ZOOM`12 - Deutscher Jugendfotopreis

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ZOOM`12 - Deutscher Jugendfotopreis
Deutscher Jugendfotopreis
Bilder & Projekte
ZOOM’12
kopaed
ZOOM’12: DEUTSCHER JUGENDFOTOPREIS – BILDER UND PROJEKTE
Mit dieser ZOOM-Ausgabe stellen wir die jungen und jüngsten Fotografinnen und
Fotografen vor, die beim Deutschen Jugendfotopreis 2012 erfolgreich waren. Die
Auswahl der Bilder hat uns wieder eine große Freude bereitet! Um die Wirkung der
Bilder zu unterstützen, haben wir uns entschieden, sie möglichst großformatig zu
drucken. Aus den meisten Serien haben wir ein starkes Bild ausgewählt, in einigen
Fällen haben wir das Layout der eingesandten Bildtableaus beibehalten. Unsere
Absicht war es, ein möglichst schönes Buch zu gestalten, welches die Trends der
jungen Fotoszene dokumentiert und zu neuen Projekten anregt.
Motivieren sollen auch die Textbeiträge. Silvia Götz und Anne Kuhn beziehen sich darin auf ihre prämierten Gruppenprojekte und geben Tipps für konkrete Fotoaktionen
mit Kindern und Jugendlichen. Der Text von Torsten Scheid hingegen öffnet das Feld
der Fotografie um die Dimension des Internets. Wie lässt sich mit »vorgefundenen
Bildern« künstlerisch arbeiten? Auch dieser Text bietet, da sind wir uns ganz sicher,
so manchen produktiven Impuls.
Wer sich mit Fotografie intensiv befasst, hat die Möglichkeit, die Welt völlig neu zu
sehen, kann Bilder-Welten erfinden, Augenblicke einfrieren, den allgegenwärtigen
Fotostream unterbrechen und eigene Blicke mit Anderen teilen. Auch dieses Buch
soll entschleunigend wirken und die Konzentration auf die großartigen Bilder er­
möglichen.
Für diejenigen, die mehr wissen wollen: alle Fotos, die vollständigen Serien sowie
die Jurybegründungen finden sich auf www.jugendfotopreis.de/bilderberg. Sehr
lesenswert sind dort auch die Interviews mit den Preisträgerinnen und Preisträgern.
Der Deutsche Jugendfotopreis existiert seit über 50 Jahren. Er hat sich zum größten
Forum der jungen Fotoszene entwickelt und bringt ihre Sichtweisen, Gedanken und
Gefühle zum Ausdruck. Dass dabei nicht die technischen Kriterien und konven­
tionelle Ästhetik im Vordergrund stehen, sondern ungewöhnliche, persönliche und
packende Bilder, dürfte sich beim Betrachten sofort vermitteln. Spannend sind
immer wieder auch die vielfältigen Aktivitäten im pädagogischen Bereich.
Wir danken dem Auswahlgremium und der Jury für ihre engagierte fachliche Mit­
arbeit; ebenso danken wir dem großen Team der künstlerischen und pädagogischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den Förderern, Unterstützern und Koope­
rationspartnern. Und natürlich danken wir auch den tausenden jungen Fotografinnen
und Fotografen, die sich am Deutschen Jugendfotopreis beteiligt haben.
Jan Schmolling
Leiter des Deutschen Jugendfotopreises
I
Inhalt
Jan Schmolling: ZOOM’12 I
Foto-AG des Schubart-GymNASIUMs Ulm III Luca Mifune
Poling 1 Tanja Tuyet Minh Dao 2 Pascal Schonlau 4
Yana Wernicke 5 Rocco Bob Bofinger 6 Fotogruppe
explorerkids* im kujakk 8/9 Moira Frank 10 Gregor
Grote 11 Fotogruppe Alchemisten in Pankow 12 Rafael
Ibarra 14 Darja Nagel 16/17 Finn Gölitzer 18 Sarah
Trapp 19 Aaron Schwerdtfeger 20 Fotogruppe JMC
Fotoworkshop 21 Katharina Krahn 22 Anna Weigelt 23
Malte Zenses 24 Foto AG der GGS am Nützenberg 26
Fotogruppe Anton & Valentin 27 Martin Genz 28/29 Max
Füllbier 30 Fotogruppe compfotokids* im KiKo 31 Hans
Findling 32 Julia Börchers 33 Fabian Birke 34 Fotogruppe
Klasse 10c des Goethe-GymNASIUMs Hamburg 36 Alicia
Kassebohm 37 Sunna Gottschewski 38 Hans Findling 39
Jonas Wresch 40/41 Juliane Herrmann 42 Maren
Demant 43 Marius Maasewerd 44 Dvorah Kern 46 Jella
Nonnenmacher 47 Jan Eric Euler 48 Henrik Schipper 50
Angelika Friesen 52 Lina Ruske 54 Daniel Stosse 56 Jerun
Vahle 58 Juliane Herrmann 60 Lisa Marlen Bousvaros 61
Tjefa Wegener 62 Vera Zlatic 64 Andreas Hopfgarten 65
Jacob Nadolny 66 Fotogruppe Kunst-LK des HumboldtGymNASIUMs Bad Homburg 68 Fotogruppe Oberstufe der
Johannes-Gutenberg-Schule 70 Franz Grünewald 71
Morgane Renou 72 Johanna Selge V Diego León-Müller VI
Anne Kuhn und Lilli Thöne: Fotoprojekte mit Grund­
schülern 74 Silvia Götz: Fotoprojekte in der Schule –
wie geht das? 78 Dr. Torsten Scheid: Editing the world.
Visuelles Strandgut aus dem Internet 82 Infos/Jury/
Team 86 Preisträgerinnen und Preisträger 87 Förderer
und partner 88 Impressum 88
II
Foto-AG des Schubart-Gymnasiums Ulm, »In Ulm unterwegs von A–Z«
III
1
Luca Mifune Poling, aus der Serie »Stoppelfeldrennen«
2
3
Tanja Tuyet Minh Dao, »Gravity doesn`t stop me!«
Pascal Schonlau, »Neulich auf dem Feld«
4
5
Yana Wernicke, aus der Serie »Indien«
Rocco Bob Bofinger, »Nikita und Ivy«
6
7
Fotogruppe explorerkids* im kujakk, »Gegenlicht« aus der Serie »Licht und Schatten«
8
9
Fotogruppe explorerkids* im kujakk, »Schattenweihnacht« aus der Serie »Licht und Schatten«
Moira Frank, »Sea« aus der Serie »Rückwärtssehen«
10
11
Gregor Grote
Fotogruppe Alchemisten in Pankow, aus dem Fotobuch »Alchemisten«
12
13
Rafael Ibarra, aus der Serie »The innocent Eye«
14
15
Darja Nagel, aus der Serie »Mazedonien«
16
17
Darja Nagel, aus der Serie »Mazedonien«
Finn Gölitzer, »Gedankenfreiheit«
18
19
Sarah Trapp, »Der Kuss« aus der Serie »Public Emotions«
Aaron Schwerdtfeger, »Blick« aus der Serie »Portrait«
20
21
Fotogruppe JMC Fotoworkshop, aus der Serie »Under the Surface«
Katharina Krahn, »Australien«
22
23
Anna Weigelt, »Meine erste Liebe«
Malte Zenses, aus der Serie »Und du fährst einfach daran vorbei«
24
25
Foto-AG der GGS Am Nützenberg, aus dem Fotobuch »Unterwegs – auf der Suche nach …«
26
27
Fotogruppe Anton & Valentin, »Schlafmütze« / »Eine verletzte Wiener«
Martin Genz, aus dem Fotobuch »Ein Sarg nur und ein Leichenkleid«
28
29
Martin Genz, aus dem Fotobuch »Ein Sarg nur und ein Leichenkleid«
Max Füllbier, aus der Serie »random.noise«
30
31
Fotogruppe compfotokids* im KiKo, »Hohe Sprünge« aus der Serie »Schattengestalten unterwegs in der Abenddämmerung«
Hans Findling, aus der Serie »Lost«
32
33
Julia Börchers, aus der Serie »film noir«
Fabian Birke, aus dem Fotobuch »Homestories«
34
35
Fotogruppe Klasse 10c des Goethe-Gymnasiums Hamburg, »Der komische Mann« aus der Plakatserie »Bedeutende Personen aus Lurup«
36
37
Alicia Kassebohm, »Schweben«
Sunna Gottschewski, »Kleines Boot auf großem Meer«
38
39
Hans Findling, »Überflieger«
Jonas Wresch, aus der Serie »Immobilis – Eigenheim Wohnwagen«
40
41
Jonas Wresch, aus der Serie »Immobilis – Eigenheim Wohnwagen«
Juliane Herrmann, aus der Serie »Cala Millor«
42
43
Maren Demant, »Blue«, »Orange«, »Pink«, »Red«, »Yellow« aus der Serie »California Polaroids«
Marius Maasewerd, aus der Serie »Blessed Care«
44
45
Dvorah Kern, aus der Serie »Still«
46
47
Jella Nonnenmacher, aus der Serie »Helle Punkte«
Jan Eric Euler, aus der Serie »Between the Woods«
48
49
Henrik Schipper, aus der Serie »Flughafen Weeze«
50
51
Angelika Friesen, »Respekt?«
52
53
Lina Ruske, aus dem Fotobuch »Die Raute«
54
55
Daniel Stosse, aus der Serie »Erinnerungen«
56
57
Jerun Vahle, aus dem Fotobuch »Anywhere you go.«
58
59
Juliane Herrmann, aus der Serie »Cala Millor«
60
61
Lisa Marlen Bousvaros, »Im Wind« aus der Serie »Auf Rollen und Pfoten«
Tjefa Wegener, aus dem Arbeitstagebuch »Ich bin gern bei dir«
62
63
Vera Zlatic, aus der Serie »Heim«
64
65
Andreas Hopfgarten, »Aslan Ankara« aus der Serie »Hercules Erben«
Jacob Nadolny, »Sommerabend«
66
67
Fotogruppe Kunst-LK des Humboldt-Gymnasiums Bad Homburg, »Choucho« aus der Serie »\Metamorphose\«
68
69
Fotogruppe Oberstufe der Johannes-Gutenberg-Schule, Kirchberg
70
71
Franz Grünewald, »berlin.«
Morgane Renou, »Kevin« aus der Serie »Le Grand Real«
72
Fotoprojekte mit Grundschülern
Anne Kuhn und Lilli Thöne
»Ich heiße Lilli und bin neun Jahre alt.
Ich bin im Offenen Ganztag meiner Schule und dort bieten
sie ganz viele AGs an. Unter anderem auch die Foto-AG. Ich
habe mich in der Foto-AG angemeldet, weil ich auch sonst
viel fotografiere.
Nach den Sommerferien ging es endlich los. Zwölf Kinder
hörten Frau Kuhn (die Leiterin der Foto-AG) zu, die gerade
erklärte, wie man gute Bilder macht.
Jeder bekam eine Kamera und fotografierte. Irgendwann
gingen wir in den Wald. Unser Thema: Fotobücher.
Alle hatten sofort einen oder mehrere Partner. Nur ich blieb
übrig. Auch alle Kuscheltiere waren vergeben, außer zwei
Enten. Ich dachte, es wird ein Buch für die Erstklässler. Also
nahm ich mir die Enten, und sofort kam mir eine Idee: Eine
Freundschafts­geschichte.
Gut, dass es ein sonniger Frühlingstag war, denn zum Fotografieren braucht man Sonne. Erst einmal musste ich mich
mit der Kamera vertraut machen und dann ging es los: den
Auslöser erst halb durchdrücken und dann ganz.
So entstanden viele Bilder.
Den Text für die Geschichte habe ich mir dabei einfach nur
grob gedacht. Später habe ich ihn ganz aufgeschrieben.
Ich bin froh, dass mir viele Bilder gelungen sind. Frau Kuhn
sagt uns immer, wenn wir etwas Wichtiges vorhaben, wie
man die Bilder scharf fotografieren kann:
›Nicht gegen das Licht fotografieren. Den Auslöser erst nur
halb durchdrücken. Nicht zu nah rangehen.‹
Mir gefällt am Fotografieren, dass man nicht immer nach
Regeln fotografieren muss, sondern auch mal machen
kann, was man will. Und mir gefällt nicht so gut, dass wir,
wenn neue Kinder in die AG kommen, alles wiederholen
müssen. Aber sonst wüssten die Neuen ja nicht, wie man
richtig fotografiert.
Sonst finde ich, dass die Foto-AG die beste AG ist.
Im Offenen Ganztag dürfen wir nichts mit Kameras, Handys
oder anderem elektrischen Zeug machen. Nur in der FotoAG können wir mit Kameras Fotos schießen, ohne dass wir
Ärger kriegen.
Immer wenn es Dienstag ist, freue ich mich schon auf die
Foto-AG. Auch wenn ich dienstags einen anstrengenden Tag
mit Foto-AG und dann noch Gitarrenunterricht habe, werde
ich in der Foto-AG wieder richtig gut gelaunt.
Ich bin froh, dass wir mein Buch für den Deutschen
Jugend­foto­preis ausgewählt haben.«
So beschreibt Lilli unsere gemeinsame Arbeit und ihren Fotobuchbeitrag über die Ente, die einen Freund sucht.
74
In diesem Fotoprojekt sind mehrere Fotobücher entstanden. Manche, wie das »Entenbuch«, wurden in einer Druckerei gedruckt. Andere wurden selbst ausgedruckt,
mit handschriftlichen Texten versehen und dann selbst gebunden. Neben diesen
Unikaten gab es auch ein gemeinsames Buch: »Auf der Baustelle«, eine Fotodoku­
mentation aller AG-Fotografen vom Abriss eines Schulgebäudes, der mehrere
Wochen dauerte.
Zu Beginn meiner Fotoprojekte, die ich seit 2005 an verschiedenen Stadtteilgrundschulen in Wuppertal anbiete, gibt es immer einen Arbeitstitel, der die vorhandenen Bedürfnisse der Kinder aufgreift und im Projektverlauf mit ihnen erweitert
und fokussiert wird. Der Fächer unserer Fotoprojekte ist weit und bunt: Die Kinder
foto­g rafieren in Stadtteilprojekten ihren »Kiez«. Wir besuchen ansässige Firmen, Geschäfte, Kirchen, bekannte und weniger bekannte Orte. Oder wir pirschen durch den
Wald, die Natur, entdecken die Jahreszeiten oder Tiere in der Umgebung. Spielzeug
wird ausgewildert, oder die Kinder bebildern eigene Geschichten. Und wenn draußen
nichts geht, kann man sich drinnen verkleiden und verändern, Fotobücher machen
und betexten, die eigenen Fotos am Computer mit einem Bildbearbeitungsprogramm
gestalten. Alle Sinne werden gleichermaßen angesprochen und geschult. Die Kinder
lassen sich auf diese Aufgaben gern ein und sind begeisterte Fotografen.
Weiterhin bieten die Fotoprojekte den Kindern noch einen Ansporn: Die Ausstellung
und Vorstellung ihrer Werke im öffentlichen Raum und die Teilnahme an öffent­
lichen Fotowettbewerben. Im Rampenlicht zu stehen und die ausgewählten Fotos
zu präsentieren oder auf großer Bühne einen Preis entgegen zu nehmen, das sind
besondere Erlebnisse. Die öffentliche Anerkennung macht stolz und glücklich und
motiviert auch nachfolgende »Generationen«.
Die bisherigen Projekte liefen über ein ganzes Schuljahr. Einmal wöchentlich am
Nachmittag treffe ich mich mit zehn bis 14 Kindern der 3. und 4. Klassen zur Foto-AG.
Die Kinder haben sich entweder selbst angemeldet oder wurden von ihren KlassenlehrerInnen dazu motiviert. Die LehrerInnen wählen dafür gern die Kinder aus, die
im Klassenverband zu kurz kommen. Es sind die ruhigen, introvertierten, die mit besonderem Förderbedarf, aber auch die begabten schnellen Denker. Die Gruppen sind
immer eine bunte, für alle anregende Mischung. Erfolgreich verlief auch ein Projekt
mit Migrantenkindern. Ihre sprachlichen Defizite spielten endlich einmal keine Rolle.
Sie konnten sich mit und durch ihre Fotos ausdrücken. Die Entwicklung der einzelnen
Kinder wird im Laufe des Projektjahres in ihren Fotos sicht- und nachvollziehbar.
Zu meiner Ausstattung gehören eine Reihe hochwertiger Systemkameras mit
Wechsel­­objektiven und einfache Kleinbildkameras sowie Stative und Taschen­
lampen, die ich selbst oder über sachbezogene Spenden beschafft habe. So kann
ich je nach Bedarf und Aufgabenstellung jedes Kind mit einer Kamera ausstatten.
Projekt­abschnitte, in denen die Kinder zu zweit mit einer Kamera arbeiten, fördern
die Dialog- und Teamfähigkeit. Da sie schnell erkennen, dass die Fotos mit den
System­k ameras hochwertiger sind, möchten alle »wie ein richtiger Profi-Fotograf«
mit einer »Großen« fotografieren.
Es ist Teil meines Konzeptes, den Kindern Einblicke und Perspektiven zu eröffnen,
ihre Neugier zu wecken und zu stillen, ihnen Wege zu zeigen, digitale Technik kreativ
einzusetzen und selbst etwas zu gestalten. Zur Bildbetrachtung, Besprechung, Auswahl und Schärfung des Blickes auf Technik und Motiv setze ich Laptop und Beamer
oder einen großen Flachbildschirm ein. Die Möglichkeit der Bearbeitung von Fotos
am Computer hängt von der Ausstattung der Schulen ab.
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Sich mit Bildern und Fotos auszudrücken, einen eigenen Stil zu entwickeln und die
Möglichkeiten einer hochwertigen Kameratechnik zu nutzen – das reizt jedes Kind.
Die Kinder gestalten in einem Projekt eigene Geschichten, allein oder in kleinen
Gruppen. Mit Spielzeug (Playmobil, kleine Plüschtiere, Autos), Stativ und Kamera sind
wir unterwegs. Die Kinder überlegen sich Geschichten, setzen ihre Protagonisten in
Szene und fotografieren diese: Mal auf dem Boden kauernd, durch die Grasnarbe,
dann am langen Einbein-Stativ mit hochgestrecktem Arm aus der Vogelperspektive;
mal scharf im Vordergrund und mit verschwommener Umgebung oder mit fokussiertem Detail im weniger bedeutsamen Umfeld.
Im Anschluss werden die Bilder ausgewählt und in die richtige Reihenfolge gebracht,
ein passender Text geschrieben und daraus ein Buch gemacht. Wenn sich dann noch
Abnehmer finden, sind die »kleinen Fotoautoren« glücklich.
Digitalkameras können (fast) unendlich viele Bilder speichern. Das Abspeichern und
eine erste Sortierung ist am Anfang meine Aufgabe. Nach einer Reihe gemeinsamer,
kritischer und selbstkritischer Auswahl-Bild-Betrachtungen sind die Kinder in der
Lage, selbst zu unterscheiden. Wenn sie den Blick für das besondere Foto nicht schon
mitbringen, entwickeln sie ihn im Laufe der AG-Zeit.
Das Bilderflut-Problem lässt sich eindämmen, indem man den Kindern den Einsatz
der Löschtaste erlaubt. Da alle Kameras über ein Display verfügen, können sie ihre
Bilder unmittelbar ansehen und beurteilen. Bei der Erstellung der Fotogeschichten
hat sich dies bewährt, da so die Anzahl der Bilder pro Geschichte festgelegt und
gesteuert werden kann.
Die Kinder haben in all den Jahren mein Vertrauen nie enttäuscht. Sie halten sich an
die Regeln und gehen für ihr Alter recht sorgsam mit den Kameras um. Wenn es jemals den kleinsten Hauch anfänglicher Skepsis bei mir gab, war er schnell verflogen,
und ich freue mich auf jedes neue Projekt. Denn auch ich lerne jedes Mal von dem
unverstellten Blick der Kinder.
A nne Kuhn veranstaltet Fotoprojekte für Kinder,
u. a. den Wuppertaler Kinderfotomarathon.
L illi Thöne ist mit der Foto-AG »GGS Am Nützenberg«
Preisträgerin beim Deutschen Jugendfotopreis 2012.
Der vorliegende Beitrag »Fotoprojekte mit Grundschülern«
basiert in Teilen auf dem Beitrag »Auf Fotopirsch« von Anne Kuhn,
in »Die Grundschulzeitschrift«, Ausgabe 260/2012, S. 42f.
Fotos: Kinderfotoprojekte Anne Kuhn
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Fotoprojekte in der Schule – wie geht das?
Silvia Götz
Die Eckdaten
Schule Goethe-Gymnasium, Hamburg-Lurup
Klasse 10c
Klassengröße 26 Schülerinnen und Schüler
Fach Kunst
Zeitumfang 2 Projekttage, 8:00–15:15 Uhr
Leitung Silvia Götz, Kunst- und Mathelehrerin
der Klasse 10c
Kooperations- Martin Richter (Fotograf) und
partner Markus Bertuch (Künstler)
Ort Kunstraum und 2 Kellerräume als Fotostudio
Ausstattung 2 digitale Spiegelreflexkameras, 2 Baulampen,
Plakatdruck
Finanzierung
Resultat
Plakatierung
Ausstellung
1 Rechner, 1 Drucker, Schulkopierer, A4-Papier,
von der Klasse gesammeltes Collagematerial,
verschiedene Stifte, Farben und Pinsel,
A4-Scanner
Online-Druckerei im Offset
Honorar und Druckkosten zum größten Teil über
den Verfügungsfond Lurup
9 verschiedene Plakate in A1,
Auflage: je 300 Stück
in Luruper Supermärkten, Hauseingängen, in der
Bücherhalle, Schwimmbad …
in der Schule, im Landesinstitut und im
Stadtteilhaus Lurup
Anhand der Plakatserie »Bedeutende Personen
aus Lurup« möchte ich den Entstehungsprozess
veranschaulichen.
Schritt 1: Die Ideenfindung
Nach dem Fotoprojekt »Wer ist das denn? – Eine experimentelle
Stadtteilzeitung für Lurup«, entwickelt sich der Wunsch, eine
neue Fotoaktion zu realisieren. Es wird klar, dass es wieder um die
Schüler­innen und Schüler und ihren Stadtteil gehen soll. Kunst
soll raus auf die Straße! Einfach Leute auf der Straße zu fotografieren ist aber langweilig, und eigentlich möchte die Klasse sich
auch gerne wieder selber porträtieren. In einem ersten Treffen mit den beiden Kooperationspartnern Markus Bertuch und
Martin Richter entwickeln diese die Idee, die Ausdruckskraft von
Porträtfotogra­f ien durch Collage und Übermalung zu verstärken
bzw. umzudeuten und so die Eigenschaften der dargestellten
Personen zu verschärfen. Ich bin skeptisch, führt doch gerade
Collage im Kunstunterricht oft zu hemmungslosem Zukleistern der
Fläche ohne Bedeutungszuwachs. Markus Bertuch hat aber gute
Collagenbeispiele aus Kunst und Werbung gesammelt und kann
mich damit überzeugen, einen Versuch zu wagen. Kunst besteht
nicht aus Nachahmen, aber gutes Material als Ideenanregung hilft
immer! Inhaltlich schlagen die beiden Kooperationspartner einen
Rollentausch vor: Die Schülerinnen und Schüler könnten »bedeutende« Personen aus ihrem Umfeld re-inszenieren. Menschen,
die im Stadtteil jeder kennt und die wie kleine Berühmtheiten im
Mikrokosmos des Viertels erscheinen. Die Re-Inszenierung besteht
darin, dass diese Menschen nicht als Motiv dienen, sondern von den
Schülern selbst in einer Fotoaktion in der Schule inpersoniert und
fotografiert werden. Da so eine Inszenierung vor Ort in der Schule
möglich ist, würden wir keine Zeit mit der Suche nach Motiven im
Stadtteil verlieren. Eine Theorieeinheit über Plakate und Collage ist
erforderlich sowie kleine Vorübungen zur Kreativität und Ideenfindung. Aber wie lässt sich das Projekt an nur zwei Schultagen
realisieren? Eine gute Stundenplanung ist notwendig!
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Schritt 2: Die Projektplanung und -umsetzung
Projekttag 1
8:00–8:20 Auflockerungsübung: Blind zeichnen zu Musik am
Boden
A1-Papier, Stifte, Musik
8:20–9:35 Thema: Bedeutende Personen aus Lurup
Einzelarbeit: Beschreibe eine Person aus Lurup,
der du oft begegnest / vor der du Angst hast /
die du witzig findest / die viele Leute kennen /
die du gerne kennenlernen möchtest. Die
Fıguren werden in kleinen Gruppen gegenseitig
vorgestellt und die besten im Plenum diskutiert.
Fragerunde: Gibt es noch weitere »bedeutende
Personen« in Lurup?
Metaplankarten, Stifte, Pinnwand
9:35–10:00 Kleine Pause
10:00–11:30 Jetzt stellt ihr die bedeutenden Personen dar!
Jede Gruppe wählt zwei Fıguren aus. Wer stellt
wen dar? Und wie? Wer dirigiert? Wer kennt die
Fıgur am besten? Wie kann man sie am besten
darstellen? Möglichst aber ohne Requisiten! Wer
fotografiert? Wer assistiert?
Zwei Fotostudios im Keller, betreut von Martin
Richter/Silvia Götz.
Die Porträts werden in A4 ausgedruckt
und oft kopiert. Sie dienen als Grundlage
für Collagearbeiten und Übermalungen am
2. Projekttag.
2 Spiegelreflexkameras, 2 Stative, 2 Baulampen,
weißer Hintergrund, 1 Rechner, 1 Farbdrucker A4,
1 Kopierer
11:30–12:30 Mittagspause
79
12:35–13:20 Theorie: Plakate und Collage
Beispiele aus Mode, Kunst und Werbung,
Beispielkünstler aus der Kunstgeschichte.
Welche sind warum gut? Erarbeitung von
Kriterien.
Beamer, Laptop
13:25–15:00 Übermalungs- und Collageübungen
Porträtbild zum Üben als Schwarzweiß-Kopie
für alle.
Wähle eine Technik der Beispiele aus der
Theorieeinheit aus und wende diese an! Format:
A4. Füge außerdem noch Schrift ein.
Thema 1: weiblich, Thema 2: Terrorist
Kopiertes Porträt, Acrylfarben, Pinsel, Stifte,
Transparentfolie, Kleber, Collagematerial
15:00–15:15 Feedback
Danach Ohne Schüler: Ausdrucken und Kopieren der
Fotografien auf A4-Papier zur Vorbereitung für
den nächsten Tag.
Projekttag 2
8:00–8:20 Besprechung der Übungscollagen des ersten
Tages (Themen: »weiblich« bzw. »Terrorist«).
Welche sind warum gut?
Beamer, Kamera
8:20–9:35 Charakterisierung der Figuren in Worten
Die kopierten Lurup-Porträts hängen an der
Pinnwand. Dazu werden charakteristische
Eigenschaften notiert.
In Gruppenarbeit: Einengung der Eigenschaften
als Vorbereitung für die Collagen bzw.
Übermalungen
Kopierte Porträts, Metaplankarten, Stifte, Pinnwand
9:35–10:00 Kleine Pause
10:00–11:30 Collagieren bzw. Übermalen der Lurup-Porträts
Jeder nimmt sich die Kopie einer Figur und fängt
an zu Collagieren bzw. Übermalen und fügt ggf.
Worte ein!
Gestaltungsrahmen vorgegeben, z. B.
—5 Versionen in 10 Minuten
—Bilder mit den Nachbarn tauschen
—Collageteppich
—Weniger ist mehr (höchstens 2 Wörter und
3 Farben)
12:35–13:20 Endauswahl
Auswahl der besten 9 Bilder mit Diskussion:
Warum sind gerade die am besten?
Ggf. Abstimmung
Alle entstandenen Bilder an der Pinnwand
13:25–15:00 Diskussion über die Titel
Diskussion über den Titel der Plakatserie und die
einzelnen Untertitel der Plakate
Anonymisierung der Figuren
Wo sind Plakatierungsmöglichkeiten?
Wo sind Ausstellungsmöglichkeiten?
Ausgewählte Serie von 9 Bildern an der Pinnwand
15:00–15:15 Feedback
Danach Ohne Schüler: Einscannen der 9 Plakate,
Schrift & Layout, Herstellung der Druckdateien,
Druckauftrag an Online-Druckerei im Offset in A1,
je 300 Plakate
Kopierte Porträts, Acrylfarben, Pinsel, Stifte,
Transparentfolie, Kleber, Collagematerial
11:30–12:30 Mittagspause
80
Schritt 3: Die Präsentation
Fazit
Die Klasse öffnet die Kartons der Druckerei und ist begeistert: Die
Plakate sehen großartig aus! Voller Stolz werden sie schon mal in
der ganzen Schule aufgehängt. Tatsächlich ist die Druckqualität
erstaunlich. Obwohl als Vorlagen ganz einfache, mit dem Schul­
kopierer produzierte Schwarzweiß-Kopien der ausgedruckten Porträts dienten, ist die Druckqualität sehr hoch, was allerdings auch
auf den hochauflösenden Scanner zurückzuführen ist. Gerade die
dreifache Bearbeitung (Fotografie – Kopie – eingescannter Druck)
erzeugt eine Wirkung, die sich von ›normalen‹ Fotografien als eine
eigene gestalterische Komponente abzuheben weiß. Ähnlich den
Fotofiltern, wie man sie für Smartphones kennt.
Die Klasse ist von ihrem eigenen Werk überaus beeindruckt und
überlegt, wo man die Plakate präsentieren könnte. Wild Plakatieren
kommt nicht infrage, stehen doch auch die Klasse und die Schule
auf den Bögen. Aber man kann doch in den Supermärkten, in der
Bücherhalle, in Hauseingängen fragen, ob da plakatiert werden
darf! Die Erfahrung zeigt, dass man dabei gerade bei Schulprojekten auf ein sehr großes Entgegenkommen stößt. Und so werden
die Plakate großflächig in Lurup präsentiert. Zudem steht eine
Ausstellung mit der Plakatserie im Stadtteilhaus Lurup und im
Landesinstitut der Schulbehörde an.
Auf diesem Weg finden die bedeutenden Personen aus Lurup wieder nach Lurup zurück. Für bedeutend befunden von den Schülern,
künstlerisch interpretiert und wieder nach außen getragen: bereit
für eine Interpretation durch die Bewohner des Stadtteils! Ob wir
nicht jemand wirklich Bedeutendes gefunden hätten? Eine Diskussion über Lurup-Persönlichkeiten entsteht: Wer denn der Mann mit
der komischen Brille sei? Mehrere stehen zur Auswahl. Gibt es den
weißen Maskenmann noch? Könnte ich die Frau sein, die nicht alt
wird?
Hier abschließend einige Punkte, die meiner Meinung nach zum
Gelingen dieses Projektes beigetragen haben:
1. Die Vorlagen sind einfache Schwarzweiß-Kopien. Dank des
Schulkopierers ist dies eine günstige Variante, die als Vorlage im
Druck später qualitativ gut aussieht und sogar wie ein feinkörniger
Schwarzweiß-Abzug wirkt.
2. Bei der Collagetechnik hilft der Zufall mit. Je nach gesammelten
Materialien (Zeitschriften, Magazine, Comics, Werbung etc.) können durch die Zusammenstellung Dinge passieren, die plötzlich toll
wirken. Durch die Kombination von Zufallselementen können völlig
neue Aussagen geschaffen werden, in Kombination mit Fotografie
entsteht eine zusätzliche Bedeutungsebene.
3. Das Collagieren bzw. Übermalen wurde durch Handlungsanweisungen eingeengt (Zeitlimit, Tauschen mit dem Nachbarn …). Durch
diese Auflagen wurden den Schülern »symbolschwangere« oder
flächendeckende Collagen verwehrt. Durch die harten Zeitvorgaben, z. B. 5 Collagen in 10 Minuten, verschiedene Auflagen und nur
kurze Zwischenbesprechungen, entstand bei der Klasse ein »Flow«,
der zu vielen guten Ergebnissen führte.
4. Auswahl aus der Masse: Die verschiedenen Anweisungen führten
bei den 26 Schülerinnen und Schülern zu enormer Produktivität.
So konnte bei der Auswahl der besten Ergebnisse aus dem Vollen
geschöpft werden! Wie bei einem Modeshooting, bei dem nur das
allerbeste Foto auf das Titelbild kommt!
5. Einbeziehung von Kooperationspartnern: Der Wunsch nach
Zusammenarbeit mit externen Fachleuten von Seiten der Schüler ist leicht nachzuvollziehen. Echte Profis bringen aus ihrem
Berufsumfeld andere Anregungen und Denkweisen in die Schule.
Doch nicht nur für die Schülerinnen und Schüler ist es reizvoll,
mit »echten« Grafikern oder Fotografen zu arbeiten, die mehr als
Atelier-Kollegen, denn als Lehrer agieren können. Auch für mich
als Kunstlehrerin ist die Zusammen­arbeit ein Gewinn: Die Kooperationspartner zeigen mir neue Wege fernab meiner alltäglichen
Vermittlungsstrategien und entlasten mich, da sie während der
Projekttage das Ruder in der Hand haben!
6. Da klar war, dass die Ergebnisse auch außerhalb der Schule plakatiert werden, stand eine ganz andere Ernsthaftigkeit der Schülerinnen und Schüler hinter ihrem Tun. Eine echte Herausforderung!
Der Stolz der Klasse bzw. der Schule stand auf dem Spiel. Eine
fieberhafte Motivation war zu verspüren. Die Wertschätzung, die
die Klasse auch von außerhalb der Schule erfahren hat, wirkt noch
lange nach und lässt dieses Projekt nicht so schnell vergessen!
S ilvia Götz ist Lehrerin für Kunst und Mathematik am GoetheGymnasium, Hamburg, und arbeitet als Freie Künstlerin.
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Fotos: Silvia Götz
Editing the world. Visuelles Strandgut aus dem Internet
Dr. Torsten Scheid
»Das Gehirn ist ein Organ, das dazu ausgebildet ist, Zusammenhänge herzustellen. Selbst zwischen Dingen, die miteinander überhaupt nichts zu tun
haben. […]
So­lange ich über das digitale Zeitalter nachdenke, also seit etwa
20 Jahren, ist es diese Filterfunktion, die mich am meisten interessiert. Die
Arbeit des Editors: auswählen, schneiden, zusammen stellen, arrangieren.« 1
Keine neuen Bilder bevor die alten verbraucht sind! Werden die Bilder knapp?
Wohl kaum. Vielmehr kann spätestens seit der flächendeckenden Verbreitung von
Digitalkameras das fotografische Bild als eine unerschöpfliche Ressource gelten,
die exponentiell anwächst. Die Digitalisierung der Fotografie hat nicht allein Fragen
der Qualität (der Automatisierung, Manipulierbarkeit etc.) aufgeworfen, sondern –
spätestens seit der Verbreitung ihrer Erzeugnisse via Internet – vor allem solche der
Quantität: Nie zuvor war die Verfügbarkeit von Bildern größer als heute.
Das Internet ist zum zentralen Umschlagplatz fotografischer Bilder aufgestiegen,
jeder Familienknipser ist zum Bildproduzenten geworden. Der Flow fotografischer
Aufnahmen aus allen Lebenslagen strömt aus den (endlich auch vernetzten) Kameras über Twitter und Facebook, via Flickr und Picasa hinein in die Agenturen der
Stock Photography und hinaus auf Desktops in aller Welt. Andere hat angesichts der
immensen Menge visueller Rohstoffe im Internet so etwas wie Goldgräberstimmung
erfasst: »Inzwischen sind wir eine Spezies von Redakteuren. Wir alle recyclen, exzerpieren und schneiden aus, remixen und uploaden. […] Wir brauchen nur ein Auge, ein
Hirn, eine Kamera, ein Handy, ein Laptop, einen Scanner, eine Perspektive.« 2 Diese
Einschätzung liefert ein Manifest, mit dem 2011 die Ausstellung »From Here On« zum
Thema Fotografie und Internet auf dem Fotofestival in Arles angekündigt wurde:
»We have an Internet full of inspiration […]. This technological potential has creative
consequences. It changes our sense of what it means to make. It results in work that
feels like play. […] We want to give this work a new status. Things will be different
from here on«. 3 Alles wird anders sein in der schönen neuen Bilderwelt.
Im Netz wird eine unvorstellbare Masse fotografischer Bilder aufbewahrt, gespeichert, sortiert und ausgetauscht. 4 Es ist demnach nur konsequent, wenn sich
Fotografen und Künstler der googlebaren Bilderwelt bedienen. Manchen beschleicht
heute angesichts der umfassenden Erfassung der Welt und der Zirkulation ihrer Bilder das Unbehagen, dass jedes zu machende Bild schon einmal da gewesen ist. Aller­
dings sind Prozesse der Aneignung massenmedialer Bilder in der Bildenden Kunst
nach Andy Warhol nichts Neues: KünstlerInnen wie Sherrie Levine, Richard Prince,
Hans-Peter Feldmann, Peter Piller oder Joachim Schmid haben sich lange vor dem
1 Heike Sperling. In: http://www.krautmagazin.de/textundtheori/sammeln-im-zeitalter-derverlustfreien-komprimierbarkeit/
2 Übersetzung der Proklamation der Kuratoren der Ausstellung »From Here On« vom 4. Juli bis 18.
September, 2011. Les Rencontres d’Arles. Zitiert nach: Jennifer Allen: Schicksal der Bilder. In: Frieze.
Ausgabe 3. Winter 2011–12. http://frieze-magazin.de/archiv/features/schicksal-der-bilder/
3 From Here On. Ausstellung vom 4. Juli bis 18. September, 2011. Les Rencontres d’Arles. Manifest
der fünf beteiligten Kuratoren: Clement Cheroux, Joan Fontcuberta, Erik Kessels, Martin Parr, Joachim
Schmid. http://www.rencontres-arles.com.
4 Eine populäre Variante der Bildanhäufung und Bildkommunikation im Netz findet sich auf Seiten wie
http://womenlaughingalonewithsalad.tumblr.com/ oder http://scarlettjohanssoning.com/. Vgl.: Jörg
Heiser: Selleck, Salat, Keanu traurig. Was ist ein meme – und bedeutet es etwas? Anatomie eines InternetPhänomens. In: Frieze. Ausgabe 3. Winter 2011–12 http://frieze-magazin.de/archiv/kolumnen/sellecksalat-keanu-traurig
Jacob Teich
»Plane Map [2011–2012]«
82
Francisco Vogel
aus der Serie
»Freunde«
Internet­zeitalter fotografisches Bildmaterial aus unterschiedlichen Quellen angeeignet. Schmid war einer der ersten, der seine Bildersuche auf das Netz ausdehnte. 5
Inzwischen nutzen immer mehr KünstlerInnen visuelles Material aus dem World
Wide Web. Sie verwenden Bildtrophäen privater Ereignisse, von Webcams erzeugte
Ansichten von Orten, die wuchernde Bilderwelt von Google Earth und Szenen aus
Google Street View für eigene, künstlerische Zwecke. Die jeweiligen Prozesse der
An­eignung und Umnutzung von Internetbildern zu Kunstwerken unterscheiden sich
im Einzelnen erheblich voneinander. Mal geht es, kurz gefasst, um die Zurschaustellung trivialer Bildklischees (Penelope Umbrico), mal um die Heraushebung kurioser
Fundstücke aus dem Pool der Streetview-Aufnahmen (Jon Rafmann, Michael
Wolf, Mishka Henner), mal um die Archivierung des Alltäglichen und Banalen (Peter
Piller) oder um die Materialisierung des digitalen Scheins im großformatigen Print
(Christoph Engel). 6 Durch ihre Neuordnung, Paarung, Anhäufung, Kontextverschiebung, Betitelung etc. treten die angeeigneten Bilder in neue Sinnzusammenhänge
bzw. neue visuelle Ordnungen ein. Ganz allgemein kann die Umnutzung und Umwidmung von Internetbildern als eine Form der Auseinandersetzung mit (den Auswüchsen) unserer Bildkultur betrachtet werden. Die Ergebnisse sind immer Bilder über
Bilder.
83
5 http://schmid.wordpress.com/works/2004-cyberspaces/ Die Serie »Cyberspaces« von 2004
zeigt leere Räume interaktiver Peepshows: »Ich habe mich als Kunde registriert und meinen temporären
Geschäftspartnerinnen meine Wünsche übermittelt. Meine Anweisungen waren einfach und leicht
verständlich: aufstehen, rausgehen. […] Ich habe den Auslöser betätigt, sobald nur noch der unbelebte
Raum zu sehen war.«
6 Z. B. KünstlerInnen wie: Viktoria Binschtok: http://www.klemms-berlin.com/de/kuenstler/, Ulrike
Brückner: http://www.musterfoto.org/foto/album/kids/, Kurt Cavieziel: http://www.kurtcaviezel.ch/
Arbeiten.htm/, Christoph Engel (»Superficies«): http://www.christoph-engel.de/index.php?/fotografie/
superficies/, Mishka Henner: http://www.mishkahenner.com/, Peter Piller: http://www.peterpiller.de/
(Archiv/Internetarchiv/Deko und Munition)/, Jon Rafman http://9-eyes.com/, Stephen Suckale: http://
www.schmidthandrup.com/ (Period Craze) Penelope Umbrico http://www.penelopeumbrico.net/,
Michael Wolf: http://www.photomichaelwolf.com/intro/index.html/
Wobei genau dieser bildhafte Status des Quellenmaterials zunehmend fraglich
erscheint. Handelt es sich beim verfügbaren visuellen Strandgut im Netz überhaupt
um Bilder? Angesichts der »Series of Unfortunate Events« von Michael Wolf zumindest, deren Motive dem Online-Dienst Google Street View entnommen sind, stellt
sich die Frage, wer der Autor der in Street View verfügbaren Bilder ist, also wem
die Aufnahmen eigentlich gehören. Ist die Vermessung der Welt im Netz ein Bild
oder ein Ort? Kann man von Aneignung sprechen, wenn es um visuelles Allgemeingut geht, das niemandem gehört? Geoff Dyer verneint dies, wenn er Michael Wolf
im Guardian einen »stay-at-home street photographer« nennt. 7 Auch Wolf selbst
bezeichnet sich als einen »very contemporary virtual street photographer«. 8 Der
Künstler beschreibt sein Vorgehen als ein Umherlaufen: »Ich bin einfach rein am
Eiffelturm und hab dort angefangen und bin dann die Straße runter, so weit wie es
geht, und dann nach rechts.« 9 Tatsächlich wurde die Serie auch beim »World Press
Photo Award« im Jahr 2011 mit einer lobenden Erwähnung bedacht. 10 Dabei ist der
produktive Umgang mit Bildern aus dem Internet in juristischer Hinsicht streitbar.
Insbesondere außerhalb des durch die Kunstfreiheit geschützten Raumes der
Bildenden Kunst drängen sich Urheberrechtsfragen oder Fragen des Rechtes am
eigenen Bild auf, die eine (Wieder-)Verwertung des gefundenen Materials problematisch machen. 11
Der Grenzgang zwischen Aneignung und Neuschöpfung ist auch ein Grenzgang
zwischen Bild und Bildwissenschaft, der auf der Scheidelinie von Theorie und Praxis
verläuft. Zu welchen fruchtbaren Ergebnissen ein solcher Weg führen kann, belegen
die abgebildeten Projekte, die als künstlerisch-ästhetische Beiträge im Rahmen
eines Seminars an der Universität Hildesheim entstanden sind. 12 Sie beleuchten, wie
Quellen erschlossen, Tools genutzt oder gefundene Bildmaterialien zu neuen, oft
inkongruenten Sinnzusammenhängen komponiert werden können.
7 Geoff Dyer: How Google Street View is inspiring new photography http://www.guardian.co.uk/
artanddesign/2012/jul/14/google-street-view-new-photography?INTCMP=SRCH 22.01.2013. »So whose
pictures are they?« fragt sich Geoff Dyer angesichts der Tatsache, dass Jon Rafman auf seiner Website die
gleichen Google-Szenen wie Wolf versammelt. http://www.guardian.co.uk/artanddesign/2012/jul/14/
google-muse-street-photographers-interviews?INTCMP=SRCH. 22. 01. 2013. Vgl. Rafman: http://www.
saatchi-gallery.co.uk/artists/jon_rafman_articles.htm. Vgl. auch Herbione Hoby: Google muse: the new
breed of street photographers, The Observer, 14 July 2012
8http://www.seconds2real.com/2011/02/07/interview-with-michael-wolf/
9 Michael Wolf im Radiointerview am 16. 05. 2011. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/
profil/1457687/
10http://www.worldpressphoto.org/michael-wolf
11 Insbesondere die Praxis der Bereitstellung von hochaufgelöstem Bildmaterial durch Google ist
ausgesprochen streitbar. Die Bildproduzenten wehren sich unter http://verteidige-dein-bild.de/. An gleicher Stelle finden sich Verweise auf die umfassende Presseberichterstattung zum »Bilderklau«
durch Google.
12 Die Arbeiten sind im Seminar »Fotografie und Internet. Vermessungen der Welt« im Wintersemester
2011/2012 im Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft unter der Leitung von Dr. Torsten Scheid
entstanden.
Julia Hundt:
optisch ähnlich
(Ausschnitt)
84
Francisco Vogel
aus der Serie
»Am Ende der
bekannten Welt«
Julia Büttner:
Bilderketten
(Ausschnitt)
Ein faszinierendes Navigationswerkzeug durch die Bilderwelt des Internets stellt die
Suche »optisch ähnlicher« Bilder bei Google dar. Das System analysiert die Bilder und
sucht, unabhängig von den Motiven, nach formal und farblich ähnlichen Pendants:
»Die Google-Bildersuche verwendet Technologien für künstliches Sehen, um Bilder
zu vergleichen. Für die Unterscheidung werden Texturen, Farben und vieles mehr in
ein mathematisches Modell eingespeist. Damit werden Bilder ausgesucht, die optisch
möglichst ähnlich sind. Zusätzlich wird anhand der übereinstimmenden Bilder eine
Textbeschreibung ermittelt.« 13 Den Trefferlisten liegen also in erster Linie formale
Ähnlichkeiten zugrunde – allerdings schreibt sich über den begleitenden Text auch
eine inhaltliche Ebene in die Ergebnisse ein.
Julia Hundt präsentiert solche Bildtableaus, die sich aus Zufallsfunden der optisch
ähnlichen Bildersuche bei Google speisen: Schweine. Bilder von Schweinsnasen,
Schweineställen und mittendrin das Gesicht des Regisseurs Detlev Buck. Liegt das
etwa an einer ähnlichen Physiognomie? Zu vermuten ist vielmehr, dass neben der
Gesichtsfarbe spezifische Textinhalte bei dieser Konstellation eine Rolle spielten:
Der Bauernsohn Detlev Buck hat, wenn man Wikipedia glauben mag, vor seiner Film­
karriere eine Lehre als Landwirt absolviert.
Julia Büttner hat die Ergebnisse ihrer Suche nach optisch ähnlichen Bildern zu Bildketten arrangiert. Jede Abbildung antwortet auf die vorhergehende, jedes gezeigte
Foto ruft das nachfolgende hervor: Schmucksteine auf einer Handfläche. Lachshäppchen. Dokumente einer Hautkrankheit. Fotografische Zeugnisse der Verwundungen
von Folteropfern. Bildliche Darstellungen des von Wundmalen gezeichneten Jesus
am Kreuz.
Das suchende Umherstreifen in der virtuellen (Bild-)Realität hat Jacob Teich zum
Arbeits­prinzip erhoben. Seine Serie von Flugzeugen (Plane Map [2011–2012]) hat
er dem Bildmaterial von Google Earth entnommen. Gefunden hat er die Jets in der
unmittelbaren Nähe internationaler Flughäfen, wo die Bodennähe eine Nähe von
Objekt und Objektschatten erzeugt.
Die Bilder der Serie »Freunde« von Francisco Vogel gehen auf Facebook zurück.
Jeweils mehr als hundert Porträtfotos der »Freunde« einzelner Mitglieder wurden zu
schemenhaften Mischporträts zusammengefügt. Darüber hinaus hat Francisco Vogel
die Welt via Street View bereist. Dabei ist er an unüberwindliche Grenzen gestoßen.
Seine Panoramaaufnahmen markieren das »Ende der bekannten Welt« als das
Ende ihrer fotografischen Erfassung durch die Aufnahmefahrzeuge, die genau hier
gewendet haben. An diesem Punkt geht es nicht mehr weiter. Hier scheidet sich die
bekannte, bildwürdige Welt vom unbekannten, visuell unerforschten Terrain.
Alle Internetquellen zuletzt verifiziert am 12. 02. 2013
D r. Torsten Scheid ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für
Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim.
85
13 http://www.at-web.de/blog/20110615/vergleichende-bildersuche-mit-google.htm
Infos/Jury/Team – Deutscher Jugendfotopreis 2012
Kategorien
Allgemeiner Wettbewerb (freie Themenwahl)
Sonderthema »Unterwegs«
Imaging-Preis »Next Level’12«
Reportagepreis
Schulprojektpreis
Publikumspreis
Altersgruppen im
Allgemeinen Wettbewerb
A: bis 10 Jahre
B: 11–15 Jahre
C: 16–20 Jahre
D: 21–25 Jahre
Statistische Hauptdaten
Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 6199
—weiblich: 3907
—männlich: 2292
Eingesandte Fotografien: 31478
Auswahlgremium 2012
T homas Blank, Student der Kultur- und Medienpädagogik, Praktikant beim KJF, Merseburg Martin
Bregenzer, Student der Filmwissenschaften, Mainz Jessica Dehms, Studentin der Kulturpädagogik,
Mönchengladbach Christine Drogt, Studentin der Kulturpädagogik, Duisburg Max Eicke, Student
der Fotografie, Ex-Teilnehmer am DJF, München Luzia Groß, Studentin der Kulturwissenschaften,
Hildesheim Miriam Hüning, Studentin Kommunikationsdesign, Ex-Teilnehmerin am DJF, Bottrop S tefanie Loos, Studentin der Kulturwissen­s chaften, Hildesheim Tilman Lothspeich, Fotodesigner,
Köln Jan Schmolling, Stellv. Leiter des Kinder- und Jugendfilmzentrums, Wuppertal Gerrit
Starczewski, Fotograf, Ex-Teilnehmer am DJF, Voerde Marion Tulka, Historikerin, Berlin Magda
Zarebski, Studentin der Medienpädagogik, Praktikantin beim KJF, Bielefeld
Jury 2012
ichael Biedowicz, ZEITmagazin, Berlin Miriam Hüning, Ex-Teilnehmerin am DJF, Bottrop M
J ana Kühle, Zeitschrift PHOTOGRAPHIE, Hamburg Gionathan Lo Mascolo, Ex-Teilnehmer am DJF, Berlin P rof. Dr. Ulrike Mietzner, TU Dortmund, Berlin
Mitwirkende beim Deutschen Jugendfotopreis 2012
r. Sandra Abend, Referentin bei der Fachtagung »Schöne neue Bilderwelten« Ulrich Baer, Referent
D
bei »Schöne neue Bilderwelten« Rolf Behme, Teilnehmer beim Fachgespräch »Zukunft der Jugendfotografie« in Berlin Hans-Peter Bergner, Überreichung der Preise des Bundesjugendministeriums B rigitte Maria Bertele, künstlerisch-pädagogische Mitarbeiterin beim Seminar »BilderBewegungBerlin«
im wannseeFORUM Berlin Michael Biedowicz, Teilnehmer beim Fachgespräch in Berlin, Vortrag auf
der photokina Thomas Blank, KJF-Team (Praktikant), inhaltliche und organisatorische Mitarbeit beim
DJF 2012 Prof. Katharina Bosse, Vortrag auf der photokina Martin Bregenzer, Standbetreuung auf
der photokina Arne Breitsprecher, Vortrag beim Preisträgerforum Jörg Briese, Workshopleitung
beim Preisträgerforum Dr. Eva Bürgermeister, KJF-Team, Ansprache bei der Preisverleihung Jessica
Dehms, Interviews mit den Preisträgern Anja Drees-Krampe, KJF-Team, Organisation des Preisträger­
forums Christine Drogt, Standbetreuung auf der photokina Max Eicke, Workshopleitung beim
Preisträgerforum Anja Eigen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Carsten Eisfeld, hat dieses Buch
gestaltet Nele Elmerhaus, Workshop-Mitarbeit beim Preisträgerforum Elke Geese, KJF-Team,
Vorbereitung der Jurysitzung Norbert Gerhardus, Referent bei »Schöne neue Bilderwelten« Dieter
Glaap, Leitung der Tagung »Schöne neue Bilderwelten« Silvia Götz, Teilnehmerin am Fachgespräch
in Berlin, Vortrag bei »Schöne neue Bilderwelten« Anna Gripp, Teilnehmerin am Fachgespräch in
Berlin Renate Gruber, Ehrengast und Grußwort bei der Preisverleihung Jörg Grütjen, Referent
bei »Schöne neue Bilderwelten« Carsten Hasemeyer, DJ bei der Preisverleihung Sarah Hübscher,
Referentin bei »Schöne neue Bilderwelten« Miriam Hüning, Grußwort bei der Preisverleihung Michael
Imhof, Moderator der Preisverleihung Silke Krüger, künstlerisch-pädagogische Mitarbeiterin beim
Seminar »BilderBewegungBerlin« im wannseeFORUM Berlin Ariane Kümpel, KJF-Team, Pressearbeit M aren Lamers, Koordination der Preisverleihung Udo Lange, Website-Programmierung Martina
Ledabo, KJF Team, Organisation des Preisträgerforums Stefanie Loos, Leitung des Preisträgerforums,
Teilnehmerin am Fachgespräch in Berlin Tilman Lothspeich, Teilnehmer am Fachgespräch in Berlin,
Bilddatenaufbereitung der Einsendungen, Moderation der Jury, Gestaltung der Ausstellung und des
Messestandes, Foto-Präsentation bei der Preisverleihung Prof. Dr. Ulrike Mietzner, Teilnehmerin
am Fachgespräch in Berlin Christian Müller-Rieker, Überreichung der Preise des PhotoindustrieVerbandes Daniel Nauck, künstlerisch-pädagogischer Mitarbeiter beim Seminar im wannseeFORUM
Berlin Prof. Elisabeth Neudörfl, Teilnehmerin am Fachgespräch in Berlin Elvira Neuendank,
Referentin bei »Schöne neue Bilderwelten« Uwe Ommer, Diskussion mit den Preisträgern auf der
photokina Sabine Ostmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kirsten Otto, Präsentation der
photokina academy Frank Peil, Überreichung der Preise von JUGEND für Europa Prof. Dr. Ulrike
Pilarczyk, Ausstellungskonzeption »Geteilte Blicke« Dr. Christin Pschichholz, Teilnehmerin beim
Fachgespräch in Berlin Max Ried, Standbetreuung auf der photokina Alessadro Riggio, GrafikDesign Julian Röder, Referent beim Seminar im wannseeFORUM Berlin Prof. Dr. Franz Josef Röll,
Vortrag beim Fachgespräch in Berlin und bei »Schöne neue Bilderwelten« Simon Ruschmeyer,
künstlerisch-pädagogischer Mitarbeiter beim Seminar im wannseeFORUM Berlin Prof. Klaus Schäfer,
Überreichung der Preise des NRW-Jugendministeriums Dr. Torsten Scheid, Leitung des Fachgesprächs
in Berlin, Vortrag bei »Schöne neue Bilderwelten« Uwe Schinkel, Fotograf der Preisverleihung Jan
Schmolling, KJF-Team, Gesamtleitung Deutscher Jugendfotopreis, Leitung des Fachgesprächs in Berlin
und der Fachtagung »Schöne neue Bilderwelten« Petra Schröck, Ausstellungskonzeption »Geteilte
Blicke« Elmar Schweer, Referent bei »Schöne neue Bilderwelten« Gerrit Starczewski, Referent beim
Fachgespräch in Berlin, Workshopleitung beim Preisträgerforum Anke Thesing, Präsentation der
photokina academy Thomas Tiltmann, Workshopleitung beim Preisträgerforum Andreas Weiland,
Gastreferent beim Seminar im wannseeFORUM Berlin Sonja Wessel, Referentin bei »Schöne neue
Bilderwelten« Magda Zarebski, KJF-Team (Praktikantin), inhaltliche und organisatorische Mitarbeit
beim DJF 2012
86
Preisträgerinnen und Preisträger
Jurybegründungen der 1.–3. Preise
und Interviews:
jugendfotopreis.de/bilderberg
Altersgruppe A (bis 10 Jahre)
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
1. Preis 500 €
Rocco Bob Bofinger, 4, Berlin > 6
2. Preis 300 €
Luca Mifune Poling, 7, Asendorf > 1
3. Preis 200 €
Fotogruppe Alchemisten in Pankow, 10, Berlin > 12
Preis 150 €
Fotogruppe Anton & Valentin, 7, Greifswald > 27
Gregor Grote, 10, Köln > 11
Sunna Gottschewski, 8, München > 38
Altersgruppe B (11–15 Jahre)
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
1. Preis 500 €
Angelika Friesen, 15, Schura > 52
2. Preis 300 €
Hans Findling, 15, Konstanz > 32
3. Preis 200 €
Finn Gölitzer, 13, Frankfurt am Main > 18
Preis 150 €
Aaron Schwerdtfeger, 13, Leipzig > 20
Anna Weigelt, 15, Leipzig > 23
Jacob Nadolny, 12, Hofgeismar > 66
Jella Nonnenmacher, 11, Berlin > 47
Sarah Trapp, 15, Gersfeld (Rhön) > 19
Altersgruppe C (16–20 Jahre)
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
1. Preis 500 €
Fabian Birke, 19, Erlangen > 34
2. Preis 300 €
Maren Demant, 20, Berlin > 43
3. Preis 200 €
Alicia Kassebohm, 19, Berlin > 37
Preis 150 €
Diego León-Müller, 19, Springe > VI
Fotogruppe JugendMedienCamp Fotoworkshop, 20,
Braunschweig > 21
Julia Börchers, 20, Köln > 33
Fotogruppe Kunst-LK des Humboldt-Gymnasiums, 17,
Bad Homburg > 68
Moira Frank, 19, Fintel > 10
Vera Zlatic, 19, Köln > 64
Altersgruppe D (21–25 Jahre)
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
1. Preis 500 €
Lina Ruske, 24, Berlin > 54
2. Preis 300 €
Martin Genz, 23, Berlin > 28/29
3. Preis 200 €
Daniel Stosse, 24, Köln > 56
Preis 150 €
Andreas Hopfgarten, 25, Hamburg > 65
Dvorah Kern, 21, Berlin > 46
Jan Eric Euler, 22, Berlin > 48
Marius Maasewerd, 23, Hannover > 44
Morgane Renou, 23, Berlin > 72
Tjefa Wegener, 25, Berlin > 62
87
Sonderthema »Unterwegs«
Agentur JUGEND für Europa
1. Preis 500 €
Jonas Wresch, 23, Hannover > 40/41
2. Preis 300 €
Henrik Schipper, 25, Dortmund > 50
3. Preis 200 €
Fotogruppe compfotokids* im KiKo, 9, Mainz-Kostheim > 31
Preis 150 €
Lisa Marlen Bousvaros, 7, Berlin > 61
Hans Findling, 15, Konstanz > 39
Max Füllbier, 19, Reinheim > 30
Juliane Herrmann, 22, Dortmund > 42/60
Katharina Krahn, 24, Dinslaken > 22
Darja Nagel, 25, Berlin > 16/17
Jerun Vahle, 25, Berlin > 58
Imaging-Preis »Next Level’12«
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des
Landes Nordrhein-Wetsfalen
1. Preis 500 €
Franz Grünewald, 18, Plauen > 71
2. Preis 300 €
Malte Zenses, 24, Offenbach am Main > 24
3. Preis 200 €
Johanna Selge, 22, Gauting > V
Preis 150 €
Tanja Tuyet Minh Dao, 15, Trier > 2
Fotogruppe explorerkids* im kujakk, 8, Mainz-Kastel > 8/9
Rafael Ibarra, 25, Berlin > 14
Pascal Schonlau, 24, Darmstadt > 4
Reportagepreis 500 €
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des
Landes Nordrhein-Wetsfalen
Yana Wernicke, 21, Berlin > 5
Schulprojektpreis 500 €
Photoindustrie-Verband e. V.
Foto AG der Gemeinschaftsgrundschule Am Nützenberg, 9,
Wuppertal > 26
Foto-AG des Schubart-Gymnasiums, 15, Ulm > III
Fotogruppe Oberstufe der Johannes-Gutenberg-Schule, 14,
Kirchberg > 70
Fotogruppe Klasse 10c des Goethe-Gymnasiums, 16,
Hamburg > 36
Publikumspreis
Adobe Systems
Photoshop CS5
Hans Findling, 15, Konstanz > 39
Impressum
Förderer
ZOOM’12
DEUTSCHER JUGENDFOTOPREIS – BILDER UND PROJEKTE
Eine Publikation des Kinder- und Jugendfilmzentrums in
Deutschland (KJF) im Auftrag des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Herausgeber: Jan Schmolling, KJF (Konzeption und
Redaktion) und Carsten Eisfeld (Gestaltung)
Mitarbeit: Martina Ledabo, KJF
Fachliche Beratung bei der Bildauswahl: Miriam Hüning
Druck: Kessler Druck+Medien, Bobingen
Titelfoto: Luca Mifune Poling
© 2013: Bei den Autorinnen und Autoren und dem KJF
Der Deutsche Jugendfotopreis wurde 1961 gegründet. Er wird
vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend gefördert und vom Kinder- und Jugendfilmzentrum
in Deutschland (KJF) veranstaltet. Teilnahmeberechtigt sind
alle bis 25 Jahre, die im Fotobereich nicht professionell tätig
sind und ihren Wohnsitz in Deutschland haben.
Die prämierten Arbeiten sind im Deutschen Historischen
Museum in Berlin archiviert.
Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland
Küppelstein 34
42857 Remscheid
Telefon 02191-794-233
Fax 02191-794-230
E-Mail: [email protected]
www.jugendfotopreis.de
www.kjf.de
Partner
Veröffentlicht im kopaed Verlag, München 2013
kopaed verlagsgmbh
Pfälzer-Wald-Straße 64
81539 München
Telefon 089-68890098
Fax 089-6891912
E-Mail: [email protected]
www.kopaed.de
ISBN 978-3-86736-292-4
Deutsches Historisches Museum
Veranstalter
88
VI
Diego León-Müller, aus der Serie »Jagd«
V
Johanna Selge, »gewalttätige flucht«
kopaed ISBN 978-3-86736-292-4