Checkliste 1.0

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Checkliste 1.0
Trainingsstand Pferd
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Das Pferd sollte lange Ausritte im Gelände gewohnt sein. Idealerweise kennt das Pferd bereits
Strecken von 15-20km im gewohnten Gelände.
Wichtig zu beachten: Ein Pferd aus dem Flachland wird im hügeligen Gelände nicht die gleiche km-Anzahl hin
bekommen, wie im gewohnten, flachen Gelände, da die Höhenmeter auch erheblich an den Kräften zerren.
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Das Pferd sollte gelernt haben, ruhig zu stehen (an Straßen, zur Beratung) und unbeaufsichtigt
angebunden zu werden.
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Ebenso ist es wichtig, dass es gelernt hat zu dösen, wenn man es hoch anbindet, was bei einem sehr
langen Ritt nach ein paar Stunden mal notwendig sein kann. Ohne Pausen wird das Pferd nicht lange
Leistungsfähig bleiben.
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Für Übernachtungen auswärts ist es von Vorteil, wenn das Pferd in fremden Unterkünften vernünftig
zur Ruhe kommen und dort auch fremdes Futter fressen kann, ohne dabei einen großen Aufstand zu
proben.
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Für Absprachen betreffend der weiteren Wege sollten alle anwesenden Pferde gelernt haben, ruhig
eng aneinander zu stehen (damit die Reiter ggf. in eine gemeinsame Karte sehen können).
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Das Pferd sollte die üblichen Übeltäter kennen: LKW, Mähdrescher, Rasenmäher, viel befahrene
Straßen, Straßenverkehr, Züge, Sirenen – wenn nicht bekannt, sollte zumindest zuvor eingeschätzt
werden, ob das Pferd kontrollierbar ist / bleibt!
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Verschiedene Umwelt- und Bodenbeschaffenheiten (Schotter, Kies, Sand, Gestrüpp, Straße, Brücken,
Tunnel, gedehnte Treppen, Bahngleise, Wasser, Böschungen / Gruben / Steilhänge) sollte das Pferd
bereits kennen oder geübt werden, Unbekanntes zu überwinden (bspw. auf dem Reitplatz mit
Europaletten, Planen etc.)
Trainingsstand Reiter
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Der Reiter sollte genauso gewöhnt sein, lange Ritte zu meistern, und ein gutes Nervenkostüm besitzen.
Unruhe oder Panik überträgt sich sonst schnell aufs Pferd.
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Der Umgang mit Karte und Kompass sollte vor Antritt des Ritts unbedingt geübt werden, da spontane
Routenänderungen notwendig sein können.
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Der Reiter sollte entsprechend geschult sein im Umgang mit dem Hufschutz, den sein Pferd trägt. D.h.
einer in der Gruppe sollte sich..
□ ..mit dem neu Befestigen von Eisen oder ziehen von Nägeln bekannt machen, wenn ein Pferd
der Gruppe beschlagen ist
□ ..mit der Reparatur von Hufschuhen auskennen oder ggf. einen Huf nachraspeln oder –
schneiden können
Ausrüstung fürs Pferd
Sattel
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Das Wichtigste am Sattel ist, dass er passt und bereits vor dem Wanderritt mehrmals benutzt wurde,
um sicher zu gehen, dass sowohl Pferd als auch Reiter die vielen Stunden mit diesem aushalten
können.
Soll für den Wanderritt ein spezieller Sattel angeschafft werden, so können diese Modelle bei der Auswahl helfen
(herausgefiltert aus den Beiträgen der User):
o Sommer Evolution
o Sommer Marakesh
o Ultra Flex Vario Trekking
o Trooper Wanderreitsattel
o Westernsättel allgemein (wenn passend)
o Prestige Wanderreitsattel RR
o Trekker Pro Endurance / Pro Endurance Adjust / Luxus
o Startrekk Comfort
o McClellan-Sättel oder ähnliche (z.B. Randoval)
o Stocksättel
o Je nach Geschmack VS oder alte Militärsättel, teils aber auf Dauer unbequem und bei viel Gepäck teils
Druckspitzen im hinteren Bereich
Sattelunterlage
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Idealerweise sollte die Unterlage bis unter die Gepäcktaschen reichen, damit diese nicht auf dem Pferd
zu liegen kommen und für Reibung sorgen.
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Die Unterlage sollte leicht zu reinigen sein und nicht aus künstlichen Materialien bestehen, da diese oft
nur langsam trocknen und die Feuchtigkeit nicht ausreichend vom Pferd holen. Die Wirbelsäule sollte
frei sein (Unterlage einkammern!) bzw. gut belüftet werden können!
Man kann als Unterlage für die meisten Wanderreitsättel gut Sandwich-Pads von Westernsätteln nehmen, da diese
wesentlich länger sind als die üblichen Sättel. So wären z.B. die hinteren Satteltaschen perfekt gepolstert, die Wirbelsäule
frei.
Die meisten Wanderreiter nutzen den sog. Woilach. Das ist eine einfache Decke aus reiner Wolle mit mind. 2x2m Größe.
Durch die spezielle Faltweise kann die Decke täglich mit einer sauberen Seite aufs Pferd gelegt werden (siehe spezielle
Falttechnik: http://www.taunusreiter.de/woilach.jpg), sie nutzt als Abschwitzdecke oder zum Wärmen des frierenden
Reiters am Abend.
Hufschutz
In den meisten Fällen ist das Ausreitgebiet noch unbekannt. Dem Pferd tut man mit einem entsprechenden
Hufschutz nur einen Gefallen.
Dieser kann in Form eines üblichen Beschlags oder durch Hufschuhe erreicht werden.
Folgende Hufschuhe haben sich bei Mehrtägigen Wanderritten bereits bewährt:
o Renegade Hufschuhe (hier unbedingt Ersatzteile mitnehmen!)
o Easyboot Glove (eine genaue Anpassung ist zwingend notwendig, da kaum Spiel bei den Größen
vorhanden)
o
o
Easyboot Epic (bitte Ersatzteile mitnehmen!)
Easyboot Bare
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Irrelevant, ob man nun Hufschuhe oder Eisen benutzt, das Pferd muss diese frühzeitig bekommen und
sich daran gewöhnen, sonst kann es zu unschönen Scheuerstellen kommen.
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Bei Eisen sollte man Beschlagswerkzeug (zum wieder festmachen der Eisen oder herausnehmen eines
Nagels) dabei haben, bei Hufschuhen im Idealfall einen Ersatzschuh oder, falls man ein Modell mit vielen
Riemchen oder Drähten hat, entsprechende Ersatzteile.
Packtaschen
Wenn man jemanden hat, der das fürs reiten unwichtige Gepäck (saubere Kleidung, Hygiene-Artikel etc.) zu
den einzelnen Wanderreitstationen bringt (einige bieten sogar einen Gepäckservice an!), kann die Wahl der
Packtaschen relativ spartanisch ausfallen.
Wichtig ist nur, dass die Aufteilung der Taschen logisch und gleichmäßig ist und genug Platz für alles
Notwendige bietet.
Fast alle Taschen sind heutzutage Wasserdicht und besitzen viele Riemen und Gurte, um diese möglichst fest
am Sattel zu befestigen (wichtig, denn sonst hüpfen und reiben diese bei höherer Geschwindigkeit).
Die geläufigsten Packtaschen sind die Bananentasche und die Doppelpacktasche.
Darin bekommt man das Wichtigste verstaut.
Es gibt Bananentaschen für verschiedene Sattelmodelle (die für Englischsättel haben einen Stofflappen um die
Tasche etwas über den Sitz zu stülpen und besser zu fixieren).
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Das Pferd sollte ca. 8 Wochen vor Antritt des Wanderritts an das zusätzliche Gewicht gewöhnt
werden, zuerst mit fast leeren Taschen und dann mit zunehmend bepackten Taschen.
Trense und Co.
So wenig Material am Pferd wie möglich ist das Beste für lange Ritte.
Dafür eignen sich Wanderreittrensen am besten, diese bestehen aus einem Halfter mit der Möglichkeit, einen
kleinen Backenriemen (Bithanger), an dem das Gebiss befestigt ist an Ringen des Halfters einzuhängen.
In der Pause wird dann nur der Backenriemen (mit dem Gebiss dran) gelöst.
Wenn kein Wanderreithalfter vorhanden ist, genügt eine einfache Trense (Reithalfter / Sperrriemen müssen
bzw. sollten nicht unbedingt dran sein) und ein beliebiges Halfter. In der Pause besteht allerdings die Gefahr,
während des Wechsels, dass das Pferd entflieht.
Die Zügel sollten aus einem reißfesten, rutschfestem Material bestehen (Regen!). Ob das nun Gurtzügel,
Lederzügel, Biothane- oder Flechtzügel sind, entscheidet der Reiter nach Gewohnheit und Gefallen. Ggf. sollte
ein Ersatzzügelpaar mitgenommen werden.
Ein Strick für die Pausen sollte nicht zu lang oder kurz gewählt werden. Einige Reiter benutzen Longen um das
Pferd grasen zu lassen, was jedoch gefährlich ist, wenn das Pferd dies nicht kennt und sich auf die Longe tritt.
Muss das Pferd unbeaufsichtigt stehen, kann ein nicht nachgebender Strick gefährlich werden, einige Reiter
schwören hier auf Hanfseil oder Sporenriemchen zwischen Strick und Halfter, damit das Pferd im Zweifelsfall
den Druck aufs Genick loswird und nicht in Panik verfällt.
Ausrüstung für den Reiter
Der Reiter sollte bequeme, zum Reiten taugliche Schuhe tragen. Es kann mitunter notwendig sein, dass der
Reiter für längere Passagen zu Fuß gehen muss. Das wird in Reitstiefeln oft schmerzhaft.
Die Kleidung sollte zweckmäßig und bequem sein, je weniger Nähte im Bereich der Beine und des
Sitzbereichs vorhanden sind, desto geringer ist die Gefahr von Scheuerstellen. Oberteile sollten nicht zu eng
gewählt werden, um eine große Beweglichkeit zu erhalten.
Wenn vorhanden, sollten Naturstoffe (Baumwolle, Leinen) gewählt werden, aus den gleichen Gründen wie
beim Pferd: Die Luftzirkulation und Abführen des Schweißes ist besser gewährleistet.
Für Regeneinbrüche muss unbedingt ein Regenponcho mitgenommen werden, ideal dafür sind BundeswehrRegenponchos, da sehr günstig. Diese reichen über den Pferdepo und damit über die gesamte Ausrüstung
hinaus, allerdings sollte eine Regenhose für den Reiter mit vorhanden sein, da der Poncho so am Knie aufhört.
Zur Sicherheit sollte jeder Reiter einen Reithelm tragen, der gut belüftet ist und optimal passt (kein Drücken,
kein Verrutschen). Für diejenigen, die grundsätzlich ohne Helm reiten, ist ein Wasserdichter Hut als Sonn- und
Regenschutz zu empfehlen (eignet sich auch gut als alternativer Tränke-Eimer).
Übersichtsliste (Mitnahme beim Reiten)
Pferd
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1x Sattel
1x Sattelunterlage
1x Hufschutz komplett
Packtaschen nach Bedarf
Reiter
□ 1x Reithelm / Hut
□ 1x Schuhe (Trekking-/Wanderschuhe)
□ 1x Chaps
□ 1x Reithose
□ 1x Oberteil (passend zur Jahreszeit ggf. Jacke)
Packtaschen
□ 1x Regenponcho (ggf. Regenhose)
□ 1x Sonnenschutzmittel
□ 1x Fliegenschutzmittel
□ 1x Wurzelbürste
□ 1x Federstriegel
□ 1x Hufkratzer
□ 1x Hufraspel
□ 1x Hufmesser
□ 1x Handtuch (zum Einwickeln der Raspel und Messer)
□ 1x Erste-Hilfe-Set für Mensch und Tier
□ 1x Messer (zum frei schneiden, falls nötig)
□ 1x Falteimer (zum tränken, es eignen sich allerdings eher die faltbaren Salatschüsseln als die richtigen
Pferde-Falteimer dazu!)
□ 1x Karte (mind. 1: 50.000, besser 1: 25.000 – erhältlich im Vermessungsamt oder in einer
Kreisverwaltung – idealerweise ist die Einlaminiert.. bei Regen..)
□ 1x Kompass
□ 1x Handy (+ Ersatzakku)
□ 1-2x Getränk (bei Bananentaschen sind in den meisten Fällen 2x 0,5ltr Trinkflaschen dabei)
□ Nahrungsmittel (je nach Bedarf)
□ 1x Uhr
□ Stift + Notizblöckchen
□ 1x Liste mit Rufnummern für: Tierarzt, Schmied, angestrebte Wanderreitstation (jeweils aus der
Umgebung)
Gepäcktransfer / Trosser
□ Wechselkleidung gemäß der zu reitenden Tage
□ Sattelunterlagen (falls notwendig)
□ Abschwitzdecke (falls notwendig)
□ Gewohntes Kraftfutter (falls notwendig)
□ Hygiene-Artikel (Zahnbürste, Zahnpasta etc.)
□ Wechselschuhe (sehr angenehm nach vielen Stunden in Reit- oder Wanderschuhen)
□ Wenn keine Unterkunft für Reiter: Schlafsack, Zelt