Umweltreport Jahrgang 2005 / 2006

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Umweltreport Jahrgang 2005 / 2006
Jahrgang 2005/2006
INHALTSVERZEICHNIS
Sprechen Sie uns an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Lärmminderungsplanung
Bürgerbefragung im Gebiet rund um den Olympiapark . . . . . . . 46
GO–RAINBOW
Instrumentelle Biokommunikation mit QUANTEC . . . . . . . . . . . . 50
Der erfolgreiche Weg von GO-RAINBOW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Stadt und Landwirtschaft – wie passt das zusammen? . . . . . . . 52
Baubiologie Hullmann!
Wenn die Wohnung krank macht... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
NaturBauHaus
Sich wohlfühlen in gesunder Atmosphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Münchner Schulkinder gehen mit dem Stadtförster in den Wald . . 56
Der Deutsche Pavillon und seine Gäste auf der BUGA . . . . . . . 58
Auf dem „Grünen Campus“ macht Lernen Spaß . . . . . . . . . . . . 60
Erholungsparadies im Landschaftsgarten . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Das Geheimnis des Mikrokosmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
Kiesgrube im Wandel der Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Interview mit Herrn Dr. Reinstorff aus Hamburg von der
„REIKO“ Pharma Vertriebsgesellschaft mbH . . . . . . . . . . . . . . . . 67
NAIS GmbH
Wasser-Abwasser-Prozesswasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
IMPRESSUM
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Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02
Vorwort des Referenten für Gesundheit und Umwelt der
Landeshauptstadt München, Herrn Joachim Lorenz . . . . . . . . . 03
ÖKOPROFIT München – ein erfolgreiches Konzept . . . . . . . . . . 04
Städtische Klinikum München
Grünes Licht für den zentralen Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . 06
Münchner Umweltpreis
Träger des Münchner Umweltpreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07
EMAS (EU-Öko-Audit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08
Flächenrecycling, Stoffstrommanagement, Deponiebau,
Rekultivierung – ECOSOIL Süd GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09
Gesunde und schmackhafte Küche für Kantinen . . . . . . . . . . . . 10
Interview mit Herrn Dr. Fichtner
FiA Dr. Fichtner GmbH & Co. Industrieanlagen KG . . . . . . . . . . . 11
G`sund und gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
WISSBAU Beratende Ingenieurgesellschaft mbH
Bauen im Bestand – Eine komplexe Herausforderung . . . . . . . . . 13
Bauzentrum München – die bekannte Einrichtung etabliert
sich am neuen Standort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
U.C.S. INDUSTRIEELEKTRONIK GMBH
Ihr Partner und Systemintegrator für Lösungen mit RfiD . . . . . . 16
Dienstleister im Bereich Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Mit dem Rad zur Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Peter Miller Umwelttechnik
Umweltschutz ist unser Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Umweltschutz, Maschinenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Maschinenbau in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
HETRONIC STEUERSYSTEME
Erfolgreiche Funkfernsteuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Wir haben die richtige Funkfernsteuerung für Sie! . . . . . . . . . . . . 23
inocre UMWELTTECHNIK GMBH
Nachhaltige Gebäudesanierung: eine Herausforderung bei
Akutschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Einsatzgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Einwegpfand: Rote Karte für Ex und Hopp . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
B+W Gesellschaft für innovative Produkte mbH
Oberflächenverkruster LIPCOAT-600 gegen Staubfahnen
von Halden und Fahrwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Die Spezialisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Vernetzte Bildungslandschaft als Vision schulischer und
außerschulischer Kooperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
SÜD-CHEMIE AG
Die Welt von morgen gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM . . . . . . . . . . . . . . . 32
Kunststofffenster-Recycling an der Uni München . . . . . . . . . . . . 35
Recycling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Interview mit Helmut Ströbl von der Firma SES SonderabfallEntsorgungs-System GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
München ist die Bundeshauptstadt im Energiesparen . . . . . . . . 38
1:0 für München – Die Mobilfunkversorgung rund um die
Allianz-Arena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
VISADES – mit der Kraft der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Energetische Nutzung von Biomasse in der
Landeshauptstadt München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
iMA Richter & Röckle
Umweltmeteorologie in der Bauleitplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Nordisches Umweltzeichen
Nachbestellungen sind auf dem Postweg unter Beilage von
2,20 € (in Form von Briefmarken) pro Exemplar möglich.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem
Falle die Meinung des Verlages wieder.
VORWORT
Viele Münchner Firmen unterstützen
die Stadt bei ihren Bemühungen um
eine bessere Umwelt, wie die Beteiligung am „Ökoprofit München“ und am
„Münchner Umweltpreis“ zeigen. Und
natürlich wirkt das Referat für Gesundheit und Umwelt im eigenen Einflussbereich, zum Beispiel mit der erfolgreichen Teilnahme am „EU-Öko-Audit“.
Die Landeshauptstadt München darf
sich seit Juli 2005 „Bundeshauptstadt
im Energiesparen“ nennen. Die Stadt
wurde für ihr vorbildliches Handeln im
Energiesparen und damit im Klimaschutz ausgezeichnet, für mich eine
eindrucksvolle Bestätigung unserer
Kommunalpolitik, die sich in den zurückliegenden Jahren konsequent an
den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes orientiert hat. Unsere Politik
die begrenzten Energieressourcen zu
schonen hat nicht nur zu einer Entlastung von Umwelt und Klima, sondern gleichzeitig zu einer spürbaren
Entlastung des städtischen Haushalts
beigetragen.
Die Auszeichnung ist eine Bestätigung
für die Richtigkeit unseres in der Energiepolitik eingeschlagenen Weges, der
die drei „E´s“, nämlich Energieeinsparung, Energieeffizienzsteigerung und
Erneuerbaren Energieeinsatz in den
Mittelpunkt stellt.
Bei den städtischen Gutsbetrieben
werden ökologischer Landbau und die
Prinzipien der Nachhaltigkeit so weit
wie möglich gefördert. Mit den kommunalen Wäldern leistet die Stadt
München einen wichtigen Beitrag zur
Umsetzung der ökologischen Zielperspektiven. Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Erhalt des Grüngürtels um
München, für den sich die Landeshauptstadt intensiv einsetzt.
Abgerundet werden diese Bemühungen mit dem Angebot von erlebnispädagogischen Besuchen für Schulklassen und Kindertagesstätten auf
den städtischen Gutsbetrieben und in
den städtischen Wäldern – dort erfahren die Kinder vor Ort wie wichtig der
Erhalt unserer Umwelt ist.
Umweltschutz in München hat viele
Facetten, einige davon finden Sie in
diesem Heft: Die Probleme der Mobilfunkversorgung im Außenbereich der
Allianz-Arena, wo zum ersten Mal das
Münchner Mobilfunkvorsorgekonzept
zum Tragen kommt, werden aufgezeigt. Sie lesen über Münchens Erfahrungen mit dem Einwegpfand, das seit
Januar 2003 gilt. Wir stellen Ihnen die
Lärmminderungsplanung im Gebiet
rund um den Olympiapark und die Ergebnisse der Befragung der Bürgerinnen und Bürger vor. Mit unserer Handreichung zu einer gesunden und
schmackhaften Küche in Kantinen erfahren Kantinenköchinnen und Kantinenköche verschiedene Möglichkeiten
diese umzusetzen. Die Bundesgartenschau 2005 berichtet über ihre Highlights. Der Abfallwirtschaftsbetrieb
München erläutert die Abfallverwertung in München, das Münchner DreiTonnen-System, die Wertstoffhöfe in
München, Abfallvermeidung und Wiederverwertung.
Die große Themenvielfalt spricht für
sich, daher hoffe ich, dass der dritte
Umweltreport genauso gerne gelesen
wird wie die Vorgänger.
Ich wünsche Ihnen eine interessante
und abwechslungsreiche Lektüre
Joachim Lorenz
Referent für Gesundheit und Umwelt
der Landeshauptstadt München
Umweltreport
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ÖKOPROFIT München – ein erfolgreiches Konzept
ÖKOPROFIT beruht auf Freiwilligkeit und
Eigeninitiative der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, die Idee stärkt deren Kooperation. Dabei kann es nur Gewinnerinnen und
Gewinner geben. Das Programm ist sicherlich deshalb so erfolgreich, weil es die drei
Schwerpunkte der Nachhaltigkeit in sich
trägt:
Was verbindet das Europäische Patentamt,
den FC Bayern München, das Tanklager
der Lehnkering GmbH, das Deutsche Museum und fast alle Münchner Krankenhäuser?
Sie alle engagieren sich für einen ökonomisch sinnvollen Umweltschutz durch die
Teilnahme am Projekt ÖKOPROFIT.
Was ist ÖKOPROFIT?
ÖKOPROFIT (ÖKOlogisches PROjekt Für
Integrierte UmweltTechnik) ist ein Kooperationsprojekt zwischen Kommune, Betrieben, der Industrie- und Handelskammer
und den Stadtwerken München. Es wurde
in Graz entwickelt und im Rahmen der
Münchner Agenda 21 zum ersten Mal in einer deutschen Kommune umgesetzt. Dies
geschah im Jahr 1998. Seit dieser Zeit haben sich in München 99 Firmen in fünf
Jahrgängen erfolgreich an dem Programm
beteiligt. 15 weitere Firmen wollen im aktuellen sechsten Jahrgang ökoprofitabler
werden.
Die Landeshauptstadt München fördert mit
dem Projekt ÖKOPROFIT Unternehmen,
die eine Verbesserung des betrieblichen
Umweltschutzes anstreben. Im Rahmen
des Projektes werden gemeinsam mit kompetenter externer Unterstützung durch eine
Beraterfirma Maßnahmen erarbeitet und
umgesetzt, mit denen die beteiligten Unternehmen die Umwelt entlasten und gleichzeitig Geld sparen.
Unter gewissen Voraussetzungen können
in Bayern kleine und mittelgroße ÖKOPROFIT-Unternehmen im Rahmen des
„Umweltpaktes Bayern II“ eine finanzielle
Förderung erhalten.
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Umweltreport
1. Ökologie: Energie- und Materialverbrauch sowie Emissionen und Abfälle werden reduziert.
2. Ökonomie: Das Programm sichert ökonomisch zukunftsfähige Arbeitsplätze. Kosten und betriebliche Risiken werden verringert. Außerdem steigt das Image der teilnehmenden Firmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit. Technologische Innovationen
werden gefördert.
3. Soziales: ÖKOPROFIT erhält und
schafft Arbeitsplätze, verbessert den Arbeitsschutz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und motiviert sie, indem es sie in das
Projekt einbindet.
Wie ist ÖKOPROFIT aufgebaut?
ÖKOPROFIT besteht aus drei Bausteinen,
an denen die Unternehmen teilnehmen
können:
• Einsteiger-Programm: Hier finden sich
die erstmals teilnehmenden Firmen zusammen.
• ÖKOPROFIT-Klub: In diesem Modul erhalten die Betriebe auch nach der Einsteigerrunde Informationen und können
Erfahrungen austauschen.
• Vom ÖKOPROFIT zum Öko-Audit: Hier
werden die Unternehmen darauf vorbereitet,
Umweltmanagementsysteme
nach der EG-Öko-Audit-Verordnung oder
nach der Norm ISO 14001 zu etablieren.
Im Einsteiger-Programm bietet ÖKOPROFIT verschiedene Elemente, mit denen sich die Ziele „Verbesserter Umweltschutz“ und „Kostensenkung“ erreichen
lassen: gemeinsame Workshops, einzelbetriebliche Beratungen, ausführliche Arbeitsmaterialien und die Auszeichnung zum
ÖKOPROFIT-Betrieb.
In den Workshops bearbeiten die Unternehmen zusammen mit den Umweltberaterinnen, Umweltberatern und den Fachleuten der Kooperationspartner umweltrelevante Themen wie Wasser, Energie und
Beschaffung, Abfall- und Emissionsminderung sowie rechtliche und betriebsorganisatorische Fragen.
Der ÖKOPROFIT-Klub ist das Folgemodul
zum Einsteiger-Programm. Er bietet den
teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit „am Ball zu bleiben“, d.h. vermitteltes
Wissen zu vertiefen, neue Themen zu bearbeiten, bereits begonnene Umweltmaßnahmen unter Anleitung fortzuführen und
neue Maßnahmen zu entwickeln. Einer der
wichtigsten Aspekte jedoch – das ist die
einhellige Meinung aller bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch, der durch die
regelmäßigen Zusammenkünfte der Betriebsvertreterinnen und Betriebsvertreter
bei gemeinsamen Workshops ein festes
Forum erhält.
Der dritte ÖKOPROFIT-Baustein „Vom
ÖKOPROFIT zum Öko-Audit“ schließlich
führt die Unternehmen gezielt und strukturiert an ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) oder ISO 14001 heran.
Wesentliche Elemente hierbei sind die Formulierung einer Umweltpolitik, die Umweltprüfung in rechtlicher, technischer und organisatorischer Hinsicht und die Erarbeitung eines Umweltprogramms zur kontinuierlichen Verbesserung.
Sämtliche Unternehmen, die an ÖKOPROFIT teilnehmen, werden am Ende eines
Jahrgangs dahingehend geprüft, ob sie
den von ÖKOPROFIT gesetzten, qualitativ
hohen Standard, einhalten können. Nur
wenn dies der Fall ist, erhalten sie die
ÖKOPROFIT-Auszeichnung. Diese dokumentiert, dass die ÖKOPROFIT-Betriebe
weit mehr für die Umwelt leisten, als von
Seiten des Gesetzgebers gefordert wird,
und würdigt ihr Engagement.
Das deutsche ÖKOPROFIT-Netzwerk
Aufgrund des großen Zuspruchs, den
ÖKOPROFIT seit seiner Einführung in
Deutschland erfahren hat, wurde im Mai
2000 in München das deutsche ÖKOPROFIT-Netzwerk gegründet. Die Mitglieder
dieses Netzwerkes, also Kommunen und
Kommunalverbände, die ÖKOPROFIT bereits eingeführt haben, treffen sich zweimal im Jahr zur Intensivierung des Erfahrungsaustausches. Auch die Qualitätssicherung des Projektes ist ein wichtiger
Aspekt. Mittlerweile ist das Netzwerk auf
über 70 Mitglieder angewachsen.
Lizenzvergabe und Nutzung der
Arbeitsmaterialien
Die Lizenzen für ÖKOPROFIT vergibt das
Cleaner Production Center Austria (CPC)
in Graz im Auftrag der Landeshauptstadt
Graz. München stellt deutschen Kommunen die Arbeitsmaterialien gegen ein Nutzungsentgelt zur Verfügung, berät sie zur
Einführung von ÖKOPROFIT und organisiert das Netzwerk ÖKOPROFIT Deutschland.
Weitere Informationen:
Referat für Gesundheit und Umwelt
Petra Ritson
Tel.: 089/2 33-4 77 46
Fax: 089/2 33-4 77 42
[email protected]
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Ulfried Müller
Tel.: 089/ 2 33-2 76 68
Fax: 089/2 33-2 50 90
[email protected]
Referat für Gesundheit und Umwelt
Petra Ritson
Farben aus der Natur
Die Naturhaus GmbH mit Sitz im
oberbayerischen Riedering entwickelt und stellt seit 20 Jahren
Naturfarben für Industrie und
Handwerk, Fachanwender und
Endverbraucher her.
Die Produkte, die nach selbst entwickelten Rezepten hergestellt
werden, entstehen aus nachwachsenden Naturrohstoffen.
Die hohe Qualität der Naturfarben wird durch die strenge
Auswahl der Rohstoffe und intensive Prüfungen im eigenen
Labor gewährleistet. Die fertigen Produkte werden ebenfalls
noch mal einer Qualitätskontrolle unterzogen. Die Naturhaus
GmbH legt außerdem Wert auf eine intensive Kundenbetreuung:
Zum Service gehören individuelle Beratungen und Seminare für
professionelle Verarbeiter aus Industrie und Handwerk sowie
die Ausarbeitung kundenspezifischer Anwendungen.
Naturhaus Naturfarben gmbh
LEISTUNGSÜBERBLICK:
Tankschutz AI - III und B:
- Tankreinigungen, Kunststoffinnenhüllen,
Beschichtungen, Auffangraumsanierungen
- Tankdemontage, Ausbau und Entsorgung,
Stilllegung
- Fugen an Tankstellen: ausbessern, Beton
schneiden, anfasen, verfugen
- Ölversorgungs- und Entsorgungsanlagen
- Werkstatteinrichtungen
- Öldichte Bodenbeschichtungen
Beschichtungen für Stahl und Beton, nach
WHG, Korrosionsschutz
Mobile Sandstrahlarbeiten
Solaranlagen, Thermie, Wärmepumpe
Eichenstr. 8 · 83083 Riedering · Tel. 0 80 36 -30 05-0 · Fax 30 05-30
e-mail [email protected] · www.naturhaus.net
Umweltreport
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Grünes Licht für den zentralen Umweltschutz
Umweltschutzmanagement und entsprechende Leitlinien erschließen ein erhebliches
Einsparpotenzial für das Städtische Klinikum München GmbH
Umweltschutz in unseren Kliniken und Betrieben ist für die Landeshauptstadt München als Gesellschafterin und die Geschäftsführung ein wichtiges Unternehmensziel. Mit dem Zusammenschluss der
fünf städtischen Krankenhäuser Bogenhausen, Neuperlach, Harlaching, Schwabing und Thalkirchener Straße und der drei
städtischen Betriebe Institut für Pflegeberufe, Blutspendedienst und Zentralwäscherei (jetzt Textilservice) zur Städtischen Klinikum München GmbH wurde der Umweltschutz im neuen Unternehmen zentralisiert
und gleichzeitig zur Chefsache gemacht.
Die Stabsstelle Ökologie ist fachlich direkt
dem Geschäftsbereich Gesamtunternehmen zugeordnet. Die Bedeutung des Themas zeigt auch die Verabschiedung der für
alle Kliniken und Betriebe verbindlichen
Leitlinien. Sie verankern unter anderem
den Umweltschutz als wichtiges Unternehmensziel.
Die Neuregelung soll zum einen die ökologische Qualität der Leistungen des Unternehmens sicher stellen. Gleichzeitig kann
ein zentraler Umweltschutz auch einen erheblichen Beitrag zur Konsolidierung der
Finanzen leisten. Immerhin konnten in den
letzten fünf Jahren durch unterschiedliche
Maßnahmen im Umweltbereich Einsparungen von knapp 2,5 Millionen Euro erzielt
werden.
Zwei Beispiele:
Günstiges Papier ersetzt teure Formulare im Klinikum Harlaching
In einem komplexen Projekt hat der Geschäftsbereich EDV von vorgefertigten
Papierformularen für hausinterne Anforderungen auf EDV-Formulare umgestellt.
Dadurch wurde der Verbrauch von vorgedruckten Formularen im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr um ca. 500.000 Stück
reduziert. Durch das im Vergleich zu den vor-
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Umweltreport
gefertigten Formularen wesentlich günstigere und umweltfreundlichere Papier konnten rund 100.000 Euro gespart werden.
Wasserbar statt Wasserkasten im Klinikum Schwabing
Hier wurden Mineralwasser-Kästen durch
Tafelwasserschankanlagen ersetzt.
Beim Test einiger Trinkwasserbrunnen und
beim Vergleich des Preis-/ Leistungsverhältnisses zeigte sich: die M-Wasserbar ist
optimal. Patienten, Besucher und Personal
können an 70 Wasser-Bars im Haus kostenlos bestes Trinkwasser zapfen. Je nach
internem Standort werden täglich zwischen
200 und 2000 Liter Trinkwasser aus den
Anlagen gezapft.
Und nirgendwo steht Leergut. Dessen Abtransport durch LKWs entfällt ebenfalls,
was zusätzlich der Umwelt zugute kommt,
da ca. 30 t CO2-Emissionen vermieden
werden. Insgesamt spart das Klinikum ca.
200.000 Euro pro Jahr. Gleiche Konzepte
wurden in Bogenhausen, Harlaching und
Neuperlach umgesetzt.
Und so sieht der ökologische Fahrplan
für die Zukunft aus:
Errichtung eines zentralen Umweltmanagementsystems nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) mit einer Validierung aller Standorte
Verabschiedung eines zentralen Umweltmaßnahmenprogramms
Erstellung einer gemeinsamen Umweltmanagementdokumentation. Ein zentrales Handbuch erhält Gültigkeit für
alle GmbH Standorte. Die dezentralen
Handbücher werden vereinfacht und
angepasst.
Mit vorhandenen MitarbeiterInnen (insgesamt fünf Umweltmanagementbeauftragte in den vier Großkliniken sowie
dem Betrieb Textilservice, drei AnsprechpartnerInnen Umweltmanagement sowie eine Schwerpunktbesetzung, u.a. für Gefahrengut, technischen
Umweltschutz, ökologische Beschaffung und Abfallwirtschaft innerhalb des
Teams) wird das Umweltmanagementsystem auf alle Bereiche ausgedehnt.
Das Umweltprogramm 2005 bis 2007 ist
bereits verabschiedet, die Maßnahmen
sind festgelegt. Punkte wie die Vereinheitlichung der Abfallwirtschaft an allen Standorten, die Einführung einer geeigneten Abfalllogistik am Klinikum Bogenhausen oder
das Überprüfen von Energie- und Wassersparmöglichkeiten stehen in dem Arbeitspapier.
Städtisches Klinikum München GmbH
Klinikum Schwabing
Kölner Platz 1
80804 München
Ansprechpartnerin: Birgit Schuon
Telefon 089/3068-2329
E-Mail: [email protected]
Münchner Umweltpreis
Seit dem Jahr 1998 besteht der Münchner
Umweltpreis in zeitweise veränderter Ausprägung. Nach dem Willen des Münchner
Stadtrates werden besonders herausragende Betriebe, Projekte oder Personen
ausgezeichnet, die mit ihrem Handeln die
allgemeinen Umweltstandards bei weitem
übertreffen. Sie finanzieren dies mit eigenen Mitteln und haben in München ihr Wirkungsfeld. Sie sollen als Vorbild andere zu
ähnlichen Leistungen anspornen und damit
als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
dienen. Die Auszeichnung ist nicht dotiert.
Die Jury setzt sich zusammen aus hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern von
Umweltverbänden, Wissenschaft und Wirtschaft und aus Stadträtinnen und Stadträten. Sie hat sich bei der Beurteilung der
eingereichten Auszeichnungsvorschläge
hohe Maßstäbe gesetzt. Neben namhaften
Münchner Firmen waren auch aktive Lehrkräfte, Schulen und Umweltorganisationen
unter den Preisträgerinnen und Preisträgern. Zuletzt wurde im Jahre 2004 das
Münchner Albert-Einstein-Gymnasium
ausgezeichnet.
Die Auszeichnung findet jährlich im Dezember durch Bürgermeister Hep Monatzeder im Rahmen einer Festveranstaltung
im Rathaus statt.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Christine Hartl
Träger des Münchner Umweltpreises
Hinweis: Der Umweltpreis, der Energiepreis und der Öko-Design-Preis der Stadt München wurden 2003 zu einem jährlichen „Münchner Umweltpreis“ zusammengelegt.
2004
• Albert-Einstein Gymnasium
2003
• BMW
• Knorr Bremse, Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH
• Arbeitskreis Energie Agenda 21 Hadern
2002
Öko-Design-Preis
• NL-Architects, Amsterdam
• Dipl. Designer Patrick Scholl
2001
• Paulaner Brauerei
2000
• Städtisches Krankenhaus Neuperlach
Energiepreis
• Fa. Buttner & Asbeck „Effiziente Lichtsysteme“
• Herr Willi Kirchensteiner, Lehrer
1999
• OSRAM GmbH
• ökom research AG
• Arbeitskreis Münchner Finanzinstitute
Energiepreis
• Frau Regine Metz
• Fa. Gerlicher Umweltschonende Energiesysteme
1998
• Deutscher Lloyd Versicherungen
• Fritz's Mühlembäckerei
(Fritz Schlund GmbH)
• IWIS-Ketten (Johann Winklhofer & Söhne GmbH & Co KG)
• Knorr Bremse, Systeme für
Schienenfahrzeuge GmbH
1997
• ALTOP Verlags-und Vertreibsges.mbH, München
• oeco capital Lebensversicherung AG, München
• Klüber Lubrication München KG
• Studiosus Reisen München GmbH
1996
• Alois Brandl, Gärtnerei
• Bayerische Vereinsbank AG
• März Fashion Group GmbH
• MAN Nutzfahrzeuge AG
• Platzl Ringhotel München
1995
• Achatz Wärmetechnik GmbH
• BTA, Biotechnische Abfallverwertung GmbH & Co. KG
• Meisterschule für das Schreinerhandwerk
• Siemens AG Standort Hoffmannstraße
1994
• Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH
• Krauss Maffei AG
• Ludwig Stocker, Hofpfisterei GmbH
• Wöhrl, das Haus der Markenkleidung GmbH & Co.KG
Öko-Design-Preis
• Eva und Theo Peter
• Dipl. Ing. Matthias Kroitzsch
Umweltreport
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EMAS (EU-Öko-Audit)
Das Referat für Gesundheit und Umwelt
(RGU) beschäftigt sich aufgrund seiner
Aufgabenstellung und aus seinem Selbstverständnis heraus schon immer mit der
aktiven Förderung des Umweltschutzes –
und das über die alltägliche Verwaltungsarbeit hinaus. Dies gilt für das Handeln nach
Innen und nach Außen. Deshalb hat sich
das Referat auch mit seinen betrieblichen
Umweltauswirkungen beschäftigt, mit dem
Ziel, die eigenen Umweltauswirkungen zu
erfassen, zu bewerten und daraus langfristige und nachhaltige Verbesserungen zu
erreichen. Im Jahr 2000 wurde erstmals die
Umwelterklärung für die Standorte Bayerstraße und Dachauer Straße für gültig erklärt. Diesem Vorgehen haben sich der
Blutspendedienst und die städtischen
Krankenhäuser Harlaching, Schwabing
und Neuperlach, sowie weitere städtische
Unternehmen angeschlossen. Sie haben
für ihre Standorte Umwelterklärungen
validieren lassen.
Im Januar 2005 hat ein externer Gutachter
im Rahmen einer Umweltbetriebsprüfung
erneut die Umweltleistungen der Verwaltungsstandorte Bayerstraße, Dachauer
Straße und Willi-Brandt-Allee (Bauzentrum) im RGU positiv bewertet und die Umwelterklärung für gültig erklärt. Sowohl die
indirekten Auswirkungen der Arbeit, wie
beispielsweise das erweiterte Klimaschutzprogramm oder das Umweltberatungsprogramm Ökoprofit München, als auch alle
Ressourcenverbräuche wurden dabei erfasst und bewertet. Das RGU ist also auch
weiterhin im Standortregister der nach
Öko-Audit-Verordnung validierten Betriebe
aufgeführt.
Als konkrete Ziele sind in der Umwelterklärung z. B. die Verbesserung der Abfalltrennung oder Verminderung des Papier- und
Energieverbrauches, sowie umweltbewusstes Mobilitätsverhalten der Belegschaft festgeschrieben. Zur Erreichung dieser Ziele tragen alle Beschäftigten aktiv
bei.
Bei der Sanierung des stadteigenen Gesundheitshauses wird der Umweltgedanke
ebenfalls verstärkt zum Tragen kommen.
Die bestehenden technischen Standards
werden überschritten.
Die nächste validierte Umwelterklärung
wird im Jahre 2007 vorgelegt.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Christine Hartl
bds
Boden- und Deponie-Sanierungs GmbH
Untere Hauptstraße 9 · 85386 Eching
Telefon: 089 / 962421 - 0 · Telefax: 089 / 962421 - 40
E-Mail: [email protected] · Internet: www.bds-gmbh.de
Ausführung von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen bei Deponien und Altlasten
bds bietet seit beinahe 20 Jahren umwelttechnische Komplettlösungen für private und öffentliche Auftraggeber im Deponie- und
Altlastensektor an. Der Leistungsumfang umfasst die Beratung bis zur Durchführung einschließlich bautechnischer Abwicklung
von Projekten in den Bereichen Deponietechnik und -sanierung, Erkundung und Sanierung von Altlasten und Grundwässern.
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Umweltreport
Gesunde und schmackhafte Küche für Kantinen
Neue Handreichung: „Genuss und Qualität mit Biolebensmitteln“
Das Interesse an gesunder und schmackhafter Ernährung in der Kantine wächst.
Nach einer Umfrage unter den MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung München im
Jahr 2004 zählen nicht nur der Preis, sondern auch andere Kriterien wie gesundes
Essen bei der Wahl der mittäglichen Verpflegungseinrichtung. Frauen bevorzugen
ein leichtes und gesundes Essen, jüngere
MitarbeiterInnen schauen mehr auf den
Preis, während den Älteren die Verwendung von Ökoprodukten wichtiger erscheint.
Die Umstellung der Kantinenküche auf
ökologische und gesunde Ernährung stellt
für viele Kantinenwirte ein Problem dar:
Wer liefert die Produkte? Zahlen die Gäste
den höheren Preis? Mit welchen Kontrollen
muss gerechnet werden? Diese Fragen
und noch vieles mehr beantwortet die neue
Handreichung für Kantinenwirte zur Umstellung auf ökologische Produkte. Praktische Informationen, Argumente, Werbestrategien, Adressen von LieferantInnen
und Beratungseinrichtungen im Raum
München und KollegInnentipps ermöglichen den Einstieg in die etwas andere Küche.
Die Broschüre „Genuss und Qualität mit
Biolebensmitteln“ ist erhältlich im
Referat für Gesundheit und Umwelt
Agenda21-Büro
Bayerstr. 28a
80335 München
oder im Internet:
www.agenda21-muenchen.de,
Rubrik dateien.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Angelika Lintzmeyer
10
Umweltreport
Interview mit Herrn Dr. Fichtner
Herr Dr. Fichtner, Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten bei Planungen von
Sondermüllbehandlungsstellen in verschiedensten Bundesländern mitgewirkt. In welchen Ländern, für welche Anlagen?
Wir waren in den vergangenen Jahrzehnten bei der Planung, Einrichtung und Inbetriebnahme von Sondermüllbehandlungsanlagen, sowie deren Komponenten tätig,
z.B.: für die GSB in Baar-Ebenhausen und
Schwabach, für die HIM (Hessisch Industriemüll GmbH, für Fa. Michalke in Langweid, für Fa. Baufeld in Klaffenbach ( Sachsen) für eine Altölraffinerie und in Webau
(Sachsen-Anhalt) zur Gewinnung von
Paraffin aus Kunststoffabfällen.
Herr Dr. Fichtner, in welchen Bereichen der
Industrie bzw. des Umweltschutzes ist Ihre
Firma „FiA“ tätig?
Die Anforderungen der Industrie nach Entwicklung, Planung von Maschinen und Anlagen wurden in den letzten Jahrzehnten
durch das Ing.-Büro Fichtner erfüllt. Heute
beschleunigte sich die Zeit zwischen Aufgabenstellung und Realisierung so sehr,
dass Komplettlieferungen aus einer Hand
gefragt sind. Dem wurde durch die Gründung der FiA, Dr. Fichtner GmbH & Co. Industrieanlagen KG Rechnung getragen.
Speziell welche Dienstleistungen in diesen
Bereichen bieten Sie an? Beratungen?
Planungen? Verkauf von Industrieanlagen?
Fa. FiA plant und liefert Prototypen, Prüfstände und Automationslinien, auch für die
Sondermüll-Entsorgung. Für die BRD stellt
man eine Tendenz weg von der allgemeinen Annahmestelle fest, basierend auf behördlichen Auflagen, Abfälle am Ort der Erzeugung, also in den Betrieben, zu neutralisieren. Dies geschieht z. B. durch Wäscher, Rauchgasreinigungsanlagen und
anderen. Damit wird der Gefahrguttransport auf den Straßen reduziert.
Wie sehen Sie die momentane Situation
und auch die zukünftige im Bereich Umwelt/Umweltschutz?
In Deutschland ist zu beobachten, dass die
industriellen Prozesse mit einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen vorangetrieben werden. Man hat gelernt schädliche Emission zu reduzieren oder zu vermeiden. Die Bau- und Autoindustrie ist hierbei Vorreiter bei der Sortentrennung und
der Produktion von sortenreinen Komponenten.
Trotz Recycling nehmen die Abfallmengen
immer mehr zu. Worin sehen Sie die Gründe?
Man kann nicht nur Deutschland mit seiner
enormen Bevölkerungsdichte und dem hohen Lebensstandard betrachten. Durch die
Erweiterung der EU verlagern sich die Probleme weiter nach Osten. Mit der Globalisierung werden sie bald weltweit auftreten.
Immer mehr Menschen partizipieren am
Wohlstand und verursachen größere Abfallmengen. Das Recyceln hinkt hinterher.
China mit 1,3 Mrd. Einwohnern wird in den
nächsten Jahrzehnten, z.B. durch die rasante Zunahme des KFZ-Bestandes ebenfalls an CO2- und Stickoxyd-Reduzierung
denken müssen. Ähnliches ist in Indien mit
1Mrd. Einwohner zu erwarten.
Natürlich strebt der Einzelne nach der
profitablen Erzeugung von Produkten.
Muss man hier noch stärkere Grenzen setzen um den Menschen ein gesünderes
Leben zu gewährleisten?
Zum einen sollten Industrieprodukte zu einem erschwinglichen Preis erzeugt werden. Denn der Motor eines lebenden Betriebes ist der Profit. Zum anderen soll
schädlicher Abfall reduziert oder vermieden werden. Hier ist der Gesetzgeber gefragt, jetzt an der Schwelle zur Globalisierung; nicht nur national, sondern weltweit.
Was wäre denn ein wichtiger Schritt zum
Schutze der Menschen und der Natur?
Jeder Mensch und auch die nächsten Generationen brauchen als Lebensgrundlage
gesunden Boden, sauberes Wasser und
reine Luft. Also muss die Kontaminierung
des Bodens, die Verschmutzung des Wassers und der Luft reduziert und vermieden
werden. Es muss ein Ausgleich geschaffen
werden zwischen der privaten und der sozialen Umwelt. Da infolge der Zunahme der
wirtschaftlichen Unternehmen und der
Weltbevölkerung die natürliche Regeneration immer weniger gegeben ist, sind alle
Staaten gefordert, durch Aufklärung der
Öffentlichkeit und durch Anreize und auferlegte Abgaben zu schützen. Die Störung
des ökologischen Gleichgewichts ist Jahrhunderte alt. Infolge des rasanten Zuwachses der Weltbevölkerung griff man zu
Brandrodungen, überfischte die Weltmeere, zersiedelte die Natur.
Was sollte man zukünftig in der Industrieplanung besonders beachten oder auch
ändern, um der Umwelt gerecht zu werden?
Der Umweltschutz ist für den Boden und
z. Z. für das Wasser eine nationale, für die
Emissionen in die Luft als CO2- und Strahlungsfracht eine globale Aufgabe. Die Entwicklung kann nur international gelöst werden. Auch für Industrieplanungen müssen
in Zukunft weltweite Standards Gültigkeit
haben.
Dr. Fichtner GmbH & Co. Industrieanlagen KG
Unterfeldring 3a, 85256 Vierkirchen
Peter Fichtner, Dr.-Ing. Fichtner - Geschäftsführer
Telefon: 08139 / 8022-0, Fax: 08139 / 8022-22
E-Mail: [email protected], www.fia-automation.de
Umweltreport
11
G’sund und gut
Wer bisher Kantinenessen meidet, weil
er schlechte Erfahrungen mit dem Angebot oder der Qualität des Essens gemacht hat, kann demnächst wieder einen
Versuch wagen: Im Rahmen der Agenda
21 hat sich das Referat für Gesundheit
und Umwelt der Stadt München zum Ziel
gesetzt, mehr gesunde und leichte Kost in
die städtischen Kantinenküchen zu bringen.
In Kooperation mit dem Personal- und Organisationsreferat, der Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit (MAG’s) und
dem Bund Naturschutz werden die Kantinenköche fit gemacht. Mehr Gemüseküche, weniger Fleisch, möglichst viel frisch
zubereitete Gerichte, und mehr Bioprodukte sind die Eckpfeiler einer Informations- und Qualifikationsoffensive.
Gesundheitsbewusste und wohlschmeckende Küche allein genügt aber nicht,
um zufriedene Gäste zu haben und um
vor allem die Kantinenverweigerer zurückzugewinnen. Die werden nämlich immer mehr, wenn für das gleiche Geld der
Mittagstisch auch anderswo individueller
und ansprechender gedeckt wird. Freundlicher Service, ansprechende Informationen über das Angebot und ein angenehmes Ambiente ergänzen die Essenangebote, fördern die Kundenzufriedenheit
und machen Lust aufs Wiederkommen.
Dass dies alles nicht gegen den ausdrücklichen Wunsch der Kantinenbesucherinnen und -besucher geschieht, wurde vorher in einer Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch das Perso-
nal- und Organisationsreferat ermittelt.
Mehr leichte und gesunde Kost, SalatBuffets, Essenkomponenten für den kleinen Hunger und mehr Bioprodukte stehen auf den Wunschzetteln der Befragten.
Im Laufe des Jahres werden die Kantinenköche in Aktionswochen zeigen, ob
sie die Erwartungen ihrer Gäste erfüllen
können. Der beste Beweis für eine Zustimmung erhält der Koch, wenn wieder
neue Gäste gesichtet werden. Dann hat
sich unter den Beschäftigten herumgesprochen, dass Kantinenessen nicht nur
satt macht, sondern eine angenehme und
bekömmliche Unterbrechung des Arbeitstages darstellt.
Angenehme Vorfreude auf die Kantine
Referat für Gesundheit und Umwelt
Angelika Lintzmeyer
Rezeptvorschlag von Spitzenkoch
Joachim Heinze
Chinakohlröllchen
mit Bulgur
Biokoch Joachim Heinze bei der Zubereitung feiner Speisen für die Kantinenköche
Foto: Herbert Süßmeier, MAG’s
12
Umweltreport
125 g Bulgur (Weizenschrot) in 1/4 l Gemüsebrühe garen. Je 80 g Frischkäse,
Quark und Schafskäse, je 3 El geschnittene getrocknete Tomaten, Oliven und
frische Kräuter untermengen und alles
mit Meersalz und Pfeffer abschmecken
Die Masse in gedünstete Chinakohlblätter wickeln und bei 170° 8 Minuten in
den Backofen geben.
Bauen im Bestand – Eine komplexe Herausforderung
Bauen im Bestand und Instandsetzung von Baudenkmälern ist zukünftig eine große
Herausforderung für die Bauwirtschaft. Es gilt die heutigen allgemein anerkannten Regeln
der Technik bei schonender Bausubstanzerhaltung anzuwenden. Die Projektierung erfordert
eine engere Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauunternehmen, Denkmalschutz- und
Baubehörde.
Grundlage für eine Kosten- und Planungssicherheit ist eine frühe und genaue Kenntnis des
Ist-Zustands der Konstruktion und der eingebauten Baustoffe. Hierzu müssen die wesentlichen Kenngrößen für die Tragsicherheit, dem Brandschutz, die Dauerhaftigkeit, der Bauphysik und der Akustik sowie die vorliegenden Schadstoffe im Bestand ermittelt werden.
Unsicherheiten, z.B.
bei der Resttragfähigkeit von Mauerwerk oder Stahlbeton oder nicht erfasste Schadstoffe,
bedeuten ein hohes
Kostenrisiko bei der
Ausführung.
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u.a. induktive Messverfahren, Ultraschall, Schwingungstechnik, Radarmessung, Thermografie, Oberflächenprüfungen und Potentialmessungen eingesetzt. Mit den zerstörenden
Messmethoden erhält man nur Stichproben, durch die
o.g. Messverfahren
sind bei geringem
Eingriff in die Bausubstanz Raster-Untersuchungen möglich.
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allen Gebieten der Baustofftechnologie,
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Schadstoffrückbau
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Da die direkte Umsetzung der heutigen Normanforderungen häufig einen Abriss oder eine
Kernsanierung der tragenden Konstruktion bedeutet, bestehen in der genauen Kenntnis der
Baustoffgrößen neue Chancen für individuelle Konzepte der weitestgehenden Erhaltung
und Kosteneinsparung. Hier entstehen
neue Aufgaben für
Planer, die als Grenzgänger die einzelnen Fachgebiete verbinden.
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Bauzentrum München – die bekannte Einrichtung
etabliert sich am neuen Standort
Für die Stadt und das Umland ist das Bauzentrum München die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund ums Bauen und
Wohnen. Als Kompetenz- und Kommunikationszentrum bietet es eine breite Palette von Angeboten für seine Kundinnen und
Kunden und fördert die Vernetzung von
Marktpartnerinnen und Marktpartnern. Außerdem ist das Bauzentrum München ein
wichtiger Baustein im Klimaschutz-Konzept
der Landeshauptstadt München, denn der
Schwerpunkt seiner Aktivitäten liegt auf
dem ökologischen, energiesparenden Bauen und auf dem Einsatz erneuerbarer
Energien.
Nordfassade
•
Dauerausstellung mit Bau-Produkten
und Dienstleistungen auf mehreren
Stockwerken mit über 70 Ausstellern.
•
Fachforen zu den Themen Solarenergienutzung, energiesparendes Bauen
und Sanieren von Wohngebäuden.
•
Fachseminare zur Fortbildung von Baufachleuten, HandwerkerInnen, ArchitektInnen, PlanerInnen, IngenieurInnen, StudentInnen etc.
•
Mehrtägige Sonderveranstaltungen mit
Ausstellung und Vortragsprogramm
(„Münchner Solartage“, „Barrierefrei leben, wohnen, bauen“, „Münchner BauFachtage Haus+Energie“).
•
Öffentliche, kostenlose Vortragsreihen
zu aktuellen Themen und einen monatlichen „Infoabend der Innung“.
•
Info- und Gemeinschaftsstände bei
Großveranstaltungen und Messen (z.B.
I.H.M.).
•
Kostenloses Informationsmaterial und
Verkauf von Fachpublikationen (Zeitschriften und Bücher).
Angebote und Service
Für MieterInnen, BauherrInnen, ImmobilienbesitzerInnen, ArchitektInnen, FachplanerInnen, HandwerkerInnen, BauträgerInnen und Wohnungsunternehmen bietet das
Bauzentrum München folgende Dienstleistungen an:
•
Kostenlose, firmen- und produktneutrale Beratung zu über 20 verschiedenen
Themen, wie Baufinanzierung, Heizungstechnik, Solartechnik, Raumausstattung, Altbausanierung, Grünplanung, Baustatik etc.
•
Stammtisch „Spannungsfeld: Innovation und Praxis“, bei dem regelmäßig innovative Produkte und Dienstleistungen vorgestellt werden.
Im Jahr 2004 wurden rund 100 Veranstaltungen durchgeführt. Über 14.000 Bürgerinnen und Bürger haben das Bauzentrum
besucht. Außerdem vermietet das Bauzentrum München Ausstellungsflächen in der
Dauerausstellung an Unternehmen der
Branche und Veranstaltungsräume an alle
interessierten Personen.
Beratung
Ziele und Aufgaben
Das Bauzentrum München bietet den Unternehmen der Branche die Möglichkeit mit
Kundinnen und Kunden in Kontakt zu treten; es ist also Marktplatz für Herstellerinnen, Hersteller und Dienstleistungsunternehmen. Institutionen (Fachverbände,
Kammern, Innungen, Universitäten) haben
die Chance, das Bauzentrum München als
14
Umweltreport
Plattform für den Dialog und für gemeinsame Initiativen zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit den Institutionen ist für das Bauzentrum München ein zentrales Anliegen.
Denn nur in der Kooperation und der Kommunikation mit den Marktakteurinnen und
Marktakteuren lassen sich die Ziele des
Bauzentrums effektiv verfolgen:
•
Die Förderung von guter Bauqualität
und innovativer Technik; insbesondere
des umweltfreundlichen, energieeffizienten Bauens mit Einsatz erneuerbarer Energien.
•
Die Unterstützung der MarktakteurInnen bei den anstehenden Veränderungsprozessen im Baugeschehen und
die Förderung der Kommunikation.
•
Die Hilfestellung bei der Überwindung
von Hemmnissen in der Planungsphase und bei der Bauabwicklung.
•
Die Zusammenführung von AuftragnehmerInnen und KundInnen.
•
Die nachhaltige Stärkung der regionalen Wirtschaft, des Handwerks und von
mittelständischen Unternehmen.
Standort in der Messestadt
Viele Münchnerinnen und Münchner kennen das Bauzentrum München noch vom
alten Standort an der Radlkoferstraße, der
inzwischen einem Wohn- und Gewerbege-
biet gewichen ist. Die Messe hat nach Ihrem
Wegzug die Fertighausausstellung weitergeführt, die jetzt in Poing angesiedelt ist.
Das Bauzentrum München wurde vom Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München übernommen und
zunächst am alten Standort, später in einem Gebäude auf der Theresienhöhe als
Zwischenlösung betrieben. In dieser Zeit
wurde das neue Gebäude in der Messestadt Riem fertiggestellt. Im Januar 2004
konnte dann das neue Gebäude bezogen
werden. Es bietet 1.400 m2 Ausstellungsfläche, fünf Vortrags- und Seminarräume mit
Flächen von 40 bis 158 m2, Büros für die Verwaltung, Beraterzimmer, eine Dachterrasse mit schönem Blick auf das Voralpenland
und eine Cafeteria mit Freischankfläche im
Innenhof. Dieser kann ebenfalls als Ausstellungsfläche für wetterfeste Exponate genutzt werden. Im April 2004 konnte das Bauzentrum im neuen Gebäude sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Es ist jetzt zwar weniger zentral gelegen, aber mit der U-Bahn in
zwanzig Minuten vom Hauptbahnhof aus
gut zu erreichen.Von der Haltestelle Messestadt West sind es nur fünf Minuten Fußweg. Das Gebäude liegt inmitten des rasch
wachsenden Neubaugebiets der Messestadt und in unmittelbarer Nachbarschaft
zur Münchner Messe. Es ist aufgrund seiner
markanten Archtektur leicht zu erkennen,
insbesondere den großen Schaufenstern
zur Nordseite, die gleichzeitig einen Blick
auf die Ausstellungsobjekte ermöglichen.
Referat für Gesundheit und Umwelt
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Wohnen und Bauen
Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr
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81829 München
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Umweltreport
15
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Wagenkennzeichen, Datum, Uhrzeit
sowie Milchmenge und sind so unverwechselbar für die Rückverfolgbarkeit
auf den Tag gespeichert, der in einem
Schlüsselanhänger aus Resopal eingelassen ist. Nach der Datenübertragung werden die flüchtigen Daten gelöscht und der Tag ist für die nächste
Tour vorbereitet. Die UCS setzt bei
diesem Projekt Hardware von seinem
langjährigen Systempartner Leuze
electronic ein, die Modifikationen an
den Bordrechnern übernehmen Firmen wie Schwarte beziehungsweise
Bartec. In einem weiteren Projekt wird
das System bei der Tankwagenreinigung im Werk Zeven genutzt. Das
Schreib-Lese-System ist mit der CIPSteuerung der Reinigung gekoppelt.
Über die Anmeldung weiß das System, um welches Fahrzeug und welchen Typ, nur Zugmaschine, mit Anhänger oder Auflieger, es sich handelt
und das entsprechende Reinigungsprogramm wird gestartet. Durch die
datentechnische Kopplung mit der
CIP-Anlage werden diese Daten mittels einer TOPIP-Vernetzung mit der
hauseigenen EDV-Abteilung dorthin
übertragen. Des Weiteren wird über
diese Datenverfügbarkeit die Kostenberechnung für Fremdfahrzeuge vorgenommen.
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entwickeln und installieren wir erfolgreich Steuerungen für Logistikbereiche, Verfahrenstechnische
Anlagen im Nahrungsmittel- und Chemiebereich und für den Sondermaschinenbau. Aufgrund
unserer Kontakte zu entsprechenden Systempartnern realisieren wir auch als Generallieferant
komplette Systeme.
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Schnittstellensoftware sind wir in der Lage, mit übergeordneten ERPSystemen wie SAP, Navision, Baan usw. zu kommunizieren.
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langjährigen Erfahrung sind wir in der Lage, für Sie Systemlösungen für
die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche zu realisieren. Sie stellen
die Aufgabe, wir übernehmen die Lösung und Realisierung. Neben der
technischen Realisierung, bieten wir unseren Kunden auch den Service,
neutrale Ausschreibungsunterlagen für ein Projekt zu erstellen. Wenn
unser Liefer- und Leistungsumfang interessant für Sie ist, würden wir
uns über eine Kontaktaufnahme sehr freuen. Unsere Mitarbeiter stehen
Ihnen für weitere Fragen und einem persönlichen Gespräch gerne zur
Verfügung.
Mit dem Rad zur Arbeit
band des Allgemeinen Deutschen FahrradClubs (ADFC) in Bayern seit mehreren
Jahren gemeinsam als Mitmach-Aktion
durchgeführt wird. Unterstützt wird die Aktion vom Bayerischen Staatsministerium
für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, der Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft (vbw) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern.
Schirmherrin für die Aktion in Bayern ist,
wie auch im vergangenen Jahr, Staatssekretärin Emilia Müller. Für die Durchführung in München hat Bürgermeister Monatzeder die Schirmherrschaft übernommen. Die Gesamtorganisation liegt wieder
bei der AOK, die stadtinterne Federführung
beim Referat für Gesundheit und Umwelt.
Bürgermeister Hep Monatzeder
Im diesem Jahr hieß es zum fünften Mal
wieder „Mit dem Rad zur Arbeit“. Vom
13. Juni bis zum 10. Juli konnten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bayern
bei der Aktion mitmachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bildeten wieder Viererteams, das Fahrrad war von jedem
Teammitglied während des Aktionszeitraums mindestens an der Hälfte der Arbeitstage zu benutzen. Auch die Fahrt mit
dem Rad zur S-Bahn, U-Bahn, Bus- oder
Trambahn-Haltestelle (bike&ride) berechtigte zur Teilnahme.
Bereits seit einigen Jahren unterstützt das
Referat für Gesundheit und Umwelt der
Landeshauptstadt München die Aktion, die
von der AOK Bayern und vom Landesver-
Pressekonferenz
18
Umweltreport
Die Aktion fördert zum einen die Bewegungsfreude und die Gesundheit - bekanntlich steigern bereits 30 Minuten Bewegung pro Tag die Leistungsfähigkeit und
senken das Krankheitsrisiko. Zum anderen
entlastet der Umstieg vom Auto auf das
Rad die Umwelt.
Durch verwaltungsinterne Aufrufe wurden
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
städtischen Referate und Dienststellen sowie der städtischen Gesellschaften zum
Mitmachen motiviert. Der Aufwand hat sich
nach Meinung aller Beteiligten gelohnt. Besonders hervorzuheben ist die Beteiligung
einer Reihe Münchner „Spitzenteams“ mit
ehrenamtlichen Stadträtinnen und Stadträten. Zudem bildeten vier städtische Referentinnen und Referenten zusammen mit
Bürgermeister Hep Monatzeder aus-
Pressekonferenz
nahmsweise ein Fünferteam. Bei diesen
Zugpferden konnten sich die Beschäftigten aus der Stadtverwaltung sowie die Bürgerinnen und Bürger Münchens und des
Umlandes natürlich nicht lumpen lassen.
Nach dem erfreulich großen Erfolg der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit 2004“ in der
Landeshauptstadt fand dieses Jahr die landesweite Auftaktveranstaltung am 12. Mai
in München auf dem Rindermarkt statt. Als
Attraktionen waren Fahrrad bezogene Darbietungen, wie zum Beispiel ein FahrradAkrobat, geboten. Weitere Angebote waren zum Beispiel ein Fahrrad-Parcours
oder ein Radl-Check.
Die vorliegenden Zahlen über die Beteiligung an der Aktion für 2005 sind bereits
ermutigend. Es handelt sich allerdings
noch um vorläufige Angaben, da die Rücksendung der Teilnahmekarten bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen war.
In Bayern haben sich 42.233 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 11.288 Teams
aus 4.145 Betrieben angemeldet. In München bildeten 4.777 Radlerinnen und Radler aus 396 Betrieben 1.293 Teams. Dabei
wurden bei der AOK bisher Anmeldungen
von 911 Bediensteten aus der Münchner
Stadtverwaltung sowie von 148 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Krankenhäuser
Schwabing, Bogenhausen und Harlaching
registriert.
Zum Vergleich einige Zahlen und Ergebnisse der Aktion im Jahr 2004: Bayernweit probierten fast 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 3.800 Unter-
radnutzerinnen und -nutzern umfangreiche
und gute Informationen bei der Wahl ihres
Weges auf zwei Rädern. Es ist gelungen,
den Digitalen Radlstadtplan auch mit einem Routingsystem zu versehen: Das digitale Radlrouting, das im Rahmen des Forschungsprojektes MOBINET und des von
Bürgermeister Hep Monatzeder ins Leben
gerufenen Bündnisses für Ökologie vom
Referat für Gesundheit und Umwelt entwickelt wurde, ermöglicht eine automatische Suche einer günstigen Verbindung
zwischen verschiedenen Standorten speziell für Radfahrerinnen und Radfahrer. Berücksichtigt werden Radwege, Tempo-30Zonen, Haupt- und Nebenstraßen etc.. Das
Radlrouting ist bereits im Internet über das
München Portal www.muenchen.de unter
Verkehrsinfo eingebunden. An der Aktualisierung und weiteren Verbesserungen bei
der Benutzerfreundlichkeit wird laufend gearbeitet.
Konferenzrad in Fahrt
nehmen den Umstieg auf das Fahrrad. Allein in München einschließlich der Region
waren es 4.124 aus 390 Betrieben. Spitzenreiter mit 1.090 Mitstreiterinnen und
Mitstreitern war die Landeshauptstadt
München einschließlich der Krankenhäuser und der Stadtwerke, die sich zu 286
Teams zusammengefunden hatten. 964
von den städtischen Kolleginnen und Kollegen haben das Ziel erreicht. Und damit
lag München mit 88,4 % etwas über dem
Landesdurchschnitt. Wertvolle Preise wurden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost.
Es gibt bei der Stadt München umfangreiche Aktivitäten zur Förderung des Radverkehrs. So befassen sich neben dem Referat für Gesundheit und Umwelt mit dem
Baureferat, dem Referat für Stadtplanung
und Bauordnung sowie dem Kreisverwaltungsreferat weitere städtische Referate
und Dienststellen in ihrem Zuständigkeitsbereich mit Fragen des Fahrradverkehrs.
Gemeinsam mit Bürgermeister Monatzeder, unter dessen Leitung regelmäßig der
Radlarbeitskreis unter Beteiligung des Allgemeinen
Deutschen
Fahrradclubs
(ADFC) tagt und der für alle kleineren und
größeren Probleme beim Radeln in München Lösungsvorschläge entwickelt, wird
versucht, den Anteil der mit dem Rad zurückgelegten Wegstrecken in München wesentlich zu erhöhen. Entsprechend einer
Untersuchung des Mobilitätsverhaltens, die
2002 in München durchgeführt wurde, werden 10 % der Wege mit dem Rad zurückgelegt (im Vergleich dazu: 22 % mit dem
ÖPNV, 39 % mit dem PKW, 29 % zu Fuß).
Seit 1998 wurde das Radverkehrsnetz von
678 km auf 708 km erweitert. Es handelt
sich dabei um bauliche Radwege (einseitig, beidseitig, selbstständige Radwege,
Geh- und Radwege) sowie Radverbindungen im Mischverkehr (z. B. in Tempo 30-Zonen). Ziel des Baureferates ist es, bis zum
Jahr 2010 Radwege in München auf eine
Länge von 890 km zu realisieren.
Der vom Referat für Gesundheit und Umwelt Ende 2003 bereits in der 6. Auflage
herausgegebene Münchner Radlstadtplan, der auch in digitaler Form im Internet
abgerufen werden kann, bietet den Fahr-
Die Landeshauptstadt München zeichnet
sich darüber hinaus als eine besonders
fahrradfreundliche Großstadt aus durch die
Beschilderung von Radwegen oder die
Schaffung von speziellen Radl-Routen für
die BUGA 2005. Ende April 2005 hat eine
hochrangig besetzte Kommission die internationale „Velo-City-Konferenz 2007“ - eine
mehrtägige Veranstaltung mit verschiedenen Begleitaktionen - nach München vergeben.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Johann Patsch
Konferenzrad
Fotos: AOK Bayern
Umweltreport
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20
Umweltreport
Umweltschutz
1970 wurde der Begriff Umweltschutz geprägt.
Unter Umweltschutz versteht man die Gesamtheit der Maßnahmen zur Sicherung
der natürlichen Lebensgrundlagen und der
Gesundheit des Menschen.
Der Umweltschutz bezieht sich auf die
Gesamtheit der Maßnahmen für Umweltforschung und Umweltschutzrecht, die
dazu dienen, die natürlichen Lebensgrundlagen von Pflanze, Tier und Mensch
zu erhalten bzw. ein gestörtes ökologisches Gleichgewicht wieder auszugleichen.
Maßnahmen des Umweltschutzes sind:
- Naturschutz
- Landschaftspflege
- Gewässerschutz
- Luftreinhaltung und Immissionsschutz
- Bodenschutz
- Abfallentsorgung und
- Strahlenschutz
Umweltschutz im engeren Sinne ist der
Schutz vor negativen Auswirkungen vor
allem durch die ökonomische Tätigkeit
der Menschen, seine technischen Einrichtungen und Begebenheiten der Zivilisation. Dabei spielen Maßnahmen der Umweltvorsorge eine wichtige Rolle. Sie sind
effektiver als nachträgliche Maßnahmen
des technischen Umweltschutzes.
Erst seit Beginn der 70er Jahre wird geplante und bewusste Umweltpolitik betrieben.
Technischer Umweltschutz
Umweltschutz läßt sich in zwei Bereiche
gliedern:
- Naturschutz und Landschaftspflege und
- Technischer Umweltschutz.
Unter Technischem Umweltschutz versteht
man den Einsatz technischer Maßnahmen
zur Vorbeugung und Verminderung schädigender Einflüsse auf die natürlichen Lebensgrundlagen und die Gesundheit des
Menschen.
Wir leben in einer modernen Industriegesellschaft. Auf den technischen Fortschritt
möchte heute kaum noch jemand verzichten. Mit der Produktion und der Entsorgung
unserer Konsumgüter gehen aber auch
Gefahren und Beeinträchtigungen für Menschen und Umwelt einher, die Schutzmaßnahmen durch den Staat erforderlich machen:
Bei der Anlagensicherheit, damit gefährliche Stoffe in Industrieanlagen nicht durch
Brand, Explosion oder sonstige Freisetzung Menschen oder die Umwelt gefährden können.
Bei Luftreinhaltung und Luftqualität, damit
Menschen, Tiere, Pflanzen, der Boden, das
Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und
Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftschadstoffe geschützt
werden.
Beim Schutz vor Lärm und Erschütterungen, damit Menschen und ihr Besitz nicht
durch gewerblichen Lärm oder Erschütterungen Schaden leiden.
Bei der Chemikaliensicherheit, damit gefährliche Stoffe und Zubereitungen sachgerecht verpackt und gekennzeichnet werden
und Schutzvorkehrungen beim Umgang
getroffen werden.
Bei der Gentechnik, damit Gefahren und
Schäden bei der Freisetzung, beim Inverkehrbringen und beim Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen vorgebeugt wird.
Beim Strahlenschutz, damit bei der Anwendung ionisierender Strahlung und bei der
Nutzung der Kernenergie Gefahren für
Mensch und Umwelt vermieden werden.
Elektromagnetische Felder/Mobilfunk um
Schutz der Menschen vor elektromagnetischen Feldern.
Die Gewerbeaufsicht ist als Staatliche
Behörde für den Vollzug dieser Aufgaben
zuständig.
Umwelttechnik/ Umweltschutztechnik
Umwelttechnik sind die Bereiche der
Technik und Technologie, die sich mit den
Maßnahmen zur Erhaltung und zum
Schutz der Umwelt mit wissenschaftlichen
Methoden und technischen Mitteln befassen.
Dazu gehören u. a.
- messtechnische Erfassung von Umweltschäden, Verunreinigungen und Schadstoffen,
- die Beseitigung, Behandlung und Verwertung von Abfällen
- die Wasser- und Abwassertechnik
- die Luft-, Staub- und Klimatechnik
- die Lärmschutztechnik sowie
- das Bereitstellen und die Realisierung
von umweltfreundlichen Technologien.
Maschinenbau
Der Maschinenbau (auch: das Maschinenwesen) befasst sich mit dem Entwurf
und der Herstellung von Maschinen aller
Art. Ausgehend von einzelnen simplen Maschinenelementen werden dabei Anlagen
von größter Komplexität wie Fertigungsstraßen und ganze Fabriken entwickelt, gebaut und betrieben.
Der Maschinenbau ist durch seine Kombination von Grundlagenforschung und Entwicklung von Produktionsverfahren ein typisches Fach der Technik. Er setzt physikalische Gesetzmäßigkeiten, insbesondere
aus den Teilgebieten Mechanik und Ther-
modynamik, für die Konstruktion und die
Simulation technischer Anlagen ein.
Aufgrund der zunehmenden Automatisierung werden technische Anlagen heute mit
einer komplexen Mess- und Steuerungsbzw. Regelungstechnik ausgestattet.
Die Konstruktionslehre beschäftigt sich mit
den Zielen und Methoden, die ein Maschinenbau-Ingenieur bei der Konstruktion
technischer Anlagen beachten muss. Mittlerweile werden die technischen Anlagen
mit Hilfe von CAD-Programmen am Computer entworfen. Die dabei erzeugten CAD-
Dateien können anschließend einer Simulation unterzogen und von einer CNC- Maschine gefertigt werden.
Teilgebiete des Maschinenbaus
sind:
I
I
I
I
I
I
Automatisierungstechnik (siehe auch
Robotertechnik)
Bewegungstechnik und
Antriebstechnik
Energietechnik (siehe auch Energie)
Fahrzeugbau
Fertigungstechnik
Umweltreport
21
I
I
I
I
I
I
I
I
Flugzeugbau
Konstruktionslehre
Kunststofftechnik
Leichtbau
Maschinendynamik
Materialflusstechnik
•
Fördertechnik
•
Lagertechnik
Mechatronik
Medizintechnik
I
I
I
I
I
I
I
I
I
Messtechnik
Motorentechnik (siehe auch Motor und
Verbrennungsmotor)
Produktionstechnik
Qualitätsmanagement
Regelungs- und Steuerungstechnik
Schiffbau
Statistik
Steuerungstechnik
Thermodynamik und Strömungslehre
I
I
I
I
I
I
I
I
Technische Mechanik
Textiltechnik bzw. Textilmaschinenbau
Verpackungstechnik
Verkehrstechnik
Verfahrenstechnik und Prozesstechnik
Entwicklung und Bau von Wärme- und
Wasserkraftmaschinen.
Werkstofftechnik
Werkzeugmaschinen
www.wikipedia.org.
Maschinenbau in Deutschland
In vielen Staaten ist Maschinenbau die
wichtigste Industriesparte. In der Bundesrepublik Deutschland steht er an zweiter
Stelle der Produktion und zählt allein in
Nordrhein-Westfalen 200.000 Arbeitnehmer (Umsatz 30 Mrd. Euro). Auch in Baden-Württemberg macht er über 20 % der
Wirtschaft aus. Von 1995 bis 2002 wuchs
der deutsche Export in 20 Industrieländer
um 25 bis 100 %.
Mit 5700 Unternehmen und 875000 Beschäftigten ist der Maschinen- und Anlagenbau die größte Branche Deutschlands
vor der Elektroindustrie und dem Straßenfahrzeugbau. Gemessen am Umsatz von
rund 130 Milliarden Euro steht die Branche auf Rang drei. Maßgeschneiderte Kundenlösungen führen zu einem Pro-KopfUmsatz im Maschinenbau von rund
148 000 Euro.
Rund 70 Prozent des deutschen Umsatzes gehen ins Ausland. Der deutsche Maschinenbau ist vor den USA der führende
Anbieter im Welthandel mit einem Anteil
von 19 Prozent.
An Technischen Hochschulen und Technischen Universitäten ist Maschinenbau eine
der drei klassischen Fakultäten neben
Elektrotechnik und Bauwesen für angehende Diplomingenieure. Neu gegründete
Fachhochschulen und (schon länger existierende) technische Mittelschulen besitzen fast immer große Abteilungen für Maschinenbau und -Entwicklung.
www.wikipedia.org.
Erfolgreiche Funkfernsteuerungen
Seit mehr als 20 Jahren produziert die Firma HETRONIC im bayerischen Langquaid
hochfunktionelle Sicherheitsfunkfernsteuerungen. Die modular aufgebauten Systeme
haben sich im harten Dauerbetrieb über
Jahre hinweg bewährt. Der Bediener ist
nicht mehr an den Maschinensteuerstand
gebunden, sondern kann seinen Standort
frei wählen; Maschinenbedienungen werden dadurch wirtschaftlicher und sicherer.
HETRONIC Funkfernsteuerungen zeichnen sich vor allem durch eine ergonomische Gestaltung, sehr stabilen Gehäusen,
geringes Gewicht mit geringen Abmessungen, sowie leichte Bedienbarkeit aus.
22
Umweltreport
Die Anwendungsgebiete für Funkfernsteuerungen sind mannigfaltig.
Im Ladekranbereich werden HETRONIC
Funkfernsteuerungen von vielen Herstellern eingesetzt (ATLAS-Terex, HMF, Palfinger...). Ladekrane können auch mit
Funkfernsteuerungen nachgerüstet werden. Sowohl im Forst-, als auch im Bergungsbereich können ebenfalls Funkfernsteuerungen verwendet werden, z. B. bei
Winden.
Ein großes Einsatzgebiet für Funkfernsteuerungen sind Saugbagger. Sie werden
überall dort eingesetzt, wo ein hohes Beschädigungsrisiko den Einsatz von hydraulischer Aushubtechnik verbietet.
Anwendungen: innerstädtischer Tiefbau,
Havariedienst in allen Medienbereichen,
Baumsanierung, Gleisbau, Entsorgungsaufgaben.
Im anspruchsvollen umwelttechnischen
Fahrzeugbau werden ebenfalls Funkfernsteuerungen angewandt.
Hochleistungs-Saug-Druck-Tankfahrzeuge
für kommunale Entsorger und Dienstleister
werden für unterschiedlichste Aufgaben in
der Entsorgung eingesetzt (Rohrreinigung, Kanalreinigung mit Wasseraufbereitung ...).
Dies war ein nur kleiner Querschnitt der
vielfältigen Möglichkeiten, die Funkfernsteuerungen bieten.
Wir haben die richtige
für SIE!
Adalbert-Stifter-Straße 2 - D-84085 Langquaid - Tel. +49(0)9452/189-0 - Fax +49(0)9452/189-201
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Umweltreport
23
Nachhaltige
Gebäudesanierung:
eine
Herausforderung
bei Akutschäden
Schimmelpilzbefall in Gebäuden wird zunehmend als Problem erkannt: So häufen
sich laut Umweltbundesamt Anfragen mit
der Bitte um Informationen zu diesem Thema. Schimmelpilzbefall in Innenräumen
stellt zumindest ein hygienisches Problem
dar, kann unter Umständen jedoch auch
gesundheitsgefährdend sein und wird von
Gerichten als Mietmangel anerkannt. Auch
ausgelaufenes Heizöl führt häufig nicht nur
zu einer Geruchsbelästigung, sondern
kann nachhaltige Schäden an der Bausubstanz verursachen. So führen Feuchtigkeits-, Heizöl- und Schimmelschäden sehr
oft zu einem unterschätzten Werteverlust
der betroffenen Immobilien.
Bei mit Ölen, Schmierölen oder mit anderen Kontaminationen verschmutzten Flächen ist eine Sanierung und Reinigung von
Böden und Wänden ohne Vorbehandlung
nicht durchzuführen. Bislang wurden belas-
24
Umweltreport
tete Schichten aufwändig gefräst oder chemisch fixiert. Dies führt zu hohen Bearbeitungs- und Entsorgungskosten. Bei der
scheinbar günstigeren chemischen Fixierung wird die Entsorgungsproblematik verstärkt und auf einen späteren Zeitpunkt
verschoben.
reacre® eine Produktgruppe zur nachhaltigen Sanierung bei unerwünschten
organischen Schadstoffen
reacre® findet seinen Einsatz überall dort,
wo es schwierig ist, unerwünschte organische Verbindungen (im Fall der Gebäudesanierung können dies z. B. Mineralölkohlenwasserstoffe, Weichmacher, PCB, aber
auch Schimmelpilze sein) abzubauen. Das
nano-composite Material wird in flüssiger
bis hochviskoser Form ausgeliefert und be-
wirkt durch die hohe Abbauwirkung in Verbindung mit seiner einfachen Aufbringung
eine nachhaltige und kostengünstige Beseitigung der Probleme und damit einen
hohen Kostenvorteil für den Kunden. Denn
wirtschaftliches und kosteneffizientes Handeln bei gleichzeitig erfolgreicher Sanierung ist unabdingbar. Öffentliche Versuchsreihen zeigen, dass eine innovative Kombination aus biologischen und technischen
Verfahren ein effizienteres und kostengünstigeres Mittel des Abbaus von Schadstoffen gegenüber konventionellen Methoden
darstellt. reacre®, eine Produktgruppe der
Firma inocre® Umwelttechnik GmbH, stellt
eine solche gelungene Synthese dar. Die
Kombination aus Biopolymeren, Mikroorganismen und nano-composite-Materialien
schafft die nötigen Voraussetzungen für
den konsequenten Abbau von toxischen
Stoffen.
Die Natur hat die cleversten Ideen und inocre® setzt sie technologisch intelligent um: Forscher entdeckten im Laufe der letzten zehn Jahre zwei völlig neue Ökosysteme in der Tiefsee: ohne Sonnenlicht und Sauerstoff setzen sie Energie mit hohem Wirkungsgrad frei.
Durch den Einsatz erfahrener Mitarbeiter und Partner haben wir dieses Prinzip technologisch
weiterentwickelt. Hauptanwendungsgebiet: Der Abbau von Problemstoffen in Abfällen, Bauschutt, Altlasten und Reinigung von kommunalen und industriellen Abwässern. Durch diese
innovativen Ideen hat sich inocre® zum kompetenten Partner für Kommunen, Industrie und
Landwirtschaft entwickelt. Die Vernetzung von Biologie und Nanotechnologie garantiert ein
praxisorientiertes Verfahren, das im Vergleich zu herkömmlichen Abbaumechanismen kostengünstiger und effizienter arbeitet.
EINSATZGEBIETE
ABWASSERBEHANDLUNG
• Steuerung der Kläranlagenbiologie
• Reduktion abbauhemmender Substanzen
• Abbau von komplexen organischen Verbindungen (z.B. Fette, Arznei•
•
•
•
mittelrückstände)
Verbesserung des Schlammindex
Reduktion von Schwimmschlamm
Biophysikalische Desintegration von Klärschlämmen
Behandlung industrieller Abwässer, Speziallösungen für Abwasserreinigungsanlagen,
ABFALLBEHANDLUNG
•
•
•
•
•
•
Vorbehandlung von Abbruchmaterial
Aufarbeitung von Aushub
Behandlung von Klärschlamm und Bioabfällen
Sickerwasseraufbereitung
Reduktion von flüchtigen, geruchsintensiven Substanzen
Reduktion des organischen Anteils im Klärschlamm
ALTLASTENSANIERUNG
• Biophysikalischer Abbau von Kontaminationen
• Behandlung von Altlasten, Akutschäden und Altablagerungen
• Abbau von Treibstoffen, Ölen und anderen Kontaminationen (z.B.
Tankstellensanierung)
• Sanierung von Boden und Grundwasser – auch unter Gebäuden
GEBÄUDESANIERUNG und GERUCHSBEKÄMPFUNG
• Schimmelpilzbekämpfung
• Sanierung von Heizölschäden
• Rückbau von Weichmachern
• Geruchsneutralisation (z.B. Abflüsse, Kanalisation..)
KOSTENSPAREND UMWELTEFFIZIENT FLEXIBEL
Umweltreport
25
Einwegpfand:
Rote Karte für Ex und Hopp
Bereits seit dem 1. Januar 2003 gilt das
Einwegpfand:
Rechtsgrundlagen und historische
Entwicklung
Das Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen, im Volksmund auch als „Dosenpfand“ bezeichnet, wird in der geltenden
Verpackungsverordnung (VerpackV) geregelt.
Die mehrfach novellierte VerpackV wurde
bereits 1991 auf den Weg gebracht und
verpflichtete Hersteller und Vertreiber von
Verpackungen erstmals, diese nach Gebrauch zurückzunehmen und an deren
Entsorgung mitzuwirken und so ihrer Produktverantwortung gerecht zu werden. Für
Getränkeverpackungen war bereits damals
eine Pfandpflicht vorgesehen, die allerdings bei einer Beteiligung an einem flächendeckenden Sammel- und Entsorgungssystem, wie es die Duale System
Deutschland AG („Der Grüne Punkt“) betreibt, entfiel. Getränke waren jedoch nur
dann von der Pfandpflicht befreit, wenn sie
zu mindestens 72 % in Mehrweg-Verpackungen abgefüllt wurden.
Im Juli 2002 gab die Bundesregierung die
Zahlen über die – zu geringen – Mehrweganteile bei Bier, Mineralwasser und Erfrischungsgetränken mit Kohlensäure bekannt. Dies bedeutete, dass nach dem geltenden Recht – sechs Monate nach der
Veröffentlichung der Daten – automatisch
eine Pfandpflicht für diese Getränkesegmente in Kraft treten musste.
Hauptziel der Einführung eines Pfandes
auf Einweg-Verpackungen war die Stärkung der Mehrwegsysteme und von ökologisch vorteilhaften Verpackungen. Abfüller,
Handel und Verbraucherinnen und Verbraucher sollten einen wichtigen Anreiz erhalten, verstärkt auf Mehrweg umzustellen. Durch das Pfand und die damit verbundene, sortenreine Sammlung soll ferner die bessere Verwertung wertvoller Rohstoffe und die Schließung von Stoffkreisläufen sichergestellt und die Vermüllung der
26
Umweltreport
Landschaft und öffentlicher Flächen eingedämmt werden.
Vereinbarkeit der Pfandregelung
mit EU-Recht
Zum 1. Januar 2003 trat die Pfandpflicht in
Kraft. Demnach sind alle Vertreiber von Getränken (Bier, Mineralwasser und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke) in Einwegverpackungen verpflichtet:
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) fällte am 14.12.2004 zwei richtungsweisende
Entscheidungen und stellte im Wesentlichen fest, dass die Pfandpflicht mit europäischem Recht grundsätzlich vereinbar
ist. Zukünftig ist jedoch für die Pfandauslösung neuer Getränkesegmente eine angemessene und ausreichende Frist zu bemessen. Die konkrete Prüfung hinsichtlich
der Arbeitsfähigkeit von Rücknahmesystemen hat der Europäische Gerichtshof den
deutschen Gerichten überlassen.
– ein Pfand in Höhe von mindestens
0,25 € je Gebinde, bei einem Füllvolumen von mehr als 1,5 Liter mindestens
0,50 € je Gebinde zu erheben,
– die gebrauchten, restentleerten Gebinde
vom Endverbraucher unentgeltlich zurückzunehmen und dem Recycling zuzuführen und
– das Pfand jeweils in voller Höhe zurück
zu erstatten.
In der ersten Stufe mussten die Vertreiber
die Gebinde nur dann zurücknehmen, wenn
diese auch bei ihnen gekauft wurden.
Zum 1. September 2003 lief die betreffende Übergangsfrist ab. Seither sind Vertreiber von Einweg-Getränkeverpackungen
bundesweit verpflichtet, Verpackungen der
Art, Form und Größe, die sie in Verkehr gebracht haben, wieder zurückzunehmen
und das entsprechende Pfand auszubezahlen, unabhängig davon, welchem Rücknahmesystem die Verpackung jeweils angehört. Ausgenommen von dieser Regelung sind lediglich Betreiber von kleinen
Geschäften mit einer Verkaufsfläche von
weniger als 200 m2, die nur bepfandete Einwegverpackungen der Marken zurücknehmen müssen, die sie in ihrem Sortiment
führen.
Am 1. Oktober 2004 lief eine weitere Übergangsfrist ab. Seither ist es grundsätzlich
nicht mehr zulässig, die Rücknahme von
Getränke-Einwegverpackungen von der
Vorlage eines separaten Pfandcoupons abhängig zu machen.
Die Einweg-Lobby versuchte, den Eintritt
der Pfandpflicht mit einer regelrechten Prozesslawine zu verhindern, scheiterte aber
in sämtlichen Verfahren, zuletzt auch noch
vor dem Europäischen Gerichtshof.
Stadtweite stichprobenartige Kontrollen
des Referates für Gesundheit und
Umwelt
Mit den Urteilen des EuGH vom 14.12.2004
war der Weg für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Referates für Gesundheit
und Umwelt frei, eine bereits seit mehreren
Monaten geplante, stichprobenartige Kontrolle zum Einwegpfand im Stadtgebiet
München durchzuführen.
Hierzu wurden im Februar und März 2005
insgesamt 56 größtenteils nach dem Zufallsprinzip ausgesuchte Einzelhandelsbetriebe, Tankstellen und Imbisslokale jeder
Größenordnung aufgesucht, um dort Testkäufe und/oder Testrückgaben durchzuführen.
– Die getesteten Großsupermärkte bzw.
Supermarktketten, die Discounter, sonstige Einzelhandelsketten und Tankstellen setzen die geltenden Bestimmungen
zum Einwegpfand praktisch ausnahmslos ordnungsgemäß um.
– Bei insgesamt 13 der 56 Testkandidaten
wurden gravierende Verstöße gegen die
geltenden Bestimmungen des EinwegPfandes festgestellt. Die betreffenden
Geschäftsinhaberinnen und -inhaber
wurden mündlich oder schriftlich ausführlich auf die aktuelle Rechtslage hingewiesen und unter Ankündigung weiterer Kontrollen und gegebenenfalls
Einleitung von Bußgeldverfahren eindringlich dazu aufgefordert, die einschlägigen Bestimmungen umzusetzen.
– Als Problembereich haben sich hierbei
die kleineren – überwiegend von ausländischen Personen betriebenen – Einzelhandelsbetriebe, wie z. B. Minimärkte, Obst- und Gemüsegeschäfte mit Getränkeverkauf, Döner- und Imbissbuden
erwiesen. Hier werden die Bestimmungen zum Einwegpfand vielfach nur teilweise oder gar nicht umgesetzt. Dies
liegt größtenteils daran, dass ganz oder
teilweise im Ausland hergestellte Produkte verkauft werden, die an kein Rücknahmesystem angeschlossen sind bzw.
für die auch der Lieferant kein Pfand erhebt. Zur Lösung dieses Problems wird
versucht, die Importeure, die die pfandpflichtigen, ausländischen Produkte in
Deutschland pfandfrei in den Verkehr
bringen, ausfindig zu machen und bei
diesen verstärkt Aufklärungsarbeit zu
leisten.
zung des „Dosenpfandes“. Neben dem
mittlerweile recht weit verbreiteten P-System von Lekkerland-Tobaccoland bestehen
eine Vielzahl von Insellösungen. Diese lassen es für Kunden oftmals zu einem umständlichen Unterfangen werden, ihre leeren Verpackungen wieder zurückzugeben
und das bezahlte Pfand erstattet zu bekommen.
Zur Vereinfachung der komplizierten Regelungen wurde die Neuregelung der
Pfandpflicht durch die Dritte Änderungsverordnung zur Verpackungsverordnung
beschlossen.
Folgende neue Regelungen gelten bereits ab dem Tag nach der Verkündung
der Änderungsverordnung, d.h. ab dem
28. Mai 2005:
– Pfandpflichtig sind künftig grundsätzlich
alle nicht ökologisch vorteilhaften Einweg-Getränkeverpackungen mit einem
Volumen von 0,1 Liter bis 3,0 Liter.
– Die Pfandpflicht ist nicht mehr vom Erreichen einer Quote abhängig.
– Die Pfandpflicht wird auf kohlensäurefreie Erfrischungsgetränke und alkoholhaltige Mischgetränke (insbesondere
sogenannte Alkopops) ausgedehnt. Abfüller können sich daher nicht mehr wie
bisher durch einen Schuss Alkohol von
der Pfandpflicht befreien.
– Die sogenannten Insellösungen von Vertreibern und Abfüllern, bei denen die
Rücknahme auf die von ihnen in Verkehr
gebrachten Individualverpackungen beschränkt wird, werden beendet. Künftig
können leere Einwegflaschen und Dosen überall dort zurück gegeben werden, wo Einweg verkauft wird. Es wird
nur noch nach dem Material, also Plastik, Glas oder Metall unterschieden. Jedes Geschäft, in dem z. B. Einweg-Plastikflaschen verkauft werden, muss zukünftig sämtliche Einweg-Plastikflaschen aller Größen, Marken und Formen zurücknehmen. Verbraucherinnen
und Verbraucher müssen dann nicht
mehr zwischen der Aldiflasche, der Lidlflasche und der Plastikflasche unterscheiden, die sie am Bahnhof oder an
der Tankstelle gekauft haben.
Ausblick auf aktuelle Änderungen
In der Praxis gab es vor allem in der Einführungsphase Probleme, die zum Teil heute
noch bestehen. Anfangs sorgten die verschiedenen, miteinander nicht kompatiblen
Rücknahmesysteme für ein und dieselbe
Verpackungsart für Verwirrung und Ärger.
Heute erschweren vor allem die sogenannten Insellösungen von Vertreibern und Abfüllern, bei denen diese die Rücknahme
auf die von ihnen in Verkehr gebrachten Individualverpackungen beschränken, eine
wirklich verbraucherfreundliche Umset-
– Die Höhe des Pflichtpfands beträgt einheitlich 25 Cent.
– Pfandfrei sind Frucht- und Gemüsesäfte,
Milch und Wein sowie ökologisch vorteilhafte Einweg-Getränkeverpackungen,
wie Kartonverpackungen, PolyethylenSchlauchbeutel und Folien-Standbodenbeutel.
Folgende neue Regelungen treten am
1. Mai 2006 – ein Jahr nach der Verkündung der Änderungsverordnung – in Kraft:
Das Referat für Gesundheit und Umwelt
wird auch zukünftig durch weitere Kontrollen im Stadtgebiet die Umsetzung der Bestimmungen zum Einwegpfand überwachen und gegebenenfalls erforderliche
Maßnahmen ergreifen.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Wilhelm Mack, Michael-Othmar Opiela
Umweltreport
27
Oberflächenverkruster LIPCOAT®-600 gegen Staubfahnen
von Halden und Fahrwegen
Als neue Innovation vertreibt die Firma
B+W GmbH, Musfeldstraße 120-122 in
D-47053 Duisburg ein selbstentwickeltes
Oberflächenverkrustungsmittel.
LIPCOAT®-600 ist ein allgemein anwendbares Produkt zur Oberflächenverkrustung für Halden, Fahrwege, etc.
Durch diese Innovation werden Staubabwehungen durch Wind von Materialien
mit loser Oberfläche verhindert.
LIPCOAT®-600 ist ein wachsartiges Produkt, welches auf einer für Mensch und
Umwelt ungefährlichen Zuckerbasis aufgebaut ist. Hierbei handelt es sich um
eine Flüssigkeit, die mit speziellen Wirkstoffen angereichert ist, die eine Verkrustung loser Oberflächen bewirkt.
Die Flüssigkeit wird als Konzentrat geliefert und wird mit Wasser zu einer Gebrauchslösung gemischt. Diese wird dann
einfach mit der auf dem Markt bekannten
®
NALTEC Sprüheinrichtung, die ebenfalls
von der B+W hergestellt und vertrieben
wird, über die Halden und Fahrwege gesprüht.
LIPCOAT®-600 verkrustet die Oberfläche
des besprühten Materials sobald das
Wasser aus der Lösung verdunstet ist.
Hierdurch ergibt sich dann eine geschlossene feste Oberfläche. An dieser Oberfläche findet der Wind keinen Angriffspunkt um feine Partikel fort zu tragen.
Die Verkrustung wirkt so tief in dem Material, wie die Flüssigkeit eingedrungen
ist. Da nur die Oberfläche verkrustet werden muss, um den Windabtrag zu vermeiden, kann das Mittel sparsam verwendet werden und ist damit besonders
kostengünstig.
Erfolgreich wurde LIPCOAT®-600 auch
zur Geruchsabwehr eingesetzt. Hierbei
hat sich gezeigt, dass durch die Verkrustung der Oberfläche bei schwach gasen-
Einsatz von Verkrustungsmittel Lipcoat®-600 in Kombination mit RESORB®EC250 zur
Geruchsbekämpfung bei einer Bodensanierung
den Materialen, die durch die Oberfläche
austretende Gasbildung deutlich verringert wurde. In diesem speziellen Fall
wurde LIPCOAT®-600 bei einer Bodensanierung erfolgreich eingesetzt. Bei den
täglichen Erdarbeiten wurden zur Beseitigung auftretender Geruchsbelästigung
das bekannte RESORB® EC250 gegen
organische Gerüche eingesetzt, welches
ebenfalls durch die B+W GmbH zu beziehen ist. Nach Beendigung der täglichen
Erdarbeiten, wurden dann um ein weiteres Ausgasen und damit eine Geruchsbelästigung für die Anwohnerschaft über
Nacht zu vermeiden, die bearbeiteten Bodenflächen mit dem LIPCOAT®-600 abgesprüht. Durch die Verfestigung der Oberfläche wurde dann ein Austreten von
schlechten Gerüchen, hier Schwefelwasserstoffverbindungen, aus der Bodenfläche verhindert, und somit eine Ge-
Der Einsatz von Oberflächenverkrustungsmitteln verhindert das Abwehen von Staub
von Lagerhalden
Detailansicht einer Haldenoberfläche nach der Behandlung mit dem Oberflächenverkrustungsmittel Lipcoat®-600
28
Umweltreport
ruchsbelästigung für Mensch und Umwelt
auch über Nacht vermieden.
LIPCOAT®-600 besitzt eine geringe Losbrechkraft und bringt für die weiteren Produktionsprozesse keine Gefährdungen
und Probleme mit sich. LIPCOAT®-600
wirkt solange die besprühte Oberfläche
nicht bewegt oder bearbeitet wird.
LIPCOAT®-600 ist kein Gefahrstoff oder
Gefahrgut und ist als Konzentrat unbegrenzt haltbar.
VOC-Richtlinie rechtzeitig umsetzen.
Wir haben Ihre Lösung!
12 Liter-Anlage
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TIESER-Anlagen mit Nutzinhalt von 12–180 Litern,
sind Destilliergeräte zur Rückgewinnung und
Wiederverwendung des verschmutzten Lösemittels
für kleine und mittelständische Unternehmen.
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Industrieserie
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Nutzinhalt ab 400 Liter, sind
grundsätzlich mikroprozessorgesteuerte Anlagen für optimalen
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Vernetzte Bildungslandschaften als
Vision schulischer und außerschulischer Kooperationen
„Fit in die Zukunft!“ hieß die bundesweite
Tagung von Ökoprojekt – MobilSpiel e.V.,
die im Rahmen der UN-Dekade „Bildung
für nachhaltige Entwicklung“ Anfang Juli in
München stattfand. Rund 70 TeilnehmerInnen aus der schulischen und außerschulischen Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung
beschäftigten sich drei Tage lang mit neuen Perspektiven der Umweltbildung. Sie
entwickelten in Workshops Thesen für eine
nachhaltige Bildungsarbeit. Insbesondere
ging es auch um die Zusammenarbeit von
Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen. Frau Prof. Dr. Ute Stoltenberg, Universität Lüneburg, sieht in der
nachhaltigen Entwicklung eine neue Lernkultur und eine Chance, das Bildungssystem in „Bildungslandschaften“ zu verwandeln, die viele neue Impulse, Ideen und
neue Möglichkeiten des Lernens und miteinander Umgehens eröffnen und somit zu
einer neuen Lebensqualität führen könnten. Dafür braucht man Netzwerke, führte
30
Umweltreport
Dr. Wolfgang Zacharias, KS:MUC, aus, die
unterschiedliche Partner auf gleicher Augenhöhe verknüpfen, transparent sind, Inhalte und Innovation befördern und Entwicklungen zulassen. Eine Kultur der Wahrnehmung mit ganzheitlichem, vernetzten
Lernen ist dabei wichtig. Projekte wie
„GrünKultur“ oder „Zukunft verkaufen“ der
Arbeitsstelle Weltbilder, LandArt- oder Medienprojekte verschiedener Träger zeigen
ganz praktisch, wie solche Bildungslandschaften mit vielen neuen Partnern ausschauen können. Betont wurde, dass Kooperationen mit Marketing und Werbung
für mehr Öffentlichkeitsarbeit für die Bildung für nachhaltige Entwicklung nötig
sind. Zur Tagung wird Anfang 2006 eine
Dokumentation erscheinen. Infos und die
Thesen unter http://www.mobilspiel.de/
Oekoprojekt/aktuelles2005.html, Öprojekt – MobilSpiel e.V., Welserstraße 23,
81373 München, Tel. 089-7696025, [email protected]
© Aral AG
Impulsgeber für neue Energien
Die Süd-Chemie bietet eine Vielzahl innovativer Produkte in den Bereichen Energie, Umwelt und schonende Nutzung
von Ressourcen an. Mit weltweit über 5.100 Mitarbeitern verfolgt sie in den beiden Unternehmensbereichen Katalysatoren und Adsorbentien den Ausbau ihrer in vielen Märkten führenden Positionen durch konsequente Kunden- und
Innovationsorientierung. Zu den Kernthemen der Süd-Chemie gehört Wasserstoff. Die Null-Emissions-Energie ist als
sinnvolle Ergänzung zu Erdöl, Erdgas und Kohle unverzichtbar. Wasserstoffgetriebene Brennstoffzellen werden die
stationäre und mobile Energiewandlung revolutionieren. Voraussetzung dafür sind Katalysatoren der Süd-Chemie, die
eine effiziente Herstellung von Wasserstoff gewährleisten.
SÜD-CHEMIE AG, Lenbachplatz 6, 80333 München
Tel. (089) 5110-0, Fax: (089) 5110-375, www.sud-chemie.com
Die Welt von morgen gestalten
Die Süd-Chemie (www.sud-chemie.com)
ist ein selbständiges und weltweit tätiges
Spezialchemie-Unternehmen mit Sitz in
München. Wesentliche Märkte des Unternehmensbereichs Adsorbentien sind die
Konsumgüter-, Verpackungs- und Gießereiindustrie sowie die Papier- und Kunststoffindustrie. Produkte des Unternehmensbereichs Katalysatoren bieten Lösungen
für die Wasserbehandlung, Petrochemie,
Energiespeicherung und Wasserstoffproduktion sowie Abluftreinigung. Der gemeinsame Nenner aller ihrer Produkte und
Innovationen ist der effiziente und schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen zur Schaffung von mehr Lebensqualität für Mensch und Umwelt. Im Geschäftsjahr 2004 wurde ein Umsatz von
862 Mio. € erwirtschaftet, davon knapp
80 % im Ausland. Die Süd-Chemie beschäftigt über 5.100 Mitarbeiter an weltweit
62 Vertriebs- und Produktionsstandorten.
SÜD-CHEMIE AG, Lenbachplatz 6, 80333 München
Telefon: (089) 5110-0, Telefax: (089) 5110-375, www.sud-chemie.com
Umweltreport
31
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM
Den Großstadtmüll umweltverträglich
und kostengünstig entsorgen und verwerten, lautet die Aufgabe des Abfallwirtschaftsbetriebs München AWM.
Dafür engagieren sich 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem städtischen Eigenbetrieb. Zu den Kunden
des AWM gehören Hausverwaltungen
und Privathaushalte ebenso wie Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen. Die Münchner Müllmänner sorgen im Stadtgebiet für die Leerung von
rund 389.000 Restmüll- und Wertstofftonnen. Zusätzlich bietet der AWM den
Bürgerinnen und Bürgern auf zwölf
modernen Wertstoffhöfen eine gebührenfreie Annahme von Sperrmüll, Wertstoffen und Problemabfällen.
Abfallverwertung
60 Prozent stoffliche Verwertung
40 Prozent thermische Behandlung (Müllverbrennung mit Erzeugung von Strom
und Fernwärme)
Wertstoffhöfe
Auf zwölf modernen Wertstoffhöfen bietet
der AWM den Münchnerinnen und
Münchner gebührenfreie Entsorgungsmöglichkeiten für Sperrmüll, Problemabfälle und 30 verschiedene Wertstoffsorten. Die Wertstoffhöfe wurden in den letzten Jahren zu einem bedeutenden abfallwirtschaftlichen Faktor. Mehr als 1,2 Mil-
Abfallwirtschaftsbetrieb München
Das Münchner
Drei-Tonnen-System
Der AWM stellt Münchner Privathaushalten und Gewerbebetrieben ein flächendeckendes Drei-Tonnen-System zur Verfügung: die graue Mülltonne für den Restmüll, die blaue Papiertonne für Papier,
Pappe und Kartonagen sowie die braune
Biotonne für pflanzliche Abfälle aus Küche
und Garten. Die Anzahl der turnusmäßigen Behälterleerungen beläuft sich auf
rund 13,4 Millionen pro Jahr, das sind
durchschnittlich 51.500 Leerungen pro Arbeitstag. Der AWM leistet dabei einen sogenannten Full Service, bei dem die Müllmänner die Tonnen vom Grundstück abholen, leeren und wieder zurückbringen.
Wertstoffhof Thalkirchner Straße
Einsammelmengen des AWM
im Jahr 2004
309.000 t Restmüll
98.500 t Papierabfälle
37.000 t Bioabfälle
32
Umweltreport
lionen Anlieferer geben dort jährlich rund
85.000 t Abfälle und Wertstoffe ab. Der
AWM holt sperrige Abfälle gegen eine geringe Gebühr auf Bestellung auch direkt
am Haus ab. Seit 2004 bietet der AWM zusätzlich eine Express-Sperrmüllentsorgung, nach dem Motto „heute bestellt,
morgen abgeholt“.
Heizkraftwerk München Nord
Entsorgungsanlagen
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München besitzt Entsorgungsanlagen auf hohem umwelttechnischen Niveau. Der gesamte
Hausmüll kann bereits seit 1993 komplett
im Heizkraftwerk München Nord in Unterföhring umweltschonend entsorgt und dabei zur Strom- und Fernwärmeerzeugung
genutzt werden. Durch den Einsatz moderner Feuerungstechnik und aufwändiger Filteranlagen liegen die Schadstoffemissionen in München weit unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten. Im
Jahr 2004 wurden im Heizkraftwerk München Nord rund 634.000 Mg Abfälle behandelt.
Auf der Deponie Nord-West im Entsorgungspark Freimann wird bereits seit 10
Jahren kein Restmüll mehr abgelagert.
Lediglich mineralische Abfälle kommen
dort in geringem Umfang hin. Dieser
Standort wird zunehmend für neue abfallwirtschaftliche Aufgaben genutzt, zum
Beispiel zur Umladung von Bioabfällen
und zur Zwischenlagerung verunreinigter
Böden. Außerdem bietet der AWM dort
Abgabemöglichkeiten für Wertstoffe und
Sperrmüll in großen Mengen.
Im Jahr 2003 ging im Entsorgungspark
Freimann im Rahmen eines Forschungsund Entwicklungsvorhabens eine Pilotanlage zur Trockenvergärung biologischer
Abfälle in Betrieb. In diesem Verfahren
werden energiereiches Biogas und hochwertiger Kompost gewonnen. Die Menge
der dort verarbeiteten Bioabfälle aus
Münchner Haushalten beträgt 6.500 Mg.
Das Biogas wird in dem integrierten
Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung
eingesetzt. Die Leistung des Generators
liegt zwischen 120 KW und 140 KW. Damit können etwa 150 Haushalte ganzjährig mit Strom versorgt werden.
Fahrzeugtechnik
Der Fuhrpark des AWM befindet sich
fahrzeug- und umwelttechnisch auf sehr
hohem Niveau. Mit den modernen Fahrzeugen ist eine optimierte Abfallsammlung mit großer Flexibilität wirtschaftlich
gewährleistet. Vollautomatische HubKipp-Vorrichtungen der Mülleinsammelfahrzeuge ermöglichen den Müllwerkern
ein besonders wirtschaftliches Arbeiten,
das zudem die Gesundheit schont. Die
Dieselmotoren nach der Euro-3-Norm
sind schadstoffarm, leise und zeichnen
sich durch geringen Treibstoffverbrauch
aus.
Unternehmenskommunikation
und Infocenter
Für schnelle, umfassende Informationen
und für individuelle Kundenberatung sorgt
die Unternehmenskommunikation des
AWM. Im Infocenter gibt ein kompetentes
Team telefonische Auskünfte zu allen Service-Leistungen des AWM (Telefonnummer 233-96200). Auch die Kommunikation
per E-Mail unter [email protected] ist
zunehmend gefragt, zum Beispiel der Formularservice zur Tonnenan- und -abmeldung. Im Internet ist der Abfallwirtschaftsbetrieb München unter www.awm.muenchen.de erreichbar.
Hausverwaltungen und Gewerbebetriebe
gehören zu den wichtigsten Kunden des
AWM. Sie werden vom AWM durch eigene Beratungsteams betreut. Die Fachleute kennen die Probleme vor Ort und haben individuelle Lösungen parat. Im Jahr
2004 startete der AWM ein Pilotprojekt
zum nachhaltigen Abfallmanagement, womit großen Hausverwaltungen künftig ein
Service-Paket zur Verringerung des Restmüllvolumens und zur Standplatzsauberhaltung angeboten wird.
Abfallvermeidung und
Wiederverwendung
Unter dem Motto „Wiederverwenden statt
Wegwerfen“ leistet der AWM wichtige Beiträge für die Abfallvermeidung und zur
Ressourcenschonung. Insbesondere der
Sperrmüll enthält zahlreiche Gegenstände, die noch brauchbar sind. Dazu gehören Möbel, Computer und Fahrräder. Aber
auch Kleinteile wie Geschirr, Bücher und
Spielsachen können wiederverwendet
werden. Über die Wertstoffhöfe und die
Sperrmüllabfuhr erfasste der AWM im
Jahr 2004 rund 1.000 t wiederverwendbare Gegenstände, separat von anderen
Abfällen und Wertstoffen. Die Vermarktung erfolgt über zwei Wege: Alle intakten
Gegenstände kommen im Gebrauchtwarenkaufhaus des AWM zum Verkauf. Defekte Gegenstände werden von Münchner Sozialprojekten abgeholt und in deren eigenen Werkstätten repariert.
Seit 2001 betreibt der AWM das Gebrauchtwarenkaufhaus – die Halle 2 – in
der Sachsenstraße 25 in Untergiesing.
Das Angebot an Secondhand-Ware dort
ist riesengroß und die Preise extrem
günstig.
Ratgeber für Secondhand und
Reparatur
Die Idee, Gebrauchsgegenständen ein
zweites Leben zu geben, greift auch der
Münchner Secondhand-Führer des AWM
auf. Er informiert über Trödelläden, Flohmärkte, Sammlerbörsen, Versteigerungen, Antiquariate, Fundgruben und Gebrauchtwarenhäuser. Zum Thema Reparierbarkeit gibt der AWM den Münchner
Reparaturführer heraus. Das Büchlein
enthält rund 600 Reparaturadressen im
Großraum München. Beide Broschüren
sind bei den Münchnerinnen und Münchnern sehr beliebt und werden immer wieder in aktualisierten Neuauflagen gedruckt.
Guter Service – fairer Preis
Der AWM steht für die zuverlässige und
umweltverträgliche Entsorgung und Verwertung der Abfälle. Die Münchner Müllgebühren sind ein Beleg dafür, dass guter
Service und ökologische Abfallentsorgung
nicht teuer sein müssen. In der Rangliste
der Müllgebühren deutscher Großstädte
rangiert München im unteren Drittel. Dank
einer umsichtigen Betriebsführung kann
die Stadt eine langfristigen Stabilität der
Müllgebühren vorweisen. Mit Beginn des
Jahres 2005 trat die Neustrukturierung
der Müllgebühren mit degressiven Tarifen
in Kraft. Neu ab 2005 ist auch die Einführung einer 80-Liter-Restmülltonne. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über
die Entsorgungstarife.
Müllfahrzeuge rücken um 6.30 Uhr aus
Umweltreport
33
Die Münchner Hausmüllgebühren ab 2005 im Überblick
Tonnengröße
wöchentliche Leerung
80 Liter
282,36 €/a
145,08 €/a
120 Liter
377,52 €/a
195,00 €/a
240 Liter
667,68 €/a
344,76 €/a
770 Liter
1.853,28 €/a
960,96 €/a
1.100 Liter
2.541,24 €/a
1.344,72 €/a
Zusatzleistungen, gebührenfrei
In der Restmüllgebühr des AWM ist eine
Vielzahl von Dienstleistungen enthalten.
•
•
•
•
14-tägliche Leerung
Aufstellung und Leerung von Wertstofftonnen für Papier- und Bioabfälle
bei Privathaushalten;
Full Service des AWM mit Bereitstellung, Leerung und Rücktransport der
Abfallbehälter bis zu einer Entfernung
von 15 Metern;
Gebührenfreie Nutzung der Wertstoffhöfe und des Giftmobils;
Tonnenservice des AWM: Bürger müssen keine Tonnen kaufen, der AWM
stellt Restmüll-, Bio- und Papiertonnen
•
zur Verfügung, repariert defekte Behälter und wechselt auf Antrag Behälter gegen größere oder kleinere aus;
Infocenter und Abfallberatung.
Stadt München setzt sich für
den Erhalt der kommunalen
Abfallwirtschaft ein
Die Europäischen Union arbeitet zur Zeit
an Plänen zur Liberalisierung im Bereich
der Daseinsvorsorge. Müll soll demnach
künftig ein Wirtschaftsgut wie jede andere Ware sein. Die Abfalleinsammlung soll
im freien Wettbewerb erfolgen. Diese Entwicklung bedeutet für die kommunale Ab-
fallwirtschaft eine ernste Herausforderung. Die Gegenposition des Abfallwirtschaftsbetriebs München ist deshalb klar:
Einerseits macht sich der Betrieb mit einem umfassenden Innovationsprogramm
für einen möglichen Wettbewerb fit, andererseits forciert die AWM-Werkleitung zusammen mit dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude die Lobbyarbeit für
den Erhalt der Abfallwirtschaft in kommunaler Hand. Für die Stadt München steht
fest: verantwortungsvolle und ökologisch
nachhaltige Abfallentsorgung zu fairen
und stabilen Preisen kann nur von öffentlich-rechtlichen Unternehmen gewährleistet werden. Die Vorteile einer kommunal
organisierten Abfallwirtschaft liegen auf
der Hand. So werden die Entsorgungsleistungen örtlich erbracht, über Umfang,
Qualität und Preis entscheiden die von
den Bürgern gewählten Gemeinde- bzw.
Stadträte. Dabei spielt auch das Zusammenwirken der für das Gesamtgemeinwohl wichtigen Faktoren, etwa die Sozialverträglichkeit und die ökologische Nachhaltigkeit, eine entscheidende Rolle. Wie
viele andere öffentliche Unternehmen so
arbeitet auch der AWM nach dem Kostendeckungsprinzip ohne Gewinnerzielungsabsichten. Auf die große Bedeutung der
kommunalen Dienstleistungen, die es
auch in Zukunft zu erhalten gilt, wird der
Abfallwirtschaftsbetrieb München auch
beim Tag der Daseinsvorsorge am 10.
September 2005 auf dem Münchner Marienplatz hinweisen.
Weitere Informationen über den Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM bietet die Internetseite:
www.awm.muenchen.de
Abfallwirtschaftsbetrieb München
Georg-Brauchle-Ring 29
80992 München
Pressearbeit: Arnulf Grundler
Tel. 089/233-31060
[email protected]
Hochbetrieb in der Halle 2
34
Umweltreport
Altes Denken.
Neues Denken.
Morgen beginnt heute. Deshalb dreht sich bei Rewindo alles
um alte Kunststofffenster von heute für neue Kunststofffenster
von morgen. Denn PVC ist voll recycelbar. Mit modernster
Technik wird aus altem Material ein neuer wertvoller Rohstoff.
Das schont Ressourcen und auch die Umwelt. Und ist ein
Beitrag für eine lebenswerte Zukunft. Machen Sie also mit!
Mit alten Fenstern und neuem Denken. Recyceln Sie!
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Universität heißt Lernen für’s Leben.
Und lernen in Sachen Nachhaltigkeit.
Kunststofffenster-Recycling
an der Uni München.
Chemie - Das ist ein Studium mit hohen Ansprüchen. Denen wurde die alten Räumlichkeiten an der Universität München nicht
mehr gerecht. Im Januar rückten Bagger und Abrissbirne an, um
Platz zu schaffen für neues Wissen und ein neues Gebäude.
Die rund 1.000 alten Fenster aus Aluminium, Holz und PVC landeten dabei nicht im Bauschutt und auf der Deponie, sondern wurden zuvor demontiert und zur Wiederverwertung gesammelt. Darunter allein 60 Tonnen Kunststofffenster. Bei Ihnen ermöglicht die
Chemie ein fast vollständiges Recycling. Denn aus alten Kunstofffenstern kann man wieder sortenreines PVC gewinnen. Und
das mindestens sieben Mal. Möglich machen das das RecyclingKnow-how der deutschen Fensterprofilhersteller und ihr gemeinsames Bekenntnis zum nachhaltigen Wirtschaften. Die deutsche
Kunststofffensterbranche hat freiwillig hohe Recyclingziele gesteckt und eine eigene Service-Gesellschaft, die Rewindo GmbH,
gegründet, um diese Ziele auch zu erreichen.
So ist Rewindo ein Beispiel für praktizierte Ressourcenschonung
und Verantwortung für eine Welt, in der auch morgen die Chemie
stimmen muss.
Abgeholt wurden die Altfenster aus dem Unigebäude von der
VEKA Umwelttechnik, einem Recyclingpartner der Rewindo. In
den hochmodernen Recyclinganlagen in Behringen wurden sie
dann verarbeitet, Ein Sammelsystem für alte Kunststofffenster
gibt es übrigens deutschlandweit. Und wertvolle Informationen
dazu über die Rewindo.
Am Neubruch 9 · 80997 München
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Umweltreport
35
Recycling
Mit dem Begriff Recycling wird der Vorgang bezeichnet, bei dem aus Abfall ein
Sekundärrohstoff wird. Dies kann durch
Wiederverwendung, stoffliche Nutzung
oder energetische Nutzung erfolgen. Die
rechtlichen Vorgaben sind in Deutschland
im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
niedergelegt.
Prinzipiell geht es nicht um die Frage, ob
noch Kapazitäten vorhanden sind, sondern
vielmehr darum, ob es nicht sinnvoller ist,
Müll zu vermeiden, wenn nicht möglich, ihn
zu verwerten (= recyclen), und falls dies
nicht möglich ist, ihn zu beseitigen (deponieren). So steht es im Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetz § 4 der BRD.
Zur Wiederverwertung von Siedlungsabfällen war bisher eine möglichst sortenreine
Trennung des Abfalls nach Stoffgruppen
erforderlich. Inzwischen existieren ausgereifte automatisierte technische Sortieranlagen, die auch gemischte Siedlungsabfälle sortenrein trennen können. Das in den
vergangenen Jahren bekannte Bild der öffentlichen Sammelcontainer wird sich daher künftig ändern.
Da Abfälle nicht nur beim Verbraucher anfallen, sondern auch in der Wirtschaft, gibt
es auch dort die Notwendigkeit Abfälle zu
erfassen. So fallen z.B. große Mengen an
Bauschutt, Holzreste, Kunstoffreste und
Metallreste an.
Sammelsysteme
Die wirtschaftlichste Form der Trennung
liegt beim Abfallverursacher, bevor verschiedene Abfälle gemischt werden. Je
nach der Abfallpolitik und den vorhandenen
Wiederverwertungen wird die Auftrennung
regional unterschiedlich durchgeführt.
Am häufigsten gesammelt werden Altpapier, Altglas (z. T. unterteilt in Weiß- und
Buntglas) und Verpackungen durch das
Duales System Deutschland. Gut funktioniert ebenfalls das Batterierecycling und
das Recycling von Altautos auf dem Autofriedhof.
Wiederverwertung
Beim Recycling entstehen durch Einsatz
von Energie und eventuell neuen Rohstoffen Materialien, aus denen neue Produkte
hergestellt werden können.
Die (Wieder-)Verwertung ist unterteilt in die
stoffliche und energetische Verwertung. Die
stoffliche Verwertung ist wiederum in die
werkstoffliche und rohstoffliche Verwertung
aufgeteilt. Produkte der werkstofflichen
Verwertung sind in der Regel durch physikalische Verfahren erzeugt worden, z. B.
Sieben, Trennen, Metallseparation oder
Umschmelzen bei Kunststoffen. Die roh-
stoffliche Verwertung findet bei Glas, diversen Metallen sowie Papier hauptsächliche
Anwendung. Alle bekannten Verfahren zur
rohstofflichen Verwertung durch chemische
Umwandlung (z.B. bei Kunststoffen) sind
bisher entweder an technischen Problemen oder an deren Unwirtschaftlichkeit gescheitert.
Eine weitere Bedeutung ist das Weitergeben (verkaufen, vermieten, verleihen, tauschen, verschenken) von noch funktionstüchtigen bzw. reparablen Gegenständen.
[Bearbeiten]
Downcycling und Upcycling
Ein Nachteil von beispielsweise Kunststoff
ist, dass das Material nicht mehr die ursprüngliche Qualität bzw. Verarbeitbarkeit
erreicht, wie vor dem Recyclingprozess.
Diese Abwertung wird auch als Downcycling bezeichnet, während beim Upcycling
aus Abfallstoffen eines Prozesses hochwertigere Produkte hergestellt werden können. Reststoffe, die während des Recyclingvorganges anfallen, werden Spuckstoffe genannt.
Daneben ist auch zu beachten, dass die
Wiederverwendung von Gegenständen
dem Recycling vorzuziehen ist, da der
Energieaufwand geringer ist.
www.wikipedia.org
Interview mit Helmut Ströbl
von der Firma SES Sonderabfall-Entsorgungs-System GmbH
Wann wurde die SES GmbH gegründet?
Die SES GmbH wurde im Jahr 1981 gegründet.
Welche Beweggründe gab es für die damalige Firmengründung?
Die SES führte damals die KTC-Behälter
(Kubische Tankcontainer), anstatt der bis
dahin üblichen Entsorgung mittels Fassware, in Bayern ein.
Wie entwickelte sich die SES GmbH?
Die SES GmbH entwickelte sich von einem
zu damaligen Zeitpunkt reinen „Behälter-
36
Umweltreport
vermieter“, zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen.
Während sich die Tätigkeit der SES GmbH
bei Ihrer Gründung nur auf den gesamten
bayerischen Raum beschränkte, können
wir heute mit Stolz sagen, dass wir in Teilbereichen bundesweit tätig sind.
• Die Auskunft und Beratung in allen Fragen rund um die Entsorgung und Verwertung
• Das Erstellen von Entsorgungskonzepten, Abfallwirtschaftskonzepten und Abfallbilanzen
• Die Hinführung zum EU-Öko-Audit, ISO
9.000 ff, ISO 14.001 plus EMAS
Welchen Leistungsumfang kann die
SES GmbH Ihren Kunden bieten?
Wie schon Eingangs erwähnt sind wir zu
einem modern Dienstleistungsunternehmen herangewachsen, das sich mit allen
Aufgaben mit Bereich Umweltschutz befasst, wie
• Externe Arbeitssicherheitstechnische
Betreuung durch unsere Fachkräfte für
Arbeitssicherheit
• Stellung eines externen Gefahrgutbeauftragten gem. §1 GbV oder Schulung der
beauftragten Person gemäß §6 GbV
• Hausinterne Schulungen für unsere
Kunden, zu den Themen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (Krw- / AbfG),
Gefahrguttransport (GGVSE / ADR)
• Das Bereitstellung von baumustergeprüften und TÜV-Überwachten Spezialbehältern, sowie Personalgestellung für
die interne Abwicklung
• Effiziente Sammel- und Transportlogistik
durch Behältersysteme von 30 Liter bis
1000 Liter Fassungsvermögen
• Wartung und Reinigung von Leichtflüssigkeitsabscheidern nach DIN 1999
Wir sind
!
für Sie da
Ihr zertifizierter Fachbetrieb für alle Dienstleistungen
rund um die Entsorgung!
­ kostenlose Entsorgungsberatung
­ Industrie-Entsorgung
­ Sondermüllentsorgung
­ Kanal- und Rohrreinigung
­ Elektronikschrott
­ Technische Dienste
­ Containerdienste
­ Haus- und Sperrmüll
­ Flüssigkeitsabfälle
­ Recycling-Abfallwirtschaft
­ Aktenvernichtung, Datenschutz
­ Asbestentsorgung
Flexibel – leistungsstark – Komplettentsorgung aus einer Hand!
Nach welchen Grundsätzen handelt die
SES GmbH?
Die SES GmbH handelt nach den Grundsätzen der gesetzlichen Vorgaben und darüber hinaus wird eine offensive Interpretation der Rahmenbedingungen gelebt.
Telefon 089 / 8 54 86-0
Telefax 089 / 8 54 86-44
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Die Grundsätze Vermeiden, Vermindern,
Verwerten stellen ausschlaggebende Vorgaben für unsere Beratung und unser Handeln dar.
Können Sie uns Beispiele für Ihre Ausführungen nennen?
Besonders hervorheben, möchte ich da
den „geschlossenen Produktkreislauf“ bei
den Bremsflüssigkeiten und Frostschutzmitteln. Als Partner der VOLKSWAGEN AG
führen wir bundesweit die gebrauchten
Flüssigkeiten einer stofflichen Aufarbeitung
zu und liefern den daraus gewonnenen
Rohstoff wieder an die herstellende Industrie zurück.
Ihr Partner für
Umweltfragen und Entsorgung
Wir entsorgen alle Abfallarten!
Kfz-Industrie
(Altöle, Brems- und Kühlflüssigkeiten usw.)
Druckindustrie
(Lösemittel, Lacke, Farben, Entwickler usw.)
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Wie können Sie sich den ständig wachsenden Ansprüchen Ihrer Kunden stellen?
Durch gezielte Schulungen unserer Mitarbeiter zu aktuellen Änderungen und einem
engagierten Personal, das tatsächlich den
Dienst am Kunden lebt, können wir auf
dem Markt bestehen.
Die ständige Suche nach Nischenprodukten und die Herausforderung neue Technologien zum richtigen Zeitpunkt einzuführen, macht die vielfältigen Aufgaben zu einem extrem interessanten Betätigungsfeld.
(Metallschrott, Emulsionen usw.)
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Unser Team steht Ihnen jederzeit gerne mit Rat
und Tat zur Seite!
SES Sonderabfall-Entsorgungs-System GmbH
Gutenbergstraße 9 · 85748 Garching-Hochbrück
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Umweltreport
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München ist Bundeshauptstadt im Energiesparen
Energiesparen wird belohnt – so geschehen
durch die Deutsche Umwelthilfe e.V. am 29.
Juni 2005 in Berlin. Ausgezeichnet wurde die
Landeshauptstadt München im Rahmen des
Wettbewerbs „Energiesparkommunen“, und
zwar nicht nur als Gesamtsiegerin, sondern
auch als Siegerin in der Teilnehmerklasse der
Städte über 100.000 Einwohner und als beste
bayerische Kommune.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin überreichte als Schirmherr des Wettbewerbs, an
dem sich 77 Kommunen beteiligt hatten, die
Siegerurkunde und das gelbe Ortsschild an
den Referenten für Gesundheit und Umwelt,
Joachim Lorenz. Dieser zeigte sich nicht nur
sehr erfreut, sondern auch überrascht, dass
Großstädte wie München überhaupt eine Ge-
winn-Chance in dem Wettbewerb hatten.
Die Jury erstellte eine Rangliste der teilnehmenden Kommunen anhand eines Fragebogens zu den sechs Bereichen:
• Ziele
• Konzepte und Berichte zum Energiesparen
• Energiesparen in kommunalen Liegenschaften
• Anreizmodelle zum Energiesparen
• Siedlungsentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit
/ Beratung / Kooperation
• und Kommunale Förderprogramme
Es war ein knappes Rennen: Nur 4 Punkte
trennten München mit 135 Punkten von
Münster als zweitplatzierter Stadt. Hamburg
und Nürnberg holten mit jeweils 127 Punkten
„Bronze“.
Innerhalb der Teilnehmerklasse der Städte
und Gemeinden zwischen 20.001 und
100.000 Einwohnern belegten Rastatt (123
Punkte), Viernheim (121 Punkte) und Norderstedt (113 Punkte) die Plätze 1 bis 3 und in
der Teilnehmerklasse der Städte und Gemeinden unter 20.001 Einwohner gewann
Wettenberg (103 Punkte), gefolgt von Ottobrunn (90 Punkte) und Königsfeld im
Schwarzwald (88 Punkte).
Die Stadt München konnte die Jury überzeugen: durch ihr – inzwischen mehr als 20-jähriges-Engagement im kommunalen Klimaschutz, einschließlich ambitionierter Selbstverpflichtungen, durchdachter Energiesparkonzepte und zahlreicher konkreter Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs.
• Denn bereits Anfang der 90er Jahre hatte
sich München zu einer Reduktion seiner
CO2 Emissionen um 50 % bis zum Jahr
2010 verpflichtet.
• In der Studie des Ökoinstituts „Kommunale
Strategien zur Reduktion der CO2-Emissionen um 50 % am Beispiel der Stadt München“ wurde ein umfassendes Klimaschutzkonzept aufgelegt.
• Schon 1973 wurde ein Energiemanagement für einen Teil der kommunalen Liegenschaften eingeführt, seit 1995 gibt es
Energieberichte.
• Seit 1990 wurden durch die Sanierung von
etwa 100 Bestandsbauten insgesamt 65,7
Millionen kWh eingespart.
• Durch ein Intracting-Modell werden Energiesparmaßnahmen in mehr als 1000 Gebäuden realisiert.
• Im Rahmen eines Heizungssanierungsprogramms erneuerte die Stadt seit 1992 die
Heizungen in 162 Objekten.
• Zwischen 1998 und 2003 konnten 12 % des
Energieverbrauchs der kommunalen Liegenschaften in München – entsprechend
ca. 80 Mio. kWh! – eingespart werden.
• 2003 investierte die Stadt 2,2 Mio. Euro für
die Dämmung der obersten Geschossdecken in 90 Gebäuden und 3 Mio. Euro in ein
Heizungssanierungsprogramm.
• Bei den „Fifty-Fifty-Projekten“ in Schulen
und Kindergärten dürfen diese Einrichtungen 50 % des – durch Energie- und Wassereinsparung – gesparten Geldes selbst
verwenden.
• Die Landeshauptstadt München hat ein Anreizmodell zum verhaltensbedingten Ein-
Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V.
38
Umweltreport
•
•
•
•
sparen für die Verwaltungsmitarbeiterinnen
und -mitarbeiter eingeführt. Bei der Aktion
„Pro Klima – contra CO2“ erhalten die Gebäudenutzerinnen und -nutzer 35 % der
jährlich eingesparten Energiekosten als
Prämie. Im vierten Projektjahr wurde eine
Verbrauchseinsparung bei Strom von 3,2 %
und bei Wärme von 10,5 % gegenüber
den Referenzwerten vor der Teilnahme erzielt.
Im Siedlungsmodell „Am Ackermannbogen“
wurden zahlreiche moderne Möglichkeiten
der Energieeinsparung in vorbildlicher Weise umgesetzt. In diesem Siedlungsmodell
entsprechen alle 650 Wohnungen dem
Niedrigenergiehausstandard, ein Gebäude
mit 20 Wohnungen erreicht sogar fast Nullenergiestandard. Thermische Solarkollektoren sollen in dem zweiten Bauabschnitt
„Solare Nahwärme Ackermannbogen“ über
50 % der Wärmeenergie produzieren. Dazu wird ein Langzeitwärmespeicher mit
6.000 m3 errichtet.
In weiteren Modellprojekten der Münchner
Wohnungsbaugesellschaften mit insgesamt
ungefähr 220 Wohnungen tragen ebenfalls
beispielhafte Konzepte zum Niedrigenergiehausstandard bei.
Durch einen Stadtratsbeschluss zur Vergabe städtischer Flächen wurde schon vor Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung
der Niedrigenergiehausstandard in den Bereichen Wohnen und Gewerbe flächendeckend eingeführt. Überschlägig konnte hierdurch der CO2-Ausstoß um mindestens
3.500 t reduziert werden.
Seit 1989 fördert die Stadt München das
Energiesparen im Rahmen ihres „Förderprogramms Energieeinsparung“. 2003 wurden hierfür 1,55 Millionen Euro bereitgestellt. Hieraus wurden vor allem Maßnahmen zum Wärmeschutz in Altbauten und
der Einbau thermischer Solaranlagen bezuschusst. Weiterhin wurden der Anschluss
an die Fernwärme, die Errichtung von Passivhäusern, Kraft-Wärme-Kopplung sowie
verschiedene Sondermaßnahmen gefördert. Jeder Euro an Fördermitteln innerhalb
dieses Programms hat zur Zeit rund 11
Euro an Folgeinvestitionen zur Folge: Ein
wichtiger Beitrag nicht nur zur Schonung
von Klima und Umwelt, sondern auch zur
Förderung der lokalen und regionalen Wirtschaft und zum Erhalt von Arbeitsplätzen.
gedehntes Netzwerk und durch das Bündeln
von Kräften und die Nutzung von Synergien,
lassen sich Wirkungen erzielen, die niemals
durch die Leistung Einzelner erreichbar wären. Das Netzwerk umfasst auf lokaler Ebene
viele engagierte Bürgerinnen und Bürger und
zahlreiche Initiativen und Vereine. Auf nationaler und internationaler Ebene gehören neben
dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Städtetag
und Eurocities eine Vielzahl von Städten und
Gemeinden dazu – in und außerhalb von
Städtenetzwerken wie Energie-Cités und Klimabündnis.
Um die lokalen Akteure an diesem gemeinsamen Erfolg teilhaben zu lassen, veranstaltete
die Stadt München daher am 12. Juni einen
Rathaus-Empfang, auf dem die Preisverleihung durch die Deutsche Umwelthilfe im Beisein von geladenen Gästen noch einmal vor
Ort auf Münchner Boden „wiederholt“ wurde.
Diesmal erhielt Bürgermeister Monatzeder
die Urkunde und das Ortsschild aus den Hän-
den des stellvertretenden Präsidenten der
Deutschen Umwelthilfe, Herrn Spielmann.
Die Preisverleihung stellt jedoch nicht den Abschluss des Wettbewerbs Energiesparkommunen dar. Im Herbst 2005 sind von der Deutschen Umwelthilfe bundesweite Workshops
geplant, auf denen erfolgreiche Energiesparmaßnahmen vorgestellt werden. Einer dieser
Workshops wird voraussichtlich im Bauzentrum München in der Messestadt Riem stattfinden. Die Landeshauptstadt München organisiert die Auftaktveranstaltung „Klimaschutzperspektive München“, auf der die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen, die im
Rahmen der oben genannten Studie des
Öko-Instituts entwickelt wurden, diskutiert
wird und die zur Gründung thematischer Arbeitskreise führt.
Denn: Erfolg verpflichtet!
Referat für Gesundheit und Umwelt
Dr. Gerhard Urbainczyk
Ein Wettbewerbs-Ergebnis wie dieses kann
nur in engagierter und kreativer Zusammenarbeit zahlreicher Akteure erreicht werden.
Hier liegt möglicherweise das Erfolgsgeheimnis, das die Landeshauptstadt München vor
anderen Städten auszeichnet: Durch ein aus-
Fotos: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Umweltreport
39
1:0 für München – Die Mobilfunkversorgung
rund um die Allianz-Arena
Wer hat noch die Unkenrufe der Berufspessimisten im Ohr, die dem Münchner
Mobilfunkvorsorgekonzept keine Chance
eingeräumt haben?
Zur Erinnerung: Im Juni 2003 verabschiedete der Münchner Stadtrat das Münchner
Mobilfunkvorsorgekonzept. Das Ziel war,
die Möglichkeiten zur Immissionsminderung weitestgehend auszuschöpfen. Nur
wenn städtische Grundstücke und Gebäude im Vergleich zu Standortalternativen die
geringsten Immissionen in der Nachbarschaft verursachen, werden diese für Mobilfunkanlagen vermietet.
Zunächst schienen die Skeptiker Recht zu
behalten. Obwohl Mobilfunkfirmen, Stadtrat
und Verwaltung das Konzept gemeinsam
entwickelt und abgestimmt hatten, kam
kein einziger Vertrag zustande. Der Grund:
Die Netzbetreiber lehnten ab, um keine regionalen Regelungen unterhalb der bundesweiten gesetzlichen Standards zu
schaffen.
Zur Nagelprobe des Konzeptes wurde
dann die Mobilfunkversorgung im Außenbereich der Allianz-Arena. Um vor und
nach Großveranstaltungen sowie auch auf
den Parkplätzen und Wegen ausreichende
Gesprächskapazitäten sicher zu stellen, ist
– neben der technischen Infrastruktur zur
Versorgung innerhalb des Stadions – auch
ein Standort außerhalb der Arena notwendig. Das gemeinsam von allen Netzbetreibern geplante Konzept sieht vor, die zu erwartenden hohen qualitativen und quantitativen Netzanforderungen mit einem Minimum an Antennenstandorten zu erfüllen.
Als geeignetster Standort stellte sich das
Park & Ride Gebäude am Südrand des
Arena-Geländes heraus. Dieses Gebäude
gehört einer städtischen Gesellschaft, der
P+R Park & Ride GmbH. Damit kam erstmals das Mobilfunkvorsorgekonzept zum
Tragen. In langen und zähen Verhandlungsrunden wurden die vertraglichen Regelungen für eine solche Nutzung ausformuliert. Ziel aller Parteien war es dabei,
Regelungen zu finden, die nicht nur für die
Allianz-Arena sondern auch für künftige
Fälle anwendbar sind. Im August des vergangenen Jahres war es dann endlich soweit: Die Landeshauptstadt München und
die Mobilfunkbetreiber einigten sich auf die
Vertragsbedingungen für die Anmietung
des Gebäudes der P + R Park & Ride
GmbH. Alle Beteiligten begrüßten ausdrücklich den Vertragsabschluss. Zum Einen kann die Stadt nun alle Möglichkeiten
der Immissionsminderung ausschöpfen.
Zum Anderen stehen den Netzbetreibern
nunmehr auch städtische Liegenschaften
zur Verfügung, die auf Grund ihrer Lage
und Höhe sehr gut als Mobilfunkstandorte
geeignet sind. Denn unabhängig davon,
dass die Mobilfunkfirmen ihre Anlagen ge-
Antennenstandort P+R-Gebäude
setzeskonform errichten und betreiben,
liegt es auch in ihrem Interesse, über die
gesetzlichen Regelungen hinaus eine bestmögliche Versorgung bei möglichst niedrigen Immissionen anbieten zu können.
Dreh- und Angelpunkt des ausgehandelten und künftiger Verträge ist die Immissionsprognose. Diese verdeutlicht, wie sich
die neue, auf dem städtischen Gebäude
montierte Mobilfunkanlage in der Umgebung auswirkt. Die Prognose ist deshalb
für die Stadt die ausschlaggebende Voraussetzung, dass ein städtisches Grundstück überhaupt vermietet wird. Im Falle
des sehr gut ausgestatteten Standortes
P+R-Gebäude (30 Einzelantennen!) prognostizierten die Mobilfunkfirmen für einige
ausgewählte Orte in der Nachbarschaft der
Allianz-Arena Immissionen von rund 2 %
bis maximal 8 % der gesetzlichen Grenzwerte. Somit liegt die Belastung unter den
in der Schweiz für Orte mit empfindlicher
Nutzung (OMEN) geltenden Vorsorgewerten. Das städtische P+R-Gebäude ist daher der augenfällige Kompromiss zwischen
einer leistungsgerechten Mobilfunkversorgung und einer möglichst geringen Immissionsbelastung für die Bevölkerung. Ein
Beispiel, das hoffentlich in München weiter
Schule macht.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Peter Lippert
40
Umweltreport
VISADES ist eine Marke der Firma Ing.
Viktor Sachs Ges.m.b.H., die seit 23 Jahren UV-Desinfektionsanlagen baut und entwickelt. VISADES bietet Komplett-Produktion, Verkauf, Service und Dienstleistung
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Sie VISADES Anlagen auch leasen. Ein
Spitzenprodukt von VISADES ist das Modell T480. Es verfügt über sechs 80 W
Strahler und ist auf realistische UV-Durchlässigkeitswerte von 40-70 % optimiert. Die
Profis unter Ihnen wissen, dass die handelsüblich angenommenen 85 % TR100
nur in den seltensten Fällen erreicht werden.
Ein elektronisches Vorschaltgerät macht
das Gerät besonders energiesparend. Die
Vorschaltgeräte sind an der Bestrahlungskammer montiert. Damit beträgt die mögliche Kabellänge zwischen Bestrahlungskammer und Steuereinheit, anders als bei
herkömmlichen Anlagen, bis zu 25 Meter!
Selbstverständlich können alle VISADES
Produkte auf Wunsch an alle gängigen
Haus- und Prozessleitsysteme angebunden werden. Auch die Alarmierung über
SMS ist möglich. Weitere Information finden Sie unter www.visades.at.
Umweltreport
41
Energetische Nutzung von Biomasse
in der Landeshauptstadt München
Biomasse ist eine regenerative, nachhaltige Energiequelle mit einem beachtlichen
Potenzial: Eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2030 parallel
zur konsequenten Energieeinsparung rund
16 % des Strombedarfs, rund 10 % des
Wärmebedarfs und rund 12 % des PKWKraftstoffs aus Biomasse gedeckt werden
können. Dabei liegt das Energieangebot
aus biogenen Reststoffen (zum Beispiel
Biomüll) und aus speziell angebauten Biomassen etwa gleich hoch.
Die 61. (bundesdeutsche) Umweltministerkonferenz hat einen Beschluss zu „Nachwachsende Rohstoffe/Energie aus Biomasse“ gefasst, der neben der Forderung
nach Verbesserungen beim ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) – Vergütungssätze
für den in das Netz eingespeisten Strom –
und nach weiteren Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten eine klare Bevorzugung der Nutzung von „ohnehin anfallenden Reststoffen“ vorsieht.
Die Erreichung der vorgesehenen Beiträge
von Biomasse zur Energieversorgung setzt
jedoch voraus, dass neben dem „Reststoffpfad“ der „Anbaupfad“ gleich hohe Aufmerksamkeit bekommt.
München bleibt trotz seiner erfolgreichen,
kommunalen Energiepolitik auf den Import
von Energie angewiesen.
Gemessen an den Möglichkeiten und Notwendigkeiten der energetischen Nutzung
von Biomasse hat München noch viel zu
tun, Anfänge sind bereits gemacht:
•
Im Bereich der Landwirtschaftsbetriebe der Stadt produziert die Biogasanlage Gut Karlshof seit Frühjahr 2000
aus Rindergülle und Energiemais Biogas zum Einsatz in einem angeschlossenen Blockheizkraftwerk (BHKW).
Es werden Schlepper mit Rapsöl betrieben und Ethanol u.a. als Zusatz zu
konventionellen Kraftstoffen erzeugt.
42
Umweltreport
•
•
Der von den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieben München in den
Haushalten getrennt eingesammelte
Biomüll wird im Rahmen der vollständigen Kompostierung teilweise vorher
der Nass-Vergärung zur Biogaserzeugung zugeführt. Zusätzlich läuft seit
2004 ein Pilotversuch zur Trockenfermentation von rund 8.000 Tonnen Biomüll pro Jahr und der Einsatz des erzeugten Biogases in einem angeschlossenen BHKW. Wird der Pilotversuch erfolgreich beendet, so ist eine
deutliche Kapazitätsausweitung vorgesehen.
Bei den Stadtentwässerungswerken
wird in beiden Klärwerken seit Jahren
Klärgas aus Rohschlamm in Faultürmen erzeugt. Das erbringt ungefähr 25
Millionen m3 Klärgas.
•
Die Stadtwerke München GmbH bereiten gegenwärtig den Bau einer Anlage zur Trockenfermentation biogener
Tierpark-Abfälle (insbesondere Mist)
vor.
•
Für den Einsatz von Holzhackschnitzeln zur Energieversorgung von zwei
neuen Siedlungsgebieten laufen Voruntersuchungen. Die Realisierung ist
jedoch abhängig von einer annähernd
wirtschaftlichen Konkurrenzfähigkeit
zur Versorgung mit Erdgas bzw. mit
Fernwärme.
•
Es ist angedacht Grünschnitt und
Mähgut von öffentlichen Flächen in die
energetische Verwertung von Biomasse einzubeziehen.
•
Für die energetische Verwertung der
energiereichen Altfette und Altöle werden noch zukunftsfähige Lösungen gesucht.
Der Einsatz gezielt angebauter Biomasse
in der Energiewirtschaft erfolgt bislang
überwiegend in kleinen Anlagen im landwirtschaftlichen Bereich, oft im Rahmen
der Co-Fermentation mit Gülle aus der Rinder- und Schweinehaltung.
Die großen Potenziale im Anbau sogenannter Energiepflanzen (wobei der Naturschutz und die Ausweitung des ökologischen Landbaus beachtet wird) verlangen
nach neuen logistischen und technischen
Konzepten. Schließlich geht es um die
möglichst verlustfreie Nutzung der erzeugten Biogas-Mengen, die gegenwärtig mit
dem Einsatz in kleinen BHKW-Anlagen –
mit der überwiegenden Abführung der Abwärme – leider nicht gegeben ist.
Eine Lösung besteht in der Aufbereitung
von Biogas zu Biomethan in ErdgasQualität und seine Einspeisung in die
vorhandenen Erdgasnetze. Die Landeshauptstadt München hat sich daher an einer vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium vergebenen Studie zum Anbau von Energiemais, seine standortnahe
Vergärung (zur Verringerung von Transportkosten) und Einspeisung in das Gasnetz der Stadtwerke München beteiligt. Die
technische Machbarkeit ist gegeben, ebenso das Regelwerk für die Einspeisung in
das Erdgasnetz. Offene Probleme liegen
bei der Wirtschaftlichkeit dieses Prozesses, deren Erreichung jedoch mit steigenden Preisen für fossile Energieträger absehbar ist. Jedenfalls bietet sich hier die
Möglichkeit des teilweisen, nachhaltigen
Ersatzes des endlichen Energieträgers
Erdgas unter Weiternutzung der bestehenden Netzinfrastruktur.
Die dargestellten Aktivitäten zeigen: München hat die energiepolitischen Herausforderungen angenommen und wird die unverzichtbare Erschließung aller BiomassePotenziale für einen nachhaltigen Energiemix zielstrebig weiterbetreiben.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Siegfried Ruhland
Umweltmeteorologie in der Bauleitplanung
Beispiele: Hochhausplanung und Schutz von Frischluftschneisen
Problem Stadtentwicklung
Jede Kommune hat ein vitales Interesse
an der Bereitstellung von repräsentativen
und zentrumsnahen Büroflächen für „gehobene“ Dienstleistungen wie z.B. Banken
oder Verwaltungszentralen großer Firmen.
Gerne werden solche Areale auch durch
kulturelle Einrichtungen wie Theater oder
durch Einkaufspassagen komplettiert.
Da Flächen in solchen Bereichen naturgemäß rar und zudem teuer sind, wird vielfach eine gezielte vertikale Entwicklung
mit architektonisch ansprechenden Hochhäusern angestrebt.
Im Zuge der Überplanung solcher Gelände müssen im Vorfeld auf Anforderung
des Baugesetzes eine Vielzahl von Fragen
zu Klima und Lufthygiene planungs- und
rechtssicher beantwortet werden.
Die Umweltmeteorologie ist dabei die Disziplin, die gerade diese Themen fach- und
sachgerecht bearbeiten kann.
Untersuchungsbedarf
Für den Umweltmeteorologen sind im Planungsstadium eine Vielzahl von Fragen zu
beantworten:
● Ändert sich das Mikroklima?
● Findet eine erhebliche Verschattung von
bestimmten Bereichen statt?
● Wird das thermische Milieu nachhaltig
gestört?
● Gibt es für die Stadt wichtige zu beachtende Frischluftschneisen?
● Bilden sich bodennah Düseneffekte für
den Wind aus (Windkomfort)?
● Gibt es durch mehr Verkehr und Verbauung zusätzliche Luftbelastungen?
● Gehen von den Glasfassaden Blendwirkungen aus, die den Straßenverkehr
gefährden könnten?
Beispiel 1: Baulückenschließung
Ein Beispiel für ein solches Areal stellt die
Planung im Bereich südlich des Ackermannbogens dar, in dem der Bau eines
ca. 53 m hohen Hochhauses mit Wohnnutzung projektiert wurde.
Die Abbildung 1 zeigt exemplarische die
Wirkung des Hochhauses in Bezug auf
die zu erwartende Verschattung. Die Beeinträchtigung der Sichtverhältnisse ist
beispielhaft in Abbildung 2 wiedergegeben.
Abb. 1: Verschattung durch das 53 m
hohe Gebäude
Abb. 2: Sichtbeeinträchtigung durch
das 53 m hohe Gebäude
Mikroklima und Düseneffekte
Für die Zustimmung der Verwaltungsgremien muss vorab geklärt werden, ob die
Bürger während ihres Aufenthaltes im
Stadtviertel erheblichen Belastungen ausgesetzt sein würden oder nicht.
Die Abbildung 3 zeigt das Ergebnis einer
Strömungssimulation Bereiche mit erhöhten Windgeschwindigkeiten.
Abb. 3: Höhere Windgeschwindigkeiten im bebauten Areal (rot)
Durch Verdrängungs-, Düsen- und Eckeneffekte, vornehmlich an hohen Gebäuden,
entstehen Starkwindzonen, die zu Unannehmlichkeiten führen können.
Solche Übergeschwindigkeitszonen lassen
sich mit umweltmeteorologischen Werkzeugen leicht und schnell identifizieren
und quantifizieren.
Neben dem vergleichsweise aufwändigen
Windkanal sind es zunehmend hoch auflösende Computer-Simulationsmodelle, die
zur Bearbeitung solcher Fragestellungen
eingesetzt werden.
Es ist ohne weiteres möglich, ein Areal von
700 m x 700 m Größe mit einer Auflösung
von 2 m abzubilden.
Dabei werden Gebäude und auch Bäume
im Modell explizit berücksichtigt.
Die Berechnung erfolgt durch Lösung dreidimensionaler physikalischer Gleichungen
für den Wind, die Turbulenz und die Temperatur auf einem Rechengitter.
Beispiel 2: Luftqualität
Für die Belastung der Luft ist im Planungsareal überwiegend der Fahrzeugverkehr
verantwortlich.
Der Gesetzgeber hat zum Schutze der
Gesundheit Grenzwerte für die Konzentration dieser Luftschadstoffe festgelegt.
Dort, wo der Verkehr die Hauptemissionsquelle darstellt, sind Stickstoffdioxid
(NO2) und Feinstaub (PM10) die Komponenten, die kritisch betrachtet werden
müssen.
Der Umweltmeteorologe nimmt die Planung im Computer-Simulationsmodell
vorweg. Der Fahrzeugverkehr des Ist-Zustandes und der der geplanten Maßnahmen und das damit verbundene Emissionsverhalten (Kfz-Flotte, Kaltstartanteile,
Stau, Ampeln usw.) werden im Modell
eingegeben. Berücksichtigt werden können auch Tiefgaragen und Parkhäuser.
Neben der Darstellung der gesamten
Luftschadstoffkonzentrationen nach Realisierung der Planung, die eine Überprüfung der Grenzwerte erlaubt, verdeutlicht
die Differenz „Mit Planung minus Istzustand“ die Veränderung denen die Bürger
ausgesetzt sein werden. Ein Beispiel dafür zeigt die Abbildung 4 in der die Auswirkungen auf der Verkehrszunahme nach
der Umsetzung der Planung für den 180
m hohen Trump-Tower in Stuttgart dargestellt sind. Berücksichtig wurden hierbei
auch die Tiefgaragen im Umfeld der Neuplanung.
Umweltreport
43
Wofür wir FITNAH noch einsetzen:
● Klimatische Gutachten in der Bauleitplanung Ausweisung potentieller Untersuchung von Kaltluftströmungen und
Strömungssystemen
● Untersuchung von Flurwindsystemen
● Standorte für Windkraftanlagen – lokal
und regional
● Generieren standortbezogener Ausbreitungsklassenstatistiken nach TALuft
● Übertragung von Zeitreihen gemessener meteorologischer Daten für Standorte im gegliederten Gelände.
● Ausbreitungsrechnung in komplexem
Gelände durch Ankopplung Lagrangscher Partikelmodelle wie LASAT,
LPDM etc.
Das Modell FITNAH ist vielfach validiert
und ist von zahlreichen Fachbehörden im
Bereich der Umweltmeteorologie anerkannt und geschätzt.
Abb. 4: Veränderungen der Luftschadstoffbelastung (Erhöhung gelb bis rot)
Beispiel 3: Frischluftschneisen
Vielfach kollidieren die als „geeignet“ eingestuften Flächen mit Anforderungen aus
Regionalplänen, in denen diese als „Regionale Grünzüge“ oder „Regionale Grünzäsuren“ eingestuft sind.
Diese regionalen Grünzüge, bedingt auch
die Grünzäsuren, erfüllen laut Regionalplan wesentliche Funktionen im Hinblick
auf das lokale Klima:
sichtigung von Bewuchs und Bebauung
die Ausbildung von lokalklimatischen Strömungen sowie die Temperatur- und Verdunstungsabläufe realistisch berechnet. Im
Vergleich zwischen Ist-Zustand und im
Modell vorweggenommener Planung zeigen sich Reichweite und Intensität möglicher Veränderungen. Abbildung 5 zeigt
eine räumliche Temperatur und Luftströmung für eine Planung in Unterhaching.
Fazit
Die Umweltmeteorologie verfügt über eine
Vielzahl von schnell und kostengünstig
einsetzbaren Methoden, die die Stadtplanung erheblich erleichtern können und zur
Planungs- und Rechtssicherheit von Baumaßnahmen beitragen.
Dr. Jost Nielinger
Dr. Rainer Röckle
Werner-Jürgen Kost
Claus-Jürgen Richter
● Sicherstellen der Belüftung für die angrenzenden Siedlungsgebiete durch
Freihalten von Ventilationsbahnen.
● Positiver Einfluss auf die Luftqualität
durch Bildung von (möglichst unbelasteter) Kaltluft/Frischluft.
● Luftzufuhr bei windschwachen Wetterlagen durch Ausbildung eines lokalen Zirkulationssystems (Kaltluftabflüsse und
Flurwinde)
● Regulierende Wirkung auf den Temperatur- und Feuchtehaushalt.
Einzelne Bauprojekte müssen nicht zwingend im Widerspruch zu diesen Zielen stehen, da sie, je nach Realisierung, in ihren
lokalklimatischen Auswirkungen eine nur
geringe Reichweite aufweisen, so dass die
Funktionen der regionalen Grünzüge in
den benachbarten Siedlungsgebieten vollständig erhalten bleiben.
Mit dem numerischen Klima- und Strömungsmodell FITNAH steht eine Modelltechnik zur Verfügung, die unter Berück-
44
Umweltreport
Abb. 5: Simulation der Frischluftschneise für eine Planung bei Unterhaching
Lärmminderungsplanung
Bürgerbefragung im Gebiet rund um den Olympiapark
Lärm gehört zu den Umweltbelastungen,
die die Lebensqualität und die Wohnsituation der Bevölkerung mit am meisten beeinträchtigen.
Rund 70 % der Bevölkerung fühlen sich
häufig oder andauernd durch Lärm belästigt. Gerade in Städten mit ihrem engen Nebeneinander verschiedener Nutzungen
wird Lärm von einem überwiegenden Teil
der Gesamtbevölkerung als eine der größten Umweltbelastungen empfunden.
Hauptverursacher von Lärm ist derzeit der
Straßen- und Schienenverkehr; aber auch
Gewerbe-, Industrie- und Baulärm sowie
Wohn- und Freizeitlärm tragen zur Gesamtlärmbelastung bei.
Was ist Lärm?
Lärm ist störender, belästigender oder gefährdender Schall. Dieser ist eine für das
menschliche Ohr wahrnehmbare Druckschwankung.
Um nicht mit so riesigen Zahlen umgehen
zu müssen, wurde der Schalldruckpegel
mit der Einheit Dezibel (dB) eingeführt. Die
Dezibelskala ist logarithmisch aufgebaut,
dadurch gelingt es, den Schall in handlichen Werten zwischen 0 dB (Hörschwelle)
und 120 - 130 dB (Schmerzgrenze) zu erfassen.
– Eine Erhöhung des Schalldruckpegels
um 10 dB(A) wird vom menschlichen
Ohr als doppelt so laut empfunden.
– Eine Verdoppelung der Verkehrsstärke
auf einer Straße verursacht eine Zunahme des Schalldruckpegels um 3 dB(A).
Lärmminderungsplanung
Das Referat für Gesundheit und Umwelt
stellt im Vollzug des § 47a Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) Lärmminderungspläne für stark belastete Gebiete
auf. Dabei werden zunächst vorhandene
bzw. zu erwartende schädliche Umwelteinwirkungen durch verschiedenartige Lärmquellen in Wohngebieten und anderen
46
Umweltreport
Beispiele für Ereignisse mit bestimmten Lärmpegeln und mögliche gesundheitliche Auswirkungen:
120 dB(A)
120 dB(A)
110 dB(A)
100 dB(A)
90 dB(A)
80 dB(A)
70 dB(A)
60 dB(A)
50 dB(A)
40 dB(A)
µ~ 30 dB(A)
militärische Tiefflüge *
Presslufthammer *
Diskothek *
Pkw im Straßenverkehr in 7,5 m
Unterhaltung *
leise Radiomusik *
ruhiges Zimmer *
* Pegel am Ohr des Betroffenen
** bei Kurzzeiteinwirkungen
schutzwürdigen Gebieten flächenhaft erfasst. Die Flächen, in denen die Lärmpegel
die zulässigen Auslösewerte überschreiten, werden in Konfliktpläne eingetragen.
Aufbauend auf diesen Konfliktplan wird ein
Maßnahmenplan, in dem die möglichen
Maßnahmen zur Lärmminderung enthalten sind, erstellt.
Auslösewerte in dB(A) nach Vollzugsbekanntmachung zu § 47a BImSchG:
Gebietskategorie
Tag
Nacht
reines Wohngebiet
55
45
allgemeines Wohngebiet
60
50
Mischgebiet
65
55
Stand der Lärmminderungsplanung
im Bereich Olympiapark
Konfliktplan
Sowohl der Beurteilungspegelplan als
auch der Konfliktplan für den Bereich
Olympiapark liegt bereits vor (Abb. Beurteilungspegelplan für den Zeitraum Tag).
Die höchsten Lärmpegel im Teilgebiet
Olympiapark treten entlang des Hauptstraßennetzes auf. Die Maximalpegel liegen
bei 82 dB(A) tags / 72 dB(A) nachts in den
Kreuzungsbereichen (z. B. Petuelring/
Schleißheimer Straße oder Landshuter Allee/Dachauer Straße). Die Auslösewerte
- Gehörschaden **
- Lärmschwerhörigkeit ***
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen ***
- Schlafstörungen
*** bei Dauerbelastung erhöhtes Risiko
werden deutlich überschritten. Die Lärmimmissionen der Straßenbahnen werden –
bezogen auf den Mittelungspegel – von
den Einwirkungen des Straßenverkehrslärms überdeckt.
Lärmkonflikte durch Gewerbebetriebe ergeben sich lediglich punktuell und räumlich eng begrenzt in der Nachbarschaft von
Tankstellen und Betrieben mit Verladetätigkeit.
Außerdem tragen die zahlreichen Sportund Freizeitveranstaltungen zur Lärmbelastung bei.
Maßnahmenplan und Bürgerbefragung
Bei der Entwicklung von Maßnahmen zum
Schutz vor Umgebungslärm wurde die Öffentlichkeit beteiligt.
Im Rahmen der Bürgerbefragung wurden
alle Haushalte (ca. 23.600, dies entspricht
einer Bewohnerzahl von ca. 37.500) innerhalb des Untersuchungsgebiets mit einem
Faltblatt per Postwurfsendung über die
Lärmminderungsplanung informiert. Zusätzliche Informationen konnten auch im Internet über www.muenchen.de und die
Schnellsuche Lärmminderungsplan abgerufen werden. Mit dem Faltblatt war eine
Antwortkarte verbunden. Auf dieser teilten
die Anwohnerinnen und Anwohner des Untersuchungsgebiets aus ihrer Sicht besonders störende Lärmquellen mit. Zum Bei-
Beurteilungspegelplan für den Zeitraum Tag:
spiel wurde die Belästigung durch die sechs
Hauptlärmquellen (Straße, Schiene, Gewerbe, Gaststätten/Biergarten, Sportanlagen,
Veranstaltungen) systematisch abgefragt.
Zusätzlich haben die Betroffenen Lärmminderungsmaßnahmen vorgeschlagen.
Die 1.220 zurückgesendeten Antworten
zur Befragung wurden ausgewertet, die Ergebnisse fließen so weit wie möglich in die
Aufstellung des Maßnahmeplans ein.
Mit dieser Vorgehensweise wurde eine effiziente und effektive Lösung gefunden. Es
wird sowohl der Informationsverpflichtung
als auch der Öffentlichkeitsbeteiligung
Rechnung getragen, da die gesamte in diesen Gebieten wohnende Bevölkerung erreicht wird. Die Information erfolgt frühzeitig, die Befragung wird kostengünstig
durchgeführt und die Umfrage ist wegen
der relativ hohen Zahl an Rückmeldungen
auch unter Statistikgesichtspunkten aussagefähig.
Ergebnisse der Befragung
– Belästigungen durch
Straßenverkehrslärm
Von den 1220 Bewohnerinnen und Bewohnern, die an der Befragung teilgenommen haben, fühlen sich etwa 1050 (86 %)
durch Straßenverkehrslärm belästigt
(56 % stark, 30 % mittel). Nur 170 Befragte (14 %) gaben an, dass eine Belästigung durch Straßenverkehrslärm nicht
vorhanden ist.
Die meisten Beschwerden über Straßenverkehrslärm kommen aus den Bereichen
Dachauer Straße, Landshuter Allee,
Georg-Brauchle-Ring, Petuelring, Moosacher Straße und Schleißheimer Straße.
Aber auch Straßen wie Lerchenauer Straße, Riesenfeldstraße (wird als Schleichweg
genutzt) oder Winzerer Straße (siehe auch
„Belästigung durch Sport/Veranstaltungen“, Parksuchverkehr Winzerer Straße)
wurden oft als hochbelastet genannt.
Abbildung:
Fragebogen
– Belästigungen durch
Schienenverkehrslärm
Die Belästigung durch Schienenverkehrslärm im Befragungsgebiet ist gering (66 %
der teilnehmenden Bevölkerung fühlen sich
nicht, 23 % mittel belästigt).
Die ca. 10 % der Befragten, die sich stark
belästigt fühlen, wohnen an der Schleißheimer Straße (Trambahnlinie 27), an der
Dachauer Straße (Trambahnlinie 20) sowie im Olympiadorf (DB-Nordring).
Umweltreport
47
– Belästigungen durch Gewerbelärm
Etwa 9 % der Befragungs-Teilnehmerinnen
und -Teilnehmer gaben an, einer starken
Belastung durch Gewerbelärm ausgesetzt
zu sein. Die „stark Belästigten“ wohnen
zum Großteil rund um das Werksgelände
der Firma BMW (Riesenfeldstraße, Lerchenauer Straße).
– Belästigungen durch
Gaststätten/Biergarten
Diese treten im Befragungsgebiet nur
punktuell auf (4 % „stark Belästigte“).
– Belästigungen durch Sport/Freizeit
36 % der Befragten fühlen sich durch
Sportlärm gestört (13 % stark, 23 % mittel).
Dieser kommt am häufigsten im Olympiadorf, in der Borstei und im Bereich Winzerer Straße/Hornstraße vor. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich hier nicht
nur durch die Sportveranstaltung belästigt,
sondern auch durch den Parksuchverkehr
(siehe auch „Belästigung durch Straße“,
Winzerer Straße).
– Belästigung durch Veranstaltungen
Über 50 % der Anwohnerinnen und Anwohner fühlen sich dadurch belästigt
(24 % stark, 28 % mittel). Nur 48 % gaben
keine Störungen durch Veranstaltungslärm
an. Wie beim Sportlärm ist auch hier der
Parksuchverkehr eine zusätzliche Belastung.
Die Belästigungen durch Veranstaltungen
treten an den selben Orten auf wie die Belästigungen durch Sportlärm. Ein zusätzliches Konfliktgebiet ist das Tollwoodgelände in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem
Wohngebiet an der Hedwig-Dransfeld-Allee/Helene-Lange-Weg. Hier finden neben
dem Tollwood-Festival auch andere Veranstaltungen statt, z.B. Zirkus LiLaLu.
– Belästigungen durch sonstige Quellen
Über 30 % der Befragungs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer fühlen sich durch weitere Quellen (Fluglärm, Nachbarschaftslärm etc.) gestört.
Die Befragungsergebnisse bestätigen im
Wesentlichen die Lärmkonfliktgebiete, die
durch die Lärmberechnungen herausgearbeiteten wurden.
48
Umweltreport
Tabellarische Zusammenfassung der Befragungsergebnisse, Anzahl der Nennungen pro
Lärmquelle:
Grad der
Belästigung
Straße
Schiene
Gewerbe Gaststätte/ Sport Veranstaltungen sonstige
Biergarten
hoch
687
128
109
51
161
298
293
mittel
364
286
192
149
290
342
105
nicht
vorhanden
169
806
919
1020
769
580
822
So werden beispielsweise die Gebiete mit
den höchsten Lärmpegeln aus Straßenverkehr (wie die Kreuzungsbereiche Petuelring/
Schleißheimer Str. oder Landshuter Allee/
Dachauer Str.) auch von den Betroffenen
am häufigsten als „stark belastet“ genannt.
Maßnahmenvorschläge aus der
Befragung
Wie bereits oben ausgeführt, hatten die an
der Fragebogenaktion teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eigene Maßnahmenvorschläge zur Lärmminderung zu nennen. Im Fragebogen wurden
bewusst keine Beispiele für Maßnahmen
empfohlen, um auf die Meinungsbildung
keinen Einfluss zu nehmen.
Die Ergebnisse der Befragung werden an
das mit der Ausarbeitung des Maßnahmenplans beauftragte schalltechnische
Beratungsbüro weitergegeben. Die Maßnahmenvorschläge aus der Bevölkerung
(Abb. Vorgeschlagene Maßnahmen und
die Anzahl der Nennungen) werden bezüglich ihrer schalltechnischen Wirksamkeit
überprüft und soweit als möglich bei der
Aufstellung des Maßnahmenplans berücksichtigt.
Zusammenfassung
Die höchste Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner im Befragungsgebiet
stellt der Straßenverkehrslärm dar. 86 %
der Betroffenen, die an der Befragung teilgenommen haben, fühlen sich durch den
Straßenverkehr mittel oder stark belastet.
Auch bei den Maßnahmenvorschlägen
wurden Maßnahmen zum Schutz gegen
Verkehrslärm am häufigsten genannt (858
Nennungen zu Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs, Schallschutzwände an
Straßen, Tunnelbau, lärmarmer Asphalt,
passive Schallschutzmaßnahmen etc.).
Am zweithäufigsten wurde der Lärm aus
Veranstaltungen als störende Lärmquelle
angeführt. Dadurch fühlen sich 52 % mittel
oder stark belastet. Maßnahmenvorschläge zur Reduzierung von Lärm aus Veranstaltungen wurden 130 Mal angegeben
(ebenfalls „2. Platz“). Oftmals wurde als
Maßnahme „weniger Veranstaltungen“ vorgeschlagen. Dies zeigt deutlich, dass neben der Lautstärke vor allem auch die Anzahl der Veranstaltungen im Olympiaparkgelände als problematisch angesehen werden muss.
Auf Grundlage der erstellten Konfliktpläne
und der Befragungsergebnisse wird nun
der Maßnahmenplan ausgearbeitet und
dem Stadtrat vorgestellt.
Neben der rein fachlichen Auswertung der
Aktion unter Lärmgesichtspunkten ist es
mit der gewählten Vorgehensweise gelungen, umfangreiche Informationen an die
Bewohnerinnen und Bewohner des Gebietes zu geben, Informationsmöglichkeiten
aufzuzeigen und das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken. Das belegt die hohe Beteiligungsrate. Nach wie vor erreichen auch
jetzt noch das Referat für Gesundheit Anregungen aus diesem Gebiet.
Referat für Gesundheit und Umwelt
Dieter Kemmather, Rudolf Wieringer
Vorgeschlagene Maßnahmen und die Anzahl der Nennungen:
Maßnahmenvorschlag
Anzahl der
Nennungen
wo wird die Maßnahme
gewünscht
Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs bzw.
der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
wie z.B.:
Durchgangsverkehr verhindern; Schaffung von Anliegerstraßen; Parklizenz/Parkleitsystem; Tempo 30;
Spielstraße; Bau eines durchgehenden Autobahnrings
303
gleichmäßig verteilt im
gesamten Untersuchungsgebiet sowohl an Haupt-,
als auch an Nebenstraßen
Abschirmende Maßnahmen zum Schutz vor Verkehrslärm
Errichtung von Schallschutzwänden / Schallschutzwällen / Straßenführung in Trog- oder Einschnittslage
205
schwerpunktmäßig:
Landshuter Allee, GeorgBrauchle-Ring, Petuelring,
Moosacher Straße,
Dachauer Straße
Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm aus Veranstaltungen
Lautstärkebegrenzung der Lautsprecheranlagen
Früheres Ende der Musikveranstaltungen
weniger Veranstaltungen
Strengere Auflagen / Überwachung / Strafe
130
rund um den
Olympiapark
Passive Schallschutzmaßnahmen
Schallschutzfenster / Balkonverglasung / vorgesetzte
Glasfassade
Maßnahmen zum Schutz vor Fluglärm
Überflugverbot (für Hubschrauber, Zeppelin, Privatflugzeuge etc.); Kontrolle der Flughöhen; Reduzierung der
Anzahl der Flüge
122
schwerpunktmäßig:
Dachauer und Schleißheimer Straße
76
Olympiadorf, Wohngebiet
Winzerer Straße/Hornstraße am Olympiapark
Tunnel / Einhausung
63
Landshuter Alle (nördl.
Dachauer + Pressestadt)
Petuelring (nicht untertunnelter Bereich)
Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
sicherstellen
durch: Geschwindigkeitskontrollen etc.
59
Dachauer Straße, Winzerer Straße, Ackermannstraße, Lerchenauer
Straße
Lärmarmer Asphalt
53
Landshuter Allee, Dachauer Straße, Schleißheimer
Straße
Reduzierung von Baulärm
insbesondere U-Bahnbau
40
Olympiapark Nord, Hanauer
Straße/Georg-BrauchleRing, Schleißheimer
Straße
Maßnahmen zum Schutz vor Gewerbelärm
Errichtung von Schallschutzwänden / Schallschutzwällen; sonstige Maßnahmen bei Gewerbelärm
38
punktuell
Transrapid
Maßnahmen zum Schutz vor Lärm aus der geplanten
Transrapid-Strecke bzw. kein Bau der TransrapidStrecke
33
Borstei, Pressestadt
Verkehrslenkende Maßnahmen / Ampelschaltung
z.B. Grüne Welle, weniger Ampeln, andere Ampelschaltung
32
Dachauer Straße, Lerchenauer Straße
Schließung von Baulücken oder Toreinfahrten
21
punktuell
Maßnahmen zum Schutz vor Gaststättenlärm
20
Dachauer Straße (nähe
Leonrodplatz), sonst punktuell
Umweltreport
49
Instrumentelle Biokommunikation mit QUANTEC®
DER ERFOLG REICHE WEG von GO-RAINBOW
Zu Problemlösungen im Bereich: Umwelt, Vieh-, Forst- und Landwirtschaft
Wir leben in einer Zeit des schnellen Wandels. In einer Zeit, in der wir uns selten genug die Zeit nehmen, darüber ernsthaft
nachzudenken, wie wirkungsvoll Lösungen,
die schnell greifen, wirklich sind, und in wie
weit sie der ursprünglichen Zielsetzung
auch in Hinsicht auf die anfallenden Kosten
tatsächlich dienen.
Immer öfter zeigt uns sowohl der private als
auch der berufliche Alltag, dass die rationale Annäherung an Problemstellungen und
deren Lösungen zwar unverzichtbar ist, jedoch offensichtlich nur einen Teil des jenigen Spektrums abdeckt, das am Ende über
Erfolg und Misserfolg entscheidet.
Rationale, äußerliche Faktoren und messbare Parameter wie Gewässerstrukturgüte, Bodenbeschaffenheit, Statistiken
über Boden-, Milch-, Fleisch- oder sonstige Erträge bilden einen erheblich kleineren Anteil bei der problemorientierten Suche
nach Ursache – Wirkungs – Zusammenhängen, als man bisher angenommen hat.
Wir von GO-RAINBOW setzen mit
QUANTEC® (ein Produkt der Firma M-TEC
AG) eine Methode ein, die Ihnen höchst effizient auf der Basis quantenphysikalischer
und morphogenetischer Forschungen und
Erkenntnisse nun endlich die Möglichkeit
bietet, auch die feinstofflichen, informellen Anteile Ihrer jeweiligen Problemsituation mit enormer Klarheit zu erfassen.
Nach Rupert Sheldrake ist jede Materie,
jedes biologische System (Mensch, Tier,
Pflanze, Gewässer, Gebäude, Unternehmen, etc.) von einem morphogenetischen,
formgebärenden Feld umgeben, das sämtliche Informationen über diese Materie enthält.
Weiterhin haben biologische Systeme die
Fähigkeit, außerhalb wahrnehmbarer bzw.
messbarer Bereiche ständig miteinander zu
kommunizieren (Biokommunikation).
Instrumentelle Biokommunikation – und
damit auch individuell in ökologisch und
ökonomisch oft konkurrierenden Bereichen
aus Umwelt, Vieh-, Forst- und Landwirtschaft höchst effizient einsetzbar – ist heute möglich, weil mit QUANTEC® ein Gerät
existiert, das biologische Felder scannen
(analysieren) und danach zielorientiert reinformieren kann. Mit QUANTEC® bringen wir
aus dem jeweiligen morphischen Feld
höchst wertvolle Informationen hinsichtlich
der Defizite und Stolpersteine auf dem Weg
zur Zielerreichung für Sie zur Anzeige.
Aufgrund dieser Erkenntnis legen Sie mit
unserer Hilfe in einem zweiten Schritt die
zur Beseitigung Ihres jeweiligen Problems
erforderlichen konkreten, physischen Maßnahmen fest, deren erfolgreiche Umsetzung dann QUANTEC® durch entsprechende feinstoffliche Re-Information des Feldes
positiv unterstützt.
Durch den Einsatz von QUANTEC® hilft
Ihnen GO-RAINBOW nachhaltig bei:
• Renaturierungsmaßnahmen
• gesunder, bio-ökologischer
Ertragssteigerung
• finanzieller Ertragssteigerung
• Reduzierung von
- Tierarztkosten
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ist oft nur eine Frage des Mutes.
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Tätigkeit in unserem Team
nichts im Weg!
04316 Leipzig · An der Hebemärchte 5
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Umweltreport
Umweltreport
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Stadt und Landwirtschaft – wie passt das zusammen?
Es mag manche verwundern, dass eine
Stadt wie München Landwirtschaft betreibt.
Nun ist aber die Nahrungsmittelproduktion
im herkömmlichen Sinne nicht das Ziel unserer städtischen Agrarpolitik; die elf landwirtschaftlichen Gutbetriebe sind kein
„landwirtschaftliches Steckenpferd“, sondern sie erfüllen in erster Linie die Aufgaben einer vorausschauenden Grundstücksvorratspolitik im Sinne einer „Zwischennutzung durch landwirtschaftliche Flächen“.
Allerdings hat die Stadt München damit
gleichzeitig auch die Chance, einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der ökologischen Zielperspektiven unserer Stadt zu
bilden.
In der heutigen Zeit werden von der Landwirtschaft vor allem Qualität und Verbrauchersicherheit, Transparenz der Erzeugung
vom Acker bis zur Ladentheke und eine
umweltgerechte Wirtschaftsweise gefordert. Deshalb erweist sich die Ende der
80er Jahre erfolgte grundsätzliche Weichenstellung in Richtung einer Umstellung
der städtischen Gutsbetriebe auf ökologischen Landbau als richtig und zukunfts-
weisend. So wurden seit 1989 sechs unserer elf Betriebe mit einer Gesamtfläche von
750 Hektar umgestellt und nach den Regeln der ökologischen Anbauverbände bewirtschaftet. Mit mehr als der Hälfte dieser
Fläche ist die Stadt Mitglied bei Naturland
e.V. (Buchhof und Delling).
Auch bei den restlichen Betrieben, die derzeit wegen der gegebenen betrieblichen
Voraussetzungen noch nicht umgestellt
werden können, berücksichtigt die Stadt
München so weit wie möglich die Prinzipien der Nachhaltigkeit und erzeugen in
umweltschonender Wirtschaftsweise gesunde Qualitätsprodukte. Zum Beispiel halten die Landwirtschaftlichen Betriebe am
Gut Karlshof in extensiver Form Ochsen
unter Bedingungen, die den Ökorichtlinien
entsprechen.
Grüngürtel um München
Im Burgfrieden gibt es noch cirka 100 landwirtschaftliche Betriebe. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist mit rund 5000 Hektar
immerhin noch größer als alle Erholungs-
flächen (Grünanlagen, Parks, Sportanlagen) zusammen (rund 4500 Hektar). Wiesen und Felder sind wichtige Bestandteile
des Grüngürtels, der seine Attraktivität als
Naherholungsraum nicht nur aus Wäldern,
Seen, Parks und Freizeiteinrichtungen bezieht, sondern auch aus den Strukturen einer intakten Agrarlandschaft erhält. Allerdings befindet sich nur ein kleiner Teil der
städtischen landwirtschaftlich genutzten
Flächen innerhalb des Burgfriedens. Der
Großteil der Flächen liegt im Umland des
Ballungsraumes.
Im Rahmen der Umstellung auf ökologischen Landbau wurden für jeden Betrieb
spezielle Landschaftspflegekonzepte erstellt und umgesetzt. So entstanden Streuobstbestände, Feldhecken und Feuchtbiotope. Gerade die Schaffung, die Erhaltung
und die Pflege ökologischer Strukturen in
der Kulturlandschaft bietet eine gute Möglichkeit den Aspekt von „Biotopschutz und
Artenvielfalt“ in der praktischen Landwirtschaft, wie wir sie betreiben, nachhaltig zu
verankern.
Mehr und mehr an Bedeutung gewinnt die
Bereitstellung und Pflege ökologischer
Ausgleichsflächen (cirka 202 Hektar) für
Baumaßnahmen wie zum Beispiel die
Wohnbebauung auf der Nordheide, den
Nordwestsammelkanal oder die Allianz
Arena in Fröttmaning.
All diese Maßnahmen sollen mit zur Verwirklichung einer „städteökologischen“
Zielvorstellung beitragen, Landwirtschaft
für den Städter erleb- und nachvollziehbar
zu machen, Ressourcen zu schonen, die
im Ballungsraum ohnehin hohen Umwelt-
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Umweltreport
belastungen zu verringern und Freiräume
für Menschen, Tiere und Pflanzen zu
schaffen.
In diesem Sinne verstehen sich die städtischen Güter auch als Bindeglied zwischen
Stadt und Umland.
Ökopädagogik
Erlebnispädagogische Besuche für Schulklassen und Kindertagesstätten auf städtischen Gutsbetrieben sind bei Landwirtschaftlichen Betrieben ebenfalls ein Baustein, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Verschiedene Programme, die auf
Schwerpunktthemen abgestimmt sind, stehen zur Auswahl. Dadurch lassen sich für
Schulklassen über die jahrgangsübergreifende Umwelterziehung hinaus auch Lehrplanbezüge herstellen. Programmtitel sind
z. B.
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„Abenteuer Boden unter Wiesen und
Weiden“
„Das beschauliche Leben von Rindern
und anderen Viechern“
„Bunte kleine Helfer des Ökobauern“
„Getreide – Kraftquelle zum Toben“
„Kartoffel – Tolle Knolle“
„Streuobstwiese – Ein Paradies für
Mensch und Tier“
Das städtische Gut Riem, nahe des neuen
Stadtteils Messestadt Riem, bietet darüber
hinaus für Jung und Alt ein umfassendes
Programm an, damit auch Großstadtbürger
die Landwirtschaft kennenlernen. Höhepunkt des Programms ist das jährliche Hoffest, das zusammen mit verschiedenen Naturschutzverbänden und Erzeugergemeinschaften zum Erntedank gefeiert wird. An
diesem Tag ist man sozusagen auf „du und
du mit der Öko-Kuh“. Neben kulturellen und
kulinarischen Genüssen, kommen auch
landwirtschaftliche Zukunftsthemen nicht
zu kurz.
Denn auch im Bereich der Erzeugung und
des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe
versuchen die städtischen Güter, Vorbildfunktion zu übernehmen. So konnte in den
vergangenen Jahren eine Reihe von Projekten verwirklicht werden, wie z.B.
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eine Pflanzenölheizung
und der Einsatz von Transportfahrzeugen mit Rapsölbetrieb.
Fotovoltaikanlagen auf dem Gut Riem
Die Nutzung der Biomasse kann ein wichtiger Bestandteil unserer Energieversorgung der Zukunft werden. Die Landwirtschaftlichen Betriebe gehen dabei bewusst
auch neue Wege und zeigen beispielhaft,
welche vielfältigen Möglichkeiten die Landwirtschaft zur Energiegewinnung hat.
Keine Gentechnik auf
städtischen Feldern
Der Münchner Stadtrat hat bereits 1999
beschlossen, dass die städtischen Güter
wie bisher weder Saatgut noch Futtermittel
verwenden, die gentechnisch verändert
wurden. Auch die Pächter landwirtschaftlicher Flächen haben sich diesem Verzicht
angeschlossen, der inzwischen als zwingende Auflage in unseren Pachtverträgen
enthalten ist.
Zusammengefasst bedeutet das: Alle einzelnen Maßnahmen und Projekte müssen
sich an dem Kriterium messen lassen, ob
sie dazu dienen, nachhaltig für unsere
Stadt natur- und menschenverträglichen
Lebensraum zu erhalten oder wieder zurückzugewinnen. Damit wird aber deutlich,
dass die Stadt, auch wenn es sich bei den
landwirtschaftlichen Flächen nur um eine
langfristige Grundstücksvorratspolitik handelt, eine agrarpolitische Verantwortung
trägt.
Kontakt:
Weitere Informationen zu Schwerpunktthemen, Programmen und möglichen Lehrplanbezügen sowie Details zur Anmeldung
erhalten Sie bei
Landwirtschaftliche Betriebe
Herr Dr. Alfons Bauschmid
Freisinger Landstraße 153
80939 München
Tel.: 089/32 46 86 13
E-Mail: [email protected]
eine Biogasanlage,
zwei Heizungsanlagen für Holzhackschnitzel und Festholz,
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Wenn die Wohnung krank macht...
Belastungen in Innenräumen erkennen und beseitigen
sorgt. Welchen Grund konnte es also noch
haben, dass die Familie häufig krank wurde, schon morgens gerädert und gereizt
war?
Ein Arzt empfahl eine baubiologische
Untersuchung der Wohnräume. Mit Erfolg: In der Luftprobe wurde eine erhöhte
Zahl an Schimmelsporen gefunden. Hinter
dem Polsterbett des Ehepaares hatte sich
an der Außenwand unter der Tapete unbemerkt Schimmelpilz gebildet. Weitere Messungen brachten unnötigen Elektrosmog
zum Vorschein: ein Lampenkabel unterm
Bett und ein ununterbrochen funkendes
Schnurlostelefon gleich neben dem Kopfende.
Eine ganz normale Mietwohnung: 3 1/2
Zimmer im Mehrfamilienhaus, eine vierköpfige Familie, die Wohnung gepflegt, etwas
Grün vor der Tür, im Süden Münchens gelegen. Familie H. zog vor rd. 10 Jahren ein,
und Mann, Frau und Söhne fühlten sich immer etwas abgeschlagen. Aber der Arbeitstag war schließlich auch anstrengend.
Allergien kamen hinzu, bei Frau H. außerdem Schlafstörungen. Man suchte nach
Ursachen für die immer zahlreicheren Beschwerden. Die Ernährung war ausgewogen, für Bewegung und Ausgleich war ge-
Der Schimmelbefall wurde saniert, das Telefon ersetzt, die Kabel auf Distanz gebracht. Gesunde Baustoffe und Produkte
nach baubiologischer Empfehlung konnten
die gesunde Wohnsituation wiederherstellen.
Rund 90 % halten wir uns täglich in geschlossenen Räumen auf. Funkstrahlung,
Elektrosmog, Schadstoffe und Schimmelpilze können sich dort „auf leisen Sohlen“
einschleichen und unser Wohlbefinden und
Leistungsvermögen massiv beeinträchtigen.
Chemische Substanzen kommen mit Klebern, Farben, Bodenbelägen und Möbeln
in unsere Wohnung. Feuchteprobleme,
manchmal erst durch neue, dichte Fenster
ausgelöst, führen zu Schimmelbildung.
Bombardiert uns dann noch die Elektroinstallation mit starken Feldern, stehen Lampe und Radiowecker zu nahe am Bett,
funkt ein Mobilfunkmast oder der „kleine
Bruder“, das DECT-Schnurlostelefon, permanent ins Domizil, dann macht das Immunsystem irgendwann schlapp.
Bin ich betroffen?
Ernste gesundheitliche Krisen, chronische
Erschöpfung, Infektanfälligkeit, Allergien
und Schlafprobleme sind einige markante
Folgen. Unerklärliche Niedergeschlagenheit, depressive Stimmung, Ruhelosigkeit,
Lern- und Konzentrationsstörungen – besonders auch bei Kindern – werden ebenfalls häufig beobachtet. Stoffwechsel- und
Hormonstörungen, Blutbildveränderungen
– sie können durch negative Einflüsse in
der eigenen Wohnung entstehen.
Der Schlafplatz sollte eine wichtige Oase
der Ruhe sein. Hier halten wir uns viele
Stunden auf, und die Körperabwehr läuft
auf „Sparflamme“. Doch auch in der übrigen Wohnung und am Arbeitsplatz lohnt
ein kritischer Blick. Strahlung, Elektrosmog
und Schadstoffe lassen sich objektiv erfassen und effektiv reduzieren. Setzen Sie
sich mit einem Baubiologen in Verbindung.
Sie erhalten Rat, wie Sie sich schützen
können und wie Untersuchungen Klarheit
schaffen – es lohnt sich! Wohlbefinden und
Vitalität bekommen eine neue Chance.
Sich wohlfühlen
in gesunder Atmosphäre
Die Kunst in einer immer ungesunderen
Umgebung gesund zu Wohnen, wird in
unserer Zeit immer wichtiger. Staubpartikel, Elektrosmog, Lösemittel, Weichmacher – die Aufzählung lässt sich beliebig
fortsetzen. Leider wissen wir schon heute
– da kommt in Zukunft noch mehr auf uns
zu. Ständig entstehen neue „Kunst-Stoffe“,
deren Wirkung und Kreuzwirkungen nur
unzureichend bekannt sind, trotzdem werden sie in vielen Gütern des täglichen Lebens eingesetzt.
Abschotten, nicht drüber nachdenken, ein
Problem anderer Leute würde jeder am
liebsten daraus machen. Wir alle sind
mehr oder weniger überfordert.
Doch zumindest, wenn es um
das eigene Zuhause geht, ist
diese Haltung nicht mehr möglich.
Ihre Wohnung oder Ihr Haus ist
ein Ort der Regeneration und
Erholung. Der Stress eines anstrengenden Tages lässt Zuhause merklich nach. Morgens
ist man erfrischt und ausgeruht. Das sind Grundbedürfnisse, Anforderungen, die jeder
an seine eigenen vier Wände
stellt.
Leider gilt diese Aussage vielfach nicht.
Die neuen Stoffe, die pflegeleicht, preiswert, feuerhemmend usw. sind, haben
sich mit viel Überzeugungskraft einen
Weg in unsere Wohnungen gebahnt. Doch
ist weniger nicht mehr? Was wirkt erholsam für meine Sinne – ein Abend mit Buch
oder vor dem Fernseher?
Naturstoffe in unserer Umgebung helfen
dabei, die Sinne und den Körper zu regenerieren. Zu natürlicher Kraft zu finden.
Denken Sie bei Neubezug oder Renovierung daran, etwas Gutes für Ihre Wohnung
und für sich selbst zu tun. Der Weg führt
über die Verwendung einer Naturfarbe auf
den eigenen vier Wänden, über
natürlich gewachsene Hölzer
auf dem Boden bis hin zum Arbeiten mit Lehmprodukten.
Lassen Sie sich anregen in einem der Münchner NaturBauHäuser. Das freundliche Ambiente und die professionelle
Beratung werden Sie überzeugen.
Münchner Schulkinder gehen mit dem Stadtförster
in den Wald
Seit 50 Jahren erfolgt die Betreuung des
cirka 5.000 Hektar großen städtischen
Waldbesitzes auf ökologisch ausgerichtete
Art und Weise. Der naturgemäße Waldbau
hat zum Ziel die Entwicklung, Erhaltung,
Pflege und den Schutz von stabilen und
elastischen Waldökosystemen, um nachhaltig und leistungsfähig alle an den Wald
gerichteten Erfordernisse und ökologischen Verpflichtungen zu erfüllen. Die ökologische Waldwirtschaft strebt an, durch
ganzheitliche Betrachtung der im Waldökosystem ablaufenden Prozesse und weitgehende Nutzung der in ihnen wirksamen
Kräfte die ökologischen wie ökonomischen
Bedingungen und Ergebnisse zu optimieren.
Unsere Stadt ist zwar von vielen Wäldern
umgeben, aber gerade Kinder wachsen oft
in einer Umwelt auf, in der ihnen der Kontakt zur Natur und zum Wald verloren geht.
Computer und Multimedia-Welt beherrschen den Tag der Kinder. Naturerlebnisse,
die prägend für das spätere Verständnis
von Naturvorgängen und ökologischen Zusammenhängen sind, werden ihnen zunehmend fremd.
Viele Schulen versuchen diesem Trend
entgegenzuwirken und bitten jedes Jahr
um Waldführungen. Beim Waldspaziergang mit dem Förster geht es darum, bei
den Kindern und Jugendlichen eine Begeisterung an der Natur spielerisch und
erlebnisreich zu vermitteln. Ziel ist das
„Walderleben.“ Es geht nicht in erster Linie um Wissensvermittlung, sondern um
das Wohlfühlen in der Natur und um das
Verständnis junger Menschen für den
Wald.
Sie sollen Freude daran entwickeln, den
Wald zu erleben, dabei Pflanzen und Tiere
zu entdecken und Geheimnisse zu erforschen.
Die Kinder sollen den Wald als einen Ort
erfahren, der Abenteuererlebnisse wieder
möglich macht und zu spannenden Entdeckungen verhilft.
Die Kinder nehmen Knospen von Bäumen
unter die Lupe, entdecken Tierspuren und
beobachten das Sozialleben der Bäume.
Sie erforschen das Leben im Waldboden,
lernen den Wald mit seinen unterschiedlichen „Stockwerken“ und Funktionen kennen. Sie sammeln Blätter und Nadeln,
Stücke von Zweigen und Rinde, Moose
und Fraßspuren.
Der Wald wird mit allen fünf Sinnen erfahren: einen Baum ertasten, Vogelstimmen
zuhören, Farben suchen, Holzarten „erriechen“ und zum Schluss die gute Waldbrot-
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zeit, denn bei soviel Bewegung in der frischen Luft kommt der Hunger gewiss.
Das Programm wird durch Bewegungsspiele aufgelockert, damit die Kinder sich
körperlich austoben können: Wie die Eichhörnchen verstecken sie Nüsse und spüren
diese wieder auf, wie Vogelpaare laufen
zum Nesterbau und Nahrungssuche um
die Wette. Sie spielen nach wie Rehe leben
und Nahrung suchen. Waldmannschaften
kicken mit Fichtenzapfen Hockey.
„Zuerst habe ich keine Lust für die Wanderung gehabt. Aus der kleinen Wanderung
wurde dann ein richtiges Abenteuer. Durch
Laub stapfen, über Äste klettern und Dinge suchen. Die Spiele im Wald waren total
cool. Wie richtige Agenten im Wald kamen
wir uns vor. Ich wollte gar nicht mehr aufhören.“: Für Kinder bietet der Wald ein unerschöpfliches Betätigungsfeld.
selbstständig einen kleinen Baum gepflanzt und einen Baum gefällt und zersägt
haben.
Der nachwachsende Rohstoff Holz, aber
auch die Aufgaben eines Försters können
so vermittelt werden.
Die praktische Auseinandersetzung mit lebendigem Material ist für Kinder und Jugendliche immer besonders interessant.
Zusammenhänge werden direkt erfahrbar
gemacht und bleiben in Erinnerung. Die
Kinder sollen aber auch dafür sensibilisiert
werden, was unseren Wald gefährdet und
nachhaltig schädigt.
Sie sollen einen persönlichen Bezug zu „ihrem“ Wald bekommen.
Denn nur was man kennt, wird man später
auch schützen.
Thomas Mayr
Arbeit im Wald
Jugendliche sind mit praktischer Arbeit im
Wald zu begeistern. Das eigenhändige
Durchführen von einfachen, körperlichen
Arbeiten wie Bäume pflanzen oder Nistkastenkontrolle ebnet den Weg für weiterführende Erklärungen. Durch erlebnisorientierte Gruppenarbeit wird das Bewusstsein
für den Wald und die Natur verbessert.
Bei den Pflanzaktionen im Frühjahr begründen die Schulkinder ihren kleinen
Laubholz-Schulwald. In entstandene Waldlücken pflanzen sie kleine Laubbäume wie
Buchen, Eichen, Linden und Hainbuchen
und helfen mit beim Umbau instabiler und
überalterter Nadelholzwälder zu Mischbeständen.
Es ist für sie oft einfacher vorstellbar und
einsichtiger, wie ein Wald wächst, wenn sie
Kontakt:
Städt. Forstverwaltung
Kommunalreferat der LH München
Förster Thomas Mayr
Forsthaus Gotzing
83629 Weyarn
Tel.: 08020/90757-7
E-Mail: [email protected]
Umweltreport
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Der Deutsche Pavillon und seine Gärten
auf der BUGA 2005
Einblicke in die Vielfalt und Nachhaltigkeit von Pflanzenkulturen
Unter dem Motto „Biovision – Zukunft mit
Pflanzen“ erhält der Besucher des Deutschen Pavillons auf der Bundesgartenschau (BUGA) 2005 in München Einblick
in die lebendige Vielfalt der Kulturpflanzen und die Vorteile der Nachhaltigkeit für
den Menschen. Wer die BUGA über den
Südeingang betritt, der kann von der Freitreppe des Deutschen Pavillons aus einen herrlichen Blick über das 190 Hektar
große Gelände genießen, bevor er sich
auf den Weg durch die Gärten macht.
Die Themengärten
Der Deutsche Pavillon bietet aber nicht
nur – abgesehen von der Seilbahn und
den beiden Rodelhügeln – den höchsten
begehbaren Aussichtspunkt auf der
BUGA. Die einzigartige Holzscheiben-Architektur des Gebäudes schafft Raum für
vier langgestreckte Themengärten, die
vom Inneren fließend in die Freifläche
übergehen: den Garten der Vielfalt, den
Garten der Nützlinge, den Garten der
nachwachsenden Rohstoffe und den Garten der heimischen Hölzer. Die Themen
der Ausstellung im Innern setzen sich in
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Umweltreport
den Gärten unter freiem Himmel fort. Von
außen kommend folgt man dem Weg der
Pflanze – vom nachwachsenden Rohstoff
bis hin zum modernen Produkt.
Details für alle Gäste – für Familien und
Schulklassen genauso wie für das Fachpublikum.
Die Gärten im Freiland
Die Ausstellung im Innern
des Pavillons
Im Zentrum des über 50 Meter langen und
über 30 Metern breiten Baus liegt das Foyer der Nachhaltigkeit, in das alle vier
Themengärten ein Stück hineinreichen.
Von hier aus kann man sich einen ersten
Überblick verschaffen und entscheiden,
welchen Ausstellungsteil man zuerst erkundet.
Die Themengärten im Biovision-Pavillon
zeigen, dass eine informative Ausstellung
auch Spaß machen kann. Einfallsreiche
Ausstellungstechniken eröffnen den Besuchern einen spielerischen Zugang zu
Fachthemen und sorgen für Eindrücke,
die sie mit nach Hause nehmen. So können sie etwa einen Kornkäfer beim Knabbern belauschen oder dabei zuschauen,
wie der australische Marienkäfer eine
Schmierlauskolonie verspeist. Die Ausstellung bietet spannende und informative
In den Gärten im Freiland können die Besucher die Vielfalt heimischer Nutzpflanzen bestaunen – von Heilkräutern bis hin
zu Weinreben. Im Garten der Nützlinge
können sie zum Beispiel hautnah beobachten, wie Nützlinge Schädlinge bekämpfen und wie eine biologische Falle
funktioniert. Im Garten der Vielfalt wird unter anderem die Getreideevolution am
Beispiel des Hafers gezeigt. Neben dem
Getreide reifen im Garten der Vielfalt unter
anderem fast 30 verschiedene Kartoffelsorten heran – Knollen in den verschiedensten Farben und Formen. Im Garten der
nachwachsenden Rohstoffe werden vor
allem Stärke- und Faserpflanzen angebaut. Aber auch viele Arznei- und Färbepflanzen sind zu sehen, etwa der Färberwaid, aus dem der echte blaue Indigo hergestellt wird.
Wer sich nach dem Gang durch die Gärten eine genussvolle Pause gönnen
möchte, der biegt in den Naschgarten ab.
Hier können kleine und große Gartenfreunde in den Aromen frischer Kräuter
und Früchte schwelgen, bevor sie sich
aufmachen, von Süden her den Rest des
BUGA-Geländes zu erkunden.
Bilder vom Deutschen Pavillon
auf der BUGA 2005
Wer 2003 die Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) in Rostock besuchte, der
konnte die Ausstellung "Biovision" bereits
bestaunen, denn dort hat der Deutsche
Pavillon schon einmal für Nachhaltigkeit bei
der Produktion und Verwendung von Pflanzen geworben. Unsere Bilder zeigen den
Deutschen Pavillon wenig verändert auf
der BUGA in München. So sehen die
Besucher den Deutschen Pavillon, wenn
sie vom Ort der Weltreligionen kommen
(Bild 1).
Die Außenanlagen beherbergen über 300
verschiedene Pflanzensorten. Immer wieder blühen die Flächen in unterschiedlichen Farben. Bild 2 zeigt die Insektenfutterwiese Anfang Juli, bestimmende Pflanze
ist hier beispielsweise die gelbblühende
Färberkamille. Von der 35 Stufen hohen
Freitreppe, die über das Dach des Deutschen Pavillons führt, hat man einen schönen Blick über das Gelände der Gartenschau und weit darüber hinaus (Bild 3). Die
Kräuterspirale (Bild 4) mitten im Naschgarten ist eins der Highlights im Deutschen
Pavillon auf der BUGA. Die gepflanzten
Kräuter verbreiten einen wunderbaren
Duft, zudem besticht die Spirale durch ihr
dekoratives Aussehen und ihre Nützlichkeit.
Auch die Themengärten im Innern des Pavillons begeistern das wissbegierige Publikum. In jedem Ausstellungsteil gibt es bei
zahlreichen spannenden Exponaten viel zu
entdecken, beispielsweise im Garten der
Nützlinge (Bild 5). Auch für kleine Kinder
und bastelfreudige Besucher ist im Deutschen Pavillon bestens gesorgt. Nicht nur
bei Langeweile oder schlechtem Wetter erfreut sich der Spielgarten steigender Beliebtheit. Hier können - ganz im Sinn der
Nachhaltigkeit - aus eingefärbten Maisstärkechips die buntesten Kunstwerke gebaut
werden.
Im Internet haben Sie Gelegenheit, sich
über die Ausstellung, die Gärten und das
abwechselungsreiche Programm 2005 zu
informieren. Die Seiten sind zu erreichen
über die Webadresse
www.biovision2005.de.
Umweltreport
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Auf dem „Grünen Campus“ macht Lernen Spaß
BUGA-Projekt vom Kindergarten bis zur Seniorenbildung
Die BUGA 05 wird auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln, sie wird ungewohnte Blickwinkel und neue Einsichten gewähren. Und zwar nachhaltig. Die Besucher
sollen die BUGA 05 mit einem neuen Verständnis für Natur und vielen Impulsen verlassen. Dazu trägt auch das Projekt „Grüner Campus – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bei, das auf spannende und spielerische Weise Anregungen gibt. Im Umgang mit der Natur und mit den Mitmenschen, mit der Um-Welt im besten Sinne.
Vom Kindergartenkind bis zur Seniorenbildung spannt sich der Bogen des pädagogischen Angebots auf dem „Grünen Campus“ der BUGA 05. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück fördert den „Grünen Campus“ mit
250 000 Euro. „Bundesgartenschauen sind
Publikumsmagnete und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung von Umweltwissen“, begründet DBU-Generalsekretär
Dr. Fritz Brickwedde das finanzielle Engagement der Stiftung. „Das Projekt bietet mit
seinem erlebnisorientierten Bildungsprogramm die einmalige Gelegenheit, Zehntausende Kindergartenkinder und Schüler
für Fragen des Natur- und Umweltschutzes zu begeistern und ihre Umwelt-Kompetenzen zu fördern.“
Umweltverbände, die Fakultät der Sportwissenschaft an der TU München, der
Fachbereich Wald und Forstwirtschaft der
FH Weihenstephan, die Blindeninstitutsstiftung, Schulen, Kindergärten und zahlreiche weitere Verbände und Organisationen
arbeiten gemeinsam mit der BUGA an der
Umweltbildung. Deren Inhalte und Ziele haben sich in den vergangenen Jahren
grundlegend geändert. Umweltbildung hat
nicht mehr das Ziel, das Bewusstsein für
die Schönheit und Schutzwürdigkeit von
Natur und Umwelt zu vermitteln. Längst
steht die ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, geht
es um eine dauerhafte zukunftsfähige umweltgerechte Entwicklung, die einen grundlegenden Wandel im Denken der Menschen voraussetzt.
Damit wird auf der BUGA 05 schon im Kindergartenalter begonnen und das ist neu.
Erstmals bei einer Bundesgartenschau
wurde die Intention des „Grünen Klassenzimmers“, Schüler für Umweltthemen zu
sensibilisieren, deutlich erweitert. Bei der
BUGA 05 heißt das Projekt auch deshalb
„Grüner Campus“, weil damit schon mit
ganz kleinen Kindern begonnen wird und
auch die Seniorenbildung und spezielle
Programme für Blinde oder Behinderte Bestandteil des „Grünen Campus – Bildung
für nachhaltige Entwicklung“ sein werden.
Der „Grüne Campus“ wird sich an 21 Stationen über das gesamte BUGA-Gelände
erstrecken. Die meisten sind mit Tischen
und Stühlen wie in der Schule ausgestattet.
Von der Blumenhalle über den Zellengarten, die Grünwerkstatt, den Konzerthain,
den Badesee, bis hin zum Rodelhügel und
dem Deutschen Pavillon verläuft der Wissens-Parcours.
Förderung durch die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(DBU) fördert das Projekt „Grüner Campus“ auf der Bundesgartenschau München
2005. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist eine der größten Stiftungen in
Europa. Sie unterstützt innovative beispielhafte Projekte zum Umweltschutz. Seit der
Gründung im Jahr 1991 hat sie über 5000
Projekte mit mehr als einer Milliarde Euro
Fördervolumen mitfinanziert. Die BUGA 05
kam dankenswerterweise in den Genuss
einer hohen Summe als Förderung für ihren „Grünen Campus – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und damit zu einem
herausragenden Angebot für ihre Gäste.
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Umweltreport
Erholungsparadies im Landschaftspark
Der BUGA-See ist so groß wie 14 Fußballfelder
Im Sommer baden und im Winter Schlittschuh laufen. Mit dem Landschaftspark
und der BUGA 05 bekommen die Münchner vom kommenden Jahr an eine neue
Erholungsoase, den 12 Hektar großen Badesee.
1,2 Millionen Kubikmeter Kies mussten
ausgebaggert werden, um den See mit einer Größe von etwa 14 Fußballfeldern, einer Tiefe bis zu 18 Metern und einer gesamten Uferlänge von 1800 Metern Länge
herzustellen. Mittels einer rundum führenden Schmaldichtwand entstand ein nahezu dichter „Trog“. Dadurch wird das Grundwasser weggedrückt und mit Pumpen von
außen in den See gepumpt. Dieser abgedichtete Badesee mit hochliegendem Wasserspiegel gewährleistet konstant gute Badewasserqualität und einen gleichbleibenden Wasserspiegel, der rund vier Meter
über dem mittleren Grundwasserspiegel
liegt.
Unter der Regie der MRG, der Maßnahmeträger München-Riem GmbH, ist der
BUGA-Badesee entstanden. Der Untergrund auf dem ehemaligen Flughafengelände in München-Riem besteht aus bis zu
25 Meter mächtigen quartären Kiesschich-
ten. Darunter liegen feinsandige, schluffige
tertiäre Schichten, die den so genannten
Grundwasserstauer bilden. Der mittlere
Grundwasserspiegel im Bereich des Badesees liegt etwa sieben Meter unterhalb
der Oberfläche.
Der Badesee ist eigentlich eine riesige Badewanne.
1,2 Millionen Kubikmeter Kies wurden ausgebaggert und 37 000 Lkw-Ladungen waren nötig, um all das Material abzutransportieren. Die lange Lkw-Schlange hätte von
München bis Stuttgart gereicht, hätte man
sie aneinandergereiht. Perspektivenwechsel: Inmitten des großen Sees wirkten die
Laster wie kleine LEGO-Autos. Dann wurde
das Becken mit einer bis zu 27,5 Meter tiefen und 1900 Meter langen Einphasenschmaldichtwand fest umschlossen.
Das entspricht einer Fläche von
38 000 Quadratmetern. Der See wird an der
Südseite von drei Grundwasserbrunnen gespeist. Pumpen sorgen für den erforderlichen Wasseraustausch. In den Sommermonaten werden zu Spitzenzeiten 360 Liter pro
Sekunde in den See gepumpt. Auf diese
Weise wird der gesamte Inhalt des Sees
alle 40 Tage einmal komplett umgewälzt.
Die überlaufende Wassermenge wird in
den Sickerbecken aufgefangen. Die beiden
Überlaufbecken werden im Wechsel geflutet. Sumpfschwertlilien filtern für die eigene Photosynthese die Abfallstoffe aus dem
Wasser und reinigen es, ehe es wieder im
Grundwasser versickert.
Umweltreport
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Das Geheimnis des Mikrokosmos
Im Senkgarten offenbart die Pflanzenwelt neue Dimensionen:
In den Gärten der Potenzen und in der Plantage
„Je weiter wir in das Unbekannte vordringen, desto größer und wunderbarer wird es“.
Selbst im kleinsten Detail eines Pflanzengewebes steckt die ganze geheimnisvolle
schöpferische Kraft der Natur. Nur wer
ganz genau hinsieht, die aufregende
Struktur eines schlichten Kastanienblattes
studiert, in die Blütenkelche eines Rittersporns ganz tief eintaucht, der kann dem
Bauplan der Pflanze auf die Spur kommen. Noch besser gelingt dies natürlich
unter dem Mikroskop, und je stärker die
Vergrößerung ist, desto spannender wird
der Ausflug in neue Dimensionen des Sehen und Erlebens von Natur. Desto ungewöhnlicher die Perspektive. Der Größenveränderung in Zehnerpotenzen (zehn mal
zehn mal....), der „Powers of Ten“, ist
schon das amerikanische Architekten- und
Designerpaar Ray und Charles Eames
verfallen, die in ihrem viel beachteten Film
(1977) der Zehnerpotenz huldigen. Mit dieser Maßeinheit lassen sich Distanzen von
kosmischen Entfernungen bis hin zu winzigsten Durchmessern der Elementarteilchen verkleinern oder vergrößern. Auch
die BUGA 05 lässt ihre Gäste im übertra-
62
Umweltreport
genen Sinn durch ein „Mikroskop“ schauen. In den Gärten der Potenzen im Senkgarten werden Pflanzenteile und Strukturen in vier verschiedenen Zehnerpotenzen
dargestellt. Und in der dazu gehörenden
Plantage schrumpfen die Besucher auf die
Größe eines Däumlings.
Die Größenordnungen von Längen in der
Natur, die sich der Mensch vorstellen
kann, sind die seiner normalen Umge-
Charles Lindbergh
bung. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der
tatsächlichen Längenskala, die im Prinzip
nach oben offen ist. Jeder weiß in etwa,
wie lang 1 m oder 1 cm ist. Eine Strecke
der Länge 100 m abzustecken, ist schon
schwieriger, spätestens bei 1000 m werden die Fehler beim Schätzen sehr groß.
Wer kann sich dann noch vorstellen, wie
lang 1000 km oder 100000 km sind? Das
gleiche gilt für den Mikrokosmos. Wie lang
ist ein Mikrometer (1 m=1/1 000 000 m),
wie lang ein Pikometer (1 pm = 1/1 000
000 000 000 m)?
Was sehr mathematisch und abstrakt
klingt, ist bei der BUGA 05 im Senkgarten
höchst ungewöhnlich, aber sehr anschaulich in den schönsten Formen und Farben
umgesetzt. Der 3,50 Meter vom Niveau
des umliegenden Ausstellungsgeländes
abgesenkte Garten entwickelt durch seine
kontrastreiche Gestaltung eine ganz eigene Dynamik, entworfen und gestaltet von
Prof. Rainer Schmidt, Landschaftsarchitekten (München), dessen Idee des Spiels
mit Makro und Mikro den Grundstein für
das Leitmotiv der BUGA 05, den „Perspektivenwechsel“, gelegt hat. Der Senkgarten gliedert sich in zwei völlig unterschiedlich modellierte Bereiche, die vier
Gärten der Potenzen und die Plantage,
und bleibt als Daueranlage nach dem
Ende der BUGA 05 Bestandteil des Landschaftsparks.
Gärten der Potenzen
Geometrische und organische Strukturen
entstehen in den Gärten der Potenzen
beim Vergrößern von Pflanzenteilen. Die
vier Teilbereiche sind innerhalb einer geschnittenen Hainbuchenhecke und einer
Mauer stark räumlich gefasst. Sie dienen
als Inspiration für neue Gartenbilder. Grüntöne von Gräsern, Rasen, Kräutern und
Bodendeckern bestimmen das Bild und
kontrastieren das Rot der den Hintergrund
dominierenden Mauer. Die Gärten der Potenzen sind außerdem in ihrer Kleinteiligkeit ein hübscher Gegensatz zur Größe
und Weite des sich anschließenden Landschaftsparks.
Garten der Potenz 10-6: Leicht könnte
Halt und Orientierung verlieren, der traumverloren durch diesen Teil der Gärten der
Potenzen geht. Schräg und schief sind die
gegeneinander verschnittenen Ebenen,
links und rechts des Wegs betört der Duft
der Salbei-, Majoran- oder Kamillestauden. Die Zellwandstruktur einer Alge mit
ihren Zellulosefibrillen liegt hier praktisch
unter dem Mikroskop. Zum Größenverständnis: 10-6 steht für sechs Stellen hinter dem Komma, also 0,0000001m.
Garten der Potenz 10-5: Das Eckenkollenchym (Teil des Stützgewebes) einer
Taubnessel ist in dieser Vergrößerung
selbst für Pflanzen-Experten überraschend schön und spannend zu erleben.
Eben in völlig neuer Dimension. Dieser
Gartenbereich ähnelt optisch einem
Schachbrett. Dennoch: Keine der vielen
einzelnen abgerundeten Flächen gleicht
der anderen. Jede Fläche ist unterschiedlich groß und unterschiedlich geformt, sei
es im Pflanzenbereich oder auf den Kiesflächen dazwischen. Wie überdimensionale Kerzen ragen Schachbrettblumen, Riesenzwiebeln oder Steppenkerzen aus den
hohen Gräsern.
Garten der Potenz 10-4: Der Hingucker
schlechthin ist die stark vergrößerte Blattunterseite (Epidermiszelle) einer Sumpfdotterblume. Schon farblich ein Knaller,
und dann auch noch die geschwungenen
Formen der Wege zwischen den abgeflachten grünen Hügeln! Noch größer wird
das Staunen, wenn die Besucher auf den
knallorangen, mit weissen Kanten eingefassten Wegen in Schlangenlinien durch
den Garten gehen. Ihr Gang wird plötzlich
federnd leicht. Kein Wunder. Sie wandeln
schließlich auf weichem Gummi. Noch nie
war es spannender Natur zu erleben.
Garten der Potenz 10-3: Der Querschnitt
eines Lindenholzes liegt der sehr geometrischen Gestaltung dieses Gartenbereiches
zugrunde. Die mit Holz belegten Wege zwischen den einzelnen Beeten führen rauf
und runter – „Perspektivenwechsel“ eben.
Wie freche Punkte ragen bunt die Taglilien
aus den Kissenastern und interpretieren mikroskopische Strukturen völlig neu.
Plantage
„Perspektivenwechsel“, das heißt im Senkgarten auch reingehen, draufschauen (von
der Seilbahn aus), reinschnuppern, rumhüpfen oder sich einfach mal reinlegen.
Das wunderbare Erlebnis Natur im Senkgarten komplettiert als ganz bewusst gewählter Kontrast die Plantage mit einem
aufgelockerten Raster aus Obstbäumen.
Und nachdem der BUGA-Gast beim Lösen
der Eintrittskarte quasi auf die Größe eines Däumlings schrumpft, trifft er auch
hier wieder auf ungewohnte Dimensionen.
Zwischen den Obstbäumen stehen riesengroße Blumentröge mit mediterranen
Pflanzen, gerade so, als hätte Goliath sie
eben abgestellt.
Umweltreport
63
Natur vor der Haustür – die Kiesgrube Roth im Münchner Osten
Kiesgrube im Wandel der Zeit
Rund 50 Jahre wurde zwischen Waldperlach und Trudering im Münchner Osten
Kies abgebaut. Ende der 1980er Jahre
wurde die Kiesgrube aus Gründen des Immissionsschutzes geschlossen.
In den darauf folgenden Jahren eroberte
sich die Natur die nur teilweise wiederverfüllten Flächen zurück. Nahezu ungestört
konnte sich das Gelände entwickeln.
Der Neubau von Siedlungen im weiteren
Umkreis machte die ehemalige Kiesgrube
– obwohl der Zugang verboten war – zu einem Anziehungspunkt für Spaziergänger,
Jogger und Radfahrer. Diese Nutzungen
traten jedoch zunehmend in Konflikt mit
den Belangen des Naturschutzes, den Sicherheitsaspekten und der in Teilbereichen
beabsichtigten wirtschaftlichen Nutzung
durch den Eigentümer, die Fritz Roth
GmbH.
Um diese Konflikte zu lösen, entwickelten
die Fritz Roth GmbH und die Untere Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt München gemeinsam in einem kooperativen
und transparente Prozess ein Pflege- und
Entwicklungskonzept für das Gelände.
Die Kiesgrube Roth im Münchner Osten
64
Umweltreport
Die Kiesgrube Roth:
ein wertvolles Biotop
Aufgrund ihrer Arten- und Strukturvielfalt
wurde die Kiesgrube Roth im Rahmen der
zwischen 1981 und 1983 durchgeführten
Stadtbiotopkartierung als wertvolles Biotop erfasst. Die Aktualisierung zwischen
1998 und 2000 hat ihren Wert bestätigt.
Vielfältige Vegetation
Die Kiesgrube Roth ist geprägt durch ein
Mosaik verschiedener Pflanzen.
Der jetzige Zustand bildet die einzelnen
Stadien der Wiederbesiedlung ab.
Auf den zuletzt abgebauten, im Westen liegenden Kiesflächen siedeln spärlich Gräser und Kräuter wie zum Beispiel Florentiner Habichtskraut, Rundblättrige Glockenblume, Kleine Braunelle sowie vereinzelt
Weidengebüsche als Pionierpflanzen.
Auf den etwas älteren, jedoch noch gehölzfreien Flächen haben sich so genannte Ruderal- oder Schuttfluren entwickelt. Hier fin-
den sich unter anderem Goldrute, Ackerkratzdistel und Gemeiner Beifuß.
Im mittleren Bereich nimmt der Gehölzanteil, insbesondere an Weiden sowie jungen
Fichten, bereits zu und in den ältesten Abbauflächen im Osten wurden die Weiden
bereits von langlebigeren Arten wie Eiche
und Erle verdrängt.
Den flächenmäßig größten Anteil der Kiesgrube Roth nehmen die verschiedenen
Ausprägungen der Gebüsche ein, die als
Pioniergehölze, als reifere Feldgehölze mit
Bäumen und als Feuchtgebüsche am kleinen See vorkommen.
Häufig sind verschiedene Weidenarten,
wie Silber-Weide, Purpur- und Sal-Weide.
Dazu kommen Sträucher wie Faulbaum,
Holunder, Roter Hartriegel und Weißdorn.
Typische Baumarten sind Schwarz-Erle
und Birke sowie Grau-Erle, Zitter-Pappel,
Spitz-Ahorn, Vogelbeere, Kiefer und Fichte.
Insgesamt konnten in der Kiesgrube Roth
160 Pflanzenarten nachgewiesen werden,
davon sechs, die in der Roten Liste als gefährdet bzw. stark gefährdet aufgeführt
sind, z.B. die Sumpf-Ständelwurz, eine seltene Orchideenart.
Besonders bedeutsam ist das Gelände als
Ersatzlebensraum für Arten der Isar-Wildflussaue. Es kann als sensationell bezeichnet werden, dass der Flussufer-Haarahlenläufer hier vorkommt, eine typische Laufkäferart sandiger, hochgelegener Kiesbänke.
Rohbodenbereiche mit Weidenaufwuchs
sind die Habitate des bundesweit seltenen
Ausgebuchteten Scheckenkäfers.
Himmelblauer Bläuling
Ausgebuchteter Scheckenkäfer
Sumpf-Ständelwurz
Die Bedeutung für Auenarten erwies sich
auch für Wildbienen: So konnte die auentypische Sandbienen-Art Andrena apicata
in München nur in der Kiesgrube im Truderinger Wald nachgewiesen werden. Gleichzeitig treten weitere für Auen typische Arten wie die Grauschwarze Weiden-Sandbiene auf.
Großer Schillerfalter
Die Kiesgrube Roth: ein wertvoller Lebensraum für Tiere
Pflege- und Entwicklungskonzept
Das strukturreiche Gelände der Kiesgrube
bietet rund 30 Vogelarten Lebensraum,
darunter der Dorngrasmücke und der Gebirgsstelze.
Am Kiesweiher befindet sich eines der wenigen Brutvorkommen des bayernweit gefährdeten Zwergtauchers. In der Verlandungsvegetation, dem Übergang zwischen
offener Wasserfläche und Ufer, brütet der in
Bayern seltene Teichrohrsänger. Auch
Grasfrosch und Erdkröte laichen in der
Kiesgrube..
Grauschwarze Weiden-Sandbiene
Grasfrosch
Unter den Tagfaltern sind Idas-Bläuling und
Himmelblauer Bläuling als Besiedler nährstoffarmer Brachen bzw. Magerrasen hervorzuheben, genauso wie Wald(rand)arten
wie der Große Schillerfalter. Auch SaumArten wie Gelbwürfeliger Dickkopffalter und
Perlgrasfalter sind im Grubengelände zu
beobachten.
Das Pflege- und Entwicklungskonzept versucht die Belange des Naturschutzes mit
den unterschiedlichen Nutzungen in Einklang zu bringen. Die natürliche Vielfalt auf
dem Gelände soll erhalten und gefördert
werden. Dazu ist es wichtig, Vegetationstypen zu schützen, die für den Standort
„Kiesgrube" charakteristisch sind. Durch
gezielte Eingriffe entstehen differenzierte
Bereiche, die sich zum Teil ungestört entwickeln können. Das heißt, dass die Nutzungen, die künftig auf dem Gelände zugelassen werden sollen, kanalisiert und auf
bestimmte Bereiche beschränkt sein müssen.
Nutzungsangebote
Das Gelände ist „freie Natur” und daher
grundsätzlich offen zugänglich. Für Naturfreunde, Radfahrer, Jogger und Spaziergänger bietet die Kiesgrube Erholung und
Vielfalt zu jeder Jahreszeit. Die Kiesgrube
Umweltreport
65
Roth eignet sich für eine sensible Nutzung
und ist am besten für Menschen erlebbar,
die es sanft und still erschließen und rücksichtsvoll mit der vorgefundenen Tier- und
Pflanzenwelt umgehen.
Der Grundwasserteich und vor allem die
Schilfröhrichtzone sollen sich weiter ungestört entwickeln. Die nach Süden exponierten Kieshänge sollen offen gehalten werden. Auch hier ist der Fichtenaufwuchs zu
reduzieren.
Naturschutz und Landschaftspflege
Pädagogischer Wert
Das Konzept sieht vor, die verschiedenen
Entwicklungsstufen einer Kiesgrube, angefangen von der eigentlichen Nutzung bis
zum Entstehen eines Waldes, aufzuzeigen.
Ausgehend vom westlichen Eingang soll
zunächst die frühere Tätigkeit vergegenwärtigt werden. Dies geschieht durch die
vorhandenen Materialanschüttungen. Die
Flächen sind in diesem Bereich weitestgehend offen und bieten vielfältige Möglichkeiten. Somit können auch die Lebensräume der auf offene Standorte angewiesenen Bienen, Käfer und Schmetterlinge erhalten werden.
Im mittleren Teil des Geländes soll der
Übergang von den offenen Flächen zum
grasbestandenen Stadium und vereinzelten Weidenaufwuchs gezeigt werden. Die
vorhanden Gehölzbestände werden stellenweise ausgelichtet und zurückgedrängt,
die Grasflächen zum Teil als Schafweiden
genutzt.
Nach Osten wird der Gehölzbestand immer dichter. Er wird in seiner Struktur belassen, das heißt die Weiden werden bald
durch Gehölze wie Eiche, Erle etc. verdrängt werden. Diese Bereiche bleiben sich
selbst überlassen. Nur an den Rändern
wird der übermäßige Fichtenaufwuchs entfernt.
Als herausragendes Industriedenkmal in
der Stadt München ist die Kiesgrube Roth
auch zur pädagogischen Nutzung geeignet. Anschaulich kann dargestellt werden,
wie sich die Natur vorrübergehend industriell genutzte Bereiche zurückerobern
kann. Für diesen Zweck wird im Südwesten eine Fläche angeboten, auf der
Kindergärten oder Schulklassen einen „Unterricht im Freien" abhalten können.
Erste Maßnahmen und Erfolgskontrolle
Erste Maßnahmen wurden im Herbst 2001
begonnen. Dabei wurde das bereits entstandene Fußwegenetz um das Grubengelände ausgebaut und gesichert. Das alte
Kieswerk, die Garagen, Werkstatt und Unterkunftsgebäude wurden abgerissen. Nur
die Stabrohrmühle aus den 1930er Jahren
sowie die Bürovilla unter alten Bäumen erinnern heute noch an den Kiesbetrieb.
In Abständen von fünf bis zehn Jahren wird
die Entwicklung kontrolliert.
Nur so kann dieser einmalige Standort in
seiner Vielfalt erhalten bleiben.
Kleine Mosaikjungfer
Die Natur erobert sich nach und nach die frühere Abbaufläche zurück.
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Umweltreport
Perspektive
Der Pflege- und Entwicklungsplan stellt
den aktuellen Bestand der Vegetation in
der Kiesgrube Roth dar. Er schlägt Ziele
und Maßnahmen für die langfristige Entwicklung der einzelnen Biotoptypen und die
Nutzung durch den Menschen vor. Die
Kiesgrube Roth soll im Großen und Ganzen in ihrem jetzigen Zustand erhalten werden bzw. natürliche Entwicklungen sollen
weitgehend zugelassen werden. Nur behutsame Pflegemaßnahmen, wie zum Beispiel das Entfernen von Fichten zu Gunsten von standortgerechten Sträucher und
Laubbäumen sind zunächst vorgesehen.
Da viele Arten der Bienen, Käfer und
Schmetterlinge jedoch auf offene Standorte angewiesen sind, ist es erforderlich, ausgewählte Bereiche durch gezielte Gehölzentfernung offen zu halten.
Die vorhandenen Wege wurden bereits instandgesetzt und gefährliche Erosionsrinnen im Hangbereich beseitigt.
Die Besucherinnen und Besucher bewegen sich im Landschaftsschutzgebiet und
werden gebeten, die hier geltenden Regeln
zum Schutze der Natur zu beachten. Jede
Beschädigung von Flora und Fauna ist verboten. Auch über die naturgebundene Erholung hinausgehende Nutzungen wie
Grillen und Lagern sind im Interesse des
Erhalts der reizvollen, naturnahen Situation nicht gestattet.
Der Pflege- und Entwicklungsplan ist die
Grundlage für die weitere Entwicklung der
Kiesgrube Roth als naturnahes Gelände,
das Biotop- und Artenschutz mit Erholung
für den Menschen verbindet. Es bietet
mannigfaltige Möglichkeiten für Naturbeobachtung und Naturerfahrung. Aufgrund
ihrer guten Erreichbarkeit hat sich die Kiesgrube Roth zu einem beliebten Ausflugsziel „vor der Haustür“ entwickelt, aufgrund
ihrer Artenvielfalt ist sie eine Bereicherung
im monostrukturierten Fichtenforst – eine
Oase im Truderinger Wald.
Text:
Michael Roth; Astrid Sacher, Referat für
Stadtplanung und Bauordnung;
Mahl Gebhard Landschaftsarchitekten
BDLA
Redaktion: Anne Hogeback, Referat für
Stadtplanung und Bauordnung
Fotos: Michael Volkmann, München; Mahl
Gebhard Landschaftsarchitekten BDLA,
Markus Bräu, Referat für Gesundheit und
Umwelt
Interview mit Herrn Dr. Reinstorff aus Hamburg
wendig wurde, für den Vertrieb und die
Herstellung dieser innovativen Produkte ein
eigenes Pharmazeutisches Unternehmen
zu gründen, entstand 1996 die „Reiko“
(=Reinstorff-Koch) Pharma Vertriebs GmbH
in Hamburg, deren Geschäftsführer ich bin.
Unsere sechs Produkte heißen:
• Carbonylgruppen, comp.-Ampullen (SSR)
• Carbonylgruppen, comp.-Ampullen SSR I
• Carbonylgruppen-Ampullen
• Rhodizonsäure comp.-Ampullen N
• Carbonylgruppen Aerosol
• Parabenzochinon-Ampullen
Herr Doktor Reinstorff, Ihre Praxis befindet sich in Hamburg, aber trotzdem
möchten Sie unsere Leser auch in anderen Städten ansprechen und erreichen.
Warum?
Ich bin seit 1973 Hausarzt in Hamburg.
Aber ich beschäftige mich auch seit 40
Jahren mit den Forschungen von Herrn
Prof. W. F. Koch, der in den USA als erster
mit den Substanzen gearbeitet hat, von denen heute fast jeder Therapeut spricht: den
„Radikalfängern“. Diese werden in der sog.
„Orthomolekularen Therapie“ in Dosen angewendet, die für eine allopathische Substitution geeignet scheinen. Herr Prof. Koch
hat jedoch zeigen können, wo einige Radikalfänger gezielt an so wichtigen Weichenstellungen im Intermediärstoffwechsel ansetzen, dass schon homöopathische D6Dosen von diesen – teils im gesunden
Stoffwechsel auch vorhandenen – Stoffen
typische Heilwirkungen auslösen. Besonders eindrucksvoll konnte er die guten Wirkungen von den ringförmigen Chinonen bei
Virusinfektionen und von bestimmten kettenförmigen Substanzen bei gut- und bösartigen chronischen Erkrankungen zeigen.
Dies an Hand von Wirkungen, die man mit
ihren entzündungshemmenden Effekten einerseits sonst nur bei Kortikoiden und mit
ihren immunstimulierenden Einflüssen andererseits sonst nur bei Impfstoffen sieht.
Die kettenförmigen Substanzen, die man in
dieser Form und Zusammensetzung „Polyketone“ nennt, können also sowohl eine antiallergische als auch eine das Immunsystem anregende Wirkung entfalten, wenn sie
im Wechsel mit den Chinonen gegeben
werden.
Bitte erläutern Sie uns, welche Produkte
bzw. Dienstleistungen Sie anbieten.
Ich sah es schon 1975 als meine Aufgabe
an, nach den guten Erfolgen von Herrn
Prof. Koch und seinen Mitarbeitern in den
USA diese Substanzen auch in die Homöopathie in Deutschland einzuführen und sie
damit später sogar Therapeuten in ganz
Europa verfügbar zu machen. Als es not-
Welche Zielgruppen sprechen Sie an?
Unternehmen? Behörden? Ärzte? Privatleute?
Natürlich sprechen wir zunächst die Therapeuten an – also Ärzte und Heilpraktiker-,
außerdem natürlich auch die Apotheker. Da
die Produkte zwar apothekenpflichtig, aber
nicht verschreibungspflichtig sind, kann generell jedermann diese Präparate für sich
ohne Rezept kaufen, die wie viele andere
homöopathische
Medikamente
relativ
preiswert sind. Denn die fünf als Ampullen
zur Injektion registrierten Medikamente
können auch ohne weiteres als Trinkampullen und als solche sogar ohne Gefahr bei
Kindern angewendet werden. Da sie geschmacklos wie Wasser sind, nehmen sogar Kleinkinder sie gern ein. Das klassische Präparat zur peroralen Einnahme ist
natürlich der Mundspray mit dem Namen
„Carbonylgruppen-Aerosol“. Da dieser
Mundspray 50 % Alkohol enthält, ist er allerdings bei Kindern und Alkoholkranken
nicht anzuwenden.
Typische Zielgruppen für alle sechs Präparate sind außerdem gewerbliche und behördliche Unternehmen, die sich keine
grippekranken oder in der Immunabwehr
geschwächten Mitarbeiter leisten wollen
und können. Besonders gilt dies natürlich
für Großunternehmen wie Opel, Mercedes,
Siemens, VW, Ford, BMW etc. um nur einige zu nennen.
Welche Probleme sollte diese Zielgruppen haben, um sich an Sie zu wenden?
Heute ist es für immer mehr Menschen sehr
wichtig, nicht durch fieberhafte Virusinfektionen Arbeitsunfähigkeit zu erleiden und auch
Mütter sind froh, wenn ihre Kinder nicht jeden Infekt im Kindergarten „einfangen“ und
zu Hause dann auch noch verbreiten, so
dass bei ihnen Verdienstausfall entsteht.
Welche Möglichkeiten haben Sie, wirksam einzuschreiten und zu helfen, wenn
z.B. radioaktive Belastungen oder solche durch Abgase vorliegen?
Heute wird der Umweltschutz gerade in
Großbetrieben sehr wichtig genommen,
aber es gibt viele Arbeiter und Angestellte,
die unter Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz aus früheren Jahrzehnten leiden –
gerade besonders auch aus den ehemaligen DDR-Betrieben. Die gefährlichsten Folgen zeigen radioaktive Belastungen in der
Spätzeit, wie wir sie z. B. bei den Arbeitern
im Uranabbau sehen. Dort sind z. B. radioaktiv strahlende Schwermetalle wie Caesium und Strontium vorhanden. Da der
menschliche Körper die Radioaktivität nicht
erkennen kann, baut er diese Substanzen
z. B. wie Kalzium in seinen Knochen ein.
Daher müssen ihm Stoffe wie die Rhodizonsäure in kleinen Dosen zugeführt werden,
die in der Chemie schon lange als Fällungsmittel für Schwermetalle verwendet wird
und diese Aufgabe auch in homöopathischer Zubereitung im menschlichen Organismus unter bestimmten Voraussetzungen
erfüllen kann. Dieser Therapieansatz wird
z. B. von einer Magdeburger Ärztin sehr erfolgreich bei Kindern aus Tschernobyl angewendet, die nach dreiwöchiger Behandlung
in ihrer Praxis mit den „Rhodizonsäure compositum Ampullen N“ für mindestens zwölf
Monate in ihrer Heimat gegen solche Infekte gefeit sind, die all ihre nicht behandelten Spielkameraden in Tschernobyl leider
durchmachen müssen und dabei jedesmal
sehr geschwächt werden. Das ist doch ein
schöner Hinweis darauf, dass man auch radioaktiv belastete Menschen nicht nur ihrem
schweren Schicksal überlassen muss, sondern ihnen helfen kann, wieder mehr Gesundheit und Lebensqualität zu spüren.
Denn diese Menschen leben oft in einem
Umfeld, das nicht nur radioaktiv, sondern
auch durch Luftschadstoffe belastet ist. Sie
haben also nicht nur das Risiko, früher und
schwerer an Krebs zu erkranken als weniger belastete Menschen, sondern auch immer häufiger Infekte mit Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen sowie alle
Spätfolgen wie Lungenüberblähungen etc.
zu bekommen. Ähnliches gilt auch in anderen Katastrophengebieten: wie z. B. bei den
vielen Flutopfern, die plötzlich durch Masern
und andere Kinderkrankheiten viraler Genese gefährdet sind. Hier konnten wir mit
diesen Medikamenten als Spenden helfen,
wenn Impfungen aus irgendwelchen Gründen nicht möglich waren.
Wie können unsere Leser Sie am besten
erreichen, und zu welchen Zeiten?
Wir haben eine Telefon-Hotline eingerichtet, die montags, dienstags, donnerstags
und freitags von 12.00-12.30 Uhr unter der
Tel.-Nr. 040-520 05 51 oder ständig per
Fax-Nr. 040-520 33 10 zu erreichen ist.
Herr Dr. Reinstorff, wir danken Ihnen für
dieses Gespräch.
„REIKO“ Pharma Vertriebsgesellschaft mbH
22417 Hamburg, Bruno-Lauenroth-Weg 31
Tel.: 040-520 05 51, Fax: 040-520 33 10