Publik. - Jg. 17.1994, Nr. 5 - KOBRA

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Publik. - Jg. 17.1994, Nr. 5 - KOBRA
GhK
Pf. 101380
34109 Kassel
GhK
GhK
Postvertriebsstück
Kasseler Hochschulzeitung
17. Jahrgang Nr. 5
14. Juni 1994
1 P 2630 E
Konvent wählte neue Vizepräsidentin/en :
Stabwechsel der Hochschulleitung
S
tabwechsel in der Hochschulleitung der GhK: Mit
großen Mehrheiten wählte der
Konvent am 25. Mai Prof. Dr.
Regine Gildemeister zur Vizepräsidentin und Prof. Dr. Herbert
Haf zum Vizepräsidenten für die
kommenden zwei Jahre. Ihre
Vorgänger, Dr. Gabriele Gorzka
und Prof. Dr. Burkhard Fricke,
wurden zugleich nach jeweils
vier Jahren Amtszeit von GhKPräsident Prof. Dr. Hans Brinckmann mit herzlichen Dankesworten verabschiedet (Bericht in der
kommenden Publik). Damit kann
das "kollegiale Modell" der Hochschulleitung fortgesetzt werden,
in der neben dem Präsidenten
und dem Kanzler die großen
hochschulpolitischen
Gruppierungen vertreten sind.
Dementsprechend war Prof. Gildemeister von der Liste "Neue Hochschulpolitik" der Professorinnen und
Professoren dem Konvent zur Wahl
als Erste Vizepräsidentin vorgeschlagen worden. Seit 1991 im
Fachbereich Sozialwesen tätig, wo
sie das Fachgebiet Theorie, Empirie
und Methoden der sozialen Therapie vertritt und schwerpunktmäßig
für den entsprechenden Aufbaustudiengang zuständig ist, stellte sich
Regine Gildemeister als Kandidatin
"im Spannungsbogen von Struktursetzung und Kommunikation" vor.
Regine Gildemeister
Erste Vizepräsidentin
Sie verstehe sich zum einen in der
Kontinuität der Reformtradition der
GhK. Viele hier entwickelte Modelle
und Ideen seien gerade heute wegweisend. Sie werde sich deshalb für
die Sicherung des Projektstudiums
einsetzen und sich in der Abwehr
"einer nur am Durchschleusen von
Studentenmassen orientierten Studienreform" engagieren. Die Trias
von Forschung, Lehre und Bildung
habe immer auch einen innovativen
Anspruch, wobei sich Bildung nicht
auf Ausbildung reduzieren lasse, gehe es doch auch darum, "Personen
für die Zukunft zu qualifizieren". Ein-
dringlich warnte Prof. Gildemeister
deshalb davor, sich zu Gunsten vordergründiger Effektivität die "unruhigen, kreativen Räume wegdefinieren" zu lassen. Vielmehr sei es wichtig, die von ihrer Vorgängerin Gabriele Gorzka angestoßenen Programme zur Verbesserung der Lehre und zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses weiter zu
entwickeln.
Als weitere Schwerpunkte nannte
Prof. Gildemeister die Frauenförderung, für die sich mit dem neuen
hessischen Gleichberechtigungsgesetz einerseits eine erfreuliche Situation ergeben habe. Andererseits
berge dieses Gesetz aber die Gefahr eines enormen Bürokratisierungsschubs, der "statt Autonomisierung erneute Vergegenständlichung" mit sich bringe. Auf die innere Struktur der GhK eingehend,
sprach sie sich für die Stärkung und
Professionalisierung der Fachbereiche und ihre Organisation aus. Als
eher persönliche Schwerpunktsetzung befürwortete sie den Ausbau
des interdisziplinären und innovativen Forschungsprofils der GhK, die
Förderung eines Verbunds anwendungsbezogener Forschung in der
Region und die Einrichtung eines
Tagungszentrums.
Fortzusetzen
versprach Prof. Gildemeister ihr
schon begonnenes Engegement für
eine Dienstvereinbarung zum Umgang mit psychosozialen Problemen
und bei der Entwicklung neuer, innovativer Studiengänge wie dem Aufbaustudiengang Pflege. Diese persönlichen Schwerpunkte aus der eigenen Berufsbiografie heraus verstehe sie nicht nur als Begrenzung,
sondern auch als "Chance, die eigene Kompetenz zielgerichtet einbringen zu können".
wandte Analysis im Fachbereich
Mathematik/Informatik der GhK und
Mitglied der Professoren-Liste "Unabhängige Hochschu!lehrer" betonte
zum einen "die Verantwortung der
Wissenschaft nach außen" als eines
seiner Grundanliegen. Die Wissenschaft müsse sich immer wieder die
Frage nach Sinn und Zweck. nach
Zielrichtung und Kosten, nach Tragweite und Grenzen stellen lassen
und darüber Rechenschaft ablegen.
Dies gelte es in Kassel und Nordhessen verstärkt zu realisieren Hand in Hand mit einer attraktiven
Öffentlichkeitsarbeit.
Zum anderen setzte sich Prof. Haf
besonders für die Integration der
ausländischen Wissenschaftler und
Studierenden ein. Zwar gebe es an
der Hochschule keine ausgesprochene Ausländerfeindlichkeit, aber
erhebliche Defizite vor allem durch
Isolation sowie durch fehlende Kontakte zu deutschen Familien und
sogar zu deutschen Studierenden.
Hier wolle er gerne das eine oder
andere Zeichen setzen. Insgesamt
freue er sich. so Prof. Haf, "daß die
Grabenkämpfe an der GhK passe
sind", und die GhK auf ihre Herausforderungen deshalb gemeinsam
reagieren könne. Dies sei nicht mit
Nivellierung zu verwechseln, vielmehr gehe es im Innern um die
Entwicklung einer "guten Streitkultur". Vor diesem Hintergrund begrüße er auch die Hochschulleitung "im
Team", das den Vizepräsidenten
Freiräume eröffne, sie aber auch
besonders in die Verantwortung
nehme. Nach zwei sehr erfolgreichen Vizepräsidenten sei es für die
Nachfolger nicht einfach. Er selbst
wolle angesichts der zunehmenden
Vermassung gerne einen kleinen
Beitrag zu einer "menschlicheren
Hochschule" leisten.
Herbert Hat zum Zweiten
Vize gewählt
Mit 60 von 74 möglichen Stimmen
bei 12 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen erhielt Prof. Gildemeister ein
enormes Vertrauensvotum des Konvents. Auch Prof. Haf erhielt mit 47
von 71 möglichen Stimmen bei 17
Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen
eine überzeugende Mehrheit. Und
beide viel Beifall und gute Wünsche
für ihr neues Amt.
p.
Auch Prof. Dr. Herbert Haf, vom
Präsidenten dem Konvent als Zweiter Vizepräsident vorgeschlagen,
betonte bei seiner Vorstellung den
Wunsch nach Kontinuität in der
Hochschulleitung. Haf, bereits seit
1974 Professor für Reine und Ange-
STAFFELWECHSEL DER VIZEPRÄSIDENT(INN)EN: Der scheidende Vize Prof. Dr. Burkhard Fricke übergibt das GhK-Staffelholz an
Prof. Dr. Regine Gildemeister, der neue Vize
Prof. Dr. Herbert Haf erhält den Staffelstab von
Dr. Gabriele Gorzka (v.l.n.r.). Foto: A. Fischer
Einladung an interessierte Öffentlichkeit in GhK und ISET
Am 18. Juni "Tag der Forschung"
z
u einem "Tag der Forschung" lädt
die Universität Gesamthochschule. Kassel am 18. Juni in die
Räume der GhK an der Wilhelmshöher Allee 73 und 75 (ehemalige
Ingenieur-Schule) und das Institut
für solare Energieversorgungstechnik ins Königstor 59 ein.
• "Was nutzt Wissenschaft"
lautet das Oberthema der zahlreichen Veranstaltungen, die ab 10 Uhr
Vorträge, Informationen, Darstellungen und Klarstellungen, Anschauungen, Demonstrationen und Diskussionen aus den Wissenschaften an
der Kasseler Universität anbieten.
Dazu und zu
• Laborbesichtigungen
und
-demonstrationen des Fachbereichs Elektronik sowie Büchertischen, Ausstellungen und Compu-
tersimulationen im GhK-Standort
Wilhelmshöher Allee und zu einem
• Tag der offenen Tür im Institut
für Solare Energieversorgungstechnik e. V. an der GhK, Königstor 59,
ist die Öffentlichkeit eingeladen.
• Eine Podiumsdiskussion zur
Frage "Arbeit durch Wissenschaft?" in Zusammenarbeit mit
der Industrie- und Handelskammer
Kassel und Existenzgründungen der
Region thematisiert Innovationsanstöße, Transfererfolge und Existenzgründungen, angeregt durch Forschung und Wissenschaft. Moderiert
wird die Veranstaltung von Dr. Walter Giesler, Hauptgeschäftsführer
der IHK Kassel.
• Zugleich findet die 3. Fachtagung Grundschulforschung statt.
Offentlich ist das Abschlußpodium
am 18. Juni, 13 Uhr (s. Termine
S.2).
Der "Tag der Forschung" geht auf
Initiativen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Hochschulrektorenkonferenz und des
Deutschen Industrie- und HandeIstages, zurück, die mit einem bundesweiten "Tag der Forschung" jeweils vor Ort verdeutlichen wolle,
welche universitären und industriellen Forschungsanstrengungen es
zur Zukunftsentwicklung gibt. Die
Kassler Universität ist eine von über
100 Hochschulen, die. sich mit einem
,;rag der Forschung beteiligen. Das
Programm im einzelnen s. Beitrag
unten. Weitere Programme über die
Pressestelle der GhK, Tel. 8042474/2206,2216.
p.
Tag der Forschung, 18. Juni, 10 bis 16 Uhr, Wilhelmshöher Allee 73 und ISET, Königstor 59
Eröffnung und Gastvorträge
10 bis
Eröffnung der Veranstaltung
10.15 Uhr durch den GhK-Präsidenten:
Forschung an der Kasseler Universität - Überblick über die Entwicklung der 1971 gegründeten
Universität
Prof. Dr. Hans Brinckmann
10.45 Uhr Begrüßung durch den Präsidenten sowie den Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik, Prof. Dr
Werner Kleinkauf
11 bis
Computerentwicklung und In12 Uhr
novation
Gastvortrag von Prof. Dr. hc
mull Dr. eh. mult. Konrad Zu se
1230 bis Arbeit durch Wissenschaft?
14 Uhr
- Innovationsanstöße. Transfererfolge. EXistenzgründungen Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit der IHK Kassel Moderation Dr. Walter Giesler. Hauptgeschäftsführer der IHK
14.30 bis Robert Koch, die Asepsis und
1530 Uhr Kassel
Gastvortrag von Dr. med. Horst
Haferkamp. Lionsclub -Kassel
Bruder Grimm mit anschließender
15.30 Uhr Gedenksteinübergabe vor dem
Gebäude Wilhelmshöher Allee
73, gestiftet vom Lionsclub Kassel Brüder Grimm Mit der Gedenktafel wird an den bahnbrechenden Vortrag Robert Kochs
vor der Versammlung deutscher
Naturforscher und Arzte am 11
September 1878 erinnert Im damaligen Saal der Actienbrauerei.
dem heutigen Standort der GhK,
Wilhelmshöher Allee. veröffent·
lichte Robert Koch erstmals seine
Erkenntnisse zur Wundinfektion
Alle Veranstaltungen in der Aula, Wilhelmshöher Allee 73
struktion, Prof. Dr. Dieter Hars und Mitarbeiter
Raum 0437
•
Messung der Kanalimpulsantwort des
Mobilfunkkanals
Fachgebiet
Hochfrequenztechnik/Kommunikationssysteme. Prof. Dr. Henning
Früchting und Mitarbeiter
Raum 2315
• Stereoskope Echtzeitbildverarbeitung
und IC-Chip Design
Fachgebiet Digitaltechnik. Prof. Dr Siegbert Hentschke und Mitarbeiter
Räume 1116. 1124 und 1120 ,.
• Meßwerterfassungssystem für Hochspannungsschaltanlagen
Fachgebiet Nachrichtenmeßtechnik. Prof
Dr. Walter Hofmann und Mitarbeiter
Raum 3111
• Demonstration zur Ausbreitung von
Wellen auf dem Rechner
Fachgebiet Theoretische Elektrotechnik.
Prof. Dr Karl-Jorg Langenberg und Mitarbeiter
Räume 2118 und 2122
• Dreidimensionale
Objekterfassung
mittels Laserradarsystem
Fachgebiet Hochfrequenztechnik MIkrowellentechnik. Prof. Dr GÜllter Kompa
und Mitarbeiter
Räume 2343. 2346 und 2348
• Wirkprinzipien aus den Bereichen
Lichtwellen und Bildverarbeitung
Fachgebiet Ubertragungstechnik. Prof
Dr. Erich Sinemus und Mitarbeiter
Räume 2405-2413
• Einsatz Neuronaler Netze
• Games, Drugs and Rock'n Roll
• Windows for Kids
Fachgebiet Technische Informatik Prof
Dr Dieter Wloka und Mitarbeiter MItarbeIterin
Raum 0426
• Dezentrale Energieversorgung (Wind-.
Solar-, Hybridanlagenl
Institut für Elektrische Energietechnik Elektri10 bis
sche Energieversorgungssysteme. Prof. Dr
15 Uhr
Werner Kleinkauf u Mitarbeiter
Raume 0135 und 1147 IDachterrassel
• Hardware in the loop - Echtzeitsimulatoren
Institut für Elektnsci18 Energietechnik. An• Bestimmung der Betondecken - Fachtnebstechnik. Prof. Dr. Helnz Theuerkauf und
gebiet Meßtechnik
Mitarbeiter
Prof. Dr Wolf-Jürgen Becker und MitarRaum 1117
beiter und Fachgebiet Massivbau. Prof
01'. Gerhard Mehlhorn
Räume 3117 und 3119
• Kühlung von elektronischen Bauteilen
und Geräten
Fachgebiet Elektromechanische Kon- 10.30 Uhr Sehen mit Ultraschall
Fachbereich
Elektrotechnik
Laborbesichtigungen mit
Demonstrationen
Vorträge, Seminare
Elektrotechnik
ter Anwendungssysteme des
Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften'
• WissensmodelIierung
mit
"Kappa", Prof Dr. Gerd Michael Helistern/DipL-Pol Barbara Kozok
• "INNOVA" - ein PC-gestütztes Werkzeug zur strategischen
Innovationsanalyse,
Prof. Dr. Heinz Hübner / DiplOec. Stefan Jahnes
• Softwareinformationssystem für Kommunalverwaltungen, Prof Dr Jürgen Reese
DipL-Oec. Burkhard
Hermes
• Computersimulation von Finanzmarktmodellen - MAM.
Prof. Dr. Rainer Stöttner
• "WiWi-Land" - ein volkswirtschaftliches Planspiel. Prof
Dr Udo Winalld
Arthur
Buttner
Biochemische Forschung an
• "KRETA"· Ein wissensbasierder GhK: Von DNA-Bausteinen,
ter Vortrags-Generator. Prof
-Enzymen und experimentellen
Dr. Udo Winand:DipL-lnform
Arbeiten
Karsten Schwelchhart
Vortrag von Prof Dr Hartmut
Veranstaltung Im Raum 1406
Follmann und
Von
Luftschadstoffen
und
Pflanzen - ökologische Biochemie
Vortrag von Dr. Ingo Häberlein.
Fachgebiet Biochemie
Energie und wertvolle RohstofDaten speichern mit Licht - 10 Uhr
fe aus Pflanzen - Anbau von
physikalische Forschung an
Energiepflanzen nach den Richtlider GhK
nien des okologischen Landbaus
Vortrag von Prof Dr Klaus Röll
und höherwertige Nutzung durch
Fachgebiet Experimentalphysik
thermische Zersetzung
Vortrag von Prof. Dr. Karl-Jörg
Langenberg, Fachgebiet Theoretische Elektrotechnik
12 Uhr
Technischer Einsatz Neuronaler Netze
Vortrag von Prof. Dr. Dieter Wloka. Fachgebiet Technische Informatik
12.30 Uhr Forschung für eine solare Zukunft
Kurzvortrag von Dr. Oliver Führer, Institut für solare Energieversorgungstechnik (ISET), mit anschließender Führung durch das
ISET
13 Uhr
Magnetschwebetechniken
Vortrag von Prof Dr. Bernd Weidemann. Fachgebiet Elektrische
Maschinen
Alle Veranstaltungen im Hörsaal 0446
Naturwissenschaften
10.30 bis
11.30 Uhr
Umwelt, Technik,
Informatik
11.30 bis
12.15 Uhr
Vortrag von Dr. Reinhold ::;tul~l1ct­
gel I Fachbereich Landwirtschaft.
Internationale Agrarentwicklung
und okologische Umweltsicherung) und Dipl.-Ing Wollgang
10 bis
"Ich mache meinen Doktor Wiest (Fachbereich Maschinen12 Uhr
junge Forscher stellen sich
bau) über ein gemeinsames Forvor"
schungsprOJekt belder FachbeBerichte uber Vorhaben. u a aus
reiche
dem Bereich BürokommunikaEingriffe in den Regenwald
tion Umweltschutz und Kontrol· 11 Uhr
Simulatlonen mit dem WaldIing etc
\',iJcnstumsmodell FORM IX
DiskuSSIonsleitung
Prof
Dr
Kurzvortrag und ComputersimuGerd-M Hellstern. Dekan Fachlation von Dr Andreas Huth. Wisbereich
Wirtschaftswissensenschaftliches Zentrum für Umschaften
weltsystemforschung und FachVeranstaltung Im Raum 1·W3
bereich Mathematik.. Informatik
Die Umwelt im Computer - Um10 bis
Von WiWi-Land. KRETA und IN- 12 bis
12.30
Uhr
weltsystemanalyse
12 Uhr
NOVA
VortraCl mit [)emnnstrationen von
Demonstrationen rechnergestutz-
Wirtschaftswissenschaften
Prof Dr. Hartmut Bossei. Fachgebiet
Umweltsystemanalyse.
Fachbereich
Mathematik/Informatik
12.30 bis System Streifenmeister - Opti·
1300 Uhr sche Qualitätssicherung mit neu
ronalen Netzwerken
Vortrag mit Demonstration von
Prof Dr Heinrich Werner, Fachgebiet Informatik
13 bis
Was machen Daten auf der
13.30 Uhr Bank? - Darstellungsmethoden
für
Visuelle
NF 2 -Datenbankschnittstellen
Vortrag mit Demonstration von
Prof Dr. Lutz Wegner. Fachgebiet Informatik
13.30 bis Gesundheit und Verkehr
14.30 Uhr Vortrag mit Diskussion von Ursela
Münsterjohann. Fachgebiet Verkehrsplanung
Alle Veranstaltungen in Raum 1332
Gesellschaft und Sprache
10 bis
12 Uhr
Alt im Jahr 2000 - Aufgaben
kommunaler Altenhilfe
Vortrag mit Diskussion mit Prof
Dr. Hartmut Radebold. Arbeitsgruppe Angewandte Soziale Gerontologie und Fachbereich Sozialwesen
12 bis
Deutsche Sprache - schwere
14 Uhr
Sprache?
Lehrmaterialenl\vicklung
tn
Deutsch als Fremdsprache
Offenes Seminar mit Prof Dr
Gerhard
Neuner.
Fachgebiet
Deutsch als Fremdsprache
Alle Veranstaltungen in Raum 1409
10 bis
15.30 Uhr
10 biS
15 Uhr
Aufstellung von
Elektrofahrzeugen
10 bis
16 Uhr
Kleine Speisen und
Getränke,
angeboten vom Studentenwerk
Kassel
10 bis
15 Uhr
Forschung für eine
Solare Zukunft Tag der offenen Tür
im ISET
Am Tag der Forschung öffnet das Kasseler
Solarinstitut ISET seine Labore und lädt alle
Kasseler Bürgerinnen und Bürger zum Besichtigen. Fragen und Diskutieren ein Die
rund 50 Wissenschaftler stellen im InstItutsgebäude am Köni'gstor ihre Projekte und
Forschungsergebnisse auf den Gebieten der
Sonnen- und Windenergie nutzung sowie der
Batterle- und Elektrofahrzeug-Technik vor
Auf dem Dach des ISET
• Informationen über Erneuerbare Energien
Windenergienutzung in Deutschland und
Hessen. Vorführung der ISET -Datenbank. Online-Fernmessungen an Solarund Windkraftanlagen. Solarzellen. VIdeo- Vorfuhrungen. Informationsmaterial
• Solargeneratoren und Meteorologiemeßstation auf der Dachterrasse des
ISET
• Wissenschafts-Cafe
Die Wissenschaftler des ISET stehen
bereit für Gespräche über Wissenschaft.
Kunst. Gesellschaft. Leben und Zukunft
Vor dem Hintergrund der Bilder von Prof
Zuse. dem Erfinder .des Computers. wird
in entspannter Atmosphäre Gelegenheit
zum Fragen. zum Diskutieren und zum
Verarbeiten des Gesehenen (If'~()tcn
Von 12.30 bis 13.30 Uhr wird Prof Zuse
als Ehrengast personlich anwesend sein
durch die Arbeitsgemeinschaft In der großen Experimentierhalle im ErdgeSolartechnik Kassel e. V. und des schoß
Sunhoppers (an der GhK entwikTest und Experimentiereinrichtungen für
keltes Elektrofahrzeug) im äußedie Solarenergieforschung
ren Eingangsbereichder WilBatterietestplätze. Klimakammer Infrarothelmshbher Allee 73
Kamera. Windkraftanlagen-Versuchsstand.
photovoltaisches Inselnetz
Vor dem Gebaude
Elektrofahrzeuge des ISET
Zu j8der vollen Stunde werden Führungen
durch das Institut und seine Labore angeboten Treffpunkt ist der Vorraum zur Dachterverschiedener Fachgebiete Im rasse Die Fuhrungen dauern ca 30 MIEIngangsbereich Wilhelmshoher nuten
Allee 73 und im User-Raum Diese Veranstaltungen im ISET, Königstor
59
Raum 1-l16
Ausstellungen,
Büchertische und
Computeranwendungen
GhK-PUBLIK
Seite 2
Termine
I Neu an der GhK:
6-~-6-~b-s-~-t-~-~-d~-~-~u-r n-Ag-u-ss-C-h-U-ß-I-I(-o-r-g-a-ni-s-a--~-:-~-:--~-:-~~-~-~-~---Fr-ü-h-s-Ch-i-ch-t-----1-4-. -7-.-~-~-~~-~-~-a-ri-~n-ö~-i~-;-~n-~-r-~-n-\:-~-~-~-~-~-~~-_
1
.....
tionsfragen, Angelegenheiten der
Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses), 9
Uhr, Mönchebergstr. 19, R.:
4100;
22. 6. Gemeinsame Sitzung der Ständigen Ausschüsse 111/11/1, 9 Uhr,
Mönchebergstr. 19, R.: 4100;
28. 6. Ständiger Ausschuß I (Lehr- und
Studienangelegenheiten), 9 Uhr,
Mönchebergstr. 19, R.: 4100;
29. 6. (Konvent), 15 Uhr, Wilh. Allee 73,
Aula;
5.7.
Ständiger Ausschuß V (Datenverarbeitung), 9 Uhr, Mönchebergstr. 19, R.: 4100;
6.7.
Ständiger Ausschuß 111 (Haushaltsangelegenheiten und Hochschulentwicklungsplan), 9 Uhr,
Mönchebergstr. 19, R.: 4100;
6.7.
Senat, 15 Uhr, Mönchebergstr. 3,
neuer Senatssaal, R.: 2101;
7. 7.
Ständiger Ausschuß 11 (Organisationsfragen, Angelegenheiten der
Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses), 9
Uhr, Mönchebergstr. 19, R.:
4100;
14. 7. Ständiger Ausschuß IV (Bibliothek), 9 Uhr, Mönchebergstr. 19,
R.: 4100.
Fachbereiche Anglistik/Romanistik
und Germanistik
14. 6. Prof. Dr. Manfred TIetz, Universität Bochum: "Die Stellung des
romantischen Schriftstellers in
der Gesellschaft" und Prof. Dr.
Reinhold R. Grimm, Universität
Hannover: "Die Rolle der Religion in der italienischen Romantik";
5.7.
Podiumsdiskussion mit allen beteiligten Kollegen. Thema: "Die
gegenseitige Befruchtung der
Romantik in Europa".
Jeweils dienstags von 10 bis 12
Uhr, Gießhaus, Mönchebergstr.
S.
Kasseler Studententheater
ab
Neue Inszenierung "Im Lauf der
17.6. Zeit' unter Leitung von Horst Müller. Es kombiniert zwei Themenkreise, den der Sieben Todsünden und den der Vier Jahreszeiten. Diese, die Jahreszeiten-Folge, wird als Bewegungstheater
von einer Tanzgruppe der GhKSportstudent(inn)en unter Leitung von Dr. Ulla Ellermann gezeigt.
Premiere ist am 17. Juni um 21
Uhr. Weitere Aufführungen sind
am 19., 21., 24., 25., 28., 30. Juni
und 1. Juli, Halle K 18, Moritzstraße.
seminare - Institut für soziokulturelle Studien - FB 11 - Qualifizierung für
die Lehre
24.6
Kommunikations- und Moderaund
tionstechniken (Visualisierungs25.6. formen Metaplan, ZOPP u.a.); in
Kassel, Beginn: mittags;
1.7.
Lehren und lernen an der Hochund
schule, einschließlich Training
2. 7.
des Lehrverhaltens : in Witzenhausen, Beginn: 9 Uhr;
16.6. Kurzseminar: Planung und Ausund
wertung von Lehrveranstaltun17. 6. gen - besonders für Wissenschaftierinnen aus den Ingenieurwissenschaften, in Witzenhausen, Beginn: Do. 16. 6., 17
Uhr, Ende Fr. 17.6., 17 Uhr.
Alle Seminare werden von auswärtigen Fachleuten (Universität
Bielefeld und TH Darmstadt) moderiert.
lAG Grundschulpädagogik
17.6. Bundesweite Tagung "Wie sieht
und
die Grundschule der Zukunft
18.6. aus?". Beginn: Freitag, 17. 6. um
13 Uhr; Ende: 18.6. um 14 Uhr.
Ort: Nora-Platiel-Str. 6, Raum
0207.
FB Wirtschaftswissenschaften _ Öffentliche Ringvorlesung
16.6. Antrittsvorlesung Prof. Dr. Rainer
Stöttner, Fachgebiet Finanzierung, Banken und Versicherungen: "Technische Finanzmarktanalyse - Methoden und Anwendungen";
Georg Lewandowski, Oberbürgermeister der Stadt Kassel:
"Und sie bewegt sich doch Kommunalverwaltung im Umbruch".
Jeweils 18 Uhr s.t., Gießhaus,
Mönchebergstr. 5.
Physikalisches Kolloquium
16.6. Prof. Dr. U. Köhler, Universität
Kiel, Institut für Experimentalphysik: "Zeitaufgelöste STM-Messungen von Wachstumsvorgängen auf Silizium";
23.6. Prof. Dr. W. Woelfli, ETH Zürich:
"Physikalische Archäologie - Wie
alt ist das Turiner Grabtuch und
die Mumie Ötzi?";
30.6. Prof. Dr. M. Grunze, Universität
Heidelberg, Angewandte Physikalische Chemie: "Struktur und
Adhäsion dünner organischer
Filme".
Alle Vorträge finden jeweils um
17 Uhr c.t., Heinrich-Plett-Str. 40,
Raum 100, statt.
Katholische
Hochschulgemeinde,
Kassel, Die Freiheit 2
16.6. 19.00 Uhr- Mitarbeiterinnenkreis
21. 6. 7.15 Uhr - Frühschicht
19.30 Uhr - Traum-Seminar
23. 6. 19.00 Uhr - Gottesdienst
20.00 Uhr - Grillen in der Aue
27. 6. 12.30 Uhr - Wüstentage
bis
7. 7.
Verlag und Herausgeber: Universität Gesamthochschule Kassel, Abteilung Information und
Internationale Beziehungen. Redaktion: Annette
Ulbricht-Hopf M. A. (verantwortlich). Ingrid Zimmermann. 34109 Kassel, Mönchebergstr. 19.
Tel. (0561) 804-2216, 804-2474 Telex: GhKKS 99572. Telefax: (0561) 804·2330. Erscheinungsweise: neunmal jährlich (monatlich wäh·
rend der Vorlesungszeit). Bezugspreis DM 10,jährlich. Namentlich gezeichnete oder signierte
Beiträge stimmen nicht unbedingt mit der AuHassung der Redaktion überein. Bei Nachdruck
Belegexemplar erwünscht. Druck: Druck· und
Verlagshaus Thiele & Schwarz GmbH, KasselWaidau.
20.00 Uhr - Gasa-Jericho-Abkommen
7. 7.
19.30 Uhr - Schlußgottesdienst
in der Martinskirche mit anschließender Fete in der KHG
9. 7.
11.00 Uhr - Gemeindewochenbis
ende
10.7. 14.00 Uhr
Tag der Forschung
18. 6. ab 10 Uhr in den Räumen der
GhK an der Wilhelmshöher Allee
73 und 75, mit Vorträgen, Informationen, Darstellungen und
Klarstellungen, Anschauungen,
Demonstrationen und Diskussionen aus den Wissenschaften an
der Kasseler Universität. Dazu
"Tag der offenen Tür" im FB Elektrotechnik und im Institut für Solare
Energieversorgungstechnik
e.V. an der GhK, Königstor 59,
u.v.m.
Komponistinnen und Ihr Werk 15
20.6. Susanne Erding Swiridoff: "Gedanken zum Komponieren" und
Einführung in das Konzertprogramm von 18.45 bis 19.30 Uhr
und um 20 Uhr Konzert, Gießhaus, Mönchebergstr. 5.
FB Maschinenbau -Institut für Werkstofftechnik - seminar für Werkstofftechnik
20.6. Dipl.-Ing. K. Reiling: "Versagenskriterien für Faser-Kunststoffverbunde";
4.7.
Dipl.-Ing. S. Jägg: "Eigenspannungsausbildung an Ermüdungsrißspitzen".
Beide Vorträge finden jeweils um
16.15 Uhr am Institut für Werkstofftechnik, Mönchebergstr. 3,
statt.
FB Sozialwesen - Supervisions-Kolloquium
20.6. Prof. Dr. W. Weigand (angefragt):
"Die DGSV und die GhK";
27.6. Prof. Dr. Klaus Surkemper, Dartmund: "Rechtsextremismus und
Gewalt - eine Herausforderung
für die Sozialarbeit?;
4.7.
DGSV und der Aufbaustudiengang Supervision
11. 7. Supvervisions-Fest
Jeweils montags um 19.30 Uhr,
Arnold-Bode-Str. 10, Raum 1309.
FB Anglistik/Romanistik
21. 6. Prof. Dr. Guy Stern, Wayne State
University in DetroitiUSA: "Rückkehr in Uniform: deutschsprachige Exilanten bei der amerikanischen Aufklärung", 14 Uhr c.t.,
HRZ, Mönchebergstr. 11, Raum
2400.
Georg Forster-Gesellschaft und GhK
21.6. Prof. Dr. Horst Dippel, Kassel:
"Urbanität, Liberalität und Traditionalismus: Georg Forster und
England";
28.6. Dr. Franz Dumant, Mainz: "Gearg
Forster als Demokrat: Theorie
und Praxis eines deutschen Revolutionärs";
5.7.
Prof. Dr. Ludwig Uhlig, Athens,
Georgia: "Georg Forster und seine deutschen Zeitgenossen":
12. 7. Lesung ausgewählter Texte Georg Forsters.
Jeweils dienstags um 18.15 Uhr
im Eulensaal der Murhardschen
Bibliothek, Brüder-Grimm-Platz
4a.
Akademisches Börsenforum Kassel
e. V. - Keine Chancen für kommunales
Stadtmarketing?
22.6. Dipl.-Geograph Markus Pieper
(Universität Hannover) von der
Troje Beratung für Wirtschaftsförderung GmbH Hann. Münden:
"Interregionale Industrieansiedlungen in den neuen Bundesländern", 18 Uhr, Nora-Platiel-Str. 5,
1. Stock, Raum 1108.
FB Produkt-Design _ Umweltsyste.mforschung - Schutz des Menschen und
der Natur
22.6. Dr. Gotthard Bechmann, Abteilung Angewandte Systemanalyse,
Kernforschungszentrum
Karlsruhe: "Endlose Komp~~
xität";
29. 6. Dr. Dolf Stockhausen, ehemische Fabrik Stockhausen GmbH
Krefeld: "Produktdesign als sokratische Kunst";
6. 7.
Prof. Dr. Ulrich Hampicke, FB
Wirtschaftswissenschaften, GhK:
"Was ist ökologische Ökonomie?".
Alle Vorträge finden jeweils um
18 Uhr, Menzelstr. 13, Hörsaal
(Nordbau), statt.
lAG Philosophische Grundlagenprobleme - Philosophisches Forum
23.6. Dr. Sabine Günter, Hamburg:
"Ethik, Alterität und Geschlechtlichkeit im Werk von Emmanuel
Levinas";
14. 7. Prof. Dr. Heinz Paetzold, Amsterdam: "Konzeptionen des Mythos
in der Kulturphilosophie Emst
Cassirers".
Beide Vorträge finden jeweils
donnerstags, 19 Uhr c.t., ArnoldBode-Str. 2, Raum 0404, statt.
FB
Visuelle
Kommunikation/FB
Kunst/FDI Kassel
27.6. Prof. Hans Peter Willberg, Mainz:
"Buchgestaltung", 19 Uhr, Menzelstr. 13, Hörsaal (Nordbau).
FB Biologie/Chemie - Anorganischchemisches Kolloquium
28. 6. Prof. Dr. W. Urland, Anorganischchemisches Institut der TU Hannover: "Verbindungen der Lanthanide: Synthesen, Kristallstrukturen, magnetische und optische
Eigenschaften, Bindungsverhältnisse", 17.15 Uhr, Heinrich-PlettStr. 40, Raum 3137.
lAG Frauenforschung - Vortragsreihe "Wissenschaft ist Frauensache" Feministische Analysen zu Rechtsradikalismus und Gewalt
30. 6. Dr. Elisabeth Heidenreich, Frankfurt/Kassel: "Leben in zwei Weiten - Leben in einer Welt. Zur
Bedeutung des sozialen Raumes
für Fremde und Einheimische";
7. 7.
Gertrud Siller, Bielefeld: "Zum
Zusammenhang von Lebenserfahrung und rechtsextremisti-
14. Juni 1994
che in der zivilen Gesellschaft.
Anmerkungen zu rechtsradikaler
gewalttätiger Männlichkeit und
linkem Männerdiskurs".
Jeweils donnerstags 20 Uhr, Diagonale 9, Raum 0422.
Gedenkstätte Breitenau, Guxhagen
in Zusammenarbeit mit HLZ und lAG
Nationalsozialismus
4. 7.
Wir bauen ein Denkmal für Breibis
tenau - Sommerworkshop mit
8.7.
Horst Hoheisel. Breitenau, Zeltplatz Büchenwerra.
FB Angewandte Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaft/Forschungsgruppe Verwaltungsautomation
7.7.
Workshop "Modernisierungsbedarf in nordhessischen Gemeinden?" - Themen: Innovationsprozesse in öffentlichen Verwaltungen; Ergebnisse einer Umfrage in nordhessischen Kommunen; Konsequenzen und Perspektiven. 10 Uhr, HRZ, Mönchebergstr. 11, Raum 2400.
FB Bauingenieurwesen - seminar
Verkehr - "Beiträge zur Verkehrsplanung aus anderen Fachbereichen der
GhK"
7. 7.
Prof. Dr. Richard Vahrenkamp,
FB 7/17: "Verkehrsnetzoptimierung in Distributionssystemen",
16 bis 17.30 Uhr, Mönchebergstr.
7, Technik 1/11, Hörsaal 614.
FB Gesellschaftswissenschaften/FG
Geschichte und FB BauingenieurwesenlFG Wasserbau und Wasserwirtschaft - seminarreihe "Wasser in der
Geschichte" 7. 7.
Vortragsveranstaltung "Die antike
und mittelalterliche Wasserversorgung in Mitteleuropa", 13.30
Uhr: Eröffnung. 17 Uhr: Schlußwort. Wilh. Allee 73, Raum 0315.
Leitung: Lehrbeauftragter Dipl.Ing. A. Hoffmann.
Mathematikdidaktisches Kolloquium
8.7.
Dr. Manfred Pruzina, Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg: Graphikfähige Taschenrechner im Mathematikunterricht
- Ergebnisse empirischer Untersuchungen", 16.15 Uhr, HeinrichPlett-Str. 40, Hörsaal 1409,
FB Maschinenbau -Institut für Werkstofftechnik - seminar Kunststof-Recycling-Technik
11.7. Dipl.-Oec. Rita Kösterke, Dipl.Oec. Roland Paradies, Zentrum
für integrierten Umweltschutz
e. V. Kassel: "Aspekte der Neuorganisation von Entsorgungssystemen zur Erfassung von Kunststoffabfällen aus dem Hausmüll;
Dipl.-Oec. G. Paschet, Süddeutsches KunststOff-Zentrum, Würzburg: "Grundlagen der Wiederverwertung von Kunststoffen", 16
bis 18.30 Uhr, Mönchebergstr. 7,
Raum 614.
I
Rufe und Professuren
I
Prof. Dr·-In g. Arnd I. Urban
S
eit
August
1993
ist
Prof.
Dr.-Ing.
Arnd I. Urban,
S.M., an der
GhK im neugeschaffenen
Fachgebiet Abfalltechnik
im
Fachbereich
Bauingenieurwesen berufen und zunächst in provisorischen Räumen im Standort
Wilhelmshöher Allee tätig.
Arnd Urban, Jahrgang 1951, studierte nach Abitur und Wehrdienst
Chemieingenieurwesen an der Universität (TH) Karlsruhe und ging
nach dem Diplom als Stipendiat der
Deutschen
Studienstiftung
zum
Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Cambridge, USA.
Schwerpunkte dieses Studien- und
Forschungsaufenthaltes stellten einerseits Simulationen nach System
Dynamics von Prof. Forrester an der
Sioan School of Management dar
und andererseits die Anwendung
der physikalischen und verfahrenstechnischen Grundlagen aus dem
Studium in Karlsruhe im Bereich der
Umwelttechnik bei Prof. Merrill im
Rahmen eines Projektes zur Optimierung der Klärschlammentwässerung durch Elektronenbestrahlung.
1977 schloß er den Studienaufenthalt am MIT mit der Qualifikation
eines Masters of Science (S.M.) des
MIT ab.
Er ging anschließend an die Technische Universität Berlin, wo der
Studiengang "Technischer Umweltschutz" neu gegründet worden war.
Im Fachgebiet Abfallwirtschaft des
Institutes für technischen Umweltschutz war er bei Professor Dr.-Ing.
Karl-J. Thome-Kozmiensky zuständig für die thermischen Verfahren
der Abfallbehandlung und promovierte 1981 mit einer experimentel-
D
D
Fachgebietes Abfalltechnik an der
GhK beauftragt. In der Lehre wird
Prof. Urban für die Bauingenieure
vor allem der zukünftigen Studienrichtung Wasser/Abfall eine wichtige
Erweiterung des Angebotes der umwelttechnischen Fächer bieten. Dazu werden vor allem die thermischen
und mechanischen Abfall- und
Rückstandsbehandlungstechniken
(einschließlich des Bauschutt- und
Baustellenabfallrecyclings) behandelt, aber ebenso Probleme und
Möglichkeiten der Altlastensanierungsverfahren. In der Forschung ist
das Rahmenthema die Entwicklung
und Optimierung von Techniken zur
Abfall- und Rückstandsbehandlung
und -entsorgung für Kommunen, Industrie und Gewerbe.
Anfang 1994 konnte ein aus Köln
übernommenes und vom BMFT gefördertes Forschungsvorhaben gemeinsam mit einer Anlagenbaufirma
zu Ende geführt werden. Das dabei
entstandene Strömungsmodell einer
Müllverbrennungsanlage bietet einen Ansatz zur Anlagen- und Verfahrensoptimierung. Als zwei wichtige weitere methodische Ansätze, für
die jeweils Arbeitsgruppen installiert
wurden, werden experimentelle Untersuchungen auf Betriebsanlagen
einerseits und Computersimulationen für komplexe Aufbereitungsverfahren andererseits verfolgt.
Prof. Urban und seine Mitarbeiter
hoffen sehr, daß sich bis Anfang des
Wintersemesters 1994/95 der Umzug in die vorgesehenen Räume in
unmittelbarer Nähe zum Müllheizkraftwerk der Stadt Kassel an der
Losse verwirklichen lassen wird.
Dann kann die begonnene Zusammenarbeit mit den Stadtreinigern der
Stadt Kassel intensiviert und z. B.
auf parallele Untersuchungen im
Technikum und den nahe gelegenen
Betriebsanlagen ausgeweitet werden.
p.
IGhK-Forum: Briefe, Positionen, Meinungen I
Tendenziöse
Darstellung
Betr.: "Kein kostenloser ProfessorenParkplatz am Holländischen Platz", in
GhK-PUBLIK Nr. 4, 17. Mai 1994
iese Verlautbarung des Präsidenten
geht in einem großen Umfang an den
D
tatsächlichen Verhältnissen vorbei. Sie ist
zur Untermauerung seiner hochschulpolitischen Absichten derart tendenziös darRuf an die GhK erhalten: Dipl.-Ing. gestellt und mit gezielten Auslassungen
Dagmar Grage, C 3 (V2) für "Techno- und Ungenauigkeiten "versehen", daß eilogie der Landschaftsplanung" (z.Zt. ne Richtigstellung zwingend geboten erscheint.
Stadträtin der Stadt Graz), FB 13;
Selbstverständlich hat der Hessische
Dipl.-Ing. Ingrid Lübke-Besch, Rot- Verwaltungsgerichthof nicht entschieterdam/NL, C 3 für "Kommunale Ent- den, daß es am Holländischen Platz keiwicklungsplanung" (z.Zt. Planerin nen kostenlosen Parkplatz gibt. Das
und Koordinatorin beim Amt für Verwaltungsgericht Kassel hat am 7.12.
Städte- und Wohnungsbau der Stadt 1993 (1/1 G 3305/93) und der HGVH hat
d D J"
am 8. 2. 1994 (1 TG 5/94) beschlossen,
R
d
) FB 13
otter am ,
un
r. urgen daß im Zusammenhang mit meiner Klage
Förster, Dortmund, C 3 für "Neuere gegen den Präsidenten vom 16.8. 1993
deuts?he ~iteraturwissenschaftlLite- vor dem Verwaltungsgericht mein Antrag
raturdldaktlk" (ab 1992 Professor an auf "einstweilige Anordnung" abgeder TU
Chemnitz-Zwickau/Lehr-' lehnt wird. Die Gerichte haben keine
stuhlvertretung im WS 1992/93 am Entscheidu~g in der Sac~~ v?rgenomGermanistischen Seminar der Uni- men; es hegt selbstverstandhch auch
versität Düsseldorf) FB 9.
kein Urteil in ~er H~uptsa~he vor. Die
,
Beantragung einer "eInstweihgen Anordnung" mußte zur Beschleunigung der KlaRuf an die GhK angenommen: ge vorgenommen werden, da mit einer
Dr.-Ing. Gunter KnolI, Aachen, C 4 Entscheidung, mit einem Urteil in der
für "Konstruktionstechnik" (vorher Hauptsache, nicht vor 1995 zu rechnen
Leiter der Abteilung für Strukturana- ist.
Es wird vom Präsidenten ausgeführt,
lyse und Tribologie am Institut für
daß meine Klage auf kostenlosen ParkMaschinenelemente und Maschiplatz und Beseitigung des zwangsweisen
nengestaltung der RWTH Aachen), Job-Tickets durch das Gericht mit der
FB 15 und Dipl.-Ing. Dagmar Grage Begründung abgelehnt worden sei, daß
für "Technolgoie der Landschaftspla- es einem Hochschulprofessor ohne weinung" (vorher Stadträtin der Stadt teres zuzumuten sei, das KVG-Jahrestikket im Zusammenhang mit der ParkgeGraz), FB 13.
nehmigung zu erwerben. Tatsächlich beG
/F
h
f
R
gründet der VGH seine Ablehnung der
ast- orsc ungspro essur:
0- beantragten "einstweiligen Anordnung"
nald James Todd (vom 20. Mai bis damit, daß bis zur Entscheidung in der
24. Juni), FB 23.
Hauptsache (also bis zum Urteil) einem
Professor die Gebühr von jährlich DM
409,90
zuzumuten sei. Ferner wird beVertretungsprofessur : Dr. Herhauptet,
daß ich in Anbetracht der besonmann Mächler, Baasdorf, für "Empirische
Sozialforschung"
(vom deren Bedeutung meiner Tätigkeit für die
Universität eine Priviligierung meiner PerDienstantritt an bis zum 15. Juli), FB
son durch Überlassung eines kostenlosen
5.
Parkplatzes verlange.
Meine Motivation für die juristische
Überprüfung der Präsidenten-Anordnung
,,Junktim: Parkgenehmigung mit KVGJob-Ticket" ist dem Präsidenten wohlbekannt. In einem "Offenen Brief" an den
Kanzler der GhK vom 17.5. 1993 habe
er Fachbereich Stadtplanung/Land- ich einen Kausalzusammenhang zwischaftsplanung erkennt Dr. rer. pol. schen dem schlechten Abschneiden der
Ruth Becker aufgrund zahlreicher Veröf- GhK beim Universitäts-Ranking mit dem
fentlichungen und der Probevorlesung Fernhalten von Professoren, Assistenten
,,Zum Zusammenhang von Fraueneman- und Studenten vom UNI-Gelände durch
zipation und ökologischer Entwicklungs- eine extrem restriktive und ideologisch
planung. Reflektionen zur Frage, ob bzw. begründete Parkplatz-Politik beschrieunter welchen Voraussetzungen die ben. Durch Deal mit dem später abgeEmanzipation von Frauen mit den Zielen wählten SPD-Oberbürgermeister wurde
und Methoden ökologischer Planung in die allgemeine Auflage, bei Neubauten
Einklang zu bringen ist" die Habilitation für Parkplätze zu schaffen, umgangen. Jede
das Fachgebiet Planungswissenschaft Möglichkeit, Parkplätze zu vernichten,
wurde genutzt. Was sind heute schon die
zu.
Konsequenzen? Nur 50 %iger Ausbau
er Fachbereich Psychologie, Sport- der Technik-Fachbereiche, 50%iger Stuwissenschaft, Musik erkennt Dr. Jür- denten-Abbrecherquote und jährlich 10
gen H. 000 im Wege der Umhabilitation Prozent weniger eingeworbene Foraufgrund der Verleihung der Lehrbefähi- schungsgelder. Statt sich um seine eigung und Lehrbefugnis für das Fach Psy- gentliche Aufgabe der Förderung von
chologie durch den Fachbereich Erzie- Lehre und Forschung zu kümmern, wird
hungs- und Unterrichtswissenschaften vom Präsidenten gegen großen Widerder Freien Universität Berlin vom 30. Mai stand eine verfehlte Verkehrspolitik der
und 5. Juli 1988 die Habilitation für das Stadt Kassel zu Lasten der HochschuFach Psychologie zu.
langehörigen finanziell subventioniert.
Habilitationen
len Untersuchung über die Auswirkungen der Rauchgasrezirkulation
bei der Abfallverbrennung, die an
der damals größten Abfallverbrennungsanlage in Europa bei Rotterdam durchgeführt worden war.
Ab 1982 konnte sich Arnd Urban
dann mit den umwelttechnischen
Problemen und Lösungsansätzen
aus industrieller Sicht vertraut machen. Bei der Bayer AG war er
zunächst im Bereich der angewandten (Ingenieur-) Forschung als Projektingenieur zuständig für unterschiedlichste Maßnahmen zur Emissions- und Abfallvermeidung durch
Optimierung der jeweils angewandten Verfahrenstechnologien. Nach
gut zwei Jahren wechselte er aus
der Ingenieurforschung als Bereichsingenieur in den Geschäftsbereich Farben und zeichnete als technischer Leiter verantwortlich für ein
Entwicklungsprojekt, bei dem es um
die Umstellung von Produktionsverfahren mit herkömmlicher batchTechnologie in Konti-Produktionsanlagen ging. Teilziele dieser Verfahrensoptimierungen waren natürlich
auch Abfallvermeidung bzw. Abfallverminderung, und zwar durch Maßnahmen zur Qualitätssicherung und
Ausbeutesteigerung.
1987 wurde Arnd Urban an der
Fachhochschule Köln im Fachbereich Versorgungstechnik für den
Bereich Umwelttechnik, insbesondere Abfallbeseitigung, berufen. In
der
Lehre
lagen
Ausbildungsschwerpunkte in der Abfallwirtschaft, bei den Luftreinhaltungstechniken und in der Ingenieurökologie.
Die Ergebnisse der meist anwendungsorientierten Untersuchungen
wurden in zahlreichen Veröffentlichungen publiziert und auf Tagungen und Kongressen im In- und
Ausland vorgestellt.
Im April 1993 wurde Prof. Urban
mit dem Aufbau und der Leitung des
Mein Motiv ist die Beseitigung eines der
Punkte aus der Summe der Negativeinflüsse, die die GhK auf Dauer eine durchschnittliche UNI bleiben lassen.
Es gibt eine Reihe von Unterschriftenlisten aus allen Gruppierungen des FB
Maschinenbau gegen die Zwangs-Kombination Parkplatz/Job-TIcket. Deswegen
ist mein "sogenannter Professoren-Prozeß" selbstverständlich ein Musterprozeß,
den ich im Namen vieler Professoren,
aber auch im Interesse der sonstigen
Mitarbeiter und von Studenten führe und
auch weiterhin führen werde.
Mir ein persönliches, möglicherweise
finanzielles Interesse an einem kostenlosen Parkplatz nur für Professoren zu
unterstellen, ist dem Präsidenten als besonders böswillig anzukreiden, da er die
Vorgeschichte kennt. Jeder weiß, daß das
Prozeßkostenrisiko insgesamt etwa DM
10000,- (plus zig-Stunden Freizeiteinsatz) beträgt. Oder wäre es denkbar gewesen, daß eine in gleicher Weise wie die
Das Forum von GhK-PUBLIK steht allen
offen, die In und mit der HochschulöffentlIchkeit Informationen und Meinungen austauschen möchten. Je knapper
solche Beiträge sind, desto gröBer Ist
die Chance ihrer Veröffentlichung. Die
Redaktion behält es sich vor, Zuschriften zu kürzen.
Professoren betroffene BAT 6-Angestellte
ohne die Unterstützung der Gewerkschaft
(bzw. wie hier, gegen die Gewerkschaft)
einen Musterprozeß geführt hätte, weil sie
gezwungen ist, eine Ware (das Job-TIkket) zu kaufen, die sie nicht kaufen will,
nur um ihre Arbeitskraft ihrem Arbeitgeber
noch unter vernünftigen Bedingungen anbieten zu können?
Meine mögliche finanzielle Belastung
durch das von mir nicht zu benutzende
Job-Ticket beträgt bis zu meiner Pensionierung 5 x 409,90 DM; das sind bei meinem Stundensatz für Gutachten und Vorträge nun wirklich "peanuts", insbesondere deswegen, weil (mit Genehmigung des
Präsidenten) meine jährlichen Kosten für
das Job-TIcket mit freien Forschungsgeidem beglichen werden könnten, eine
Subventionierung der Stadt Kassel durch
die GhK, (neben den Kosten für die Verwaltung und den Unterhalt der Parkplätze) in direktester Art.
Prof. Dr.-lng. H.W. Wagener, FB 15,
Mönchebergstr.7
Leider kommt hinzu, daß die Professorin für Didaktik des Französischunterrichts im WS 93/94 schwer erkrankte,
wobei vorauszusehen war, daß sie auch
für das SS 94 nicht zur Verfügung stehen
wird. Bislang wurden keine Anstrengungen unternommen, sie schnellstmöglich
vertreten zu lassen. Und weil die Lehr(Leer-)Situation noch nicht dramatisch
genug war, wurde einem Professor tür
Landeswissenschaften (der einzig andere
ist zur Zeit Dekan) ein Forschungssemester gewährt. Im Fachbereich 08 verblei'ben also noch der eben erwähnte Dekan
und ein völlig überlasteter Linguistik-Prof.
in der Romanistik.
Die Verhältnisse eskalieren. Der ohnehin schon problembehaftete Lehramtsstudiengang Romanistik ist nun nicht mehr
studierbar, was bedeutet, daß Studenten
das Studienfach wechseln. PrüfungskandidatInnen müssen damit rechnen, ihr
Studium um mindestens ein Semester zu
verlängern, weil es keine prüfungsberechtigten Personen mehr gibt. Das gleiche
gilt für Studentinnen, die sich auf Literatur
spezialisiert hatten. Seit Beginn des SS
94 treffen bei uns im FSR 08 ständig
Klagen über das mangelnde Lehrangebot
ein. Jedoch nur ein Student hat sich
bisher schriftlich beim Präsidenten der
GhK und dem Ständigen Ausschuß I
beschwert. Wir wenden uns hiermit an die
Öffentlichkeit, um die derzeitigen Mißstände im FB 08 aufzuzeigen und um
unserer Mißbilligung - die wir in den FBKs
immer wieder geäußert hatten - nochmals Nachdruck zu verleihen.
Der Fachschaftsrat08
Promoti,onen
Folgende Promotionsverfahren wurden
abgeschlossen:
FB 6: Diplom-Soziologe Helmut Hagemann promovierte zu Dr. rer. pol. im Fach
Angewandte Sozialwissenschaften. Die
Gutachter: Prof. Dr. Clarita Müller-Plantenberg, FB 6 und Prof. Dr. Elmar Altvater, FU Berlin. Der Titel der Promotionsschrift : Not out of the woods yet - The
scope of the G-7 Initiative for a Pilot
Program for the Conservation of the Brazilian Rainforests.
FB 11: Dlpl.lng. agr. Unlv. Bernhard
Hübner wurde zum Dr. agr. im Fachbereich 11, Fach Landwirtschaft promoviert.
Gutachter waren Prof. Dr. Günter Spatz
Anmerkung der Redaktion: Im oben und Prof. Dr. Helge Schmeisky, FB 11.
zitierten Beitrag in GhK-PUBLIK h~!1delt TItel: Stark verzögerte Schnittnutzung auf
es sich ausschließlich (Ausnahme: Uber- feuchten Grundlandstandorten - Pflanschrift) um Zitate aus dem Beschluß des zenbauliche und ökologische Aspekte.
Hessischen
Verwaltungsgerichtshofs,
nicht um eine "Darstellung des Präsiden- FB 18: Dipl.-Phys. Rudolf Beckmann
ten". Daß es sich um einen Beschluß erwarb den Doktorgrad Dr. rer. nat. im
handelt ist genannter PUBLIK-Ausgabe Fachbereich Physik. Die Gutachter Prof.
deutlich zu entnehmen.
Dr. Rainer Kassing und Prof. Dr. K,laus
Röll, FB 18. Die Doktorarbeit befaßte sich
mit der "Abscheidung von Diamant aus
der Gasphase".
Die Romanistik
wird ausgemerzt
D
ie Studierbarkeit im Fachbereich Romanistik ist im SS 94 auf das Minimum geschrumpft. Aufgrund absehbarer
Ausfälle dreier Professorinnen ist ein
koordinierbares Studium nicht mehr möglich, und die wenigsten unserer Profs
zeigen überhaupt Interesse, diese Situation zu ändern. Die Literaturwissenschaft
in der Romanistik trifft es am härtesten,
da der betreffende Prof bereits im vierten
Semester beurlaubt wurde, um an der Uni
Erfurt zu lehren. Ständig wechselnde Vertretungen verhindern ein kontinuierliches
Studium in diesem Bereich.
FB 19: Dipl.-Chem. Domlnik Hainzl promovierte zum Dr. rer. nat. im Fach Chemie. Die Gutachter Prof. Dr. Harun Parlar,
FB 19 und Prof. Dr. F. Korte, München.
Der Titel: Isolierung und Identifizierung
von CwChlorterpenen aus dem Insektizid
Toxaphen.
Elke Harigel zum Dr. rer. nat. im Fach
Biologie. Ihre Gutachter: Prof. Dr. Werner
Meinei, FB 19 und Prof. Dr. Dr. h.c. HeinzGeorg Klös, Berlin. Der Titel: Verhalten
und soziale Entwicklung juveniler Rotgesichtsmakaken (Macaca fuscata Blyth
1875) unter experimentellen Nahrungsbedingungen.
GhK-PUBLIK
14. Juni 1994
Seite 3
Interdisziplinäre Kooperation und Kommunikation von Technikern und Historikern:
Vortrag zum Tag der Forschung
Zum Beispiel historischer Wasserbau
Konrad Zuse
D
ie Errungenschaften der Technik
und der technische Fortschritt
sind seit Beginn der Industriellen
Revolution immer wieder kontrovers
beurteilt worden; während konservative Zivilisationskritiker die Zerstörung historischer Lebensformen und
Gemeinschaften sowie den Raubbau an der Natur beklagten, wiesen
Techniker und Ingenieure auf die
grundlegende Verbesserung der Lebensverhältnisse hin, die durch
technische Entwicklungen erreicht
worden sei. Beide Standpunkte
schienen unvereinbar zu sein; C.P.
Snow konnte daher von "The Two
Cultures" sprechen, womit einerseits
die Geisteswissenschaften, die kein
Verständnis für die Technik besaßen, und andererseits Technologie
und Naturwissenschaften gemeint
waren.
Die in dem vergangenen Jahrz~hnt geführte Diskussion über die
Technikbewertung hat inzwischen
gezeigt, daß undifferenzierte Auffassungen den Problemen einer technisch bestimmten Welt nicht gerecht
werden, und es wurde daher mit
Nachdruck ein Dialog zwischen Geisteswissenschaften,
Naturwissenschaften und Technikern über die
Zukunftsperspektiven und Grenzen
moderner Technologie gefordert.
Dieses Gespräch ist nur selten zustande gekommen,
meist beschränkte man sich darauf, Versäumnisse festzustellen, ohne die
geforderte interdisziplinäre Zusammenarbeit wirklich zu beginnen.
An der GhK wird nun der Versuch
unternommen, diese unbefriedigende Situation wenigstens für eine
technische Disziplin, den Wasserbau zu überwinden. Zu diesem
Zweck ist eine enge Kooperation
zwischen den Fachgebieten WasserbaU/Wasserwirtschaft und Alte
Geschichte geplant. Zu den bedeutenden Leistungen der griechischen
und römischen Zivilisation gehört die
Errichtung aufwendiger Bauten, die
die Wasserversorgung der Städte
sichern sollten. Bereits in der Antike
wurde der Nutzen dieser Anlagen
hervorgehoben. Historiker, die in der
Regel über kein technisches Spezialwissen verfügen, sind bei der
Untersuchung antiker ebenso wie
mittelalterlicher Wasserleitungen auf
die Hilfe der Techniker angewiesen,
um solche Infrastrukturanlagen angemessen beurteilen zu können. Es
kommt darauf an, etwa die Schwierigkeiten bei der Trassierung oder
Nivellierung dieser Leitungen zu erkennen und die jeweils gefundenen
Lösungen zu bewerten. Gleichzeitig
soll die Reflexion über die antike und
auch über die mittelalterliche Wasserversorgung dazu beitragen, Möglichkeiten und Grenzen derartiger
Infrastrukturanlagen besser als bisher einzuschätzen. Der Blick auf die
Vergangenheit ermöglicht es dem
modernen Techniker, sein eigenes
Aufgabenfeld gleichsam aus der Distanz wahrzunehmen.
Als erste gemeinsame Veranstaltung der Fachbereiche 5 und 14, die
diesen Zielen dient, findet am 7. Juli
ab 13.30 Uhr ein von Dipl.-Ing. A.
Hoffmann (Marburg) geleitetes Kolloquium über ,die antike und mittelalterliche Wasserversorgung in Mitteleuropa' statt (s. TERMINE, S. 2);
Vorträge auswärtiger Referenten
über die römische Wasserversorgung am Beispiel von Köln und einer
Villa bei Bad Kreuznach, über die
Versorgung von hessischen Klöstern
mit Wasser sowie über die Übernahme antiker Technologie im Mittelalter
werden exemplarisch die Errungenschaften des Wasserbaus in der Antike und im Mittelalter beleuchten.
Außerdem werden Prof. Dr.-Ing.
Frank Tönsmann (FB 14 Bauingenieurwesen) und Prof. Dr. Helmuth
Schneider (FB 5 Gesellschaftswissenschaften) methodische und inhaltliche Fragen einer interdisziplinären Erforschung der Wasserversorgung in der Geschichte thematisieren. Diese Vortragsveranstaltung
wendet sich zunächst an Studierende der Fachbereiche 5 und 14; mit
dem gemeinsamen Gespräch über
einen Themenkomplex, der sowohl
Historiker als auch Techniker beschäftigt, soll die von Snow konstatierte Distanz zwischen ,den beiden
Kulturen' aufgehoben werden.
Frank Tönsmann/
Helmuth Schneider
K
onrad Zuse, der Erfinder des
Computers, kommt am 18. Juni
zum Tag der Forschung an die GhK.
Zuse, der vor gut 53 Jahren die
legendäre Rechenmaschine Z3
erstmalig vorführte, leitete mit seiner
Erfindung die unumstritten bedeutendste Entwicklung des 20. Jahrhunderts ein. In einer Autobiographie prophezeit ein Kollege aus der
Pionierzeit des Computers, daß die
Büste Zuses in der Walhalla aufgestellt wird, wie zuletzt die von Albert
Einstein. Zuse, der sich z. Z. selbst
als "Gelegenheitsarbeiter und Kritiker" bezeichnet, entwickelt gerade
einen ein- und ausfahrbaren Turm
für Windkraftanlagen der nächsten
Generation. Gemeinsam mit dem
speziellen know-how des ISET sollen Entwicklungs- und Anwendungspotentiale ausgelotet werden. Konrad Zuse, genialer Erfinder, erfahrener Industrieller und vielseitig interessanter und sympathischer Mensch:
eine ideale Besetzung für den Tag der
Forschung an der GhK. Eine detaillierte Programmbeschreibung für
den 18. Juni findet sich auf Seite 1.
Gerd Füller
%
o sonstige QueRen
100
o
80
BMFT-Verbundprojekt für 4,2. Mio Mark nach vierjähriger Bearbeitung abgeschlossen:
60
Die Lahn ist stärker belastet als angenommen
40
I
20
m Rahmen des Verbundforschungsprogrammes "Modellhafte
Erarbeitung ökologischer Sanierungskonzepte für kleine Fließgewässer am Beispiel der Lahn in
Hessen" wurden Sanierungskonzepte zur Regeneration, Renaturierung und Verbesserung des ökologischen Zustandes kleiner Fließgewässer erarbeitet und dabei anhand
von repräsentativen Fallbeispielen
übertragbare Methoden, Instrumente und Erkenntnisse für eine ökologisch begründete Sanierung entwikkelt. Wesentliche Vorgaben der vom
BMFT gestellten Aufgabe waren:
- Interdisziplinäre Entwicklung eines ökologisch begründeten Konzeptes auf der Basis Vorhandenen
Wissens
- exemplarische Bearbeitung anhand ausgewählter Strecken, Gebiete und Beispiele
- Modellhaftigkeit und Übertragbarkeit
- Ermittlung wesentlicher Wissensund Forschungsdefizite
Eines der sechs vom BMFT ausgewählten und unterstützten repräsentativen Fallbeispiele ist das hessische Lahnprojekt. Diesem Projekt
stand das Regierungspräsidium
Gießen als Projektleitung vor. Am
13. April dieses Jahres wurden in
Gießen die Ergebnisse vorgestellt.
Insgesamt waren fünf hessische
Universitäten (TH Darmstadt mit
dem Arbeitsgebiet Wasserbau, Universität Gesamthochschule Kassel
mit der Projektkoordination und den
Aufgaben
Siedlungswasserwirtschaft, Gewässergütehlodell und
Zoologielfischereiliche
Nutzung,
Universität Gießen mit den flächenbezogenen Nutzungen und Ökologie sowie Universität Marburg für die
Bereiche Geographie, Mikrobiologie
und Chemie), die FH Gießen/Friedberg und ein Ingenieurbüro (Kostenermittlung) an der Bearbeitung beteiligt. Dem Projekt war ein Beirat
mit Vertretern aus Interessenverbänden, der Städte und Landkreise sowie der hessischen Wasserwirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltverwaltung angegliedert. Für die
Projektkoordination war Prof. Dr.Ing. P. Wolf, FG Siedlungswasserwirtschaft der GhK verantwortlich.
Das Lahnprojekt wurde im Jahr
1990 begonnen und war zeitlich in
fünf große Arbeitsabschnitte unterteilt, die sich aus der Bestandsaufnahme, der Erarbeitung von Bewertüngskriterien und Sanierungszielen
der Bewertung des Ist-Zustandes
und der Ermittlung von Sanierungsmöglichkeiten, dem Erstellen von integrierten Sanierungsszenarien sowie den Prognosen zusammensetzten. Die Finanzierung erfolgte zu 70
Prozent durch das BMFT und zu 30
Prozent durch das Land Hessen mit
einem Gesamtvolumen von 4,2 Mio.
Mark. Davon konnten für die U-GhK
Kassel rd. 1,5 Mio. Mark eingeworben werden.
In den Jahren 1991 und 1992
wurden die bis dahin erarbeiteten
Ergebnisse jeweils in Zwischenpräsentationen und -berichten veröffentlicht.
Als Grundlage für die Sanierung
wurde ein ökosystemorientiertes Bewertungsverfahren entwickelt, das in
den Grundzügen für jedes Fließgewässer angewendet werden kann.
Ökosystemorientiert bedeutet hier
vor allem die ganzheitliche Betrachtung (des Gewässers, bestehend
aus Wasser, Bett, Ufer, Aue samt
seinem Einzugsgebiet). Wesentliche
Elemente des Bewertungsverfahrens sind ein Leitbild (potentiell natürlicher, von anthropogenen Eingriffen weitgehend unbeeinträchtigter
Zustand), ökologische Indikatoren
und Einflußgrößen. Abweichungen
vom Leitbild werden als ökologische
Defizite aufgefaßt. Diese wurden anhand von neun Indikatoren aus den
Kompartimenten Wasser, Ufer und
Aue ermittelt. Die Abweichungen
können mittels einer 5-stufigen Skala klassifiziert werden. Die Ursachen
der Defizite sind Belastungen bei
Einflußgrößen am Gewässer und im
Einzugsgebiet, die aus dem Bereich
der ökomorphologischen, stoffhaushaltlichen und sonstigen Einflußfaktoren stammen. Diese wurden mitJels fünf Belastungsgraden quantifiziert.
Bei der Konkretisierung der Belastungen, Defizite und Sanierungsmöglichkeiten ergab sich aufgrund
lokaler Besonderheiten und der unterschiedlichen räumlichen Wirksamkeit einzelner Maßnahmen die
Notwendigkeit einer differenzierten
und stufenweisen Vorgehensweise,
vom großräumigen zum kleinräumigen Maßstab. Die Lahn wurde deshalb zunächst in fünf Abschnitte (1
= Landesgrenze bis Ohmmündung ;
2 = Ohmmündung bis Kläranlage
Marburg/Cappel; 3 = Kläranlage
Marburg/Cappel bis Kläramage Gießen; 4 = Kläranlage Gießen bis
Kläranlage Wetzlar; 5 = Kläranlage
Wetzlar bis Landesgrenze) zerlegt.
In der zweiten Stufe wurden drei
Beispielstrecken, die für den überwiegenden Teil der Lahn charakteristisch sind, untersucht. Es handelt
sich um ein Stadtgebiet, eine freie
Fließstrecke in der offenen Landschaft und um einen Rückstaubereich mit Zwangspunkten aber auch
Entwicklungspotentialen
Die Lahn ist wesentlich stärker
anthropogen belastet, als dies allgemein bekannt oder z. B. aus der
Belastungsgrad - Istzustand
für die Lahnabschnitte CD - @
Gewässergütekarte abzulesen ist
(s. Abb. 1).
Die wesentlichsten ökomorphologischen Defizite der Lahn resultieren
aus einer anthropogenen Veränderung des Gefälles und der Wassertiefe, der Verringerung der Gewässer- und Auenbreite zugunsten landwirtschaftlicher Flächen mit Verbau
der Ufer und nicht zuletzt aus den
Wehren zur Nutzung der Wasserkraft und Schiffahrt, die für Fische
und die Wirbellosenfauna eine ökologische Barriere darstellen. Im Bereich Stoffhaushalt sind vor allem
die stofflichen Emissionen aus kontinuierlichen (Kläranlagen) und diskontinuierlichen Einleitungen (niederschlagsbedingte Stoßbelastungen aus Siedlungen und Abschwemmungen aus der Fläche) zu
nennen. Von Bedeutung für die eutrophierungsgefährdete Lahn sind
die hohen Phosphorgehalte und die
Verminderung der Beschattung, wodurch die Primärproduktion weit
über das natürliche Maß angestiegen ist. Das führt zu Algenmassenentwicklungen, die im Zusammenspiel mit starker Sonneneinstrahlung
große tagesperiodische sowie witterungsbedingte Schwankungen der
Sauerstoffgehalte und des pH-Wertes bewirken. Die Stickstoffbelastung ist hinsichtlich Ammonium, Nitrit und Nitrat ebenfalls hoch. Phosphor stammt überwiegend aus
Kläranlagen, Stickstoff gelangt auch
noch in erheblichen Mengen aus
anderen Quellen (Abschwemmungen aus der Fläche) in das Gewässero Daß niederschlagsbedingte Kanalisationsentlastungen zu Belastungsspitzen für das Gewässer führen, konnte u. a. am Beispiel des
Ammoniums gezeigt werden. Zu
den ökotoxikologischen und hygienerelevanten Gesichtspunkten sind
die Belastungen der Lahn mit Fäkalcoliformen, Schwermetallen und poIychlorierten Biphenylen (PCB) zu
zählen. Unter Niedrigwasserbedingungen stammt der wesentliche Anteil der bakteriellen Belastung der
Lahn aus Kläranlagen mit der Folge,
daß die Belastungen in einer Größenordnung liegen, bei der eine Infektionsgefahr bei der Freizeitnu~:zung
nicht auszuschließen ist. Uberschreitungen des EG-Grenzwertes
für Badegewässer konnte in allen
untersuchten Lahnabschnitten festgestellt werden. Nach Kanalisationsentlastungen infolge von Starkniederschlägen ist mit einer deutlichen
Zunahme der bakteriellen Belastung
zu rechnen. Bezüglich der Konzentrationen der Schwermetalle Cadmi!Jm, Blei, Nickel und Kupfer weisen die Lahnsedimente nur oberhalb
der Ohmmündung und unterhalb der
Dillmündung kritische Werte auf.
Sonst wurden keine signifikant erhöhten Konzentrationen festgestellt.
Gemessen an den PCB-Konzentrationen in Aalen war die Lahn, bezogen auf das Jahr 1991, als kritisch
bis stark belastet zu bezeichnen.
Inwieweit sich das Inkrafttreten des
PCB-Verbotes
positiv
auswirkt,
bleibt zur Zeit noch abzuwarten.
Alle aufgeführten Belastungen haben über viele Jahre
a) zu einem Rückgang und teilweisen Verlust der ursprünglichen Biozönosen
b) zu einer weitgehenden Veränderung in der Artenzusammensetzung
und dem Auftreten standortfremder
Arten geführt.
Aufgrund der festgestellten Belastungen und der daraus resultierenden ökologischen Defizite wurden
im Projekt verschiedene Varianten
von Sanierungsmaßnahmen aus
den Bereichen Siedlungswasserwirtschaft, Landwirtschaft und Wasserbau hinsichtlich der damit erreichbaren Verbesserungen untersucht (vgl. Abb. 2).
Sie beziehen sich auf das gesamte Einzugsgebiet und bilden als Szenarien die "Eckpfeiler" des Sanierungskonzeptes. Die Szenarien können wie folgt unterschieden werden:
- Null-Variante, d. h. die jetzige Situation und ihre Entwicklung (Zeithorizont etwa 15-20 Jahre) bei finanziellen Einschränkungen.
- Umsetzung aller jetzt gültigen gesetzlichen Vorschriften und Maßnahmen, die den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik (aaRdT)
(Zeithorizont etwa 15-20 Jahre).
- Umsetzung aller realisierbaren
Sanierungsmaßnahmen mit Ausnahme "unabdingbarer Zwangspunkte" (Zeithorizont etwa 50-70
Jahre).
Je nach Umfang der vorgeschlagenen Maßnahmen in den einzelnen
Sanierungsszenarien ergaben sich
für Grunderwerb, Objektschutz und
Maßnahmen zur Durchgängigkeit
des Gewässers, der Ökomorphologie und Auenbiotope geschätzte Kosten in Höhe von 150-360 Mio. DM.
Interessant ist, daß die weitestgehende Maßnahme keineswegs die
teuerste, aber die zeitaufwendigste
ist, weil sich dabei die Natur weitgehend selbst überlassen wird. Im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft
werden allein zur Umsetzung der
allgemein anerkannten Regeln der
Technik bei Kläranlagen zusätzlich
ca. 525 Mio. DM und in ähnlicher
Größenordnung für Baumaßnahmen
zur Verringerung niederschlagsbe-
•
Industrie Oirekteinl.
Mischwasser
Kläranlagen
m
100% N = 4500 tla
100% P = 540 tla
o
1989 aaRdT St d T 1989 aaRdT St d T
Stickstoff
Phosphor
Abb.2:
NÄHRSTOFFJAHRESFRACHTEN DER LAHN bei Wetzlar, Vergleich 1989 und Prognose für Anwendung der allgemein anerkannten Regeln der Technik bzw. Stand der Technik unter Annahme
durchschnittlicher Abflußverhältnisse.
dingter Stoßbelastungen veranschlagt. Für diese und weitergehende Maßnahmen wird eine Differenzierung entsprechend der ökologischen Wirksamkeit empfohlen.
Die starke Komplexität des Stoffund Energiehaushaltes eines Gewässers setzt für die Prognose der
Auswirkungen vielfältiger Sanierungsmaßnahmen quantitative Berechnungen voraus. Mit Hilfe eines
im Lahnprojekt entwickelten mathematischen Gütemodells konnte eine
prognostische Bewertung der Wasserqualität bezüglich ökologisch und
wasserwirtschaftlich relevanter Parameter durchgeführt werden. Die
Berechnungsergebnisse waren eine
wichtige Basis für die Formulierung
des endgültigen Sanierungskonzepts. Für verschiedene Sanierungsszenarien konnten für Einzelparameter sehr unterschiedliche Änderungen und Verringerungen dargesteIlt werden. Trotz wesentlicher
Veränderung der Belastungen (s.
Abb. ) konnte selbst bei weitestgehender Sanierung nur bedingt naturnahe Zustände (Natürlichkeitsgrad
3) für die Lahn prognostiziert wer·
den. Das hängt mit den verbleibenden Zwangspunkten und den Unsicherheiten einer langfristigen Prognose zusammen (s. Abb. 3).
Dem Lahnprojekt ist eine befriedigende Abwicklung seiner Aufgabe
gelungen, d. h., die eingeschlagene
Vorgehensweise hat sich bewährt
und die gesteckten Ziele wurden
erreicht. Dabei wurde eine neue,
umfassende
Bewertungsmethode
entwickelt, diese auf großräumige
Lahnabschnitte und kleinräumige
Beispielstrecken angewendet und
für die Gewässerabschnitte modellhaft Sanierungsszenarien, Zeithorizonte, Kosten und ökologische Auswirkungen ermittelt. Alle beteiligten
Wissenschaftler haben für Forschung und Lehre viele wertvolle
Anregungen und Erkenntnisse gewonnen und halten derartige Projekte für eine unentbehrliche Basis in-
terdisziplinärer
Zusammenarbeit
zwischen
Forschungsdisziplinen
und Hochschulen, sowie zwischen
Forschung und Praxis.
Zusammenfassend wurden vom
Projektkoordinator folgende Schlußfolgerungen für vergleichbare Gewässer gezogen:
Die nachhaltige Verbesserung der
ökologischen Verhältnisse in und an
qen Gewässern erfordert vor allem
Anderungen und Anpassungen von
Strukturen und von Prinzipien im
Bereich der Hochschulen, Verwaltungen und in der Landwirtschaft. In
den Hochschulen und Verwaltungen
ist vor allem die interdisziplinäre
Aus- und Fortbildung sowie die entsprechende Arbeitsweise zu bei der
Landschaftsstruktur, der Nutzungsund Bewirtschaftungsform, der Nutzungsintensität und der Betriebsorganisation. Darüberhinaus sollte
dem Immissionsprinzip (Einzelfallsanierung entsprechend ökologischer Notwendigkeiten) Vorrang vor
dem Emissionsprinzip (flächendekkende Sanierung entsprechend der
technischen Machbarkeit) eingeräumt werden. Die Einhaltung nationaler und internationaler Emissionsstandards reicht nicht aus. Die Bewirtschaftung der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes sollte
entsprechend § 1a WHG Vorrang
vor dem Vollzug des § 7a WHG
haben. Dies stellt eine zeitgemäße
Aufgabe nicht nur des Gewässerschutzes sondern auch der Kultur
dar.
Detailliertere Informationen können eingeholt werden beim FG Siedlungswasserwirtschaft:
Koordination: Prof. Dr.-Ing. P. Wolf,
Tel. 0561/804-2790 oder Dr. rer.
nat. H. Simmann, Tel. 0561/
804-3538;
Siedlungswasserwirtschaft:
Dipl.Ing. G. Mehlhart, Tel. 0561/
804-3539;
Gewässergütemodell: Dr. rer. nat.
D. Borchardt, Tel. 0561/804-3244.
Lahnprojekt
Belastungsgrad - Sanierungsszenario 3
für die Lahnabschnitte CD - @
Ökologische Defizite - Sanierungsszenario 3
für die Lahnabschnitte CD - @
Ökologische Defizite - Istzustand
für die Lohnabschnitte CD - @
4 nalUrfcm
ASS. 1: SELASTUNGSGRAD-Istzustand und Ökologische Defizite-Istzustand
®
Abb.3:
SELASTUNGSGRAD-Sanierungsszenario 3 und Ökologische Defizite Sanierungsszenario 3
GhK-PUBLIK
Seite 4
14. Juni 1994
Wirtschaft und Wissenschaft präsentierten gemeinsam:
Zum ersten Mal auf der ACHEMA:
Mikrosystemtechnik Entwicklungsmanagement
integrierter Umweltschutz
GhK präsentierte Umweltforschung
L
eistungen und Angebot der drei
hessischen Institutionen zur Förderung von Innovationen in Produktion und Entwicklung mittelständischer Betriebe standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung am 3. Mai
in den Räumen der IHK Gießen.
Staatssekretär Kurth vom Hessischen
Wirtschaftsministerium
eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick über die hessische
Technologiepolitik ;
Unternehmen
berichteten über erfolgreiche Projekte aus den Bereichen Mikrosystemtechnik, Entwicklungsmanagement
und integrierter Umweltschutz.
Know-how sowie Kapazität zur
Auftragsentwicklung und Forschung
in diesen Bereichen - abseits vom
Druck des Tagesgeschäfts - sind die
Aufgaben der vom Hessischen Wirtschaftsministerium geförderten Institutionen IMO, IUP und ZIU.
Mikrosystemtechnik-Zentrum
am IMO
Die Mikrosystemtechnik liefert
Schlüsselelemente technischer Innovation in mittelständischen Unternehmen, beispielsweise miniaturi-
sierte Sensoren, intelligente Meßwertaufnehmer, mikromechanische
Bauelemente. Das Mikrosystemtechnik-Zentrum (MSTZ) am Institut
für Mikrostrukturtechnologie und
Optoelektronik (IMO) in Wetzlar, mit
Hilfe des Hessischen Wirtschaftsministeriums aufgebaut, ist Partner bei
der Erschließung dieses Innovationspotentials - von der Technologieberatung über produktbezogene
Entwicklung bis zur Serienherstellung.
IUP
Das Institut für Entwicklungsmethodik und fertigungstechnologien
umweltgerechter Produkte (IUP)
e. V. in Herborn - eine Gründung
mittelständischer Unternehmen, gefördert vom Hessischen Wirtschaftsministerium - hat folgende Ziele:
- Unterstützung und Beratung von
Firmen beim Aufbau eines effizienten Entwicklungsmanagements
- durch Vermittlung von Wissen
über die diversen Methoden- und
Werkzeugbausteine
- unter Berücksichtigung ökologi-
D
ie Universität Gesamthochschule Kassel stellte zum ersten Mal
auf der bedeutendsten Fachmesse
für chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie ACHEscher und ökonomischer Einflußpa- MA in Frankfurt Beispiele anwenrameter.
dungsorientierter
Forschungsleistungen aus. Vom 5. bis 11. Juni
wurden in der Ausstellergruppe ForZentrum für integrierten
schung und Innovation umweltrelevante Entwicklungen aus dem BereiUmweltschutz
chen Maschinenbau, Chemie und
Das Zentrum für integrierten Umökologische Umweltsicherung präweltschutz e. V. Kassel (ZIU) ist eine
sentiert.
von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam getragene Einrichtung, geHilfe für betrieblichen
gründet mit Unterstützung des Hessischen Wirtschaftsministeriums. In- Umweltschutz
tegrierter Umweltschutz bedeutet in
Das Labor für Produktionsinforerster Linie, Produkte und Produk- matik von Prof. Dr. Uwe Geitner
tionsprozesse zu entwickeln, die bietet Organisationshilfen für den
Umweltbelastungen von vornherein betrieblichen Umweltschutz nach
vermeiden. Das ZIU will insbeson- den Ansätzen des integrierten Umdere kleine und mittelständische Un- weltschutzes: d. h. Betrachtung des
ternehmen bei der Erarbeitung und Produktes vom Rohstoff bis zur WieUmsetzung integrierter Umwelt- derverwertung unter Einbeziehung
schutzkonzepte beraten und unter- aller Disziplinen mit offenen verteilstützen. Darüber hinaus versteht es ten Architekturen (REFA-OSA-Mosich als Ansprechpartner in allen deli (REFA-CIBO) und c1ientserverFragen des innerbetrieblichen Um- Konzepte). Es existieren rechnergestützte Hilfen für die Produktlinienweltschutzes.
Kontakt und weitere Information: analyse, Ökologisches Design und
Zentrum für integrierten Umwelt- Redesign, die werkzeugfenster- und
schutz, Landgraf-Karl-Str. 2, 34131 datenbankbasiert sind. Die WerkKassel, Dr. Waldemar Kühner, Tel. zeuge erlauben eine Anpassung an
0561/3160802.
p. die individuellen betrieblichen Bedürfnisse ohne Programmierung.
Die Hilfen setzen immer auf den
vorhandenen betrieblichen Daten
auf, vermeiden also weitgehend Datenneuerfassung. Alle Modelle sind
simulationsgeeignet. Inhaltlich werden die ökologischen Wirkungen
von Produkten und Produktion erfaßt und den Kosten und Produktanforderungen gegenübergestellt.
Forschungsarbeiten zur nachhaltigen Entwicklung von
Gesellschaft und Umwelt
Wissenschaftliches Zentrum Umweltsystemforschung nimmt Arbeit auf
Rekultivierung von
besteht das Iyse: Sie ist vorwiegend finanziert che Veröffentlichung, sondern vor Industrieflächen
eit Sommer 1994
Wissenschaftliche Zentrum für
Umweltsystemforschung (WZ 11I) an
der Universität Gh Kassel. Unter
diesem Dach werden damit Forschungsaktivitäten an der GhK zusammengefaßt, die sich mit Systemforschung zur nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt
befassen. Viele dieser Aktivitäten
haben eine fast zwanzigjährige Tradition an der GhK. Das neue Zen-
S
trum wird eine bessere Integration
und Abstimmung dieser Projekte
und die Durchführung größerer interdisziplinärer Forschungsarbeiten ermöglichen. Bei allen Projekten steht
der potentielle Beitrag zur Lösung
wichtiger Zukunftsprobleme im Vordergrund. Die am WZ 111 durchgeführten Untersuchungen, die Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen,
und die Entwicklung neuer computergestützter Verfahren sind daher
alle problem- und problemlösungsorientiert.
Das Wissenschaftliche Zentrum
für Umweltsystemforschung hat sich
zum Ziel gesetzt, die Entwicklung,
Anwendung und Verbesserung systemwissenschaftlicher und computergestützter Werkzeuge zur Untersuchung des dynamischen Verhaltens komplexer Systeme im Bereich Gesellschaft und Umwelt voranzutreiben, damit einen Beitrag auf
ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu leisten und zur Ausbildung
mit entsprechendem Qualifikationen
beizutragen.
Die Wissenschaftler im Direktorium des WZ 11I sind ausgewiesen
durch langjährige erfolgreiche Tätigkeit auf dem Gebiet der Systemforschung, der Umweltwissenschaft
und der Entwicklung nachhaltiger
Technik: Prof. Dr. Hartrnut Bossel
(der das WZ 11I zunächst leiten wird)
arbeitet seit 1970 im Bereich Systemforschung und Umweltwissenschaft; Prof. Dr. Werner Kleinkauf ist
Leiter des Instituts für Solare Energietechnik (ISET) an der GhK und
international anerkannte Kapazität
im Bereich Regenerative Energietechnik: Prof. Dr. Helmut Krauch gilt
als Begründer der Systemforschung
in Deutschland (ehemalige Studiengruppe für Systemforschung in Heidelberg) ; Prof. Dr. Ernst-Dieter Lantermann trägt seit Jahren mit seinen
Arbeiten zur Umweltpsychologie
zum Systemverständnis von Umweltentscheidungen bei; und Dr.
Karl-Heinz Simon hat sich als Umweltinformatiker mit Systemuntersuchungen um Bereich Energie, Um~
welt, Landwirtschaft und Ernährung
einen Namen gemacht. Das Direktorium wird in seiner Arbeit durch einen Wissenschaftlichen Beirat unterstützt werden, dem namhafte
Wissenschaftler und Planer aus den
Bereichen
Systemwissenschaft,
Umweltwissenschaft und Nachhaltige Entwicklung angehören werden.
Bündelung von Ressourcen
Das neue Zentrum fängt nicht bei
Null an, sondern arbeitet mit einer
großen Zahl von Mitarbeitern bereits
seit vielen Jahren erfolgreich - wenn
auch bisher nicht unter einem Dach.
Als Beispiel ein paar Informationen
über die größte Gruppe, die Forschungsgruppe Umweltsystemana-
allem die praktische Umsetzung der
Erkenntnisse bei Planung und Entscheidung auf lokaler, regionaler
und globaler Ebene. Der stärker
werdende Problemdruck, aber auch
die eigene Erfolgsbilanz der letzten
Jahre sind ihnen Ansporn und Ermutigung für die zukünftige Arbeit: beizutragen zur ökologisch und sozial
nachhaltigen globalen Entwicklung,
bei einer Verbesserung der individuProbleme der Stadtentwicklungsdy- ellen und gesellschaftlichen EntfalHB
namik, Alternativen der Nahrungs- tungsmöglichkeiten für alle.
mittelversorgung und Dynamiken
der ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklung untersucht. Im
Rahmen dieser Arbeiten wurden
und werden neue Software-Instrumente für Systemuntersuchungen,
für die Planung und für die Lehre
entwickelt. Hierbei entstanden intensive Kooperationen u. a. mit dem
ie wird sie aussehen, die öfForschungszentrum WaIdökosystefentliche Verwaltung des Jahme der Universität Göttingen, mit res 2000? Obwohl die Jahrtausenddem Öko-Institut Darmstadt und wende mittlerweile in greifbare Nähe
Freiburg, mit dem Forest Research gerückt ist, sind überzeugende AntCenter in Sabah (Borneo), mit dem worten auf diese Frage derzeit kaum
Potsdam Institut für Klimafolgenfor- zu erwarten.
schung und mit dem International
"In den nächsten Jahren bleibt
Network of Resource Information kein Stein auf dem anderen", so der
Centers (vor allem den Prof. Donella Tenor von Verwaltungspraxis und
und Dennis Meadows).
Wissenschaft, der auch auf einem
Die Hochschullehrer und Mitarbei- Workshop am 13. Januar der Forter des Zentrums sind bereits auf schungsgruppe
Verwaltungsautomannigfache Weise durch Vorlesun- mation an der Universität Gesamtgen und Seminare und die Betreu- hochschule Kassel deutlich zum
ung von Studien- und Diplomarbei- Ausdruck kam. Der Workshop war
ten und Dissertationen in den Lehr- der Auftakt des Projekts "Neue Inbetrieb der GhK eingebunden. In strumente für Innovationsprozesse
Zukunft wird dieses Dienstleistungs- zur Gestaltung von Arbeit und Techangebot. das heute bereits von den nik in öffentlichen Büro- und Verwalmeisten Fachbereichen intensiv ge- tungsbereichen", das von der Fornutzt wird (bis zu 500 Leistungs- schungsgruppe
Verwaltungsautoscheine pro Semester), weiter abge- mation bearbeitet und vom Bundesrundet und aufeinander aISgestimmt minister für Forschung und Technowerden. Studierende finden daher logie im Rahmen des Programms
im Angebot des WZ 111 interessante Arbeit und Technik gefördert wird.
Möglichkeiten, um ihr Fachstudium Ziel des Vorhabens ist es, die sozialmit aktuellen, problemorientierten verträgliche und dienstleistungsLehrveranstaltungen zu ergänzen, orientierte Gestaltung von Arbeit
eigene Forschungsarbeiten zu drin- und Technik zu unterstützen und
genden ökologischen oder gesell- den Behörden insbesondere Anreschaftlichen Problemen durchzufüh- gungen für arbeitsorganisatorische
ren und das weitgehend computer- Maßnahmen zu geben (s. auch
gestützte Methodenarsenal der Sy- GhK-Publik vom Februar 1994,
stemanalyse im Umweltbereich ken- S. 5). Auf der Grundlage der aus der
nenzulernen.
Vergangenheit vorliegenden Erfahrungen werden praxisorientierte
Praktische Umsetzung ange- Konzepte und Instrumente (Schustrebt
lungsbausteine, Lehr- und LernmaDas neue WZ 111 wird in der Regel terialien, Themenblätter zu ausgekeine eigene empirische Forschung suchten Gestaltungsfeldern) entwikoder Hardware-Entwicklung betrei- kelt, in Kommunalverwaltungen erben und daher auch zur Klärung von probt, anschließend überarbeitet
Einzelfragen weiterhin auf projekt- und veröffentlicht.
Im Verlauf des Workshops wurde
bezogene Kooperationen mit Wissenschaftlern der GhK und anderer der hohe Bedarf an Unterstützung in
Hochschulen angewiesen sein. Mit der gegenwärtigen Umbruchsituagemeinsamen Projekten gelangen tion wiederholt bestätigt. Die engaauch entsprechende Forschungs- gierten und intensiven Diskussionen
der angereisten Expertinnen und
mittel in die Fachbereiche.
Für Direktorium und Wissen- Experten aus Verwaltungspraxis,
schaftler des WZ 111 ist das Ziel der Verbänden, Personalräten und WisArbeit nicht allein die wissenschaftli- senschaft in drei Arbeitsgruppen mit
unterschiedlichen Themenschwerpunkten ließen darüber hinaus KonKopiershops
turen der zukünftigen Entwicklung
der öffentlichen Verwaltung erkennen.
DDV Copy-Service
Unter der Moderation von Norbert
Ihr starker Partner für
Schreiner, Mitarbeiter der ÖTVKopien aller Art
Kreisverwaltung Marburg und früher
"Mitinitiator" des ForschungsvorhaWilh. Allee 8. 34117 Kassel
bens, beschäftigte sich eine ArbeitsTel. + Fax 0561/772298
gruppe mit dem Themenfeld "Qualidurch Forschungsvorhaben der EU,
des Bundes und der Länder. Zur Zeit
werden hier u. a. Computersimulationsmodelle zur Regeneration von
Tropenwäldern in Borneo, zur Forstplanung in Deutschland, zum Waldwachstum in Europa und zur Berechnung der Gesamtemissionen
technischer Prozeßketten (z. B. zur
Energie- oder Nahrungsversorgung)
entwickelt. In Systemstudien werden
Das Fachgebiet Ökologie und Naturschutz von Prof. Dr. Helge
Schmeisky beschäftigt sich seit etwa
20 Jahren mit der Rekultivierung von
industriegeschädigten Flächen unter
dem Einsatz verwertbarer Reststoffe
organischer und anorganischer Beschaffenheit wie z. B. Klärschlämme,
Papierschlämme, Holzreste, Komposte, Aschen u. a.. Mit industriegeschädigten Flächen sind Abgrabungen aller Art (z. B. Braunkohle, Steine und Erden) und Halden (z. B.
Aschehalden,
Rückstandshalden
der Kali-Industrie u. a.) gemeint. Untersuchungsflächen befinden sich in
den neuen und alten Bundesländern. Ziel der Forschung des Fachgebietes ist es, extreme Standorte
zu begrünen, eine Entstehung von
Abraum- oder Rückstandshalden wo
möglich zu vermeiden, in dem der
anfallende Stoff bei der Begrünung
anderer Flächen wieder eingesetzt
wird, und begrünte Flächen langjährig zu beobachten (Sukzessionsforschung). Dies entspricht dem Wiederverwertungsgebot des Abfallgesetzes, Reststoffe aus industriellen
Betrieben oder aus Kommunen
nach entsprechender Analytik ökologisch und ökonomisch sinnvoll einzusetzen. Das Fachgebiet pflegt eine enge Zusammenarbeit mit entsprechenden Behörden, Verbänden,
Industriebetrieben und Kommunen.
Smogkammer
Das Fachgebiet Analytische Chemie unter Leitung von Prof. Dr. Harun Pariar stellt die Entwicklung eines Smogkammermassenspektrometrischen Systems zur schnellen
Stabilitätsbestimmung organischer
Chemikalien unter simulierten atmosphärischen Bedingungen vor. Reaktion mit OH-Radikalen ist für die
meisten organischen Verbindungen
der Hauptabbauweg in der Troposphäre. Das Ziel dieser Entwicklung
war der Aufbau eines Testsystems,
mit dem der Abbau von organischen
Verbindungen in der Gasphase
durch OH-Radikale simuliert werden
kann. Analog zu anderen Arbeitsgruppen wird ein Smogkammersystem benutzt. Dabei wird eine Testverbindung mit Licht bestrahlt und
der Abbau der organischen Verbindung registriert. Die Auswertung erfolgt über eine Relativmethode, mit
der die Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten bestimmt und die Lebensdauer der Chemikalien in der
Atmosphäre abgeschätzt werden
können.
Auto-Demontage-Anlage
Als Beispiel für die Aktivitäten seiner Mitglieder aus dem Bereich der
Abfallforschung an hessischen Universitäten und Fachhochschulen
stellt der Hessische Forschungsverbund Abfall (HFvA) das Modell einer
Demontageanlage für Altautos vor.
Es wurde im Rahmen eines Gutachtens zur wirtschaftlichen Demontage
und Verwertung von Altautos konzipiert, d~s von Prof. Dr.-Ing. Hermann W. Kurth (Fachhochschule
Gießen/Friedberg) im Auftrag des
Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technologie erstellt wurde. Prof. Kurth ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts für
Entwicklungsmethodik und Fertigungstechnologien umweltgerechter
Produkte (IUP) in Herborn-Seelbach
und zugleich stellvertretender Vorstandsvorsitzender des HFvA.
Der 1993 von der Landesregierung eingerichtete Hessische Forschungsverbund Abfall e. V. ist beim
Fachgebiet Abfallwirtschaft und Recycling der Universität Gesamthochschule Kassel (Witzenhausen) angesiedelt und soll vor allem kleinen
und mittleren Betrieben bei der Lösung von Abfallproblernen weiterhelfen, die nicht über eigene Forschungsressourcen verfügen. Hierbei ist u.a. an die Entwicklung branchenspezifischer Lösungen gedacht. Der Forschungsverbund versteht sich auch als Schnittstelle zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und den entsprechenden
Einrichtungen bei Industrie, Gewerbe und öffentlichen Händen bzw.
Gebietskörperschaften, die selbst
forschen oder die Forschungsergebp.
nisse in die Praxis umsetzen.
StudentinnenTraining
für den Traumjob
Das A und 0 bei der Jagd nach
einem attraktiven Job ist ein gutes
Selbstmarketing. Mit Übungen zu
praxisnahen
Bewerbungssituationen, ordentlichen Bewerbungsmappen, Gruppendiskussionen, Einzelpräsentationen, Postkorbübungen,
Leistungstests,
Psychologische
Tests und Streßinterviews, unterstützt von moderner Moderationsund Videotechnik findet ein Führungskräftenachwuchs-Training am
25.126. Juni, jeweils von 9.30-15.30
für 240 DM im ItF, Gottschalkstraße
51, Kassel, statt. Tel. (0561)
897924.
Projekt-Workshop der Forschungsgruppe Verwaltungsautomation :
Modernisierung in Behörden benötigt Weitblick
W
fikation und Partizipation der Beschäftigten". Es wurde bemängelt,
daß die Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter
noch zu wenig in die Gestaltungsprozesse einbezogen werden. Ihre
Interessen bleiben infolgedessen
ebenso unberücksichtigt wie ihre detaillierten Kenntnisse der Probleme
"vor Ort".
Qualitätszirkel nutzen
Kreativität
In vielen Verwaltungen wurden in
jüngster Zeit zwar positive Erfahrungen mit Qualitätszirkeln oder Problemlösegruppen gesammelt, trotzdem hat sich ein zentraler Aspekt
der vorliegenden Modernisierungskonzepte noch nicht in der nötigen
Breite durchsetzen können: Ohne
aktive Beteiligung der Beschäftigten,
ohne deren Eigeninitiative und Kreativität ist eine (dienst-)Ieistungsfähige, den zukünftigen Herausforderungen gewachsene Verwaltung
nicht zu erreichen. Doch auch die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
selbst müssen sich an ihre neue
Rolle oftmals erst noch gewöhnen.
Die meisten haben im Laufe ihrer
Tätigkeit die Erfahrung machen
müssen, daß Anregungen und Verbesserungsvorschläge
ungehört
blieben. Die daraus entstandene
Frustration muß nun in kleinen
Schritten abgebaut werden.
Aktive Beteiligung setzt neben einer soliden fachlichen Grundausbildung sowie einem veränderten
Selbstverständnis auch neuartige
Qualifikationen voraus: Kenntnisse
zu Bedingungen und Wirkungen von
Technikeinführung und -ein~atz sind
ebenso gefragt wie der Uberblick
über den gesamten Arbeitsablauf
sowie die Fähigkeit zur konstruktiven Teamarbeit. Auch das Verwaltungsmanagement muß lernen:
Kompetenz und Erfahrungen der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
müssen anerkannt, alte Standpunkte überprüft werden. Den meisten
Führungskräften fällt es bis heute
schwer, Probleme im eigenen Zuständigkeitsbereich einzugestehen.
In einer weiteren Arbeitsgruppe,
moderiert von Prof. Dr. Hans Brinckmann, standen Dienstleistungsqualität und Wirtschaftlichkeit des Verwaltungshandelns im Mittelpunkt der
Diskussion. Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen hat die
öffentliche Verwaltung diesen bei-
den Aspekten in Zukunft verstärkte
Beachtung zu schenken. Fragen
nach den Verwaltungsprodukten und
ihren Erbringungsformen rücken dadurch stärker in den Mittelpunkt. Der
Einsatz moderner luK-Systeme
kann sich in diesem Sinne äußerst
positiv auswirken, gleichwohl müssen einige grundlegende Bedingungen in bezug auf Qualität und Wirtschaftlichkeit bedacht werden.
Wirtschaftlichkeit und
Verwaltungshandeln
Die breite Leistungspalette der
Verwaltungen erschwert die Suche
nach allgemeingültigen Qualitätsmerkmalen. So erfüllen z. B. Kommunalverwaltungen, etwa im Bereich der Sozialhilfe, gesetzliche
Aufträge, zum anderen erbringen sie
eine Vielzahl von freiwilligen Infrastrukturmaßnahmen. Die Bürgerinnen und Bürger richten unterschiedliche Anforderungen an die jeweiligen Dienstleistungen. Qualitätskriterien und die Bemühungen um Qualitätsverbesserung müssen sich dementsprechend an den spezifischen
Eigenarten und Besonderheiten einer Leistung orientieren.
Probleme verbinden sich auch mit
der aktuell vieldiskutierten Wirtschaftlichkeit des Verwaltungshandeins. Die verschiedenen Anforderungen, denen die Verwaltung gerecht zu werden hat, müssen in ein
ausgewogenes Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit gesetzt werden. So
stehen z. B. die Bürgerfreundlichkeit
oder die Erfüllung von rechtlichen
und politischen Vorgaben oft im
deutlichen Widerspruch zu einem
Verwaltungshandeln, das sich ausschließlich an Wirtschaftlichkeitskriterien orientiert. Dies führt zu der
Schlußfolgerung, daß die Kriterien
der Wirtschaftlichkeit im öffentlichen
Sektor nicht gleichzusetzen sind mit
denen der Privatwirtschaft. Dieser
wichtige Sachverhalt bleibt in den
aktuellen, häufig medienwirksam
inszenierten Diskussionen allerdings meist unbeachtet.
Zentrales Thema der dritten Arbeitsgruppe unter der Leitung von
Prof. Dr. Klaus Grimmer war der
Zusammenhang zwischen Technikeinführung und arbeitsorganisatorischen Veränderungen. Es wurde kritisiert, daß sich Modernisierungsvorhaben zu häufig am technisch
Machbaren orientieren und dabei
die Bedingungen der jeweiligen Ver-
waltungsaufgabe sowie den konkreten Unterstützungsbedarf vernachlässigen. Bei Einführung und Einsatz der Technik besteht die Gefahr,
sich von den Möglichkeiten der
Technik blenden zu lassen und die
eigentlichen Ziele aus den Augen zu
verlieren. Der Schwerpunkt muß auf
der Gestaltung der Arbeitsorganisation, d. h. der Aufgabenzuschnitte,
der Abläufe und der Kooperation
liegen; die Technik dient dabei als
flexibles und vielseitiges Werkzeug.
Technik, Organisation und Personalwirtschaft müssen wie in einem Getriebe ineinandergreifen. Bei der Gestaltung eines Aspektes sind immer
auch Veränderungen der anderen
Faktoren mitzubedenken. Aufgrund
dieser Vielschichtigkeit können Modernisierungsmaßnahmen nur in Zusammenarbeit mit den Betroffenen
erfolgreich geplant und umgesetzt
werden. Dies bedeutet Partizipation,
Kooperation und Lernen über alle
Ebenen der Hierarchie hinweg. An
dieser Stelle zeigt sich abermals die
zentrale Rolle des Menschen in einer modernen, auch zukünftigen
Aufgaben gewachsenen öffentlichen
Verwaltung.
Auf dem Weg zur "Verwaltung
2000" ist vor allem Weitsicht gefragt.
In den Diskussionen auf dem Workshop wurde insbesondere davor gewarnt, Wirtschaftlichkeit mit Sparsamkeit gleichzusetzen. Nur durchdachte Konzepte, die den beschriebenen Aspekten die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen, können
auf lange Sicht erfolgreich sein. Dieser Standpunkt muß sich in der aktuellen Situation, in der Sparmaßnahmen nach dem "Prinzip Rasenmäher" dominieren, noch deutlicher
Gehör verschaffen. Andernfalls werden zwar kurzfristig Finanzlöcher
gestopft, die Leistungsfähigkeit der
Behörden wird jedoch nicht verbessert, unter Umständen sogar verschlechtert.
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GhK-PUBLIK
14. Juni 1994
Seite 5
Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Grundschulpädagogik richtet Tagung aus:
Wie sieht die Grundschule der Zukunft aus?
Z
ur dritten bundesweiten Fachtagung für Grundschulforschung
werden sich am 17. und 18. Juni
Grundschulpädagogen und Grundschulforscher an der Universität Gesamthochschule Kassel versammeln. Die ersten beiden Tagungen
fanden an den Universitäten Erlangen/Nürnberg
und
Regensburg
statt. Die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Grundschulpädagogik der
GhK hat ein Tagungskonzept entwickelt, das zwei Kasseler Schwerpunkte in den Mittelpunkt stellen
wird: "Selbständigkeitserziehung in
der Grundschule - Selbständigkeitserziehung von Grundschülern" - s0wie das Thema "Lernen in altersgemischten Gruppen", das im Rahmen
des hessischen Landesforschungsschwerpunktprogramms "Transformation
des
Schulunterrichts
Deutschland" eine wichtige Rolle
spielt. Weitere Themenbereiche, die
in· Arbeitsgruppen bearbeitet werden, heißen "Verklammerung von
Studium und Forschung". Im Abschlußpodium wird es um die Frage
gehen "Wie sieht die Grundschule
der Zukunft aus?" Besonders das
Thema "Selbständigkeitserziehung"
verdeutlicht, daß der Aspekt des
forschenden Lernens und Lehrens
für die Grundschullehrerausbildung
von großer Bedeutung ist. Grundschulforschung und Grundschulpädagogik sind in der öffentlichen Wahrnehmung bisher getrennte und
kaum zueinander in Beziehung gesetzte Fachgebiete. Nach Ansicht
der Interdisziplinären Arbeitsgruppe
Grundschulpädagogik an der GhK,
die auch eine Grundschulwerkstatt
eingerichtet hat, muß jedoch bereits
in der Grundschullehrausbildung an
den Hochschulen die Grundschulforschung als wesentlicher Teil der
Ausbildung begriffen werden. Dabei
gehen die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler von der These aus,
daß die notwendige Selbständigkeitserziehung der Schüler nur möglich ist, wenn auch die Lehrerinnen
und Lehrer selbst selbständig sind,
also eine unabhängige Persönlichkeit entwickelt haben, über sich reflektieren und mit nachprüfbaren
Methoden das eigene Handeln kontrollieren können.
Selbständigkeitserziehung
Im Rahmen von Forschungsprojekten während ihrer Studienzeit
können angehende Grundschullehrer in besonderer Weise auf ihrem
Weg zur inneren Autonomie gestärkt
werden. Im forschenden Lernen
können Studierende den eigenen
Standpunkt durch Hinterfragen und
durch Reflektion auf die Umwelt
überprüfen und flexibel darauf reagieren lernen. Daher ist forschendes
Lernen nach Ansicht der Kasseler
Grundschulpädagogen eine besonders geeignete Ausbildungsmethode an der Hochschule.
Beispielsweise werden Studierende einbezogen in das wissenschaftliche Arbeiten zum Thema "Wie entwickelt sich Selbständigkeit bei
Schülern im Umgang mit Naturphänomenen ?" Da kann etwa über Videoaufzeichnungen aus Unterrichtssituationen nachvollzogen werden,
welche Aktionen der Kinder im Umgang mit Naturphänomenen stattfinden und wie die jewp,iligen Lehrerpersönlichkeiten durch Eingriffe die
Selbständigkeit oder aber die Unselbständigkeit ihrer Schüler befördern. Der wissenschaftliche Ansatz
dabei ist, geeignete Beurteilungsraster zu entwickeln, die auf die jeweiligen Unterrichtssituationen zugeschnitten sind und dann auch in
Modifikation für das spätere eigene
Pädagogendasein nutzbar sein werden. Diesen Ansatz gilt es zu ver-
stärken. Besonders in der Ausbildung von Grundschullehrern, die mit
Kindern in der bildsamsten Phase
ihres Lebens umgehen, geht es
nicht um Rezeptwissen, sondern um
die Befähigung, situativ richtig zu
entscheiden und dabei die gesamte
Schul- und Entwicklungssituation
der Kinder im Auge zu behalten.
Die Reformierung des Grundschullehrerstudiums als auch die
Reflektion des gesellschaftlichen
Auftrages, den Grundschullehrer zu
erfüllen haben, wird auf der Fachtagung in Kassel diskutiert werden.
Der Hauptvortrag sowie die Podiumsdiskussionen sind auch der
interessierten Öffentlichkeit zugänglich, die Workshops sind ausschließlich für die Grundschulpädagogen
und -forscher offen. Die Tagung beginnt am Freitag, 17. Juni um 13 Uhr
und endet am 18. Juni um 14 Uhr
(s. S. 2). Ort: Nora-Patiel-Str. 6,
Raum 0207. Ansprechpartner: Universität Gesamthochschule Kassel,
Prof. Dr. Ariane Garlichs, FB Erziehungswissenschaft, Tel. 0561/804
3619, Prof. Dr. Kay Spreckelsen, FB
Physik, Tel. 0561/804 4530, Dr.
Herbert Hagstedt, FB Erziehungswissenschaft, Tel. 0561/8043601.
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Ausstellung zum Weltumsegler, Reiseschriftsteller, Naturforscher
und Demokraten Georg Forster, die am 3. Mai in der Stadtsparkasse Kassel, Wolfsschlucht 9, eröffnet wurde und dort noch bis
zum 12. Juli? zu sehen ist. Im Foto von Andreas Fischer, Prof. Dr.
Scheuer (GhK) beim Eröffnungsvortrag. Die weiteren Termine der
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Rezension zweier biographischer Untersuchungen der Nationalsozialisten Josias Erbprinz zu Waldeck sowie Ernst Kaltenbrunner
Die bemerkenswerten Karrieren von zwei Männern aus der Provinz
"Das eInzIge Bemerkenswerte
an seinem (Eichmanns) früherem Verhalten wie auch an seinem jetzigen vor Gericht und in
den vorangegangenen Polizeiverhören war etwas rein Negatives: nicht Dummheit, sondern
Gedankenlosigkeit" (Hannah M-
rendt).
---------------'
it den Arbeiten von Anke
Schmeling, "Josias Erbprinz zu
Waldeck und Pyrmont. Der politische Weg eines hohen SS-Führers"
sowie Peter Black, "Ernst Kaltenbrunner, Himmlers Prokonsul: Eine
SS-Karriere" liegen zwei neue biographische Untersuchungen vor, die
mehr Licht in die Persönlichkeit hoher national-sozialistischer Führer
bringen wollen. Dabei hatten die
Autoren durchaus unterschiedliche
Arbeitsbedingungen : Während die
Forschungen des Chefhistorikers
der Abteilung für Sonderermittlungen im us-amerikanischen Justizministeriums, Peter Black, die Unterstützung der Familie Kaltenbrunner
fanden, konnte die Kasseler Politologin Anke Schmeling die bei Erarbeitung ihrer Diplomarbeit mit keinerlei Hilfe seitens der Angehörigen
des Erbprinzen rechnen konnte.
Black hat mit seiner Biographie
Ernst Kaltenbrunners, die bereits
1984 in englischer Sprache erschienen ist, versucht, die Person Kaltenbrunners, die Grundlagen seiner
Empfänglichkeit für nationalsozialistische Denk- und Verhaltensweisen, und die Bedingungen für seine
bemerkenswerte Karriere herauszuarbeiten, die ihn zu einem der mächtigsten Männer im NS-Staat machte.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt
auch Anke Schmeling mit ihrer Arbeit über Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont. Aber nicht nur
das vergleichbare Erkenntnisinteresse der beiden Forscher ist es, was
einen Vergleich beider Biographien
reizvoll macht: So unterschiedlich
die soziale Herkunft von Ernst Kaltenbrunner und Josias Erbprinz zu
Waldeck und Pyrmont auch ist, so
lassen sich doch auch interessante
Gemeinsamkeiten bei einem Vergleich der persönlichen Dispositionen, Motivationen, Ideologie und
Karriereweg feststellen. Sowohl Kaltenbrunner als auch der Erbprinz
stammten aus der Provinz und arbeiteten sich bis ins Zentrum der
Macht vor, beide waren treue Diener
des "Randösterreichers" (Zweig)
und deutschen Diktators Hitler.
Ernst Kaltenbrunner wurde 1903 in
Oberösterreich als Sohn einer angesehenen bürgerlichen Familie geboren. Nach einer gesicherten Kindheit
studierte er Rechtswissenschaften
und trat in eine Linzer Anwaltskanzlei ein. Und hier stellt Black die
Frage, weshalb Kaltenbrunner als
"Repräsentant der scheußlichsten
und abstoßendsten Seiten des NSRegimes" auf der Nürnberger Anklagebank und schließlich auf dem
Schafott endete. Black argumentiert,
Kaltenbrunner habe sich, wie andere seiner Generation nie in die oft
bedrückenden Realitäten der modernen Massengesellschaft, die
auch Österreich erreicht hatte, zurechtgefunden. Er entstamme einem
akademischen bürgerlichen Milieu,
das den Untergang der Habsburger-
M
monarchie mit all seinen Folgen
nicht verwunden habe. Die junge
Generation habe eine durchgängige
Furcht bezüglich ihrer ökonomischen Existenzfähigkeit und ihres
sozialen Status entwickelt. Diesem
Personenkreis habe der völkische
Nationalismus, innerhalb dessen die
deutschnationalen Burschenschaf-'
ten, denen sich Ernst ebenso wie
sein Vater angeschlossen hatte, eine politische Heimat gegeben
("schönerianisches Milieu"; Robert
./
Hoffmann).
Josias Erbprinz zu Waldeck- und
Pyrmont wurde 1896 geboren und
war als erstgeborener Sohn der
Thronfolger im machtpolitisch zweitrangigen Fürstentum Waldeck, das
mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte. Immerhin
sicherte die argarische Ausrichtung
der waldeckschen Wirtschaft dem
Fürstenhaus eine recht uneingeschränkte Loyalität seitens der Bevölkerung. (Vgl. hierzu Günter Steiner, Waldecks Weg ins Dritte Reich,
Kassel 1990). Der Erbprinz genoß
alle Vorzüge fürstlicher Erziehung,
die ihn auf die Übernahme der Regentschaft vorbereiten sollte. Nachdem er bis 1912 von Privatlehrern
erzogen wurde, oblag ab diesem
Jahr seine weitere schulische Ausbildung dem Wilhelmgymnasium in
Kassel. Anders als Kaltenbrunner
erlebte er den Ersten Weltkrieg als
Soldat; ein Dienst zu dem er sich
nach dem Notabitur freiwillig gemeldet hatte. Die Kriegsteilnahme
brachten ihm nicht nur Ehrungen
ein, er trug auch Verletzungen davon, die' seine Gesundheit fortan
erheblich beeinträchtigten. Josias
konnte sich - und da finden wir
wieder eine Parallele zu Kaltenbrunner - mit weder mit der Niederlage
noch mit der neuen repÜblikanischen Ordnung abfinden. Daß er
sich im Dezember 1918 dem "Freikorps Hasse" anschloß, um der Republik mit Waffengewalt entgegenzutreten, war Ausfluß dieser Frustration. Nachdem sich das Freikorps im
Mai 1919 auflöste, widmete sich der
Erbprinz seiner beruflichen Ausbildung. Nach einer landwirtschaftlichen Lehrzeit heiratete er im August
1922 Altburg Herzogin von Oldenburg. Seit Anfang der zwanziger
Jahre versuchte Josias sich als Student der Volks- und Agrarwissenschaften in München, brach das Studium 1923 jedoch ab. Statt dessen
widmete er sich wieder dem Kampf
gegen die Republik. Jetzt engagierte
sich der Erbprinz im von Arthur Mahraun gegründeten "Jungdeutschen
Orden", der sich aus ehemaligen
Freikorpsmitgliedern
rekrutierte.
Schmeling weist auf eine mittelbare
Verwandtschaft des Gedankenguts
des Ordens und der NSDAP hin.
Allerdings erscheint ihr eine eindeutige Beurteilung des politischen Konzepts problematisch, da im Orden
einander widersprechende organisatorische und gesellschaftspolitische Einstellungen existieren. Diese
Gegensätze führten dann 1925 zu
einer inneren Zerreißprobe.
Ernst Kaltenbrunner stieg 1929
aus dem Berufsleben aus, als er
seine dritte, wie die beiden zuvor,
ihm langweilige Stellung in einer
Anwaltskanzlei aufgab und sich der
Starhambergischen Heimwehr anschloß, die man unter Vorbehalten
mit dem Jungdeutschen Orden vergleichen kann. Sie war antirepublikanisch und zeigte ebenfalls Tendenzen, die sie in die Nähe des
Nationalsozialismus stellt. Zuvor war
Kaltenbrunner bereits Mitglied des
"Deutsch-Völkischen Turnvereins"
geworden. Während ihn der Turnverein wegen seiner völkischen Ausrichtung anzog, gefielen ihm die antisemitischen, antidemokratischen,
antimarxistischen Tendenzen der
Heimwehr. Die 1929 einsetzende
Radikalisierung der Heimwehr und
der Aufstieg des. Fürsten Starhemberg veranlaßten Kaltenbrunner,
sich dieser paramilitärischen Organisation anzuschließen. Dabei verschmolzen seine politischen Überzeugungen durchaus mit dem persönlichen Bedürfnis, seine Einsamkeit durch Anlehnung an eine Gruppe Gleichgesinnter zu überwinden.
Innerverbandliche Auseinandersetzungen, die sich am außenpolitischen Kurs festmachten, und der
Zweifel an der politischen Konsequenz der nationalistischen Ausrichtung des Jungdeutschen Ordens bewegten Josias - wie viele andere 1927 zum Austritt. Dieser Schritt und
seine Beweggründe erinnern stark
an Kaltenbrunners Abwendung von
der österreichischen Heimwehrbewegung. Als die andauernden RivaIitäten in der Heimwehr 1930 zu
einem Höhepunkt kamen, boten sich
die Nationalsozialisten Kaltenbrunner als das an, was er in der Heimwehr vergeblich gesucht hatte: als
kompromißlose Aventgarde einer
völkischen Ideologie, die den Zusammenschluß aller Deutschen in
einer "rassisch reinen Volksgemeinschaft" durchsetzen wollte.
Während Kaltenbrunner sich sofort der NSDAP und der SS zuwandte, machte der Erbprinz zunächst in
München einen zweiten Anlauf, um
zu akademischen Weihen zu gelangen. Allerdings gab der NS-Bewegung ein Mann, den beide, Kaltenbrunner und Josias wohl bewunderten, erst seit 1929 ein Profil, das den
Erwartungen der beiden entsprach:
Heinrich Himmler. Er verfolgte das
Ziel, die SS zu einer Eliteorganisation aufzuwerten. Als einer der ersten Adeligen wollte Josias dieser
neuen Elite angehören und trat am
1. November 1929 der SS bei.
Josias machte in München schnell
Karriere: Bereits fünf Monate nach
seinem Eintritt in die SS wurde er
zum Adjutanten der 1. SS-Standarte
München ernannt und zum "Sturmbannführer" befördert, am 1. Mai
1930 war er bereits "Standartenführer". Im September 1930 wurde er
Adjutant
beim
Reichsführer-SS
Himmler, wenige Tage später wurde
er "Oberführer" und bekam den Titel
"Stabsführer beim ReichsführerSS". Diese Funktion übte er bis zum
Frühjahr 1933 aus. Er war zudem ab
dem Sommer 1930 Hauptamtlicher
der SS. Während dieser Zeit zeichnete er sich für Partei- und SSFührung durch Provokationen der
staatlichen Organe aus. Josias
konnte eine Reihe nützlicher Kontakte zu einflußreichen Parteimitgliedern knüpfen, etwa zu Rudolf Hess.
Darüber hinaus begründete seine
enge Zusammenarbeit mit Himmler
eine dauerhafte Freundschaft zwisehen den beiden ; Josias war einer
der wenige Duzfreunde Himmlers.
Kaltenbrunner war zunächst erfolgreich als Bezirksredner für die
NSDAP in Österreich tätig. Ab 1937
führte er die Untergrund-SS in
Österreich. Seine Untergrundarbeit
habe, so Black, Kaltenbrunners
emotionales Fundament, eine aus
dem Nationalitätenkonflikt der Habsburgermonarchie
erwachsene
"Grenzlandmentalität" gefestigt, seinen Glauben an Hitler weiter verstärkt.
Wie sah nun der weitere Karriereweg dieser beiden Männer aus,
nachdem ihre Organisationen aus
dem Odium der Illegalität heraustreten konnten, als die NSDAP 1933 in
Deutschland die Demokratie endgültig aushebelte und 1938 Österreich
besetzte? Zunächst wurde Josias im
Frühjahr 1933 zum "Verbindungsstab des Führers" nach Berlin versetzt, wo er im Namen des Reichskanzlers Gäste und Abgeordnete zu
betreuen hatte. Dann wurde dem
Erbprinzen zu Waldeck die Aufgabe
zugedacht, den Einfluß der NSDAP
auf das noch recht eigenständige
Auswärtige Amt zu vergrößern. Diese Tätigkeit gestaltete sich äußerst
kompliziert und brachte nur mäßige
Erfolge, was bei Josias zu einigem
Verdruß führte. Im Sommer 1934
konnte sich Josias im Sinne der
Partei- und SS-Führung erneut "bewähren": Er wurde am 30. Juni nach
München beordnet und nahm an der
Vorbereitung und Durchführung der
Ermordung der SA-Führung teil, die
von Hitler als bedrohliche Konkurrenz empfunden wurde.
Im Dezember 1934 wurde Josias
auf persönliche Weisung Hitlers ehrenamtlicher beisitzender Richter
des 2. Senats des Volksgerichtshofs
in Berlin, wo er mit Hochverratsprozessen befaßt war. 1936 kam er als
Ehrenrichter an den Obersten Gerichtshof der Deutschen Arbeitsfront
und wurde Leiter der Obersten Reitsportbehörde. 1935 übernahm der
Erbprinz die Funktion eines SSOberabschnittführers im OA-Rhein
bzw. Fulda-Werra. 1937 wurde sein
Machtbereich durch die Ernennung
zum "Höheren SS- und Polizeiführer" (HSSPF) im Wehrkreis IX erheblich ausgeweitet. Die HSSPF waren
die territorialen Stellvertreter des
Reichsführers-SS. Ihnen kam die
Aufgabe zu, die politischen und militärischen Interessen der SS gegenüber Staat, Partei und Wehrmacht
durchzusetzen. Die Durchsetzungsfähigkeit der HSSPF war maßgeblich vom Kräfteverhältnis der jeweiligen konkurrierenden Personen abhängig. Daß Josias diesen Posten
bis zum Zusammenbruch des NSStaates behielt, wird von Schmeling
auf dessen angeschlagene Gesundheit zurückgeführt, die ihn für einen
Einsatz in den besetzten Gebieten
untauglich gemacht habe. Aufgrund
der Disziplinargewalt, die mit der
Institution des HSSPF verbunden
war, mußte sich Josias auch weiterhin in den Terror des NS-Regimes
verstricken. Schmeling versucht den
Grad der Verstrickung des Erbprinzen anhand von Fallbeispielen zu
verdeutlichen. Seine Rolle bei der
Räumung des KZ Buchenwald, die
angesichts der vorrückenden amerikanischen Armee angeordnet worden war, erwies sich Josias einmal
mehr als treuer Diener seiner Herren, denen er später auch die Ver-
antwortung für die verheerenden
Konsequenzen der Evakuierung zuschob. Auch als Oberster Gerichtsherr der SS- und Polizeigerichte im
OA Fulda-Werra agierte er zugunsten der Absicherung des NS-Regimeso Seine Rolle bei der von
Schmeling angeführten Ermordung
polnischer Zwangsarbeiter bleibt allerdings - trotz des eindeutigen Befundes der Autorin - etwas undeutlich.
Kaltenbrunners "Leistungen" während der Zeit der Illegalität brachten
ihm mit Unterstützung Himmlers
nach dem "Anschluß" Österreichs
ans Reich die Position eines Höheren SS- und Polizeiführers für den
Wehrkreis XVII ein. Allerdings erfuhr
Kaltenbrunner sein Amt aufgrund
von
Kompetenzbeschneidungen,
die ihn aus der direkten Verfügungsgewalt ausschlossen und die V. a.
von Heydrich betrieben wurden, als
Abstellgleis. Er empfand seine Position zunehmend als langweilig und
frustrierend, was sich in stärkerem
Alkoholkonsum
und
diversen
Liebesaffären Ausdruck verschaffte.
Daneben dilettierte Kaltenbrunner
auf den Gebieten Nachrichtenbeschaffung und Intrigen. Ende Januar
1943 übernahm Kaltenbrunner die
Position seines früheren Widersachers Heydrich als Chef des Reichssicherheitshauptamtes, der einem
Attentat zum Opfer gefallen war.
Black sieht die Gründe für den beachtlichen Karrieresprung aus der
Provinz in das Zentrum der Macht
darin, daß die Führung in Berlin mit
seiner nachrichtendienstlichen Tätigkeit in Österreich zufrieden war
und das Gefühl Himmlers, Kaltenbrunner werde ihm und der nationalsozialistischen Ideologie treu bleiben, ohne in anderen Dingen
Schwäche zu zeigen. Auch Hitler
und Bormann scheinen auf die
Loyalität Kaltenbrunners gesetzt
und in ihm einen Kontrolleur Himmlers gesehen zu haben. Loyalität zu
Hitler und die Anerkennung durch
die Führungsclique um Hitler waren
wesentliche Grundlagen für eine
NS-Karriere. Kaltenbrunner machte
seinen Karrieresprung zu einem
Zeitpunkt, als die Macht der Nationalsozialisten in Europa ihren Zenit
überschritten hatte und Loyalität und
technische Kompetenz an Gewicht
gewannen. Kaltenbrunner gehörte
wie Bormann, Himmler, Goebbels
und Speer zum letzten Aufgebot des
Hitler-Regimes. Und Kaltenbrunner
führte in den ihm verbleibenden zwei
Jahren sein Amt mit hoher Effizienz:
Er hat alle nachrichtendienstlichen
Kompetenzen vom Auswärtigen Amt
an sich gerissen, hat die Verschwörung des 20. Juli 1944 fast zur
Gänze aufgedeckt und maßgeblich
an der grauenhaften Weiterführung
der Vernichtungsmaßnahmen gegen
das europäische Judentum mitgewirkt. Dabei konnte er sein Amt
durch alle Konkurrenzkämpfe und
Intrigen hindurchschiffen. Andere
Unternehmungen während seiner
Tätigkeit in Berlin, wie der Bau einer
"Alpenfestung" für Hitler, die geplante Befreiung Cianos und eine Friedensinitiative scheiterten. Josias
trug maßgeblich dazu bei, daß dem
korrupten Lagerkommandanten von
Buchenwald und später von Lublin,
Koch, der Prozeß gemacht wurde.
Eine Aktion, die ihm später in den
Gerichtsverfahren nach dem Krieg
zugute gehalten wurde. Aber es wird
deutlich, daß dieses Engagement
Josias' nicht auf Läuterung, hindeutet, sondern vielmehr der Uberzeugung entsprang, daß die Duldung
von Bestechlichkeit und Kriminalität
in den Reihen der SS deren elitären
Anspruch
untergraben
mußte.
Ebenso wie für den Erbpri.nzen erfüllte die SS und ihre AufgabensteIlung auch Kaltenbrunners Bedürfnis
nach Aktion und auch seinen
Wunsch, herauszuragen als prominentes Mitglied einer Elite. Für Black
war Ernst Kaltenbrunner ein nationalsozialistischer Fanatiker, ein
"ideologischer Soldat" mit einem absoluten Glauben an Hitler, der seine
persönliche Identitätskrise dadurch
löste, "indem er sich für die völkische Weltanschauung und für deren
schärfsten politischen Verfachter,
den Nationalsozialismus, einsetzte".
So bleibe sein individueller Charakter verdeckt durch "die glühende
Leidenschaft seiner Ideologie". Auf
den Erbprinzen bezogen formuliert
Jörg Kammler in seinem Vorwort zu
Schmeling: "Die psychologische
Dürrheit und persönliche ,UnvolIständigkeit', die das ... Bild Waldecks kennzeichnen, mag vordergründig mit der Art und Qualität des
auswertbaren Datenmaterials und
der fehlenden Zugänglichkeit des
persönlichen Nachlasses erklärt
werden können. In ihrem Kern, so
steht zu befürchten, spiegelt diese
,Unvollständigkeit' die Auslieferung
der humanen Gewissensinstanz an
eine fortan alles beherrschende destruktive Macht wider, die auch
durch eine Eigenmächtigkeit suggerierende Handlungsethik nicht zu
begrenzen ist." Zurecht macht Black
den Umstand, daß während der NSZeit und in der ihr vorausgegangenen Generation der größte Teil des
Volkes nicht nur aufgehört habe zu
denken, sondern sich weigerte zu
denken, ja vor der bloßen Möglichkeit denken zu müssen, floh. "Der
Faschismus - und besonders der
Nationalsozialismus - war nur die
extremste Form einer bösartigen,
aber auch yerzweifelten Revolte gegen den Zwang, zu denken; denn es
war ungeheurer mühsam, ein so
unsicheres Wagnis in einer Zeit der
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen
und geistigen Krise auf sich zu nehmen."lndem Josias und Kaltenbrunner sich mit der Ideologie der Nazi
identifizierten und in der germanischen "Rasseelite" aufgingen, haben sie ihre eigene Menschlichkeit
soweit geleugnet, daß Mord kein
moralisches Problem mehr darstellte, falls er von der nationalsozialistischen Weltanschauung sanktioniert
Jürgen Nautz
wurde.
Anke Schmeling, Josias Erbprinz
zu Waldeck und Pyrmont. Der politi- .
sche Weg eines hohen SS-Führers
(= Nationalsozialismus in Nordhessen. Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Heft 16), Verlag Gesamthochschul-Bibliothek Kassel 1993,
154 Seiten.
Peter Black, Ernst Kaltenbrunner.
Himmlers Prokonsul: Eine SS-Karriere. Aus dem Amerikanischen von
Karl und Heidi Nicolai. Verlag Ferdinand Schönigh, Paderborn 1991,
351 Seiten.
GhK-PUBLIK
Seite 6
14. Juni 1994
Dienstleistungseinrichtung für die Fachbereiche:
Sprachenzentrum wird aufgebaut
M
it der voranschreitenden europäischen Integration, der Öffnung der Grenzen nach Mittel- und
Ost-Europa sowie der Internationalisierung der Wissenschaften sind
Fremdsprachen ein unabdingbarer
Bestandteil von Studium und Berufstätigkeit geworden. Die Einrichtung
eines Sprachenzentrums an der
GhK, das allen Mitgliedern und Angehörigen der Hochschule offensteht, soll dieser Entwicklung Rechnung tragen. Mit der Konstituierung
des Beirats für das neue Zentrum
am 10. Mai und mit der Bestellung
von Prof. Dr. Manfred Raupach zum
Geschäftsführenden Leiter wurde
jetzt die erste Phase zum Aufbau
der neuen Einrichtung angegangen.
Mit zum Team des Sprachenzentrums gehören für den Bereich
"Deutsch als Fremdsprache" Dr.
Marlis Wilde-Stockmeyer und Michael Koenig, sowie für den Bereich
"Fremdsprachen für Deutsche" Dr.
DIE VERTRETER DER EUROPÄISCH-AMERI- die US-amerikanischen Universitäten Maryland Gerhard Kühnhold, der schon bisher
das
studiengangübergreifende
KANISCHEN KOOPERATION des Programms und Georg Washington. Im Schlößchen Schön- Fremdsprachenangebot an der GhK
"International Business Studies" trafen sich in feid fand auch ein Treffen mit Vertreter(inn)en leitete.
Kassel. Beteiligt sind die spanische Universidad der IHK .Kassel, Braun Melsungen und Pro
de Alcala, die GhK (Fachbereich Wirtschaft) und Nordhessen statt. Foto: A. Fischer
Das neue Zentrum ist als Dienstleistungseinrichtung für die Fachbereiche konzipiert und zielt auf die
hochschulspezifische
Weiterentwicklung des Fremdsprachenerwerbs an der GhK ab, also auf
studienund
berufsrelevante
Sprachkompetenzen sowohl in den
Fremdsprachen für Deutsche wie in
Deutsch als Fremdsprache. Daraus
ie Universität Gesamthochschu- kein. Die GhK ist mit ihrem Fachbe- sei zu einer Tagung mit dem Thema ergeben sich neue Aufgaben in der
le Kassel ist eine der europäi- reich Wirtschaftswissenschaften an "Globalization of Markets, Compa- Reorganisierung des bisherigen
schen Universitäten, die in das einem Programm "International Bu- nies and Business Activities". Dabei Fremdsprachenangebots, die Verder
fachspezifischen
Hochschul-Kooperationsprogramm siness Studies" beteiligt. Ihre Ko- wurden die Studienprogramme ge- stärkung
der USA und der Europäischen Uni- operationspartner sind die spani- genseitig vorgestellt, Fragen der ge- Orientierung, einer innovativen currion (EU) aufgenommen wurden. Ins- sche Universidad de Alcala auf EU- genseitigen Anerkennung von Stu- cularen Entwicklung und der Weitergesamt wurden 23 solcher FIPSE- Seite sowie auf USA-Seite die Part- dienleistungen geklärt und die orga- entwicklung und Qualifizierung der
Kooperationen etabliert, um Kon- ner-Universität University of Mary- nisatorische Entwicklung des Netz- Abschlüsse. Zugleich soll im Sprazepte zur Verbesserung des Aus- land sowie die George Washington werkes abgestimmt. Auf dem Pro- chenzentrum der GhK eine Koordigramm standen auch Gespräche mit
tauschs von Wissenschaftlern .und University.
Am 30. und 31. Mai trafen sich der Firma BraunlMelsungen sowie
Studierenden zwischen Universitäten der USA und der EU zu entwik- Vertreter der beteiligten Unis in Kas- mit der Industrie- und Handelskammer Kassel, in denen Fragen von
Praktika und der Internationalisierung der Beziehungen zwischen Industrie und Universität vertieft werden. Projektbeauftragter für die GhK
ist Prof. Dr. G.-M. Hellstern, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. p.
Programm "International Business Studies"
GhK beteiligt sich an europäischamerikanischer Kooperation
D
nierung und Bündelung von Ressourcen erfolgen.
Entsprechend soll der Aufbau des
Sprachenzentrums schrittweise und
in enger Zusammenarbeit mit den
Fachbereichen erfolgen. Der Betrieb
des Sprachenzentrums wird mit den
vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen begonnen. Das
Mitarbeiter-Team wird die Mitwirkung des Lektorats für Wirtschaftsenglisch im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und durch eine weitere halbe Referenten-Stelle
verstärkt werden. Die räumliche Unterbringung des Zentrums wird für
das kommende Jahr innerhalb der
Bibliothek am Holländischen Platz
angestrebt, in der Nähe der Fachbereiche Anglistik/Romanistik und Germanistik, um eine möglichst enge
Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Das Konzept sieht vor, daß die
allgemeinsprachlichen Kurse als
breites Angebot beibehalten werden
sollen, künftig allerdings klarer strukturiert werden: D.urch die Einführung
einer Niveaustufung und die Schaffung von Progressionseinheiten, sowie durch die Möglichkeit am Ende
der Kurse anerkannte Zertifikate zu
erwerben. Ergänzt werden soll das
allgemeine sprachliche Kursangebot
durch fachsprachliche Kurse im
Blick auf die Entwicklung des europäischen Binnenmarkts, die Internationalisierung von Berufsfeldern und
die weltweit zunehmende Kooperation zwischen den Hochschulen. Dabei soll es insbesondere um die
Hilfestellung bei der Arbeit mit
fremdsprachiger, studienbegleitender Fachliteratur gehen, um die Vorbereitung von Studierenden auf
Auslandssemester und Praktika, um
die Vorbereitung von Nachwuchswissenschaftlern auf internationale
Kooperationen sowie um fremdsprachliche Praxis im späteren Be-
rufsleben. Das bisher bestehende
Fremdsprachenangebot wurde deshalb bereits seit dem Wintersemester 1992/93 um fachsprachliche
Kurse erweitert.
Auch bei Anforderungen aus Studien- und Prüfungsordnungen für
Sprachen, die an der GhK nicht
durch eigene Fachbereiche vertreten sind, wird das neue Sprachenzentrum ein möglicher Partner sein.
Dies gilt bereits jetzt für alte Sprachen wie Latein und Altgriechisch,
und kommt künftig möglicherweise
im Zusammenhang osteuropäisch
orientierter Studienangebote auch
für slawische Sprachen auf das
Sprachenzentrum zu.
Es ist deshalb eine Fülle von organisatorischen, methodischen und inhaltlichen Aufgaben, die auf das
neue Zentrum und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wartet. Umsomehr dankte GhK-Präsident Prof.
Dr. Hans Brinckmann dem neu berufenen Direktor des Zentrums, Prof.
Dr. Manfred Raupach, für dessen
Engagement gerade in der schwierigen Gründungsphase. Zugleich
wies er darauf hin, daß die ausdrückliche Mitwirkungsbereitschaft
des Fachgebiets "Deutsch als
Fremdsprache" (Prof. Neuner, FB 9)
sowie die zwei neu zu besetzenden
Professuren im Bereich des Spracherwerbs (Nachfolge Prof. Dechert,
FB 8, und Prof. Möhle, FB 8) einen
engen Arbeitszusammenhang in der
wissenschaftlichen Leitung des neuen Zentrums ermöglichen werden.
Prof. Raupach, für dessen Bestellung sich der Beirat des neuen Zentrums einstimmig aussprach, betonte seine Offenheit für Vorschläge zur
weiteren Entwicklung des Konzepts,
insbesondere aus den Fachbereichen, die er zugleich um engagierte
P.
Unterstützung bat.
Für 230 GhK-Studierende
Auslandssemester
GhK baut ERASMUS- und
LINGUA-Erfolge weiter aus
D
as Erasmus-Büro Brüssel teilte
jetzt die bewilligten ERASMUS
und L1NGUA (Aktion 11) - Hochschulkooperationsprogramme
für
1994/95 mit. Dabei konnte die Kasseler Universität mit ihren Anträgen
ihre Erfolge weiter ausbauen. Das
ERASMUS-Programm ist ein Aktionsprogramm der Europäischen
Gemeinschaft, das im Juni 1987
verabschiedet wurde und an dem
seit dem akademischen Jahr 1992/
93 auch die Länder der Europäischen Freihandelszone teilnehmen.
AOK Studentengeschäftsstelle
eröffnet
m April öffnete die erste Studentengeschäftsstelle der AOK Hessen in Kassel ihre Pforten. Unmittelbar gegenüber des GhK-Standortes
am Hopla, Holländische Straße 17,
bietet die Gesundheitskasse ihren
Service. Ganz egal, ob Sozialversicherung, Krankenversicherung oder
Fragen der Gesundheitsvorsorge
und Fitness anstehen, die AOK-Experten Anita Dworatzek und Andreas Reuter helfen weiter. Sie kümmern sich auch um den Krankenversicherungsnachweis, der zu jedem
Semesterbeginn vorliegen muß, und
halten interessante Tips für Wohnungssuche, Umzug und Jobben in
den Semesterferien bereit.
Öffnungszeiten der Uni-AOK:
Montag bis Mittwoch 9 bis 16 Uhr,
Donnerstag 9 bis 18 Uhr und Freitag
9 bis 13 Uhr, Tel. 8900409.
AOK
I
Im Rahmen des ERASMUS/L1NGUA-Programms soll die Zusammenarbeit der europäischen Hochschulen weiter verbessert werden:
Es können Gelder für Studenten
beantragt werden zur' Weiterentwicklung von Hochschulkooperationsprogrammen.
Die GhK war bei der Beantragung
von ERASMUS- und L1NGUA-Pro.----------------,
edaktion~schluß für die JuliAusgabe von GhK-PUBLlK
ist der 23. Juni 1994.
Erscheinungstermin ist der 12.
Juli 1994.
Manuskripte bitte rechtzeitig an
die Redaktion übersenden.
R
grammen erneut sehr erfolgreich.
Insgesamt werden von der Gesamthochschule Kassel in ihren Fachbereichen vier ERASMUS-Programme
koordiniert und an weiteren 25
ERASMUS-Programmen sind Fachbereiche der Gesamthochschule
Kassel beteiligt. Aufgrund der MitteIzusage 1994/95 können insgesamt
230 Studierende der Gesamthochschule Kassel mit einem Stipendienzuschuß versehen im europäischen
Ausland studieren. Für Studierende
im Rahmen des ERASMUS-Programms fallen keine Studiengebühren an den ausländischen Universitäten an. Die Anerkennung des
ERASMUS-Studienaufenthaltes an
der Heimatschule ist gewährleistet
und z. T. können im Rahmen der
Auslandsaufenthalte
zusätzliche
Zertifikate der ausländischen Unip.
versität erworben werden.
STUDENTEN-SERVICE heißt das neue Angebot der Gesundheitskasse in Kassel. Die AOK-Niederlassung am "Hopla" richtet
sich ausschließlich an Studierende. Bild: AOKIp.
Praktische
Wege zur
Hochschullehre
icht erst seitdem das Thema
"Verbesserung der Lehre" aktuell diskutiert wird, bietet das Fachgebiet
Kommunikationslehre
und
Hochschuldidaktik (Prof. Helmut
Matzat) einen Trainingskurs "Praktische Wege zur Hochschullehre" an.
Dieser seit 15 Jahre erprobte Kurs
wurde 1977 gemeinsam von Matzat
und seinen Kollegen (Foster, Nelson, Harrop u. a.) an der University
of British Columbia, Vancouver,
B.C., Kanada entwickelt und dort '78
und '79 durchgeführt. Weitere Kurse
fanden statt: '79 an der GhK, '85 und
'86 für die Commission for Higher
Education, Addis Abeba, Äthiopien,
'88 für di.~ Medizinische Hochschule
Jimma, Athiopien und für die Landwirtschaftliche Universität Peking,
'90 im Auftrag der Weltbank für die
Universität Kendari, Indonesien und
für die Tiermedizinische Fakultät der
Universität Addis Abeba. Im Februar
'94 wurden einzelne Module des
Kurses durchgeführt für Kolleginnen
und Kollegen aus den Fachbereichen 07, 14 und 11. Der Kurs wird
als zweiwöchiger Kompaktkurs unmittelbar vor Beginn des Wintersemesters vom 4. bis 15. Oktober '94
angeboten. Einzelne Module werden bereits jetzt unter den nachfolgend aufgeführten Themen angeboten:
1. "Technik der Lernzielbestimmung
als Hilfsmittel bei der Vorbereitung
von Lehrveranstaltungen" mit Prof.
Forster, jetzt Maastrich School of
Management, Zweitagekurs: Teil I
am 17. Juni, Teil 11 am 20. Juni
2. "Über den Umgang mit Studenten" oder "Training von lernmotivierenden Verhaltensweisen", am 21.
Juni
3. "Techniken der Anleitung zu Eigenstudium und selbständiger Arbeit" am 22. Juni
4. "Alternative Lehrmethoden (VorlesunglZuhörung, Seminar, Praktikum, Übung, Exkursion, u. a.)" am
24. Juni
5. "Einsatz von audiovisuellen Hilfsmitteln" am 27. Juni
6. "Prüfung, Messung und Beurteilung von Studienleistungen" am 28.
Juni und
7. ,,Analyse von Videoaufzeichnungen Ihrer Lehr- und Prüfungsveranstaltungen" nach Vereinbarung
Alle Kurse finden im Seminarraum
H 32, Steinstr. 19, Witzenhausen
statt. Soweit nicht anders vermerkt,
dauern die Kurse jeweils einen Tag
von 9-12,14-17, 18-21 Uhr. Nähere Auskunft über: GhK, Prof. H.
Matzat, Tel. 05542/981251.
p.
N
KINDER STUDENTISCHER ELTERN zwischen
zwei und sechs Jahren will die Elterninitiative
NORA e. V. jetzt ab August ganztags betreuen -
allerdings sind noch zahlreiche finanzielle Probleme zu überwinden (s. Bericht). Foto: NORAIp.
Kinderbetreuung an der Hochschule
Situation der Elterninitiative ·NORA e. V.
D
ie Betreuung von Kindern studentischer Eltern wird erweitert.
Aus dem ehemals studentischen
Projekt NORA hat sich ein Verein
gegründet mit dem Namen Elterninitiative NORA e. V. Die Elterninitiative NORA e. V. will.eine institutionalisierte langfristige Kinderbetreuungseinrichtung an der Hochschule
schaffen, da - so zeigen Bedarfsanalysen - die Nachfrage an der
Gesamthochschule Kassel überproportional hoch ist und Studien über
die soziale Situation von Studierenden mit Kindern immer wieder belegen, wie wichtig es ist, möglichst
früh das Studium wieder aufnehmen
zu können. Die Räumlichkeiten in
der Nora-Platiel-Str. 3 und das elterliche Engagement im Verein bieten
für eine Kinderbetreuungseinrichtung beste Voraussetzungen.
Ab 1. August sollen insgesamt 15
Kinder im Alter von zwei bis sechs
Jahren bei einer ganztägigen Öffnungszeit betreut werden. Ziel ist es,
Studenten und Studentinnen mit
Kindern die Fortsetzung ihres Studiums zu ermöglichen, bei einer
gleichzeitig adäquaten Betreuung
ihrer Kinder. Die ehemalige Projektgruppe - im wesentlichen hervorgegangen aus dem Engagement von
betroffenen Eltern sowie dem AStA
- hat sich entschlossen, das Vorhaben auszubauen und besser auf die
Bedürfnisse der Kinder und Eltern
einzugehen. Grundlage der Vereinsgründung war die Tatsache, daß
1992 vom Land Hessen ein Sofortprogramm initiiert wurde, mit dem
Ziel private Träger von Kinderbetreu-
ungseinrichtungen finanziell zu fördern, um die kommunalen Träger zu
entlasten, und damit der defizitären
zu
Betreuungssituation
Abhilfe
schaffen. Für die bisherige Projektgruppe, welche im wesentlichen aus
der Arbeit der Eltern bestand, wurde
es ein immer größer werdendes Problem gute Arbeit zu leisten, da qualifiziertes Personal langfristig fehlte,
mangelnde finanzielle Mittel und die
ungewisse
Organisationsstruktur
sich negativ auf die Betreuung der
Kinder auswirkte.
Spenden helfen
Die Gründung eines gemeinnützigen Vereins ermöglicht es, eine gesetzliche
vorgeschriebene
"Betriebsgenehmigung" zu erhalten und
damit Gelder von der Stadt Kassel
und dem Land Hessen aus dem
Sofortprogramm zu beantragen.
Derzeit laufen Verhandlungen mit
der Stadt Kassel, dem Landesjugendamt und der Hochschule über
entsprechend zu erfüllende Auflagen. Schwierigkeiten gibt es mit der
Stadt Kassel, da der Haushalt für
1994 mit einer erheblichen Kürzung
im sozialen Bereich verabschiedet
worden ist. Das bedeutet für die
Kindergruppe NORA den Verzicht
auf die beantragten Mittel von der
Stadt Kassel. Somit fehlen Gelder
für investive Maßnahmen wie die
Erweiterung des Außenspielgeländes und der Ausstattung der Räumlichkeiten mit entsprechendem Mobiliar und Spielmaterialen. Voraussichtlich werden von der Stadt Kas-
sei auch die laufenden Zuschüsse
ausbleiben, womit der Verein in die
prekäre Lage versetzt wird, auch die
Finanzierung der Erzieherin voll
übernehmen zu müssen.
Wir möchten uns deshalb ganz
besonders bedanken bei der Fachschaft des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften für ihre spontane Spende von 1000 Mark sowie
dem AStA, der sich kurzfristig bereit
erklärt hat, die Zwischenfinanzierung für den Ausbau des Außengeländes (Pergola) zu übernehmen.
Das Studentenwerk hat dafür gesorgt, daß das Mittagessen für die
Kinder kostenlos zur Verfügung gesteilt wird. Auch von Seiten der
Hochschulverwaltung gab es konstruktive Unterstützung. Auf weitere
finanzielle Mithilfe sind wir gerade
jetzt in der Gründungsphase angewiesen (Elterninitiative NORA e. V.,
Kontonr. 102 1690 BLZ 520 501 51
bei der Stadtsparkasse Kassel).
Voraussetzung um einen festen
Platz in der Kindergruppe zu bekommen ist, daß ein Elternteil an der
GhK eingeschrieben ist. Das Kind
sollte mindestens zwei Jahre alt
sein. Es sollte von den Eltern eine
Bereitschaft zur Mitarbeit im Verein
bestehen. Bei der Aufnahme der
Kinder wird nach einer Warteliste
vorgegangen. (Tel.: 804-3496 oder
Martina Huth priv. 28 55 00) Adresse: Elterninitiative NORA e. V., NoraPlatiel-Str. 3, 34109 Kassel. Weitere
Ansprechpartnerin ist Anja Lipschik
(Vorstandsmitglied NORA e. V.),
Tel.: 804-2722 oder privat 770635.
NORA
GhK-PUBLIK
14. Juni 1994
Auszeichnung zweier Wissenschaftler:
Berthold-Preis 1994
r. Paul Fellinger und Dipl.-Ing.•Annahmen hinsichtlich der FehlerRene Marklein vom Fachgebiet -orientierung im Bauteil. Dies geTheoretische Elektrotechnik (Prof. schieht interaktiv auf einer WorkstaDr. Karl-Jörg Langenberg) der GhK tion oder, bei größeren Bauteilen,
wurden von der Deutschen Gesell- auf den Hochleistungsrechnern des
schaft für zerstörungsfreie Prüfung Landes Hessen in Kassel und Darmmit dem Berthold-Preis 1994 ausge- stadt. Auf diese Art und Weise konnzeichnet. Der mit 8000 Mark dotierte ten bereits zahlreiche dringliche FraPreis wurde den beiden Wissen- gestellungen, die seitens der Induschaftlern für ihre Arbeiten zur Ultra- strie an das Fachgebiet von ProfesschallmodelIierung anläßlich der sor Langenberg herangetragen wurJahrestagung der Gesellschaft vom den, gelöst werden.
9. bis 11. Mai in Timmendorfer
Strand feierlich verliehen.
Mehrfach ausgezeichnet
Fellinger und Marklein gelang die
Entwicklung eines Computer-ProDer Berthold-Preis erinnert an den
gramms, mit dem man die Ausbrei- Gründer der Deutschen Geselltungvon Ultraschallwellen in einem schaft für zerstörungsfreie Prüfung;
Festkörper berechnen und grafisch er wird jährlich für zukunftsweisende
sichtbar machen kann. Ähnlich wie Entwicklungen verliehen, von denen
beim Radar benutzt man solche insbesondere eine wesentliche VerWellen zur Ortung und Vermessung besserung der Prüfpraxis erwartet
von Fehlern, z. B. Rissen in wird. Dr. Fellinger erhielt für die
Schweißnähten von Druckbehältern Bereitstellung der mathematischen
oder Poren in faserverstärkten Grundlagen des neuen Verfahrens
Kunststoffen, woraus beispielsweise im Jahre 1992 bereits den Georgdas Seitenleitwerk des Airbus be- Forster-Preis des Kasseler Hochsteht. Allerdings ist die Ultraschall- schulbundes für seine Dissertation;
wechselwirkung mit dem Material- Dipl.-Ing. Rene Marklein wurde 1993
fehler physikalisch sehr komplex, so mit dem Young Scientist Award der
daß der Prüfer vor Ort häufig nicht in International Union of Radio Science
der Lage ist, entsprechende Signale geehrt. Mit dem Berthold-Preis wurkorrekt zu interpretieren. Hier setzt de das Fachgebiet von Professor
nun die Neuentwicklung von Fellin- Langenberg ein weiteres Mal ausgeger und Marklein an: Ihr Computer- zeichnet: 1991 erging der Preis der
Code vollzieht die Physik der Wel- Nordhessischen Wirtschaft an eine
lenausbreitung auf dem Rechner Dissertation und 1987 der VDI-Preis
nach und modelliert verschiedene an eine Diplomarbeit.
Lgb
D
Hessischer
Kulturpreis an
Annemarie und
Lucius Burckhardt
er an der Gesamthochschule
Kassel lehrende Prof. Lucius
Burckhardt und seine Frau Anriemarie sind zwei der fünf Preisträger, die
in diesem Jahr den mit insgesamt
90000 Mark dotierten Kulturpreis
des Landes Hessen erhalten. Das
hat das Kuratorium unter Vorsitz von
Minsterpräsident Hans Eichel (SPD)
entschieden. Wie die Staatskanzlei
in Wiesbaden mitteilte, ist das aus
der Schweiz stammende Ehepaar
Burckhardt durch zahlreiche Arbeiten zu· dem Thema Ökologie und
Ästhetik hervorgetreten. (Nähere Informationen in PUBLIK Juli 94). dpa
D
Heinz-MaierLeibnitz-Preis
für jungen
Physiker
r. Peter Kürpick aus der Arbeitsgruppe Prof. Dr. Burkhard Fricke
D
wurde jetzt für seine Doktorarbeit mit
dem nationalen Nachwuchspreis,
dem
Heinz-Maier-Leibnitz-Preis
ausgezeichnet. Seine Arbeit wurde
im Fachgebiet Elektronenstruktur
und Eigenschaften von Molekülen
mit schweren Strukturen ausgewählt
(Nähere Informationen in der Julip.
Ausgabe von PUBLIK).
Strafanzeige gegen
Welker
er Bund gegen Mißbrauch der
Tiere hat gegen Prof. Dr. ChriD
stian Welker Strafanzeige gestellt.
Nun muß staatsanwaltschaftlich ermittelt werden wegen Tierquälerei,
Verstoßes gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen sowie Unterschlagung. Nach Erkenntnissen der
Hochschule liegt in keinem der vorgetragenen Vorwürfe Verstöße vor;
auch ein Unterschlagungsverdacht
sei nicht zu erkennen, da Welker
sich nicht bereichert habe; wohl geDIE BEI DEN PREISTRÄGER (links Dr. Paul Fellinger, rechts Dipl.- be es aber ein haushaltsrechtlich zu
Ing. Rene Marklein) bei der Verleihung durch Prof. Dr. Schnitger, beanstandendes Abrechnungsverdem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie fahren, so Hochschulsprecherin Anp.
nette Ulbricht-Hopf.
Prüfung.
Kurz notiert
Kritischer
Agrarbericht
ie bereits 1993 ist auch 1994 am
Fachbereich 13 in der AG ländliche
W
Entwicklung ein "Kritischer Agrarbericht"
in Zusammenarbeit mit vielen anderen
unabhängigen Instituten und Organisationen entstanden. Eine ausführlichere Darstellung wird voraussichtlich in PUBLIK 6/
94 erscheinen. Nähere Auskunft zum "Kritischen Agrarbericht über Dipl.-Ing. agr.
Frieder Thomas", FB 13, AG ländliche
p.
Entwicklung, Tel. 804-3206.
Schwarze Kunst Nonaginta
ie Projektgruppe Stoffwechsel an der
Universität Kassel, die durch Forschungsarbeiten und daraus resultierenden Ausstellungen über zeitgenössische
Kunst bekannt geworden ist, setzt 1994
ihre Arbeiten zur Gegenwartskunst unterschiedlicher Kulturkreise fort.
Vom 28. August bis 21. September
1994 werden in der documenta-Halle,
bzw. in der Halle K18, in Kassel drei
verschiedene Ausstellungen präsentiert,
die alle in dem übergreifenden Kontext
der "Begegnung mit den Anderen" stehen
und damit insbesondere den kulturellen
Austausch mit nicht-europäischen Ländern intensivieren sollen.
• documenta-Halle: Zeitgenössische
karibische Kunst - Schwarze Kunst der Weg zur modernen afrikanischen
Kunst
• Halle K 18: Nonaginta - Installationen
deutscher Künstlerinnen als Reflexion aktueller Inhalte der 90er Jahre. Wanderausstellung, u. a. in die Karibik.
Informationen: GhK Projektgruppe Stoffwechsel, Mönchebergstr. 21 A, 34109
Kassel, Tel.: 0561/804-2530; -3146.
D
zes GHKnet Ende 1991 ging, die Bedeutung des Mainframes als Un'iversalrechner und Terminal-Zugan~s-Verrhittler
deutlich zurück. Die Kommuflikation mit
den IP-Diensten (Email, TELNEt. und
FTP) der Anwender untereinander und
über das Deutsche Wissenschaftsnetz
WIN in die weite Welt wurde jetzt über
PCs und Workstations abgewickelt. Das
Rechenzentrum hat im vergangenen Jahre 1993 die Anwender auf der SiemensAnlage 7.590-G bei der Migration ihrer
Daten und Programme auf eigene Systeme bzw. Server-Rechner des Rechenzentrums unterstützt.
Der Teilabbau der Anlage wurde begonnen. Von allen Standorten wurden die
Terminals und Drucker, die bei den Anwendern aufgestellt waren, bereits in das
Papierlager des Rechenzentrums zurückgeschafft. Es muß die Nachricht der
VEBEG abgewartet werden, was mit der
alten Anlage geschehen soll (Verkauf
oder Verschrottung, teilweise SonderW. Wätzig
müll).
Hugo-SonnenbergPreis 1994
ie Hugo Sonnenberg GmbH in Niestetal hat den "Hugo-SonnenbergPreis" für Industrial Engineeri99 ausgeschrieben, der jährlich vergeben werden
soll. Durch diesen Preis sollen hervorragende Ergebnisse auf dem Gebiet des
Industrial Engineering, insbesondere der
Planung und Steuerung industrieller Produktionsvorgänge, gewürdigt oder geplante Arbeiten finanziell unterstützt werden, insbesondere soll auch die Praxisorientierung der Forschung sowie der
Transfer entsprechender Forschungsleistungen in kleine und mittlere Unternehmen gewürdigt werden.
Der Preis ist mit 3000 Mark dotiert und
kann für Habilitationen, Promotionen, Diplomarbeiten oder andere Arbeiten verliehen werden. Auch Team-Arbeiten oder
studentische Arbeiten können miteinbezogen werden. Vorschlagsberechtigt sind
alle Professorinnen und Professoren der
Gesamthochschule Kassel. Vorschläge
können mit einer eingehenden Begründung jederzeit, für das Jahr 1994 bis
ntsprechend dem Beschluß des StA V spätestens zum 24. Juni beim Forvom 28. Januar 1992 wurde die Anla- schungsreferat eingereicht werden.
p.
ge Siemens 7.590-G der Universität Gesamthochschule Kassel endgültig am 11.
Januar um 8:45 Uhr abgeschaltet.
Vizepräsident Prof. Fricke betonte, daß
die Abschaltung mit einem weinenden
und einem lachenden Auge erfolge. Auf
der einen Seite sei dieser Großrechner
reunde und Weggefährten Ulrich Sonvon vielen Anwendern an der Hochschule
nemanns haben in Nachrufen, Denkgenutzt und vom Rechenzentrum gut betreut worden, auf der anderen Seite sei veranstaltungen und Gesprächen auf vieldas Zeitalter der Mainframes abgelaufen, fältige Weise dazu angeregt, die Erinneund die Hochschule müßte sich jetzt mit rung an sein Werk wachzuhalten. Ausgemodernen Systemen beschäftigen. Der hend von Sonnemann's Anliegen, die
Mainframe Siemens 7.590-G wurde im theoretische und politisch-praktische DiAugust 1986 als Nachfolger des ersten im mension aufklärerischer Arbeit stets als
Jahre 1977 an der GhK eingesetzten miteinander verflochtene zu begreifen,
Großrechners Telefunken TA-440 instal- war es das Ziel dieses ersten Treffens, die
liert. Nach dem flächendeckenden Aus- bereits begonnenen Projekte zu koordibau des Hochgeschwindigkeits-Datennet- nieren und weitere Ideen aufzunehmen.
D
Das Ende der 16-jährigen Mainframe-Ära
E
Arbeitskreis "Zum Gedenken an Ulrich Sonnemann"
F
Seite 7
Der Arbeitskreis wendet sich an einen
größeren Freundes- und Kollegenkreis
Ulrich Sonnemanns, mit der Bitte um
Unterstützung. Ansprechpartner für Anregungen usw. sind u. a. Georg-ForsterGesellschaft, z.H. Dr. Claus-Volker Klenke, c/o WZ II/GhK, Gottschalkstr. 26,
34109 Kassel, Tel. 0561/804-2811;Dr.
Georg Christoph Tholen, (WZ 11) Gottschalkstr. 26, 34109 Kassel, lAG Philosophische Grundlagenprobleme, GhK, Prof.
Dr.
Wolfdietrich
Schmied-Kowarzik,
34109 Kassel, Tel. 0561/804-3548/4225.
Bericht zum
Affenhaus
DAS INSTITUT FÜR WERKSTOFFTECHNIK in
den Mauern der alten Henschelhalle K 13 wurde
Institut für Werkstofftechnik offiziell eingeweiht:
Ein schöner Tag für die Uni
"Ein schöner Tag für die Universität
Gesamthochschule Kassel und ein
hochbedeutsamer Schritt für die
Entwicklung des Maschinenbaus in
Forschung und Lehre" - GhK-Präsident Prof. Dr. Hans Brinckmann
freute sich am 27. Mai bei der Einweihung des Gebäudes für das Institut für Werkstoff- und Konstruktionstechnik. Nicht weniger erfreut war
Hessens Wissenschaftsministerin,
Prof. Dr. Evelies Mayer, die auf die
außerordentlichen
Investitionsanstrengungen der Landesregierung
für die GhK hinwies. Und besonders
freuten sich natürlich die Wissenschaftierinnen und Wissenschaftler
des Instituts selbst, allen voran der
Geschäftsführende Direktor Prof.
Dr. Bertold Scholtes, der die Festgäste zur Einweihungsfeier im Gießhaus der GhK begrüßte.
Prof. Dr. Bertold Scholtes erinnerte an die Maschinenbau-Geschichte, die seit 1837 im Gießhaus der
früheren Henschel-Werke geschrieben wurde. Auch daß die alte Henschel-Halle K 13 als Kulisse in den
Neubau des Instituts einbezogen
wurde, lobte Prof. Scholtes als weitsichtige Architektur: "Keiner, der hier
lehrt, forscht oder studiert, kann sich
dem Geist dieses Standortes entziehen".
Lob a.uch von Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Evelies Mayer für die
"gelungene Verbindung von historischer Bausubstanz mit modernen
Erfordernissen". Immerhin habe das
Land Hessen allein für die Erhaltung
der historischen Fassade des Instituts-Gebäudes rund 2,5 Mio. Mark
aufgebracht. Die Baukosten insgesamt bezifferte sie auf nahezu 32
Mio. Mark. Die Landesregierung stehe zu ihrer Aussage, den Ausbau
der GhK als vorrangiges Ziel zu
verfolgen, versicherte die Ministerin.
Sie sei "ein wenig stolz" darauf, daß
es ihr zusammen mit Ministerpräsident Hans Eichel gelungen sei, die
ine Kommission des Konvents zur
Untersuchung der Situation im Affenhaus der GhK wird es vorerst nicht geben.
Ein entsprechender Antrag von studentischer Seite wurde im Konvent am 25. Mai
zurückgezogen. Die Antragsteller wollen
zunächst den Bericht abwarten, den der
Präsident dazu im Juni dem Ständigen
Ausschuß 111 (Haushalt) vorlegen wird. p. Prof. Dr. Hartrnut Vogtmann, Inhaber
E
Vogtmann leitet
künftig Landesamt
Konvent appelliert
wegen erster Professorin für Anglistik an
Wissenschaftsministerin Mayer
U
nverständnis hat die bisher ablehnende Haltung des hessischen Wissenschaftsministeriums an der GhK ausgelöst, eine junge qualifizierte Wissenschaftlerin auf eine Professur für Theorie
und Praxis des Englischunterrichts zu
berufen. Nach einstimmigen Voten der
Selbstverwaltungsgremien der Kasseler
Uni, Gesprächen der Uni-Spitze mit dem
Ministerium und Vorstößen der Studierenden des Fachbereiches Anglistik/Romanistik forderte auch der Konvent der Hochschule am 25. Mai mit großer Mehrheit
Wissenschaftsministerin Prof. Evelies
Mayer auf, "dem Berufungsvorschlag zu
folgen und die erste Professorin für den
Bereich Anglistik an der GhK zu berufen".
Das Wissenschaftsministerium hatte
den Berufungsvorschlag der GhK am 16.
März vor allem mit der Begründung zurückgewiesen. die vorgeschlagene Wissenschaftlerin verfüge nicht über die für
diese Stelle erforderliche eigene Schulpraxis von drei Jahren. Demgegenüber
verwies GhK-Präsident Prof. Dr. Brinckmann vor dem Konvent darauf, daß die
Bewerberin ebenso wie der an zweiter
Stelle des Berufungsvorschlags placierte
Bewerber umfassend in der Forschungsund Lehrpraxis sowie in der Lehrerweiterbildung ausgewiesen sei. Zudem sei die
Professur nicht nur auf Schuldidaktik,
sondern auf weitere Aspekte des Fremdsprachenerwerbs angelegt und solle in
diesem Arbeitszusammenhang mit anderen Fachgebieten an der GhK kooperieren.
offiziell eingeweiht (s. Bericht).
Fotos: A. Fischer/p.
der ersten Professur für ökologischen Landbau in Deutschland,
wechselt zum 1. Juli zum Hessischen Landesamt für Regionalentwicklung und Landwirtschaft in
Wiesbaden. Als Präsident wird er
diesem Amt vorstehen; Seine 1981
angetretene Professur im Fachbereich Landwirtschaft, internationale
Agrarentwicklung und ökologische
Umweltsicherung an der Kasseler
Universität in Witzenhausen muß
dann neu besetzt werden.
p.
Studienabbrecher
sind selten "Leistungsversager"
tudienabbrecher sind selten die
"totalen Leistungsversager", zu
denen sie gemeinhin gezählt werden. Jeder Fünfte steigt nach Untersuchungen des Hochschul-Informationssystems (HIS) aus dem Studium aus, weil er eine finanziell
attraktive Beschäftigung findet - oft
mit· Einkommenserwartungen, die
weit über dem liegen, was er jemals
als Akademiker hätte bekommen
können. Allerdings betrifft dies Männer häufiger als Frauen. Auffällig oft
geben Studentinnen (38 Prozent)
"persönliche Motive" für den Studienabbruch an, entweder, weil zum
Beispiel der Partner in einer anderen
Stadt einen Beruf gefunden hat,
oder weil sich das Studium mit der
Kindererziehung nicht vereinbaren
läßt.
dpa
S
Finanzierung weiterer Bauvorhaben
in Kassel zu sichern. Das Land gehe
bei der Vorfinanzierung der anteiligen Bundesmittel, mit deren Erstattung erst in zehn Jahren zu rechnen
sei, ein Risiko ein. Die Landesregien:mg löse damit jedoch, wie versprochen, die Zielsetzung aus der
Gründungsphase der GhK ein, in
Nordhessen eine Hochschule mit
naturwissenschaftlich - technischem
Schwerpunkt aufzubauen. Dies widerlege auch das Vorurteil der Technikfeindlichkeit, das manche der
hessischen Wissenschaftspolitik anhängen wollten. Im Gegenteil, so die
Ministerin, stelle die GhK der Region
GÄSTE AUS Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft feierten mit.
"ein bedeutendes Innovationspotential zur Stärkung technologischen
know-hows und dessen Transfer in
die Wirtschaft zur Verfügung".
Daß mit der Einweihl,mg des neuen Institutsgebäudes auch eine
neue Epoche im Institut begonnen
habe, darauf wies GhK-Präsident
Brinckmann hin. Wie auf Bestellung
sei das Gebäude mit der Neubesetzung aller Professuren fertig geworden und ermögliche damit dem neuen Team im Institut einen hervorragenden Start. Dabei habe Prof.
Kirschling die schwierige Aufgabe
bewältigt, das Institut stabil zu halten
und in die neue Phase hineinzuführen, in der jetzt Prof. Schlimmer den
Arbeitsbereich
Verbundwerkstoffe
und Werkstoffverbunde vertritt, Prof.
Bledzki auf die Stiftungs-Professur
Kunststoff-Recycling berufen wurde,
Prof. Kirschling den Bereich Qualitätssicherung leitet, Prof. Scholtes
den Bereich Metallische Werkstoffe
übernommen hat und Prof. Knoll die
Konstruktionstechnik vertritt.
Brinckmann würdigte die Investitionen und Förderungen des Landes
auch über die Landesschwerpunktförderung für die Materialforschung,
aus der mehr als sechs Mio. Mark
nach Kassel gegangen seien. Daß
der Maschinenbau an der GhK auch
mit Problemen zu kämpfen habe,
um im Wettbewerb mit den Universitäten zu bestehen, solle dennoch
nicht verschwiegen werden. Brinckmann wies dazu auf die Ergebnisse
des Projekts "Profilbildung der
Hochschulen" hin, an dem sich die
GhK als einzige Universität Hessens
beteiligt habe und das den Vergleich
von bundesweit zehn Maschinenbaufachbereichen ermögliche. Umso herzlicher bedankte sich der Präsident bei der Wissenschaftsministerin für das "grüne Licht" für die
weiteren Bauvorhaben. Damit werde
das lange herbeigesehnte Ausbauziel von 9000 Studienplätzen an der
GhK nunmehr erreicht. Angesichts
der inzwischen tatsächlichen Zahl
von rund 18000 Studierenden dürfe
darüberhinaus der langfristige Ausbau der Universität jedoch nicht aus
den Augen verloren werden.
Den guten Wünschen für das Institut durch den Alt-Präsidenten der
GhK, Prof. Dr. Neumann, schloß
sich der Festvortrag von Prof. Dr.
Kloos, TH Darmstadt, an. In Kurz..
vorträgen wurden dann die Fachgebiete des Instituts für Werkstofftechnik vorgestellt und im Anschluß an
die Feier waren die Türen der laboratorien und Einrichtungen des Instituts für die Besichtigung offen. Dabei erhielt die Architektur des neuen
Gebäudes von einem ArchitektenTeam der GhK-Bauabteilung und
des Staatsbauamts Kassel gemeinsam entworfen, durchweg viel Lob.
Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden alten Gießhaus ergibt sich
ein interessantes städtebauliches
Ensemble als Beispiel früher deutscher Industrie-Architektur. Im neuen Institut entstanden zugleich modernste Voraussetzungen, um konkurrenzfähige Forschung im nationalen und internationalen Wettbewerb zu leisten und für neue Kooperationsmöglichkeiten mit Industriepartnern, insbesondere auch aus
der nordhessischen Industrie. Vor
allem aber auch für die rund 1800
Studierenden des Maschinenbaus
ergeben sich mit dem Institut und
seinen Fachgebieten hervorragende
P.
neue Studienbedingungen.
Heraeus-Seminar über "Surface Studies
by Nonlinear Laser Spectroscopies"
Materialanalysen mit Laser
M
it neuartigen "nichtlinearen laserspektroskopischen Verfahren" zur Materialanalyse beschäftigte sich das internationale Symposium "Surface Studies by Nonlinear
Laser Spectroscopies" am 30. Mai
bis 1. Juni an der Universität Gesamthochschule Kassel: Materialien
zu analysieren anhand des Lichts,
das sie reflektieren, gehört zu den
klassischen Untersuchungsmethoden der Physik. Die Anwendung des
Lasers hat auch diese Methode revolutioniert. Das von ihm ausgesandte hochintensive Licht wird vom
untersuchten Material mit doppelter
Frequenz (nichtlinear) reflektiert. Die
besonderen Vorteile dieser Methoden sind hohe Empfindlichkeit, Messungen in kleinsten Zeitintervallen,
Anwendbarkeit auf Festkörper, Flüssigkeiten, Gase sowie auf Proben im
Vakuum. Damit eignen sich diese
Verfahren für eine Vielzahl von Untersuchungen, wie z. B. zur Aufklärung katalytischer Prozesse, zur Untersuchung der Oberflächendiffu-
sion, zum Studium elektrochemischer Reaktionen oder neuartiger
ultradünner Schichtsysteme. Kasseler Physiker unter der Leitung der
Professoren Dr. Frank Träger und
Dr. Albrecht Goldmann sind an der
Entwicklung und Anwendung dieser
Methoden aktiv beteiligt.
Frank Träger und Albrecht Goldmann waren auch die Organisatoren
und Leiter der Tagung, zu der ca. 60
Physiker und Chemiker, unter anderem aus den USA, Japan und einer
Vielzahl europäischer Länder erwartet wurden. Das Symposium wurde
finanziert durch die Dr. WilhelmHeinrich-Heraeus- und Else-Heraeus-Stiftung in Hanau sowie durch
Mittel des Hessischen Ministeriums
für Wissenschaft und Kunst. Es wurde am Montag, dem 30. Mai durch
den Präsidenten der Universität Gesamthochschule Kassel, Prof. Dr.
Hans Brinckmann, eröffnet und endete am Mittwoch abend mit einer
Führung durch Labors des Fachbep.
reichs Physik in Kassel.
GhK-PUBLIK
Seite 8
14. Juni 1994
Tempus-Projekt wird an GhK koordiniert
Neue Lehre für Bulgarien
E
inen Kurzbericht über ein
Gemeinsames
TEMPUSProjekt JEP 3645 zur Neugestaltung der Lehre an Bulgarischen
Universitäten im Bereich der
Technik und Ingenieurwissenschaften hat Prof. Dr.-Ing. Siegbert Hentschke zur Vorlage bei
den Koordinierungsgesprächen
Bulgarien der Hochschulrektorenkonferenz erarbeitet. Das Papier ist hier in Auszügen wiedergegeben - exemplarisch für die
vielen Schritte zur Entwicklung
internationaler Beziehungen.
D
as gemeinsame TEMPUS-Projekt ist auf eine Laufzeit von drei
Jahren angelegt. Es befindet sich
jetzt im zweiten Jahr. Es gehört mit
zu den größten in Europa. Das Projekt wird von Kassel aus koordiniert
mit einem Volumen von ungefähr
,500000 Mark pro Jahr insgesamt.
Die beteiligten Universitäten in der
EU sind die Universität Gesamthochschule Kassel und die Universität Reading. Auf bulgarischer Seite
sind vier technisch orientierte Universitäten, Sofia Techological University, Technical University Sofia,
Technical University Plovdiv, Technical University Varna und vier Industrieunternehmen in Bulgarien beteiligt.
Das Projekt verfolgt drei Hauptziele:
- Entwicklung von Curriculum- und
Studienplänen auf dem Gebiet des
Cont-rol Engineering
- Erstellung von neuem modernisierten Unterrichtsmaterial in Form
von 16 Lehrbtichern, von denen etwa acht in englisch verfaßt werden
sollen, damit sie auch in anderen
osteuropäischen Ländern verwendet werden können
- Die Etablierung eines Kontaktund Beratungszentrums genannt
Centre of Advanced Control Engineering (CACE).
Bisherige Ergebnisse: In mehreren
Seminaren und Meetings wurden
die bisherigen Ergebnisse detailliert
präsentiert und in Protokollen festgehalten. Es fand ein Fachseminar
in Kassel statt, ein Fachseminar in
Sofia, zwei Management-Meetings
in Sofia und eines in Varna. Auf dem
Jahresmeeting in Varna haben wir
zusätzlich für alle Hochschullehrer
der Universität Varna eine Veranstaltung angeboten, in der ich über
weitere Möglichkeiten zur Finanzierung von gemeinsamen Projekten
aus der Europäischen Union berichtet habe und über die bisherigen
Hauptergebnisse unseres gemeinsamen Projektes. In Anbetracht der
Größenordnung der Mittel, die hier
nach Bulgarien fließen, hat sich
auch das bulgarische Fernsehen an
dieser Veranstaltung beteiligt und
Der Stand der Arbeiten zum Lehrmaterial wurde im letzten Zentralseminar in Sofia im Dezember präsentiert. Etwa 40 Prozent der geplanten
Bücher sind im Manuskript fertig.
Wir planen die englisch verfaßten
Manuskripte in einer Reihe Regelungstechnik herauszugeben.
'
MOBILITÄTSPROGRAMM
• Wissenschaftleraustausch :
Im Rahmen der Kooperation und
des Know-how-Transfers ist vorgesehen, daß dieses Jahr ingesamt 25
Mitarbeiter nach Deutschland und
England kommen, jeweils für die
Dauer von ca. drei Monaten. Unter
diesen befinden sich 16 wissenschaftliche Mitarbeiter und neun
Professoren. Unter den Professoren
sind zwei Rektoren beteiligt, von der
Technological University Sofia und
von der Universität Varna. Der Rek-
to~ ~er Univers!tät. Varn~ ist glei~hzeitig auch. ~I~g.he~ el~er ~eglerungskommlsslon, die Sich mit der,
Neustrukturierung der Universitäten
in Bulgarien beschäftigt. In diesem
Zusammenhang ist zu erwähnen,
daß das in Kassel etablierte integrierte Studienmodell, das sich an
.
Bac he Ior- un d Master- 0 egree In
England orientiert, auf besonderes
Interesse gestoßen ist, da es die
erforderliche Praxisnähe verspricht,
die auch von den an dem TEMPUS·
Projekt beteiligten Industrieunternehmen befürwortet und begrüßt
wird.
• Studentenaustausch :
Im Rahmen des Studentenaustausches werden 6 PhD-Studenten und
5' Diplomanden nach Kassel und
Reading kommen, jeweils etwa zur
Hälfte, für die Dauer von sechs Monaten und hier unter der Anleitung
ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter
in unseren Labors ihre Arbeit durchführen.
Langfristige Perspektiven
des Projekts
Obwohl sich das Projekt auf die
Lehre konzentriert, haben wir von
vornherein vorgesehen, ein Expertenzentrum in Sofia zu installieren,
in dem wissenschaftliches Knowhow auf dem Gebiet nControl Engineering" konzentriert bleibt, und in
dem weiterhin die dort einzurichtende Bibliothek und die installierten
Geräte zentral genutzt werden können. Darüber hinaus sehen wir vor,
daß dort mit der Unterstützung der
jeweiligen Teilnehmer in Bulgarien
auch allmählich andere Programme
zur Förderung von Forschungsarbeiten vorbereitet werden können.
Die Institution CACE wird später zur
Verfügung stehen als
- Koordinierungszentrale
für
Deutschland und England auf dem
Gebiet Control Engineering,
- Beratungszentrum für Industrie
und Universitäten, von dem aus (zur
Selbstfinanzierung) auch Trainingskurse für Partner und speziell Interessierte angeboten werden können,
- Kontaktzentrum für weitere einzuwerbende R&D-Vorhaben, die gemeinsam mit Partnern aus Bulgarien
einige Details aus meinem Bericht und Deutschland bzw. England
im Fernsehen übertragen (s. Foto). durchgeführt werden können.
Vortragsreihe von Uni und Arbeitsamt:
"Studienziel Beruf"
nter dem Motto nStudienziel Beruf" veranstaltet die Zentrale
Studienberatung der Universität Gesamthochschule Kassel gemeinsam
mit der Berufsberatung und dem
Fachvermittlungsdienst des Arbeitsamtes Kassel eine Vortragsreihe, die
der Berufsorientierung Studierender
an der GhK dienen soll. Sie richtet
sich insbesonder an Studierende in
der Studienabschlußphase, aber
auch an Studierende in mittleren
Semestern.
Ziele dieser Veranstaltungsreihe,
die jedes Semester stattfindet, sind,
bereits im Studienverlauf berufliche
Perspektiven bei der Studiengestaltung mit zu berücksichtigen, evtl.
Neuorientierungen zu ermöglichen,
Berufsfelder vorzustellen und beispielhaft Strategien zum Übergang
in das Berufsleben aufzuzeigen. Im
Sommersemester 1994 werden fünf
Veranstaltungen für Studierende der'
Lehramts- und Magisterstudiengän-
U
16. Juni
28. Juni
9.30 Uhr Einstellungsaussichten nach dem Lehramtsstu-
14.00 Uhr
16.00 Uhr
29. Juni
ge angeboten.
nEinsteIlungsaussichten
nach
dem Lehramtsstudium" ist das Thema des Vortrags mit anschließender
Diskussion am 16. Juni um 9.30 Uhr
in der Zentralmensa. Referieren
werden Frau Konstantin und Herr
Götte, beide Regierungspräsidium
Kassel, über die Einstellungsaussichten in Referendariat und Schuldienst. Am 28. und 29. Juni soll
Studierenden geisteswissenschaftlicher Fachrlchtungen, hier insbesondere Magisterstudierenden, Anregungen und Beispiele zu Berufsverläufen und Tätigkeitsfeldern gegeben werden. Am 28. Juni werden
Arbeitsfelder in der Kunstwissenschaft und dem Journalismus vorgestellt, am 29.6. Tätigkeitsbereiche in
der Wirtschaft und der Beratung. Die
Veranstaltungen finden jeweils um
14 Uhr bzw. 16 Uhr statt im Raum
2400, Mönchebergstr. 11, Hochp.
schulrechenzentrum.
14.00 Uhr
16.00 Uhr
dium
Frau Konstantin, Herr Götte
Regierungspräsidium Kassel
Ort: Zentralmensa, Moritzstraße
Arbeitsfeld Kunstwissenschaft Hochschule
Frau Dr. Merkei, Gesamthochschule Kassel
Arbeitsfeld Journalismus Fernsehen
Frau Sommer, Hessischer Rundfunk, Studio Kassel
Ort: Mönchebergstr. 11, R. 2400
Arbeitsfeld Wirtschaft Qualitätsmanagement
Herr Becker, Fa. Technoflow GmbH
Arbeitsfeld Beratung Studienberatung
Wolfgang Lührmann, Universität Gießen
Ort: Mönchebergstr. 11, R. 2400
Weitere Informationen
Gern sind wir bereit, Interessenten weiteren Einblick zu verschaffen,
beispielsweise in unseren mehr als
hundert Seiten umfassenden Final
Report and Statement on the First
Academic Year sowie auch über die
Proceedings unserer internen Seminare. Kontakt: GhK, Prof. Dr. S.
Hentschke, Wilhelmshöher Allee 73,
34109 Kassel.
p.
Auslandsstipendienf·· h
1995/96
U rer
erschienen
Im Ausland studieren oder forschen?
Aber wie finanziert man das? Und wel'che Förderungsmöglichkeiten bieten sich
an? Auskunft darüber gibt wieder der
Auslandsstipendienführer des Deutschen
Akademischen
Austauschdienstes
(DAAD). Die 352 Seiten starke Broschüre
gibt einen Überblick über das Angebot an
Auslandsstipendien und weiteren Förderungsarten für deutsche Hochschulangehörige. Auf Grund der hohen Nachfrage
von Informationen über die Förderung SPANNENDES THEATER UND DIE JAHRESvon Studien- und Forschungsaufenthal- ZEITEN-FOLGE des Tanz-Theaters erwarten die
ten in. Großbritannien .~n~ in den US~
erscheinen ern.eut zusa~hc~ au.ch zwei
Sonde~dru~ke, In ?enen Jeweils die Angebote fur diese Lander zusammengefaßt
sind.
DAAD
Zuschauer ab 17. Juni in der K 18 (siehe
Bericht).
Kasseler Studententheater führt auf:
STUBE
veranstaltete
Sommerakademie
in Witzenhausen
er World University Service
(WUS) hat im Rahmen seines
STUBE-Programms
(Studienbegleitprogramm für ausländische Studierende) vom 11. bis 15. Mai gemeinsam mit den evangelischen
Studentengemeinden Hessens eine
Sommerakademie für Studierende
aus Afrika, Asien und Lateinamerika
in Witzenhausen veranstaltet. Die
von der Kasseler Regierungspräsidentin Inge Friedrich und GhK-Präsident Hans Brinckmann eröffnete
Veranstaltung hatte das Thema
nTECHNOLOGIETRANSfair
DER
KONTINENTE". Anhand von Beispielen aus der Solartechnik wurden
der Begriff der Technik und ihres
Transfers zwischen Industriestaaten
und Ländern Asiens, Afrikas und
Lateinamerikas - und vice versa diskutiert.
p.
D
17. Juni Premiere: "Im Lauf der Zeit"
I
m Lauf der Zeit heißt die neue
Inszenierung des Kasseler Studententheaters, die ab 17. Juni in
der K 18 aufgeführt wird. Im dritten
Jahr, nach Giraudoux' nUndine"
1992 und Arthur Millers nHexenjagd"
1993, hat das Kasseler Studententheater unter Leitung von Horst Müller eine andere als die große Iiterarische Spielform gewählt. Das neue
Programm, das durch finanzielle Unterstützung durch den Kasseler
Hochschulbund und die Hessische
Brandversicherungsanstalt
aufgeführt werden kann, präsentiert moderne Inhalte in einem altehrwürdigen thematischen Rahmen. Es kombiniert zudem zwei Themenkreise,
den der Sieben Todsünden und den
der Vier Jahreszeiten. Diese, die
Jahreszeiten-Folge, wird als Bewegungstheater von einer Tanzgruppe
der GhK-Sportstudent(inn)en unter
Leitung von Dr. Ulla Ellermann gezeigt. Eine lockere Szenenfolge mit
dem Arbeitstitel "Die Sieben Todsünden" besteht aus zusammengetragenen Texten und Spielideen, die
Wenn Sie gern
lesen,
bekommen Sie
von uns jetzt
was zu hören!
• Zum Beispiel CD's und MC's von
unseren über 4.500 Titeln aus Rock &
Pop, Jazz und Klassik und allen
Bereichen der U-Musik
weitgehend satirisch gefärbt sind
und negative Erscheinungen als Inhalte hatten: zum Beispiel Rechtsextremismus,
Tanker-Havarien,
Freßkonsum. Mit einer Spielform
des Zeigestock-Theaters wird jedes
einzelne kleine Stück vorher von
einer Ansagerin kurz charakterisiert
oder vorgestellt, wie dies in alten
Zeiten, in lehrhafter Absicht üblich
war. Auch Schaubuden-Vorführungen, von denen noch Brechts Theater viel übernommen hat, arbeiten
mit solchen Ansagen. Die Reihe der
Texte entstand über lange Wochen,
etwa bis eine Fernsehdokumentation über einen rechtsextremistischen Brandanschlag zu einer
Spielszene verarbeitet war, um den
ZORN darzustellen, bis die VOLLEREI, in leichter Anlehnung an eine
Monty-Python-Filmszene, als BüffetSchlacht fertiggestellt war - die einzige, in der das ganze Ensemble
zug~eich auftritt.
.: .
E~n~ eb~nfalls al~ehrwurdlge !hematlk ISt die der Vier Jahreszeiten.
Am Ende des Sommersemesters
1993 wurde von der !anzt~eat~rgruppe d~r ~hK das Stuck nDle Vier
Jahreszeiten als B~wegungst~eater unter w~~e~ Beifall aufgefuhrt.
In das dlesJahnge Program~ des
K~sseler ~tuden!enth~aters ~It d~n
nS.leben Sund~n ~rg~nz~n s.,ch d~e
"Vier Jahreszeiten : Die Ahnhchkelt,
die in der Zahl-Angabe liegt, mag
sehr äußerlich erscheinen. Sie weist
aber doch darauf hin, daß es sich
beide Male um eine ngezählte" Auf-
r
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reihung von Erscheinungen handelt,
die die Welt ausmachen, in der wir
leben: der Wechsel der Jahreszeiten
in zyklischer Wiederkehr, immer
gleich und stets variierend, und daneben die verschiedenen, gleichfalls
in ihrer begrenzten Anzahl von MögIichkeiten immer wieder begegnenden Laster, Fehler, Mängel oder
einfach Grundzüge der Menschennatu~
die ja viel deutlicher dort hervortritt,
wo sich weit jenseits von Norm und
Mittelmaß das Leidenschaftliche, die
Besessenheit ausprägt.
nimmer
gleich und immer neu", so könnte
man die beiden Kreise von Erscheinungen benennen. Mit dem umfassenden Titel nlm Lauf der Zeit" soll
ausgedrückt werden, daß in zeitlichen Abläufen die Natur lebt und
auch das Menschenwesen, aber die
Abläufe sind zyklisch, das Gleiche
kehrt wieder, immer neu - und immer gleich.
Die Halle K 18 ist wieder Spielort.
Eine Art Arenabühne, mit großer
dreieckiger ebenerdiger Spielfläche,
aber auch einem kleinen Spielpodest wurde entworfen, das Publikum
sitzt, zum Teil erhöht, an zwei Seiten
des großen Dreiecks, dem Podest
schräg gegenüber. Für spannende
Uchtregie wird gesorgt sein, für
schöne Kostüme, für flottes Spiel
sowieso - am 17. Juni um 21 Uhr ist
Premiere
.'
..
Weitere Auffuhru~gen. 19.~ 21.,
24.,25., 28., 30. JUni und 1. Juli.
Horst Müller/p.
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