Karrierekompass Biotechnologie

Transcription

Karrierekompass Biotechnologie
Weitere Informationen zur Initiative, aktuelle
Veranstaltungstermine und mehr zur modernen
Biotechnologie in Deutschland unter:
www.biotechnikum.eu
www.biotechnologie.de
www.bmbf.de
Karrierekompass
Biotechnologie
DieserFlyeristTeilderÖffentlichkeitsarbeitdesBundesministeriumsfürBildung
undForschung;erwirdkostenlosabgegebenundistnichtzumVerkaufbestimmt.
Impressum
Herausgeber
BundesministeriumfürBildungundForschung(BMBF)
ReferatÖffentlichkeitsarbeit·11055Berlin
Projektagentur
FLAD&FLADCommunicationGmbH
Thomas­Flad­Weg1·90562Heroldsberg
Tel.: +499126275–0
Fax: +499126275–275
E­Mail:[email protected]
Internet:http://www.flad.de
Bestellungen
SchriftlichandenHerausgeber
Postfach300235·53182Bonn
oderperTel.:01805–262302
Fax:01805–262303
(0,14Euro/Min.ausdemdeutschenFestnetz)
E­Mail:[email protected]
Internet:http://www.bmbf.de
Druckerei
HofmannDruckNürnbergGmbH&Co.KG
Bonn, Berlin 2012
GedrucktaufchlorfreigebleichtemPapier
Bildnachweis
FLAD&FLADCommunicationGmbH
BT_Flyer_Karriere_120613_RZ.indd 1
13.06.12 11:59
Die weiterhin zunehmende Bedeutung der Biotechnologie für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort
Deutschland bringt einen stetig wachsenden Bedarf
an hervorragend qualifizierten Fachkräften mit sich.
Ein guter Grund, die vielfältigen Ausbildungs- und
Berufsmöglichkeiten in dieser Zukunftstechnologie
unter die Lupe zu nehmen:
• Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die sehr aufwändige Untersuchung neuer Arzneimittelwirkstoffe
im Rahmen klinischer Studien.
• Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
haben erfolgreich den Sprung von der Forschung in
die berufliche Selbstständigkeit gewagt.
• So vielfältig wie die Einstiegsmöglichkeiten sind auch
die Berufsperspektiven in der modernen Biotechnologie
– einen kleinen Eindruck davon bekommen Sie unter
www.biotechnikum.eu.
Ausbildungsberufe
• Biologisch-Technische Assistentinnen und Assistenten
beispielsweise führen Versuche an und mit Zellkulturen
und Mikroorganismen durch – von der Überwachung
über die Dokumentation bis hin zur Auswertung. Sie
üben ihre Tätigkeit in Forschungsinstituten der Bereiche Naturwissenschaften, Medizin oder Umwelt ebenso aus wie in Unternehmen der chemischen, pharmazeutischen oder der Lebensmittelindustrie.
• Pharmakantinnen und Pharmakanten stellen in der
pharmazeutischen Industrie Arzneimittel aus Wirkund Hilfsstoffen her oder sind in Chemieunternehmen
bei der Produktion von Zusatzstoffen für die Arzneimittelherstellung tätig.
• In der biotechnologischen Forschung tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finden sich in den
Laboratorien von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Während bei ihrem Berufseintritt der Großteil der Arbeitszeit noch von Laborarbeit
bestimmt ist, verschiebt sich mit zunehmender Verantwortung der Schwerpunkt zur planerischen und
koordinierenden Tätigkeit.
• Auch in den Bereichen Marketing, Vertrieb oder Qualitätssicherung ist die Expertise von Biotechnologinnen
und Biotechnologen unerlässlich.
BT_Flyer_Karriere_120613_RZ.indd 2
Schlüsselqualifikationen für den Berufseinstieg
in die Biotechnologie:
• Neugier auf die Natur
(Medizin, Landwirtschaft, Industrie)
• Interesse am Lösen
von Problemen
• Teamfähigkeit
• Kreativität
• Kommunikative
Kompetenz
• Verantwortung
• Eigeninitiative
• Flexibilität
• Durchhaltevermögen
Die moderne Biologtechnologie ist ein vielfältiges, interdisziplinäres und dynamisches Berufsfeld. Molekularbiologische Methoden aus der Forschung führen immer
häufiger zu Anwendungen z. B. in diagnostischen Laboratorien. Für den Umgang mit den dafür nötigen Geräten
werden technisch ausgebildete Fachkräfte gesucht, die
sich für Biowissenschaften besonders interessieren und
zudem ausdauernd, geduldig und sorgfältig arbeiten –
ideale Voraussetzungen, um in diesen Berufen Spaß und
Erfolg zu haben.
Zu den möglichen Arbeitgebern zählen Pharma- und
Biotechnologieunternehmen, Hersteller von Kosmetika,
Agrar- und Saatgutfirmen, die Lebensmittelindustrie,
Universitäten, Krankenhäuser sowie sonstige wissenschaftliche Einrichtungen.
13.06.12 11:59
Diverse Ausbildungsberufe bereiten mit verschiedenen Schwerpunkten auf die vielfältigen Tätigkeiten in
einem Labor vor. Das schließt sowohl Routinearbeiten in
diagnostischen Laboratorien ein als auch die Planung,
Durchführung und Auswertung von Experimenten, die
Teil aktueller Forschung sind. Das Aufgabenspektrum ist
breit gefächert und seine Zusammensetzung hängt von
den individuellen Fähigkeiten und vom Arbeitgeber ab.
Regelmäßig wiederkehrende Aufgaben umfassen u. a.
molekularbiologische Arbeiten wie den Umgang mit DNA
und Eiweißstoffen, das Arbeiten mit Bakterien oder die
Kultivierung verschiedenster Zelltypen beispielsweise
für die Arzneimittelproduktion. Auch das Bedienen technischer Anlagen oder computergesteuerter Laborgeräte
gehört dazu. Wie viel eigenverantwortliches Arbeiten
möglich, nötig und gewünscht ist, hängt neben der
Berufserfahrung von den eigenen Qualifikationen, der
jeweiligen Fragestellung und den Vorstellungen des
Laborleiters ab.
Biotechnologie ist eine Querschnittstechnologie
Biologie
Agrarwissenschaften
Chemie
Mathematik
Physik
Biotechnologie
Medizin
Pharmazie
Schulische Ausbildung
Sowohl die theoretische als auch praktische Ausbildung
erfolgen hierbei an einer der bundesweit ca. 40 Berufsfachschulen bzw. zum Teil auch in Krankenhäusern oder
Apotheken und sind auf Länderebene geregelt. Es gibt
sowohl staatliche (schulgeldfrei) als auch privat geführte
Berufsfachschulen, bei denen ein Schulgeld (monatlich
ca. 250 €) zu entrichten ist.
Berufsbezeichnung
Ausbildungsdauer*
Biologisch-technische/r Assistent/in
2 Jahre
Biotechnologische/r Assistent/in
2 Jahre
Chemisch-technische/r Assistent/in
2 Jahre
Landwirtschaftlich-technische/r Assistent/in
2 Jahre
Lebensmitteltechnische/r Assistent/in
2 Jahre
Medizinisch-technische/r
Laboratoriumsassistent/in
3 Jahre
Pharmazeutisch-technische/r Assistent/in
2 Jahre Schule anschl.
½ Jahr Praktikum in
Apotheke
Umweltschutztechnische/r Assistent/in
2 Jahre
Voraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss
Informatik
Verfahrenstechnik
Materialwissenschaften
*Die Ausbildungsdauer kann je nach Bundesland und Schulabschluss variieren.
Eine Übersicht der Berufsfachschulen in Deutschland
finden Sie auf www.vbio.de.
Betriebliche Ausbildung
Zwei Ausbildungsarten führen in die biotechnologische
Berufswelt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann
im Rahmen der Berufsausbildung auch die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife erworben
werden. Dies sollte ggf. individuell geklärt werden.
BT_Flyer_Karriere_120613_RZ.indd 3
I.d.R. erfolgt die duale Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb (z. B. in einem forschenden oder produzierenden
Pharma- oder Biotechnologieunternehmen, einer Forschungseinrichtung, Hochschule oder Klinik) und in einer Berufsschule (mit Blockunterricht). Die betriebliche
Ausbildung wird nach dem Berufsbildungsgesetz bundes-
13.06.12 11:59
einheitlich geregelt. Rechtlich ist als Voraussetzung
häufig kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben.
Bewerber mit mittlerem Schulabschluss oder Abitur werden von den Ausbildungsbetrieben aber oftmals bevorzugt. Die Ausbildungsdauer kann z.T. bei guten Leistungen auf zwei Jahre verkürzt werden.
Berufsbezeichnung
Ausbildungsdauer*
Biologielaborant/in
3 ½ Jahre
Chemielaborant/in
3 ½ Jahre
Chemielaborjungwerker/in
2 Jahre
Chemikant/in
3 ½ Jahre
Pharmakant/in
3 ½ Jahre
Landwirtschaftlich technische/r Laborant/in
3 Jahre
Voraussetzung: kein Abschluss vorgeschrieben, aber meist Bewerber mit mittlerem Schulabschluss oder Abiturienten eingestellt
Industriemeister/in z. B. in den Fachrichtungen Chemie
oder Pharmazie
Industriemeister/in ist eine nach dem Berufsbildungsgesetz bundesweit einheitlich geregelte berufliche Weiterbildung. Die Bildungseinrichtungen von Industrie- und
Handelskammern sowie anderen Bildungsträgern bieten
Vorbereitungskurse für die Industriemeisterprüfung an
(Vollzeit ca. 8 bis 9 Monate, Teilzeit ca. 1 ½ bis 3 ½ Jahre,
Fernunterricht ca. 2 Jahre). Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend.
Berufsbegleitendes Fernstudium Biologie
Die Ausbildung zum BTA oder Biologielaboranten kann
auch als Sprungbrett für ein späteres Studium der Biologie
dienen. Als erste Hochschule bietet die Universität Mainz
ein berufsbegleitendes Biologie-Fernstudium an, um die
praxisbetonte Berufsausbildung um fundiertes theoretisches Wissen zu ergänzen. Das Fernstudium zum Bachelor
of Science „Molekulare Biologie“ dauert 4 Jahre (www.
bio.uni-mainz.de).
*Die Ausbildungsdauer kann je nach Bundesland und Schulabschluss variieren.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Studium
Nach einem ersten Berufsabschluss (beispielsweise als
Laborant/in oder Technische/r Assistent/in) und einer einschlägigen Berufspraxis bieten sich verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten zur Erweiterung der beruflichen
Kompetenz an. Die Teilnahme daran wird häufig vom Arbeitgeber gefördert. Zum Teil besteht die Möglichkeit
gleichzeitig auch die Fachschulreife und/oder die Fachhochschulreife zu erwerben. Die folgenden Beispiele
zeigen, welche Möglichkeiten u. a. offen stehen:
In einem Hochschulstudium wird umfangreiches Fachwissen vermittelt. Gleichzeitig erlernt man das selbstständige wissenschaftliche Arbeiten. Dazu werden Grundund Spezialvorlesungen, Seminare und Laborpraktika
besucht.
Techniker/innen z. B. in den Fachrichtungen
Biotechnik, Chemietechnik oder Umweltschutztechnik (Labortechnik)
Staatlich geprüfte/r Techniker/in ist eine landesrechtlich
geregelte Weiterbildung an Fachschulen. Im Vollzeitunterricht dauert die Weiterbildung 2 Jahre. Für den berufsbegleitenden Teilzeitunterricht werden 4 Jahre angesetzt.
BT_Flyer_Karriere_120613_RZ.indd 4
Seit der europaweiten Harmonisierung akademischer
Ausbildungswege gliedern sich Studiengänge in der
Regel in ein meist stärker strukturiertes, berufsbefähigendes Bachelorstudium (6 – 7 Semester) und ein anschließendes Masterstudium (3 – 4 Semester), in dem Studierende
bei entsprechender Qualifizierung selbst gewählte
Schwerpunkte vertiefen. Der Studienabschluss erfolgt
mit einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung in
mehreren Fächern sowie einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Viele Absolventen schließen an das Master-
13.06.12 11:59
studium noch eine Doktorarbeit (Promotion) an. Als
wissenschaftlicher Mitarbeiter, z. B. an einer Universität,
bearbeitet man i.d.R. 3 – 5 Jahre lang selbständig ein
definiertes Forschungsthema.
Berufsfähigkeit
Universität
Master
3. Sem.
Master Thesis
2. Studienjahr
2. Sem.
fachrichtungsspezifische
und theoretische Vertiefung
1. Studienjahr
1. Sem.
Bachelor
7. Sem.
6. Sem.
5. Sem.
4. Sem.
3. Sem.
2. Sem.
1. Sem.
Fachhochschule
Fachhochschulreife
Das Studium an Fachhochschulen ist allgemein sehr
praxisorientiert und meist spezifisch auf ein bestimmtes
Berufsbild ausgerichtet. Praxissemester und Kooperationen mit Firmen sind hier die Regel.
Exemplarischer Aufbau eines
Biotechnologie-Studiums
Promotion
Voraussetzungen
Zugang zu
anderen
Hochschulen
Schwerpunktbildung /
Bachelorarbeit
4. Studienjahr
Praxissemester
fachspezifische Anwendungen
3. Studienjahr
naturwissenschaftliche und
technische Anwendungen
2. Studienjahr
naturwissenschaftliche und
technische Grundlagen
1. Studienjahr
Quelle: Modulhandbuch Bachelor Biotechnologie, Hochschule für angewandte
Wissenschaften Hamburg
allgemeine Hochschulreife
Das Studium ist theoretischer und mehr auf die wissenschaftliche Forschung ausgerichtet als das an einer Fachhochschule. Eine Promotion anzuschließen ist deshalb
nach einem universitären Studium leichter.
Je nach Studienfach, Hochschule bzw. Bundesland
sind zusätzlich erforderlich bzw. zu beachten:
• Zulassungsbeschränkung (Abiturnoten-Durchschnitt)
• Vorpraktikum
• Studienbeiträge
Anforderungen an den Studenten
• Analytisches und logisches Denkvermögen
• Gute Englischkenntnisse (Sprache der Wissenschaft)
• Naturwissenschaftliches Interesse (Biologie, Physik,
Chemie und Mathematik gleichermaßen)
• Masterstudiengang
3 bis 4 Semester, international anerkannter Studienabschluss mit Masterarbeit
• Bachelorstudiengang
6 bis 7 Semester, berufsqualifizierender Abschluss
BT_Flyer_Karriere_120613_RZ.indd 5
13.06.12 11:59
Studiengänge
In Deutschland gibt es zahlreiche biotechnologische Studiengänge mit diversen Spezialisierungen. Doch nicht
der Name des Studienfachs ist für die spätere Berufswahl
entscheidend, sondern die Inhalte, die zusätzlich zu den
für alle Fächer relevanten Grundlagen aus Mathematik,
Physik und Chemie während des Studiums vermittelt
werden. Vor Studienbeginn sollte man daher den Studienablauf der jeweiligen Hochschule mit den eigenen Interessen abgleichen.
Auswahl an biotechnologisch ausgerichteten Studienfächern:
• Apparative
Biotechnologie
• Bioanalytik
• Chemie
• Industrielle
Biotechnologie
• Bioinformatik
• Lebensmittelwissenschaft und
Biotechnologie
• Bioingenieurwesen
• Life Sciences
• Biologie
• Medizinische
Biotechnologie
• Biochemie
• Biomedizin
• Biomolecular
Engineering
• Molecular Life Science
• Biophysik
• Molekulare
Biotechnologie
• Biosystemtechnik
• Pflanzenbiotechnologie
• Biotechnologie
• Pharmazeutische
Biotechnologie
• Bio- und
Umwelttechnik
BT_Flyer_Karriere_120613_RZ.indd 6
• Umwelttechnik
Weiterführende Informationen
finden Sie bei folgenden
Webseiten:
www.biotechnikum.eu
„BIOTechnikum. Leben erforschen – Zukunft gestalten“, die
mobile Informationskampagne des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung (BMBF)
www.biotechnologie.de
Informationen unter anderem über aktuelle Forschung,
Kompetenznetze, Förderung und Ausbildung rund um
die Biotechnologie
www.bmwi.de
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
www.bibb.de
Bundesinstitut für Berufsbildung
www.berufenet.arbeitsagentur.de
Detaillierte Berufsbeschreibungen der Bundesagentur
für Arbeit
www.vbio.de
Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin
in Deutschland e.V. (VBIO)
www.master-bio.de
Online Studienführer „Master in Biowissenschaften“
www.hochschulkompass.de
Informationen der Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz zum Thema Studieren und
Promovieren in Deutschland
www.bts-ev.de
Biotechnologische Studenteninitiative e.V. (BtS)
13.06.12 11:59