Chinesisches Neujahr in Taiwan (DE)

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Chinesisches Neujahr in Taiwan (DE)
Die Taiwaner feiern Neujahr gleich zweimal – und zwei Wochen lang
Neujahr in Taiwan: Willkommen im Jahr der Schlange
Was macht man in Taiwan, wenn das Neujahrsfest vorbei ist? Man bereitet
das nächste vor! Auf Asiens „schöner Insel” muss man darauf nämlich kein
ganzes Jahr warten, sondern nur knapp sechs Wochen. Grund dafür ist,
dass man nicht nur das neue Jahr nach dem Gregorianischen Kalender
begrüßt, sondern auch das Neujahr nach dem traditionellen Mondkalender,
das 2013 auf den 10. Februar fällt. Doch das ist nur der Anfang, denn
gefeiert wird volle fünfzehn Tage lang!
Wer schon von dem spektakulären Feuerwerk beeindruckt war, das in der
Neujahrsnacht das höchste Gebäude des Landes, den Wolkenkratzer “Taipei 101”,
farbenfroh erstrahlen ließ und auch weltweit im Fernsehen übertragen wurde, der
wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, wenn er die bunten Feiern erlebt,
mit denen man in Taiwan das neue Jahr des überlieferten Kalenders willkommen
heißt, das diesmal im Zeichen der Schlange steht, die für die Ostasiaten Weisheit und
Schönheit verkörpert und als listig und klug gilt.
Der Jahresbeginn ist auf den zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende
festgelegt. In Taiwan sind der Vortag des Neujahrsfestes und die ersten drei Tage
gesetzliche Feiertage – also vom Samstag bis zum Dienstag, vom 9. bis 12. Februar.
Insgesamt dauern die Feierlichkeiten aber volle zwei Wochen und enden ebenso
spektakulär, wie sie begonnen haben, mit dem Laternenfest am 24. Februar. Während
des Festes gewähren viele Hotels Nachlässe, und einige Sehenswürdigkeiten senken
ihre Eintrittspreise, so dass Taiwan-Besucher gleich mehrfach belohnt werden.
Die Feier des neuen Jahres ist von zahlreichen althergebrachten Bräuchen geprägt.
Der Überlieferung zufolge wurde die Menschheit einst von einem „Jahres-Ungeheuer”
(年獸 nianshou) bedroht, das an jedem ersten Tag eines neuen Jahres die Ernte, das
Vieh und sogar Menschen verschlang. Allerdings fürchtete sich dieses Untier vor
Feuer, Lärm und der Farbe Rot, so dass man es mit Feuerwerk und roten Laternen
fernzuhalten versuchte. Mit der „Vertreibung des Ungeheuers” (過年 guonian) trieb
man zugleich das alte Jahr in die Flucht und hieß das neue farbenprächtig und
lautstark willkommen. Zu dem Erfolg gratuliert man sich auch heute noch gegenseitig
mit der Formel gongxi (恭喜), mit der man zugleich Erfolg und Wohlstand wünscht.
Die Farbe Rot spielt ebenfalls noch immer eine große Rolle beim Neujahrsfest. An
den Häusern hängen oft rote Zettel oder Schriftrollen mit kleinen Reimen oder
Schriftzeichen für Wörter wie „Glück”, „Wohlstand” oder „langes Leben”, während
jüngere Familienmitglieder – und manchmal auch Besucher, die in einer taiwanischen
Familie zu Gast sind – kleine Geldgeschenke in angbao (紅包) genannten roten
Umschlägen erhalten.
Es soll auch hilfreich sein, Fenster und Türen zu öffnen, um das Glück
hereinzulassen, und die Lichter in der Nacht brennen zu lassen, um dem Glück den
Weg ins Haus zu leuchten. Ein Großteil der Traditionen, die das Fest umgeben,
hängen damit zusammen, dass im Chinesischen viele Wörter ähnlich klingen.
Demzufolge vermeidet man angeblich Unglück, indem man keine Schuhe oder Bücher
während der Neujahrestage kauft, da das Wort „Schuh” (鞋子) bzw. „Buch” (書) dem
Wort für „schlecht” (邪) bzw. „verlieren” (輸) phonetisch ähnelt. Ein Haarschnitt
während der Festlichkeiten soll Unglück bringen, weil das Wort für „Haar” (髮) und
das Wort für „Glück” (發) ebenfalls ähnlich klingen: abgeschnittenes Haar wäre also
abgeschnittenes Glück. In gleicher Weise gehen viele Gepflogenheiten beim Essen
auf Wortspiele zurück: So verspeist man Fisch (魚), weil das Wort so klingt wie
„Überfluss” (餘), und den Klebreiskuchen niangao (年糕), weil er klingt wie
„wachsender Wohlstand jahrein jahraus.”
Nach dem Essen am Vorabend des neuen Jahres geht es auf jeden Fall hinaus auf
die Straße oder in Parks, wo man den Jahreswechsel mit Feuerwerk und Böllern
feiert (sofern deren Gebrauch erlaubt ist). Doch in Taiwan hat das Ereignis auch stets
eine religiöse Komponente, und so versammeln sich Tausende von Menschen in
Tempeln, brennen Räucherstäbchen ab, beten und bringen den Göttern Opfer in
Form von Speisen und auch von Geldscheinen, die angezündet und verbrannt
werden, bevor Schlag Mitternacht das neue Jahr beginnt.
Am Abschluss der fünfzehntägigen Neujahrsfeierlichkeiten steht jedoch noch einmal
ein Höhepunkt: das Laternen- oder Yuanxiao-Fest. Da das Neujahrsfest immer in
einer Neumondnacht gefeiert wird, fällt das Laternenfest automatisch mit dem ersten
Vollmond des neuen Jahres zusammen. Abends ziehen die Kinder – ähnlich wie am
deutschen Martinstag – mit Laternen durch die Straßen, doch auch die Kommunen
sorgen in dieser Nacht für bunte Unterhaltung mit diversen Veranstaltungen, an
denen sich die Einheimischen ebenso erfreuen wie die Besucher Taiwans.
Das Laternenfest bei der Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle in Taipeh ist berühmt für
seine unzähligen meisterhaft gestalteten Lampions, seine Drachen- und Löwentänze,
für Volkskunstvorführungen, akrobatische Vorstellungen und feierliche Prozessionen.
Diese großartige dreitägige Darbietung einheimischer Kultur zieht jedes Jahr Millionen
von Schaulustigen an, aber natürlich wird auch in anderen Städten des Landes groß
gefeiert, und Besucher aus dem Ausland sind willkommen als Gäste und Zuschauer.
Taiwan
Asiens schönste Seiten auf einer einzigen Insel – das bietet Taiwan Fernosturlaubern
und Reisenden auf dem Weg nach Südostasien, Australien oder rund um die Welt. Die
Insel, von frühen Seefahrern zu Recht „Formosa” – die Schöne – genannt, liegt rund
160 Kilometer vor der Südostküste Chinas im Westpazifik. Die Einwohner zählen zu den
herzlichsten Gastgebern Asiens. Darüber hinaus bietet das hochmoderne Land
fernöstliches Flair, asiatische Kulturen und subtropische Natur auf kleinstem Raum bei
maximaler Reisesicherheit. Die atemberaubende Landschaft besticht mit üppigen
Regenwäldern, hohen Bergen, fruchtbaren Tälern, schroffen Küsten und zauberhaften
Korallen- und Vulkaninseln, während in der Hauptstadt Taipeh und den übrigen Städten
jahrhundertealte Traditionen der Moderne des 21. Jahrhunderts begegnen.
Mehr Informationen rund um Taiwan gibt das
Taipei Tourism Office
Rheinstraße 29, 60325 Frankfurt
Telefon 069 610743
[email protected]
www.taiwantourismus.de
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Januar 2013