Theaterpädagogisches Begleitmaterial

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Theaterpädagogisches Begleitmaterial
T H E A T E R P Ä D A G O G I S C H E S
B E G L E I T M A T E R I A L
für Schüler ab 17 Jahren
GOTTHOLD EPHRAIM LESSING
BURGTHEATER
Inszenierung:
ANDREA BRETH
Premiere:
30. APRIL 2008
Erstellt im Rahmen der Ausbildung zum Theaterpädagogen BuT an der theaterwerkstatt heidelberg
von Mario Franchi, 20. April 2008 – Ausschlieβlich für den internen Gebrauch bestimmt.
emilia galotti
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burgtheater.at
Inhalt
Einleitend............................................................................................................................. 2
Informatives ........................................................................................................................ 3
Der Autor und seine Zeit ................................................................................................. 3
Zum Stück ........................................................................................................................ 4
Regie: Andrea Breth ........................................................................................................ 5
Zur Inszenierung .............................................................................................................. 5
1
Praktisches .......................................................................................................................... 6
V1
Warm up: Hoch- und Tiefstatus ................................................................ 7
V2
Arbeit mit Textfragment: Figur ................................................................. 8
V3
Arbeit mit Mini-Dialog: Zweierbeziehung ................................................. 8
V4
Präsentation: Skizzieren eines Beziehungsgeflechts ................................ 9
V5
Individuelle Vorbereitung & Fokussierte Sichtung ................................. 10
Nachbereitung ............................................................................................................... 11
N1
Warm up: Freund & Feind oder Prinz Inkognito ...................................... 11
N2
Kugellager-Diskussion zur Inszenierung ................................................... 12
N3
Austausch über Inszenierung: Figuren und Beziehungen ........................ 12
N4
Beziehungsgeflecht vervollständigen ...................................................... 13
N5
Standbild: Figuren und ihre Beziehungen ................................................ 14
Zusatzaufgaben zur Vertiefung ................................................................................. 14
Wissenswertes über uns ................................................................................................... 15
Quellen .............................................................................................................................. 16
Impressum ......................................................................................................................... 16
Kopiervorlagen K1 – K6
[email protected]
INHALT
Vorbereitung ................................................................................................................... 7
emilia galotti
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Einleitend
Liebe Leserin, lieber Leser
Das Heft liefert Ideen, wie Sie mit Ihrer Klasse den Theaterbesuch vor- und
nachbereiten könnten – die Übungen eignen sich für Schülerinnen und
Schüler ab 17 Jahren. Es besteht aus zwei Hauptteilen. Im ersten Teil finden
Sie nützliche Hintergrund-Informationen zu Lessing, seiner Zeit und zur aktuellen Inszenierung. Dieser Teil dient zu Ihrer groben Orientierung.
Im praktischen zweiten Teil sind Anregungen und Tipps für die Vor- und
Nachbereitung des Theaterbesuchs aufgeführt. Im Zentrum der Vorbereitung steht das Thema „Beziehungen“. Die Nachbereitung nimmt das Thema
wieder auf, indem sie vor allem zur Reflexion über dessen Umsetzung und
die konkrete Inszenierung anregt. Ganz hinten finden Sie Kopiervorlagen,
auf die immer wieder verwiesen wird.
Haben Sie Fragen zu Aufgabenstellungen und Übungsanleitungen, so nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf. Gerne nehmen wir auch Ihre Feedbacks
und Anregungen entgegen:
E-Mail
Telefon
[email protected]
01 51444-4145
Wir heiβen Sie und Ihre Klasse herzlich willkommen im Burgtheater!
Theaterpädagogik Burgtheater, Mario Franchi
Reservieren Sie die T I C K E T S für Ihre Klasse am besten gleich jetzt.
www.burgtheater.at/tickets oder Tel. 01 51444-4140
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EINLEITEND
Schön! Sie interessieren sich für das theaterpädagogische Begleitmaterial
zur aktuellen Emilia Galotti Inszenierung am Burgtheater. Dieses Materialheft richtet sich in erster Linie an Lehrpersonen der Gymnasialstufe. Zur
Lektüre sind selbstverständlich alle Interessierten eingeladen. Wir wünschen dabei viel Vergnügen!
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Informatives
Hier finden Sie nützliche Hintergrund-Informationen – sowohl zu Lessing und der
Aufklärung als auch zur aktuellen Inszenierung.
Der Autor und seine Zeit
Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781)
3
1729 geboren in Sachsen. Studium der Theologie und Sprachwissenschaften.
1755 Erstes bürgerliches Trauerspiel Miss Sara Sampson. Arbeit an einem deutschen Wörterbuch. Generals-Sekretär während des 7-jährigen Krieges.
1767 Kriegskritisches Lustspiel Minna von Barnhelm. Dramaturg am Nationaltheater Hamburg. Er entwirft die Hamburgische Dramaturgie, eine bürgerliche
Poetik des Dramas. Einer der bedeutendsten Literaturkritiker.
Ab 1770 Bibliothekar in Wolfenbüttel. 1772 Bürgerliches Trauerspiel Emilia Galotti. 1779 Letztes großes Drama Nathan der Weise.
Lessing stirbt am 15. Februar 1781 in Braunschweig.
Die Aufklärung
Lessing ist einer der bedeutendsten Autoren und Literaturkritiker seiner Zeit, der
Aufklärung. Aufgrund neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse werden Verstand und Vernunft zu den Richtlinien in allen Bereichen.
Der Wahlspruch der Aufklärung lautet: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Immanuel Kant). Der aufgeklärte Mensch soll nicht mehr den
Vorgaben der Obrigkeiten oder des Zeitgeists vertrauen, sondern sein Leben und
Denken selbst bestimmen.
Die Literatur dieser Zeit hat vor allem eine erzieherische Funktion. Sie soll die
Welt verbessern und nicht das Elend beklagen. Ein wichtiger Ausspruch Lessings
die Aufklärung betreffend: „An die Stelle der Religion muss die Überzeugung treten.“
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INFORMATIVES
1748 Erstes Lustspiel Damon der Junge Gelehrte. Freier Schriftsteller und Kunstkritiker. Übersetzungen aus dem Französischen (u.a. Voltaire).
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Lessings „aufgeklärtes“ Drama
Lessing fordert, dass die erste Wirkung der Tragödie auf den Zuschauer das Mitleiden sein müsse. Der von Aristoteles formulierte „Schrecken“ müsse als Furcht
und mitfühlende Angst interpretiert werden. Durch das Mitfühlen solle im Zuschauer eine Wandlung vor sich gehen, die ihn tugendhafter mache. Die Furcht
sei also „das auf uns selbst bezogene Mitleid“.
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Wenn das Theater einen moralisch bessernden, erzieherischen Zweck verfolgen
wolle, müsse sich für die entscheidende Zuschauergruppe, nämlich die Bürger,
etwas ändern. Bisher war der Stand der Bürger nur in Komödien dargestellt worden, während der Tragödie die Probleme von adeligen Personen vorbehalten
waren. Da sich der Zuschauer nur mit seinesgleichen wirklich identifizieren kann,
wird mit Lessings Miss Sara Sampson 1755 das bürgerliche Trauerspiel geboren:
Der Bürgerstand wird in den Bereich der Tragödie eingeführt.
Zum Stück
Emilia Galotti, Lessings zweites Bürgerliches Trauerspiel, wurde 1772 geschrieben – eine tragische Mischung aus Leidenschaften, Zufällen und fehlgeleiteten
Informationen. Einen Abriss der Stückfabel finden Sie ganz hinten (Kopiervorlage
K4: Emilia Galotti – die Story).
In Emilia Galotti treffen Bürgertum und Adel aufeinander. Dadurch werden Diskrepanzen erkennbar, die zwischen den beiden Klassen bestehen. Das Drama
zeigt die bürgerliche Lebenswelt in Auseinandersetzung mit der Hofwelt. Das
negative Bild des willkürlichen Machtmissbrauchs (durch den Prinzen) und die
darin erkennbare Kritik am Absolutismus erscheinen sehr eindeutig. Aber auch
vor der Kritik am Bürgertum macht Lessing nicht Halt. Er kritisiert das der Öffentlichkeit abgekehrte bürgerliche Ideal der Privatheit (Weltflucht). Emilia Galotti ist
ein politisch-gesellschaftskritisches Drama.
Weiterführende Literatur.
Steinmetz, H.: Emilia Galotti. In: Reclam, Ph. (Hrsg.): Interpretationen. Lessings Dramen. Stuttgart 1987.
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Außerdem ist für Lessing nicht mehr die Einhaltung der „Drei Einheiten“ (Ort, Zeit
und Handlung) wichtig, sondern nur noch die Einheit der Handlung bedeutend.
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Regie: Andrea Breth
Geboren 1952 in Rieden/Füssen, aufgewachsen in Darmstadt. Erste Inszenierung
1975 am Bremer Theater. Es folgen Regiearbeiten in Wiesbaden, Hamburg,
West-Berlin (u.a. 1981 Lessings Emilia Galotti) und Zürich.
1983 – 1985
1986 – 1989
1990 – 1992
1992 – 1997
Freiburger Theater
Bochumer Theater
Wiener Burgtheater, Akademietheater
Berliner Schaubühne, Künstlerische Leitung
Zur Inszenierung
Premiere. 30. April 2008 Dauer. ca. 150 Minuten
Rollen-Besetzung. siehe hinten, Kopiervorlage K4
Themen. Die Regisseurin Andrea Breth zeigt auf, dass die Themen von damals
keineswegs an Aktualität verloren haben. Eine wichtige Rolle spielen Themen wie
Hierarchie, Macht – Ohnmacht, Gewalt und Machtmissbrauch, Privates versus
Berufliches/Öffentliches. Zentral ist dabei stets die Beziehung zwischen den Figuren.
Ausstattung. Andrea Breth versteht Lessing aufgrund seiner Themen als Zeitgenossen. Entsprechend verzichtet sie auf eine klassisch-historische Ausstattung
und spielt in der Inszenierung mit dem Motiv der Mafia. Sowohl Bühnenbild als
auch Kostüme sind im Stil der 1970er Jahre gehalten. Die Requisiten erinnern an
eine Cocktail-Party.
Interpretation. Die Inszenierung kann, was die Ausstattung betrifft, als modern
bezeichnet werden. Dennoch wird an Lessings Sprache festgehalten. Auf künstliche Übertreibungen oder Zuspitzungen wird verzichtet. Das Spiel ist fein, realistisch und psychologisch durchdacht gestaltet. Dem Ensemble gelingt es, einen
Fluss herzustellen und Spannung aufzubauen – ein Thriller mit Gänsehauteffekt.
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INFORMATIVES
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Andrea Breth hat sich den sogenannten „Klassikern der
Theaterliteratur“ verschrieben: Werke von Goethe, über Kleist und Lessing bis
hin zu Schiller. Sie spürt in diesen Schriften stetig dem Desolaten nach. Breths
besonderes Interesse gilt Themen wie Grausamkeit in zwischenmenschlichen
Beziehungen, Macht und Ohnmacht. Andrea Breth zählt zu den bedeutendsten
Regisseuren im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche ihrer Inszenierungen wurden seit 1985 ans Berliner Theatertreffen eingeladen. Seit 2000 führt Andrea
Breth auch Opernregie.
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Praktisches
Andrea Breth legt in ihrer Emilia Galotti Inszenierung einen
Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen den Figuren. Minutiös werden die Qualitäten der Beziehungen aufgezeigt. Sie
äuβern sich in der Art und Weise des Interagierens und Kommunizierens. Überhaupt spielen im Theater Interaktion und
Kommunikation stets eine zentrale Rolle.
Um Ihre Klasse auf den Theaterbesuch einzustimmen, empfehlen wir die Vorbereitungsideen (V1 –
V5) auf den folgenden Seiten. Mit einer Nachbereitung wird die Klammer geschlossen. Auch hierzu finden Sie einige Vorschläge (N1 – N5).
Hinweise
Aufbau. Die Übungen bauen aufeinander auf. Mit einigen Anpassungen sind die meisten auch einzeln durchführbar.
Dauer. Vor- und Nachbereitung dauern jeweils eine Doppellektion (90 Minuten).
Raum. Es empfiehlt sich, davor im Klassenzimmer eine möglichst groβe Freifläche zu
schaffen. Optimal wären natürlich Aula, Singsaal oder Turnhalle.
Mengenangaben sind exemplarisch (Klasse mit 24 Schülern) und entsprechend anzupassen.
Kopiervorlagen (K1 – K6) befinden sich ganz hinten und sind heraustrennbar.
Abkürzungen. TN = Teilnehmer bzw. Schüler
Tipp. Besuchen Sie mit Ihrer Klasse die Stückeinführung.
Diese beginnt jeweils eine halbe Stunde vor der Vorstellung und dauert 15 Minuten. Im Anschluss an die Aufführung bieten wir auf Anfrage eine viertelstündige Nachbesprechung an.
Bilder auf dieser Seite: Proben Emilia Galotti, Burgtheater 2008.
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PRAKTISCHES
Die Auseinandersetzung mit den Beziehungen zwischen dramatischen Figuren ist
Schwerpunkt dieses praktischen Teils. Dadurch soll, neben dem spielerischkreativen Experimentieren mit Stücktext und dem Reflektieren von künstlerischen Aspekten der Inszenierung, das allgemeine Bewusstsein für menschliche
Interaktion und für andere soziale Phänomene gefördert werden.
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Vorbereitung
Diese Vorbereitung ist vor allem eine thematische, inhaltliche Einführung. Anhand von Textfragmenten aus Emilia Galotti sollen sich die Schüler spielerisch
mit Figuren und ihren Beziehungen beschäftigen. Ansatzweise lernen sie einige
wichtige Figuren kennen und gewinnen einen groben Überblick über das Beziehungsgeflecht. Den Schülern wird auβerdem die Story von Emilia Galotti bekannt
gemacht. Die vorgängige Lektüre des Stücks macht unter Umständen Sinn, wird
aber nicht vorausgesetzt.
V1
Warm up: Hoch- und Tiefstatus
Absicht
Material
Dauer
Ankommen. Einstimmung in das Thema.
15 Minuten
Ablauf
TN gehen kreuz und quer durch den Raum, ohne miteinander Kontakt aufzunehmen. Während dem Gehen sollen sie sich folgende Fragen stellen: Wie
fühle ich mich im Moment? – Groβ und stark? Oder klein und schwach? –
Wie ist meine momentane Stimmung? – Bin ich zufrieden oder missgestimmt? Und so weiter.
TN stellen sich vor, eine mächtige Person zu seine, die über allem steht und
alles bestimmen kann. Sie bewegen sich entsprechend. – Allmählich nehmen
sie beim Vorbeigehen Blickkontakt zu den Andern auf.
TN werden aufgefordert, wieder in ihrer gewohnten Art zu gehen. Dann
stellen sich die TN vor, eine unbedeutende Person, ohne Recht und Einfluss
zu sein. Jemand, der kaum wahrgenommen wird. TN sollen entsprechend
gehen. – Allmählich nehmen sie beim Vorbeigehen wieder Blickkontakt zu
den Andern auf.
Abschlieβend sollen die TN die Schwäche abschütteln und wieder in ihrer
gewohnten Art gehen. Eventuell kurzer Austausch darüber, wie sie sich in
den zwei gegensätzlichen Positionen gefühlt haben, sowie Auswirkung auf
Körper und Stimmung. Einführung der Theater-Begriffe „Hochstatus“ (Verkörperung von Stärke, Macht usw.) und „Tiefstatus“ (Schwäche, Einflusslosigkeit usw.).
Variante
A: Begegnungen (wie z.B. Begrüssungen) zwischen den TN zulassen.
B: Klasse halbieren. Die eine Hälfte ist „mächtig“ bzw. im Hochstatus, die
andere „schwach“ bzw. im Tiefstatus.
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VORBEREITUNG
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V2
Arbeit mit Textfragment: Figur
Absicht
Auseinandersetzung mit Lessings Sprache. Stimmliches Experimentieren mit
Sätzen. Anhand einzelner Sätze aus Emilia Galotti Status, Haltung oder Beziehungen von Figuren erahnen.
K1 und K2 kopieren. Den Linien entlang zerschneiden. Gebraucht werden die
jeweils ersten zwei Textstreifen der 12 Mini-Dialoge.
24 Papierstreifen (K1/K2)
15 Minuten
Vorher
Material
Dauer
Ablauf
TN ziehen je einen Papierstreifen mit einem Satz, der aus Emilia Galotti
stammt. Den Satz sagen alle gleichzeitig vor sich hin und experimentieren
damit, indem sie z.B. verschiedene Lautstärken, Tempi oder Emotionen ausprobieren. Dabei gehen sie durch den Raum und bewegen sich entsprechend. (ca. 5 Minuten)
TN sollen überlegen, wer diesen Satz sagen könnte. Eine Person, die über
den Anderen steht und Befehle erteilt oder eher jemand, der untergeben ist
und zu gehorchen hat. Ausprobieren und entsprechend im Hoch- bzw. Tiefstatus gehen und sich bewegen. (ca. 5 Minuten)
Begegnen sich zwei TN, bleiben sie stehen und sagen sich nacheinander den
Satz in der entsprechenden Haltung. Dann gehen sie weiter und es kommt
zur nächsten Begegnung. Und so weiter. (ca. 5 Minuten) Abschlieβend schütteln die TN die Figur ab und gehen wieder in ihrer gewohnten Art.
V3
Absicht
Vorher
Material
Dauer
Ablauf
Arbeit mit Mini-Dialog: Zweierbeziehung
V2 machte ersichtlich, dass man anhand einzelner Sätze bereits Haltungen
oder Beziehungen von Figuren erahnen kann. Nun arbeiten die Schüler mit
ihrem Satz weiter und lernen anhand eines Mini-Dialoges den Zusammenhang kennen, in dem der Satz gesprochen wird. Zudem beleuchten sie die
Beziehung „ihrer“ Figur zum Dialogpartner.
K1/K2 (1x) und K3 (2x) kopieren. Den Linien entlang zerschneiden. 12 zerschnittene Mini-Dialoge und 12 Aufgabenzettel.
Aufgabenzettel und Dialog-Puzzles in 12 Briefumschläge verpacken. Umschläge entsprechend nummerieren.
24 Papierstreifen von V2 (K1/K2), 12 nummerierte Briefumschläge mit Dialog-Puzzles (K1/K2) und Aufgabenzetteln (K3)
20 Minuten
Anhand der Nummern auf den Textstreifen von V2 finden sich 12 Paare.
Jede Zweiergruppe erhält den Briefumschlag mit ihrer Nummer. Die Aufgaben (siehe Seite 9) werden während ca. 10 Minuten selbständig gelöst.
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VORBEREITUNG
emilia galotti
emilia galotti
V3
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AUFGABEN: (= K3)
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur
spricht welchen Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur
liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein
könnte. (Grad der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
V4
Präsentation: Skizzieren eines Beziehungsgeflechts
Absicht
Ansatzweises Kennenlernen wichtiger Figuren aus Emilia Galotti. In welcher
Beziehung die Figuren zueinander stehen, wird aufgezeigt, indem die Schüler
einander die Mini-Dialoge präsentieren und zusammen das Beziehungsgeflecht darzustellen versuchen.
Dialog-Puzzles von V3 (Kopiervorlagen K1/K2), 15 POST-IT Zettel, 4 dicke
Filzstifte, 1 groβer Papierbogen (mindestens DIN A2-Format)
30 Minuten
Material
Dauer
Ablauf
Nachdem Zuschauerraum und Spielfläche definiert worden sind, präsentieren die Zweiergruppen ihre Mini-Dialoge. Gruppe 1 beginnt.
1. Nach jeder Präsentation melden die Zuschauer zurück, um welche zwei
Figuren es sich handeln könnte (Name, Funktion, usw.). In welcher Beziehung die Figuren zueinander stehen. Woran das erkennbar war, usw.
2. Die zwei Spieler können anschlieβend die Wortmeldungen der Zuschauer
berichtigen und/oder ergänzen. Danach schreiben sie die Namen der beiden
Figuren auf zwei POST-IT Zettel und kleben diese auf ein Plakat. Dabei beachten sie die Beziehungskonstellation, in der die beiden Figuren zueinander
(und zu anderen Figuren) stehen. Inkl. Machtgefälle.
Dieser Ablauf wird wiederholt, bis alle Gruppen an der Reihe waren. Eventuell müssen jeweils einzelne Zettel verschoben werden, damit die Darstellung
des Beziehungsgeflechts weiterhin stimmt.
Steht die grobe Aufstellung der Figuren, verbinden die Zweiergruppen nacheinander ihre beiden Figuren mit einer Linie. Sie nennen die Figurennamen
und mindestens ein Stichwort, welches die Qualität der Beziehung zwischen
den Figuren beschreibt. Dieses notieren sie zur Verbindungslinie. Es folgt die
nächste Gruppe. Und so weiter (vgl. Seite 10, Beispiel eines Beziehungsgeflechts). Das Plakat wird in der Nachbereitung nochmals gebraucht.
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VORBEREITUNG
9
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V4
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ADEL
Prinz
Orsina
Appiani
Marinelli
BÜRGERTUM
Odoardo
Claudia
Emilia
Beziehungen
„Offizielles“ Machtgefälle
Beispiel eines Beziehungsgeflechts zwischen den 7 Figuren
V5
Individuelle Vorbereitung & Fokussierte Sichtung
Absicht
Material
Dauer
Kennenlernen der Stückfabel. Aufmerksame Sichtung des Stücks.
24 Kopien von K4 (1 Kopie pro Schüler)
10 Minuten
Ablauf
Die Schüler haben noch kaum eine Idee von der Story, es sei denn, sie haben
Emilia Galotti bereits gelesen. Als Vorbereitung auf den Theaterbesuch wird
die Lektüre des Textblattes K4 (Story, making of) empfohlen. Im Unterricht
oder zu Hause, je nachdem wie viel Zeit übrig ist.
Während dem Theaterbesuch befassen sich die Schüler mit der gleichen
Figur und dem gleichen Dialogpartner wie in den vorherigen Übungen. Dabei
sollen sie genau hinschauen, wie „ihre“ Figur (Aussehen, Charakter, Handlungen, …) und die Beziehung zwischen den beiden Figuren (Nähe-Distanz,
Machtgefälle, Beziehungsqualität, …) dargestellt werden. Anschlieβend sollen sie dazu Notizen machen. Die Beobachtungen werden nach dem Theaterbesuch im Unterricht zusammengetragen (siehe Nachbereitung).
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VORBEREITUNG
10
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Nachbereitung
Die Nachbereitung trägt bei zur Reflexion des Theaterbesuchs bzw. der Inszenierung. Anhand der Beobachtungsnotizen zur Inszenierung sollen sich die Schüler
tiefergehend mit Beziehungen (zwischen Figuren) beschäftigen. Es wird sowohl
die Darstellungsweise wichtiger Figuren und Beziehungen reflektiert, als auch die
Skizze des Beziehungsgeflechts von Emilia Galotti vervollständigt (siehe V4).
Abschlieβend soll das skizzierte Beziehungsgeflecht in die dritte Dimension gebracht werden. Zusätzlich sind einige Vorschläge zur individuellen Vertiefung und
Verarbeitung angefügt.
N1
Warm up: Freund & Feind oder Prinz Inkognito
Absicht
Material
Dauer
Ankommen. Spielerische Wiederaufnahme des Themas Beziehungen.
je 15 Minuten
Ablauf
TN gehen kreuz und quer durch den Raum ohne miteinander zu sprechen.
Nach einer Weile wählt jeder TN insgeheim jemanden aus, der sein Verbündeter ist. Während dem Gehen halten die TN stets Kontakt zu ihrem Verbündeten. Der Kontakt soll durch eine möglichst hohe Aufmerksamkeit auf
die entsprechende Person zum Ausdruck kommen, wobei die räumliche
Distanz nur eine geringe Rolle spielt (da variierend). Tempoeingaben (inkl.
Stillstand) als Steigerung.
Später wählt jeder TN zusätzlich einen Feind. Vor diesem kann er sich schützen, indem er seine Position immer wieder wechselt. Und zwar muss sich
zwischen ihm und dem Feind stets sein verbündeter Freund als Schutzschild
befinden.
Klasse ev. abschlieβend in Zuschauer und Spieler halbieren und das gleiche
Prozedere nochmals kurz durchspielen. Rollenwechsel. Dann kurzer Austausch über die Wirkung.
Ablauf
TN gehen kreuz und quer durch den Raum ohne zu sprechen. Nach einer
Weile bleiben sie stehen und schlieβen die Augen. Der Spielleiter ernennt
eine Person zum Prinz Inkognito, indem er ihr auf die Schultern tippt.
Darauf dürfen die TN die Augen wieder öffnen. Ohne zu sprechen gehen sie
weiter; die zum Prinzen ernannte Person in der entsprechenden Gangart
(ggf. an Hoch- und Tiefstatus erinnern). Die TN versuchen herauszufinden,
wer der Prinz ist. Nach einer Weile bleiben alle stehen. Die TN geben nun
nacheinander einen Tipp ab und beschreiben jeweils, woran sie den Prinzen
erkannt haben.
2. Durchlauf: zwei oder mehrere Prinzen gleichzeitig. 3. Durchlauf: ein Prinz
und zwei oder mehrere Diener Battista (auf Kopf tippen).
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NACHBEREITUNG
11
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N2
Kugellager-Diskussion zur Inszenierung
Absicht
Material
Dauer
Stückfabel und Inszenierung in Erinnerung rufen
15 Minuten
Ablauf
Klasse halbieren. Stehend zwei konzentrische Kreise bilden. Der innere Kreis
schaut nach auβen, der äuβere Kreis schaut nach innen, so dass sich immer
zwei Personen gegenüberstehen.
Der Spielleiter nennt ein Stichwort zur besuchten Emilia Galotti Inszenierung. TN sagen darauf ihrem Gegenüber, was ihnen spontan dazu einfällt
und diskutieren kurz. Nach jedem Stichwort-Gespräch (ca. 90 Sekunden)
rotiert der innere Kreis um eine Person weiter, so dass neue DiskussionsPaare entstehen.
Beispiele: Story von Emilia Galotti. Schluss des Stücks. Die Sprache.
Bühnenbild und Kostüme.
Mein Lieblingsdarsteller/meine Lieblingsfigur. Das hat mir an der Inszenierung besonders gut gefallen. Das hat
mir überhaupt nicht gefallen. Das habe ich nicht verstanden/das frage ich
mich. Das fand ich besonders merkwürdig/bemerkenswert.
N3
Austausch über Inszenierung: Figuren und Beziehungen
Absicht
Vorher
Material
Dauer
Austausch und Ergänzung der Beobachtungsnotizen
K5 (3x) kopieren und entlang der Linien zerschneiden.
12 Aufgabenzettel (K5), Notizen der Schüler, Stifte
15 Minuten
Ablauf
Gleiche Zweiergruppen wie in der Vorbereitung V3. Jede Gruppe erhält einen Aufgabenzettel (K5). Auβerdem brauchen die Schüler ihre Beobachtungsnotizen vom Aufführungsbesuch und einen Stift. Während ca. 10 Minuten werden gegenseitig die Notizen vorgestellt, ausgetauscht und ergänzt.
AUFGABE: (= K5)
Während dem Aufführungsbesuch haben Sie sich besonders mit einer Figur
und einem Dialogpartner befasst. Besprechen Sie folgende Fragen und ergänzen Sie Ihre Notizen. Anschlieβend stellen Sie die Resultate der Klasse vor.
•
•
•
Um welche beiden Figuren handelt es sich? Wie wurden diese Figuren
dargestellt? (Aussehen, Charakter, Handlungen, Bewegungen, …)
Wie wurde die Beziehung zwischen den beiden Figuren dargestellt? (Nähe-Distanz, Beziehungsqualität usw.)
In jeder Inszenierung wird eine Figur (z.B. Emilia) anders dargestellt. Was
macht „Ihre“ Figur in dieser Inszenierung einzigartig/besonders?
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12
NACHBEREITUNG
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N4
Beziehungsgeflecht vervollständigen
Absicht
Material
Dauer
Vervollständigung des Beziehungsgeflechts aus der Vorbereitung.
Plakat mit Beziehungsgeflecht von V4, Filzstifte, Beobachtungsnotizen
20 Minuten
Ablauf
Eine Zweiergruppe beginnt und stellt ihre Resultate von N3 vor, ergänzt oder
korrigiert die Darstellung auf dem Plakat von der Vorbereitung V4. Den Verbindungslinien können weitere die Beziehung beschreibende Eigenschaftswörter beifügt werden. Dann ist die nächste Gruppe an der Reihe und fügt
Ergänzungen an (keine Wiederholungen). Und so weiter.
Anschlieβend vervollständigt die Klasse gemeinsam das Beziehungsgeflecht,
indem sie weitere Verbindungslinien zieht. Und zwar sowohl zwischen Figuren, die konstant bzw. über längere Zeit miteinander zu tun haben, als auch
zwischen denjenigen, die sich bloss während dem Stück begegnen (vgl. unten Beispiel eines Beziehungsgeflechts). Auch diese Linien können ggf. mit
Eigenschaftswörtern bezeichnet werden.
ADEL
Prinz
Orsina
Appiani
Marinelli
BÜRGERTUM
Odoardo
Claudia
Emilia
Beziehungen
Begegnungen, die bloss während dem Stück zustande kommen.
„Offizielles“ Machtgefälle
Beispiel eines ergänzten Beziehungsgeflechts
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13
NACHBEREITUNG
emilia galotti
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N5
Standbild: Figuren und ihre Beziehungen
Absicht
Material
Dauer
Beziehungsgeflecht vom Papier in die 3. Dimension bringen
Plakat mit Beziehungsgeflecht von N4, ev. Fotokamera
15 Minuten
Ablauf
Klasse dritteln in Spieler, Bildhauer und Zuschauer. Ein Bildhauer nennt eine
Figur aus Emilia Galotti. Er positioniert einen Spieler auf der Spielfläche und
bringt ihn in eine für die genannte Figur typische Körperhaltung. Der Spieler
verharrt in der Position. Ein anderer Bildhauer nennt eine 2. Figur und positioniert einen 2. Spieler in Bezug zum ersten, usw.
Ist das Standbild mit den 7 Figuren fertig, stellt sich neben jeden Spieler ein
Bildhauer. Dieser merkt sich Position und Körperhaltung „seines“ Spielers.
Dann bittet er den Spieler den Platz zu verlassen und nimmt dessen Position
ein. Die ehemaligen Spieler können das Standbild nun auch betrachten.
Rollenwechsel: Zuschauer werden zu Bildhauern, Bildhauer zu Spielern und
Spieler zu Zuschauern. Nochmals gleicher Ablauf wie oben, wobei die Bildhauer aber ein neues Standbild kreieren. Letzter Rollenwechsel und Durchgang. Ev. die drei Standbilder fotografieren.
Zusatzaufgaben zur Vertiefung
Auf Kopiervorlage K6 finden Sie einige Aufgaben, die zur Vertiefung anregen –
individuell oder in Kleingruppen.
•
•
•
•
•
•
Zeitungsbericht über die Emilia Galotti Inszenierung am Burgtheater.
Die Frauenfiguren in dieser Inszenierung.
Szenisches Schreiben: Was in Lessings Emilia Galotti nicht gezeigt wird.
Geschichte erfinden: Was wäre passiert, wenn…?
Bühnenbild für Emilia Galotti entwerfen, Erläuterungen dazu schreiben.
Was ist an dieser Inszenierung politisch-gesellschaftskritisch?
Für diese kreative Auseinandersetzung mit dem Stück bzw. der Inszenierung
muss zusätzliche Zeit aufgewendet werden, im Unterricht oder zu Hause. Zudem
sollten Sie einige Reclam-Ausgaben von Emilia Galotti bereithalten. Die Resultate
können uns geschickt werden (Textumfang ca. 1 DIN A4). Pro Aufgabenstellung
wird eine Arbeit prämiert und im Internet veröffentlicht.
[email protected]
NACHBEREITUNG
14
Die erarbeitete Darstellung des Beziehungsgeflechts (Plakat) dient zur Orientierung. Die Distanz zwischen den Figuren und die Blickrichtungen sollten
möglichst beachtet werden. (Je nach Klassengröβe können die 7 Figuren mit
einer weiteren ergänzt werden.)
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burgtheater.at
Wissenswertes über uns
Wir wollen das Theater öffnen, in die Stadt bringen und die Stadt ins Theater
holen – insbesondere die Jungen, unsere Zukunft. Immer dann, wenn es sich
ums (Burg-)Theater dreht, sind wir Theaterpädagogen Ihre Ansprechpartner.
Blicken Sie mit Ihrer Klasse hinter die Kulissen – wir bieten kostenlose Führungen
durch das Burgtheater.
15
Haben Sie konkrete Fragen zum Theaterunterricht oder zu einer SchultheaterInszenierung? – Wir geben Anregungen und suchen gemeinsam mit Ihnen nach Antworten. Auf Wunsch kommen wir auch an Ihre Schule.
Tauschen Sie Ihre Erfahrungen aus – mit anderen Lehrpersonen und uns Theaterpädagogen am monatlichen Lehrer-Theater-Forum. Ihre Rückmeldungen und Anregungen
helfen uns weiter.
Termine der aktuellen Veranstaltungen entnehmen Sie bitte unserer Homepage
www.burgtheater.at/jugend Hier finden Sie viele weitere Informationen über
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Gerne stehen wir Ihnen persönlich zur Verfügung.
Isabelle Kaufmann
&
Mario Franchi
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01 51444-4145
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Adresse:
Theaterpädagogik
Burgtheater
Dr. Karl Lueger Ring 2
1010 Wien
WISSENSWERTES
Ihre Schüler als Versuchskaninchen – erkundigen Sie sich über öffentliche Proben. Wir
sind gespannt auf die ersten Zuschauerreaktionen.
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Quellen
Fellner, F.: „Ich weiss, / Ihr werdet anders denken, kennet Ihr / Den Menschen
erst wie ich -“. Eine Sequenz zu Friedrich Schillers und Andrea Breths Don Carlos.
In: Siemens Artsprogram (Hrsg.): Theater und Neue Dramatik in der Schule. Sechs
Unterrichtseinheiten. München 2007, 14 - 37.
Lessing, G.E.: Emilia Galotti. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. In: Reclam, Ph.
(Hrsg.): Reclams Universal-Bibliothek. Stuttgart 2001, Nr. 45.
ZDF Enterprises GmbH – Bergmann, W. (Hrsg.): Gotthold Ephraim Lessing. Emilia
Galotti. Live-Übertragung einer Aufführung des Burgtheaters, Wien aus dem
Haus der Berliner Festspiele, Berlin. Inszenierung: Andrea Breth. 2005.
Internetseite des Burgtheaters, Wien: www.burgtheater.at
Impressum
Burgtheater
Dr. Karl Lueger Ring 2
1010 Wien
Tel. 01 51444-4140 – Fax 01 51444-4146
E-Mail: [email protected]
www.burgtheater.at
Herausgeber:
Intendant:
Redaktion:
Gestaltung:
Fotos:
Druck:
Burgtheater, Wien
Peter Müller
Mario Franchi
Mario Franchi
Mario Franchi, Bernd Uhlig
Burgtheater, Wien
Erscheinungsdatum:
Auflage:
20. April 2008
150 Exemplare
Unterstützt durch:
JugendKulturFörderung der Stadt Wien
Mozart Kugel AG
Wiener Sparkasse
© - Hinweis:
Die Vervielfältigung zu Unterrichtszwecken ist erwünscht.
[email protected]
16
QUELLEN/IMPRESSUM
Steinmetz, H.: Emilia Galotti. In: Reclam, Ph. (Hrsg.): Interpretationen. Lessings
Dramen. Stuttgart 1987, 85 - 137.
KOPIERVORLAGE K1
1
Prinz & Marinelli, Kammerherr des Prinzen (1. Aufzug, 6. Auftritt)
10
Marinelli, Kammerherr des Prinzen & Odoardo, Vater der Emilia (5. Aufzug, 3. Auftritt)
1
Sie sind auβer sich, gnädiger Herr. – Kennen Sie denn diese Emilia?
10
Wo blieben Sie, mein Herr? Wo blieben Sie?
1
Ich habe zu fragen, Marinelli, nicht Er.
10
Er verzeihe. – Ich habe die Gräfin begleitet.
6
Prinz & Emilia (3. Aufzug, 5. Auftritt)
12
Emilia & Odoardo, Vater der Emilia (5. Aufzug, 7. Auftritt)
6
Wir suchen Sie überall, schönstes Fräulein. – Sie sind doch wohl? – Nun so ist alles wohl! Der
Graf, Ihre Mutter, -
12
Wie? Sie hier, mein Vater? – Und nur Sie? – Und meine Mutter? Nicht hier? – Und der
Graf? Nicht hier? – Und Sie so unruhig, mein Vater?
6
Ah, gnädigster Herr! Wo sind sie? Wo ist meine Mutter?
12
Und du so ruhig, meine Tochter?
6
Nicht weit; hier ganz in der Nähe.
12
Warum nicht, mein Vater?
2
Odoardo & Claudia Galotti, Eltern der Emilia (2. Aufzug, 4. Auftritt)
9
Gräfin Orsina & Odoardo, Vater der Emilia (4. Aufzug, 7. Auftritt)
2
Und das alles erzählst du mir in einem Tone der Entzückung? O Claudia! Claudia! Eitle,
törichte Mutter!
9
Sie wissen nichts.
2
Wieso?
9
Nichts?
2
Nun gut, nun gut! Auch das ist so abgelaufen. – Ha! Wenn ich mir einbilde – (…) Claudia!
Claudia! Der bloβe Gedanke setzt mich in Wut. – Du hättest mir das sogleich sollen gemeldet
haben.
9
Guter, lieber Vater! – Was gäbe ich darum, wann Sie auch mein Vater wären! – Verzeihen
Sie! Die Unglücklichen ketten sich so gern aneinander. – Ich wollte treulich Schmerz und
Wut mit Ihnen teilen.
KOPIERVORLAGE K2
3
Emilia & Claudia Galotti, Mutter der Emilia (2. Aufzug, 6. Auftritt)
5
Emilia & Marinelli, Kammerherr des Prinzen (3. Aufzug, 4. Auftritt)
3
Nun ja, meine Mutter! Ich habe keinen Willen gegen den Ihrigen. – Aha! Auch wird mir wieder ganz
leicht. - Was für ein albernes furchtsames Ding ich bin! – Nicht, meine Mutter? – Ich hätte mich noch
wohl anders dabei nehmen können, und würde mir ebenso wenig vergeben haben.
5
Ah, gnädiges Fräulein! Was für ein Unglück, oder vielmehr, was für ein Glück, – was für ein
glückliches Unglück verschafft uns die Ehre –
3
Ich wollte dir das nicht sagen, meine Tochter, bevor dir es dein eigner Verstand sagte. Und
ich wusste, er würde dir es sagen, sobald du wieder zu dir selbst gekommen.
5
Wie? Sie hier, mein Herr? – Ich bin also wohl bei Ihnen? – Verzeihen Sie Herr Kammerherr.
7
Gräfin Orsina & Marinelli, Kammerherr des Prinzen (4. Aufzug, 3. Auftritt)
8
Prinz & Gräfin Orsina (4. Aufzug, 4. Auftritt)
7
Denken Sie, dass es schicklich ist, mit Ihnen hier in dem Vorgemache einen elenden
Schnickschnack zu halten, indes der Prinz in dem Gemache auf mich wartet?
8
Ha! Da ist er.
7
Sie irren sich, gnädige Gräfin. Der Prinz erwartet Sie nicht. Der Prinz kann Sie hier nicht
sprechen, – will Sie nicht sprechen.
8
Sieh da! Unsere schöne Gräfin. – Wie sehr betaure ich, Madame, dass ich mir die Ehre Ihres
Besuchs für heute so wenig zunutze machen kann! Ich bin beschäftiget. Ich bin nicht allein.
– Ein andermal, meine liebe Gräfin! Ein andermal. – Itzt halten Sie länger sich nicht auf. Ja
nicht länger!
4
Graf Appiani & Emilia (2. Aufzug, 7. Auftritt)
4
Ah, meine Teuerste! – Ich war mir Sie in dem Vorzimmer nicht vermutend.
11
Prinz & Odoardo, Vater der Emilia (5. Aufzug, 5. Auftritt)
4
Ich wünschte Sie heiter, Herr Graf, auch wo Sie mich nicht vermuten. – So feierlich? So
ernsthaft? – Ist dieser Tag keiner freudigeren Aufwallung wert?
11
Ah, mein lieber, rechtschaffener Galotti, – so etwas muss auch geschehen, wenn ich Sie bei
mir sehen soll. Um ein Geringeres tun Sie es nicht. Doch keine Vorwürfe!
4
Er ist mehr wert, als mein ganzes Leben. Aber schwanger mit so viel Glückseligkeit für mich,
– mag es wohl diese Glückseligkeit selbst sein, die mich so ernst, die mich, wie Sie es
nennen, mein Fräulein, so feierlich macht.
11
Gnädiger Herr, ich halte es in allen Fällen für unanständig, sich zu seinem Fürsten zu
drängen. Wen er kennt, den wird er fordern lassen, wenn er seiner bedarf. Selbst itzt bitte
ich um Verzeihung –
KOPIERVORLAGE K3
AUFGABEN:
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur spricht welchen
Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein könnte. (Grad
der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
AUFGABEN:
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur spricht welchen
Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein könnte. (Grad
der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
AUFGABEN:
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur spricht welchen
Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein könnte. (Grad
der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
AUFGABEN:
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur spricht welchen
Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein könnte. (Grad
der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
AUFGABEN:
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur spricht welchen
Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein könnte. (Grad
der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
AUFGABEN:
1. Bringen Sie die Textstreifen in eine logische Ordnung. Welche Figur spricht welchen
Text?
2. Zeigen Sie das Ergebnis Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer.
3. Lesen Sie den Dialog gemeinsam, indem jeder den Text „seiner“ Figur liest.
4. Diskutieren Sie, wie die Beziehung zwischen den beiden Figuren sein könnte. (Grad
der Vertrautheit, Hoch- und Tiefstatus, usw.)
5. Entwickeln Sie eine Mini-Szene, die Sie später der Klasse präsentieren.
K4
Emilia Galotti – die Story
Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla, ist seit seiner ersten Begegnung mit dem
Bürgermädchen Emilia Galotti vom Gedanken besessen, sie zu besitzen. Als er von ihrer
unmittelbar bevorstehenden Hochzeit mit dem Grafen Appiani erfährt, gibt er seinem
intriganten Kammerherrn Marinelli freie Hand, alles zu tun, um die Hochzeit zu
verhindern. Marinelli lässt das Paar auf dem Weg zur Trauung von bezahlten
Verbrechern überfallen und Appiani ermorden.
Emilia Galotti – die Bühnenstars
Emilia Galotti
Odoardo Galotti, Vater von Emilia Galotti
Michael König
Claudia Galotti, Mutter von der Emilia Galotti
Elisabeth Orth
Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla
Emilia und ihre Mutter Claudia werden auf das in der Nähe gelegene Lustschloss des
Prinzen in scheinbare Sicherheit gebracht. Im Gegensatz zu ihrer Mutter erkennt Emilia
die wahren Zusammenhänge der Intrige nicht.
Die Gräfin Orsina, die ehemalige Geliebte des Prinzen, kommt auf das Schloss. Aus
Enttäuschung über die barsche Abfuhr durch Gonzaga möchte sie den ebenfalls
anwesenden Odoardo, den Vater Emilias, dazu lenken, Appiani zu rächen, indem er den
Prinzen erdolcht. Doch Odoardo zögert den Prinzen zu erstechen und will zunächst Gott
die Rache überlassen.
Johanna Wokalek
Marinelli, Kammerherr des Prinzen
Roland Koch
Gräfin Orsina
Andrea Clausen
Pirro, Bedienter der Galottis
Michael Masula
Camillo Rota, einer von des Prinzen Räten
Emilia, die infolge einer weiteren Intrige Marinellis in der Obhut des Prinzen bleiben soll
– der Fall müsste erst noch gerichtlich untersucht werden –, provoziert ihren Vater, sie
zu ermorden, weil sie fürchtet, den Verführungen des Prinzen nicht standhalten zu
können. Der Vater erdolcht sie und ist erschüttert über seine Tat. Am Ende stellt sich
Odoardo der Gerichtsbarkeit des Prinzen, der Marinelli als den Schuldigen an der
Katastrophe von seinem Hof verbannt. Der Tochtermörder sieht jedoch Gott als letzte
Instanz an.
Sven-Eric Bechtolf
Wolfgang Gasser
Conti, Maler
Wolfgang Michael
Graf Appiani
Denis Petkovič
Angelo, ein Brigant
Battista, Kammerdiener
Nicholas Ofczarek
Roland Kenda
Bühne: Marcel Koller – Kostüme: Eva Schmidt – Maske: Gudrun Heiner – Requisiten:
Elke Mayr – Regie-Assistenz: Manuela Heidenreich – Dramaturgie: Samuel Hebeisen
Emilia Galotti – making of
Regie: Andrea Breth (*1952) – Premiere: 30.04.2008 – Aufführungsdauer: ca. 150 Min.
Andrea Breth zeigt auf, dass die Themen von damals, keineswegs an Aktualität verloren
haben. Eine wichtige Rolle spielen Themen wie Hierarchie, Macht – Ohnmacht, Gewalt
und Machtmissbrauch, Privates versus Berufliches/Öffentliches. Zentral ist dabei stets
die Beziehung zwischen den Figuren.
Andrea Breth versteht Lessing aufgrund seiner Themen als Zeitgenossen. Entsprechend
verzichtet sie auf eine klassische (historische) Ausstattung und spielt in der Inszenierung
mit dem Motiv der Mafia (vgl. „Der Pate“). Sowohl Bühnenbild als auch Kostüme sind
im Stil der 1970er Jahre gehalten. Die Requisiten erinnern an eine Cocktail-Party.
Die Inszenierung kann, was die Ausstattung betrifft, als modern bezeichnet werden.
Dennoch wird an Lessings Sprache festgehalten. Auf künstliche Übertreibungen oder
Zuspitzungen wird verzichtet. Das Spiel ist fein, realistisch und psychologisch
durchdacht gestaltet. Dem Ensemble gelingt es, einen Fluss herzustellen und Spannung
aufzubauen – ein Thriller mit Gänsehauteffekt.
check it out
www.burgtheater.at/jugend
KOPIERVORLAGE K5
AUFGABE:
AUFGABE:
Während dem Aufführungsbesuch haben Sie sich besonders mit einer Figur und Während dem Aufführungsbesuch haben Sie sich besonders mit einer Figur und
einem Dialogpartner befasst. Besprechen Sie folgende Fragen und ergänzen Sie einem Dialogpartner befasst. Besprechen Sie folgende Fragen und ergänzen Sie
Ihre Notizen. Anschlieβend stellen Sie die Resultate der Klasse vor.
Ihre Notizen. Anschlieβend stellen Sie die Resultate der Klasse vor.
•
Um welche beiden Figuren handelt es sich? Wie wurden diese Figuren •
dargestellt? (Aussehen, Charakter, Handlungen, Bewegungen, …)
Um welche beiden Figuren handelt es sich? Wie wurden diese Figuren
dargestellt? (Aussehen, Charakter, Handlungen, Bewegungen, …)
•
Wie wurde die Beziehung zwischen den beiden Figuren dargestellt? (Nähe- •
Distanz, Beziehungsqualität usw.)
Wie wurde die Beziehung zwischen den beiden Figuren dargestellt? (NäheDistanz, Beziehungsqualität usw.)
•
In jeder Inszenierung wird eine Figur (z.B. Emilia) anders dargestellt. Was •
macht „Ihre“ Figur in dieser Inszenierung einzigartig/besonders?
In jeder Inszenierung wird eine Figur (z.B. Emilia) anders dargestellt. Was
macht „Ihre“ Figur in dieser Inszenierung einzigartig/besonders?
AUFGABE:
AUFGABE:
Während dem Aufführungsbesuch haben Sie sich besonders mit einer Figur und Während dem Aufführungsbesuch haben Sie sich besonders mit einer Figur und
einem Dialogpartner befasst. Besprechen Sie folgende Fragen und ergänzen Sie einem Dialogpartner befasst. Besprechen Sie folgende Fragen und ergänzen Sie
Ihre Notizen. Anschlieβend stellen Sie die Resultate der Klasse vor.
Ihre Notizen. Anschlieβend stellen Sie die Resultate der Klasse vor.
•
Um welche beiden Figuren handelt es sich? Wie wurden diese Figuren •
dargestellt? (Aussehen, Charakter, Handlungen, Bewegungen, …)
Um welche beiden Figuren handelt es sich? Wie wurden diese Figuren
dargestellt? (Aussehen, Charakter, Handlungen, Bewegungen, …)
•
Wie wurde die Beziehung zwischen den beiden Figuren dargestellt? (Nähe- •
Distanz, Beziehungsqualität usw.)
Wie wurde die Beziehung zwischen den beiden Figuren dargestellt? (NäheDistanz, Beziehungsqualität usw.)
•
In jeder Inszenierung wird eine Figur (z.B. Emilia) anders dargestellt. Was •
macht „Ihre“ Figur in dieser Inszenierung einzigartig/besonders?
In jeder Inszenierung wird eine Figur (z.B. Emilia) anders dargestellt. Was
macht „Ihre“ Figur in dieser Inszenierung einzigartig/besonders?
K6
Bearbeiten Sie eine der sechs Aufgabenstellungen. Schicken Sie Ihre Texte (Umfang ca. 1 DIN A4-Seite) an [email protected] oder Burgtheater,
Theaterpädagogik, Dr. Karl Lueger Ring 2, 1010 Wien. Pro Aufgabenstellung wird eine Arbeit prämiert und auf unserer Internetseite www.burgtheater.at/jugend veröffentlicht.
Die 6 Autoren werden mit je 2 Burgtheater-Freikarten belohnt. Einsendeschluss: 15. Juni 2008. Viel Spaβ!
Zeitungsbericht
Die Frauenfiguren
Schreiben Sie einen Zeitungsbericht über die Emilia Galotti Inszenierung, die Sie mit In Emilia Galotti gibt es drei Frauenfiguren (Claudia, Emilia, Orsina). Charakterisieren Sie
Ihrer Klasse besucht haben. Dieser Bericht soll sowohl positive als auch kritische diese, ziehen Sie Vergleiche und beschreiben Sie, wie die drei Frauen in dieser
Inszenierung dargestellt werden.
Momente der Inszenierung beleuchten.
Szenisches Schreiben
Von einigen Situationen wird in Lessings Emilia Galotti bloβ gesprochen. Wählen Sie
eine Situation, suchen Sie die entsprechenden Informationen aus dem Text und
schreiben Sie einen Dialog/Monolog in Ihrer Sprache. Dialoge schreiben Sie
vorzugsweise zu zweit.
Geschichte erfinden: Was wäre passiert, wenn…?
Immer wieder stehen die Figuren vor wegweisenden Entscheidungen. Je nachdem, wie
sie sich entscheiden, nimmt das Drama seinen Lauf. Wählen Sie eine der folgenden
Situationen und spinnen Sie die Geschichte weiter.
Der Prinz trifft Emilia zum ersten Mal in einer Abendgesellschaft (Vegghia).
Der Prinz erhält einen Brief von der Gräfin Orsina, liest ihn aber nicht. – Was wäre passiert,
wenn er diesen geöffnet und gelesen hätte?
Der Prinz begegnet Emilia an ihrem Hochzeitstag in der Kirche. (2. Aufzug, 1. – 5. Auftritt)
Der Prinz verschwindet mit Emilia in einem Zimmer. (3. Aufzug, 5. – 8. Auftritt)
Claudia trifft auf den Prinzen, der mit Emilia in einem Zimmer des Lustschlosses ist. (3. Aufzug, 8.
Auftritt)
Claudia und Emilia in einem Zimmer des Lustschlosses. (4. Aufzug, 1. – 7. Auftritt)
Emilia wird in der Messe vom Prinzen angesprochen. Auf Zureden der Mutter entscheidet sie
sich, dies ihrem Verlobten Appiani zu verschweigen. Auch Emilias Vater soll nichts davon
erfahren. – Welchen Lauf hätte die Geschichte genommen, wenn sie Appiani informiert hätte?
Marinelli macht Appiani das Angebot als Bote des Prinzen zu dienen. Appiani lehnt ab. – Was
wäre passiert, wenn er das Angebot angenommen hätte?
Claudia fährt zusammen mit Orsina zurück in die Stadt. (nach 4. Aufzug, 8. Auftritt)
Emilia alleine in einem Zimmer des Lustschlosses. (4. Aufzug, 8. Auftritt – 5. Aufzug, 6. Auftritt)
Orsina übergibt Odoardo einen Dolch um Appiani zu rächen, indem er den Prinzen tötet.
Odoardo kommt aber nicht dazu. – Was wäre passiert, wenn er den Prinzen erdolcht hätte?
Marinelli und der Prinz (während dem 5. Aufzug, 6. – 7. Auftritt)
Emilia drängt ihren Vater, sie umzubringen. – Was wäre passiert, wenn er die Bitte abgeschlagen
hätte?
Bühnenbild
Aktuelle Relevanz
Entwerfen Sie ein Bühnenbild für Emilia Galotti. Zeichnen Sie eine Skizze und/oder Zeigen Sie auf, was an dieser Emilia Galotti Inszenierung politisch-gesellschaftskritisch
ist. Stellen Sie einen Gegenwartsbezug her.
basteln Sie ein Modell. Schreiben Sie einige Erläuterungen dazu.