Bericht European Masters Championships 2013 in Eindhoven

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Bericht European Masters Championships 2013 in Eindhoven
Bericht European Masters Championships 2013 in Eindhoven
Unter dem Motto ´Fitness, Friendship and Understanding` fanden vom 31.08 bis zum 07.09.2013 die 14.
Europameisterschaften der Masters im Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen und Freiwasserschwimmen
statt. Der Austragungsort ist das ´Pieter van den Hoogenband Zwemstadion` im niederländischen Eindhoven.
Auch der Zusammenschluss der Masters Synchronschwimmerinnen des Ersten Sodener Schwimmclub 1927 e.V. und des
Rüsselsheimer Schwimmclub wollten an diesen Europameisterschaften teilnehmen und bereiteten sich darauf intensiv im
regulären Training und in zahlreichen Wochenend-Trainingseinheiten darauf vor.
Bereits am 29.08.2013 bricht die Mannschaft mit zwei Bussen und wie immer viel Gepäck nach Eindhoven auf. Während am
Tag der Ankunft nur die Lage im gut ausgestatteten Pieter van den Hoogenband Schwimmstadion von den
Schwimmerinnen und der Restlichen Crew, bestehend aus Coaches, Teamern und Wertungsrichtern in Augenschein
genommen wird, wird bereits am darauffolgenden Tag zum ganztäglichen Training angetreten.
Noch ist es recht ruhig in dem großzügigen Springerbecken in dem die Synchronschwimmerinnen antreten sollen, endlich
ein Becken in dem man sich so richtig austoben kann, weil es riesig ist. Erste Unsicherheiten bietet die Höhe des Podestes,
von dem mit der Landbewegung aus gestartet wird, es ist rund einen Meter hoch und knarrt ordentlich beim Absprung von
sechs bis zehn Schwimmerinnen ins Wasser.
Die ganztägige Trainingseinheit am Freitag erweist sich als höchst sinnvoll und viel entspannter als auf anderen
Meisterschaften und die Schwimmerinnen aus Hessen starten am Samstag mit einem guten Gefühl und hochmotiviert in den
Wettkampf. Alles in allem können die Schwimmerinnen mit zwei Starts an einem Tag rechnen. Während am Samstag noch
mit schwarzem Badeanzug, weißer Badekappe und dezenter Schminke gestartet wird, wartet am nächsten Tag bereits die
große Show mit den bunten, mühevoll über das Jahr hinweg bestickten Badanzügen, der knalligen Schminke und den
kunstvoll gestalteten Dutten, für dessen Herstellung es eigens einen Gelatine Raum gibt! Ein Umstand für den die
Schwimmerinnen sehr dankbar sind, da das Festmachen der Dutte mit Gelatine oft eine große Schlepperei von
Wasserkochern und dem wahrlosen Suchen von Steckdosen im Schwimmbad darstellt.
Sonntag zieht das Wettkampfprogramm nach dem eher entspannten Samstag deutlich an. Christiane Golla und Sylvia
Thomas legen mit ihrer Kurzkür, genau wie Kerstin Smolnik und Ulrike Zöller im Duett den 6. Platz als Grundstein für die
freie Kür im Duett.
Abends steht dann die Freie Kür Gruppe an. Bereits in der Technischen Kür der Gruppe am Samstagmittag kann das Team
des Ersten Sodener Schwimmclub sich mit deutlichem Abstand nach unten und nur sehr geringem Abstand nach oben auf
dem vierten Platz platzieren. Eine hohe Motivation für das Team in der freien Kür nochmal ordentlich nachzulegen und eine
Medaille zu sichern.
Als das Team Sonntagabend an den Start geht, passiert jedoch das, was man keinem Team wünscht: Die Gruppe spring
ein, legt eine sensationellen ersten Eindruck in der ersten Bahn mit einer gelungenen Hebefigur vor und plötzlich bleibt die
Musik aus. Große Verwirrung und Stille im Bad und bei der Mannschaft. Hilfe suchend sehen die Schwimmerinnen sich und
zu ihrem Coach um, die „Weiter!!!“ ruft. Also beginnt eine der Schwimmerinnen und anzuzählen, so wie es im Training am
Freitag und in den Wochen zuvor immer wieder praktiziert wurde und die Mannschaft schwimmt tapfer ohne Musik weiter,
während die Halle Ihnen kreischend vor Empathie zujubelt. Dann endlich der Pfiff der Schiedsrichterin. Die Schwimmerinnen
brechen ab und schwimmen an den Beckenrand. Große Verunsicherung macht sich breit, während die Schiedsrichterin die
Mannschaft konsultiert. Dürfen Sie nochmal starten, droht die Disqualifikation?
Es stellt sich heraus, dass die falsche Aufnahme abgegeben wurde, fünf Tracks sind auf der CD, nicht wie gefordert nur ein
zusammengeschnittener. Zur großen Erleichterung der Mannschaft dürfen sie nochmal starten und haben fünf
Startnummern Zeit, das Problem zu lösen.
Während im Callroom die restlichen Starterinnen, die auf ihren Auftritt warten, dem Team gut zureden und aus Mitgefühl
zujubeln, versucht der andere Teil des Teams aus Hessen mit Nachdruck eine andere Aufnahme aufzutreiben, mit der
ernüchternden Nachricht, dass keine andere Aufnahme vorhanden ist.
Nach weiterer Diskussion mit der Schiedsrichterin zeigt sie sich sehr kulant, und willigt ein, die Aufnahme fünf Tracks
hintereinander abspielen zu lassen.
Ein zweites Mal gehen die Schwimmerinnen an den Start und zeigen im zweiten Durchgang, dass die exzellente Ausführung
der ersten Bahn nicht nur Glück war, sondern dass Sie es dank hartem Training wirklich können. Die Musik läuft mit nur
kleinen Hängern bis zum Ende und die Gruppe performt die Kür mit Bravour bis zum Ende. Alle Heber und Springer werden
toll Ausgeführt und abgesehen von einer kleinen Unstimmigkeit ist die Kür mit großer Synchronität ausgeführt worden. Große
Erleichterung innerhalb der Gruppe.
Trotz diesem Erfolg ist die Unsicherheit in der Gruppe groß: Hat es nun für Bronze gereicht, oder hat dieser Umstand die
Gruppe die Medaille gekostet?
Und dann, als schon keiner mehr mit der guten Nachricht gerechnet hat, stürzt eine Schwimmerin der Schweizer
Mannschaft, die sich auf Platz zwei behaupten konnten, heran und zitiert die Schwimmerinnen des Ersten Sodener SC zur
Siegerehrung: Platz drei! Mit geringem Abstand konnte die Gruppe sich trotz aller Schwierigkeiten und Holprigkeiten
gegenüber dem Niederländischen Team durchsetzen, dass in der Technischen Kür noch auf Platz drei lag.
Überglücklich nehmen die Schwimmerinnen ihre Medaille entgegen und feiern auf dem Treppchen mit den Erst- und
Zweitplatzierten Mannschaften, sodass die Bühne wackelt. Ein grandioser Erfolg, der bis spät Nachts mit gutem Essen und
Sekt gefeiert wird.
Doch auch der Wettkampf ist noch nicht vorbei und es wird nicht geruht, bis alle Küren mit Erfolg geschwommen wurden.
Montagmorgen erzielt Svea Döhner im Solo den achten Platz und auch in der Kombination am Montagabend kann die
Gruppe aus Hessen mit Platz sechs einen glänzenden Erfolg vorweisen, zumal die siebte Schwimmerin die das Team
verstärkt, erst vor rund einem Monat dazu gestoßen ist.
Am letzten Wettkampftag stehen im finalen Abschnitt die freien Küren der Duette an. Hierbei können Kerstin Smolnik und
Ulrike Zöller in Ihrer Altersklasse den 6. Platz halten. Ebenfalls Behaupten sich Christiane Golla und Sylvia Thomas in der
freien Kür und verteidigen Ihre Platzierung.
Erschöpft und glücklich über die Erfolge und die allgemeine Stimmung im Wettkampf findet sich das Team aus Hessen mit
Helfern und Coach zu einem Abschließenden Abendessen ein und lässt seine Erfolge Revue passieren bevor es nach
Hause in das heiß ersehnte Kuschelbett oder die wohlverdiente heiße Wanne geht.
Alles in allem war es wieder ein riesen Spaß mit der Mannschaft vom ESSC und RSC, auch wenn die Nerven teils bis zum
Reißen gespannt waren, es manchmal hektisch oder unübersichtlich war oder es kleine Unstimmigkeiten im Team gab. Es
ist ein großes Privileg im Synchronschwimmen noch in einer solch großen Masters Mannschaft schwimmen zu können und
nach so einem Wettkampf wird einem bewusst, dass es die harte Arbeit und die harten Trainingseinheiten definitiv wert ist,
wenn man nach einem solchen Wettkampf erschöpft, aber glücklich nach Hause kommt.
Ein Bericht von Sylvia Thomas, die mit großer Freude auf die kommenden Trainingseinheiten, Wettkämpfe,
Schauschwimmen und Stunden in der Buchscheer mit ihrer Mannschaft entgegensieht.