Trage mich von der Hölle in den Himmel

Transcription

Trage mich von der Hölle in den Himmel
Trage mich von der Hölle in den Himmel
Prolog
Ihre Hand zitterte und schwang sich unkontrolliert über die Bettkante. Ihr Schlaf
schien ziemlich tief zu sein, denn sie träumte mit ganzem Körpereinsatz. Eine große
Blumenwiese mit den schönsten Pflanzen dieser Erde erschien vor ihr wie ein großer
Teppich. Ihre Schritte waren leicht und sie schien fast vor Glück zu schweben.
Jedoch tauchen plötzlich dunkle Wolken am Himmel auf und der Blumenteppich
verwandelte sich in rauchende Kohle und sie dachte, sie müsse verbrennen. Sie
versuchte davon zu laufen, was auch zu funktionieren schien, doch kurz bevor sie
das Licht erreichte, fiel sie in ein schwarzes tiefes Loch und landete in einem
Baumsarg. Ihre Familie stand um sie herum und sie konnte sich selbst sehen,
wie sie tot in diesem Sarg lag. Sie nähert sich dem seelenlosen Körper und als sie
sich herunterbeugte, öffnete der leblose Körper urplötzlich und ruckartig die Augen,
so das sie erschrak und schweißgebadet aufwachte. Vanessa schaute erschöpft zur
Uhr und stellte fest, das es schon beinahe Mittag war. Es war Samstag und somit
hatte sie Wochenende. Sie schob die langen Vorhänge zurück und atmete die frische
Winterluft ein, bevor sie ins Bad ging. Gerade als sie ihre Zahnbürste im Mund hatte,
klingelte ihr Handy und sie verrollte die Augen, als sie auf das Display starrte…..
Part 1
Vanessa setzte ein gekünsteltes Lächeln auf, bevor sie den Hörer abnahm. „Mum, hi,
was gibt’s denn?“ sprach sie hinein. „Hallo mein Schatz, ich wollte doch mal hören,
wie es dir geht, haben uns ja schon lange nicht mehr gehört, hm?“ wollte ihre Mutter
wissen. „Mir geht’s gut Mum, ich bin doch gerade mal eine Woche weg“ erwiderte
Vanessa und versuchte, die Sorgen ihrer Mutter zu verstehen. „Wie ist denn dein
neuer Job? Du weißt, wenn es dir dort nicht gefällt, kannst du jederzeit zurück nach
Ohio kommen, hörst du?“ meinte Henna zu ihrer Tochter. „Mum, geht das schon
wieder los, du weißt doch, das ich nie weggegangen wäre, wenn ich nicht endlich
mein eigenes Leben führen möchte, hm? Dieser Job war eine große Chance für mich
nach Allem, was in den letzten Monaten passiert ist, bitte mache es mir nicht so
schwer ok? Ich komme hier schon zurecht, der Job wird gut bezahlt, ich habe ein
hübsches Apartment und genug zu essen habe ich auch, mir geht’s wirklich gut“
entgegnete Vanessa schon etwas genervt. „Entschuldige Engelchen, ich mache mir
eben Sorgen, du bist da ganz allein in dieser großen fremden Stadt, aber ich bemühe
mich, deinen Weg zu akzeptieren ok? Mal noch was anderes, Ashley lässt fragen, ob
du sie bei Gelegenheit mal anrufen könntest“ erklärte Henna. „Ja Mum, ich rufe sie
an, wenn ich Zeit habe und jetzt lege ich auf, denn in einer Stunde treffe ich mich mit
einer Kollegin zum Shoppen, denn ich brauche mal wieder etwas Neues zum
Anziehen. Bitte grüße Daddy ganz lieb von mir, ja? Ich habe euch lieb und macht
euch nicht so viele Sorgen in Ordnung?“ meinte Vanessa noch, bevor sich ihre
Mutter von ihr verabschiedete und das Gespräch somit beendet war. Vanessa legte
ihr Handy zurück auf die Kommode und war für einen Moment ziemlich
nachdenklich. Ihre Eltern hatten nicht die geringste Ahnung, weshalb sie wirklich
nach New York gegangen war und das sie niemals daran dachte, Ashley anzurufen.
Sie war einst ihre beste Freundin über Jahre hinweg, doch als sie mit ihrem
damaligen Freund Ethan ins Bett ging, gab es kein Grund für Vanessa, ihrer
Freundin noch länger zu vertrauen. Jedoch deshalb verließ sie nicht gleich die Stadt,
denn so was würde sie nicht unterkriegen. Nein, es war einfach die Tatsache, das sie
jemandem begegnet war, der in ihren Augen der Teufel persönlich war. Sie hatte in
den letzten Woche die Hölle auf Erden erlebt und Ashley hatte mit ihrem Verhältnis
zu Ethan dem Teufel noch die Hörner aufgesetzt. Vanessa wusste genau, das sie
dies niemals jemandem erzählen wollte, da sie immer der Meinung war, sie müsse
mit Allem alleine klarkommen und nicht anderen Menschen noch das Leben schwer
zu machen. Schnell erwachte sie aus ihren Gedanken, denn sie war nicht nach New
York gekommen, um noch weitere Tage in ihrem Leben an diese schrecklichen
Erlebnisse zu denken. Sie atmete tief ein und aus, wischte sich kurz die Tränen weg
und schminkte sich zu Ende. Das Endergebnis war für sie zufriedenstellend und so
schnappte sie sich ihre neue Guccitasche und den Autoschlüssel der zu einem
nagelneuen AUDI passte. Wenige Minuten später befand Vanessa sich auch schon
vor dem Haus ihrer Kollegin Tiffany. Mit ihr verstand sich Vanessa vom ersten
Moment an und war froh, diesen guten Job in einer der nobelsten Kanzleien der USA
ergattert zu haben. Tiffany zog ihre Haustür hinter sich zu und winkte schon von
Weitem, was Nessa zum Lächeln brachte. Tiffany stieg in den Wagen ein und schon
waren die beiden unterwegs zur großen Mall am East River. „Oh man, du brauchst
dringend ein paar neue Fetzen Kleines, dein Style geht mal gar nicht, entschuldige,
aber das was du da anhast, ist bestimmt schon uralt, hm?“ grinste Tiffany Vanessa
entgegen und diese schaute an sich runter und dann wieder auf zu ihrer Kollegin.
„Meinst du wirklich? Ich habe das erst vor etwa 2 Wochen in Ohio gekauft“ meinte
Vanessa. „In Ohio? Oh je, laufen da alle wie Landeier rum? Mäuschen ich meine das
nicht böse okay, es ist nur so, du bist jetzt hier in New York und arbeitest in einer
Star Kanzlei, verstehst du?“ fragte Tiffany. „Ja du hast wohl möglich Recht,
also dann lass uns mal shoppen gehen bis der Arzt kommt hm?“ erwiderte Vanessa
und beide mussten loslachen. Ein Geschäft nach dem anderen hatte etwas für den
Geschmack der Ladys in petto und wurde unsicher gemacht. Schuhe, Stiefel,
Accessoires, Tücher, Taschen, Hosen, Röcke und auch Dessous landeten in
Pappschachteln, bis Tiffany merkte, das sie absolut keine Lust hatte, all diese
Sachen selbst nach Hause zu tragen, also rief sie kurzerhand Jack an. „Jackylein,
ich bins Tiffy, du ich bin in der Mall und habe etwas eingekauft, wärst du so lieb und
holst das Zeug hier ab und lässt es zu der neuen Kollegin Vanessa ins Apartment
bringen, sagen wir so in etwa einer halben Stunde? Ja? Ach du bist ein Goldschatz,
Bussi, bis später“ quietschte Tiffany in den Hörer und legte auf. „Du lässt das
abholen? So was geht wirklich?“ fragte Vanessa verdutzt. „Aber ja, das war Jack, er
ist unser Mädchen für alles in der Kanzlei und ist ein echter Schatz. Schwul, aber
echt total lieb, du wirst ihn noch kennenlernen, hm?“ grinste Tiffany und Vanessa
konnte nur stumm nicken. Ihre Kollegin hatte eine Wahnsinnsenergie beim einkaufen
und achtete nicht im Geringsten darauf, was das Preisetikett zu sagen hatte. „Du, ich
habe jetzt nicht ein Teil davon selbst bezahlt Tiffany, ich weiß gar nicht, ob ich dir das
Geld zurückzahlen kann, bitte lass uns jetzt aufhören in Ordnung?“ meinte sie
kleinlaut. Jedoch stellte Tiffany ihre Taschen ab und nahm Vanessas Gesicht in ihre
Hände. „Hör zu mein Schatz, ich habe dir gesagt, das ich gerne mit dir shoppen
gehen möchte und nicht, das jeder seinen Müll selbst bezahlt hm? Fühle dich als
eingeladen, du kannst dich irgendwann mal revanchieren, aber mache dir da echt
keinen Kopf okay? Ich habe dich echt gern Schätzchen, also lass mir die Freude in
Ordnung? Ach ja übrigens, morgen kommen ganz wichtige Leute ins Büro, da
müssen wir doch gut aussehen, nicht wahr?“ waren Tiffanys Worte. „Ähm, was denn
für wichtige Leute?“ wollte Vanessa wissen, während beide auf Jack warteten. „Ach
irgendwelche hohen Tiere, ich glaube die Gründer der Kanzlei, Jack hat gesagt, das
zumindest der BigBoss seinen Besuch angekündigt hat“ grinste Tiffany. „Wie bitte
und da bleibst du so gelassen? Immerhin wird der uns intensiv auf die Finger
schauen und ich bin erst seit knapp einer Woche da, du hast gut reden, du bist da ja
schon eine halbe Ewigkeit angestellt“ meinte Vanessa. „Ja genau und deswegen
kann ich dir auch sagen, das du ruhig bleiben kannst. Dieser Mann ist zwar der Chef,
aber er ist echt in Ordnung und wird garantiert nicht lange bleiben, da er oft auf
Reisen ist, also bleib cool und mache deine Arbeit wie immer Kleines, dann hat er
keinen Grund etwas zu kritisieren, hm? So und jetzt lach endlich mal, da vorne
kommt Jack, ok?“ lächelte Tiffany und winkte einen silbernen Sportwagen zu sich
heran. Vanessa staunte nicht schlecht, als sie sah, welch gut aussehender Mann da
aus dem Wagen stieg. Dieser Typ sollte wirklich schwul sein? Das konnte Vanessa
gar nicht glauben, denn so benahm er sich keineswegs. Freundlich streckte er ihr die
Hand hin und stellte sich vor. „Du bist also Vanessa, ich bin Jack und für Tiffany tue
ich einfach fast alles, sie ist super“ meinte er und zwinkerte ihr zu. „Das ist nett, dich
kennenzulernen, arbeitest du auch in der Kanzlei? Habe dich noch nirgends gesehen
dort“ erwiderte Vanessa. „ja natürlich bin ich in der Kanzlei beschäftigt, ich bin der
Anwalt von Paris Hilton und Nicole Richie, zwei entzückende Ladys, die öfter mal in
Konflikt mit dem Gesetz geraten, aus denen ich sie dann wieder herausboxe“
lächelte er Vanessa entgegen, die nur ihre Augen weit aufriss, als sie erfuhr, welche
Stars dort an ihrem Arbeitsplatz ein und ausgingen. „Schau nicht so traurig, es hat
jeder von uns mal klein angefangen bei „Freedom“, du wirst auch noch deine Chance
bekommen, hm?“ entgegnete Tiffany, als sie merkte, das Vanessa sich etwas für ihre
Tätigkeit als Sekretärin schämte. „Okay, ich brauche noch deine Adresse Vanessa,
dann fahre ich vor und ihr könnt euch noch ein wenig amüsieren, hm?“ meinte Jack.
„Seid mir bitte nicht böse, aber ich würde jetzt gerne lieber nach Hause fahren“
erwiderte Vanessa. „Du meinst, ich bin umsonst hergekommen?“ wollte Jack wissen.
„Nein, schon gut, fahre uns einfach hinterher und dafür bekommst du noch einen
Kaffee bei mir, in Ordnung?“ entschuldigte sich Vanessa. „Ja das ist ein Deal“
antwortete Jack. Gesagt getan, Vanessa und Tiffany fuhren voraus und nachdem sie
ihre Kollegin zuhause abgesetzt hatte, folgte Jack nun ihrem Wagen zu Vanessas
Appartement, welches in einer guten Gegend lag. Jack trug ihr die Taschen direkt bis
ins Schlafzimmer und bekam auch prompt seine Tasse Kaffee. „Jack? Wie ist denn
der Chef so? Ich meine, ich bin nervös ehrlich gesagt“ meinte sie und Jack legte
seine Hand auf ihre. „Hör zu Liebes, du hast keinen Grund nervös zu sein, er hat
dich eingestellt, weil ihm deine Arbeiten gefallen haben, also mache diese ganz
genau so weiter und welchen Grund sollte er dann noch haben, dir eine rein zu
würgen, hm?
Er ist echt in Ordnung, glaub mir, ehrlich gesagt schade, das er nicht schwul ist,
sonst hätte ich mich bestimmt schon längst in ihn verknallt“ witzelte Jack und
verabschiedete sich dann von Vanessa, die von Jacks niedlicher Art beeindruckt war.
Anschließend packte sie freudestrahlend ihre neuen Sachen aus und überlegte, was
sie davon morgen tragen würde. Sie lachte und tanzte dabei, bis ihr ein
Kleidungsstück auffiel, das ihr plötzlich Gänsehaut verlieh. Sie rannte zur Toilette
und musste sich übergeben. Es ahnte ja niemand, das sie einen ganz besonderen
Grund hatte um ihren neuen Job zu bangen……
Part 2
Noch immer umklammerte Vanessa die Kloschüssel, doch ihr Körper entspannte
sich langsam, so das sie zurücksank und nun am Boden saß. Ihre Augen waren
geschlossen und sie versuchte sich gegen ihre Gedanken zu wehren, doch es
klappte nicht. Sie verfiel in eine Art DejaVu und sie dachte daran, wie sie überhaupt
in diese Situation kam, das ihr im Gedanken an nur ein Kleidungsstück übel wurde….
Ihr verträumter Rückblick:
Es war nun einige Wochen her und noch immer haftete sein widerlicher Geruch an
ihr, den sie mit einem Umzug loszuwerden versuchte. Ihre Beziehung zu Ethan war
eigentlich glücklich, dachte sie, doch ihre beste Freundin hinterging sie nun schon
seit über einem Jahr und wählte dafür ausgerechnet ihren eigenen Freund aus. 5
Jahre waren sie nun schon zusammen gewesen und Vanessa empfand schon länger
nicht mehr dasselbe für Ethan wie am Anfang der Beziehung, doch ignorierte das
Gefühl, das es vielleicht seinerseits auch so sein könnte. Sie gingen am 5. Jahrestag
zusammen aus in ihr Stammlokal wie immer, doch Ethan verspätete sich, was
normal nie seine Art war und das machte Vanessa stutzig, also rief sie ihm auf
seinem Handy an, um zu fragen, wo er denn bleiben würde. Es ging am anderen
Ende der Leitung scheinbar jemand dran, doch was sie da hörte, versetzte sie in
einen Schock. Der andere Teilnehmer, nämlich Ethan schien auf den Knopf zur
Gesprächsannahme gekommen zu sein, meldete sich jedoch nicht, also konnte
Vanessa alles mithören, was auf der anderen Seite geschah. Es war eindeutig ein
Liebesakt zwischen Mann und Frau zu hören und zunächst musste Vanessa
schmunzeln darüber, doch als sie Ethans Stimme hörte, begriff sie, das es ernst war.
Plötzlich hörte sie nur noch ein leises „Scheiße, das war Vanessa“ und da erkannte
sie Ashleys Stimme. „Ashley? Bist du das?“ schnaufte Vanessa zitternd ins Telefon
und brüllte nur noch ein „Fahrt beide zur Hölle“ und klappte ihr Handy zusammen.
Seither war nichts mehr wie es war. Ethan hatte mehrfach versucht, sich bei Vanessa
zu entschuldigen, doch sie ignorierte alle beide. Vanessa versuchte sich so gut es
ging mit der Situation abzufinden, doch als sie erfuhr, das die Affäre schon über ein
Jahr war, wusste Vanessa, das sie niemals mehr jemanden so nah an sich ran
lassen würde. Erstaunlicherweise fand sie sich mit der Situation sehr schnell ab und
akzeptierte, das die beiden wohl offensichtlich nun ein Paar waren. Vanessa fand
immer mehr Zuflucht in den Armen fremder Männer, was sie sehr schnell bereut
hatte. Sie ging mit einigen Mädchen in einige Clubs und betrank sich häufig. Einige
der Mädchen von der Schule wollten nichts mehr mit ihr zu tun haben, doch das
schien ihr total egal, bis diese eine Nacht kam. Wieder einmal in einem Club, betrat
sie die Tanzfläche und hatte binnen Sekunden einige Männer um sich herum
versammelt, die immer dichter kamen. Sie genoss zunächst diese Art der
Aufmerksamkeit, doch als sie merkte, das sie zu betrunken war, wollte sie nach
Hause. Sie rief sich ein Taxi und wartete draußen darauf, bis plötzlich ein Mann auf
sie zukam und sie unangenehm an sich drückte. Immer wieder stieß sie ihn von sich,
doch sie war zu schwach. Die Situation endete damit, das er sie in sein Auto zerrte
und sie von mehreren Männern vergewaltigt wurde. Sie wurde nach 5 Stunden
einfach aus dem Wagen geschmissen und hatte überall blaue Flecken und ihre
Handgelenke waren zerkratzt, da die Männer sie daran festgehalten hatten,
während sie auf ihr lagen. Dominanter Moschusgeruch und widerliches Gelächter
schwirrten ihr in Zeitlupe und verschwommen vor ihren Augen herum. Sie war zwar
ziemlich betrunken und sie wusste deshalb genau, das sie nicht zur Polizei gehen
konnte, um eine Anzeige zu machen, denn wer würde ihr schon glauben, das sie es
nicht selbst gewollt hätte. Freunde hatten sich mittlerweile von ihr abgewandt und
würden sicher aussagen, wie sehr sie sich verändert hatte, also schwieg sie. Auch
ihre Eltern verschwieg sie, was geschehen war. Als sich ihr Körper von den
Blessuren einigermaßen erholt hatte, kam der nächste Schock, der noch viel
weitgreifender war, als die Vergewaltigung selbst. Ja sie war schwanger, jedoch wer
von den vielen Männern war der Vater. Natürlich dachte sie sofort an Abtreibung
und erkundigte sich, wie lange denn dies noch gehen würde und wie weit sie denn
schon schwanger wäre. Der Arzt bestätigte ihr die 6.Woche und das man normal bis
zur 11.Woche einen Abbruch vornehmen könne. Allerdings brauchte man hier die
Einverständnis der Eltern für diesen Eingriff. Vanessa war noch nicht volljährig und
bis dahin würde es für einen Abbruch zu spät sein, also wandte sie sich an einen
alten Freund, der auch mal illegale Geschäfte machte. Er sagte ihr, das er einen
Medizinstudenten in New York kennen würde und der keine Fragen stellen würde,
jedoch Geld dafür wollte. Vanessa musste nun also schnell an 30.000 Dollar
kommen und nach New York gehen. Ihren Eltern erzählte sie, das sie wegen Ethan
und Ashley Abstand wollte und deshalb nach New York gehen würde, um dort zu
arbeiten. Henna und Ben akzeptierten die Entscheidung ihrer Tochter und freuten
sich, das Vanessa einen toll bezahlten Job in der fremden Stadt gefunden hatte. Sie
ließen also ihre Tochter trotz Bedenken ziehen….
Rückblickende
Dies alles war nun schon wie gesagt einige Wochen her und sie befand sich nun
bereits in der 9.Schwangerschaftswoche. Vanessa hatte also nur noch 2 Wochen
Zeit, diese 30.000 Dollar zu beschaffen. Das Kleidungsstück, das sie sich mit Tiffany
gekauft hatte, erinnerte sie also an die schreckliche Tatsache, das sie ein
Menschenleben auf dem Gewissen haben würde, wenn sie den Eingriff durchziehen
würde. Langsam erhob sie sich vom Boden und schleppte sich ins Wohnzimmer, um
sich von dort aus per Telefon für den morgigen Tag krank zu melden. Sie rief Tiffany
an, doch die glaubte Vanessa nicht, denn sie dachte, das Vanessa nur Angst hätte
vor dem Chef, der sich für morgen angekündigt hatte. Tiffany sagte nur, das sie
Vanessa morgen früh abholen würde und das sie nichts davon abhalten könne.
Vanessa war zu kraftlos, um sich gerade gegen ihre quirlige Kollegin durchzusetzen
und legte auf, bevor sie sich ins Bett legte und es am nächsten Morgen stürmisch an
ihrer Tür klingelte…..
Part 3
Vanessa öffnete langsam die Augen und kniff sie auch gleich wieder zu, denn es war
so, als würde ein ICE durch ihren Kopf brausen, dabei hatte sie überhaupt nichts
getrunken. Die Klingel stand jedoch nicht still, hinzu kam noch ein heftiges Hämmern
an der Tür, so das Vanessa wütend ihre Decke zurückschlug und zur Haustür
trottete. Kaum geöffnet quietschte ihr auch schon Tiffany entgegen und als sie den
Zustand von Vanessa sah winkte sie sofort Jack heran, den sie als Unterstützung
schon einmal mitgebracht hatte. Vanessa verrollte die Augen. „Verdammt Tiffany
was machst du hier? Hab ich nicht gesagt, das es mir nicht gut geht? Oh nein, du
hast Jack auch noch hergebracht? Was soll das alles?“ meinte sie genervt und
wurde auch schon ins Badezimmer geschoben. „Trübsal blasen gilt nicht, du wirst
dich ihm stellen, er wird dich nicht fressen in Ordnung?“ meinte Tiffy und kniff ihrer
Kollegin freundschaftlich in die Wangen um etwas Farbe dort hinzubringen.
„Jackylein bring deinen Koffer her, das Mädel braucht Hilfe, sie sieht furchtbar aus“
rief Tiffany durch das Apartment und langsam schaute Jack um die Ecke. „Oh nein,
das lasst ihr schön bleiben, ich schminke mich, wenn, dann immer noch alleine klar?
Jack du kannst deinen Koffer wieder wegpacken und wovon zum Teufel redest du
eigentlich die ganze Zeit, wer wird mich nicht fressen?“ wollte Vanessa aufgebracht
wissen und stemmte ihre Arme in die Hüfte. Tiffany zog die Augenbrauen hoch. „Nun
ja, ich rede vom Chef, von wem denn sonst? Also wenn du so ins Büro kommst,
dann wird er garantiert vor Schock umfallen. Nun komm schon, es ist doch nicht so,
als würdest du an sein Geld wollen nicht wahr? Ich bitte dich, komme mit ja?“
erwiderte Tiffany und hatte nicht die geringste Ahnung, was sie mit ihrem Satz
gerade in Vanessa ausgelöst hatte. Jedenfalls riss Vanessa weit ihre Augen auf,
küsste Tiffany und auch Jack wurde davon nicht verschont. „Tiffany du bist ein
Genie, Jack komm zeig mir doch mal, was du alles so in deinem Köfferchen drin
hast, hm?“ quiekte Vanessa und Jack grinste über das ganze Gesicht. Er ging an
Tiffany vorbei, die immer noch verwirrt daneben stand, dann aber doch lächelte, das
Vanessa scheinbar nun doch bereit war mit in die Kanzlei zu fahren. Tiffany wartete
draußen im Wohnzimmer, während Jack im Badezimmer an ihrer Kollegin herum
docterte. Nach knapp 20 Minuten ging die Badezimmertür auf und Tiffany traf der
Schlag vor Begeisterung. „Wow Jacky Baby, du übertriffst dich immer wieder.
Vanessa Liebes, du siehst fabelhaft aus, du wirst den Chef umhauen glaub mir“
meinte Tiffany mit weit aufgerissenen Augen und Vanessa präsentierte sich mit
einem breiten Lächeln. Jack kam direkt hinterher und drängelte wegen der Uhrzeit,
er tippte kurz auf seine Rolex und so wussten die Mädels, das es wirklich Zeit fürs
Büro wurde, damit sie nicht zu spät kommen würden. Sie fuhren zusammen mit
Jacks Wagen, da er ohnehin den besten Parkplatz an der Kanzlei gebucht hatte,
nämlich direkt vor dem Gebäude. Sie kamen an und wurden jedoch halbwegs im
Büro von den anderen Kollegen überrannt, denn alle waren in heller Aufregung
wegen der Ankündigung, dass der Chef kommen würde. Die Zeitungen wurden in
penibler Reihenfolge auf den Tischen angeordnet, die Glastüren zu den Büros
wurden auf Hochglanz poliert und Bleistifte wurden in Massen angespitzt und in
Behältern gesammelt, die auf den Schreibtischen standen. Tiffany konnte dieses
Getue überhaupt nicht leiden, denn jedes Mal wenn er sich ankündigte wurden alle
Kollegen zu schleimigen Kreaturen. Als sie dann auch noch sah, wie Vanessa sich
genauso aufführte, platzte ihr der Kragen. Sie stellte sich auf einen der teuren
Hocker und hatte somit die Aufmerksamkeit aller Kollegen.
„Hört mir zu Leute, es ist jedes Mal das Gleiche mit euch, wenn sich der BigBoss
angekündigt hat, dabei scheint ihr nicht zu verstehen, das auch er mal genauso klein
angefangen hat wie wir alle hier und das er somit ein ganz normaler Mensch ist und
nicht irgendein Staatsakt oder was auch immer okay? Also kommt wieder runter und
benehmt euch wie sonst auch in Ordnung? So und jetzt setzt euch an eure Plätze
und macht eure Arbeit weiter“ ordnete sie an. Sie war hier eine ziemliche
Respektsperson, denn immerhin war sie im Betriebsrat und die rechte Hand vom
Chef 2, der noch weniger im Hause anzutreffen war wie der Chef 1 Mister Efron.
Jeder Kollege nahm es an, was Tiffany gesagt hatte und plötzlich war es ganz still
wie immer in der Kanzlei, wenn jeder arbeitete. Natürlich gab es hier und da
Getuschel und Gespräche, aber das war an anderen Tagen auch nicht anders.
Vanessa musste schlucken, als sie sah, wie die Kollegen Respekt vor Tiffany hatten
und kam nun zu ihr. „Mannomann, das hätte ich ja nicht gedacht, das sie hier so auf
dich hören würden, ich dachte immer, das du eine gewisse Macht ausübst
Schätzchen“ meinte Vanessa ironisch und grinste frech. „Siehst du, du besitzt
Menschenkenntnis Kleines, sehr gut in dieser Branche, bringt dich weiter“ meinte
Tiffany mit einem Zwinkern, als in diesem Moment die Tür aufging und der Boss
eintrat. Vanessa setzte sich schnell an ihren Platz und tat so, als wäre sie vertieft in
ihre Arbeit, dabei pochte ihr Herz bis zum Anschlag, als er an ihrem Schreibtisch
vorbeikam und zunächst weiterging und dann doch wieder zu ihr zurück kam.
Tiffany musste schon grinsen, denn sie ahnte, das der Boss sie bemerken würde.
„Na wen haben wir denn hier? Eine neue Mitarbeiterin?“ sprach er sie an und sie
sprang von ihrem Stuhl hoch und reichte ihm lächelnd die Hand. „Ja Sir, mein Name
ist Hanessa Vudgens Sir, äh ich meine Vanessa Hudgens Sir“ erwiderte sie stotternd
und Tiffany musste schon lachen, als sie das hörte, wie sie sich vorgestellt hatte.
„Wie denn nun? Vanessa oder Hanessa? Darf ich es mir aussuchen? Okay, dann
wähle ich Vanessa, denn eine Dame mit solchem Namen habe ich doch eingestellt,
nicht wahr?“ grinste er sie an und sie nickte nur peinlich berührt von ihrem Verhalten.
„Na dann Miss Hudgens, mein Name ist Mister Efron und ich bin Ihr Boss. Ich hoffe,
Sie werden sich hier wohlfühlen und wenn Sie irgendwas auf dem Herzen haben,
dann kommen Sie einfach zu mir in Ordnung? So und nun noch eine kurze
Ankündigung für alle“ sprach er in den Raum. „ich werde ab heute viel öfters in
dieser Kanzlei anwesend sein, also bleiben Sie alle ganz locker, ich reiße
niemandem den Kopf ab und nun weiter an die Arbeit, Danke“ waren seine Worte.
„Auf Wiedersehen Miss Hudgens“ sagte er noch zu Vanessa, bevor er in seinem
Büro verschwunden war. Tiffany kam sofort zu Vanessa rüber. „Was war denn das
bitte?“ meinte sie kichernd. „Ach lass mich in Ruhe Tiffany, das war schon peinlich
genug, was der jetzt wohl von mir denkt“ flüsterte sie leise vor sich hin. „Was soll er
schon denken? Gar nichts! Also er hat bestimmt Wichtigeres zu tun, als sich an so
etwas zu ergötzen, der hat das schon wieder vergessen glaub mir“ beruhigte sie
Vanessa. „Meinst du wirklich? Na ich werde da wohl durch müssen, gab schon
Schlimmeres, was ich erlebt habe. Ich habe keine Lust, mich jedes Mal zu schämen
für das, was ich tue, das ist kein Mann wert“ sprach sie leise vor sich hin und Tiffany
fragte nach. „Was hast du gesagt?“ wollte sie wissen. „Ach schon gut, das wird
schon gut gehen, ich danke dir und jetzt sollten wir wohl weiterarbeiten“ meinte
Vanessa und Tiffany stimmte ihr zu. Nach wenigen Minuten ging die Bürotür von
Mister Efron auf und er rief Vanessa zu sich ins Büro. „Miss Hudgens kommen Sie
doch bitte mal einen Moment zu mir ins Büro, ja und bringen Sie ihr Diktiergerät mit“
forderte er und Vanessa folgte der Aufforderung.
Da stand sie nun vor ihm auf der anderen Seite des großen Schreibtisches und
wartete auf weitere Anordnungen. „Haben Sie einen Stock verschluckt oder warum
stehen Sie so steif da, bitte setzen Sie sich doch. Sie können doch stenografisch
schreiben oder?“ fragte er kurz und als sie nickte, legte er auch schon mit seinem
Text los und Vanessa ahnte, das er es wirklich wohl schon vergessen hatte, wie
blöde sie sich vorgestellt hatte. “So das tippen Sie bitte ab und faxen es
anschließend dem Anwaltsbüro, das Miss Lopez vertritt. Tiffany zeigt Ihnen alles
Weitere in Ordnung?“ ordnete er an und lächelte, als Vanessa scheinbar immer noch
da stand und ihn musterte. Er räusperte sich. „Ist noch etwas Miss Hudgens?“
entgegnete er ihr und sie erwachte aus ihren Gedanken. „Nein Sir, es ist nichts
weiter“ antwortete sie. „na dann wieder an die Arbeit hm?“ erwiderte er ihr und sie
schien das Büro verlassen zu wollen, doch dann drehte sie sich hektisch zu ihm um,
knallte den Stenoblock auf den Tisch, so das Mister Efron erst mal zurückschreckte,
dann aber wütend seine Augenbrauen hochzog. Jedoch als sie ihren Blick senkte,
entspannte sich seine Wut im Gesicht und er ahnte, das sie offenbar etwas zu sagen
hatte. Vanessa schaute ihn an und ihr Gesicht wurde plötzlich ganz blass und sie
zitterte. Langsam kam er ihr näher, da er merkte, das sie nicht ganz bei sich war.
Jedoch war das keine wirklich gute Idee, denn kaum stand er vor ihr, übergab sie
sich im hohen Bogen und ruinierte seinen Versace-Anzug. Noch einmal schaute sie
zu ihm auf und fiel dann ohnmächtig in seine Arme. „Oh Gott Miss Hudgens, können
Sie mich hören? Jack komm schnell her, mit Miss Hudgens stimmt was nicht, bitte ruf
einen Krankenwagen in Ordnung? Hey Miss Hudgens hören Sie mich? Oh Gott, sie
ist ohnmächtig, schnell ins Krankenzimmer mit ihr“ befahl er und es wunderte jeden,
das den Chef überhaupt nicht interessierte, das das Erbrochene an seinem Anzug
herunterlief und er damit das ganze Büro verschmutzte. Er wartete mit Jack auf den
Krankenwagen und bat Tiffany anschließend, doch seinen Anzug in die Reinigung zu
bringen und aus dem Büro seines Bruders, der ja Chef 2 war, einen neuen Anzug zu
besorgen. Die Sanitäter spritzten Vanessa ein Kreislaufmittel, bevor sie sie zur
Beobachtung mit in die Klinik nahmen. Als sie hier wach wurde, dachte sie nur daran,
hier so schnell wie möglich raus zu kommen, doch der Schwindel und ihr Blutdruck
hinderten sie daran. Gerade als sie sich erheben wollte, stand auch schon ihr Boss
vor ihr…..
Part 4
Vanessa schaute hoch und erstarrte fast zur Salzsäule, als sie direkt in die Augen
ihres Bosses schaute und der nicht gerade freundlich dreinblickte. „Sie bleiben schön
liegen“ meinte er plötzlich und Vanessa kam gar nicht dazu, etwas zu sagen. Er
umfasste ihre Beine und stützte mit einem Arm ihren Rücken und verfrachtete sie
zurück ins Krankenhausbett. „So und jetzt können Sie mir erzählen, was Sie
eigentlich noch im Büro von mir wollten“ forderte er und Vanessa senkte den Blick,
doch Mister Efron duldete kein unnötiges Schweigen. „Nun sagen Sie schon, Sie
sind es mir schuldig, immerhin haben Sie mir meinen neuen Versace-Anzug versaut,
nicht wahr?“ lächelte er ihr zwinkernd entgegen. Sie schaute langsam auf. „Oh Gott,
das tut mir ja so unendlich leid Mister Efron, das wird nie wieder vorkommen, das
verspreche ich hoch und heilig“ erklärte sie sich. „Ja ja das ist schon vergessen, viel
mehr hat mir die Tatsache Angst gemacht, das Sie einfach so vor mir ohnmächtig
zusammenbrechen. Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, aber könnte es sein, das
Sie schwanger sind?“ fragte er etwas zurückhaltend, aber doch bestimmt. Vanessa
schaute erschrocken auf und lachte gekünstelt. „Ich? Schwanger? Haha sehr witzig,
nein, dafür gibt es keine Möglichkeit glauben Sie mir“ meinte sie kurz.
„Entschuldigen Sie, so war das auch nicht gemeint, doch immerhin sollte ich als Ihr
Boss so was ja wissen, finden Sie nicht auch? Naja wenn dem nicht so ist, dann war
es wohl eine kleine Kreislaufschwäche. Ich werde nun zurück ins Büro fahren, also
erholen Sie sich gut und melden Sie sich, wenn Sie wieder arbeiten können hm?
Machen Sie es gut“ waren Zacs Worte und Vanessa nickte nur, bevor er das Zimmer
verließ. Schnell erhob sie sich, entfernte sich sämtliche Pflaster und Kanülen, die sie
mit Watte versorgte und schnappte sich ihre Tasche. Unbeobachtet konnte sie aus
der Klinik fliehen und kramte in ihrer Hosentasche nach der Adresse dieses
vermeintlichen Medizinstudenten, der ihre Abtreibung vornehmen wollte und stand
auch schon wenige Minuten später vor dessen Haus. Zögernd klopfte sie und eine
Dame im Dienstmädchenlook öffnete ihr. „Ja bitte, wie kann ich Ihnen helfen Miss?“
wurde Vanessa gefragt. „Nun ja, ich möchte zu dem Herrn des Hauses, er erwartet
mich wohl“ erklärte sie kurz, bis hinter der Dame schon ein junger Mann auf dem
Treppenabsatz erschien und lächelte. „Wer ist das Maria? Vanessa? Lasse sie bitte
herein, das geht in Ordnung, sie ist eine alte Freundin aus Ohio“ forderte der Mann
und so stand Vanessa in dem Flur dieses gigantischen Hauses. Langsam legte er
seine Hand auf Vanessas Schulter und für einen Moment zuckte sie kurz zusammen,
wurde dann aber von ihm in eine Art Anbau des Hauses geführt. Als sie den Raum
betrat, erkannte sie zahlreiche Auszeichnungen von medizinischen Fakultäten vor
sich und Instrumente, wie sie bei Operationen benutzt wurden. Der Mann öffnete
einen weißen Vorhang und dahinter kam ein professionell eingerichteter
Operationssaal zum Vorschein und sogar ein Frauenarztstuhl war hier zu sehen.
Entsetzt und etwas irritiert schaute sie den Mann an und der kam nun näher.
„Keine Angst, ich weiß, es muss hier aussehen, als wäre ich ein Psycho oder so,
aber glaub mir, so ist es nicht. Diese ganzen Instrumente und medizinischen Geräte
habe ich alle von meinem Vater bekommen, womit er mir wohl zeigen wollte, das er
stolz auf mich ist. Komm ruhig näher, ich tue dir ja nichts okay?“ bat er und lächelte
ihr entgegen. Langsam und nickend trat Vanessa ihm entgegen und ihre Augen
wanderten in alle Himmelsrichtungen, da es ihr hier einfach zu sehr nach psychisch
kranker Art aussah. Allerdings hatte sie auch keine andere Wahl, als die momentane
Situation zu akzeptieren, denn immerhin sollte ihr dieser Mann das weitere Leben
verändern. Ihr Herz raste wie ein ICE, als er ihre Hand berührte und sie zum
Frauenarztstuhl führte. „Ganz ruhig Vanessa, ich werde dir jeden Schritt erklären,
den ich mache, doch halte mich nicht für aufdringlich oder so, aber hast du das Geld
dabei?“ wollte er wissen, bevor er irgendwas unternahm. „ich habe leider nur 2000
Dollar beschaffen können, könnte ich den Rest nicht später bezahlen?“ erwiderte
Vanessa und der Mann hob sie sofort aus dem Stuhl. „Nein, ausgemacht waren
30000 Dollar und nicht einen Cent weniger. Es ist eine Menge Geld, das weiß ich,
aber dafür garantiere ich eine saubere Operation, tut mir leid, aber dann kann ich
nichts für dich tun“ meinte er und wies Vanessa den Weg nach draußen. „Hören Sie,
ich arbeite in einer der berühmtesten Kanzleien von New York und habe hier 2000
Dollar, die garantieren, das ich bestimmt nicht abhauen werde, also bitte helfen Sie
mir. Die Kanzlei bezahlt mich sehr gut, wir können gerne etwas Schriftliches
festhalten, das Sie mein Konto pfänden können oder was auch immer, doch bitte
helfen Sie mir, dieses Ding in meinem Bauch loszuwerden ja?“ sah sie ihn flehend
an, doch er lies sich nicht erweichen. „Nein, es mag gut sein, das du sehr unter
Druck stehst, doch diese Angelegenheit ist ohnehin schon verboten und deshalb
bewege ich mich so und so schon auf dünnem Eis, ich könnte meine Lizenz als Arzt
verlieren und das setze ich wegen niemandem aufs Spiel okay? Also bitte besorge
das Geld, ansonsten brauchst du hier nicht mehr aufkreuzen, es tut mir leid“ sagte
er, bevor er Vanessa vor die Haustür drückte und die Tür schloss. Vanessa liefen die
Tränen herunter und ein paar Mal hämmerte sie noch gegen die verschlossene
Haustür, bevor sie wirklich begriff, das sie nichts mehr ändern konnte. Langsam sank
sie auf den Treppenabsatz vor dem riesigen Haus und mit einer unheimlichen Wucht
kamen ihre Schmerzen zurück, das sie kaum atmen konnte. Nochmals hämmerte sie
gegen die Tür und der Mann riss sie wütend auf. „Hör zu Vanessa, ich KANN dir
nicht helfen, ich…..oh mein Gott…..!!!!“ schrie er nur kurz auf, als sie in seine Arme
stürzte. „Warum muss das immer mir passieren?“ murmelte er und rief dann Maria zu
sich.„Maria kommen Sie her und helfen Sie mir, die Lady in meine Praxis zu bringen“
forderte er und die Haushälterin wusste, das er mit Praxis seinen Anbau des Hauses
meinte. Er legte sie vorsichtig auf eine Trage und schloss sie an einen EKG an, der
ihre Herzfrequenz messen sollte und dann erwachte Vanessa auch schon wieder
und wollte sofort aufstehen, als sie entdeckte, wo sie war. „Ganz ruhig, du warst für
einen Moment ohnmächtig, hast du das öfter?“ fragte er gespielt besorgt. „Nein ich
mach das zu meinem Vergnügen weißt du? Oh man was für eine Frage, wirst du mir
nun helfen oder nicht?“ erwiderte sie ihm. „Okay, ich mache eine Ausnahme, aber
erst will ich dich untersuchen, denn diese Ohnmacht ist nicht zu unterschätzen, ich
will ja nicht, das du mir während der Narkose solche Schwierigkeiten machst in
Ordnung?“ forderte er und Vanessa umarmte in ihrer Freude diesen fremden Mann.
„Schon gut, also als erstes brauche ich etwas Urin und Blut von dir, dann schau ich
nach, wie weit deine Schwangerschaft schon fortgeschritten ist“ erklärte er, doch
Vanessa hörte in ihrer Freude nur halbherzig zu und lies jede Untersuchung über
sich ergehen, auch wenn dies an einem Ort war, der Angst in ihr auslöste. Das Blut
war abgezapft, die Urinprobe stand in einem Glas auf einem Regal, das dafür
vorgesehen war, also folgte nun die vaginale Ultraschalluntersuchung, die ihr
unangenehmer war, als sie sich anmerken lassen wollte. Ihr Herz raste und sie
schwitzte ohne Ende und doch begann er mit der Untersuchung. Er machte mehrere
Aufnahmen ihrer Gebärmutter und bat dann Vanessa, sich wieder anzuziehen, was
sie auch machte. Der Mann setzte sich an seinen Schreibtisch und stützte dann
plötzlich seine Arme auf und schnaufte tief, bis er aufstand. Er gab Vanessa ihre
2000 Dollar zurück und schob sie Richtung Tür. „Tut mir leid, aber ich kann dir
absolut nicht mehr helfen in Ordnung, bitte geh und komme nie wieder her“ sagte er
plötzlich, doch Vanessa lies sich nicht zurückweisen. „Hey, was soll jetzt der Scheiß?
Du sagtest, das du mir helfen würdest und ich hab mich freiwillig auf deinen Stuhl da
gesetzt und mich vor dir ausgezogen, also findest du nicht, das ich eine Erklärung
verdient habe?“ schrie sie ihn an und befand sich abermals schon wieder vor dem
Haus. „Du bist bereits in der 12. Woche, deshalb, ab hier ist es mehr als illegal, das
wäre Mord, nicht mit mir, also hau endlich ab“ schrie er sie an und warf die Tür zu.
Diesmal hämmerte Vanessa nicht mehr an die Tür, sondern sank sofort zu Boden
nach dieser Aussage. Das konnte doch nicht sein, sie hatte doch noch 2 Wochen
Zeit, das war völlig unmöglich waren ihre Gedanken und ihr liefen die Tränen übers
Gesicht. Zitternd griff sie nach ihrem Handy und rief sich ein Taxi, das sie nach
Hause brachte. Jedoch stand nun jemand vor ihrer Haustür, mit dem sie gar nicht
gerechnet hatte…..
Part 5
Vanessa bezahlte den Fahrer und als er wegfuhr näherte sie sich langsam ihrem
Apartmentkomplex. Ungläubig blieb sie stehen. „Mum? Ashley? Was macht ihr denn
hier?“ entgegnete sie und hielt ihren Hausschlüssel bereit. „Hier lebst du? Das ist
aber nicht das, was du mir erzählt hast mein Schatz, hier kann man sich doch nicht
wohlfühlen“ begann Henna sich einen Reim auf die Wahl der Unterkunft ihrer Tochter
zu machen und schaute sich unbehaglich um. Ashley musterte vorsichtig jeden
Schritt den Vanessa machte und sprach jedoch kein Wort. „Na du bist doch sonst
ganz redselig Ash oder plagt dich dein schlechtes Gewissen? Ich fasse es nicht, das
du dich traust hierher zu kommen und dazu noch mit meiner Mutter? Du bist einfach
das Letzte Ashley, du wirst keinen Fuß in meine Wohnung setzen. Mum wie konntest
du sie herbringen? Was soll das alles? Ich habe wohl nicht deutlich genug gesagt,
das ich mein eigenes Leben haben möchte, hm?“ meinte sie zu ihrer Mutter und
schenkte Ashley verachtende Blicke. „Wir wollten nur sehen, wie du lebst, darf eine
Mutter sich denn keine Sorgen machen? Ich verstehe dich nicht, freust du dich denn
gar nicht?“ wollte Henna wissen. „Du weißt genau, das ich mich jederzeit freue, wenn
du und Dad herkommt, doch das du Ash mitgebracht hast, war völlig daneben Mum“
erwiderte Vanessa. „Schon gut, ich habe es verstanden, das du mich nicht sehen
willst, aber schrei deine Mum nicht so an, denn sie kann nichts dafür, denn ich wollte
unbedingt herkommen, um zu sehen, ob wir jemals wieder eine Chance haben, eine
zumindest halbwegs gute Freundschaft zurück zu bekommen, aber scheinbar bin ich
die Einzige, die darin noch Vertrauen setzt“ waren Ashleys Worte und nun kam
Vanessa mit giftig funkelnden Augen auf sie zu. „Du wagst es von Vertrauen zu
reden? Ausgerechnet DU???????? Ich glaub ich spinne, das ist so niederträchtig, du
falsche Schlange hast mir meinen Freund ausgespannt und redest von Vertrauen?
Ich zeig dir gleich, was ich von Vertrauen dir gegenüber halte“ meinte Vanessa und
hob drohend ihre Fäuste, bevor Henna schlichtend dazwischen ging und Ashley
einen Schritt zurückwich. „Herrgott, ihr benehmt euch wie im Kindergarten und
streitet euch um Dinge, die schon ewig her sind, doch wie ich sehe, besteht bei euch
noch immer eine Menge Klärungsbedarf, klärt das endlich okay? Ich werde mir jetzt
hier ein Zimmer nehmen und mir ein bisschen die Gegend ansehen und ihr beide
werdet das klären, klar?“ forderte Henna und schenkte beiden Ladys Blicke, wie sie
nur von einer Mutter kommen konnten. Vanessa und Ashley standen noch immer mit
verachtenden Blicken da und keiner machte die Anzeichen, in irgendeiner Weise
nachzugeben, bis beide merkten, das Henna bereits gegangen war. Ashley kannte
sich hier überhaupt nicht aus und war auf Henna angewiesen und nun stand sie in
diesem Wohnkomplex vor ihrer einst besten Freundin, die sie hasste. „Na toll, was
mach ich denn jetzt? Ich bin zusammen mit dem Wagen deiner Mutter hier und jetzt
ist sie gegangen, echt klasse verdammt“ motzte Ashley vor sich hin und sank auf die
Stufen vor sich. „Na für dich dürfte es ja nicht schlimm sein, ein fremdes Bett zu
finden, darin hast du ja bereits Übung, nicht wahr?“ giftete Vanessa ihr entgegen und
schloss ihre Haustür auf, als sie Ashley laut schluchzen hörte mit den Worten
„Warum hasst du mich so? Es tut mir alles so wahnsinnig leid, doch es ist einfach
passiert, das Ethan und ich uns ineinander verliebt haben, das haben wir doch nicht
geplant“. Vanessa stand in der halb geschlossenen Tür und hörte die Worte, die ihr
ungewollt Tränen entlockten, denn wie sehr Ashley ihr doch fehlte, wollte sie sich
natürlich in ihrem Stolz nicht anmerken lassen. Plötzlich sagte sie einfach „Komm
solange rein, bin ja tierlieb“ und Ashley schaute erstaunt auf und näherte sich der
Apartementtür von Vanessa. Schüchtern trat sie ein. „Ich sage dir gleich, das ist nur
solange, bis meine Mum zurück ist, ich will nicht mit dir sprechen oder sonstiges, ist
das klar?“ forderte Vanessa sofort und Ashley nickte stumm. In Ohio konnte Ben
nicht glauben, das Henna einfach so nach New York gefahren ist, ohne ihm
Bescheid zu geben. Er fand nur einen Zettel auf dem Tisch mit den Worten „Bin bei
Vanessa, mach dir keine Sorgen, ich liebe Dich, deine Henna“. Ben schmiss vor
lauter Wut seinen Autoschlüssel an die Wand, als es an der Tür klingelte und Ethan
davorstand. „Hallo Mister Hudgens, wissen Sie was das hier zu bedeuten hat?“
meinte er und hob Ben einen Zettel entgegen. Er las kurz die Worte, die von Ashley
waren „Bin bei Vanessa, mach dir keine Sorgen, ich liebe dich, deine Ashley“ und
musste mit geschlossenen Augen lächeln. „Was bitteschön ist daran so witzig?“
wollte Ethan wissen und wurde von Ben ins Wohnzimmer geführt. „Genau das hier
ist so witzig“ meinte er kurz und zeigte Ethan den Zettel von Henna. „Sie meinen,
Ihre Frau und Ashley sind zusammen dort hingefahren?“ fragte Ethan etwas
unsicher. „ja natürlich sind sie das, ich kenne Henna, sie weiß genau, wie sehr
Vanessa die Sache mit dir und Ashley belastet und außerdem ist meine Frau auch
noch eine Mutter, die wissen will, wie ihre Tochter lebt, hm?“ erklärte Ben und Ethan
verstand. „Na komm wir trinken erst mal einen Kaffee, das wird schon“ schlug Ben
vor, doch Ethan ahnte nichts Gutes und lehnte den Kaffee ab. „Oh nein, Sie kennen
Ashley und Vanessa nicht, wenn die beiden aufeinander treffen wird das nicht gut
enden, glauben Sie mir. Nein, ich werde sofort nach New York fahren müssen“
erwiderte Ethan und wollte schon zur Tür raus, als Ben ihn am Arm festhielt. „So, du
willst also nach New York fahren und du denkst nicht, das du die Sache dann noch
schlimmer machen wirst, indem du da auftauchst? Glaub mir mein Junge, dränge
dich da jetzt bloß nicht dazwischen, denn am Ende werden dich sonst beide hassen“
erklärte Ben und löste seinen Griff von Ethans Arm, der nun auch locker lies und sich
auf den Barhocker vor sich setzte. „Vermutlich haben Sie recht, doch ich fühle mich
so schuldig und es tut mir so unendlich leid, was ich Vanessa angetan habe“ erklärte
sich Ethan und Ben klopfte ihm väterlich und gleichzeitig freundschaftlich auf die
Schulter. „Ja genau das wollen die Ladys auch, das du dich schuldig fühlst, damit sie
sich überlegen fühlen. Allerdings in diesem Fall stehe ich hinter meiner Tochter
Ethan, denn du hast sie wie Scheiße behandelt und normalerweise müsste ich dich
hier hochkant rausschmeißen, doch ich tue es nicht, weil ich mich da sicherlich nicht
reinhängen werde, das werdet ihr schön selbst regeln“ meinte Ben und nahm einen
Schluck von seinem Kaffee. Ethan sah niedergeschmettert zu Boden, denn ihn
plagte das Ganze sehr, was er Vanessa angetan hatte, doch was sollte er denn
machen? Er hatte sich in Ashley verliebt und hatte Vanessa niemals wehtun wollen
und zwischen ihnen gab es schon lange unausgesprochene Differenzen, die beiden
wie ein festsitzender Kloß im Halse steckte. Ja er hatte schon lange das Gefühl, das
er und Vanessa sich immer mehr voneinander entfernten. Von diesem Gefühl
erzählte Ethan auch Ben in diesem Moment, bis dieser ihn ansprach. „Das ist noch
lange kein Grund, mit einer anderen ins Bett zu steigen und dazu noch mit ihrer
besten Freundin“ bemerkte Ben. „Mister Hudgens, Ashley und ich waren nie
miteinander im Bett, das haben wir die ganze Zeit versucht, Vanessa zu erklären,
doch sie hat uns nicht mehr zugehört und ist gleich nach New York gegangen“
eröffnete Ethan und Ben verschluckte sich an seinem heißen Kaffee. „Moment mal,
Vanessa denkt die ganze Zeit…….oh man und jetzt?“ wollte Ben wissen und setzte
sich neben Ethan auf einen Barhocker. „ich weiß es nicht“ kam von Ethan und er
senkte seinen Blick. Ben sah ihn mitleidig an, schnappte sich dann plötzlich sein
Telefon und entschuldigte sich für ein paar Tage bei seinem Chef und legte wieder
auf. Ethan sah dem Treiben verdutzt zu, bis Ben dann mit einer Reisetasche zurück
in die Küche kam. „So, wir werden da jetzt hinfahren und dann werdet ihr das ein für
allemal aus der Welt schaffen, klar? Nun schau nicht so, du kannst notfalls ein paar
Sachen von mir anziehen, los komm worauf wartest du?“ meinte Ben und stand mit
dem Autoschlüssel in der offenen Tür. Ethan lächelte kurz und folgte Ben zu seinem
Wagen. Wenige Minuten später fuhren sie auf die nächste Autobahn, merkten
allerdings nicht, das ihnen jemand folgte, der nicht wirklich Gutes im Sinn hatte.
Ashley bekam von Vanessa ein paar Handtücher und sie machte sich erst einmal
frisch. Vanessa hatte Kaffee gemacht und stellte die Tasse auf den Tisch. Zunächst
sprach keiner ein Wort, doch ihre Blicke trafen sich ab und zu, wobei keinem wohl in
seiner Haut war. Ashley traute sich nicht, Vanessa über alles aufzuklären und
Vanessa hätte ihr auch garantiert nicht zuhören wollen. Die Situation war zum
zerreißen gespannt und ein schriller Klingelton änderte ihre Gedanken. „Ja Hudgens
hier“ meldete sie sich. „Ja Miss Hudgens, hier spricht Mister Efron, ihr Chef.
Entschuldigen Sie, das ich Sie anrufe, aber….“begann er. „Entschuldigen Sie, aber
warum flüstern Sie?“ wollte Vanessa wissen. „Schhhhht, egal, seien Sie still und
hören Sie mir zu. Ihre Mutter ist hier in der Kanzlei aufgetaucht, ich dachte, das Sie
das vielleicht interessiert, bitte kommen Sie hierher“ forderte er. „Sekunde mal,
woher wissen Sie überhaupt, das ich zuhause bin. Halt, Stop, lassen Sie mich raten,
meine Mutter hat Ihnen alles erzählt? Ok, ich komme sofort ins Büro“ meinte sie und
legte auf. „Entschuldige Ashley, aber ich werde noch mal ins Büro müssen, denn
scheinbar hat meine Mum herausgefunden, wo sich die Kanzlei befindet, in der ich
arbeite und erzählt nun meinem Chef wohl meine ganze Lebensgeschichte und das
werde ich verhindern müssen“ erklärte Vanessa und dachte kurz nach. „Willst du
mitkommen, dann kannst du gleich mit meiner Mum zurück nach Ohio fahren“ schlug
sie vor und Ashley willigte zögernd ein und ahnte, das ihre Freundschaft wohl
endgültig zerbrochen wäre, wenn sie ihr nicht alles erklären konnte. Die beiden
machten sich auf den Weg in die Kanzlei und auch die beiden wurden verfolgt,
was sie nicht bemerkten…..
Part 6
Vanessa hatte noch keinen festen Parkplatz in der Firma, also stellte sie ihren
Wagen etwas abseits ab. Sie und Ashley erreichten dann nach einigen Metern
Fußweg die Kanzlei. Vanessa begrüßte wie immer den Portier am Empfang und
drückte dann auf einen der vielen Knöpfe, der einen Fahrstuhl kommen lassen
würde. Sie sprach kein Wort mit Ashley, die ihr nur stumm folgte bis in den 35.Stock,
dem Letzten des gewaltigen Kanzleikomplexes. Hier gab es mehrere Kanzleien die
in einem Haus waren und alle waren wie eine große Familie zueinander. Man
begrüßte sich mit Vornamen, wenn man sich im Gebäude begegnete und man hatte
immer ein freundliches Wort übrig. Eine große Glastür tauchte vor ihnen auf und
Vanessa machte ziemlich große und schnelle Schritte, das es Ashley schwer hatte,
mit ihr mitzuhalten. „Man Ashley, wo bleibst du denn?“ rief sie durch das Büro und
Ashley legte einen Gang zu, bis sie gemeinsam vor einer weiteren großen Glastür
standen, die in der Mitte eine dicke Blende aus Holz hatte, worauf der Name ihres
Chefs stand. Als Ashley endlich bei ihr war, klopfte Vanessa an diese Tür und wurde
aufgefordert, einzutreten. Henna saß tatsächlich in diesem Büro und schien mit
Mister Efron ziemlichen Spaß zu haben, denn sie lachten so, als würden sie sich
schon ewig kennen. Zac schaute Vanessa an und musste lächeln, was ihr schon
jetzt ziemlich peinlich war. „Mum, was tust du hier? Bitte lass uns gehen, Mister Efron
hat jede Menge Besseres zu tun, als sich deine Lebensweisheiten anzuhören, hm?“
meinte sie und zog ihre Mutter schon am Arm hoch, als Zac sich einmischte.
„Ach lassen Sie nur Miss Hudgens, das geht schon in Ordnung, wir haben uns sehr
angenehm unterhalten, war wirklich aufschlussreich“ meinte er und da war schon
wieder dieses komische Lächeln. In diesem Moment klingelte das Telefon von Zac.
„Oh entschuldigen Sie, da muss ich jetzt leider unbedingt ran gehen“ meinte er und
nahm den Hörer ab. Vanessa flüsterte ihrer Mutter sofort zu, das dies eine gute
Gelegenheit sei zu gehen, doch dazu kam es nicht. Zac lies den Hörer sinken und
sagte nur verdutzt „Nanu, die Leitung war plötzlich tot, das gibt’s doch nicht. Miss
Hudgens, bitte erkundigen Sie sich, ob die anderen Telefone noch funktionieren, ja?“
forderte er. „Ja kein Problem, mach ich, einen Moment“ erwiderte sie und hob jeden
Hörer ab, doch alles war tot, es funktionierte nicht eine Leitung. Sie überbrachte Zac
diese Nachricht und schon standen alle Kollegen besorgt beim Chef im Büro, da die
Arbeit nicht weitergehen konnte. Sie redeten alle durcheinander, bis Zac aus dem
Fenster sah und er entdeckte, wie alle Eingangstore von selbst zugingen.
„Merkwürdig, was ist denn da plötzlich los? Ladys und Gentleman, bitte bewahren
Sie Ruhe, ich bin sicher, das es dafür eine Erklärung gibt. Ich fahre hinunter zu
James, der wird mir sicherlich sagen können, warum sich alle Tore von selbst
schließen. Warten Sie hier in meinem Büro, bin gleich zurück“ erklärte er und ging
zum Fahrstuhl, doch auch hier tat sich nichts, scheinbar gab es einen Stromausfall
im Komplex. Vanessa war ihrem Chef nachgegangen und stellte dasselbe fest, kein
einziges Gerät im Haus funktionierte. In diesem Moment schauten sie auf die digitale
Anzeige der Fahrstühle und scheinbar lief der Lastenaufzug ohne Probleme, denn
dieser näherte sich langsam ihrem Stockwerk. „Merkwürdig, er bleibt im 32.
Stockwerk stehen, es muss also jemand daran arbeiten“ meinte Zac und Vanessa
nickte nur langsam und bekam doch ein mulmiges Gefühl. „Im 32.Stock arbeiten die
Leute doch auch noch, ich werde da jetzt runtergehen und nachschauen“ entgegnete
Zac. „Bitte lassen Sie mich mitgehen, ja?“ bat Vanessa und Zac stimmte zu. Er
öffnete die Tür zum Treppenhaus und hörte von unten ein paar komische Geräusche
und schaute durch das Geländer, um auf Nummer sicher zu gehen. Plötzlich
schreckte er zurück und riss die Augen weit auf. „Oh mein Gott“ sagte er nur leise
und versetzte Vanessa in eine leichte Panik. „Was ist los? Was haben Sie gesehen?
Was geht da unten vor sich?“ wollte sie aufgebracht wissen und umklammerte
seinen Arm dabei, den sie aber gleich wieder erschrocken los lies. „Die haben
Raketen reingebracht. Ich befürchte, wir haben Terroristen im Haus. Schnell, wir
müssen wieder nach oben und den anderen Bescheid geben“ forderte er und zog
Vanessa am Handgelenk hinter sich die Treppen wieder hinauf, bis sie hörten, das
unten Schüsse fielen. Vanessa sank zitternd zu Boden. „Oh mein Gott, was war
das?“ stotterte sie erschrocken. „Bitte Miss Hudgens, wir können hier nicht bleiben,
also erheben Sie sich“ meinte er und zog sie diesmal etwas fester die Treppen
hinauf, bis sie schwer schnaufend vor den Kollegen standen. Henna erkannte sofort
den verängstigten Blick ihrer Tochter und nahm sie in den Arm. „Was haben Sie mit
ihr gemacht? Sie ist ja völlig außer sich vor Angst“ entgegnete Henna. „Okay, also
Folgendes, ich befürchte, dieses Haus wird gerade Opfer eines Terroranschlages.
Ich sah im Hausflur die Kisten, in denen Raketen aufbewahrt werden und wie es sie
nur beim Militär gibt. Wir sollten versuchen, hier schnellstens irgendwie raus zu
kommen“ schlug Zac vor, bis Tiffany sich erhob. „Ach ja und wie bitteschön? Wie Sie
sagten, sind die bereits im Hausflur und scheinbar haben sie alle Zugänge
abgeriegelt und außerdem funktioniert kein Fahrstuhl im Haus, also sagen Sie mir,
wie wir hier rauskommen sollen?“ meinte sie und da kam Jack vom Flur zurück, der
nachsehen wollte, ob jetzt irgendeine Leitung gehen würde. „ich schätze, das erledigt
sich gerade von selbst, der Fahrstuhl ist gerade hier oben angekommen“ meinte
Jack und löste einen Aufschrei innerhalb der Kollegen aus, der Angst verlauten lies.
Nun gab es keine Möglichkeit mehr, sich irgendwie da herauszuwinden und so ließen
sich alle aus Reflex auf den Boden fallen, als die Tür mit Gewalt aufgetreten wurde
und 6 Männer mit Gewehren und Armeeanzügen vor ihnen standen. In Position und
zu jeder Zeit bereit, diese Menschen zu töten, bedrohten sie sie mit ihren
Maschinengewehren, bis ein Mann in die Mitte dieser Männer trat und eine gewisse
Macht ausstrahlte. Er trug einen teuren Versace-Anzug und schien die Ruhe selbst
zu sein. In seiner Hand hielt er eine Art Lageplan des Komplexes und ein Foto. Das
wilde Geschrei der Kollegen in Zacs Büro machte ihn nervös und so hob er nur
einmal die Hand und es wurde ein Warnschuss in die Luft gefeuert. „Ladys und
Gentleman, es gibt gar keinen Grund, so herumzuschreien. Wenn Sie genau das tun,
was ich oder einer dieser Männer sagen, wird niemand zu Schaden kommen, darauf
gebe ich Ihnen mein Wort“ meinte er selbstsicher und überlegen. Dann steckte er
den Lageplan weg und schaute das Foto an. Langsam kam er auf die Kollegen zu
und schaute sich ganz genau um, bis er genau vor Zac stehenblieb und ihn
vernichtend anschaute. „Wollten Sie etwas sagen Sir, dann nur raus damit, vielleicht
haben Sie ja Glück und ich lege Wert darauf, was Sie zu sagen haben, hm?“ fauchte
er ihn an und kam Zac ganz nah, so das er den Atem des Mannes riechen konnte.
Zac schaute auf das Foto und entdeckte, das dort Vanessa abgebildet war. Er
versuchte den Mann abzulenken, in dem er etwas sagte, was er besser wohl nicht
gesagt hätte. „Was soll das Wort eines Feiglings wohl wert sein, der hier rein stürmt
und wehrlose Menschen als Geiseln hält?“ entgegnete er dem Mann, der sich nun
umdrehte und mit nur einem Augenaufschlag dafür sorgte, das einer der Männer ihm
eine in den Magen verpasste und ihn an den Haaren wieder aufrichtete. Zac schaute
nun genau in die Augen dieses Mannes und konnte dabei kaum aufrecht stehen. „Sie
halten sich also für mutig Mister, ja? Verraten Sie mir doch einmal Ihren Namen,
damit ich weiß, welchen man nachher auf Ihren Grabstein schreiben wird“ forderte er
Zac auf. „ Suchen Sie sich einen aus, Sir!“ meinte er mit fester Stimme und schon
veranlasste der Mann, das man auf ihn schoss. Diese Männer taten alles, was dieser
eine Mann befahl und schon spürte Zac einen stechenden Schmerz in seinem Knie.
Er sank zu Boden und wurde auch schon weggebracht von zwei der Männer. Der
Mann drehte sich und wandte sich wieder den Kollegen zu. „Möchte jemand dem
Herren Gesellschaft leisten? Nicht? Na dann verraten Sie mir doch mal, wer von
Ihnen Miss Vanessa Hudgens ist“ forderte er auf und bei Vanessa und Henna
machte sich ein stockender Atem breit, der dem Mann nicht verborgen blieb.
Langsam kam er auf sie zu und sah abwechselnd zum Foto und in ihr Gesicht.
Anschließend steckte er das Bild weg und begann Vanessas Haar zu streicheln, bis
sie ihm ins Gesicht spuckte. Dafür bekam sie eine heftige Ohrfeige und wurde von
den Männern weggetragen. Henna schrie verzweifelt hinterher, doch sie und die
anderen wurden in den Lastenaufzug gedrängt, wobei sie ständig mit
Maschinengewehren bedroht wurden. Ben musste unterwegs anhalten, da Ethan mal
eine Stange Wasser in die Ecke stellen musste. Diese Zeit nutzten einige Männer
dazu, sich von hinten an Ben heranzuschleichen und ihm eine Waffe in den
Hinterkopf zu drücken. „Kein Mucks, sonst wirst du schnell an einer Bleivergiftung
sterben, klar? Sag, das er zurückkommen soll und zwar ein bisschen plötzlich“
befahlen sie und Ben rief Ethan zu sich, der nun sofort bemerkte, das sie gerade
überfallen werden. Langsam stiegen sie in den schwarzen Mercedes ein, wie ihnen
befohlen wurde und bekamen hier umgehend feste Schläge auf den Kopf, so das sie
ohnmächtig auf dem Rücksitz zusammenklappten und alles um sie herum schwarz
wurde....
Part 7
Während der Fahrt wurde Ben wach und hielt sich schmerzerfüllt seinen Hinterkopf,
wobei er hinüber sah und den noch bewusstlosen Ethan entdeckte. Dieser wurde in
diesem Moment auch wach und schreckte hoch. „Was soll das alles? Was wollen die
nur von uns?“ fragte er Ben zitternd. „Okay, bleib ruhig, ich weiß mit wem wir es zu
tun haben, ich kenne die Typen okay“ erklärte Ben. „Wie bitte? Sie kennen solche
miesen Kerle? Na toll, dann werden Sie denen wohl doch auch klarmachen können,
das sie uns augenblicklich hier rauslassen sollen oder?“ erwiderte Ethan. „So einfach
ist das nicht, also gut pass auf, der Kerl, der mir die Waffe an den Schädel gehalten
hat ist ein ehemaliger Soldat, der mit mir gedient hat und der schon immer einen
Hang dazu hatte, in Schwierigkeiten zu geraten. Allerdings war er immer für mich da,
wenn es an der Front brenzlig wurde. Eines Tages rettete er mir das Leben und seit
dem Tage bin ich ihm was schuldig und als ich ihm Kontakte herstellte wegen eines
Jobs, dachte ich, wäre meine Schuldigkeit getan. Ich ahnte ja nicht, das er an einen
der schlimmsten Verächter des Krieges und der Gesetze geraten würde und zwar
Leutnant Mitchell Conzales. Er war damals unser diensthabender Offizier und wurde
unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Seither war er verschwunden. Den Typen da
vorne nennt man in militärischen Kreisen „Die Axt“, aber sein richtiger Name ist Frank
McCoy und war einst mein bester Freund. Eines Tages trafen wir uns durch Zufall
wieder und er bot mir ein Geschäft an, das ich aber ablehnte, denn mit Drogen und
Waffenhandel wollte ich nichts zu tun haben. Kurz bevor Vanessa nach New York
ging, bat er mich, mal mit ihr ausgehen zu dürfen und Vanessa und ich besprachen
das und sie war einverstanden. Anschließend sah ich ihn nie wieder, bis jetzt eben.
Ich vermute, das er ziemlich sauer auf mich ist, da ich nicht mit ihm
zusammenarbeiten wollte und außerdem schätze ich, das er noch immer Kontakt zu
Conzales hat. Sollte dies alles der Fall sein, stecken wir echt in der Scheiße, diese
Männer verstehen keinen Spaß und schrecken auch nicht vor Mord zurück. Sie
beseitigen alles, was sich ihnen in den Weg stellt“ erklärte Ben flüsternd, damit sie
keiner hörte. „Ich glaube ich spinne, ich sitze hier, weil Sie Stress mit irgendwelchen
Typen haben und weil Sie erlaubt haben, das Vanessa mit so was ausgeht? Ich kann
es nicht fassen. Sehen Sie zu, das Sie uns hier raus bringen klar?“ giftete er Ben an
und hielt sich seinen Kopf fest. „Ich habe doch auch keine Ahnung, wie er uns finden
konnte okay? SCHHHT wir halten an“ meinte er noch, bevor die Türen aufgerissen
wurden und sie gewaltsam aus dem Wagen gezogen wurden. Ben schaute sich
genau um und konnte nur noch den Namen „Freedom“ lesen, bevor die beiden
schwarze Masken über den Kopf gestülpt bekamen und alles wieder dunkel wurde.
Ethan hatte ein ziemlich gutes Gehör und vernahm viele Geräusche, die er sich zu
merken versuchte. Nach wenigen Augenblicken hörten sie ein lautes Klappern, das
dem Öffnen eines Tores gleichkam. Mit gefesselten Armen und verbundenen Augen
führte man sie scheinbar in ein Gebäude hinein. „Wo sind wir hier?“ fragte Ben. „Das
brauchst du Arschloch nicht zu wissen, aber eines sage ich dir, du wirst hier auf
Leute treffen, die dir nur zu gut bekannt sein dürften“ sagte man Ben und schon
schienen sie in einem Fahrstuhl zu stehen, der nach oben fuhr. Nach weiteren
wenigen Metern schmiss man sie unsanft zu Boden und sie spürten, das hier noch
mehr Personen auf dem Boden lagen. Dann bückte sich jemand. „Verhalte dich bloß
ruhig, sonst garantiere ich dir, das du dich daran erinnern wirst, was Schmerzen
bedeuten, klar?“ flüsterte man Ben ins Ohr und schon wurde es still im Raum. „Ethan
bist du hier?“ fragte Ben. „Ja Ben ich bin hier, was glaubst du, wo wir hier sind?“
wollte er wissen. „ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, es ist die Kanzlei von
Vanessa, denn ich konnte noch den Namen „Freedom“ lesen, bevor sie mir dieses
Ding überwarfen. Pass auf Ethan, du musst jetzt mal näher an mich rücken und in
meine Hosentasche greifen“ forderte Ben. „Ich soll was? Ey und was ist wenn die
Typen zurückkommen?“ fragte er mit zitternder Stimme. „Tu, was ich dir sage klar?“
befahl Ben und Ethan gelangte an das Taschenmesser von Ben. „Oh mein Gott, Sie
haben ein Messer dabei?“ meinte er schockiert und starrte es an. „Ja schon gut, das
ist ein Geschenk meiner Frau, löse die Fesseln von mir damit“ forderte Ben und
Ethan zerschnitt das dicke Seil. Ben stülpte sich die Maske runter und konnte nicht
glauben, was er hier sah. Mindestens um die 1000 Menschen lagen hier gefesselt
am Boden und jeder strahlte Verzweiflung aus. Er schnitt Ethan ebenfalls die Fesseln
durch und auch er war geschockt von dem Anblick, der sich ihnen hier bot. „Oh mein
Gott, was haben die bloß vor?“ flüsterte Ben vor sich hin, als er aufstand und sich
umsah. „OH mein GOOOOOOTTT, Ashley? Miss Hudgens?“ schrie Ethan plötzlich
und stürzte über einige Personen weg, hin zu Ashley und Vanessas Mum Henna.
Ben drehte sich nach Ethans Aufschrei hektisch um und folgte Ethan zu den Frauen.
„Sie sind ohnmächtig, schau mal, ob du irgendwo Wasser findest Ethan“ forderte Ben
und Ethan entdeckte ein Waschbecken am anderen Ende des Raumes, der wie eine
Art Keller aussah. Er füllte etwas Wasser in die Pappbecher, die dort standen und
kam zurück zu Ben und den Ladys. „Hier“ meinte er und reichte Ben die Becher. „Na
komm schon, trink Baby, Henna, bitte trink das okay?“ sprach er liebevoll mit seiner
Frau, als beide plötzlich nach Luft schnappten. „Wo sind wir hier?“ flüsterte Henna
heraus und erinnerte sich sofort an Vanessa. „Ben? Oh mein Gott, was tust du hier
und Ethan?“ wollte sie zunächst wissen. „Das ist nicht wichtig, geht es euch gut?
Was wolltest du denn hier?“ war Bens Frage. „Ich…Ich habe wissen wollen, wo
Vanessa arbeitet und alles war auch schön, bis diese Männer kamen und…..oh mein
Gott, sie haben unser Kind Ben, sie haben sie einfach weggetragen“ schrie sie mit
fester Stimme und Ben bat sie, nicht so die Stimme zu erheben. „Baby, nicht so laut,
die Typen sind weg, doch ich habe keine Ahnung, was sie vorhaben und wann sie
zurückkommen, also müssen wir uns vorerst so ruhig wie möglich verhalten, okay?
Kannst du aufstehen?“ wollte Ben wissen. „ja kann ich, ich bin nicht verletzt. Ashley?
Kannst du auch aufstehen?“ sprach Henna sie an. „Ja kann ich“ entgegnete Ash und
wurde von Ethan aufgerichtet und Ben tat es ihm mit Henna gleich. „Was willst du
denn jetzt tun?“ wollte Henna von ihrem Mann wissen, bis alle Schritte wahrnahmen,
die dem Gleichschritt einer kleinen Armee glichen. „Setzt euch hin und tut so, als
wäret ihr noch gefesselt, für Erklärungen ist keine Zeit, bitte vertraut mir okay?“
forderte Ben die anderen auf und sie machten, was er zu ihnen sagte. Außerdem
setzten sie sich ihre Masken wieder auf, gerade noch rechtzeitig, als eine große
Eisentür aufgerissen wurde. Etwa 15 Männer in Armeeanzügen stellten sich in Reihe
und Glied auf, wie es ihnen befohlen wurde. „AUGEN GERADEAUS UND STETS
SCHUSSBEREIT HALTEN“ lautete der Befehl. „JAWOHL LEUTNANT CONZALES
SIR“ erwiderten die Männer und richteten ihre Maschinengewehre auf die Menschen,
die wehrlos am Boden lagen. Ben kannte dieses Geräusch der klickenden Gewehre
nur zu gut und erhob sich wütend. Er erkannte ebenfalls eine Stimme und riss sich
die Maske runter. „Wusste ich es doch, das Du dahintersteckst Mitchell, was soll das
hier werden? Eine Geiselnahme? Du wirst nicht weit kommen, denn unter dir wollte
noch nie jemand dienen“ erklangen Bens Worte und schon setzte sich der Mann, der
auch Zac anschießen lies in Bewegung und kam auf Ben zu. „Wie war das?
Wiederhole das Soldat!!!!“ befahl er Ben und er spuckte ihm nur ins Gesicht. „Von
einem EX Leutnant nehme ich keine Befehle entgegen“ meinte er. „Du wirst dir das
ganz schnell anders überlegen, wenn du siehst, was ich für eine Überraschung für
dich habe. Frank hole die Kleine her“ befahl er und umgehend kam der einst beste
Freund von Ben, dieser Frank McCoy mit Vanessa zurück, die ebenfalls gefesselt
war. Vanessa versuchte sich von Franks gewaltsamen Festhalten zu lösen, doch um
so mehr sie sich wehrte, um so mehr drückte er ihr die Pistole in den Hals. „Na
Püppchen, du erinnerst dich noch an mich, nicht wahr?“ flüsterte er ihr widerlich ins
Ohr und leckte ihr Gesicht ab. „Lass sie sofort los Frank“ forderte Ben. „Sonst was
Ben? Du hast es mir doch erlaubt, mit ihr auszugehen und ein Soldat sollte immer
seine Versprechen halten, die er seiner Tochter gibt, hm? Halt endlich still du
Miststück, sonst stopfe ich dir noch andere Körperöffnungen als das letzte Mal“
schrie er sie an und Vanessa spuckte ihn an. „Na na was denn? So zurückhaltend
heute? Das letzte Mal warst du so voller Energie, hm? Wie? Du hast Daddy noch gar
nicht erzählt, welchen Spaß wir zusammen hatten? Na das ist aber nicht nett. Okay,
dann werde ich das kurz übernehmen, wenn du erlaubst“ meinte er zu Vanessa und
kam nun auf Ben zu. „Also deine süße Tochter da hinten und ich hatten echt viel
Spaß zusammen und sie ist eine echte Rakete im Bett“ sagte er und kam dann noch
näher und flüsterte „Das Beste daran war aber, das ich deine Erlaubnis hatte, sie
durchzuvögeln. Sie hat sich anfangs gewehrt, doch mit ein paar Tropfen im Glas ging
das alles wie von selbst“. Ben ballte seine Fäuste und schon landeten diese in
Franks Gesicht, so das er einige Meter zurücktaumelte. „So genug gespielt ihr
beiden“ funkte der andere Mann dazwischen und betonte nochmals, wie sehr er hier
die Macht hatte. „Frank, bringe die Kleine wieder zurück zu dem anderen Idioten, du
hast noch genug Zeit, dich an ihr auszutoben“ befahl Conzales, bevor Frank
Vanessa wieder wegbrachte. „Conzales, du hast doch scheinbar ein Problem mit mir,
also warum lässt du meine Tochter und meine Frau nicht gehen, hm?“ schlug Ben
vor. „Sag mal, für wichtig hältst du dich eigentlich Ben? Glaubst du das hier ziehe ich
wegen dir und deiner kleinen Familie ab? Ihr stört mich nicht im Geringsten. Okay,
ich gebe zu, als Frank mir von Vanessa erzählte, das sie nach New York gehen
würde und wo sie arbeiten würde, da wurde mein Plan zur Wirklichkeit. Ich kam
hierher und gab vor, einen Anwalt zu brauchen. Du glaubst gar nicht, wie einfach es
war, an einen Lageplan dieses Komplexes zu kommen mit allen Details, die ich
brauchte. Natürlich brauchte ich jemanden, der die Armee davon überzeugte, diesen
Deal hier durchzuführen. Da hielt ich mich dann eben an Frank, den ich noch heute
für ziemlich unfähig halte, so einen Job zu erledigen, aber gut, der Zweck heiligt die
Mittel, nicht wahr? Du hast mich damals um ein Millionengeschäft im Drogen und
Waffenhandel gebracht und ein Mann meiner Position verkraftet so was nur sehr
schwer. Nein, dieses Mal ist es schlicht und einfach Rache für ein Geschäft, das du
mir vermasselt hast“ erklärte Conzales und Ben ahnte, das dieser Mann zu allem
fähig war und er hatte keine Ahnung, wie er das verhindern sollte. „Was hast du vor
Mitchell?“ wollte Ben wissen. „Du willst sehen, was ich vorhabe? Na schön, dann
komm mit“ forderte Conzales. „Was ist nun mit meiner Frau und den anderen
beiden?“ fragte er noch. „Sie bleiben hier, was denn sonst? Beweg deinen Arsch jetzt
Hudgens“ schrie er Ben an und er schaute sich zu Henna und den anderen beiden
um. „Ich komme zurück, okay? Ich verspreche es, ich liebe dich Henna“ flüsterte er
ihr noch zu, bevor Ben von einem der Männer am Arm aus dem Raum gezogen
wurde…….
Part 8
Der miese Geruch von Frank stieg Vanessa unaufhörlich in die Nase und sie musste
sich übergeben. Dummerweise bekam Frank das diesmal genau ab und schaute sich
nun wütend an sich herunter. „DU DUMMES MISTSTÜCK!!!“ schrie er sie an und zog
sie an den Haaren gewaltsam ein Stückchen runter, so das er ihr von oben herab
nun genau ins Gesicht sah. „Hör mir jetzt genau zu, ich weiß, das du schwanger bist
und das du in New York bist, um es abzutreiben. Du fragst dich, woher ich das weiß?
Nun ja, sagen wir mal, ein alter Freund war mir noch einen Gefallen schuldig und
natürlich wollte ich ja nicht seine medizinische Karriere zerstören, bevor sie
angefangen hat, hm? Ich bin ja kein Unmensch! Deshalb weiß ich auch, das du
bereits zu weit bist, um einen Abbruch machen zu lassen. Nach all diesen
Erkenntnissen rechnete ich zurück und ich erahne, das ich der Vater dieses Bastards
bin. Du hattest ohnehin keine 30000 Dollar, um es machen zu lassen. Hab aber
keine Angst, ich bin dir sehr gerne dabei behilflich, es loszuwerden, allerdings erst in
9 Monaten. Ich will dieses Kind haben, denn ich bin mir sicher, das ein Kind von
einer angehenden Staranwältin sehr viel wert sein wird“ meinte er mit eiskalter
Stimme und Vanessa widerte sein Anblick und Geruch an. Sie riss ihren Kopf aus
seinem Griff. „Du wirst niemals das Kind bekommen, eher hole ich es selbst heraus,
aber ich denke nicht, das so ein mieses Schwein der Vater meines Kindes sein kann,
denn von Bienchen und Blümchen habe ich es sicher nicht bekommen“ meinte sie
angewidert und er lachte ihr dreckig ins Gesicht. „Naja du scheinst dich nicht daran
zu erinnern, aber ich dafür um so mehr. Die Tropfen haben wahre Wunder bewirkt,
denn im Bett kann man mit dir eine Menge Spaß haben“ hauchte er ihr entgegen, bis
plötzlich jemand hinter ihm stand. „Finden Sie nicht, das es jetzt reicht? Lassen Sie
Miss Hudgens in Ruhe!“ verlangte diese Person und wütend und angepisst drehte
Frank sich um und entdeckte, das Zac mit geballten Fäusten vor ihm stand. „Wie
niedlich, sieh mal einer an, dieser Milchbubi scheint dich zu mögen Herzchen.
Rührend, wie er dich zu verteidigen versucht. Doch glaub mir du kleiner Minianwalt,
du schaffst es nicht, mich in irgendeiner Weise davon abzuhalten, meine Pläne
durchzusetzen“ schaute er Zac mit einem finsteren Blick an und er kam näher, wobei
ihn seine Schussverletzung am Knie ziemlich schmerzte. „Hör zu du kleiner
Wichtigtuer, ich habe täglich mit Typen wie dir zu tun, die scheinbar nicht genug
Taschengeld bekommen haben oder nicht lange genug von Mami gestillt wurden und
eines garantiere ich dir, du bist einfach lächerlich und kein Stück weit wirst du mir
was vormachen können. Du stehst ebenso wie alle anderen unter dem Einfluss
diesen anderen Mannes, also mach hier nicht den Rambo“ sagte Zac selbstbewusst
und erkannte, das Frank gerade die Arme hob, um ihm eine in die Fresse zu hauen.
Allerdings wich Zac geschickt aus und drehte Frank seinen Arm gewaltsam nach
hinten und zwang ihn zum Gehen. „Mach das du Land gewinnst und rühre sie ja nie
mehr an, klar?“ flüsterte Zac ihm warnend ins Ohr. Er lies ihn los, Frank schaute ihn
entsetzt an und verließ den Raum. Zac musste sich ein Lachen über den Typen
verkneifen und setzte sich mit einem humpelndem Bein hinunter auf den Boden zu
Vanessa, die nun ein leises „Dankeschön“ flüsterte. „Hey, das ist schon okay, das
hätte ich für jeden anderen auch getan, hm? Schwanger also ja?“ fragte er leise und
vorsichtig und Vanessa nickte beschämt, während sie zu Boden starrte. Er hob ihr
Kinn an. „Hey, es ist alles in Ordnung, hm? Okay, Sie hätten mir gleich die Wahrheit
sagen können, als ich Sie in der Klinik danach fragte, aber gut hey, so wie Frank
sagt, hätte das Datum dann ohnehin nicht gestimmt, also kommt es jetzt nicht mehr
darauf an, hm?“ meinte er mit einem leichten Lächeln und Zwinkern, so das Vanessa
etwas ruhiger wurde. „Meinen Sie das ernst? Es ist okay, das ich es verschwiegen
habe und nun auch keinen Abbruch mehr machen lassen kann? Das ist alles sehr
nett und so, aber ich kann dieses Kind nicht bekommen, wenn es von diesem miesen
Widerling ist. Ich mein, was soll ich dem Kind denn erzählen, wer sein Vater ist?
Nein, das möchte ich nicht!“ erwiderte sie. „Ja, aber was wollen Sie denn tun? Für
einen Abbruch ist es bereits zu spät“ waren Zacs Worte. „Dann eben Adoption oder
vielleicht kommen wir alle hier ja nicht lebend raus, dann hat sich das Problem von
alleine gelöst, nicht wahr?“ antwortete sie ihm und versuchte sarkastisch zu lächeln.
„Hören Sie auf, das wird nicht passieren in Ordnung?“ versuchte er sie aufzubauen
und hatte selber nicht viel Hoffnung darauf, hier lebend wieder raus zu spazieren.
Vanessa merkte seine Unsicherheit und streichelte vorsichtig seinen Rücken, wobei
sich dann ihre Blicke trafen. Zac schaute auf ihre Wange.
„Warten Sie mal, da ist etwas Asche oder so was dergleichen, darf ich?“ fragte er
vorsichtig und wischte es vorsichtig mit seinem Taschentuch ab. Er wollte die Hand
zurückziehen, doch da führte sie sie zu ihrem Mund und küsste sie vorsichtig.
„Dankeschön noch mal“ flüsterte sie, als Zac plötzlich aufschreckte und sie im Flur
Licht entdeckten und Schritte hörten. Vanessa machte sich Sorgen, da Zac vor
Schmerzen aufschrie, als er sich ruckartig erheben wollte und gleich zurück zu
Boden sank. „Oh mein Gott, Sie müssen zu einem Arzt“ meinte sie erschrocken, als
dann Frank zurückkam und diesmal Verstärkung dabei hatte. Etwa 5 Männer
standen scheinbar unter seinem Befehl und hoben Vanessa gewaltsam vom Boden
hoch. Zac wollte ihr helfen, doch seine Kraft lies nach und er konnte sich nicht mehr
erheben. Selbstsicher beugte sich Frank zu ihm runter. „Na wohl doch kein Held hm?
Ich werde diese Süße jetzt mitnehmen und du wirst nichts dagegen tun können,
ansonsten hast du noch ein weiteres Bein, das du nicht mehr benutzen kannst, klar?
An deiner Stelle würde ich jetzt wahnsinnig werden bei dem Gedanken daran, was
ich mit der Kleinen vorhabe“ sagte Frank flüsternd und fies lachend. Zac schrie laut
Vanessas Namen, doch der Schrei verschwand in diesem Raum, ohne das er sie
erreichte. Dann schloss sich die Tür und Zac blieb allein zurück und schrie laut auf
vor Schmerz und Wut, dass er ihr nicht helfen konnte. Ben war noch immer gefesselt
und wurde gewaltsam durch das Gebäude geführt, wobei er sich alles genau ansah.
Die Überwachungskameras waren abgeschaltet. In der Empfangshalle saß ein
Mann, der den Schein bewahrte, das hier drinnen alles in Ordnung wäre und auch
die Polizei immer wieder davon überzeugen würde, wenn von hier aus ein stiller
Alarm betätigt werden würde. Conzales trat an den Mann heran und flüsterte etwas,
das Ben versuchte, zu belauschen, doch er war zu weit weg. „Sieh dich ruhig um
Ben, doch du wirst feststellen, das ich alles bedacht habe. Mach dir also keine
Hoffnung, einen Weg hier raus zu finden, es gibt keinen, ich habe alles unter
Kontrolle“ versicherte er ihm. „Ja wie ich sehen kann, zahlt sich deine unehrenhafte
Dienstzeit für dein Land aus, Glückwunsch“ sagte Ben sarkastisch und ahnte, das
Conzales noch mehr im Schilde führte, als bloß ein paar Geiseln festzuhalten.
„Ok, du bist wie immer sicherlich noch neugierig, wie mein weiterer Plan aussieht,
nicht wahr?“ sagte Conzales und gab den Männern ein Zeichen, woraufhin sie Ben
weiterführten. Sie näherten sich dem zweiten Treppenhaus, welcher direkten Zugang
zum Dach des Gebäudes hatte. Conzales öffnete ganz oben die schwere Eisentür
und enthüllte etwas unter einer amerikanischen Flagge. Ben kam langsam näher und
es stockte ihm der Atem, was sich ihm hier bot. Die gesamte Fassade des Hauses
war mit C4-Sprengsätzen versehen und unter der Flagge kam ein weitaus größerer
Sprengsatz zum Vorschein. Ben wusste genau, was diese Rakete anrichten würde
und wäre er davon nicht schon geschockt, präsentierte Conzales 4 weitere Raketen
vom gleichen Typ. „Du weißt, was das ist, nehme ich an?“ fragte er Ben, der seine
Panik gut zu verbergen wusste. „Ja das weiß ich nur zu gut, wie hast du sie hierher
schaffen können, das Pentagon bewacht sie wie Adlersauge?“ meinte Ben mit
getrockneter Stimme. „Tja, ich bin wohl doch nicht so unbeholfen, hm? Sie wurden
zur Überprüfung jeden Monat einmal in das Zentrallager gebracht und nun ja, seit
letztem Monat fehlen plötzlich der Regierung davon exakt 5 Stück dieser
Prachtstücke“ erklärte er. „Du bist wahnsinnig geworden Mitchell, du setzt das Leben
tausender Zivilisten aufs Spiel, aber darüber könnte man mit der Regierung
verhandeln, doch Terror wird nicht toleriert, das müsstest du als Soldat ziemlich
genau wissen“ schrie Ben ihn an und seine Panik wurde im Inneren immer größer.
„Du bist so dumm Ben, das wusste ich schon immer, du bist ein Weichei, das sich
immer brav an die Gesetze hält, nicht wahr? Darf ich dich aber daran erinnern, das
du auch nicht immer die Unschuld bist, für die du dich ausgibst? Ich erinnere dich an
die Zeit, als du noch unter meinem Befehl gedient hast und du mit Blüten gehandelt
hast. Du wurdest erwischt, doch aber niemals verurteilt oder tausende Soldaten
wurden gezwungen in Vietnam asiatische Gefangene zu nehmen, obwohl sie dazu
gar nicht aufgefordert waren. Es gab seitens der Regierung so viele ungerechte
Anordnungen und als ich mich zur Wehr setzen wollte, hat man mich einfach
rausgeschmissen. Diese Sache werde ich nicht mehr hinnehmen, denn wenn sich
kein anderer wehrt, dann werde ich das eben tun“ sagte er eiskalt und Ben erkannte,
das er es ernst meinte. „Du willst das System mit so was aufhalten? Du weißt genau,
das du damit niemals durchkommen wirst Mitchell und außerdem ist es Wahnsinn!“
versuchte er Conzales zu beruhigen, doch Ben hatte keine Chance die böse Ader
dieses Mannes aufzuhalten. „Du wirst mir nicht noch einmal sagen, das ich ein
Nichts bin, so als wüsste ich nicht, was ich tue Ben, doch genau das weiß ich und
das werde ich der ganzen Welt beweisen. Mal sehen, wen wird es als Erstes treffen?
Wie wäre es mit Texas oder Washington? Der Präsident wird sich wundern, das sein
Haus plötzlich nur noch Schutt und Asche ist, hm?“ lachte Conzales und Ben starrte
fassungslos auf eine Art digitale Anzeigetafel, die irgendwelche Koordinaten
anzeigten und die Conzales so bewegen konnte, wie er es wollte. Am unteren Pult
entdeckte einen roten und ein grünen Knopf, der die Raketen zum Abschuss bringen
würde. „Ich brauche nur diesen roten Knopf drücken und warten, bis der andere grün
wird, dann habe ich die größte Macht über das komplette Land und kann bei Käufern
soviel Geld verlangen, wie ich will, sie würden jeden Preis für diese Prachtstücke
bezahlen“ sagte er mit einer beängstigenden Selbstsicherheit und seine Hand kreiste
über dem Pult mit den Knöpfen und als Conzales Ben den Rücken zuwandte, nutzte
er die Chance und stürzte sich auf ihn. Hatte Ben es dadurch jedoch nicht noch
schlimmer gemacht?
Part 9
Die beiden Männer wälzten sich auf dem Boden und die Schergen von Conzales
waren jederzeit bereit, sich einzumischen, doch das lehnte Conzales strikt ab. Ben
war körperlich vollkommen unterlegen und doch zeigte er zu keiner Sekunde seine
panische Angst. Sie rollten sich über das Dach dieses Hauses und kamen mehr als
nur einmal gefährlich nah an die Kante des hohen Gebäudes, bis sie unter der
Anzeigetafel landeten und Ben eine Art Schlüssel entdeckte, der die Raketen wohl
steuerte. Er machte einen gekonnten und schnellen Griff nach oben, entnahm diesen
Schlüssel der Vorrichtung, ohne das Conzales etwas davon merkte. Dann gab Ben
zum Schein den Kampf auf und wurde nun gewaltsam von Conzales getrennt. Er
schnappte nach Luft und man hatte ihn brutal im Schwitzkasten. Conzales kam auf
ihn zu und beide waren ziemlich angeschlagen. „Du hast Mut, das muss man dir
lassen Ben, doch Heldentum gibt es heute nicht mehr, zumindest wird es einem nicht
gedankt und am allerwenigsten von mir, schafft ihn wieder zu den anderen, wir
sprechen uns noch, das schwöre ich dir“ sagte er zu Ben mit finsterem Blick und
wischte sich sein Blut aus dem Gesicht, während seine Männer Ben abführten und
auf brutale Weise schmissen sie ihn zurück in den Saal, in dem er auch vorher war.
Henna stürzte sofort zu ihm und weinte bitterlich, während sie ihre Arme um seinen
Hals schlang und auch ziemlich zitterte. „OH mein Gott, was haben sie mit dir
gemacht? Geht es dir gut? IHR SCHWEINEEEEEEEE IHR“ schrie sie den Männern
noch hinterher, die ohne eine Reaktion die schwere Tür wieder verschlossen. In dem
großen Raum nahm der Sauerstoff immer mehr ab, den sich hier mehrere tausend
Mitarbeiter teilen mussten. Viele hatten sich schon fast aufgegeben und Ben schaute
sich verbittert um. „Hört zu, ich möchte nicht, das ihr euch aufgebt, wir werden es
schaffen okay?“ meinte er zu seiner Frau und Ethan und Ashley, die versuchten, ihn
zu verstehen, doch das wollte irgendwie nicht funktionieren. „Meinst du das ernst
Darling? Sieh dich doch mal um, die Menschen haben Angst verstehst du und ehrlich
gesagt bin ich eine davon, was hast du genau erfahren können, was haben die vor?“
flüsterte Henna ihrem Mann ins Ohr, damit nicht jeder mithören konnte. Ben lies den
Kopf sinken und Henna ahnte, das er nicht wirklich Erfreuliches zu berichten hat.
„Sag schon, Baby, ich verkrafte das okay?“ machte sie ihm klar und er nahm ihr
Gesicht in die Hände. “Ich möchte, das du mir jetzt genau zuhörst, hm? Diese Sache
hier ist ziemlich ernst Baby und ich bitte dich um Verzeihung, das ich dir wichtige
Dinge nie erzählt habe, was meinen Job betrifft“ sagte er mit ernstem Ton und Henna
zog irritiert ihren Kopf zurück. „Liebling, was willst du mir damit sagen? Du machst
mir grade Angst, was ist hier los?“ fragte sie mit zitternder Stimme und hatte Tränen
in den Augen. Ethan und Ashley bemerkten, das etwas nicht stimmte und rückten
den beiden etwas näher, bis Ashley Henna schützend in den Arm nahm. Ethan
schaute Ben vorwurfsvoll an und da drehte Ben ihnen den Rücken zu und begann
leise zu erzählen. „Bitte Henna, verzeih mir, aber ich habe es dir aus
Sicherheitsgründen nie erzählen können“ meinte er zunächst leise, bis er sich zu
Boden fallen lies und seine Knie an seinen Körper zog. „Ok, diese Männer sind
Terroristen und teilweise EX Soldaten, die genau wissen, was sie hier tun und zu
Allem bereit sind. Sie haben einiges an Erfahrung und ich sah an ihren Blicken, das
sie nichts aufhalten wird. Sie haben das komplette Gebäude mit Sprengstoff
eingedeckt, somit würde ich keinem raten, versuchen, das Gebäude zu verlassen.
Sie haben ebenfalls Bewegungssensoren angebracht, so das sie jeden Schritt
merken und auch sehen können. Seht ihr diese kleinen Kästen an jeder Tür? Das
sind Kameras, die direkt mit einer Station verbunden sind, die den Sprengstoff
empfindlich stören könnten. Jedoch das ist bei Weitem noch nicht alles. Als ich auf
dem Dach war, traf mich der Schlag und ich dachte bis dahin, es könnte nicht
schlimmer kommen, doch da zeigte Conzales mir eine Murphy 5, eine der
gefährlichsten Nuklearsprengköpfe der Welt und normalerweise streng vom
Pentagon bewacht. Conzales hatte schon Radarpunkte festgelegt und die Routen
der Raketen bestimmt. Jedoch hielt ich meine unendliche Wut auf ihn nicht mehr aus
und stürzte mich auf ihn, als er mir selbstgefällig und eiskalt ins Gesicht sagte,
welche Staaten er zu vernichten gedenkt. Hört zu, ich habe da oben etwas getan,
was demnächst die Lage zuspitzen wird, sobald sie merken, das ich ihnen ins
Gehege gekommen bin“ erklärte Ben. „Schatz, woher weißt du das alles, wieso
kennst du dich so gut mit Raketen aus? Du bist ein Computerfachmann, woher weißt
du all diese Dinge?“ wollte Henna von ihrem Mann wissen und verlangte dafür eine
Erklärung, auch wenn sie sie vielleicht schocken dürfte. Ben drehte sich langsam zu
seiner Frau um, nahm sie energisch in den Arm und sagte immer wieder „Bitte
verzeih mir“, doch Henna sah ihn prüfend an, so das er anfing, alles zu erklären.
„Ok also gut, ich gehöre seit über 20 Jahren einer streng geheimen Organisation an,
die Verbrechen aufklärt, die nicht bekannt werden dürfen. Diese Organisation heißt
Omega Secret Service und wird von der NASA, CIA und der Regierung unterstützt.
Somit sind sie auch sozusagen meine Arbeitgeber. Vor einiger Zeit bekam ich den
Fall mit den gestohlenen Nuklearsprengköpfen zugeteilt und erfuhr dadurch auch,
wer die Hintermänner sind. Einige von ihnen waren im Vietnamkrieg dabei oder
waren Legionssöldner und da maß ich euch ja nicht sagen, wie entschlossen diese
Männer sind hm? Baby, es tut mir leid, das ich dir nie etwas davon erzählt habe, aber
in meinem Job gibt es Leute, die meine Familie dazu benutzen könnten, der
Regierung zu schaden, indem sie Informationen von mir bekommen, da konnte ich
es euch nicht sagen, verstehst du?“ erklärte Ben und Henna sah ihn mit großen
Augen an. Sie wusste nicht, ob sie wütend sein sollte oder ob sie ihm dankbar sein
sollte, das er durch sein Geheimnis seine Familie beschützen wollte. „Was willst du
jetzt eigentlich von mir hören? Ich meine, da erfahre ich, das ich die ganzen Jahre
mit einem mir vollkommen fremden Mann verheiratet bin und das er für die
Regierung arbeitet in einem der gefährlichsten Jobs der Welt. Was denkst du denn,
wie ich das kommentieren soll? Ich liebe dich, daran wird sich nichts ändern, doch
kenne ich dich überhaupt noch? All diese Geschäftsessen, auf denen du länger
bleiben musstest waren doch alles bloß Lügen, wie um alles in der Welt soll ich dir je
wieder vertrauen können?“ sagte sie mit unzähligen Tränen und konnte ihrem Mann
nicht mehr in die Augen sehen. „Henna, ich bin immer noch derselbe Mann, in den
du dich verliebt hast und nur mein Job ist ein anderer, deshalb war aber meine Liebe
zu dir und Vanessa nie eine andere als wie von Beginn an. Du warst immer da, wenn
ich dich brauchte und als Vanessa geboren wurde, hast du mir damit das schönste
Geschenk gemacht, das ein Mann bekommen kann. Ich habe dich nie in anderen
Dingen belogen, das bitte ich dich, mir zu glauben. Ich bitte dich auch nicht, mir
sofort zu verzeihen, nur um eines bitte ich dich, bitte verzeih mir einfach irgendwann,
denn ich weiß, das ich niemals jemand anderen an meiner Seite haben möchte als
dich und unsere Tochter, da ich euch von Herzen liebe“ sagte er und drehte sich von
ihr weg, bis sie ihn zu sich drehte und sich in seine Arme fallen ließ. Henna bat ihn,
ihr damit Zeit zu geben und er willigte natürlich ein und drückte Henna ganz fest an
sich, bis Ethan sie aus der Zweisamkeit holte. „Apropo Vanessa, hast du sehen
können, wo sie sie hingebracht haben?“ wollte er von Ben wissen. „Nein, die Wege in
den unteren und oberen Katakomben, die hier unterirdisch verankert sind, gibt es
unzählige Schleichwege, die sehr kompliziert sind“ erklärte er und bekam einen
verwirrten Blick von Ashley. „Wie bitte? Katakomben? Das hier ist eine ganz normale
Kanzlei oder? Das verstehe ich nicht“ meinte sie. „Okay Folgendes Ashley, dies
Gebäude hier ist im Gegensatz zu den anderen ziemlich alt und wurde nur
restauriert. Die Keller hier sind so was wie Katakomben und auch die obersten
Stockwerke besitzen noch alte Konstruktionen, deshalb ist es hier so kompliziert,
direkten Zugang zum Dach zu haben, da dieser Zugang noch im anderen
Treppenhaus liegt, hm?“ erklärte er ihr mit ruhiger Stimme und Ashley verstand. Ben
stand auf und beschloss, sich um einige Menschen hier zu kümmern. Er entdeckte
ein Waschbecken am Ende des Raumes und begann einige Leute zu versorgen, bis
sich seine Frau, Ethan und Ashley sich ihm anschlossen. Zac war eingeschlafen,
was mit seiner Verletzung lebensbedrohlich sein konnte, denn er hatte ziemlichen
Blutverlust, dennoch humpelte er zur Tür und versuchte irgendwas von draußen
wahrzunehmen, doch kein kleinstes Geräusch war zu hören und er wusste, das hier
einige Räume in den letzten Monaten schalldicht gemacht wurden. Er hämmerte mit
seiner ganzen Kraft, die er noch aufbringen konnte gegen die Tür, gab das aber nach
einigen Minuten auch auf. Ohne Hoffnung sank er zu Boden und starrte auf den
Gürtel, den er dazu benutzt hatte, sein Bein ab zu binden. Doch plötzlich fiel sein
Blick auf die Gürtelschnalle, die einen kleinen Haken dran hatte. Er entfernte diesen
und steckte ihn in das Schloss der Tür, wobei er ihn gekonnt hin und herbewegte.
Jedoch waren diese Türen hier so konzipiert, das sie auf diese Art nicht geöffnet
werden konnten, weder von innen noch von außen. Die Griffe im Inneren wurden
entfernt, also konnte man sie nur von außen öffnen. Nach dieser Erkenntnis schmiss
Zac den kleinen Haken wütend durch den Raum, als er plötzlich Schritte und Licht
aus dem Flur wahrnahm. Er rückte ein wenig zur Seite und schon ging die Tür auf
und Frank trat ein mit einem überheblichen Lächeln. Zac schloss über dessen Art
angewidert die Augen, bis Frank sich zu ihm runter beugte und mit einem Mal mit
festem Griff in dessen Wunde kniff. Zac schrie laut auf vor Schmerzen. „Ja so in etwa
hat deine Süße auch geschrien, als ich ihr näherkam, aber es ist unheimlich
interessant, Menschen zu beobachten, die einem hörig sind und über die man Macht
hat. Sie scheint dich irgendwie gern zu haben, denn sie sagt einfach nichts, ohne das
ich ihr sage, wie es dir Scheißerchen geht. Also wenn du anständig bleibst, bringe
ich dich zu ihr, aber ich warne dich, nur eine falsche Bewegung und ich bringe dich
um klar? Ich habe nichts zu verlieren, also sei dir sicher, das ich es tue“ meinte er zu
Zac und hob ihn brutal vom Boden hoch, schubste ihn nach vorne und drückte ihm
sein Gewehr in den Rücken, wobei er ihn durch viele verwirrende Räume und Gänge
führte, bis zu einem Büro mit Glastür. Zac sah schon von Weitem Vanessas
Haarschopf und wollte schneller gehen, wurde daran aber sofort von Frank
gehindert. „Nicht so schnell du Held, sonst bekommst du eine Bleivergiftung
schneller als dir lieb ist“ warnte Frank und Zac hielt sich dran, doch Vanessa dachte
nicht im Traum daran, das zu tun, was dieser Widerling von ihr wollte. Als Frank dann
mit Zac den Raum betrat, lächelte sie ihn kurz an und als Frank vorbeilief, hob sie ihr
Bein an und trat ihm mit voller Wucht in den Schritt, so das Frank zusammensackte,
Zac nutzte die Gelegenheit und wollte Vanessa befreien, doch das hätte er nicht
versuchen sollen, denn als Frank wieder hochkam, erhob er sein Gewehr und
richtete es auf Vanessa. Er fuhr damit ihren ganzen Körper entlang und hob auch mit
dem Gewehr ihr Kleid an und fuhr darunter. Zac schnaubte vor Wut, als Frank das
Gewehr dazu benutzte, um in Vanessa einzudringen. Frank schien das Ganze
anzutörnen und Zac bat Vanessa, Augenkontakt zu ihm halten und die beiden
verstanden sich auch stumm. Vanessa nickte und ertrug angewidert, was Frank da
mit ihr machte und das vor den Augen von Zac. Frank war einen Moment abgelenkt,
da stürzte Zac auf ihn zu und es löste sich ein Schuss…………
Part 10
Es ertönte ein riesiger Knall und die Fensterscheiben des Büros splitterten in viele
Einzelteile, doch aufgrund eines Mannes wurde letztendlich niemand verletzt.
Conzales stürmte im letzten Moment zur Tür herein und sah wie Frank die Waffe auf
Vanessa gerichtet hatte. Er stürzte auf ihn zu und entwaffnete ihn so, das in der
letzten Sekunde die Kugel eine andere Richtung einschlug. Conzales packte Frank
am Kragen und beschimpfte ihn. „Hör mir gut zu du kleiner Nichtsnutz, ich habe dich
nicht mitgenommen, damit du eigenhändig Leute umbringst und schon gar nicht die,
die ich noch lebend brauche, also schwinge deinen kleinen Hintern hier raus und
halte dich fern von den beiden, ist das klar? Ach ja Frank noch was: Diese Gewehre
sind mein Eigentum und du hast dich nicht daran zu bedienen, wie es dir passt.
Sollte ich dich nochmal dabei erwischen, dann hilft dir dein zufälliges Kennen von
Miss Hudgens auch nicht weiter, hab ich mich klar ausgedrückt?“ fauchte Conzales
und schenkte Frank einen Blick, der eiskalt ausdrückte, das er lieber nicht mehr in
dessen Nähe kommen sollte. Frank verließ den Raum, nachdem er Vanessa noch
einen Blick schenkte, der sagen sollte, das es zwischen ihnen noch nicht beendet
war. Vanessa schickte ihm ein ironisches Lächeln, als Conzales sie von den Fesseln
befreite. „Achten Sie nicht mehr auf ihn, er wird noch erfahren, wie es ist, wenn man
sich meinen Zorn zuzieht, hm? Mister Efron, so ist doch Ihr Name nicht wahr? Ich
habe mein Sanitätsteam darum gebeten, das sie Ihre Wunde versorgen werden“
meinte Conzales mit scheinbar versöhnlicher Stimme und schnipste einen seiner
Männer herbei. „Er wird Sie nun zu den entsprechenden Leuten bringen und
nochmal nichts für ungut wegen des Schusses“ sagte er noch, als Vanessa gerade
dabei war, Zac zu folgen. „Miss Hudgens wo soll es denn hingehen? Ich sprach
natürlich nur von Mister Efron. Sie werden mir noch eine Weile Gesellschaft leisten
oder sagen wir mal, wir besuchen nun jemanden, der sich mit Sicherheit freuen wird,
Sie zu sehen, das Sie wohlauf sind. Also kommen Sie mit“ befahl er und hob sie grob
am Arm hoch und schubste sie leicht in die Arme von zwei weiteren Männern, die
Vanessa gewaltsam durch die Gänge führten. Vanessa hatte bis eben noch an das
Gute in diesem Mann geglaubt, doch sie ahnte nicht, das dieser Mann weitaus
grausamer und psychisch kranker war als Frank es zuvor war, doch davon konnte
sie sich bald überzeugen. Eine Tür ging auf und zwei Männer schubsten Vanessa
brutal in den Raum, in dem sich auch Henna und Ben befanden und sogleich
stürzten sie auf ihre Tochter zu. Henna fing schrecklich an zu weinen und schloss
ihre Tochter in die Arme. Conzales unterbrach die Situation natürlich und hob
Vanessa erneut an den Haaren hoch um seine Macht zu demonstrieren. Ben kochte
vor Wut und wollte sich ihm entgegenstellen, doch er hatte keinerlei Chance.
Conzales hielt Vanessa ein Messer an die Kehle. „Siehst du nun, welche Macht ich
habe? Du wirst die Füße schön still halten, sonst wirst du deine kleine Prinzessin hier
nie wieder sehen, klar? Es hat mich das Pentagon nicht aufhalten können, die
Raketen zu bekommen, da wird es so ein kleiner Penner wie du es erst Recht nicht
schaffen, mich von irgendwas abzubringen“ sagte er bedrohlich und streckte das
Messer nun auch in die Richtung von Bens Kehle, wobei er Vanessa noch immer in
seiner Gewalt hatte. Er schubste Ben zurück, wobei ihm dummerweise der besagte
Schlüssel für die Raketenvorrichtung aus der Tasche fiel. Conzales schaute zu
Boden. „Was ist das? Heb das auf!“ befahl er Ben. „Du hältst dich wohl für
oberschlau hm? Du bestiehlst mich und willst mich für dumm verkaufen? Na dann
werde ich dir jetzt mal zeigen, wie dumm ich bin“ sagte er und schon wurde Ben auf
brutale Weise verprügelt und dann mitgenommen. An der Tür warf er einen Blick
zurück auf Henna. „Verhaltet euch ruhig, wenn ihr nicht so enden wollt wie diese
beiden hier und ich verspreche euch, ihr werdet nichts von eurem Tod spüren“ waren
seine eiskalten Worte und so schloss er die Tür wieder hinter sich. Vanessa schrie
sich die Lunge aus dem Hals, doch es würde sie ohnehin hier niemand hören.
„Kleines, bitte höre auf zu schreien, ich kläre das schon ok?“ versuchte er seine
Tochter zu beruhigen, als Conzales laut auflachte. „Habt ihr das gehört Männer? Er
sagt, er regelt das. Na dann wollen wir doch mal sehen, wie du das regeln wirst und
wie du erklären wirst, das deine Tochter es war, die die erste Rakete abgefeuert hat,
hm? RAUF MIT IHNEN“ schrie er seine Männer an. „Was willst du damit sagen? Das
wird meine Tochter niemals tun“ meinte Ben noch, bevor er und Vanessa wieder mal
auf gewaltsame Weise auf das Dach geschubst wurden. Vanessa stockte der Atem
bei dem Anblick, was hier zu sehen war und so fiel sie zu Boden. Conzales
schnappte sie brutal an den Haaren und schleifte sie zur Anzeigetafel der Raketen
und steckte den Schlüssel wieder an seinen Platz. Während die Männer Ben in
Schach hielten, fesselte er Vanessa an die Vorrichtung und zwar so, das ihr Arm am
Hebel hing, der die erste Rakete steuerte. Conzales holte sich einen
Baseballschläger und kam Vanessa damit nun näher. Er schaute zu Ben rüber. „Ich
frage mich, was passieren wird, wenn deine kleine Prinzessin einen Schlag hiermit
zwischen die Beine bekommt? Wird Sie sich auf den Beinen halten können, dann hat
Texas wohl Glück gehabt, doch wenn nicht, dann wird dein kleines Schätzchen
Schuld am Tod von vielen unschuldigen Menschen sein“ waren seine
entschlossenen Worte und Conzales holte zum Schlag aus. Jedoch schloss er die
Augen und schnaufte tief, als er sah, wie Vanessa den besagten Schlüssel über die
Kante des Daches hielt und drohte, ihn fallen zu lassen. „Ich lasse ihn fallen du
Schwein, das mein ich ernst klar?“ fauchte sie ihn unter Angst an. Conzales lächelte
kurz zu Ben rüber. „Deine Kleine da meint, sie ist clever, doch leider ist sie das nicht“
sagte er und erreichte damit, das Vanessa kurz abgelenkt war. So konnte Conzales
ihr blitzschnell den Schlüssel wieder abnehmen. „Siehst du Ben, so dumm bin ich
also gar nicht, nicht wahr? So Schätzchen und nun noch mal von vorn“ meinte er und
holte erneut zum Schlag aus, bis Ben ihn anflehte. „Bitte lass sie in Ruhe, sie kann
doch nichts dafür, du hast doch selber 2 Töchter Mitch, du willst das doch eigentlich
gar nicht tun, hm?“ versuchte Ben auf Conzales einzureden, doch ohne Erfolg.
Conzales hatte zwar eine Träne im Auge in diesem Moment, doch ohne Skrupel
schlug er zu und Vanessa schrie so laut auf, das es einem durch Mark und Bein fuhr.
Natürlich konnte sie sich nicht auf ihren Beinen halten und sackte zusammen. Ben
wollte zu seiner Tochter, doch es war zu spät, der Hebel klappte nach unten und der
Countdown begann. Die Männer ließen Ben nun los und er rannte zu seiner
verletzten Tochter. Conzales lachte gehässig laut auf und Ben band Vanessa von
dieser Vorrichtung los. Sie blutete erschreckend viel und das Ende vom Lied war,
das sie ohnmächtig zusammenbrach in die Arme ihres Vaters. Ben schaute voller
Hass zu Conzales auf, der mit Freuden den Weg seiner Rakete beobachtete. Jedoch
als Ben auf das Radar schaute, musste er leicht schmunzeln. Er schenkte seiner
Tochter ein stolzes Lächeln, als Conzales plötzlich vor Wut auf die Anzeigetafel
schlug. „Dummheit wird bekanntlich zu hoch bewertet nicht wahr?“ sagte Ben mit
ironischem Ton und erhob sich langsam vom Boden. Conzales drehte sich langsam
zu ihm um und zog seine geladene Waffe. Er drückte ab und die Kugel traf Ben, so
das er zusammensackte und unter ihm eine riesige Blutlache entstand. Conzales
warf die Waffe zu Boden und so landete sie genau neben der bewusstlosen
Vanessa. Die Männer folgten dem Befehl von Conzales, abzurücken und entfernten
sich nun vom Dach des Hauses. Conzales schaute abwechselnd zu Ben und
Vanessa und anschließend gedankenlos in den Himmel, bis Frank auf dem Dach
erschien. „Du hast sie abgeknallt? Ich glaub es nicht! Du bist ein solcher Idiot. Die
Schlampe kriegt mein Kind du Arsch und jetzt komme ich nie zu meinem Geld. Dafür
sollte ich dich abknallen, weißt du das?“ schrie er Conzales entgegen und er bekam
nur ein müdes Lächeln. „Du hast doch keine Ahnung“ sagte Conzales nur und starrte
wieder in den Himmel. Das Schweigen des Oberbosses trieb Frank dazu, seine Wut
an anderen Menschen auszulassen. „Na dir werde ich zeigen, zu was ich fähig bin,
siehst du das hier?“ meinte Frank und holte aus seiner Tasche den Fernzünder für
den gesamten C4 Sprengstoff des Gebäudes. Frank nickte kurz und machte sich auf
den Weg ein Stockwerk tiefer, wo sich die zentrale Stelle befand, von der aus man
den Sprengstoff auf die Sprengung vorbereitete. Conzales kapierte zu spät, was
Frank da vorhatte und rannte dennoch hinterher. Frank schaltete alle Zeitschaltuhren
an und somit begann der Sand gegen die Menschen im Haus zu rieseln. Der
Countdown hatte begonnen und die Uhr tickte nun rückwärts. Innerhalb der nächsten
Stunde mussten die unschuldigen Menschen da raus oder alle würden hier und
heute sterben. Conzales sah noch, wie Frank aus dem Schacht kletterte und wie er
sich auf den Weg zu den Geiseln machte. Anschließend stieg er selbst hinauf, um
sich davon ein Bild zu machen, was Frank da getan hatte. Er starrte auf die tickende
Uhr, die nun seinen Plan gefährdete, sich an der Regierung zu rächen, in dem er
Länder in Schutt und Asche legte. Er stieg wieder runter und hetzte in Stockwerk 30,
wo sich jemand befand, der das Ganze aufhalten sollte. In dieser Zeit öffnete
Vanessa die Augen und erkannte, wenn auch nur verschwommen, das ihr Vater
bewegungslos am Boden lag und unter sich eine Blutlache begraben hatte. Unter
Schmerzen quälte sie sich zu ihm hin, doch als er sich nicht mehr rührte, schrie sie
laut auf und schrie immer wieder seinen Namen. „DAAAADDYYYYY, bitte wach auf,
du kannst mich doch hier nicht alleine lassen, steh auf verdammt“ schrie sie
verzweifelt und rüttelte seinen Körper. Als sie auf dem scheinbar leblosen Körper
ihres Vaters zusammensackte, wurde sie plötzlich hochgehoben und sie starrte in die
Augen von Zac. Sie wehrte sich nicht dagegen und als Zac sie vom Dach schaffte,
wurde sie auf Zacs Armen erneut bewusstlos. Er rannte mit ihr zu einer kleinen
rostigen Tür, als wenige Augenblicke später sich die Lage auf dem Dach zuspitzte…
Part 11
Zac trat die kleine Tür vor sich auf und drückte Vanessa fest schützend an sich.
Die rostige Tür fiel hinter ihm nicht ins Schloss und es war so dunkel dahinter, das
man nicht die eigene Hand vor Augen sehen konnte. Zac legte Vanessa sanft ab und
entzündete ein Streichholz, doch das wurde sofort von einem Windzug ausgeblasen.
Es musste hier also einen Weg nach draußen geben, dachte er sich und tastete im
Dunkeln den Weg ab, bis er merkte, das vor ihm scheinbar Stufen waren, die nach
unten führten. Dieser Anbau schien alt und zum Nachbargebäude zu gehören. Zac
lief vorsichtig ein paar Stufen hinab und ertastete langsam die Wände, die alt und
brüchig waren. Nach wenigen Treppen spürte er einen alten Schalter, der hoffentlich
Licht erzeugen würde, doch Fehlanzeige, es funktionierte hier rein gar nichts, also
stieg er wieder hinauf zu Vanessa, bis er einige Stimmen vom Dach wahrnahm,
dabei aber im Verborgenen bei Vanessa blieb. Er schaute vorsichtig durch den Spalt,
den die alte rostige Tür hinterlassen hatte und sah, wie Frank scheinbar alle
Menschen auf das Dach geschleppt hatte. Wild schoss Frank mit einer
Maschinenpistole um sich und die ohnehin schon ängstlichen Menschen schmissen
sich zu Boden und sammelten sich zu einem einzigen Haufen. Er lachte laut auf und
hatte ein Funkgerät bei sich, über das er scheinbar Kontakt zu weiteren Leuten hatte.
Zac konnte nur bruchweise etwas verstehen und doch erkannte er blind, das die
Situation aussichtslos schien, hier lebend raus zu kommen. Zac hatte auf dem Weg
nach oben zu Vanessa, nachdem er bei Sanitätern behandelt worden war,
mitbekommen, was Frank mit den Ladungen C4 vorhatte und war zum Glück nicht
dabei entdeckt worden. Immer wieder faselte Frank irgendwas von Hubschraubern
auf dem Dach und das es nun nicht mehr lang dauern dürfte. Die Uhr an den
Sprengladungen stand noch immer nicht still und nach wenigen Minuten ertönte ein
höllischer Lärm, der einem landenden Hubschrauber zuzuordnen war. Frank wartete,
bis die Rotorblätter stillstanden und stellte sich auf die unterste Stufe des Fahrwerks
des Helis und zwang die Menschen ihm die Aufmerksamkeit zu widmen.
„So nun ist es soweit, in wenigen Augenblicken werden Sie die Ersten sein, die
einem historischen Moment entgegensehen und sitzen dabei sogar in der ersten
Reihe, um dem Schauspiel beizuwohnen. Möchte jemand von Ihnen noch irgendwas
sagen?“ sagte er mit höhnischen Unterton, bis er in die verweinten Augen von Henna
sah, die mittlerweile ihren verletzten Mann entdeckt hatte. Sie erhob sich und kam
mit langsamen Schritten auf ihn zu, bis Ashley entdeckte, was Henna da hinter ihrem
Rücken versteckte. Ashley hielt sich die Hand ängstlich vor den Mund, doch Ethan
hielt sie zurück, auf sich aufmerksam zu machen. So marschierte Henna unbeirrt
weiter auf Frank zu und stand nun unmittelbar vor ihm, sagte aber kein Wort. Frank
schaute sie von oben herab an und lachte ihr dreckig ins Gesicht, so das sie in
seinen Augen nichts mehr Menschliches sah. Mit einer Hand wischte sie sich die
Tränen ab. „Na Miststück, wohl doch nichts zu sagen hm? Sei doch froh, du wirst
gleich bei deinem verräterischem Mann sein, so könnt ihr eure Ehe direkt von Gott
beglaubigen lassen hm?“ sagte er und Hennas Wut stieg nochmals bedrohlich an.
„Wie können Sie es wagen, von Gott zu sprechen? Sie wissen doch nicht mal was
Liebe ist und jeder wird seine gerechte Strafe erhalten Mister, glauben Sie mir“
meinte sie. „Na man sieht ja, wie weit Bens Liebe ging, er hat sich einfach abknallen
lassen ohne dabei an seine Familie zu denken, also erzählen Sie ihre Storys jemand
anderem, der sie hören will, also möchte noch jemand was sagen, denn ansonsten
würde ich nämlich nun gerne meinen wohlverdienten Urlaub in den Tropen antreten“
waren seine eiskalten Worte, bis Henna die Waffe gegen ihn erhob, als er für einen
Moment unachtsam war und seinen Blick gesenkt hatte. „Sie gehen nirgendwo hin,
dafür sorge ich und nun steigen sie vom Hubschrauber runter, bevor ich Ihren Arsch
ins Jenseits befördere und glauben Sie mir, ich werde es tun, denn ich habe nichts
mehr zu verlieren, denn Sie haben mir alles genommen, was mir im Leben je etwas
bedeutet hat“ schrie sie ihm entgegen, doch er bewegte sich nicht vom Fleck. Henna
zeigte keine Spur, welche Angst sie eigentlich hatte und gab in diesem Moment
einen Warnschuss ab, der direkt auf die Frontscheibe des Hubschraubers traf. Alle
zuckten zusammen und Henna lachte laut auf, als sie merkte, das auch Frank nun
der Arsch auf Grundeis ging. Sie hielt ihm die Waffe direkt an die Schläfe und
drückte ihn in Richtung Treppenhaus. „Sie werden sofort meine Tochter herholen,
klar?“ sagte sie zu ihm, als er sich umdrehte. „Ich würde es tun, doch habe ich leider
keine Ahnung wo diese kleine Schlampe ist, um das zu erfahren, sollten sie den
Oberboss fragen oder Sie müssen mich erschießen“ erklärte er und Henna drückte
fest die Waffe an seinen Hinterkopf. „Reizen Sie mich nicht, sagen Sie mir sofort, wo
Vanessa ist, sie psychisch kranker Mistkerl“ sagte sie mit wütendem Ton, bis Henna
ein leises Raunen aus der Menschenmenge hinter sich wahrnahm. Sie lies Frank
dennoch nicht aus den Augen und spürte plötzlich eine vertraute Berührung auf ihrer
Schulter. Eine Hand fuhr vorsichtig an ihrem Arm entlang, an dessen Ende sie
zitternd die Waffe hielt und sie lies los. Sofort fiel sie schluchzend in die Arme ihres
scheinbar verstorbenen Mannes Ben und spürte etwas Nasses an seinem Rücken.
„Keine Angst Baby, der Schuss ging nicht durch, es war ein Streifschuss, doch es hat
gestreut und warf mich um. Ich werde es überleben okay?“ lächelte er ihr leicht
entgegen und wurde beinahe von seiner Frau umgeworfen. Henna drückte ihn an
sich und Ben hustete leicht auf, so das sie verstand und ihre Umarmung sofort
lockerte. Ben war Profi und hatte keine Sekunde riskiert, Frank aus den Augen zu
lassen. Er wechselte kurz die Waffe in die andere Hand und lud sie nochmals durch.
„Du bist krank Frank und ich glaube, es ist Zeit, die Zeitzünder auf Null zu stellen,
also beweg deinen Arsch! Ja da staunst du, ich habe alles mit angehört, was du
kranker Spinner vorhast und jetzt setz dich in Bewegung“ sagte Ben kurz zu Frank
und setzte sich dann mit ihm in Bewegung. Kurz vor dem Treppenhaus rief er Henna
zu, wo Vanessa ist und sie rannte sofort zu der alten rostigen Tür. Sie riss sie auf
und entdeckte das viele Blut unter Vanessas Körper, der fest von Zac umklammert
wurde. Ethan stand hinter ihr und nahm Vanessa auf den Arm. „Wir sollten hier
schleunigst irgendwie raus, sonst wird sie es nicht schaffen“ meinte Ethan mit fester
Stimme und Zac nickte ihm zu. „Was ist das hier für ein Durchgang Mister Efron?“
fragte Henna kurz. „Ich weiß es nicht, es scheint zum Nachbargebäude zu gehören,
doch es ist ziemlich dunkel da drinnen und es geht kein Licht“ erklärte Zac, bis
Ashley leicht lächelte und in diesem Moment in ihre Handtasche griff. Henna runzelte
die Stirn, bis sie sah, das Ashley tatsächlich eine Taschenlampe hervorholte. Zac
und Ethan sahen sich an und schüttelten den Kopf, bis Jack sich ebenfalls
einmischte. „Ihr glaubt, so was können nur Frauen, na dann möchte ich wissen, wie
ihr das hier findet?“ sagte er mit einem leichten Grinsen und holte ebenfalls eine
kleine Taschenlampe aus seiner Handtasche hervor, was nun erst Recht Gelächter
auslöste.
So schlimm wie die Situation auch war, waren sie noch zum Lachen fähig, das
machte allen Menschen auf diesem Dach wieder Mut. Ashley folgte Jack in diesen
dunklen Durchgang. „Okay, da wir ziemlich viele Leute sind, müssen wir uns in
Gruppen aufteilen, die nacheinander wenige Treppenabsätze hinuntergehen. Ethan
und ich werden vorangehen, um zusehen, ob dieses Treppenhaus begehbar ist und
werden dann immer wenige von euch nachholen“ ordnete Zac an und alle stimmten
ihm zu. Vorsichtig durchleuchteten die beiden Männer das Treppenhaus, das schon
abbruchreif war und nicht ziemlich sicher wirkte. Dennoch wollten sie es riskieren,
auf diesem Wege die Menschen da rauszuholen. Ben kam mittlerweile bei den
Sprengladungen und die Zeitschaltuhr zeigte nur noch 2 Minuten an. „Entschärfe Sie,
sofort!!!!“ schrie Ben ihn an, doch Frank lies sich erschrocken zu Boden fallen. „Hörst
du schwer Frank, entschärfe das“ schrie Ben nochmals, bis er leise „Ich kann das
nicht“ von Frank hörte und ihn nun wütend hochzog. „Wiederhole das bitte, du kannst
nicht, hab ich das richtig verstanden?“ schrie Ben ihm wütend ins Gesicht, bis Frank
ihn plötzlich von sich stieß, obwohl Ben eine Waffe auf ihn richtete. „Ja verdammt, ich
kenne diesen Mechanismus nicht okay, habe nur mitbekommen, wie man sie startet
in Ordnung?“ waren Franks verzweifelten Worte, als beide plötzlich Schritte
wahrnahmen. Ben schaute immer wieder zu dieser rückwärts tickenden Uhr und
merkte dann erst, das nun Conzales vor ihm stand. „Von den Toten zurückgekehrt
hm? Frank du bist ein solcher Volltrottel, ich hätte dich niemals mitnehmen dürfen
und beinahe hättest du mir meinen ganzen Plan ruiniert. Chase, würdest du ihn bitte
abknallen, denn du gehst mir tierisch auf den Sack Frank, machs gut“ meinte
Conzales, warf dann einem seiner Männer eine geladene Waffe zu und der tötete
Frank ohne zu Zögern mit einem gezielten Kopfschuss. Das Blut spritze direkt in
Bens Gesicht, der nun ahnte, das das Spiel noch nicht vorbei war. Seine Hoffnung
ruhte nun darauf, das seine Henna es schaffen würde, die Menschen hier
rauszuholen, bevor Conzales seinen kranken Plan durchsetzen konnte. Die
Zeitschaltuhr zeigte nun nur noch eine halbe Minute an und Conzales grinste kurz,
bevor er mit nur einem Zwinkern eine Zahl in ein kleines Pult eintippte und somit die
Uhr zum Stillstand brachte. Leicht atmete Ben auf und ahnte dennoch, das dies alles
zu Conzales krankem Spiel und Plan gehörte, den Frank auf blöde Weise vereiteln
wollte. Conzales stieg mit einem Schritt über die Leiche von Frank hinweg und da
Ben die Waffe hatte vor Schreck fallen lassen, sahen seine Chancen nun abermals
nicht rosig aus, hier raus zu kommen. Er zwang Ben auf das Dach, doch als sie da
oben ankamen, schienen alle Menschen verschwunden bis auf Henna, die auf dem
Boden saß und auf ihren Mann wartete. Sie hatte ihre Knie fest an sich gezogen und
schreckte hoch, als sie Conzales und Ben entdeckte. „Na du hast aber ein treues
Frauchen, die sogar bereit ist, mit dir zu sterben, ach wie rührend, los jetzt“ schubste
er Ben nach vorne und Henna stürzte in die Arme ihres Mannes. „Vanessa ist
schwerverletzt Baby, aber sie kann es schaffen, wenn…..“ begann sie und wurde
aber in diesem Moment an den Haaren hochgezogen. „Na dann werde ich wohl dein
kleines Frauchen auf Reisen schicken, hm? Komm her Miststück“ schrie er und zog
Henna gewaltsam hinter sich her, bis sie vor dem großen Pult standen, das
sämtliche Routen und Koordinaten aufnehmen konnte, die eine Rakete zum
Einschlag benötigen würde. Ben musste immer noch lächeln, als er daran dachte,
das schon die erste Raketenzündung daneben ging und diese somit im offenen Meer
einschlug. Diese Tatsache hatte garantiert sämtliche Marineeinheiten wachgerüttelt
und somit hoffte er, das die Regierung bereits auf dem Weg hierher war. Die
Nuklearwaffen stammten immerhin aus dem Pentagon und hatten garantiert einzelne
Registrierungsnummern, an denen ermittelt werden kann, woher sie kamen.
Conzales schien Bens inneres Lächeln zu spüren und fesselte Henna wie zuvor
Vanessa am Hebel der Anzeigetafel der Raketen. Hennas Aufschrei holte Ben aus
seinen Gedanken. „Na also, wusste ich doch, das dich das wachrüttelt“ meinte
Conzales zu Ben und schob einen großen Wagen in die Richtung des Raketenpults.
Er befestigte einen Karabinerhaken an einer Rakete und das andere Ende band er
um Hennas Hals, so das sie sich nicht mehr rühren konnte. „Diesmal wird nichts
mehr schiefgehen und bis die Schlafmützen von der Regierung hier sind, liegt längst
halb Asien in Schutt und Asche und ich werde verschwunden sein. Ich habe auf der
ganzen Welt Leute, die für mich in den Tod gehen würden Ben und in wenigen
Augenblicken demonstriere ich der ganzen Welt, welche Macht ich habe. Ich kann
besitzen, was und wen ich will und du wirst es nicht mehr verhindern können. Also
schau zu, wie ich deine Frau auf die wundervolle Reise nach Asien schicke und das
noch in erster Klasse, hm?“ waren seine eiskalten Worte, die Ben erreichten und die
ihm nun höllische Angst machten. Conzales tippte einige Daten in den Pult ein.
„So nun brauche ich nur noch diesen Knopf hier drücken, ach wieso eigentlich ich?
Nein, es wäre doch viel schöner, wenn du deiner Frau diese Reise schenkst nicht
wahr? Los komm her!“ meinte er und zwang Ben zum Pult. Conzales führte Bens
Zeigefinder gewaltsam zum entscheidenden Knopf, bis plötzlich die alte rostige Tür
energisch aufgetreten wurde…
Part 12
Gleichzeitig richteten Ben und Conzales ihre Blicke in Richtung dieser Tür und
erkannten eine blonde Haarmähne. Conzales verdrehte genervt die Augen und war
ziemlich angepisst, das er abermals an der Ausführung seines Plans gehindert
wurde. Dies lies er nicht zu, zog ohne zu zögern seine Waffe und feuerte einen
Schuss in die Richtung von Ashley. Ben riss die Augen auf und musste mit ansehen,
wie Ashley zusammensackte und sich ihre weiße Bluse rot färbte. Ben rannte sofort
zu ihr und versuchte erfolglos mit seinen Händen die Blutung zu stoppen, doch es
half nichts. Jetzt standen auch Zac und Ethan am Türrahmen und konnten nicht
glauben, was sie da sahen. Ethan lies sich schreiend auf den Boden fallen und nahm
seine Freundin in den Arm. Ben sah zur Tür und entdeckte plötzlich seine verletzte
Tochter in den Armen von Zac da liegen. Er strich Ethan kurz über den Kopf und
wollte zu Vanessa, doch Conzales hinderte ihn daran, indem er Warnschüsse abgab.
Ben wollte die Tür zuschlagen, damit sie alle entkommen konnten, doch da knallte
auch schon eine Kugel in die Mauer direkt neben ihm und Ben lies sofort die Tür los.
„Du weißt, das ich ein guter Schütze bin Ben, also lass in Zukunft solche blöden
Aktionen klar! DU ANWALT, komm her und schließe die Tür, es ist ohnehin egal, wo
ihr euch versteckt, habe alles abgecheckt, ihr kommt hier nicht raus. Lasst mich
raten, ihr wart schon ganz unten, doch da war nur eine Mauer zu finden, die mal ein
Ausgang war, hab ich Recht? Okay, das Schweigen verrät mir, das ich richtig liege.
Wisst ihr, ihr solltet wissen, das ich auch ziemlich gut im Organisieren bin. So war es
ein Leichtes für mich, eine Baufirma dazu zu bringen, diesen alten Gebäudeabschnitt
nach meinen Wünschen umzugestalten. Also entweder kommen nun alle wieder hier
heraus auf das Dach oder ihr werdet alle in dem dunklen widerlichem Treppenhaus
sterben, anstatt hier draußen im Sonnenlicht, sucht es euch raus“ waren seine
höhnischen Worte und jeder verstand, das es ihm ernst damit war. Zac hob Vanessa
hoch und stieß langsam die Tür auf. Sanft legte er sie in die Sonne. Ashley spuckte
Blut und sprach schon ganz leise. Ethans Tränen waren nun nicht mehr aufzuhalten.
Plötzlich zog sie ihm am Hemd und er beugte sich zu ihr runter, um sie besser zu
hören. Das Blut sammelte sich in ihrem Mund und sie wurde immer schwächer.
„Ethan, ich liebe dich, bitte vergiss das nicht und ich weiß, das du nochmal mit
Vanessa geschlafen hast, als ich in Paris war. Ich verzeihe dir alles, weil ich dich
liebe, bitte sag ihr, das ich ihr niemals wehtun wollte, ja? Ich muss jetzt gehen, der
liebe Gott da oben wartet auf mich und ich darf ihn ja nicht enttäuschen, da ich hier
unten schon Vieles falsch gemacht habe, hm? Vielleicht gibt er mir ja wenigstens im
Jenseits eine Chance nicht wahr? Ich werde immer bei dir sein okay? Ich liebe dich“
waren ihre Worte und Ethan schüttelte energisch den Kopf und ihren Körper.
„NEIIIIIIIINNN; lass mich hier nicht allein, hörst du? Vanessa wird dir verzeihen und
ihr kommt wieder auf die Beine, bitte bleib bei mir,
ASHLEEEEEEEEEEEEEEEYYYYYY, NEIIIIIIIINNNNN!!!!“ schrie er, als ihr Griff
locker wurde und sie ihre Augen für immer schloss. Ihr Arm knallte auf den
Kiesboden des Daches und Ethan riss seine Augen weit auf, als er hilfesuchend zu
Ben aufsah. „Sie kann mich doch nicht einfach alleine lassen oder? Das kann sie
doch nicht machen“ weinte er seine Worte und Ben riss ihn zu sich hoch und zog ihn
zu sich in die Arme. „Sie hat dich geliebt, das darfst du nie vergessen, okay? Bitte
versprich mir, das du jetzt nichts Unüberlegtes tust“ sagte Ben ihm ins Gesicht und
hielt es dabei fest, bis Ethans Blick auf Conzales traf. Er verspürte noch nie so einen
Hass auf einen Menschen als wie in diesem Moment und er schubste Ben beiseite.
„Sind Sie nun zufrieden, sie sind so krank, das ist nicht zu übertreffen, also warum
knallen sie uns nicht gleich alle ab, sondern spielen dieses kranke Spiel mit uns?“
„Ethan lass gut sein, komm schon“ meinte Ben kurz, doch Ethan schubste ihn wieder
weg. „Nein, Ben, lass mich, ich habe keine Angst vor ihm, denn er hat mir ohnehin
gerade den Grund genommen, für den es sich für mich gelohnt hat weiter zu leben.
Also los Sie kranker Spinner, dann antworten sie mal, was soll dieses kranke Spiel,
hm?“ waren Ethans Worte und er kam Conzales dabei verdächtig nahe. Conzales
lächelte über Ethans Mut, senkte die Waffe und holte einen Brief aus seiner Tasche,
der Ben im Hintergrund bekannt vorkam, denn es war ein Schriftstück der Regierung.
Ohne weitere Worte begann Conzales zu erzählen.
In den Jahren des Krieges bist du der Meinung, das es alles normal ist, was du tust,
doch dabei bist du nur ein Roboter, der Befehle von Menschen entgegennimmt, die
meilenweit weg sind und keine Ahnung davon haben, das du tausende Leben
auslöscht und nicht mal weißt wofür. Mich starrten unzählige flehende Augen an, die
einfach nur Todesangst hatten und ich wusste nicht mehr nach all den Jahren, ob ich
lebe oder tot bin. Eines jedoch wusste ich, mit jedem Tag, den dieser Krieg noch
andauerte, wollte ich nur noch meinen eigenen Tod. An einem Tag jedoch sagte ich
zu mir, es liegt doch in deiner eigenen Hand, anders zu entscheiden und so kam es
dazu, das ich in einem Reisfeld den Befehl erhielt, Gefangene zu nehmen. Jedoch
als ich in die Augen einer unschuldigen Frau sah, die auf dem Rücken ihr Baby trug,
war es um mich geschehen. Ich senkte meine Waffe und da ich Oberfeldwebel war,
sorgte ich dafür, dass ich die Männer abzog. So nahmen wir keine Gefangenen und
ich gab den Vietnamesen auf diesem Reisfeld den Tipp, wie sie in Sicherheit kamen.
Diese junge Frau bedankte sich bei mir mit einer Handvoll Reis und wusste doch
genau, das ich genug zu Essen hatte. Ich fand diese Geste damals wie heute sehr
rührend und ahnte damals dennoch, das ich mich wegen Befehlsverweigerung zu
stellen hatte. Ich war also auf dem Weg zurück zum Lager, doch unterwegs sah ich,
wie einige Soldaten sich über ein kleines Mädchen hermachten und dabei lachten
und eklig sabberten. Ich weiß auch nicht, aber in diesem Moment brannten meine
Sicherungen durch. Ich ging wie in Trance auf die Männer los und tötete einen nach
dem anderen. Allerdings machte ich mir keine Sorgen, dafür bestraft zu werden,
denn es war ja Krieg und da werden eben Menschen getötet, also was solls, dachte
ich. Doch dann wurde ich in Gewahrsam genommen und vor das Kriegsgericht
gestellt. Die Regierung der Vereinigten Staaten bedauert die unehrenhafte
Entlassung von Major Mitchell Conzales wegen Befehlsverweigerung und Tötung
mehrerer Elitesoldaten. Er verliert ab sofort jeden Rang und jede finanzielle
Unterstützung der Regierung. Wir wünschen Mister Conzales weiterhin alles Gute….“
Las Conzales noch vor, bevor er sich wieder daran erinnerte, weshalb er hier war.
Ben ahnte genau, was in Conzales vorging und wollte krampfhaft versuchen, ihn zu
verstehen, doch das hier grenzte an Psychoterror, denn all diese Menschen konnten
nichts für sein Schicksal und der Krieg war vorbei. Plötzlich erhob sich Tiffany aus
der Menge und dachte, die gerade emotionale Stimmung dazu nutzen zu können,
einen Mitarbeiter, der gleichzeitig ein Medizinstudium hatte zu Vanessa bringen zu
können. Alle Blicke hafteten nun auf Tiffany. „Vielleicht schlummern in Ihnen ja doch
noch einige Fünkchen menschlicher Sinne. Lassen Sie diesen Mann bitte zu
Vanessa, sie hat doch niemandem etwas getan“ war Ihre Bitte und zur
Verwunderung aller lies Conzales es zu, was Ben vermuten lies, das Conzales zur
Vernunft kommen könnte. Der Mann beugte sich zu Vanessa runter und tastete sie
ab. Sie war bewusstlos, doch als er leicht auf ihren Bauch drückte, schreckte sie
hastig hoch, so das alle erschraken. „Oh mein Gott, sie hat wohl möglich innere
Blutungen, was heißt, wenn sie hier nicht umgehend rauskommt, das sie innerhalb
der nächsten Stunde sterben könnte“ sagte der Mann leise zu Zac, der ihm nun
etwas ins Ohr flüsterte. „Sie ist schwanger Sir“. Der Mann sah ihn erschrocken an
und nun stand Zac auf und versuchte es nun auf die psychologische Art. Major
Conzales, wir haben hier eine junge schwangere Frau, die innere Verletzungen hat.
Könnten Sie sich das bitte mal ansehen?“ rief er Conzales zu. Blitzschnell kam
Conzales nun auf ihn zu und sein Blick fiel nun auf die verletzte Vanessa. Conzales
begann plötzlich in ihr dieses kleine Mädchen zu sehen, über das sich damals die
Soldaten hergemacht hatten. „Lassen Sie das Mädchen los Männer, sie ist bereits
verletzt, also gehen Sie weg von ihr“ schrie er um sich und alle taten, was er sagte.
Plötzlich sank Conzales zu Vanessa auf den Boden, weinte ein paar Tränen, hob sie
hoch und trug sie hinüber zu Ben. „Sie gehört in ein Krankenhaus, bringe deine
Tochter in die Klinik Ben, sofort!“ waren seine Worte, doch Ben schaute ihn nur
ungläubig an. „Das könnte dir so passen, mich hier weg zu kriegen, hm? Vergiss es
Mitch, es ist meine Tochter, ja und ich liebe sie mehr als alles andere auf der Welt,
aber ebenso auch meine Frau da drüben, glaubst du ich lasse sie hier alleine und du
tötest sie? Vergiss es, bitte lass Ethan gehen, er wird sich um sie kümmern, hm?“ bat
Ben ihn und er war einverstanden. Ben beugte sich noch mal zu Vanessa runter.
„Hey Kleines, hier ist Daddy, Ethan wird dich jetzt hier raus bringen, verzeih mir, das
ich dich so lange belogen habe und auch Mommy, du wirst wieder gesund und
schaffst es. Wir lieben dich“ sagte er leise und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn.
Henna begann laut zu weinen, als Ethan sich mit ihr entfernte. Ben und auch Ethan
hatten keine Ahnung, das Zac am liebsten mit gegangen wäre, da er sich mittlerweile
ganz wohlfühlte in ihrer Nähe. Zac kickte voller Wut und auch Angst davor, sie nie
mehr wieder zu sehen, einen Stein weg, so das nun Tiffany zu ihm kam...
„Hey, sie wird das schaffen Boss, sie ist stärker, als sie selbst glaubt, hm?“ versuchte
sie ihn zu beruhigen. „Ja super und was ist mit uns? Sie schafft es vielleicht, doch wir
dann vielleicht nicht, was heißen würde, das sich dieser Ethan um sie kümmern wird,
der sie belogen und betrogen hat“ waren seine Worte. „Sie wissen von der
Geschichte der beiden? Woher?“ wollte Tiffany wissen und Zac schaute sie nur kurz
an, so das Tiffany es ahnte. „Henna hat es Ihnen erzählt, hätte ich mir ja denken
können. Hören Sie, im Moment scheint dieser Conzales doch ganz umgänglich zu
sein, vielleicht sollte ich mal mit ihm reden, hm?“ meinte sie. „Oh nein, das lässt du
schön bleiben, klar? Ben hat einen ganz guten Draht zu ihm, das überlassen wir
lieber ihm klar? Also setz dich schön wieder hin, bevor du noch mehr Unruhe
auslöst“ verlangte Zac und Tiffany setzte sich wieder hin. Ethan wurde mit Vanessa
auf dem Arm durch mehrere Gänge gelotst von Männern, die noch immer überall
Wache standen, bis sie im Keller an einer alten Eisentür stehenblieben, die nur von
außen geöffnet werden konnte. Ein Mann öffnete sie und Ethan staunte nicht
schlecht, als er sah, was hier zu sehen war. Kleine rollbare Kästen wurden mit
Höchstgeschwindigkeit aus dem Gebäude befördert. Als er genauer hinsah,
entdeckte er, das sich darin Goldbarren befanden, die hier unterirdisch gelagert
wurden. Plötzlich klickte es in seinem Hirn. Das direkte Nachbargebäude war die
Goldbank der Regierung. Dies war also alles andere als ein Terroranschlag, es war
ein stinknormaler Überfall. Die Kanzlei war eine gute Ablenkung, doch warum
wurden echte Raketen hergeschafft fragte Ethan sich, als er gewaltsam in einen
Lorenwagen geschubst wurde und dieser sich in Bewegung setzte……….
Part 13
Ethan hielt sich ruckartig die Augen zu, als ihn nach wenigen Metern das Tageslicht
blendete. Sein Blick fiel umgehend auf Vanessa und er erschrak, als er merkte, das
ihre Atmung ziemlich flach schien. An einem stillgelegten Gleis kam der Lorenwagen
zum Stehen und er schaute sich um. Sofort stieg er aus, nahm Vanessa behutsam
auf den Arm und rannte so schnell er konnte in eine belebte Straße, in der er sich
umgehend ein Taxi besorgte, um die nächste Klinik zu erreichen. Jedoch bestand
der Fahrer auf seine Zahlung, doch Ethan besaß keinen Cent Geld in diesem
Moment. Er schnaufte tief, streichelte Vanessas Gesicht und als der Fahrer das Logo
auf der Tasche von Vanessa sah, war er plötzlich ganz umgänglich. „Hören Sie, ich
bezahle Sie ja, doch ich kann das eben erst später“ versuchte Ethan das zu erklären.
„Schon gut Mister, ich weiß schon, wo ich mein Geld herbekomme“ meinte der Mann
und deutete auf das Logo der Kanzlei. „Oh verstehe, also schön, ich danke Ihnen“
meinte Ethan kurz, schlug dann die Tür des Taxis zu und rannte mit der
schwerverletzten Vanessa in die Klinik hinein, während das Taxi verschwand. Ethan
platzte mit Vanessa auf dem Arm mitten in die Notaufnahme und was sich hier bot,
raubte ihm den Atem. Überall verletzte Menschen und Personal, das aufgeregt durch
die Gänge hetzte. Ethan atmete kurz tief ein und aus und so verlangte er mit ruhigem
Ton nach einem Arzt. „Hilfe, Hallo, kann mir jemand helfen bitte?“ schrie er um sich,
bis eine kleine junge Frau zu ihm kam. „Was ist passiert? Ist sie ansprechbar?“
plapperte sie drauf los und Ethan gab ihr alle Antworten die diese Frau wissen wollte.
Man nahm ihm Vanessa ab und legte sie auf eine Trage. Ethan setzte sich im Flur
direkt daneben, bis plötzlich ein Arzt um die Ecke kam. „Halt, bitte helfen Sie ihr, ihre
Atmung war schon ganz flach Sir“ sagte er verzweifelt, bis der Arzt Vanessa sofort in
die Augen leuchtete, um Reaktionen zu testen. „Schnell einen OP fertig machen,
habe hier einen akuten Herzstillstand“ schrie der Arzt, nachdem er sein Stethoskop
in seine Tasche gesteckt hatte. Ethan konnte nicht glauben, was da gerade vor
seinen Augen geschah und plötzlich ging alles ganz schnell. Mehrere Schwestern
schnappten sich die Trage mit Vanessa und schoben sie in eine Abteilung, zu der
Ethan keinen Zutritt hatte. „Tut mir leid, Sir, aber ab hier müssen Sie draußen
bleiben. Darf ich fragen, wer Sie sind?“ wurde er gefragt und alles um ihn herum
schien sich in Zeitlupe abzuspielen. „Ich bin ein Freund und hören Sie, Sie ist
schwanger“ antwortete er knapp und die Schwester gab ihm einen grünen Kittel.
„Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo Sie warten können. Sollen wir jemanden
benachrichtigen?“ fragte die nette Schwester und Ethan schüttelte mit dem Kopf. „Da
ist niemand zuhause“ zitterten seine leisen Worte, bis er urplötzlich hochschreckt und
nach einem Telefon verlangte. „Hören Sie, ich muss dringend die Polizei anrufen“
sagte er kurz. „Meine Kollegin erzählte kurz, was passiert war und wir sind
verpflichtet, in so einem Fall umgehend die Polizei zu benachrichtigen, also
beruhigen Sie sich, das ist also schon geschehen“ erklärte die Schwester und holte
einen Fragebogen aus einer Schublade. „Es wäre nett, wenn Sie uns den nach
bestem Wissen ausfüllen könnten, es geht darum, das wir eine bestmögliche
Behandlung ihrer Freundin gewährleisten können“ sagte die Frau und Ethan nickte
kurz. Ihn nervte diese Bürokratie zwar ziemlich, doch ahnte er auch, das es nicht
unumgänglich war. Die Schwester verabschiedete sich, nachdem sie ihm erklärt
hatte, das sich jemand sofort melden würde, sobald es etwas Neues geben würde.
Ethan starrte auf das Blatt vor sich und merkte, das er Vanessa eigentlich gar nicht
kannte, denn er konnte kaum Fragen davon beantworten und so legte er den Bogen
halbfertig auf die Theke vor sich. Nach wenigen Minuten kamen mit schnellen
Schritten 3 Männer im Anzug auf ihn zu. „Sind Sie Mister McCormack?“ sprach man
ihn an und er sprang vom Stuhl hoch. „Ja das bin ich, weshalb?“ war seine Frage.
„Okay, Moment bitte. Schwester? Hören Sie, gibt es hier ein Büro, wo man sich
ungestört unterhalten kann?“ richtete sich der Mann an eine Schwester, die die
Männer ohne weitere Worte in ein leeres Büro führte. Ethan wurde in die Mitte
genommen und so schlossen sie die Tür hinter sich. „Wer sind Sie? Was soll das
alles?“ fragte er neugierig und etwas nervös. „Also schön, wir sind vom FBI und
dieser Herr dort von Interpol. Sagt Ihnen der Name Mitchell Conzales etwas?“ fragte
man ihn und Ethan schluckte heftig, als er diesen Namen hörte. „Ja da klingelt was.
Bitte, Sie müssen die Leute da rausholen, sie sterben sonst, der Mann ist zu allem
fähig“ flehte Ethan die Männer an. „Stop, junger Mann so schnell nun auch wieder
nicht. Mitchell Conzales wird seit einiger Zeit weltweit gesucht, da er geheime Dinge
aus dem Pentagon gestohlen hat“ erklärte der Mann. „DINGEEEE????? Sie meinen
wohl die Raketen, die in Ihrem Arsenal eigentlich sicher sein sollten, nicht wahr?
Hören Sie, ich bin denen gerade entkommen, da eine sehr gute Freundin schwer
verletzt ist und er uns hat gehen lassen. Es zählt jede Minute!!!“ entgegnete Ethan
aufgebracht. „Wollen Sie uns damit sagen, das er die Sprengköpfe hier mitten in der
Stadt dabei hat? Das darf jawohl nicht wahr sein. Sekunde mal bitte“ entschuldigte
sich der FBI Beamte und griff nach seinem Telefon. „Höchste Alarmstufe! Conzales
ist mit den Sprengköpfen in der Stadt und wird sie wohl auch hochjagen….Was? na
dann wecken Sie den Präsidenten von mir aus, nur bewegen Sie Ihren Arsch Sie
Trottel…….“ schrie der Mann ins Telefon und so kam Bewegung in die Sache. Der
Beamte legte auf und wurde von Ethan angestarrt. „Also schön, kommen Sie mit,
hier können wir nicht bleiben, bevor die Presse davon Wind bekommt, müssen wir
sehen, das wir diese Sache beenden“ erklärte der Mann und zerrte Ethan an der
Jacke, der sich aber losriss. „Das könnte Ihnen so passen. Es wird gerade eine
Freundin notoperiert und ich ahne nicht mal, ob sie es überlebt oder nicht. Also tun
Sie, was immer Sie tun müssen, doch glauben Sie ja nicht, das sie mich hier weg
kriegen Mister, das läuft nicht, klar???“ antwortete Ethan energisch und man sah es
ein. „Also gut, aber es wird ein Beamter bei Ihnen bleiben okay?“ forderte man ihn
auf. „Ja von mir aus, machen Sie halt“ meinte er gleichgültig und setzte sich wieder
ohne weitere Worte in den Warteraum. Ganze 3 Stunden später kam ein ganzes
Team an Ärzten auf ihn zu und Ethan erschrak, als er das ganze Blut an den
Handschuhen sah, die sich die Ärzte in diesem Moment von den Händen streiften.
„Sind Sie Mister McCormack?“ war wieder die obligatorische Frage, die er mit einem
Nicken beantwortete. „Hören Sie, wir dürfen nur engeren Verwandten Auskunft
geben, in welcher Beziehung stehen Sie zu Miss Hudgens?“ waren die Worte, die
Ethan befürchtet hatte, zu hören. Kurz starrte er die Männer an, die auf eine Antwort
warteten. „Ich bin ihr Bruder Sir, sagen Sie, wie steht es um sie?“ log er drauf los und
war erleichtert, das die Ärzte ihm glaubten. „Ihre Schwester hat eine hohe Menge
Blut verloren und wir hatten Mühe, die innere Blutung zu stoppen, die durch einen
wohl möglichen gewaltsamen Schlag verursacht wurde. Jedoch Ihre Schwester
scheint einen starken Lebenswillen zu haben, denn wir stoppten die Blutung, was
uns die Schwangerschaft fast unmöglich machte. Wir öffneten die Bauchdecke nur
an der Seite und ließen das vergiftete Blut durch kleine Schläuche ab. Dies muss
natürlich wieder eingeholt und ersetzt werden. Jedoch haben wir zu wenig
Blutkonserven, die das gewährleisten. Hinzu kommt, das Miss Hudgens eine äußerst
seltene Blutgruppe hat. Wären Sie bereit, Blut zu spenden?“ wurde Ethan gefragt.
„Ja selbstverständlich bin ich bereit, was muss ich tun?“ entgegnete er und wurde
umgehend in eine weitere Station gebracht. „Wissen Sie denn, wer der Vater des
Babys ist, so würden wir die Chancen auf Blut für das Baby noch stärker erhöhen“
meinte eine Schwester zu ihm, während sie ihm die Kanülen legte. „Blut für das
Baby? Ich versteh nicht“ war Ethans Antwort. „Nun, es ist so, das das Blut der Mutter
schon ausreichen würde, um eine Vergiftung der Plazenta auszuschließen, doch da
sie der Bruder sind, könnte es ja sein, das sie dieselbe Blutgruppe haben wie Ihre
Schwester nicht wahr? Das würde die Stärkung noch schneller gewährleisten,
verstehen Sie?“ erklärte sie und Ethan nickte stumm, denn jetzt wurde ihm doch
mulmig bei dem Gedanken daran, das er deshalb gelogen hatte. Jedoch kam er nicht
dazu, weiter darüber nachzudenken, denn in diesem Moment platzte ein Arzt ins
Zimmer und holte die Schwester zu einem Notfall. Seine Blutspende wurde dann von
einem Praktikanten zu Ende geführt und jetzt dachte er, könne er vielleicht mal zu
Vanessa gehen. „Hören Sie, könnte ich jetzt vielleicht mal zu meiner Schwester?“
richtete er seine Frage an einen jungen Pfleger, der an ihm aufgeregt vorbeihuschte.
„Wer ist denn Ihre Schwester?“ „Na Miss Hudgens natürlich“ war seine Antwort auf
die Frage des Pflegers. „Hat es Ihnen noch niemand gesagt? Es tut mir leid, aber
Ihre Schwester hatte gerade einen erneuten Herz-Kreislauf Zusammenbruch, es
wäre möglich, dass sie es nicht schafft. Es tut mir leid, Sir, aber ich muss nun
dringend in den OP, es wird sich gleich jemand um sie kümmern in Ordnung?“
meinte der junge Mann kurz und lies Ethan einfach stehen. Er sank zu Boden und
raufte sich vor Verzweiflung die Haare und schrie atemlos Vanessas Namen, bis er
aufstand und aus der Klinik rannte, da er dachte, er bekäme keine Luft hier drinnen.
Nach einer Stunde an der Luft kam aufgeregt eine junge Schwester auf ihn zu.
„Mister McCormack, na endlich, wir haben Sie schon überall gesucht. Ihre Schwester
hatte erneut einen Zusammenbruch, doch sie wird gerade von dem besten
Kardiologen operiert, den wir zu bieten haben, hm?“ waren ihre Worte, doch da war
noch etwas, was sie mit ihm besprechen wollte, das spürte Ethan, doch scheinbar
war der Frau das unangenehm. „Also gut, das ist jetzt sehr heikel für mich, doch
irgendjemand muss es ja tun nicht wahr?“ sagte sie schüchtern. „Na dann raus
damit, schlimmer kann es wohl kaum kommen, hm?“ antwortete er. „Sie sind alles,
nur nicht Miss Hudgens Bruder, stimmts?“ sagte sie ihm direkt ins Gesicht und
erwartete wohl eine Erklärung. „Ja das stimmt, doch sonst hätten mir die Ärzte keine
Auskunft gegeben und ich bin doch gerade der Einzige, den sie hat“ erklärte Ethan
und die Schwester nickte langsam. „Ja ich habe davon gehört. Sind Ihre Eltern denn
auch unter den Geiseln?“ wollte sie wissen und Ethan nickte stumm. „Okay,
normalerweise müsste ich Sie melden wegen falscher Aussage, doch es gibt da
noch eine Möglichkeit, wie Sie weiterhin Auskunft bekommen können, kommen Sie
mit, es gibt da etwas, was ich Ihnen zeigen möchte“ entgegnete sie geheimnisvoll
und Ethan folgte ihr……
Part 14
Die Schwester schaute sich kurz um, bevor sie einen kleinen Glasschrank öffnete
und zwei Blutröhrchen hervorholte. Ethan verstand noch immer nicht, was das
Ganze sollte, bis er die Glasbehälter in der Hand hielt und eines davon seines war
und das andere zu Vanessa gehörte. „So viel Zufälle gibt es nicht, Sie sind der Vater
hab ich Recht?“ waren die Worte der Schwester und Ethan verstummte, wobei er
sich rückwärts auf eine Trage plumpsen lies. Er starrte die Röhrchen an und dann
wieder zur Schwester, bis er ihr das Blut zurückgab. „Darf ich zu ihr oder ist sie noch
im OP?“ stotterte er leise mit einem Kloß im Hals. „Ich weiß es nicht, aber ich frage
natürlich sofort nach, wenn Sie das möchten“ entgegnete sie kurz, bevor er als
Antwort nur nickte. „Okay, dann warten Sie hier, bin gleich zurück, hm?“ meinte sie
einfühlsam und streichelte sanft seine Schulter als tröstende Geste. Er schluckte nur,
als die Schwester das Zimmer für einen Moment verließ. Nach etwa 10 Minuten kam
sie zurück. „Okay, also sie haben sie wieder zurück auf die Intensivstation gebracht.
Sie ist zwar noch nicht wach, aber soweit stabil. Für einen Augenblick können Sie zu
ihr, kommen Sie, ich bringe Sie hin“ erklärte sie und führte Ethan durch eine Glastür,
hinter der er einen grünen Kittel und Einweghandschuhe bekam. Dann zog er sich
noch die Haarhaube über und desinfizierte sich die Hände, bevor er einen sterilen
Raum betrat, in dem Vanessa, angeschlossen an unzähligen Schläuchen und
Geräten, blass in einem Krankenhausbett lag. „Ich lasse sie jetzt mal allein mit ihr.
Sie können sie durch die durchsichtige Plane gerne berühren, doch bitte behalten
Sie die Handschuhe an dabei. Ich werde Sie dann holen kommen, wenn es genug ist
in Ordnung?“ wandte sie sich an Ethan, der nur stumm nickte und langsam auf das
Bett zuging. Die Schwester verließ das Zimmer und nun war er mit Vanessa allein.
Es piepsten zwei Überwachungsgeräte gleichzeitig, wobei eines davon wohl für das
Baby war. Abwechselnd wanderte sein Blick von den Geräten zu Vanessa und
umgekehrt. „Oh mein Gott, warum musste das alles ausgerechnet dir passieren,
hätte es nicht mich treffen können? Ich muss dir was sagen Vanessa, was mir nicht
leicht fällt, Ashley…..sie ist…..oh mein Gott, es ist schrecklich, aber sie ist tot“
stotterte er und er fiel weinend mit dem Gesicht auf die Bettkante. „Du musst jetzt
stark sein. Okay, ich weiß, das ihr euch nichts mehr zu sagen hattet, doch jetzt
werdet ihr nie mehr die Möglichkeit haben, euch auszusprechen und an alledem bin
ich schuld. Jedoch muss ich dazu sagen, ich habe niemals mit Ashley geschlafen.
Sie wollte es nicht, da sie erst deinen Segen für unsere Beziehung wollte. Sie hat
niemals etwas Unrechtes getan und sie hat dich über alles geliebt, das hat sie
mehrfach gesagt und es brach ihr das Herz, das ihr euch zerstritten habt. Nein, sie
trägt nicht die Schuld, das Schwein war ich. Erinnerst du dich an unsere Nacht, in der
wir das letzte Mal miteinander schliefen? Es war wunderschön und scheinbar wollte
der liebe Gott, das diese Nacht nicht in Vergessenheit gerät. Das Baby ist aus Liebe
entstanden Vanessa, bitte gib nicht auf und werde wieder gesund, hm?“ sagte er
leise und streichelte durch ein kleines Loch in der Plane ihre zarten Hände, die leblos
neben ihrem bewusstlosen Körper lagen. Er weinte unaufhörlich und sprach dabei
leise ein Gebet gen Himmel. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und die
Schwester teilte ihm mit, das der Oberarzt ihn sehen und sprechen wolle. „Ja ich
komme“ antwortete er und verließ das Zimmer wieder.
Ein Mann mittleren Alters bat Ethan in sein Büro, um ihn über den
Gesundheitszustand von Vanessa aufzuklären. „Bitte setzen Sie sich, möchten Sie
einen Kaffee oder Wasser?“ fragte der Mann im weißen Kittel freundlich, bevor er
sich an seinen Schreibtisch setzte. Ethan verneinte und der Arzt schlug die Akte von
Vanessa auf. „Wie mir Schwester Ina berichtete, sind Sie wohl der Vater des
ungeborenen Kindes von Miss Hudgens, deshalb ist es mir möglich, Sie über alles
aufzuklären. Miss Hudgens hatte zur Einlieferung einen hohen Blutverlust und einen
Herzstillstand, der dafür sorgte, das auch das Gehirn nicht mehr ausreichend mit
Sauerstoff versorgt war. Sie haben sie dennoch rechtzeitig gebracht, so das wir ihre
inneren Verletzungen noch hilfreich versorgen konnten. Der Fötus ist nun etwa 13
Wochen alt und hat aller Voraussetzung nach alle Chancen gesund auf die Welt zu
kommen. Natürlich muss man hier ehrlich sagen, das es eine ganz schön harte Nuss
war, die es da zu tragen hatte. Die Blutergüsse an Miss Hudgens Nieren brachten
mehrere Quetschungen hervor und somit ist es unbedingt notwendig, das sie
komatös bleibt, um ihren Körper und ihre gesunden Organe nicht zu stressen. Das
Kind hat keinerlei Schäden abbekommen, doch da Miss Hudgens nun künstlich
ernährt wird, ist es wichtig, das sie jede Art von Aufregung vermeidet, was im
Zustand des Komas am Besten zu bewerkstelligen ist. Der zweite
Herzkreislaufzusammenbruch versetzte uns in höchste Alarmbereitschaft, so das wir
uns für den künstlichen Schlaf entschieden haben. Das Baby wird, solange Miss
Hudgens Atmung und Hirntätigkeit bestehen bleibt, keine Schäden davon tragen. Die
inneren Blutungen konnten wir wie gesagt stoppen, nun müssen wir sie solange hier
behalten, bis die Quetschungen abschwellen und wir erkennen können, ob ihre
Nierentätigkeit wieder auflebt. Operationen sind hierzu keine weiteren nötig, nur
Geduld und den Glauben an eine Genesung sind das, was wir jetzt am meisten
brauchen“ erklärte der Chefarzt und Ethan senkte seinen Blick, da das nicht das war,
was er wirklich hören wollte. Vanessa lag nun also im Koma und keiner konnte
sagen, ob sie hieraus jemals wieder erwachen würde. „Es tut mir leid, das ich Ihnen
keine bessere Mitteilung bringen konnte. Wenn Sie möchten, wir haben im Haus
mehrere Psychologen und auch eine kleine Kapelle. Natürlich wissen wir mittlerweile
aus den Unterlagen, das Miss Hudgens eine Mitarbeiterin der Kanzlei „Freedom“ ist.
Diese Kanzlei hat in unserem Hause einen sehr guten Ruf und die
Krankenhausleitung hat dafür gesorgt, das Miss Hudgens ein Privatzimmer erhält
und somit können Sie gerne hier übernächtigen, wenn Sie das möchten“ erzählte der
Arzt und Ethan nahm dankend an. „Entschuldigen Sie Doktor, aber ich wäre nun erst
mal eine Weile alleine und ich müsste dringend mal telefonieren“ forderte Ethan und
man kümmerte sich rührend um ihn. Er suchte im Wartebereich nach dem Beamten,
der bei ihm bleiben sollte und als er ihn mit einem Kaffee dort fand, klärte er ihn über
die Ereignisse auf. „Okay Mister McCormack, dann hoffen wir mal, das Miss
Hudgens überlebt, um Conzales nicht noch das zuzugestehen, eine junge Frau
ermordet zu haben, nicht wahr? Ich rufe gleich meinen Chef an oder wir fahren gleich
zum Revier, das nicht weit weg ist von hier“ erklärte der Mann und Ethan erklärte
sich bereit, nun nach bestem Wissen seine Aussage zu machen. Auf dem Dach von
der Kanzlei war Totenstille eingekehrt, da Conzales Entscheidung, die beiden gehen
zu lassen und sonst niemanden, alle in melancholische Stimmung versetzt hatte.
Ben beobachtete Conzales auf Schritt und Tritt, während er Henna von der Armatur
losband und sie schützend in seine Arme nahm. Sie schluchzte und schluchzte und
es sollte kein Ende nehmen. „Wo hat Ethan sie hingebracht Ben, wo ist nur unsere
Tochter?“ fragte sie ihren Mann verzweifelt, der nichts anderes sagen konnte als „Ich
weiß es nicht Baby, ich weiß es nicht, aber sie hat deinen Lebenswillen und wird es
deshalb auch schaffen, hm? Wir dürfen jetzt nicht aufhören, daran zu glauben, das
alles hier heil zu überstehen. Hörst du? Ich liebe dich und Vanessa mehr als alles
andere auf der Welt und Conzales wird mich umbringen müssen, wenn er euch was
antun will“ sagte er entschlossen und Hennas Blick fiel nun auf den leblosen Körper
von Ashley. „Dieses arme Mädchen, es hätte genauso gut Vanessa sein können, die
dort liegt. Mein Gott, das ist alles so schrecklich, sie hat niemals jemandem etwas
getan und wollte sich mit Vanessa aussprechen, doch dazu kam es nicht, weil ich
unbedingt in diese Kanzlei fahren musste, um meiner Tochter nachzuspionieren.
Wäre ich nicht hergefahren, könnte Ashley noch leben und Vanessa wäre bei uns.
Ich bin schuld an Allem“ sagte sie konzentriert, bis Ben ihr Gesicht zu sich drehte.
„Jetzt hör mir genau zu Baby, du trägst an diesem Wahnsinn keine Schuld, denn
wenn einer Schuld hat, dann ich. Es ist mein Job, der das alles auslöste. Seit Jahren
versuchen wir ihn nun zu kriegen und ich hätte wissen müssen, das Vanessa hier in
Gefahr kommen könnte. Jedoch konnte keiner ahnen, wann und wo er zuschlagen
würde und somit hätte es überall sein können und dann wären es andere Leute, die
er in seiner Gewalt hätte, hm? Ich sah es in seinen Augen, als er mir Vanessa
übergeben wollte. Er ist kurz davor, umzukippen, also dürfen wir jetzt nichts Falsches
tun oder uns gegenseitig die Schuld geben, denn es hängt Vieles davon ab, wie
ruhig wir uns verhalten. Ich kenne ihn, er wird diese Raketen nicht abfeuern, wenn
wir ihn nicht reizen, okay?“ versuchte Ben seiner Frau zu erklären. „Bist du dir
sicher? Ich meine, ich sah seine Entschlossenheit, als er mich an den Hebel
gefesselt hat. Ich denke, er hätte abgedrückt, so wie er auch ohne Skrupel hier
bereits zwei Menschen getötet hat“ war ihre Meinung. „Du hast Recht, aber dennoch
dürfen wir ihn nicht unnötig in Aufregung versetzen und deshalb werde ich jetzt zu
ihm rüber gehen und mit ihm reden“ entgegnete Ben und erhob sich. „Darling, bitte
sei vorsichtig, ja?“ bat sie ihren Mann, der ihr noch einen Kuss gab, bevor er
zunächst mal zu Zac herüberkam. „Sie sind doch Mister Efron oder?“ fragte Ben und
bekam ein Nicken. „Okay, hören Sie. Scheinbar haben Sie meiner Tochter schon
einmal gerettet, als sie sie in das schützende Treppenhaus getragen haben. Ich
brauche Ihre Hilfe“ forderte Ben und Zac richtete sich auf. „Meine Hilfe? Also schön,
was haben Sie vor?“ wollte Zac wissen und Ben flüsterte ihm seinen Plan zu……
Part 15
„Wir müssen äußerst sensibel vorgehen, denn sobald er merkt, das alles nicht ernst
gemeint ist, wird er sehr ungehalten und uns alle töten. Also folgendes: Ich werde
ihm zusichern, das wenn er sich stellt, das er die bestmöglichste Verhandlung
bekommt, die er sich denken kann“ erklärte Ben. „Ja und Sie glauben, das er Ihnen
das abkaufen wird? Er hat scheinbar nichts mehr zu verlieren, sonst wäre er nicht
diesen Schritt gegangen“ warf Zac ein. „Glauben Sie mir, er wird es schlucken, da
ich ihn besser kenne, als er sich wohl selbst und seit dem Vorfall mit meiner Tochter
vorhin weiß ich genau, womit ich ihn kriege. Also sollte er es wider Erwarten doch
nicht schlucken, wird er nur sauer auf mich sein und jetzt kommen Sie ins Spiel.
Sollte er es glauben, bitte ich Sie, ihm ein kostenloses Mandat anzubieten und da er
diese Kanzlei kennt, ahnt er dann bereits, das Sie fast alles ermöglichen können, ihn
hier gut aussehen zu lassen, egal, was er getan hat. Noch ist es zweifacher Mord,
doch sollte er die Raketen abfeuern, kann er niemandem mehr erzählen, das es
unabsichtlich passiert ist, verstehen Sie, was ich meine?“ versuchte Ben ihm zu
erklären und Zac verstand genau, was Ben meinte. „Ja und was ist, wenn er Ihnen
nicht glaubt?“ wollte Zac noch immer wissen. „Nun ja, dann bitte ich Sie, sich um
meine Frau zu kümmern, denn ich bin hier gerade alles, woran sie sich klammert,
denn mittlerweile gibt sie sich die Schuld an Allem hier, da sie zu Ihnen in die Kanzlei
kam“ erklärte und forderte Ben. „Okay, ich verstehe, dann wollen wir mal hoffen, das
er den Braten schlucken wird“ waren Zacs Worte und Ben nickte ihm zu, bevor die
beiden Männer sich erhoben und nun auf Conzales zukamen. „Mitch, können wir mal
mit dir reden?“ sprach Ben ihn an. „Was willst du noch Ben, ich habe deine Tochter
bereits gehen lassen und dazu noch diesen Latinobub, willst du noch mehr hier
rausholen, vergiss das gleich, daraus wird Nichts, klar?“ waren seine entschlossenen
Worte und Ben schluckte heftig, bevor er weitersprach. „nein, das ist es nicht, ich
weiß ja, wie schwer du zu knacken bist, aber ich hätte einen Vorschlag zu machen“
entgegnete Ben und Conzales wurde hellhörig. „Vorschlag? DU? Na dann schieße
mal los, kann ja nur höchst interessant werden“ antwortete er und Ben nickte, bevor
er ihm seinen Vorschlag unterbreitete. “Also schön, wie du dir sicher denken kannst,
möchte ich hier alle lebend raus bringen, doch es geht mir dabei auch um dich.
Deine erste Rakete schlug im Meer ein und deshalb ahne ich, dass das Militär
bereits deinen Aufenthaltsort kennt und dich erschießen wird, sobald sie
Scharfschützen hergeschickt haben. Ich habe einen Plan, wie du trotz Allem gut bei
der Sache wegkommen wirst. Ich werde die beiden Morde auf mich nehmen und du
wirst die beste Verteidigung bekommen, die du je haben wirst. Jedoch wenn du die
Raketen abfeuerst, weißt du genau, das sie da nicht lange fackeln werden Mitch. Sie
werden dich abknallen, ohne darüber nachzudenken. Mister Efron garantiert dir, dass
du mit wenig Gefängnisstrafe rechnen kannst, wenn du jetzt auf uns hörst. Was
meinst du dazu?“ wollten Ben und Zac wissen und Conzales schaute die beiden
abwechselnd mit prüfendem Blick an. „Warum sollte ich dir glauben und warum
solltest du so dumm sein und zwei Morde auf dich nehmen? Ich traue dir nicht
Hudgens“ antwortete er. „Na ganz einfach Mitch, was habe ich denn zu verlieren?
Meine Frau habe ich über Jahre belogen und meine Tochter wird mich hassen, wenn
sie erfährt, was ihr Vater getan hat in all den Jahren. Henna sagte, das sie sich
scheiden lassen würde, sobald wir hier rauskommen und du weißt selbst, wie es ist,
seine Familie zu verlieren, denke doch mal an Belinda und Melissa, wärst du nicht
lieber wieder der Mann, auf den sie sich verlassen können. Mister Efron und ich
können dir das ermöglichen Mitch, also überlege es dir okay?“ meinte Ben und
wusste genau, das er mit der Erwähnung von Conzales Frau und Tochter einen
wunden Punkt getroffen hatte. Zac und Ben setzten sich wieder an ihre Plätze,
während Conzales ihnen den Rücken zudrehte und seine geballten Fäuste gen
Himmel streckte und einen lauten Schrei ausstieß. Zac dachte, jetzt hätten sie alles
verbockt, doch Ben beruhigte ihn. „Ganz ruhig, das ist nur die Tatsache, dass ich die
beiden angesprochen habe, doch im Inneren weiß er, das ich Recht habe“ erklärte
Ben. Zac schaute sich kurz um und stellte plötzlich fest, das Jack verschwunden war.
„Tiffany? Wo ist Jack?“ wandte er sich an seine Mitarbeiterin, bis Jack sich langsam
wieder in die Menge schlich. „Sag mal hast du sie noch alle Jack? Er hätte dich töten
können. Was soll denn der Blödsinn?“ wollte Zac wissen. „Ich habe versucht, an
eines der Funkgeräte zu kommen, um eventuell Hilfe zu holen, doch es klappte nicht“
antwortete Jack und Ben, der alles mitgehört hatte, kam plötzlich eine grandiose
Idee. „Die Funkgeräte, genau das ist es, dass ich da nicht früher drauf gekommen
bin“ faselte Ben vor sich hin und die anderen schauten ihn fragend an. „Also wenn
die raus funken können, wer sagt denn, das es nicht auch umgekehrt geht, hm? Ich
müsste nur eine Gelegenheit bekommen, Melissa zu erreichen, das sie erfährt, was
ihr Mann hier abzieht“ erklärte er. „Wie willst du denn das anstellen?“ wollte Henna
wissen. „Die werden dir das niemals gestatten, so blöd sind die nicht“ fügte sie ihrem
Zweifel noch hinzu. „Na ganz einfach, ich werde fordern, das er uns in Abständen zur
Toilette bringen soll in Gruppen und ich habe gemerkt, das das Telefon am Empfang
noch funktioniert“ war sein Vorschlag. „Na du bist gut, die Toilette ist aber hier im
Stock, da wird er uns garantiert nicht bis nach unten bringen lassen, vergiss das Ben,
das ist Schwachsinn“ entgegnete Henna, die mit ihrer Ansicht nicht alleine war. „Wir
werden es versuchen müssen, eine andere Möglichkeit haben wir nicht, es sei denn,
ich werde ihn direkt bitten, zu telefonieren“ scherzte er kurz, als er nur ein
Augenrollen seiner Frau bekam. „Du spinnst, aber du hast Recht, versuche es
einfach, hm?“ stimmte sie zu. Ben kündigte Conzales seine Bitte an und der war zu
seinem eigenen Erstaunen tatsächlich bereit, kleine Gruppen zur Toilette bringen zu
lassen. „Also schön, aber du wirst nicht zusammen mit deiner Frau gehen Hudgens,
das das klar ist“ forderte Conzales mit warnendem Unterton. Die erste Gruppe wurde
sofort zur Toilette geführt, in der seine Frau und auch Zac waren. Zwei Männer
führten sie gewaltsam durch das Treppenhaus und da Zac sich hier gut auskannte,
versuchte er sein Glück in seinem Büro, doch hier waren alle Leitungen tot. Natürlich
ahnte er, das dies nicht glücken würde und ging folgsam mit der Gruppe wieder
zurück auf das Dach. Weitere 20 Minuten später war die Gruppe mit Ben dran und er
schaffte es, einen der Männer zu entwaffnen und ihn zum Schweigen zu bringen,
ohne ihn zu töten. Leise legte er ihn in einer dunklen Ecke ab und rannte so schnell
er konnte in das unterste Stockwerk bis zum Empfang. Auch hier war es ein leichtes
für Ben, die Wache in der Lobby auszuschalten. Nun kontaktierte er Melissa, die
sofort einwilligte, ihren Mann vor weiterem Unheil zu bewahren. „Ist das dein Ernst
Ben? Ich dachte mir so was schon, da Interpol mich bereits kontaktierte, doch ich
ahnte nicht, wo Mitchell war und was er vorhatte. Ich kümmere mich um alles, bitte
behaltet die Ruhe, aber du kennst dich ja aus, hm? Ben, er wollte nicht wahrhaben,
das ich die Scheidung wollte und lies deshalb Belinda entführen, doch nach bereits 4
Tagen brachte er sie mir wieder und schwor mir, mir nie wieder so eine Angst zu
machen. Ich ahnte, das er das niemals einhalten würde und nun will er der ganzen
Welt beweisen, das er kein Feigling war und niemals Böses für andere Menschen
wollte. Ben, er wird seinen Plan durchziehen, wenn wir ihn nicht vorher stoppen, wie
fühlt er sich? Ich meine, in welcher Verfassung ist er?“ wollte sie wissen und Ben
erklärte ihr kurz, was geschehen war und bat sie dann, ihn auf seinem Funkgerät an
zufunken. „Du musst den Code „HD-666-SYS“ eingeben und dann erreichst du ihn“
forderte er sie auf, bevor er dann wieder auflegte und zurückkehrte auf das Dach.
Conzales hatte zum Glück nichts mitbekommen und war damit beschäftigt, die
Flugroute des nächsten Sprengkörpers einzugeben und teilte den Menschen mit,
welches Ziel er sich ausgesucht hatte. Er nannte die Koordinaten und Ben ahnte,
welche das waren. „Das kannst du nicht tun“ sagte Ben mit ernstem Ton. „Du kannst
doch nicht das weiße Haus sprengen!!!“ fügte Ben schreiend hinzu und in diesem
Moment ging ein Aufschrei durch die Menge, da keiner damit rechnete, das Conzales
tatsächlich die Präsidentenvilla in die Luft jagen würde. Ben kontrollierte nochmal die
Koordinaten, die Conzales da eingetippt hatte und schaute ihm abwertend und
hasserfüllt in die Augen. „Du bist so krank Mitch, das ist doch Wahnsinn, bitte lass
das sein und gehe auf meinen Vorschlag ein hm? Bitteeeeeeeee“ flehte er ihn an,
doch zu spät! Conzales lachte laut auf und drückte den grünen Knopf und der
nukleare Sprengkörper löste sich aus der Verankerung und trat seinen Weg in die
Richtung des weißen Hauses an, während Conzales provozierend einen Song über
die Sprechanlage abspielen lies, der seine kranke Art nochmals widerspiegelte,
während die Menschen auf dem Dach vor Angst und Schrecken
zusammenzuckten…
http://www.myvideo.de/watch/7145029/Himmel_oder_Hoelle_E_Nomine
Part 16
Der Himmel hatte sich zugezogen und alle starrten hinein, bis ein lautes Knistern und
eine weibliche Stimme sie alle aufhorchen ließ. Conzales drehte sich blitzartig zu
seinem Funkgerät um und Ben schaute ihm hinterher. Ungläubig hob Conzales das
Gerät vom Boden hoch und schenkte Ben einen vernichtenden Blick, bevor er die
Stimme seiner Frau am anderen Ende wahrnahm und stotternd antwortete „Melissa?
Woher hast du den Code für das Gerät?“ war seine unsichere Frage und behielt
weiterhin Ben im Auge. „Hör zu, das ist jetzt nicht wichtig, wichtig ist nur, das du uns
nicht unglücklich machst Baby, bitte lasse die Menschen frei, sie haben nichts mit
deinem Hass zu tun Darling“ sprach sie mit ruhigem Ton. „Sagtest du gerade uns?
Was soll das werden Melissa? Wer hat mich verraten? War es Ben?“ fragte er
erneut. „Ich sagte doch, das ist nicht wichtig, hm?“ stotterte sie heraus, so das es für
ihn unsicher klang, was ihn gleichzeitig misstrauisch machte. „Also doch, ich weiß
genau, das du dich niemals aus freien Stücken bei mir gemeldet hättest oder hast du
nur ein einziges Mal dich für die Sache interessiert für die ich hier einstehe? NEIN!
NIEMALS! ALSO WARUM HÄLST DU NICHT EINFACH DIE KLAPPE UND SAGST
WAS DU WIRKLICH WILLST HM? WIEVIEL POLIZISTEN SIND DENN SCHON IN
UNSEREM HAUS? HABEN SIE SCHON SCHARFSCHÜTZEN GESCHICKT DIE
MIR DAS HIRN RAUSBLASEN SOLLEN? ERZÄHL SCHON!“ schrie er sie lautstark
an und jeder auf diesem Dach bekam es mit der Angst zu tun. Ben schaute auf das
Radar, um zu checken, wie weit die Rakete bereits gekommen war und versuchte
sich der Tafel zu nähern, was er lieber nicht hätte tun sollen, denn in diesem Moment
hatte er auch schon einen Springerstiefel im Gesicht und stürzte unfreiwillig zu
Boden. Conzales hob das Funkgerät an den schwer gehenden Atem von Ben und
hielt es dann wieder an sein Ohr.“ HAST DU DAS GEHÖRT? DAS WAR DEIN
HEISSGELIEBTER BEN ZU DEM DU JA SCHON IMMER AUFGESEHEN HAST
NICHT WAHR? HATTEST VIELLEICHT AUCH SCHON EINE AFFÄRE MIT IHM
HÄ? MÖGLICHERWEISE IST SOGAR BELINDA VON IHM!“ schrie er erneut ins
Funkgerät, bis jetzt Ben sich wütend erhob und ohne Angst und Skrupel auf ihn
zumarschierte und seine Faust mit voller Wucht Conzales Gesicht traf. Darauf war er
nicht vorbereitet und sackte dementsprechend zusammen, wobei das Funkgerät zu
Boden fiel. In diesem Moment hatte Ben etwas gestartet, was er nicht mehr unter
Kontrolle hatte und so schnappte sich Tiffany heimlich das Funkgerät, während die
Männer sich prügelten und um sich herum nichts mehr wahrnahmen. Tiffany drückte
den Knopf und sprach leise hinein. „Hallo? Hören Sie mich?“ stotterte sie. „Ja ich
höre Sie, mein Name ist Melissa und wer sind Sie?“ erklärte Melissa und so stellten
die beiden sich vor, bevor ein Polizist die Leitung übernahm. „Hören Sie Miss, mein
Name ist Officer Dark, ich bin Mitarbeiter des CIA und ich benötige nun dringend Ihre
Hilfe. Bitte beschreiben Sie mir ganz genau, was sich in diesem Moment bei Ihnen
zuträgt und achten Sie darauf, das Conzales dies nicht mitbekommt, verstanden?“
forderte er und Tiffany erklärte alles ganz genau und als Conzales hersah, versteckte
sie das Gerät langsam unter sich, so das er nichts mitbekam außer die Schläge die
immer wieder sein Gesicht trafen. „In Ordnung, das machen Sie ganz toll Miss, nun
sagen Sie mir, wie viel Leute dort noch bei Ihnen auf dem Dach sind“ forderte er
weiter und Tiffany gab es weiter, nachdem sie alle durchgezählt hatte. „Also schön,
das sind weitaus mehr Geiseln, als wir gedacht haben und das wird jetzt ein
Problem. Das komplette Gebäude ist von ihm mit C4 Sprengstoff verkleidet worden
und alle Ein und Ausgänge werden bewacht, so das Sie auf keinen Fall versuchen
sollten, da irgendwie selbst raus zu kommen okay? Wir wissen nicht, welche
Fernzündemechanismen er besitzt und wie er gerade so drauf ist. Also schön,
folgendes. In wenigen Minuten werden wir ein Team von Scharfschützen und einen
Hubschrauber losschicken, der in keinem Fall verhandeln wird. Der Schütze wird den
Befehl erhalten, auf alles zu schießen, was sich bewegt. Ich sage Ihnen das so
deutlich, damit Sie nicht denken, wir würden irgendwas verschönigen. Dieser Mann
wird weltweit gesucht und verübt gerade einen Anschlag auf den Präsidenten der
Vereinigten Staaten, da wird mit Nichts und Niemandem mehr verhandelt. Ich kann
Ihnen ab jetzt nur noch raten, sich alle zusammen flach auf den Boden zu legen und
sich nicht mehr zu bewegen, so halten Sie das Risiko gering, erschossen zu werden.
Haben Sie das verstanden? Es ist wichtig, das Sie unten bleiben klar? Schützen sie
Ihre Körper wenn nötig noch mit irgendetwas, was Sie auf dem Dach finden
können…….Viel Glück!“ waren die letzten Worte des Polizisten, bis Tiffany nur noch
erschrocken und starr vor Angst das Funkgerät anstarrte. „Das können die doch nicht
machen“ drang es von allen Seiten in ihre Ohren, das von leisem Gewimmer
begleitet wurde. „Doch wie es aussieht können Sie es“ waren Tiffanys Worte und
drückte abermals auf das Knöpfchen, in der Hoffnung, das Melissa nochmals
drankäme, doch die Leitung blieb tot. Die Schläge der Männer wurden immer
schwächer und so ließen sie voneinander ab, wobei sie sich schon von den Geiseln
entfernt hatten und nun am Rand vom Dach standen. Sie sackten beide erschöpft
und blutend auf den Boden. „Was soll denn der Scheiß verdammt?“ brüllte Conzales.
„Was das soll? Ich glaube ich spinne Mitch, ich und Melissa? Du weißt genau, das
ich niemals was mit ihr anfangen würde und Belinda von mir? Ich bitte dich, hast du
dir deine Tochter mal genauer angesehen? Sie hat deine Augen und deinen Mund,
also rede nie wieder so einen Blödsinn klar? Oh man, was ist nur aus uns geworden?
Wir waren doch mal gemeinsam für die gleiche Regierung tätig und was ist jetzt?
Sieh uns an, du bombardierst das weiße Haus und ich habe meinen Job ewig
geheim gehalten und meine Familie belogen“ sagte Ben und mit einem Kopfnicken
stand Conzales auf und ging zur Anzeigetafel herüber und tippte etwas ein. Mit
einem Stirnrunzeln folgte Ben ihm und konnte nicht glauben, das Conzales die
Rakete auf einen anderen Kurs lenkte. „ich denke, der neue Präsident wird mich
auch nicht vor einer Scheidung mit Melissa retten oder etwa verhindern, das du
Henna und Vanessa etwas zu erklären hast, hm? Geschweige denn all die
Probleme, die diese Menschen noch in ihrem Leben haben werden, lösen, also
warum sollte ich ihn dafür bestrafen, was wir selber verschuldet haben? Nein, du
hast Recht, ich werde versuchen, meine Ehe zu retten, steht das Angebot noch, das
du und dieser Anwalt mir helfen werdet?“ fragte er Ben mit gesenktem Blick und Ben
wusste nicht, ob er ihm glauben sollte oder nicht, bis sich Zac erhob und sich mit
einem lautstarken „JA“ einmischte. „Ja es gilt noch, aber das geht nur, wenn Sie sich
stellen Sir“ versuchte er ihn zu überzeugen und gerade als Conzales Zac die Hand
reichen wollte, vernahmen alle das Geräusch eines startenden Hubschraubers.
Tiffany stand auf und sprintete zu Zac hinüber und flüsterte ihm ins Ohr, was der CIA
in diesem Moment vorhatte. Entgeistert und erschrocken schaute er sie an und ging
dann langsam auf Conzales zu. „Hören Sie Mister, Sie werden Sie erschießen, wenn
Sie sich nicht sofort ergeben und dadurch werden noch mehr unschuldige Menschen
sterben. Ich frage Sie ein letztes Mal, wollen Sie das?“ fragte er entschlossen.
Conzales trat an den Rand des Daches und sein Haar wehte von dem Wind, den die
Rotorblätter des bereits startenden Hubschraubers verursachten. „Gib einfach auf
und ich schwöre dir, das wir dir helfen werden, alles was in unserer Macht steht,
werden wir versuchen, darauf gebe ich dir mein Wort“ waren Bens Worte. Conzales
sah nicht wirklich einen Ausweg, starrte auf das Funkgerät, nahm es dann in die
Hand und tippte einen Code ein. „Melissa? Melissa hörst du mich?“ „Ja Baby ich bin
hier“ antwortete sie und für wenige Sekunden entstand eine bedrückende Stimmung,
die Conzales nun brach. „Melissa, bitte verzeih mir, das ich euch soviel Kummer
bereitet habe. Ich liebe euch über alles, mehr als mein eigenes Leben. Bitte sage
mir, das du mir verzeihst, dann weiß ich, was ich zu tun habe, ja?“ verlangte er mit
gedrückter Stimmlage. „Schatz, du machst mir Angst, du weißt genau, das ich dir
alles verzeihen werde, solange du nur versprichst, das du uns nie mehr alleine
lassen wirst und andere Menschen rauslässt“ seufzte sie ins Gerät. „Ok, dann habe
ich keine Bedenken mehr, das unsere Ehe noch was werden kann, gib Belinda bitte
einen Kuss von ihrem Daddy, ja? Ich liebe euch und ich werde bald wieder zuhause
sein“ erklärte er und schon war die Leitung tot. Ben ahnte, das er es diesmal ernst
meinte und atmete erleichtert auf, bis diese Situation überschattet wurde von einem
näher kommenden CIA Hubschrauber, auf dem ein Scharfschütze stand und zum
feuern bereit war. Ben wollte Conzales gerade dazu überreden, den Sprengstoff im
Haus zu entschärfen, als er in sein Gesicht sah und nichts Gutes daraus las. “Ben,
ich habe dich immer bewundert, doch ich werde meine Familie niemals glücklich
machen können, da meine Ansichten zu fest gefahren sind, doch du hast noch alle
Chancen der Welt, deine Familie glücklich zu machen, verbaue sie dir nicht,
versprich mir das“ sagte Conzales plötzlich. „Ja daran werde ich alles setzen, aber
was soll das? Du wirst das auch packen, du musst nur…..“ wollte er sagen, konnte
es jedoch nicht beenden, da Conzales ihn unterbrach. „Lass gut sein, ich möchte nur
betonen, das es mir leid tut, unschuldigen Menschen so etwas angetan zu haben
und das wird nie wieder vorkommen. Sage Melissa bitte, das ich mein Versprechen,
bald wieder zuhause zu sein, nicht einhalten konnte und kümmere dich um meine
Tochter“ sagte Conzales mit Tränen in den Augen, ging zum Rand des Daches, holte
seine Pistole raus, setzte sie an seiner Schläfe an und drückte ab. „MITCH NEIIIIIIN,
tu es nicht!!! schrie Ben noch, doch er starrte nur in die weit geöffneten und doch
leblosen Augen von Conzales, der in diesem Moment leblos vom Dach stürzte. Zac
ergriff sofort das Funkgerät und meldete, das der Täter vom Dach gestürzt war und
Selbstmord verübt hatte und das nun nur noch Unschuldige auf dem Dach wären.
Ein CIA Agent sprach in die Leitung. „Wir haben verstanden und die Sprengsätze
und auch die weiteren Wachen wurden bereits vom CIA im Gebäude übernommen.
Jeden Moment wird ein Beamter bei Ihnen erscheinen, der Sie aus dem Gebäude
holen wird. Bitte halten Sie noch aus. Sie befinden sich in Sicherheit“ drang es in
Zacs Ohr und alle konnten die erlösenden Worte verstehen. Schon wenige
Augenblicke später stemmte ein Mann die Tür des Daches auf und führte alle durch
das Gebäude, bis alle in Freiheit waren und sich Menschen in die Arme nahmen, die
sich vorher nur vom Sehen her kannten. Henna brach weinend zusammen, als die
Sanitäter den leblosen Körper von Ashley an ihr vorbei trugen und man nur noch
unter einem weißen Laken ihren zierlichen Körper erkennen konnte. Ben war da, um
sie aufzufangen und bestand darauf, das man sie sofort in eine Klinik fahren würde,
wobei er natürlich wissen wollte, wo man seine Tochter hingebracht hätte. „Hey Sie,
kommen Sie mal her“ schrie er einen jungen Sanitäter zu sich rüber und winkte
gleichzeitig Zac zu sich rüber. „Ja Sir, wie kann ich Ihnen helfen, sind Sie verletzt?“
fragte man ihn. „Ach das sind doch nur Kratzer, bitte kümmern Sie sich um meine
Frau und erkundigen Sie sich, in welcher Klinik meine Tochter Vanessa Hudgens
liegt und in genau dieses Krankenhaus werden Sie auch meine Frau bringen, okay?
Na auf was warten Sie noch, bewegen Sie Ihren Hintern“ befahl Ben und der junge
Sanitäter folgte seinen Anweisungen, als Zac in diesem Moment dazu kam. „Sir?“
entgegnete Zac. „Hören Sie, ich möchte Ihnen danken, dass Sie da oben so ruhig
geblieben sind und wohl möglich dazu meiner Tochter noch das Leben gerettet
haben. Weiter möchte ich mich aber auch entschuldigen…“ „Entschuldigen? Ja wofür
denn?“ antwortete Zac verwirrt. „Bitte lassen Sie mich ausreden. Ich bin auch ein
Mann und ich habe gemerkt, wie Sie meine Tochter angesehen haben. Wenn es sich
darum handelt, was ich denke, dann tut es mir wahnsinnig leid, das Ich Ethan anstatt
Ihnen mit Vanessa gehen ließ. Jedoch auch hier habe ich mir etwas dabei gedacht,
glauben Sie mir. Meine Tochter bekommt ein Kind von einem anderen Mann, dessen
Freundin nun tot ist und die ehemals beste Freundin meiner Tochter war. Sie wären
in dem Moment keine Stütze gewesen, sondern hätten Vanessa nur noch mehr
verunsichert. Ich war und bin mir aber immer sicher gewesen, das meine Tochter
sich erholen wird und dann einen Mann an ihrer Seite braucht, der nicht in der ersten
schwierigen Situation davonläuft. Bei Ethan wusste ich, das er sie bis zu diesem
Punkt niemals im Stich lassen würde. Jedoch wird er auch derjenige sein, der
Vanessa freigibt, wenn sie sich neu verliebt, verstehen Sie das?“ erklärte Ben und
Zac konnte nur nicken. Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als ein Sanitäter kam und
Ihnen erklärte, wo man Vanessa hingebracht hatte. „Na dann nichts wie los“ sagte
Ben noch, bevor er mit Zac in den Krankenwagen stieg, in dem auch die
bewusstlose Henna transportiert wurde…..
Part 17
Ben warf noch einen letzten Blick durch das kleine Fenster des Krankenwagens,
als er zusehen musste, wie die Leichenträger die sterblichen Überreste von
Conzales in den Leichenwagen trugen. Sein Kopf senkte sich und Zac legte tröstend
seine Hand auf dessen Schulter. „Er hat den Freitod selbst gewählt. Sie tragen daran
keine Schuld“ versuchte er beruhigend auf ihn einzuwirken, als Ben plötzlich
aufstand. „Ich kann sie nicht alleine lassen, das habe ich ihm versprochen“ sagte er,
gab Henna einen Kuss auf die Stirn, wimmerte leise „es tut mir leid“ bevor er noch zu
Zac sagte, das er sich bitte um seine Frau kümmern solle, bis er in ein paar Stunden
nachkäme. Zac kam gar nicht zu Wort, denn die Hintertür ging auf und Ben sprang
heraus. Von draußen nickte er Zac nochmals dankend zu und er zog die Türen
wieder zu und ohne weitere Worte tat er das, was Ben wollte, zumal er ahnte, das
Ben von Melissa und der kleinen Belinda gesprochen hatte. „Ich kümmere mich um
ihre beiden Ladys, keine Sorge“ flüsterte Zac sich selbst zu, während sein letzter
Blick auf Ben fiel, bevor der Krankenwagen um die Ecke bog. In der Klinik
angekommen war schon ein komplettes Team über die schwerverletzten Geiseln des
Dramas benachrichtigt und es herrschte äußerste Alarmbereitschaft im
Krankenhaus, so das jeder Patient seine Behandlung bekam und so auch Henna, die
ja noch immer bewusstlos war. Zac war mit ausgestiegen und während einige
Pfleger und Ärzte sie in einer Trage vor sich her schoben, klärte er sie darüber auf,
wer diese Frau war und welche Behandlung gewünscht wurde. Er stand nun da
ganz alleine und um ihn herum nichts weiter als verletzte Menschen und ihre
Angehörigen. Dieser Moment lief plötzlich vor ihm ab wie in Zeitlupe, da er sich zum
ersten Mal in seinem Leben unheimlich hilflos fühlte und doch selber ein gutes
Gespräch nötig hatte. Jedoch war er allein, setzte sich nachdenklich auf einen der
Stühle, die an der Wand befestigt waren und schaute sich das Treiben an, bis
plötzlich ein kleines Mädchen vor ihm stand und sich dann neben ihn setzte. Sie
starrte ihn an, bis sie die Stille in seinem Kopf brach. „Bist du allein hier? Wo ist denn
deine Frau?“ fragte das kleine Mädchen und zum ersten Mal wurde Zac klar, das
Kinder die unmöglichsten Fragen in den schlechtesten Momenten stellten und ein
Erwachsener darauf einfach niemals vorbereitet ist und deshalb keine Antwort weiß.
Zunächst schwieg er, doch das Mädchen schaute ihn weiter fragend an und als sie
dann seine Hand nahm und einfach etwas sagte, das er niemals vergessen würde.
„Keine Angst, jeder hat immer irgendjemanden, der auf einen aufpasst, ich kann auf
dich aufpassen, wenn du willst“ und Zac konnte das Kind nur anschauen ohne darauf
zu reagieren. Sein Blick fiel auf die kleine Hand des Mädchens, bis sein nächster
Blick auf die Gehschiene an ihrem Bein fiel und eine junge Frau vor ihm stand. Sie
kniete sich zu dem Mädchen runter, streichelte ihren Kopf und wandte sich an Zac.
„Entschuldigen Sie, ist sie Ihnen zu nahe getreten? Sie ist leider immer sehr direkt
wissen Sie“ erklärte die Frau sich und Zac erhob sich und reichte ihr freundlich die
Hand. „Nein Miss, sie hat mir wahnsinnig gut zugeredet. Sie haben da ein fabelhaftes
Mädchen, wie heißt sie denn, wenn ich fragen darf?“ wollte Zac wissen. „Celeste, ihr
Name ist Celeste“. Zac beugte sich zu dem gehbehinderten Mädchen runter. „Weißt
du, so ganz alleine bin ich dann doch nicht, ich habe hier in der Klinik eine nette
Frau, die ein Baby bekommt und weißt du was? Sollte sie ein Mädchen bekommen,
dann überrede ich sie, das sie sie Celeste nennt, na wie wäre das?“ schlug er vor
und die Augen des Mädchens strahlten ihn mit einem Lächeln an und er drückte sie
kurz an sich. „Danke“ flüsterte die Frau und schon schaute er den Beiden nur
nachdenklich mit einer winzigen Träne hinterher, bevor er sich zum Empfang begab.
„Kann ich Ihnen helfen Sir? Moment Mal, Sie sind doch der Juniorchef von
„Freedom“ nicht wahr?“ „Ja der bin ich und ich bin Schirmherr dieser Klinik, bin jetzt
jedoch sehr privat hier, also machen Sie keinen Aufstand über mein Kommen in
Ordnung?“ „Ja aber natürlich Sir, möchten Sie, dass ich jemanden für Sie ausfindig
mache?“ „Ja ganz genau und zwar in welchem Zimmer liegt Miss Vanessa Hudgens
und wie ist der momentane Gesundheitszustand von Miss Henna Hudgens, das ist
die Mutter der Dame. Bitte finden Sie das….“ „Miss Vanessa Hudgens liegt im
Privatbereich und hat die Zimmernummer 512 und die Mutter wurde bereits operiert,
wobei dafür gesorgt wurde, das sie in das Nachbarzimmer verlegt wird“ antwortete
die Frau sofort, so das Zac nur noch nickte und sich auf den Weg in das Zimmer von
Vanessa machte. Schon direkt an der abgrenzenden Tür zur Privatstation kam ihm
Ethan entgegen. „Mister Efron? Ich habe schon gehört, was passiert ist, doch wo ist
denn Vanessas Vater?“ wollte er sogleich wissen. Zac erklärte ihm alles, was
geschehen war und dann begann Ethan von Vanessa zu erzählen. „Ihr Zustand ist
nach wie vor unverändert und so langsam mache ich mir echt Sorgen um sie, das sie
es nicht schaffen könnte“ seufzte Ethan und Zac setzte sich mit ihm auf die Bank, die
dort stand. „Hören Sie, so wie ich Vanessa kennengelernt habe, ist sie eine starke
Persönlichkeit und eine Kämpferin. Sie ist noch nicht so lange bei uns in der Firma,
doch wenn ich ehrlich sein soll, zog sie mich von Anfang an in ihren Bann, was mir
noch nicht häufig passiert ist in meinem Leben. Sie sind der Vater des Babys, hab
ich Recht?“ sagte er plötzlich und Ethan schaute ihn entsetzt an. „Sie wissen
davon?“ „Ja, aber glauben Sie mir, ich hatte niemals die Absicht, mich in Ihr Leben
einzumischen und wie es aussieht, kann Vanessa momentan nicht selbst
entscheiden, was für sie das Beste ist. Ich habe mich in Vanessa verliebt als sie mir
meinen Anzug vollkotzte und als sie da ohnmächtig zusammenbrach, fühlte ich mich
unheimlich schuldig, aber fragen Sie mich ja nicht warum das so war“ „Wissen Sie
Mister Efron, zwischen mir und Vanessa gab es schon immer eine besondere
Bindung, doch als ich Ashley kennenlernte, merkte ich, das sie mir näher war, als es
Vanessa jemals war. Gut, ich habe nochmals mit Nessa geschlafen, was ich aber zu
keiner Sekunde bereue und da es jetzt eben so ist, das sie mein Baby unter dem
Herzen trägt, zeigt das Leben mir, das ich ewig eine Bindung zu ihr haben werde und
daran ändert auch eine neue Liebe nichts, verstehen Sie?“ „Ja natürlich verstehe ich
das und ich würde das Verhältnis zwischen ihnen auch nie in Frage stellen. Meine
Frage wäre Lieben Sie Vanessa noch oder nicht? Ich spürte, das Vanessa mir gerne
näher gekommen wäre, doch irgendetwas hat sie blockiert“ „Keine Panik, ich liebe
sie noch, werde das auch immer tun, doch ein Zusammenleben mit ihr würde
niemals mehr funktionieren. Sie bekommt unser Baby und ich werde in Zukunft alles
für die beiden tun und ja ich gebe sie frei. Allerdings wenn ich erfahre, das sie sie in
irgendeiner Weise verletzen, dann ist so ein Conzales ein Engel gegen mich, wenn
Sie verstehen“ „Ja ich verstehe und ich werde versuchen, Ihrem Kind ein guter
Stiefvater zu sein, das verspreche ich“ „Na schön, dann würde ich mal sagen
Willkommen in der Familie oder so, nicht wahr?“ lächelte Ethan leicht und die beiden
Männer gaben sich die Hand. „Ich würde sie jetzt gerne sehen und mit dem Arzt
sprechen“ „Ja klar, Sie sind ja Schirmherr dieser Klinik, wie ich gehört habe, von
daher wissen Sie ja bestimmt, an wen Sie sich wenden müssen hm?“ „ Ja das weiß
ich“ „Na gut, dann werde ich jetzt erst mal nach Ohio zurückfahren und mich um die
Beerdigung von Ashley kümmern. Bitte sagen Sie Vanessa einen Gruß von mir und
geben Sie mir Bescheid, wenn sich ihr Zustand verändert, ja? Ben hat meine
Nummer und Adresse, fragen Sie ihn. Er ist so was wie mein Vater gewesen in all
den Jahren und sobald er erfährt, dass ich nach Ohio zurück bin, wird er wissen,
warum ich das tue. Machen Sie es gut und kümmern Sie sich um Vanessa und das
Baby, ja?“ „Ja ich werde alles tun, damit sie die beste Behandlung bekommt, die man
sich wünschen kann, dafür garantiere ich“ versicherte Zac und so umarmten sich die
Männer zum Abschied, bevor ein Nicken die beiden trennte. Langsam trat Zac in
Vanessas Zimmer ein und er wurde sogleich aufgehalten. „Mister? Hallo? Sie
können da nicht einfach reingehen. Die Patientin liegt unter einem Sauerstoffzelt und
braucht absolute Ruhe und außerdem tragen Sie nicht einmal Schutzkleidung, so
geht das nicht!“ motzte ihn eine Schwester an, als in diesem Moment der Arzt von
Vanessa auf Zac zukam. „Ist schon gut Schwester Ina, der Mann kennt sich mit so
was nicht aus, ich übernehme das, gehen Sie wieder an die Arbeit“ wies er die
Schwester an, die dann wieder ihres Weges ging. „Zac, lange nicht mehr gesehen,
du kennst diese Dame Miss Hudgens also? Sie ist aber noch nicht lange bei dir in
der Kanzlei oder?“ „Nein, du hast Recht Charles, aber sie ist schon jetzt was
Besonderes für mich. Nun schau mich nicht so an, als würde ich sie gleich
vernaschen wollen oder so, nein so ist das nicht, ganz bestimmt nicht“…“Ich habe
doch gar nichts in dieser Hinsicht gesagt“ grinste der Arzt frech, der scheinbar ein
guter Freund von Zac war. „nein, gesagt nicht, aber gedacht. Also schön, Scherz
beiseite, wie geht es ihr und ich möchte die absolute Wahrheit hören klar?“….“Okay
ich erkläre dir alles bei einer Tasse Kaffee, komm mit in mein Büro, nicht hier im Flur
in Ordnung?“ verlangte der Arzt und Zac stimmte zu. Der Arzt erklärte ihm alles bis
ins kleinste Detail und Zac forderte sofort, dass die besten Spezialisten eingeflogen
werden sollen. „Das ist nicht nötig Zac, die haben wir bereits hier und ich kann dir nur
sagen, das die Schwellungen zurückgehen, was eine weitere Untersuchung
vereinfachen wird“….“ja und warum liegt sie dann noch immer im Koma?“….“Das
wollte ich dir ja gerade erklären, also heute Nachmittag haben wir beschlossen, sie
aufgrund der guten Befunde morgen früh aus dem Koma zu holen, doch dafür
brauchen wir Doktor Alvarez, einen Nierenspezialisten, der vorher nochmals eine
Untersuchung durchführen muss“….“Achso okay, na dann soll er das tun, ich werde
hier in der Klinik bleiben und da sein, wenn sie aufwacht. Noch was anderes, weißt
du schon etwas über den Zustand ihrer Mutter Henna Hudgens?“….Ja weiß ich, sie
ist bereits im Aufwachraum und macht schon die Welt verrückt, wann sie denn
endlich zu ihrer Tochter dürfte, also scheint es ihr wieder gut zu gehen“… grinste der
Arzt kurz. „Das ist doch mal eine gute Nachricht, jetzt muss nur noch ihr Vater hier
erscheinen, dann kann alles gut werden. Kann ich jetzt zu ihr?“….“Ja sicher, ich
zeige dir alles“ entgegnete der Arzt und führte Zac zurück zu Vanessas Zimmer.
Langsam trat Zac näher und wurde mit ihr alleingelassen. „Oh mein Gott, das sieht ja
furchtbar aus“ flüsterte er sich selber zu und kam auf das Bett zu. Er öffnete das
kleine Loch in der Plane, steckte seinen Arm durch und streichelte ihre Wange. „Hey,
ich bin es Zac. Ich hoffe, ich bin hier willkommen, doch ich musste dich sehen. Bitte
kämpfe Kleines, wir hatten doch noch keine Chance zusammen, das würde ich gerne
ändern, du nicht auch? Naja soweit ist alles gut gegangen. Alle Menschen wurden
gerettet, bis auf die zwei, die man nicht mehr retten konnte. Ich werde hier bei dir
bleiben und deinen Eltern geht es bereits auch wieder gut, okay, du musst dir also
keine Sorgen machen. Werde nur schnell wieder gesund“… sprach er leise und Ben
schaute durch ein kleines Fenster in der Tür dabei zu, wie Zac sich um seine Tochter
kümmerte. Eine Träne lief ihm über das Gesicht, als er diese Situation sah. Wurde
dann aber allerdings sofort wieder hellwach, als er an seine Frau dachte. Das
Klinikpersonal hatte ihn bereits in Kenntnis gesetzt, wo sie sich befand und das sie
demnächst auf Station verlegt werden würde. Langsam öffnete Ben komplett in
Schutzkleidung gehüllt die Tür und kam langsam näher, bis er sachte Zacs Schulter
berührte. „Oh Sie sind da, das ist gut“ begann Zac. „Bitte lassen Sie mich einen
Augenblick mit meiner Tochter allein?“ „Ja aber natürlich, wollte mir ohnehin mal
einen Kaffee holen“….“Ist gut“ sagte Ben nur, als Zac dann das Zimmer verließ. „Ich
habe dir eine Menge zu erklären Kleines, aber ich möchte, das du weißt, das ich dich
unheimlich lieb habe und euch niemals wehtun wollte, weder dir noch deiner Mutter,
doch werde erst mal wieder gesund, dann werde ich euch alles erklären, was ihr
wissen möchtet okay?“….. flüsterte er ihr zu, nahm dann seinen Arm wieder raus und
verließ ebenfalls das Zimmer. In diesem Moment schoben zwei Schwestern seine
Frau auf die Station und ihre Blicke trafen sich………
Part 18
Ben konnte ihre Tränen in den Augen sehen, obwohl er mehrere Meter von seiner
Frau entfernt war. Wie in Zeitlupe kam er nun auf sie zu und ohne Worte fielen sie
sich in die Arme und wussten, das jetzt eine riesige Last von ihnen abfiel. „Es ist
vorbei, es ist endlich vorbei und du wirst nie mehr Angst haben müssen, das ich
Geheimnisse vor dir habe, denn damit ist es jetzt endgültig vorbei, das schwöre ich
dir von ganzem Herzen, weil ich dich unsagbar liebe“ waren die Worte, die er Henna
ins Ohr hauchte und sie drückte ihn noch fester an sich, wobei sie nicht aufhören
konnte zu schluchzen. Dann aber fiel ihr Vanessa ein und sie löste die Umarmung.
„Hast du was von unserer Tochter gehört? Sag schon, geht es ihr gut?“ wollte Henna
wissen. „Möchtest du zu ihr? Ich habe bereits mit dem Arzt gesprochen“ erklärte er
kurz und sein Blick senkte sich. „Was ist? Es geht ihr nicht gut hab ich Recht? Bring
mich sofort zu meiner Tochter, hörst du?“ befahl sie, doch er wusste nicht so recht,
ob sie das aufgrund ihres eigenen Zustandes ertragen könnte. „Ich weiß, was du
sagen willst und mir geht’s garantiert besser als unserem Mädchen da drinnen, also
schieb mich jetzt verdammt noch mal zu ihr klar?“ sagte sie und schon setzte sich ihr
Rollstuhl in Bewegung in das Zimmer von Vanessa. Kaum drinnen stiegen Henna vor
Entsetzen die Tränen in die Augen und so drehte sie sich zu Ben um. „Kann ich sie
berühren?“ „Ja durch dieses kleine Loch dort in der Plane“ erklärte er ihr und schob
sie näher ans Bett heran. „Oh mein Gott Baby, was hat er nur mit dir gemacht? Was
musst du nur alles durchmachen, warum kann ich nicht hier liegen?“ flüsterte sie
leise mit sich selbst und Ben legte langsam seine Hand beruhigend auf ihre Schulter,
die sie mit einer Hand zärtlich berührte. „Was ist genau mit ihr?“ „Komm wir gehen in
dein Zimmer, dort erkläre ich dir alles, dann kann sie sich ausruhen, hm?“ „Ja gut,
vermutlich hast du Recht“ war Hennas Antwort und Ben begann dann, seine Frau
über den Gesundheitszustand von Vanessa aufzuklären. „Oh mein Gott und dieser
Doktor Alvarez ist wirklich gut ja? Mein Gott, wir werden tatsächlich Großeltern, ist
das nicht einfach unglaublich? Das der Fötus das alles überstanden hat grenzt an ein
Wunder und wie ich unsere Tochter kenne, wird sie das mit Sicherheit packen. Sie
war schon immer lebenslustig und hart im Nehmen, nicht wahr?“ Ja Baby, das ist sie“
antwortete Ben und drückte die Hand seiner Frau fest, als ein Ärzteteam das Zimmer
betrat. 5 Ärzte und 2 Schwestern mit allerlei Papieren unter den Armen stellten sich
nacheinander vor und erkundigten sich zunächst nach dem Zustand von Henna.
Nachdem sie hier nichts Auffälliges feststellen konnten, bescheinigten sie ihr, das sie
bereits am nächsten Tag die Klinik verlassen könnte. Die erste Erleichterung war
also zu spüren, wäre da nicht Vanessas Zustand gewesen und die ihres Enkels.
„Also Miss und Mister Hudgens, ich sage Ihnen, wie es nun mit ihrer Tochter
aussieht. In etwa einer Stunde werde ich persönlich Ihre Tochter nochmals
untersuchen und sollte der Befund positiv ausfallen, können wir sie noch heute vor
dem Abendessen aus dem Koma holen. Hierzu möchte ich Ihnen aber dringend
etwas erklären. Ich bitte Sie, hier nicht allzu viel zu erwarten, denn das ist zunächst
erst mal der Versuch, das sich der Körper von Vanessa so schnell wie möglich an
einen eigenen Rhythmus einstellt. Die Schwellungen sind nun soweit zurück, das wir
sorglos einen Ultraschall ihrer Nieren machen können, doch das heißt erst mal noch
gar nichts. Ein weiteres Blutbild wird dann zeigen, wie viel von dem Gift noch in der
Blutbahn ist, das von der Quetschung dorthin gelangt ist. Aber wie gesagt, hier sehe
ich das optimistisch, da die Schwellungen an den Nieren bereits zurückgegangen ist.
Zu dem Baby ist zu sagen, das es sich normal entwickelt und auch wahrscheinlich
keine Schäden davontragen wird. Jedoch hat mir meine jahrelange Erfahrung
gezeigt, das Menschen aus einem Koma sehr langsam aufwachen, deshalb nicht zu
viel erwarten, in Ordnung? So wenn Sie dann keine weiteren Fragen haben,
kümmere ich mich mal um Miss Hudgens“ waren die Erklärungen des Arztes. „Nein,
Doktor, wir haben bis jetzt keine Fragen. Wir bitten Sie nur, sich gut um Vanessa zu
kümmern“ antwortete Ben. „Glauben Sie mir, Sie sind hier in wirklich guten Händen,
da wir hier die besten Spezialisten haben und wenden Sie sich heute Abend an
Schwester Anna, die dann Ihre Papiere fertig haben wird, damit es morgen Vormittag
keine Verzögerungen wegen Ihrer Entlassung geben wird. Das Ergebnis von der
Untersuchung teile ich Ihnen dann persönlich mit. Also empfehle mich, bis später“
verabschiedete sich der Arzt mit einem Händedruck. Zac stand bereits vor der
Zimmertür, die nun offenstand. Ben entdeckte ihn und bat ihn herein. Zögerlich betrat
er das Zimmer und begrüßte Henna, die ihn leicht anlächelte. „Und? Haben Sie
vielleicht was von Ethan gehört?“ wollte Ben von Zac wissen. „Ja, er ist auf dem
Rückweg nach Ohio, um sich um die Beerdigung von seiner Freundin zu kümmern“
erklärte Zac. „Das ist auch verständlich“ erwiderte Ben. „Was hat denn der Arzt
gesagt, habe ihn eben aus Ihrem Zimmer kommen sehen“ wollte Zac wissen und
Ben klärte ihn über alles auf. Die Zeit verging wie im Flug und die Drei merkten, das
es mittlerweile schon später Abend geworden war. Eine Schwester betrat das
Zimmer, reichte Henna die besprochenen Entlassungspapiere und teilte ihnen mit,
das Doktor Alvarez sie in seinem Büro erwarten würde. „Danke Schwester, wir
machen uns sofort auf den Weg“ erwiderte Ben und schon wenige Augenblicke
später standen sie vor dem besagten Büro von Doktor Alvarez. „Kommen Sie rein,
ich habe Sie schon erwartet. Miss North, bitte jetzt keine Anrufe durchstellen“ sagte
er zu seiner Sekretärin und schloss die Tür hinter sich, während er den Hudgens und
auch Zac einen Stuhl anbot.
Er klappte die Krankenakte von Vanessa auf, schnaufte kurz durch und begann
dann, alles zu erklären, was bei der Untersuchung herauskam. „Nun also, ich muss
Ihnen sagen, das ich so etwas noch nie erlebt habe in meiner beruflichen Laufbahn,
die sich mittlerweile bereits auf 20 Jahre im Bereich der inneren Medizin beläuft. Ihre
Tochter scheint einen überaus starken Lebenswillen zu haben und eine tolle
Wundheilung. Die Schwellungen der Nieren ist komplett zurückgegangen und auch
das Blut gerinnt wieder völlig normal. Ihre Herzfrequenz liegt im normalen Bereich
und ihre Hirntätigkeit entspricht dem Normalwert. Doktor Norman hat bereits die
Spritze verabreicht, die Miss Hudgens aus dem Koma holen soll. Dies war vor etwa
einer Stunde und ich bin noch immer sehr darüber verwundert, was dann geschah.
Nach der Verabreichung legten wir sie umgehend wieder auf die Intensivstation, um
die weiteren Stunden vielleicht sogar Tage, überwachen zu können. Jedenfalls ist es
so, das wir niemals damit rechneten, dass Ihre Tochter schon nach bereits 20
Minuten aufwachte und keinerlei Auffälligkeiten zurückbehalten hatte. Wir testeten
ihre Reflexe und alles ist im Normalbereich. Vanessa ist noch etwas benommen, da
es für ihren Körper wie eine starke Narkose war, aber im Grunde genommen, ist sie
wach und kann Besuch empfangen“ erklärte der Arzt. Henna schaute zu Ben und
sprang dann auf, um dem Arzt in die Arme zu fallen. „Das ist die schönste Nachricht,
die wir in der letzten Zeit erfahren haben. Vielen Dank. Können wir denn jetzt schon
zu ihr?“ wollte sie natürlich sofort wissen. „Nun, zunächst ist kein Dank notwendig,
das lag einzig und allein an dem starken Überlebenswillen Ihrer Tochter und ja, Sie
können jetzt zu ihr, nur bitte nicht alle auf einmal. Wir haben sie noch auf der
Intensivstation belassen, dort wird man sie erwarten und Ihnen alles Notwendige
zeigen. Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und muss mich leider auch schon
verabschieden, da weitere Patienten auf mich warten“ sagte er und gab Jedem
nochmals zum Abschied die Hand. Henna war ganz aus dem Häuschen, ihre Tochter
gleich wohlauf begrüßen zu können und sie in die Arme schließen zu können. Vor
der Station wurden sie mit notwendigen Kitteln und Mitteln ausgestattet und es wurde
angeordnet, das jeder bitte einzeln zu Vanessa gehen solle, was sie auch taten. Zac
überließ Ben und Henna natürlich als Eltern den Vortritt und wartete vor der Station.
Henna ging als Erstes hinein und Vanessa strahlte ihrer Mutter entgegen. „Oh mein
Schatz, wie ich mich freue, das es dir gut geht und bevor du fragst, mir geht’s gut,
hm?“ lächelte Henna kurz und nahm Vanessa dann ganz fest in den Arm. „Geht es
dir gut Engelchen?“ „ja Mom, mir geht’s gut, ihr habt ein Wunderkind, hat euch das
der Arzt schon gesagt?“ witzelte Vanessa und deshalb ahnte Henna, das es ihrer
Tochter wirklich gut zu gehen schien. „So so nun werden wir also Großeltern und
dein neuer Chef wusste es vor deinen eigenen Eltern, warum hast du uns denn
nichts gesagt Schätzchen?“ fragte sie leise ihre Tochter, die beschämt zu Boden
sah. „Na ganz einfach, weil ich keinen Vater dazu hatte und es nicht bekommen
wollte. Mom, ich bin nach New York, um es wegmachen zu lassen und das mit dem
Job war nur ein Vorwand, damit ihr keine Fragen stellt, die ich selbst nicht
beantworten konnte. Wie ich jetzt aber weiß, war es keine Fehlentscheidung, die
Schwangerschaft zu unterbrechen. Stell dir mal vor, dieser Psychopath von Frank
wäre der Vater? Oh Gott, es ist alles zu spät, ich bin schon zu weit, deshalb ist ein
Abbruch nicht mehr zu machen. Oh Mum, ich bekomme ein Baby von einem Bastard
von Mann, das ist so schrecklich“ erklärte Vanessa und brach sofort in Tränen aus.
In diesem Moment stand Ben in der Tür und hatte die Erlaubnis bekommen,
ebenfalls ins Zimmer zu kommen. „Hey Prinzessin, wie geht’s dir?“ Mir geht’s ganz
gut Dad“ erwiderte sie. „Henna? Baby, ich müsste mal eben was mit dir besprechen
unter 4 Augen. In der Zwischenzeit könnte ja Mister Efron zu dir kommen nicht wahr
Engelchen?“ wollte Ben von seiner Tochter wissen. „Wie? Mein Chef ist hier? Oh
Gott, wie ich aussehe, bitte gebt mir einen Moment, möchte mich erst etwas frisch
machen“ sagte sie und hüpfte so gut sie konnte aus dem Bett. Ben und Henna
grinsten sich an, da sie ahnten, warum sie sich so verhielt. „Ja Liebes, wir sagen ihm
Bescheid, wir kommen dann auch gleich noch mal, hm?“ sagten sie noch, bevor
Vanessa kurz nickte und sie die Tür hinter sich schlossen. „Was musst du denn
ausgerechnet jetzt mit mir besprechen?“ „Darling? Das Baby ist nicht von Frank, die
Ärzte haben sich verrechnet“ erklärte Ben seiner Frau. „Wie bitte und wer ist dann
der Vater?“ „Es ist Ethan“ erwiderte Ben. „Ethan? Oh mein Gott und Vanessa weiß
es nicht, das müssen wir ihr sagen Ben, denn sie ist im Begriff, dieses Baby zu
verachten und dazu sich selbst“ entgegnete Henna. „ja ich weiß, ich würde
vorschlagen, das du es ihr sagst, doch erst lassen wir sie ein bisschen mit Mister
Efron allein, hm?“ schlug Ben vor und Henna war einverstanden, die nun am Körper
ihres Mannes heruntersah. „Baby, du solltest dich jetzt auch mal untersuchen lassen
und keine Widerrede, ich werde dich auch zum nächsten Arztzimmer begleiten wenn
es nötig ist okay?“ sagte sie entschlossen, da sie wusste, das Ben in medizinischen
Dingen nicht wirklich nachsichtig mit seiner eigenen Gesundheit war. Ben lächelte sie
an, küsste sie. „Jawoll Miss, ich freue mich, eine so umwerfende Begleitung zu
haben, würden Sie mal mit mir ausgehen?“ witzelte er ihr entgegen und sie konnte
seinem Charme niemals widerstehen. „So so Sie wollen also mit mir ausgehen, ja?
Na was sagt denn Ihre Frau dazu?“ witzelte Henna zurück. „Na da werde ich sie mal
kurz fragen, einen Moment“ sagte Ben, beugte sich zu ihr runter, küsste sie erneut
und begann zu flüstern. „Meine Frau ist das hinreissendste Geschöpf auf Erden und
es wird mir nie wieder einfallen, sie jemals wieder zu belügen und deshalb Miss,
muss ich Ihnen leider einen Korb erteilen, da ich meine Frau über alles liebe“
antwortete er mit ernster Mine und schaute Henna tief in die Augen. Sie musste
heftig schlucken, um nicht loszuheulen und plötzlich ergriff sie seinen Arm, schaute
sich um und zerrte ihn in einen kleinen Abstellraum und verschloss ihn von innen.
„Oh Miss Hudgens so stürmisch heute?“ wollte Ben wissen und da riss Henna ihm
auch schon sein Hemd herunter. Ben hob sie hoch auf seine Hüfte und sie liebten
sich leidenschaftlich in diesem Abstellraum, was aber je unterbrochen wurde, als an
der Tür gerüttelt wurde. Sie zogen sich schnell wieder ihre Kleider zurecht, öffneten
grinsend die Tür und liefen wortlos an der Putzfrau vorbei, wobei ihre Schritte
schneller wurden. Draußen im Wartesaal lachten sie sich schief darüber und suchten
den nächsten Arzt auf, der Ben untersuchte. Zac hatte sich bereits alle
Schutzkleidung angezogen, als er darauf hingewiesen wurde, das dies nun bei
Vanessas Gesundheitszustand nicht mehr notwendig wäre. „Na wie schön, dann
lasse ich das mal weg“ sagte er und striff sich alles an Kitteln wieder herunter. Leise
klopfte er an Vanessas Zimmer und sie bat ihn nach kurzem Blick in den Spiegel
herein……
Part 19
Zögerlich betrat Zac das Krankenzimmer und schloss langsam die Tür hinter sich.
„Miss Hudgens, wie geht es Ihnen?“ fragte er unsicher von einiger Entfernung und
Vanessa musste schmunzeln über seine plötzliche Schüchternheit. „Warum so
förmlich plötzlich, es ist noch nicht allzu lange her, da haben Sie Vanessa zu mir
gesagt nicht wahr?“ sagte sie etwas zurückhaltend und er lächelte zurück, räusperte
sich kurz und kam dann mit schnellen Schritten näher. „Sie äh ich meine du hast
vollkommen Recht, wusste nur nicht, wie es ankommen würde bei dir“ entgegnete er
zögerlich und nahm sich den Stuhl der dort stand und setzte sich neben ihr Bett. „Ich
meine, Sie sind zwar mein Chef, aber ich habe nichts dagegen, immerhin haben Sie
mir das Leben gerettet und wir waren ja in einer Situation, die nicht alltäglich ist hm?“
erwiderte sie zaghaft. „Oh ja wem sagst du das, aber dann möchte ich auch, das du
Zac zu mir sagst, okay?“ bot er an und sie nickte mit einem Lächeln.
„Also schön, dir geht’s soweit wieder gut hab ich gehört und da hättest du kein
schöneres Geschenk für deine Eltern aussuchen können“ „Nur meinen Eltern?“ sagte
sie wie aus der Pistole geschossen und schämte sich sogleich dafür. Zac schaute
kurz zu Boden und schaute dann wieder lächelnd zu ihr auf, wobei er sich aus dem
Stuhl erhob. „Nein, nicht nur für deine Eltern, für mich ist es allein schon ein
Geschenk, das du dich in mein Leben gestohlen hast und ehrlich gesagt würde ich
dich jetzt am liebsten küssen“ sagte er drauf los und kam ihr verdächtig nahe, als sie
flüsterte „Na dann tu es doch“ und sich ihre Lippen zärtlich trafen. Zac fiel wieder
zurück in seinen Stuhl mit einem aufatmenden „WOW“ und ihre Blicke sprachen
Bände. „Du Zac, da gibt es etwas, das du wissen solltest, das ich schwanger bin,
weißt du sicherlich bereits, doch wer der Vater ist nicht. Deshalb möchte ich dir die
Geschichte dazu gerne erzählen ja?“ begann Vanessa und Zac setzte sich mit
ernster Mine auf. „Das ist überhaupt nicht nötig, ich weiß über alles Bescheid, über
dich und Ethan“ antwortete er. „Ethan? Was hat er denn damit zu tun?“ fragte sie
verwirrt und Zac ahnte, das sie es anscheinend selbst nicht wusste und das wurde
ihm nun unangenehm, da ja Ethan vielleicht erst selbst mit ihr darüber reden wollte.
„Öhm ach hab ich Ethan gesagt?“ Ja Zac, das hast du, also los raus damit, was ist
hier los?“ waren Vanessas Worte, die dabei immer nervöser wurde. In diesem
Moment traten Henna und Ben ins Zimmer und erlösten Zac aus einer ihm
unangenehmen Situation. „Zac? Bitte geh mal einen Kaffee trinken hm?“ bat Ben ihn
und sagte, das er gleich mitkommen würde. „Mum? Dad? Was ist hier los zum
Teufel? Warum schickst du Zac jetzt raus? Was soll das alles?“ platzte es aus
Vanessa raus, bis Ben seiner Frau noch mal zuzwinkerte und mit Zac das Zimmer
verließ. Vanessa wollte aus dem Bett springen und war völlig außer sich vor Wut,
dass scheinbar alle mehr wussten, als sie selbst, bis Henna ihre Tochter beruhigen
konnte. „Darling, bitte leg dich wieder ins Bett, ich werde dir alles erklären in
Ordnung?“ „Ja gut, also was ist hier los?“ wollte nun ihre Tochter wissen. „Also als
erstes Mal hast du dir mit Mister Efron einen guten Mann geangelt, hast einen guten
Geschmack“ lächelte sie zunächst. „Mum, lenk nicht ab!“ motzte Vanessa. „ja schon
gut, also Folgendes ist passiert. Ashley hat mir erzählt, das sie niemals mit Ethan im
Bett war, doch sie traute sich nicht, es dir zu erzählen, da sie glaubte, das du ihr
ohnehin nicht zugehört hättest und deshalb machte ich ihr den Vorschlag, mit ihr
gemeinsam zu dir zu fahren, um das zu klären. Sie liebte dich sehr und wollte sich
schon von Ethan trennen, wenn sie nicht deinen Segen zur Beziehung bekommen
würde. Als sie dann von Ethan erfuhr, das er nochmals mit dir geschlafen hat, hat sie
ihm auch dies verziehen“ „Du meinst, sie hätte sich meinetwegen von Ethan
getrennt? Ich weiß nicht Mum, kann ich ihr das auch glauben?“ waren Vanessas
noch immer enttäuschten Worte. „Doch mein Schatz, das kannst du ihr glauben,
hm?“ „Also schön, dann werde ich noch mal mit ihr reden, wenn ich hier raus bin
okay?“ gab Vanessa unwissend von sich, bis Henna sie mit großen Augen
anschaute. „Du weißt es noch nicht? Oh mein Gott Schätzchen, es ist furchtbar, aber
Ashley sie….“ begann Henna. „Mum? Was ist mit Ashley?“ erklangen Vanessas
Worte. „Ashley ist tot Engelchen, Conzales hat sie erschossen, als sie mit Zac und
den anderen dabei war, dich zu retten“ erklärte Henna und Vanessas Augen
schlugen weit auf und füllten sich in diesem Moment mit Tränen. „Das gibt es doch
nicht, dieser elende Bastard, wo ist Ethan, wie geht es ihm?“ wollte sie wissen. „Es
geht ihm den Umständen entsprechend gut, er ist zurück nach Ohio und kümmert
sich um die Beerdigung und so was alles“ erklärte Henna ihrer Tochter.
„Darling, das ist noch nicht alles, wir wissen, wer der Vater deines Babys ist“ „Ja
Mum ich weiß es auch und ich werde das Baby zur Adoption freigeben, sobald ich es
zur Welt gebracht habe“ waren ihre Worte. „Stop Stop, es ist nicht dieser Frank
Schatz“ „Wie bitte? Ich weiß doch, wer der Vater meines Babys ist Mum, wofür hältst
du mich?“ „Nein, nein, so ist das nicht. Du hast dich doch sicher gewundert, warum
du zu spät dran bist für eine Unterbrechung, was soviel heißen soll, es wurde sich
mit Absicht verrechnet, damit Frank es für sein Kind erklären konnte, um es später zu
verkaufen, verstehst du? Ethan ist der Vater, das wurde hier in der Klinik
nachgewiesen und er weiß es auch bereits und Mister Efron ebenfalls. Du hast einen
der besten Väter für dein Baby, den du dir wünschen kannst“ sagte Henna noch,
doch anders wie erwartet, schien Vanessa diese Nachricht nicht so wirklich zu
freuen. „Babylein, was ist los? Freut dich das denn nicht?“ „Ich versuche mich ja zu
freuen, doch was denkst du denn, wie ich mich fühlen soll? Wie du weißt, sind Ethan
und ich kein Paar mehr und es auch nie wieder werden. Wie wird das werden? Wir
wohnen in komplett anderen Städten, wie soll Ethan dann die Chance bekommen,
ein guter Vater zu werden? Das ist alles nicht ganz so einfach verstehst du?“ „Ja
aber das klärt sich noch alles, als Erstes ist doch mal wichtig, das du einen guten
Vater zu deinem Kind bekommst, hm und außerdem steht deine ganze Familie hinter
dir und dem Baby, hm?“ versuchte Henna ihre Tochter zu beruhigen und
aufzumuntern und es schien zu helfen, denn Vanessa nickte lächelnd. „Na also, du
lächelst ja schon wieder und Mister Efron wird dir sicher auch helfen, wo er kann
hm?“ grinste sie ihre Tochter frech an. „Mum? Ich glaube, Zac und ich sind ein Paar“
entgegnete Vanessa trocken und Henna umarmte sie. „Das ist doch schön, das freut
mich sehr für euch mein Kind. So hat das Ganze dann ja doch noch sein Gutes,
hm?“ „Ja aber alles ganz langsam Mum okay?“ „ja natürlich Schätzchen, das ist
verständlich. So und jetzt werde ich mal die Männer wieder rein holen“ sagte sie
grinsend und so kamen Ben und Zac wieder ins Zimmer. Zac telefonierte gerade mit
dem CIA, welches noch einige Fragen hatte zur vergangenen Situation. Er
versicherte, das er mit Familie Hudgens die nächsten Tage zum Revier kommen
würde, um alle Fragen zu beantworten, nachdem ihm Ben und Henna dies ebenfalls
zugesichert hatten, als er sie noch während des Gesprächs gefragt hatte.
Er legte auf und atmete tief ein und aus, das dieser Spuk mit Mitchell Conzales
endlich vorbei war und er sich nun auf Vanessa konzentrieren konnte. Plötzlich
herrschte in dem Zimmer eine angespannte Stille und Ben und Henna ließen Zac
und Vanessa daraufhin allein. „Noch einmal aussagen und dann hat das Ganze ein
Ende…uff“ meinte Zac und lächelte Vanessa gequält an, die nun etwas stutzig
wurde. „Sag mal Zac ist irgendwas, du klingst so bedrückt, nur das du weißt, du
kannst über alles mit mir reden ok?“ „nein nein alles in Ordnung Liebes, das wird
schon wieder, war halt alles etwas viel in letzter Zeit hm? Du ich müsste mich dann
echt mal frisch machen und so und deshalb zurück in mein Haus fahren,
könnte ich dich allein lassen?“ fragte er zögerlich und Vanessa nahm sein Gesicht in
ihre Hände. „Du musst keine Angst mehr um mich haben, mir geht es wirklich gut
und komme sicherlich auch schon in ein paar Tagen hier raus hm? Geh schon nach
Hause, dann kann ich auch mal duschen gehen“ lächelte sie ihm beschämt
entgegen. „Okay, dann geh ich jetzt mal aber ich bin gleich morgen früh wieder da
versprochen“ sagte er noch, bevor die beiden sich mit einem zärtlichen Kuss
voneinander verabschiedeten. Ben und Henna schlenderten etwas durch den Park,
bis Ben plötzlich nachdenklich wurde und auf den kleinen Fluss vor sich starrte.
Henna näherte sich langsam von hinten, legte ihre Arme um seine Hüfte. „Baby, was
ist mit dir, du bist so schweigsam?“ „Ach nichts, es ist nur, jetzt, wo wir Großeltern
werden frage ich mich, ob die wohnliche Situation nicht doch etwas blöd ist“ sagte er
leise und Henna drehte ihn zu sich. „Wie meinst du das?“ “Nun ja sieh mal, Ohio und
New York liegen nicht mal gerade um die Ecke und durch das Ganze, was wir jetzt
erlebt haben, möchte ich nicht, das es mir einmal so geht wie Conzales. Er hat
jahrelang diesen Hass aufgebaut und dadurch völlig die Liebe zu seiner Familie
verloren. Ich möchte einfach jede freie Minute mit euch verbringen und später auch
mit unserem Enkel. Ehrlich gesagt hab ich auch schon mit Freebush gesprochen und
ihn gebeten, mich nach New York zu versetzen“ erklärte er und Henna lächelte breit.
„ich wusste, das ich den liebsten Mann geheiratet habe, den dieser Planet zu bieten
hat. Ich hatte diesen Gedanken auch schon und habe kurzerhand mit Maggie aus
der Boutique gesprochen“ lächelte sie abermals frech. „Und? Was sagt sie?“ wollte
Ben erstaunt wissen. „Nun ja, sollten wir uns für New York entscheiden, könnte ich
unsere Filiale in Manhattan leiten und auch Modemessen in Ohio stattfinden lassen,
wenn ich einmal Heimweh bekommen würde“ erklärte Henna grinsend und jetzt
konnte auch Ben nicht mehr aufhören zu lächeln. „Was? Was ist so komisch daran?
Was hat denn Freebush dazu gesagt?“ „Er sagte, ich könnte Abteilungsleiter unserer
Organisation Omega NY werden, doch ich müsste mich schnell entscheiden, damit
ich nahtlos weiterarbeiten kann. Ich wäre ohnehin arbeitslos geworden, da mein
Arbeitsplatz wegrationalisiert wird. Sie müssen Personal einsparen hieß es. Ich weiß,
dass dies ein tolles Angebot ist und wollte auch schon zusagen, doch ohne dich zu
fragen, was du dazu sagst, entscheide ich nichts mehr“ erklärte Ben. „Hör zu, du hast
dich im Inneren doch längst entschieden und ehrlich gesagt, ich ebenfalls, also
warum tun wir es nicht einfach? Wir haben doch nichts mehr zu verlieren außer die
Nähe zu unserer einzigen Tochter hm?“ waren Hennas Worte. „Du hast vollkommen
Recht mein Engelchen, lass es uns tun und hierher umziehen. Jedoch ist die Frage,
wie machen wir das mit der Abwicklung? Ich meine, wir brauchen ein Haus oder eine
Wohnung und außerdem muss unser altes Haus in Ohio verkauft werden, wir
müssen also noch einmal nach Ohio zurückfahren, um alles abzuwickeln, hm?“
entgegnete Ben und zog kurzerhand sein Handy aus der Tasche. „Wen willst du
denn jetzt anrufen?“ „Zac, ich rufe Zac an, er kennt sich hier aus, ist Anwalt und wird
uns sicher sagen können, wie es am besten ist, was wir machen“ sagte er
entschlossen und wählte Zacs Handynummer. Ben und Henna nahmen sich für
diese Nacht ein Hotelzimmer und verabredeten sich für den nächsten Tag mit Zac.
Vanessa fühlte sich nach ihrer Dusche wie neugeboren und wollte einmal
nachsehen, wo sich eine Fernbedienung für den Fernseher befand, da sie einfach
nicht einschlafen konnte. Sie öffnete die Schublade und traute ihren Augen nicht,
dort drinnen lag ein Brief, der an sie persönlich gerichtet war. Sie erkannte die
Handschrift und beklemmend füllten sich ihre Augen mit Tränen als sie begann zu
lesen…….
Part 20
Zitternd öffnete Vanessa das gefaltete Papier und schon als sie nicht einmal den
ersten Satz begonnen hatte, fanden Tränen von ihr den Weg auf das Papier.
Liebe Vanessa,
wenn du diesen Brief zu lesen bekommst, werde ich nicht mehr an deiner Seite sein,
aber hab keine Angst, so weit weg werde ich nicht sein, okay? Wenn du diese Zeilen
lesen wirst, dann wirst du auch wissen, das wir beide Eltern werden von einem der
wundervollsten Geschöpfe auf Erden. Ich gebe zu, das es mich mit ungeheurer
Wucht traf, als ich erfuhr, das ich der Vater unseres Babys bin. Jedoch dauert es
nicht lange und ich sah dich an, als du seelenruhig schliefst. Hier wusste ich, das du
es schaffen würdest und auch wenn du es nicht geschafft hättest, wusste ich, das du
wissen wirst, das ich dich unheimlich geliebt habe und das unsere letzte
gemeinsame Nacht niemals zu den Dingen gehören wird, die ich je bereuen werde.
Das Baby in deinem Inneren hat mir gezeigt, das all das Schlechte zwischen uns
damit vergessen sein wird, jedenfalls hoffe ich es. Ashley ist von uns gegangen und
ihr werdet euch niemals mehr Worte sagen können, die euch wieder
zusammenbringen können und das ist etwas, was mir auf ewig wehtun wird. Sie hat
mir eine andere Art von Liebe gegeben, wie sie jemals zwischen uns beiden zu
finden war und niemand wird Ashley jemals ersetzen können. Sie hat mir gesagt, das
sie davon wusste, das wir beide noch einmal miteinander geschlafen haben und hat
mir mit ihren letzten Atemzügen verziehen. Ich dachte, ich müsse auf dem Dach mit
ihr sterben. Verstehe mein Weggang aus New York bitte nicht falsch, ich wäre gerne
an deiner Seite und zur Geburt unseres Babys werde ich das auch gewiss wieder
sein, doch ich kann nicht an den Ort zurückkehren, der mir das genommen hat, das
mein Leben reicher gemacht hat und auch in etwa 6 Monaten wieder reicher machen
wird. Vanessa? Ich werde in Ohio bleiben und erst wieder zur Entbindung zurück
sein, aber auch dann nur kurz bleiben. Wir beide haben das Glück eine der besten
Familien zu haben, die es auf der Welt gibt und ich weiß genau, das Ben und Henna
immer für dich da sein werden. Ich werde mich nicht um das Vater sein drücken,
niemals und deswegen werde ich beim Notar hinterlegen, das unser Baby auf
Lebenszeit abgesichert sein wird. Natürlich werde ich unser Kind immer besuchen
kommen, darauf kannst du dich verlassen. Es wird eine sehr schwere Zeit werden
und manchmal werden wir denken, das der andere es nicht gut meint, doch im
Inneren wissen wir, das wir das schaffen, hm? Ich weiß, das sich auch ein anderer
Mann in deinem Leben befinden wird, der unserem Kind ein unheimlich guter
Stiefvater sein wird. Ja ich rede von Zac Efron, wir haben bereits miteinander
gesprochen und er ist eine gute Seele glaub mir, das erkannte ich sofort und er hat
niemals vor, sich in unsere Erziehung einzumischen bis auf das Nötigste und nur
soweit, wie wir es zulassen werden. Ich bitte dich nicht, zur Beerdigung von Ashley
zu erscheinen, da es dich nochmals belasten würde und das möchte ich nicht, hörst
du? Ich werde dich jederzeit willkommen heißen, sobald es dir wieder gut geht und
du dir sicher bist, das du den Gang zum Friedhof schaffst. Wir werden in unserem
zukünftigen Leben noch viele Hürden meistern müssen, doch wenn wir Menschen
an unserer Seite haben, die einem die Hand reichen, dann schaffen wir das auch
gemeinsam und ich möchte, das du weißt, das ich dich noch immer liebe, aber dies
reicht nicht für eine gemeinsame Beziehung aus, zumal ich gesehen habe, wie du
Zac ansiehst, denn so hast du mich nie angesehen in all den Jahren und wirst es
vermutlich auch niemals tun. Viel zu lange haben wir beide uns was vorgemacht und
ich finde, wir sind unserem Kind mehr schuldig, als eine Beziehung, die ohnehin zum
scheitern verurteilt wäre. Dann lieber befreundete Eltern, wo jeder seinen Standpunkt
kennt und damit glücklich ist, nicht wahr? In etwa 6 Monaten werde ich mich bei dir
melden, um rechtzeitig zur Entbindung in New York zu sein, ok?
Machs gut und Kopf hoch, wir schaffen das ganz sicher…..
In Liebe und Freundschaft
Ethan
Vanessa setzte sich auf und hielt sich die Hände vor ihr Gesicht, bis ihr Körper vor
Zittern bebte und sie bitterlich zu weinen begann. Im Inneren liebte sie auch Ethan
noch, doch wusste auch gleichzeitig, das er mit seinen Worten völlig richtig lag.
Hinzu kam die Angst vor einer Zukunft, in der ihr Baby ohne den leiblichen Vater
aufwachsen würde. Der Zettel sank langsam zu Boden und Vanessa igelte sich wie
ein Baby unter die Decke und schlief nach einigen Stunden des Weinens vor
Erschöpfung ein. Am frühen Morgen kam Zac wie versprochen und auf dem Boden
lag noch immer der Brief von Ethan. Er hob den Zettel auf und begann reflexartig ihn
zu lesen. Selbst ihm stiegen die Tränen in die Augen, wie sollte es dann dabei erst
Vanessa gehen. Als Vanessa sich langsam in seine Richtung drehte, lies er den Brief
fallen und ging noch mal leise aus dem Zimmer, klopfte dann nochmal lautstark an,
bis er sein leises „Herein“ hörte. Vanessa streckte sich und schenkte Zac in diesem
Moment ein Lächeln, das er niemals vergessen würde. Er kam näher, bückte sich
und hob den Zettel erneut auf und legte ihn ihr wortlos aufs Bett. Mit einem
Schlucken starrte sie darauf. „Hier, ich möchte, das du ihn liest und mir sagst, das er
recht hatte und du etwas für mich empfindest, was soweit reicht, das du mit mir und
einem Kind, das nicht deines ist, zusammenleben möchtest“ sagte sie mit zitterndem
Unterton. Obwohl Zac genau wusste, was in diesem Brief stand, las er die Zeilen
erneut und legte ihn anschließend mit einem Räuspern zurück auf den Tisch.
„Nun ja, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das ich keine Angst vor der Zukunft
habe, aber wovor ich niemals Angst haben werde ist meine Entscheidung, bei dir
sein zu wollen. Vom ersten Moment an, als du mir meinen Anzug vollgekotzt hast
und ohnmächtig wurdest, wusste ich, das du die eine Frau in meinem Leben sein
sollst, die es schafft, mein Leben komplett zu ändern. In Ethans Augen habe ich
erkannt, das er sehr viel für dich empfindet, auch wenn es keine Liebe mehr ist und
dieses Gefühl werde ich selbst damit nicht zerstören können, indem ich dir meine
Liebe schenke. Jedoch hoffe ich, das du auch mich lieben kannst und was das Baby
betrifft, werde ich niemals etwas tun, was ihm oder ihr schaden könnte. Klar ich
werde im Alltag schon soweit mitbestimmen können, das man mir nicht auf der Nase
rum tanzt, aber niemals soviel, das du einen Grund hast, an mir zu zweifeln. Ich
weiß, das dies ein harter und steiniger Weg sein wird ein Leben lang, doch das heißt
auch, das wir bei richtigem Umgang mit der Situation ein Leben lang zusammen sein
können“ sagte er mit einem leichten Lächeln. Vanessas Augen hatten sich schon
längst mit Tränen gefüllt und waren bereits an ihrer Nasenspitze angekommen.
Leicht wischte Zac ihr die Tränen weg, berührte sie aus Angst der Ablehnung nur
sachte. Jedoch hielt Vanessa es nicht mehr aus und warf sich ohne weitere Worte in
seine Arme, die sie nun stark umklammerten. Er drückte sie fest an sich, streichelte
ihren Rücken und küsste anschließend ihre Stirn, bis sie sich wieder zurücklehnte.
„So, so leid es mir tut, aber ich muss nochmal weg. Der CIA erwartet unser Kommen.
Ben und Henna treffe ich dann direkt am Revier. Wir sollen unsere Aussage machen,
womit dann auch gleichzeitig ein neues Leben beginnen kann. Sie haben gesagt,
das heute noch ein Beamter herkommen wird, um auch deine Aussage
aufzunehmen und dann ist es endlich vorbei und wir können alle neu anfangen“
sagte er, bis Vanessa leise sagte „Nicht alle können neu anfangen Zac. Ethan steht
mit Allem alleine da. Ashley hatte keine Eltern mehr oder Verwandte und deshalb
lebte sie allein in einer WG in Ohio während ihres Studiums und Ethan hat nur noch
einen kleinen Bruder, um den er sich allein kümmern muss, denn auch er
hat keine Eltern mehr, die ihn jetzt unterstützen würden.“ erklärte sie bekümmert und
Zac lies den Kopf hängen. „Okay, sobald du hier raus bist, werden wir umgehend
nach Ohio fahren und bis dahin werde ich mich mit Ben und Henna zusammen um
ihn kümmern, hm?“ „Wirklich? Oh Zac, das wäre toll, mein Dad war wie ein Vater für
ihn, er wird sicher helfen wollen, hm? Dankeschön“ entgegnete sie und schloss ihn in
ihre Arme. „Mach ich gerne, doch jetzt werde ich gehen und komme dann nachher
nochmal mit Ben und Henna her ok?“ „Ja ist gut, bis später“ antwortete sie ihm und
schon war er zur Tür raus. Auf dem Revier des CIA wurden alle nochmals mit Bildern
vom Drama konfrontiert und mit Conzales, der sich das Leben genommen hatte.
Auch Ashleys Ableben wurde dokumentiert, was allen nochmals klarmachte, das sie
jeden Moment ihres weiteren Lebens dazu nutzen sollten, glücklich zu sein, auch
wenn es mal schwierig werden würde. Ben stand während der Aussage plötzlich auf
und entdeckte Melissa auf einem der Polizeifotos. Er wurde kurz nachdenklich und
kam dann zum Schreibtisch zurück. „Stimmt was nicht Mister Hudgens?“ wurde er
von dem Beamten gefragt. „Was? Nein, ich sah gerade nur die Witwe Conzales, die
eine langjährige Freundin der Familie war. Sir? Ist es irgendwie möglich, dieser
Dame Hilfe zukommen zu lassen? Ich meine, immerhin war Conzales ein Diener des
Staates und hinterlässt eine Familie“ erklärte Ben und wurde von Zac und Henna
schon komisch angesehen, doch keiner sagte etwas. „Seht mich nicht so an, soll ich
sie im Stich lassen? Nicht sie hat uns das angetan und auch nicht die kleine Belinda,
okay?“ sagte er etwas aufbrausend, als er die Blicke der anderen auf sich spürte.
Henna stand auf und legte ihre Hand auf sein Bein. „Schatz, es ist in Ordnung
wirklich, ich kannte Melissa doch auch, hm? Ich stehe vollkommen hinter dir ok? Ich
liebe dich“ beruhigte sie ihn. Der Beamte löste die etwas bedrückende Stimmung,
indem er sagte, wo man denn für die Familie Gutes tun könnte. Ben nahm alles an
und würde alles Notwendige tun, damit man Melissa und ihren Kindern helfen würde.
Nach ganzen 5 Stunden war alles aufgenommen und die Drei verließen das Revier
mit einem kleinen Gefühl der Erleichterung. Anschließend fuhren sie zur Klinik, um
Vanessa zu berichten, das Ben und Henna in Zukunft ihr Leben in New York
verbringen würden, was Vanessa unheimlich freute. Nach drei weiteren Tagen wurde
auch Vanessa entlassen und zog zur Überraschung aller sogleich bei Zac ein, damit
er im Falle der Geburt in ihrer Nähe sein würde. Vanessa ging auch nicht mehr in der
Kanzlei arbeiten, da diese durch einen großzügigen Umbau nur das Nötigste an
Klienten bearbeitete. Nach 3 Monaten war es dann soweit und sie fuhr mit Zac wie
versprochen nach Ohio zu Ethan und seinem Bruder. Vanessa schaffte es sogar,
das Grab von Ashley zu besuchen und beschloss auch hier den Namen für ihr Baby.
Zac wich nicht mehr von ihrer Seite und so erzählte sie ihm, das es ein Mädchen
werden würde und da erzählte Zac ihr von dem kleinen Mädchen in der Klinik, als
Vanessa noch bewusstlos war. Ethan und Vanessa bestimmten sofort, das das
kleine Mädchen den Namen Ashley erhalten sollte und als es dann soweit war und
das kleine Geschöpf das Licht der Welt erblickte, beschloss Vanessa, das die Kleine
Ashley-Celeste heißen solle. Die Entfernung von Ethan zu seiner Tochter schmerzte
ihn so sehr, das er sich nach einem weiteren Jahr dazu entschloss, doch nach New
York zu ziehen, um der Kleinen nah zu sein. Diese Entscheidung kam aber nicht
wirklich ganz von selbst, denn mittlerweile hatten Tiffany und Ethan ihre Zuneigung
zueinander entdeckt und bezogen als Paar ein kleines Haus in Manhattan.
Sie fuhren immer wieder nach Ohio in Urlaub und hatten eine glückliche Zeit.
Vanessa wurde Teilhaberin in der neu aufgebauten Kanzlei und Ben und Henna
richteten sich im gleichen Gebäude eine Organisation ein, die sich darauf
spezialisierte, verwaisten Opfern von Elitesoldaten zu helfen. Vanessa und Zac
hatten sich nach der Geburt der Kleinen ein neues Haus gekauft und hatten niemals
ihre Entscheidung bereut. Das Leben mit Ethan als Vater, der nicht direkt bei ihnen
lebte, sollte für alle glücklich und zufrieden sein.
ENDE
© erfunden und geschrieben von Monique Haas