Festschrift Trachtenverein Wall 2007 Web

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Festschrift Trachtenverein Wall 2007 Web
100 Jahre
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G
1907 - 2007
Festschrift
© Woia Trachtler / mediaphant design 2007
Inhalt
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Grußworte des Schirmherrn
Grußworte des Gauvorstands
Grußworte des 1. Vorstands
Ortsgeschichte von Wall (erste Erwähnung)
Hochzeitspaare und Trachtler vor der Gründung
Gründungsgeschichte
Vorstände der Vereinsgeschichte
Chronik des Vereins
Aktive Plattler - Damals
Aktive Plattler - Heute
Kinderplattlergruppe
Blasmusik
Theater in Wall
Maibaum
Patenverein
Fahnen (alt und neu)
Jahresablauf des Trachtenvereins
Besonderheiten der Waller Tracht
Fundstücke (alte Bilder)
Vorstandschaft 2007
Festausschuß
Totengedenken
Festprogramm
Sponsoren
Mitglieder auf Vereinsfoto 1997
Vereinsfoto
Impressum
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Grußwort Schirmherr
Die Tradition unserer schönen oberbayerischen Gemeinde ist ganz besonders getragen von unseren
Trachtenvereinen.
Zum 100 jährigen Gründungsfest unseres Waller
Trachtenvereins „d`Höhastoana“ habe ich sehr gerne
die Schirmherrschaft übernommen. Es ist erfreulich,
dass auch die Kinder- und Jugendarbeit in unserem
Verein besondere Unterstützung findet.
Allen, die dem Verein in dieser langen Zeit mit ihrer
Mitgliedschaft die Treue gehalten haben, aber auch
ganz besonders den aktiven Mitgliedern, sei herzlich
gedankt.
Ich wünsche dem Jubiläumsfest einen vollen Erfolg und
allen Teilnehmern und Gästen erlebnisreiche Festtage
bei uns in Wall.
Lorenz Aigner
Bürgermeister
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Grußwort Gauvorstand
Der Trachtenverein Wall kann heuer auf sein 100 jähriges Bestehen zurückblicken. Hierzu darf ich der Vorstandschaft und allen Vereinsmitgliedern im Namen des
Oberlandler Gauverbandes recht herzlich gratulieren.
Es ist aber auch ein guter Grund, den gegenwärtigen
und zukünftigen Vereinsmitgliedern zu zeigen, dass
Brauchtum zu erhalten und das überlieferte Kulturgut
zu bewahren ist.
Die Tracht mit Stolz tragen und damit die Verbundenheit zu unserer bayrischen Heimat zeigen, das
ist unser aller oberste Aufgabe.
In den zurückliegenden 100 Jahren haben Sie bewiesen,
dass es möglich ist, Tracht und Brauchtum in ihrer
Lebendigkeit zu bewahren.
Ich wünsche dem Verein alles Gute für die Zukunft, den
Festlichkeiten einen guten Verlauf und auch weiterhin
kameradschaftliche Zusammenarbeit.
Treu dem guten alten Brauch
Hans Schwaiger
1. Gauvorstand
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Grußwort 1. Vorstand
Ein Jahrhundert ist nun vergangen, seit der Trachtenverein D`Höhastoana Wall gegründet wurde. Aus
diesem Anlass entbieten wir allen teilnehmenden
Trachtlern und Vereinen ein herzliches Willkommen.
Ein herzliches Grüß Gott aber auch allen Gästen, die
uns die Ehre ihres Besuches geben.
Wir werden uns bemühen, daß dieses Fest - getragen
von echter bodenständiger Tradition - einen nachhaltigen Eindruck auf alle Teilnehmer, Gäste, der Jugend, der
Bevölkerung unseres Ortes und der ganzen Umgebung
hinterlassen wird. Wir stehen auch in Zukunft zu unserer übernommenen Verpflichtung, für die Werte der
Treue zur Heimat, zum Brauchtum und zu unserem
hohen Kulturgut einzutreten.
Allen, die unserer Einladung folgen, danken wir für ihre
Teilnahme an unserem Ehrentag und möchten ihnen
schöne und frohe Stunden mit uns wünschen.
Hans Schäffler
Trachtenverein Wall
1. Vorstand
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Ortsgeschichte von Wall
Besiedelung durch das Kloster Tegernsee
Dafür kommt mit Sicherheit nur das Kloster Tegernsee
in Frage, das nach der Säkularisation und damit Enteignung ihres Besitzes im 10. Jahrhundert durch Herzog
Arnulf d. Bösen mit eigener Rodung und Besiedelung
sich wieder Besitz und Güter aneignete.
Die Entstehung von Wall kann man nach den wenigen
erhaltenen Quellen im 11. Jahrhundert annehmen.
Damals dürfte die Rodung und Besiedelung des
Waldgebietes zwischen Taubenberg und Mangfall einen
gewissen Abschluß erreicht haben. Von Wald kommt
auch der Name „Wall“. Interessant und auffällig ist
dabei die auch heute noch gut erkennbare ursprüngliche
Verteilung der einzelnen Höfe und dazu gehörigen
Fluren. Daraus kann man eine wohldurchdachte
Planung und Ausführung annehmen.
In den sog. „Teg. Traditionen“ erscheint erstmals der
Name Wall zwischen 1121- 1126. Hier wird u. a. ein
Zeuge Odalrich de Ualda genannt. Ebenso finden sich
hier noch weitere Ersterwähnungen: Höhenstein
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Ortsgeschichte von Wall
1127/47; Heigenkam (Praitenreut) 1153/63; Rainer und
Hössenthal 1186; Bernloh 1173/80; Einhaus 1217/42.
Markhaus war es zuerst St. Jakob in Gotzing und später
das Kloster Weyarn.
Das Kl. Tegernsee war auch bis auf wenige Ausnahmen
Grundherr der Waller Bauern. Fast alle werden im ältesten erhaltenen Urbar um 1250 erwähnt.
Das heutige Dorf Wall bestand ursprünglich nur aus der
Kirche und dem Maierhof. Dieser wurde 1515 abgeteilt
in den heutigen „Hupfauer“ und „Wirt“ (früher beim
Lippn). Ende des 16. Jahrh. kam noch das „Mesnerhaus“
(Kramer) dazu.
Während bis zum 19. Jahrhundert in Wall nur
hauptsächlich Landwirtschaft mit dem dazu nötigen
Handwerk betrieben wurde, brachte die Errichtung
einer Ziegelei in Heigenkam und einer Papierfabrik in
Müller am Baum viele neue Arbeitsplätze und Zuwanderung. Zudem erfolgte eine allgemeine Umstellung der
Landwirtschaft von der sog. Egartenbewirtschaftung
auf Viehzucht und Milchwirtschaft. Noch um 1860
hatte die Gemeinde Wall laut Kataster 3086 Tagwerk
Ackerland und nur 134 Tagwerk Wiesen !
In den schweren Krisenzeiten des 14./15. Jahrhunderts
u. a. auch als Folge der schrecklichen
Pest 1348/49 verödeten auch in Wall
mindestens 12 Hofstellen. Sie wurden
vom Grundherrn Kloster Tegernsee mit
benachbarten Höfen zusammengelegt
und einige erst im 16. Jahrhundert wieder geteilt und unter ihren alten
Namen selbstständig weitergeführt.
Für immer verschwanden folgende
„Lehen“ mit den schönen Namen:
Täberslehen, Kapferslehen, Stölzleinstattlehen, Humpoltsreuth und Velsloslehen. Neugründungen des 15./16.
Jahrhundert sind die „Sölden“ und
„Halblehen“: Kleinlehen, Neuhaus,
Hörndl, Kirchlehen, Pinkeneis und
Markhaus, deren Grundherr aber die
Waller St. Margarethen Kirche war. Bei
Beim „Poschn“, Nähe Oberdickl um 1910, wurde später abgebrochen.
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Ortsgeschichte von Wall
Kriege und Seuchen
1184) und Abt Rupert von Tegernsee (1155-1186), der
um das Präsentationsrecht an der „Ecclesia“ Wall geführt wurde. Dabei machte Tegernsee das Recht des
„unfürdenklichen Besitzes“ geltend und ging als Sieger
Wenn auch Wall selbst von den schlimmsten Grausamkeiten bei Besetzungen und Durchzügen verschont
geblieben sein mag, holte man sich doch immer unsere
Männer zu den Soldaten, die dann irgendwo in der Welt
ihre Freiheit, Gesundheit und meistens das Leben einbüßten. Außer den bekannten Namen auf dem
Kriegerdenkmal werden viele weitere Männer für
immer verschollen oder vermisst gelten, die aus dem 30
jährigen Krieg; Türkenkrieg 1683-1688; Spanischen und
Österreichischen Erbfolgekrieg und Russlandfeldzug
1812 nicht mehr heimkehrten. Auch das unendliche
Leid, die Sorgen, Trauer und Entbehrungen der Frauen
und Kinder darf nicht vergessen werden. Außer den 15
bei Sendling 1705 gefallenen Männern, fast alle
Familienväter, sind noch weitere 14 Waller bekannt, die
in den Münchner Spitälern „blessiert gefangen“ lagen.
Der Jüngste war 13 Jahre alt.
Schlimm mag auch die Pest 1633/34 gewütet haben.
Über 25 Hofübergaben oder Verkäufe nach Tod des
Vorbesitzers waren allein 1635 in Wall notwendig. 1743
schleppte der Hupfauerssohn Kaspar Mayr nach der
Rückkehr aus dem Lager in Braunau, als er angeblich
aus der Gefangenschaft entfloh, eine Seuche mit nach
Wall. Außer ihm starben im Hupfauerhaus innerhalb 5
Wochen noch 4 Personen.
Alte Ansichtskarte von Wall, ca. 1900
Kirche
hervor. In der „Conradinischen Bistumsbeschreibung“
1315 wird „Walde“ als Tochterkirche von Wester warngau mit Sepulturrecht (Begräbnisrecht) erwähnt.
Die Kirche Wall erscheint urkundlich erstmals anlässlich
des Streites zwischen Bischof Albert von Freising (1159-
Zwischen dem Pfarrer von Westerwarngau und „denen
von Wald“ gab es öfters Streit wegen der pfarrlichen
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Ortsgeschichte von Wall
terbaumeister Alex Gugler errichtet worden sein. Der
Turm wurde 1731 mit einer doppelten Kuppel oder
Zwiebel versehen. Die Barockisierung innen erfolgte um
1750 und wurde 1784 ergänzt. Hier arbeitete u. a. auch
der Waller Zimmermann, Maler und Schnitzer Georg
Faustner. Patronin der Kirche ist die Hl. Margaretha.
Rechte. So mussten 1416 Herzog Wilhelm und Abt
Oswald von Tegernsee und Augustinerchorherrn-Probst
Hans von Schäftlarn einen Streit beilegen. Unter Abt
Kaspar von Tegernsee brach 1453 abermals ein Streit
aus. Dieser entschied, dass „ die von Wald“ dem Pfarrer
Wilhelm von Westerwarngau jährlich um 20 Pfenning
mehr reichen sollen. Dafür musste dieser „die von Wald“
mit einem „Ehrbarn gelehrten und wohlgeleuten“
Priester versehen. Mit der Aufstellung eines eigenen
Vikars wurde auch das Taufrecht bewilligt. Bei dieser
Schule
1720 starb in Gmund der „Schulmeister“ Hans
Seestaller, der 1682 als „Winkelschullehrer“ in Bernloh genannt
wird. Ab ca. 1690 war Wolf Aumiller Mesner, Kramer und Schulmeister in Wall. Dieses Amt übernahmen auch seine Nachfolger.
Sie erhielten laut Kirchenrechnungen ab 1720 jährlich 4 Gulden
„wegen Haltung der Schuel und
Aufziehung der Uhr“.
Ab Anfang des 19. Jahrhunderts
nahmen sich die Pfarrer des
Schulwesens an. Schulstube blieb
Die Kirche mit dem 1910 / 11 gebauten Schulhaus, Aufnahme um 1920.
vorerst die Wohnstube des Mesners Simon Kohlhauf, dann das
Gelegenheit kam das „Guet auf der Leuthen“ das grund- Rainerzuhaus und ab 1835 unter Pfarrer Dasoer der
herrlich zum Kloster Tegernsee gehörte, durch Wechsel Pfarrhof. Nach vielen Schwierigkeiten wegen des „harzum Gotteshaus Wall, das nun daraus ein „Vicariats- ten Sinnes der Bauern“ gelang 1856 endlich der Bau
haus“ (Pfarrhof) errichtete.
eines Schulhauses an der Stelle des ehemaligen
Die heutige Pfarrkirche, ein spätgotischer Tuffsteinbau, Zehentstadels. 1874 wurde es vergrößert. 1910/11 baute
soll Anfang des 16. Jahrhunderts vom Tegernseer Klos- man schließlich das heutige Schulhaus.
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Hochzeitspaare und Trachtler vor der Gründung
1887
Thomas Weiland,
Hinterkaishofer
* 1862 Oberdickl
oo 1887 in Wall
Maria Grünwald
* 1860 Hupfauer
1912
Franz Kloiber
* 1883 Rinnentrad,
oo 1912 in Wall,
Elisabeth Seestaller
v. Neuhauser,
* 1888
1875
Ursula Müller,
spätere Ehefrau v.
Zimmerermeister Alois
Buchberger,
* 1853 in Wall,
oo 1877,
+ 1882
10
Hochzeitspaare und Trachtler vor der Gründung
ca. 1875
Familie Stielner,
Ludwiger,
Anton und Therese Stielner
mit Kindern Anton und
Therese
1888
Georg Berghammer,
* 1829, + 1916
oo 1863 Therese Baumann
* 1833, + 1924
ca. 1890
Johann Vogl, Daxer in Wall,
Haberermeister
* 1840,
+ 1900
11
Gründungsgeschichte
„Auffrischung der Gebirgstracht“
Laut Gründungsprotokoll vom 7. Mai 1907 wurde auf
Anregung mehrerer Burschen in Wall der Gebirgstrachten-Erhaltungsverein „Waxe Laba“ gegründet. Von
20 Gründungsmitgliedern wurde Johann Thalhamer als
1. Vorstand gewählt. Aufnahmegebühr war 1 Mark und
der vierteljährliche Beitrag 40 Pfennig.
Weibliche Mitglieder wurden offiziell erst ab 1910
erwähnt.
12
Gründungsgeschichte
Die bei der Gründung erstellten Statuten nennen
folgenden Zweck und Gründe des Vereins:
„Durch stets fröhliches Beisammensein
haben wir beschlossen, einen Gebirgstracht-Erhaltungsverein zu gründen. Es ist
unsere Absicht, durch Auffrischung der
kleidsamen Gebirgstracht, sowie Erler nung und Einübung des bekannten Schuhplattlertanzes, verbunden mit gemütlichem Beisammensein, einen Verein unter
dem Namen „Waxe Laba“ zu gründen“.
Als der 2. Vorstand und ein Mitglied beim
Gurken- und Radistehlen im Garten des Waller
Pfarrers erwischt werden, wird der neugegründete Verein überall spöttisch als „Radi-und Gurkenverein“ statt „Waxe Laba“ gehänselt.
Diese beiden bösen Buben werden am 13.
Oktober 1907 vom Verein ausgeschlossen und der
Verein ab 1908 nach dem uralten ehemaligen
Sedlhof Höhenstein als Gebirgstracht-Erhaltungsverein „Höhastoana Wall“ umbenannt.
Bild oben:
Zeitungsinserat anläßlich der 1. Jahreshauptversammlung 1908.
Rechts:
Das Wappen des „Höhensteiner“-Hofes, geschnitzt von Franz Stoib.
13
Vorstände der Vereinsgeschichte
1907 - 1908
Johann
Thalhamer
1929 - 1934
Johann Besel
1911 - 19??
Johann Bichler
1908 - 1910
Andreas Schöpfer
1947 - 1952
Johann Estner
1934 - 1947
Albert Stürzer
Ehrenvorstand
14
19?? - 1921
Max Bichler
1952 - 1955
Josef Estner
Vorstände der Vereinsgeschichte
1921 - 1924
Wilhelm
Mehringer
1955 - 1966
Johann Schrädler
Ehrenvorstand
1925 - 1929
Engelbert Meier
1924 - 1925
Josef Seidl
1978 - 1993
Anton Schrädler
Ehrenvorstand
1966 - 1978
Georg Rinshofer
Ehrenvorstand
15
Seit 1993
Hans Schäffler
Chronik des Vereins
07. Mai. 1907
Gründung des GebirgstrachtErhaltungsvereins „Waxe
Laba“ mit 20 Gründungsmitgliedern, zum Vorstand
wurde Johann Thalhamer gewählt.
07. Juni. 1914:
Ausser einem Bild von einer Fahnenweihe am 07. Juni
1914 sind leider von 1912 bis 1919 keine Aufzeichnungen mehr vorhanden.
Aus dem Stadtarchiv Miesbach: Miesbacher Anzeiger,
Dienstag 9. Juni 1914
„Fahnenweihe des Burschenvereins Wall, 7. Juni 1914“
„Man sagt dem Dreifaltigkeitssonntag gerne nach, daß
ihm fast Jahr für Jahr ungünstiges Wetter beschieden
sei. Mit Bangen sah darum der neugegründete Burschenverein Wall dem heutigen Sonntag entgegen, denn
dieser sollte für ihn ja ein hehrer Festtag werden, die
kirchliche Weihe der neu angeschaften Vereinsfahne, zu
der doch alles in Statt und Prang ausrückt, bei welcher
eine Festrede unter Gottes freiem Himmel gebräuchlich
ist, zu der Festteilnehmer aus Nah und Fern sich einfinden, bei regnerischer Witterung?
Das wolle Gott verhüten !
Nun zeigte der Himmel am heutigen Morgen, als die
Böller ihre markante Stimme ertönen ließen, auch nicht
das freundlichste Gesicht, immerhin erwies sich der
Wettergott rücksichtsvoll und dem Festverein gnädig
gesinnt. Es war eine schlichte, aber trotzdem erhebende
Feier, die sich in unserem schmucken Orte vollzog; kein
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Burschenvereinvorstand Johann Engert,
späterer Schneidermeister in Wall
*15.4.1882 in Poxdorf,
oo 1919 in Wall - Anna Weiland v. Oberdickl
+ 1963
Er kam als Schneidergeselle nach Wall zum
Schneidermeister Nikolaus Weiss. Er dürfte
ebenso wie der Waller Schneidermeister Georg
Hahn, * 1881 in Pfaffenhofen a. d. Ilm, der
auch als Geselle zu Nikolaus Weiss nach Wall
kam, den Schnitt und die Gestaltung der
„Waller Trachtenjoppe“ beeinflußt haben.
Chronik des Vereins
großes Gepränge sollte den Festakt übermäßig verherr- angebracht. Diese heilige Jungfrau soll den katholischen
lichen. So waren auch keine auswärtigen Vereine gela- Burschen stets ein Vorbild sein; wie sie die Angriffe des
den worden, nur die Ortsvereine, die Freiwillige Feuer- bösen Feindes abwehrte, so habe auch der christliche
Bursche alle Angrifwehr und der Vetefe zu bekämpfen,
ranenverein, der die
die sich gegen das
Patenschaft über Christentum richnommen hatte, gaten. Andererseits sei
ben dem Festverein
es aber des Burschen
Geleite zur Kirche
heiligste
Pflicht,
und hernach zum
beim anderen GeFestplatz.
Gegen
schlecht die Junghalb 9 Uhr stellte
frau zu ehren.
sich der Zug am
Mehringer ’schen
Auf der anderen SeiGasthaus auf, die
te der Fahne ist ein
Musikkapelle
NiWappen mit drei
klasreuth intonierte
Steinen angebracht.
einen
flotten
Diese drei Steine,
Marsch und die Vedie sich auf den Nareine begaben sich
men „Höhensteimit der von der
Fahnenweihe am 7. Juni 1914 - fortan trat man als
ner“ beziehen, solFahnenbraut getraBurschenverein „D`Höhastoana“ in Erscheinung.
len drei Haupttugenen, noch verhüllgenden der Burschen versinnbildlichen, sie sollen ihm
ten Fahne in die Kirche zum Hochamt.
bedeuten Religion, Vaterland und Freundschaft. Stets
Nach dem Gottesdienste nahm Hochw. Herr Pfarrer den christlichen Glauben hochschätzen, ist die
Bauer das Wort zu einer erhebenden, eindrucksvollen Hauptaufgabe der katholischen Burschen; dem VaterAnsprache an die Burschenschaft. Er sprach über den land zu dienen und die Heimat hochhalten muß er zeitZweck der Burschenvereine, über die Grundsätze, die lebens bestrebt sein; niemals dürfe er sich seines
das Vereinsmitglied stets vor Augen haben müsse. Wenn Standes schämen, später selbstverständig müsse er stolz
er die Fahne so betrachte, so sehe er auf ihr auf der einen sein „Bauer“ zu heißen; er ist nicht geachteter und
Seite das Bild der Kirchenpatronin, der hl. Margaretha ehrenwerter, wenn er sich als „Oekonom“ stempelt,
17
Chronik des Vereins
oder wenn er seine althergebrachte Tracht benützt, um
als Bauerngigerl sich anstaunen zu lassen. Eine weitere
Aufgabe des Burschenvereins ist es vor allem auch,
Eintracht und Freundschaft zu halten, denn nur unter
dieser Voraussetzung bleibe Frieden erhalten zwischen
den Mitgliedern, zwischen der Burschenschaft und den
gereiften Männern, zwischen Verein, Kirche und
Gemeinde.
Hochwürden Herr Pfarrer Bauer nahm sodann die
Weihe der Fahne vor; diese ist ein Kunstwerk mit prächtiger Stickerei, hergestellt von der Fahnenstickerei AuerMünchen. Nach dem kirchlichen Festakte nahm der
Zug wieder Aufstellung, um sich zum Festplatz westlich des Ortes zu begeben. Von der dort errichteten
Tribüne, auf welche sich die Festjungfrauen und
Vereinsvorstände begaben, aus hieß der Burschenvereinsvorstand Engert die beteiligten Vereine und
Festteilnehmer willkommen und dankte für die rege
Anteilnahme an dem Fest.
Herr Berghammer, Tonibauer von Wall, hielt hierauf die
Festrede. Das Thema der wohlgesetzten, gediegenen
Ansprache behandelte den Zweck und die Ziele des
Burschenvereins, die in dem Grundsatze fußen: Wie die
heranwachsende Jugend, so die Zukunft. Der Redner
ermahnte, die Mitglieder mögen stets Frieden und
Eintracht halten, den Rat der Alten achten und vaterländischen Geist und Patriotismus pflegen. Mit dem
Wunsche, daß der Verein sich entwickeln und gedeihen
möge, schloß der Festredner mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den König die Ansprache, worauf
unter den Klängen der Königshymne und nach einem
von der Fahnenbraut Johanna Obermaier gesprochenen
Festprolog die Übergabe der Fahne an den Festverein
und die Übergabe der Erinnerungsbänder - gestiftet vom
Patenverein und den Jungfrauen - erfolgte.
Nach Beendigung dieses weltlichen Festaktes kehrten
die Vereine in das Dorf zurück; nächst dem Gasthause
gruppierte sich der Festverein, in seiner Mitte die Fahne
und die in schmucker Heimatstracht anwesenden
Festjungfrauen Johanna Obermaier, Maria Schöpfer und
Ursula Waldschütz, zu Seiten die Musikkapelle Niklasreuth, zu einer photographischen Aufnahme. Ein
Festmahl mit Konzert schloß sich der Feier an.
Wall und der Burschenverein hat einen schönen Festtag
hinter sich; möge der vorzügliche Eindruck, der das Fest
auf alle Teilnehmer gemacht, ein recht nachhaltiger und
dauernder bleiben und der Burschenverein blühen und
gedeihen in ferne Zukunft!“
06. Juli. 1919:
Bei der 1. Generalversammlung nach dem 1. Weltkrieg
wurde der Burschenverein auf eigenen Wunsch in den
Trachtenverein aufgenommen.
Miesbacher Anzeiger; Sonntag 13. Juli 1919
Wall 7. Juli
„Heute abends fand im hiesigen Mehringerischen
Gasthause eine gutbesuchte Versammlung des Burschenvereins Wall statt, in der nach kurzer Aussprache
18
Chronik des Vereins
Der Trachtenverein 1921 in Neukirchen, zwei Jahre nach der Wiedergründung.
beschlossen wurde, den Burschenverein in den früher
bestandenen Gebirgstrach.=Erh.=Verein „Höhastoana“
Wall, wieder umzuwandeln. Bei der nun folgenden
Neuwahl des Ausschusses wurden folgende Herren
gewählt:
1. Vorstand: Bichler Max, 2. Vorstand: Auracher
Korbinian, Schriftführer: Meier Engelbert, Kassier:
Egersberger Georg; Ausschußmitglieder: Lix Jakob,
Bichler Johann, Stumböck Johann, Schäffler Johann,
Seestaller Josef; 1. Fahnenjunker: Stumböck Georg, 2.
Fahnenjunker: Mehringer Wilhelm, Vorplattler: Meier
Max und Seidl Josef. Verschiedene Vereinsangelegen-
heiten wurden erledigt und unter anderem auch
beschlossen, dem Gauverband der Oberländer Gebirgstrachtenvereine, Sitz Miesbach wiederum beizutreten.
Vorstand Bichler Max forderte sämtliche Mitglieder auf,
fest und treu zum Verein zu stehen und schloß die
Versammlung mit dem Wunsche, der Verein wolle aufs
Neue blühen und gedeihen!“
1927:
Der Verein zählte 32 weibliche und 82 männliche Mitglieder.
19
Chronik des Vereins
Anmerkung zum Gauverbandsbeitritt:
Laut Gauchronik des Oberlandler Gauverbandes
1899-1999 wurde am 13.11.1910 u.a. der Verein
„Höhenstoana“, Wall in den Gau aufgenommen. Bei
einer Gausitzung am 13.7. 1919 in Bad Tölz war
unter den vier neu aufgenommenen Vereinen auch
unser Verein „Höhenstoana“ Wall.
Über einen zwischenzeitlichen Austritt wird nichts
erwähnt, jedoch hatten am 15.11.1918 drei namentlich nicht genannte Vereine den Austritt erklärt.
Beim Gaufest in Grünwald, 1937.
(Der Austritt dürfte sicher schon vor der Gründung
als „Burschenverein“ 1914 erfolgt sein)
06. Januar. 1946:
Es fand die erste Generalversammlung nach dem 2.
Weltkrieg unter Vorsitz des noch amtierenden Vorstands Albert Stürzer statt.
1929:
Die erfolgreiche Theatergruppe des Trachtenvereins
gründete einen selbstständigen Theaterverein.
1933:
Vom 25-jährigen Jubiläum wird nur ein Gründungsball
erwähnt.
1937:
Nach dem Jahr 1937 sind keine weiteren (2. Weltkrieg)
Aufzeichnungen mehr vorhanden, sie wurden vermutlich wegen der politischen Lage entfernt.
20
Sonntag nach der Kirche .. 40er Jahre.
Chronik des Vereins
27. August 1950
Die neu renovierte und
mit einem Trauerband
für die gefallenen und
ver missten Kriegskameraden ergänzte Vereinsfahne wurde nach einem
stattlichen Zug von 10
Vereinen beim Feldaltar
von Pfarrer Ranner geweiht. Mit Prologen, die
der Hochzeitslader Sepp
Tradition als Gegenpol der Moderne: Fahnenweihe 1950.
Maier verfasst hatte, hefteten
Fahnenbraut Maria Bichler, Fahnenmutter Barbara Ecker und die Fahnenjungfrauen Anneliese Berghammer, Maria und Anna Markhauser, sowie der Patenverein Gotzing die Erinnerungsbänder an die Fahne.
21
Chronik des Vereins
12. Mai. 1958:
Das 50-jährige Jubiläum wurde mit einem bescheidenen
Fest zelebriert. Nach dem Gottesdienst wurden beim
Mehringer die Ehrungen verdienter Mitglieder vorgenommen. Und am Nachmittag begann der Vereinsball,
der bis in den späten Abend dauerte.
20./21. Mai. 1967:
Das 60-jährige Gründungsjubiläum wurde mit der
Fahnenweihe einer neuen Fahne verbunden. Das Fest
wurde mit einem Heimatabend, einemTotengedenken,
einem großen Kirchenzug und einer Feldmesse mit
Bei der Weihe 1967, Fähnrich ist Peter Huber.
Fahnenweihe würdig gefeiert. Die ganze Veranstaltung
fand im Festzelt noch einen schönen Ausklang.
04. Juni. 1978:
Fahnenweihe 1967, v. l. n. r.:
Else Hagn, Hochleiten; Marianne Schäffler, Oberstadl;
Margarethe Schrädler, Raucher; Therese Riedl, Aming;
Anna Riedlechner, Einhaus.
In wesentlich kleinerem Rahmen beging man das 70jährige Stiftungsfest. Nach Kranzniederlegung, Feldmesse und Kirchenzug folgte ein gemütliches Beisammensein im Gasthaus Mehringer.
22
Chronik des Vereins
26.-29. August. 1983:
Gemütlicher Ratsch unter Bürgermeister Alois
Seestaller (li.) und Ehrenvorstand Hans Schrädler (mi.),
rechts daneben Sepp Hampel.
Am Freitag Abend begann das 75-jährige Gründungsfest
mit einem Bieranstich im Festzelt. Nach der Kranzniederlegung am folgenden Samstag fand der Festabend
mit der Blasmusikkapelle Wies-Wall statt.
Der Festsonntag wurde
mit einem Gottesdienst,
einem Festzug durch den
Ort, Ehrentänze, Überreichung der Ehrengaben
und einem Tanzabend
gebührend gefeiert.
Abschließend spielte die
Blaskapelle
Warngau
zum Festausklang.
Oben: Ein prächtiger Festzug schlängelte sich bei schönstem Wetter
durch das Dorf.
Rechts: Beim legendären „Wiagsogschnein“ ließ sich auch Ehrenvorstand Georg Rinshofer nicht lumpen.
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Chronik des Vereins
07. August. 1994:
Das 10. Schupfenfest beim Lehner mit „Historischer Heuernte wie vor 50 Jahren“ war mit 900 Personen als
Zuschauer ein voller Erfolg. Pferdegespanne und längst vergessene Arbeitsgeräte kamen zum Einsatz.
24
Chronik des Vereins
13. Juni. 1997:
Der Festabend zum 90-jährigen Jubiläum fand beim
Mehringer statt. Dort wurden alle verdienten Mitglieder geehrt. Pfarrer Habenschaden zelebrierte einen festlichen Gottesdienst in der Waller Kirche.
Anschließend zogen die Trachtler zum Mehringer, unter
den Kastanien verbrachten sie noch einen schönen,
gemütlichen Tag.
27. September. 1998:
Bei dieser 54. Jahreshauptversammlung wurde unter
den Mitgliedern abgestimmt, dass das neue Vereinsheim
Das neue Trachtenheim wurde 2001 eingeweiht und beherbergt auch die beiden Vereinsfahnen.
25
Chronik des Vereins
gebaut werden soll. Der alte Plattlerkeller, der seit 1984
genutzt wurde, war einfach zu klein und den Anforderungen für eine ordentliche Jugendausbildung nicht
mehr gerecht, so entschloss man sich zu diesem nicht
einfachen Schritt.
30. April. 1999:
Baubeginn des Trachtenheims. Durch den selbstlosen
Einsatz vieler Vereinsmitglieder und Gönner konnte
sich das Projekt in unzähligen Arbeitsstunden verwirklichen.
30. November. 2001:
Es gab eine gemütliche Hebfeier im neuen Trachtenheim für alle fleissigen Helfer. Mit zünftiger Musik und
schmackhaften Speisen wurde es ein gelungenes Fest.
26
Unsere aktiven Plattler - Damals
Vor ca. 35 Jahren begann die Kinderplattlerprobe. Per Radl wurden die
Kinder eingeladen und sie trafen sich
seitdem regelmäßig zum Erlernen von
Plattlern und Tänzen.
Unsere aktiven Plattler
Damals
Reihe 1 Hinten v. links:
Obermüller Georg,Hans Auracher,
Sepp Quercher, Anton Mayr, Florian
Lindner, Karl Schäffler, Sepp Weiland;
Reihe 2:
Wolfgang Mainwolf, Schorsch Bauer,
Hans Fahrnbauer, Anna Mayr, Betty
Stoib, Hans Schüller,Anton Schrädler;
Reihe 3:
Margreth Obermüller, Kathi Mayr,
Sabine Stumböck, Irmgard Schäffler,
Irmi Zachmayer, Christine Quercher,
Rosmarie Bernöcker, Sepp Stumböck;
Kinder- und Jugendgruppe zum 75-jährigem Jubiläum 1983.
Reihe 4:
Klausi Kremmer, Martina Quercher, Marion Weber,
Christiane Staudinger, Johanna Weindl, Ingrid Lindner,
Angelika Aigner, Christine Schäffler, Christa Schäffler,
Martina Fischer;
Reihe 5:
Martin Aumann, Christoph Schreier, Martin Schliersmayer, Anton Hagn, Sepp Stoib, ? , Markus Stoib ,
Monika Seidl;
Reihe 6:
Brigitte Zehrer, Vroni Frei, Steffi Schrädler, Rita
Schliersmayer, Petra Seidl, Kerstin Schreier, Monika
Rinshofer, Anne Babl, Barbara Zehrer;
27
Unsere aktiven Plattler - Heute
Beim Preisplatteln 1974 und
1975 erreichte man den 1.
Platz, nach vielen Jahren ohne Sieg gelang ein solcher
Erfolg erst wieder 2005!
Derzeit zählt der Verein 25
aktive Plattler. Die Burschen
und Dirndl sind eine fest
zusammen
gewachsene
Gruppe, die auf erfolgreiche
Jahre zurückblicken kann:
Gruppenpreisplatteln 2003, 2004
Gruppenpreisplatteln 2005, 2006
Preisplatteln Wolfseehalle 2005
Einzelpreisplatteln 2006
Preisplatteln 2005: Hannes
Waldschütz, Franzi Kloiber,
Martin Kutscher, Ludwig Stürzer,
Maria Aigner, Lisi Hagn, Kathi
Fahrnbauer und Vroni Stürzer.
Bild unten: Preisplatteln 2006
Hannes Waldschütz, Martin
Kutscher, Flori Zehrer, Ludwig
Stürzer, Lisi Hagn, Kathi Fahrnbauer, Margarethe Schrädler und
Barbara Weiland.
Platz 2
Platz 1
Platz 4
Platz 1, 6, 7, 8
Von April bis September treffen sich die 3 Gruppen jeden Dienstag zum Platteln und gemütlichen Beisammensein. Im Vordergrund stehen Spaß, Zusammenhalt
und die Freude am Tanzen und Plattln. Wichtig ist die
Perfektionierung der Plattler und die Weitergabe an die
Jungen.
Die Plattlergruppe organisiert auch
jährlich eigenständig ein Johannifeuer und seit 2006 ein Weinfest.
Bei den Leonhardi-Umzügen
in Warngau und teilweise in Fischhausen fährt sie ebenfalls mit.
Auf Hochzeiten von ehemaligen Plattlern wird ein Ehrtanz aufgeführt. Auch der Austausch mit Gruppen aus
anderen Vereinen ist ihnen wichtig, dazu finden
gemeinsame Plattlerproben statt.
Dass die Arbeit mit den Jugendlichen Früchte trägt,
erkennt man am Erfolg:
Preisplatteln 2006: Platz 1!
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Unsere Kinderplattlergruppe
In der heutigen Zeit ist es nicht immer leicht Kinder
und Jugendliche für den Trachtenverein zu gewinnen.
Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist auch in Wall sehr
groß. Von Fußball, Langlauf, Landjugend über das
tanz, Kronentanz bis hin zu einfachen Volkstänzen für
die Kleinen. Beginnend mit dem Glöckerl, Reit im
Winkler und Bayrischzeller starten die Burschen ihre
Plattlerkarriere.
Im Laufe des Jahres haben die Kinder immer wieder die
Möglichkeit ihr Erlerntes auf der Bühne vorzuführen ,
wie z.B. beim Pfarrfest, Gartenfest und Jugendabend.
Natürlich sind sie auch beim Ausrücken mit dem Verein,
z.B. beim Gaufest, mit dabei. Als Plattlerprobenabschluß wird jedes Jahr ein Ausflug (z.B. Bergwanderung,
Bergtour, Legoland ect.) veranstaltet.
Die Kinder leben das Brauchtum und sind die Zukunft
des Vereins. Sie tragen stolz die Tracht und erhalten die
lang überlieferten Plattler und Tänze lebendig.
Schon die Kleinen haben viel Spass und Ehrgeiz am
Erlernen von Tänzen und Plattlern.
Erlernen von Musikinstrumenten bis hin zu erhöhten
Lernstress in der Schule haben die Kinder viel zu tun.
Trotz alledem kann unser Trachtenverein auf eine stolze Kinderschar blicken. Bereits über Jahre besuchen zwischen 30 - 45 Kinder im Alter von 7 - 14 Jahren jeden
Dienstag von Mai bis September die Plattlerproben im
Trachtenheim.
Mit großer Freude und Eifer erlernen und üben sie
Tänze und Plattler: Vom Sterntanz, Mühlradl, Bandl-
29
Die Jugendleiter 2007: Ludwig Stürzer, Barbara
Weiland, Hansi Fahrnbauer und Sepp Stoib.
Blasmusik
Im Jahre 1923 gründeten einige Männer und Burschen
von Wies und Umgebung eine Blaskapelle. Unter dem
ersten Dirigenten Adolf Leckebusch wurde fleißig
Die Musi Wies-Wall bei der Hochzeit von Marinus
Kloiber und Therese Bauer 1951.
geprobt und geübt und schon bald hatte die „Wieser
Musi“ im ländlichen- bäuerlichen Jahresablauf , auch in
Wall, ihren Stammplatz bei Hochzeiten, Beerdigungen,
Bällen und sonstigen Veranstaltungen. Nach Adolf
Leckebusch übernahm der Militärmusiker Stefan
Holzapfel die Stabführung und Leitung der Kapelle. Wie
überall, so beendete der 2. Weltkrieg auch hier die erfolgreiche Entwicklung und auch der Neuanfang nach dem
Krieg gestaltete sich mangels Musiker, Instrumenten
und Noten recht schwierig.
Beim Heimgang nach der Hairerhochzeit in Wall im
Okt. 1947 traf den Dirigenten Stefan Holzapfel überraschend der Tod. Nun übernahm der Simmerbauer in der
Hög, Josef Mair, das Amt des Musikmeisters. Im März
1949 gesellten sich zu den noch wenigen Wieser
Musikanten sieben bereits gestandene Männer aus Wall.
(Ihre Jugend verbrachten sie auf den Schlachtfeldern,
Lazaretten und Gefangenenlagern des 2. Weltkrieges)
Sie ließen sich von Xandl Wimmer, Ratzenlehen, auf
verschiedenen Instrumenten unterweisen und in der
Notenlehre unterrichten. Mit Hilfe des Rehtalervaters,
Josef Estner, kam man mit verschiedenen Zahlungsmitteln (z. B. Schnaps) zu einigermaßen brauchbaren
Instrumenten und Notenmaterial.
Als in der Folgezeit einige Wieser Musikanten nach Wall
übersiedelten und junge Waller Musikanten nachrückten, verlagerte sich die eigentliche Wieser Musi immer
mehr nach Wall. Geprobt wurde in der kleinen Stube
des nunmehrigen Kapellmeisters Xandl Wimmer. In den
Jahren 1972/73 drohte wegen dessen angegriffener
Gesundheit, aber auch mangelnden Interesse aus der
Bevölkerung, das Ende der Kapelle. Anläßlich des 50
jähr. Gründungsjubiläums raffte man sich nochmals auf
und probte mit befreundeten Musikern von Nachbarkapellen unter der neuen Leitung des erst 24 jähr. talentierten Sepp Estner zum Rehtaler in Wall zu einem kleinen, aber erfolgreichen Jubiläumskonzert am 21. Dez.
1973.
Nun ging es wieder aufwärts. Drei junge Burschen
gesellten sich dazu und ließen sich vom Wimmer Xandl
unterrichten. Mit dessen Tod am 6. April 1980 ging ein
verdienstvolles Musikantenleben vom alten Schlag zu
30
Blasmusik
als kleine Jugendkapelle, verstärkt mit älteren
erfahrenen Musikern, einige Musikstücke
zum Besten und ließen damit zuversichtlich
in die Zukunft schauen. Da inzwischen kein
einziger Musiker mehr aus der Wies dabei ist,
hat sich allgemein der Name „Blaskapelle
Wall“ eingebürgert. Seit Herbst 2000 leitet
nun Christian Hampel die Kapelle. Den
Nachwuchsmusikanten nahm sich Bertl
Stürzer an und konnte mit einigen erfolgrei-
Ende. Zum 60 jährigen Gründungsjubiläum
konnte mit 15 eigenen und 4 Aushilfsmusikern
ein mit viel Beifall bedachtes Konzert am 27.
März 1983 im Gasthaus Mehringer dargeboten
werden. Als im Herbst 1983 Sepp Estner seinen
Rücktritt als Kapellmeister erklärte, übernahm
dessen Amt nun Sepp Kloiber. Dieser führte
nun die Kapelle in bewährter Weise weiter.
Leider war es ihm ab 1987, als er sich nach
Eglsee bei Dietramszell verheiratete, nicht
mehr leicht, die Kapelle weiterzuführen und so
übernahm 1991 wieder Sepp Estner zusammen
mit Bernhard Hampel die Leitung.
Die Kapelle 1988 (oben) und in der aktuellen Besetzung 2007.
Am 4. April 1998 feierte man mit einem anspruchsvollen Jubiläumskonzert im Gasthof Mehringer in Wall das
75 jährige Bestehen der Kapelle. Sieben Schüler gaben
chen Auftritten unter dem Namen „Junge Waller Blasmusi“ die Bevölkerung begeistern. Das Bestreben der
Blaskapelle Wies-Wall ist, einfache und bodenständige
Blasmusik zu bieten.
31
Theater in Wall
Den Erzählungen folgend wurde
schon in den 20er und 30er Jahren
sehr oft Theater gespielt. Im Jahre
1929 gründete man sogar einen
Theaterverein. 1. Vorstand war
damals Hans Besel, der von 1929 34 auch Vorstand des Trachtenvereines war.
Zwei Theaterstücke jährlich waren keine Seltenheit. Interessant
ist auch, dass die Bühne damals
im östlichen Teil des Mehringer Saales stand, und jedes Mal komplett auf- und abgebaut werden
musste. Übriggeblieben ist heute
noch der Vorhang, der auf den jetzigen Standort übernommen wurde.
Darsteller um 1930, stehend v. l:. Fritz Stürzer, Martin Bauer, Resi
Thalhamer, Hans Stumböck, Franz Kloiber, Kathi Schliersmayer, Isidor
Schreiner, Georg Moosrainer; Sitzend v. l. Sophie Bauer, Sepp Maier, Kurbi
Reischl, Anna Kranz, Barbara Kranz, Hans Besel; Vorne Albert Stürzer und
Peter Bauer.
Für fast zehn Jahre unterbrach der
2. Weltkrieg den Spielbetrieb. Aber
schon bald fanden sich Akteure, die
dem Theater und dem Trachtenwesen zugetan waren.
Häufiger gab es einen Wechsel der Theatergruppe von
der Eigenständigkeit zur Abteilung beim Trachtenverein
und wieder umgekehrt. Endgültiger Anschluss war
1957. Kulissen und sonstige Utensilien gingen in den
Besitz des Trachtenvereins über. In der langen Geschichte des Theaters wurden almerische und jagerische, sowie auch zeitaktuelle Stücke aufgeführt. Besonders zu erwähnen ist auch das Riederinger Weihnachtsspiel. Herausragend aber waren immer wieder Lust-
spiele, die in den 80er Jahren oftmals über 700 Besucher
in 3 Aufführungen anlockten. Vor allem auch Stücke
mit Musik und Gesang erfreuen das Publikum.
Einzigartig auch immer wieder die Kostümierung, die
große Anerkennung findet.
Zu verdanken ist dieser Erfolg vor allen den jeweiligen
Spielleitern: Hans Besel, Peter Bauer, Schorsch Obermüller und Rosi Pfister, die das „Waller Theater“ so umsichtig leiteten und gestalteten.
32
Theater in Wall
Die „Pfiffige Urschl“ in zwei Generationen:
Bild links zeigt das Stück mit der Hauptdarstellerin Anna Killer, Markhaus in den fünfziger Jahren.
Im rechten Bild eine Neuaufführung 1984, v. l. n. r.: Sabine Stumböck, Hans Fahrnbauer, Toni Schrädler, Franz
Kloiber, Rosi Lippkau, Irmi Zachmayer, Georg Lippkau und Marlies Weindl.
Oben der Waller Theatervorhang, wie er von 1929
an bei den Aufführungen benutzt wurde.
Links: Theater 1957, v. l. n. r.: Sepp Rinshofer, Michl
Streitberger, Georg Dorn, Hans Tittel, Sepp Killer,
Maria Estner und Georg Obermüller.
33
Maibaum
Das Maibaum aufstellen ist ein alter Brauch, der auch
bei uns eine lange Tradition hat. Der erste Hinweis auf
einen Maibaum in Wall findet sich im Kassenbuch des
des Trachtenvereins ein Maibaum aufgestellt. Früher
war dies auch in Bernloh und Einhaus der Fall. In
Bernloh zum letzten Mal 1955. Traditionsgemäß wird
er bei uns nur mit Muskelkraft aufgestellt. Bis 1962
wurde er eingegraben und seitdem in zwei einbetonierten Schienen befestigt.
Viele Jahre hatte Zimmerermeister Leonhard Weiland,
besser bekannt als der „Dickä Hartl“, das Kommando.
Ihm folgte unser jetziger Ehrenvorstand Schorsch
Rinshofer für über ein Viertel Jahrhundert in diesem
verantwortungsvollen Amt. Im Jahre 2002 war Martin
Aumann und die letzten beiden Male Peter
Schliersmayer zuständig.
Nach der gelungenen, schweren Arbeit, gehen die Burschen zum Maibetteln von Haus zu Haus, woran sich
viele sehr gut, andere vielleicht überhaupt nicht mehr
erinnern können. Die herkömmliche Maimusi rundet
diesen schönen Tag ab.
Irxnschmalz gefragt: Maibaum 2007 oben, 1986 rechts.
Veteranenvereins Wall. Hier findet sich folgender Eintrag: "8. Juni 1892 werden dem Andreas Gschwendner
für öfters Maibaumsteigen, Fahnenschnur aufmachen 2
Mark bezahlt“.
In Wall wird alle vier Jahre von den jungen Burschen
34
Maibaum
Bis 1955 gab es auch in Bernloh noch einen eigenen
Maibaum, wie auf dieser alten Ansichtskarte zu sehen.
Den weiß-blau gestrichenen Baum ziert auf der Spitze
eine Plattlerfigur, im unteren Bereich sind seit 1982 sechs
Votivtafeln angebracht. Zudem wird bei festlichen
Anlässen die Fahne aufgezogen. Dies wird seit Jahrzehnten von Hans und jetzt Michael Weindl besorgt. Schon
zwei mal musste unser Maibaum wegen Blitzschlages
vorzeitig umgelegt werden (1968 und 2006).
Ein Brauch, so alt wie das Maibaum aufstellen selbst, ist
das Maibaumstehlen und -passen, wovon auch in unserem Ort reger Gebrauch gemacht wird. In vergangener
Zeit waren dabei Erfolg und Risiko
besser verteilt wie ein Beispiel
zeigt. Früher legte man Wert darauf, dass man als Dieb nicht erkannt, und schon gar nicht erwischt wird. In Einhaus hat einmal
so ein Nachtaktiver nicht mit der
List und Schnelligkeit vom Wirt’s
Flori gerechnet, der ihn packte und
kurzerhand in den Eiskeller sperrte. Reumütig mussten ihn dann
seine Spezln wieder auslösen. Aber
mit ein paar Maß Bier ließ sich
auch früher schon einiges regeln.
„Und die Lehr’ aus der Geschicht,
unterschätz’ den Wirt’s Flori
nicht!“
An dieser Stelle gilt auch alljenen
ein besonderer Dank, die
durch ihre Stiftungen
und Spenden den Erhalt
dieses schönen Brauches
ermöglichen.
Der Maibaum
Alle vier Jahre wird bei uns ein Maibaum aufgestellt.
Gestern war es wieder soweit. Es seichte gerade sehr.
Der Dickä Hardl gab das Kommando.
Dann haben sie ihn eingegraben.
Da waren alle sehr froh.
Aufsatz 3. Klasse Volksschule Wall 1961
35
Kommander
„Dickä Hardl“
Patenverein
Unser Patenverein ist der Heimat-und Volkstracht-Erhaltungs-Verein Thalham-Gotzing.
Seit der Fahnenweihe 1950 sind die Gotzinger Pate unseres Trachtenvereins Höhastoana Wall. So wurden auch
schon etliche gemeinsame und unvergessliche Vereinsausflüge unternommen. Treu dem guten alten Brauch nimmt
der Patenverein an allen weltlichen und kirchlichen Feierlichkeiten teil.
Unser Patenverein anlässlich ihres 90-jährigen Gründungsjubiläums 1999.
36
Fahnen
Die Fahne von 1914/1950
Der Trachtenverein ist stolzer Besitzer zweier Fahnen.
Die erste, sehr aufwändig gestickte Fahne wurde am
7. Juni 1914 aus gewissen Gründen als Burschenvereinsfahne geweiht.
Fahnenbraut: Johanna Obermaier, Bichlbauer
Festjungfrauen: Ursula Waldschütz und Maria
Schöpfer, Drahtzieher.
Patenverein: Veteranenverein Wall.
Oben: Die Rückansicht mit der hl. Margareth als
Patronin der Waller Kirche.
Links: Vorderseite mit dem Höhensteiner Wappen.
Im Jahre 1950 wurde sie für 720,- DM renoviert und
zur Trachtenvereinsfahne umgestickt.
Am 27. August 1950 schließlich wurde sie feierlich
geweiht:
Fahnenbraut: Maria Bichler
Fahnenmutter: Barbara Ecker
Festjungfrauen: Annelies Berghammer; Anna Markhauser; Maria Markhauser.
Patenverein:
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Thalham - Gotzing
Fahnen
Die heutige Fahne von 1967
Die 2. Fahne des Vereins: Die zum 60-jährigen Gründungsfest von der Fahnenstickerei Auer in München
gefertigte Fahne kostete ca. 4000,- DM.
Die Fahnenweihe fand am 21. Mai 1967 statt:
Fahnenbraut: Theresie Riedl, Bernloh
Fahnenmutter: Margarethe Schrädler, Raucher
Fahnenjungfrauen: Marianne Schäffler, Oberstadl,
Anna Riedlechner, Einhaus und Else Hagn, Hochleiten.
Patenverein: Thalham - Gotzing
Die Vorderseite zeigt auch wieder das Wappen von
Höhenstein (links), die Rückseite die Waller Kirche.
Zum 75-jährigen Gründungsfest 1983 wurde die Fahne
von der Kunststickerei Eibl, Olching für ca. 4500,- DM
gründlich renoviert.
38
Jahresablauf des Trachtenvereins
Maibaumaufstellen alle 4 Jahre
Theateraufführungen
Teilnahme an der Wallfahrt nach Birkenstein
Bild links: Maibaum 1986, oben: Frühmorgens, 40er.
Trachtenjahrtag in Wall mit anschließender
Jahreshauptversammlung
Bild unten: Gaufest 1985 in Bad Aibling.
Teilnahme am Gaupreisplatteln in der Wolfseehalle
Sonnwendfeuer der Plattlergruppe
Teilnahme am Bittgang nach Nüchternbrunn
Teilnahme am Gaufest
Gartenfest des Vereins
Teilnahme am Trachtenjahrtag in Gotzing
Teilnahme am Gruppenwertungsplatteln
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Jahresablauf des Trachtenvereins
Weinfest der Plattlergruppe
Teilnahme am Jugendabend
Teilnahme am Einzelwertungsplatteln
Teilnahme an der Leonhardifahrt in Warngau
Sänger- und Musikantenhoagascht des Vereins
Teilnahme am Volkstrauertag
Christbaumversteigerung.
Alljährlich nehmen die
Schalkfrauen und die Jungen
des Vereins am Leonhardi in
Allerheiligen teil (links);
Oben: Seit 2006 findet in der
Halle in Thalmühle ein
Weinfest für alt und jung
statt..
40
Besonderheiten der Waller Tracht
Im Trachtenverein Wall wird die Miesbacher Tracht
getragen. Allerdings haben wir einige Eigenheiten. Die
Waller Joppe unterscheidet sich im Schnitt von der
Miesbacher Joppe. Sie hat nämlich spitze Joppenaufschläge. Darüber befindet sich jeweils ein schöner
Hirschhornknopf. Die Gestaltung der Seitentaschen ist
unterschiedlich und trägt sozusagen die „Handschrift“
des jeweiligen Schneiders.
Der Waller Hosenträger dürfte
in seiner Art
einmalig sein.
Die naturbelassenen ledernen
Träger nehmen
über die Jahre
eine sehr schöne
bräunliche Far-
be an. Auf dem Quersteg ist ein silberner Eichenlaubkranz mit dem Anfangsbuchstaben des Namens angebracht.
Seit 1970 wird ein neues Spenzergewand getragen. In
Zusammenarbeit mit der „Handweberei Petri’’ in
Tegernsee konnte ein in der Farbe sehr harmonischer
Oimakittl angeschafft werden. Er wird nur von Waller
Vereinsmitgliedern und hier
vor allem von der Jugendgruppe getragen.
Der Spenzer ist farblich
genau auf den Oimakittl
abgestimmt.
Die Mannerleut tragen:
Die Festtracht; bei Beerdigungen und bei kirchlichen Anlässen die Halbtracht.
Die Waller Joppe findet sich auf
vielen alten Bildern wieder, oft
auch schon vor der Gründung des
Vereins.
Hier eine Feldpostkarte von 1915.
41
Besonderheiten der Waller Tracht
Die Frauentracht ist:
- der Schalk;
- das Kirchagwand;
- das Mieder mit seidenem Zeug (Seidenwasch);
- das Mieder mit leinenem Zeug (Weißwasch) oder das
- Spenzergwand mit Oimakittl.
Die Vereinsfarbe ist „Blau“, das heißt bei Mannerleut:
Blaues Bindl; bei Frauen:
Blaues Mieder und Spenzer, Blauton bei Tüchal
und Fürta.
Auch beim Anziehen, besonders beim Schalk, für verschiedene Anlässe war und ist ihre Hilfe und Rat notwendig und gefragt, sowie später auch zum Umändern,
wenn sich die Figur etwas
erweitert hat.
Hochachtung gebührt
allen „Naderinnen“, die
die letzten 100 Jahre und
noch länger das Gwand
unserer Weiberleut so
schön und sauber gemacht und gepflegt
haben.
Neben ihrer täglichen
Arbeit als Hausfrau und
Mutter haben sie meistens in den Nachtstunden als bescheidenen Nebenverdienst die schönen Schalk-, Mieder- und
Spenzergewänder mit
ihrer erlernten kunstvollen Handarbeit genäht
und gestickt.
Oben: Stellvertretend für alle
Naderinnen die leider viel zu früh
verstorbene Hupfauerin Maria
Weindl beim Anziehen einer
Braut.
Das Siegerpaar beim Einzelpreisplatteln 2006, Lisi Hagn und Hannes Waldschütz.
42
Fundstücke
Oben: Waller Wagen beim
Erntedankfest in Miesbach, 1936.
Rechts oben: Griabiger Oimkirta
auf der Neureuth, 1930.
Rechts: Zünftiger Hoagascht der
Trachtler beim Wirt in Bernloh,
Anfang 20. Jahrhundert.
43
Vorstandschaft 2007
1. Vorstand:
2. Vorstand:
1. Kassier:
2. Kassier:
Schriftführerin:
1. Fähnrich:
2. Fähnrich:
Hans Schäffler
Franz Waldschütz
Leonhard Obermüller
Marinus Kloiber
Rosi Rinshofer
Peter Schliersmayer
Peter Poensgen
1. Vorplattler:
2. Vorplattler:
1. Vordreherin:
2. Vordreherin:
Hannes Waldschütz
Alois Seestaller
Elisabeth Hagn
Katharina Fahrnbauer
1. Jugendleiter:
2. Jugendleiter:
Jugendleiterin:
Ludwig Stürzer
Johann Fahrnbauer jun.
Barbara Weiland
Schalkfrauenvertretung:
Beisitzer:
Resi Rinshofer
Agathe Stumböck
Sepp Stoib
Peter Huber
Johann Fahrnbauer sen.
Veronika Stürzer
Theaterspielleitung:
Rosmarie Pfister
Ehrenvorstände:
Georg Rinshofer
Anton Schrädler
44
Festausschuß
Hinten von links: Peter Poensgen, Hans Schäffler, Johann Fahrnbauer, Anton Schrädler, Leonhard
Obermüller, Peter Huber, Hannes Waldschütz, Franz Waldschütz, Alois Seestaller,
und Peter Schliersmayer;
Vorne: Agathe Stumböck, Resi Rinshofer, Josef Stoib, Barbara Weiland und Rosi Rinshofer.
45
Totengedenken
Wir wollen nicht trauern,
weil wir sie verloren haben,
sondern dankbar sein,
dass wir sie gehabt haben,
denn alles lebt in Gott.
(St. Hyronimus)
Viele Mitglieder sind im Laufe unserer Vereinsgeschichte gestorben oder gefallen.
In Ehrfurcht und Dankbarkeit wollen wir ihnen gedenken.
Ihr Wirken soll uns Vorbild und Verpflichtung sein.
46
Festprogramm zum 100-jährigen
Programm vom 16. - 20. August 2007
Do, 16. August:
20.00 Uhr
Bieranstich
Junge Original Oberkrainer
Kartenvorverkauf unter: www.trachtenverein-wall.de
Fr, 17. August:
20.00 Uhr
Die Jungen Riederinger Musikanten
und die Tiroler Kirchtagmusi
Sa, 18. August:
20.00 Uhr
Heimatabend - Mitwirkende: Festmusik Blaskapelle Wall,
Waller Tanzlmusi, Biergriaglmusi, Kirchtalanger-Dreigsang, Riederinger Sänger, Kinder- und Jugendgruppen
des Vereins, Ansager: Hans Schönauer, Eintritt frei
So, 19. August:
6.00 Uhr
8.00 Uhr
9.30 Uhr
10.15 Uhr
Festsonntag
Weckruf mit der Festmusik Blaskapelle Wall
Empfang der Vereine
Aufstellung zum Kirchenzug
Festgottesdienst mit anschließendem Festzug,
Mittagessen, Ehrtänze, Verteilung der Ehrengaben Unterhaltung mit der Festmusik Blaskapelle Wall
Mo, 20. August:
20.00 Uhr
Politischer Abend mit Dr. Günther Beckstein
musikalische Umrahmung durch die Blaskapelle Wall,
Kesselfleischessen - Eintritt frei
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Sponsoren
Spendenaktion Festschrift
Ablaßmeier Paul, Akkustik-Trockenbau, Wall-Thalmühl
Aigner Angelika, Versicherung, Warngau
Aumann Martin, Zimmerei, Wall
Bauer Franz, Sanitär, Einhaus
Bauer Helmut, Versicherung, Wall
Bauer Klaus, Sanitär, Bernloh
Baumann Franz, Baugeschäft, Wall
BayWa Baufachmarkt, Lochham
Berghammer Max, Ofensetzerei, Wall
Bernöcker Thomas, Fenster und Türen,Miesbach
Bichler Martin, Schreinerei,Wehdorn
Brandl Uhren und Schmuck, Miesbach
Bronisch Alexander, Dr., con-text Verlag, Wall-Heigenk.
Deflorin Hubert, Getränkemarkt, Warngau
Der Musikant, Musikgeschäft, Miesbach
Dirscherl Karl, Gärtnerei, Miesbach
Drohmann Michael, Kaminkehrer, Bernloh
Egger, Schuhhaus, Miesbach
Eham Kaspar, Früchtehandel, Bernloh
Elgraßer Johann, Computerservice, Gotzing
Estner Franz, Abschleppdienst, Moosrain
Estner Hansi, Sport Estner, Bad Wiessee
Fendl Max, Zimmerei, Wall
Fitz Christl u. Kath., Blumenwerkst. Wall-Heigenk.
Floßmann, Getränkemarkt, Hundham
Geißler, Goldschmiede, Hausham
Hafner Heinrich, Elektriker, Holzschleife
Hampel Bernhard, Spenglerei, Wall
Harbeck Alois, Dr., Wall-Trost
Hehl Uhren und Schmuck, Miesbach
Hein Nähparadies, Miesbach
Herrle Peter, Baugeschäft, Wall-Thalmühl
Ihle Franz, Holztransporte, Reitham
Jäger Trachtenhaus, Miesbach
Kalb Rudi, Zimmerei, Wall
Killer Josef, Metzgerei, Wall
Killer Klaus, KFZ-Werkstätte, Miesbach
Kirchberger Manfred, Elektriker, Wall
Klaus Peter, Konditorei, Warngau
Kniegl Fabian, Fahrrad-Fachgeschäft, Reitham
Kotz Georg, Cafe Waldeck, Wall
Kranz Conny, Schreibwaren, Warngau
Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, Miesbach
Kuhn Georg und Hubert, Autohaus, Wall-Heigenkam
Langwieser Anton, Computerservice, Bernloh
Lippkau Georg, Kunstschmiede, Wall
Luger Hermann, Stalltechnik, Wall-Stuttlehen
Moser Lederhosen, Miesbach
Mroske Martin, Fliesenleger, Einhaus
Müller Trachten, Miesbach
Obermüller Franz, Zimmerei, Wall
Peter Dieter, KFZ-Sachverständiger, Einhaus
Posch Heribert, Ofensetzerei, Wall
Raiffeisenbank im Oberland eG, Warngau
Raiffeisen-Lagerhaus LHG, Warngau
Raßhofer Georg, Gartenmöbel, Hinterberg
Raßhofer Johann, Schreinerei, Festenbach
Raßhofer Thomas, KFZ-Werkstätte, Wall
Riedleder Annemarie, Getränkemarkt, Warngau
Rinshofer Lorenz, Zimmerei, Hinterberg
Rinshofer Rosi, Raumausstattung, Wall-Angerer
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Sponsoren
Rottenanger Max, Schärfdienst, Einhaus
Rutz Johann jun., Erd- u. Pflasterarbeiten, Reitham
Sappl Hansi, Baggerbetrieb, Einhaus-Aming
Schell Anton, KFZ-Werkstätte, Wall
Schell Ih. Berwanger Peter, Landmaschinen, Wall
Schell Peter, Garten-u. Forstgeräte, Hausham
Scherer Sebastian, Fenster u. Türen, Hinterberg
Scheuer Georg, Holzhandel, Wall-Daxer
Schrädler Josef, Schreinerei, Wall
Schwarzer Adolf, Autohaus, Reitham
Stang GmbH, Baufachmarkt, Moosrain
Stocker Christian, Bäckerei, Wall
Stoib Andreas, Zimmerei, Wall-Ableiten
Stumböck Hans, Gravurdienst, Wall-Stielner
Stumböck Sepp jun., mediendesign, Wall-Stielner
Suttner Balthasar, Rundholzprodukte, Reitham
Thrainer Marinus, Weinhandel, Irschenberg
Triendl & Ettstaller, Baugeschäft, Bernloh
Waizmann, Bekleidungshaus, Miesbach
Waldschütz Franz, Sägewerk, Wall-Thalmühl
Weber Engelbert, Spedition, Gmund
Weber Fridolin, Holztransporte, Wall
Wedam, Busunternehmen, Waakirchen
Weingand, Autohaus, Wall-Schmerold
Winkler, Musikgeschäft, Miesbach
Inserenten für Werbemaßnahmen (Plakate etc.)
Cafè Waldeck, Wall
Elektro Hafner, Holzschleife
Ettstaller und Triendl - Bauunternehmung, Bernloh
Klosterbrauerei Reutberg
mediaphant - grafik, Sepp Stumböck, Wall-Stielner
Versicherungsbüro Angelika Aigner, Warngau
room-service, Rosi Rinshofer, Wall-Angerer
Sägewerk und Holzhandel, Waldschütz, Thalmühl
Schreinerei Stürzer, Wall-Hairer
Spenglerei Hampel, Wall
Zimmerei Aumann, Wall
Zimmerei Obermüller, Wall
Zimmerei Stoib, Wall-Ableiten
Allen Spendern ein herzliches „Vergelts-Gott“ !
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Vereinsfoto 1997
Impressum
Herausgeber: Trachtenverein Wall
Verantwortlich: 1. Vorstand Hans Schäffler, Oberstadl 1,
83627 Warngau
Mitarbeit: Marinus Kloiber, Rosi Rinshofer, Anton
Schrädler, Josef Stoib, Vroni Stürzer, Josef Stumböck
Fotos: Marinus Kloiber, Lothar Nabinger, Peter Fischer,
Trachtenverein Wall, Josef Stumböck, versch. Vereinsmitglieder
Gestaltung und Satz: mediaphant - grafisches design,
Josef Stumböck, 83627 Warngau, www.mediaphant.de
Druck: Druckerei Desing GmbH, am Birkerfeld 11,
83627 Warngau, www.desing.de
Auflage: 600 Stück
Juni 2007
Unsere Mitglieder auf dem Vereinsfoto 1997
1. Reihe: (Hinterste Reihe v. L.) Franz Waldschütz, Monika Waldschütz, Benno Schrädler, Peter Maier, Karl Schäffler, Anton Hagn,
Andreas Stürzer, Franz Schreier, Leonhard Zehrer, Hansi Babl, Florian Zehrer, Thomas Stürzer, Franz Waldschütz, Ludwig Stürzer,
Christian Liesch, Florian Schrädler, Martin Bacher, Martin Schliersmayer;
2. Reihe: Lenz Aigner, Hans Raßhofer, Martin Bacher, Sepp Stumböck, Max Stoib, Peter Schliersmayer, Sepp Quercher, Seppi Rinshofer,
Schorsch Bauer, Anton Mayr, Klausi Kremmer, Andreas Waldschütz, Kaspar Schäffler, Franz Kloiber, Anton Schrädler, Schorsch
Bichlmayer;
3. Reihe: Hans Fahrnbauer, Sepp Stoib, Sepp Rinshofer, Schorsch Zachmayr, Wolfgang Stürzer, Ignaz Waldschütz, Schorsch Obermüller,
Hans Schliersmayer, Andreas Stoib, Michael Lix, Franzi Schreier, Hannes Waldschütz, Wolfi Lippkau, Alois Seestaller, Marini Kloiber,
Martin Kutscher;
4. Reihe: Hans Weindl, Schorsch Rinshofer, Veronika Stürzer, Rosi Rinshofer, Margarethe Aigner, Regina Stürzer, Katharina Estner,
Christine Hagn, Martina Quercher, Ingrid Besel, Maria Raßhofer, Regina Mairinger, Regina Bacher, Maria Aigner, Steffi Schrädler, Katrin
Sailer, Angelika Rottenanger, Monika Rinshofer, Sepp Estner, Bernhard Hampel, Anton Kloiber, Christian Hampel;
5. Reihe: Sonja Liesch, Kathi Riedlechner, Gabi Schüller, Kathi Fahrnbauer, Monika Waldschütz, Annelies Waldschütz, Anna Spiegler,
Lisi Hagn, Kathi Schäffler, Elisabeth Poensgen, Resi Schell, Maria Weindl, Marlies Kremmer, Resi Maier, Resi Weber, Annelies Seestaller,
Barbara Raßhofer, Sepp Kloiber, Albert Stürzer, Albert Stürzer jun., Hans Aigner;
6. Reihe: Kathi Schreier, Agathe Stumböck, Hanni Prebeck, Maria Hagn, Margarethe Obermüller, Resi Rinshofer, Gitta Aigner, Irmi
Schrädler, Christa Höller, Evi Stürzer, Karoline Aigner, Kathi Mairinger, Rosi Lippkau, Betty Stoib, Kathi Kremmer, Resi Bauer, Marini
Estner, Alois Höller;
7. Reihe: Regina Poensgen, Gabi Estner, Monika Schrädler, Annelies Babl, Kathi Schliersmayer, Anna Mayr, Johanna Kloiber, Resi Sappl,
Kathi Stoib, Renate Stürzer, Evi Bauer, Barbara Zehrer, Anna Kloiber, Rosmarie Schreier, Franziska Bacher, Martina Rottenanger;
8. Reihe: Peter Poensgen, Hans Schäffler, Leonhard Obermüller, Leonhard Zehrer, Margarethe Schliersmayer, Therese Kloiber, Barbara
Rinshofer, Margarethe Schrädler, Antonia Raßhofer, Johanna Schliersmayer, Maria Bichler, Ludwig Bichler, Rosa Raßhofer, Betty
Berghammer, Magdalena Kalb, Marini Kloiber, Elisabeth Hagn, Willi Schliersmayer, Katrin Schell, Quirin Bartl, Angelika Stürzer, Marinus
Kloiber, Sepp Stoib;
9. Reihe: Theresa Rottenanger, Veronika Sailer, Andrea Bauer, Katharina Waldschütz, Anna Estner, Steffi Waldschütz, Sophie Bosch,
Franziska Liesch, Kathrin Seestaller, Ursula Lippkau, Josefa Estner, Monika Bacher, Veronika Fahrnbauer;
10. Reihe: Agnes Kloiber, Elisabeth Estner, Magreth Kloiber, Elisabeth Schüller, Katharina Fahrnbauer, Margarethe Schrädler, Barbara
Weiland, Veronika Frauenrieder , Marianne Stumböck, Steffi Schüller, Regina Kalb, Irmi Schrädler, Magdalena Raßhofer, Annalisa
Raßhofer, Elisabeth Mairinger, Maria Hille, Anette Schrädler, Elisabeth Stürzer;
11. Reihe: Seppi Estner, Korbinian Kloiber, Florian Berghammer, Florian Auracher, Uli Weingand, Stefan Seestaller, Korbinian Berner,
Ludwig Bosch, Hansi Auracher, Hansi Fahrnbauer, Marini Fahrnbauer, Franzi Kloiber, Seppi Kloiber, Andreas Kutscher, Markus Schüller,
Martin Stümböck, Bernhard Weingand, Markus Seestaller.
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Dank
Der Trachtenverein „d`Höhastoana Wall“ sagt
„Vergelts Gott“:
Dem Bürgermeister Lorenz Aigner
für die Übernahme der Schirmherrschaft.
Allen Vereinsmitgliedern, den Ortsvereinen
und teilnehmenden Vereinen.
Den Grundstückseigentümern für die Überlassung der
zum Festverlauf benötigten Grundstücksflächen.
Allen Sponsoren und Gönnern für die Spenden
anläßlich unseres Gründungsfestes, auch denen,
die nicht in dieser Festschrift genannt wurden.
Den vielen Helfern, ohne deren tatkräftige
Unterstützung so ein Fest erst gar nicht möglich wäre.
Wir bedanken uns auch bei Allen, die zum
Gelingen dieser Festschrift beigetragen haben.
Nun wünschen wir allen unseren Gästen
fröhliche und gemütliche Stunden in Wall!
„Treu dem guten alten Brauch“
Die Waller Trachtler.
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