Aus einem Guss - Dachbaumagazin
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Aus einem Guss - Dachbaumagazin
Technik im Detail ▴▴Das brennt nicht: Sichere F90-Flachdachentwässerung mit Bauteilen der Baustoffklasse A1 – einem Gully aus Gusseisen und SML-Gussrohren ENT WÄ SSERUNG Aus einem Guss Besteht die Entwässerung eines Flachdachs aus nicht brennbaren Materialien, kann auf Zusatzmaßnahmen für den vorbeugenden Brandschutz bei kleinen Durchdringungen verzichtet werden. Text: Rainer Pieper | Fotos: Sita 48 dachbau magazin 4 | 2015 SERY* BIS MORGEN FERTIG? KEIN PROBLEM. S eit Jahren lässt sich im Industriehallenbau ein Trend zu immer größeren Flachdachflächen beobachten. Mit zunehmender Größe von Bauteilen und Brandabschnitten wächst aber auch das Risiko von Großbränden. Am Anfang jedes Bauvorhabens steht daher heute ein Brandschutzkonzept. Hier fließen zuerst die Aspekte ein, die dem Bauherrn besonders wichtig sind, zum Beispiel die betriebliche Sicherheit, aber auch das Thema Wirtschaftlichkeit – Aspekte, die sich nicht immer mit dem Baurecht decken müssen. Maßgeblich sind die Musterbauordnung (MBO), die Landesbauordnung (LBO), die Leitungsanlagenverordnung (LAnlV), natürlich die DIN-Normen sowie weitere Regelwerke. Weiterhin stellt sich die Frage, wo das Gebäude versichert ist: Ist es beispielsweise gemäß der VdS Schadenverhütung GmbH, einem unabhängigen Prüfinstitut und Sachversicherer, oder gemäß den FMGlobal-Standards abgedeckt? Auch diese Sachversicherer stellen spezielle Anforderungen an den baulichen Brandschutz, die mit den Interessen des Bauherrn und den Regelwerken in Einklang gebracht werden müssen. Die nicht ganz einfache Aufgabe, diese verschiedenen Interessenlagen und Vorschriften in einem Brandschutzkonzept zu vereinen, ist Spezialistenarbeit und obliegt einem Brandschutzgutachter. Ein umfassendes Brandschutzkonzept bringt aber nicht nur einen veritablen Sicherheitsgewinn, sondern kann sich auch finanziell positiv auswirken: Wird der Nachweis erbracht, dass das Gebäude VdS- oder FMgeprüft ist, wird der klassische Gebäudeversicherer dies in Anrechnung bringen und geringere Prämien aufrufen. Brandschutz nach Vorschrift Die Landesbauordnungen schreiben vor, bei der Planung von Flachdächern Maßnahmen für den vorbeugenden Brandschutz zu ergreifen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass für die Entwässerung Gullys aus Gusseisen eingesetzt werden müssen. Gussgullys werden in der bauaufsichtlichen Benennung als nicht brennbar bezeichnet und damit nach DIN 4102-1, die das „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ beschreibt, in die brandschutztechnisch anspruchsvollste Baustoffklasse A1 eingeordnet. In Kombination mit nicht brennbaren Rohren (SML-Gussrohren oder Stahlrohren) erfüllen Gussgullys höchste Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz – zum Beispiel in F90-Anlagen. V ERLORENE SCH A LUNG ▴▴Ein Dämmkörper aus nicht brennbarem Schaumglas erleichtert den Einbau und übernimmt weiterhin auch die Dämmfunktion für den Gussgully Flachdachentwässerungs- und Lüftungsbauteile durchdringen die Dachkonstruktion. Sind diese sogenannten „kleinen Durchdringungen“ nicht brandsicher ausgerüstet, können Feuer und Brandgase in den Profilund Dachhohlraum weitergeleitet werden oder auf Dachflächen und Nachbargebäude übergreifen. Vorbeugender Brandschutz bei Dachgullys, Lüftern und Rohrleitungen ist deshalb auch keine Ermessensfrage. Bei großflächigen Hallen und Industriebauten ist dies durch die DIN 18234, Teil 1–4, geregelt. Sicherheitsabstand einhalten „Wo darf der Gully platziert werden? Wie groß muss der Abstand zur Brandwand sein?“ Diese von Praktikern oft gestellten Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten. Die Landesbauordnung Bayern bezieht dazu beispielsweise keine Stellung. VERLEGETECHNIK, DIE EINFACH ZEIT SPART. Mit der RIB-ROOF Technologie für Dächer und Fassaden von Zambelli können Sie es sich einfach machen. Innovative Haltesysteme und einfache Montagetechnik sorgen dafür, dass wenige Arbeitsschritte ausreichen, um ein fehlerfreies Ergebnis zu erreichen. Dank der breiten Palette an Materialien, Farben und Formen sind Ihnen dabei gestalterisch keine Grenzen gesetzt. Die RIB-ROOF Technologie wurde durch ausgereifte Ingenieurskunst für höchste Anforderungen und praktische Anwendung entwickelt. Noch nie war es so einfach, Dächer schnell und sauber zu verlegen. www.zambelli.com dachbau magazin 4 | 2015 MADE IN GERMANY Technik im Detail ▴▴Gefährlich: Ohne einen ausreichenden Brandschutz können sich Brandgase und Feuer ungehindert ausbreiten In dieser Region könnte die Durchdringung unter Beachtung der Flachdachrichtlinie 30 cm neben der Brandwand erstellt werden. Wird das Gebäude jedoch gemäß VdS 2216:2001-08 (01) ausgeführt, ist ein Abstand von mehr als 2,50 m erforderlich. Bei VdS 2234:2008-01 (05) ist sogar ein Abstand von über 5 m zur Brandwand gefordert – ein gutes Beispiel dafür, dass neben den gesetzlichen Regelungen auch die Anforderungen der Sachversicherer (hier von der VdS) in die Planung einfließen sollten. Gemäß der Musterbauordnung gilt: „Dächer von Anbauten, die an Außenwände mit Öffnungen oder ohne Feuer- ▴▴Sichere Sache: Mit einem Brandschutzelement wird die Brandweiterleitung durch den Verschluss der Durchdringung verhindert widerstandsfähigkeit anschließen, müssen innerhalb eines Abstands von 5 m von diesen Wänden als raumabschließende Bauteile für eine Brandbeanspruchung von innen nach außen einschließlich der sie tragenden und aussteifenden Bauteile die Feuerwiderstandsfähigkeit der Decken des Gebäudeteils haben, an den sie angebaut werden.“ Bei aufgehenden Bauteilen, zum Beispiel im Anschlussbereich zu einem anschließenden, höher liegenden Verwaltungsgebäude, muss dieser 5-Meter-Bereich also immer in F90 ausgeführt werden, weshalb sich hier in der Regel Betondecken befinden. Regelkonformer Einbau Bei einer einkalkulierten Brandbeanspruchung von oben und unten kann ein nicht brennbarer Gully mit nicht brennbaren Rohren und Formteilen der Brandschutzklasse A1 verbaut und so eine Installation aus nicht brennbaren Materialien realisiert werden. Gemäß eines Gutachtens, das bei Sita angefordert werden kann, gestaltet sich ein F90-Aufbau in einem ganz normalen Beton-Warmdach wie folgt: Der SitaMultiGully wird mit einem Schaumglaskörper in die Betonecke eingebaut. Angeschlossen wird ein nicht brennbares Rohr, das mit einer Dämmung ummantelt wird, die im Brandfall auch vor der Weiterleitung von Hitze schützt und ansonsten den möglichen Kondenswasseranfall verhindert. Weitere Einbausituationen und Details können dem Gutachten entnommen werden. Bei diesen beschriebenen Einbausituationen wird es Handwerkern, Planern und Bauherren ganz einfach gemacht, denn weitere Zustimmungen oder Genehmigungen durch die Baubehörden sind nicht erforderlich. Robuste Gully-Familie ▴▴Entwässerungsanlage mit nicht brennbaren SML-Rohren und Gussgully, hier als Notentwässerung 50 dachbau magazin 4 | 2015 Die nicht brennbaren, gusseisernen Gullys der Multi-Familie von Sita empfehlen sich überall dort, wo hohe Brandschutzauflagen bestehen oder sogar eine Installation nach F90 gefordert ist. Die robusten Gullykörper bestehen aus Gusseisen ENGJL-200 nach DIN EN 1561 und sind mit einer soliden Los-/Festflanschkonstruktion nach DIN 18195 ausgestattet. Sie können zur Haupt- und Notentwässerung nach DIN 12056-3 und DIN 1986-100 sowie zum www.dachbaumagazin.de DRUCK S TRÖMUNG SGULLY IM BE TON-WA RMDACH 2 3 4 5 6 min. 140 mm 1 7 8 9 10 11 12 1 Betondecke 2 Dampfsperre 3 Wärmedämmung 4 Abdichtung 5 Dämmkörper aus Schaumglas 6 Ausgleichsring aus Schaumglas 7 Kiesfang 8 Aufstockelement 9 SitaMulti-Dachgully 10 Rapid-Verbinder min. 500 mm vorbeugenden Brandschutz bei größeren genutzten und ungenutzten Dachflächen eingesetzt werden. Der DSS Multi, die DN80-Gullyvariante für Druckströmungsanlagen, eignet sich auch zum Einbau in innen liegende Rinnen. Für die Freispiegelentwässerung ist der Multi in Nennweiten von DN 80 bis DN 150 verfügbar. Die Gullyvarianten überzeugen durch hohe Ablaufleistungen und ermöglichen einen ein- oder zweiteiligen Einbau. Zur Produktfamilie gehören weiterhin umfangreiche Ergänzungsbauteile: eine Grundplatte und ein Aufstockelement zur Überbrückung der Wärmedämmung (von 80 bis 260 bzw. 300 mm) sowie ein Aufsatzrahmen und ein Höhenausgleichsstück für Terrassen oder den befahrbaren Bereich. Als verlorene Schalung, die den Einbau in Betondecken erleichtert (siehe Grafik auf Seite 49), sind Dämmkörper aus Schaumglas verfügbar. In Kombination mit dem passenden Anstauelement kann der Basisgully zur Notentwässerung aufgerüstet werden. 11 SML-Rohr 12 Dämmschale (gegen Schwitzwasser, aus Mineralwolle) min. 30 mm ■ 275° PRÄZISION, FLEXIBILITÄT UND PRODUKTIVITÄT. Mit der innovativen Biegetechnologie von THALMANN sind Sie bestens ausgerüstet. Der einzigartige Steuerwellenantrieb garantiert hochpräzise und konstante Biegeresultate sowie eine unerreichte Parallelität beim Kanten und bei Umschlägen. Mit 275° Freiraum bietet die neueste Werkzeuggeometrie maximale Flexibilität und Vielfalt bei der Gestaltung von modernen Profilformen. Die exklusive DFT-Technologie sorgt mit minimalen Fahr- und Stillstandzeiten für äußerst schnelle und flüssige Biegeprozesse und somit für deutlich höhere Produktivität und Kapazität. THALMANN – ein echter Mehrwert für Sie und Ihre Kunden. THALMANN MASCHINENBAU AG . HUMMELSTRASSE . CH-8500 FRAUENFELD . TELEFON +41 52 728 40 20 . www.thalmann-ag.ch dachbau magazin 4 | 2015 51