Bandelier N. M. - USA

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Bandelier N. M. - USA
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Bandelier N. M.
Beigesteuert von Wolfgang
Sonntag, 23. September 2007
Letzte Aktualisierung Samstag, 10. Januar 2015
Das Bandelier National Monument liegt im Nordwesten von New Mexico, etwa eine Autostunde westlich von Santa Fe.
Den Status eines National Monuments hat dieser Park am 11. Februar 1916 erhalten. Zuerst wurde das Monument von
der US Forstbehörde verwaltet, bevor es 1932 vom National Park Service übernommen wurde.
Seinen Namen verdankt der Park dem gebürtigen Schweizer Adolph F. A. Bandelier. Der Anthropologe durchstreifte
dieses Gebiet von 1880 bis 1886 auf der Suche nach prähistorischen Ruinen und Hinterlassenschaften der PuebloIndianer. Er war der erste Völkerkundler, der sich eingehend mit den prähistorischen Indianerkulturen im Südwesten
beschäftigte.
Die einst hier lebenden Indianer kamen aus den weiter westlich liegenden Gebieten der Pueblo-Indianer und fanden im
Bereich des heutigen Monuments ideale Lebensbedingungen. Sie besiedelten dieses Gebiet von etwa 1200 bis 1550
nach Christus. Die Indianer lebten zuerst in natürlichen Felshöhlen der Tuffsteinwände. Sie vergrößerten die zahllosen
Aushöhlungen und verbanden diese zum Teil miteinander. Große Höhlen dienten vermutlich als Kiva (Raum für Zeremonien),
während kleine Hohlräume als Lagerstätten genutzt wurden. Später wurden an die Felswände Steinbauten angelehnt und
somit der verfügbare Wohnraum deutlich erweitert. Erst ab dem 14. Jahrhundert lösten sich die Indianer von den
Felswänden und bauten frei stehende Pueblos. Das größte Pueblo war das Tyuonyi, das genau gegenüber den
Felswohnungen errichtet wurde. Dieses halbrunde Pueblo bestand aus 3 abgestuften Stockwerken und enthielt etwa 400
Räume. Leider sind von dem Pueblo nur noch die Grundmauern vorhanden. Bis ins 15. Jahrhundert waren die
Felswohnungen sowie die Pueblos gleichzeitig bewohnt. Mitte des 16. Jahrhunderts verließen die Indianer das PajaritoPlateau und siedelten in das Tal des Rio Grande River über.
Der Park liegt auf einer Höhe von etwa 1800 bis 2500 m und zählt pro Jahr bemerkenswerte 300.000 Besucher, obwohl er
nicht an den Hauptrouten der Touristenströme liegt. Dieser Andrang kann in den Sommermonaten zu längeren Wartezeiten
an den Parkplätzen am Visitor Center führen. Wer das Bandelier N.M. besucht, bekommt einen Einblick in die Geschichte,
Kultur, Lebensweise sowie Bau- und Handwerkskunst der einst hier lebenden Indianer.
Die Zufahrt zum Bandelier N. M. erfolgt ab Santa Fe in Richtung Norden über die Highways US 84/285, NM 502 und SR
4. Kurz nach dem Parkeingang teilt sich die Parkstraße. Rechts geht es zum Juniper Campground, während man links nach
etwa 2 Meilen in den flachen Frijole Canyon einfährt und nach knapp einer weiteren Meile das Ende der Straße erreicht.
Dort befindet sich das touristische Zentrum des Parks einschließlich dem Visitor Center und dem angegliederten Museum.
Hier startet auch der Ruin Trail. Auf dieser nur während der Öffnungszeiten des Visitor Center zugänglichen und viel
begangenen, 1,6 km kurzen Wanderung kann man die Überreste des Pueblos Tyuonyi sowie die Räume in der
Tuffsteinwand besichtigen. Am Wegesrand findet man einige Erklärungstafeln, aber auch kleine Pfosten mit Nummern.
Hierzu kann man sich im Visitor Center eine Broschüre mitnehmen, die über die Besonderheiten an jeder Ziffer informiert.
Im Park befinden sich schätzungsweise 3000 bis 8000 archäologische Stätten, von denen bis heute nur ein kleiner Teil
freigelegt und den Besuchern zugänglich ist.
Durch den bewaldeten Frijole Canyon fließt der ganzjährig Wasser führende El Rito de los Frijoles, was so viel wie
Bohnenbach heißt. In diesem Canyon sowie in der Bandelier Wilderness finden Wanderer insgesamt rund 70 Meilen
Wanderwege. Einige Trails - darunter ein schöner Abstieg entlang der Frijole Falls zum Rio Grande - beginnen am
Parkplatz vor dem Visitor Center, aber auch entlang der SR 4, die auf vielen Meilen die Parkgrenze bildet.
Das Bandelier N. M. liegt in keiner der vier amerikanischen Wüsten, dennoch ist die Vegetation abseits von Bächen und
Flüssen an die Trockenheit angepasst. Am augenscheinlichsten sind die meist lockeren Baumbestände aus Wacholderund Kiefernarten, aber auch Laubbäume wie z. B. Ahorn sind hier anzutreffen. Zwischen den Bäumen und auf freien
Flächen breiten sich Gräser und Sträucher aus, dazwischen findet man einzelne Kakteen und Agaven.
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Die Tierwelt ist, wie in den meisten Trockengebieten, überwiegend nachtaktiv. So durchstöbert schon einmal ein Stinktier in
der Nacht den Campground auf der Suche nach etwas Fressbarem. In der Morgen- sowie in der Abenddämmerung sind
oftmals Maultierhirsche zu beobachten. Weiterhin leben Füchse, Kojoten, Waschbären, Erd- und Baumhörnchen, dazu viele
Vogelarten, Eidechsen und Schlangen im Park. Im Sommer finden in den Abendstunden geführte Touren zur
Fledermaushöhle im Long House statt. Leider kehrten die Fledermäuse im Jahr 2003 nicht zu dieser Höhle zurück, doch man
hofft, sie finden in den kommenden Jahren wieder hierher.
Nordöstlich des Bandelier N. M., an der SR 4, liegt eine Exklave des Monuments. Dort kann man auf einem
Rundwanderweg die Ruine des Pueblos Tsankawi besichtigen.
Das Visitor Center mit Museum (am Ende der Parkstraße) informiert über die Geschichte und Lebensweise der Indianer im
Parkgebiet. Es hat eine umfangreiche Ausstellung mit einer Pueblo-Nachbildung, prähistorischen Werkzeugen und
Töpfereien. Für weitere Auskünfte stehen Parkranger zur Verfügung, die auch die Genehmigungen für Übernachtungen im
Hinterland ausstellen.
Im Park befinden sich außer dem Juniper Campground (in der Nähe des Parkeingangs) keinerlei
Übernachtungsmöglichkeiten. Unterkünfte, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Los Alamos, White Rock,
Española und Santa Fe.
Mehr Bilder zum Bandelier N.M. aus unserem Fotoarchiv.
Parkkarte:
www.nps.gov/common/commonspot/customcf/apps/maps/showmap.cfm
Plan für Los Alamos und White Rock Vicinity:
http://www.nps.gov/band/planyourvisit/upload/los%20alamos%20white%20rock%20map.pdf
Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Wolfgang für die Erstellung dieser Präsentation.
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