ABENDMEDITATION IN DER FASTENZEIT: ELEMENT „FEUER“

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ABENDMEDITATION IN DER FASTENZEIT: ELEMENT „FEUER“
ABENDMEDITATION IN DER FASTENZEIT: ELEMENT „FEUER“
MEDITATIVE MUSIK wird über CD-Player EINGESPIELT
Liebe Schwestern und Brüder,
ganz herzlich begrüße ich Euch zu diesem Meditationsgottesdienst in
der Fastenzeit.
Es ist sowohl für Euch – wie auch für mich – eine neue Form, um die
Fastenzeit mit Impulsen zu gestalten.
Das Wort „MEDITATION“ bedeutet ursprünglich: „wandern, abschreiten,
etwas abmessen wollen – also: umschreiten, umkreisen, um es besser
kennen lernen zu können.
„Meditation ist also ein Kreisen um einen Mittelpunkt, ein Zentrum, das
man mit diesem Umschreiten langsam erfassen möchte.
Meditieren soll also helfen, die Dinge tiefer zu erkennen und zu erfassen,
damit sie dem Leben besser dienen können.
Dazu sind wir heute eingeladen.
Wir tun dies ganz bewusst in der Kirche, im Haus Gottes.
Was wir betrachten, was wir meditieren, soll im Zusammenhang mit Gott
stehen. Denn in ihm sind wir, leben wir und bewegen wir uns – sagt der
Heilige Paulus.
So beginnen wir: Im Namen des Vaters und…
Wir bitten nun zu Beginn um Gottes Geist. Er soll uns tiefer sehen,
erkennen und erfassen lassen, was wir meditieren.
LIED:
GL Nr.: 241, 1+2+3
Mittelpunkt unserer insgesamt vier Meditationsabende sollen in dieser
Fastenzeit die so genannten „4 Elemente“: Feuer, Wasser, Luft, und
Erde sein, die man in der klassischen Antike für die Grundlagen des
Lebens hielt und aus denen sich – nach damaliger Anschauung – die
Welt so zu sagen „zusammensetzte“.
Am heutigen Abend „umkreisen“ wir daher das Lebenselement „FEUER“.
Hier in der Kirche begegnet uns das Element „Feuer“ bei jedem
Gottesdienst.
Es begegnet uns in den brennenden Kerzen!
Sie sind uns schon so vertraut, dass wir sie meistens gar nicht mehr
richtig wahrnehmen.
Kerzen sind in unserer Kirche kein Schmuck, kein schmückendes
Beiwerk – wie eine Art „Tischdekoration“.
Kerzen sind in der katholischen Kirche Ausdruck dessen, was wir ganz
zentral mit unserem Glauben verbinden. Darum steht auch heute die
Osterkerze ganz zentral in der Mitte.
Noch ist sie wie tot.
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Sie brennt nicht.
Genau das aber ist ein besonderes Merkmal des Feuers.
Es erweckt Totes zum Leben.
► KERZE ENTZÜNDEN
Das kalte tote Wachs verwandelt sich im Feuer zum Lichtspender.
Oder wie dieser Holzspan.
Er ist leblos, tot – wie dieses dünne Papier.
► Papier anzünden – ebenso den Holzspan.
Im Feuer aber wird dieses Papier geradezu lebendig:
Das Stück Holz verbrennt ebenso. Es kann nur länger brennen.
Aus toten Gegenständen wird aber Lebendiges.
Darum stehen immer Kerzen auf dem Altar.
► Die zwei Altarkerzen anzünden.
Sie sind kein Zierrat, sondern Symbole für Tod und Auferstehung.
Sie stellen dar, was wir Christen glauben:
Aus Tod und Auferstehung Jesu wird Licht und Wärme für unser Leben!
Doch das Eigentliche, das, was aus der toten Materie Licht und Wärme
ermöglicht, ist ein bestimmter Vorgang. Das Feuer „verzehrt“ das Wachs,
das Papier, das Holz.“ Diese Dinge geben sich so zu sagen hin.
Dadurch entsteht Licht.
Dadurch wird es warm.
Dadurch geschieht so etwas wie „Tod und Auferstehung“.
Durch „HINGABE“ wird es hell und warm.
Durch Hingabe verwandelt sich etwas für uns in Licht und Wärme.
Genau das ist es auch, was wir an Jesus verehren.
Das ist es, was wir an Jesus lieben.
Das ist es, warum wir für Jesus so dankbar sind.
Seine Liebe, die in seiner Hingabe deutlich wird, schenkt unserem
Herzen Licht und Wärme, Freude, Trost und Dankbarkeit.
LIED:
GL-Nr.:
956, 1+2+3
Feuer, dieses Element macht hell
dieses Element gibt Licht
dieses Element setzt Wärme Frei
dieses Element verwandelt.
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Feuer ist Verwandlung durch Hingabe.
Das ist etwas Wunderbares und Wunderschönes.
Feuer fasziniert uns!
Es fasziniert uns wegen dieses ganz natürlichen Vorgangs der
Wandlung. Es zeigt uns: Das macht nicht nur dunkle Räume hell.
Das macht unser Leben hell: „HINGABE.“
Darum wollen wir uns auch dieser Faszination einmal richtig ganze
5 Minuten aussetzen.
Meditation bedeutet ja, dass man sich Zeit nimmt, um etwas zu
umkreisen, langsam zu ihm vor zu dringen.
Wir werden daher den Raum ziemlich abdunkeln, um das Feuer auf uns
wirken zu lassen.
►
Raum abdunkeln – dimmen -
Doch zuvor hören wir in das Dunkel hinein Jesu Worte:
Aus dem Lukasevangelium:
(Lk 12, 49)
In jener Zeit – und das ist Heute –
sprach Jesus:
Feuer kam ich zu werfen auf die Erde,
und was will ich, wenn nicht, dass es schon angezündet wäre.
Eine Taufe habe ich getauft zu werden,
und wie bin ich bedrängt,
bis sie vollendet wird.
Feuer erhellt und wärmt unser Leben.
Aber es braucht dazu auch Energie.
Es braucht die Hingabe.
Feuer verzehrt.
Ohne Hingabe kein wirkliches Licht.
Ohne Hingabe keine wirkliche Liebe, kein wirkliches Lebensfeuer.
Jesus gab sich hin. Und dadurch wurde er zum „Licht der Welt“.
So vollendete Jesus mit seiner Hingabe das erste Wort Gottes in der
Bibel: „ES WERDE LICHT!“
►
FEUER ENTZÜNDEN
Wir wollen daher das natürliche Feuer in den folgenden 5 Minuten der
Stille mit unseren Gedanken umkreisen, meditieren:
►
Wo wurde mein Leben hell und warm,
weil sich jemand ein wenig oder sogar sehr viel verzehrte?
3
►
Wo möchte ich Licht und Wärme bringen,
auch wenn ich dafür von meinem Leben hingeben muss?
Nach 5 Minuten:
Feuer wünscht sich Jesus.
Und er weiß, dass dieses Feuer sein Leben verzehrt.
Aber damit bringt er unendlich viel Licht in die Welt.
Ein Licht, das bis heute leuchtet.
Aber es ist kein Feuer, das ihn verbrennt.
Es ist das Feuer, das ihn verwandelt – ihn und die ganze Welt.
Denn er ist der Sohn des Gottes, der im brennenden Dornbusch
erschien, von dem es heißt:
„Er brannte, aber er verbrannte nicht.“ (Ex 3, 3ff)
Gott brennt nicht äußerlich.
Gott brennt im Herzen vor Liebe.
Andauernd gibt ER sich für uns hin in den Worten:
ICH BIN FÜR EUCH DA!
Fürchtet Euch nicht!
So wurde es hell im Herzen aller, die ihm glaubten,
die auf ihn vertrauten.
►
Licht im Mittelschiff wieder heller
►
Lied: GL-Nr.:
956, 5+6
Das äußere Feuer, das wir hier sehen, soll uns zum inneren Feuer
unseres Herzens führen.
Durch das Zeichen hindurch sollen wir erkennen:
Das Feuer meint uns.
Darum wollen wir beten:
Guter Gott
Du bist das Feuer der Liebe.
Du verzehrst Dich ganz für uns.
Du brennst vor lauter Liebe.
Keinen von uns wirst Du jemals verlassen,
obwohl wir uns oft von Dir wenden.
Wir leben von Deiner Liebe, die sich für uns verzehrt.
Gott, wir danken Dir!
Wir bitten Dich:
Höre nicht auf vor Liebe zu brennen,
sonst sind wir für immer im Dunkel unserer Lieblosigkeit.
Schenke uns die höchste Form der Liebe:
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die Vergebung unserer Schuld.
Fang neu mit uns an, die wir oft Schluss machen.
Gib uns die Liebe, die sich hingeben kann,
damit auch wir loderndes Feuer werden,
das die Welt erleuchtet und wärmt.
Herr, erhöre unser Gebet. AMEN.
►
LIED:
GL-Nr.:
558, 4+5
FÜRBITTEN:
Guter Gott,
wir bitten Dich in dieser Abendstunde:
Für alle, die ohne Hingabe Licht sein wollen
Für alle, die ohne Liebe schenken.
Für alle, die nicht leuchten, weil sie sich bewahren wollen.
Für alle, die im Dunkeln sitzen, weil sie wenig Liebe empfangen.
Für alle, die darauf warten, dass jemand etwas für sie übrig hat.
Für alle, die dankbar sind, weil ihnen gegeben und vergeben wurde.
Für alle, die Freude daran haben, andere glücklich zu machen.
Für alle, die darum viel von sich geben
Für alle, die das können, weil sie Gott vertrauen.
Für alle, die geben, ohne dass man es ihnen dankt.
Für alle, die dennoch nicht aufhören, sich zu verschenken.
Für alle, die wissen, dass Gott es ihnen lohnen wird.
Herr entzünde in uns das Feuer Deiner Liebe!
Und das Angesicht der Erde wird neu.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herr. Amen.
So fassen wir alles zusammen in dem Gebet,
das Jesus uns gelehrt hat:
VATER UNSER…
SEGEN
LIED:
GL 568, 3+4 (Melodie von 960)
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