Isabell Gromada 7-wöchiges Praktikum in der

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Isabell Gromada 7-wöchiges Praktikum in der
Erfahrungsbericht: Praktikum in der Fledglings Day Nursery in Manchester
Praktikantin: Isabell Gromada
Jeder Anglistik Student an der Universität Vechta muss einen Auslandsaufenthalt von drei Mona¬ten
im englischsprachigen Ausland vorweisen. Da ich diesen noch nicht vollbracht hatte, ent¬schloss ich
mich nach dem vierten Fachsemester über die Semesterferien für sieben Wochen ins Ausland zu gehen. Da ich bereits mehrmals in Großbritannien war und mir das Land mit seinen besonderen Charme
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keine Schwierigkeiten bei der Bewerbung.
Die Einrichtung ist ein Unternehmen das drei Standorte in Manchester hat und zwar in Stretford,
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Kinder an. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Kinder individuell in ihrer Entwicklung gefördert
werden. Während ihrer Entwicklung durchwandern die Kinder die verschiedenen Räumlichkeiten
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körperlichen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten der Kinder auf unter¬schiedlichste Weisen gefordert und gefördert. Durch unterschiedlichste Aktivitäten wird den Kindern neues Wissen vermittelt
und ihre Talente gefördert. Zusätzlich bereiten die Aktivitäten, wie der Schwimmkurs den die älteren
Kinder besuchen dürfen, eine Menge Spaß. Jeden Dienstag kommt zudem die Tanzlehrerin Claire
und Kinder die zwei oder älter sind können am Tanzunterricht teilnehmen. Außerdem werden die
Kinder musikalisch gefördert da einmal in der Woche der Musiklehrer Tom mit seiner Gitarre und
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eine Zugangsvoraussetzung die man auch in Deutschland erbringen muss wenn man mit Kin¬dern ar=%+#%2$8+'':$B0$(/2.%'#$0+,($"1$./0$3)'+7%+'+,(%$D9(4"2!07%"!2+0:$E+%0%0$(/=%$+,($!%!%2$%+2%$T%=9(4$
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erkundigt, die Dokumente übersetzen und beglaubigen. Dabei bin ich auf Germany Translation Service gestoßen. Nachdem ich per Email Kontakt her-gestellt habe, konnte ich mein Führungszeugnis
scannen und ebenfalls per Email zur Überset-zung senden. Ungefähr zwei Wochen später erhielt ich
gegen eine Gebühr von 30 Euro mein Führungszeugnis mit beglaubigter Kopie. Meine vollständigen
Bewerbungsunterlagen und das Führungszeugnis sendete ich an den Kindergarten und bekam bald
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ich mich bei unterschiedlichsten Mitbewohnerzentralen angemeldet und mich über mieten und die
Unterkunft in Wohngemeinschaften informiert. Leider war dies für den relativ kurzen Zeitraum von
sieben Wochen den ich in Manchester verbringen würde problematisch, da die meisten Vermieter ihre
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sind. Auf meine Anfragen bekam ich allerdings keine Antwort. Letztendlich beschloss ich Kirchengemeinden in Manchester anzuschreiben und anzufragen ob diese Unterkunftsmöglichkeiten hätten
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ich schon fast aufgegeben hatte, bekam ich eine positive Antwort von der St. Hildas Church, einer
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aus der Gemeinde verbringe und die restli¬che Zeit bei ihm und seiner Familie. Wöchentlich zahlte
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mich so gut in der Familie eingelebt, dass wir nach Ablauf der drei Wochen gemeinsam beschlossen,
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den Familienalltag mit einbezogen. Direkt an meinem ersten Wochenende in Manchester besuchten
wir das nahegelegene Stadt¬viertel Chorlton welches als Künstlerviertel bekannt ist. Am Sonntag
gingen wir in die Kirche und ich wurde sehr freundlich von der Gemeinde aufgenommen und lernte
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Öffentlichkeit zugänglich sind. Den Besuch eines oder auch mehrerer dieser stately homes kann ich
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Weise einzigartig.
Während meiner ersten Wochen im Kindergarten war ich in der Nursery Class, in dieser befan-den
sich die mit drei bis vier Jahren ältesten Kinder der Nursery. Diese würden die Nursery bald verlassen
und in die Schule gehen. Da in Großbritannien die Schulerziehung bereits mit fünf Jah¬ren beginnt.
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Überwiegend habe ich den Kindern vorgelesen oder versucht ihren Spielprozess durch sprachliche
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mit den Kindern zu arbeiten.
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So war zum Beispiel in der Gruppe auch ein autistisches Kind untergebracht, dieses musste ständig
beaufsichtigt werden, da es die anderen Kinder schlug und ihnen, so wie sich selbst Haare ausriss.
Auch konnte dieses vier Jährige Mädchen nicht selbstständig essen, deshalb wurde es von den Erziehern gefüttert. Auch diese Aufgaben übernahm ich. Allerdings musste ich während meiner Tätigkeit
keine Windeln wechseln und wurde meistens auch nicht zu Aufgaben wie dem Reinigen der Toiletten
herangezogen.
Der Tagesablauf in der Nursery war strukturiert um den Kindern gewisse Routinen beizubringen,
welche sie auch in der Schule haben würden. So gab es morgens um acht Uhr das Frühstück, um elf
Uhr gab es Dinner und um 15 Uhr Tea. Nach dem Essen gab es meisten eine Ruhephase, in welcher
Geschichten vorgelesen wurden oder die Erzieher mit den Kindern unterschiedliche Dinge, wie zum
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älteren Kindern statt. Auch diese Kinder mussten zum Beispiel selbstständig Essen und hatten Tanzund Musikunterricht. Allerdings hielten sie nach dem Mittagessen einen Mit-tagsschlaf von ungefähr
einer Stunde.
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begann und in der neue Kinder in die Nursery kamen, gemerkt, dass mehrere Ak¬tivitäten
mit den Kindern unternommen wurden und die
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zum Beispiel mit den Kindern ge¬backen oder
wir gingen zum See um Enten zu füttern und in
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An den Wochenenden habe ich viele Städtereisen gemacht, unter anderem nach Edinburgh,
London, Liverpool und Scarborough. Aber
auch in Manchester gab es viel zu sehen, wie
zum Bei¬spiel Media City, das futuristische
Stadtviertel in welchem die Fernsehsender angesiedelt sind und das an einem historischen
Schiffkanal liegt. Auch kulturell hat die Stadt
viel zu bieten, neben zahlreichen Museen und
Theatern wird auch viel veranstaltet, wie zum
U%+06+%'$.+%$T/F$34+.%$3/?4/.%$.+%$+,($1+4$/2geschaut habe. Außerdem hat Manchester ein
chinesisches Stadtviertel und auch die Curry Mile mit ihren asiatischen Restaurants und Geschäften
ist einen Besuch wert.
Der Auslandsaufenthalt in Manchester hat mich offener für kulturelle Unterschiede gemacht und
mich näher an mein Ziel des Lehramts gebracht. Da ich bisher noch nie über so einen langen Zeitraum
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Vorbereitung auf das Allgemeine Schulpraktikum, welches ich im nächsten Semes¬ter absolvieren
werde.
Kurzinfo Manchester
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