Klausurrepetitorium Psychiatrie

Transcription

Klausurrepetitorium Psychiatrie
Das ultimative Psychiatrie Repetitorium SS05
AFFEKTIVE STÖRUNGEN
Depression
• unipolar: nur Depression
• bipolar I: volle manische Episoden; bipolar II: überwiegend depressiv
• bei bipolaren Depressionen Lithium
• depressive Episode: depressive Verstimmung, Denkhemmung, Psychomotorische Hemmung
• manische Episode: Ideenflucht, manische Verstimmung, Psychomotorische Erregung
Stimmungsschwankungen
Tagesschwankungen: morgentief, gegen 4 Besserung, fast gesund fühlend
• typische depressive Schlafstörung: extrem frühes Erwachen, nicht mehr einschlafen können, morgentief
• Vitalstörung: ganzheitliche körperliche Mißempfindung wie Druckgefühle, schwerer Stein auf der Brust
-> besonders bei schwer ausgeprägten Major Depression
•
Therapie
• Lithium: engmaschige Spiegelkontrolle (wöchentlich), Ziel 0,6-0,8
NW Kome Krämpfe, Struma; KI Niereninsuffizienz, Schwangerschaft
• Antikonvulsiva: Carbamazipin, Valsuan (?) inzwischen auch zugelassen
• Trizyklische Antidepressiva: NW Gewichtszunahme, Obstipation; SSRI: NW Übelkeit, Erbrechen
• zunehmend neg. Empfinden des Therapeuten bei der tiefenpsychologischen Arbeit = Gegenübertragung
ALKOHOLISMUS
Alkoholdelir
• optische + szenische Sinnesstörungen
• erst als Entzugserscheinung eines chronischen Alkoholikers
• Delir auch bei Enzephalitis, SHT, Entzugssymptomatik
• Alkoholhalluzinose: keine Bewusstseinseintrübung, v.a. akustisch -> schwer abzugrenzen von schizophrener Störung
SCHIZOPHRENIE
Leitsymptome 1. Ranges
• Wahnwahrnehmung
• kommentierende und dialogische Stimmen: verbale Halluzination, Gedanken lautwerden, imperative Stimmen (cave)
Fehlempfindung/schilderung
• Parathymie: Geschichte und Emotion passen nicht zusammen
• Paramimie: Geschichte und Sprache passen nicht zusammen
Psychogene Schmerzen
• müssen vom Therapeuten auch „respektiert“ werden um über Vertrauensgewinn zum Patienten und Informationen
über die Interpretation der Schmerzen zu erlangen und damit therapieren zu können
Schizophrener Strukturwandel des Erlebens
• Wahnwahrnehmung: Wahrgenommen Gegenstände werden als für mich aufgestellt/inszeniert erlebt
• Ich-Erlebnisstörung: Denkakte, Handlungnen und Gefühle werden als von außen gemacht erlebt
ZWANGSSTÖRUNGEN
Definition
• Gedanke oder Handlung mit Impulscharakter
• 1. unsinnig; 2. kann man trotzdem nicht sein lassen; 3. versucht man es, erfährt man existentielle Angst!
Pathogenese und Therapie
erlernt -> Verhaltenstherapie, SSRI
• neuer Ansatz: Problem im frontostriatalen Regelsystem -> stereotaktische Therapiemöglichkeiten
•
SEITE 1 VON 2
PSYCHIATRIE REPETITORIUM SS05
TIMO SCHRÖDER
BENZODIAZEPINE
• bei langfristiger Anwendung Abhängigkeit, Dysphorie
• langsames Ausschleichen („fraktionierter Entzug“) erforderlich, da Senkung der Krampfschwelle
SUIZIDALITÄT
w>m, aber m erfolgreicher und „brutaler“
• häufig bei Therapiebeginn einer Depression und depressiver Wahn (körperlicher Verall, finanzieller Ruin, x)
• erweiterter Suizid: Depressiver tötet auch seine Familie bevor er sich selbst umbringt
•
ANTIPSYCHOTIKA
• antipsychotisch, ataraktisch (Erreguns- und Aggressivitätsdämpfung), sedierend (ohne hypnotischen Effekt)
• NW: extrapyramidalmotorische Störungen, malignes neuroleptisches Syndrom (Rigor, Temperaturerhöhung,
Muskelzerfall->Nierenschaden), Akatesie (meist 4 Wochen nach Medikationsbeginn)-> quälende Sitz- und
Stehunruhe
• Fluspirilen=Imap: Depotneuroleptikum als Spritze -> Problem Spätdyskinesien; Hausarzt verschreibt ungern
Anxiolytika, da Abhängigkeitsproblem
• atypische Neuroleptika: Rezeptorprofil dopaminerg und serotonerg -> Negativsymptomatik, weniger extrapyramidale
Störungen
ALZHEIMER/DEMENZ
• Alzheimer: typische Symptomatik zunächst Gedächtnisstörungen, später Demenz
• Symptome: kognitive Defizite, semantische Paraphrasien, oft depressiver Affekt im Frühstadium, aber keine
Besserung auf antidepressive Therapie
• Dyspraxie: v.a. bei vaskulären Störungen (wie auch Aphasie) -> man kriegt keine zusammenhängenden
Handlungsabläufe zustande
• Dementielles vs. amnestischen Syndrom: Amnesie nur auf Gedächtnis, Demenz auch allgemeiner Verfall (v.a. aber
Intelligenz (muss nachgewiesen sein): Urteilskraft, abstraktes Denken
• Alzheimer Therapie: Reminyl -> AChE-Hemmer
• andere Grundkrankheiten für Demenz: partiell therapierbar: Parkinson, Chorea Huntington; vollständig therapierbar:
Vitamin-B-Mangel, Folsäuremangel, Hypothyreose, Hyperparathyreodismus, Normaldruckhydrozephalus
VERMISCHTES
• Techniken der Verhaltenstherapie: sys. Desensibilisierung, Reizexposition, Reaktionsverhinderung, Flooding
• Exposition: sehr wichtig, ohne ist keine Angstüberwindung möglich
• Morbus Pick: frontotemporale Demenz
• manische Syndrome: heiter glücklich euphorisch hektisch -> Selbstüberschätzung -> sexuelle Exzesse, Reizbarkeit,
mehrere Porsche kaufen
• Angstattacke: Blutdrucksteigerungen möglich, Atemnot, Palpitationen („Herzjagen“), keine Bewußtlosigkeit!
• akustische Halluzinationen: geräuschförmig, nicht Tinnitus!
• Dysmorphophobie: Enstellungswahn (hat nichts mit Phobie zu tun, Personen haben nur Angst ihr äußeres sei
entstellt)
• Retrocollis: nach hinten gezerrter Hals
• Verbikeration (?): ständiges Wiederholen
• dissoziative Störungen: = alte Hysterie; dissoziative Fugue (plötzliche Flucht/Wanderstörung, orientierte Zustände in
denen man unterwegs ist und davon später aber nichts mehr weiß, z.B: plötzliches Auftauchen in Venedig)
• Transsexualität Vorgeschichte zeigt sich schon früh: gerne Frauenkleidung, Beziehungsprobleme;Probleme bis zur
Qual und Suizidalität
SEITE 2 VON 2
PSYCHIATRIE REPETITORIUM SS05
TIMO SCHRÖDER