Titel Pflege: Markt der Zukunft!

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Titel Pflege: Markt der Zukunft!
argumente
1. HJ-11
Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis Unna – das Magazin
einsteigen Zukunftsmarkt Altenpflege | kooperieren Team JobquarTHIER im Einsatz | qualifizieren Büffeln für den IHK-Abschluss | Volle
Kraft – halbe Zeit: Vorbereitung auf eine Umschulung in Teilzeit | integrieren Mütter der Nationen – Pilotprojekt „Stadtteilmütter“ ist
in Dortmund gestartet | fördern Was steckt drin – im Bildungspaket? | informieren Vierte Bildungsbörse startet am 15. Juni 2011
Pflege:
Markt der
Titel
Zukunft!
Anstrengend, aber sicher.
04_ e insteigen _ Zukunftsmarkt Altenpflege // Anstrengend? Aber mit Sicherheit! // Kein Tag ist wie der andere //
Berufsinformationstag zur Altenpflegeausbildung
08_ k ooperieren _ Arbeitgeberservice // Jobcenter und Unternehmen stärken gemeinsam die Region // Team
jobquarTHIER im Einsatz // Arbeitgeberservice unterstützt bei der Personalsuche // Spezialeinheit vermittelt Jobs im neuen Einkaufszentrum
Foto: Peter Dorn
04
_
11_ k ooperieren _ Marktplatz Arbeit und Ausbildung // Es muss nicht immer Bürokauffrau sein … //
Liebe Leserinnen und Leser,
Messe für Arbeit und Ausbildung in Unna
zwei Jobcenter, eine Zeitschrift. Jobcenter Dortmund und Jobcenter Kreis
Unna zeigen Ihnen ab sofort gemeinsam in argumente gute Beispiele
für gelungene Integrationsarbeit auf dem Arbeitsmarkt.
12_ q ualifizieren _ Externenprüfung // Büffeln für den IHK-Abschluss //
Das EWZ bereitet auf die Externenprüfung vor
14_ q ualifizieren _ Umschulung in Teilzeit // Volle Kraft – halbe Zeit // „Vom Sonnenstrand ins Grüne!“ //
08
_
Viele Kinder und Jugendliche in Dortmund und im Kreis Unna profitieren schon vom Bildungspaket. Wir zeigen, welche Leistungen möglich
sind und lassen das Führungsteam eines Dortmunder Gymnasiums
zum Thema Lernförderung zu Wort kommen.
Vorbereitung auf eine Umschulung in Teilzeit // Einzelumschulung eröffnet Familienvater neue Chancen
Lesen Sie auch, wie die Messe „Marktplatz Arbeit und Ausbildung“ des
Jobcenters Kreis Unna Schule macht und wie sich Jobcenter und Arbeitsagentur der Herausforderung stellen, die Unternehmen in der künftigen
Thier-Galerie in Dortmund mit qualifiziertem Personal auszustatten.
17_ q ualifizieren _Gute Arbeit für Alleinerziehende // Stark im Job //
Gute Arbeit für Alleinerziehende
18_ integrieren _ Stadtteilmütter // Mütter der Nationen //
Pilotprojekt ist in Dortmund gestartet
In dieser ersten gemeinsamen Ausgabe haben wir viele interessante Themen für Sie zusammengestellt. In einer immer älter werdenden Gesellschaft steigt der Bedarf für Fachkräfte in Pflegeberufen stetig an. In unserer Titelstory zum Zukunftsmarkt Altenpflege erfahren Sie, warum es
sich lohnt, sich den Herausforderungen dieser durchaus körperlich und
seelisch fordernden Tätigkeitsfelder zu stellen und wie man sich dafür
qualifizieren kann.
Natürlich darf ein Ausblick auf kommende Veranstaltungen, wie die 4.
Bildungsbörse oder die Jobmesse für Menschen mit Behinderungen in
Dortmund nicht fehlen. Viele informative Hinweise auf Veränderungen
in den Jobcentern Dortmund und Kreis Unna ergänzen den Serviceteil.
12
_
Wir laden Sie ein, unsere neu gestaltete Zeitschrift argumente kennen
zu lernen.
Ihr
Uwe Ringelsiep
Geschäftsführer Jobcenter Kreis Unna
20_ fördern _ Bildungspaket // Was steckt drin – im Bildungspaket? // Steckt mehr Geld in die Schulen! //
Gute Ideen in der Theorie – komplizierte Abläufe in der Praxis
Ihr
Frank Neukirchen-Füsers
Geschäftsführer
Jobcenter Dortmund
24_ informieren _ Bildungsbörse // Wege in die Arbeit // Arbeit ohne Hindernisse //
4. Bildungsbörse steigt am 15. Juni 2011 // Job-Messe setzt auf Arbeitgeber mit Verantwortung
16
_
02 _ argumente
argumente _ 03
einsteigen _ Zukunftsmarkt Altenpflege
Anstrengend? Aber mit Sicherheit!
› Berufsinformationstag zur Altenpflegeausbildung
Fachkräftemangel! In kaum einer anderen Branche hat dieses Schlagwort so viel Berechtigung wie in der
Altenpflege. Experten und Politik weisen schon länger darauf hin: Im Pflegebereich mangelt es an geeignetem Personal. Pflegeheime suchen dringend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch in der
ambulanten Pflege erledigen immer weniger Kräfte immer mehr Arbeit. Diese Situation wird sich in Zukunft weiter zuspitzen. Als Folge einer alternden Gesellschaft wird die Nachfrage nach Pflegedienstleistungen steigen. Das statistische Bundesamt prognostiziert, dass in den nächsten 15 Jahren bundesweit rund
150.000 Pflegekräfte fehlen werden.
einsteigen _ Zukunftsmarkt Altenpflege
M
it dem zweiten Berufsinformationstag zur Altenpflegeausbildung
hat die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet am 1. März 2011
gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Dortmund, dem Jobcenter
Dortmund, den Fachseminaren für Altenpflege und Pflegeeinrichtungen
im Seniorenzentrum Haus am Tiefenbach in Dortmund-Eichlinghofen ein
deutliches Zeichen gesetzt, für die Arbeit in der Altenpflege zu werben.
Werbung für eine Tätigkeit, die nicht irgendein Job ist, sondern viele
Fachkenntnisse voraussetzt, körperlich anstrengend und seelisch belastend
ist, und die – im Verhältnis zu den extremen Anforderungen – nicht gerade
üppig honoriert wird, ist nicht einfach. Wer sich für eine Ausbildung in der
Pflege entscheidet, hat beste Aussichten auf eine Festanstellung. Er stellt
sich aber auch großen Herausforderungen.
Deshalb ist es dringend notwendig, die Arbeitsbedingungen in der
Pflege zu verbessern und die Attraktivität der Arbeitsplätze zu steigern.
Dies zeigte auch die Podiumsdiskussion zum Auftakt des Berufsinformationstages. „Eine Ausbildung im Bereich Altenpflege zu machen, bietet beste
Chancen“, betonte Georg Sommerfeld vom Jobcenter Dortmund. Die Absolventen der Qualifizierungen – ob dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger oder einjährige Fortbildung zur Hilfskraft im Pflegebereich – könnten
sich einen Arbeitsplatz aussuchen. Allerdings liegen die Verdienstmöglichkeiten für Fachkräfte in der Pflege in Vollzeit lediglich zwischen 1.650 Euro
und 2.150 Euro brutto. Mehr gibt die Pflegeversicherung nicht her.
Rund 80 interessierte Arbeitssuchende folgten auf Einladung von
Agentur für Arbeit und Jobcenter der Podiumsdiskussion. Viele der Gäste
des Berufsinformationstages nutzten anschließend die Veranstaltung zu
intensiven Gesprächen mit den Ausbildern der Pflegeseminare.
Die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet fungiert als Bindeglied zwischen dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des
Landes NRW sowie den Behörden und Bildungsträgern vor Ort. Gemeinsam möchte man Programme entwickeln, um den Fachkräftemangel
abzufedern. „Wir werden jetzt zunächst erheben, wie viele Pflegekräfte vor
Ort wirklich benötigt werden“, berichtet Katja Dreisbach von der Regional­
agentur. Gleichzeitig sollen in Kooperation mit Agentur für Arbeit, Jobcen-
tern und Pflegeseminaren neue Ausbildungsplätze geschaffen werden. Im
Jahr 2010 förderte die Agentur für Arbeit in Dortmund 30 Menschen, die
eine dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger machten. Das Jobcenter ermöglichte 60 Arbeitslosengeld II-Empfänger eine einjährige Qualifizierung
zum Altenpflegehelfer. Das Bildungsziel bleibt weiter im Fokus.
Andrea Lang (l.) und ihre Kollegin Daniela Beuchel sind mit Leib und Seele in der Altenpflege tätig.
Foto: Joe Kramer
Fachseminare für Altenpflege in Dortmund und im Kreis Unna
Fachseminar für
Altenpflege im DPWV
Mergelteichstraße 47
44225 Dortmund
Telefon: 0231 / 7 10 73 39
www.altenpflegeseminar.net
Fachseminar für Altenpflege
des DRK Dortmund
Niergartenstraße 15
44269 Dortmund
Telefon: 0231 / 4 59 90 31
www.drk-dortmund.de
Grone-Bildungszentren
Nordrhein-Westfalen gGmbH
Fachseminar für Altenpflege
Kampstraße 35 (Westfalenforum)
44137 Dortmund
Telefon: 0231 / 5 84 49 93 16
www.grone.de
04 _ argumente
maxQ – im bfw – Unternehmen
für Bildung (Weiterbildungszentrum für Gesundheitsberufe –
Fachseminar für Altenpflege)
Beratgerstraße 36
44149 Dortmund
Telefon: 0231 / 88 80 84 86 04
www.maxq-nrw.net
FORUM Gesundheit
Bildung für Gesundheit und Beruf
Fachseminar für Altenpflege
Ostberger Straße 38
58239 Schwerte
Telefon: 02304 / 202 - 354
www.forum-gesundheit-nrw.de
AWO Westliches Westfalen e.V.
Fachseminar für Altenpflege
Gneisenaustraße 1
44147 Dortmund
Telefon: 02307 / 91 08 41 15
www.awo-ww.de
AWO Westliches Westfalen e.V.
Fachseminar für Altenpflege
Unnaer Straße 29
59174 Kamen
Telefon: 02307 / 9 10 84 15
www.awo-ww.de
Fachseminar für Altenpflege der
TüV Rheinland Akademie GmbH
Joseph-von-Fraunhofer-Straße 27
44227 Dortmund
Telefon: 0231 / 97 61 53 13
www.tuev-akademie-dortmund.de
Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.
Fachseminar für Altenpflege
Wichernstraße 1
59439 Holzwickede
Telefon: 02301 / 29 78 74 und
Zum Gewerbpark 4
44532 Lünen
Telefon: 02306 / 4 84 81
www.diakonie-ruhr-hellweg.de
Pflegebüro Akademie Lünen
gGmbH – Fachseminar für Altenpflege
Am Brambusch 24
(Technologiezentrum Lünen)
44536 Lünen
Telefon: 0231 / 98 60 - 251
www.pflegebuero-akademie.com
Werkstatt im Kreis Unna GmbH
Nordring 43
59423 Unna
02303 / 28 05 - 0
www.werkstatt-im-kreis-unna.de
CDS Solutions GmbH
Rudolf-Diesel-Straße 55
59425 Unna
Telefon: 02303 / 25 89 99 - 0
www.cds-solutions.de
argumente _ 05
einsteigen _ Zukunftsmarkt Altenpflege
einsteigen _ Zukunftsmarkt Altenpflege
„Kein Tag ist wie der andere.“
› Altenpflegeausbildung
Die dreijährige Altenpflegeausbildung, die
sogenannte Fachkraft-Ausbildung, wird an
staatlich anerkannten Fachseminaren für
Altenpflege durchgeführt. Zuständig für die
Altenpflegeausbildung und die Abnahme der
staatlichen Prüfungen sind die jeweiligen
Bezirksregierungen.
argumente: Sie sagen, die Pflege sei Ihr Wunschberuf. Warum hat es so
lange gedauert, bis Sie einen Ausbildungsplatz bekommen haben?
argumente: Und wie steht es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Sie müssen ja auch im Schichtdienst arbeiten.
Förder-Voraussetzungen:
• mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife)
oder Hauptschulabschluss nach Klasse 10
• sehr gute Deutschkenntnisse
• gesundheitliche Eignung
• aktuelles polizeiliches Führungszeugnis ohne
Eintrag
• erfolgreiche praktische Erprobung in einer
vierwöchigen Maßnahme bei einem Arbeitgeber oder Träger oder im Rahmen einer
Arbeitsgelegenheit
• Bereitschaft zur Schichtarbeit und Beschäftigung beim ambulanten Pflegedienst
• positive Beurteilung des psychologischen
Dienstes
• gepflegtes Erscheinungsbild
Andrea Lang: Ich habe mich zwar beworben, aber aus eigener Kraft ist es
mir nicht gelungen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Es gibt zwar
offensichtlich einen großen Bedarf an Pflegekräften, aber nicht genug
Ausbildungsmöglichkeiten. Die Wartezeiten bei den Pflegeseminaren sind
groß. Und mit 30 bin ich ja nicht mehr die Jüngste ...
Andrea Lang: Meine Tochter ist jetzt elf. Mein Mann und ich teilen uns
die Erziehungsaufgaben. Zurzeit geht die Kleine nach der Schule in die
Ganztagsbetreuung. Nach den Ferien besucht sie die Gesamtschule. So
bekommen wir drei das ganz gut hin!
› Altenpflegehilfeausbildung
Andrea Lang wollte immer in der Pflege arbeiten. Nach dem Fachoberschulabschluss an der Gesamtschule
stand ihr Berufswunsch fest: Krankenschwester. Doch schon nach einem halben Jahr musste sie die Ausbildung abbrechen. Sie wurde schwanger. Nach der Geburt ihrer Tochter forderte sie das Muttersein sehr. Kinderbetreuung und Ausbildung gleichzeitig, das wollte nicht so recht klappen. Nach langer Arbeitslosigkeit
versucht Andrea Lang jetzt einen Neustart. Die 30-Jährige macht eine Ausbildung zur Altenpflegerin im
Altenzentrum St. Hildegard in Dortmund-Berghofen.
argumente: Das Jobcenter Dortmund hat sie dann aber in Ihrem Bemühen um eine Ausbildung in der Pflege unterstützt ...
Andrea Lang: Ja, sehr! Über eine Arbeitsgelegenheit hatte ich die Möglichkeit, die Altenpflege kennen zu lernen. Das hat mir so viel Spaß gemacht,
dass ich alles daran setzen wollte, endlich eine Berufsausbildung in dem
Bereich machen zu können. Und tatsächlich: Ich habe einen Bildungsgutschein für eine dreijährige Ausbildung erhalten.
argumente: Sie sind jetzt im ersten Lehrjahr. Wie sieht ein typischer Tag
hier im Heim aus?
Andrea Lang: Wenn Sie mit dementen und behinderten Menschen arbeiten, ist kein Tag wie der andere. Klar, im ersten Lehrjahr erledige ich natürlich die Grundpflege wie waschen, anziehen, bei den Mahlzeiten helfen ... .
Ansonsten ist es sehr wichtig, auf die Bedürfnisse der einzelnen Bewohner
einzugehen, ihnen das Gefühl von Wärme und Zuneigung zu vermitteln.
argumente: Und dazu bleibt hier auch Zeit?
argumente: Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute
für die Zukunft!
Das Altenzentrum St. Hildegard
Das Altenzentrum St. Hildegard liegt im Dortmunder Stadtteil Berghofen
in unmittelbarer Nähe zum Schwerter Wald. Träger der Einrichtung ist die
Caritas. Die Heimleitung legt viel wert darauf, eine vertraute Atmosphäre
zu schaffen, den Alltag, die Pflege und die Betreuung der Bewohner wie im
früheren „zu Hause“ zu gestalten. Auf zwei Etagen leben im Altenzentrum
St. Hildegard je 46 Bewohner in jeweils vier Wohngruppen. Jeder Wohngruppe
steht ein eigener Aufenthalts- und Speiseraum mit integrierter Küche zur Verfügung. Zum Heim gehört auch eine Gartenanlage mit Plätzen zum Verweilen
sowie Innenhöfen und Terrassen.
St. Hildegard im Überblick:
› 81 Plätze in 61 Einzel- und zehn Doppelzimmern
› elf Plätze für Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderungen
Andrea Lang: Dazu nehmen wir uns Zeit. Das muss sein. Unsere Bewoh­
ner sollen hier ein Zuhause haben. Ich habe früher Aushilfsjobs bei Discountern gemacht. Das waren dann eben Jobs. Die Pflege ist ein Beruf, ja
fast eine Berufung. Sie fordert viel von uns, sie gibt uns aber auch viel.
argumente: Wie gehen Sie mit belastenden Situationen um?
Andrea Lang: Ich empfinde die Arbeit hier nicht als belastend. Ich gehe in
der Regel fröhlich nach Hause. Wenn es Probleme gibt, besprechen wir das
im Team in den wöchentlichen Mitarbeiterrunden, die zusätzlich zu den
Dienstbesprechungen stattfinden. Als Auszubildende fühle ich mich von
meinen Ausbildern und Kollegen sehr gut betreut.
06 _ argumente
› Zimmer mit Wohnschlafraum, Dusche, WC, Telefon, TV, Notrufanlage
› seelsorgliche Betreuung, Hauskapelle
› Sozialdienst, Freizeitangebote
› Fußpflege, Frisör, Schneiderei
› Getränke-, Wäsche- und Reinigungsservice
› elf mit dem Heim verbundene Wohnungen
› Cafeteria mit angeschlossenem Mittagstisch
Zum 1. September 2006 ist die Ausbildungsund Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen in
Kraft getreten. Im Rahmen einer einjährigen
Ausbildung, die sich insbesondere an Hauptschülerinnen und Hauptschüler richtet, werden grundlegende Kompetenzen für die Arbeit
unter Aufsicht von Fachkräften in stationären
Einrichtungen und bei ambulanten Diensten
erworben.
Voraussetzungen:
• Hauptschulabschluss nach Klasse 9
• sehr gute Deutschkenntnisse
• ein ärztliches Eignungsattest
• aktuelles polizeiliches Führungszeugnis
ohne Eintrag
• erfolgreiche praktische Erprobung in einer
vierwöchigen Maßnahme bei einem Arbeitgeber oder Träger oder im Rahmen einer
Arbeitsgelegenheit
• Bereitschaft zur Schichtarbeit und
Beschäftigung beim ambulanten Pflegedienst
• gepflegtes Erscheinungsbild
Sie wollen mehr wissen? Wenden Sie sich
› in Dortmund an
[email protected]
› im Kreis Unna an
[email protected]
Andrea Lang, Auszubildende zur Altenpflegerin, bereitet den Nachmittags-Imbiss für „ihre“ Wohngruppe vor. Foto: Joe Kramer
Ausbildungsplatzangebote Pflege 2011 in Dortmund und im Kreis Unna
An den Pflegefachseminaren stehen 2011 zur Verfügung:
IN DORTMUND
IM KREIS UNNA
› 153 Ausbildungsplätze Altenpflegehelfer/in
› 60 Ausbildungsplätze Krankenpfleger/in
› 20 Ausbildungsplätze Krankenpflegeassisten/in
› 10 Ausbildungsplätze Kinderkrankenpfleger/in
= Examen nach einem Jahr
› 3 Ausbildungsplätze Altenpflegehelfer/in
› 1 Ausbildungsplatz Krankenpfleger/in
› 2 Ausbildungsplätze Krankenpflegehelfer/in
› 4 Ausbildungsplätze Pflegeassisten/in
› 3 Ausbildungsplätze Kinderkrankenpfleger/in
= Examen nach einem Jahr
› 217 Plätze Altenpfleger/in
= Examen nach drei Jahren
› 27 Plätze Altenpfleger/in
= Examen nach drei Jahren
argumente _ 07
kooperieren _ Arbeitgeberservice
kooperieren _ Arbeitgeberservice
Jobcenter und Unternehmen
stärken gemeinsam die Region
› Arbeitgeberservice unterstützt bei der Personalsuche
Eitel Sonnenschein auf dem Arbeitsmarkt? Die Zahl der Erwerbslosen ist im Frühjahr 2011 deutlich zurückgegangen. Bundesweit näherten sich im April die Arbeitslosenzahlen der magischen Marke von drei
Millionen (= 3.078.000 Menschen ohne Arbeit). Doch wer profitiert vom Aufschwung? Während Kurzzeitarbeitslose und Fachkräfte, die in der Krise ihren Job verloren haben, rasch wieder eine Stelle finden, haben
Langzeitarbeitslose – meist ohne Abschluss – erhebliche Probleme bei der Jobsuche.
D
ieses Problem gehen die Jobcenter in
Dortmund und im Kreis Unna jetzt
gezielt von zwei Seiten an. Auf der einen
Seite sind die Arbeitsvermittler gefordert, ihre
Kunden intensiv und individuell zu fördern. Sie
vermitteln Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen, damit die Chancen der wenig
Qualifizierten auf dem ersten Arbeitsmarkt sich
verbessern.
Die Jobcenter gehen aber zunehmend
auch direkt auf Unternehmen in der Region zu,
sensibilisieren Arbeitgeber für die Einstellung
von Langzeitarbeitslosen, informieren über
Fördermöglichkeiten, unterstützen unternehmensinterne Qualifizierungsprogramme. Der
Arbeitgeberservice der Jobcenter steht Unternehmen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern
mit Rat und Tat zur Seite. Was viele Unternehmer nicht wissen: Der Arbeitgeberservice der
Jobcenter bietet eine Menge Service, und das
nicht nur unbürokratisch, sondern auch kostenlos. „Unsere Mitarbeiter kennen den regionalen
Arbeitsmarkt mit all seinen Facetten. Bei Bedarf
können wir aber auch über unsere Kontakte
zu Gremien und zur Agentur für Arbeit auf
das Know-how eines bundesweiten Netzwerks
zurückgreifen“, erläutert Petra Luhmann, Teamleiterin im Arbeitgeberservice Dortmund. Sie
08 _ argumente
ergänzt: „Wir stehen in engem Kontakt zur Wirtschaftsförderung und zu allen Arbeitgeber- und
Branchenverbänden.“
Was bietet der Arbeitgeberservice konkret?
Alles, was zu einer fundierten Personalberatung
gehört: Gemeinsam mit Arbeitgebern ermitteln
die Mitarbeiter in intensiven Beratungsgesprächen den konkreten Personalbedarf eines
Unternehmens. Sie wählen anschließend für das
Unternehmen potenzielle Mitarbeiter aus dem
Pool der Arbeitssuchenden aus. Auf Wunsch
moderieren die Experten des Arbeitgeberservices auch Vorstellungs- und Auswahlgespräche.
Letztendlich informieren sie Arbeitgeber fundiert über aktuelle Fördermöglichkeiten.
Die Unternehmen können so ihre Personalentscheidung auf Basis einer limitierten
Vorauswahl treffen. Da die zukünftigen Mitarbeiter hoch motiviert und gut auf die Leistungsanforderungen in dem jeweiligen Unternehmen
vorbereitet sind, ist die Integration in das
Unternehmen in der Regel nachhaltig.
Um den Kontakt zu Arbeitgebern in der
Region zu pflegen, hat das Jobcenter Kreis Unna
gemeinsam mit weiteren Partnern außerdem
eine Job-Messe ins Leben gerufen: den Marktplatz Arbeit und Ausbildung. Einmal im Jahr
kommen hier Arbeitgeber der Region und
Arbeitssuchende ins Gespräch – ohne bürokratischen Rahmen und ohne jeglichen Bewerbungsstress.
In Dortmund ergänzt seit Beginn des
Jahres eine besondere Einsatztruppe die Angebote des Arbeitgeberservices: Mit dem Bau eines
neuen Einkaufszentrums auf dem Gelände der
ehemaligen Thier-Brauerei in der Dortmunder
Innenstadt wandern 800 neue Jobs ins Ruhrgebiet. Dieses Potenzial möchte das Jobcenter
Dortmund gezielt angehen und möglichst viele
seiner Kunden vermitteln – das Team vom
JobquarTHIER arbeitet deshalb auf Hochtouren.
Arbeitgeber, die vom Arbeitgeberservice des Jobcenters Dortmund profitiert haben, stellten sich für eine Imagebroschüre des Jobcenters Dortmund zur Verfügung. (Oben:) Thomas Knappe (Der Palmenmann), Sigrun Kamien (Kurzzeitpflege Goethestraße e.V.), Edmond Myftari und Gerji Sokoli (Restaurant „La Toskana“), (Unten:) Claudia Heckmann (Sportwelt Dortmund gGmbH) und Karl-Heinz
Schnitzler (Elektro-Werkzeug-Service GmbH). (Unten rechts:) Petra Luhmann (l.) und Franz Pohlmann leiten den Arbeitgeberservice des Jobcenters Dortmund. Fotos (6): Joe Kramer
› Kompetentes Recruiting
Die Teams des Arbeitgeberservices der Jobcenter in Dortmund und im
Kreis Unna bieten Arbeitgebern aus allen Branchen ein professionelles
Personalrecruiting. Dabei geht es nicht nur um die klassischen Angebote
der Jobcenter wie zum Beispiel Beratung über aktuelle Fördermöglichkeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitgeberservices
sind auch in der persönlichen Betreuung und der Auswahl von Personal
für Arbeitgeber tätig. Dies geht von der reinen Bewerbersichtung über
die Durchführung von Personalauswahlverfahren bis zur Nachbetreuung des ausgewählten Bewerbers. Das Besondere: Die Auswahlverfahren
können auch kostenfrei in den Räumen der Jobcenter durchgeführt wer­den. In wenigen Schritten, kommen Unternehmen zu ihren Wunschkandidaten:
Sie wollen mehr wissen?
Wenden Sie sich
›in Dortmund an
jobcenter-dortmund.arbeitgeberservice@
jobcenter-ge.de
›im Kreis Unna an
[email protected]
1. Bedarf melden
Unternehmen sollten die Jobcenter möglichst umfassend über offene Arbeitsstellen, Ausbildungsplätze oder Praktikumsmöglichkeiten informieren. Wer detailliert seine Erwartungen und die Anforderungen an die
zukünftigen Mitarbeiter formuliert, hat beste Chancen, Personal zu finden, das zum Unternehmen passt. Auf Wunsch kommt ein persönlicher
Ansprechpartner vom Arbeitgeberservice auch zu den Arbeitgebern in
den Betrieb, um ein detailliertes Anforderungsprofil zu erstellen. Dieser
Service ist kostenlos und unverbindlich!
2. Durchforsten des Bewerberpools
Sobald eine Suchmeldung beim Arbeitgeberservice eingegangen ist, beginnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort, die Profile mit der Datei
der Arbeitssuchenden abzugleichen. Der Bewerberpool wird nach möglichen Kandidaten durchleuchtet. Die Experten vom Jobcenter führen eine
Vorauswahl durch und stellen geeignete Bewerberinnen und Bewerber
zusammen.
3. Die qualifizierte Vorauswahl
Auf Basis dieser Vorauswahl erhalten die Arbeitgeber Vermittlungsvorschläge. Sie erhalten Bewerbungen von den am besten geeigneten Personen. Nun können sich die Unternehmen selbst ein Bild machen, wen Sie
gern persönlich kennenlernen möchten.
4. Die Vorstellungsgespräche
Arbeitgeber können nun Bewerbungsgespräche mit ihren Wunschkandidaten durchführen. Der Arbeitgeberservice stellt den Kontakt her und
gleicht Termine ab. Auf Wunsch moderieren die Mitarbeiterinnen oder
Mitarbeiter auch das Kennenlerngespräch, um direkt vor Ort alle Rahmenbedingungen für eine Einstellung zu klären. Auch bei allen weiteren
Fragen zu Arbeitsvertrag, Weiterbildung oder Fördermöglichkeiten steht
der Arbeitgeberservice den Unternehmen zur Verfügung.
argumente _ 09
kooperieren _ Arbeitgeberservice
kooperieren _ Marktplatz Arbeit und Ausbildung
Team jobquarTHIER im Einsatz
› Spezialeinheit vermittelt Jobs im neuen Einkaufszentrum
Sie wollen mehr wissen?
Hier gibt’s alle Infos zur Thier-Galerie:
› www.thier-galerie.de (>Jobs)
› www.facebook.com/jobquarTHIER
› www.Xing.com
(>Suche: Jobquarthier)
› Hotline: 0231/842-24 11
› persönlicher Kontakt:
jobquarTHIER • Steinstraße 39
44147 Dortmund • Raum 1.073
Mehr Besucher als erwartet kamen zur Messe für Arbeit und Ausbildung nach Bergkamen. Fotos (2): Jobcenter Kreis Unna
› Messe für Arbeit und Ausbildung in Unna
Es muss nicht immer Bürokauffrau sein …
ECE-Center-Manager Alexander Crüsemann, AGS-Bereichsleiter Detlef Janke-Erler
und Sabine Scholz vom Jobcenter Dortmund
„Bieten Sie auch Ausbildungsplätze für Hauptschüler an?“ „Muss ich ein Praktikum machen, bevor ich mich
bei Ihnen bewerbe?“ „Wie sind die Aufstiegschancen bei der Deutschen Bahn AG?“ Von Interessenlosigkeit
keine Spur! Die Aussteller des zweiten „Marktplatz Arbeit und Ausbildung“ im Bergkamener Rathaus konnten sich vor Fragen kaum retten.
sowie Franco Dell Aquila (v.l.n.r.) von der
Agentur für Arbeit in Dortmund auf der
Baustelle der Thier-Galerie
R
und 800 freie Stellen sind für den Einkaufspalast Thier-Galerie in
Dortmund zu vergeben. Stellen, die durch das große Engagement
eines Projektteams von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Jobcenters und der Agentur für Arbeit direkt mit Arbeitssuchenden aus
Dortmund besetzt werden sollen. Einen Schwerpunkt bildet der Einzelhandel – hier werden Verkaufsmitarbeiter für verschiedene Bereiche wie
Textil, Schmuck, Kosmetik, Elektronik und Lebensmittel gesucht. Aber
auch Kommissionierer und Lagerarbeiter, Servicekräfte in der Gastronomie oder Friseure haben gute Chancen, eine Arbeit zu finden. Vollzeitstellen, Angebote in unterschiedlichen Teilzeitmodellen, Mini-Jobs – was die
Arbeitszeitmodelle angeht, wird es ebenfalls bunt.
„Das Dortmunder Shopping-Center der ECE-Gruppe wird am 15.
September um acht Uhr seine Türen öffnen“, kündigte Center-Manager
Alexander Crüsemann an. Fast zwei Monate früher als anfangs geplant.
Höchste Zeit, die Personalgewinnung für die insgesamt rund 150 Unternehmen kräftig anzukurbeln. Der Dortmunder Arbeitgeberservice von
Agentur für Arbeit Dortmund und Jobcenter Dortmund entwickelt bereits
seit Oktober 2010 Konzepte für das Thier-Quartier, seit Februar 2011 ist
eine „Taskforce“ aktiv: das Team jobquarTHIER.
„Pro Tag sprechen wir mit circa 50 Bewerbern, die von sich aus
auf uns zukommen“, berichtet Thomas Kehrberger, Arbeitsvermittler des
Jobcenters. „Außerdem führen wir täglich bis zu fünf Gruppeninformationen durch“, ergänzt Detlef Janke-Erler, Projektleiter beim jobquarTHIER.
10 _ argumente
Bisher hat das Team so bereits circa 3.000 Bewerber erreicht. Jetzt heißt
es, geeignete Kandidaten zu identifizieren, Entwicklungspotenziale zu erkennen, und eine solide Vorauswahl für die Unternehmen zu treffen. Aber
nicht nur die Personalsuche gehört zur Aufgabe des jobquarTHIER-Teams.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Agentur für Arbeit und Jobcenter haben frühzeitig auf die Qualifizierung von Arbeitslosen und Arbeitsuchenden mit Berufserfahrung im Handel gesetzt. Rund 250 Frauen und
Männer nehmen aktuell an einer Qualifizierung teil, frischen ihre Kenntnisse auf und verbessern damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und
auf eine Stelle in der Thier-Galerie. Detlef Janke-Erler: „Wir möchten zum
Beispiel auch Berufsrückkehrerinnen besondere Chancen einräumen.“ Mit
dem Jugendamt werde derzeit an einer garantierten Kinderbetreuung für
junge Mütter gearbeitet.
Seit der Fußball-WM hat Dortmund sich nicht mehr über ein so
großes Angebot an neuen Arbeitsplätzen freuen können. „Und diesmal
handelt es sich um langfristige Beschäftigungsverhältnisse, die angestrebt
werden“, so Janke-Erler. „Nicht um zeitlich begrenzte Aushilfsjobs.“ Um
auf die Stellenausschreibungen pünktlich und mit passenden Bewerbern
reagieren zu können, aktiviert das Team jobquarTHIER nicht nur etablierte Kommunikationskanäle wie die Datenbanken von Agentur für Arbeit
und Jobcenter, sondern hat auch bei den sozialen Netzwerken XING und
Facebook Infoseiten eingerichtet.
E
twa 600 Besucher – vor allem junge Men­schen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz – nutzten das Forum, das
Unternehmen und Arbeitssuchende zusammenbringen soll. Nach einem „Testlauf“ im
vergangenen Jahr hatte sich der Ausstellerkreis
in diesem Jahr erheblich erweitert. Insgesamt
stellten 24 Unternehmen und Institutionen ihr
Arbeits- und Ausbildungsangebot vor. Auch die
Veranstalter selbst – das Jobcenter Kreis Unna,
das Multikulturelle Forum e.V. und die Agentur
INFO
Der Marktplatz Arbeit und Ausbildung soll nun
regelmäßig Anfang Mai im Ratssaal des Bergkamener Rathauses stattfinden. Im Mai 2011 informierten dort: Amazon EU S.a.r.l., Bun­deswehr,
Deutsche Bahn AG, Fotostudio Blickwinkel, Handwerkskammer Dortmund, Hellmig-Krankenhaus
Kamen, IHK zu Dort­mund, Randstad Deutschland
GmbH & Co. KG, Telekom AG, TüV Nord Verein
für Selbständige Migranten im Kreis Unna
für Arbeit Hamm – informierten über ihre
Angebote in Jobvermittlung und Qualifizierung.
Aber nicht nur an den Messeständen erhielten
die Arbeitssuchenden gute Tipps, auch das
begleitende Vortragsprogramm war gut besucht.
Die Unternehmen Amazon, Telekom, Randstad
und die Bundeswehr informierten über ihre
verschiedenen Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten. „Ziel der Messe ist, auch unbekanntere Berufsbilder in den Fokus zu rücken“, sagt
Roland Froch vom Jobcenter Kreis Unna. „Nicht
jeder kann Bürokaufmann werden. Es gibt über
400 Ausbildungsberufe.“ Diese Erkenntnis hat
auch Dennis (18), als er sich mit den Mitarbeitern am Infostand des Möbelhauses Poco
unterhält. „Ich dachte, da macht man eine Ausbildungs zum Möbelverkäufer. Das wäre niemals
etwas für mich. Aber dieser Logistik-Bereich, das
hört sich interessant an.“
Die Information für Arbeitssuchende,
Orientierungshilfen für junge Menschen auf
der Suche nach einem Ausbildungsplatz – das
ist sicherlich die treibende Motivation der
Marktplatz-Macher. Das gestiegene Ausstellerinteresse hat aber auch einen weiteren Grund. „Es
wird immer schwieriger geeignete Kandidaten
zu finden“, weiß Roland Froch. „Die Unternehmen können nicht mehr aus dem Vollen
schöpfen“. So präsentieren die Arbeitgeber sich
von ihrer besten Seite, werben mit Übernahmegarantien nach der Ausbildung oder besonderen
Karrierechancen. Besonders gut kommt bei den
jungen Besuchern an, dass die Messestände zum
großen Teil auch mit Auszubildenden aus den
Unternehmen besetzt waren. Unter Gleichaltrigen spricht es sich lockerer, die Hemmschwelle,
auch einmal eine scheinbar „blöde“ Frage zu
stellen, sinkt. Und noch eine Erkenntnis nimmt
Dennis mit nach Hause: Eine Bewerbung muss
zwar vielen Standards genügen, fehlerfrei sein
und neben dem Lebenslauf ein ordentliches
Foto beinhalten, sie muss aber nicht unbedingt
in aufwendigen, teuren Mappen verschickt
werden. „Eine Bewerbung über’s Internet hat bei
uns die gleichen Chancen“, berichtet Ina Feige,
Abteilung Recruiting bei Poco.
Sie wollen mehr wissen?
›[email protected]
argumente _ 11
qualifizieren _ Externenprüfung
qualifizieren _ Externenprüfung
Büffeln für den IHK-Abschluss
› Das EWZ bereitet auf die Externenprüfung vor
Uschi Fritz (Mitte), Dozentin am EWZ, schaut ihren Schülern bei der nachmittäglichen Lerngruppe über die Schulter. In Gruppenarbeit wird hier der Stoff vom Vormittag vertieft. Fotos (2): Joe Kramer
Projektentwicklung mit Turbo: Als das Jobcenter Dortmund von
den Arbeitsplatzpotenzialen, die durch den Bau der Thier-Galerie
in der Innenstadt entstehen, erfuhr, war den Verantwortlichen ganz
schnell klar: Wir müssen mit besonderen Qualifizierungsmaßnahmen reagieren. Die meisten der rund 800 neuen Jobs werden im
Einzelhandel angeboten. Viele Arbeitssuchende, die beim Jobcenter betreut werden, haben bereits Erfahrung in der Branche. Was
ihnen häufig fehlt, ist eine abgeschlossene Ausbildung oder eine
zertifizierte Qualifikation. „Gemeinsam mit der Projektgruppe JobquarTHIER sind wir deshalb auf die IHK zu Dortmund zugegangen
und haben ein Konzept entwickelt, wie Arbeitssuchende mit Berufserfahrung im Einzelhandel möglichst schnell zu einem Berufsabschluss kommen können“, berichtet Bettina Scheja, Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter in Dortmund.
D
ie Lösung ist die so genannte „Externenprüfung“ bei der IHK. Sie
ermöglicht es, dass Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit Bedrohte,
die bereits mehrere Jahre im Einzelhandel gearbeitet haben, die
Abschlussprüfung zum Einzelhandelskaufmann ablegen können. Für Arbeitssuchende erhöht sich mit einem IHK-Abschluss die Chance auf einen
Job im ersten Arbeitsmarkt. Wer bereits im Handel tätig ist, kann durch
eine IHK-Prüfung seine Aufstiegschancen entscheidend verbessern.
In nur sechs Monaten werden die Kandidaten für die Prüfung fit
gemacht. „Das ist eine große Herausforderung“, berichtet Uschi Fritz, eine
der Lehrgangsleiterinnen beim Träger EWZ. „Zwar haben viele unserer Teilnehmer weitaus mehr Berufserfahrung als ein Azubi im dritten
Lehrjahr“, ergänzt ihre Kollegin Rita Thielen, Lehrgangsleiterin. „Die
Prüfungsanforderungen gehen aber über das, was im Berufsalltag anfällt,
hinaus.“ So eignen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kürzester
Zeit Kenntnisse zu volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen an, sie arbeiten sich ins kaufmännische Rechnen ein und
absolvieren Seminare zu Warenkunde oder Lagerhaltung.
Das EWZ hat ein breites Spektrum an effektiven Lehr- und Lernmethoden entwickelt, um den umfangreichen Stoff an die Teilnehmer
zu vermitteln. Uschi Fritz: „Der Vormittag wird intensiv jeweils einem
Schwerpunktthema gewidmet.“ Insgesamt sechs Dozenten vermitteln
12 _ argumente
dann ihre jeweiligen Fachkenntnisse – in Mathematik oder Wirtschaftslehre, im Kaufrecht oder in der Lagerlogistik. Nachmittags bilden die
Teilnehmer Arbeitsgruppen und vertiefen den Stoff vom Vormittag. Sie
erarbeiten Referate und Präsentationen, um später die Prüfungsinhalte vor
der Gruppe zu wiederholen. Rita Thelen weiß: „Das fördert die selbstständige Auseinandersetzung mit den Prüfungsthemen und bereitet auch auf
die Prüfungssituation vor.“ Denn im Rahmen der IHK-Prüfung wird es
neben einer schriftlichen Abfrage auch eine praktische Prüfung vor einem
Prüfungsgremium geben. Als besonders wirkungsvoll hat sich der Einsatz
einer Lernkartei erwiesen. Mittels eines Karteikastens mit vielen verschiedenen Kärtchen zu den einzelnen Themenschwerpunkten, ackern sich die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim EWZ durch den Prüfungsstoff.
„Der Eifer und die Motivation, mit der unsere Kursteilnehmer
lernen, begeistert mich täglich aufs Neue“, berichtet Uschi Fritz. Sie ist fest
davon überzeugt, dass „ihre“ acht Schützlinge die IHK-Prüfung bestehen
werden.
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›[email protected]
›Rita Thielen / [email protected]
› S erviceagentur zur Nachqualifizierung steht in
den Startlöchern
Ohne Schulabschluss und Berufsausbildung
„sehen“ auch Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Arbeitsmarkt „alt aus“. Deshalb
entwickeln Bildungsexperten im Auftrag des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung
seit 2008 das Programm „Perspektive Berufsabschluss“. Ziel des Programms ist, durch strukturelle Veränderungen in den Regionen den Anteil
von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne
beruflichen Abschluss dauerhaft zu senken.
INFO
Voraussetzungen
Der Lehrgang zur Vorbereitung auf die Externenprüfung richtet sich an Arbeitssuchende
und im Einzelhandel Tätige, die
›mindestens zwei Jahre im Handel und Verkauf
gearbeitet haben,
›im Ausland eine Ausbildung absolviert haben
und nun auch in Deutschland einen anerkannten Abschluss erwerben möchten,
›ihre Aufstiegschance im Fachhandel verbessern
möchten.
In Dortmund hat sich daraufhin die
„Dortmunder Initiative Pro Berufsabschluss –
NQ Dortmund“ gebildet. NQ Dortmund will
junge Erwachsene zwischen 25 und 45 Jahren
motivieren, einen Berufsabschluss nachzuholen.
Zu diesem Zweck wird NQ Dortmund eine „Serviceagentur für Nachqualifizierung“ einrichten.
Dort sollen die Rahmenbedingungen,
Verfahrensweisen und Qualitätsanforderungen
für modulare Nachqualifizierungen mit den
Kammern, den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, der Agentur für Arbeit und dem
Jobcenter Dortmund, der Wirtschaftsförderung
Dortmund sowie den lokalen Weiterbildungsträgern abgestimmt werden.
Außerdem will die NQ Serviceagentur
Unternehmen beraten, wie sie die Potenziale
ihrer Mitarbeiter im eigenen Betrieb besser
erkennen und Kompetenzen effektiv fördern
können. Die Beratung der jungen Erwachsenen,
die sich für eine Nachqualifizierung entschließen, steht ebenso auf dem Programm wie die
Begleitung von Migranten und Migrantinnen
ohne Berufsausbildung oder mit Berufsabschlüssen, die in Deutschland nicht anerkannt oder
nicht mehr verwertbar sind.
„Perspektive Berufsabschluss“ wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung
aus Bundesmitteln und von der Europäischen
Union aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
in den Jahren 2008 bis 2013 mit insgesamt rund
67 Millionen Euro finanziert.
Dortmund
Folgende Bildungsträger bieten die Vor­berei­
tung auf die Externenprüfung in Dortmund
an:
›Außerbetriebliche Ausbildungsstätte der
Handwerkskammer Dortmund GmbH
› Bildungsmeile GbR
› Comcave.College GmbH
› EWZ GmbH
› Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V.
› Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
› TÜV Rheinland Akademie GmbH
› RWTÜV Akademie GmbH
› Bildungszentrum des Handels e.V.
›Bildungszentrum Westfalen für Wirtschaft,
Handel und Soziales e.V.
› DAA Deutsche Angestellten-Akademie GmbH
› DBS Training & Consulting GmbH
› IBB Institut für Berufliche Bildung AG
› TÜV N+ord AG – Bildung
Insgesamt stellt das Jobcenter 2011 25 Bildungsgutscheine, die Agentur für Arbeit 50 Bildungsgutscheine für die Externenprüfung im Einzelhandel
zur Verfügung.
argumente _ 13
qualifizieren _ Umschulung in Teilzeit
qualifizieren _ Umschulung in Teilzeit
Volle Kraft – halbe Zeit
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›uwe.sandmeier@ bfw-ruhr.de
› Vorbereitung auf eine Umschulung in Teilzeit
Stephanie Risse stieg aus dem Berufsleben aus, als sich ihr Sohn ankündigte. Schwangerschaft, Geburt und
Babybetreuung managte sie allein. Die Aufgaben nahmen ihre ganze Kraft in Anspruch. Jetzt ist ihr kleiner
Sohn fast vier Jahre alt, und Stephanie Risse wünscht sich nur eines: „Ich möchte den Lebensunterhalt für
uns selbst verdienen, es muss mir irgendwie gelingen, Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen!“
D
och sie hatte nicht gedacht, dass es so
schwierig ist, nach längerer Zeit wieder eine Arbeit zu finden. Besonders
eines schreckte potenzielle Arbeitgeber immer
wieder ab: Stephanie Risse kann nicht Vollzeit
einsteigen, sie möchte gern in Teilzeit arbeiten.
Dabei hatte sie früher einen guten Job: Nach
dem Fachabitur machte sie eine Ausbildung als
Steuerfachangestellte. Gern wäre sie wieder in
der Branche untergekommen, aber die entwickelt sich ständig weiter. Wer da einmal über
längere Zeit ausgestiegen ist, muss eine Menge
Sachkenntnisse nachholen. Und dann die Sache
mit der Teilzeit … „Also habe ich über eine Umschulung nachgedacht, aber auch diese werden
in der Regel nur in Vollzeit angeboten.“
Das bestätigt auch Sven Lohberg, Teamleiter im Jobcenter Dortmund: „Nicht nur Alleinerziehende, auch Kunden von uns, die sich um
pflegebedürftige Angehörige kümmern müssen,
können nicht acht Stunden täglich für eine Umschulung präsent sein. Deshalb haben wir das
Konzept VorUM entwickelt.“ VorUM steht für
„Vorbereitung auf die Teilzeit-Umschulung für
Personen mit Betreuungspflichten“. Der sechs
Monate dauernde Lehrgang bereitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Umschulung
in einem Betrieb vor. Der Vormittagsunterricht
erleichtert die Kinderbetreuung und sorgt dafür,
dass Kinder oder Angehörige nicht „zu kurz
kommen“. Mit Unterstützung des Trägers bfw
wird eine verlässliche Kinder- oder Pflegebetreuung sichergestellt. Zur Vorbereitung auf die
Umschulung in Teilzeit gehören außerdem zwei
14 _ argumente
Praktikumsphasen: ein Orientierungspraktikum, um mögliche Interessen und Fähigkeiten
auszuloten, und ein weiteres Betriebspraktikum,
das der Festigung im Lehrgang erworbener
Fähigkeiten dient.
Im schulischen Teil der Ausbildung
bereiteten sich die Teilnehmerinnen am PC und
im praxisnahen Unterricht auf das Arbeitsleben
vor. Kaufmännisches Rechnen, Buchführung,
Grundbegriffe von Marketing und Vertrieb
stehen dann auf dem Programm. „Anhand eines
virtuellen Modellbetriebs durchlaufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle Abteilungen
eines Unternehmens“, erläutert Christiane Reich,
Dozentin beim durchführenden Bildungsträger bfw. Uwe Sandmeier, Bildungsstättenleiter,
ergänzt: „Durch Rollenspiele, Bewerbungstrainings und die Vermittlung von Präsentationstechniken stärken wir das Selbstbewusstsein
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.“ Denn
wesentlicher Bestandteil von VorUM ist, dass
sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
selbst um einen Umschulungsplatz bewerben.
Natürlich unterstützt der Bildungsträger bei
der Suche nach geeigneten Unternehmen. „Die
Schwierigkeit beim Projekt VorUM besteht
darin, Unternehmen, die eine Umschulung
in Teilzeit anbieten können, in ausreichender
Anzahl zu akquirieren“, ergänzt Sven Lohberg
vom Jobcenter.
Stephanie Risse absolviert zurzeit ihr
Praktikum bei einer Zeitarbeitsfirma. „Mit
großer Sicherheit werde ich dort auch meine
Umschulung zur Personaldienstleistungskauf-
frau machen“, berichtet sie stolz. Der zukünftige
Arbeitgeber war nicht nur über den Elan und die
Einsatzfreudigkeit der jungen Frau begeistert. Sie
kann dort sogar an ihr Wissen aus ihrer früheren
Berufstätigkeit bei einem Steuerbüro anknüpfen.
Jetzt will sie alles möglich machen, die Betreuungsfrage für ihren kleinen Sohn auf lange
Sicht zu klären. Dafür hat sie bereits Gespräche
mit dem Kindergarten, in den ihr Sohn auch
während des Vorbereitungslehrgangs geht, mit
FABIDO (familienergänzende Bildungseinrichtungen für Kinder in Dortmund) und mit dem
Mütterzentrum geführt.
Während des Lehrgangs und vor allem im
Praktikum hat Stephanie Risse zudem wieder
ganz neue Seiten an sich selbst entdeckt. Schon
lange sei sie nicht mehr so selbstbewusst, fröhlich und aktiv gewesen – und das trotz der stressigen Gesamtsituation: „Die Auseinandersetzung
am Arbeitsplatz ist einfach etwas anderes als die
Kommunikation mit einem Kleinkind. Man ist
wieder wer!“
INFO
40 Prozent aller Alleinerziehenden sind bundesweit
auf ALG II angewiesen. Insgesamt beziehen rund
650.000 Alleinerziehende die Grundsicherung, 95
Prozent davon sind Frauen.
(Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB, Nürnberg)
Stephanie Risse bereitet sich auf eine Umschulung zur Personaldienstleistungskauffrau vor. Foto: Joe Kramer
argumente _ 15
qualifizieren _ Umschulung in Teilzeit
qualifizieren _Gute Arbeit für Alleinerziehende
„Vom Sonnenstrand ins Grüne!“
› Einzelumschulung eröffnet Familienvater neue Chancen
Als Garten- und Landschaftsbauer ist Elenko Pieczusek voll in seinem Element. Foto: Joe Kramer
D
ie Wege des Lebens sind oft verschlungen – und so ist es nicht selten, dass
Arbeitnehmer sich zwar tagtäglich im Job
beweisen, jedoch keinen Berufsabschluss haben.
Ein gutes Beispiel dafür ist Elenko Pieczusek. Als
er seine Schulausbildung beendet hatte, stand
sein Land Kopf. Zwar gab es in Bulgarien keine
Kriege oder fanatischen Repressionsapparate
wie in Rumänien oder Albanien, in geordneten
Bahnen verliefen Ausbildung und Berufsleben
jedoch nur bei wenigen seiner Generation. Die
Ausbildung zum Schlosser gerade abgeschlossen,
wurde er zum Militär eingezogen. „Danach“, so
erinnert er sich, „war ich nie in meinem eigentlichen Beruf tätig.“ Krankenpfleger, Bauarbeiter,
Reifenhändler, Spielhallenaufsicht, Wachdienst,
Barkeeper, Radiomoderator – bunter könnte die
Liste der Jobs, die Elenko Pieczusek angenommen hat, nicht sein. Als der Tourismus am
Sonnenstrand boomte, zog er an die Küste – und
arbeitete das erste Mal in seinem Leben länger
16 _ argumente
als ein Jahr in einem Beruf, als Barkeeper in
einem Ferienhotel.
„Fünf Jahre habe ich im Service gearbeitet,
bis sich mein Leben von einem auf den anderen
Tag völlig veränderte“, berichtet Elenko Pieczusek. Er verliebte sich in eine deutsche Urlauberin
– Hals über Kopf. Oder sie in ihn? „Also wir in
uns!“, bringt er es auf den Punkt. Heute sind die
beiden bereits acht Jahre lang ein Paar, seit 2006
– endlich – verheiratet, haben drei Kinder und
leben in Dortmund.
Bevor es soweit war, musste die junge
Liebe allerdings einiges aushalten: Aufenthalte
von Elenko in Deutschland mit Besuchervisum,
die Geburt des ersten Kindes, geplatzte Hochzeitstermine aufgrund fehlender Unterlagen,
schließlich eine Hochzeit in Dänemark, weil
es schnell gehen sollte, bevor das zweite Kind
geboren wurde. Als die kleine Familie endlich
glücklich vereint gemeinsam in Dortmund leben
konnte, verfolgte Elenko Pieczusek nur noch ein
Ziel: möglichst schnell Arbeit zu finden. Beim
ersten Besuch im Jobcenter machte er seiner
Kundenberaterin radebrechend klar: „Ich will
Deutsch lernen, damit ich einen Job annehmen
kann.“ Den Bildungsgutschein in der Tasche
ging es ans Auslandsinstitut. Nach sechs Monaten hatte der Bulgare als Bester seines Kurses
sein Zertifikat in der Tasche. Eine angemessen
bezahlte Arbeit war dennoch nicht in Aussicht.
Dazu Elenko Pieczusek: „Mein Berufsabschluss
als Schlosser wird hier in Deutschland nicht anerkannt und meine Berufserfahrung ist einfach
zu bunt und unübersichtlich.“ Das Jobcenter
vermittelte zunächst eine Arbeitgelegenheit beim
Gemeinnützigen Berufsbildungsinstitut „Grüne
Schule“. Neun Monate lang erlernte Elenko
Pieczusek Helfertätigkeiten im Bereich Gartenund Landschaftsbau. „Doch ich wollte nicht auf
dem Hilfsarbeiterniveau bleiben“, berichtet er.
Ihm war es wichtig, einen Beruf zu erlernen, eine
feste Anstellung zu bekommen, eine Perspektive
zu haben. Im Gespräch mit seiner Kundenberaterin machte er seine Wünsche deutlich. Sarah
Streblow vom Jobcenter erkannte das Potenzial
ihres Kunden und erläuterte die Möglichkeit,
eine Einzelumschulung in einem Betrieb zu fördern. „Zu dieser Zeit machte ich gerade ein Praktikum im Garten- und Landschaftsbaubetrieb
von Hartmut Groß“, berichtet Elenko Pieczusek.
Unverzüglich machte er sich mit Informationen
zur Einzelumschulung unter dem Arm auf den
Weg ins Personalbüro. Dort stieß er auf offene
Ohren. Vor zwei Jahren stellte das Unternehmen
Elenko Pieczusek ein.
Die betriebliche Einzelumschulung gleicht
einer normalen Ausbildung. Die Praxis erlernen
die Umschüler im Betrieb, zusätzlich besuchen
sie die Berufsschule und schließen einen Ausbildungsvertrag, der durch die Kammer genehmigt
und eingetragen werden muss. Die Umschulung
ist allerdings kürzer als eine Berufsausbildung.
Nach maximal 24 Monaten müssen die Umschüler den Stoff beherrschen und in die Prüfungen
gehen. Das Jobcenter fördert den Arbeitsplatz
von Elenko Pieczusek, da er dem Betrieb in der
Umschulungsphase nur bedingt zur Verfügung
steht.
In zwei Wochen macht Elenko Pieczusek
seinen Abschluss. „Dann bin ich nach einem langen Weg mit vielen Höhen und Tiefen endlich
am Ziel“, meint der Garten- und Landschaftsbauer in spe.
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Stark im Job
› Gute Arbeit für Alleinerziehende
Das Jobcenter Kreis Unna betreut circa 3.700 Alleinerziehende. Damit macht diese Gruppe bereits heute
14 Prozent aller Arbeitslosengeld II-Empfänger im
Kreis Unna aus. Die Tendenz ist steigend, obwohl Alleinerziehende im Schnitt nicht schlechter ausgebildet sind als Familien mit zwei Elternteilen.
M
it dem Regionalprogramm „Stark im Job. Gute Arbeit für Alleinerziehende“ hat das Jobcenter Kreis Unna in Zusammenarbeit mit
dem Bündnis für Familie Kreis Unna ein überzeugendes Handlungskonzept entwickelt, um das Potenzial der Alleinerziehenden für den
regionalen Arbeitsmarkt wirkungsvoll erschließen zu können.
Hervorgegangen ist das Handlungskonzept aus einem Wettbewerb,
zu dem im März 2009 das Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgerufen hatte. Aus den mehr als 330 eingereichten Bewerbungen wurden in
einem umfangreichen Bewertungsverfahren durch externe Gutachter und
eine hochrangig besetzte Jury 79 lokale und regionale Projekte ausgewählt.
Darunter die Konzeption des Jobcenters Kreis Unna.
Das Projekt ist für eine Laufzeit von drei Jahren geplant und wird
mit rund einer Million Euro unterstützt. Insgesamt stehen für das Programm bundesweit bis zu 60 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds und der Bundesregierung zur Verfügung.
Die Projektziele sind die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktchancen und damit verbunden auch der sozialen Stabilität von
Alleinerziehenden im Kreis Unna. Hierfür werden ergänzend zu den vorhandenen Qualifizierungs- und Förderangeboten besondere Schwerpunkte
gesetzt. Diese Schwerpunkte sind:
• der Einsatz von speziell qualifizierten Fallmanagern,
• bedarfsorientierte Coaching- und Motivationsprojekte,
•die Entwicklung eines Netzwerks zur Erschließung regionaler
Ressourcen sowie die aktive Einbindung von Unternehmen.
Alleinerziehende dürfen nicht auf Grund der Rahmenbedingungen vom
Arbeitsleben ausgeschlossen werden. Viele von ihnen sind gut qualifizierte
Fachkräfte, besitzen großes Engagement und Sozialkompetenz – wichtige
Faktoren für regionale Unternehmen.
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argumente _ 17
integrieren _ Stadtteilmütter
integrieren _ Stadtteilmütter
Mütter der Nationen
› Pilotprojekt ist in Dortmund gestartet
„Gibt es bei euch im Stadtteil eine Moschee?“ „Habt ihr Ghettos – Straßenzüge, in denen nur Türken oder
nur Griechen oder nur Russen wohnen?“ „Wo treffen sich in Hörde Mütter mit ihren Kindern?“ Olga und
Elena können sich vor Fragen kaum retten. Sie haben gerade ein Referat über „ihren“ Stadtteil gehalten.
Hörde, so wie sie es täglich sehen und erleben. Ihr Auditorium sind rund 20 Frauen unterschiedlicher Nationalitäten. Aus der Türkei, aus Griechenland, aus Georgien, aus dem Libanon oder den ehemaligen GUSStaaten stammend, leben sie mit ihren Familien in Dortmund. Manche sind erst seit kurzem in Deutschland,
andere leben bereits in der zweiten oder dritten Generation im Ruhrgebiet. Was sie verbindet? Sie werden
zu Stadtteilmüttern ausgebildet.
I
m Projekt „Stadtteilmütter“ qualifizieren sich arbeitslose Frauen
mit Zuwanderungsgeschichte zu sozialen Ansprechpartnerinnen für
Migrantenfamilien in ihrem Stadtteil. Bei Fragen zu Erziehung, Gesundheit, Schule und Ausbildung sollen sie schon bald anderen Familien
Wege zu geeigneten Beratungsstellen, Ämtern oder Institutionen weisen.
Zugleich bilden sich die „Stadtteilmütter“ selbst weiter, um ihre Chancen
auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern – beispielsweise für eine Tätigkeit im
sozialen Bereich.
Mit Begeisterung berichtet Olga von „ihrer“ Wohnsiedlung am Hörder Clarenberg. „Die Häuser sind toll saniert, wir feiern regelmäßig Nachbarschaftsfeste, für unsere Kinder gibt es schöne Spielplätze.“ Saliha ist
Libanesin und wohnt in Körne. „Das ist angeblich alles so schön bei euch.
Das kann ich gar nicht glauben.“ Wie viele Dortmunder erinnert sie sich
noch gut, welches Konfliktpotenzial „Der Clarenberg“ in den 1980er und
1990er Jahren barg. Als Hinterlassenschaft einer verfehlten Städteplanung
galt die graue Trabantenstadt lange Zeit als Hort der Kriminalität. Saliha
ist in Dortmund geboren. Sie kann die Begeisterung für die Hochhaussiedlung nicht teilen. Elena hingegen unterstützt Olgas Eindrücke: „Die
Siedlung hat Farbe und Charme. Es gibt Sozialarbeiter, die im Auftrag der
Wohnungsgesellschaft tätig sind“, berichtet sie. Außerdem, so ergänzt sie,
löse es auch nach acht Jahren in Dortmund bei ihr immer noch Glücksgefühle aus, den Wasserhahn aufzudrehen und heißes Wasser zu bekommen.
„Tagsüber und nachts!“ Saliha nickt verständnisvoll: „So müssen sich unsere Großeltern gefühlt haben, als sie nach Deutschland gekommen sind.“
Das Einfühlungsvermögen, das die junge Frau in der Diskussion
beweist, ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen des Projekts „Stadtteilmütter“. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wissen oft nicht,
wohin sie sich mit ihren Fragen und Problemen wenden können. Weil die
Stadtteilmütter selbst Kinder haben, die Sprache ihrer Klienten sprechen
und – entweder aus eigener Erfahrung oder aus Erzählungen der Eltern
– deren Probleme kennen, werden sie akzeptiert und sind ideale Multiplikatorinnen. Gleichzeitig entdecken die Stadtteilmütter durch die Arbeit
vor Ort ihre persönlichen und beruflichen Potenziale und entwickeln neue
Kompetenzen.
18 _ argumente
Olga Plokha (Bild links) und Elena Kostezki (Bild rechts) berichten anhand von Fotos und FlippCharts, wie sie ihren Stadtteil erleben. Fotos: Joe Kramer
INFO
Das Pilotprojekt „Stadtteilmütter in Nordrhein-Westfalen – Aktiv für Arbeit
und Integration“ startet als Arbeitsgelegenheit Entgelt in den Modellstädten
Bochum, Dortmund und Essen. Die Frauen werden nach einer Qualifizierungsphase von sechs Monaten ihre praktische Tätigkeit als Stadtteilmütter
aufnehmen. Während der insgesamt 18-monatigen Projektphase erhalten die
Frauen Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende vom zuständigen
Jobcenter.
Durchgeführt wird das Projekt von der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
gemeinsam mit den Jobcentern und den Trägern der Diakonie an den Standorten Bochum, Dortmund und Essen. In Essen hat die Qualifizierungsphase bereits am 1. Februar begonnen. Bochum und Dortmund gingen im März an den
Start. Für das Projekt stehen insgesamt 1,522 Millionen Euro zur Verfügung.
Davon übernimmt die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit
rund 1,1 Millionen Euro, das Arbeitsministerium stellt 360.000 Euro aus EUMitteln zur Verfügung und die Diakonie beteiligt sich mit rund 62.000 Euro.
In NRW leben rund 4,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Im
Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund sind sie mehr als doppelt
so häufig von Erwerbslosigkeit betroffen. Die Erwerbslosenquote bei Menschen
mit Zuwanderungsgeschichte im Jahr 2009 lag bei 13,9 Prozent, bei Menschen
ohne Zuwanderungsgeschichte bei sechs Prozent. Bei den Frauen ist der Unterschied besonders deutlich: Bei Frauen mit Zuwanderungsgeschichte beträgt
die Erwerbstätigenquote nur 49 Prozent, bei Frauen ohne Zuwanderungsgeschichte dagegen 65 Prozent (jeweils bezogen auf die Altersgruppe zwischen 15
und 64 Jahren).
(Quelle: „Arbeitsmarktreport NRW 2010. Migrantinnen und Migranten auf
dem Arbeitsmarkt“.)
Das Projekt Stadtteilmütter ist gestartet: Zum Auftakt begrüßten (hintere Reihe, von rechts:) Birgit
Zoerner, Sozialdezernentin der Stadt Dortmund, Werner Bracht, stellvertretender Geschäftsführer
des Diakonischen Werks Dortmund und Lünen gGmbH, Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer
Jobcenter Dortmund, Axel Rolfmeier, Arbeitsgebietsleiter Sozialbüro, und Kristina Krcmarek, Fachanleiterin für das Projekt Stadtteilmütter die Teilnehmerinnen. Foto: Christian Scherney
Kristina Krcmarek, Fachanleiterin für das Projekt „Stadtteilmütter“
beim Diakonischen Werk Dortmund und Lünen erläutert: „Menschen mit
Zuwanderungsgeschichte sind doppelt so häufig arbeitslos wie Menschen
ohne Migrationshintergrund. Sie haben überdurchschnittlich oft keine
abgeschlossene Berufsausbildung. Die Stadtteilmütter wollen diese Mechanismen aufbrechen, bei sich selbst, aber auch in ihrer Community.“ Das
soll gelingen, indem sie zunächst selbst im Rahmen der Qualifizierung lernen, welche Behörden, Institutionen und Hilfeeinrichtungen in Dortmund
von Bedeutung sind und – falls notwendig – ihre Kenntnisse der deutschen
Sprache verbessern. Die eigentliche Arbeit der Stadtteilmütter beginnt
dann nach der Qualifizierung. „Unsere Teilnehmerinnen werden Kontakt
zu hilfebedürftigen Familien im Stadtteil aufnehmen und diese über die
verschiedenen Hilfsangebote informieren“, erklärt Martina Herold, Dozentin für die Dortmunder Stadtteilmütter.
„Wo starke Kulturen aufeinander treffen, ist es nicht immer einfach“,
bemerkt eine junge Türkin im Laufe der angeregten Diskussion. Der
Austausch junger Frauen, gestandener Mütter, westlich oder traditionell
gekleidet, mit oder ohne Kopftuch zeigt: Wo starke Kulturen aufeinander
treffen und miteinander ins Gespräch kommen, bereichert das vor allem
die deutsche Gesellschaft.
Sie wollen mehr wissen?
›Kristina Krcmarek
[email protected][email protected]
argumente _ 19
fördern _ Bildungspaket
Was steckt drin –
im Bildungspaket?
fördern _ Bildungspaket
Denn: Bedürftige Kinder und Jugendliche haben
jetzt einen Rechtsanspruch aufs Mitmachen.
Ob es um die Teilnahme an Tagesausflügen mit
der Schulklasse oder das warme Mittagessen in
Kita, Hort oder Schule geht, ob Musikunterricht
oder Sportverein, Nachhilfe oder Förderunterricht – der soziale Status eines Kindes soll nicht
mehr darüber entscheiden, ob eine Teilnahme an
diesen Aktivitäten möglich ist oder nicht.
Und wer kann Leistungen aus dem Bildungspaket bekommen?
Das Bildungspaket der Bundesregierung unterstützt Kinder und Jugendliche, deren Eltern Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld, Sozialhilfe, den
Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen. Das
Bildungspaket gilt für Kinder und Jugendliche
bis 25 Jahre. Ausnahme sind die Leistungen für
den Kultur-, Sport- und Freizeitbereich – hier
liegt die Altersobergrenze bei 18 Jahren.
Das Bildungspaket wurde am 25. Februar 2011
verabschiedet und gilt rückwirkend zum
1. Januar 2011. Entsprechend können die Familien die Leistungen beantragen.
INFO
Zunächst schien der Hartz-IV-Kompromiss viele Verlierer produziert zu haben: die Hilfeempfänger,
die sich höhere Leistungen erhofft hatten, die Bundesagentur für Arbeit, deren Etat die Ausgaben für
das Bildungspaket abdecken muss, Ursula von der Leyen (CDU) und Manuela Schwesig (SPD), die im
Laufe der zähen Verhandlungen immer mehr an Image verloren haben. Nun gibt es glücklicherweise
aber doch Gewinner: rund 2,5 Millionen Kinder bundesweit. Unter dem Motto „Mitmachen möglich
machen!“ soll das Bildungspaket es ermöglichen, dass sie bei Sport, Musik, Kultur, bei Ausflügen und
beim Schulessen dabei sind.
20 _ argumente
Kinder haben einen Anspruch auf das
Bildungspaket, wenn ihre Eltern folgende
Leistungen beziehen:
› Arbeitslosengeld II
› Sozialgeld
› Sozialhilfe
› Wohngeld
› Kinderzuschlag
Die Leistungen im Einzelnen:
•Kinder, die Kitas, Schulen oder Horte besuchen, an denen regelmäßig warme Mahlzeiten angeboten werden, bekommen einen
Zuschuss fürs Mittagessen.
•Schülerinnen und Schüler, die das Lernziel nicht erreichen oder deren Versetzung
gefährdet ist, sollen die Möglichkeit erhalten,
Nachhilfeunterricht zu nehmen. Die Lehrerin
oder der Lehrer müssen den Bedarf allerdings
schriftlich bestätigen.
•Beiträge für Kultur-, Sport- und Freizeitangebote für alle Kinder und Jugendlichen
bis 18 Jahre werden vom Amt bezahlt. Das
können zum Beispiel Mitgliedsbeiträge für
den Fußballverein oder Teilnahmegebühren
für die Flötengruppe sein. Auch hier müssen
die Eltern einen schriftlichen Nachweis des
Vereins oder der Musikschule über die Kosten
einreichen.
•Die Kosten für Tagesausflüge, die von den
Schulen oder Kitas organisiert werden, werden
erstattet. Die Schulen stellen Bescheinigungen
über solche Fahrten aus. Die Kosten für mehrtägige Ausflüge werden wie bisher erstattet.
•Für Schulbedarf wie Stifte, Hefte, Wasserfarben oder Schulranzen gibt es feste Zuschüsse
pro Schulhalbjahr.
•Für Schüler, die die nächstgelegene Schule
ihres gewählten Bildungsgangs (in der Regel
ab Sekundarstufe II) besuchen, gibt es Geld
für den Schulbus oder die Straßenbahn.
Voraussetzung ist, dass die Kosten tatsächlich
erforderlich sind und nicht bereits von anderer Seite übernommen werden.
nehmen Anträge entgegen. Der Kreis Unna
koordiniert die verschiedenen Stellen. Wirklich
erfolgreich wird das Bildungspaket nur, wenn es
vor Ort mit Leben erfüllt wird. Die Politik setzt
hierbei auf das Engagement der Menschen in
den Schulen, Kitas, Vereinen und bei den freien
Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Da die
Trägerschaft für das Bildungspaket bei den Kommunen liegt, müssen alle, die ein Angebot für
bedürftige Kinder und Jugendliche bereitstellen
möchten, sich zuerst an die zuständigen Stellen
bei den Kommunen wenden.
Für die Leistungsabrechnung und Kostenerstattung gibt es unterschiedliche Varianten. Die
Kommunen bestimmen vor Ort das Verfahren.
In Dortmund übernimmt das Sozialamt die
Bearbeitung der Anträge und die Genehmigung
der Leistungen. Im Kreis Unna ist das Jobcenter
für Arbeitslosengeld II-Empfänger Ansprechpartner. Wohngeldempfänger müssen sich an die
Kommunen wenden, auch die Familienkassen
› Kosten für die Schülerbeförderung zur nächstgelegenen Schule werden entweder insgesamt
übernommen oder es gibt, wenn die Karte auch
für andere Fahrten genutzt werden kann, einen
Zuschuss. Voraussetzung ist, dass die Beförderung
zur nächsten Schule notwendig ist und die Kosten
nicht von anderer Seite übernommen werden.
INFO
Das Bildungspaket enthält für jedes Kind
folgende Beträge:
› 100 Euro jährlich für Schulbedarf, davon 70 Euro
im ersten, 30 Euro im zweiten Schulhalbjahr
› zehn Euro monatlich fürs Mitmachen in Sport,
Kultur und Freizeit
› einen Zuschuss für jede warme Mahlzeit in der
Schulkantine, im Hort oder in der Kindertageseinrichtung (Eigenanteil der Familien = ein Euro
täglich)
› tatsächlich anfallende Kosten für Tagesausflüge in
Schule und Kita
› Lernförderung für Schülerinnen und Schüler, die
das Lernziel nicht erreichen oder deren Versetzung gefährdet ist (Übernommen werden Kosten,
die sich an den ortsüblichen Preisen für Nachhilfe
orientieren)
argumente _ 21
fördern _ Bildungspaket
fördern _ Bildungspaket
„Steckt mehr Geld in die Schulen!“
› Gute Ideen in der Theorie – komplizierte Abläufe in der Praxis
Das vom Bundestag beschlossene „Bildungspaket“ soll Kindern mehr Teilhabe ermöglichen. Kann das gelingen? Und wenn ja, worauf sollte bei der Umsetzung geachtet werden? argumente sprach mit zwei Experten,
die das aus erster Hand beurteilen können. Anne Smerdka und Michael Planken sind das Leitungsteam am
Heisenberg-Gymnasium in Dortmund-Eving.
argumente: Jahrelang lag das Augenmerk der Bildungspolitiker auf Schule
und Lehrern. Stichwort: PISA-Studie. Jetzt weitet sich der Blick auf das
Umfeld der individuellen Bildungswege. Impulse aus Sport, Kultur und
Medien gewinnen an Bedeutung. Eine neue „Allianz für Bildung“ soll die
Bildungschancen benachteiligter Kinder verbessern, oder, wie es Bundesministerin Annette Schavan gesagt hat: „Die Bildung von Kindern und
Jugendlichen, gerade von solchen, die unter ungünstigen Bedingungen
aufwachsen, ist nicht allein eine Aufgabe für die Schule, sondern für die
ganze Gesellschaft!“ Politiker-Worte oder Wahrheit?
Anne Smerdka: Natürlich ist Bildung Aufgabe der ganzen Gesellschaft!
In der Praxis hapert es aber nach wie vor. Die Politiker haben vor den
letzten Bundestagswahlen angekündigt, dass sie zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die Bildung stecken wollten. Davon sind wir noch weit
entfernt.
argumente: Haben Sie schon strategische Allianzen für die Bildung mit
außerschulischen Institutionen geschlossen?
Anne Smerdka: Es hat Vorgespräche mit verschiedenen Partnern gegeben.
Zurzeit analysieren wir, wie wir vorhandene Strukturen nutzen können.
Zum Beispiel existiert an unserer Schule in Zusammenarbeit mit der
Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus
Zuwandererfamilien (RAA) und der Universität Dortmund ein Projekt mit
Förderstudenten. Aber es ist noch nicht klar, wie man deren Leistungen
mit den Mitteln des Bildungspakets in Deckung bringen kann. Die Studenten sind jeweils für ein Jahr im Rahmen der Projekte beschäftigt. Wie
soll man deren Verträge nun mit einem Gutschein für das Bildungspaket
verknüpfen? Außerdem nehmen an dem Förderunterricht natürlich alle
Kinder teil, die es nötig haben – unabhängig von der finanziellen Situation
der Familie. Wir können ja keine Hartz IV-Fördergruppe etablieren.
argumente: Schulen, Kitas und Bildungsträger sollen sich mit der Kommune in Verbindung setzen, wenn sie beim Bildungspaket mitmachen wollen.
Wie funktioniert das?
Michael Planken: Nachdem das Gesetz endlich beschlossen war, hat die
Stadt uns eingeladen, um die Abläufe zu erläutern. Daraus ergeben sich für
die Schulen Schwerpunktbereiche, zum Beispiel die Lernförderung, in die
sie besonders stark involviert sind. Unsere Lehrer sollen jetzt entscheiden,
wie viele Stunden ein Kind in einem Schulhalbjahr zum Beispiel in Latein
gefördert werden soll.
22 _ argumente
Anne Smerdka: Die Schulen müssen anhand der Noten bestätigen, wer berechtigt ist, Mittel zur Lernförderung aus dem Bildungspaket zu erhalten.
Die Eltern können dann individuell entscheiden, wo ihr Kind Nachhilfe
bekommen soll. Die Abrechnung wiederum soll über die Schulen beziehungsweise die Nachhilfelehrer erfolgen und nicht über das Elternhaus.
Das wirft viele Fragen auf. Zum Beispiel: „Darf auch der Onkel MatheNachhilfe geben?“
Michael Planken: Wir haben hier am Heisenberg-Gymnasium ein Schulprojekt „Lernpaten“. Ältere Schüler helfen jüngeren Schülern – beide Seiten
profitieren davon. Das kostet die Eltern der förderbedürftigen Kinder kein
Geld. Allerdings könnten wir das Projekt, wenn die Schule das Geld für
die Nachhilfe aus dem Bildungspaket direkt einsetzen dürfte, gezielt weiter
ausbauen.
Anne Smerdka: Die an unserer Schule vorhandenen Strukturen passen in
diesen Fällen leider nicht zu den Strukturen des Gesetzes.
argumente: Erst wenn Sie bestätigen, dass ein Kind das Lernziel nicht erreicht oder die Versetzung gefährdet ist, können Eltern Nachhilfe aus dem
Bildungspaket beantragen. Was halten Sie von dieser Regelung?
Michael Planken: Sie ist zu einseitig. Die Kriterien sind die Noten beziehungsweise Leistungsbeurteilungen, und diese müssen sich im Bereich
mangelhaft oder ungenügend bewegen. Eine Förderung besserer Schülerinnen und Schüler in Richtung Exzellenz ist gar nicht vorgesehen. Die
gibt es aber auch in sozial schwachen Familien!
Anne Smerdka: Das ist ein entscheidender Kritikpunkt. Wir haben hier an
der Schule Projekte für alle Kinder entwickelt, für sozial abgesicherte und
für Kinder aus Problemfamilien, für Lernschwache ebenso wie für Begabte.
Diese Projekte sind ständig unterfinanziert. Das Geld des Bildungspaketes
wird für Einzelfälle, die einen hohen bürokratischen Aufwand erfordern,
verbraucht. Schade!
argumente: Welche Maßnahmen für sozial schwache Kinder gab es bereits
vor der Diskussion ums Bildungspaket an Ihrer Schule?
Anne Smerdka: Ganz bewusst haben wir beschlossen, das HeisenbergGymnasium zu einer Ganztagsschule umzustrukturieren. Wir sind uns
sicher, dass es so am besten möglich ist, Kindern, die zu Hause nicht die
notwendige Zuwendung erfahren, Förderung zukommen zu lassen. Damit
Michael Planken (stellvertretender Schulleiter) und Anne Smerdka (Schulleiterin) sprechen über Chancen und Hürden im Zusammenhang mit dem Bildungspaket. Fotos: Joe Kramer
meinen wir nicht etwa Nachhilfeunterricht am
Nachmittag. Das Erledigen der Hausaufgaben
in der Schule ist für viele eine Hilfe und die
Förderung im kreativen oder sportlichen Bereich durch die Teilnahme an AGs oder Kursen
bedeutet soziale Teilhabe. Außerdem vermitteln
wir eine Reihe außerschulischer Angebote wie
Schüleruni, Mädchen-Mentoring oder JungenMentoring. Diese Aktionen werden in der Regel
über Anschubfinanzierungen aus Stiftungsprogrammen ans Laufen gebracht – zum Beispiel
mit Geld der Mercator-Stiftung oder personeller
Unterstützung durch außerschulische Partner.
argumente: Welche Maßnahmen aus dem
Bildungspaket betreffen die Schulen noch in
besonderem Maße?
Michael Planken: Dass die Kosten für eintägige
Schulausflüge oder abendliche Theaterbesuche
übernommen werden, entlastet das Budget
unseres Fördervereins. Wir haben nämlich schon
immer darauf geachtet, dass kein Kind von
solchen Aktionen ausgeschlossen war. Das Geld
aus dem Topf des Fördervereins können wir sehr
gut auch anders einsetzen.
argumente: Und die soziale Teilhabe – die Mitgliedschaft in Vereinen zum Beispiel?
Michael Planken: Wir haben einen engen Kon­
takt zur Musikschule in Dortmund. Wenn wir
feststellen, dass Kinder besonderen Spaß an
der Musik haben, sprechen wir mit den Eltern
und machen auf das Angebot der Musikschule aufmerksam. Nun kostet die Musikschule
15 Euro im Monat. Der Grenzbetrag für die
Förderung aus dem Bildungspaket liegt aber bei
zehn Euro. Natürlich müssen die Eltern „nur
noch“ fünf Euro zuzahlen, aber die Umsetzung
ist so kompliziert – der Vorgang läuft über viele
Schreibtische: Schule, Musikschule, Sozialamt.
Hinzu kommt, dass wir gar nicht wissen, welche
Eltern Anspruch auf Leistungen haben und
welche nicht. Wir wissen nur, welche Eltern SGB
II beziehen, aber nicht, wer Wohngeld oder den
Kinderzuschlag erhält.
argumente: Was hätten Sie beim Bildungspaket
anders gemacht?
Anne Smerdka: Speziell im Bereich der Lernförderung hätte ich es für sinnvoller gehalten,
den Schulen, die nachweisen können, dass sie ef­
fek-tive Projekte in diesem Bereich durchführen,
direkt Geld zur Verfügung zu stellen. Im Be­reich
der Tagesfahrten ist der Antrag, der direkt über
das Sozialamt abgewickelt wird, ganz hilf­reich.
Was den Bereich der sozialen Teilhabe angeht,
haben wir noch zu wenig Erfahrung, um ein Urteil fällen zu können. Die Eltern, die das betrifft,
drehen jeden Cent um. Ob da wirklich fünf Euro
für den Musikunterricht zusätzlich eingesetzt
werden, ist fraglich.
Michael Planken: Das Geld für die Lehrmittel,
das pro Schulhalbjahr direkt an die Eltern gezahlt wird, ist sicherlich sinnvoll. Ich denke auch,
dass die Eltern mit diesen Beträgen verantwortungsvoll umgehen. Zudem stünde der Verwaltungsaufwand, würden jeder Stift und jedes Heft
über die Schulen abgerechnet, in keinem Verhältnis zum Nutzen. Dennoch glaube ich, dass
ein großer Teil der Mittel aus dem Bildungspaket, der für Kinder sozial schwacher Familien
bereitgestellt wurde und nun über komplizierte
Wege ans Kind gebracht werden muss, bei den
Schulen direkt besser aufgehoben wäre.
Anne Smerdka: Es kostet enorm viel Zeit,
immer wieder Partner ins Boot zu holen, um
Projekte über den Unterricht hinaus anbieten
zu können. Mein Appell an die Politik lautet:
Steckt mehr Geld in die schulischen Systeme!
INFO
Bildungspaket im Kreis Unna
Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld können ihre Anträge in
allen Geschäftsstellen des Jobcenters Kreis Unna
abgeben. Bei Bezug von Sozialhilfe nach dem
SGB XII und bei Leistungen an Kinder und Jugendliche, für die es Wohngeld oder einen Kinderzuschlag gibt, können die Anträge bei den örtlichen
Wohngeldstellen, in den Bürgerämtern und/oder
Sozialämtern gestellt werden. Die Anträge können
jedoch auch per Post an den Kreis Unna übersandt
werden, an: Kreis Unna • Stichwort „Bildungspaket“, Friedrich-Ebert-Straße 17 • 59425 Unna
Bildungspaket in Dortmund
Leistungsempfänger nach dem SGB II und XII, Bezieher von Kindergeldzuschlag und Wohngeld sowie Empfänger von Leistungen gemäß § 2 AsylbLG
bekommen die Leistungen für den Schulbedarf
automatisch ausgezahlt, sofern für das Kind bereits
Zahlungen nach dem SGB II und SGB XII erbracht
werden. Alle anderen Leistungen sind gesondert zu
beantragen; für jedes Kind ist ein eigener Antrag zu
stellen. Die Anträge liegen in den Sozial-, Familienund Aktionsbüros, den Bezirksverwaltungsstellen,
dem Arbeitslosenzentrum und im Jobcenter aus
und können dort ausgefüllt wieder abgegeben werden. Auch die Dortmunder Schulen und Kindertagesstätten werden mit den Anträgen versorgt. Die
Anträge können jedoch auch per Post übersandt
werden, an: Stadt Dortmund – Sozialamt
Stichwort „Bildungspaket“ • 44122 Dortmund
Bürgertelefon zum Bildungspaket
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
hat eine kostenpflichtige Hotline geschaltet:
0 18 05 / 67 67 21*
*0,14 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz,
maximal 0,42 Euro/Minute aus dem Mobilfunknetz
argumente _ 23
informieren _ Bildungsbörse
informieren _ Bildungsbörse
Arbeit ohne Hindernisse
› Job-Messe setzt auf Arbeitgeber mit Verantwortung
Kommunikations-Trainerin Anke
Stockhausen bietet im Rahmen der
4. Dortmunder Bildungsbörse einen
Workshop zum Thema „Erfolgsgeheimnis Stimme“ an. Foto: Joe Kramer
Wege in die Arbeit
› 4. Bildungsbörse steigt am 15. Juni 2011
Auch die 4. Bildungsbörse, die Jobcenter Dortmund und Agentur für Arbeit in Kooperation mit vielen Bildungsträgern aus Dortmund am 15. Juni 2011 veranstalten, bietet den Besuchern ein attraktives Programm:
von interaktiven Workshops über Vorträge qualifizierter Referenten bis zu unterhaltsamen Bühnenauftritten. Bildungs- und Beschäftigungsträger aus der Region stellen auf dem Friedensplatz, in der BerswordtHalle sowie im Dortmunder Rathaus ihr umfangreiches Angebot vor, beraten und informieren.
Zur Weiterbildung direkt „vor Ort“ laden Workshops und Fachvorträge
mit qualifizierten Referenten ein.
Scheffel zu stellen. Sein Workshopthema lautet: „Lampenfieber – Umgang
mit Nervosität im Bewerbungsgespräch“.
Unter anderem referiert die Kommunikations-Trainerin Anke Stockhausen
zum Thema „Erfolgsgeheimnis Stimme: Besser Sprechen – mehr erreichen!“ Anke Stockhausen, die auch als Coach arbeitet, bietet Trainings zu
Schlagfertigkeit, Kommunikation im Beruf, Gesprächsführung, Besprechungsmoderation oder Zeitmanagement an. Sie unterstützt Menschen
darin, ihre kommunikativen Ziele zu erreichen.
Über „Motivation und die Erreichung persönlicher Ziele“ spricht Prof.
Dr. Christian Zielke. Der Dozent für Kommunikation in der Wirtschaft,
Personalmanagement und Personalentwicklung an der Fachhochschule
Gießen-Friedberg und Gründer des Zielke-Instituts ist bekannt für seine
anschaulichen Workshops. Dazu trägt vielleicht auch seine ungewöhnliche
Biografie bei: Nach der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium
fuhr Zielke zur See, studierte danach Sozialwissenschaft, Pädagogik, Theologie und Jura, promovierte im Arbeitsrecht, war in der „dritten“ Welt in
der Entwicklungshilfe tätig und ist nebenberuflich auch als Rechtsanwalt
zugelassen.
Der Schauspieler und Coach Bert Udo Koch stellt sein „Ich-Konzept“ vor.
Darin verarbeitet er über 20 Jahre Erfahrung als Schauspieler und aktuelles
psychologisches Wissen. Er ermutigt Menschen, ihr Licht nicht unter den
24 _ argumente
Arbeit ohne hindernisse –
für Unternehmen mit Perspektiven!
Die Job-Messe – Arbeit ohne Hindernisse – findet dieses Jahr
Jobcenter,
Agentur für Arbeit, Berufsförderungswerk
zum zweiten Mal in den Räumen des Berufsförderungswerkes
Dortmund statt.Integrationsfachdienst und die WirtDortmund,
schaftsförderung
laden am 29.DortJuni 2011
Jobcenter, Agentur fürDortmund
Arbeit, Berufsförderungswerk
mund, Integrationsfachdienst
die Wirtschaftsförderung
wieder
Arbeitgeber derundRegion
ein, sich über BeDortmund laden Sie als Arbeitgeber ein, an dieser besonderen
schäftigungsmöglichkeiten
für behinderte Menschen
Job-Messe teilzunehmen.
zu informieren.
Nutzen Sie die Möglichkeit, sich dort als Arbeitgeber kostenfrei
zu präsentieren und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für
sich zu gewinnen.
Bei der Job-Messe „Arbeit ohne Hindernisse“ dreht sich am Mittwoch
Steigen
Sie aktiv
in bis
die16.00
Personalgewinnung
vor Ort. Seien
(29.
Juni 2011)
von ein
10.00
Uhr alles um Unternehmer
mit Verant­
Sie präsent
einem kostenlosen
Stand oderVeranstaltungsort
Stellenangebo- ist
wortung
und mit
Arbeitssuchende
mit Behinderung.
ten, die
vor
Ort ausgehängt
werden können. Dortmund, Hacheneybereits
zum
zweiten
Mal das Berufsförderungswerk
er Straße 180, 44265 Dortmund.
Denn Menschen mit Handicap sind qualifiziert und motiviert!
Wirfreue
möchten
dieses
Potentialdie
gern
„Ich
mich Ihnen
auf viele
Arbeitgeber,
auf vorstellen.
der Job-Messe präsent sind
und neue engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden wollen.
Oftmals wird das große Potenzial an Fachkräften und Spezialisten bei
die Vorteile
für sie auf
einenwirbt
blick:
Menschen
mit Behinderung
verkannt“,
Frank Neukirchen-Füsers,
Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, für die Veranstaltung. „Unsere
• kostenfreie
Darstellung
Arbeitgeber
mit mit Behinlangjährigen
Erfahrungen
mitalsder
Integrationentweder
von Menschen
einem
Messestand
(Anmeldeformular
rechts)
oder
durch
derung ins Erwerbsleben haben gezeigt, dass diese Gruppe
in der Regel
Stellenangebote
fachlich
versiert, hoch motiviert und leistungsstark ist.“
• Gewinnen Sie neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Das Jobcenter und verschiedene Kooperationspartner informieren vor Ort
auch
über Unterstützungsmöglichkeiten
Unternehmen,
die behinderte
• Informationen
über Förderangebotefür
durch
die Veranstalter
Menschen einstellen. Dabei geht es um Ausstattungen von Arbeitsplätzen,
Qualifizierungen
undtreffen
Fördermöglichkeiten.
Auf der Job-Messe
sich Arbeitgeber und qualifizierte
Arbeitssuchende vom Helfer bis zum Facharbeiter.
Arbeitsagenturchef Stefan Kulozik ergänzt: „Mit diesem Angebot bringen
wir Arbeitgeber und Menschen mit Handicap zusammen. Im Arbeitsalltag
spielen die meisten Behinderungen keine oder kaum eine Rolle. Dennoch
Job-Messe
– Arbeit ohne
Hindernisse
gibt
es durchaus Berührungsängste,
die sich
im persönlichen Kontakt auf
der
am besten
abbauen
lassen.“
amMesse
Mittwoch,
29.06.2011,
von
10:00 bis 16:00 Uhr
im berufsförderungswerk dortmund
Arbeitgeber
sich auf der Messe kostenlos an einem Stand präsenhacheneyerkönnen
straße 180
44265
dortmund
tieren
und
neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwerben. Wer keinen
Messestand besetzen will, der kann im Messebereich Stellenangebote
platzieren. Vom Helfer bis zum Facharbeiter, vom IT-Spezialisten bis zum
kaufmännischen Angestellten – die Spanne bei Angebot und Nachfrage ist
weit. Das Programm bietet einen bunten Mix aus Service und Information:
Fachvorträge, Bewerbungsmappen-Checks und konkrete Job-Angebote.
Anmeldung zur
Job-Messe – Arbeit ohne Hindernisse 2011
Fax 0231 7109-325 · Telefon 0231 7109-321
Unternehmen
Branche
Ansprechperson/Funktion
Straße/Postfach
PLZ/Ort
Telefon
Fax
E-Mail
Unter Anerkennung der Ausstellungsbedingungen melden wir
uns für die o.g. Job-Messe an.
Benötigte Ausstellungsfläche:
ca. 6 m²
ca. 12 m²
Wir benötigen
1 Tisch*
mit oder
ohne Tischdecke
2 Tische*
mit oder
ohne Tischdecke
* 0,80 m x 1,60 m, zzgl. 2 Stühle pro Tisch
kein weiteres Equipment
(eigener Messestand vorhanden)
220 V Stromanschluss
Wir haben
offene Stellen in folgenden Bereichen:
gewerblich/technisch
kaufmännisch/verwaltend
IT
Sonstige:
Datum, Stempel und Unterschrift
argumente _ 25
berichten _ Meldungen
berichten _ Meldungen
Jörg Dannenberg neu
in der Geschäftsführung
Jörg Dannenberg ist seit
Februar 2011
stellvertretender
Geschäftsführer
des Jobcenters
Dortmund.
Jörg Dannenberg (51), bisher Leiter des Teams
Gründungsförderung bei der Wirtschaftsförderung Dortmund, hat zum 1. Februar 2011 die
Aufgabe des stellvertretenden Geschäftsführers
beim Jobcenter Dortmund übernommen. Mar-
tina Raddatz-Nowack, die diese Funktion von
Januar 2010 bis Januar 2011 ausgeübt hatte,
nahm ihre frühere Tätigkeit als stellvertretende
Leiterin des Schulverwaltungsamtes wieder auf.
„Jörg Dannenberg ist hervorragend
geeignet, die Geschicke des Jobcenters als
stellvertretender Geschäftsführer positiv zu
gestalten“, betonten Oberbürgermeister Ullrich
Sierau und Stefan Kulozik, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Arbeitsagentur, in der
ersten Trägerversammlung des Jobcenters zu
Beginn des Jahres 2011 übereinstimmend.
Beide dankten zugleich Martina Raddatz-Nowack für ihre erfolgreiche Arbeit in einer nicht
ganz einfachen Zeit und wünschten ihr für
die Rückkehr ins Schulverwaltungsamt einen
guten Start. Jörg Dannenberg, der seit 1980 bei
der Stadt Dortmund tätig ist, übernimmt als
stellvertretender Geschäftsführer und kaufmännischer Leiter des Jobcenters die Bereiche
Personal, Personalentwicklung und Interner
Service.
IT’s a girls’ world
Stellfeld & Ernst: „Unternehmen mit Weitblick“
Die Stellfeld & Ernst GmbH (S&E) wurde Ende 2010 in Bremen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als „Unternehmen mit Weitblick“
ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung wurden Unternehmen geehrt, die
sich in besonderer Weise für eine altersgerechte Arbeitswelt stark machen.
S&E ist Partner des Job-Clubs Best Ager Dortmund (siehe auch argumente
2-2010). Mithilfe des Job-Clubs und des Jobcenters Dortmund konnten
bei S&E bereits neun Menschen im Alter von über 50 Jahren eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen.
Joachim Czichy, Arbeitsvermittler des Arbeitgeberservice beim
Jobcenter Dortmund, zeichnet für die Vermittlung der neun älteren Mit-
Neu: Beauftragte für Chancengleichheit
Beim diesjährigen Girls’ Day Mitte April engagierte sich auch das Jobcenter Dortmund. Zwei
Schülerinnen des Bert-Brecht-Gymnasiums,
Maike Scholland und Fabienne Samusch,
schnupperten in verschiedene Abteilungen der
Behörde. Während Maike Scholland dem stellvertretenden Geschäftsführer, Jörg Dannenberg,
über die Schulter schauen durfte (Foto), war
Fabienne Samusch bei Kay Utermark zu Gast,
der das Selbstständigenteam leitet. Maike Schollands berufliche Pläne gehen in Richtung Architektur und Design. Den Nachmittag verbrachten
die beiden Schülerinnen im Berufsinformationszentrum (BIZ), gemeinsam mit Gabriele
Herweg-Zaide, der Beauftragten für die Chancengleichheit am Arbeitsplatz des Jobcenters.
arbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. Er steht aber auch jedem
anderen interessierten Arbeitgeber beratend zur Verfügung. Seine Aufgabe
ist die Bewerberauswahl, die Information der Unternehmen über Fördermöglichkeiten sowie die Arbeitsplatz- und Praktikumsakquise.
Der Job Club Best Ager Dortmund befindet sich in Dortmund auf
dem Westenhellweg 58. Akteure aus dem Jobcenter, dem Caritasverband,
der RAG Bildung, dem Sozialamt und anderen Organisationen beraten
dort Menschen im besten Alter. Die Mitgliedschaft im Job-Club ist für die
Arbeitssuchenden freiwillig.
Sylke Schaffrin-Runkel
Gabriele Herweg-Zaide
Im Zuge der Reform des Sozialgesetzbuches (SGB) II zum 1. Januar 2011 sind
bei allen Jobcentern, so auch in Dortmund und im Kreis Unna, hauptamtliche
Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) bestellt worden.
Die Aufgaben: die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeits- und
Ausbildungsmarkt, der Abbau geschlechtsspezifischer Nachteile, die Frauenförderung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei beiden Geschlechtern
im Bereich der Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II). In Dortmund
wurde Gabriele Herweg-Zaide, für den Kreis Unna Sylke Schaffrin-Runkel zur
Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) bestellt.
Sylke Schaffrin-Runkel ist Diplom-Betriebswirtin und war viele Jahre im
betrieblichen Personalwesen tätig. Zuletzt war sie bei der Koordinierungsstelle
Frau und Beruf der Wirtschaftsförderung Kreis Unna beschäftigt. Ergänzend zu
ihrer Tätigkeit als BCA bietet Sylke Schaffrin-Runkel im Rahmen von Veranstaltungen Kunden des Jobcenters Kreis Unna Informationen zum Thema „Wiedereinstieg“ an und unterstützt das Projekt „Stark im Job. Gute Arbeit für Alleinerziehende“. Die Diplom-Sozialpädagogin Gabriele Herweg-Zaide war seit August
2009 als Arbeitsvermittlerin im Jobcenter Dortmund, zuletzt im U25 Bereich im
Projekt „Exit“, tätig. Zuvor gestaltete sie verschiedene Projekte zu den Themen
„Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und „Alleinerziehende“ aktiv mit.
Neun neue Fallmanagerinnen im Jobcenter Dortmund
Der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund,
Frank Neukirchen-Füsers, konnte Ende 2010
neun neuen Fallmanagerinnen ihre Zertifikate
überreichen. Die Mitarbeiterinnen des Jobcenters hatten sich ein Jahr lang in einer berufsbegleitenden Qualifizierung für ihre neue Aufgabe
fit gemacht. „Das beschäftigungsorientierte
Fallmanagement hat im Jobcenter Dortmund
eine lange Tradition“, so Neukirchen-Füsers,
Geschäftsführer. „ Für mich zeichnet sich das
Fallmanagement durch die ganzheitliche Betrachtung der familiären Situation aus. Die Aufgaben des Fallmanagements werden in Zukunft
weiter wachsen. Die neun neuen Fallmanagerinnen sind deshalb eine willkommene Verstärkung
unserer Teams.“
Das beschäftigungsorientierte Fallmanagement versucht, Vermittlungshemmnisse zu
reduzieren und die Lebenssituation der Kunden
zu stabilisieren. Dabei nutzen die Fallmanagerinnen und Fallmanager ihre Kompetenzen, um
den individuellen Bedarf jedes Einzelnen an
Unterstützung zu erkennen und Lösungswege
gemeinsam zu entwickeln.
Neun Fallmanagerinnen beendeten ihre Zusatzausbildung
Ende 2010 erfolgreich. Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers (l.) und seine Stellvertreterin Martina Raddatz-Nowack
(r.) gratulierten.
Das Team des Dortmunder Traditionsunternehmens Stellfeld & Ernst mit (v.l.n.r.) Geschäftsführerin Eva Ernst, Junior Andreas Ernst und Seniorchef Peter Ernst freut sich über die Auszeichnung, überreicht von Joachim Czichy (Arbeitgeberservice des Jobcenters Dortmund) sowie Frank Neukirchen-Füsers (Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund).
26 _ argumente
argumente _ 27
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Bürgerarbeit: Sozialamt und Jobcenter kooperieren
Aktionsbüro in Scharnhorst
in neuen Räumen
Das Aktionsbüro Scharnhorst-Ost hat neue
Räume bezogen. Im Mackenrothweg 6 in
Dortmund finden Bürgerinnen und Bürger jetzt
endlich die Räumlichkeiten vor, die für eine gute
Beratung notwendig sind. „Die Aktionsbüros
sind wichtiger Bestandteil des Aktionsplans
‚Soziale Stadt Dortmund‘. Die wohnortnahe
Beratung für Empfängerinnen und Empfänger
von Arbeitslosengeld II wird in Scharnhorst
sehr gut angenommen, so dass die räumlichen
Kapazitäten weiter ausgebaut werden mussten“,
beschreibt Birgit Zoerner, Sozialdezernentin der
Stadt Dortmund, den wichtigen Stellenwert der
Aktionsbüros.
„Die Vernetzung mit den übrigen
Standorten des Jobcenters ist ausgezeichnet.
Hier vor Ort kann durch die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, die auch in türkischer oder
Bescheiderklärer
russischer Sprache beraten, bereits viel erledigt
werden und für die Kundinnen und Kunden
entfallen somit Warte- und Wegezeiten“, ergänzt
Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des
Jobcenters Dortmund.
Im Rahmen der Öffnungszeiten sind es
fast 40 Beratungen täglich, die das Aktionsbüro
Scharnhorst-Ost zu verzeichnen hat. Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Aktionsbüros ist das Beraten in Leistungsfragen
und Fragen der Arbeitsvermittlung. Hier können
auch Weiterbewilligungsanträge abgegeben
werden. Beratungen über Fragen zu Kosten der
Unterkunft gehören ebenfalls zum Angebot.
Das Aktionsbüro Scharnhorst-Ost im
Mackenrothweg 6 ist dienstags und donnerstags
von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.00
Uhr geöffnet.
Das Jobcenter Dortmund hat einen neuen
Service eingerichtet: die Bescheiderklärer!
Wer Fragen zu seinem Bewilligungsbescheid hat, wendet sich einfach an die
Kolleginnen und Kollegen in Empfang/
Eingangszone, die Kunden an die entsprechenden Fachkräfte weiterleiten. Dabei
gehen Sie auch auf ganz individuelle Fragen ein. Die Bescheiderklärer erreichen
Interessierte im Service-Center, wenn sie
konkret darauf hinweisen, dass sie Fragen
zum Bescheid haben. Telefonisch ist der
Service kostenpflichtig unter 0180/1003098- 0-1110 (3,9 ct/min im deutschen
Festnetz; Mobilfunk maximal 42ct/min)
zu erreichen.
Bürgerarbeit ist das Stichwort: Gemeinsam
arbeiten das Sozialamt und das Jobcenter daran,
mittelfristig rund 400 Arbeitslosengeld IIEmpfängern eine Perspektive für den Wechsel
in der ersten Arbeitsmarkt zu bieten. Stadträtin
Birgit Zoerner begrüßte am 4. April 2011 in der
Kindertagesstätte Stollenstraße am Nordmarkt
Meral Turgut, eine der ersten Bürgerarbeiterinnen, offiziell in der Einrichtung. Drei Jahre
lang wird Meral Turgut hier in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis
im Bereich von zusätzlichen, im öffentlichen
Interesse liegenden und wettbewerbsneutralen Arbeiten tätig sein. Oder um konkreter zu
werden: Sie unterstützt die Wirtschaftsküche,
in dem sie zusätzliche Snacks vorbereitet oder
gemeinsam mit den Kindern backt, sich um
anfallende Wäsche und Aufräumarbeiten in der
Kinderküche kümmern kann.
Bis zu 400 Bürgerarbeitsstellen hat die
Stadt Dortmund ab 1. Februar 2011 besetzt.
Der Einstellung vorausgegangen war eine
sechsmonatige Aktivierungsphase. Dazu hat das
Jobcenter Dortmund circa 1.200 seiner Kunden
angesprochen, vorrangig Arbeitslose über 40
ohne Berufsabschluss. Zum 1. Mai konnte das
Jobcenter auch einen Jobcoach zur Verfügung
stellen, der die Menschen in Bürgerarbeit begleitet und mit ihnen gemeinsam entwickelt, wie
der berufliche Weg weitergehen kann.
Frage der Woche
R
NEUECE
I
V
R
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Jede Woche veröffentlicht
das Jobcenter Antworten
auf Kundenfragen, die in
den Beratungsgesprächen
besonders häufig gestellt
werden. Die „Frage der Woche“ wird auf der Homepage
www.jobcenter-dortmund.
de in der Rubrik „Presse“
veröffentlicht.
Service am Clarenberg
Bietet noch mehr Service in neuen Räumen: das Aktionsbüro in Dortmund-Scharnhorst.
28 _ argumente
Ein Aktions- und ein Jugendservicebüro wurden im April am Clarenberg
im Dortmunder Stadtteil Hörde eröffnet. In den vergangenen Monaten
renovierten dort arbeitslose Jugendliche die Verkaufsräume einer ehemaligen Apotheke. Einrichtung und Materialien wurden durch den Aktionsplan Soziale Stadt Dortmund gefördert. Im Aktionsbüro werden zukünftig
Fragen rund ums Arbeitslosengeld II beantwortet. Hier können Bürgerinnen und Bürger Umzugs- und Weiterbewilligungsanträge abgeben,
Unterstützung bei der Organisation von Kinderbetreuung erhalten und
vieles andere mehr.
Das Jugendservicebüro ist ein durch das Jobcenter gefördertes
Kooperationsprojekt von Grünbau gGmbH und dobeq gGmbH. Es bietet
zwei Arbeitsbereiche an. Die Jugendlichen können an der „Gemeinnützigen Multimediaagentur“ teilnehmen und dort unter fachlicher Anleitung
Flyer, Plakate und Broschüren erstellen. Im weiteren Arbeitsfeld, den
„Gemeinnützigen Dienstleistungen“ für den Stadtteil, arbeiten sie aktiv
an Angeboten für Kinder, Familien und Senioren im Stadtteil mit und unterstützen soziale Einrichtungen – zum Beispiel bei Veranstaltungen und
Projekten. Auch die Eröffnung der Räume organisierten und gestalteten
Jugendliche selbst.
Das Aktionsbüro ist jeden Montag von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet,
das Jugendservicebüro öffnet montags bis freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr
seine Türen. Finanziert wird das Jugendservicebüro aus Mitteln des Jobcenters und des bundesweiten ESF-Programms.
Jobcenter geht auF Sendung
Dortmund ist eine Stadt, in der viele Menschen auf Jobsuche sind. Im
Januar 2011 betrug die Arbeitslosenzahl 13,3 Prozent. Von den 37.846
offiziell arbeitslos gemeldeten Menschen wurden 7.468 von der Agentur
für Arbeit und 30.378 Menschen vom Jobcenter Dortmund betreut.
Um diese Menschen ging es im Frühjahr 2011 auch beim Radiosender
DO91.2 in der Sendung „Dortmund am Abend“. Menschen, von denen
viele seit längerer Zeit im Bezug von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) sind
und die trotz Unterstützung des Jobcenters noch keinen Job gefunden
haben. Menschen, bei denen man sich fragen muss: Wieso klappt das
nicht? Sie sind ausgebildet, intelligent, sympathisch und motiviert, aber
sie finden nichts. Der Radiosender Do91.2 hat sich auf die Suche nach
einem Job für drei von ihnen gemacht. Eine alleinerziehende Mutter,
ein 46-jähriger Kommunikationswirt und ein 56-jähriger Sachbearbeiter haben in der Sendung ihre Geschichte erzählt. Anschließend
konnten interessierte Arbeitgeber sich beim Sender, der auch auf seiner
Internetseite die Profile der drei Kandidaten veröffentlicht hatte, melden. Zuvor hatte der Pressesprecher des Jobcenters, Christian Scherney,
im Radiointerview mit vielen Vorurteilen, mit denen Menschen, die
ALG II beziehen, konfrontiert werden, aufgeräumt.
argumente _ 29
Agentur für Berufsbildung e.V.
Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14
44135 Dortmund
Tel. 0231/95 20 52 34
[email protected] • www.uv-do.de
Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Unterbezirk Dortmund
Klosterstr. 8-10
44135 Dortmund
Tel. 0231/99 34-0
[email protected]
www.awo-dortmund.de
Auslandsgesellschaft NRW e.V.
Steinstr. 48 • 44147 Dortmund
Tel. 0231/8 38 00-0
[email protected]
www.agnrw.de
Außerbetriebliche Aus­bil­
dungs­stätte der Hand­werks­
kammer Dortmund gGmbH
Huckarder Straße 111
44147 Dortmund
Tel. 0231/1 84 00-0
[email protected]
www.aa-hwk.de
Berufsförderungswerk
Dortmund im NW
Berufsförderungswerk e.V.
Hacheneyer Straße 180
44265 Dortmund
Tel. 0231/7109-0
[email protected]
www.bfw-dortmund.de
Fördern und integrieren – das sind die zentralen Aufgaben der Jobcenter. Dabei bauen wir auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den zahlreichen Projektträgern. Öffentlich geförderte Beschäftigung ist eines
der zentralen Instrumente für die Integration von erwerbsfähigen Hilfeempfängern in den allgemeinen
Arbeitsmarkt. Öffentlich geförderte Beschäftigung kann aber nur mit Arbeitgebern realisiert werden, die
Know-how, Qualität und soziales Engagement vereinen. Wir sagen an dieser Stelle deshalb allen Institutionen „Danke!“, die Projekte der Jobcenter mitentwickeln und umsetzen.
30 _ argumente
CJD Integrationsbetrieb
Zeche Germania gGmbH
Entsorgungsfachbetrieb Reinigungsdienst
Martener Str. 429
44379 Dortmund
Tel. 0231/961307-112
[email protected]
www.cjd-dortmund.de
COMCAVE.COLLEGE GmbH
Hauert 1 (Technologiepark)
44227 Dortmund
Tel. 0231/7 25 26-0
[email protected]
www.comcave-college.de
DAA Ruhr-Mitte
Friedhof 6-8
44135 Dortmund
Tel. 0231/14 08 38
[email protected] • www.daa-dortmund.de
Dortmunder Tafel e.V.
Osterlandwehr 31–35
44145 Dortmund
Tel. 02 31/47 73 24-0
[email protected]
www.dortmunder-tafel.de
Euro-Schulen Ruhr GmbH
Geschwister-Scholl-Str. 22
44135 Dortmund
Tel. 0231/95 29 64-10
[email protected]
www.dortmund.eso.de
Evangelisches Bildungswerk
Dortmund • Reinoldinum
Schwanenwall 34
44135 Dortmund
Tel. 0231/84 94-401
[email protected]
www.ebw-do.de
EWZ Entwicklungszentrum
für berufliche Qualifizierung
und Integration GmbH
Evinger Platz 11
44339 Dortmund
Tel. 0231/72 84 84-0
[email protected]
www.ewz-do.com
GFA Gesellschaft zur
För­de­rung der Arbeits­auf­
nahme mbH & Co. KG
Mallinckrodtstraße 62
44145 Dortmund
Tel. 02331/9 71 08-12
[email protected] • www.tertia.de
RAG BILDUNG GmbH •
Region Rheinland
Am Technologiepark 1
45307 Essen
Tel. 0201/8929-832
[email protected]
www.ragbildung.de
TÜV Rheinland
Akademie GmbH
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 27
44227 Dortmund
Tel. 0231/9 76 15-313
[email protected]
www.tuev-akademie.de
grieseler gmbH
Emil-Figge-Str. 80
44227 Dortmund
Tel. 0231/97 42 77 28
[email protected]
www.grieseler-gmbh.de
RAG BILDUNG GmbH
Region Westfalen
Bärenbruch 128
44379 Dortmund
Tel. 02 31/96 70 00 12
[email protected]
www.ragbildung.de
Verein zur Förderung einer
anthroposophisch orientierten Aus- und Fortbildung für
Altenpflege e.V. • Fach­semi­
nar für Altenpflege
Mergelteichstr. 47
44225 Dortmund
Tel. 0231/71 07-339
[email protected]
www.altenpflegeseminar.net
Grone Bildungszentren NRW
GmbH
Kampstr. 38 • 44137 Dortmund
Tel. 0231/91 45 50-0
[email protected]
www.grone.de
GrünBau GmbH
Unnaer Straße 44
44145 Dortmund
Tel. 0231/8 40 96-0
[email protected]
www.gruenbau-dortmund.de
Handwerkskammer Dortmund
Reinoldistr. 7–9
44135 Dortmund
Tel. 0231/54 93-164
[email protected]
www.hwk-do.de
IN VIA Katholische Mäd­chen­
sozialarbeit Dortmund e.V.
Propsteihof 10
44137 Dortmund
Tel. 0231/1848-138
[email protected]
www.invia-dortmund.de
FAW gGmbH • Akademie
Dortmund
Kronenstraße 6
44139 Dortmund
Tel. 0231/92 05-20
[email protected] • www.faw.de
Industrie- und Handels­
kammer zu Dortmund
Märkische Str. 120
44141 Dortmund
Tel. 0231/54 17-420
[email protected]
www.dortmund.ihk24.de
DGB Bildungswerk NRW e.V.
Ostwall 17–21
44135 Dortmund
Tel. 0231/55 70 44-0
[email protected]
www.dgb-bildungswerk-nrw.de
Förderungsgesellschaft für
das Hotel- und Gaststätten­
gewerbe mbH
Gabelsbergerstraße 18
59069 Hamm
Tel. 02385/93 26-0
[email protected]
www.hoga-bildung.de
maxQ. – Partner für
Kompetenz und Qualität
im Netzwerk Gesundheit,
Erziehung und Soziales
Hüttenstr. 9 • 44795 Bochum
Tel. 0234/9 30 40 11
[email protected]
www.maxq.net
BVWL
Bildungswerk Verkehr Wirt­
schaft Logistik NRW e.V.
Im Spähenfelde 51
44143 Dortmund
Tel. 0231/55 69 80 - 0
[email protected] • www.bvwl.de
Diakonisches Werk Dort­
mund und Lünen gGmbH
Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund
Tel. 0231/84 94-273
[email protected]
www.diakoniedortmund.de
frankepartner GmbH
Martin-Schmeißer-Weg 14
44227 Dortmund
Tel. 0231/97 51 41-26
[email protected]
www.frankepartner.net
Mütterzentrum Dortmund e.V.
Hospitalstraße 6
44149 Dortmund
Tel. 0231/14 16 62
[email protected]
www.muetterzentrumdortmund.de
Bildungszentrum
Ruhr-Lippe GmbH
Reinoldistr. 17-19
44135 Dortmund
Tel. 0231/52 84 56
[email protected] • www.br-l.de
ISB-Regie für
Arbeits­gelegen­heiten
Rolandstr. 10 • 44145 Dortmund
Tel. 0231/84 94-174
[email protected]
www.diakoniedortmund.de
GBB Gesellschaft
für Bildung und Beruf e.V.
Untere Brinkstr. 81-89
44141 Dortmund
Tel. 0231/55 72 17-0
[email protected]
www.gbb-gruppe.de
Bildungszentrum Westfalen
für Wirtschaft, Handel und
Soziales e.V.
Hamburger Straße 110
44135 Dortmund
Tel. 0231/52 38 35
www.bildungszentrumwestfalen.de
ISB e.V. - Die Träger­koope­ra­
tion Dortmunder Beschäf­ti­
gungs-, Qualifizierungs- und
Beratungsträger
Koordinierungstelle:
Unnaer Str. 44
44145 Dortmund
Tel. 0231/8 40 96-42
[email protected]
www.isb-dortmund.de
Bildungsmeile GbR
Schützenstraße 183
44147 Dortmund
Tel. 0231/7 76 49 39
[email protected]
www.bildungsmeile.de
Auch an alle ungenannten Kooperationspartner.
CJD Dortmund
Umweltwerkstatt
Martener Str. 429
44379 Dortmund
Tel. 0231/96 13 07-0
[email protected]
www.cjd-dortmund.de
Dobeq GmbH
Klosterstraße 8–10
44135 Dortmund
Tel. 0231/99 34-0
[email protected] • www.dobeq.de
Fahrschule Wurzel GmbH
Brackeler Hellweg 128
44309 Dortmund
Tel. 0231/9 25 25 25
[email protected]
www.fahrschule-wurzel.de
Berufsfortbildungswerk des
DGB GmbH
Emscherstr. 66
45891 Gelsenkirchen
Tel. 0209/7 00 92 70
[email protected]
www.bfw-ruhr.de
Bildungskreis Handwerk e.V.
Lange Reihe 67
44143 Dortmund
Tel. 0231/51 77-140
www.bildungskreishandwerk.de • [email protected]
Danke!
Caritasverband Dortmund e.V.
Propsteihof 10
44137 Dortmund
Tel. 0231/18 48-160
[email protected]
www.caritas-dortmund.de
DBS Training & Consulting
GmbH
Im Spähenfelde 51
44143 Dortmund
Tel. 0231/88 08 81 90
[email protected]
www.dbs-consulting.net
DEKRA Akademie GmbH
Alter Hellweg 52
44379 Dortmund
Tel. 0231/96 10 15-0
[email protected]
www.dekra.com
Gewerkstatt gGmbH
Schleipweg 20
44805 Bochum
Tel. 0234/23 63 64
[email protected]
www.gewerkstatt.de
PariSozial – Gemeinnützige
Gesellschaft für paritätische
Sozialdienste mbH
Friedensplatz 7
44135 Dortmund
Tel. 0231/18 99 89-12
[email protected] • www.paritaetnrw.org
Projektfabrik e.V.
Ruhrtal 5 • 58456 Witten
Tel. 02302/2 03 52 30
[email protected]
www.projektfabrik.org
REFA Nordwest e.V.
Verband für Arbeitsgestaltung,
Betriebsorganisation und
Unternehmensentwicklung
Emil-Figge-Straße 43
44227 Dortmund
Tel. 0231/75 81 00-0
[email protected]
www.refa-nordwest.de
RWTÜV Akademie GmbH
Industriestr. 3 • 59425 Unna
Tel. 02303/9 61 10-11
[email protected]
www.rwtuev-akademie.de
SKM - Katholischer Verein
für soziale Dienste in
Dortmund e.V.
Propsteihof 10
44137 Dortmund
Tel. 0231/18 48-117
[email protected]
www.skm-dortmund.de
Sozialdienst Katholischer
Frauen e.V.
Anna-Zillken-Berufskolleg
Arndtstraße 5 • 44135 Dortmund
[email protected] • www.annazillken-berufskolleg.de
Verein zur Förderung von
Frauenerwerbstätigkeit im
Revier (VFFR) e.V.
Deutsche Straße 10
44339 Dortmund
Tel. 0231/985158-0
[email protected] • www.vffr.de
VHS Dortmund
Hansastr. 2-4 • 44137 Dortmund
Tel. 0231/50-2 47 27
[email protected]
http://vhs.domap.de
WbI startup GmbH –
.garage ruhr
Hermannstr. 75 (Stiftsforum)
44263 Dortmund
Tel. 0231/4 74 10-0
[email protected]
www.garagedortmund.de
WBS Training AG
Stockholmer Allee 32c
44269 Dortmund
Tel. 0231/75 44 70
[email protected] • www.
wbstraining.de
Stadt Dortmund 50/7
Hospitalstraße 2-4
44149 Dortmund
Tel. 0231-5 02 25 07
[email protected]
Weiterbildungsinstitut
WbI GmbH
Westenhellweg 85-89
44137 Dortmund
Tel. 0231/91 44 05-0
[email protected]
www.weiterbildungsinstitut.de
Stadt Dortmund – Ausschuss
für Soziales
Friedenplatz 1
44122 Dortmund
Tel.: 0231/50-2 20 11 oder
0231/50-2 20 12
[email protected]
oder [email protected]
Werkhof Projekt gGmbH
Nordring 43 • 59423 Unna
Tel. 02303/2805-0
[email protected]
www.werkhof-projekt.de
Stadtteil-Schule e.V.
Oesterholzstr. 120
44145 Dortmund
Tel. 0231/81 67 10
[email protected]
www.stadtteil-schule.de
TOP CAD/CAM-Schule GmbH
Erfurter Straße 21
44143 Dortmund
Tel. 0231/56 22 12-45
[email protected]
www.top-cad.de
TÜV NORD Akademie •
Geschäftsstelle Rhein-Ruhr
Gildehofstr. 2 • 45127 Essen
Tel. 0201/3 19 55-28
[email protected]
www.tuev-nord.de
Westfälische Almetalbahn e.V.
Mooskamp 23
44359 Dortmund
Tel. 0231/3 95 64 17
[email protected]
www.bahnhof-mooskamp.de
Wirtschaftsdienst
Handwerk GmbH
Lange Reihe 62
44143 Dortmund
Tel. 0231/51 77-140
[email protected]
www.wdh.innung-dortmund.de
Wirtschaftsförderung
Dortmund
Töllnerstr. 9-11
44122 Dortmund
Tel. 0231/50 2 20 59
[email protected] • www.wbf-do.de
argumente _ 31
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Jobcenter Dortmund
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