BV 08 Lüttringhausen

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BV 08 Lüttringhausen
Die Gründung des BV 08 Lüttringhausen
Im Sommer 1908 saßen einige fußballbeisterte Jungen im Erdbunker hinter Gießerei Fuhrmann zusammen, um bei
Kerzenlicht die Frage der Gründung eines Fußballklubs zu diskutieren.
Willi Bohne, Albert Fuhrmann, Franz Fuhrin, Hermann Füting, Gustav Haag, ild Lehmbach, Eugen Linden, Walter Lob,
Karl Maar, Ernst Pick, Heinrich Rippelsiep, Paul Schütz, Artur Soboll, l Karl Strauch, Dr. Ernst Stursberg, Friedrich
Stursberg und Rudolf Westkamp hatten Anfangsschwierigkeiten zu überwinden.
Spieler brauchten Trikots, einen größeren Fußballplatz und ein Vereinslokal. In der Gaststätte Starcke, Remscheider
Straße 20, wurde am 25. Oktober 1908 die Gründungsversammlung abgehalten. Der älteste Gründer war Paul Schütz
mit 20 Jahren, die jüngsten Eugen Linden und Ernst Stursberg mit 12 Jahren.
Dem neuen Verein gab man den Namen “ Ballspiel-Verein 1908 Lüttringhausen“.
Vereinigung mit der Hermania
Eine Stärkung erhielt der heimische Fußballsport dadurch, dass in den Jahren 1910 und 1911 nacheinander zwölf
Sportler aus Breslau und zwei aus Berlin bei der Firma Pipersberg Beschäftigung fanden und deshalb in
Lüttringhausen ansässig wurden. Einige von ihnen hatten bereits in Breslauer Vereinen Fußball gespielt.
Nach der Gründung am 26. März 1911 kam es jedoch im Fußball nicht zu einem Spielbetrieb. Der Hauptgrund dafür
liegt darin, daß man von der Firma Pipersberg nicht die umfangreiche finanzielle Unterstützung erhielt, die man sich
erhofft hatte, und deshalb keine Trikots anschaffen und keinen Platz mieten konnte. Wohl aber nahm die „Hermania"
an mehreren auswärtigen Sportfesten teil und konnte dabei eine Reihe schöner Preise erringen.
So berief der Ballspiel-Verein Lüttringhausen am 23. 6. 1911 im Lokal Oelbermann, Lenneper Straße, eine Mitgliederversammlung ein, zu der auch die Sportler der „Hermania" geladen waren. Der Punkt 1 der Tagesordnung hieß:
Vereinigung mit dem Sportverein „Hermania." Nach kurzer Debatte, in der sich beide Vereine versprachen, von jetzt ab
ein Ganzes zu bilden und ohne jeden Hintergedanken nur zum Wohle unseres schönen Fußballsports zu arbeiten,
kam die Vereinigung zustande.
Den Vorstand des neuen Vereins bildeten:
Wilhelm Hohenstreiter, Willi Wissmann, Fritz Borcherding, Franz Borowsky, Karl Knack, Willi Marowsky, Karl Strauch,
Oskar Kalbass, Karl Wenkebach.
Durch den Zusammenschluss mit der „Hermania“ sind dem Ballspiel-Verein Spieler zugewachsen, die aus ihrer ostdeutschen Heimat eine höhere Spielkultur und bessere Spielerfahrung mitbrachten, als sie der junge Verein bisher
aufweisen konnte.
So bedeutete diese Vereinigung für den heimischen Fußballsport die entscheidende Stärkung, die er brauchte, um aus
dem Stadium des bloßen Existenzkampfes herauszukommen und in eine stetige Aufwärtsentwicklung einzutreten.
Die Aufbaujahre
Am 2. März 1912 erhielt die Vereinstafel des BV 08 Lüttringhausen die Zuschrift:
Mitglied des Westdeutschen Spielverbandes. Im Juni 1913 zählte der Verein bereits 55 Mitglieder. In der Jahreshauptversammlung vom 8. Juni 1913 wurde Fritz Strauch zum 1. Vorsitzenden gewählt. Den 2. Vorsitz übernahm
Ernst Wolff. Im März 1914 gab es durch den freiwilligen Rücktritt des Vereinsführers noch einmal einen Wechsel in der
Vereinsspitze, jetzt wurde Theodor Scharff zum 1. Vorsitzenden gewählt, Fritz Strauch zum 1. Schriftführer und Max
Bau zum 2. Schriftführer.
Bereits in frühester Zeit wurde unter den Fußballern viermal in der Woche trainiert, einmal davon war Pflichttraining für
alle Aktiven. Die Spieler hatten zum Training im Vereinsdress zu erscheinen. Beim BV 08 hielt man auf straffe Disziplin. Wenn jemand dem Training fernblieb, kostete das 20 Pfennig. Wer mit den Beitragszahlungen längere Zeit im
Rückstand war, wurde aus dem Verein ausgeschlossen.
Künftig wurde im Herbst jeden Jahres das Stiftungsfest gefeiert. In den Jahren 1912/13 traf sich die Fußballfamilie
monatlich einmal zum Klubabend. Am 20. September des Jahres 1913 verband man mit dem Stiftungsfest das Rekrutenabschiedsfest.
Der Erste Weltkrieg
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachte mit einem Schlage den Sportbetrieb zum Erliegen. Erst im Jahre 1917
gelang es Erich Halbach wieder eine schlagkräftige Seniorenmannschaft zusammenzustellen. Diese neuformierte Elf
bezwang den FC Solingen mit 6:2.
Trotz des hohen Blutzolles, den der Verein in den Kriegsjahren entrichten musste, lebte der Gedanke an den Fortbestand des Ballspiel-Vereins Lüttringhausen lebhaft fort, so dass junge Spieler im Sommer 1918 die entstandenen
Lücken in etwa schließen konnten. Unter einem neuen Vorstand wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen.
Bereits im Frühjahr 1919 wurde der Verein bei der Stadtverwaltung vorstellig, um den Ausbau des Sportplatzes an der
Turnhalle zu erreichen. Eine positive Zusage konnte jedoch nicht erwirkt werden. Das Vereinsleben wurde weiter
aktiviert. Plakate wurden eingeführt und der Vorstand mit Willi Scheele als Pressewart erweitert. Im Mai 1919 trat Willi
Scheele an die Spitze des Vereins.
Der Verein zählte am 7. September 1919 bereits 217 Mitglieder. Im Fußball stellte der BV 08 fünf Senioren- und zwei
Jugendmannschaften.
Die zweite Mannschaft, unter Betreuung von Max Bau, errang im Jahre 1920 die Meisterschaft ihrer Gruppe.
Jahre des Aufstiegs
Vier
Seniorenmannschaften
nahmen
neben
drei
Jugendmannschaften1921
den
Spielbetrieb
auf.
46
aktive
Leichtathleten erzielten vor allem in den Laufwettbewerben schöne Erfolge. In einem Qualifikationsspiel gegen den FC
Lennep siegte der BV 08 und stieg 1921 in die A-Klasse auf. Der Aufsteiger spielte in folgender Besetzung: Hermann
Halbach, Erich Halbach, Karl Hagen, Willi Scheele, Paul Zimmermann, August Küne-mund, E. Zimmermann, P.
Welker, R. Voß, E. Hilger, R. Zimmermann. Im folgenden Jahr konnte der Klassenerhalt gesichert werden. Als Willi
Scheele im Jahre 1922 von Lüttringhausen wegzog, übernahm Fritz Platte die Führung des Vereins, die er 1925 an
Karl Küchenberg abgab. Ein Jahr später musste er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Albert Ley
trat an seine Stelle. Im September 1923 wurde Walter Schöneweiss zum Spielausschussobmann
Dfe erste Schülermannschaft des BV
08 Lüttringhausen im Jahre 1919
Hintere Reihe v.l.n.r.: Alfred Diederichs,
Karl
Dinow,
Halbach,
Paul
Hermann
Will,
Helmut
Breidenbach;
mittlere
Reihe v.l.n.r.: Karl Halbach, Artur Heer,
Fritz Oberst;
vordere Reihe v.l.n.r.: Erich Massi, Erich
Klüppelberg, Hans Krempel.
gewählt, der mehrere Jahrzehnte hindurch eine wertvolle Persönlichkeit des BV 08 bleiben sollte. Im Januar 1924
wurde eine aktive Damen-Abteilung gegründet, die etwa 40 Sportlerinnen umfasste.
Die Aufnahme links mit Hermann Will, Karl Weustermann und Oskar Scharff
(v.l.n.r.) entstand noch auf dem alten Jahnplatz hinter der alten Eiche, die beim
Umbau gefällt wurde. Der Sportplatz wurde quer angelegt, nach allen Seiten
vergrößert und Laufbahnen für die Leichtathleten einbezogen.In der Saison
1926/27 hatten die Fußballer harte Kämpfe um den Aufstieg in die Kreisliga zu
bestreiten. Nach langem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem SV 09 Wermelskirchen
konnte die Meisterschaft errungen werden. Folgende Spieler waren an diesem
schönen Erfolg beteiligt:
K. Dinow, H. Halbach, A. Kauermann, W. Klein, F. Oberst, W. Pipersberg, W.
Scheele, H. Schraatz, K. Schröder, E. Strauch, H. Will.
In der Meisterschaft 1928/29 erspielte sich die Mannschaft einen hervorragenden zweiten Platz. Die fast leere Kasse,
hervorgerufen durch mangelndes Zuschauerinteresse infolge Arbeitslosigkeit und Inflation, begann sich nach dem
spielerischen Aufschwung zusehends zu füllen. Diese Tatsache verhalf den Ballspielern Pfingsten 1928 einer
Einladung des Sportfreundes Hugo Wessier nach Hamburg Folge zu leisten, wo gegen die Reserve des damaligen
Deutschen Meisters Hamburger SV am Rothenbaum mit 3:2 gesiegt wurde. Wenige Wochen später wurde der Mann,
der sich in der Ferne um seinen Verein so verdient gemacht hatte, zum Ehrenmitglied ernannt. Im Jahre 1928 lenkte
Karl Küchenbergwieder die Geschicke des Vereins. Endlich war es auch soweit, dass der Jahnplatz im Herbst
fertiggestellt wurde. Zur Einweihung am 15. September konnte der FC Solingen 95 verpflichtet werden.
Viel zu früh verstarb 1929 der Vorsitzende Karl Küchenberg. An seine Stelle trat Walter Scheele. Als 2. Vorsitzender
stand ihm, wie seinem Vorgänger, Karl Maar zur Seite, ein Mitbegründer des BV08.
Als im April 1930 die Lüttringhauser Badeanstalt ihre Pforten öffnete, gründete der BV 08 unter Leitung von Hermann
Birkenfeld eine Schwimmabteilung. Dass auch der Name der Lüttringhauser Schwimmer in der Umgebung bekannt
wurde, war ein neuer Beweis für die Vielseitigkeit des Ballspiel-Vereins.
B V 08 in der Sonderliga
Die Saison 1930/31 wurde zum absoluten Erfolgsjahr des BV 08 seit seinem Bestehen. Die Leistungen, die der Ballspiel-Verein in dieser Saison erbrachte, wurden im Bergischen Land als Sensation empfunden. Nach anfänglichen
Meistermannschaft 1931
Hintere Reihe v.l.n.r.: Ernst Strauch, Fritz
Ürpmann,
Hans
Krempel,
Heinz
Nieland,
Walter Schnöring, Heinrich Beelte, Walter
Osenberg, Helmut Halbach; knieend v.l.n.r.:
Karl Schröder, Martin Wagenbach, Werner
Croll.
Misserfolgen steigerten sich die Ballspieler zu einer grandiosen Leistung und stießen bis in die Spitze vor. In den letzten sieben Spielen durfte nicht ein Punkt abgegeben werden, wenn die Meisterschaft Realität werden sollte. In der Tat:
sie schlugen einen Gegner nach dem anderen. Die beiden letzten Spiele fanden vor jeweils 5000 Zuschauern auf des
Gegners Platz statt. Der VfB Remscheid als Tabellenerster und Germania Küllenhahn als Tabellenzweiter wurden
jeweils mit 2:0 bezwungen. Damit war der BV 08 in der höchsten westdeutschen Spielklasse, der Sonderliga.
Im Herbst 1933 legte der 1. Vorsitzende Walter Scheele sein Amt wegen Wohnungswechsel nieder. Seine Nachfolge
trat Mitbegründer Karl Maar an. Infolge der anhaltenden Leistungssteigerung der Fußballabteilung wurde der Altinternationale Georg Hochgesang als Trainer verpflichtet. Er führte am Jahnplatz das von anderen Vereinen bereits
praktizierte WM-System ein. Der Fußballrahmen des BV 08 weitete sich künftig international aus. So weilte am 28.
August 1934 die ungarische Mannschaft Szeged am Jahnplatz, die unter der Schiedsrichterleitung von Dr. Bauwens
mit 5:1 gewann. Diese und ähnliche Spiele zogen nicht nur viele Zuschauer nach Lüttringhausen, sondern sie ließen
auch die Mitgliederzahlen in die Höhe schnellen.
Eine Neueinteilung der Klassen setzte der Sonderligazeit des BV 08 ein Ende. Im Jahr 1936 legte der Vereinsführer
Karl Maar wegen beruflicher Überlastung sein Amt nieder. Den Vorsitz übernahm nun Wilhelm Budde. Ihm stand
künftig Willi Scheele als 2. Vorsitzender zur Seite. Trotz großem Engagement dieser Männer machte sich in einigen
Abteilungen ein Leistungsrückgang bemerkbar. Die Handballabteilung wurde aufgelöst, die Schwimmer traten nicht
mehr so leistungsträchtig in Erscheinung, und die Damenabteilung war zusammengeschmolzen. Auch das Interesse
am Turnen ließ merklich nach. Nur die Fußballer konnten noch schöne Erfolge erzielen.
Die Meisterschaft 1937/38 verlief hingegen ungünstig und brachte der ersten Mannschaft nach 30jährigem Bestehen
des Vereins zum ersten Mal einen Abstieg.
Bereits in der Sportwoche zum 30jährigen Jubiläum, die vom 21. bis 29. Mai 1938 durchgeführt wurde, war eine Leistungssteigerung spürbar.
Von den 16 Spielen, an denen Mannschaften des BV 08 beteiligt waren, ging nicht eines verloren. Auf Anhieb gelang
der ersten Mannschaft wieder der Aufstieg, mit 40:4 Punkten war sie Meister und spielte künftig wieder in der Bezirksklasse.
Der Zweite Weltkrieg
Als die Aufrüstung Deutschlands deutlich spürbar wurde, stand der Zweite Weltkrieg bevor und viele junge Spieler des
BV 08 wurden zu den Waffen gerufen. Bereits 1940 waren 25 Aktive eingezogen. Anfang 1941 standen schon 70
Prozent der Aktiven unter den Fahnen. Durch den Aderlass musste die erste Mannschaft erneut in die Kreisklasse
absteigen. Im Jahre 1944 zählte der Verein neben 50 Jugendlichen 235 erwachsene Mitglieder, von diesen waren 158
einberufen und 28 bereits gefallen. Insgesamt kehrten 63 Sportkameraden nicht mehr in die Heimat zurück.
Die Nachkriegszeit
Die erste Versammlung nach Kriegsende fand am 14. September 1945 im Vereinslokal Tillmanns statt. Karl Maar legte
den Vorsitz nieder, den nun Fritz Oberst übernahm. Eine Meisterschaft konnte noch nicht durchgeführt werden, da
kein Verein nach Verordnung der Militärregierung das Stadtgebiet verlassen durfte. Man trug daher eine Remscheider
Pflichtrunde
aus.
Das
Vereinsleben
nahm
künftig
wieder
Konturen
an.
Eine
zweite
Mannschaft
wurde
zusammengestellt, die Schwimmabteilung hielt im Lenneper Schwimmbad wieder ihre Übungsstunden ab, und es
wurde
mit
der
Aufstellung
einer
Schülermannschaft
begonnen.
Die
Damenabteilung
gründete
eine
Handballmannschaft, die einige Jahre erfolgreich gespielt hat. Eine Tischtennisabteilung nahm bald mit zwei
Mannschaften die Meisterschaftsrunde auf.
Großen Anteil am Wiederaufbau des Vereins hatte der Vorstand, der in der Jahreshauptversammlung vom 16. Februar
1946 gewählt wurde: 1. Vorsitzender Fritz Oberst, 2. Vorsitzender Ernst Strauch, Geschäftsführer Walter
Schöneweiss, Kassierer Heini Peter, Spielausschussobmann Hermann Hilger, Jugendleiter Franz Adams, Platzwart
Karl Krause, Frauenturnwartin Helga Maar, Trainer Walter Osenberg.
In der Woche vom 5. bis 13. Juni 1948 feierte der BV 08 sein 40jähriges Jubiläum. Die erste Mannschaft verlor gegen
Hamborn 07 mit 0:1; die Partie gegen Fortuna Düsseldorf ging mit 2:3 ebenfalls nur knapp verloren. Den Abschluss
der Festwoche bildete ein bunter Abend, der unter Beweis stellte, dass der BV 08 es auch versteht, Feste zu feiern,
zumal das Programm von eigenen Kräften bestritten wurde. Nachdem der Verein die verfügte Währungsreform ohne
wirtschaftlichen Schaden überstanden hatte, konnte der BV 08 in eine krisenfreie Zukunft blicken.
Als nach Kriegsende die Oberliga eingeführt wurde, war der BV 08 drittklassig geworden. Friedel Störte übernahm im
Jahre 1950 die Jugendabteilung. Man hatte auch beim BV 08 die Zeichen der Zeit erkannt. Auf das Anlocken von
Stars wurde verzichtet, deshalb war man rund um den Jahnplatz fest gewillt, eine starke, gesunde Jugend als
Unterbau für die erste Mannschaft sorgsam aufzubauen. Die Arbeit, die von den Idealisten des Jugendausschusses
am Dienste ihrer Jungen geleistet wurde, bedarf hier einer besonderen Würdigung, denn die Arbeit hat ihre Früchte
getragen. Viele Spieler aus den Jugendabteilungen haben später die Seniorenmannschaften verstärkt. Die Lücken, die
der Krieg in die Reihen der Ballspieler gerissen hatte, brachten es mit sich, dass auch nach dem 40jährigen Jubiläum
noch Spieler aktiv waren, die schon zur Zeit der Sonderliga die blau-weißen Farben der ersten Mannschaft getragen
hatten. Heinz Nieland, Fritz Ürpmann, Helmut Halbach, Hans Krempel, Hans Stange, Rudi Groll und Hermann Hilger
waren fast 20 Jahre Stammspieler der ersten Garnitur.
Saison 1952/53: Aufstieg von der
Kreisklasse in die Bezirksklasse
Hintere Reihe v.l.n.r.: Trainer Heinz Schwartinsky, Karl
Wilhelm Brauer, Ewald Kapitza, Alfred Krause, Karl
Drost, Horst Diederichs, Mannschaftsbetreuer Kurt
Diederichs; mittlere Reihe v.l.n.r.: Rudi Schulte, Karl
Klewinghaus, Karl Schmidt;
vordere Reihe v.l.n.r.: Paul Koll, Fritz Strauch, Siegfried
Jablonski.
Aufstieg 1953 • Fairnesspreis
Als sich geeigneter Nachwuchs nach vorn spielte, trat ein Generationswechsel ein. Die verdienten Spieler zogen sich
zurück, so daß ein Leistungsgefälle die Folge war. So musste der BV 08 nach der Saison 1949/50 wieder in die
Kreisklasse absteigen. Aber in der Saison 1952/53 wurde der Wiederaufstieg errungen. Im Jahre 1951 wurde eine
dritte Mannschaft aufgestellt. Die Reserve stieg im Meisterschaftsjahr 1955/56 in die erste Kreisklasse auf und hat sich
dort gut behauptet. Im Jahre 1957 wurde sogar eine vierte Mannschaft angemeldet.
Aber auch die Alten Herren pflegten ihre Tradition aus der Zeit der Sonderliga. Beim Jubiläumsturnier des BV 10 im
Jahre 1950 holten sie gegen zwölf Mannschaften den Pokal. Eintracht Frankfurt wurde mit 4:1 vom Platz gefegt.Der
Pokalsieger spielte in folgender Besetzung: H. Schwartinsky, K. Schröder, W. Groll, H. Schneider, H. Hilger, W. Heyer,
E. Strauch, F. Ürpmann, H. Stange, A. Oberhoff, H. Halbach, H. Krempel.
Im gleichen Jahr unterlag der BV 08 vor 2.000 Zuschauern gegen Fortuna Düsseldorf, dem ehemaligen Deutschen
Meister, mit Bender, Albrecht, Kobierski, Wiegold, Breuer, nach hartem Kampf mit 1:3.
Wenn auch der Wille zum Sieg oft Grundlage einer sportlichen Betätigung bedeutet, so wurde beim Ballspiel-Verein
einmal die Achtung vor dem Menschen und die sportliche Fairness stets in den Vordergrund gestellt. Ein treffender
Beweis dafür war die Tatsache, dass die erste Mannschaft im Jahre 1956 eine Ehrung entgegennehmen konnte, die
keinem Verein der engeren und weiteren Umgebung zuteil geworden ist. Zum fünften Male hintereinander erhielt die
erste Mannschaft den Fairnesspreis ihrer Gruppe, mit einer besonderen Auszeichnung durch den Verband, den Bezirk
und die Stadt Remscheid.
Der BV 08 konnte 1958 sein 50jähriges Vereinsjubiläum feiern. In der Woche vom 31. Mai bis 8. Juni wurde die Fest
woche feierlich begangen. Den Auftakt bildete die Enthüllung der Ehrentafel für die Gefallenen des Zweiten
Weltkrieges.
Eine besondere Ehrung wurde den Gründern des BV 08 Lüttringhausen am Festabend zuteil. Sie wurden mit der
goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, die erstmalig verliehen wurde. Gegner der ersten Mannschaft auf dem Jahnplatz
waren der STV Horst - Emscher (Oberliga West), der TSV Ronsdorf und der Hornberger Spielverein. Der BV 08
beendete diese Spiele, die alle von freundschaftlich geführtem Charakter getragen waren, mit wechselndem Erfolg.
Natürlich waren auch alle Seniorenmannschaften sowie sämtliche Jugendmannschaften am Spielbetrieb beteiligt.
Arn Samstag, dem 7. Juni, lud der BV 08 zu seinem Gala-Abend ein, an dem Künstler von Funk und Fernsehen mitwirkten. Auch hier bewies der Verein erneut, dass er Feste zu feiern versteht.
Im Jahre 1959 legte Rudi Croll den Vorsitz nieder, nachdem er den Verein seit 1951 mit viel Engagement geführt
hatte. An seine Stelle trat Hans Schatz, der jedoch bereits nach einem Jahr wieder von Rudi Groll abgelöst wurde.
Otto Blombach wurde Vorsitzender
1962 übernahm Helmut Halbach den Posten des 1. Vorsitzenden. Dem langjährigen Vorsitzenden Rudi Groll wurde
1963 durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft besonderer Dank zuteil.
Die erste Mannschaft, die seit Jahren in der Bezirksklasse spielte, verzeichnete schöne Erfolge. Am letzten Spieltag
der Saison 1966/67 verpasste sie nur knapp den Aufstieg in die Landesliga und beendete die Saison mit einem guten
zweiten Platz.
Der Ballspiel-Verein beschäftigte in den Jahren 1967/68 vier Seniorenmannschaften und eine Alte-Herrenmannschaft.
Am 24. Januar 1969 fand im Saale Haus Tillmanns die Jahreshauptversammlung statt. Der 1. Vorsitzende, Helmut
Halbach, konnte 72 anwesende Mitglieder begrüßen. Man vermeldete 29 Neuzugänge. Bei der Neuwahl des
Vorstandes trat eine Änderung ein. Bei drei Stimmenthaltungen wurde Otto Blombach von der Mitgliederversammlung
zum 1. Vorsitzenden gewählt. Einstimmig gewählt, übernahm Karl-Heinz Tillmanns den zweiten Vorsitz. Genau so
einstimmig wurden Wolfgang Koch zum 1. Geschäftsführer und Bernd Koch zum 1. Kassierer in den Vorstand berufen.
Vom Ehrenmitglied Rudi Groll wurde der Versammlung der Vorschlag gemacht, Helmut Halbach, in Anerkennung
seiner um den Verein erworbenen Verdienste, zum Ehrenmitglied zu ernennen. Dieser Vorschlag wurde positiv
beschieden.
Zum Abschluss der Saison hatten die Verantwortlichen zu einem Tanzabend im Saale Haus Tillmanns eingeladen.
Nach dem gemeinsam gesungenen Lied "Blau und Weiß", spielte die Kapelle B. Vogler zum Tanz auf, deren
Repertoire
vom
Walzer
über
Foxtrott
bis
zum
Letkiss
reichte.
Zu
den
Tanzfreudigsten
zählten
unser
Oberbürgermeister Willi Hartkopf mit Gattin. Erwähnenswert sei noch die allgemein fröhliche und ausgelassene
Stimmung, die erst abnahm, als aus dem Hinterhof der Gaststätte Tillmanns der Hahn krähte.
Die nächste Jahreshauptversammlung war für den 16. Januar 1970 anberaumt, zu der der 1. Vorsitzende Otto
Blombach 74 anwesende Mitglieder begrüßen konnte. Auch im vergangenen Jahr nahm der Ballspiel-Verein 08 wieder
zahlreiche neue Mitglieder auf. Otto Blombach ehrte Willi Scheele für seine 60jährige Mitgliedschaft im BallspielVerein.
Außerdem wurden für SOjährige Vereinszugehörigkeit Ehrenmitglied Helmut Halbach, Karl Schröder, Hermann Will,
Karl Dinow und Fritz Oberst mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Anschließend wies Otto Blombach darauf hin, daß für die goldene WFV-Nadel der verdiente Spieler Alfred Krause,
und für die silberne WFV-Nadel Rolf Groll, Gerhard Kerkien, Elmar Steil, Reinhard Schröder und Edgar Jäger
vorgeschlagen worden sind.
Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Otto Blombach als 1. Vorsitzender einstimmig in seinem Amt bestätigt. Der
weitere Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 2. Vorsitzender Karl-Heinz Tillmanns, 1. Geschäftsführer Werner
Grünke, 1. Kassierer Bernd Koch, Spielausschussvorsitzender Wolfgang Goerke.
Der guten Arbeit von Otto Blombach war es zu verdanken, dass sich kein Spieler aus der 1. Mannschaft abmeldete,
sondern der Handschlag besiegelte den mündlichen Vertrag, ein weiteres Jahr dem BV 08 die Treue zu halten. So
blieben Späher durch die Charakterfestigkeit aller Spieler ohne Chance.
Die Damen Fußball-Abteilung
Im Mai sorgte der BV 08 für einige Schlagzeilen, die allerdings einer neugegründeten Abteilung zuzuordnen sind. In
der Karnevalszeit 1970, als der Vorstand unter seinem 1. Vorsitzenden Otto Blombach in einer Kellerbar auf
Großhülsberg dem verführerischen Duft einer Feuerzangenbowle verfallen war, da wurde bei Kerzenlicht und Andacht
der Gedanke aus der Taufe gehoben, eine Damenfußballmannschaft zu gründen.
Es dauerte jedoch bis zum 29. November, ehe die neugeformte Mannschaft ihr erstes Spiel auf dem Jahnplatz austragen konnte. Ganz Lüttringhausen fieberte diesem Ereignis entgegen, denn viele Fußballfreunde wollten sich diesen
Leckerbissen nicht entgehen lassen.
BV 08 Lüttringhausen Damen -Post Solingen Damen 1:0 (1:0)
Die treuen Anhänger des BVL 08 staunten nicht schlecht, als sie kurz vor Spiel beginn den Platz betraten. Etwa 1.000
Zuschauer von nah und fern hatten sich eingefunden, um das angekündigte Fußballereignis nicht zu versäumen - eine
stattliche Kulisse.
Mit den besten Wünschen schickte Otto Blombach seine Damen ins Spiel, dem der mit viel Nachsicht waltende Sportkamerad Knebel als Schiri vorstand. Nach verständlicherweise etwas nervösem Beginn fand sich die Lüttringhauser
Elf zuerst. Bereits in der 5. Minute gelang es der Mittelstürmerin Templin mit einem wuchtigen Schuss einen direkten
Freistoß zu verwandeln. Es blieb der einzige Treffer, trotz weiterer Chancen.
Es wäre zu wünschen, wenn sich noch viele weitere Damen zur Ausübung dieser schönen Sportart melden würden,
damit der Damen-Fußballabteilung auch langfristig Erfolg beschieden sei.
BV 08: Jäckel, S. Beele, Wasserfuhr, Eiselin, Raddatz, G. Beele, Koll, Kusemann, Templin, Grätz, Störte-Militz.
Nach mehrjähriger Pause hatte der BV 08 wieder einmal zu einer Karnevals-Veranstaltung im erstklassig ausgeschmückten Saal Haus Tillmanns eingeladen. Lange bevor die Veranstaltung begann, war der Saal bis auf den letzten
Platz gefüllt, und schon in der Anfangsphase kam eine Bombenstimmung auf.
Das vielseitige Programm zog wahre Begeisterungsstürme nach sich.
Die Narren riss es von den Stühlen, als der Allroundartist Totillo, der schon mit dem weltbekannten Zirkus Krone durch
die Lande zog, sein beachtliches Können unter Beweis stellte.
BV08 erkämpfte RGA-Pokal
Steigendes
Interesse
am
Vereinsleben
wurde
durch
die
Tatsache
untermauert,
dass
anlässlich
der
Jahreshauptversammlung am 22. Januar 1971 bereits 104 Mitglieder den Saal Haus Tillmanns füllten.
1970 hatten sich 102 neue Mitglieder dem Ballspiel - Verein angeschlossen, so dass die Mitgliederzahl auf 472
Erwachsene und 93 Jugendliche angewachsen war. Otto Blombach zeichnete für 50jährige Treue zum Verein, die
Sportkameraden Erich Strauch, Ernst Strauch und Gustav Kottsieper mit der goldenen Ehrennadel aus. Mit der
silbernen Ehrennadel für 25jährige Vereinstreue wurden Rolf Hölzer, Karl Schmidt und Otto Blombach geehrt. Leider
nahm die Versammlung durch einen tragischen Todesfall ein vorzeitiges Ende. Bei der Neuwahl des Vorstandes
wurde Karl Maar zum Versammlungsleiter vorgeschlagen, der anerkennende Worte für alle fand, die im vergangenen
Jahr für das Wohl und Gedeihen des Vereins gearbeitet hatten.
Nachdem der Vorstand einstimmig entlastet worden war, schlug das Ehrenmitglied Karl Maar Otto Blombach wieder
zum 1. Vorsitzenden vor. Die Wiederwahl erfolgte einstimmig. Noch während seiner Antrittsrede wurde das Ehrenmitglied Karl Maar durch den Tod mitten aus dem Kreise seiner langjährigen Fußballfreunde gerissen. In Anbetracht der
Trauer um diesen verdienstvollen Freund des BV 08 Lüttringhausen wurde die Jahreshauptversammlung, nach einem
stillen Gedenken, sofort unterbrochen.
Die Fortsetzung der Jahreshauptversammlung vom 22. Januar 1971 erfolgte am 29. Januar 1971. Im Vorstand
tratgegenüber dem Vorjahr keine Änderung ein.
Obgleich die Meisterschaft für die Ballspieler nicht nach Wunsch lief, vollbrachten sie im Juni eine große Tat, von der
noch heute rund um den Jahnplatz berichtet wird. Vor 1600 Zuschauern besiegte der BV 08 im Endspiel um den RGAPokal den hochfavorisierten VfB Marathon Remscheid im Reinshagener Stadion mit 1:0 und stahl dem Verbandsligisten die Schau. Peter Bung flog in einen von Mischka getretenen Eckball und wuchtete das Leder mit dem
Kopt, unhaltbar für Torwart Hild, ins Netz.
Im Herbst begann die erste Pflichtrunde im Damenfußball auf Bezirksebene. Auf Anhieb konnten die Lüttringhauser
Amazonen den zweiten Tabellenplatz erringen.
Die Jahreshauptversammlung am 21. Januar 1972 konnte der 1. Vorsitzende, Otto Blombach, im Vereinslokal Haus
Tillmanns, vor einer Rekordteilnehmerzahl von 108 anwesenden Mitgliedern eröffnen. E. Mohr berichtete ausführlich
über den Mitgliederbestand. 102 Neuanmeldungen waren im vergangenen Jahr zu verzeichnen, so daß sich der
Verein der Grenze von 700 Mitgliedern näherte. Im Jugendbericht wurde daran erinnert, daß der Manfred-SteimlePokal lediglich durch Elfmeterschießen an den SV Schlebusch verloren ging. Es folgten weitere Turniere, bei denen
zum Teil gute Plätze erzielt wurden. Jugendfreizeitreisen nach Mallorca, Inzell und Rotterdam wurden durchgeführt,
die allen Jugendlichen in Erinnerung blieben.
Eine besondere Ehrung wurde Willi Scheele für seine 50 jährige Tätigkeit im Verein zuteil. Im Anschluss daran verlieh
Otto Blombach die goldene Ehrennadel für 50jährige Vereinstreue an Adolf Oberhoff und Fritz Halbach. Mit der
silbernen Ehrennadel für 25jährige Mitgliedschaft wurden weitere 14 Ballspieler ausgezeichnet.
Am 19. Januar 1973 eröffnete der 1. Vorsitzende Otto Blombach die Jahreshauptversammlung vor 99 anwesenden
Mitgliedern. Sein besonderer Willkommensgruß galt den Ehrenmitgliedern Helmut Halbach und Walter Schöneweiss.
B. Dinow ließ noch einmal das Jahr 1971 Revue passieren. Für seine lückenlosen Aufzeichnungen erhielt er
verdienten Beifall. Auch im Jahr 1972 war ein Zuwachs von 50 Mitgliedern zu verzeichnen. Anschließend standen die
Ehrungen im Vordergrund. Für ihre 50 jährige Vereinszugehörigkeit wurden folgende Mitglieder durch Otto Blombach
mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet: Ehrenmitglied W. Schöneweiss, M. Böttger, H. Nieland, 0. Bollmann, K.
Enneper, E. Rauch. Eine lange Liste von Ehrungen für 25jährige Mitgliedschaft schloss sich an.
Ein Dank ging an die Adresse der Stadt Remscheid für die installierte Lautsprecheranlage auf dem Jahnplatz. Hans
Eckert berichtete für den Jugendausschuss und seine elf fleißigen Mitarbeiter. 145 Jugendliche seien zu betreuen. Die
A- und B-Jugendmannschaften hatten große Erfolge aufzuweisen. Schwimmwart M. Wöhler meldete keine
bemerkenswerten Vorkommnisse.
Außerordentliche Mitgliederversammlung vom 8. Mai 1973
Zur Diskussion stand die Frage, ob durch eine Fusion der Lüttringhauser Sportvereine, Probleme, die sich in Zukunft
stellen dürften, zufriedenstellend gelöst werden könnten. Es wurde ausgiebig diskutiert, und die Versammlung kam zu
dem Schluß, daß ein Großverein und auch der Zusammenschluss mit dem 1. FC Klausen nicht Voraussetzung ist,
handlungsfähiger zu werden.
Das „Projekt Großverein" wurde damit einstimmig abgelehnt, und auch der Vorschlag „Zusammenschluss mit dem 1.
FC Klausen" fand keine Zustimmung. Am 26. Mai 1973 wurde dieser Beschluss den Lüttringhauser Sportvereinen und
den verantwortlichen Herren der Stadt Remscheid mitgeteilt.
1974 wurde die Jahreshauptversammlung am 11. Januar vor 89 Mitgliedern abgehalten. Nach der Begrüßung durch
den 1. Vorsitzenden Otto Blombach, verlas Protokollführer Bodo Dinow die zur Genehmigung anstehenden Versammlungsniederschriften. Bei den Ehrungen verlieh Otto Blombach für 25jährige Treue die silberne Vereinsnadel an Manfred Bornefeld, Reinhard Bücheler, Kurt Diederichs, Alfred Heer, Karl Huppert, Hans Pramor, Matthias Prick, Gerhard
Schmidt und Wilhelm Schnitzler.
In seinem Geschäftsbericht erwähnte Werner Grünke noch einmal in Stichworten die Moselfahrt, das Sommerfest und
die Bemühungen um einen zweiten Sportplatz in Lüttringhausen. Nachdem die 1. Mannschaft auch in der letzten
Saison eine untergeordnete Rolle in der Bezirksklasse spielte, und ein Aufschwung nicht zu verzeichnen war, wurde
Trainer Lothar Kraft über die Saison 1972/73 nicht mehr verpflichtet. An seine Stelle trat der Spielführer und Haudegen
des MSV Duisburg, Detlef Pirsig. Am 1. September 1973 wurde eine Schülerinnenmannschaft gegründet. Nach
Monaten der Eingewöhnung konnten die Mädels bereits 1974 die ersten schönen Erfolge verbuchen.
112 Mitglieder hatten sich zur Jahreshauptversammlung am 24.Januar 1975 im Haus Tillmanns eingefunden. Dem
Ehrenmitglied des Ballspielvereins Helmut Halbach und dem technischen Kreisobmann Reinhard Schmidt, galt der
besondere Gruß des 1. Vorsitzenden Otto Blombach. Sodann nahm Blombach die Ehrung einiger verdienter Mitglieder
für langjährige Vereinstreue vor. Für 60jährige Mitgliedschaft wurden Werner Pipersberg, Paul Wöhler und Walter
Scheele, für 50jährige Albert Koschara und für 25jährige Artur Hilger, Richard Fischer und Elmar Steil geehrt.
Helmut Hegemann konnte voller Stolz berichten, daß die 1. Damenmannschaft ungeschlagen und mit einem Punktverhältnis von 39:1 und einem Torverhältnis von 98:3 Meister der Bezirksklasse Gruppe 1 wurde. Trainer Werner Neu-
mann hatte vorbildliche Arbeit geleistet. Folgende Damen zeichneten für diesen schönen Erfolg verantwortlich: Gaby
Dlugi, Brigitte Feth, Petra Schmidt, Karin Koll, Regine Voigt, Juana Wilsdorf, Christel Weitlich, Cornelia Schulz, Christa
Switalla, Karin Michel und Annegret Kusemann.
Den Wanderpokal der Stadt Remscheid unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Willi Hartkopf konnten die
Damen des BV 08 Lüttringhausen in den späteren Jahren (1975 und 1978) zweimal gewinnen. Weiterhin konnten sie
voller Stolz auf mehrere Turniererfolge im In- und Ausland verweisen. Aufgrund der großen Erfolge der 1.
Damenmannschaft wurde mit der Spielzeit 1974/75 eine zweite Damenmannschaft gegründet. In den späteren Jahren
wurden gute Mittelfeldplätze erreicht.
Nach der Neuwahl setzte sich der Vorstand wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender Otto Blombach, 2. Vorsitzender
Bernd Koch, 1. Geschäftsführer Eckhard Mohr, 1. Kassierer Hans Joachim Wasserfuhr, Spielausschussvorsitzender
Wolfgang Goerke.
Unter dem Vorsitz von Otto Blombach, der in den vergangenen Jahren mit seinem gesamten Vorstand vorbildliche
Vereinsarbeit geleistet hatte, konnte sich die erste Mannschaft, trotz einiger Trainerwechsel, nicht zu besonderen Leistungen aufschwingen. Man trat am Jahnplatz auf der Stelle.
So mußten auch in Lüttringhausen andere Wege beschritten werden, um sich aus der Anonymität zu lösen. Alte Zöpfe
mußten abgeschnitten werden, um in einem Neuaufbau gemeinsam und mit geballter Kraft höhere Ziele anzustreben.
Die Fußballzukunft sollte von einem modern geführten Management getragen werden. Unter die Saison 1974/75
wurde endgültig ein Schlußstrich gezogen. Der Neuaufbau nahm schon bald sichtbare Konturen an. Die Fesseln engerer Lüttringhauser Umgebung wurden gesprengt und die blau-weiße Angel mit Ködern weiter ausgeworfen. So hatte
in den folgenden Wochen manch brauchbarer „Fisch" angebissen; und als der frühere Amateurnationalspieler Friedel
Giegeling seine Zusage gab, den BV 08 künftig zu trainieren, da wich der graue Fußballalltag berechtigtem
Optimismus, bis hin zur Euphorie. Mit Wolfgang Hild, Dieter Stachel, Rudi Münch, Heino Maulshagen, Rolf Böttger,
stießen bewährte Spieler aus den früheren Reihen des VfB Remscheid zum BV 08.
Die Meisterschaft gestaltete sich für die Ballspieler mehr als erfolgreich. Ungeschlagen wurden sie Meister der Bezirksklasse. Nach dem Spiel gegen den stärksten Widersacher, TSV Aufderhöhe, welches vor 1500 Zuschauern in
Solingen durch Tore von Stachel und Keiling mit 2:0 gewonnen wurde, hatte der BV 08 vier Punkte Vorsprung, die
nicht mehr verspielt wurden.
Große Freude herrschte nach dem Aufstieg in die Landesliga in Lüttringhausen. Vor dem Vereinslokal Haus Tillmanns
war der Jubel unbeschreiblich. Übermütige Fans malten den Bürgersteig blau-weiß. Am 12. Juni fand die Aufstiegsfeier im Saale Haus Tillmanns statt. Am Aufstieg waren folgende Spieler beteiligt: Hild, Bung, Keiling, Münch,
Nattermann, Krikowski, Maulshagen, Stachel, Lenhartz, Böttger, Motzkau und Herziger.
Der voraussichtliche Aufstieg der Ballspieler in die Landesliga brachte am 30. Januar 1976 110 Mitglieder in die
Jahreshauptversammlung. Im Laufe des Jahre 1975 wurden 94 Neuanmeldungen registriert. Für 50 jährige
Mitgliedschaft im
Ballspielverein
wurden
Richard Hochhard, Fritz Ürpmann und Oskar Scharff mit der goldenen
Ehrennadel ausgezeichnet; Reinhard Schröder erhielt die silberne Ehrennadel für 25jähri-ge Mitgliedschaft.
Dem bisherigen 1. Vorsitzenden Otto Blombach, der nicht mehr kandidierte, wurde für seine siebenjährige verdienstvolle Tätigkeit im Ballspiel-Verein Lüttringhausen 08 die goldene Ehrennadel verliehen, und außerdem wurde er, unter
dem Beifall der Versammlung, zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Horst vom Bruch vorgeschlagen, der von der Versammlung auch gewählt wurde, so dass sich der neue Vorstand wie folgt zusammensetzte: 1. Vorsitzender Horst vom Bruch, 2. Vorsitzender Bernd Koch, Schatzmeister Dr. Klaus Pielmeyer, Geschäftsführer
Werner Grünke, 1. Kassierer Bernd Heyer, Spielausschussobmann Wolfgang Goerke.
Heimspiele im Stadion Lennep
Ohne spektakuläre Verstärkungen erreichte die erste Mannschaft in der neuen Umgebung der Landesliga einen
beachtlichen zweiten Platz hinter dem ASV Wuppertal. Mit der Saison 1977/78 wurde bei den Amateuren eine
Neuregelung getroffen. Es wurde der höchsten deutschen Amateurklasse, der Verbandsliga, ab der Saison 1978/79
mit der neueingerichteten Amateur-Oberliga noch eine Liga überstellt. Das bedeutete für die Landesliga, dass in der
laufenden Saison drei Mannschaften in die Verbandsliga aufstiegen. Der BV 08 startete zur bewundernswerten
Aufholjagd und kämpfte sich bis zum 21. Spieltag hinter Aufderhöhe und Katernberg auf den dritten Platz vor. Noch
bevor die Saison zu Ende war, standen die Ballspieler als Aufsteiger in die Verbandsliga Niederrhein fest, denn am 23.
April 1978 bezwangen sie den BV Altenessen durch ein Tor von Nattermann mit 1:0.
Unterdessen rüstete man im Vereinslokal Haus Tillmanns zum großen Empfang. Die „Sonntagsmaler", die schon vor
zwei Jahren, als die Mannschaft in die Landesliga aufgestiegen war, große Aktivitäten unter Beweis gestellt hatten,
waren auch diesmal mit Pinsel und Farbe am Werk, den Bürgersteig vor dem Vereinslokal in der Gertenbachstraße mit
blau-weißen Streifen zu „verschönern".
Unter der Trainingsleitung von Friedel Giegeling errangen folgende Spieler den Aufstieg in die Verbandsliga
Niederrhein:
Wolfgang Hild, Peter Bung, Dieter Stachel, Leo Hörnig, Rainer Alhaus, Hansi Kern, Rudi Münch, Achim Flanhardt,
Peter Nattermann, Detlef Pirsig, Rolli Böttger,
Ernst
Schröder,
Meinard Schloden, Heino Maulshagen und Jürgen
Kowalski.
Am Samstag, 27. Mai 1978, beging der BV 08 seinen 70. Geburtstag, verbunden mit der Aufstiegsfeier der 1. Fußballmannschaft in die Verbandsliga Niederrhein. Den Gratulationen und Glückwünschen am Vormittag, schloss sich am
Abend im Saal Haus Tillmanns ein Galaabend an, mit Künstlern, bekannt durch Funk und Fernsehen. Sportlicher
Höhepunkt war das Jubiläumsspiel zwischen dem BV 08 und dem Bundesligisten VfL Bochum am 27. Mai im
Lenneper Stadion. Vor 1100 Zuschauern gewann der Bundesligist erst in der Schlussphase mit 3:1. Den Ausgleich
zum 1:1 hatte Böttger erzielt.
Nach dem Weggang von Rainer Alhaus, der seine Zelte beim Bundesligisten MSV Duisburg aufschlug, mußte der
Sturm an Schlagkraft gewinnen. Vom RSV Meinerzhagen kam der 23jährige Lothar Steinhauer, der in der Landesliga
Sauerland 25 Tore erzielt hatte.
Unterstützung sollte er von dem ebenfalls 23 jährigen Norbert Sobbe erhalten, der als Niederrhein-Auswahlspieler vom
1. FC Viersen zu den Ballspielern wechselte.
Schließlich wurde der kampfstarke Abwehr- und Mittelfeldspieler Bernd Grimberg von den Sportfreunden Struck
verpflichtet.
Am 20. August 1978 begann ein neuer Abschnitt in der Fußballgeschichte des BV 08 Lüttringhausen. Die
Meisterschaft der Verbandsliga Niederrhein wurde eingeläutet und dem Aufsteiger wurde mit dem Besuch beim
Gegner VfR Neuss gleich ein dicker Brocken vorgesetzt. Der Auftakt hätte nicht besser sein können. Im „Glutofen" des
Neusser Stadions behielt der BV 08 mit einem 1:0-Sieg die Oberhand. Eine Woche später besiegte er im ersten
Heimspiel den VfL Benrath mit 2:0 und etablierte sich in der oberen Tabellenregion.
Das erste „Sport-Magazin" :
Im Januar 1979 brachte der BV 08 ein „Sport-Magazin" heraus, das Bindeglied zwischen dem Verein und seinen
treuen Anhängern sein sollte. Ab Januar 1982 wurde es vom bisherigen Kleinformat auf DIN A4 umgestellt und
erscheint seitdem zu jedem Heimspiel.
Sportlich hatte sich der BV 08 in der Hinrunde nicht nur behauptet, sondern Großartiges geleistet. Die kontinuierliche
Aufbauarbeit und das qualifizierte Spielermaterial ließ zwar ein Wetterleuchten erahnen, aber mit der errungenen
Herbstmeisterschaft in der Verbandsliga Niederrhein hatte wohl vor Beginn der langen sportlichen Reise kaum jemand
gerechnet - Herbstmeister BV 08, 27:10 Tore, 23:7 Punkte vor Uerdingen (Amat.). Am Samstag, dem 17. Februar
1979 feierte der BV 08 im Haus Tillmanns sein Karnevalsfest. Mitwirkende waren das Dhünntaler Tanzcorps,
Vereinsmitglied Paul Zirden als „Pittermännchen", „Die Uhus" und „Das Bergland-Septett".
Nachdem der BV 08 in der Rückrunde mit 1:5 Punkten einen denkbar ungünstigen Start erwischt hatte, vollzog sich
ein Trainerwechsel. Friedel Giegeling, der mit seiner Mannschaft in 3 Jahren zweimal den Aufstieg geschafft hatte,
wurde vom früheren Kapitän des Wuppertaler SV, Manfred Reichert, abgelöst. Der Wechsel vollzog sich ohne Groll.
Reichert vermochte es in der Tat, die Mannschaft neu zu motivieren, und als der BV 08 am 24. Mai 1979 im vorletzten
Spiel die Amateure des Wuppertaler SV nach Toren von Nattermann (2) und Böttger im Stadion am Zoo mit 3:0
bezwungen hatte, da herrschte über den Aufstieg in die Oberliga Nordrhein unbeschreiblicher Jubel.
Nach dem Aufstieg in die Oberliga Nordrhein fanden sich viele Fans des BV 08 vor dem Vereinslokal Haus
Tillmanns zu einer spontanen Siegesfeier ein.
B V 08 Lüttringhausen in der höchsten Deutschen Amateurklasse
Folgende Spieler errangen den Aufstieg in die Amateur-Oberliga Nordrhein:
Wolfgang Hild, Roland Spott, Peter Nattermann, Dieter Stachel, Lothar Steinhauer, Rudi Münch, Bernd Grimberg,
Ignazio Fornarelli, Heino Maulshagen, Detlef Pirsig, Leo Hörnig, Rolli Böttger, Ernst Schröder, Jürgen Kowalski, Norbert Sobbe, Achim Flanhardt. Trainer:
Friedel Giegeling und Manfred Reichert. Schon bald wurden die Weichen für die kommende Saison 1979/80 gestellt.
Mit Flanhardt, Böttger und Kowalski verließen drei Spieler den BV 08, die an den Erfolgen erheblichen Anteil hatten.
Als neuer Trainer wurde Roland Helfsgott verpflichtet, der die Amateure von Fortuna Düsseldorf im Jahre 1977 zur
Deutschen Amateur-Meisterschaft geführt hatte. Anlässlich des 1. Trainings am 23. Juli1979 stellte der BV 08 seine
Neuerwerbungen für die Oberliga Nordrhein vor:
Wolfgang Rubert, Udo Odendahl, Lothar Richter, Bernd Heldt, Kurt Balewski, Volker Brune, Frank Kapitza, Achim
Skibba, Herbert Bals und Jürgen Berghaus.
Am 10. August 1979 hielt der BV 08 im Vereinslokal Haus Tillmanns seine Jahreshauptversammlung ab. Vorsitzender
Horst vom Bruch, dersich um die Erfolge der Ballspieler in hohem Maße verdient gemacht hatte und 3 Jahre an der
Kommandozentrale die Geschicke des Vereins steuerte, kandidierte nicht mehr. Für seine Verdienste wurde er zum
Ehrenmitglied ernannt. Sein Nachfolger wurde Bernd Koch, der einstimmig gewählt wurde. Einstimmig wurden auch
Gerhard Hilger zum 2. Vorsitzenden und Wolfgang Goerke zum Schatzmeister gewählt.
Obwohl der BV 08 am 1. Dezember 1979 in der Oberliga nach 14 Spielen den dritten Tabellenplatz erkämpft hatte,
trennte sich der Vorstand von Trainer Roland Helfsgott. Der Theoretiker konnte seine Ideen nur ungenügend in die
Praxis umsetzen. Detlef Pirsig wurde sein Nachfolger, später Adi Pinter mit einer kurzen Gastrolle. Der BV 08 schloß
die Hinrunde hinter dem 1. FC Bocholt und SW Essen mit dem 3. Tabellenplatz ab.
Im DFB-Pokal stellte der BV 08 seine enorme spielerische Stärke unter Beweis. Am 25. August 1979 wurde in der
ersten Hauptrunde die Spvgg. Erkenschwick mit 3:2 bezwungen, noch eindrucksvoller war der Pokalerfolg am 30.
September bei Westfalia Herne, wo der BV 08 deutlich mit 4:1 siegte. In der dritten Hauptrunde mußte der BV 08 am
12. Januar 1980 zum Bundesligisten TSV 1860 München.
Wohl selten hatte der Lüttringhauser Bahnhof einen solchen Andrang erlebt wie an jenem eiskalten Morgen, an dem
etwa 1500 blau-weiß gekleidete Fans mit zwei Sonderzügen die Reise nach München antraten. Selbst das Fernsehen
reiste mit und sandte am darauffolgenden Montag einen Stimmungsbericht. Insgesamt waren 3000 Lüttringhauser per
Luft, Bahn und Straße nach München gereist. Trotz der 0:3-Niederlage wird die Reise allen in bester Erinnerung
bleiben, hatte sich der BV 08 doch bis unter die letzten 32 Mannschaften in Deutschland vorge-kämpft, eine Leistung,
die seit der Gründung ihresgleichen suchte.
Grund zur Freude gab es wieder am 9. Februar 1980, als der BV 08 im Vereinslokal Haus Tillmanns seinen beliebten
Karnevalsabend abhielt. Kurt Loch war wieder der in vielen Karnevalsschlachten bewährte Ansager, der unter dem
Beifall der Närrinnen und Narren Bernd Koch zum „Obernarren" ernannte. Für eine Superstimmung sorgten die fünf
„Fidelitas", Bob & Charly, Willi Weber, Rainer Schmitz, das Tanzcorps „Die Dhünntaler" und Paul Zirden als „Pittermännchen".
Das letzte Meisterschaftsspiel in der Saison 1979/80 absolvierte der BV 08 am 24. Mai 1980 gegen den Bonner SC
und gewann durch Tore von Berghaus und Sobbe 2:1. In seinem ersten Jahr in der Oberliga Nordrhein errang der BV
08 hinter dem 1. FC Bocholt (Aufsteiger in die 2. Bundesliga Gruppe Nord) und ETB Schwarz-Weiß Essen einen
hervorragenden dritten Platz.
Selbst Optimisten hatten nicht mit einem solch guten Abschneiden gerechnet, dennoch kam es zu Konfliktsituationen.
Nach der Beurlaubung von Trainer Roland Helfsgott präsentierte der BV 08 im Dezember 1979 mit dem Österreicher
Adi Pinter einen neuen Trainer.
Der erhoffte Sturm auf die Tabellenspitze fand nicht statt. Als die Erfolge seltener wurden, betrieb man „höheren Orts"
Ursachenforschung. Trainer und Spieler ruderten nicht mehr mit der gleichen Schlagzahl, so dass es im Umfeld zu
Zerwürfnissen kam, die darin gipfelten, dass die Mittelfeldspieler Odendahl und Nattermann noch während der
laufenden Saison von Bord springen mussten.
Die Erfolge der vergangenen Jahre blieben beim Fußballverband Niederrhein jedoch nicht unbeachtet. Fornarelli, Hild,
Balewski, Steinhauer und Hörnig wurden in die Niederrheinauswahl berufen, mit der sie vom 27.12.1979 bis 5.1.1980
eine Traumreise nach Tunesien durchführten und drei Spiele absolvierten, die allesamt gewonnen wurden.
Am 31. Juli 1980 hielt der BV 08 seine Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Haus Tillmanns ab.
Bernd Koch begrüßte 150 Mitglieder. Hermann Birkenfeld, Max Böttger, Karl Dinow, Helmut Halbach (Ehrenmitglied),
Franz Oberst, Fritz Oberst, Erich Strauch, Ernst Strauch, Wilhelm Tillmanns und Hermann Will, die alle Träger der
goldenen Ehrennadel sind, erhielten für 60jährige Treue eine Flasche mit edlem Getränk sowie eine Tribünenkarte für
die kommende Saison.
Bernd Koch (1. Vorsitzender), Gerhard Hilger (2. Vorsitzender) wurden einstimmig wiedergewählt. Ohne Gegenstimme
wurde Jürgen Guardiera Schatzmeister, nachdem Siegfried Grünewald aus Krankheitsgründen ausscheiden mußte.
Mit qualifizierten Neuverpflichtungen hoffte man auf Erfolgskurs zu bleiben. Lothar Steinhauer, Peter Nattermann, Udo
Odendahl, Bernd Heldt, Wolfgang Sagurna, Lothar Richter, Ignazio Fornarelli (Vertrag bei Fortuna Düsseldorf),
Wolfgang Hild und Dieter Stachel verließen den Verein. Der Vorstand nahm diesen Aderlass nicht unwidersprochen
hin, sondern unternahm alle Anstrengungen, durch Blutauffrischung die entstandenen Lücken aufzufüllen. Folgende
Neuerwerbungen sollten dem BV 08 in der zweiten Saison zu Ruhm und Ehre verhelfen:
Klaus Czizewski (Bonner SC), Karl Rohr (TuS Langerwehe), Klaus Büschel (VfL 99 Köln), Peter Gorny (Union
Solingen), Dieter Schröder (Borussia Wuppertal), Gerd Scheffels (Germania Zündorf), Uwe Rosenbaum (Borussia
Dortmund).
Das Mannschaftsaufgebot des BV 08 für die Saison 1980/81: Roland Spott, Uwe Rosenbaum, Detlef Pirsig, Klaus Czizewski, Karl Rohr, Kurt Balewski, Norbert Sobbe, Jürgen Berghaus, Ernst Schröder, Klaus Büschel, Volker Brune, Leo
Hörnig, Herbert Bals, Heino Maulshagen, Peter Gorny, Gerd Scheffels.
Mit der Begegnung Bonner SC - BV 08 0:1 wurde die Meisterschaft am 24. August 1980 eröffnet. Das erste Tor der
Saison schoß Maulshagen. Allerdings hatte für alle Oberligisten im Deutschen Fußball-Bund die laufende Saison nur
statistischen Wert, da ab 1982, als Unterbau zur 1. Bundesliga, eine eingleisige 2. Bundesliga gegründet werden
sollte. Der Deutsche Fußball-Bund, an seiner Spitze Hermann Neuberger, war nicht bereit, einen Verein aus den Amateur-Oberligen aufsteigen zu lassen, womit der ganzen Spielrunde einiges an Reiz verloren ging. Lediglich die Deutsche Amateur-Meisterschaft sollte unter den Meistern der Oberligen ausgespielt werden.
11 Spiele hintereinander (davon 7 Siege, 4 Unentschieden) absolvierte der BV 08 ungeschlagen, in der zwölften
Begegnung verlor er am 14. Dezember in Xan-ten mit 0:4, belegte jedoch hinter dem 1. FC Köln (Amat.) den zweiten
Platz.
Heimspiele in Reinshagen
Im März 1981 meldete die Damen-Fußballabteilung voller Stolz den Aufstieg in die Verbandsliga Niederrhein, obwohl
noch 6 Meisterschaftsspiele zu absolvieren waren. Der Vorstand beglückwünschte die Damen zu dem großen
sportlichen Erfolg.
Der Kader der Amateur-Oberligamannschaft des BV 08, Saison 1981/82
Die Saison der Amateur-Oberliga klang am 24. Mai 1981 mit der Begegnung BV 08 - TuS Langerwehe mit einem 2:1-
Sieg aus. Berghaus erzielte den letzten Treffer. Langerwehe benötigte zum Klassenerhalt ein Unentschieden. Die
knappe Niederlage wies ihnen den Weg zurück in die Verbandsliga. Der BV 08 beschloß die Meisterschaftsrunde mit
einem guten vierten Tabellenplatz. Der Meister hieß 1. FC Köln Amat, der auch Deutscher Amateur-Meister wurde.
Die Oberliga Nordrhein ging mit 18 Vereinen in die neue Runde (zuvor 17 Vereine). Erschwerend kam für die Ballspieler hinzu, daß die Heimspiele im entfernten Reinshagener Stadion ausgetragen werden mußten, da das Lenneper Stadion von Grund auf renoviert werden sollte.
Das Mannschaftsaufgebot für die Saison 1981/82: Roland Spott, Uwe Rosenbaum, Detlef Pirsig, Klaus Czizewski, Karl
Rohr, Kurt Balewski, Norbert Sob-be, Jürgen Berghaus, Volker Brune, Leo Hörnig, Dieter Schröder, Herbert Bals,
Heino Maulshagen, Lothar Steinhauer, Karl Plavic, Peter Langer, Michael Brühl, Hans Werner Fuchs.
Verheißungsvoller Start
Die harte Vorbereitungsarbeit und die große Anzahl an Vorbereitungsspielen trugen Früchte, denn die Ballspieler hatten zum Auftakt einen ausgezeichneten Start. Mit dem Erfolgsdruck im Nacken wurde Baesweiler mit 2:1 geschlagen.
Sicherer wurde Bottrop im Jahn-Stadion mit 2:0 bezwungen. Eine glanzvolle Partie lieferte der BV 08 gegen Hamborn,
denn alle Spieler standen 90 Minuten lang unter Volldampf, der verdiente Lohn war ein 2:1-Sieg. Neun Spiele siegte
der BV 08 in Folge und stellte den Rekord für Oberliga-Mannschaften ein. Am 31. Oktober 1981 verlor er am
Geißbockheim gegen die Amateure des 1. FC Köln knapp mit 1:2, womit eine glanzvolle Serie zu Ende war.
Unbeirrbar blieb der BV 08 auf Erfolgskurs und am 20. Dezember 1981 wurde die Herbstmeisterschaft im direkten Vergleich im Höhenberger Stadion gegen Viktoria Köln zugunsten des BV 08 ent schieden, der einen 4:1-Sieg errang, zu
dem der Kölner Stadt-Anzeiger bemerkte: „Vor 5000 Zuschauern zog der Gast aus dem Bergischen vor allem in der
zweiten Halbzeit eine Fußballdemonstration ab".
Diese Klasseform konservierte der BV 08 auch in der Rückrunde, es gab keinen Rückschlag, und vor dem letzten
Meisterschaftsspiel am 23. Mai 1982 standen die Ballspieler bereits als Meister fest, aber 6000 Zuschauer wollten
nicht nur Zeuge der letzten Begegnung gegen Viktoria Köln sein, sondern Beifall spenden und Dank sagen für die
großartige Saison. Der BV 08 siegte durch Tore von Steinhauer (1:0), Bals (2:0), Berghaus (3:0), Steinhauer (4:0),
Ochmann (4:1) und Segler (4:2) überlegen. Grenzenloser Jubel überschüttete den Meister der Oberliga Nordrhein, BV
08 Lüttringhausen, der den Einzug in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga geschafft hatte. Auf den Plätzen folgten die
an der Fußballbörse heiß gehandelten Favoriten SC Viktoria Köln, 1. FC Bocholt und Rot-Weiß Oberhausen.
Herzlichen Glückwunsch BV 08!
Der Jubel kannte keine Grenzen: Der BV 08 Lüttringhausen hat die Meisterschaft der Oberliga
Nordrhein und den Einzug in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga geschafft. Auf unserem Bild
(v.l.n.r.): Beiratsvorsitzender Dr. Schreiter, 2. Vorsitzender Hilger, Co-Trainer Schröder, Pirsig,
Berghaus, Bals, Rohr, Langer, Steinhauer, Rosenbaum (in Zivil), Maulshagen, Betreuer Matzkowski,
Ehrenvorsitzender Blombach; hockend (v.l.n.r.): Schatzmeister Guardiera, Präsident Koch, Balewski,
Das Jahr 1982 zählte zweifellos zu den sportlichen Höhepunkten in der langen Vereinsgeschichte des BV 08.
Bereits im März meldete die Damen-Fußballabteilung mit berechtigtem Stolz den Aufstieg in die Verbandsliga
Niederrhein.
Am 16. Mai 1982 besiegte die Reserve im letzten Meisterschaftsspiel die Tgd. Hilgen mit 4:0, wurde würdiger Meister
der Kreisliga A und stieg in die Bezirksliga auf.
Diesen sportlichen Erfolg errangen unter der vorbildlichen Trainingsarbeit von Walter Osenberg: Cuden, Maulshagen,
Heidemeyer, Lenhartz, Rodeck, Hildermann, Irmer, Vetter, Bung, Behr, Bürmann, Schröder, Hilgers und Fischer.
Einen großen Erfolg erzielte auch die B 1 -Jugend unter der Leitung des Trainergespanns D. Biehl und H. Hein, die in
die Niederrheinliga aufstieg, der höchsten Deutschen Fußballjugend-Klasse. Diesen Aufstieg schafften: P. Beck, J.
Fuhrmann, A. Schulz, P. Hein, T. Groll, T. Kestler, E. Moreno, H. Schiermoch, C. Rolle, 0. Butter, D. Kulessa, C.
Hilger, F. Stratemeier.
Meister wurde auch die A 1-Jugend unter Leitung von Jugendleiter und Trainer Wolfgang Pannack, aber zum Aufstieg
in die Niederrheinliga reichte es nicht.
Die Aufstiegsrunde
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte dem BV 08 Lüttringhausen den Meister Westfalens, TuS Schloß Neuhaus,
den Meister Berlins, Tennis Borussia Berlin und den Meister Niedersachsens, Arminia Hannover, zugelost.
29. Mai 1982:
BV 08 - TuS Schloß Neuhaus 3:1 BV 08 Lüttringhausen: Spott, Langer, Balewski, Pirsig, Rohr, Fuchs (83. Bru-ne),
Czizewski, Bals, Steinhauer, Berghaus, Sobbe
TuS Schloß Neuhaus: Greifenberg, Gans, Strathaus, Hobday, Rybarczyk, Bergter (48. Aguilar), Polder, Türke (53.
Etterich), Dannenberg, Kriar, Schuck
Schiedsrichter: Volker Huster (Lahnstein)
Zuschauer: 8000
Tore: 1:0 Sobbe (15.), 2:0 Steinhauer (47.), 2:1 Gans (87.), 3:1 Czizewski (89.). Verwarnung: Gans
Mit dem in keiner Phase der Partie gefährdeten Sieg, der vom Lüttringhauser Anhang frenetisch bejubelt wurde, war
der Grundstein für eine gute Ausgangsposition gelegt.
6.Juni 1982:
Tennis Borussia Berlin - BV 08 0:5
Tennis Borussia Berlin: Stieler, Ressel, Hinze, Greiser, Marczewski, Schulz (39. Dridi), Fraßmann, Schlumberger,
Malura, Stolzenburg, Müller (56. Wirtz)
BV 08 Lüttringhausen: Spott, Langer, Balewski (84. Brune), Pirsig, Rohr, Fuchs, Berghaus (42. Brühl), Czizewski,
Bals, Steinhauer, Sobbe
Schiedsrichter: Osmers (Bremen)
Zuschauer: 15 000 (7100 zahlende)
Tore: 0:1 Berghaus (39.), 0:2 Steinhauer (66.), 0:3 Brühl (69.), 0:4 Langer (83.), 0:5 Czizewski (87.)
Verwarnungen: Malura - Steinhauer
Im Berliner Olympiastadion entfachte der BV 08 vor 15000 Besuchern, bei tropischen Temperaturen, ein Fußballfeuerwerk, das während der 90 Minuten nie abbrannte. 1000 Lüttringhauser Fans feierten den Kantersieg
enthusiastisch, den Berghaus, Steinhauer, Brühl, Langer und Czizewski mit 5 sehenswerten Treffern sichergestellt
hatten. In der Schlußphase wurden die Berliner nach allen Regeln der Fußballkunst vorgeführt.
12.Juni 1982:
BV 08 - Arminia Hannover 5:1
BV 08 Lüttringhausen: Spott, Langer, Balewski, Pirsig, Rohr (65. Brune), Fuchs, (65. Brühl), Czizewski, Bals,
Steinhauer, Berghaus, Sobbe
Arminia Hannover: Reichel, Roloff, Menges, Busch, Hellberg, Michael Gie-sel, Herbeck (57. Gue), Dölitzsch, Gilicia
(65. Martin Giesel), Brandes, Frercks
Schiedsrichter: Dr. Stäglich (Bonn)
Zuschauer: 5000
Tore: 1:0 Langer (5.), 2:0 Langer (12.), 3:0 Sobbe (15.), 3:1 Michael Giesel (72.), 4:1 Steinhauer (82.), 5:1 Bals (87.)
Verwarnungen: Pirsig, Bals - Menges, Brandes
Der BV 08 Lüttringhausen setzte auf neutralem Platz in Münster den Schlußpunkt. Überlegen stieg er in die 2. Bundesliga auf. Ein langgehegter blau-weißer Traum wurde Wirklichkeit - grandios, unvergeßlich und hochverdient.
Die Abschlußtabelle:
1. BV 08 Lüttringhausen
13:2
6:0
2. TuS Schloß Neuhaus
5:6
3:3
3. Arminia Hannover
4:8
2:4
4. Tennis Borussia Berlin
1:7
1:5
Ehrung nach dem Aufstieg durch die Stadt Remscheid
Zum letzten Spiel in Münster hatte Oberbürgermeister Willi Hartkopf den BV 08 begleitet.
Nach dem erfolgreichen Abschluß (5:1-Sieg über Arminia Hannover) wurde die Mannschaft und Vorstand zum
offiziellen Empfang ins Remscheider Rathaus eingeladen.
6. Juni 1982 - ein denkwürdiger Tag
Nachdem der BV 08 zu Beginn der Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga den
TuS Schloß Neuhaus am 30. Mai 1982 mit 3:1 bezwungen hatte, fiel die
Vorentscheidung am 6. Juni 1982 im Berliner Olympiastadion, wo Tennis
Borussia die Bitternis einer 5:0-Niederlage hinnehmen mußte.
Unbeschreiblicher Jubel nach dem Spiel. Langer, Czizewski und Pirsig
bedankten sich bei den Lüttringhauser Fans, die in großen Scharen nach
Berlin angereist waren, um für den erforderlichen moralischen Rückhalt zu
sorgen. Zum Abschluß gewann der BV 08 auf neutralem Platz in Münster
gegen Arminia Hannover durch Tore von Langer (2), Sobbe, Steinhauer und
Bals mit 5:1. Maßgeblichen Anteil an dem Aufstieg hatten Steinhauer (Foto
rechts, mitte), der in der Oberliga Nordrhein mit 27 Treffern Schützenkönig
wurde und Kurt Balewski, der als Außenverteidiger meist für einen sauberen
Strafraum sorgte.
12. Juni 1982
Soeben errang der BV 08 Lüttringhausen
den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte,
den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Die 2. Fußball-Bundesliga
Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga betrat der BV 08 Neuland. Gegenüber dem Amateurstatus mußte ein Umdenkprozeß stattfinden, weil die Maßstäbe im Profilager anders gesteckt sind. Finanzielle Kraftakte konnte und wollte sich
das leitende Dreigestirn Bernd Koch, Gerhard Hilger und Jürgen Guardiera nicht erlauben.
Das Lenneper Stadion, welches nach den Auflagen des DFB auf die Erfordernisse der 2. Bundesliga ausgebaut
wurde, verschlang die Summe von 2,4 Millionen DM. Die Umbauzeit betrug ein Jahr.
Neuzugänge: Helmut Träris (Rot-Weiß Oberhausen), Torwart; Andre Stocki (SpVg. Radevormwald), Torwart; Holger
Zippel (Hassia Bingen), Mittelfeldspieler;
Thomas Spanehl (Hasper SV), Mittelfeld und Angriff; Uwe Bakies (Wuppertaler SV), Stürmer.
Abgänge: Maulshagen (SV Wermelskirchen 09), Plavic (SV Wermelskirchen 09), Spott (1. SpVg. Remscheid),
Rosenbaum (Ziel unbekannt).
Persönlichkeiten
Kurt Loch, Werbemanager des BV 08, der durch starkes persönliches Engagement dem Verein immer wieder neue
Einnahmequellen erschließt. Präsident Bernd Koch, der Steuermann des blau-weißen Vereinsschiffes, gratuliert dem
Werbemanager zum Geburtstag und überreicht einen Ball mit allen Autogrammen der Bundesligaelf. Der BV 08
startete am 7. August 1982 recht erfolgreich in seine erste Bundesligasaison 82/83, denn die SpVg. Fürth wurde im
Stadion Reinshagen durch Tore von Steinhauer, Langer, Balewski und Brühl klar mit 4:2 bezwungen.
Das letzte Spiel bestritt der BV 08 Lüttringhausen am 2. Oktober 1982 im Reins-hagener Stadion und kehrte zur
Freude des Lüttringhauser Anhangs ins total renovierte Lenneper Stadion zurück, wo zur offiziellen Stadioneröffnung
Bundesligist FC Schalke 04 zu Gast war.
12000 Zuschauer bekundeten ihr Interesse an diesem freundschaftlichen Vergleich, der durch einen Treffer von Steinhauer (22.) und einem Eigentor von Rohr (78.) 1:1 unentschieden endete.
Ein Schmuckkästchen:
Das Lenneper Stadion
Das erste Meisterschaftsspiel im renovierten Lenneper Stadion endete am 23. Oktober 1982 zwischen dem BV 08 und
Bayer Uerdingen nach Toren von Fuchs (47.) und Szech (48:) ebenfalls 1:1.
Die Rückrunde mit dem Klassenerhalt
Die Rückrunde begann am 8. Januar mit der Begegnung SpVg. Fürth gegen den BV 08, die die Gastgeber mit 4:2 für
sich entschieden.
Am 29. Januar 1983 feierten die Ballspieler in der Goldenberger Turnhalle ihr beliebtes und traditionelles Karnevalsfest
unter Mitwirkung des Jugendtanzchores mit Funkenmariechen der 1. Großen Remscheider Karnevalsgesellschaft RotBlaue-Funken 1951, Gerd Stamm mit seinen Parodisten, Paul Zirden als „Pittermännchen", Fanfarenchor Wuppertal
sowie des Tanzchores der Karnevalsgesellschaft „Närrische Oberberger", Engelskirchen.
Anfang Februar erlitt der BV 08 seine größte Schlappe der Saison, als er aus Mannheim mit einer 8:0-Niederlage
heimkehrte. Es blieb bei diesem einmaligen Ausrutscher, denn die Mannschaft krempelte die Ärmel hoch, und nach
einer Erfolgsserie von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge, wurde der 12. Tabellenrang erreicht. Vom 15. bis 21. Mai
beging der BV 08 sportlich das Fest des 75jährigen Vereinsbestehens mit 17 Fußballspielen.
Höhepunkt der Sportwoche war die Meisterschaftsbegegnung zwischen dem BV 08 und Hannover 96, die die Ballspieler mit 6:3 gewannen.
Samstag, 21. Mai 1983, folgte der Festakt im CVJM-Saal. Der 1. Vorsitzende Bernd Koch begrüßte die zahlreich
erschienenen Gäste. Die Festrede hielt Dr. Ludwig Poullain. Die musikalischen Darbietungen standen unter der
Leitung von
GUS
Anton, der mit seinem Chor der feierlichen Veranstaltung einen klangvollen Rahmen gab. Es folgte
der Gala-Abend im Remscheider Schützenhaus unter Mitwirkung von Heinz Glasmacher (Int. Conferencier), Joe
Maybe (Int. Musicalclown), Ted & Joe (Meisterparodisten und Komiker der Sonderklasse), Stargast Joan Orleans (die
schwarze Perle aus Louisiana) sowie Music-Company (8 Mitglieder der Big-Band der Bundeswehr, Günter Noris).
Die 1. Amateur-Mannschaft erreichte in der Bezirksliga einen guten 7. Rang. Die A-Junioren stiegen in die
Niederrheinliga auf, nachdem sie im letzten Spiel gegen Homberg ein 1:1 erzielten. Die B-Junioren stiegen aus dieser
Liga ab und spielten künftig wieder in der Bestengruppe.
Beim 4. Damen-Fußballturnier des BV 08 siegten die Lüttringhauser Damen gegen Lohausen mit 2:0 im Endspiel
(Tore Claudia Ispas). In den Jahren zuvor war man zweimal gegen den gleichen Gegner im Finale gescheitert.
Die zentnerschwere Last des zweiten Jahres in der 2. Bundesliga
Es hat genug Beispiele gegeben, daß Vereine nach dem zweiten Jahr wieder den Weg ins Amateurlager antreten
mußten. Davor hatten die Verantwortlichen des BV 08 zwar keine Angst, aber gehörigen Respekt. Entsprechend war
die Handlungsweise. So wurde der Vertrag mit Trainer Rudi Sommavilla nicht verlängert. Mit dem 61 jährigen Günter
Hentschke, Sprecher der Trainergilde, vor vielen Jahren in Kirn, Duisburg und Essen als Trainer tätig, kam ein Mann
nach Lüttringhausen, der zumindest in früheren Jahren sehr engagiert gearbeitet hatte.
Mit Frank Kremer, Zoran Vuletic, Siggi Maintz, Stefan Kalter, Frank Weller, Frank Kayser, Rainer Woiff sowie später
Uwe Bialon, Ferenc Schmidt und Franz-Josef Schmedding wurden 10 neue Spieler verpflichtet, mehr Masse als
Klasse, wie sich im Verlauf der Meisterschaft herausstellen sollte.
Am 5. August 1983 begann die 2. Bundesliga mit der Hinrunde. Für die Ball Spieler gestaltete sich der Auftakt zum
freien Fall, denn nach drei Niederlagen in Folge (Saarbrücken, Hessen Kassel und Schalke 04), fand sich der BV 08
am Tabellenende wieder. Aus der erhofften Kooperation zwischen Trainer Hentschke und Manager Pirsig, der als
eisenharter Abwehrspieler in der Mannschaft hingebungsvolle Nachläufer hatte, entwickelte sich eine Konfrontation,
die der Chefetage nicht verborgen blieb. Am 26. August stellte der Vorstand der Öffentlichkeit mit dem 42 jährigen
Günter Exner einen Nachfolger vor.
Mit diesem Kader startete der BV 08
Lüttringhausen in die Saison 1983/84
Hintere Reihe v.l.n.r.: Trainer Günter
Hentschke, Zoran Vuletic, Frank Weller,
Siggi Maintz, Thomas Spanehl, Peter
Langer, Hans-Werner Fuchs, Frank
Kremer, Zdenko Kosanovic, Stefan
Kalter, Detlef Pirsig, Co-Trainer Reinhard
Schröder. Sitzend v.l.n.r.: Volker Brune,
Karl Rohr, Kurt Balewski, Andre Stocki,
Helmut Träris, Norbert Sobbe, Jürgen
Berghaus, Michael Brühl, Herbert Bals,
Betreuer Heinz Braun.
Am 14. Oktober hielt der BV 08 seine Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Zur Post" in Lennep ab. 145
Neuanmeldungen schraubten die Mitgliederzahl auf 1100. Vorsitzender Bernd Koch und 2. Vorsitzender Gerhard
Hilger, die seit geraumer Zeit ihren Rücktritt wegen beruflicher Beanspruchung angekündigt hatten, kandidierten nicht
mehr.
Neuer Präsident wurde der 38jährige Norbert Falk, 2. Vorsitzender Manfred Busenbecker. Jürgen Guardiera blieb
Schatzmeister und Dr. Rolf Ludwig wurde Beiratsvorsitzender.
Der BV 08 beschloß die Hinrunde enttäuschend mit nur 13 Pluspunkten und ohne Auswärtssieg.
Alle Hoffnungen wurden nun auf die Rückrunde gesetzt, die am 21. Januar 1984 eingeläutet wurde. Sie begann für
den BV 08 mit einer 1 ^-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken.
Da Trainer Exner der Mannschaft auch keine erfolgversprechenden
Impulse vermitteln konnte, vollzog sich sein
Schicksal, nach nur 4 Monaten Tätigkeit, am 28. Januar, nach der 2:4-Auswärts-niederlage bei Hessen Kassel.Der
Vorstand klammerte sich am letzten Halm und verpflichtete mit dem früheren Nationalspieler Siggi Held den dritten
Trainer der laufenden Saison.
Aber auch er wurde kein „umjubelter Held", denn sein Start verlief mit der 0:4-Heimniederlage gegen Schalke 04 wenig
verheißungsvoll. Es folgte eine 0:7-Niederlage in Ulm. Das 1:1 gegenden Lokalrivalen Union Solingen war nur noch
ein kurzes Wetterleuchten. Aus der Zweiten Bundesliga verabschiedete sich der BV 08 am 27. Mai 1984 mit einer 0:4Niederlage bei Rot-Weiß Oberhausen, als Tabellenletzter mit 18:58 Punkten. Begleitet wurden die Ballspieler vom VfL
Osnabrück, SC Charlottenburg sowie Rot-Weiß Essen.
B V 08 in der Oberliga Nordrhein
Mit Horst Döppenschmitt wurde ein Trainer verpflichtet, dem Sachlichkeit und ein hohes fachliches Können
nachgesagt wurden. Viele Jahre hatte er in Bocholt erfolgreiche Aufbauarbeit geleistet.
Zu ihm gesellte sich ein Jahr später Hubert Schieth als Manager, der ein hohes Potential an Erfahrung mitbrachte. In
den Vorbereitungsspielen wurde Wattenscheid mit 2:1 bezwungen. Gegen Honved Budapest wurde ein viel beachtetes 3:3 erzielt, aber der Lokalrivale WSV nahm einen 3:2-Sieg mit an die Wupper. Die Oberliga-Saison 1984/85
begann am 12. August beim SC Jülich 10 mit einer 2:3-Niederlage.
FC Bayern München am Rande einer Niederlage
Bei der Auslosung zur 1 . Hauptrunde im DFB-Pokal stand dem BV 08 das Glück zur Seite - mit dem FC Bayern
München (Weltcupsieger 1983, dreifacher Europapokalsieger der Landesmeister, Europapokalsieger der Pokalsieger,
siebenfacher Deutscher Fußballmeister und siebenfacher Deutscher Pokalsieger), wurde dem BV 08 die attraktivste
deutsche Fußballmannschaft zugelost. Das Pokalspiel wurde am 2. September 1984, vor 13000 Besuchern, im
Lenneper Stadion ausgetragen. Torwart Aumann vereitelte mehrfach mit glänzenden Paraden einen möglichen Treffer
der Ballspieler.In der 10. Minute fiel bereits die Entscheidung, als Wohlfahrt, aus klarer Abseitsposition, den einzigen
Treffer der Partie erzielte. Der BV 08 war ein großartiger Gegner, der das spielerische Defizit durch Ehrgeiz und
großen Kampfgeist ausglich. Anhaltender Beifall begleitete den BV 08 in die Kabine.
BV 08 - FC Bayern München 0:1
BV 08 Lüttringhausen: Stocki, Kosanovic, Balewski (13. Hanschmann, 78. Brühl), Fuchs, Kayser, Langer, Rohr,
Berghaus, Reimann, Kremer, Schröter
FC Bayern München: Aumann, Martin, Pflügler, Eder (46. Beierlorzer), Augen-thaier,
Lerby, Willmer,
Matthäus,
Dremmler, M. Rummenigge, Wohlfahrt (84. Kögl)
Schiedsrichter:
Günter Risse (Hattingen)
Am Freitag, 19. Oktober, hielt der BV 08 die Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Zur Post" in Lennep ab. Anwesend waren 85 Mitglieder. Eine besondere Ehrung wurde Kurt Enneper und Erich Rauch zuteil, die für 60jährige
Mitgliedschaft je einen Geschenkkorb erhielten. Der Bestand von 1.100 Mitgliedern wurde gehalten. Die Neuwahl,
nach der Entlastung, brachte keine Veränderungen. Norbert Falk blieb an der Spitze des Vereins. Manfred Busenbekker (2. Vorsitzender) und Jürgen Guar-diera (Schatzmeister) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Da der Beirat jährlich
den Vorsitzenden wechselte, löste Joachim Westerfeld Dr. Rolf Ludwig ab.Die Hinrunde endete mit einem 8. Rang,
und einer Punktzahl von 18:14. Die 1. Mannschaft bewies neben ihrer sportlichen Betätigung auch ein soziales
Engagement, denn auf Initiative von Spielführer Karl Rohr sammelte sie am 5. Januar 1985 auf der Remscheider
Alleestraße für die von Hungersnot bedrohten Menschen in Äthiopien, was in der Öffentlichkeit mit viel Lob bedacht
wurde.
Das 13. Hallen-Fußballturnier der Damen, das im Januar 1985 in der Sporthalle Lüttringhausen ausgetragen wurde,
und an dem acht Mannschaften teilnahmen, entschied der BV 08 für sich, als er Bad Neuenahr im Endspiel mit 4:1
bezwang.
Sein erstes Rückrundenspiel verlor der BV 08 bei Rot-Weiß Essen, auf hart gefrorenem Untergrund, unglücklich mit
1:3.
Als der Winter dem Frühjahr wich, setzte der BV 08 zu einer Aufholjagd an, die ihm zum Abschluß der Meisterschaft
im Mai, mit 43:25 Punkten den driften Rang hinter Rot-Weiß Essen (54:14 Punkte) und Schwarz-Weiß Essen (50:18)
einbrachte.
Nach Beendigung der Meisterschaft stand die Damen-Fußballmannschaft auf Rang 9. In die neugegründete Regionalliga stiegen nur die ersten drei Mannschaften auf, das hieß, daß der BV 08 zweitklassig geworden war.
Allerdings verlor er schon vor der Saison mit der National-Torsteherin Claudia Reichler, die zum KBC Duisburg wechselte, seine wertvollste Spielerin. Die Schülerinnen trugen lediglich Pflicht-und Freundschaftsspiele aus und belegten
einen guten Mittelplatz.
Mit neuem Mut und Zuversicht startete der BV 08 in die Saison 1985/86
Ihre Spielstärke stellten die Ballspieler schon in den Vorbereitungsspielen unter Beweis, denn alle Begegnungen
wurden meist klar gewonnen:
Eintracht Duisburg - BV08
0:8
SV 04 Langendreer - BV 08
0:3
BV 08 - Standard Lüttich
3:0
VfB Kirchhellen - BV 08
2:6
BV08 - Dynamo Moskau
2:1
BV 08 - VfB 06/08 Remscheid
3:2
Mitgliederversammlung Namensänderung Neuer Vorsitzender
Eine große Beteiligung verzeichnete der BV 08 anläßlich seiner Mitgliederversammlung, die am 9. August 1985 in der
Gaststätte „Zur Post" in Lennep abgehalten wurde, denn 158 Mitglieder bekundeten ihr Interesse. Nach zwei Jahren
Vorsitz kündigte Norbert Falk seinen Rücktritt an, der ausschließlich berufliche und familiäre Gründe hatte. Der Verein
nahm 78 neue Mitglieder auf. Unter dem Tagesordnungspunkt 7 stand eine wichtige Satzungsänderung auf dem
Programm. Ehrenmitglied Bernd Koch, zuvor zum Versammlungsleiter gewählt, erörterte die Notwendigkeit einer
Namensänderung, um Stadt und Wirtschaft für die sportlichen Belange des BV 08 zu interessieren. Er verlas
folgenden Antrag:
Der Verein wird geändert in „BVL 08 Remscheid". Dementsprechend wird § 1 der Satzung, wie folgt, neu gefaßt:
1. Der am 25. Oktober 1908 in Lüttringhausen unter dem Namen „Ballspiel-Verein 1908" gegründete Verein, führt den
Namen „BVL 08 Remscheid" (Ballspiel-Verein Lüttringhausen 1908 Remscheid). Er hat seinen Sitz in Remscheid. Er
ist im Vereinsregister des Amtsgerichts Remscheid unter VR 397 eingetragen.
2. Der Verein bleibt der Tradition des früheren Ballspiel-Vereins 1908 Lüttringhausen verpflichtet und führt sie fort.
Dem Antrag wurde bei 158 abgegebenen Stimmen mit überwältigender Mehrheit von 145 „Ja"-Stimmen, 8 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen stattgegeben.
Zum neuen Vorsitzenden des BVL 08 wurde der erst 27jährige Juniorchef der ortsansässigen Textilfirma Sopp, Dieter
Maar, gewählt, der sein Programm mit der Zielsetzung vorstellte, mittelfristig wieder in den bezahlten Fußball
aufzusteigen. Gerhard Hilger löste Manfred Busenbecker als 2. Vorsitzenden ab. Bestätigt in seinem Amt als
Schatzmeister wurde Jürgen Guardiera. Den Vorsitz des Beirates übernahm Gerd Oberhoff.
Unterdessen war am 4. August 1985 Meisterschaftsauftakt in der Oberliga Nordrhein mit der Begegnung BVL 08
Remscheid gegen Hamborn 07, die die Ballspieler mit 3:2 gewannen und somit erfolgreich starteten. Der BVL 08 erlitt
in der Hinrunde lediglich 2 Niederlagen, bei Rot-Weiß Essen mit 1:2 und bei den Amateuren des 1. FC Köln mit 2:3.
Rechnet man die beiden Unentschieden bei Viktoria Köln (2:2) und beim Wuppertaler SV (1 :1) hinzu, so gab der BVL
08 in der Hinrunde lediglich 6 Punkte ab.
Zwölf Spiele wurden mehr oder weniger deutlich gewonnen. Zu Hause blieb er ohne Punktverlust. Wegen ihrer beständigen Leistung wurden Kurt Balewski und Frank Kremer in die Niederrheinauswahl berufen. Kremer erzielte in der Hinrunde 13 Tore. Punktgleich mit Rot-Weiß Essen stand der BVL 08 nach der Hinrunde auf dem 2. Rang.
Auch der Rückrundenstart verlief erfolgreich, denn aus Hamborn kehrten die Ballspieler mit einem 2:0-Sieg zurück.
Eine gewisse Vorentscheidung auf die Meisterschaft fiel im zweiten Spiel der Rückrunde, als die Ballspieler im Lenneper Stadion mit 0:2 gegen den späteren Meister Rot-Weiß Essen unterlagen. Im letzten Spiel der Meisterschaft
besiegte der BVL 08 den SC Jülich zwar hoch mit 9:2, aber Rot-Weiß Essen wurde mit einem Punkt Vorsprung
Meister der Oberliga Nordrhein und stieg später wieder ir die 2. Bundesliga auf.
Der BVL 08 Remscheid hatte sich durch die Vizemeisterschaft für die Deutsche Amateur-Meisterschaft qualifiziert.
Das Aufgebot für die Saison 1985/86
Hintere Reihe v.l.n.r.: Andreas Köhler,
Johnny Vonk, Yahiro Kazama, Kurt
Balewski;
mittlere Reihe v.l.n.r.: Trainer Horst
Döppenschmitt, Masseur Werner
Linnemann, Frank Kremer, Hans-Werner
Fuchs, Jürgen Berghaus, Frank Weller,
Michael Freer, Dirk Schröter, Betreuer
Elmar Steil; vordere Reihe v.l.n.r.:
Michael Brüht, Dirk Heyer, Karl Rohr,
Ingo Brögelmann, Andre Stocki, Zdenko
Kosanovic, Peter Hanschmann, Martin
Reimann, Zeugwart Heinz Braun.
Prominenz war reichlich vertreten
Dem dramatischen Endspiel wohnten zahlreiche prominente Gäste bei, die dem sportlichen Großereignis ihre
Aufwartung machten: DFB-Beauftragter Paul Rasche (1. Vorsitzender des Westdeutschen Fußball-Verbandes e. V.),
Willi Hartkopf (Oberbürgermeister der Stadt Remscheid), Eugen Engels (Vorsitzender des
Heimatbundes
Lüttringhausen), Karl-Heinz Humpert (Vorsitzender des Sport- und Bäderausschusses), Adolf Kölsch (Vorsitzender
des Stadtsportbundes), Hermann Hörsgen (Sportamtsleiter), Georg Gregull (Landtagsabgeord-ieter der CDU), Robert
Schumacher (Landtagsabgeordneter der SPD), Karl-Heinz Bona (Bürgermeister), Alexander Drügg (Sportdezernent)
und Fritz Bickert (Vorsitzender des Fußballkreises 14).
Am Abend hatten sich zahlreiche Fans auf dem Rathausplatz eingefunden, um ihre Mannschaft, den neuen
Deutschen Fußball-Amateur-Meister, gebührend zufeiern.
Zum Abschluß sang man das Vereinslied„blau und weiß, wie lieb' ich dich . . .!"
Vorentscheidung gegen den 1. FC
Kaiserlautem. Wulfmeier (liegend
und jubelnd) überwindet den entsetzt
dem Ball hinterherschauenden FCKTorhüter Gerald Ehrmann zum 2:0
für den BVL 08. Riesenjubel auch bei
Andreas Fischer (links).
Pokal • Tor des Monats • Aufstieg
Der BVL 08 verpflichtete für die Saison 86/87 die Spieler Andreas Fischer (TuS Paderborn-Neuhaus), Michael
Griehsbach (Preußen Münster), Frank Kayser (Viktoria Köln), Hermann Wulfmeier (Wattenscheid 09) und Zeljko
Nikolic (Eisenstadt). Nach Vizemeisterschaft und Gewinn der Deutschen Amateur-Meisterschaft hofften die
Verantwortlichen, den Titel zu erringen. Am 10. August startete die Meisterschaft, und die Ballspieler kehrten vom 1.
FC Bocholt mit einem 0:0 zurück, dem ein 2:2 bei Schwarz-Weiß Essen folgte. Lokalrivale VfB 06/08 Remscheid
wurde mit 2:1 bezwungen, und am 31. August empfing der BVL 08 den Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern im
Lenneper Stadion zum DFB-Pokalspiel. In einer hochklassigen Partie schlugen die Amateure die Profis mit 3 : 0 nach
Toren von Griehsbach, Wulfmeier und Köhler.
Die deutsche Sportpresse wertete das Ergebnis als große Sensation.
Anläßlich des 32. Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes, am 17./18. Oktober in Bremen, wurde der Deutsche
Amateur-Meister, BVL 08 Remscheid, gebührend geehrt. Vorsitzender Dieter Maar, Trainer Horst Döppenschmitt
sowie die Spieler Kurt Balewski und Dirk Schröter nahmen einen Mexico-Bildband und eine Geldprämie, zur
Anschaffung von Sportausrüstungen, entgegen. Nach dem grandiosen Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern wurde
dem BVL 08 zum nächsten Pokalspiel Hannover 96 zugelost. Die Partie fand am 26. Oktober im Lenneper Stadion
statt und endete nach dramatischen 120 Minuten 3:3. Nach einem großen Spiel mit vielen
Chancen für die Ballspieler ging das Rückspiel am 12. November im Niedersachsenstadion knapp mit 1:2 verloren.
Der BVL 08 hatte den Amateurfußball im DFB-Pokal hervorragend vertreten.
Als der BVL 08 am 28. Februar im ersten Spiel der Rückrunde bei der heimstarken Elf von Hamborn 07 mit 5:1
gewann, horchte die Konkurrenz auf. Nach dem 4:1-Sieg gegen den Wuppertaler SV übernahm der BVL 08
Ostersonntag, 20. April, die Tabellenführung. Am 7. Mai
fiel die endgültige Entscheidung beim härtesten Rivalen MSV Duisburg. 14.000 Zuschauer waren an die Wedau
gekommmen und sahen, wie der BVL 08, ausgestattet mit hohem spielerischen Potential und Disziplin, die „Zebras"
durch zwei Tore von Kremer mit 2:0 bezwang.
Meisterteam der Saison 1986/87, das auch in die 2. Bundesliga aufstieg
Hintere Reihe v.l.n.r.: Zetjko Nikolc, Yahiro Kazama, Dirk Heyer, Michael Griehsbach, Michael Brühl, Dirk Schröter;
mittlere Reihe v.l.n.r.: Trainer Horst Döppenschmitt, Co-Trainer Reinhard Schröder, Masseur Werner Linnemann.
Andreas Fischer, Frank Kayser, Zdenko Kosanovic, Martin Reimann, Betreuer Elmar Steil; vordere Reihe v.l.n.r.: Kurt
Baiewski, Frank Kremer, Andreas Kohler, Andre Stocki, Ingo Brögelmann, Peter Hanschmann, Hermann Wulfmeier,
Zeugwart Heinz Braun.
Das Aufgebot des BVL 08 Remscheid für die Zweitliga-Saison 1987/88
Hintere Reihe v.l.n.r.: Co-Trainer Reinhard Schröder. Kurt Balewski, Frank Kremer, Martin Tilner. Ulrich Reimann. Dirk
Schröter, Trainer Horst Döppenschmitt; mittlere Reihe v.l.n.r.: Präsident Dieter Maar, Manager Hubert Schieth, Zeljko
Nikolic, Michael Kühn, Andreas Fischer. Zdenko Kosanovic. Hans-Jürgen Schmidt, Martin Reimann, Masseur Werner
Linnemann; vordere Reihe v.l.n.r.: Zeugwart Heinz Braun, Hermann Wulfmeier, Andreas Köhler, Achim Grün, Andre
Stocki, Ingo Brogelmann, Dirk Heyer, Frank Kayser, Yahiro Kazama, Frank Glaß. Es fehlt auf dieser Aufnahme der zur
Rückrunde verpflichtete Robert Schmitz.
BVL. 08 Remscheid rüstete für die 2. Fußball-Bundesliga
Am 22. Juli 1987 begann die schwere Meisterschaft der 2. Bundesliga. Hans-Jürgen Schmidt, Achim Grün, Frank
Glaß, Ulrich Reimann, Michael Kühn und Martin Tilner stießen neu zum BVL 08. Die knappe Zeit der Vorbereitung und
die Integration der neuen Spieler belasteten zweifellos die Arbeit von Trainer Döppenschmitt.
Im Jahr des 80 jährigen Vereinsjubiläums wurden Vorsitzender Dieter Maar und Schatzmeister Jürgen Guardiera in
ihren Ämtern durch die Mitgliederversammlung bestätigt. Für den zurückgetretenen 2. Vorsitzenden Gerhard Hilger
wählte die Versammlung Bernd Heyer zum 2. Vorsitzenden. Winnie Urbinger lenkte die Geschicke des Beirates.
Mit der goldenen Ehrennadel wurden ausgezeichnet: Hanna Krause, Herbert Maar, Heinrich Hübeler und Jürgen
Guardiera.
Im ersten Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde spielte der BVL 08 Remscheid am 16. Januar 1988 gegen den
mehrfachen Belgischen Meister Standard Lüttich 0:0.
Am nächsten Tag erreichte der BVL 08 beim Hallenturnier in Radevormwald den dritten Platz.
Um gestärkt in die weitere Rückrunde zu gehen, verpflichtete man kurzfristig Robert Schmitz vom 1. FC Köln, der vor
allem Frank Kremer im Sturmzentrum unterstützen sollte und am Freitag, dem 22. Januar in einem Trainingsspiel bei
Fortuna Köln kurzfristig zu seinem ersten Einsatz gelangte. Dieses Spiel in der alten Kölner Radrennbahn gewann der
BVL 08 durch Tore von Kremer (2), Tilner und Fischer mit 4:1.
Das erste Spiel nach der Winterpause absolvierte der BVL 08 am Sonntag, 21. Februar 1988, gegen Fortuna Düsseldorf.
Anfang März trat Trainer Horst Döppenschmitt zurück, weil die Trainingsbedingungen einem Zweitbundesligisten nicht
angemessen seien. Nur einen Tag später präsentierten Präsidium und Beirat des BVL 08 bereits den Nachfolger.
Es war der Recklinghausener Fußball-Lehrer Dieter Tartemann (43), der kurzfristig sein Vertragsverhältnis beim westfälischen Oberligisten Spvgg. Erkenschwick lösen konnte und folglich seine Tätigkeit nahtlos aufnahm.
BVL 08-Präsident Dieter Maar, der zu dem Zeitpunkt geschäftlich in den USA weilte, erteilte dem neuen Trainer volle
Rückendeckung. Dessen Start war allerdings wenig erfolgreich. Ein kurzfristig anberaumtes Freundschaftsspiel beim
dreifachen Deutschen Amateur-Meister SC Jülich 10 ging verloren. Als Tartemann seine Tätigkeit aufnahm stand der
BVL 08 Remscheid auf Rang 15 von 20 an der Meisterschaft teilnehmenden Mannschaften. Nach Niederlagen in Ulm
und Osnabrück wurde der BVL 08 bis auf den vorletzten Platz weitergereicht. Zwar gewann er sein letztes Spiel in
Offenbach mit 2:1, aber zu diesem Zeitpunkt stand sein Abstieg aus der 2. Bundesliga bereits fest. Begleitet wurde der
BVL 08 vom SSV Ulm 46 und Arminia Bielefeld.
Der Vorstand suchte keinesfalls nach Schuldigen, sondern stellte sofort die Weichen für die Oberliga Nordrhein. Trotz
des Abstiegs wurde Trainer Tartemann weiterhin das Vertrauen ausgesprochen.
Allerdings verlor der BVL 08 mit Frank Kremer seinen erfolgreichsten Torschützen, der während der laufenden Saison
18 Treffer erzielte und nun seine Zelte beim Lokalrivalen Union Solingen aufschlug.
Der BVL 08 erhoffte sich den Aufstieg der A-Junioren in die Niederrheinliga, um später für einen guten Unterbau zu
sorgen. Im Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen hätte ein Unentschieden genügt, aber durch die knappe 0:1-Niederlage
verpasste der BVL 08 die Zielsetzung.
Trainer Dieter Tartemann und
Manager
Hubert
Schieth
gelang es nicht den Abstieg zu
verhindern; im Hintergrund
Torhüter Ingo Brögelmann.
Am Samstag, 2. Juli 1988, feierte der BVL 08 sein 80-jähriges Vereinsjubiläum mit einem großen FußballJugendturnier. Der sportliche Höhepunkt einer interessanten Sportwoche war das Freundschaftsspiel gegen den
Bundesligisten 1. FC Köln, dem der BVL 08 allerdingsmit 1:4 unterlag. „Jo" Schmidt erzielte den Ehrentreffer für den
BVL 08.
Die Mannschaft hatte sich mit einigen Testspielen sorgfältig auf die Meisterschaft vorbereitet, die am 24. Juli ihren
Spielbetrieb aufnahm. Der Spielplan bescherte dem BVL 08 gleich einen Knüller, denn zu Gast war der Nachbar SV
09 Wermelskirchen. Die Elf aus dem Eifgen wurde mit einer 2:0 Niederlage auf die Heimreise geschickt.
Im DFB-Pokal hatte der BVL 08 unterdessen weniger Glück, denn er unterlag der SpVg. Landshut, im Stadion Lennep
mit 2:3, womit im Hinblick auf weitere attraktive Pokalgegner eine wichtige Einnahmequelle versiechte.
Das ewig junge Derby, gegen den WSV wurde mit 2:0 gewonnen, und Lokalkonkurrent VfB 06/08, wurde sogar mit 4:0
bezwungen. Die Hinrunde beendete der BVL 08 mit dem 7. Rang, bei 19 teilnehmenden Mannschaften.
FC Bayern München kam zum Benefizspiel
Am Donnerstag, 8. Dezember 1988, war Remscheid schwer betroffen von einer Flugzeugkatastrophe. Tränen und
Trauer lagen über der Stadt.
Ein Flugzeug des Taktischen Kampfgeschwaders der RAF-Base Bentwater, stürzte aus 600 Meter Höhe auf das dicht
besiedelte Wohngebiet der Stockder Straße. Neben zahlreichen Verletzten waren auch Tote zu beklagen. Nach
Einvernehmen mit dem Vorstand des BVL 08 Remscheid, erklärte sich Bayern München schon drei Tage nach dem
Unglück bereit, im Lenneper Stadion ein Benefizspiel auszutragen, welches der BVL 08 vor 11 000 Besuchern mit 3:0
gewann. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde der Oberliga absolvierte der BVL 08, in Estepona (Spanien) ein
Trainingslager. Am Freitag, 12. Januar 1989, hielt der BVL 08, in der Lenneper Klosterkirche, seine
Jahreshauptversammlung ab. 84 Mitglieder waren anwesend. Nach der Begrüßung durch Präsident Dieter Maar
wurde der verstorbenen Mitglieder, Dr. Gerhard Landwehr, Fritz Halbach, Axel Felder, Alfred Krause, Fritz Langenohl,
Willi Altemann, Dr. Karl Favorke und Günter Werner gedacht. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga meldete der
Verein 121 Austritte bei 90 Neuanmeldungen.
Herbert Maar und Kurt Loch zu Ehrenmitgliedern ernannt
Herbert Maar und Kurt Loch wurden aufgrund ihr großen Verdienste um unseren Verein, zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Bernd Koch leitete dann die Versammlung. Dem Gesamtvorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt. Bei der Neuwahl wurde dieser einstimmig in seinem Amt bestätigt.
Für den ausscheidenden Beiratsvorsitzenden Winnie Urbinger wählten die Mitglieder einstimmig Dr. Hans Joachim
Kind zu seinem Nachfolger.
Auch einstimmig haben Vorstand und Beirat entschieden, den Vertrag mit Trainer Dieter Tartemann über den 30. Juni
1989 hinaus nicht zu verlängern. Ausschlaggebend für diesen Schritt sei die Erfolgslosigkeit der Mannschaft, obwohl
Spieler seiner Wahl verpflichtet wurden und das frühe Ausscheiden aus dem DFB-Pokal.
Als Nachfolger für den Trainerjob wurde Detlef Pirsig gehandelt, beim BVL 08 sowohl als Spieler und Trainer bestens
bekannt.
Bereits am Mittwoch, 8. Februar 1989, stellte BVL 08-Präsident Dieter Maar, im Vereinslokal Kockenberg, der
Öffentlichkeit Detlef Pirsig als neuen Trainer, mit Arbeitsbeginn 1. Juli, vor.
Gegen Viktoria Köln gewann der BVL 08 das Auftaktspiel der Rückrunde mit 1:0.
Dieter Tartemann gab auf
Für alle überraschend erklärte Trainer Tartemann am Dienstag, 21. Februar, seinen Rücktritt, damit der BVL 08 die
Chance wahrnehmen könne entweder Meister zu werden (zu diesem Zeitpunkt Rang 6), oder die Teilnahme zur Deutschen Amateur-Meisterschaft zu erreichen. Darauf stellte Bernd Koch flugs die Verdienste von Dieter Tartemann noch
einmal in ein günstiges Licht, so trennten sich Verein und Trainer in gutem Einvernehmen.
Ein Nachfolger war mit Klaus Czizewski schnell gefunden, denn er hatte einige Jahre mit großem Engagement für den
Verein gespielt und im Anschluss an seine aktive Zeit die Reserve betreut.
Czizewski hatte einen glänzenden Einstand mit dem 5:0 Sieg über Rot-Weiß Oberhausen. Als Tabellenvierter rang der
BVL 08 Gründonnerstag Spitzenreiter MSV Duisburg, vor 2500 Zuschauern, ein 0:0 ab und blieb 540 Minuten ohne
Gegentor.
Mit dem letzten Spiel, gegen die Amateure des 1. FC Köln, das der BVL 08 mit 4:1 gewann, endete die Meisterschaft
am 11. Mai mit dem 2. Tabellenplatz und der Vizemeisterschaft, hinter dem MSV Duisburg.
Als einzige Mannschaft der Liga blieb der BVL 08 in der gesamten Rückrunde ungeschlagen, sicher auch ein nicht zu
unterschätzender Verdienst von Klaus Czizewski.
Benefizspiel am 6. Mai 1989:
„Bergische Auswahl" -„ Uwe-Seeler- Traditionself"
Nach dem Benefizspiel des BVL 08 gegen den FC Bayern München anlässlich des Flugzeugunglückes in der Stockder
Straße, bei dem 184000 Mark, für die Opfer eingespielt wurden, folgte Anfang Mai ein weiteres Benefizspiel, im Stadion Lennep.
Eine
DFB-Auswahl
mit
den
Altinternationalen
Beckenbauer,
Seeler,
Overath,
und
weiteren
ehemaligen
Nationalspielern lief gegen eine Bergische Auswahl auf. Das Ergebnis von 6:2 für die Altinternationalen war
zweitrangig.
Die Resonanz hätte mit 4000 Besuchern höher ausfallen können, dennoch wurden weitere 40000Mark eingespielt. Es
soll nicht unerwähnt bleiben, daß alle Spieler einschließlich FIFA-Schiedsrichter Pauli sowie Sportreporter Jochen
Hageleit, auf ihre Gagen verzichteten.
Mit diesem Engagement des BVL 08, leistete der Verein einen großen Beitrag zur Linderung der ersten Not und
bewies somit Solidarität zu seinen Remscheider Mitbürgern.
Die Saison 1989/90
Nun begannen die Vorbereitungen für die Saison 1989/90. Insgesamt verließen neun Spieler den BVL 08. Der größte
Verlust war zweifellos Andreas Fischer, der als Profi vom Bundesligisten Bayer Leverkusen verpflichtet wurde.
Mit Garsten Pröpper (Wuppertaler SV), Andre Kröning und Uwe Freitag (Viktoria Köln) wurden Spieler verpflichtet, die
zu Eckpfeilern der Mannschaft heranreiften. Die Oberliga Nordrhein startete am 30. Juli. Zum Auftakt reiste der BVL 08
nach Viersen. Zuvor hatte er im letzten Testspiel den FC Lennep mit 15:1 abgefertigt. Der Meisterschaftsstart gelang
in Viersen mit einem knappen 1:0-Erfolg. Im weiteren Verlauf der Meisterschaft besiegte der BVL 08 den Erzrivalen
VfB 06/08 Remscheid im Stadion Reins-hagen mit 2:1. Weniger erfreulich war nach dem 12. Spiel die 2:0 Heimniederlage gegen den Wuppertaler SV. Der BVL 08, der mit großem Optimismus in die Saison gestartet war und von einem
Höhenflug beflügelt schien, fand sich nach der Hinrunde mit Rang 8 im oberen Mittelfeld wieder. Das letzte Spiel der
Hinrunde verlor er beim 12., Bonner SC, mit 2:1. Die letzten drei Auswärtsspiele endeten allesamt mit Niederlagen.
Am 25. November 1989 begann die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen Viersen. Sie begann für den BVL 08 mit
einer biederen 1:1 Hausmannskost. Bevor die Winterpause begann, bezwang der BVL 08 Union Solingen mit 2:1.
Trainer Pirsig zeigte sich sehr enttäuscht über den 8. Tabellenplatz. Er sehnte die Winterpause herbei und verordnete
ein Trainingslager in Alicante, wo sich die Mannschart intensiv auf die Spiele nach der Winterpause vorbereiten sollte.
Einige Vorbereitungsspiele absolvierte der BVL 08 in der Winterpause, so wurde Siegen mühelos mit 4:1 bezwungen
und eine „Fusionself" BVL 08 und VfB 06/08 Remscheid trotzte dem UEFA-Cup-Teilnehmer Zaigiris Wilna, nach 0:2
Rückstand, ein 2:2 ab. Ein weiteres Testspiel des BVL 08 endete gegen die SpVg. Recklinghausen mit 2:10.
Schließlich siegte der BVL 08 auch noch gegen den Zweitligisten BSG Lokomotive Prenzlau, bei Stettin, mit 4:1.
Nach der Winterpause sollte das erste Spiel am Sonntag, 22. Februar, im Len-neper Stadion gegen Jülich
ausgetragen werden, aber der Neuschnee setzte das Auftaktspiel außer Kraft. Daß der BVL 08 nicht nur Fußball
spielt, stellte er Karneval unter Beweis, als vor allem der Fanclub in der Gaststätte „Olper Höhe" für Hochstimmung
sorgte.
Für den Karnevalssamstag war das DFB-Pokalspiel bei der Elf des Verbandsligi-sten SC Willich-Schiefbahn
angesetzt. Der BVL 08 übersprang diese Hürde, wenngleich auch mit viel Mühe. Griehs-bach traf erst in 72. Minute.
Sein erstes Meisterschaftsspiel bestritt der BVL 08 am 4. März gegen Hamborn 07. Das 1:1 durch ein Elfmetertor war
zu wenig.
Welchen Stellenwert Testspiele haben, wurde hier deutlich, weil der BVL 08 auf der ganzen Linie enttäuschte. Eine
Woche später unterlag der BVL 08, dem Tabellenelften, SC Viktoria Köln mit 0:1. Selbst das Schlußlicht VfB 06/08
Remscheid siegte in Lennep mit 0:1.
Nachdem der BVL 08 beim Lokalrivalen Wuppertaler SV ein wertvolles 1:1 errang, war er für den Pokalschlager in
Lennep gut gerüstet. Er enttäuschte seinen Anhang nicht und siegte nach Verlängerung mit 3:1. Allmählich kam der
Turbo in Schwung, denn auch der FC Bocholt wurde eine Woche später mit 3:1 nach Hause geschickt.
Inzwischen hatte sich der BVL 08 von Rang 9 auf Rang 6 vorgearbeitet. Am 13. Mai endete die Meisterschaft der
Oberliga Nordrhein. Zum Ausklang besiegte der BVL 08 den Bonner SC mit 1:0 und belegte den 5. Platz hinter dem
Meister Wuppertaler SV, Rheydter SV, 1. FC Bocholt und dem SC Jülich 1910.