NBB-MBG_Report_IV-2012

Transcription

NBB-MBG_Report_IV-2012
Zwei starke Partner
für Niedersachsen
Report
IV / 2012
Top-Thema
Über den Tellerrand geschaut: Gründerwoche Deutschland 2012
Online-Umfrage: „Ihre Meinung zur... Gründerwoche“
Market-Outline
Niedersachsen aktuell: Stagnation auf hohem Niveau
Wussten Sie schon, dass...
Insight
Übernommene Bürgschaften, verbürgte Kredite und genehmigte Beteiligungen
Interview: Dirk Heinrich zur Förderung von Existenzgründung und Nachfolge
Handwerk rückt verstärkt in den Fokus
Kurzinfo: Neue Höchstbeträge für Bürgschaften und Beteiligungen
MBG „Best Practice“: B+D Laserworking GmbH
Insight
Neue Gesichter der NBB
Ergebnisse der Online-Umfrage: „Ihre Meinung zur... Finanzkommunikation“
Termine
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahresende dient auch uns als Zeit der
Rückschau und des Pläneschmiedens. Die
Ergebnisse präsentieren wir Ihnen auf den
folgenden Seiten. Im „Topthema“ blicken
wir über den Tellerrand unseres Tagesgeschäfts. Als erfahrener Begleiter von Existenzgründern waren NBB und MBG im November abermals auf der Gründerwoche
Deutschland vertreten – mit neuen Partnern und Veranstaltungsformaten.
Während sich die niedersächsische Wirtschaft mit positiven Einschätzungen zurückhält, setzen sich im Herbst/Winter
beim Bürgschafts- und Beteiligungsgeschäft gleich zwei Trends fort: steigende
Vertragszahlen und zunehmend kleinvolumigere Finanzierungen. Die Details
schlüsseln wir Ihnen auf Seite 4 auf. Später rückt das Handwerk in den Fokus. Anlass für den Einblick in das branchenspezifische Bürgschaftsgeschäft gibt der jüngst
vom Verband Deutscher Bürgschaftsbanken gestiftete Handwerkspreis.
Dass unser Erfolg immer auch das Resultat
vertrauensvoller Partnerschaften ist, weiß
auch unser Interviewpartner Dirk Heinrich, Hannoversche Volksbank. Er spricht
mit uns über die Förderung von Existenzgründung und Nachfolge sowie über seine
Erfahrungen mit NBB und MBG.
Wie gewohnt stellen wir Ihnen einen Referenzfall sowie aktuelle Meldungen in eigener Sache vor – darunter die Anhebung
der Höchstbeträge für Bürgschaften und
Beteiligungen zum 1.1.2013, neue Mitarbeiter und kommende Veranstaltungen.
Zum Höhepunkt des nächsten Jahres an
dieser Stelle nur so viel: Die NBB wird 60!
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre, frohe Weihnachten und einen guten
Rutsch.
Herzlichst
Ihre
Rainer Breselge Rainer Breselge
Detlef Siewert
Geschäftsführer NBB/MBG
Detlef Siewert
Top-Thema
Über den Tellerrand geschaut: Gründerwoche Deutschland 2012
Existenzgründung und Unternehmensnachfolge waren das ganze Jahr hindurch
entscheidende Themen für die Niedersächsische Bürgschaftsbank (NBB) und
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
(MBG). Höhepunkt bildete ihre Teilnahme
an der Gründerwoche Deutschland 2012.
Wie schon im Vorjahr engagierten sich
beide Gesellschaften mit Veranstaltungen
für Gründer und Übernahmeinteressierte.
Gründercocktail mit hannoverimpuls
„Nicht jede gute Idee lässt sich allein verwirklichen“, sagt NBB/MBG-Geschäftsführer Detlef Siewert. „Wir nehmen das
ernst und nutzen die Gründerwoche
gerne, um über unseren eigenen Tellerrand hinauszuschauen.“ Gemeinsam mit
der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft
Der Mix macht’s: Gründercocktail mit
Infos, Networking und Pitches
hannoverimpuls informierten sie auf der
Veranstaltung „Der Mix macht’s – Gründercocktail 2012“ über Gründungs- und
Wachstumsfinanzierungen auch jenseits
von Bürgschaften und Beteiligungen. „Ziel
war der offene Austausch möglichst vieler
Kooperationspartner“, so Siewert. Neben
NBB und MBG waren Hannoversche Volksbank, Sparkasse Hannover, EnjoyVenture
und Business Angel Ralf Geishauser vor
Ort. Sie standen den Gästen zu Businessplan, Bankgespräch und Finanzierungslösungen Rede und Antwort. Gleichzeitig
stellten sie den Investorenkreis für parallel stattfindende Existenzgründer-Pitches.
Über alternative Finanzierungsformen informierte die mittels Crowd Investing finanzierte Particular GmbH.
Praxistipps bei der IHK Osnabrück
Ein Erfolg war auch die Veranstaltung „Finanzieren mit der Bürgschaftsbank“ der
IHK Osnabrück, auf der Geschäftsführer
Rainer Breselge die rund 20 interessierten
Gründer und Jungunternehmer über die
Finanzierungsprodukte von NBB und MBG
informierte. Im Mittelpunkt standen dabei praktische Einblicke und Verfahrenstipps durch die Gründer Torsten Greven
und Uta Westerholt. Beide wurden bei ihren Vorhaben von der NBB begleitet. Ihre
Ausführungen ergänzte Rainer Breselge,
der die Beurteilung von Gründungsvorhaben durch die NBB erklärte. „Der Rat an
die interessierten Gründer war dabei stets
der Gleiche“, berichtet Breselge: „Entscheidend ist eine akribische Vorbereitung
des Businessplans, die möglichst frühe
Einbindung der Finanzierungspartner und
eine realistische Zeitplanung. Der benötigte Zeitrahmen von der Gründungsidee
bis hin zur Umsetzung sollte keinesfalls
unterschätzt werden.“
Gründer im Blick
Während der Gründerwoche ist die Aufmerksamkeit für das Thema Selbstständigkeit hoch. „Das gilt aber auch für die
Veranstaltungsdichte“, so Siewert. „Wir
stehen Gründern daher das ganze Jahr
über mit Rat und Tat zur Seite. Um ihnen
einen guten Start zu ermöglichen, halten
Torsten Greven (Hörsysteme Greven), Uta
Westerholt (prelle-shop) und Rainer Breselge (NBB/MBG) bei der IHK Osnabrück
wir mit der MBG zudem Sonderkonditionen für Existenzgründungen und StartUps vor.“ Um gerade diese zu fördern und
noch besser zu informieren, haben NBB
und MBG im Jahr 2012 für sie eigenes Informationsmaterial aufgelegt.
Die Gründerwoche Deutschland...
... wurde 2008 als Teil der Global Entrepreneurship Week initiiert. In Niedersachsen zeigten vom 12.-18.11.2012
rund 100 Veranstaltungen Unterstützungsangebote für Existenzgründer
auf. Bundesweit registrierten sich 925
Partner mit 1.648 Veranstaltungen.
Online-Umfrage: „Ihre Meinung zur… Gründerwoche“
Welche Eindrücke verbinden Sie mit der Gründerwoche?
(Mehrfachnennungen möglich)
Die Kooperationsbereitschaft zwischen den Partnern ist in dieser Zeit besonders hoch.
Die Gründerwoche hilft dabei, wichtige Kontakte zu knüpfen.
Die Gründerwoche ist unnötig. Angebote für Gründer gibt es das ganze Jahr hindurch.
Ich höre das erste Mal von der Gründerwoche.
Mit einem kurzen Klick auf unsere Homepage (www.nbb-hannover.de) können Sie an der Umfrage
teilnehmen. Das Ergebnis präsentieren wir Ihnen Online sowie auf Seite 8 unseres nächsten Reports.
Wir freuen uns auf Ihre Meinung!
2
Market-Outline
Niedersachsen aktuell: Stagnation auf hohem Niveau
Nach einem konjunkturell erfolgreichen
Jahr 2011 ließ das deutsche Wirtschaftswachstum 2012 leicht nach. Das gilt auch
für Niedersachsen. Laut Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) beurteilen zwar nach wie vor
90 Prozent der Unternehmen ihre Situation als gut oder befriedigend. Gleichzeitig aber stieg auch die Zahl der eher
skeptischen Prognosen gegenüber dem
Vorquartal leicht an. Ein Viertel aller Unternehmen rechnet künftig mit einer weniger günstigen Entwicklung, im Sommer
war es lediglich jeder Fünfte. Groß- und
Einzelhandel sowie das Verkehrsgewerbe
kalkulieren insgesamt mit stagnierenden
Umsätzen. Positiver blicken Dienstleistungsunternehmen und Bauhauptgewerbe
auf die Geschäftsentwicklung – vor allem
der Hochbau entwickelte sich dank einer
starken Nachfrage nach Wohnraum erfreulich gut. Für die Industrie scheint das
Blatt mittlerweile gewendet: Nach mäßigen Ergebnissen in der jüngsten Konjunkturumfrage berichtet das Landesamt für
Statistik und Kommunikationstechnologie
in Niedersachsen (LSKN) für den Herbst
dieses Jahres von einem um rund 30 Prozent höheren Auftragseingang.
Die Gründungsfreudigkeit der Niedersachsen ließ im Jahresverlauf 2012 erwartungsgemäß weiter nach. Bereits im
Frühjahr konstatierte das LSKN einen
rückläufigen Trend in den Gewerbeanmeldungen. Dieser setzte sich auch im
Sommer fort. Die bis August 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um
rund acht Prozent gesunkenen Anmeldezahlen betreffen sowohl reine Existenzgründungen als auch Unternehmensübernahmen. Die Tendenz ist Ausdruck
eines steigenden Fachkräftemangels und
zunehmend sicherer Arbeitsplätze – die
Selbstständigkeit büßt für viele an Attraktivität ein.
Seit dem Sommer sinken auch die Arbeitslosenzahlen und es rückt verstärkt
die Suche nach Fachkräften in den Fokus.
Niedersachsens Ministerpräsident David
McAllister erklärte dazu im November:
„In Niedersachsen beträgt die Arbeitslosenquote in zwölf Landkreisen bereits
unter fünf Prozent, landesweit beträgt sie
6,2 Prozent. Damit ist in vielen Branchen
und Landkreisen der Mangel an Fachkräften ein Wachstumshemmnis, gerade für
den Mittelstand und das Handwerk“. Einer IHK-Umfrage zufolge teilen diese Befürchtung landesweit mehr als 40 Prozent
der Unternehmer.
Im ausklingenden Jahr steht der insgesamt soliden, wenn auch leicht stagnierenden Wirtschaftsentwicklung in
Niedersachsen eine international noch
unwägbare Lage gegenüber. Viel zu tun
also für das Jahr 2013. Doch erlauben
eine steigende Erwerbstätigkeit, reger
Konsum und leistungsstarke Unternehmen einen vorsichtigen Optimismus.
Quellen: Deutscher Industrie- und Handelskammertag
(DIHK), ifo Institut – Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., Industrie- und
Handelskammer Hannover, Landesbetrieb für Statistik und
Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN), Niedersächsische Staatskanzlei.
Wussten Sie schon, dass ...
… die NBB auch Kredite für
gewerbliche Immobilien verbürgt?
Ob die NBB Kredite für einen Immobilienkauf verbürgen darf, ist an die spätere Nutzung der Immobilie geknüpft: Der Nutzer
muss den KMU-Kriterien entsprechen. Der
Status des Bauherrn bzw. Erwerbers ist dabei unerheblich.
Ein Beispiel:
Die Ehefrau eines Unternehmers kauft eine
Gewerbeimmobilie zum Preis von € 1 Mio.
Ihr Eigenkapital beträgt T€ 100, das Finan-
zierungsvolumen T€ 900. Die Immobilie
verpachtet sie an die Firma des Ehemannes. Sofern dessen Betrieb die KMUKriterien erfüllt, ist eine Verbürgung
durch die NBB grundsätzlich möglich.
Für das Kreditinstitut bietet die Immobilie
unter Berücksichtigung gewisser Wertabschläge eine werthaltige (Teil-) Besicherung. Die NBB ersetzt mit ihrer Ausfallbürgschaft fehlende Sicherheiten, verbürgt
also diejenigen Teilbeträge des Finanzierungsvolumens, die außerhalb dieser Beleihungsansätze liegen.
Ermittelt das Kreditinstitut nun eine Beleihungsgrenze von T€ 600 (= 60 Prozent des
Kaufpreises), sollte dieser Betrag auch von
der Hausbank im Eigenobligo gegen erste
dingliche Absicherung an der Immobilie
finanziert werden. Die NBB verbürgt dann
den nachrangigen Teilbetrag von T€ 300
mit maximal 80 Prozent.
Damit trägt die Hausbank ein rechnerisches Risiko von T€ 60 (= 20 Prozent von
T€ 300). Die Kreditnehmerin trägt lediglich
die Kosten für einen zu verbürgenden Kredit von T€ 300.
3
Insight
Übernommene Bürgschaften, verbürgte Kredite und
genehmigte Beteiligungen
NBB auf Erfolgskurs
Bereits Ende November überschritt die
Zahl der genehmigten Bürgschaften das
Ergebnis des Vorjahres: 2011 übernahm
die NBB 398 Bürgschaften; im laufenden
Jahr bewilligte sie bereits 401 Anträge.
Das Bürgschaftsvolumen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum Januar bis
November 2011 um insgesamt drei Prozent auf rund 62 Mio. Euro (s. Grafik).
2012 ist für damit schon jetzt das drittbeste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte.
von 21 Genehmigungen ergibt sich hier
für das laufende Jahr ein nur leicht gestiegenes Gesamtvolumen der durch die
Bürgschaften ermöglichten Investitionen
(+ vier Prozent). Insgesamt sicherte die
Geschäftstätigkeit der NBB bis Ende November 2012 niedersachsenweit knapp
6.100 Arbeitsplätze – rund ein Viertel
mehr als im Vorjahreszeitraum. 781 Stellen wurden mit Hilfe der Bürgschaftsbank
neu geschaffen.
Aufgeschlüsselt nach Branchen konzentriert sich das Bürgschaftsgeschäft mit
Stand 30. November auf die bekannten
Top 3 aus Handwerk (115 Genehmigungen, 20 Mio. Euro verbürgte Kredite),
Industrie (65 Genehmigungen, 20 Mio.
Euro verbürgte Kredite) und Einzelhandel (66 Genehmigungen, 12,6 Mio. Euro
verbürgte Kredite). Den größten Zuwachs verzeichnete die NBB hingegen
bei den niedersächsischen Dienstleistungsfirmen. Hier konnte das Volumen
der durch die NBB-Bürgschaften ermöglichten Investitionen im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum verdreifacht werden.
Ende November liegt es bei knapp acht
Millionen Euro, verteilt auf 37 Bürgschaften. Der Trend zu kleineren Bürgschaften zeigt sich besonders bei den Industrieunternehmen. Trotz eines Zuwachses
Konstante Abschlüsse bei der MBG
Bei der MBG blieb die Zahl der Neuengagements mit 24 Beteiligungen konstant. Auch hier zeichnen sich kleinteiligere Abschlüsse ab, in Folge dessen sich
das Gesamtvolumen neu eingegangener
Beteiligungen sowie die Höhe der durch
MBG-Engagement ermöglichten Investitionen trotz gleicher Abschlusszahlen
rückläufig zeigen. Die Beteiligungssumme sank insgesamt um 1,3 Mio. Euro,
das Investitionsvolumen um 4,5 Prozent
(s. Grafik). Über 40 Prozent der hinzugekommenen Beteiligungen wurde an
Industrieunternehmen vergeben. Es folgen die Branchen Dienstleistung mit vier
neuen Engagements sowie Handwerk
und Groß- und Außenhandel mit je drei
neuen Engagements. 2012 wurden in
Niedersachsen durch die MBG 680 Stellen erhalten und 132 neue Arbeitsplätze
geschaffen.
NBB: Bürgschafts- und Kreditvolumina Januar bis November
MBG: Beteiligungs- und Investitionsvolumina Januar bis November
20112012
Mio. € Mio. € 2011
30
100
27,6
88,0
81,9
2012
26,4
25
80
60
59,9
61,8
20
15
40
20
0
Bürgschaften Verbürgte BürgschaftenVerbürgte
KrediteKredite
4
10
7,1
5,8
5
0
Beteiligungen Ermöglichte BeteiligungenErmöglichte InvestitionenInvestitionen
Selbstständig – mit NBB
und MBG
Rund 30 Prozent der von NBB
übernommenen
Bürgschaften
und 25 Prozent aller neuen Beteiligungen der MBG wurden im
Jahresverlauf 2012 an Existenzgründer vergeben.
Seit 2009 verwaltet die MBG auch das
Fondsprogramm „NBeteiligung“ der Kapitalbeteiligungsgesellschaft Niedersachsen (NKB). In den ersten elf Monaten
des Jahres wurden niedersachsenweit elf
NBeteiligungen mit einem Gesamtvolumen von 5,2 Mio. Euro zugesagt. Aus den
70 Mio. Euro umfassenden Fördermitteln
des Fondsprogramms werden an kleine
und mittlere Unternehmen bis Ende 2013
noch umfangreiche Mittel zur Förderung
von Bonität und Wachstum vergeben.
Insight
Interview: Dirk Heinrich, Hannoversche Volksbank,
zur Förderung von Existenzgründung und Nachfolge
1.) Herr Heinrich, bei der Gründerwoche-Veranstaltung „Gründercocktail
2012“ saß die Hannoversche Volksbank als Kapitalgeber in der Jury.
Wie haben sich die Gründerteams
geschlagen?
Dirk Heinrich (D. H.): Alle Gründerteams
waren gut vorbereitet. Jedes Team hat
seine Ideen mittels PowerPoint in der
vorgegebenen Zeit von zehn Minuten präsentiert. Auf diese Weise haben Investoren und Kreditinstitute einen guten ersten Einblick in die Vorhaben bekommen.
2.) Welche Vorteile bieten derartige
Kooperationsveranstaltungen?
D. H.: Sie ermöglichen es regional ansässigen Gründern, sich direkt bei der Bank
und den Beteiligungsgesellschaften zu
präsentieren und ins Gespräch zu kommen. Die Gründer lernen das Leistungsangebot der Kreditinstitute kennen und
bauen Netzwerke auf. Für uns als Hannoversche Volksbank ist der persönliche
Kontakt zu den Gründern der Region sehr
wichtig, da wir ausschließlich im Raum
Hannover-Celle tätig sind.
3.) Was bedeuten existenzgründung
und Nachfolgeregelungen für Ihr Geschäft?
D. H.: Eine Menge – das Geschäftsfeld ist
sehr wichtig für uns. Wir sind eine Bank
des gewerblichen Mittelstands. Jedes
Jahr stehen bei unseren Kunden etliche
Nachfolgeregelungen an, die wir gern begleiten. Unser Ziel ist es, auch den Unternehmensnachfolger als Kunden zu betreuen. Wir verstehen uns als finanzieller
Lebensbegleiter und sehen daher jede Art
der Existenzgründung als Beginn einer
langfristigen Geschäftsbeziehung an.
4.) Unternehmer bangen immer häufiger um Nachfolger – woran liegt
das?
D. H.: Tendenziell ist bei der Unternehmensübernahme ein höheres Finanzierungsvolumen nötig. Oft reicht das Eigenkapital nicht aus. Weitere Schwierigkeiten
können sich bei der Bewertung des Unternehmens ergeben, da Verkäufer und Käu-
fer durch verschiedene „Brillen“ schauen.
Eine Übernahme reduziert aber auch das
Risiko für den Gründer. Er übernimmt ein
funktionierendes Unternehmen und hat
somit eine sichere Planungsbasis. Als Lösungsvariante für die Finanzierung bieten
wir die Einbindung von Beteiligungsgesellschaften wie der MBG an.
5.) Zu welchem Zeitpunkt sollten
Gründer und Nachfolgewillige ihre
Hausbank einbeziehen?
D. H.: So früh wie möglich, das heißt, sofort, wenn der Businessplan geschrieben
ist. Denn vom ersten Bankgespräch bis
zur Auszahlung der Kredite vergehen in
der Regel drei Monate, da neben uns oft
noch weitere Partner in die Finanzierung
eingebunden werden – wie die NBB, MBG,
NBank oder auch die KfW. Bei Fragen zum
Thema Businessplan und Bankgespräch
geben unsere Gründungsspezialisten in
regionalen Schulungen praktische Tipps.
6.) Wann sind Bürgschaften und Beteiligungen für Gründer interessant?
D. H.: Viele Gründer sind jung und verfügen über kein oder nur wenig Eigenkapital, haben aber eine tolle Idee.
Beteiligungen der MBG erhöhen die Eigenkapitalbasis des Unternehmens und
schaffen somit die Basis für eine Fremdkapitalfinanzierung. Durch die Einbindung der NBB wird das Kreditrisiko auf
mehrere Schultern verteilt. Beides hilft
bei der Existenzgründung und ist ein fester Baustein unseres Beratungsangebots.
7.) Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit der NBB und der MBG?
D. H.: Wir sprechen die gleiche Sprache.
NBB und MBG sind für uns kompetente
Ansprechpartner beim Austausch über
mögliche Finanzierungsbausteine. Auch
in schwierigen Situationen wird lösungsorientiert und im Sinne der gemeinsamen
Kunden gearbeitet. Der Umgang miteinander ist offen, fair, partnerschaftlich und
mittelstandsorientiert. Bedarfsgerechte
Produkte und regelmäßige Prozessinnovationen – zum Beispiel zur optimierten
Antragstellung durch die Bankpartner –
Dirk Heinrich
Unternehmen:
Hannoversche Volksbank
position:
Regionaldirektor
zeigen, dass sie das Ohr einfach eng am
Markt haben. In 2011 haben wir unsere
Verbundenheit durch den Eintritt als Gesellschafter der NBB dokumentiert.
8.) Wie können NBB und MBG die
Hannoversche Volksbank künftig
noch stärker unterstützen?
D. H.: Gelegentlich binden wir NBB und
MBG von Anfang an in die Gespräche mit
Existenzgründern ein. Es wäre schön,
wenn wir dies im Rahmen unserer Partnerschaft noch öfter tun könnten, um
unseren Kunden möglichst früh eine
Trendaussage zur Kreditentscheidung zu
geben. Durch eine Reduzierung der Kreditauflagen und deren Prüfungsaufwand
für unser Haus könnten wir unsere Kapazitäten zudem noch stärker auf die Beratung unserer Kunden konzentrieren.
Herr Heinrich, wir danken Ihnen für
das Interview!
5
Insight
Handwerk rückt verstärkt in den Fokus
Ihr starker
Bürgschaftspartner
Verband Deutscher Bürgschaftsbanken stiftet Handwerkspreis
Rund 30 Prozent ihrer Produkte vergab
die Niedersächsische Bürgschaftsbank
(NBB) im laufenden Jahr an kleine und
mittlere Handwerksbetriebe. Doch nicht
nur Niedersachsens Handwerk nutzt immer häufiger Ausfallbürgschaften, um
Gründungs- und Wachstumsvorhaben zu
finanzieren. Auch auf Verbandsebene
rückt die Branche in den Fokus: Am 23.
Oktober 2012 vergab der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) erstmals den „Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken“.
Bereits 95 Bürgschaften vergab die NBB
von Januar bis September 2012 an das
niedersächsische Handwerk – rund elf
Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Damit ermöglichte sie allein in dieser
Branche Kredite und Beteiligungen in
Höhe von 14,7 Mio. Euro.
Besonders häufig fragen Handwerksbetriebe das Online-Produkt „NBB quick &
easy“ nach, mit dem die NBB kleinvolumige Finanzierungen bis 200.000 Euro
schnell und unbürokratisch absichert. 27
Anträge genehmigte sie in den ersten
neun Monaten des Jahres 2012. Das sind
Die starke Nutzung des Bürgschaftsprodukts „quick & easy“ belegt laut NBBGeschäftsführer Rainer Breselge dessen
optimalen Zuschnitt für Handwerksbetriebe: „Handwerksfirmen verfügen oft
nur über eine geringe Besicherungsbasis. Zugleich haben sie vergleichsweise
kleine Finanzierungslücken, die sie
schnell und unkompliziert schließen wollen.“ Im Schnitt liegt das Bürgschaftsvolumen der NBB für das Handwerk bei
rund 155.000 Euro, für „NBB quick &
easy“ sind es 52.000 Euro.
Breselge ergänzt: „In Niedersachsen ist
das Handwerk zu circa 90 Prozent durch
kleine Betriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern geprägt. Flexible Produkte wie
unsere Online-Bürgschaft sind hier ideal.
Mit ihr geben wir auf unbürokratischem
Weg vollwertige Sicherheiten auch für
kleinere Kredite.“
gut 40 Prozent der von ihr vergebenen
Online-Bürgschaften und fast doppelt so
viele Genehmigungen wie im Vorjahreszeitraum. Der Anteil des Handwerks an
den Gesamtbewilligungen beträgt 29
Prozent (Anzahl) und 21 Prozent am Finanzierungsvolumen.
Jährlich begleiten die deutschen Bürgschaftsbanken rund 8.000 Finanzierungen, wovon ein Viertel der Engagements
auf das Handwerk entfällt. Bundesweit
baute die NBB als einzige ihre Genehmigungszahlen im Handwerk gegenüber
dem Vorjahr aus. Laut VDB-Statistik waren die Zahlen bei 14 der 16 deutschen
Bürgschaftsbanken rückläufig. Nur Bayern hielt seine Genehmigungen auf dem
Vorjahresstand.
Schirmherr des künftig jährlich vergebenen „Handwerkspreises der Bürgschaftsbanken“ ist der Mittelstandsbeauftragte
der Bundesregierung Ernst Burgbacher.
Erster Gewinner des mit 5.000 Euro dotierten Preises ist das Nürnberger Unternehmen UPT Optik Wodak.
NBB-Pressemitteilung
vom 14. November 2012
Kurzinfo
Neue Höchstbeträge
für Bürgschaften
und Beteiligungen
Zum 01. Januar 2013 heben wir die
Höchstbeträge für NBB-Bürgschaften
und stille Beteiligungen der MBG jeweils von 1 Mio. Euro auf 1,25 Mio.
Euro an.
Künftig sichert die NBB bei einer
80-prozentigen Verbürgung Kredite
bis maximal 1,56 Mio. Euro ab. Auch
mit der MBG können wir ab Januar
noch größere Vorhaben begleiten –
wie gewohnt zu mittelstandfreundlichen Konditionen.
Bei Fragen zu den geänderten Höchstbeträgen sprechen Sie uns gern an.
Insight
MBG „Best Practice“: B+D Laserworking GmbH
„Damit aus Ideen Produkte werden“:
Bereits der Firmen-Slogan verrät, wie
vielschichtig ihr Geschäft ist. Bei der
B+D Laserworking GmbH geht es um
die Umsetzung von Ideen – Branchengrenzen kennt das Unternehmen nicht.
Die tägliche Arbeit der 180 Mitarbeiter ist Hochtechnologie vom Feinsten:
Hochgeschwindigkeitslaser und Wasserstrahlschneider fertigen millimetergenau
Prototypen, Platinen oder einbaufertige
Blechbaugruppen. Produkte in Klein- und
Großserien werden auf den Punkt zugeschnitten und verschweißt. Regelmäßige
Weiterbildung, vollautomatisierte Abläufe
und ein zertifiziertes Qualitätsmanagement garantieren Stück für Stück beste
Qualität. So erfüllt B+D Laserworking nahezu alle Kundenwünsche – egal, ob es
um die Oberflächengestaltung oder um
Bearbeitungs- und Beschichtungsverfahren geht. Auch die Auslieferung fertiger
Produkte mittels firmeneigenem Fuhrpark
ist im breiten Dienstleistungsspektrum
enthalten.
Ihr starker
Beteiligungspartner
der Fertigstellung des Neubaus im August
2012 wird allein die Produktionsfläche
rund 10.000 Quadratmeter betragen. Neben dem Kerngeschäft des Unternehmens
erleichtert ihm ein starkes Netzwerk
aus regionalen Partnern zudem, weitere Dienstleistungen rund um Forschung
und Entwicklung, Oberflächenbehandlung
oder komplexe Fräsarbeiten anzubieten.
Personalbestand in den nächsten Jahren
sogar noch deutlich erhöhen“, ergänzt
Achim Dittrich, Geschäftsführer der B+D
Laserworking GmbH. „Mindestens genauso wichtig ist uns aber, dass wir eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Belegschaft, Führungspersonal und uns als
handelndem Unternehmen bewahren und
stärken konnten.“
Leistung der MBG
Durch die Beteiligung der MBG konnte
B+D Laserworking die Unternehmensnachfolge sicherstellen, sodass die Firma auch künftig als Familienunternehmen geführt werden wird. „Das Konzept
von B+D geht auf: Zukunftstechnologie
gepaart mit starker Dienstleistung und
ständigen Verbesserungen. Indem wir
solche Akteure unterstützen, fördern wir
den Wirtschaftsstandort Niedersachsen
und helfen beim Ausbau neuer Arbeitsplätze“, erklärt MBG-Geschäftsführer
Detlef Siewert. „Wir konnten alle Arbeitnehmer halten und werden unseren
Ausblick
Derart gestärkt blickt Geschäftsführer
Dittrich optimistisch in die Zukunft: „Nach
der Erweiterung wollen wir unsere Belegschaft am Standort Garbsen von derzeit
180 auf 250 Mitarbeiter zum Ende des
Jahres 2013 ausbauen. Davon sind 15
Ausbildungsplätze in den Berufen Konstruktionsmechaniker, Fachkraft für Lagerlogistik, Kauffrau für Bürokommunikation
und Maschinen- und Anlagenführer geplant. Erstmalig bieten wir dann auch ein
duales Studium im Bereich Betriebswirtschaftslehre an.“
Die von Kunden entwickelten Konstruktionen werden mit Hilfe neuester Maschinen lohngefertigt. Hergestellt werden
Produkte für Flurförder- oder Schienenfahrzeuge, Landmaschinen- und Gerätebau sowie für den klassischen Anlagenbau. Das Garbsener Unternehmen zählt
im norddeutschen Raum zu den führenden Anbietern in der Blechbearbeitung.
Ihre Kunden sind mittelständische Unternehmen und Konzerne in Deutschland
und Europa sowie in den USA.
Starke Expansion in Sachen Lasertechnik
B+D Laserworking wurde im Jahr 1990
gegründet. Schon im Folgejahr nahm
der Job-Shop mit zunächst fünf Mitarbeitern die Produktion auf. In Garbsen
entstand damals eine erste, noch kleine
Fertigungsstätte von 500 Quadratmetern
Grund-Fläche. Dieses Bild gehört jedoch
schon lange der Vergangenheit an: Innerhalb von zwölf Jahren Geschäftstätigkeit steigerte B+D Laserworking ihren
Umsatz um mehr als das Zwanzigfache.
Nach dem Umzug in ein neu errichtetes
Produktionsgebäude im Jahr 2007 und
B+D Laserworking GmbH
Individuelle Blechfertigung und Bauteilgestaltung mit neuesten
Technologien sowie Logistikleistungen
Gründung: 1990
Unternehmenssitz: Garbsen
Geschäftsführung: Achim Dittrich
www.laserworking.de
7
Insight
Termine
Neue Gesichter der NBB
Seit dem 1. Oktober 2012 verstärken Ina Stappenbeck und Ralf
Sauer das Team der NBB.
Ina Stappenbeck unterstützt als Assistentin der
Geschäftsleitung tatkräftig das NBB/MBG-Führungsduo Breselge und Siewert. Die ausgebildete
Bankkauffrau und studierte Betriebswirtin war zuvor mehrere Jahre in Assistenzpositionen bei der
Nordzucker AG tätig.
Diplom-Kaufmann Ralf Sauer leitet seit Oktober
das Buchhaltungsteam der NBB. Er wechselte für
diese Position von der international tätigen AGCO Finance GmbH, wo er die Erstellung von Monats- und
Jahresabschlüssen sowie von Steuererklärungen
und Meldungen an die Bundesbank verantwortete.
Wir heißen beide herzlich willkommen und freuen uns auf
eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
Ergebnisse der Online-Umfrage: „Ihre
Meinung zur… Finanzkommunikation“
Was kann eine gut strukturierte Finanzkommunikation realistisch gesehen leisten?
Ein ständiger Informationsaustausch ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir informieren Sie persönlich über unsere Antragswege,
Produkte und neue Entwicklungen – gern auch bei
Ihnen vor Ort.
In unseren eigenen Räumen stehen für 2013 bislang
folgende Beratungstage fest. Hier zeigen wir individuelle Finanzierungswege auf und beantworten
die Fragen interessierter Existenzgründer, Unternehmer, Berater und Banker.
14. Januar 2013 | 11. Februar 2013
11. März 2013 | 08. April 2013
Bei Interesse bieten wir jederzeit auch Tages- oder
Halbtagesseminare für Banker an. Geplant ist
bereits ein Tagesseminar am 23. April 2013.
Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an Ulrike Pape unter
0511 337 05-11 oder [email protected].
Ankündigung:
Banker-Frühstücke 2013
Niedersachsenweit veranstalten wir im Zeitraum
vom 04. bis 27. Februar 2013 erneut unsere Informations-Frühstücke für Banker. Näheres dazu
erfahren Sie in Kürze!
Wir danken Ihnen
herzlich für die gute
Zusammenarbeit und
freuen uns auf ein
32%
20%
Stärkeres Ver-
Verbesserung
trauen zwischen des Unterneh-
Unternehmer mensratings
und Kapitalgeber/
Bankberater
17 %
Verringerung
der bankseitig
geforderten
Sicherheiten
17 %
14%
Klärung von
Unternehmens-
zielen und -strategie
weiteres erfolgreiches Jahr!
Verbesserung
der Unternehmensreputation
(Umfrage aus dem Report III / 2012, n=69)
Impressum
Niedersächsische Bürgschaftsbank (NBB) GmbH
Mittelständische Beteiligungs­gesellschaft Niedersachsen (MBG) mbH
Hildesheimer Straße 6, 30169 Hannover
Telefon: (0511) 337 05-0
Telefax: (0511) 337 05-55
Rainer Breselge, Detlef Siewert
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Internet: www.nbb-hannover.de
www.mbg-hannover.de
Das Team der
G
N BB und MB
Bestellen können Sie unseren Report unter:
http://www.nbb-hannover.de/nbb/newsletter.htm
Redaktion und Layout:
insignis GmbH, Agentur für Kommu­nikation
www.insignis.de
8