Deutsche Gesellschaft für Entspannungsverfahren

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Deutsche Gesellschaft für Entspannungsverfahren
ISSN 1617-1586 • 31. Jahrgang 2014 • Ausgabe 31
Entspannungsverfahren
Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren
(DG-E e.V.)
Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für
Entspannungsverfahren
G. Krampen: Ergänzung der Eingangsphase von
Einzelpsychotherapien bei Angststörungen durch
Gruppeneinführungen in die Progressive Relaxation vs. in das Autogene Training
B. Riegel, R. Albrecht, G. Ketels, C. A. Brünahl,
B. Löwe: Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem chronischen Unterbauchschmerzsyndrom
PABST SCIENCE PUBLISHERS
Lengerich, Berlin, Bremen, Miami, Riga,
Viernheim, Wien, Zagreb
G. Krampen, A. Beitinger, H. Munz: Autogenes
Training und Progressive Relaxation in universitären Master- und Bachelor of Science-Hauptfachstudiengängen der Psychologie
ENTSPANNUNGSVERFAHREN
Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren
Autogenes Training, Progressive Relaxation, Hypnose, Yoga und weitere
wissenschaftlich fundierte Verfahren
(DG-E e.V.)
Herausgeber:
V.i.S.d.P. für die Deutsche Gesellschaft
für Entspannungsverfahren (DG-E e.V.)
Dipl.-Psych. Oliver Nass
Verlag
Pabst Science Publishers
Eichengrund 28
D-49525 Lengerich
Tel. 05484-308
Fax 05484-550
E-Mail: [email protected]
Internet: www.pabst-publishers.de
www.psychologie-aktuell.com
Redaktion
Dipl.-Psych. Prof. Dr. Günter Krampen
Dipl.-Psych. Dr. med. Claus Derra
Dipl.-Psych. Oliver Nass
Redaktionsanschrift
Geschäftsstelle der DG-E e.V.
Dipl.-Psych. Dr. Claudia China
Blanckstr. 3
D-23564 Lübeck
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dg-e.de
Erscheinungsweise: jährlich
Preis: 18,95 €
Abopreis für Nichtmitglieder:
16,50 €
Für DG-E-Mitglieder kostenfrei.
Es gilt die Anzeigenpreisliste 2013.
Die Zeitschrift und die in ihr enthaltenen
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung bedarf der
Zustimmung der Herausgeber.
Zum Titelbild:
Das Titelbild trägt den Namen „Früher
Morgen am Fluss“, stammt von Gertrud
Brenner und befindet sich in ihrem Privatbesitz.
ISSN 1617-1586
4
INHALTSVERZEICHNIS
5
B. Husmann
Editorial
Originalia
14
G. Krampen
Ergänzung der Eingangsphase von Einzelpsychotherapien bei
Angststörungen durch Gruppeneinführungen in die Progressive
Relaxation vs. in das Autogene Training – Befunde einer randomisiertkontrollierten Studie mit Zwei-Jahres-Katamnese
40
B. Riegel, R. Albrecht, G. Ketels, C. A. Brünahl, B. Löwe
Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem
chronischen Unterbauchschmerzsyndrom – Implikationen für einen
interdisziplinären und multimodalen Therapieansatz
58
G. Krampen, A. Beitinger, H. Munz
Autogenes Training und Progressive Relaxation in universitären
Master- und Bachelor of Science-Hauptfachstudiengängen der
Psychologie
Varia
80
C. Hammer
ZAPCHEN – Wohlbefinden-Achtsamkeit-Entspannung
Embodying Well-Being
88
K. E. Buchmann
„nimm Abschied und gesunde“
Praxisempfehlungen
97
DG-E-Arbeitsgruppe „Burnout“:
Praxis-Empfehlungen zur Diagnose, Behandlung und Prävention bei
Burnout (Kurzfassung)
1
Buchbesprechungen
104
W. Martynkewicz: Das Zeitalter der Erschöpfung. Die Überforderung
des Menschen durch die Moderne
106
U. Ott: Yoga für Skeptiker. Ein Neurowissenschaftler erklärt die uralte
Weisheitslehre
108
S. Tönnies & T. Tönnies: Gesundheit, Wellness, Fitness – Ein
Hometrainer zur Krankheitsprävention
110
L. Reddemann et al.: Imagination als heilsame Kraft im Alter
112
G. Krampen: Entspannungsverfahren in Therapie und Prävention.
3. überarbeitete und erweiterte Auflage
114
U. Ott: Meditation für Skeptiker. Ein Neurowissenschaftler erklärt den
Weg zum Selbst
115
B. Trenkle: Dazu fällt mir eine Geschichte ein. Direkt-indirekte
Botschaften für Therapie, Beratung und über den Gartenzaun
Mitteilungen aus der DG-E
117
Berichte über die gemeinsame Tagung der DG-E mit DGÄHAT in
Blankenburg, Harz
120
Druckfrisch: MMSK-Handbuch soeben erschienen
124
DG-E Datenreport
125
Fortbildungskalender
Editorial
EDITORIAL
BJÖRN HUSMANN
Eingangsphase. Die differenzierten
Ergebnisse geben erneut wichtige
Hinweise auf die hohe Wirksamkeit
dieser bewährten Entspannungsverfahren, wenn sie qualifiziert angeleitet
werden. Bei dieser Untersuchung geben z.B. die katamnestischen Daten
wichtige Indizien für die Verminderung von Rückfällen und Behandlungswiederaufnahmen, wenn parallel
ein systematisches Entspannungsverfahren fachgerecht erlernt wird.
Im Anschluss folgt eine Pilotstudie
von Dr. Björn Riegel, Rebecca Albrecht, Gesche Ketels, Christian A.
Brünahl und Bernd Löwe aus Hamburg zum chronischen Unterbauchschmerzsyndrom, das bisher wenig
bekannt bzw. erforscht ist. Nach Riegel et al. ist dieses „Chronic Pelvic
Pain Syndrome (CPPS)“ scheinbar
nicht nur recht häufig, sondern auch
mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Hier scheinen Teil-Ergebnisse in Bezug auf Entspannungsverfahren auf den ersten Blick allerdings
Hinweise in eine andere Richtung zu
geben: Bei der Befragung der ProbandInnen, welche nicht-medikamentösen, nicht-invasiven Behandlungsoptionen sie kennengelernt haben, werden u.a. Psychotherapie,
Biofeedback aber auch Entspannungsverfahren genannt. Auch wenn
nicht hervorgeht, ob hiermit systematische Verfahren wie AT oder PR oder
Björn Husmann
Diplompsychologe/Psychotherapeut;
erster Vorsitzender der DG-E
Bremen, Ostern 2014
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Erneut ist es uns als Deutsche Gesellschaft für Entspannungsverfahren
(DG-E) eine überaus große Freude,
Ihnen heute die neue Ausgabe unserer Zeitschrift vorlegen zu können.
Zunächst eine kleine Übersicht
zum Inhalt unseres diesjährigen Heftes:
In der Rubrik „Originalia“ finden
Sie als Erstes eine Untersuchung von
Prof. Dr. Günter Kramen aus Trier
über den Vergleich zwischen Einzelpsychotherapien bei Angststörungen
mit und ohne eine Gruppeneinführung
in Progressive Relaxation (PR) bzw.
Autogenes Training (AT) parallel zur
5
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
aber unspezifische Entspannungsformen wie Atemübungen gemeint sind,
so ist es doch bemerkenswert, dass
die Betroffenen diese Verfahrensgruppen als nur wenig hilfreich erlebt
haben. Die AutorInnen diskutieren in
diesem Zusammenhang, ob dafür
Besonderheiten dieses speziellen
Schmerzsyndroms verantwortlich
sein könnten und regen weitere Forschungen an. Vielleicht können dann
auch spezifischere Fragen hinsichtlich Entspannungsverfahren, Psychotherapie usw. gestellt werden, so
dass auch abgebildet wird, um welche Verfahren es sich handelte und
ob sie von AnleiterInnen mit entsprechender Qualifikation fachgerecht,
d.h. mit Blick auf den Alltagstransfer
unterrichtet wurden oder ob bloß ein
Tonband abgespielt wurde. Ebenso
wäre es sicherlich interessant, Verfahren wie Hypnose, Yoga oder
Taji/Qigong in nachfolgende Untersuchungen einzubeziehen, um dann in
Zukunft vielleicht Aussagen zu einer
differenzierten Indikationsstellung
machen zu können.
Im dritten Artikel informieren Prof.
Dr. Günter Krampen, Anja Beitinger
und Holger Munz über die differenzierte Implementierung von AT- und
PR-Fortbildung in den PsychologieStudiengang an der Uni Trier. Dabei
werden auch Fragen hinsichtlich der
unterschiedlichen Qualifikationsvoraussetzungen zwischen Bachelor1
2
3
und Master-StudentInnen diskutiert
und wie diese sich auf die Qualifizierungsmöglichkeiten in AT bzw. PR
auswirken (am Rande sei erwähnt,
dass viele AbsolventInnen aus Trier,
die diese AT- bzw. PR-Kurse erfolgreich belegt haben, anschließend Mitglieder der DG-E werden und einen
entsprechenden Qualifikationsnachweis beantragen, weil die universitären Fortbildungsinhalte mit den ATbzw. PR-Richt- und Leitlinien1 der
DG-E übereinstimmen). Dieser Artikel geht u.a. auf eine Initiative des
Vorstands der DG-E zurück, denn bei
unseren Diskussionen ist uns aufgefallen, dass innerhalb der derzeit
vielschichtig geführten Debatte um
das Pro und Contra einer universitären Psychotherapie-Ausbildung Entspannungsverfahren (bisher) nicht
auftauchen. Sie werden z.B. im Psychotherapeutenjournal, dem ZentralOrgan aller Psychotherapeutenkammern, weder in der entsprechenden
Schwerpunktausgabe2, noch im entsprechenden Artikel in der nachfolgenden Ausgabe3 erwähnt. Deshalb
sahen und sehen wir es als sehr wünschenswert an, dass das diesbzgl.
Potential von wissenschaftlich fundierten (Entspannungs-)Verfahren
angemessen und differenziert herausgestellt wird. Dazu ist der Artikel
von Krampen et al. ein wichtiger
Schritt, so dass sich DG-E-Mitglieder
mit fachlich fundierten Argumenten in
Sie finden die Richt-/Leitlinien hier: http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=67
Psychotherapeutenjournal 4/2013, S. 348-380
Rief, W.; Abele-Brehm, A.; Fydrich, T.; Schneider, S.; Schulte, D. (2014): Praxisanteile Direktstudium Psychotherapie. In: Psychotherapeutenjournal 1/2014, 31-36
6
Editorial
die entsprechenden lokalen und nationalen Diskussionen einbringen
können.
Im Anschluss finden Sie in der Rubrik „Varia“ zwei vielbeachtete Vorträge aus der 28. Sylter Entspannungstherapiewoche von 20134: Cornelia
Hammer aus Kassel stellt unter dem
Titel „Zapchen [sprich: tsap-dschen] –
Wohlbefinden, Achtsamkeit, Entspannung, Embodying Well-Being“ ein
buddhistisch inspiriertes Übungssystem vor. Danach nähert sich Prof.
(em) Dr. Knud Eike Buchmann dem
Thema „Loslassen“ als Notwendigkeit für ein gelingendes Leben und
plädiert mit Herman Hesse für
„nimm Abschied und gesunde“.
Es folgt eine weitere neue Rubrik,
die „Praxis-Empfehlungen“, in der Sie
ebenfalls ein mit der letzten Entspannungstherapiewoche verknüpftes Arbeitsergebnis finden: Eine „Orientierungshilfe zur Diagnostik, Behandlung und Prävention Burnout“. Ausgehend von einem Plenarvortrag zum
Thema im Rahmen der ETW 2013
sowie einem diesbzgl. Artikel in der
vorletzten Ausgabe unserer Zeitschrift5 haben sich mehrere Mitglieder in Klappholtal/Sylt 2013 zu einer
4
5
6
7
DG-E-Arbeitsgruppe vernetzt und die
einschlägigen neueren Publikationen
sowie dazugehörende Literatur aus
dem Wirkungskreis der DG-E gesichtet und systematisiert: Björn Husmann, Bremen (Leitung, Koordination, Redaktion), Dr. Gilles Michaux,
Luxembourg, Prof. Dr. Günter Krampen, Trier, Regina Weiser, Freiburg,
Dipl. Ing. Caspar Harbeke, Bad
Zwesten, und Dr. med. Bernhard
Hammer, Kassel (in diesem Zusammenhang bedanken wir uns auch bei
Dr. Matthias Burisch6, der uns mit kritischen Hinweisen unterstützt hat).
Ergebnis ist ein Prozess-Schema,
das eine fachgerechte Vorgehensweise auf aktuellem Stand vorschlägt
und zur weiteren Diskussionen anregen soll.
Noch kurz eine Erläuterung zur
neu eröffneten Rubrik „Praxis-Empfehlungen“. Sie kennen vielleicht
schon die Merkblätter der DG-E7, die
sich an Laien richten, und z.B. verschiedene Störungsbilder beleuchten, bei denen Entspannungsverfahren zum Einsatz kommen. Sie können auf unserer Homepage genauso
frei heruntergeladen werden wie InfoBlätter zu vielen Entspannungsver-
Impressionen und die Dokumentation des wissenschaftlichen Tagungsprogramms finden Sie bei
Bedarf hier: http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=110
Husmann, B. (2012): Zur (Differential-)Diagnostik des Burnout-Syndroms – ein Update aus der
Forschung. In: Entspannungsverfahren Nr. 29, Lengerich: Pabst Science Publishers, 25-48
Burisch, M. (2014): Das Burnout-Syndrom. Theorien der inneren Erschöpfung. Heidelberg: Springer
http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=31 – bisher sind erschienen: Angst- und
Panikgefühle (Prof. (em) Dr. Knud E. Buchmann), AT (Helmut Brenner), Schlaf und Schlafstörungen (Dr. Claudia China); AT für Kinder (Isolde Raudszus-Nothdurfter), Burnout (Björn Husmann),
Progressive Relaxation (Dr. Dietmar Ohm), Schmerz und Entspannungsverfahren (Dr. Claudia
China), Wege der Entspannung (Eckard Nass), Stress-Beeinflussung (Elisabeth Westhoff)
7
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
fahren8. Zielgruppe der Praxis-Empfehlungen sollen Fach-KollegInnen
sein, wobei natürlich auch bei diesem
„Format“ der Bezug zu den wissenschaftlich fundierten (Entspannungs-)
Verfahren gegeben sein soll, die die
DG-E vertritt.
In der Rubrik „Buchbesprechungen“ finden Sie Rezensionen u.a. von
Dr. Claudia China, stellvertretende
Vorsitzende der DG-E aus Lübeck,
und Dr. Juliana Matt aus Berlin. Auch
in diesem Teil unserer Zeitschrift hoffen wir Ihnen interessante fachliche
Anregungen aus dem „Großraum der
Entspannungsverfahren und umzu“
geben zu können. Lassen Sie sich
überraschen!
Im Bereich „Mitteilungen aus der
DG-E“ geben wir Ihnen dann einen
kleinen Überblick hinsichtlich der Arbeit der aktiven Mitglieder9 und des
Vorstandes. Hier steht unsere erfolgreiche Vernetzung mit der Deutschen
Gesellschaft für ärztliche Hypnose
und Autogenes Training (DGÄHAT)
im Vordergrund, über die wir in der
Vergangenheit ja schon mehrfach berichtet hatten. Nach dem Votum der
Mitgliederversammlung 2013, das
„Pilotprojekt“ einer ersten gleichberechtigt organisierten Tagung anzugehen, haben wir unsere Kooperati8
9
onsbemühungen verstärkt und uns
zu einem gemeinsamen Treffen in
Frankfurt am Main verabredet. Aufgrund der guten Vorbereitung der
DG-E-Delegierten konnten wir zusammen mit unseren DGÄHAT-KollegInnen sehr zielführend diskutieren
und haben die konkrete Gestaltung
der Tagung erarbeitet: „Begegnung
zweier Gesellschaften – Therapie in
Trance“ (20. - 22.06.14, Blankenburg/Harz; weitere Infos dazu finden
Sie auf unserer Homepage). Darüber
informiert unsere Vorstandskollegin
Marion Romes, die Schriftführerin der
DG-E.
Ein zweiter kleiner Bericht soll Ihnen einen Eindruck davon geben,
welcher Bemühungen es bedarf, die
Idee dieser Tagung weiter in die Praxis umzusetzen. Hier stehen die konkrete Zusammenarbeit mit den ärztlichen KollegInnen, die Öffentlichkeitsarbeit bzw. das „Marketing“ der Blankenburg-Tagung im Vordergrund.
Außerdem finden Sie im „Vereinsteil“ noch einen kleinen Artikel zum
soeben erschienenen MMSK-Handbuch von Dr. Renate Mathesius und
Wolf-Ulrich Scholz sowie einen kurzen Daten-Report mit aktuellen Zahlen über die DG-E, der zeigt: Wir
wachsen stetig weiter! Gleichzeitig
http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=80 – bisher sind erschienen: Entspannungs- und achtsamkeitsbasierte Verfahren (Björn Husmann), AT (Helmut Brenner), AT mit Kindern (Elisabeth Westhoff), PR (Dr. Dietmar Ohm), PR mit Kindern (dto.), Klinische Hypnose (Daniel Wilk), Achtsamkeitsarbeit (Prof. (em) Dr. Knud E. Buchmann), Meditation (Helmut Brenner),
Yoga (Dietmar Mitzinger), Focusing (Elvira und Eckard Nass), Mentales Training (Dr. Renate Mathesius), Multimodale Stresskompetenz (Wolf Ulrich Scholz, Björn Husmann); ein Info-Blatt zu
Taij/Qigong ist in Vorbereitung.
die Sie auf unserer Homepage in der Rubrik „Wer macht was?“ finden: http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=62
8
Editorial
soll dadurch zumindest angedeutet
werden, welcher Verwaltungsaufwand hinter dem „Projekt DG-E“
steht, der zu großen Teilen von Dr.
Claudia China ehrenamtlich geschultert wird, die nicht nur die Sylter Entspannungstherapiewochen federführend organisiert, sondern auch die
Geschäftsstelle leitet und die Mitglieder-Datei pflegt. Die Zahlen zu den
Aufrufen unserer Homepage usw. geben Ihnen darüber hinaus einen kleinen Hinweis auf unsere vielfältigen
Bemühungen hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit10.
Ich möchte allerdings nicht versäumen zumindest zu erwähnen,
dass dies nur ein Ausschnitt der Arbeit der aktiven DG-E-Mitglieder und
des Vorstandes ist. Um es in Stichworten anzudeuten: Wir müssen
nicht nur auf das SEPA-Einzugsverfahren für die Mitgliedsbeiträge umstellen (wofür Oliver Nass und Marion
Romes Wochenenden opferten, um
einen Newsletter individuell auszudrucken, einzutüten und zu versenden). Wir müssen uns auch vielfach
mit Finanzämtern auseinandersetzen, die mittlerweile eingetragene
Vereine als Einnahmequelle entdeckt
haben (allen voran Oliver Nass aus
Fulda, der als Vorstandsmitglied für
die Finanzen ebenso zuständig ist
wie für die Redaktion der Zeitschrift).
10
11
12
Vor diesem Hintergrund ist auch die
Initiative zu verstehen, die Gemeinnützigkeit zu beantragen. Das wiederum erfordert Änderungen an unserer Satzung, was Anpassungen der
Geschäftsordnung notwendig macht.
Satzung und Geschäftsordnung zu
überarbeiten ist eine weitere Herkules-Aufgabe, der sich besonders Oliver Nass, Dr. Claus Derra, DG-E-Vorstandsmitglied aus Bad Mergentheim, sowie Helmut Brenner aus Bad
Salzuflen gewidmet haben. Aber
auch darüber hinaus gab es noch so
manches zu tun: Von Interviews und
Öffentlichkeitsarbeit über zu beantwortende Anfragen und Aktivitäten
zur weiteren Vernetzung bis hin zur
Weiterleitung relevanter interner und
externer Informationen11.
Den Abschluss unserer „31er Ausgabe“ bildet, wie auch schon in der
Vergangenheit, der aktuelle Fortbildungskalender, den Elisabeth Westhoff aus Köln zusammengestellt hat
und der ebenfalls online zu finden
ist12.
Soweit zum Inhalt unseres diesjährigen Heftes.
Ich möchte die Gelegenheit des Editorials nun noch nutzen, um mit Ihnen
zusammen einen kleinen Blick in die
Zukunft zu werfen. Denn es zeichnen
Werfen Sie dazu vielleicht auch einen Blick auf unser Presse-Echo: http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=61
Bei weitergehendem Interesse finden Sie im Mitgliederbereich unserer Homepage die Protokolle der Telefonkonferenzen oder der Vorstandswochenenden, die alle aus der Feder von Marion
Romes stammen und die die verschiedenen Arbeitsfelder zusammenfassend wiedergeben:
http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=6
http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/index.php?id=17
9
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
zertifizieren soll15. Hierbei sollten
wir die DG-E, unsere Richt- und
Leitlinien sowie die darauf basierenden Qualifikationsnachweise
ebenso ins Spiel bringen, wie das
Verzeichnis der bei der DG-E akkreditierten AnleiterInnen.
In diesen Zusammenhängen wird es
neben der Notwendigkeit, auf inhaltlich begründete, fachliche Standards
hinzuweisen, ebenso wichtig sein,
immer wieder herauszustellen, dass
qualifizierte Arbeit in den Bereichen
Prävention, Rehabilitation und Therapie auch finanziell entsprechend
wertgeschätzt gehört. Das wäre besonders Krankenkassen gegenüber
notwendig, denn manche Honorierung von KursleiterInnen mit Zusatzqualifikation in systematischen Entspannungsverfahren usw. verdient
auch schon fast eine Art von „Mindestlohn-Debatte“.
sich so einige berufspolitische Entwicklungen und inhaltlichen Herausforderungen ab, die auch die DG-E
betreffen. Zum Beispiel:
Die große Koalition hat in ihrem
Koalitionsvertrag geschrieben:
„Wir werden noch 2014 ein Präventionsgesetz verabschieden,
das insbesondere die Prävention
und Gesundheitsförderung in Lebenswelten wie Kita, Schule, Betrieb und Pflegeheim und die betriebliche Gesundheitsförderung
stärkt und alle Sozialversicherungsträger einbezieht.“13 In diesem Zusammenhang wäre es sicher sinnvoll, dass wir unsere
Fachkompetenz hinsichtlich wissenschaftlich fundierter (Entspannungs-)Verfahren und deren präventiver Potenziale einbringen.
Über eine mögliche nationale Anti-Stress-Verordnung, die 2013
am Widerspruch von Arbeitgeberverbänden gescheitert war, wird
weiterhin ebenso diskutiert wie
über psychische Erkrankungen in
der Arbeitswelt14. Auch hier können wir unser Know-how und „unsere“ Verfahren ins Spiel bringen
(siehe auch „Praxis-Empfehlung“,
MMSK-Handbuch).
Es gibt konkrete Planungen, eine
zentrale Prüfstelle für Präventionskurse einzurichten, die nach
einheitlichen Standards für alle
Kassen Kurse bzw. AnleiterInnen
13
14
15
Ebenso wie im Präventionsbereich
ergeben sich auch im Zusammenhang mit niedergelassenen PsychotherapeutInnen relevante Diskussionen in Bezug auf die Rolle von wissenschaftlich fundierten (Entspannungs-)Verfahren, die in den Debatten hier trotz ihrer nachgewiesenen
hohen Wirksamkeit weiterhin ein gewisses Schattendasein führen:
Die Honorarsituation für AT, PR
und Hypnose innerhalb des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2013/2013-12-17-koalitionsvertrag.pdf?__
blob=publicationFile
Z.B. http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/arbeitsbedingungen-dgb-mit-neuem-vorstoss-gegen-psychostress-12772999.html
vgl. Dt. Ärzteblatt/PP 3/2014, 113
10
Editorial
(EBM) ist weiterhin unangemessen (z.B. 23,50 € für 25 Min. Einzel-Anleitung in AT bzw. PR zzgl.
Kurz-Dokumentation, die aber
aufgrund von örtlichen Honorarverteilungsmaßstäben des Öfteren regional nur zu 75% oder
manchmal sogar mit noch weniger
Prozent ausgezahlt werden). Kassenärztliche Vereinigungen erkennen zwar mittlerweile aufgrund
der von ihnen erhobenen Verdienstunterschiede zwischen den
(fach-)ärztlichen Gruppen selbst,
dass die Honorarsituation im
„Psy-Bereich“ allgemein verbesserungswürdig ist16 und dass niedergelassene PsychotherapeutInnen sowie Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen gerechterweise keine „Kellerkinder“ bleiben
dürfen, auch nicht in finanzieller
Hinsicht. Aber auch in diesem
Kontext sollten wir immer wieder
auf die besondere Situation von
AT, PR und Hypnose hinweisen17,
denn in diesem Sektor fristen diese Verfahren leider immer noch
ein Dasein als „Abrechnungsziffern von geringem Wert“, die bei
entsprechenden Verhandlungen
gerne als „Kleingeld“ vernachlässigt werden.
Ebenso werden Entspannungsverfahren im Zusammenhang mit
der Diskussion um die Verkürzung
16
17
18
der Wartezeiten oder der Reorganisation der psychotherapeutischen Versorgung18 bisher so gut
wie gar nicht wahrgenommen.
Auch hier könnten wir uns einbringen, denn keinesfalls dürfen sie
eingesetzt werden, um notwendige Therapien zu verzögern oder
gar zu ersetzen, aber sie könnten
u.U. helfen, die – letztlich ja vor allem aus gesundheitspolitischen
Gründen – gegebenen Wartezeiten produktiv(er) zu nutzen. Vielleicht wäre das ein weiteres lohnendes Feld für eine Untersuchung?
Auch darüber hinaus gibt es noch inhaltliche Bereiche, deren Bearbeitung z.B. bereits auf den Sylter Entspannungstherapiewochen angeregt
wurde, aber aufgrund der begrenzten
Arbeitskapazitäten der ehrenamtlich
aktiven DG-E-Mitglieder und VorständlerInnen bisher noch nicht umgesetzt werden konnte: Prüfung von
Internet-basierten Verfahren, Apps
usw., AT, PR, Hypnose, Yoga und
MMSK in neuropsychologischer Therapie, Palliativ-Versorgung oder Psychoonkologie u.a.m.
Im Angesicht dieser ganzen möglichen und sicher auch sehr sinnvollen
„Betätigungsfelder“ der DG-E darf
nicht zu kurz kommen, die gesell-
vgl. Dt. Ärzteblatt/PP 3/2014, 97
Wir hatten uns diesbzgl. schon 2012 an den vormaligen Gesundheitsminister gewandt:
http://www.dg-e.domainfactory-kunde.de/fileadmin/user_upload/downloads/Prostestbrief2012/
Stellungsnahme_der_DG-E_zur_Honorarsituation_von_AT_PR_und_Hypnose_im_GKV-System_GesundheitsuasschussBundestag.pdf
vgl. Dt. Ärzteblatt/PP 4/2014, 151
11
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
schaftspolitischen Implikationen unseres Tuns zu reflektieren. Ansonsten
besteht die Gefahr, dass die von uns
vertretenen Verfahren weniger dazu
beitragen, die (gesundheitlichen)
Selbstbestimmungsmöglichkeiten unserer PatientInnen und KlientInnen
zu mehren, sondern dass sie stattdessen zu anderen übergeordneten
Zwecken funktionalisiert und z.B. in
Richtung Rationalisierung benutzt
werden. Im Zusammenhang mit der –
zweifelslos absolut sinnvollen! – Diskussion um Ressourcenaktivierung,
Salutogenese und Resilienz kann
aus kritischer Perspektive z.B. gefragt werden, ob diese Konzepte
nicht auch deshalb so en vogue sind,
weil sie gewisse Einsparungen in
Aussicht stellen könnten. Schließlich
helfen sie, die innerpersönlichen
„Kraftquellen“ der Betroffenen zu „optimieren“. Salutogenese und Resilienz sind eben nicht nur die Fokussierung auf Selbstheilungskräfte und
deren Selbstorganisationsprozesse,
sondern aus anderer Perspektive
u.U. auch kostengünstig(er)e Behandlungsmodelle.
Ein weiterer zu reflektierender
Aspekt wäre die Tendenz in der Leistungsgesellschaft, Methoden aus dem
„Großraum der Entspannungsverfahren“ in einen allgemeinen „Zwang“ zur
Selbstoptimierung einzusortieren.
Dieser Dialektik zwischen TherapieOptionen, gesundheitsförderlicher
Wirkung und Potenzialentwicklung
versus Funktionalisierung unterliegt
beispielsweise auch die Achtsam19
keitsarbeit, wie etwa die kritische Reflexion der „Wisdom-2.0-Konferenz“
vom 15.02.14 in San Francisco im
Feuilleton der ZEIT19 belegt: Besonders im Silicon Valley, dem Hotspot
der IT-Branche, wären Achtsamkeitsarbeit gepaart mit buddhistischen
Strömungen und hippy-esken Elementen sehr angesagt. Aus den
buddhistischen Tradition heraus betrachtet sind Meditation, Yoga usw.
zwar weit mehr als nur Beruhigungsund Konzentrationstechniken, denn
sie sind u.a. untrennbar mit einer spezifischen Sozialethik des Teilens, des
Mitgefühls und des einfachen Lebens
verbunden. Aber diese
„ethischen Aspekte lassen viele Aktivisten der neuen Achtsamkeitsbewegung
unter den Tisch fallen. Stattdessen stehen
Selbstoptimierung und mentale Techniken im Vordergrund, die das bessere
Funktionieren im Job ermöglichen sollen.
Dadurch könnte sich die Last aber weiter
auf den Arbeitnehmer verschieben: Wer
Probleme mit steigendem Arbeitspensum
und Termindruck hat, ist nun selber
schuld daran, noch nicht die richtigen
Techniken zu deren Bewältigung entwickelt zu haben. Und die Verwandlung der
Arbeitsplätze in Wellnessoasen mit Yoga,
Masseur und Meditation löst nicht nur die
alte Entgegensetzung von Arbeit und Privatleben auf, sie folgt auch einem Kalkül
der Arbeitgeber: Wenn die Firma mit besserem Essen und tollen Freizeit- und Entspannungsangeboten attraktiver wird als
das eigene Leben, warum dann nicht
auch noch das Wochenende im Büro verbringen? Was die neue Achtsamkeitssze-
DIE ZEIT vom 20.03.14, 52f
12
Editorial
augenzwinkernd mit einem kleinen
Parolen-Entwurf für die Zukunft
schließen:
ne von der Kapitalismuskritik der Beatnicks und Hippies eklatant unterscheidet,
ist ihre gelassene Haltung gegenüber der
vollumfänglichen Vermarktung buddhistischer Werte“ (ebd., 53).
Sie sehen: Es gibt viel zu tun! Und
gerne würde ich mit Jan DeLay abschließen: „Wir machen das klar! Wir
machen das klar ...“ Aber so einfach
ist es leider nicht. Denn wie im letzten
Newsletter schon geschrieben: Aktive
Mitglieder und VorständlerInnen alleine haben dazu nicht die nötigen freien Kapazitäten. Deshalb appelliere
ich an Sie: Bitte bringen Sie sich aktiv in die Arbeit der DG-E mit ein! Wir
sind kein Dienstleistungsunternehmen (und wollen auch keines werden), bei dem die Initiative „nach
oben“ delegiert werden kann. Die Arbeit der DG-E basiert auf Selbstorganisationsprozessen, die des verantwortlichen und teamorientierten Engagements der Mitglieder bedürfen,
damit sie gut und effektiv funktionieren. Wenn Sie die genannten Themenfelder also ansprechen oder andere Aufgabenfelder Ihnen wichtig
und notwendig erscheinen, melden
Sie sich und gründen Sie vielleicht eine entsprechende DG-E-Arbeitsgruppe Wir zählen auf Sie. Zusammen
„machen wir das klar!
So. Ich hoffe, dieser Aufruf ist bis
dahin flammend genug. Aber um
„noch eine Schippe draufzulegen“
und selbst wenn die Ausdrucksweise
vielleicht etwas pathetisch und nach
„Old School“ klingt, lassen Sie mich
Ich wünsche Ihnen viele interessante
Anregungen auf den folgenden Seiten und einen schönen Sommer.
Mit allerbesten Grüßen
Björn Husmann
Die 30. Entspannungstherapiewoche in der Akademie am Meer
(Klappholttal/Sylt) findet vom 25.
April bis zum 2. Mai 2015 statt.
Das Programm und weitere Informationen zur Anmeldung usw. finden Sie etwa ab November 2014
auf unserer Homepage unter
www.dg-e.de > „Infos, Angebote
& Aktivitäten“ > „Tagungen“ > „Tagungsankündigung“.
Vergessen Sie bitte nicht, dass
wir im Rahmen der ETW unsere
Mitgliederversammlung durchführen und u.a. Vorstandswahlen abhalten werden (siehe dazu unseren Appell zur Mitarbeit im
Newsletter vom Dez. 2014).
13
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
ERGÄNZUNG
EINGANGSPHASE VON
EINZELPSYCHOTHERAPIEN BEI ANGSTSTÖRUNGEN
DURCH GRUPPENEINFÜHRUNGEN IN DIE PROGRESSIVE
RELAXATION VS. IN DAS AUTOGENE TRAINING –
BEFUNDE EINER RANDOMISIERT-KONTROLLIERTEN
STUDIE MIT ZWEI-JAHRES-KATAMNESE
DER
GÜNTER KRAMPEN
Empirisch überprüft wurden die Effekte komplementärer Gruppeneinführung in die Progressive Relaxation (PR) versus das Autogene Training (AT) während der ersten acht
Wochen von Einzelpsychotherapien bei ambulanten Patienten mit Angststörungen.
Sechs berufserfahrene Psychotherapeuten behandelten 60 Erwachsene mit Phobien
oder generalisierten Angststörungen. Jeweils 20 Patienten wurden randomisiert den
Gruppen (A) Einzelpsychotherapie, (B) Einzelpsychotherapie mit einer zusätzlichen PREinführung im Gruppensetting in der Anfangsphase der Therapie oder (C) Einzelpsychotherapie mit einer zusätzlichen AT-Einführung in der Gruppe am Anfang der Therapie zugewiesen. Die Psychotherapien dauerten vier bis acht Monate mit 18 bis 30 Sitzungen
Einzeltherapie. Die kurz-, mittel- und langfristigen Behandlungsergebnisse wurden über
Wiederholungsmessungen mit klinischen Skalen (zu Ängstlichkeit, Depressivität, allgemeiner Symptombelastung und Selbstwirksamkeit) und anhand von Zwei-Jahres-Katamnesen zu Rückfällen und Behandlungswiederaufnahmen überprüft. Durch die komplementäre Einführung in PR bzw. AT konnte die Anzahl der Therapieabbrüche nicht signifikant beeinflusst werden. Die Katamnese-Daten weisen jedoch auf signifikant weniger
Rückfälle und Behandlungswiederaufnahmen in den Gruppen B und C als in Gruppe A
hin. Dieses Ergebnismuster wird langfristig durch psychometrische Daten zur Ängstlichkeit und Selbstwirksamkeit zu Gunsten des kombinierten Vorgehens (mit PR bzw. AT)
unterstützt, wobei die Wirkungen des komplementär in der Eingangsphase der Psychotherapie gelernten AT deutlicher sind als die der PR.
Schlüsselwörter: Angststörungen, Psychotherapie, Progressive Relaxation, Autogenes
Training, Therapieerfolgskontrolle, Psychotherapieergebnisse, Nachuntersuchungen
14
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
SYMPTOMSCHWERE UND BELASTUNGSFAKTOREN BEI
PATIENTEN MIT EINEM CHRONISCHEN
UNTERBAUCHSCHMERZSYNDROM –
IMPLIKATIONEN FÜR EINEN INTERDISZIPLINÄREN UND
MULTIMODALEN THERAPIEANSATZ
BJÖRN RIEGEL, REBECCA ALBRECHT, GESCHE KETELS,
CHRISTIAN A. BRÜNAHL, BERND LÖWE
Das chronische Unterbauchschmerzsyndrom ist bei Männern wie bei Frauen ein verbreitetes Beschwerdebild, das bisher weder ätiologisch hinreichend verstanden ist noch mit
ausreichend evidenzbasierten Therapiemodellen behandelt wird. In der internationalen
Klassifikation des US-amerikanischen National Institut of Health (NIH) wird unter dem
„Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS)“ eine chronische Schmerzerkrankung verstanden, die ohne eine somatische Pathologie auftritt. Vor dem Hintergrund dieser Definition
sowie der bisher erfolglosen Versuche, eine somatische Erklärung und Behandlung zu
finden, beschäftigt sich dieser Artikel mit dem CPPS unter einem psychosomatischen
Blickwinkel.
Beschrieben wird eine interdisziplinäre Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum
Hamburg Eppendorf, aus deren Pilotphase eine Stichprobe (n = 50) betroffener Männer
und Frauen hervorgegangen ist, die hinsichtlich soziodemographischer Daten, schmerzbezogener Angaben und ihrem subjektiven Stresserleben dargestellt wird. Die Stichprobe besteht aus 40% Frauen und weist ein Durchschnittsalter von 44,9 Jahren auf (36%
≤ 30 Jahre). Die Schmerzen bestehen seit durchschnittlich 5,8 Jahren und weisen sowohl mittels einer Visuellen Analogskala als auch im CPPS-spezifischen Messinstrument NIH-CPSI ein hohes Niveau auf. Darüber hinaus werden zahlreiche psychosoziale Belastungsfaktoren berichtet.
Ausgehend von dem Modell des Schmerzkreislaufs nach Waddell (1993) werden Überlegungen präsentiert, wie bestehende psychosomatische Behandlungsansätze des
CPPS sinnvoll kombiniert und integriert werden können. Darüber hinaus werden weitere Therapiemodule aus den Daten abgeleitet (v.a. Stressmanagement) und offene Fragestellungen zu möglicherweise pathogenen Faktoren (z.B. Mentalisierungsfähigkeit)
aufgeworfen.
Schlüsselwörter: Chronic Pelvic Pain Syndrome, Chronisches Unterbauchschmerzsyndrom, Physiotherapie, Paradoxe Relaxation, Wise-Anderson-Protokoll
40
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
AUTOGENES TRAINING
PROGRESSIVE
RELAXATION IN UNIVERSITÄREN MASTER- UND
BACHELOR OF SCIENCE-HAUPTFACHSTUDIENGÄNGEN
DER PSYCHOLOGIE
UND
GÜNTER KRAMPEN, ANJA BEITINGER, HOLGER MUNZ
Die Möglichkeiten und Grenzen der Integration von Ausbildungen in der Grundstufe des
Autogenen Trainings (AT) und/oder Progressiven Relaxation (PR) in Bachelor of Science
(BSc) versus Master of Science (MSc) Hauptfachstudiengängen der Psychologie werden erläutert und diskutiert. Für BSc-Hauptfachstudiengänge wird für eine Beschränkung auf eine ausgewählte systematische Entspannungsmethode (also etwa AT oder
PR) mit der Begrenzung auf deren primär-präventive Anwendungsbereiche in der offenen und institutionellen Erwachsenenbildung sowie in gesundheits-, pädagogisch-, arbeits-, sport- und geronto-psychologischen Anwendungskontexten plädiert. Für MScStudiengänge wird die erprobte Konzeption für ein zweisemestriges forschungsorientiertes Modul im Studienschwerpunkt „Klinische Psychologie“ zu „Systematischen Entspannungsverfahren“ vorgestellt, das die Theorie und Praxis des AT und der PR unter Einschluss von interventionsspezifischer Diagnostik und Evaluation sowie der darauf bezogenen Strategien der angewandten Forschung umfasst. Tabellarische Übersichten zu
den Seminarinhalten werden gegeben.
Schlüsselwörter: Psychologieausbildung, Autogenes Training, Progressive Relaxation,
Bachelor of Science, Master of Science, Entspannungsmethoden, berufliche Qualifikation, berufliche Kompetenz, Zertifizierung
1
Hauptfachstudium der Psychologie
lassen unterschiedliche angewandte
und damit praxeologisch orientierte
Einführungen und Anleitungen zumindest exemplarisch in den Blickpunkt und Lehrbereich grundständiger Studiengänge kommen, die lange Zeit – mit allzu wenigen Ausnahmen, die sich zwar nicht immer (vgl.
Krampen, 1996), aber oftmals ausschließlich auf selbsterfahrungsbezogene Anteile (siehe etwa Geyer,
Zum Stellenwert
systematischer
Entspannungsverfahren
in BSc- und MScStudiengängen der
Psychologie
Anforderungen an eine nicht alleine
auf Grundlagen und Forschungsmethoden bezogene Ausbildung im Bachelor- und Master of Science-
58
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
ZAPCHEN
WOHLBEFINDEN-ACHTSAMKEIT-ENTSPANNUNG
EMBODYING WELL-BEING1
CORNELIA HAMMER
Die Übungsmethode ZAPCHEN wird vorgestellt. ZAPCHEN hat seine Wurzeln sowohl
in westlichen Körpertherapien und der Hypnotherapie nach Milton Erickson als auch im
Vajrayana-Weg des tibetischen Buddhismus. Der Aufbau und die Anwendungsfelder der
Übungsweise werden erläutert. ZAPCHEN ist als somatische Meditationspraxis zu verstehen, die außerdem in vielen Feldern als unterstützende Intervention angewendet werden kann.
Mit Freude und Humor wird geübt – Entspannung, Regeneration, Klarheit und Wahlfreiheit entstehen spontan.
tin und steht seit etwa 30 Jahren in
ständigem Kontakt mit tibetischbuddhistischen Lehrern.
Julie Henderson hat in meinen
Augen die besondere Begabung,
die Essenz von Sichtweisen und
Übungsweisen zu erfassen und sie in
etwas zu übersetzen, das schlicht
und einfach anmutet und doch die
ganze Komplexität des Hintergrundwissens beinhaltet. Sie wird dieses
Jahr 75 Jahre alt, sie kommt noch immer einmal im Jahr nach Deutschland und nach Australien, um zu unterrichten, und hält im Herbst ein Retreat im Bairoling Kloster in Kathmandu in Nepal ab.
Ich zitiere hier einige Sätze von
Julie Henderson über ZAPCHEN aus
ZAPCHEN – gesprochen (tsapdschen) – ist ein tibetisches Wort,
das Julie Henderson, die die Übungsmethode entwickelt hat, von einem
ihrer budhistischen Lehrer für diese
Übungsmethode gegeben wurde.
Zapchen hat wie viele tibetische Wörter ein ganzes Spektrum von Bedeutungen. Die gehen von „spontan und
unerwartet“ bis zu „ungehörig, über
die Grenzen gehend“. Julie Henderson sagte in einem Interview auch:
„Die Bereitschaft, eine Grenze zu
überschreiten, um etwas zu erreichen“. (1)
Begründet wurde die Übungsmethode von Dr. Julie Henderson, die in
Napa, Kalifornien lebt. Julie Henderson ist Psychologin, Körpertherapeu1
Dieser Artikel ist der Text eines Vortrages, gehalten auf der Entspannungstherapiewoche 2013 in
Klappholttal, Sylt
80
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
„NIMM ABSCHIED
UND GESUNDE“
KNUD EIKE BUCHMANN
Abschiede sind alltäglich – ein Leben
lang. Loslassen ist ein existenzieller
Prozess aller Menschen: Von der Geburt (Ent-Bindung) bis zum Tod (Abschied nehmen). Abschiede und
„Trennungen“ gehören zu den prägnantesten Erlebnissen, die wir als
Menschen erleben und doch zuweilen nicht verstehen und dadurch
„fürchten“.
In unserer globalisierten, westlichen Kultur kommt eine weitere Tatsache hinzu: Die „Habens-Mentalität“ (Fromm). Die Existenzweise des
Habens zur Welt ist die des Besitzergreifens und Besitzens; eine Beziehung, in der ich jedermann und alles,
mich selbst eingeschlossen, zu meinem “Besitz“ machen und in meine
Verfügbarkeit pressen möchte. Dabei
geht es nicht nur um materielle Güter,
sondern auch um Ideen, Überzeugungen und Gewohnheiten. Haben
sich die „Frühmenschen“ in ihrer erlebten Lebens-Unsicherheit an Götzen- und Götterglauben geklammert,
neigt der „Neumensch“ dazu, seine
persönliche Freiheit aufzugeben und
gegen eine „gesteuerte Abhängigkeit
von anderen“ (Interview mit Baltes)
und von Besitz einzutauschen. Es ist
ein Paradox: Die sklavische Übernahme von Regeln und Dogmen befreit von Verantwortung und der
„Pflicht“, umzukehren, wenn man das
Gefühl hat, sich verlaufen zu haben!
Nun ist die feste Überzeugung
Fromms, dass der Mensch für sein
Leben auch voll verantwortlich sei,
auch ein Dogma – aber eben ein
schwieriges!
In unserer gewinnorientierten
(Wirtschafts-)Welt erleben wir verantwortungslose Habgier, die zwangsläufig zu Antagonismus und Kampf
führt: erlebte Zeitknappheit und das
Empfinden des ständigen Gehetztseins, fehlende Gelassenheit,
die Vielfältigkeit der Möglichkeiten
und Gelegenheiten, aber auch die
ständig suggerierte Unzufriedenheit
(die man durch „Konsum“ angeblich
stillen könnte; „Kaufe jetzt und zahle
später!“) verunsichern bereits Jugendliche. Mangelnde positive (Männer-) Vorbilder, eine in vielen Fällen
orientierungslose Erziehung und die
stark medial gesteuerte Informationsverdummung behindern die Entwicklung eines eigenständigen „Charakters“. Der Wohlstand verführt uns alle
dazu, den Bestand und Besitz zu
wahren (und zu „vergöttern“!?; denn
Besitz sichert Status!) – nur nicht hergeben, teilen, aufgeben. Jede Berufssparte kämpft um ihre Pfründe (auch
die Psychologen). Verluste machen
uns doppelt so unglücklich, wie uns
Gewinne glücklich machen! Zugleich
suchen wir das „Gefühl des Einseins
– mit unseren Mitmenschen und der
Natur“ (Fromm, S. 106), was wir vor
88
Praxis-Empfehlungen zur Diagnose, Behandlung und Prävention bei Burnout
PRAXIS-EMPFEHLUNGEN ZUR DIAGNOSE,
BEHANDLUNG UND PRÄVENTION BEI BURNOUT
(KURZFASSUNG)
DG-E-ARBEITSGRUPPE „BURNOUT“:
DIPL.-PSYCH. BJÖRN HUSMANN, BREMEN (LEITUNG, KOORDINATION,
REDAKTION); DIPL.-PSYCH. DR. GILLES MICHAUX, LUXEMBOURG;
DIPL.-PSYCH. PROF. DR. GÜNTER KRAMPEN, TRIER;
DIPL.-PSYCH. REGINA WEISER, FREIBURG;
DIPL.-ING. CASPAR HARBEKE, BAD ZWESTEN;
DR. MED. BERNHARD HAMMER, KASSEL
allem aber auch in der randunscharfen Burnout-Definition. Weil die mediale Präsenz des Themas deshalb
z.T. inflationäre Züge trägt (Kaschka
et al. 2011), wurde Burnout in den
letzten Jahren zunehmend Forschungsgegenstand empirischer, z.T.
an der evidenzbasierten Medizin orientierter Studien.
Diese Diskussion wurde innerhalb
der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren (DG-E) schon
langjährig aufmerksam beobachtet,
nicht nur weil Entspannungs- und
achtsamkeitsbasierte Verfahren bei
der Prävention und Therapie eine wesentliche Rolle spielen (Krampen
2013, Husmann 2004, 2007, 2008),
Vorbemerkung
Über das Phänomen der so genannten „nervösen Erschöpfung“ und ihre
Behandlung wird schon lange vielschichtig diskutiert (Martynkewicz
20131). In den letzten Jahren hat diese Debatte, die erst seit etwa 40 Jahren um den Begriff „Burnout“ kreist,
an Dynamik gewonnen (Burisch
2014). Das wurzelt nicht nur in einem
scheinbar zunehmenden Erschöpfungsgefühl vieler Menschen oder
der Zunahme von Krankheitstagen
aufgrund psychischer Problematiken
(BPTK Hrsg. 2012, Jachertz 2013),
sondern ebenfalls in der Eigendynamik von Medienberichterstattung, vor
1
s. Rezension in dieser Ausgabe der Entspannungsverfahren
97
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
sondern auch aufgrund der gesellschaftlichen, vor allem gesundheitspolitischen Relevanz des Themas
und seiner inneren Verwandtschaft
zur Problematik von ungesunder
Stressbelastung (DG-E 2011). Ausgehend davon wurde 2013 eine „Arbeitsgruppe Burnout“ ins Leben gerufen (Husmann 2013), um die einschlägige neuere Literatur zu sichten
und daraus eine Praxis-Empfehlung/Orientierungshilfe in Bezug auf
Grundzüge der Burnout-Diagnostik
und -Behandlung/Prävention zu erstellen2 (am Rande sei dazu auf
die entsprechende niederländische
Burnout-Richtlinie verwiesen, Burisch
2014, 18ff).
on mit ihren PatientInnen bzw. KlientInnen. In diesem Zusammenhang
sei die generelle Gefahr zumindest
erwähnt, die solchen schematischen
Darstellungen anhaftet: Sie können
zu einer Verwechslung von Landkarten und realen Landschaften beitragen, die sie abbilden, d.h. in diesem
Fall zwischen klinischer Prozessstruktur und den konkreten Menschen, die vom Erschöpfungssyndrom betroffen sind. Davor sei ausdrücklich gewarnt.
Ausgangspunkt dieser Praxis-Empfehlung und Orientierungshilfe ist das
Leitsymptom der anhaltenden Erschöpfung von i.d.R. mindestens
sechs Monaten Dauer, welches öfter
in Kombination mit Reizbarkeit (sog.
„reizbare Schwäche“, „Überspanntheit“) auftritt; es sollten nach Möglichkeit zwar schon frühzeitiger entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um einer Chronifizierung
vorzubeugen (z.B. Erlernen eines
systematischen Entspannungsverfahrens), spätestens dann bedarf es
aber einer sorgfältigen (differential-)
diagnostischen Abklärung (Burisch
2014, Kozczak et al. 2010). Weiterhin
sollte für die Burnout-Diagnose gesichert sein, dass die Erschöpfungsproblematik haupt- und ursächlich auf
chronischen, insbesondere tätigkeitsbezogenen Stressoren in Kombination mit individuellen stressverstärkenden Risikofaktoren und Konfliktmustern beruht (wobei „Tätigkeit“ hier
nicht nur mit Lohnarbeit gleichzuset-
Wir hoffen bei der Erstellung eine angemessene Balance zwischen der
Forderung nach fachlicher Genauigkeit und z.B. der Offenheit für die
Bandbreite wirksamer psychotherapeutischer Verfahren gefunden zu
haben, die oftmals im „blinden Fleck“
des evidenzbasierten Forschungsfokus untergehen bzw. durch spezifische gesundheitspolitische Interessen ausgeblendet werden, obwohl ihre Effektivität international wenig bestritten wird.
Weiterhin möchten wir einleitend
unserer Überzeugung Ausdruck verleihen, dass eine Praxis-Empfehlung/Orientierungshilfe alleine weder
Diagnose noch Behandlung/Prävention von Burnout zu verbessern vermag; das tun die verantwortlich handelnden klinisch Tätigen in Kooperati2
für kritische Hinweise danken wir auch Prof. Dr. Matthias Burisch, Moorrege.
98
Praxis-Empfehlungen zur Diagnose, Behandlung und Prävention bei Burnout
zen ist). Gleichzeitig sind andere pathogene Prozesse z.B. Stoffwechselerkrankungen
oder
depressive
Störungen aktiv auszuschließen, um
die Diagnose stellen zu können (Husmann 2012). Evaluierte BurnoutTests und – wenn machbar – die Untersuchung von Biomarkern alleine
reichen zur Diagnose-Stellung zwar
nicht hin, sie unterstützen und erhärten sie allerdings.
setzende Maßnahmen sinnvoll und
zweckmäßig, aber immer in Kombination mit solchen, die auf der institutionellen Ebene in salutogener Weise
greifen
(Bundesgesundheitsblatt
55/2012, Korczak et al. 2012). Das gilt
gleichermaßen für Entspannungsund achtsamkeitsbasierte Verfahren,
deren fachgerechte Anwendung3 unverzichtbare Elemente der BurnoutBehandlung und -Prävention bilden;
allerdings würde auch ihre Wirkung
zumindest teilweise verpuffen, wenn
sie nicht durch entsprechende Interventionen auf den institutionellen
Ebenen usw. ergänzt werden.
Des Weiteren wird Burnout in dieser
Praxis-Empfehlung als ein „Risikozustand“ angesehen, aus dem heraus
sich ohne fachkundige Behandlung
mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit weitere, somatische, vor allem
aber auch weitere psychische Störungen und Krankheiten entwickeln können (DGPPN 2012); insofern sind die
Empfehlungen zur Burnout-Behandlung gleichbedeutend mit Empfehlungen zur Prävention weiterer Störungen wie etwa depressiven und somatoformen Störungen oder Neurasthenien.
Abschließend sei noch kritisch auf
den Umstand hingewiesen, dass bisher in aller Regel der überwiegende
Teil der Kosten für die Burnout-Diagnostik und -Behandlung/-Prävention
zu Lasten der Kranken- und Rentenversicherung gehen. Hier ist für die
Zukunft zu fordern, Unternehmen
usw. entsprechend dem ggw. Kenntnisstand über die auslösenden Bedingungen für Burnout bzw. nach
durchgeführter Gefahrenanalyse hinsichtlich psychischer Belastungen
angemessen an diesen Kosten zu
beteiligen und sie auch hinsichtlich
Burnout-Prophylaxe gesetzlich sowie
politisch adäquat in die Pflicht zu
nehmen (Bühring 2013, Gute Arbeit
2/2013).
Für die Burnout-Behandlung/-Prävention stehen zunächst vitalisierende
und regenerierende Interventionen im
Vordergrund, mittelfristig sind aber
auch solche Module unverzichtbar,
die die relevante tätigkeitsbezogene
Stresskompetenz erweitern usw. Dazu sind evaluierte, am Individuum an-
3
vgl. die Richt- und Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren zu Autogenem Training, Progressiver Relaxation, klinischer Hypnose, Yoga und Multimodaler Stresskompetenz auf www.dg-e.de > Über die DG-E > Regularien
99
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
I. Praxis-Empfehlung/Orientierungshilfe zur Diagnostik von Burnout
1
Leitsymptom „anhaltende Erschöpfung“
(i.d.R. 6 Mo., evtl. gepaart mit „reizbarer Schwäche“)
2
Anamnese aus biopsychosozialer Perspektive
Exploration
der Gesamtsymptomatik
besonders der tätigkeitsbezogenen Stressoren,
der individuell stressverstärkenden Risikofaktoren sowie der salutogenen Ressourcen aber
auch anderer Belastungen und Ressourcen in
den sonstigen Lebensumständen
der psychodynamischen bzw. lerntheoretischen
Hintergründe
körperliche und psychologisch-psychotherapeutische
Untersuchung ( evtl. delegiert)
Abklärung/Ausschluss anderer 3
psychischer und psychosomatischer Diagnosen (ggf. mit
Test-Diagnostik usw. evtl. konsiliarische Untersuchung)
4
Abklärung/Ausschluss
somatischer inklusive psychiatrischer und neurologischer Diagnosen
(mit apparativen und LaborUntersuchungen sowie ggf. Test- und
neuropsychologischer Diagnostik usw.
evtl. konsiliarische Untersuchung)
5
Sukzessiver Prozess der (körperlich-seelischen) Erschöpfung steht im Mittelpunkt und bewirkt Leistungsminderung bzw. Effizienzverlust sowie Motivationseinbußen und beruht haupt-/ursächlich
auf chronischen, insbesondere tätgkeitsbezogenen Stressoren (Lohnarbeit, Haushalt, Erwerbslosigkeit o.Ä.)
in Wechselwirkung mit individuell stressverstärkenden Risikofaktoren/intrapsychischen Konflikten
Andere mit Burnout assoziierte Symptome wie u.U. von Zynismus überdeckte emotionale Distanz zu sich
selbst und anderen (Entfremdungserleben, sog. Depersonalisation), reduziertes Selbstwirksamkeitserleben, verminderte Erfüllung usw. lassen sich zu Alexithymie, „gelernter Hilflosigkeit“, depressiver Psychodynamik usw. abgrenzen.
Evaluierte Burnout-Fragebögen wie z.B. MBI, TM, OLBI, CBI, HBI, BOSS oder AVEM geben Hinweise.
Biomarker können weitere Hinweise geben (z.B. Exploration der Tätigkeit des vegetativen Nervensystems
über Herzratenvariabilität und elektrodermale Aktivität, evtl. auch Bestimmung von Cortisol im Speichel
oder Noradrenalin und Serotonin im Urin).
Risikozustand Burnout
6
II. Burnout-Behandlung und Prävention
von sich aus dem „Risikozustand Burnout“ u.U. ergebender Erkrankungen (z.B. Neurasthenie, depressive Störungen, Angst- und Panikstörungen, somatoforme Störung, Substanzmissbrauch)
Teil II: Behandlung und Prävention
100
Praxis-Empfehlungen zur Diagnose, Behandlung und Prävention bei Burnout
II. Praxis-Empfehlung/Orientierungshilfe zur Behandlung und Prävention bei
Burnout
Risikozustand Burnout
Teil I: Diagnostik
6
7
Burnout-Behandlung und Prävention
von sich aus dem „Risikozustand Burnout“ u.U. ergebender Erkrankungen (z.B. Neurasthenie, depressive Störungen, Angst- und Panikstörungen, somatoforme Störung, Substanzmissbrauch)
Meta-Strategie: (evaluierte) Intervention zur Vitalisierung und Regeneration sowie zum Ausbau der tätigkeitsbezogenen Stresskompetenz in Kombination mit entsprechend sinnvollen und notwendigen verhältnispräventiven (institutionellen) Maßnahmen
Auf der individuellen Ebene kommen Psychoedukation, Seminare/Trainings und Beratung/Coaching mittels
psychodynamischer, verhaltenstherapeutischer, humanistischer sowie körperorientierter Verfahren aber
auch Selbsthilfegruppen in Frage; Setting und Frequenz richten sich nach individuellen Notwendigkeiten
und Gegebenheiten.
Bei chronifizierten Verläufen kann eine Reha-Maßnahme (i.S.v. stationärem Intensivintervall) sinnvoll sein.
Zeigen sich im Verlauf krankheitswertige psychische Symptome ist Psychotherapie indiziert.
Module
Beratung/Coaching
8
pers. Muster
erkennen, verstehen,
„durcharbeiten“ und verändern
9
zwecks realistischer Krankheitsmodell- und
Gesundungsmodellvorstellungen
Entlastung
Einstellungsänderung (inkl.
Akzeptanz) / Erlernen von
(Handlungs-)
Alternativen
Psychoedukation
Erholung/
Selbstfürsorge
Institutionelle Maßnahmen 11
Achtung: Es geht nicht lediglich um Problemlösungstechniken o.Ä., sondern um eine nachhaltige Veränderung der persönlichen Haltung zu sich selbst und zur
Arbeit sowie um den Ausbau von Selbstverantwortung.
Seminare/Trainings
10
systematische Entspannungsverfahren (AT, PR,
funktionelle Entspannung, syst. Atementspng.)
systematische achtsamkeitsbasierte Verfahren (z.B.
Yoga, Taijiquan/Qi Gong, Meditation)
Stressbewältigung (z.B. MMSK, MBSR, HEDE oder
Stressbewältigung nach Kaluza)
Biofeedback
weitere Programme (z.B. Genusstraining, „systematische Selbstbeobachtung und Reflexion des Gesundheitsverhaltens“)
101
(Team-)Supervison
betriebliche Fortbildungen (z.B. Kommu,
nikation, Konfliktbewältigung oder Zeitmanagement)
Schulung von Vorgesetzten (z.B. in gesundheitsförderlichem Führungsstil)
Kooperation von Geschäftsleitung mit betriebspsychologischen / betriebsärztlichen Diensten
Betriebsbeauftragter für psychische Gesundheit
externes Gesundheitsscreening
Management anonymisierter Mitarbeiterbeschwerden und Überlastungsmeldungen
Selbsthilfegruppen
arbeitsrechtliche und/oder sozialarbeiterische Unterstützung
Entspannungsverfahren 2014 – Ausgabe 31
Literatur
Quellen (zentrale Quellen in fett)
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