9 Bolzen-, Stiftverbindungen und

Transcription

9 Bolzen-, Stiftverbindungen und
9 Bolzen-, Stiftverbindungen und Sicherungselemente (Antworten zu den Kontrollfragen)
9.1
Genormte Bolzenformen sind: Bolzen mit Kopf- und Gewindezapfen (DIN 1445), Bolzen
ohne Kopf (EN 22340), Bolzen mit Kopf (EN 22341). - Elemente zur Lagesicherung der
Bolzen sind: Splinte DIN EN ISO 1234, Sicherungsringe DIN 471, Querstifte, Achshalter DIN 15018, Sprengringe DIN 7993, Sicherungsscheiben DIN 6799, Federstecker
DIN 11094.
9.2
Bolzen werden in Gelenkverbindungen auf Biegung, Schub und Flächenpressung beansprucht.
9.3
Bolzen werden eingesetzt, wenn eine bestimmte Drehfähigkeit und einfaches Lösen erforderlich sind. Schrauben und Niete bilden dagegen feste Reib- bzw. Formschlußverbindungen. Die Beanspruchung der Formteile (Bolzen, Niete, Schrauben) ist ähnlich,
also hauptsächlich auf Abscheren und Lochleibung. Bolzen und Niete werden meist als
Scher-Lochleibungs-Passverbindungen (SLP) ausgeführt, Schraubenverbindungen häufig als gleitfeste vorgespannte Verbindungen (GV, GVP).
9.4
(1) Kegelstift DIN EN 22339, (2) Kegelstift mit Gewindezapfen DIN EN 28737 bzw. mit
Innengewinde DIN EN 28736, (3) gehärteter Zylinderstift DIN EN ISO 8734, (4) Steckkerbstift DIN EN ISO 8741, (5) Spiralspannstift DIN EN ISO 8750 oder Connex-Spannstift, (6) Spannstift DIN EN ISO 8752.
9.5
Kerbstifte besitzen am Umfang drei Kerbwulstpaare, die beim Einschlagen in das Stiftloch elastisch in die Kerbfurchen zurückgedrängt werden. Die gegenüber der Bohrlochwandung entstehende Verspannung hält den Kerbstift rüttelsicher. - Vorteile der Kerbstifte: Löcher brauchen nicht gerieben zu werden, rüttelsicherer Sitz der Stifte, einfache
Arbeitsweise.
9.6
S. Lehrbuch Bild 9-11a und 9-11h. Sicherungsringe sind durch Spreizen/Zusammendrücken nur axial montierbar. Der Durchmesser des Bauteils (z.B. Welle) darf in Montagerichtung nicht größer werden (Bund!). Sicherungsscheiben sind radial montierbar. Sie
können auch an stark abgesetzten Bauteilen eingesetzt werden. - Exzentrische Form
des Sicherungsrings: Die Breite des offenen Rings verkleinert sich zum freien Ende hin
entsprechend der Form eines gekrümmten Trägers gleicher Festigkeit. Beim Spreizen
bzw. Zusammenspannen verformt er sich dadurch rund. Nach der Montage sitzt der
Ring dann mit gleichmäßiger radialer Spannung in der Ringnut.
9.7
Wegen der hohen Kerbwirkung der Nuten (Einstiche) sollten Sicherungsringe möglichst
nur an den biegungsfreien Enden von Wellen angeordnet werden. Bei der üblichen
einseitigen Kraftübertragung kann die Nut nach der entlasteten Seite hin abgeschrägt
werden. Dies erleichtert die Fertigung und verringert die Kerbwirkung.
1