Mit dem lieben Gott bin ich Tag und Nacht

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Mit dem lieben Gott bin ich Tag und Nacht
Zeitschrift der Provinz Europa Mitte
Barmherzige Schwestern vom hl. Kreuz
8. Jg. Ausgabe 2/2015
www.kreuzschwestern.eu
www.scsc-ingenbohl.ch
Mit dem
lieben Gott
bin ich Tag
und Nacht
beschäftigt.
In ihm gehe
und lebe ich.
P. Theodosius
Florentini OFMCap
Übergabe der
„Schuhsohlen“
von P. Theodosius
Florentini
aus den USA –
Sr. Linda Songy (rechts)
an Brasilien –
Sr. Lidia Boito (Mitte)
und weiter an die
Provinz Europa Mitte –
Sr. Gabriele Schachinger
(links)
Provinzleitung
Provinzleitung - Provinz Europa Mitte
INHALT
Seite
Wort der Provinzoberin
2
„Unterwegs auf Landstraßen der Welt“
2
Brasilien – Pilgerweg
3
Theodosius Symposium – Werden wie ich bin 4
Pilgerweg mit den Geschäftsführern, PEM
7
Pilgern ist mehrals Wandern, OÖ
9
Gemeinsame Wegstrecke – Laxenburg
9
Von Feldkirch nach St. Coneli – Tirol/Vbg. 11
Unterwegs mit den „Schuhsohlen... "– Stmk 12
Oberleutensdorf….. – Bayern
13
Fußwallfahrt Mariazell – Graz – OÖ.
15
„Schuhsohlen in Steyr – OÖ, Chronik 1864 17
Tagung der Oberinnen – Subiaco, OÖ
18
Europäisches Junioratstreffen in Hegne
21
Noviziatsprojekt der INFAG in Münster
23
„miteinander – füreinander“ – HIS 25
Neue Geschäftsführung – Privatklinik/Graz 25
Moderne Lehrküchen - Institut St. Josef
26
Flügel und Quilt – Antoniushaus Feldkirch 27
Ausstellung – Kreuzschwestern-Galerie
28
„Gartln“ im Kloster Hall
30
Zukunftsprojekt – Klinikum Wels
32
Employer Branding … Akademie Wels
34
Mala Loka – Das Kreuz im Hof
35
Bad Schallerbach – Wohnen&Pflege
36
Haus für Familien – Sommertraum
38
Haus für Familien - Bildungsinitiatinve
40
Kloster Hall – Sommerfest für alle
41
Wohnkulturprojekt - Würzburg
43
Angebot:
Mit Bibel und Rucksack unterwegs
44
Sponsoren44
IMPRESSUM
Medieninhaber und Verleger:
Kreuzschwestern,
Gabelsbergerstr.19, 4600 Wels
„Unterwegs
auf Landstraßen der Welt“
Dieses Motto hat uns durch das
Jubiläumsjahr zum 150. Todestag
unseres Gründers P. Theodosius
Florentini OFMCap in vielfältiger Art
und Weise begleitet und mitunter
auch herausgefordert.
Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr
am 15. Februar 2015 mit einem
Festgottesdienst in der Mutterhauskirche und auch in den Provinzen
und Vikariaten. Damit traten auch
die „Schuhe“ von P. Theodosius ihre
große Reise durch die ganze Kongregation an. Sie werden bis zum 15.
Februar 2016 wieder das Mutterhaus
in Ingenbohl erreichen.
Reise nach Brasilien
Am 5. Juli reiste ich nach Salvador
da Bahia/Brasilien, um sie von dort
abzuholen. Die zwei Wochen des
Brasilien-Aufenthalts waren für mich
in vielerlei Hinsicht ein großes Geschenk: die Begegnungen mit den
Mitschwestern, mit den Menschen
des Landes; ein kleiner Einblick in
die Geschichte des Landes, des Vi-
Titel der Zeitung: „Provinz-Spuren“
geht auf das Motto des ersten
Provinzkapitels in der Provinz
Europa Mitte zurück:
„Auf der Spur des Gemeinsamen
in der neuen Provinz“.
Homepage: www.kreuzschwestern.eu
Für Inhalt und Redaktion verantwortlich: Sr. Maria Dolores Scherrer,
Sr. Klara Maria Katzensteiner mit Team.
Freiwillige Spenden:
Kreuzschwestern, Kto-Nr.19.000.496.
BLZ 18600 VKB-Bank Linz
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Die Freude ist übergroß Sr. Gabriele mit brasilianischen
Kreuzschwestern
kariates, seine Kultur, seine Schönheiten, aber auch die Gegensätze
und Problematiken.
In diesem Jubiläumsjahr gab es
auch eine Vielzahl an Initiativen
in den Regionen, von denen noch
berichtet wird.
Pilgerweg nach St. Florian
bei Linz
Einige für mich beeindruckende Momente waren u. a. der Pilgerweg von
Ebelsberg bei Linz nach St. Florian
bei Linz mit den Geschäftsführern,
das Theodosius-Symposium in Wels,
die Oberinnentagung im Oktober mit
dem Vortrag von Dr. Markus Ries,
der uns viele Hintergrundinformationen aus der Zeit von P. Theodosius
in sehr beeindruckender Weise nahe
gebracht hat. (Davon erfahren Sie in
dieser Ausgabe noch mehr).
In den Fußspuren von
P. Theodosius
Die Inspirationen von P. Theodosius
gehen weiter, in jeder Gemeinschaft,
in jedem Mitglied der Ordensfamilien. Das Aggiornamento durch den
Geist im Dienste der Kirche und der
Welt lebt immer wieder neu in dynamischer Treue zum Ursprung. Das
gilt für alle Schwestern in Europa,
Asien, Afrika, Amerika:
l
Bedürfnisse (Nöte, Zeichen)
der Zeit in den unterschiedlich sten Formen zeigen den
Schwestern, wo Gott ihre
Gegenwart und ihren Einsatz
braucht;
l
als Schwestern, die überall
hinpassen, wirken können und
ins tägliche Leben eingreifen;
Provinzleitung
Provinzleitung - Provinz Europa Mitte
„Lebendiger“ Gottesdienst in Mangabeira
l
als Schwestern, die fähig sind,
kritisch ins Rad der Geschichte einzugreifen und sich für christ liche Lebenskultur einsetzen;
l
als Schwestern, die wissen,
dass jede äußere Reform die
innere, persönliche voraussetzt;
l
als Menschen, die in franziska nischem Geist jeden Menschen
achten, besonders die Benach teiligten und Verachteten;
Arbeit mit Frauengruppe
Schwesterngemeinschaft,
2.v.l. Sr. Lidia Boito, Vikariatsoberin
l
als Christinnen die fest zu ihrem
Glauben stehen, aber auch
Andersdenkende und Anders glaubende in ihrer Überzeugung
achten.
Verschiedene Motivationen
auf dem Weg
Das Unterwegssein, das Gehen hilft
auch zur Selbstfindung, lässt neue
Aspekte entdecken, weitet Blickwinkel, schenkt neue Erfahrungen,
unterstützt beim Loslassen. „Wenn
man geht, dann geht’s“ – ist eine
Erfahrung gerade in schweren Situationen. Mitunter bin ich dann auf
mich selbst geworfen in den Auseinandersetzungen, Konfrontationen
und Herausforderungen und dann
braucht es einen achtsamen, ehrlichen und dankbaren Blick auf sich
selbst. Daraus erwächst Klarheit, um
wieder neue Perspektiven sehen zu
können.
Unterschiedliche Fragen gehen mir
durch den Kopf, durch das Herz,
wie:
–Auf welchen Straßen bewege ich
mich - und wie?
–Wen sehe, begegne ich?
–Was macht das mit mir? Welche
Gedanken steigen in mir auf?
–Wovon lasse ich mich berühren?
All das geschieht in großer Freiheit.
Aber wie viele sind heute unterwegs
– unfreiwillig, gezwungenermaßen,
um das eigene Leben und das der
Angehörigen zu retten, um eine
Zukunft zu haben, die ein Leben in
Freiheit ermöglicht.
Ein junger Flüchtling wurde gefragt,
warum er in Österreich bleiben will.
Er antwortete, weil es hier Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit und
Demokratie gibt.
Mich berühren die Tausenden von
Menschen, die durch unser Land
ziehen oder auch bei uns bleiben.
Unter ihnen gibt es viele kostbare
Menschen, die durch schweres Leid
innerlich gereift sind. Die Wertschätzung, die wir ihnen entgegenbringen
wird uns zum Segen gereichen.
Ich bin glücklich und dankbar wegen
der unzähligen Helfer, die sich aus
Solidarität engagieren und ihnen
Hoffnung geben.
Am 8. Dezember eröffnet Papst
Franziskus das Jahr der Barmherzigkeit. Diese Haltung ist auch in
unserem Namen eingeschrieben:
Barmherzige Schwester vom heiligen Kreuz! Darin steckt konkret der
Auftrag, diesbezüglich hellhörig und
achtsam zu sein.
Da kommt die Bitte sehr drängend
über die Lippen: „Lass uns erkennen, was wir sind. Lass uns glauben, was wir sagen. Lass uns tun,
was du uns sagst.“ (Tagesgebet v.
10.10.2015)
Sr. Gabriele Schachinger
Provinzoberin Europa Mitte
Kreative Gestaltung
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Aus
dem Orden
Theodosius Symposium
„Werden wie ich bin“
Theodosius Symposium - 7. Oktober 2015 im
Klinikum Wels-Grieskirchen
Begrüßung durch Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger
In Erwartung eines interessanten
Tages starteten wir bereits bei
Morgendämmerung vom Kloster
Hall nach Wels zum Theodosius
Symposium. Die Fahrt verlief problemlos und pünktlich erreichten wir
das Klinikum Wels. Das herzliche
Wiedersehn mit bekannten Schwestern und Mitarbeitern und auch so
manchem Überraschungsgast aus
der Region Provinz Europa Mitte
wurde stimmungsvoll von der Band
MUNDWERK des Pius-Instituts
begleitet. Schnell wurde noch neben Plauderei ein kurzes Frühstück
eingenommen. Dann war es schon
an der Zeit im gefüllten Festsaal
des Klinikums mit über 300 TeilnehmerInnen Platz zu nehmen.
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Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger stellte in ihren Begrüßungsworten die Frage in den Raum: „Was
lebt von P. Theodosius und seinem
Lebenswerk bis heute weiter? Er
war getragen vom tiefen Vertrauen
in Gott und die Menschen, war ein
wacher, kritischer Beobachter und
Mahner seiner Zeit, der eine Kultur
der Liebe in Bewegung setzte. Sein
Werk lebt überall dort weiter, wo
Schwestern und MitarbeiterInnen
sich von seinem Optimismus, seiner
Tatkraft anstecken und begeistern
lassen“, so Sr. Gabriele, „überall
dort, wo Menschen sich für Menschen einsetzen.“
Generalvikar DDr. Severin Lederhil-
ger nahm in seiner
Rede Bezug zum
Grundsatz von P.
Theodosius: „Was
Bedürfnis der Zeit,
ist Gottes Wille“. Er
bezeichnete das
Werk unseres Gründers als ein zukunftsweisendes und sehr aktuelles
Projekt, denn auch heute wird die
Dimension der Menschlichkeit und
Gottesgegenwart vielfach ausgeblendet.
Schwester Louis e - H e n r i Ko l l y,
Provinzoberin der
Westschweiz und
ehemalige Gene-
Aus
dem Orden
Theodosius Symposium
raloberin, erläuterte wesentliche
Elemente unseres Charismas als
tragende Wirklichkeit, die weltweite
Verbindung schafft. Der Geist Gottes bewirkte in P. Theodosius eine
Grundbetroffenheit, die ihm keine
Ruhe lassen konnte. Die Vitalität
unseres Charismas drängt auch
uns heute, die barmherzige Liebe
im Alltag erfahrbar zu machen und
Hoffnung zu wecken, besonders
dort wo Leben gefährdet ist. Auf
einer Landkarte stellte sie uns die
Niederlassungen der Kreuzschwestern vor. Unsere Mitschwestern Sr.
M. Johanna Brandstätter und Sr.
Lincy Cherian aus Indien sowie
Sr. Lidia Boito und Sr. Magdalena
Brokamp von Brasilien kamen zu
Wort. Sie brachten unser Charisma
auf den Punkt - einfach in Liebe zum
Mitmenschen im Leben stehen.
Prof. Dr. Ulrich
Hemel sprach als
Theologe und Manager zum Thema
„Verletzlichkeit und
S c h ö pfe r k r af t “.
Er betonte, dass
dies kein Widerspruch in sich sei, sondern dass
es sehr wohl Brücken gibt zwischen wirtschaftlichem Denken und
Christsein, Gewinn und Werten,
Eigenständigkeit und Kooperation,
Unterscheidung und Zugehörigkeit.
Es braucht Klarheit von Werten
und Zielen und echtes Interesse für
den Anderen, dann kann Handlung
zur Haltung werden. Seine Ausführungen veranschaulichten uns, wie
wichtig ein sinnvolles Wirtschaften
mit dem ganzen Menschen ist, also
eine Balance zwischen beiden Seiten zuzulassen: Sein dürfen, so wie
jeder ist – mitwirken, soweit jeder
kann.
Im Nu war die Mittagspause da, wir
Austausch in der Mittagspause
stärkten uns mit Köstlichkeiten aus
der Küche des Klinikums und hatten
Zeit um unsere Gedanken über das
Gehörte auszutauschen.
Nach der Mittagspause ging es
schwungvoll mit
Br. Paulus Terwitte
OFMCap, Priester
und TV-Journalist,
weiter. Bruder Paulus ermutigte in
seiner Art zur Überzeugung, dass
unser Leben bereits sinnvoll ist, weil
es seinen tiefsten Sinn in Gott hat.
Als Zukunftspartner der Menschen
können sich Ordensleute verstehen, meinte er, denn die Menschen
sehnen sich nach Wertschätzung,
Anteilnahme und dem Wissen: Ich
werde so angenommen wie ich bin.
Sich nach Christus ausstrecken, so
Bruder Paulus, ist die Grundhaltung
jedes Christen, jeder Ordensperson.
Und wichtig sei für ihn - das Herz
im Himmel zu haben und Taten auf
Erden folgen zu lassen.
Diplompsychologin Frau Birgit Langebartels betonte,
dass der Mensch
immer auf Sinnsuche ist. Laut einer
Kinderstudie leiden bereits Kinder sehr häufig an
Überforderung, Verunsicherung
und Depression. Jede Veränderung, auch kulturell, in Familie und
Gesellschaft hat seine Auswirkung
auf Kinder und Erwachsene, auf das
Selbstwertgefühl jedes einzelnen.
Es gibt eine Fülle von Perspektiven
und Möglichkeiten, gleichzeitig kann
diese Vielfalt jedoch zur Belastung
werden. Wesentlich im Zusammenleben ist ein glaubwürdiges Interesse am anderen. Kinder brauchen in
der Familie eine Werte-Orientierung,
das bedeutet, dass der Erwachsene die Funktion eines Leuchtturms
innehat.
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Aus
dem
Orden
Theodosius Symposium
Als Abschlussreferent erläuterte Dr.
Ellis Huber, Arzt,
Autor und Gesundheitspolitiker den
Begriff einer sozialen Gesundheitspflege. Denn nicht das Individuum
sei krank, sondern die gesellschaftliche Situation als Auslöser. Mit der
Freude am Leben, Solidarität, Ehrfurcht vor dem Leben, Menschlichkeit und Barmherzigkeit kann Gesundheit gedeihen. Das Gleichnis
vom barmherzigen Samariter zeigt
diese Dimension sehr klar auf.
Nach einer kurzen
Zusammenfassung der Referate
durch Moderator
Dr. Johannes Jetschgo konnte das
Symposium pünktlich abgeschlossen werden.
Zum Ausklang präsentierte sich die
Band Mundwerk noch einmal mit
schwungvollen Musikstücken.
Körperlich und geistig gestärkt
machten wir uns auf die Heimfahrt
Richtung Tirol. Rückblickend auf das
Symposium tauschten wir unsere
Eindrücke aus und nahmen uns
vor nachzufragen, was einzelne
TeilnehmerInnen für sich mitnehmen
konnten.
Eine Vielfalt von Eindrücken kam
heraus – einige davon möchten wir
weitergeben:
l Schwestern und MitarbeiterInnen
waren mit großem Interesse dabei.
Im Mittelpunkt bei allen Ausführungen war das Charisma von P.
Theodosius Florentini.
l Es war eine große Zusammenschau vom Leben und Wirken des
P. Theodosius vor 150 Jahren und
unser Leben jetzt, was heute unsere
Aufgabe ist.
Band Mundwerk
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l Darstellung, wie wichtig Kommunikation, Austausch untereinander
und ehrliche Beziehung zum Mitmenschen sind.
l
Der Gesamteindruck, das
Schwestern und Mitarbeiter harmonisch gemeinsam unterwegs sind.
lVortrag von Bruder Paulus war
mitreißend und die starke Hervorhebung, dass jeder einzelne Mensch in
der Gemeinschaft seine Wertigkeit
hat.
lBetonung, wie wichtig ein verantwortungsvoller, wertschätzender
Umgang mit dem Mitmenschen und
der Natur ist.
lCharisma von P. Theodosius ist
in der heutigen Zeit genauso aktuell
wie vor 150 Jahren.
lWichtigkeit einer ehrlichen, offenen Begegnung mit den Mitmenschen.
l Hoffnung, dass der Geist unseres
Gründers in den MitarbeiterInnen
weiterwirkt, dass es eine gemeinsame Suche nach der Realisierung
unseres Charismas im Heute gibt.
Sr. Barbara Achrainer
Frau Monika Pann
Kloster Hall in Tirol
Aus dem Pilgerwege
Orden
„Unterwegs auf Landstraßen
der Welt“
Pilgerweg mit den Geschäftsführern
Anlässlich des Jubiläumsjahres
hat die Provinzleitung am 17. Juni
die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Kreuzschwesternbetriebe zu einem Pilgerweg
von Linz/Ebelsberg nach St. Florian
eingeladen, um das Miteinander und
Füreinander zu stärken.
P. Theodosius selbst ging diesen
Weg wahrscheinlich oft, wenn er
seinen Freund Probst Jodok Stülz
vom Stift St. Florian besuchte. Die
Kreuzschwestern leiteten dort das
Stiftsspital, in dem bis zu 30 kranke und altersschwache ehemalige
Angestellte des Stiftes betreut wurden.
Ziel unseres gemeinsamen Weges
war ein interaktiver Austausch
lüber die Hoffnung, die uns
bewegt,
lüber die Vision der
Kreuzschwestern und
l über die Leitungsverantwortung
in den Betrieben.
Wir haben einander erzählt von den
göttlichen Spuren auf dem persönlichen Lebensweg und von der Identifikation mit den Kreuzschwestern
und deren Sendungsauftrag in der
Welt.
P. Theodosius Florentini erkannte
die drängenden sozialen Probleme seiner Zeit und tat alles, um
Lösungsansätze zu finden und zu
verwirklichen. Welchen Aufgaben
gilt unsere besondere Aufmerksamkeit heute und was inspiriert uns,
mitzuwirken an der gesellschaftsgestaltenden Kraft der Nächstenliebe,
um Unheil-Situationen in der Welt
und in unserem Umfeld zu erkennen
und darauf zu reagieren? Die Armen
und Bedürftigen brauchen auch
heute unsere Zuwendung!
Im Johanneskirchlein, in dem 10
Schwestern von 1862 – 1864 ihre
Erstprofess ablegten, feierten wir
den Abschluss des Pilgerweges mit
Dank und Segen.
Mit Weihrauchkörnchen brachten
wir unseren persönlichen Dank und
den Dank für das Gelingen in unse-
Dank in der Johanneskirche
Provinzoberin Sr. Gabriele
GeschäftsführerInnen im Gespräch mit der Provinzleitung
Musikalische Umrahmung
Sr. Petra und Sr. Maria Dolores
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Aus
dem Orden
Pilgerwege
ren Werken zum Ausdruck.
Provinzoberin Sr. Gabriele segnete
die Pilgerinnen und Pilger mit kostbarem Öl aus dem Heiligen Land,
um allen Heil und Leben mit auf den
Weg zu geben. Der Herr möge alle
bestärken im großen Vertrauen und
in der Gewissheit, dass wir in seiner
Liebe geborgen sind.
Bei einer guten Jause und anregenden Gesprächen beendeten wir
unseren gemeinsamen Pilgerweg
im Stiftskeller St. Florian.
Sr. Petra Car
Provinzrätin Europa Mitte
Mit dem Segen Gottes
auf dem Weg!
Gedanken zum Pilgerweg
Der Einladung durch die Provinzleitung, sich gemeinsam auf den
Weg zu begeben und einen religiös
bedeutsamen Ort aufzusuchen, der
vom Ordensgründer Pater Theodosius schon beschritten wurde, war
für mich Neuland.
Gerne habe ich mich darauf eingelassen – war neugierig, aber auch
ein wenig verunsichert über das,
was uns erwarten sollte.
Warum Neuland?
Schon das Outfit der Teilnehmer war
anders. Kennt man die Geschäftsführer doch sonst nur im „Business
Look“ – so waren alle – leger und
sportlich gekleidet.
Neuland auch deshalb
l
weil ich als Tiroler noch nie
nach Oberösterreich zum Wandern/
Pilgern gekommen bin und dabei die
Gelegenheit bekam, neue Perspektiven, Landschaften und Eindrücke
zu erleben, ein bedeutendes Stift
kennen zu lernen und neue Begegnungen zu erfahren.
l
weil man – anders als beim
Sport – beim gemächlichen Gehen
freier atmet, sich körperlich leichter
und geistig heiterer fühlt und weil
die inspirierende Moderation durch
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Mag. Elisabeth Höllhumer
Nach einem gemütlichen Ausklang
– bei guter Jause – trat ich zufrieden und in „gelöster Stimmung“ die
Heimreise an und war über diese
Erfahrung sehr froh.
Manchmal ist es nicht leicht sich aus
dem beruflichen Alltagsgeschehen
mit den Terminen und Anforderungen auf eine Unterbrechung einzustellen.
Und manchmal erweist sich gerade
die Unterbrechung als wertvoll und
unterstützend.
So ist es mir mit dem gemeinsamen
Pilgerweg ergangen.
Die Auseinandersetzung mit den
Themen und mit den Menschen, mit
dem was uns bewegt und uns Kraft
gibt, hat mir Ruhe und Zuversicht
gegeben.
Der Pilgerweg hat das Bewusstsein,
Mitglied einer Gemeinschaft zu sein,
gestärkt. Für andere da sein und
damit nicht alleine sein war für mich
spürbar.
Der Nachmittag war geprägt von
einer herzlichen Atmosphäre, gegenseitiger Aufmerksamkeit und
guten Gesprächen.
Mit dieser Stärkung für Körper, Geist
und Seele war es leicht, wieder an
die Arbeit zu gehen.
Mag. Martin Witting
Geschäftsführer
Privatklinik Hochrum/Tirol
GF Elisabeth Höllhumer
„Theresiengut“ GmbH,
Linz/Pöstlingberg
die Schwestern der Provinzleitung
einem Sicherheit gaben, sich im
Gespräch zu öffnen.
l weil man sich im Austausch mit
den Schwestern der Provinzleitung,
Kolleginnen und Kollegen zu den
Fragestellungen über die eigene
Spiritualität sowie über die Verbundenheit mit dem Orden selbst
reflektieren konnte und tiefgründig
Fragen auf den Grund ging, die
einem im beruflichen Alltag selten
beschäftigen, aber essentiell sind.
l weil ich noch nie die Gelegenheit
erhalten habe, meine Dankbarkeit
für die Möglichkeit zum Mitwirken in
einem Werk der Kreuzschwestern
zu formulieren.
l weil ich noch nie einen Segen
einer Provinzoberin erhalten habe.
Dieser Segen hinterließ ein gutes
Gefühl bei mir.
Aus dem Orden
Pilgerwege - MitarbeiterInnen Oberösterreich
Pilgern ist mehr als nur Wandern
zung im eigenen Betrieb sowie über
aktuelle soziale Probleme.
Beim gemeinsamen Pilgern, Nachdenken, Reden, Singen und Lachen
verging die Zeit sehr schnell. In
St. Florian, in der Kirche St. Johannes, erinnerten wir uns in einer
stimmungsvollen liturgischen Feier
an einige wegweisende Worte des
Ordensgründers und beteten zur
Stärkung unseres Mit- und Füreinander- seins in den Betrieben der
Kreuzschwestern.
„Unterwegs auf Landstraßen der
Welt“ lautet das Motto des 150.
Jahr-Jubiläums zum Todestag des
Ordensgründers der Kreuzschwestern Pater Theodosius Florentini
OFMCap.
In diesem Sinne pilger ten am
17.September 2015 38 MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen
Kreuzschwesternbetrieben in Oberösterreich bei warmem Spätsommerwetter unter der Begleitung von
Sr. Martina Mayr und Sr. Gudula
Gebhart von Ebelsberg nach St.
Florian. Besondere Bedeutung hat
dieser Weg, da auf ihm auch der Ordensgründer der Kreuzschwestern
P. Theodosius Florentini, wiederholt
gewandert ist.
„Pilgern ist mehr als nur Wandern“.
So war unter dem Motto: „Wir sind
Das Ziel: die Johanneskirche
unterwegs zu uns selbst, zueinander
und zu unserem Lebenssinn, zu
Gott“ auf unserer Wegstrecke Zeit
für Gespräche und Gedankenaustausch über den eigenen bisherigen
Lebensweg, über die Leitlinien der
Kreuzschwestern und deren Umset-
Die kleine Johanneskirche, die bereits 1111 zum ersten Mal erwähnt
wurde, hat für die Kreuzschwestern
eine besondere Bedeutung, da in
dieser Kirche die ersten Kreuzschwestern in Österreich ihre Erstprofess abgelegt haben.
Zum Abschluss stärkten wir uns mit
köstlichen Nusskipferln und kühlem
Quellwasser aus dem Floriani-Brunnen im Garten der Kirche. Das Heilwasser soll uns helfen „die Augen zu
öffnen“ – passend zu einer Aussage
von P. Theodosius: - „Halte die
Augen offen für die Mitmenschen,
denen du begegnest!“
Dieser Nachmittag war für uns eine
Wohltat für Geist und Seele.
Dr. Thomas Muhr, Oberarzt,
KlinikumWels-Grieskirchen
Claudia Hasibeder, KH Seelsorgerin, Klinikum Wels-Grieskirchen
Gemeinsame Wegstrecke - Laxenburg
Am 3. September waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Klosters Laxenburg, des Hauses
Elisabeth, des Kindergartens in der
Murlingengasse und Freunde der
Kreuzschwestern aus Wien und
Laxenburg zu einer gemeinsamen
Wegstrecke eingeladen. Diesen
Rundwanderweg im Wienerwald
ist P. Theodosius sicher nicht selbst
gegangen, aber wir folgten seinen
Spuren auf diesem gemeinsamen
Pilgerweg, der zur Besinnlichkeit
einlud. Sr. Francesca bereitete für
jeden Pilger ein Begleitheft vor.
Es versammelten sich 50 Teilnehmer beim Haus Elisabeth. Mit einem
Bus fuhren wir gemeinsam zum
Richardshof in der Nähe von Gumpoldskirchen zum Ausgangspunkt
unseres Weges. Schon im Bus
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Aus
dem Orden
Pilgerwege - Niederösterreich - Laxenburg
Gemeinsamer Pilgerweg mit Impulsen
Rast am Rundwanderweg
wurden Informationen über Leben
und Wirken von P. Theodosius gegeben, auch über seinen Aufenthalt
in Wien und seine Begegnungen
am Kaiserhof. Im Jahre 1860 übernahm P. Theodosius die Fabrik in
Oberleutensdorf. Um diese Fabrik
in Betrieb gehen zu lassen, fehlte
es ihm jedoch am nötigen Geld. In
dieser Geldverlegenheit erinnerte er
sich des von Österreich an seinem
heimatlichen Kloster begangenen
Unrechts und entschloss sich, beim
Kaiser die Rückerstattung des entfremdeten Klostergutes zu erwirken.
Zu diesem Zwecke reiste er nach
Wien, reichte dem Kaiser Franz
Joseph eine bezügliche Bittschrift
ein, worauf ihm auch das Glück
zuteil wurde, die Kaiser-Mutter in
einer gewährten Privataudienz um
ihre Fürsprache zu bitten. Diese äu-
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Nr.2 / 2015
circa Fr. 170.000 ergab.
Beim Rundwanderweg gab es 3 Impulse im Blick auf P. Theodosius und
unsere heutigen Lebenssituationen.
Dabei lud Sr. Francesca ein, jeweils
zu zweit beim Pilgern darüber ins
Gespräch zu kommen.
Beim Mai-Bründl fand eine gemeinsame Liturgische Feier zum Abschluss statt - bevor wir uns wieder
auf den Rückweg machten.
Kleine liturgische Feier
ßerte sich sehr wohlwollend, nahm
ihn bei der Hand und führte ihn zum
Kaiser, dem sie sagte: „Pater Theodosius ist in Geldnot, Franzl zahl
ihn aus“, worauf der Kaiser ihm als
Entschädigung für die dem Kloster
vorenthaltenen Zinsen die Summe
von Fl. 91,000 in Banknoten auszahlen ließ, dessen Versilberung
Nach einer fast dreistündigen Wanderung samt Rückkehr nach Laxenburg gab es dann zum Abschluss
noch eine Stärkung im Haus Elisabeth. Die Teilnehmer waren sehr
dankbar über das Erlebte und einige
meinten: „Das könnt ihr öfters machen!“.
Sr. Eva Maria
Kloster Laxenburg
Aus dem Orden
Pilgerwege - Tirol/Vorarlberg
Rege Teilnahme am Pilgerweg
von Feldkirch nach St. Corneli
Auf Einladung der Provinzleitung der
Kreuzschwestern haben sich am
Mittwoch, 30. Sept. 2015 mehr als
60 Personen zu einem Pilgerweg
von Feldkirch nach St. Corneli zusammengefunden.
Sr. Theresia Hörger hatte diesen
Pilgernachmittag sorgfältig vorbereitet und begrüßte im Namen der
Provinzleitung die anwesenden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
dem Antoniushaus und dem Institut
St. Josef.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Antoniushauses und des Instituts St.
Josef, Schwestern, Lehrpersonen,
Vorstandsmitglieder, Unterrichtspraktikantinnen beteiligten sich am
gemeinsamen Unterwegssein und
nutzten die Zeit für Begegnung und
die Möglichkeit zum persönlichen
Austausch.
An drei Stationen gab Sr. Theresia
immer wieder interessante und zeitgemäße Denkanstöße, die einluden,
sich im Dialog mit Fragen der Hoffnung, der Visionen und Zukunftsperspektiven auseinanderzusetzen.
Kapelle St. Corneli
Dem Geheimnis des Kreuzes wurde
ebenso nachgespürt wie aktuellen
gesellschaftlichen Problemen und
möglichen Lösungsansätzen im
Sinne von Pater Theodosius.
In der Kapelle St. Corneli wurde die
Pilgergruppe zum Abschluss von
imposantem Orgelspiel von Herrn
Hubert Halbritter, einem Musiklehrer
an der BAKIP des Instituts St. Josef in Feldkirch empfangen. Einige
Schwestern und langjährige MitarbeiterInnen nutzten den abschließenden Wortgottesdienst als Gelegenheit zum Dank für jahrelange
Verbundenheit und Freundschaft.
Zum Ausklang ser vier ten die
Schwestern noch Wasser und „Fußgebäck“.
Alle Teilnehmenden bedankten sich
ganz herzlich bei Sr. Theresia für
die umsichtige Organisation und die
passende Wahl der Örtlichkeit im
herbstlichen St. Corneli und nahmen
wertvolle Impulse für die tägliche
Arbeit in einem Kreuzschwesternbetrieb mit.
Im Bild rechts: Sr. Theresia Hörger
Dr. Helmut Madlener
Geschäftsführer
Institut St. Josef, Feldkirch
Thomas Vranjes
Geschäftsführer
Antoniushaus, Feldkirch
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Aus
dem Orden
Pilgerwege - Steiermark
Unterwegs mit den Sohlen des Gründers
in Graz, zu Fuß zurückzulegen (rund
56 km).
Startgruppe in der Schwesternklausur, Pius-Institut
Wie in allen Werken der Kreuzschwestern steht auch das PiusInstitut dieses Jahr im Zeichen des
Gedenkens an unseren Gründer
Pater Theodosius Florentini. Eine
Gedenkaktion des Ordens ist die
„Wanderung der Schuhsohlen“
durch die einzelnen Standorte der
Ordensprovinz.
Pilger bei Halbzeit
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Wir haben diese Sohlen zum Anlass
genommen, um ihren Spuren zu folgen. Eine Gruppe des Pius-Instituts,
bestehend aus Schwestern, MitarbeiterInnen und Klienten hat sich
das Ziel gesetzt, die geplante Strecke von der Piusallee in Bruck an der
Mur bis an den Bestimmungsort, das
Haus St. Antonius in der Hilmgasse
Am 18. August um 05.00 Uhr begann dieses ambitionierte Vorhaben
mit dem Morgenlob, der Laudes, in
der Klausur des Pius-Instituts. Der
anschließende Fußmarsch führte
von Bruck über Kirchdorf, Mixnitz,
Frohnleiten, Peggau, Gratkorn in
die Kreuzgasse (Graz) und dann an
das Ziel: die Hilmgasse 21 in Graz.
Begleitet wurden die Wanderer nur
von einem Bus, der für Jause, Getränke und evtl. Pflaster sorgte. Um
17.30 Uhr wurden die Brucker Pilger
von den Schwestern des AntoniusHauses herzlich empfangen, wo
auch die offizielle Übergabe der
Schuhsohlen stattfand. Wieder gestärkt durch eine Jause konnte die
Heimfahrt nach Bruck angetreten
werden.
Die nächsten Tage waren geprägt
von mehr oder weniger starken Muskelkatern - geblieben ist jedoch bis
zum heutigen Tag eine Runde von
stolzen Personen auf den Spuren
des Gründers.
Dr. Karl Hall
Geschäftsführer
Pius-Institut der Kreuzschwestern
Piusallee 1 / 8600 Bruck a. d. Mur
Übergabe der Schuhsohlen in
Graz, St. Antonius
AusPilgerreise
dem -Orden
Bayern
Sehr beeindruckt von der Leistung
der Pilger des Pius-Instituts empfingen wir sie in St. Antonius in Graz.
Ein weiterer Bus brachte auch unsere drei Mitschwestern und andere
Pilger vom Pius-Institut zu uns.
Nach einer herzlichen Begrüßung
und einer kurzen Vorstellung unserer apostolischen Dienste beteten
wir in unserer Kapelle gemeinsam
ein Lobgebet und dankten Gott für
das gemeinsame und gelungene
Erlebnis.
Großen Respekt verdienen alle unsere Mitarbeitenden, denn sie waren
mit den „Sohlen des Gründers“ mit
Freude und Begeisterung mehrere
Kilometer auf den Landstraßen
unserer Region mit und für uns
unterwegs.
Anschließend saßen wir fröhlich
beisammen. Die wohlverdiente Labung mit stärkenden Brötchen und
kühlenden Getränken schmeckte,
- und dies rundete das Erlebte ab.
Am nächsten Tag brachte unsere
Gemeinschaft St. Antonius das uns
verbindende Erinnerungsstück in
das Kloster in die Kreuzgasse. Wir
überreichten es Sr. Oberin Maria
Bosco und der Klostergemeinschaft
vor dem Mittagsgebet.
Sr. Romana Miklautsch
Die Sohlen am Bestimmungsort im
Kloster Graz
Auf P. Theodosius‘ Spuren in
Oberleutensdorf
Die Pilgerreise anlässlich des Theodosius-Jubiläumsjahres führte die
Schwestern der Region Bayern in
das nordböhmische Oberleutensdorf (heute Horní Litvínov), wo die
Böhmische Provinz ihren Anfang
nahm. P. Theodosius Florentini hatte
dort auf Drängen von Freunden eine
Tuchfabrik übernommen, die nach
seinen Vorstellungen ein sozialer
Musterbetrieb auf christlicher Basis
werden sollte.
Am 20. August 1860 trafen die ersten Schwestern (Sr. Alexandrina
Krotz, Sr. Sophie Hegglin und Sr.
Marie Held) dort ein. Die Fabrik entwickelte sich zunächst positiv, bald
konnten eine Schule, ein Krankenhaus für die Arbeiter und ihre Familien, eine Gemeindekrankenpflege
und ein Waisenhaus angegliedert
werden. Doch ungünstige Umstände führten 1867 zum Bankrott des
Unternehmens. Die Schwestern
mussten Oberleutensdorf verlassen
und zogen nach Komotau, wo die
Kreuzschwestern 1862 Fuß gefasst
hatten.
1868 eröffnete sich in Eger die
Möglichkeit der Privatpflege. Die
Schwestern mieteten eine kleine,
armselige Wohnung und betreuten von hier aus die Kranken. Aus
diesem kleinen Samenkorn entwickelte sich die Provinz Böhmen, die
1939 knapp 962 Schwestern und
63 Niederlassungen zählte. Nach
dem Zweiten Weltkrieg mussten die
Schwestern ihre Heimat verlassen
und in Bayern eine neue Existenz
aufbauen: Es entstand 1947 die
Provinz Bayern.
An dem Ort, wo P. Theodosius sein
sozialreformerisches Programm
verwirklichen wollte, seinen Spuren
nachzugehen, war schon lange ein
stiller Wunsch von uns Schwestern.
Das Jubiläumsjahr bot dafür eine
gute Gelegenheit.
In froher Erwartung machten wir
(Schwestern aus Gemünden, Mengkofen und Offenstetten sowie vier
Mitglieder des Freundeskreises)
uns am 02. Oktober 2015 auf den
Weg nach Nordböhmen. Mit einer
gemeinsamen Laudes im Bus
stimmten wir uns auf die Reise ein.
In Waldsassen erhielten wir Verstärkung durch Sr. Petra Car und Sr.
Illuminata Blümelhuber aus Wels
sowie durch Schwestern aus Mengkofen und Offenstetten. Nach einer
Stärkung im Loreto-Stübchen des
Gasthauses Ziegler, das von Frau
Ulrike Hart (Nichte unserer Schwester Illuminata Hart) betrieben wird,
passierten wir die tschechische
Grenze und steuerten als erstes
Ziel Chomutov (Komotau) an. Sr.
Hildburg Baumgartner informierte
während der Fahrt mit interessanten
Auszügen aus der Chronik über
das Wirken der Schwestern in den
Orten, die nahe der Reiseroute
liegen (Eger, Palitz, Franzensbad,
Mariaschein, Marienbad, Karlsbad,
Elbogen). Den gleichen Part übernahm Sr. Johanna Maria Lothring
für den zweiten Teil der Fahrt an
diesem Tag. In Komotau hatten wir
Gelegenheit zu einem Rundgang
auf dem Marktplatz und einem kurzen Blick in die Katharinenkirche.
Einen längeren Aufenthalt gab es
˘
in Mariánské Radcice
(Maria Ratschitz), dem ältesten Wallfahrtsort
Nordböhmens. Hier erwartete uns
Pfarrer Philipp Irmer, ein tatkräftiger
Priester aus Westphalen, der seit 12
˘
Jahren in Mariánské Radcice
lebt
und seitdem eine beachtenswerte
Aufbauarbeit geleistet hat. Er lud
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Nr.2 / 2015
Aus
dem Orden
Pilgerreise - Bayern
Gruppenfoto vor unserem Hotel; Blick in die Grenzlandschaft
uns in sein Begegnungszentrum zu
Kaffee und (selbst gebackenem)
Kuchen ein und führte uns anschließend durch die gesamte Anlage. Mit
einer gemeinsamen Vesper in der
Wallfahrtskirche verabschiedeten
˘
wir uns von Mariánské Radcice.
Die Fahrt ging weiter über den
Kamm des Erzgebirges zum Hotel Einsiedler. Dort erwartete uns
bereits Frau Dr. Schreiber, die in
Oberleutensdorf aufgewachsen und
uns Kreuzschwestern schon seit
vielen Jahren sehr verbunden ist.
Sie stimmte uns nach dem Abendessen mit einem aufschlussreichen
Überblick über die Geschichte
Nordböhmens auf die nächsten zwei
Tage ein. Nach einer erholsamen
Nacht starteten wir am Samstag in
Richtung Kloster Ossek (Ossegg).
In diesem bedeutenden Zisterzienserstift war auch P. Theodosius
einige Male zu Gast. Hier wurde
er auf die Tuchfabrik in Oberleutensdorf aufmerksam gemacht und
dazu gedrängt, sie zu übernehmen.
Zusammen mit Pfarrer Irmer feierten
wir nach einer Führung durch das
Kloster in der Basilika eine feierliche Messe zum Erntedankfest.
Im ehemaligen Refektorium wurde
uns ein schmackhaftes Mittagessen
serviert – zusammen mit Mitgliedern
des Fördervereins zur Erhaltung
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gewirkt haben, gepilgert sind. Zum
Abschluss beteten wir gemeinsam
die Vesper. Vor der Abfahrt zum
Hotel verwöhnten uns Frau Dr.
Schreiber und ihre Begleiterinnen
mit Kaffee und Huckelkuchen.
Am letzten Tag galt unser besonderes Interesse der Stadt Oberleutensdorf. Auf dem Weg dorthin stimmten
wir uns mit der Laudes im Bus ein.
Frau Dr. Schreiber führte uns an die
Stelle, wo früher die von den Schwestern betriebene Fabrik stand. Das
Gebäude ist nicht erhalten, heute
befindet sich dort das Rathaus der
Stadt. In der Stadtkirche, die dem
hl. Michael geweiht ist, durften wir
Wallfahrtskirche Maria Schein
des Klosters. Nach einem Rundgang durch die Klosteranlage ging
die Fahrt weiter nach Maria Schein
(Bohusudov), dem zentralen Wallfahrtsort Nordböhmens, der uns
aus den Erzählungen unserer aus
Böhmen vertriebenen Schwestern
wohl vertraut ist. In der Wallfahrtskirche erfuhren wir durch Diakon
Jiri Breu, der am Bischöflichen
Gymnasium unterrichtet, wertvolle
Informationen über die Geschichte
des Wallfahrtsortes, zu dem viele
unserer böhmischen Schwestern im
Laufe der Jahre, in denen sie dort
Kirche St. Michael in Oberleutensdorf
mit Weihbischof Pavel Posád von
Budweis die Messe feiern. Für uns
Schwestern bedeutete das eine
große Freude. Wir wussten uns
hier besonders mit P. Theodosius
verbunden, der auch in dieser Kirche gebetet und wenige Wochen
vor seinem Tod während eines
Aufenthaltes in Oberleutensdorf die
Silvesterandacht gehalten hat.
Die Rückreise führte uns zum
AusPilgerreise
dem -Orden
Bayern
Pilgerreise durften wir hier an einer
deutsch-tschechischen Wallfahrtsmesse teilnehmen.
Reich beschenkt durch die vielen
beeindruckenden Erlebnisse auf
unserer Wallfahrt auf den Spuren
von P. Theodosius und voller Dank
im Herzen traten wir nach einer Stärkung im Gasthaus Ziegler unseren
Heimweg an.
Sr. Hildburg Baumgartner
Kloster Gemünden
Sr. Miroslava
Sr. Miroslava, Provizoberin, und
drei weitere Schwestern aus
ˇˇ ˇ
Kromeríz
„Unterwegs auf Landstraßen der Welt“
Weihbischof Pavel Posád und
der Pfarrer beim Auszug aus der
Kirche
Wallfahrtsort Maria Loreto, einem
Marienheiligtum auf tschechischem
Gebiet ganz nahe an der Grenze bei
Waldsassen. Dieser Wallfahrtsort
wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört
und dem Verfall überlassen. Durch
die Initiative einer Schwester und
des Bruders unserer Schwester
Illuminata Hart konnte die Anlage
wieder aufgebaut und neu belebt
werden. Zum Abschluss unserer
Marienheiligtum Maria Loreto
Kreuzschwestern Fußwallfahrt nach
Mariazell
Am 22. Juni brachen wir Schwestern
zum 17. Mal auf, um zur „Zeller Mutter“ zu pilgern. In diesem Jahr unter
dem Motto „Unterwegs auf Landstraßen der Welt“ ganz im wörtlichen
Sinn. Sieben Schwestern nahmen
die Pilgerfahrt von Graz aus in Angriff unter der Begleitung von Prälat
Städtler. Diesmal war auch der Vater
unserer Novizin Sr. Gertraud Johanna dabei, ein erfahrener Fußwallfahrer. Zur gleichen Zeit starteten
vier Schwestern der Provinzleitung
mit Provinzoberin Sr. Gabriele von
Waidhofen in Niederösterreich. In
dreieinhalb Tagen musste die Strecke bewältigt werden, was auch
diesmal wieder gelang. Beim Läuten
der Mittagsglocken zum Engel des
Herrn zogen wir betend in Mariazell
ein und trafen die Mitschwestern der
anderen Gruppe. Es ist jedes Mal ein
erhebendes Gefühl der Dankbarkeit
und Freude, vor dem Gnadenaltar
zu knien und alles mitzubringen
und abzuladen bei der großen Frau,
der Magna Mater Austriae, was im
Gehen, Nachdenken, Beten, in den
Begegnungen geschehen ist. Die
Lasten werden leichter, innere Freude wird neu geschenkt aus der Kraft
Basilika Mariazell
der erlebten Gemeinschaft, aus der
Natur, aus der Erfahrung mit dem
eigenen Körper, aus Begegnungen
mit Menschen, aus dem gemeinsamen Gebet und dem langen Wandern in Stille.
Die Quartiergeber sind uns in den
17 Jahren zu Freunden geworden.
Ob es der Almwirt am Straßegg ist,
der uns mit seiner Zieharmonika und
seinen Erzählungen unterhält oder
die gastfreundlichen Personen im
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Aus
dem Orden
Pilgerwege - Fußwallfahrt - Graz
Aufbruch am Morgen aus dem
Quartier
Pfarrhof Veitsch. Der Senner auf der
Wetterin Hütte kann uns zwar keine
Waschmöglichkeit bieten, aber dafür
eine ganz spezielle Eierspeis, die
bei allen Wallfahrern bekannt und
beliebt ist.
Natürlich brauchen wir in unserem
Alter auch Begleiter, die unser
Gepäck transportieren. Frau Mag.
Heigl und Sr. Ehrentraud kommen
am Abend und versorgen uns,
einmal sogar mit einem kräftigen
Gulasch aus dem Kloster.
Der tägliche Rosenkranz auf einem
möglichst ebenen Wegstück wurde
eingeleitet von Herrn Prälat Städtler,
der mit dem Leben des Propheten
Wetterfeste Pilger
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Nr.2 / 2015
Elija das Jahresmotto gedeutet
hat.
Der Prophet hat sich für den Glauben eingesetzt, hat wenig erreicht.
Er kann nicht mehr, hat seine Kräfte
verbraucht. Er hört Gottes Wort:
„Geh weg von hier, wende dich nach
Osten und verbirg dich am Bach
Kerit.“ Was Gott zu ihm spricht ist
eigenartig. Er sagt nicht: „Verkündige diese oder jene Weissagung“
sondern: „Geh weg von deiner
Heimat, zieh dich zurück“. Elija soll
erst einmal Kräfte sammeln, um
den Anforderungen und Aufgaben
gewachsen zu sein. Er soll nachdenken über sein Leben und die rechte
Orientierung finden. Er soll hinter
sich lassen, was stört. So zieht er
sich zurück in eine Höhle der Wüste. Gott will, dass er sich ihm ganz
anvertraut.
Dieses Weggehen vom Wirbel der
Welt und sich Gott ganz neu anvertrauen, können wir auf einer solchen
Wallfahrt einüben. Wir fragen uns,
woher hatte P. Theodosius, Mutter Maria Theresia und die ersten
Schwestern die Kraft, verfügbar und
flexibel überall dorthin zu gehen, wo
Not war, wo sie gebraucht wurden?
Ihr Vertrauen muss unglaublich groß
gewesen sein.
Kurze Rast
Elija geht wieder zurück, er hat
begriffen, dass Gott allein zählt.
Wie geht er weiter auf den Landstraßen seines Lebens? Er fürchtet
keine Autorität und tadelt den König
Achab. Er wird der Wohltäter kleiner Leute und deshalb vom Volk
geschätzt und von den Mächtigen
abgelehnt. Abermals gerät er in
eine Krise. Wir erleben ihn in seiner
menschlichen Schwäche, als er sich
hinlegt und sterben will. Doch Gott
lässt ihn nicht im Stich, er tadelt ihn
wegen seines Zweifels und schenkt
ihm neue Kraft.
In der Zeit der Gründung haben die
Schwestern in besonderer Weise
das Zeugnis vom lebendigen Gott
abgelegt. Es ging ihnen nicht um
Ansehen, Macht, Erfolg sondern
einzig darum, das Evangelium zu
leben, auch wenn es Misserfolg gab.
Sie waren überzeugt, Gott ist ihnen
immer nahe.
Mit dieser Betrachtung über den
Propheten Elija und der Brücke zu
den Wurzeln unseres Charismas,
zu den Gründern und der ersten
Generation der Schwestern, durften
wir ermutigt und gestärkt unsere
Heimreise antreten.
Wir hoffen dass diese Wallfahrt eine wahre Kraftquelle - im nächsten
Jahr wieder stattfinden wird unter
neuen Vorzeichen unserer sich stets
verändernden Welt.
Sr. Maria Bosco Zechner
Kloster Graz
Aus dem Orden
Pater Theodosius' Schuhsohlen
Pater Theodosius' Schuhsohlen in Steyr
Ein Blick in die Chronik 1864
Schon zu Lebzeiten unseres Gründers P. Theodosius Florentini wirkten Kreuzschwestern in der romantisch-alten Stadt Steyr. Und nun
(152 Jahre später) trafen im Steyrer
Kreuzschwesternkonvent die Schuhe von P. Theodosius ein.
Im Zuge der Vorbereitung für diesen
Aufenthalt holte die Konventoberin
Sr. Hildegardis Hurnaus die Chronik
hervor. Darin ist auf den ersten Seiten zu lesen:
Am 5. August 1863 traf Schwester
Mariana Fellner gleichzeitig mit
den beiden Erzieherinnen der in
der Schutzanstalt untergebrachten
Mädchen ein. Nach dem Willen des
hochseligen Stifters sollte diese
Schwester den ersten Versuch mit
der ambulanten Krankenpflege in
der Stadt Steyr machen, denn mit
weniger als drei Schwestern wollte
Pater Superior Theodosius Florentini keine Anstalt übernehmen.
Dieser edle Zweck entsprach den
Bewohnern der alten Eisenstadt,
und die gute Krankenschwester
fand so viel Arbeit in ihrer Mission,
dass ihr bereits am 7. April (1864)
die beiden Schwestern Eligia Vogelhuber und Heriberta Horner zuhilfe
gesendet werden mußten…
Im Sommer brach der Typhus epidemisch auf, das war eine Gelegenheit für die Kreuzkinder in Steyr,
ihren Berufseifer zu betätigen, für
welchen sie ihr hochseliger Stifter
zu begeistern verstand. Schwester
Eligia fiel der Krankheit auch selbst
anheim und beschloß schon am 4.
Dezember 1864 ihr Opferleben.
Eine große Volksmenge gab der
heldenmütigen Samariterin die letzte Ehre; und da Hochwürden Pater
Theodosius gerade in Österreich
Schuhsohlen in der Margaretenkapelle der Stadtpfarre Steyr
mit anwesenden Schwestern aus Steyr, Sierning und Linz
weilte, führte er beim Begräbnis
seiner geistlichen Tochter unter Assistenz der beiden hochw. Herren
Singer und Schwanninger selbst
den Kondukt.
Die Waisenmädchen weinten überlaut beim Grabe und der hochselige
Stifter tröstete sie mit den Worten:
„Kinder, seid stille, die Schwester
ist als Opfer ihres heiligen Berufes
gestorben; der liebe Gott wird sie
dafür lohnen.“
(Die spätere) Schwester Laurentia
Mayr war damals 16 Jahre alt und
Teilnehmerin an der Trauerfeier.
Sie bezeugt, die Worte und das
ganze Benehmen des fremden
Priesters haben ihr solche Ehrfurcht
eingeflößt, daß sie in vollster Überzeugung zuhause sagte: „Mutter,
ich habe einen Heiligen gesehen.“
Welch ein schönes Zeugnis über
unseren hochseligen Stifter!“
Die Schwestern berichteten davon
Herrn Stadtpfarrer Mag. Roland
Bachleitner. Er zeigte großes Inter-
esse am Leben und Wirken unseres
Stifters und vereinbarte mit den
Schwestern, auch die Pfarrgemeinde an diesem symbolhaften Gründer-Besuch teilnehmen zu lassen.
Und so wurde am Tag nach der Ankunft der Schuhsohlen (am 31. Juli)
ein Gottesdienst gefeiert, bei dem
er darauf hinwies, dass P. Theodosius in der Kirche einzureihen
sei unter die Persönlichkeiten des
Tagesheiligen des hl. Ignatius, des
Zeitgenossen hl. Johannes Bosco
und des sel. Adolph Kolping.
Anschließend stellte Pfarrer Bachleitner im Pfarrheim anhand einer
Power Point unsern Gründer vor
und flocht dabei das in der Chronik
erwähnte Begräbnis ein.
Daraufhin tauchte der Gedanke auf:
Möglicherweise hat P. Theodosius
damals, zwei Monate vor seinem
Tod, die Schuhe getragen, deren
Sohlen nun unterwegs und erneut
in Steyr eingetroffen sind.
Sr. Helene Leitner
Portiuncula Linz
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Aus
dem Orden
Tagung der Oberinnen
Begegnung mit P. Theodosius
Tagung der Oberinnen in Subiaco (Kremsmünster, OÖ)
vom 13. bis 15. Oktober 2015
Provinzoberin Schwester Gabriele
Schachinger begrüßte zunächst
alle Anwesenden, stellte Sr. Irmgard
Steyrl als neue Mitschwester in
der Runde der Oberinnen vor und
überreichte dann jeder Schwester
eine kunstvoll gestaltete Karte mit
Pater Theodosius unterwegs auf
den Landstraßen der Welt und dem
Text: „Mit dem lieben Gott bin ich
Tag und Nacht beschäftigt, in ihm
gehe und lebe ich“.
Sr. Petra Car nahm bei der Überleitung zum Einstieg Bezug auf diesen
Ausspruch und stellte folgende Fragen zum Überdenken:
Was beeindruckt mich an seiner
Person?
Welche Rolle würde P. Theodosius
heute einnehmen?
Was würde ich ihm erzählen von
den Nöten heute?
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Nr.2 / 2015
Prof. Gunter Janda
Wie antworten wir heute auf die
Nöte der Zeit?
In Dreiergruppen gab es im Anschluss daran interessierte und
lebhafte Gespräche!
Die verschiedenen Aussagen der
Schwestern wurden auf Plakaten
gesammelt.
Nach einer kurzen Pause referierte
Prof. Gunter Janda über das Thema:
„Spiritualität der Kreuzschwestern“.
Er betonte, dass KreuzschwesternSpiritualität nicht nur mit dem Kopf
sondern vielmehr mit dem Herzen
gelebt werden will.
Im Folgenden entfaltete er, in welchen Dimensionen das Kreuz gesehen werden kann:
l als Kosmisches Kreuz
l als Leidenskreuz
l als Weltenkreuz
l als strahlendes Kreuz
l als paradiesisches Kreuz
l als Lebensbaum
Er betonte vor allem: „Das Kreuz ist
das Zeichen der Ganzwerdung. Aus
der barmherzigen und gekreuzigten
Liebe wächst das Leben in Fülle.“
Die Kreuzschwester bezeichnete
er als die Schwester, die Platz hat
für andere, die sich hineinbegibt
in die Kreuzesspiritualität, die zur
Ganzheit des Menschseins kommt,
indem sie Christus in der Welt eine
Gestalt gibt in all den Bereichen, wo
sie durch ihr Sein und Wirken den
Rund um
das Leben
Tagung der Oberinnen
über die Aktivitäten im Blick auf die
Flüchtlingshilfe in den einzelnen
Regionen der Provinz Europa Mitte. Sr. Maria Dolores, die in einer
Projekt-Gruppe in Wels mitarbeitet,
stellte das Engagement dieser
Gruppe vor.
Armen und kraftlosen Menschen begegnet und ihnen Heimat schenkt.
Nach einer kurzen Diskussion, die
Sr. Magdalena leitete, folgte das
Referat von Prof. Dr. Markus Ries
mit dem Thema: „Pater Theodosius – Ein Sozialpionier auf dem Weg
franziskanischer Armut“.
Prof. Dr. Ries stellte das Wirken
und Handeln des Gründers in den
Kontext des 19. Jahrhunderts: Es
fehlte damals in allen Bereichen
ein soziales Auffangnetz. Dieses zu
schaffen im Blick auf die Notstände
in Kirche, Staat und Gesellschaft
war das große Bestreben von P.
Theodosius. So forderte er die
Menschen in seiner Rede auf dem
Katholikentag in Frankfurt auf: „Also
lassen Sie uns nicht zurückschrecken vor den Anstrengungen und
Opfern. Wo die christliche, uneigennützige Liebe tätig ist, da wo man
seine Kräfte und sein Vermögen für
das Wohl des Nächsten opfert, kann
Gottes Segen nicht fehlen“.
Auch für die Kreuzschwestern von
heute gelte sein Wort: „So führt uns
Gott an verschiedene Orte, um für
seine Ehre und zum Wohl der Menschen zu wirken.“
Herr Johann Schwarzbauer-Haupt
- Beauftragter der Diözese Linz für
die Flüchtlingshilfe, - griff das gegenwärtige Flüchtlingsproblem auf
und informierte über die derzeitige
Situation und die Hilfsmaßnahmen
in Österreich. Den Schutzbedürftigen Schutz gewähren, dafür gebe
es schon im Alten Testament Verhaltensregeln. Fremde sind Freunde,
die wir noch nicht kennengelernt haben. Es gibt viele Menschen, auch
unscheinbare Helfer, die sich in der
Flüchtlingsbetreuung engagieren.
Durch eine gute Zusammenarbeit
von Staat und Kirche kann vieles
an Hilfeleistung möglich werden.
Prof. Dr. Markus Ries
Wichtig ist für die Bevölkerung
– gute Information,
– Begegnungsmöglichkeiten schaffen mit den Menschen, die auf der
Flucht sind,
– ermutigen, die Herausforderung
nicht zu scheuen sondern anzunehmen.
Zum Abschluss der Information
betonte Herr Schwarzbauer-Haupt:
„Für die vielen Flüchtlinge ist die
Heimat fremd, aber die Fremde
noch nicht Heimat geworden.“
Im Anschluss an die Information
durch Herrn Schwarzbauer-Haupt
berichteten einige Schwestern
Sr. Maria Dolores Scherrer
Sr. Magdalena W. und Sr. Petra N.
Austausch in der Gruppe
Johann Schwarzbauer-Haupt
Sr. Romana und Sr. Ursula
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Aus
dem Orden
Tagung der Oberinnen
Der Vormittag am Donnerstag, 15.
Oktober, war internen Informationen
gewidmet:
Sr. Magdalena und Sr. Maria Dolores
berichteten über die bisherigen Ergebnisse der Bearbeitung der neuen
Homepage für die Provinz Europa
Mitte. Es steht die Frage im Raum:
Was wollen wir mit unserer Homepage?
– Die Botschaft, die wir heute geben,
muss glaubwürdig sein.
– Die Information – Sprache – muss
zeitgemäß sein.
– Die Identität der Kreuzschwestern
soll erfahrbar werden.
– Die verschiedenen Begriffe sollen
für die Menschen von heute verstehbar sein.
Schwester Veronika Binder, Benediktinerin vom Unbefleckten Herzen
Mariens von Steinerkirchen / OÖ,
informierte über das Abgeben ihres „Exerzitienhauses Subiaco“ in
Kremsmünster, wo wir Kreuzschwestern für verschiedene Veranstaltungen immer wieder zu Gast waren.
Dieses Haus war das ursprüngliche
Mutterhaus der Benediktinerinnen.
Sr. Veronika betonte mit etwas
Wehmut, was das für die Schwestern bedeutet, wenn das Herz der
Gemeinschaft aufgegeben werden
muss.
Zum Abschluss der Oberinnenkonferenz hielt Schwester Petra Car mit
folgenden Fragen einen Rückblick
auf die vergangenen zwei Tage:
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Nr.2 / 2015
Beeindruckt hat mich . . .
– Was hat euch beeindruckt?
– Was packt ihr in euren Koffer?
– Was würdet ihr erzählen, wenn ihr
gefragt werdet?
Zahlreiche Wortmeldungen brachten
zum Ausdruck:
– Es waren sehr inhaltsreiche, wertvolle Tage für alle Teilnehmerinnen.
– Die Begegnungen mit den Mitschwestern, der rege gemeinsame
Austausch und vor allem auch das
Erleben der eindrucksvoll gestalte-
Was möchte ich nun zu Hause umsetzen, fragt sich Sr. Gertrud, li.
ten Liturgie schenkten Freude und
Hoffnung.
– Immer wieder kam die Dankbarkeit
gegenüber der Provinzleitung für die
gute und kompetente Vorbereitung
und Durchführung dieser Oberinnentagung zum Ausdruck.
Sr. Ursula Falk
Klosteroberin in Gemünden
Aus
dem Orden
Junioratstreffen in Hegne
Europäisches Junioratstreffen der
Kreuzschwestern in Hegne
Vom 12. – 19. August 2015 trafen
sich 24 Junioratsschwestern und
ihre Junioratsleiterinnen der sechs
europäischen Provinzen in Hegne
zu einem spirituellen und schwesterlichen Austausch.
Eine bunte Schar von jungen
Schwestern aus Tschechien, Kroatien, aus der Slowakei und der
Schweiz, aus Ungarn, Österreich
und Deutschland verbrachten die
Tage zum Thema „Du bist zur Quelle hinabgestiegen“.
Die leise Stimme von unserer Seligen Schwester Ulrika führte uns
durch die gemeinsamen Tage. An
ihrem Geburtsort in Mittelbiberach
und in Unterstadion, wo Franziska
zur Schule ging, konnten wir die tiefe Verehrung der Gläubigen hautnah erfahren.
Ein Ulrika-Freundeskreis fördert die
Verehrung der Seligen und in einigen Kapellen und Kirchen erblickten wir eine Statue oder ein Bild,
das an den beschaulichen und
ungewöhnlichen Lebensweg von
Schwester Ulrika erinnert.
Die jungen Schwestern waren tief
betroffen vom Leben ihrer seligen
Mitschwester, die ihnen als Kreuzschwester vorausgegangen ist.
Viele von uns hat sie neu ermutigt
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Aus
dem Orden
Junioratstreffen in Hegne
auf Gottes leise Stimme zu hören,
indem wir selber wieder mehr ins
Schweigen kommen.
Sr. Eszter Maria Pehm aus Ungarn
fasst ihre Eindrücke so zusammen:
Die Tage der Junioratswoche in
Hegne waren für mich eine sehr
wertvolle Zeit.
So ein internationales Treffen gibt
immer die Möglichkeit Kontakte
zu knüpfen, vorhandene zu vertiefen und sogar Freundschaften zu
schließen. Und es ist ein Ansporn
eine Fremdsprache zu lernen, denn
wir hätten uns viel zu sagen.
Das Thema dieser Tage, das Leben, Wirken und die Spiritualität
der Seligen Sr. Ulrika war für mich
ein Impuls, mein eigenes Kreuzschwestersein aus einem anderen
Blickwinkel zu betrachten.
Die Freude, dass Gott auch heute
noch junge Menschen in seine
Nachfolge ruft als Kreuzschwester
drückt sich in den folgenden Bildern
aus.
Danke für alle Schwestern, die
sich rufen ließen mit den Worten,
die Schwester Ulrika tief im Herzen hörte: Komm, folge mir nach!
Schenke mir dein Leben, deine Liebe, damit ich in dir und durch dich
lebe, liebe, heile.
Sr. Petra Car
Junioratsleiterin der
Provinz Europa Mitte
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Von vorne nach rückwärts: Sr. Doris Maria, Sr. Eszter Maria,
Sr. Petra Car, Sr. Mirjam, Sr. Filomena (Junioratsschwestern PEM)
Aus
dem Orden
Noviziatsprojekt der Infag
Noviziatsprojekt
der Infag in Münster
Einigermaßen skeptisch und mit
viel Herzklopfen fuhr ich am 19.
Juni 2015 für drei Monate nach
Münster in Nordrhein-Westfalen
um ein Noviziatsprojekt zu besuchen, bei dem niemand so ganz
genau wusste, was mich erwartete.
Es war das erste Mal, dass so ein
Projekt durchgeführt wurde. Drei
Monate lagen vor mir: mit fremden
Mitschwestern, einer fremden Leitung, in einem fremden Haus, in einer fremden Stadt, mit einer fremden Tätigkeit ... Manchmal muss
man sich aber auch überraschen
und beschenken lassen, ein Risiko eingehen, ganz wie unser Pater
Theodosius. Und so passte dieses
Projekt auch ganz gut in unser Jubiläumsjahr. Denn eines kann ich
nach den drei Monaten sagen:
Vertraue – der Herr führt dich! Hier
in diesem Beitrag darf ich nun beschreiben, wie es mir tatsächlich
erging.
14 Novizinnen und 1 Postulantin aus
11 Gemeinschaften und 3 Ländern
kamen für drei Monate zusammen,
um mehr über Franziskus, Klara
und die franziskanische Spiritualität zu erfahren. Sr. Marie-Sophie
Schindeldecker, Sr. Christina Müllig
(beide aus Sießen) und Sr. Michaele Rhode (Waldbreitbach) leiteten
und begleiteten uns und das Projekt vor Ort. Die Initiative für dieses
gemeinsame Noviziatsprojekt ging
von der Infag („Interfranziskansiche
Arbeitsgemeinschaft“) mit Sitz in
Würzburg aus. Geladen waren alle
franziskanischen Novizinnen (und
„fortgeschrittene“ Postulantinnen)
aus dem deutschsprachigen Raum.
Uns Novizinnen sollte einerseits die
Möglichkeit gegeben werden uns in
unserer Spiritualität weiterzubilden,
andererseits aber auch Gemeinschaft mit anderen Novizinnen zu
erleben und sich in einer größeren
Gruppe zu erfahren.
Wie sahen nun unsere Wochen
aus:
Wir wohnten im Bildungshaus der
Katharinenschwestern im Norden
der Stadt. Das Mittagessen bekamen wir vom Haus – das Frühstück
und Abendessen machten wir
selbst. Dazu gehörte natürlich auch
der Einkauf. Auch das Stundengebet und die Messen gestalteten wir
selbst in einem kleinen Seminarraum, der zu einem Gebetsraum
umgestaltet wurde. Nicht alle Ge-
Novizin Sr. Gertraud Johanna - Begegnung mit Klarissen in Kevelaer
meinschaften beten aus dem Stundenbuch, so wurde jede Gebetszeit
einzeln von uns vorbereitet. Aber
nicht nur im Gebet war unsere
Buntheit spürbar, auch unsere Wäsche unterschied sich ganz ordent-
Gruppenfoto vor der Wallfahrtskirche in Kevelaer
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Nr.2 / 2015
Aus
dem Orden
Noviziatsprojekt der Infag
lich. Und es gab für alle gemeinsam nur eine Waschmaschine im
Haus. In den ersten Tagen wurde
also erst einmal organisiert: Teams
für den Einkauf, die Wäsche, das
Frühstück und das Abendessen,
die Liturgie (inklusive Mesnern und
Blumenschmuck) wurden gebildet.
Eine Novizin fand sich, um eine Art
„Tagebuch“ über die Zeit zu schreiben, damit unsere Aktivitäten auch
festgehalten wurden.
Nach der ersten Woche des Ankommens hatten wir ein paar Tage
„Exerzitien mit Gemeinschaftselementen“, in denen wir auch innerlich ankommen konnten. Dann ging
es aber richtig los. Immer montags
und dienstags waren wir in sozialen
Einrichtungen in der Stadt im Einsatz und machten eine Art „Praktikum“. Ich war in einer Einrichtung
für wohnungslose Frauen und durfte dort die Arbeit einer Sozialarbeiterin begleiten. Das hieß: Essen
und Kleider ausgeben, Gesprächspartnerin sein, Beratungsgespräche anhören, Kontakt mit vielen
Ehrenamtlichen ... Ich war überrascht über die Offenheit der verschiedensten Frauen, ihr Suchen,
ihre Themen, ihre Weise einfach zu
sein, ihr Ringen um ihren Platz in
der Welt, ihre Sorge um ihre Kinder.
Ich nehme allein von diesen Begegnungen und den Begegnungen mit
den Obdachlosen in anderen Einrichtungen wirklich viel – auch viele
Fragen – in mein weiteres Leben
mit. Andere Novizinnen waren z.B.
bei der Bahnhofsmission, in Familienzentren, in der Altenpflege, oder
in verschiedenen Kontexten bei
Menschen mit Behinderung.
Mittwoch bis Freitag (manchmal bis
Samstag) hatten wir dann Kurstage
mit verschiedensten Vortragenden
aus der Franziskanischen Welt.
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Kurstag mit Sr. Eva Maria Durchholz
Unsere Themen waren:
Menschwerdung: Sr. Evamaria Durchholz OSF, Waldbreitbach
Sendung: Br. Harald Weber OFMCap, Münster
Geschwisterlichkeit: Br. Heribert Arens OFM, Vierzehnheiligen
Armut: Dr. Martina Kreidler-Kos, Osnabrück
Gehorsam: Sr. Evamaria Durchholz OSF
Ehelosigkeit: Sr. Pernela Schirmer OSF, Dillingen und Sr. Christina
Mülling OSF, Sießen
Bibel: Sr. Gabriele Jarsky OSF, Sießen
Sendung im AT und NT: Prof. Gerhard Hotze und Dr. Esther BrünenbergBußwolder von der PTH Münster
Franz. Quellen: Sr. Christina Mülling OSF
Kontemplation: P. Paul Rheinbay SAC, Vallendar
Natürlich machten wir auch Ausflüge (z.B. an die Nordsee, Kevelaer,
...) oder hatten Kontakt mit anderen Orden (besonders den Klarissen und Kapuzinern in Münster).
Ein kleiner Bericht ist einfach zu
kurz um die vielen Erfahrungen,
Freundschaften, Gebetszeiten, Beziehungen, Ausflüge und alles, was
in uns gewachsen ist, tatsächlich
einzufangen. Durch dieses Projekt
wurde mir erst richtig klar, wie wichtig es für uns junge Ordensleute
ist, sich zu begegnen und zu vernetzen. Sich selbst in einer solchen
Gemeinschaft zu erfahren war für
uns alle ein großes Lernfeld, aber
gerade der Austausch untereinander war für uns alle etwas ganz
Wertvolles und Bestärkendes. Es
war eine unheimlich intensive, reiche und dichte Zeit für die ich sehr
dankbar bin! So möchte ich hier
auch meiner Ordensleitung danken, die meine Teilnahme an so
einem Pilotprojekt erst möglich gemacht hat. Danke aber vor allem an
die vielen Menschen, die mich und
unsere Gruppe in dieser Zeit im
Gebet begleitet haben! Ich würde
der franziskanischen Welt und den
zukünftigen Novizinnen wünschen,
dass so etwas wieder stattfinden
kann.
Weitere Infos zum Projekt:
www.infag.de
Sr. Gertraud Johanna Harb,
Novizin Provinz Europa Mitte
Rund um das Leben
Schulverein Gmunden – Privatklinik Graz
„miteinander - füreinander“
Höhere Schule im Spital - HIS OÖ
Die Höhere Schule im Spital der
Kreuzschwestern versorgt Jugendliche, die längere Zeit im Spital
verbringen müssen, mit Unterricht.
Lehrpersonen kommen zum Lernen
ins Spital und das in ganz Oberösterreich. Bisher konnten sich
betroffene Schüler/innen und ihre
Eltern im Internet über das Angebot
der HIS informieren, bzw. wurden
von Kontaktpersonen im Krankenhaus aufgeklärt. Dank eines äußerst
kreativen Schulprojektes wurde das
Informationsangebot um einen Folder erweitert.
Unter Anleitung ihrer Lehrkräfte
Mag. Alexander Hennerbichler und
Mag. Clemens Huber haben Schüler/innen der HLW für Kommunikations- und Mediendesign der Kreuzschwestern in Linz den Folder für die
Höhere Schule im Spital OÖ HIS der
Kreuzschwestern gestaltet.
Im Rahmen des Faches Kommunikations- und Mediendesign wurden
eine Reihe sehr ansprechender Logos und Schriftzüge entworfen, beim
anschließenden Fotoshooting eine
Fülle großartiger Bilder zum Thema
Schule und Unterricht im Spital produziert. Das druckfrische Ergebnis
des Projektes, das unter dem Motto
„Schüler/innen für Schüler/innen“
bzw. „Kreuzschwesternschule für
Kreuzschwesternschule“ stattfand,
ist ein wunderbarer farbenfroher
Prospekt, der über das Angebot der
HIS OÖ informiert.
Die Prospekte werden in den nächsten Tagen in den oberösterreichischen Spitälern und Rehakliniken
aufgelegt und an betroffene Eltern
und Schüler/innen weitergegeben.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten!
OStR Mag. Irene Wagner MEd
Akad. Heilstättenpädagogin
(Englisch, Italienisch, Kommunikation)
Beraterin für soziale Kompetenzen
Schulmediatorin, Direktorin
Pensionatstr. 9, A-4810 Gmunden
[email protected] www.his-ooe.at
Bilder: HLW für Kommunikations- und
Mediendesign der Kreuzschwestern
Privatklinik der Kreuzschwestern in Graz
Neue Geschäftsführerin seit September 2015
Mit 14. September 2015 habe
ich die Geschäftsführung der
Privatklinik der Kreuzschwestern in Graz übernommen.
Davor war ich rund sieben
Jahre lang im KURHAUS Bad
Gleichenberg beschäftigt,
wovon ich fünf Jahre für die
Gesamtleitung mit mehr als
200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich war.
In dieser Zeit habe ich sehr wertvolle und lehrreiche
Erfahrungen gesammelt und meine Liebe zum Gesundheitswesen entdeckt. Neben fachlicher Kompetenz und
einem professionellen Umgang, haben Wertschätzung
und Respekt im Umgang miteinander für mich oberste
Priorität.
Wir sind täglich mit neuen Anforderungen und Situationen konfrontiert und umso wichtiger ist es, nicht nur für
unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch für
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.
Ich freue mich sehr darüber gemeinsam mit dem Team
der Privatklinik der Kreuzschwestern proaktiv und richtungsweisend in die Zukunft zu gehen und möchte mich
bei dieser Gelegenheit auch für die herzliche Aufnahme
in der Privatklinik bedanken!
GF Mag. (FH) Claudia Resch
Privatklinik der Kreuzschwestern GmbH
Kreuzgasse 35, 8010 Graz
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Nr.2 / 2015
Rund
um das Leben
Schulträgerverein der Kreuzschwestern
Moderne Lehrküchen für die HLW
Institut St. Josef
Nachdem die Lehrküchen für die rd. 330 Schülerinnen
der Wirtschaftsschulen (HLW) am Institut St. Josef in
Feldkirch in die Jahre gekommen waren, hat sich der
Vorstand des Schulträgervereins und die Direktion der
Wirtschaftsschulen im Frühjahr 2015 entschlossen,
neben der Fertigstellung des Lehrerzimmers der HLW
auch die Modernisierung der Schulküchen in Angriff
zu nehmen. Dafür wurde ein Budget von € 250,000
genehmigt.
Gemeinsam mit einem Gastroplaner haben Dir. Mag.
Claudio Götsch und Fachvorständin Sonja Beck zahlreiche Referenzanlagen in ganz Vorarlberg besichtigt,
um ein Konzept für die Schulküchen des Instituts zu
entwickeln, das auf dem neuesten Stand der Technik,
der Hygieneüberlegungen, der Materialwahl und der
Ablauforganisation beruht.
Das Resultat kann sich sehen lassen. Da wegen des
laufenden Schulbetriebs bis Ende Juni 2015 lediglich
acht Wochen für den Abbruch der alten Küchen, die
Elektro- und Sanitärinstallationen, Estrich- und Bodenbelagsarbeiten, Maler- und Trockenbaugewerke, die
Tischler- und Edelstahlarbeiten sowie die thermische
Sanierung der Fenster zur Verfügung standen, bedurfte es einer generalstabsmäßigen Arbeitsvorbereitung
durch die schon beim Bau des Sonderklassentrakts
bewährte örtliche Bauleitung in Person von Baumeister Joachim Hofmann in Zusammenarbeit mit Arch. DI
Richard Dünser und dem Leiter der Haustechnik am
Institut, Herrn Erich Paoli.
In der letzten Juni-Woche wurde mit dem Abbruch und
dem Ausbau der bestehenden Geräte begonnen. Einige
gebrauchte Elektroherde und Kühlschränke wurden
der Concordia-Hilfsorganisation von Pater Sporschill
in Rumänien spendiert.
Die Kältetechnik wurde zusammengefasst und kann
in der neuen Küche zentral geregelt werden, ebenso
wurden moderne Ablufthauben mit Zentralabsaugung
installiert. Waren bislang je neun Kochplätze in den
zwei Lehrküchen vorhanden, kommt man künftig mit
nur sechs Herdarbeitsplätzen pro Küche aus. Die neuen
Backrohre wurden auf Arbeitshöhe montiert und nicht
wie bislang üblich unterhalb der Herde. Eigene Stationen für Arbeitsvorbereitung, Warmhaltebereiche und
Backbereiche wurden geschaffen.
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Nr.2 / 2015
Fristgerecht Ende August 2015 waren die Bauarbeiten
soweit fertig, dass mit der Endreinigung begonnen
werden konnte. Die Abnahmen und der Probebetrieb
wurden in der ersten Septemberwoche durchgeführt,
sodass der reguläre Betrieb in den neuen Schulküchen
zum Schulanfang aufgenommen werden konnte.
Obwohl im Zuge der Küchenmodernisierung auch noch
einige Zirkulations-Wasserleitungen erneuert wurden,
konnte der bewilligte Kostenrahmen eingehalten werden.
Das Institut St. Josef hat für die neuen Schulküchen keinerlei öffentliche Fördermittel beansprucht.
Die Wirtschaftsschulen haben jedoch durch ein
hohes Maß an Eigeninitiative, wie z. B. CateringAktionen einen Teil der Mittel selbst beigesteuert.
Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott. FachlehrerInnen und Schülerinnen der Wirtschaftsschulen fühlen sich jedenfalls jetzt schon wohl in den hellen,
freundlichen, funktionalen und topmodernen Küchen.
Jetzt schmeckt das Essen noch einmal so gut! Mahlzeit!
Dr. Helmut Madlener
Schulträgerverein der Kreuzschwestern
Institut St. Josef, Feldkirch
Rund Antoniushaus
um dasFeldkirch
Leben
Einweihung des neuen Flügels
und des Quilts
Im letzten halben Jahr gehörte das Antoniushaus zu
den glücklichen Beschenkten.
Die Musikschule Buchs Werdenberg musterte einen
„Petrov-Flügel“ aus und die Querflötenlehrerin Frau
Wehinger Renate dachte dabei an das Antoniushaus.
Nach einigen Schwierigkeiten mit dem Zoll (wegen der
Elfenbeintastatur) landete der Flügel im Juni dieses
Jahres wohlbehalten im Pfarrer Häuslesaal des Antoniushauses. Seither wird darauf sehr fleißig gespielt.
Nach den Sommerferien stand nun endlich ein offizielles Danke an. Mit ca. 25 Gästen, darunter auch der
Direktor der Musikschule Herr Florian Heeb, dem stellv.
Beiratsvorsitzendem Herr Günter Lampert samt den
Schwestern, feierten wir mit einem kleinen Konzert. Herr
Achberger Alfred am Flügel und Frau Renate Wehinger
begeisterten die Zuhörer mit beschwingter Musik.
Bei diesem Anlass bedankten wir uns auch bei Frau
Irene Sutterlütti für das „Labyrinth“ - ein Kunstwerk von
einem Quilt. Leider mussten wir dieses Geschenk in
Abwesenheit der Künstlerin ehren.
Nach einer interessanten Rede von Geschäftsführer
Thomas Vranjes gab es noch einen gemütlichen Hock
bei einem Glas Wein und Brötchen.
Liane Bischof
Antoniushaus Feldkirch
Der Quilt hat eine Größe von H = 264 cm und B = 220
cm. Der Quilt war das Herzstück einer Ausstellung
von Frau Sutterlüti im Stadtmuseum Dornbirn im Jahr
2003.
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Nr.2 / 2015
Rund
um das Leben
Kreuzschwestern-Galerie Linz
Ausstellung „Verwandlungen“
in der Kreuzschwestern-Galerie
in Memoriam Waltrud Viehböck
Die aktuelle Ausstellung in der Kreuzschwestern-Galerie mit dem Titel „Verwandlungen“ ist der 1937 in Fulda geborenen und
2014 in Linz verstorbenen Metallplastikerin
Waltrud Viehböck gewidmet. Ihren letzten
Lebensabschnitt verbrachte Frau Viehböck
im Haus Wohnen & Pflege Rudigier der
Kreuzschwestern in Linz, wo Kuratorin Dr.
Martina Gelsinger noch erste Gespräche
zu einer möglichen Ausstellung mit der
Künstlerin führte. Bei der Vernissage am
14. Oktober überzeugte sich ein Ansturm
von BesucherInnen von ihren Arbeiten,
die sich mit der konsequenten Weiterentwicklung von geometrischen Formen und
Ordnungssystemen beschäftigt. Eine als
„Fotoalbum“ gestaltete Wand von Elisabeth
Kramer gibt darüber hinaus Einblick in das
Leben und private Umfeld der Künstlerin.
Ihre Werke sind als monumentale Kunst am
Bau Arbeiten, als Skulpturen und Brunnen,
vor und in öffentlichen Gebäuden, auf Plätzen und in Sakralräumen, u. a. im Innenhof
des Neuen Rathauses Linz, der UNO-City
in Wien, der Pfarrkirche St. Michael Linz
und der Kapelle im Diözesanhaus Linz zu
sehen. Die Ausstellung zeigt Schmuckarbeiten, liturgische Geräte, Kleinplastiken,
Objekte und eine Fotodokumentation von
Arbeiten im öffentlichen Raum.
Waltrud Viehböck war eine Pionierin und
schloss 1971 als erste Frau die Studienrichtung Metall in der Meisterklasse für
Bildhauerei bei Prof. Helmuth Gsöllpointner
ab. „Kunst kommt von den drei Faktoren
Kopf, Herz und Hand, mit denen Waltrud
Viehböck reich gesegnet war“, wie Prof.
Gsöllpointner in seiner Eröffnungsrede
betonte. Die Ausstellung wurde in enger
Zusammenarbeit mit ihrem Gatten, Prof.
Arthur Viehböck, konzipiert. Am Mittwoch,
18. November 2015, 15 Uhr, führen Kura-
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Nr.2 / 2015
Zeigen sich für die gelungene Ausstellung verantwortlich (v.l.n.r):
Elisabeth Kramer, Prof. Arthur Viehböck, Dr. Martina Gelsinger und
Prof. Helmuth Gsöllpointner
Foto: Regina Steindl
torin Dr. Martina Gelsinger
und Prof. Arthur Viehböck
durch die KreuzschwesternGalerie.
Die Ausstellung ist bis 27.
November 2015 jeweils von
Montag bis Freitag von 8
bis 17 Uhr im Service Center der Kreuzschwestern,
Stockhofstraße 2, 4020 Linz,
geöffnet.
Mag. (FH) Regina Steindl
Marketing und PR
Kreuzschwestern Europa
Mitte GmbH
Stockhofstraße 2,
4020 Linz
Gestauchtes Rohr, Edelstahl
Rund
um das Leben
Kreuzschwestern-Galerie Linz
Besucherandrang bei der Vernissage
Alu-Turm, 2,8 m
Oktaeder-Quadrat I, 57x57 cm
Brunnenplastik (Modell)
Edelstahl, rotes Plexiglas
Fotos: Regina Steindl
Kreis, 1,8 m,
Edelstahl
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Nr.2 / 2015
Rund
um das Leben
Kloster Hall in Tirol
Ein Ort, wo auch Menschen
aufblühen „Gartln“ im Kloster Hall
Wenn im Frühjahr die Tage wieder
länger werden und das erste Grün
sich zeigt, erwachen auch im Kloster
neue Kräfte und das Wunder der
erwachenden Natur überträgt sich
auf alle dienstbaren Geister. Es
wird das alte Laub entfernt, gesät
und die ersten Pflänzchen werden
sorgsam in die Erde gebettet. Der
schmerzende Rücken und die hohen Lebensjahre sind wie weggefegt. Alle atmen auf und im Garten
ist ein Stück vom Paradies spürbar.
Der Garten wird zum Ort, in dem
nicht nur Blumen, sondern auch
die Menschen aufblühen. Es ist zu
düngen, zu jäten und zu mähen und
das bedeutet auch viel Anstrengung.
Dies zu erhalten und zu pflegen ist
ständige Aufgabe, die eine Klostergemeinschaft ganz schön fordert
und uns letztes Jahr gar überfordert
hat. Unser erfahrener Hausmeister
ging in den Ruhestand und die
Schwestern, welche den Garten
Vielfalt im Gemüsebeet
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Nr.2 / 2015
noch immer bewundernswert und
liebevoll betreuen, feierten bereits
schon stattliche, runde Geburtstage,
sodass guter Rat und tatkräftige
Hilfe von Nöten waren!
Gartln im Kloster
Durch das Interesse von Schwestern am Gemüseanbau sind wir
seit Jahren Mitglied beim Tiroler
Obst- und Gartenbauverein. In der
Erntezeit gibt es auch eine langjährige Zusammenarbeit mit der
Apfelpresse, sodass ein guter Kontakt mit einigen Verantwortlichen
und Gartenfreunden besteht. Wir
träumten von einem Gemeinschaftsgarten, der einerseits für das Kloster
eine Entlastung, andererseits eine
Öffnung nach außen bewirken sollte. Eine glückliche Fügung, dass
wir aus einem losen Kontakt eine
für alle Seiten befruchtende Partnerschaft entwickeln konnten. Die
ersten Bande waren geknüpft, ein
Bittleihvertrag abgeschlossen und
so konnte im Frühjahr 2015 für über
20 Familien ein Gemüsebeet zum
eigenständigen „Gartln im Kloster“
übergeben werden. Diese Fläche
(insgesamt ca. 900m²) war seit
Jahren Rasen und in Zeiten, da das
Kloster noch Selbstversorger war,
bereits ein Gemüsebeet.
Die Burschen der Familie Metzler
beim Arbeiten
Naturnahes Wachstum
im Garten
Die Entscheidung der Gartler für
biologisches, nachhaltiges Arbeiten
(z.B. Düngung mit organischem
Dünger), die Kultivierung alter Sorten und das Fördern der Artenvielfalt
im Anbau bereichert unseren Klostergarten. Ein Beitrag zur Erhaltung
der wunderbaren Schöpfung und
das Fördern eines nachhaltigen,
einfachen Lebensstils kann so im
kleinen Rahmen geleistet werden.
Eine Ansprechperson des Gartenbauvereins begleitet vor Ort die
Familien, Kurse für biologisches
Arbeiten werden angeboten und das
kontinuierliche Miteinander bringt
Familien, welche kein eigenes Grün
besitzen, näher zur Natur und auch
zueinander.
Rund um
das Leben
Kloster Hall in Tirol
Frische Triebe zum Jubiläum
Remie und sein Bruder David
Blühender Klostergarten
Frische Triebe
Zum 111-jährigen Firmenjubiläum
des Handelsunternehmens Wedl,
das regionale und alte Obstsorten
fördert, bekamen wir noch 111 Apfelbäume geschenkt. Es ist wohl
auch kein Zufall, dass die Kreuzschwestern in Hall auch 111 Jahre
verwurzelt sind. So wachsen frische
Triebe zum Jubiläum in unserem
Baumgarten. Pflanzung und Pflege
übernimmt der Gartenbauverein,
der seine Baumwärterschulungen
zukünftig bei uns abhalten wird. Unser Baumbestand wird so verjüngt
und der Speiseplan wird weiterhin
ergänzt durch frisches Obst aus
eigenem, biologischem Anbau.
aus der Umgebung wichtig. Leben
ist eingekehrt und ein buntes Bild
ergibt sich im Garten. Wir dürfen
zusehen, wie Erwachsene und Kinder ihre Beziehung zu Mutter Erde
erleben. Jede Begegnung mit den
„Gartlern“, die zu uns kommen, ist
uns wichtig und wertvoll.
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter“, so
der berühmte Sonnengesang des
heiligen Franziskus, der durch die
Jahrhunderte nachhallt bis in unsere Zeit. Franziskus dichtet dieses
Gebet 1224/25 in San Damiano,
fast blind und geplagt von vielen
Krankheiten und Schmerzen. Er
lässt sich das „Loblied der Geschöpfe“ vorsingen, zum eigenen Trost
und zur Erbauung der anderen. So
geht es auch uns im Kloster in Hall,
da viele Schwestern älter sind, die
Kräfte nachlassen und sich manche
Gebrechen bemerkbar machen.
Jedenfalls stimmen uns das erste
Gartenjahr und die gemeinsamen
Erfahrungen hoffnungsvoll und zum
Erntedankfest konnten alle – Gartler
und Schwestern – in den Lobpreis
des heiligen Franziskus einstimmen:
„Lobt und preist meinen Herrn und
dankt ihm und dient ihm mit großer
Demut.“
Mehrwert durch Begegnung
Wir hoffen, dass der Garten auch
weiterhin durch die Pflege der Familien und aufgrund eines durchdachten Pflanzungs- und Pflegeplans
gedeihen kann. Damit uns das
Ganze nicht über den Kopf wächst,
werden wir durch eine Fachfrau unterstützt. Dabei ist uns neben dem
Erholungswert für unsere Gäste
im Exerzitienhaus auch das Teilen
unseres Lebensraums mit Familien
Gelobt seist du, mein Herr ….
Bei der Ernte wird etwas vom
Geschenk der Schöpfungsgaben
sichtbar und die Vielfalt der Blumenpracht verzaubert Jung und
Alt. Dafür dem Schöpfer zu danken
und an seine Größe und Liebe zu
denken, drängt sich wie selbstverständlich auf. „Gelobt seist du,
mein Herr, durch unsere Schwester,
Mutter Erde, die uns erhält und lenkt
Michael Wolf, Wirtschaftsleitung
Kloster Hall in Tirol
A-6060 Hall in Tirol, Bruckerg. 24
Tel. 05223-57110-1118
Handy 0699-6002 380
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Nr.2 / 2015
Rund
um das Leben
Klinikum Wels-Grieskirchen
Spatenstich für Zukunftsprojekt:
Klinikum Wels-Grieskirchen baut Tagesklinisches Zentrum
v.li.: Dir. HR Dr. Matthias Stöger, Amt der OÖ Landesregierung, Direktion Soziales und Gesundheit; Mag. Andrea
Voraberger, Pflegedirektorin Klinikum Wels-Grieskirchen; Prim. Univ.-Prof. Dr. Klemens Trieb, Ärztlicher Leiter
Klinikum Wels-Grieskirchen; DI Ulrich Aspetsberger, caramel architekten zt gmbh; Mag. Dietbert Timmerer, Geschäftsführer Klinikum Wels-Grieskirchen; Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin Kreuzschwestern Europa
Mitte; LH Dr. Josef Pühringer; Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin Kongregation der Franziskanerinnen von
Vöcklabruck; Vizebürgermeister Hermann Wimmer; Vizebürgermeister Dr. Andreas Rabl; Stadträtin Silvia Huber;
Dr. Günter Jakobi, GF der TAU.GRUPPE.VÖCKLABRUCK Holding der Franziskanerinnen von Vöcklabruck; Mag.
Gerhard Posch, Vorstand Kreuzschwestern Europa Mitte
Die Nachfrage an planbaren, tageschirurgischen Eingriffen steigt konstant. Ein präzises OP-Management
inklusive Vorbetreuung und Nachbehandlung ermöglicht Patienten
einen kurzen Aufenthalt ohne lange
Wartezeiten. In Wels werden neun
Millionen Euro investiert, um den
rund 5.600 m² großen Neubau mit
vier Operationssälen und zusätzlicher Tiefgarage im Herbst 2017 zu
eröffnen. Die Gesamtkosten wer-
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Nr.2 / 2015
den gemeinsam vom Land Oberösterreich und den Kreuzschwestern
getragen.
Am Klinikum Wels-Grieskirchen
werden aktuell mehr als 25 Prozent
aller Eingriffe tagesklinisch durchgeführt – Tendenz steigend.
Erweitertes tagesklinisches
Angebot
„Mit dem neuen Tagesklinischen
Zentrum wird dem internationalen
Trend einer tagesklinischen Versorgung entsprochen und das Angebot
für Patienten weiter ausgebaut“,
berichtet Geschäftsführer Dietbert Timmerer. Insbesondere die
Fachrichtungen Orthopädie, HNO,
Urologie, Dermatologie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Augenheilkunde sowie Unfallchirurgie und
Allgemeinchirurgie bieten Eingriffe,
bei welchen keine Übernachtung im
Klinikum notwendig ist.
Rund
um das Leben
Klinikum Wels-Grieskirchen
LH Dr. Josef Pühringer
Rendering Modell TKZ
Hell und modern fügt sich das neue Gebäude in die bestehende Struktur
des Klinikums
Geplanter Ablauf –
Patienten bleiben nur kurz
Die Abläufe in der Tagesklinik sind
perfekt abgestimmt. Die Patienten
werden bereits vor dem OP-Tag auf
der jeweiligen Fachambulanz untersucht und über OP und Anästhesie
aufgeklärt. Am Eingriffstag wird der
Patient im Tagesklinischen Zentrum
in Wels aufgenommen, vorbereitet,
operiert, postoperativ überwacht
und nach einer Nachuntersuchung
durch den Operateur bzw. Facharzt
wieder entlassen.
Präzises OP-Management
als Basis
Für die Patienten entstehen kaum
Wartezeiten und sie können im
Regelfall am selben Tag wieder
nach Hause gehen. „Präzision und
Sicherheit im gesamten perioperativen Ablauf – vom Erstgespräch
bis hin zur Entlassung – ist nur
durch ein eingespieltes, patientenorientiertes Team mit zentraler
Koordination des gesamten OP-Managements möglich“, zieht Klemens
Trieb, Ärztlicher Leiter des Klinikum
Wels-Grieskirchen, Resümee. Und
Landeshauptmann Josef Pühringer
betont: „Das neue Tagesklinische
Zentrum am Klinikum-Standort Wels
ist ein weiterer Meilenstein einer
modernen Gesundheitsversorgung
der Bevölkerung“.
Tagesklinisches Zentrum –
Daten und Fakten
Termine Baubeginn: Herbst 2015
Geplante Fertigstellung: Herbst 2017
Investitionsvolumen
Gesamt: 9 Mio. Euro
Fläche
Nutzfläche Gebäude: 5.611 m²
davon Tagesklinisches Zentrum:
2.926 m², davon Tiefgarage
Tagesklinisches Zentrum: 2.685 m²
Kapazitäten OP-Bereiche: 4
Geplante Eingriffe pro Tag: rund 36
Geplante Eingriffe pro Jahr:
rund 7.000
Mag. Kerstin Pindeus, MSc
Leitung Marketing und PR
Klinikum Wels-Grieskirchen
A-4600 Wels,
Grieskirchner Straße 42
Wösblech sorgen für den
musikalischen Rahmen
Ärztl. Leiter Prim. Dr. Klemens Trieb
GF Mag. Dietbert Timmerer
Mag. Gerhard Posch, Vorstand
Kreuzschwestern Europa Mitte
Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin
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Nr.2 / 2015
Rund
um das Leben
Akademie für Gesundheit und Bildung - Wels
Employer Branding bei den
Kreuzschwestern: wir setzen es um
Employer Branding hat viele Gesichter, eines ist jedoch in allen
Maßnahmen zu finden: Es geht
darum, den Arbeitgeber attraktiv
darzustellen und so die MitarbeiterInnen auch emotional an ein
Unternehmen zu binden. Da es bei
den Kreuzschwestern eine große
Bandbreite an Betrieben und Organisationen gibt, ist auch die Art und
Weise, wie sich Personal- und Organisationsentwicklung gestaltet, recht
vielseitig und abwechslungsreich.
Die Akademie Wels leistet hierbei
einen wichtigen Beitrag und reagiert
auf die individuellen Bedürfnisse
ihrer Geschwisterfirmen.
Eine spannende Seminarreihe startete Anfang Oktober in der OMS
Objekt Management Service GmbH
und OMS Hygiene- & Technikservice
GmbH: Um den Dienstleistungsgedanken im Unternehmen weiter zu
verstärken und den MitarbeiterInnen die Möglichkeit zur Entfaltung
der sozialen Kompetenzen im
Miteinander zu bieten, wurden vier
Seminare entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit MMag. Eva-Maria
Mayrhofer (Personalmanagement
in der OMS) erarbeitete die Akademie Wels ein maßgeschneidertes
Angebot, das die MitarbeiterInnen
in ihrer täglichen Arbeit unterstützt.
Themen wie ‚kundenorientierte
Gesprächsführung‘ und ‚langfristige
Kundenbeziehungen schaffen‘ spiegeln den hohen Grad an Wertschätzung, die das Unternehmen seinen
MitarbeiterInnen entgegenbringt,
und die diese damit an ihre Kunden
weitergeben können.
Eine besondere Art der Wertschätzung dürfen seit September die
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Nr.2 / 2015
Seminarstart mit der Geschäftsführung der Akademie Fr. Pia Hofmann (1.
v. li.) und der OMS Hr. BM Ing. Anton Süss (1.v.re.), Seminarorganisatorin
Fr. Mag. Christine Ries (2.v.links) und TeilnehmerInnen aus der OMS.
Referent Dr. Pöcksteiner (stehend 5.v.links)
MitarbeiterInnen der med&tex Medizinprodukte & Textilmanagement GmbH erfahren: Die „Chillout
Lounge“ wurde ins Leben gerufen,
die ihnen in regelmäßigen Abständen
die Möglichkeit zu einem ungezwungenem Miteinander im Anschluss
an die Kernarbeitszeit ermöglicht.
Gerade in einem Produktionsunternehmen mit fixen Arbeitszeiten gilt
es, gute Rahmenbedingungen für
die MitarbeiterInnen zu schaffen.
Diesen Heraus-forderungen haben
sich die Akademie Wels und die
Geschäftsführung der med&tex
(Mag. Johannes Moshammer und
Mag. Thomas Hofer) gestellt und
ein neuartiges Konzept entwickelt.
Die „Chillout Lounge“ als besondere Form der Teamentwicklung
bietet wohltuenden Ausgleich zum
leistungsorientierten Arbeitstag,
spielerische Kommunikationsimpulse unter Anleitung einer erfahrenen
Trainerin und leistet damit einen
wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur.
Auch in Linz wird ein Zeichen gesetzt und im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung ein
umfassendes Angebot für die MitarbeiterInnen der Zentralen Dienste,
des Klosters, von Wohnen & Pflege
Rudigier und des Schulvereins zusammengestellt. Mit Vorträgen und
bewegungsorientierten Angeboten
wird ein spezielles Augenmerk auf
die Gesundheit der MitarbeiterInnen
gerichtet. Dadurch wird das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessert
und die MitarbeiterInnen zu einem
gesunden Lebensstil angeregt.
Mag. Christine Ries
Personalentwicklung und PR
Akademie für Gesundheit und
Bildung der Kreuzschwestern
GmbH Grieskirchner Str. 49, 4600 Wels
Rund umKloster
dasMala
Leben
Loka
Das Kreuz im Hof
Mala Loka
Unser Nachbar, Herr Daro Zajc, besass in seinem Hof ein altes Kreuz.
Dieses wurde im Jahr 1935 zur Erinnerung an den Eucharistischen Kongress in Ljubljana von seinen Großeltern errichtet. Das Grundstück, auf
dem das Betonkreuz jahrzentelang
stand, wurde verkauft, und darauf
steht nun ein neues Einfamilienhaus.
Das Kreuz musste weichen.
Der Nachbar hat es uns Schwestern
angeboten und gleich fanden wir einen schönen Platz in unserem Hof.
Alle Schwestern freuten sich über
den neuen »Nachbarn«, einige sagten: »Das Kreuz
gehört zu den Kreuzschwestern! Ich fühle mich viel
sicherer, seit das Kreuz in unserem Hof steht!«
Ehepaar Daro
und Marija Zajc
In den heissen Sommertagen hat die Nachbarfamilie
Starin das Kreuz vom Schmutz und Algen gereinigt,
der Maler Ivan Marinšek hat den Korpus wunderschön
renoviert. Am 3.Oktober 2015 wurde das Kreuz durch
Herrn Weihbischof Dr.Franc Šuštar gesegnet. Mit den
Schwestern freuten sich die Nachbarn des Klosters
und die Pfarrangehörigen. Obwohl das Kreuz nicht
mehr direkt an der Dorfstrasse steht - der Segen des
Gekreuzigten begleitet doch alle Vorbeigehenden auf
ihren Wegen!
ˇ
Sr. Mirjam Ferzak,
Mala Loka
Herr Tone Starin bei der Reinigung des Kreuzes
Herr Ivan
Mrinsek,
Maler,
mit Sr. Mirjam
Bischof
Dr. Franc Šuštar
segnet das
Kreuz und den
Hof
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Nr.2 / 2015
Rund
um das Leben
Eröffnung St. Raphael „Wohnen&Pflege“
St. Raphael „Wohnen&Pflege“ in
Bad Schallerbach ist eröffnet!
Das neue Haus der Kreuzschwestern in Bad Schallerbach wurde
am 28. August 2015 durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
offiziell eröffnet und nach der Segnung durch Diözesanbischof Dr.
Ludwig Schwarz seiner Bestimmung
übergeben.
Mehr als 160 Gäste und Bewohner
kamen an diesem strahlenden
Sommertag der Einladung zu unserer Feier nach und wurden gleich
zu Beginn durch ein besonderes
musikalisches Rahmenprogramm
auf das Angenehmste überrascht:
die Uraufführung des Werkes
„SANKT RAPHAEL 2015“ von
Helmut Schmidinger setzte einen
markanten Rahmen rund um die
informativen Statements jener
Persönlichkeiten, ohne die das
Haus nicht entstanden wäre. In
gegenseitiger Wertschätzung
bestätigten diese die gute Zusammenarbeit in allen Phasen der
Projektentwicklung. Einig war man
sich dabei in der Aussage, dass es
in einem Haus wie St. Raphael vor
allem um den Menschen geht: die
betagten Bewohner erleben hier
Betreuung und Pflege, mit der sie
weiterhin ein qualitätsvolles Leben
„erleben“, die MitarbeiterInnen
wiederum wurden gewürdigt,
dass sie mit ihrem Einsatz einen
speziell wertvollen Beitrag für die
Gesellschaft leisten. Nach dem
Festakt feierten die zahlreichen
Gäste bei einem sommerlichen
Buffet aus der KreuzschwesternKüche weiter.
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Nr. 2 / 2015
Festgäste mit LH Pühringer
Bischof Ludwig Schwarz bei der Segnung des Hauses
Der achtsame Umgang mit unseren Bewohnern
In allen vier Häusern für „Wohnen
& Pflege“ der Kreuzschwestern in
Oberösterreich (Bruderliebe Wels,
St. Josef Sierning, Rudigier Linz und
St. Raphael Bad Schallerbach) le-
ben betagte, pflegebedürftige Menschen in einer ganz speziellen Lebensphase. Sie sind Menschen mit
einem enormen Erfahrungsschatz
und einer Vielzahl an Ressourcen
Rund um das Leben
Eröffnung St. Raphael „Wohnen&Pflege“
und Kompetenzen, die jeder einzelne im Laufe seines Lebens gesammelt und erworben hat. Weil im Alter
manche Fähigkeiten abnehmen, ist
es notwendig, auf diese Menschen
ganz bewusst zuzugehen. Trotz
der Unterstützung, die betagte
Menschen benötigen, muss deren
Leben von Selbstbestimmung und
Selbstverantwortung geprägt sein;
die Pflege und Betreuung bilden
die Grundlagen, der respektvolle,
wertschätzende Umgang in jeder
Lebensphase sichern den Selbstwert der Menschen.
„Auch wenn manche Verhaltensweisen hochbetagter Menschen wieder
an Muster im Kindesalter erinnern,
so ist unseren Bewohnern jedenfalls
mit dem Respekt zu begegnen, der
erwachsenen, lebenserfahrenen
Menschen gebührt; das ist ein wichtiger Aspekt zu selbstbestimmtem
Leben, auf den wir großen Wert legen“, ist Geschäftsführerin Irmtraud
Ehrenmüller überzeugt.
Ein Bewohner wird von LH Pühringer begrüßt
Diese Einstellung spiegelt sich auch
in einer achtsamen, gut überlegten
Wortwahl wieder. Der Begriff „Altenheim“ ist längst aus dem Vokabular
gestrichen, da „alt“ und „Heim“
negativ besetzte Begriffe sind;
stattdessen stehen unsere Häuser
für „Wohnen&Pflege“. Konsequenterweise sind auch Hausleitungen
Das neue Haus der Kreuzschwestern in Bad Schallerbach
statt Heimleiter für die Häuser verantwortlich.
Im Rahmen des QualitätsmanagentProjekts „QMS 2.0“ haben wir nach
weiteren Begriffen geforscht, die
zwar durchaus branchenüblich
sind, aber eigentlich nicht mehr
als passend und wertschätzend
gegenüber unseren Bewohnern
empfunden werden. Z.B. ist der Begriff „Taschengeld“ zwar im Gesetz
verankert, tatsächlich erscheint es
aber unwürdig, betagten Menschen
am Ende eines langen Lebens, das
sie selbständig gemeistert haben,
lediglich ein Taschengeld für ihre
persönlichen Bedürfnisse zuzugestehen; wir versuchen es daher mit
dem Begriff „Haushaltsgeld“.
Wenn Sie, liebe Leser der Provinzspuren, ebenfalls derartige Begriffe
kennen, die nicht mehr passend im
Umgang mit betagten Bewohnern
oder auch Patienten im Krankenhaus erscheinen, dann lassen Sie
uns bitte diese Begriffe mit Vorschlägen für eine wertschätzende
Alternative zukommen an: victoria.
[email protected]. Jeder Einsender erhält eine
vollständige Liste der achtsamen,
wertschätzenden Begriffe zugeschickt!
Diese in allen Häusern für „Wohnen&Pflege“ gelebten Grundsätze
sowie den „Geist“ der Kreuzschwestern erleben jetzt auch bereits mehr
als 50 Bewohner in St. Raphael.
Manche waren im Sommer erst
einmal auf „Urlaub“ in St. Raphael,
die meisten bleiben aber und richten
ihr Appartement mit Hilfe von Angehörigen und Mitarbeitern ganz nach
ihrem Geschmack ein. Auch das ist
Leben im Alter heute – aktiv daran
teilnehmen und am Leben Freude
haben!
Dr. Irmtraud Ehrenmüller
Geschäftsführerin
Kreuzschwestern Sierning GmbH
A-4522 Sierning, Neustraße 14
Alten- und Pflegeheime der
Kreuzschwestern GmbH
A-4020 Linz, Wurmstraße 3
Kreuzschwestern Küchen GmbH
A-4522 Sierning, Neustraße 14
Tel: +43/7259/2142-14405
Mobil: +43/699/1413-4420
e-mail: [email protected]
www.sierning.kreuzschwestern.at
www.wohnen-und-pflege.
kreuzschwestern.at
www.arzt-sein-in-ooe.at
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Nr. 2 / 2015
Rund um das Leben
Haus für Familien, Mengkofen
Ein niederbayrischer Karibik
Sommertraum
Auch in diesem Jahr war der Klosterhof in Mengkofen der Schauplatz vom großen Sommerfest im
Haus für Familien.
Weil die Karibik sehr weit weg und
die Reisekosten zu teuer sind, hatte
sich das Haus für Familien kurzerhand entschlossen, die Karibik nach
Niederbayern zu bringen.
Das Thema hatte den Nagel auf
den Kopf getroffen, denn die Sonne strahlte mit den Kindern um die
Wette.
Elternbeiratsvorsitzende Barbara
Ammer begrüßte nicht nur die
Kinder, Eltern, den zweiten Bürgermeister Josef Koch und Vertreter
der Gemeinde. Sie freute sich
besonders, auch Provinzrätin Sr.
Petra und Oberin Sr. Johanna-Maria
willkommen zu heißen.
Mit großem Kanonenfeuer begannen die Kinder ihre abenteuerliche
Reise. Auf einem echten Piratenschiff fuhren Kinder und Erzieher in
den Klosterhof.
Ganz ruhig wurde es, als die Piraten
der Karibik sich vom Schiff abseilten
und mit Fahnen und Messern das
Festland bzw. den Klosterhof der
Kreuzschwestern eroberten.
Aber auch die Fische, Wassermänner und Meerjungfrauen des
karibischen Ozeans zeigten in schillernden Farben den Zauber dieses
Meeres.
Natürlich ging es bei dem Ausflug
auch recht sportlich zu. Klippenspringer wagten akrobatische Übungen in die Tiefe und Tänzerinnen
drückten im Tanz ihr Temperament
und ihren Rhythmus aus.
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Nr. 2 / 2015
Kinder im Piratenschiff
Rund
um das Leben
Haus für Familien, Mengkofen
Frohes Karibikfest . . .
Ein Feuerspucker zeigte sein Können ebenso wie die Lambada
Tänzer.
Die Kinder entführten die Gäste
mit großer Freude in die karibische
Region dieser Welt.
Mit großem Kanonenschlag und
einem zauberhaften Tagfeuerwerk
endete der erste Teil des Sommerfests.
Der Elternbeirat hatte im Kinder-
gartengelände ebenfalls für tropische Zustände gesorgt. Zahlreiche
Planschbecken sorgten für eine
angenehme Abkühlung und Kaffee,
Kuchen, Reggaeburger und eine gut
besuchte Cocktailbar hielten das
Karibikfeeling aufrecht.
Den gelungenen Abschluss eines
karibischen Tages voller Lebensfreude bot dann Trommelzauber:
Kinder, Eltern, Erzieher und auch Sr.
Petra und Sr. Johanna-Maria trommelten gemeinsam im Klosterhof.
Mit rhythmischen Liedern und Tänzen wurden wilde Tiere, Regen,
Wind und Gefühle musikalisch
nachempfunden. Ein unvergessliches gemeinsames Erlebnis, mit
dem der gemeinsame Urlaubstag
in der Karibik zu Ende ging.
Manuela Drexler
Haus für Familien
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Nr. 2 / 2015
Rund um das Leben
Haus für Familien, Mengkofen
BiSS – „Bildung durch Sprache und Schrift“
Die erste Bundesweite- und Länderübergreifende Bildungsinitiative.
Haus für Familien Mengkofen und Grundschule Aitrachtal werden
in Nürnberg als teilnehmendes Tandem ausgezeichnet.
Alexander Prölß von der Grund- und
Mittelschule Aitrachtal Mengkofen
und Manuela Drexler, Leitung vom
Haus für Familien Mengkofen,
erhalten als teilnehmende BiSS
Einrichtungen die Plakette von
Herman Ruch, Staatsinstitut für
Frühpädagogik für Schulqualität und
Bildungsforschung
Die Bund-Länder-Initiative „Bildung
durch Sprache und Schrift“ (BiSS),
an der sich alle 16 Bundesländer
beteiligen, ist ein fünfjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit dem Ziel, die in den
Ländern eingeführten vielfältigen
Angebote und Maßnahmen im
Elementar-, Primar- und Sekundarbereich zur Sprachbildung, -förderung und -diagnostik sowie zur
Leseförderung hinsichtlich ihrer
Wirksamkeit und Effizienz wissenschaftlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
Mit diesem im Mai 2013 gestarteten
und bis Dezember 2017 laufenden
Programm können beteiligte Bildungseinrichtungen ihre bewährten
Konzepte für Sprachförderung,
Sprachdiagnostik und Leseförderung mit neuen Maßnahmen
verzahnen. Für Bayern wurden
die Regionen Augsburg, Freising
und Dingolfing ausgewählt. Für die
Region Dingolfing sind neben dem
Haus für Familien Mengkofen noch
die Kindergärten Frontenhausen,
Moosthenning und Marklkofen ausgewählt worden. Jeweils zugehörig
beteiligen sich die dazugehörenden
Grundschulen.
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Nr. 2 / 2015
v.l.: Alexander Prölß, Grundschullehrer/Psychologe der Grundschule
Aitrachtal­, Manuela Drexler Haus für Familien
Foto: IFP
Bei der Fachtagung „BISS –Initiative
Bayern 2015“ freuten sich die teilnehmenden Tandems über die
Zertifizierungen BiSS.
BiSS initiiert einen intensiven Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Bildungsadministration
über die Grenzen von Bildungseinrichtungen und Bundesländern hinaus. In Netzwerken von Praktiker/
innen und Wissenschaftler/innen
werden Erfahrungen ausgetauscht
und innovative, praxistaugliche
Vorgehensweisen sowie Problemlösungen besprochen.
Der Verbund möchte eine institutionenübergreifende Zusammenarbeit
bei der sprachlichen Bildung in
fachlichen und alltäglichen Kontexten etablieren. Dazu arbeiten
Institutionen-Tandems aus je einer
Grundschule und einem Kinderhort
bzw. Tagesheim zusammen, um im
Rahmen der gemeinsamen Ganztagsbildung gute Kooperationsweisen in den Bereichen Sprachbildung
und Sprachdiagnostik zu entwickeln
und erproben. Unterstützt und
begleitet werden die Lehr- und
Hortfachkräfte durch eine InhouseFortbildungsreihe zu relevanten
Themen (kooperative Umsetzung
gezielter sprachlicher Bildung,
geeignete Diagnostikverfahren,
Fachkraft-Kind-Interaktion).
Fachlich begleitet wird die Arbeit im
Verbund durch das Staatsinstitut
für Frühpädagogik (IFP) und das
Staatsinstitut für Schulqualität und
Bildungsforschung (ISB).
Manuela Drexler
Haus für Familien
Rund um
das Leben
Kloster Hall, Sommerfest
Das Fest ist gestiegen…
Kloster Hall - Sommerfest für alle
Als ich darüber nachdachte wieso
es heißt „Ein Fest steigt“ fielen mir
die Ballone unseres Sommerfests
ein, das am 2. Juni dieses Jahres
„gestiegen“ ist. Zwar nicht mit Raketen, aber… Am besten, ich fange
vorne an. Lange davor hing überall
die Ankündigung „2. Juni Sommerfest für alle!“, so hatten alle reichlich
Gelegenheit, sich vorzubereiten, die
einen für den Ablauf, die Gestaltung
etc., die anderen für die Vorfreude.
Bemerkenswert ist, dass sich auch
im Vorfeld keinerlei Hektik oder
Nervosität breitmachte. Herr Stefan,
unser Chefkoch, bremste alle „zu
Besorgten“ ein mit seinem beruhigenden „Das schaffen wir alles zu
seiner Zeit“.
Schwester Gertrud von St. Elisabeth
hat vor kurzem die Schwestern
gefragt, was ihnen so einfällt, wenn
sie an das Sommerfest denken.
Und jetzt komme ich noch einmal
auf den Ausdruck „Ein Fest steigt“,
denn das Fest, die Eindrücke des
Festes, waren buchstäblich gestiegen. Ich zäume jetzt das Pferd also
von Hinten auf. Was hatte bleibende
Eindrücke hinterlassen?
Die erste unmittelbare Rückmeldung lautete schlicht und einfach
„Es war wunderbar!!! Endlich einmal
alle beisammen! Schwestern aller
Gemeinschaften und alle Mitarbeiter
des ganzen Klosters!“
Den zweiten Rang belegten die
Wettspiele nach dem Essen, an
denen sich Angestellte und Schwestern als Staffelpartner beteiligt
hatten. Schwester Barbara zum
Beispiel hatte keine Chance. Der
neue Hubert (Hausmeister) düste
ab wie eine Rakete und war schon
Sr. Christine
Chefkoch Stefan
Sr. Barbara, Hausmeister Hubert
fast zurück, ehe Schwester Barbara so richtig in Fahrt kam. Wie
hilfreich das „Hopp-hopp-hopp“ der
gemütlich sitzenden Zuschauer war,
ist ein Geheimnis, aber es machte
offensichtlich allen Spaß!
Rang drei waren die Luftballone, die
von den Balkonen von St. Elisabeth
heruntertanzten, manche mit einer
Nummer versehen, die einen Preis
verhieß. Die Preise waren sehr
bescheiden, wurden aber trotzdem
mit Hallo und Jubel in Empfang
genommen. Nebenbei: Schon das
Aufblasen der Luftballons war eine
spannende Sache und verwandelte
viele Mitarbeiter in Barockengel.
Rang vier belegte das hervorragende Essen, - der Magen war
durch den Aperitif gut vorbereitet
- das reichhaltige Salatbuffet, die
verschiedenen Fleischspeisen, die
Würstchen, das Gemüse, es war
absolut ein „Hammer“! Noch einmal
ist zu erwähnen, dass die Ruhe des
Chefkochs Stefan, der von allem An-
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Nr. 2 / 2015
Rund um das Leben
Kloster Hall, Sommerfest
fang an Stressfreiheit signalisierte,
eindeutig bewies, er hatte alles im
Griff und in unglaublich kurzer Zeit
waren alle versorgt mit den ausgewählten Speisen, die wie ein Wunder immer wieder „nachwuchsen“.
Rang fünf bekam die Musik, welche
vom Papa unseres Wirtschaftsleiters
und einem Neffen von Schwester
Franziska Maria per Ziehharmonika
und Gitarre ausging, in einfühlsamer
und gehörschonender Lautstärke
und vielen bekannten, beliebten
Melodien!
Diese „Rangvergabe“ ist natürlich
willkürlich und erhebt keinen Anspruch auf irgendwelche Gültigkeit,
denn „Gschmäcker sind unanfechtbar“.
Außerdem und überhaupt: Den
römischen Einser bekommt der
liebe Gott für das „Kaiserwetter“,
angenehm, störungsfrei und nicht
zu heiß, sodass wir das Fest wirklich
im Freien feiern konnten. Wer ein
Dach über dem Kopf wollte, ging
einfach in die Pergola. Danke, Vater
im Himmel!
Schön war zum Beispiel auch, wie
sich die Angestellten des Hauses mit
der Zeit an einem Tisch zusammenfanden und miteinander die größte
„Gaudi“ hatten, wobei sich dann
auch der Chefkoch dazugesellte.
Es gab vom ersten Augenblick der
Vorbereitung bis zum Ende keinerlei Reibereien und der allgemeine
Eindruck, der immer wieder zum
Ausdruck gebracht wurde „Es war
einfach ein frohes, ungetrübtes,
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Nr. 2 / 2015
gelungenes Fest!“ Was Wunder,
dass immer wieder der Ruf nach
Wiederholung im nächsten Jahr
laut wurde.
Es war schön, dass die Zusammengehörigkeit Schwestern/Mitarbeiter
auf beiden Seiten als beglückend
und stärkend empfunden wurde.
Etwas später brachten Pflegerinnen unter großem Applaus auch
pflegebedürftigere Schwestern im
Rollstuhl zum Fest, die nach ihrer
Mittagsruhe Kaffee und Kuchen
und die fröhliche Gesellschaft genossen.
Das letzte Highlight für die Organisatoren war, dass nach dem Fest
niemand davonlief, sondern alle
zusammengeholfen haben und im
Nu alles aufgeräumt war!
Wir alle spürten, dass wir so ein Fest
der Gemeinschaft brauchen, wo der
Alltag durchbrochen wird und so
eine Ahnung von Himmel entsteht.
Ja, wirklich, so ein Fest kann und
soll wirklich wieder steigen – mit
oder ohne Luftballons!
Sr. Gertrud Müller und
Sr. Christine Koretic, Kloster Hall
Sr. Gertrud
Rund umJohann-Weber-Haus
das Leben
Auf den Landstraßen der Welt
Johann-Weber-Haus - neues Wohnkultur-Projekt in Würzburg
„Auf den Landstraßen der Welt“ lautet das Motto zum
150. Todestag unseres Gründers Pater Theodosius.
Morgen für Morgen darf ich mich seit 4 Jahren vom
Kreuzbergkloster Gemünden auf den Weg machen in
die Stadt Würzburg. Ich arbeite in der ChristophorusGesellschaft in Würzburg, die sich in verschiedenen
Bereichen für Wohnungslose, Strafentlassene und
verschuldete Menschen annimmt. Mit den Gedanken
„Einfach DA-SEIN - sich heraus fordern lassen“ begann
ich meinen Dienst im Johann Weber Haus.
24 Männer mit brüchiger Biografie wagen hier einen
Neustart. Auch für mich war dieser Einstieg nicht leicht,
da ich von Unterhaching her eine andere Zielrichtung in
der Obdachlosenarbeit kennen gelernt habe. Im Laufe
der Zeit sind meine Aufgaben vielfältig geworden: Anleitung zu einer gesunden Tagesstruktur, Freizeitangebote, Wandern, Ausflüge, Backen und Kochangebote, Kaffeerunden mit Spielangeboten, vorbereiten von Festen
und ihre Gestaltung, Ausgestaltung der Räumlichkeiten.
Supervision begleitet und bereichert unsere Arbeit im
Team entscheidend und so gibt es viel Bewegung.
Ich bin froh und der Gemeinschaft dankbar, dass
ich in dieser Einrichtung den Weg „auf der Landstraße meines Lebens“ gehen kann und hoffe,
dass ich durch mein Dasein den Lebensweg mancher Bewohner ein bisschen heller machen darf.
Pater Theodosius würde sagen: „Hier braucht
es die Barmherzige Schwester vom hl. Kreuz“.
Kochen, klar, das hat er drauf. Aber backen? „Davon
hatte ich keine Ahnung“, gibt Stefan Köhler zu. Als er
im November sah, wie Schwester Brigitte begann,
Vanillekipferl und Zimtsterne zu backen, wurde der
Bewohner des Johann-Weber-Hauses neugierig: „Wie
geht das?“ Die Schwester zeigte es ihm. Und nicht
nur das. Nach und nach weihte sie den 48-Jährigen
in die Geheimnisse der Hauswirtschaft ein. Daraus
entwickelte sich ein neues „Wohnkulturprojekt“ in der
Christophorus-Einrichtung.
24 Männer wohnen in dem sozialtherapeutischen Haus
für Wohnungslose und Strafentlassene der ökumenischen Christophorus-Gesellschaft. Einige von ihnen
gehen einem Ein-Euro-Job nach. Andere absolvieren
eine Bildungsmaßnahme oder eine Ausbildung. Wieder
andere haben einen Job irgendwo in der Stadt oder sind
Ein Bewohner des Johann-Weber-Hauses reinigt
zusammen mit Schwester Brigitte den Backofen der
Gemeinschaftsküche.
Foto: Günther Purlein
in der einrichtungseigenen Schreinerei tätig. Wenn die
Männer neu aufgenommen werden, gibt es jedoch meist
eine längere Zeit, in der sie nichts zu tun haben. Hier
greift das neue Projekt. „Jeder, der neu zu uns kommt,
leistet seit Herbst 40 Stunden in Haus und Hof ab“,
erläutert Sozialpädagoge Tobias Schwalbe.
Fenster putzen, den Backofen reinigen, die Heizkörper
säubern, das sind Arbeiten, um die man sich gemeinhin nicht reißt. „Doch das ist viel besser, als nichts
zu tun zu haben“, betont Stefan Köhler. Der gelernte
Heizungsbauer gehört zu jenen Bewohnern, die augenblicklich keinem Job und keiner Bildungsmaßnahme
nachgehen.
Schwester Brigitte, die dem Orden der Gemündener
Kreuzschwestern angehört und seit vier Jahren im
Johann-Weber-Haus tätig ist, freut sich täglich, mit den
Bewohnern ins Gespräch zu kommen.
Die Haus- und Hofarbeit sorgt dafür, dass sich die Bewohner noch stärker als bisher mit ihrem temporären
Zuhause identifizieren. „Das Johann-Weber-Haus wurde dadurch deutlich schöner“, sagt Tobias Schwalbe.
Gesäubert wurde es natürlich auch bisher schon: „Doch
jetzt wird außerdem renoviert und gestaltet.“
Sr. Brigitte Krones, Gemünden
Christophorus-Gesellschaft GmbH, Würzburg
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Nr. 2 / 2015
Was leistet eine
Bank für die
Gesellschaft?
Gute Zahlen sind wichtig,
gute Aussichten noch wichtiger.
Fortschritt, Wohlstand und Attraktivität einer Region
sind untrennbar mit kompetenten Finanzdienstleistungen verbunden. Als wichtiger Teil der gesellschaftlichen Infrastruktur sehen wir unsere Verantwortung darin, die Wettbewerbsfähigkeit unseres
Wirtschaftsstandortes langfristig abzusichern. Wir
sind nicht nur ein zuverlässiger Arbeitgeber, sondern
auch ein verlässlicher Partner für Unternehmen, die
Arbeitsplätze in unserer Region schaffen.
Raiffeisen Landesbank
Oberösterreich
Dr. Heinrich Schaller
Generaldirektor der
Raiffeisenlandesbank OÖ
www.rlbooe.at
Landesdirektion Steiermark
Annenstraße 36-38
8021 Graz
Tel.: +43 316 782-0
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Angebot 09. bis 14. Mai 2016
„Mit Bibel und Rucksack unterwegs“
Bergwoche für Erwachsene in der Leutasch/Tirol
mit Sr. Maria Katharina Achrainer
Kontakt: Kreuzschwestern, 6105 Leutasch, Kirchplatzl 140, Tel. 05214-6211
[email protected]