauptfach bei Frau Eichhorn. Mit ihr unternahmen wir einmal eine
Exkursion zu den Braunkohlekraftwerken in Frimmersdorf. Später übernahm Frau Hölken den
Unterricht. Im Gegensatz zu Frau Eichhorn unterrichtete Frau Hölken ruhig und monoton den
Unterrichtsstoff. Bei ihr schliefen ab und zu die Füße ein. Frau Eichhorn brachte etwas mehr
Lebhaftigkeit mit.
Die französische Fremdsprache wurde durch Frau Remmers und später Frau Schumacher
gegeben. Beide hatten ihre Eigenarten im Unterricht. Wobei ich mich an Frau Remmers nicht
mehr so erinnern kann, Frau Schumacher blieb mir deshalb im Gedächtnis, da sie eine
Freundschaft mit meiner Klassenlehrerin pflegte und bei meinem Freund Heinz-Stefan Fischer
– dessen Klassenlehrerin sie war – ein herrliches Bild von einem Pferd hing. Richtig. Das
Pferd hatte eine hellblonde Mähne, so wie die Frisur von Frau Schumacher. Es war keine
negative Verbindung der beiden Punkte – Pferd und Lehrerin – aber sie war halt da!
In Physik unterrichtete – wenn möglich – Josef Fischer. Er war vom Quirinus-Gymnasium
herübergekommen und löste ebenfalls im Biologie-Unterricht Frau Heinz ab. Nun waren die
Naturkundefächer Biologie und Physik in seiner Hand.
Musik wurde uns nur ein Jahr gegeben, da unser Lehrer – Herr Gerhards – leider bei einem
tragischen Verkehrsunfall nach langer Zeit des Komas dann doch verstarb.
Schließlich gab es noch Herrn Erwin Römer und Frau Hembach. Sie unterrichteten mehr oder
weniger die Fächer Religion – katholisch wie evangelisch.
Sport wurde uns erst von Herrn Harr gegeben, der uns aber bald verließ und Herrn Mirkovic
überließ. Er hatte eine sehr strenge Art des Unterrichtens. Für ihn gab es nur gute Sportler. Ich
konnte jedenfalls mit ihm nie warm werden.
Unseren Schulhof habe ich noch nicht beschrieben. Dieser ist heute im Jahre 2005 nicht mehr
wieder zu erkennen. Aber zurück nach 1969. Es war ein riesiger Platz – rundherum mit
Bäumen und Büschen begrenzt. An der Rückseite des Platzes war ein kleiner Mini-Sportplatz
mit Sandkasten und Aschenbahnen für den 75m Lauf – mehr gab die Breite des Platzes nicht
her. Aber das war auch nicht wichtig, da genau an diesem Platz eine Schlupftüre zum
„Wingert“ in den Zaun gelassen war. Den Schlüssel holte Herr Mircovic des öfteren von
Hausmeister Meier, um uns dann nach erfolgtem Herumscheuchen über die große Wiese des
„Wingert“ eventuell noch Fußball spielen zu lassen. Zum „Wingert:“ – das war eine breite
Wiese zwischen der Simrockstrasse und der Strasse An der Obererft. Sie eignete sich bestens
für Freiübungen, wie Herr Mircovic stets bemerkte (in seiner harten rumänisch-deutschen
Sprache) – aber zurück zum Schulhof.
Mitten auf dem Schulhof standen einige uralte Bäume, die bei unerwartetem Regen Schutz
boten, aber auch durch die dort befindlichen Mülltonnen zum Skat- oder HerzblättchenSpielen einluden. In Richtung Sonderschule begrenzte die Mauer zur kaufmännischen Schule
das Grundstück. Gleich daneben waren Schülertoiletten, die aber nur von der Sonderschule
genutzt wurden. Für uns öffnete man die im Souterrain gelegenen „Anlagen“ im Mittelbau des
Schulgebäudes. In der Begrenzungsmauer zur kaufmännischen Schule war ein kleines
Türchen, das meist offen war und uns Realschülern Gelegenheit gab, schneller zum Postbus
zu kommen, da wir nicht erst um das Schulgebäude herumlaufen mussten.
An der Grenze zur Arndtstrasse stand am Gartenzaun eine große Holzkiste, die zum
Verweilen einlud und auch die Raucher ab und zu dort hinzog. Leider wurden sie hier oft von
der Pausenaufsicht erwischt und zogen sich so immer mehr – besonders im Sommer – hinter
die dichten Hecken am Ende des „Mini-Sportplatzes“ in die äußerste Ecke des Schulhofes
zurück. Bis hierher kam selten ein Lehrer und die Rauchsäulen „verfingen“ sich meist im
dichten Laub der darüber wachsenden Bäume. So wurde die große Holzkiste – die von
Hausmeister Meier zum Verstauen von Gartengeräten o.ä. genutzt wurde – überwiegend zum
Kartenspielen genutzt. Man konnte schön auf ihr sitzen und hatte genug Platz zum „Kloppen“
und „Reizen“ – nur der dritte Mann und die Zuschauer mussten stehen….!
Wenn man über die lange Einfahrt von der Weingartstrasse auf den Schulhof ging, lag
rechterhand das Wohnhaus von Hausmeister Meier. Er schlüpfte morgens durch ein großes
Maschendrahtzauntor über die Einfahrt auf das Schulgelände. Gleich gegenüber dem Tore
ging es ins Souterrain der Schule, also gleichsam in den Keller. Durch einen kleinen Flur kam
man in den Vorraum. Hier gingen die Türen ab zum Chemieraum, zum Lehrerzimmer und in
das kleine Büro von unserem Direktor Willi Bremges. In das Lehrerzimmer musste ich kaum,
höchstens mal zur Abgabe des Klassenbuches oder zur Abgabe der „Hausglocke“ – etwas
weiter waren rechts und links vor dem Treppenhaus noch zwei Umkleideräume für den
Sportunterricht. Der hofseitig gelegene Umkleideraum wurde den Fahrschülern morgens ab
7.00 Uhr als Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt.
Zur „Hausglocke“ noch etwas. Unsere Schule hatte in meiner Zeit zwischen 1969 und 1973
keine elektrische Schulglocke, die die Pausenzeiten bzw. die Unterrichtstunden ein- bzw.
abläutete. So hatten wir während dieser Zeit zwei Glocken, die mich stark an Lumpen- oder
Alteisenhändler der damaligen Zeit erinnerte. So wurde also immer die 10. Klasse damit
beauftragt, die Schulzeiten entsprechend zu läuten. Ich bekam diese Aufgabe in der 10. Klasse
an Samstagen, da wir die einzige 10 waren, die samstags Unterricht hatte. Wir hatten damals
im Souterrain – unter der Sonderschule – Unterricht. So musste ich von dort unter der
gesamten Schule bis zum Treppenhaus laufen, ab hier lief ich kräftig läutend die Treppen ins
Erdgeschoss, 1. und 2. Etage hinauf. Dann ging’s wieder abwärts bis in den Keller –
linksherum Richtung Lehrerzimmer mit Abgabe der Glocke. Dann wieder zurück in die
Klasse und mit der Schultasche ab nach Hause …..!
Unterhalb der Treppe im Keller hatte übrigens auch Hausmeister Meier sein kleines
„Büdchen,“ wo er Limonade, Coca-Cola, Joghurt u.a. an die Mitschüler verkaufte. Gleichfalls
stand gleich nebenan ein Heizofen, der die Größe einer Kühltruhe hatte, aber von vorn mit
zwei Flügeltüren geöffnet wurde. Hier wurden die 0,33l Milch- und Kakaoflaschen für die
Mitschüler angewärmt und schließlich von den Mitschülern der jeweiligen Klassen am
Anfang der großen Pause abgeholt. Da Axel Peiffer (Kakao) und ich (Milch) die einzigen aus
unserer Klasse waren, holten wir gemeinsam die beiden Flaschen in einem 10 Flaschen
fassenden Drahtkorb beim Hausmeister Meier ab und liefen die Pause über damit auf dem
Schulhof hin und her. Das Milchgeld wurde wochenweise von mir eingesammelt und mit
Herrn Meier abgerechnet.
Zum Thema Kraftfahrzeuge auf dem Schulhof – Parkmöglichkeiten. Nun ja. An folgende
Lehrer kann ich mich noch erinnern, die ihren PKW auf der Zufahrt zum Schulgebäude
(Einfahrt Weingartstrasse) parkten bzw. auch auf der Verlängerung in Richtung
Fahrradständer. Da waren Frau Wiechens mit ihrem roten Renault R16 und Frau Schumacher
mit ihrem dunkelgrünen Renault R4. Frau Hippler hatte damals einen beige farbenen VW
Käfer mit Rheydter Kennzeichen. Sie kam jeden Tag von dort nach Neuss. Frau Siebrecht
hatte ebenfalls einen Käfer. Interessant war der uralt Mercedes von unserem Deutschlehrer
Hofmann. Erst hatte er einen grauen „Schnauzen-Mercedes“ – mindestens Anfang der 50er
Jahre, später tauschte er ihn gegen einen Mercedes 180 aus. An diesem blauen Fahrzeug hing
vorne unter der Motorhaube immer ein dickes Seil heraus. Später stellte sich während einer
großen Pause heraus, dass er damit zeitweise das Fahrzeug anließ. Er zog mit diesem Seil den
Magnetschalter am Anlasser. Irgendwann stellte sich heraus, dass Herr Hofmann gar nicht
weit von der Schule weg wohnte – auf der Jülicher Strasse zwischen Wenders- und
Fringsstrasse, gleich gegenüber meiner Ausstiegshaltestelle der Kraftpost. – Eine Anekdote
kann ich vom Fahrzeug unserer Biologielehrerin Frau Heinz berichten. Sie hatte einen Citroen
2CV in hellgrün, glaube ich. Eines schönen Tages parkte sie wieder einmal auf dem Hof als
Erste. Die Motorhaube schloss in der Flucht des Schulgebäudes ab. Sei´s drum. Plötzlich
stand die „Ente“ in der großen Pause mitten auf dem Schulhof. Wie sie dorthin gekommen ist
– wie weiß. Wahrscheinlich hatte Frau Heinz in ihrer Eile morgens die Handbremse nicht
angezogen und findige Schüler haben es bemerkt und eine „Pipi-Pause“ dazu genutzt, das
Fahrzeug mitten auf den Schulhof zu schieben. Glücklicherweise war die Lenkung
eingeschlagen, sonst hätten sie den Wagen wohl gegen den Fahrradständer geschoben…..!
Im Sommer 1970 beschlossen unsere Lehrer ein Sommerfest in Grimlinghausen für alle
Schüler der Realschule incl. Aufbaurealschule zu veranstalten. Hierzu stellten sie das gesamte
Gelände an der Pestalozzistrasse zur Verfügung. Das war das einzige Mal, das ich die Neusser
Straßenbahn benutzen durfte. So fuhr ich mit der Linie 1 von der Zollstrasse vorbei am
Obertor, Augustinusstrasse, Alexianer Platz, Sels, Ausweiche Grüner Weg, Sporthafen,
Rheindeich bis zur Haltestelle Kaster Strasse. Ich wurde zum Sackhüpfen und Eierlaufen
eingeteilt und musste dort die Besucher einweisen und die Punkte zählen. Es fand auf einer
Wiese hinter der Schule statt. Ab und zu kontrollierte Frau Wiechens uns. Mittags fuhr ich mit
meinem Schulkamerad Heinz Conrads (später übrigens in der Klasse von Frau Schumacher)
und der Straßenbahnlinie 1 zurück bis zur Neusserfurth. Er wohnte damals auf der Gladbacher
Strasse. Nach dem dortigen Mittagessen spielten wir noch etwas mit seiner MärklinEisenbahn bis wir termingerecht wieder nach Grimlinghausen aufbrachen. Mit der Buslinie 8
fuhren wir die Gladbacher Strasse entlang, Kaarster Strasse bis zur damaligen Endschleife der
Straßenbahn hinter „Schmalbach“ vor dem Straßenbahndepot. Zurück ging’s nach
Grimlinghausen durch die ganze Stadt und der Rest des Tages wurde wieder auf dem
Sommerfest verbracht.
Nach Grimlinghausen kam ich noch 2 Mal während der Realschulzeit. Einmal nahm uns Frau
Hembach von der Weingartstrasse mit ihrem Ford Taunus 17 M (Badewanne) mit zu einem
Schulgottesdienst, den Pastor Platz aus Gnadental abhielt. Er fand in der Grimlinghauser Aula
statt. Frau Hembach wohnte derzeit auf der Simrockstrasse und hatte ihren „Taunus 17M“ auf
einem Hinterhofparkplatz in der Weingartstrasse stehen, kurz vor dem Ebertplatz links.
Das andere Mal hatten wir zum Abschluss in der 10. Klasse eine Abschiedsfeier in der Aula in
Grimlinghausen für die Mitschüler, Lehrer und Eltern incl. Tombola. Dazu werkelten und
bastelten wir unter anderem auch auf dem Speicher der alten Realschule Weingartstrasse. Was
für ein großer Speicher. Wir holten uns Trockenblumen, bastelten selbst aus Holz alle
möglichen Sachen, besprühten Glasflaschen (TriTop u.a.) und verkauften sie als
Blumenvasen. Die Trockenblumen wurden mit Silberspray bearbeitet und wurden der
Verkaufsrenner des Tages.
Einen Kartenraum hatten wir auch in dieser alterwürdigen Schule. Er befand sich auf der
ersten Etage gleich neben unserem Klassenraum auf der anderen Seite einige Stufen höher. Es
muss nicht immer ein Kartenraum gewesen sein, denn er sah aus wie ein Mini-Hörsaal mit 5-6
breiten Stufen, die man herabsteigen musste, um an die später dort aufgehängten Karten zu
gelangen. In der Anfangszeit (1969) lagen die Karten sortiert nach Nummern jeweils auf den
Treppenabsätzen. Für den Biologieunterricht stand dort ein menschliches Skelett, das uns als
„Kartendienstlern“ stets zu einigen Späßen veranlasste. Sehr zum Unmut unserer
Biologielehrer Frau Heinz und Herr Fischer. Aber bei Herrn Fischer verpassten wir wenig….!
Im Chemieraum im Souterrain hatten wir Unterricht – erst bei Frau Heinz (Chemie) – später
bei Herrn Fischer beides (Chemie und Physik). Frau Heinz zeigte uns einmal die Wirkung von
Phosphor indem sie mit einem nassen Lappen die Phosphorstäbe nahm und damit wie mit
Kreise über die Tafel geschrieben hat. Nach Verdunkelung des Raumes konnten wir die
Leuchtkraft des Phosphors sehen. Der Chemieraum war übrigens genauso aufgebaut wie der
ebenerwähnte Kartenraum. In Stufen fiel er nach vorn ab und bildete so eine Treppe, die in
fünf bis sechs Stufen Platz für uns Schüler bot. So konnte jeder sehen, was vorne auf dem Pult
geschah bzw. die Abläufe der Versuchsanordnungen beobachten. Mit Herrn Fischer hatten wir
Physik in diesem Raum. Ich kann mich hier nur noch lebhaft an die Problemversuche von
Herrn Fischer erinnern, der sich abmühte, uns die Optik anhand Versuchsaufbauten näher zu
bringen. Der Versuchsaufbau klappte vorn und hinten nicht und schließlich wurde die
Unterrichtsstunde ohne Ergebnis abgeklingelt. Herr Fischer verließ die Unterrichtsstunde mit
redlich vielen Schweißperlen auf der hohen Stirne.
An die Unterrichtsstunden mit Frau Hembach (Religion) kann ich mich nur an folgendes
erinnern: Sie hatte stets eine übergroße Lupe in ihrer Tasche, mit der sie die entsprechenden
Textpassagen aus unserem Lehrbuch „Religion und Geschichte“ vorlas. Wir mussten dann die
wichtigsten Stellen mit Rotstift unterstreichen und für die nächste Stunde lernen. Während der
4 Jahre „verbrauchte“ sie zwei Lupen. Erst hatte sie eine goldfarbene Lupe, später die
Einfachausführung in Chrom mit schwarzem Kunststoffgriff. Was man sich nicht alles merkt.
Im Jahre 1972 (Klasse A9b) war es dann soweit. Es sollte eine Klassenfahrt nach Wiehl im
Bergischen Land veranstaltet werden. Da unsere Klassenlehrerin – Frau Wiechens – mit der
Klassenlehrerin der A8b – Frau Schumacher – privat befreundet war, hatte sie es irgendwie
gedreht, das wir mit den 8-Klässlern diese Fahrt gemeinsam machten. Im Mai 1972 ging es
dann für eine Woche nach Wiehl. Unser Bus fuhr uns direkt von Neuss bis auf den Hof der
dortigen Jugendherberge.
Wir blieben 1 Woche dort und machten Ausflüge ins Umland u.a. nach Attendorn zur AttaHöhle, in die Wiehler Tropfsteinhöhle und eine Nachtwanderung mit Herrn Rosinski, dem
Sport- und Deutschlehrer der „Schumacher-Klasse“ – es ging über Stock und Stein, Wald und
Weiden. Spät abends kamen wir dann wieder in der Herberge an. An einem Tag gingen wir
zum Wiehler Sportstadion und sahen dort die Vorbereitungen für „Spiel ohne Grenzen“ –
einer beliebten Fernsehserie mit Camillo Felgen. Er war dort mit einigen Kollegen bei den
Vorbereitungen zu den Spielen, die samstags im Fernsehen übertragen werden sollten. Leider
hatte er keine Zeit, ließ uns aber über seine Mitarbeiter Autogrammkarten verteilen. Die
Spiele konnten wir samstags dann wieder zuhause im Fernsehen ansehen. Freitags ging’s dann
wieder zurück nach Neuss bzw. Grevenbroich.
Die zweite Klassenfahrt ging im Frühjahr 1973 als Abschlussfahrt der A10b mit den
Mitschülern der A10a in Richtung Friedrichshafen. Wir waren zwar mit Beginn der A10b aus
Gründen der Klassengröße – nicht weniger als 13 hatten die „10“ geschafft – mit der
normalen Realschule zusammengewürfelt, jedoch hatten diese Kollegen bereits ein Jahr früher
und damit rechtzeitig eine Abschlussfahrt nach England/London gebucht. Wir konnten keine
Auslandsfahrt mehr machen. So fuhr die Klasse von Frau Schreier nach England und wir
fuhren mit Frau Wiechens, Frau Heinz (Klassenlehrerin der A10a) und Herrn Römer als
männlichem Lehrer nach Friedrichshafen am Bodensee. Es war eine schöne Abschlussfahrt
mit Ausflügen nach St.-Gallen in der Schweiz, zu den Pfahlbauten nach Unter-Uhldingen,
nach Konstanz, Meersburg und Mainau. In Friedrichshafen selbst sind wir mit unserer
Klassenlehrerin und einigen Mitschülern in eine Hochhauspinte gegangen und haben dort
einen Abend bis zur gesetzlichen Ausgangssperre für 14-15 jährige verbracht. Letztendlich
bin ich noch in der Freizeit im Zeppelin-Museum gewesen und habe dort sehr viele
interessante Sachen über Luftschiffe erfahren. Mit der Bundesbahn wurde die Hin- und
Rückfahrt gemacht. Am schönsten war die Fahrt durch den Schwarzwald.
Innerhalb den 4 Jahren der Aufbaurealschule hatten wir im Rahmen des Sportunterrichtes
auch immer wieder mal Schwimmen im alten Stadtbad an der Schwannstrasse. Hierzu
mussten wir von Herrn Mircovic instruiert, mit den Bussen der Stadtwerke Neuss bis zum
Omnibusbahnhof zu fahren, dort umzusteigen und bis zur Krefelder Strasse zu fahren. Nach
kurzem Fußweg erreichten wir so das Stadtbad. Ich erinnere mich noch an eine Fahrt mit
meinem Klassenkamerad Uwe Bröske aus Büttgen-Buscherhöfe. Wir erreichten am
Busbahnhof keinen Stadtwerkebus, so nahmen wir die Rheinbahnlinie 5, die wir an sich gar
nicht nutzen durften, wie wir später erfuhren. Aber ein Schaffner sah es uns nach und ließ uns
vor dem Adler-Kino wieder aussteigen.
Apropos Adler-Kino. Auch hier gibt es Erinnerungen. In den beiden Jahren 1970 und 1971
fuhren wir um die Karnevalszeit mit der ganzen Schule ins Kino. Wir sahen 1970 den Eric
Malpass Film „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung!“ mit dem kleinen Gaylord,
der unserem Klassenkameraden Jörg Rose sehr ähnlich sah. Damit gab es wieder
Gesprächsstoff in der Klasse. Und erst recht im nächsten Jahr 1971 – da war Jörg aber schon
eine Klasse tiefer – als wir den zweiten Malpass Film sahen: „Wenn süß das Mondlicht auf
den Hügeln schläft!“ – Beides Mal war die Musik ein wahrer Ohrenschmaus komponiert von
keinem Geringeren als Hansi dem Letzten – volkstümlich auch „James Last“ genannt……!?!
Leider wurden in der 9 und 10 diese Kinotage ersatzlos gestrichen.
Im Jahr 1971 lernte ich auch erstmals in lockerer Weise zwei langjährige Freunde kennen:
Heinz-Stefan Fischer und Klaus Ehrlich. Sie kamen 1970 zur Aufbaurealschule, allerdings
erst nach Grimlinghausen. Erst 1971 wurde auch diese Klasse in die Südstadt verlegt. Auf die
2. Etage der Weingartschule – zusammen mit der Klassenlehrerin Frau Schumacher. Während
des Aufenthaltes in Wiehl wurden noch keine Verbindungen geknüpft. Aber nach dieser Tour
kam ich mit Heinz-Stefan Fischer in Verbindung – und zwar über die Eisenbahn. Leider hat
sich diese Freundschaft in den letzten Jahren etwas verlaufen und wurde zu einem losen
Kontakt. Mit zweitem Freund Klaus Ehrlich – den ich erst Mitte der 70er Jahre richtig als
Freund bezeichnen konnte – verbindet mich seither eine langjährige, andauernde
Kameradschaft, die – ich kann es hoffentlich so deuten – auf beiderseitige Anerkennung
beruht. Obwohl wir vom Interessen-Intellekt vollkommen unterschiedlich sind, hat sich diese
Freundschaft über Jahre hinweg bewährt.
Harald Müller