Ausgabe 3-07 - wanderreiter
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Ausgabe 3-07 - wanderreiter
AUSGABE 3/2007 MITTEILUNGEN DER WAA mail: [email protected] N ATUR AL H OR SE MAN WAA MEMBER OF AUSTRIAN WESTERN RIDING & BREEDING ASSOCIATION (AWA) „WER ETWAS BEWEGEN WILL, DARF SICH KEINE GRENZEN SETZEN!“ ERICH FALKENSTEINER TERMINE—TERMINE– TERMINE—TERMINEWanderreiterBasiskurs mit Philipp LELJA In Keutschach/See Kärnten vom Freitag, 8. Juni bis Sonntag, 10. Juni Info: 0664/2776003 Ca. 50 (!) interessierte Teilnehmer waren nach Einladung von Philipp Lelja am Reiterstammtisch der „Shadow Ranch“ in Feldkirchen/Ktn. anwesend, um mehr über die Ziele der WAA zu erfahren SEKTION KÄRNTEN ERFOLGREICH GEGRÜNDET THEMEN IN DIESER AUSGABE: Sektion Kärnten Reiten mit Begleithund Pferd & Lignano Reiter-Profile Philipp Lelja & Elke Hansen WAA-Werbeaktion Reiten mit Packpferd Orientierung i. Gelände Am 4. Mai reisten die beiden „Gründungsväter“ Mounty Sablatnig und Detlef „Don― Schmidt nach Kärnten zur SHADOW—RANCH der Familie Wanke in Feldkirchen. Auf Einladung des Wanderreitführers Philipp Lelja kamen ca. 50 interessierte Reiter, um näheres über die Ziele und den Zweck unserer Akademie zu erfahren. Nach kurzer herzlicher Begrüßung durch Chefin Monika Wanke stellte Mounty die Akademie vor und konnte in zahllosen Einzelgesprächen die Fra- gen der Kärntner Reiter beantworten. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass nach der Präsentation spontan 16 KärntnerInnen der Wanderreiterakademie als ordentliche Mitglieder beitraten. Philipp Lelja wurde im Rahmen der Veranstaltung zum Bundesländer-Obmann der Sektion Kärnten ernannt und dafür mit herzlichem Applaus versehen! Seite 2 NATURAL HORSEMAN Wir beide gehen meilenweit für die Wanderreiter-Akademie Bundesländer-Obmann Philipp Lelja, Akademie-Gründer Mounty Sablatnig, Günther Lelja- Referent Landesfachverband Kärnten und neu ernannter Prüfer der Wanderreiter-Akademie-Austria (v.l.n.r.) Reiten mit Begleithund: Australian Cattle Dog (ACD) kompakter, robuster, sehr wendiger Hund. Er ist ein harter, unermüdlicher und sehr intelligenter Arbeitshund. Fremden gegenüber ist er manchmal eher reserviert. Die ursprüngliche Zucht auf Leistung war hart . Die Siedler züchteten nur mit den besten Treibhunden und den unbestechlichsten Wächtern. Diese Merkmale finden wir noch heute im ACD . Red Heeler, Blue Heeler, Queensland Heeler, Speckled Heeler…. das waren die ersten Namen des Australischen Cattle Dog. Er ist von den früheren Siedlern in Australien für die Treibarbeit an Kühen „entwickelt― worden . Die ersten importierten Hunde sahen vermutlich den Ahnen des Old English Sheepdogs ähnlich. Diese Tiere fühlten sich jedoch nicht wohl im heißen Klima und ihr langes Fell war völlig ungeeignet für die australische Vegetation. Anfangs 1830 importierte der Großgrundbesitzer und Rinderzüchter Thomas Hall blau getüpfelte Drover Dogs (eine Art Collie) aus Nordengland. Die Drover Dogs kreuzte er mit dem einheimischen Dingo. Ca. 10 Jahre später war dies eine etablierte Rasse, bekannt unter dem Namen „Hall`s Heeler„. Diese harten, genügsamen Arbeitshunde konnten halbwilde Rinderherden unter unangenehmsten klimatischen Bedingungen Hunderte von Kilometern durch schwierigstes Gelände treiben. Sie waren auch treue, unbestechliche Wächter und so wertvoll, dass die Familie Hall bis zum Tode von Thomas Hall im Jahre 1870 keine Hunde verkaufte . Der Austalian Cattle Dog ist ein Es ist schwierig, den Cattle Dog zu beschreiben. Es gibt ein breites Spektrum, vom liebenswürdigen, pflegeleichten Schmusehund bis zum anspruchsvollen dominanten Streber . Der ACD wird auch heute noch an der Herde oder als Hilfe in der Rinderzucht bzw . Milchwirtschaft ausgebildet und eingesetzt . Die dazu notwendigen Instinkte sind immer noch vorhanden . Als Familienhund ist er anspruchsvoll und sollte neben den täglichen Spaziergängen auch noch anders beschäftigt werden wie zum Beispiel durch Hundesport wie Agility , Obedience, Turnierhundesport , Discdogging, Trail, Vielseitigkeitssport. Der ACD ist ein Multitalent und gut zu erziehen, weil er seinem Meister gefallen will. Er ist in NATURAL HORSEMAN erscheint 6 x jährlich. Eure Fotos und Berichte über Eure schönsten Ritte nehmen wir gerne entgegen! DATEN & FAKTEN Australian Cattle Dog Größe: 43 cm bis 51 cm groß und 16 kg bis 25 kg schwer . Farben: Rot gesprenkelt (red spreckled) sowie Blau, Blau gesprenkelt (blue spreckled ) , Blau getüpfelt (blue mottled), immer mit lohfarbenen Abzeichen. Mit oder ohne Abzeichen an Kopf und Rutenansatz . der Lage selbständig zu denken. Hat er eine Aufgabe gut gemacht, erwartet er sofort eine Bestätigung. Rüden können sehr rangbewusst sein. Unsichere und inkonsequente Menschen sollten keinen ACD halten . Sie sind beliebte Reitbegleithunde, da sie einen wenig ausgeprägten Jagdinstinkt haben . Don Seite 3 AUSGABE 3/2007 MITTEILUNGEN DER WAA ECHTER SPORTSGEIST TROTZ ANGESCHLAGENER GESUNDHEIT: GELEBTER TRAUM DES SIEGFRIED ZIERLER Ein einmaliges Erlebnis für alle Reitbeteiligten: Traumritt durchs Meereswasser am Strand von Lignano Obwohl ich seit geraumer Zeit gesundheitliche Probleme habe, fühle ich mich zwischen meinen Reiterkollegen sehr gut integriert und schätze die mir zuteil werdende Rücksichtnahme sehr. So war es seit langem ein Herzenswunsch es zu schaffen, mit meinem Pferd dem Meeresstrand entlang zu reiten. Der Hufschmied Sigi Resch und der LKWFahrer Hubert hatten für mein Pferd und mich noch einen Platz frei für die Tour nach Lignano/ Sabbiadoro—Italien— wo es offiziell gestattet ist, in der Vor– und Nachsaison am Strand zu reiten. Nach ärztlicher Rücksprache war es vom 13. bis 16. April 2007 soweit. Musste ich doch neben dem Reiten viermal täglich eine module Bauchfelldialyse durchführen. Aber mit der Hilfe aller 7 Teilnehmer wurde mein Traum war. Auf diesem Wege bedanke ich mich bei allen herzlichst, die mir dieses einmalige Erlebnis ermöglicht haben! Siegfried Zierler, Wanderreitführer Country-Fest und Lagerfeuerromantik Wie jedes Jahr so auch heuer: Die Mitglieder des Freizeit– und Wanderreitclubs RCMP-RANCH (Freunde der Royal Canadian Mounted Police) veranstalten am Samstag, 9, Juni 2007 das beliebte Country-Fest in 8350 Pertlstein/Steiermark auf der RCMP-RANCH. Als Top-Gruppe konnte die Countryband KEOMA engagiert werden, die im überdachten Rountpen zum Tanz aufspielen. Die Vereinsmitglieder freuen sich schon heute, wenn viele Mitglieder der Wanderreiter -Akademie bei diesem netten Abend auftanzen! NATURAL HORSEMAN Seite 4 Auch die Wanderreiter-Akademie-Austria braucht viele Mitglieder GROSSE WERBEAKTION FÜR MITGLIEDERZUWACHS In extrem kurzer Zeit schon ein begehrtes Stück: Das wunderschöne, handgefertigte Silber/Gold-Buckle der Wanderreiter-Akademie-Austria wird in Handarbeit in Mexiko hergestellt — jedes einzelne ein Unikat! Wie jede Organisation braucht auch die Wanderreiter-Akademie-Austria Mitglieder, um Ihren finanziellen Anforderungen gerecht zu werden. Die Mitgliedsbeiträge werden ausschließlich zur Erlangung der Zwecke und Ziele der Akademie veranlagt, gilt es doch, eine Vielzahl von Lehrmaterial, Ausbildungsbroschüren und vieles mehr anzuschaffen. Um es den einzelnen Mitgliedern zu „erleichtern“, neue Freunde der Akademie anzuwerben, haben wir uns entschlossen, dies ein klein wenig „leichter“ zu machen. Und deshalb gibt es für diejenigen, die beginnend mit Juni 07 bis Ende 07 die meisten neuen Mitglieder bringen, besondere Belohnungen: 1. Platz: Custom-made Chinks (handgefertigte KurzChaps der Spitzenklasse, gesponsert von der Lederwerkstatt „Don― Schmidt, Also: Mitmachen lohnt sich sicher. Einfach den Reiterfreunden, Reiterkollegen und auch sonstigen Pferdeliebhabern von der sicher guten Idee der Akademie erzählen und sie begeistern. Wert ca. Euro 800.2. Platz: Custom-made Satteltasche für Wander– u. Westernreiter, handgefertigt, gesponsert von der Lederwerkstatt „Don― Schmidt, Wert ca. Euro 400,3. Platz: WAA Silber Buckle, die edle Silberschnalle, in Mexiko für die Akademie in Handarbeit exclusiv hergestellt. Wert: Euro 140,Kann auch gekauft werden: Silber/Gold-Buckle der WAA 3. 1. G`scheid g´red am Stammtisch: Diesmal auf der REINTAL RANCH in Hart bei Graz 2. Der 2. Stammtisch findet am Samstag, 16. JUNI 2007 um 17.00 Uhr auf der Reintal Ranch — 8075 Graz, Reintalstr. 45 statt. Diese Einladung richtet sich selbstverständlich an alle Mitglieder, deren Freunde und Familienangehörige und alle Reitbegeisterten und Pferdefreunde! Seite 5 NATURAL HORSEMAN P H I L I P P L E L J A : V O M C O W B O Y Z U M REITER-PROFIL B U N D E S L Ä N D E R - O B M A N N immer schon fest: „Ich will Cowboy werden!!!― Also stellte sich mir nie die Frage des Reitstils und ich besuchte einige Kurse beim Westerntrainer Reinhart Hermann. Nach einigen Turnieren, u.a. auch in der Steiermark beschloss ich, den Westernreitwart zu machen. Die Prüfung legte ich 1999 in Ilz (Reitstall Kundegraber) ab. So wurde ich mit 18 Jahren der (damals) jüngste Westernreitwart Österreichs. Bundesländer-Obmann Sektion Kärnten: Philipp Lelja Auf diesem Wege möchte ich mich als BundesländerObmann der WAA—Sektion Kärnten vorstellen: Ich heiße Philipp Lelja, bin 25 Jahre alt und betreibe gemeinsam mit meinen Eltern eine kleine Wirtschaft in Keutschach am See. Seit ich denken kann haben wir Pferde zu Hause. Mein Vater Günther züchtete Warmblutpferde und ich saß als Kind schon im Sattel. Mit 14 Jahren erhielt ich mein erstes eigenes Pferd, einen Haflo-Araber namens „Gamesch“ und der „Virus Pferd― erfasste mich mit voller Wucht. Für mich stand Doch meine eigentlichen Vorstellungen des Reitsports und des Zusammenseins mit meinem treuen Weggefährten spielten sich weit weg von Reitbahnen und Hallen ab. Ein Jahr später wandte ich mich dann vom Turniergeschehen ab und absolvierte die Prüfung zum Wanderreitführer. Seitdem verbringe ich soviel Zeit wie möglich auf Touren quer durch Kärnten und Österreich. 2003 erfuhr ich durch eine Ausschreibung in den „Western News― von einem Cattle Drive in der Steiermark und lernte auf diesem Weg Mounty Sablatnig kennen und wir verbrachten einige Stunden am Lagerfeuer. Wir diskutierten damals über die Freizeitreiterei und wie wir das Niveau der Reiter heben könnten. Als Mounty dann mit der Idee der „Wanderreiter Akademie Austria“ kam, war ich sofort davon begeistert und trat als Mitglied bei. Am 4. Mai 2007 lud ich ihn nach Kärnten ein, um die „Akademie― bei einem Reiterstammtisch vorzustellen. Die Anwesenden waren so interessiert, dass an diesem Abend 16 (!) neue Mitglieder beitraten. Im Zuge des Abends wurde ich von den Gründern der Akademie, Mounty Sablatnig und Detlef „Don― Schmidt zum Bundesländer-Obmann der Sektion Kärnten ernannt. Nun werde ich all meine Kraft dafür aufwenden, mein Wissen und meine Erfahrung weiter zu vermitteln und hoffe, den Anforderungen gerecht zu werden. Phil Lelja Tagesworkshop Pferdemassage Nach traditioneller chinesischer Massage—TUINA und Akupressur Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde Viele Sport– und Freizeitreiter stellen heute immer höhere Ansprüche an Ihr Pferd. Sie vergessen dabei häufig, dass Ihr Sportpartner wie jeder Athlet nicht nur Trainingspausen, sondern auch aktive Entspannungsphasen benötigt. Ein tägliches Warm-up, ein Stretchingprogramm oder eine Massage, alles woran wir beim Sport denken, kann auch das Wohlbefinden des Pferdes steigern. Pferde, die bereits mit Bodenarbeit und anderen Aufgaben konfrontiert wurden, haben durch veränderte Verhaltensweise aufgezeigt, wie wichtig Abwechslung und Erholung sein kann. Kurs: Donnerstag, 7. Juni ab 09.30 STYRIAN PAINT HORSE RANCH— 8044 Graz, Föllingerstr. 37, Tel. o664 896 18 84 Seite 6 REITER-PROFIL NATURAL HORSEMAN FENA-ÜBUNGSLEITERIN ELKE HANSEN de begeisterte. Doch diese Kunststückerln mache ich gerne mit Emely, einer 8 jährigen Haflingerstute in Besitz meiner Tochter, die sich als zirkustechnisch begabt erwiesen hat. Gerne stiehlt sie anderen Pferden die Show… Sie fordert, im Gegensatz zu meinem „Großen“, keine stundenlangen Ausritte einobwohl ich auch mit ihr schon sehr erfolgreich an einem achtstündigen Gaude-Orientierungsritt teilgenommen habe. Da meine Tochter seit einiger Zeit mehr voltigiert als reitet, habe ich vor kurzem so nebenbei die Voltigierübungsleiter-Ausbildung gemacht. Jetzt bin ich also eine waschechte FENAÜbungsleiterin! Elke Hansen mit „Emely“, der 8-jährigen Hafi-Stute ihrer Tochter Sara Hallo, ich heiße Elke Hansen, bin 37 Jahre alt und wohne in Graz. Und das wichtigste: „liiert“ bin ich seit fast drei Jahren mit Cookie, einem 11-jährigen Pinto. Angefangen hat meine Reitbesessenheit durch meine Tochter Sara: als sie ihre ersten Reitstunden nahm, wurde mir das Zuschauen zu langweilig und ich wollte es selbst einmal versuchen. Und dann war es auch schon passiert: nach einem halben Jahr Reitunterricht MUSSTE ich unbedingt mein eigenes Pferd haben. Leider stellte sich bald heraus, das diese Stute zwar mutig wie eine Löwin und daher ein wunderbares Ausreitpferd war, aber sowohl das Reiten im Viereck (wo wir deshalb selten bis nie anzufinden waren) und alles, was kleiner war als sie (sprich Ponys, Hunde, Hühner- und Kinder) hasste. So beschloss ich, falls ich das Pferd an einen guten Platz verkaufen könnte, mir ein anderes, kinderliebes Pferd zu suchen. Und so geschah es, dass Cookie in mein Leben trat. Es war Liebe auf den ersten Blick, obwohl er sich anfangs nicht gerade als pflegeleicht erwies. Er hatte anscheinend jegliches Vertrauen in die Menschheit verloren und war fürchterlich schreckhaft; so reichte oft sein eigener Schatten für einen mittelgradigen Nervenzusammenbruch. Trotzdem schaffte ich mit ihm nach ½ Jahr den Reiterpass, und ich war sehr stolz auf ihn, dass er soviel gelernt hatte und in der Prüfungssituation zu mir stand. In nächster Zeit stehen mehrere Westernreitkurse- dann natürlich mit Cookie- einige Orientierungsritte und die Ausbildung zum Wanderreitführer auf dem Programm .Im September ist dann endgültig das WRC (das wir verletzungsbedingt im Vorjahr nicht gemacht haben) geplant. Und dazwischen erhole ich mich bei meinen geliebten, möglichst langen Ausrittenaber davon werde ich euch ein anderes mal berichten… Man sieht sich hoffentlich mal bei einem Kurs oder bei einem Treffen der WAA, so long, ELKE Ein herrlicher Ausritt mit Cookie... Meine große Leidenschaft blieb jedoch immer das Ausreiten und nicht das „Sandkastenspielen“ im Dressurviereck (daher war ich von der Idee einer Wanderreiterakademie auch gleich so begeistert!!!). Ich besuchte mit Cookie zwei NHT-Kurse bei den Mantlers, und unsere Beziehung wurde zusehends besser. Auch ein Orientierungsreitkurs festigte unsere Beziehung- noch nie bin ich soviel bergab galoppiert wie bei diesem Kurs und beim anschließenden Orientierungsritt, dafür belegte meine Mannschaft aber eine gute Platzierung… Überhaupt bilde ich mich gerne weiter: so standen auch ein Longierkurs und die Ausbildung zum Pferdesamariter auf dem Programm. Spaßhalber auch ein Zirkuslektionenkurs, der meinen Bunten aber nicht gera- Ausbildungs-Termine: (Info: 0664/2776003) IMPRESSUM Wanderreiter-Akademie-Austria Vereinigung Sicheres Reiten KÄRNTEN: Wanderreiter/Geländereiter (Basiskurs) Freitag, 8.—Sonntag, 10. Juni 07 bei Philipp Lelja in Keutschach Pertlstein 84 8350 Fehring Satz, Grafik u. für den Inhalt verantwortlich: Raimund „Mounty― Sablatnig Telefon: 0664-2776003 Mail: [email protected] Seite 7 AUSGABE 3/2007 MITTEILUNGEN DER WAA BEI MEHRTÄGIGEN WANDERRITTEN MIT DEM HAUCH DER PIONIERE WANDERREITEN MIT PACKPFERDEN Wer auf einem Wanderritt auf alle zu Hause gewohnten Bequemlichkeiten nicht verzichten möchte, braucht ein Packpferd. Ihm bürdet er als Traglast alles Gepäck, Ausrüstung und für das Leben „im Wald und in der Flur― unverzichtbare Gut auf. Damit das Reiten mit dem Packpferd nicht zu einer zusätzlichen Belastung wird, abgesehen vom Füttern und Pflege, muss es nach Größe, Gang und Temperament gut zum Reitpferd passen. Für diese Aufgabe muss es vor Antritt eines Wanderrittes entsprechend vorbereitet werden. Die besondere Ausrüstung des Packpferdes wird auch von der Traglast bestimmt werden. Wenn die mitzuführende Last nach Art, Menge und Gewicht nicht allzu sehr ins Gewicht fällt, mag als Packsattel ein Western– oder Trachtensattel genügen. Sind gewichtigere Mengen mitzuführen, wird man auf einen ausgesprochenen Packsattel oder ein Tragegestell nicht verzichten können. Da und dort sind im Handel noch Packsättel und Tragegestelle aus Beständen des Heeres zu haben. Tragesättel wurden und werden auch von den Gebirgsjägern benutzt und sind sehr wahrscheinlich auch im Fachhandel zu erhalten. (Die WAA empfiehlt die Kanadischen Säge- Mit dem Packpferd kann man vieles mitnehmen, auf das man bei ausgedehnten Ritten nicht verzichten will bocksättel, da sie trotz extrem geringen Gewichtes äußerst robust und haltbar sind. Anmerkung) Als Zaumzeug wird eine Wassertrense empfohlen, weil die Einwirkung auf das Pferd dadurch sicherer wird, andere wiederum begnügen sich mit einem Stallhalfter. Zum Packsattel gehören auch immer das Vorder– und das Hinterzeug. Geführt wird das Packpferd wie ein Handpferd, falls es ausgebunden wird, immer nur rechts. Der Führzügel wird in den linken Trensenring geschnallt. Durch das Ausbinden darf das Packpferd nicht nach rechts gestellt werden, sondern es soll die zum Geradeausgehen notwendige Hals– und Kopfstellung behalten. Zum Ausbinden ohne besonderen Ausbindezügel wird empfohlen, den rechten Trensenzügel durch einen zusätzlichen Riemen mit Schnallen und Schlaufen zu verlängern. Den linken Trensenzügel verlängern wir auch, aber durch einen Lederriemen mit Handschlaufe. Beim Reiten mit Packpferd muss mit ganz besonderer Sorgfalt gesattelt und gegurtet werden. Vor allem muss die Last gleich- mäßig auf beide Seiten verteilt werden, um Drücke zu vermeiden. Bei langen Ritten sollten wir immer ein Auge für das Packpferd und dessen Last haben und durch längere Rasten, häufiges Tränken und gute Pflege für Marscherleichterung sorgen, da die tote Last das Packpferd stärker fordert als die Last des Reiters das Reitpferd. Galoppaden sind mit einem Packpferd absolutes Tabu und gehören lediglich in schlechte Westernfilme. Historisches aus dem res idealer nicht sein konnte. Von nun an eroberte der SägebockPacksattel den amerik. Westen. Der Pennsylvaniendeutsche Georg Decker konstruierte 1804 für die Waldsquatter in Kentucky einen Leichtgewicht-Sattel aus einem Bandeisengestell mit verstellbaren Rundbügeln und Segeltuchüberzug. Dieser (Decker-Packsattel) erwies sich für lange Märsche durch Wald – und Bergland als optimal nützlich, so dass ihn viele Cowboys heute noch verwenden. Warum sich die US-Armee nicht eines der bewährten Packsättel bediente und eine eigene Konstruktion (McClellan-Packsattel) einführte, ist nicht ganz verständlich. Vielleicht legte man Wert auf eine Kombination zwischen Reit– und Packsattel, so dass man zur Not auch auf dem Packsattel reiten konnte. Es gibt keinen anderen Grund, warum der McClellan-Packsattel voll ledergepolstert war und sitzlehnenartige Sattelbäume besaß. Praktisch waren sie nicht sonderlich für den Transport von Packen. Wilden Westen Der Packsattel wurde von spanischen Eroberern nach Amerika gebracht. Er bestand aus einem mit schwerem Filz unterlegten, halbkreisförmigen Holzgestell, das mit einem Bauchgurt und mit Riemen um Hinterhand und Brust unverrückbar festgehalten wurde. Aus diesem span. Packsattel entwickelten die Prärieindianer, nachdem sie mit dem Pferd vertraut geworden waren, den Indianerpacksattel, bei dem Hirschgehörn das Holzgestell ersetzte. Diese Sättel erinnerten die Pelzhändler und Trapper entfernt an einen Sägebock, und sie fanden sehr bald heraus, dass diese Form für das Befestigen von Häuteballen beiderseits des Packtie- Es gibt eine Vielzahl von Verschnürungs-Methoden, um die zu transportierende Last sicher zu befestigen. Mehr davon in der nächsten Ausgabe! SERIE Seite 8 AUSGABE 3/2007 MITTEILUNGEN DER WAA Teil 2 ORIENTIERENSO FINDEST DU DICH IM GELÄNDE ZURECHT Zu guter Letzt ist, wenn unser Orientierungssinn versagen sollte, zum Glück auf den unserer Pferde Verlass. Wer hätte als Freizeitreiter es nicht schon auf einem Ausritt erlebt, dass unser treuer Weggefährte wie sollte er es denn auch wissen, dass wir heute einen anderen Weg als den der letzten Tage reiten wollten - plötzlich ohne unser Zutun an jener Weggabel Richtung Stall/ Heimat abschwenken wollte. Auf all diesen Ritten haben wir gelernt, uns ohne Karte und Kompass zurechtzufinden. Gewiss, es waren keine großen Überlandritte, allenfalls Halbtages- oder auch einmal ein Ganztagesritt darunter. Aber worauf es ankam, das haben wir auf diesen Ritten gelernt: uns mit Hilfe von festen Punkten - Marschrichtungspunkten - im Gelände zurechtzufinden. Himmelsrichtungen erkennen Nun habe ich die Gestirne nicht vergessen, sondern nur als bewegliche Punkte an den Schluss gestellt. Aus Kindertagen kennen wir alle den Vers: „Im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter.― Dabei erinnern wir uns, dass die Türme der Kirchen fast immer im Westen liegen, der Altarraum (Apsis) im Osten. Auch auf den Friedhöfen zeigen die Inschriften der Grabsteine meist nach Osten, weil von dort aus das Licht des Auferstehungsmorgen erwartet wird. Wenn ich also weiß, welchen Weg die Sonne vom Aufgang bis zu ihrem Untergang nimmt, dann kann ich mit ihrer Hilfe immer meinen Standort feststellen und mich im unbekannten Gelände orientieren. Wichtig ist das vor allem, wenn wir größere Waldungen - die es ja zum Glück in unserem Vaterlande noch gibt - durchreiten wollen. Die Vielzahl der Wege und der Fahrspuren lässt oft nicht zu, sich ihnen zu überlassen, um das Ziel zu erreichen. Unmerklich würde man in die Irre geführt, wenn es nicht die Sonne gäbe. Text u. Grafik aus: Wolfgang Kresse—Wanderreiten Fortsetzung von 2/2007: Bestimmen der Himmelsrichtung ohne Kompass mit Hilfe von Sonne Sonne und Uhr Gestirnen Trigonometrischen Himmelsrichtung erkennen mit Hilfe von Uhr und Sonne Punkten Kirchen (Apsis im Ost.) Grabsteinen (weisen in der Regel nach Westen) Mit Hilfe der Sonne: Der Blick zu ihr nach oben hilft in solchen Fällen. Die Himmelsrichtung des zu erreichenden Tageszieles liegt ja fest. So weiß man also - abhängig ist das natürlich von der jeweiligen Tageszeit und dem damit verbundenen unterschiedlichen Stand der Sonne - dass wir die Sonne entweder vor, hinter oder rechts oder links zur Seite haben müssen. Es gibt Faustzahlen und Faustregeln, die man kennen sollte. Viele Taschenkalender haben in ihr Kalendarium auch die Angaben für das Auf– und Untergehen nicht nur der Sonne, sondern auch des Mondes aufgenommen. Die Sonne steht, Abweichungen durch die jeweilige Ortszeit lassen wir außer acht, in folgender Himmelsrichtung: um im Schatten fällt nach 6 Uhr Osten Westen 9 Uhr S/Osten N/Westen 12 Uhr Süden 15 Uhr S/West N/Osten 18 Uhr Westen Osten Norden Mit Hilfe von Sonne und Uhr: Die Himmelsrichtungen können wir auch mit Hilfe von Sonne und Armbanduhr feststellen. Es gibt folgende Regel: Man hält die Uhr waagrecht auf der flachen Hand und dreht sie so, dass der Stundenzeiger (kleiner Zeiger) auf die Sonne zeigt. Dann halbiert man die Strecke zwischen kleinen Zeiger und der 12 auf dem Ziffernblatt. Wir haben dann vormittags genau die Südrichtung. Nachmittags - also ab 12 Uhr - halbieren wir die Strecke zwischen 12 und dem Stundenzeiger, die der kleine Zeiger bereits durchlaufen hat, und haben dann die Südrichtung. Was aber bei Nacht? Bei Nacht sind alle Katzen grau. Und da wir uns auf unseren Ritten abseits der großen Straßen bewegen, leuchten uns keine Straßenlaternen. Fortsetzung folgt!