unterrichtsentwürfe

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unterrichtsentwürfe
UNTERRICHTSENTWÜRFE
DEUTSCH MEDIZIN
B2·C1
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1. Auflage 2014
© 2014 by telc gGmbH, Frankfurt am Main
Printed in Germany
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DEUTSCH MEDIZIN
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Inhalt
1 Einleitung________________________________________________________________________ 1
2 Unterrichtsentwurf, Beispiel 1________________________________________________________ 2
3 Unterrichtsentwurf, Beispiel 2 _______________________________________________________ 12
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4 Unterrichtsentwurf, Beispiel 3________________________________________________________ 20
Einleitung
Die Prüfung telc Deutsch B2·C1 Medizin ist eine skalierte Sprachprüfung, die Sprachkompetenz von
Prüfungsteilnehmenden in enger Anlehnung an den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen
für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen (GER) über zwei Kompetenzstufen hinweg erfasst und misst.
Prüfungsteilnehmende erhalten nach erfolgreich abgelegter Prüfung auf diese Weise eine Aussage über
ihr erreichtes Sprachkompetenzniveau.
Der Lehrgang Zertifizierter Dozent (m/w): Deutsch für medizinische Fachkräfte ist ein Kursangebot der
telc gGmbH und richtet sich an Deutsch-Kursleiterinnen und -Kursleiter ohne fundierte Kenntnisse
und Erfahrungen in diesen konkreten Berufsfeldern. Die Deutsch-Dozentinnen und -Dozenten erhalten
die Möglichkeit, sich an die typischen Handlungsfelder in den Bereichen Pflege und Medizin und
deren sprachlich-kommunikativen Gestaltungsvarianten heranzutasten. Ihre aus dem europäischen
und außereuropäischen Ausland kommenden Kursteilnehmenden aus Medizin und Pflege können sie
somit optimal auf den Berufsalltag in deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sprachlichkommunikativ vorbereiten.
Die hier in diesem Heft aufgenommenen Unterrichtsentwürfe sind Beispiele von Praxisaufgaben, die
Bestandteil des Lehrgangs Zertifizierter Dozent (m/w): Deutsch für medizinische Fachkräfte sind. Für die
Bearbeitung der Praxisaufgabe soll das Gelernte angewendet werden. Die Aufgabe besteht aus der Konzeption einer didaktischen Unterrichtseinheit sowie einem Reflexionsbericht. In der didaktischen Konzeption entwerfen die Deutsch-Dozentinnen und -Dozenten eine Unterrichtseinheit zu einem selbst gewählten Unterrichtsthema mit Beschreibung von Zielgruppe, Lernzielen und Aufbau. Im Reflexionsbericht
dokumentieren und reflektieren die Deutsch-Kursleiterinnen und -Kursleiter den Verlauf der Konzeption
am Beispiel einer gehaltenen Unterrichtsstunde.
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 1
Praxisaufgabe zum Lehrgang
Zertifizierter Dozent: Deutsch für medizinische Fachkräfte
Tatjana Zinkhan
Inhalt
Einführung
Beschreibung des Kurses Deutsch für medizinische Fachkräfte
• Zielgruppe
• Ziel des Kurses
• Teilnehmerzahl
• Lernziele
• Inhalte des Unterrichts
• Lehrbuch und Materialien
• Methoden -Feinplanung des Unterrichts (Tabellenform)
• Die weiteren Unterrichtseinheiten (mögliche Weiterarbeit)
Einführung
Zielgruppe
Internationale Ärzte und Pflegekräfte, die in Deutschland als Arzt oder Pflegekraft arbeiten oder es in Zukunft tun
möchten und werden, sind die Zielgruppe dieses Trainings. Die meisten Teilnehmer dieses Kurses gehören zu der
jüngeren Generation (eine Altersgruppe zwischen 23-30 Jahre alt) der Mediziner/Pflegekräfte und möchten aktiv
in ihr Berufsleben in Deutschland einsteigen, und die Fachkenntnisse, die sie in den Heimatländern erworben
haben, hierzulande anwenden. Außerdem sind sie hochmotiviert, ihre sprachlichen Fähigkeiten, die sie im Ausland
erworben haben, auszubauen.
Damit die Arbeit in der Gruppe möglichst homogen verläuft und damit die Ziele des Unterrichts erreicht werden,
wird vor dem Start des Trainings ein Einstufungstest durchgeführt. Somit wird festgestellt, welche allgemeinen
Deutsch- und Fachsprachenkenntnisse die Teilnehmer des Kurses mitbringen. In dem Sprachkurs, für den die
vorbereitete Unterrichtseinheit vorgestellt wird, orientiere ich mich an der Stufe A2 des GER. Der Kurs eignet sich
sowohl für Ärzte als auch für Pflegekräfte, die in einer gemeinsamen Gruppe lernen können, da wir uns auf dem
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Beschreibung des Kurses Deutsch für medizinische Fachkräfte
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Zu Semesteranfang ist ein Kurs Deutsch für medizinische Fachkräfte geplant. Da solche Kurse bisher noch nicht
an dieser Institution angeboten wurden, entwerfe ich in dieser Praxisaufgabe die ersten Unterrichtseinheiten in
dem geplanten Kurs. Die Nachfrage nach den Kursen ist sehr hoch und, so wie die Anmeldungsliste zeigt, bildet
sich eine multikulturelle Gruppe. Somit kann das Thema „Interkulturelle Kommunikation“ auch im Konzept des
Unterrichtes als ein wichtiges Thema angesehen und in den Deutschunterricht eingebettet werden.
Niveau A2 mit den wichtigsten Situationen im Klinikalltag, die für die beiden Berufsgruppen von Nutzen sein
können, beschäftigen.
Ziel des Kurses
Nach 100 Unterrichtseinheiten sollen die Teilnehmer des Kurses das Niveau B1 nach GER erreichen und gut auf
die adäquate sprachliche Bewältigung der wichtigsten Situationen im Klinikalltag vorbereitet sind. Nach der
Beendigung dieses Sprachkurses kann eine Differenzierung der Teilnehmer nach ihren Ausbildungsgraden
stattfinden, die für die weiteren Schritte von Bedeutung sein kann. Da Ärzte ein anderes Aufgabenfeld als
Pflegekräfte im Klinikalltag haben, ist es sehr wichtig, dass das weitere Lernen ab dem Niveau B1 differenziert
verläuft. Dafür sind die geplanten Sprachkurse Deutsch für Pflegekräfte (Ziel B2) und Deutsch für Ärzte (Ziel
B2-Cl), geeignet. Diese Kurse werden extra für die jeweiligen Berufsgruppen ab dem Niveau B1 nach GER
zugeschnitten. In diesen Kursen werden die Teilnehmer gezielt auf die Prüfungen telc Deutsch B2·C1 Medizin und
telc Deutsch B1·B2 Pflege vorbereitet.
Teilnehmerzahl
Damit die Arbeit in der Gruppe effizient verläuft, haben wir uns auf maximale Teilnehmerzahl von 15
Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer festgelegt.
Inhalte
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Gesundheitswesen in Deutschland
Kulturelle Unterschiede
Struktur der Pflege in deutschen Krankenhäusern (Pflegehierarchie, Fachausbildungen)
Medizinisches Grundvokabular (Anatomie, Materialien im Krankenhaus, Abkürzungen, Stationen)
Körper und Beschwerden
Dokumentieren
Aufnahme- und Anamnesegespräch
Visite und Übergabe
Medikamente
Telefonieren
Wunddokumentation am Computer
Lernziele
In dem Kurs sollen die medizinischen Fachkräfte den typischen schriftlichen und mündlichen Ausdruck für
typische berufliche Situationen trainieren. Die internationalen Pflegekräfte und Ärzte sollen darin befähigt werden,
erfolgreich im Alltag des Krankenhauses kommunizieren.
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Beispiel 1 | Unterrichtsentwürfe
Der Schwerpunkt liegt auf der Kommunikation mit den Patienten in Form von Anamnesegesprächen und der
pflegerischen/ärztlichen Versorgung. Die Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten in Form von Visiten,
Diskussion von Problemen und Gesprächen mit Ärzten und Angehörigen wird praktisch geübt. Der Schwerpunkt
des Sprachtrainings liegt also auf den kommunikativen und grammatikalischen Fähigkeiten.
Lehrbuch und Materialien
•
Das Lehr- und Arbeitsbuch „Deutsch Im Krankenhaus – neu“ (ISBN: 978-3- 12-606 179-7) für den gesamten
Sprachkurs „Deutsch fur medizinische Fachkräfte“ wird als kurstragend eingesetzt. In 12 Lektionen werden
anhand des Arbeitsablaufs einer Station alle sprachlich relevanten Fertigkeiten vermittelt.
• Das Lehrwerk setzt auf Niveau A2 ein und gibt grammatische Schwerpunkte.
•Zur Erweiterung des Wortschatzes werden auch die Lernwortkarten „Grundwortschatz Medizin“ (ISBN
978-3-89556-057-6) eingesetzt.
• Flipchart, bunte Stifte, CD-Player, CD zum Kursbuch
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 1
Methoden
Interaktiver, handlungsorientierter und kommunikativer Präsenzunterricht.
Am Anfang der ersten Unterrichtseinheit wird den Teilnehmern ein allgemeiner Einstufungstest zum Testen der
eigenen Deutschkenntnisse und zur Ermittlung des allgemeinen Niveaus der Gruppe gegeben (Quelle: Hueber
Verlag/Einstufungstest A2/Schritte plus 3 und http://www.hueber.de/seite/lehren_einstufungstest_
sri?menu=16639). Das Sprachniveau der Teilnehmer kann somit eingeschätzt werden.
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Mit diesem Test werden die Kenntnisse der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer ohne großen Aufwand in das
Kurssystem eingestuft. Der Einstufungstest besteht aus insgesamt 150 Multiple-Choice-Aufgaben. Zur schnellen
Korrektur eignen sich die Korrekturschablonen. Damit werden die Stärken und die Schwächen der Teilnehmer
festgestellt und das tatsächliche Niveau ermittelt. Somit kann der Kursleiter im Verlauf des Kurses die bestimmten grammatischen „Schwachpunkte“ der Teilnehmer im Auge behalten und dementsprechend bearbeiten, so
dass die kontinuierliche Progression in den grammatischen Strukturen anhand der weiteren Zwischentests zu
beobachten ist. Den Teilnehmern, deren Sprachkenntnisse nach den Ergebnissen des Einstufungstests deutlich
unter dem GER-Niveau A2 liegen, wird empfohlen, den Kurs zu wechseln, damit keine große Diskrepanz in der
Gruppe entsteht und die Lernziele des Kurses verfolgt werden können.
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Wortschatz,
Erwartungen
und Wünsche im
Arbeitsalltag definieren
Anknüpfung an die
mündliche Prüfung A2
– Teil 2
W-Fragen wiederholen
Kennenlernen/
Positive
Lernatmosphäre
schaffen
Lernziele
Teilnehmer erhalten
einen Bogen mit der
Überschrift: Sie sollen
sich anhand der Stichpunkte auf dem Fragebogen
W-Fragen zu der Person, zum Berufsfeld
Medizin, zur Berufserfahrung des Gesprächspartners stellen
S. 6 Übung 1, „Deutsch
im Krankenhaus“ (LB),
„Der erste Arbeitstag“, TN erweitern die
Hauptbegriffe, KL sammelt sie am Flipchart
und erweitert das Thema durch die weiteren
Wörter
Selbstreflexion, Vorbereitung auf das mündliche Vortragen und
Fragestellung
Vortragen im Team, Beantworten der Fragen
Brainstorming zu
den Hauptbegriffen
„Positive Erwartungen“
vs. „Negative
Erwartungen“
Vollständige Sätze
anhand der Stichpunkte bilden
Wortschatzerweiterung, Reflexion
eigener Person
als medizinische
Fachkraft
Kontaktaufnahme
durch Fragestellung
Lerneraktivitäten/
Lehreraktivitaten
Unterrichtsphasen
Lerninhalte
Feinplanung des Unterrichts UE je 45 Min.
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Plenum
Arbeitskreis
Partnerarbeit
Einzelarbeit
Sozialform
Flipchart mit roten und
blauen Ovalen, in denen die
Hauptbegriffe stehen
(Fragebogen)
(Bogen N1 im Anhang)
Die TN sollen darauf
hingewiesen werden,
dass ein extra Vokabular
Heft für das weitere
Lernen im Kurs sehr
wichtig ist.
Steigerung der Aktivität in der Gruppe von
der Einzelarbeit, über
die Partnerarbeit und
anschließend im Arbeitskreis werden die
Partner sich der Gruppe
vorstellen. Die TN aus
dem Kreis können zusätzliche W-Fragen an
die vorgestellte Person
stellen.
A4-Blätter mit Überschrift
„Hallo, wer bist du?“
Methodische
Hinweise
Materialien/
Medien
10 Min.
10 Min.
Zeit
Beispiel 1 | Unterrichtsentwürfe
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Hörtext mit
Hörverstehen,
Klärung der
neuen Begriffe
– Wortschatzerweiterung
Selektives
Hörverstehen –
Vorstellung bei den
Kollegen
Unterrichtsphasen
Die fehlenden Wörter in
den Hierarchiepyramiden ergänzen.
Die weiteren Berufe auf
der Station benennen.
Einüben und Wiederholen
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Gespräche verstehen
und die Aussagen den
Gesprächspartnern
zuordnen.
Die Hierarchie im
Krankenhaus in
Deutschland.
Struktur in deutschen Krankenhäusern.
Berufsbezeichnungen auf den
Stationen im Krankenhaus.
Kulturelle
Unterschiede
Definition der
Kultur
Lerninhalte
Was ist Fremdheit im
Berufsalltag?
Vergleich der
Hierarchien zwischen
den Ländern.
Was ist die fremde
Kultur?
Lernziele
Übung 3b – Lesen des
Hörtextes
Übung 4a – weiteres
Hören der Unterhaltung
auf der Station
Der Hörtext wird
mehrmals, ggf. mit
Pausen, hintereinander
gespielt
S.7, Übung 3a, LB
Einzelarbeit
Die neuen
Begriffe an der
Tafel festhalten
Arbeit im
Plenum
Kleiner Vortrag
S. 7, Übung 2, LB
TN sollen die Pyramiden aus der Aufgabe
2a in Ihr Vokabelfeft
übertragen
Sozialform
Lerneraktivitäten/
Lehreraktivitaten
KL kann bei der
Kontrolle im Plenum
folgende Hinweise
geben: Bei den Wörtern
mit einem Artikel
handelt es sich um die
Nomen und Nomen
werden im Deutschen
immer groß geschrieben
Die neuen Wörter sollen
von den TN in eigene
Vokabular Hefte mit der
Übersetzung in eigene
Sprache eintragen
werden.
Tafel
CD zum Lehrbuch, CDPlayer, Tafel
Das Thema
„Interkulturelle
Kompetenz“ soll nicht
ausführlich behandelt
werden, TN sollen nur
einen Einblick in das
Thema bekommen,
denn es wird im
Verlauf der weiteren
Unterrichteinheiten zum
Thema hin und wieder
zurückgekehrt und
anhand der Beispiele
vertieft.
Methodische
Hinweise
Flipchart
Materialien/
Medien
5 Min.
15 Min.
15 Min.
Zeit
6
Unterrichtsentwürfe | Beispiel 1
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Hörtext mit
Hörverstehen,
Klärung der
neuen Begriffe
– Wortschatzerweiterung
Vorbereitung auf das
Rollenspiel
S. 9; Ü. 7 a,b, LB
Dialog in Rollen
vorlesen
Die TN sollen die
Informationen aus den
Hörtexten ins Heft
in Form einer Tabelle
übertragen, Die neuen
Begriffe werden an der
Tafel festgehalten und
von dem KL erklärt.
S. 9, Ü. 6, LB,
Der KL fragt im Plenum
„Wie ist das bei Ihnen?“
Im Zusammenhang mit
„du“ und „Sie“ ist es
sehr wichtig, dass KL
immer wieder auf die
zwei unterschiedlichen
Verbformen
aufmerksam macht.
S. 8, Übung 5a.
Die Aussagen sollen
den Gesprächspartnern
aus den Abbildungen
zugeordnet werden und
in die Gesprächsblasen
geschrieben werden.
Fragen zum Hörtext
werden im Plenum
beantwortet und die
medizinischen Berufe
den Beteiligten im
Gespräch zugeordnet
Lerneraktivitäten/
Lehreraktivitaten
„Du“ oder „Sie“ Im
Alltag und auf dem
Arbeitsplatz den
Personen zuordnen,
Höflichkeitsformen
definieren
Sprachanwendung
Kommunikative
Fähigkeit üben
„Du“ oder „Sie“
Sprachverarbeitung.
Unterrichtsphasen
Berufsbezeichnungen
wiederholen
Lerninhalte
Selbstreflexion der eigenen Erfahrungen bei
der Kontaktaufnahme
im Arbeitsalltag
Sätze bilden, Aussagen
formulieren und
Gesprächpartnern
zuordnen
Mündlicher Ausdruck
Lernziele
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KL hält die
Unterschiede in
verschiedenen Ländern
an der Tafel fest
Tafel
CD-Player
Plenum
Plenum
Die Nomen sollen in
die Tabelle in Singularund Pluralformen
eingetragen werden.
Einbettung des Gelernten in eine natürliche
Sprachumwandlung
durch die Wiederholung,
Selbstreflexion und
schriftliche Übung.
Partnerarbeit
Methodische
Hinweise
Bei der Anschauung der
Fotos zum Hörtext soll
der KL die Aufmerksamkeit der TN auf die
übliche Begrüßungsoder Verabschiedungsform in Deutschland
(mit der Hand) lenken.
(Evl. gibt es in anderen
Kulturen andere Begrüßungsformen)
Materialien/
Medien
Arbeit im
Plenum
Sozialform
10 Min.
10 Min.
10 Min.
10 Min.
Zeit
Beispiel 1 | Unterrichtsentwürfe
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Aussagen im
Dialog ergänzen,
Dialoge spielen
Selektives
Hörverstehen
Unterrichtsphasen
Sprachverarbeitung,
Sprachanwendung
Sprachaufnahme
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Wortschatz Erweiterung
und Wiederholung
Wortschatz „Patientenzimmer“, Selektives
Hörverstehen
Anwendung,
Klärung der neuen
Begriffe – Wortschatzerweiterungen
Lerninhalte
Wortschatzerweiterung,
Redemittel
Lernziele
„Der erste Kontakt mit
dem Patienten“. KL
führt in die Situation
ein, indem die Aufmerksamkeit erneut auf die
Bilder in Aufgabe 10
lenkt. S.10, Ü.12
TN hören den Dialog.
Nach dem Hören werden die Aussagen in
dem Dialog durch die
fehlenden Begriffe
vervollständigt. Nach
der Besprechung im
Plenum spielen TN den
Dialog noch einmal in
PA mit verteilten Rollen.
TN hören den Dialog
zwei- bis dreimal und
machen die Übung 10.
TN ordnen die
neuen Begriffe den
Gegenständen auf den
Bildern zu.
KL führt in die Situation
ein. S.10, Ü. 9, LB
Lerneraktivitäten/
Lehreraktivitaten
CD-Player,
CD zum LB,
Tafel
CD-Player,
CD zum LB,
Tafel
Einzelarbeit
Materialien/
Medien
Einzelarbeit
Sozialform
Nach dem Rollenspiel
kann KL den TN
anbieten, weitere
Fragen zu der
gespielten Situation
zu stellen und die
Antworten im Heft
festzuhalten.
Nach der Kontrolle im
Plenum sammelt KL die
weiteren Begriffe zum
Thema und hält sie an
der Tafel fest.
KL erinnert daran,
dass Nomen immer mit
Artikel und Plural ins
Vokabularheft eingetragen und gelernt werden
sollen.
Methodische
Hinweise
15 Min.
10 Min.
Zeit
8
Unterrichtsentwürfe | Beispiel 1
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Strukturen erkennen
Wortschatzerweiterung,
Hörverstehen
Aussprache
Selektives
Leseverstehen
Lernziele
TN sollen
erkennen, dass
die Zahlen in
Zehnerschritten
von rechts nach
links gelesen
werden.
Zahlenbildung
Zahlen von
0 bis 100
Umlaute
Lerninhalte
Sprachanwendung
Sprachverarbeitung
Thema „Belegungsplä- Plenum
ne und Dienstplan“,
S. 11, Ü. 13, LB
Vor dem Hören der
Dialoge werden die
Zahlen von 0 bis 100
eingeführt. KL spielt die
Zahlen einmal vor und
TN lesen vor. KL lenkt
die Aufmerksamkeit
zuerst auf Unregelmäßigkeiten bei den
Zahlen. TN hören die
Gespräche und kreuzen
die gehörten Zahlen an.
Plenum
Sozialform
Sprachaufnahme
Lerneraktivitäten/
Lehreraktivitaten
KL verteilt Wortkarten
und liest die Wörter
vor, TN lesen leise mit.
Danach liest KL die
Wörter noch einmal
einzeln vor und legt
nach jedem Wort eine
Pause mit ein, damit
die TN nachsprechen
können.
Unterrichtsphasen
Sprachaufnahme,
Buchstabieren
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Karten zum Üben der
langen und kurzen Vokale/
Umlaute
Materialien/
Medien
KL erläutert das
Verfahren der
Zahlenbildung bei den
Zahlen 21 bis 99, indem
er an der Tafel Tipp aus
dem Buch notiert.
Zur Übung der der
langen und kurzen
Vokale/ Umlaute
bereitet KL Karten vor,
die mit Familiennamen,
der einen Umlaut
enthält: Möhler, Möller,
Mühler, Müller usw.
Die Namen werden
laut genannt und
die Aussprache
geübt. TN spielen die
Patienten, die sich mit
verschiedenen Namen
vorstellen. Die Namen
sollen von der Gruppe
buchstabiert werden.
Methodische
Hinweise
15 Min.
5 Min.
15 Min.
Zeit
Beispiel 1 | Unterrichtsentwürfe
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Wiederholung des
Gelernten
Wiederholung
KL benennt im
Rückblick die
einzelnen Themen der
Unterrichtsstunden,
setzt die Akzente
auf das Gelernte o.
Wiederholte, gibt den
Ausblick in die weiteren
Stunden, gibt die
Hausaufgaben auf.
Verarbeitung
Kurzer Ausblick
auf die Themen
des Unterrichts im
Durchlauf, Fragen
beantworten,
kurzer Ausblick
auf die folgenden
Stunde
Schlussphase
KL liest das Beispiel
laut vor und macht auf
die beiden Varianten,
die man bei den Telefonnummern verwendet
aufmerksam. TN lesen
die Telefonnummern
in EA und beachten
die beiden Varianten.
Danach lesen sie sich
gegenseitig die Telefonnummer zuerst
in Variante 1, dann in
Variante 2 vor.
Sprachanwendung
Telefonnummern
S. 11 im KB Ü. 14
TN hören die Sätze
mit Zahlen. Sätze mit
fehlenden Zahlen
ergänzen.
Lerneraktivitäten/
Lehreraktivitaten
Wortschatz
Sprachanwendung
Unterrichtsphasen
Sätze ergänzen
Lerninhalte
Detailliertes
Hörverstehen,
Wortschatz
Lernziele
Tafel
Einzelarbeit
Plenum
Partnerarbeit
CD-Player,
CD zum KB,
Tafel
Materialien/
Medien
Einzelarbeit
Sozialform
Zeit
Einbettung des
Gelernten.
Die Fragen, die TN im
Verlauf des Unterrichts
gesammelt haben,
werden beantwortet.
TN diktieren sich in
PA Telefonnummern
und vergleichen
anschließend ihre
Ergebnisse.
5 Min.
10 Min.
Bei der Besprechung
im Plenum schreibt KL
alle genannten Zahlen
10 Min.
an die Tafel und lässt sie
von TN laut vorlesen.
Methodische
Hinweise
10
Unterrichtsentwürfe | Beispiel 1
Die weiteren Unterrichtseinheiten (mögliche Weiterarbeit)
Im weiteren Lernprozess sollen die Lernenden anfangen, Strukturen zu analysieren, die sie in Form von Routinen
und festen Wendungen gelernt haben. Sie sollen ihre grammatische „Bauformen“ erkennen, die ihnen in ihrem
Berufsalltag behilflich sein werden, die Strukturen sicher beherrschen und zu produzieren. Die Lernenden sollen
gut über den geplanten Stundenverlauf informiert werden und das Unterrichtstempo soli dem Leistungsvermögen
der Gruppe angepasst werden. Es soll den Lernenden geholfen werden, die geeigneten Lernstrategien zu finden.
Für den Aufbau des rezeptiven medizinischen Wortschatzes ist es vor allem notwendig, dass die Lernenden viel
Deutsch lesen und hören, dass sie lernen, Bedeutungen zu erraten, Ratestrategien entwickeln und auf diese
Weise Wörter und Wortbedeutungen behalten. Dafür sind folgende Materialien geeignet und werden, zusätzlich zu
dem Lehr- und Arbeitsbuch „Deutsch im Krankenhaus“ im Unterricht eingesetzt: Lexikon - „Körper und Gesundheit“ -ISBN 2907-7533, „Lernwortkarten Grundwortschatz Medizin“ -ISBN - 978-3-89556-057-6, „Lernspiele
Pflege und Gesundheit“ -ISBN 978-3-808-56004-4.
Zu den geplanten Unterrichtseinheiten gehört auch die regelmäßige Evaluation der Lernergebnisse und die
Fehlertherapie, solche wie Hausaufgaben, Fragen, Übungen und schriftliche und mündliche Tests. Sie sollen
sowohl die Lernziele, beurteilten Fertigkeiten und Kenntnisse kontrollieren als auch Lehr- und Lernresultate
überprüfen.
Die weiteren Themen, die im Unterricht verstärkt
behandelt werden:
Folgende grammatische Phänomene werden
angesprochen und geübt:
•
•
•
•
•
•
•
•
Körper und Beschwerden
Messen und Dokumentieren
Aufnahme- und Anamnesegespräch
Visite und Übergabe
Medikamente
Telefonieren
Wunddokumentation am Computer
•
•
•
•
•
•
Verben mit Ergänzung – Personalpronomen im
Nominativ, Akkusativ und Dativ
Trennbare Verben, reflexive Verben
Possessivartikel
Nebensatze mit „damit“, „wenn“, „dass“ und „weil“
Perfekt: Formen und Funktionen
Passiv
Adjektive im Komparativ
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Beispiel 1 | Unterrichtsentwürfe
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 2
Praxisaufgabe zum Lehrgang
Zertifizierter Dozent: Deutsch für medizinische Fachkräfte
Anna Stefanou
Inhalt
Einführung
Modul: Kommunikation Lerneinheit:
Inter-, transkulturelle Kompetenz in medizinischen Berufen
(Ein Modul eines 300 UE umfassenden Kurses)
1. Bedingungsanalyse
1.1.1 Lernende
Größe, Zusammensetzung der Lerngruppe
- drei Ärzte (2 Chirurgen, 1 Internist, Ukraine, Ungarn und Ägypten)
- alle Teilnehmer sind zum Zeitpunkt des Unterrichts eingestellt
- Blockunterricht (8 UE) – in regelmäßigen Abständen - und Abendunterricht (3 UE) im wöchentlichen Wechsel
- die Sprachbedarfsermittlung erfolgt in der Klinik
- die Unterrichtszeiten werden mit dem Oberarzt abgesprochen
Interessen, Alltags- bzw. Berufserfahrungen, Widerstände, Abneigungen in Bezug auf das Thema
In ihrer Heimat haben alle TN Berufserfahrung von 2 bis 4 Jahren gesammelt. Erfahrungen in Deutschland zum
Zeitpunkt des Unterrichts lagen bei ca. 8 Monaten.
Das Thema wurde zum ersten Mal behandelt. Obwohl es mehrere Beobachtungen zu Unterschieden zwischen
konkreten Kulturstandards gibt, haben sich die TN mit der Thematik noch nicht bewusst auseinander gesetzt.
Nach den Gesprächen mit den Oberärzten und Krankenschwestern (im Rahmen der Sprachbedarfsanalyse)
wurde auch deutlich, dass die Geschlechterrolle im Berufsleben und die damit einhergehende Definition der
Hierarchie zu ernsten Konfliktsituationen führen kann.
Lehr-/Lernatmosphäre, soziales Klima im Kurs
Die Kursatmosphäre ist angenehm, an jeden einzelnen TN angepasst. Die TN sind sehr offen, sprechen beobachtete Situationen aus dem Arbeitsalltag offen an. Besonders positive Erlebnisse, Rückmeldungen von Patienten
und Angehörigen steigern das Selbstbewusstsein und bestätigen Erfolge in der Kommunikation, die durch den
Besuch des Deutschunterrichts erzielt werden.
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Vorkenntnisse, fachliche Kompetenzen in Bezug auf das Thema
Zwei Teilnehmer haben bereits die B2-Prüfung vor dem Kurs bestanden und waren auch lt. Einstufungstests auf
dem B2-Niveau. Ihre Kenntnisse haben sich im Laufe des Kurses schnell entwickelt, so dass gegen Ende des
Kurses alle TN das C1-Niveau erreicht haben. Lediglich der Chirurg aus der Ukraine wurde mit einem B1-Zertifikat
eingestellt. Durch sein Interesse an der deutschen Sprache und seine Motivation ist sein Sprachniveau in rasantem Tempo gestiegen.
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Durch hohen Arbeitseinsatz wird den TN angemerkt, dass es besonders im Blockunterricht manchmal an physischen Kräften fehlt bis zum Ende des 8-stündigen Unterrichts immer sehr aktiv und engagiert auszuhalten. Die
Motivation lässt sich trotzdem immer wieder bemerkbar machen. Die TN erkennen teilweise selbst ihre Bedarfe
und nennen sie entsprechend. Das Thema interkulturelle Kommunikation hat keinerlei Abneigungen hervorgerufen. Selbst beobachtete Kulturstandards werden zur Sprache gebracht.
Sozialkommunikative, methodische und personale Kompetenzen der Teilnehmer
Die TN wirken im Unterricht sehr kommunikativ. Durch die niedrige Anzahl der TN ist es oft nicht möglich das
Sozialverhalten zu beobachten. Alle TN sind lerngewohnt und arbeiten viel mit Texten. Oft äußern sie den Bedarf
intensiver den mündlichen Ausdruck zu trainieren. Während der Zwischen-Sprachbedarfsermittlung in der Klinik
(ungefähr in der Mitte der Schulung) kam es zu unerwarteten Rückmeldungen bzgl. des sozialkommunikativen Aspektes bei einem der Ärzte. Seine sprachliche Leistung stieg zwar von Tag zu Tag, doch im Klinikalltag kam
es immer wieder zu Missverständnissen. Als Bespiel hierfür wird folgendes Ereignis kurz dargestellt:
Nach einem Eingriff (Einsetzen eines Katheters) wurden die Verpackungsmaterialien und weiteres Zubehör vom
Arzt nicht entsorgt. Auf eine Anmerkung der dabei helfenden Krankenschwester, alles in den Abfall einzusortieren, regte er sich auf und erwiderte, es gehöre nicht zu seinen Aufgaben. Im Gespräch stellte es sich heraus, dass
einige Aufgaben auf der Station in dem Land, aus dem er kommt, automatisch von Krankenschwestern erledigt
werden. Die Hierarchie wird auch in beruflichen Situationen deutlich manifestiert. Die Geschlechterrolle wird auch
im Berufsleben deutlich abgegrenzt.
Besondere personale, situative Bedingungen
Aufgrund unterschiedlicher Einsatzpläne in der Klinik, konnte ein Arzt nur anfangs regelmäßig am Unterricht
teilnehmen. Das Thema nonverbale Kommunikation wurde mit ihm im Einzelunterricht behandelt.
1.1.2 Lehrende
Pädagogisches didaktisches Selbstverständnis
Meine Aufgabe sehe ich darin, den qualifizierten Ärzten die Lerntechniken zu vermittelt, mit deren Hilfe sie in der
Zukunft auch selbst nützliche sprachliche Werkzeuge bedienen. Auf das Thema bezogen sehe ich in meiner
Aufgabe die Verantwortung, nicht nur die Anforderungen an gute Kommunikation im Allgemeinen in die Diskussion zu stellen, sondern auch die Thematik kultursensibler Kommunikation ausführlich zu besprechen.
Eigenes Interesse, Alltags- bzw. Berufserfahrungen, ggf. Widerstände, Abneigungen
in Bezug auf das Thema
Mein Interesse am Unterricht in dem Bereich ist sehr hoch. Bereits im Kindesalter hat mich der Fachbereich
Medizin immer fasziniert. DaF/DaZ unterrichte ich seit vielen Jahren auf verschiedenen Niveaustufen für verschiedene Berufe. Zusätzlich zu meinem Germanistikstudium (teilweise in Polen) – Magisterabschluss, absolvierte ich
auch das Zusatzstudium DaF/DaZ – Interkulturelle Bildung, sowie Gesundheitsmanagement im Weiterbildungsstudium. Aus dem Grund verfüge ich über medizinisches Grundwissen, was mir die Arbeit jetzt enorm erleichtert.
Darüber hinaus studierte ich im Kompaktstudium Evangelische Theologie und konnte mich u.a. mit der Lehre
verschiedener Religionen auseinander setzen. Dies war einer der Anlässe, der mich dahin geführt hat, mich
intensiv mit dem Thema Inter-/ Transkulturelle Kompetenz in medizinischen Berufen sowie Klinische Ethik zu
beschäftigen. Bis jetzt habe ich auch Unterrichtserfahrungen in Pflegemaßnahmen gesammelt (gemischte
Gruppen: sowohl Muttersprachler als auch TN mit Migrationshintergrund).
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Beispiel 2 | Unterrichtsentwürfe
Die Rolle als DaZ-Lehrkraft für medizinisches Deutsch (besondere Möglichkeiten
und Grenzen/Begrenzungen)
Meine Rolle als DaZ-Lehrkraft sehe ich als Rolle eines Begleiters im Erwerb des Deutschen als Zweitsprache. Ich
setze im Unterricht das ein, was aus sprachwissenschaftlicher Sicht notwendig ist. Es heißt also für mich, die
Sprachkomponenten, Allgemeinsprache, kommunikative Aspekte mit allen Akteuren, aber auch Feinheiten im z.B.
Berufsjargon gemeinsam mit den TN zu analysieren. Darüber hinaus bin ich gerne bereit, die von den TN mitgebrachten Themen, Schwierigkeiten etc. zu berücksichtigen und den Unterricht danach zu planen. Die Ärzte sind
für mich die Experten und übernehmen die Verantwortung in fachlichen Themen. In der Fachsprache stoße ich
auf eigene Begrenzungen. Das sehe ich allerdings als positiv, weil die TN in ihrer Rolle als Fachleute sich gestärkt
fühlen, was wiederum ihr Selbstbewusstsein stärkt.
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 2
1.1.3 Schule
Schulkultur
Die ProfeS GmbH ist ein privater Bildungsträger. Die Schule bietet eine Reihe von Bildungsangeboten an: Integrationskurse, ESF-BAMF-Kurse, Berufsbezogene Sprachförderung im Modellprogramm, Lehrkräftequalifizierung für berufsbezogenes Deutsch, Betreuungskräfte in der Pflege, Pflege- und Betreuungsassistent, EDV-Grundlagen, Finanzbuchhaltung, Lohn & Gehalt mit DATEV, Begegnungscafé und Alphabetisierung. Hinzu kommen verschiedene Projekte. Die
ProfeS ist aktiv im Integrationskonzept der Stadt Landau beteiligt und ist ein Mitglied der Arbeitsgruppen: Bildung,
Sprache, Arbeit. Zusammenarbeit mit der IHK, Metropolregion Rhein-Necker, Vinzentius Krankenhaus Landau, AOK
und vielen anderen Kooperationspartnern wird als selbstverständlich gesehen und immer erweitert. Die Netzwerkarbeit mit verschiedenen Anlaufstellen wird gepflegt.
Zusammenarbeit mit Kolleginnen
Der Kurs wurde von insgesamt 4 Dozentinnen durchgeführt. Es war für mich eine neue Herausforderung mit so
vielen Kolleginnen einen Kurs zu teilen, die Zusammenarbeit hat jedoch hervorragend funktioniert. Wir haben die
Themen unter uns aufgeteilt, so dass es zu keiner Überschneidung kommen konnte. Da wir alle seit mehreren
Jahren miteinander arbeiten und das Teamverhältnis recht gut ist, gab es viel Austausch und gemeinsame
Unterstützung.
Räumliche und materielle Ausstattung
Da die Gruppe klein ist, wurde ein kleiner Raum zur Verfügung gestellt. Je nach Bedarf gibt es eine Möglichkeit
einen unserer Computerräume, der mit Beamer ausgestattet ist, zu benutzen. In dem kleinen Raum kann ein
Laptop (mit WLAN) genutzt werden. Außer der traditionellen Ausstattung wie: Tafel, bunte Stifte, CD-Player,
Bücher, PC stehen in einem Raum ein Krankenbett, eine Modellpatientin und Zubehör zur Verfügung.
1.2 Unterrichtszusammenhang
•Curriculum
Der Kurs wurde in zwei Teile aufgeteilt, die parallel verliefen:
•Schwerpunkt Fachsprache (wurde von zwei Dozentinnen durchgeführt)
Lehrbuch: Ulrike Schrimpf, Markus Bahnemann. Deutsch für Ärztinnen und Ärzte. Kommunikationstraining für
Klinik und Praxis. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2012
• Lehrfilme der Universitätsklinik München
• „Muslimische Patienten: Ein Leitfaden zur interkulturellen Verständigung in Krankenhaus und Praxis“
• Ausgewählte Filme und Kopien zum Thema „Nonverbale Kommunikation“
Theoretische Einführung in die Fachsprache Medizin
Medizinisches Grundvokabular – Schwerpunkt Transfersprache
Die Anamnese
Die körperliche Untersuchung
Patientenvorstellung
Ärztliche Gesprächsführung, das schwierige Gespräch
Interkulturelle Kommunikation
Vortragen, Präsentieren
Fachvortrag verstehen
Schriftliche Dokumentation – Ärztebrief
Aufklärungsgespräch
•
Schwerpunkt: allgemeinsprachliche Kompetenzen
Lehrbuch: Aspekte 2. Langenscheidt Verlag
Erweiterung der Kompetenzen: Leseverstehen, Hörverstehen , Sprechen, Schreiben, Niveau B2-C1, Grammatikund Phonetikübungen
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•
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Haupthemen:
Der Unterricht richtete sich an individuellen Bedarfen der TN aus. Es wurden die grammatischen Themen behandelt, die durch die Selbsteinschätzung genannt wurden oder die von den Dozentinnen beobachten Bedarfe, z. B.
Konjunktiv I für Arztbriefe, Konjunktiv II für höfliche Bitten.
Das Curriculum entwickelte sich nach und nach im Rahmen des Kurses. Durch die Sprachbedarfsermittlung am
Anfang der Schulung konnten Lernziele und Themen ausgewählt werden. Nach ca. 70 Unterrichtsstunden wurde
fortlaufende Bedarfsanalyse in der Klinik durchgeführt. Befragt wurden: der Oberarzt, Kollegen, Krankenschwester, -pfleger. Durch den Einblick verschiedener Akteure wurde deutlich, dass besonderer Schwerpunkt auf
Phonetik gelegt werden muss. Bei dem ägyptischen Arzt wurde Bedarf an Erweiterung der interkulturellen
Kompetenz festgestellt. Die Geschlechterrolle (hier Christentum versus Islam) soll auch thematisiert werden.
•
Einordnung der Unterrichtseinheit im Curriculum
Die Unterrichtseinheit wurde gemäß meiner Einsatzplanung eingeordnet. Nach den bearbeiteten Inhalten zur
Anamnese und Klinischer Untersuchung, sowie zu schwierigen Gesprächen wurde das Modul Interkulturelle
Kompetenz eingeführt.
1.2 Stundenplanung / 3 UE, 135 Min.
Thema: Inter- transkulturelle Kommunikation
Nicht nur verbale, sondern viel mehr nonverbale Aspekte spielen eine große Rolle in der Kommunikation.
In Arzt-Patienten-Gesprächen solte auch auf nonverbale Signale und auf die Möglichkeit unterschiedlicher
Deutung der interkulturellen Kommunikation (verbal und nonverbal) geachtet werden. So können
Missverständnisse vermieden werden und der Genesungsprozess wird positiv beeinflusst. Im klinischen Alltag
begegnen Ärzte nicht nur Patienten, sondern auch immer mehr Kollegen unterschiedlicher Herkunft. Die
Religionszugehörigkeit ist auch ein wichtiges kulturell prägendes Merkmal, das nicht außer Acht gelassen werden
solte.
Berufsbezogene kommunikative Ziele
Am Ende der Unterrichtseinheit können die Lernenden:
•
•
•
•
•
Nonverbale Signale wahrnehmen, eigene nonverbale Zeichen bewusster senden
Nonverbale Signale aus interkultureller Sicht erkennen, deuten bzw. nach Bedeutung fragen
Sich mit Kollegen über mögliche Missverständnisse austauschen
Interkulturelle Wertkonflikte erkennen, mit Kollegen, Angehörigen darüber sprechen
Besonderheiten dokumentieren
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Beispiel 2 | Unterrichtsentwürfe
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15 Min.
Die Ergebnisse werden im PL zur
Diskussion gestellt. Anschließend wird
der Vergleich der Vermutungen durch die
Filmsequenzwiederholung durchgeführt
– Auswertung der Ergebnisse.
TN schauen sich die zweite Filmsequenz
an und notieren ihre Beobachtungen in
der Aufgabe 3.
Beamer, DVD „Aspekte 2“, Mittelstufe
Deutsch, Kapitel 2: „Was man mit dem
Körper sagen kann.“
T stellt folgende Frage:
„Körpersprache – angeboren oder erlernbar?“ T präsentiert die erste Filmsequenz
und bittet anschließend die 2. Aufgabe
zu lösen.
TN äußern ihr Meinung und schauen sich
die erste Filmsequenz an, besprechen
danach in PA die Aufgabe 2 –
Austausch.
Beamer, DVD „Aspekte 2“, Mittelstufe
Deutsch, Kapitel 2: „Was man mit dem
Körper sagen kann.“
T schaltet Lautsprecher ein und spielt die
EA/PL PL
Filmsequenz nochmals ab.
T präsentiert die zweite Filmsequenz
lautlos und bittet die TN anhand der
Aufgabe 3 Elemente der Körpersprache
zu beobachten und notieren, durch
die das Gespräch misslingt und beim
2. Beispiel die, mit deren Hilfe das
Gespräch gelingt.
EA/PA
Tafel
positive, mittelmäßige, nicht
ausreichende/negative Erfahrungen in
der letzten Arbeitswoche
Arbeitsblatt 1
T stellt die Ziele der Unterrichtseinheit
dar.
T verteilt Arbeitsblatt 1
PL, Stressbälle mit unterschiedlicher
Stärke
Arbeitsform/
Material
TN schauen sich einige Bilder aus dem
Film an und vermuten, welche Aussagen
welchen Bildern zugeordnet werden
können (Aufgabe 1).
Trainer stellt Fragen, moderiert den Austausch
Traineraktivität
15 Min.
Aktivität der Lernenden
Begrüßung / Austausch im PL zu
folgenden Fragen: Wie war Ihre letzte
Arbeitswoche?
– Was ist in der Klinik gut gelaufen?
– Was ist Ihnen nicht ganz gelungen,
verbesserungswürdig ist?
– Was hat Ihnen besondere
Schwierigkeiten bereitet?
Wie viele Arzt-Patienten-Gespräche
haben Sie geführt?
Haben Sie auch Patienten mit
Migrationshintergrund behandelt?
Lerninhalte
10 Min.
Zeit
Feinplanung des Unterrichts UE je 45 Min.
16
Unterrichtsentwürfe | Beispiel 2
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T unterstützt, moderiert
T leitet den Begriff „Kulturstandards“
TN erstellen Plakate über
Kulturstandards eigener Herkunftsländer, ein, bittet die TN über Kulturstandards
in ihren Ländern nachzudenken,
aufzuschreiben und mit passenden
Präsentation der Ergebnisse
Beispielen zu belegen. Die
Präsentationsmethode wird erläutert.
15 Min.
T verteilt Beschreibungen von
den 10 interkulturell gängigsten
Gesten, dreht Pinnwand (mit vorher
platzierten Abbildungen) um, bittet
die Beschreibungen passenden
Bildern zuzuordnen, unterstützt bei der
Durchführung.
TN lesen die ausgelosten
Beschreibungen, ordnen sie den
gehängten Bildern zu, spielen die Gesten
vor, ergänzen die Beschreibungen durch
eigene Erfahrungen.
T unterstützt bei der Lösung und weist
auf Besonderheiten in verschiedenen
Kulturen (z.B. Indien, Bulgarien,
Griechenland, Türkei, Japan) auf.
TN spielen es vor, nehmen wahr, dass
dies auch wichtig in ihrem Beruf ist,
wenn kein verbaler Ausdruck möglich ist.
10 Min.
T bittet um eine Reflexion nach der
Simulation; fragt nach Gesten, die ihren
Kulturen häufig eingesetzt werden; stellt
folgende Frage: „Nonverbal verneinen
oder bejahen – bedeutet in jedem Land
das Kopfnicken ein „ja“?“
Austausch über die beobachteten
Schwierigkeiten sowie Vorteile der
bewusst eingesetzten Körpersprache;
Vorspielen von Gesten aus eigenen
Heimatländern; Deutung. Austausch über
Möglichkeiten nonverbal „ja“ oder „nein“
auszudrücken.
Arbeitsform/
Material
Präsentationsmethode:
Museumsdurchgang
EA,
Plakate, Stifte
Puzzle, Pinnwand
GA, PL
GA, PL
PA
T stellt folgende Aufgabe: „Überlegen
Sie sich ein Arzt-Patienten-Gesprä ch
(gerne auch aus Ihrer Erfahrung) und
führen Sie zu zweit eine Simulation
durch. Es kann positiv oder negativ
verlaufen. Achten Sie bitte besonders auf
Ihre Mimik, Gestik und Körperhaltung.“
Erklärt, begleitet die Gesprächsprozesse,
unterstützt, motiviert, macht Notizen.
Traineraktivität
10 Min.
Aktivität der Lernenden
TN besprechen in PA das Thema
des Gesprächs sowie den Verlauf,
übernehmen unterschiedliche Rollen
(Arzt, Patient) danach führen Sie die
Simulation durch.
Lerninhalte
20 Min.
Zeit
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Beispiel 2 | Unterrichtsentwürfe
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T stellt folgende Frage: „Könnten Ihre
eigenen Werte Zugehörigen anderer
Kulturen fremd erscheinen?“
T schreibt an die Tafel (Mitte):
Interkulturelle Konflikte, bittet TN
Begriffe dazuzuschreiben.
T hängt drei Karten mit folgenden
Oberbegriffen auf: – Wertkonflikte
innerhalb einer Kultur – Wertkonflikte
zwischen Kulturen – Kulturelle
Entwurzelung
T verteilt Arbeitsblätter (jedem TN ein
anderes Fallbeispiel). T bietet wichtige
Aspekte aus den Fallbeispielen zu
notieren.
T fragt nach von TN beobachteten
deutschen Kulturstandards, verteilt
danach Kärtchen mit aufgeschrieben
Merkmalen, wie z.B. „Individualismus“,
moderiert die Diskussion
Traineraktivität
T weist auf sprachliche Nuancen hin, die
länderspezifisch andere Bedeutung haben
TN sammeln bekannte Redewendungen, können und spielt einen Film zum Thema
die in ihren Muttersprachen ganz andere Missverständnisse zwischen Arzt und
Bedeutung annehmen.
Patienten (Bespiel Französisch-Deutsch) ab.
T fragt, ob die TN Redewendung kennen,
TN markieren an der Tafel, ob die
die in Deutsch eine andere Bedeutung
Lernziele erreicht wurden bzw. was evtl.
haben. T leitet abschließendes Feedback
erweitert, vertieft werden muss, geben ihr ein. T gibt Hausaufgabe: Beobachten
Feedback.
Sie in der kommenden Arbeitswoche
bewusst Einsatz der Körpersprache sowie
kommunikative Situationen mit Patienten
mit Migrationshintergrund.
T schauen sich den Film an.
10 Min.
TN lesen sich die Fallbeispiele durch,
anschließend stellen sie die Fälle
und Kommentare der Gruppe vor,
ergänzen sie mit eigener Meinung
und Erfahrung (auch hinsichtlich der
Religionszugehörigkeit). Es wird auf
Anmerkungen und Fragen anderer TN
eingegangen.
TN erstellen eine Mindmap mit
Begriffen/Situationen, in denen es zu
interkulturellen Konflikten kommen kann.
TN ziehen Kärtchen mit Begriffen,
ergänzen die genannten Kulturstandards
mit eigenen Praxisbeispielen
TN überlegen und nennen erlebte
Kulturstandards in DE;
Aktivität der Lernenden
Zusammenfassung: Kulturelle
Gemeinschaften, interkultureller Umgang
mit Werten und die Konsequenz für die
eigene Praxis
Lerninhalte
5 Min.
20 Min.
5 Min.
Zeit
Internet, Beamer www.youtube.com/
watch?v=pTWmg5 q804E
PL / EA
EA / PL
Arbeitsblätter (2, 3, 4) mit drei verschiedenen Fallbeispielen und Kommentaren
zu interkulturellen Wertkonflikten.
GA / EA Tafel
Kärtchen
PL, PA
Arbeitsform/
Material
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 2
Reflexion
Den Unterricht halte ich für besonders gelungen. Die TN waren an diesem Thema sehr interessiert und haben
aktiv mitgearbeitet. Es kam die Rückmeldung, dass sie sich mit dem Thema noch nie bewusst auseinander
gesetzt haben. Es weckte jedoch ein großes Interesse, dies im Alltag zu betrachten. Zu dem Thema Kulturstandards berichten die TN sofort eigene Erfahrungen zu verschiedenen, anfangs zuerst nicht verstandenen Situationen, die ihnen in den ersten Monaten in Deutschland widerfahren waren.
Folgendes würde ich bei einer wiederholten Durchführung ändern:
Nach Möglichkeit würde ich TN aus anderen Kursen einladen (z. B. aus Indien, aus der Türkei evtl. aus dem Iran,
aus China und aus Süd- und Osteuropa) und mit allen eine Diskussion durchführen. So konnte das Thema
authentischer bearbeitet werden. Dies könnte evtl. beim nächsten Thema: „Umgang mit dem Tod – Glaubenssätze
und Traditionen in verschiedenen Religionen“ realisierbar werden.
Anhang
Arbeitsblatt 1
Was man mit dem Körper sagen kann?
Quelle: Koithan U., Schmitz H. u.a.: „Aspekte“. Mittelstufe Deutsch. Lehrbuch 2, Langenscheidt KG Berlin und
München 2008, S. 38, 39
Arbeitsblatt 2
Wertkonflikte innerhalb einer Kultur
Quelle: Hick Christian (Hrsg), „Klinische Ethik“, Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007, S. 199.
Arbeitsblatt 3
Wertkonflikte zwischen Kulturen
Quelle: Hick Christian (Hrsg), „Klinische Ethik“, Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007, S. 200.
Arbeitsblatt 4
Kulturelle Entwurzelung
Quelle: Hick Christian (Hrsg), „Klinische Ethik“, Springer Medizin Verlag Heidelberg 2007, S. 201-202.
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Beispiel 2 | Unterrichtsentwürfe
Beispiel von Impulsfragen zum Input-Text:
1. Vor welchem Konflikt steht die Assistenzärztin?
2. Gibt es für ähnliche Konflikte eine Lösung ohne „Nebenwirkungen“?
3. Was würden Sie in solchem Fall tun?
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 3
Praxisaufgabe zum Lehrgang
Zertifizierter Dozent: Deutsch für medizinische Fachkräfte
Sylvia Hepp
Inhalt
1. Zielgruppe
2. Lernziele
3. Verwendete Materialien
4. Feinplanung
5. Reflexionsbericht
Teilnehmer/innen
4 Neurologen, 1 Orthopäde, 1 Radiologin, 1 Herzchirurg, 1 Anästhesistin
Alter
26 bis 52 Jahre
Zeit in Deutschland
8 bis 12 Monate
Berufsausübung in Deutschland 4 bis 6 Monate
Länder
Estland, Ägypten, Syrien, Rumänien, Kroatien, Mazedonien, Kolumbien
Erstsprachen
Estnisch, Arabisch, Rumänisch, Kroatisch/ Mazedonisch/Serbisch, Spanisch
Sprachstand
B2 bestanden, Sprechen: Aussprache B2 bis C1, Korrektheit B1 bis B2,
Wortschatz C1 Medizin (Fachsprache), B2 (Patientensprache)
1. Lernziele
Patientenvorstellung: Die TN können einen Patienten vorstellen und dabei die Sprachebene wechseln, d.h.
Anamnese- und Untersuchungsergebnisse aus dem einfachen, klaren Deutsch für die Patienten in die medizinische
Fachsprache übertragen. Zusätzlich verwenden sie für die indirekte Rede Konjunktiv I (für die schriftliche
Dokumentation).
Verwendetes Material
– Schrimpf/Bahnemann: Deutsch für Ärztinnen und Ärzte, S. 79-81, Formulierungshilfen und Hörbeispiel 7.3
– Flipchart
– Kärtchen für Rollenspiel
Unterrichtsdauer
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Vorlauf
Anamnesegespräch und körperliche Untersuchung wurden bereits bearbeitet. Alle Teilnehmer wurden gebeten,
Anamnesebögen und Bögen zur körperlichen Untersuchung aus ihren eigenen Abteilungen mitzubringen, um die
Fragen und Anweisungen mit denen des Buches zu vergleichen und ggf. zu ergänzen. Außerdem wurde bei der
Anamnese ein Rollenspiel begonnen, bei dem die Teilnehmer ihre Rolle (behandelnder Arzt, beratende Ärzte, Oberarzt, Patient, Angehörige) über einen längeren Zeitraum behalten und damit die neu erarbeiteten Lerninhalte praktisch üben. Da die Neurologen in der Mehrzahl sind, habe ich für das Rollenspiel ein Thema aus der Neurologie
gewählt. Dazu bekamen die TN Kärtchen mit Angaben und Informationen, die sie in dem Spiel beachten müssen
(z.B. Beschwerden). In der Gruppe gibt es auch externe Teilnehmer, die keine Ärzte sind; diese besetzen die Rollen
als Patient und Angehörige (2). Damit alle mitmachen können, haben einige TN eine Rolle als beratende Ärzte, d.h.
sie stellen ergänzende Fragen, wo es ihnen nötig scheint, und diskutieren gemeinsam mit behandelndem Arzt und
Oberarzt über Diagnosen, nötige Untersuchungen und Ergebnisse.
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2 Zeitstunden (abends)
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Buch S. 80/81
Präsentationsbögen/
Unterlagen
Rollenspiel-Kärtchen,
Plenum
Einzelarbeit
Plenum
Plenum
Plenum
Wie wird die indirekte Rede strukturiert?
Welche Möglichkeiten haben wir?
Lesen Sie jetzt abwechselnd laut die
Formulierungshilfen im Buch. Achten Sie
bitte auf die korrekte Aussprache.
Sie hören nun eine Fallpräsentation am
Beispiel Eva Schneider. Bitte lesen Sie
leise mit.
Nehmen Sie jetzt bitte die mitgebrachten
Unterlagen aus Ihren jeweiligen
Abteilungen und vergleichen Sie sie mit
dem gerade kennen gelernten Fallbeispiel.
Wir kommen jetzt wieder zu unserem
Rollenspiel. Bitte nehmen Sie Ihre Notizen
der vergangenen Stunden und setzen Sie
das Spiel nach unserem Beispiel fort.
Notizen der TN
Buch S. 79/80
Flipchart
Flipchart
Plenum
Bitte finden Sie Alternativen zum Wort
„sagen“ (Sammeln)
Buch S. 78
Material
Plenum
Sozialform
Kennen Sie den Begriff „SOAP“?
(Gemeinsame Besprechung und Lesen)
Lehrkraft sagt/
Lehrkraft handelt
Feinplanung des Unterrichts, UE zu je 60 Min.
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30
25
5
10
10
5
15
Zeit
Damit die in diesem Beispiel unterbeschäftigten „Angehörigen“ am Spiel
teilnehmen können, erläutern sie gemeinsam den augenblicklichen Stand unseres Rollenspiels. Danach wird das eben Erarbeitete anhand der Vorstellung
„unseres“ Patienten praktisch geübt, kritisch überprüft von den „beratenden
Ärzten“. Auch hier kommen erfahrungsgemäß viele zusätzliche Fragen, so
dass auch dieser Teil über die reine Vorstellung hinausgeht.
Den TN soll klar werden, dass das Beispiel aus dem Buch ein Muster ist, an
dem sie sich orientieren können, und keine endgültige Vorlage. Sie sollen die
Problematik der Patientenvorstellung genau an ihre Bedürfnisse anpassen.
Dieser Teil dauert etwas länger, da individuelle Formulierungen abgeklärt
werden müssen („Kann man das auch so sagen….?“).
Der Fall Eva Schneider ist den TN aus vorherigen Unterrichtsstunden bekannt. Durch die Verbindung von Hören und Lesen festigen sich die vorher
erarbeiteten Formulierungen.
Lautes Vorlesen gibt die Möglichkeit zur Korrektur der Aussprache. Bei
dieser Übung können außerdem die am Flipchart gesammelten Wörter und
Strukturen mit denen des Buches verglichen werden.
Die Wiederholung der reinen Grammatik ist notwendig, da die TN dazu neigen, ihnen unangenehme Dinge wieder zu vergessen bzw. sich eine eigene
(falsche) Version zuzulegen. Man kann hier Beispielsätze aus dem Rollenspiel
der vergangenen Tage verwenden, z. B. aus dem Anamnesegespräch.
Den TN soll klar werden, dass es viele Möglichkeiten zur Einleitung der indirekten Rede gibt und dass eine abwechslungsreiche Einleitung auch eine
nüchterne Patientenvorstellung besser klingen lässt.
Die TN kommen z.T. direkt von der Station, müssen sich also erst einmal
gedanklich von ihrem Arbeitsplatz lösen und im Deutschunterricht ankommen. Die Besprechung eines medizinischen Begriffs hilft beim Übergang von
der fachlichen Betätigung auf das korrekte Deutsch. Wenn man ein bisschen
mit dem Begriff SOAP spielt, z. B. kurze Sätze mit diesen Anfangsbuchstaben
finden lässt (Simon Operiert Am Pfingstsonntag), lockert das auch die noch
vorhandene Anspannung und leitet über in die deutsche Sprache.
Didaktische Überlegungen
Beispiel 3 | Unterrichtsentwürfe
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Notizen der TN
Plenum
Hausaufgabe: Wenn Sie zum Thema
Patienten-vorstellung noch Fragen haben,
sammeln Sie sie bitte und bringen Sie sie
zum nächsten Unterricht mit.
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Rollenspiel-Kärtchen,
Material
Einzelarbeit
Sozialform
Haben Sie bereits Erfahrung mit Patientenvorstellungen? Welche?
Lehrkraft sagt/
Lehrkraft handelt
5
15
Zeit
Erfahrungsgemäß können in einem Unterrichtsdurchgang nicht alle Fragen
beantwortet werden. Im nächsten Unterricht wird dieser Durchgang dann
nachbereitet und offene Fragen geklärt.
Zur Entspannung nach dem anstrengenden Unterricht erzählen die TN von
ihren eigenen Erfahrungen, können dabei untereinander verschiedene Methoden vergleichen und ganz zwanglos sprechen.
Didaktische Überlegungen
22
Unterrichtsentwürfe | Beispiel 3
Reflexionsbericht
Ablauf vs. Planung
Von den acht Teilnehmern waren sieben anwesend. Sie kamen nicht alle gleichzeitig, so dass das SOAP-Spiel am
Anfang sowohl der Entspannung als auch der „Sammlung“ diente.
Der gesamte Unterricht lief weitgehend ab wie geplant. Die Teilnehmer hatten diesmal allerdings keine Unterlagen zur Fallpräsentation aus ihren jeweiligen Abteilungen mitgebracht, da diese dort nicht üblich sind. Laut
Angabe der Ärzte spielen sich die meisten Fallpräsentationen sehr kurz mündlich ab, mehr als drei oder vier Sätze
pro Patient gibt es nicht. Ausführlicher muss allerdings die schriftliche Version abgehandelt werden, die sie für
ihre Briefe und Dokumentationen brauchen. Wir haben deshalb einen Schwerpunkt auf den schriftlichen Teil
gesetzt.
Einleitung
Das Sprachspiel mit SOAP wurde sehr vergnügt aufgenommen. Manche der Teilnehmer liefen zur Hochform auf
und produzierten Sätze am laufenden Band, andere taten sich schwerer. Eine Teilnehmerin verstand die Aufgabe
überhaupt nicht. Interessant war hier das unterschiedliche Niveau, was den Satzbau betrifft. Einige konzentrierten
sich nur auf das „o“ als Anfangsbuchstabe des Verbs, andere bildeten auch Fragen oder Anweisungen mit dem
Verb am Anfang oder beachteten, dass die Position 1 auch aus mehreren Wörtern bestehen kann und somit auch
alle anderen Buchstaben für das Verb benutzt werden konnten. Platz eins im Ranking erreichte der Satz „Seine
Oma arbeitet privat“.
Anschließend wurde der Begriff SOAP in Bezug auf Fallpräsentation geklärt. Die meisten kannten ihn, einige
dagegen hatten noch nie etwas davon gehört. Ihre Vorgehensweise war allerdings dieselbe.
Grammatik
Da zwei der Teilnehmer schon Erfahrung im Dokumentieren und Briefeschreiben hatten, wurden viele Synonyme
für das Wort „sagen“ gefunden. Kleine Unterschiede im Sprachgebrauch wurden geklärt.
Die Wiederholung des Konjunktiv I für die indirekte Rede nahm etwas mehr Zeit in Anspruch als geplant, da eine
Teilnehmerin überhaupt nichts damit anfangen konnte. Die anderen Teilnehmer erklärten, ich übernahm nur die
Korrektur falscher Aussagen. Am Ende funktionierte es mit gegenseitiger Hilfe. Anhand mehrerer Beispielsätze
wurde das Thema aufgefrischt.
Aussprache
Die Teilnehmer lasen durchweg gut, lediglich ein Teilnehmer aus Ägypten sprach teilweise so undeutlich, dass er
schwer zu verstehen war.
© telc gGmbH, Frankfurt a. M., telc Deutsch B2·C1 Medizin, 2014
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Beispiel 3 | Unterrichtsentwürfe
Hörbeispiel und eigene Erfahrungen
Das Hörbeispiel wurde sehr gut verstanden. Eigene Beispiele aus den jeweiligen Stationen wurden mündlich
präsentiert und verglichen. Der Herzchirurg und die Radiologin machen in der Praxis keine Fallpräsentationen,
sind aber mit der Terminologie vertraut. Die Radiologin muss allerdings gelegentlich schriftlich dokumentieren, so
dass für sie vor allem die Formulierungshilfen nützlich waren.
Rollenspiel
Da wir schneller an diesem Punkt waren als geplant, spielten wir das Rollenspiel von vorn, d.h. wir begannen mit
der Anamnese, wiederholten die körperliche Untersuchung sowie die weiterführenden Untersuchungen und
kamen dann am Ende zur Fallpräsentation. Man merkte deutlich, welche Teile bereits besprochen und geübt und
welche neu waren. Einer Teilnehmerin musste geholfen werden, weil sie ihre Aufgabe nicht verstand. Insgesamt
machte den Teilnehmern das Rollenspiel sehr viel Spaß. Am Ende bestanden sie darauf, dass auch noch ein
Angehöriger aufgeklärt werden musste. Beim Rollenspiel musste ich allerdings öfter eingreifen und die Formulierungen sowie die Grammatik korrigieren, da bereits eingeschliffene Fehler konsequent angewendet wurden.
Reflexion zu den didaktischen Überlegungen
Es hat sich gezeigt, dass Grammatik immer wieder geübt und korrigiert werden muss, vor allem, wenn sie nicht
regelmäßig benutzt wird. Bei täglichem Gebrauch besteht die Gefahr, dass sich falsch Gelerntes oder nicht
Beachtetes verfestigt.
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Unterrichtsentwürfe | Beispiel 3
Eine Teilnehmerin hat allgemein große Probleme zu verstehen, sowohl mündlich als auch schriftlich. Dieses
Problem kann der Unterricht allein nicht abdecken. Ihr wurden einige Maßnahmen empfohlen, die sie sowohl allein
als auch mit Partnern durchführen kann. Sie werden kein sofortiges Ergebnis bringen, am Ende aber durch die
ständige Übung Erfolg zeigen.
Auch dem Teilnehmer mit den Ausspracheproblemen wurden spezielle Übungen an die Hand gegeben. Vor allem
in einigen Sprachgruppen wie z.B. im arabischen Sprachraum oder bei Chinesen und Indern gibt es große Probleme der Artikulierung. Hier hilft nur beharrliches Üben. Da die Klinik eine große neurologische Abteilung besitzt, in
der auch etliche Logopäden arbeiten, wurde dem Teilnehmer empfohlen, sich dort professionelle Hilfe zu holen.
Die Formulierungshilfen aus dem Buch „Deutsch für Ärztinnen und Ärzte“ haben sich für die Teilnehmer als sehr
nützlich herausgestellt, ebenso der Konjunktiv I für die schriftliche Dokumentation. Allerdings brauchte der Teil mit
den eigenen Erfahrungen aus den jeweiligen Abteilungen ziemlich wenig Zeit, da diejenigen, die bereits mit
Fallpräsentationen vertraut sind, diese sehr schnell mündlich behandeln. Andere brauchen sie in ihrer Klinikpraxis
kaum bis gar nicht. Hier könnte man eventuell in Gruppenarbeit eine schriftliche Dokumentation erstellen lassen.
© telc gGmbH, Frankfurt a. M., telc Deutsch B2·C1 Medizin, 2014
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Da das Rollenspiel gegen Ende des Unterrichts kam, wurde den Teilnehmern weitgehend freie Hand gelassen.
Man merkte deutlich, wie sie sich entspannten und Spaß hatten. Allerdings muss man darauf achten, dass die
Teilnehmer nicht in ihre bereits antrainierten falschen Sprachmuster verfallen. Auch muss man dafür sorgen, dass
wirklich alle gleichmäßig zu Wort kommen.
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20131
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TÜRKÇE
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telc Türkçe C1
C1
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telc English B2·C1 Business
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telc English B2·C1 University
B2
telc English B2
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B2·C1
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B2
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B1·B2
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telc Türkçe B2 Okul
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A2
telc Türkçe A2
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telc Deutsch B2
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B1·B2
telc Deutsch B1·B2 Pflege
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Zertifikat Deutsch
B1
telc English B1
Zertifikat Deutsch für
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telc English B1 Business
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Restaurant
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Neben der Konzeption, Realisierung und Durchführung von standardisierten Sprachprüfungen bietet telc - language tests auch ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm für Kursleiterinnen und -leiter an.
Die in diesem Heft aufgeführten ausgewählten Beispiele von Unterrichtsentwürfen wurden im Rahmen der telc Seminare „Zertifizierter Dozent (m/w): Deutsch für medizinische Fachkräfte“ als Teil der Erlangung
eines Zertifikats eingereicht.
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