Ab 6. Januar im Kino - Essener Filmkunsttheater

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Ab 6. Januar im Kino - Essener Filmkunsttheater
Kostenlos
44. JAHRGANG | 01.2005
DIE PROGRAMMZEITUNG DER ESSENER FILMKUNSTTHEATER UND DER LICHTBURG
nuar im
Ab 6. Ja
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
Tel. 0201/27 55 55
Steeler Str. 208-212
45138 Essen
Tel. 0201/27 55 55
Julienstr. 73
45130 Essen
Tel. 0201/77 84 94
Teichstr. 2
45127 Essen
Tel. 0201/27 55 55
Leineweber Str. 1
45468 Mülheim a. d. Ruhr
Tel. 0208/47 91 87
Kino
Kettwiger Str. 36
45127 Essen
Tel. 0201/23 10 23
INHALT
44. JAHRGANG | 01.2005
Filmstarts im Januar
Weiter im Programm
Inhalt
Cinéfête 2005
S. 3
Sonderprogramm
S. 4
Filmstarts im Januar
Ab 23.12.
Seite 7
Seite 12
Ab 23.12.
Seite 11
ab S. 5
Lichtburg & Sabu
S. 16
Die Essener Filmkunsttheater
S. 17
Vorabendprogramm im Rio
S. 18
Kinderkino
S. 18
Monatsprogramm
der Galerie Cinema
S. 19
Ocean‘s Twelve
Ab 30.12.
Birth
Ab 06.01.
Seite 12
Intime Fremde
Impressum
Ab 06.01.
Agata und der Sturm
Seite 7
Ray
Geplant ab 06.01.
Seite 11
Geplant ab 06.01.
Seite 10
House of Flying Daggers
Seite 13
Geplant ab 13.01.
Seite 5
Herausgeber:
ART & WEISE Film, Hanns-Peter Hüster
Auflage: 30.000
Redaktion:
Christiane Hüls, Marianne Menze
Anzeigen:
Claudia Hagedorn
Tel.: 0201 / 289 55 - 0
Die Brautjungfer
Alles auf Zucker
Geplant ab 13.01.
Geplant ab 13.01.
Seite 8
Hautnah
Seite 13
Geplant ab 20.01.
Seite 6
Druck:
WAZ-Druck, Duisburg
Tel. 0203 / 9 94 87 - 0
Gestaltung:
Christiane Hüls
Konzept:
Marc Strecker, www.m-bient.de
Unser Programmservice
Das aktuelle Wochenprogramm erfahren Sie donnerstags in WAZ und NRZ
sowie unter der Programmansage
0201 / 77 84 77 und unter
www.essener-filmkunsttheater.de
Napola - Elite für den Führer
2046
Geplant ab 20.01.
Geplant ab 27.01.
Seite 8
De-lovely - Die Cole Porter Story
Aviator
Seite 8
Vom Suchen und Finden der Liebe
2
Ab 27.01.
Seite 9
Mathilde - Eine große Liebe
44. JAHRGANG | 01.2005
CINÉFÊTE 2005
Cinéfête – 5. französisches Jugendfilmfestival auf Tournee
13. bis 19. Januar im ASTRA-Theater
In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V. und der französischen Botschaft
In einer Zeit, in der das Thema
‚Kino macht Schule’ in der deutschen Öffentlichkeit zunehmend
diskutiert wird, übernimmt Cinéfête – das bereits vor 5 Jahren
von der französischen Botschaft
ins Leben gerufen wurde und
mehr Zuschauer verzeichnet,
als alle französischen Filmfestivals auf deutschem Boden – die
Funktion eines erfolgreichen
Modellprojektes. Eine Auswahl
von sieben preisgekrönten
französischen Filmen tourt seit
September durch die deutschen
Kinos und macht vom 13. bis zum
19. Januar auch Station in Essen:
Tagsüber finden im ASTRA-Theater Vorführungen für Schulklassen
statt, das Klassenzimmer wird
– mit Unterstützung der Kultusministerien – ins Kino verlegt.
Kartenreservierungen im
Deutsch-Französischen Kulturzentrum
Tel.: 0201 / 77 63 89
Un indien dans la ville
14.1., 8.30 Uhr & 18.1., 9.30 Uhr
Stéphane Marchado ist ein erfolgreicher,
viel beschäftigter im Sojageschäft tätiger
Pariser Börsenmakler. Seine Frau Patricia
hat ihn vor 13 Jahren verlassen, denn für
eine Familie war kein Platz da. Sie lebt
nun in einem Indianerdorf in Amazonien.
Um seine neue Lebensgefährtin Charlotte
heiraten zu können, muss Stéphane Patricias Einwilligung zur Scheidung einholen.
Mit Handy und Laptop im Gepäck fliegt er
nach Caracas. Dort findet er Patricia und
.... seinen zwölfjährigen Sohn Mimi Siku,
der im Urwald aufgewachsen ist. Stéphane kehrt mit Mimi Siku zurück nach
Frankreich – sehr zur Überraschung von
der wenig begeisterten Charlotte. Barfuß,
mit Pfeil und Bogen bewaffnet, entdeckt
Mimi Siku die Großstadt und bringt
Schwung in den grauen Pariser Alltag.
F 1994; 89 Min.; Regie: Hervé Palud; mit
Thierry Lhermitte, Miou-Miou, Ludwig Briand
Être et avoir
18.1., 8.30 + 18.00 Uhr & 19.1., 11.30 Uhr
Das Programm:
Bécassine, le trésor viking
15.1., 14.00 Uhr & 19.1., 8.30 Uhr
Eigentlich sollte das bretonische Kindermädchen Bécassine nur auf die 10Jährige Charlotte aufpassen, während
die Eltern verreist sind. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge. Gangster
durchsuchen die mondäne Pariser Villa
von Charlottes Eltern. Der Vater Edmond
kehrt von einer Expedition zum nördlichen Polarkreis nicht zurück und der Antiquitätenhändler Gaspard, ein Freund der
Familie, verhält sich höchst verdächtig.
Gibt es eine Verbindung zu dem sagenhaften Wikingerschatz am Nordpol? Mit
Regenschirm und gesundem Menschenverstand bewaffnet, macht Bécassine
sich auf die Suche nach Edmond und
gerät in ein turbulentes Abenteuer.
Bécassine und die Jagd nach dem Wikingerschatz;
F 2001; 85 Min.; Regie: Philippe Vidal
Eine kleine Dorfschule im Wechsel der
Jahreszeiten. Es ist Winter in der Auvergne, die Bauern treiben das Vieh durch
den Schnee. Auf vereisten Straßen ist
ein Kleinbus unterwegs, der Kinder von
den verstreut liegenden Dörfern abholt,
um sie in die Schule zu bringen. Am
Eingang wartet schon der le „Maître“
Monsieur Lopez auf sie. Hier werden
alle Kinder von 4 bis 11 Jahren in einem
Raum unterrichtet. Die einen malen, die
anderen rechnen, während die Ältesten
gerade ein Diktat schreiben. Nachmittags
wird schon mal Pfannkuchen gebacken
oder man diskutiert über Alpträume und
Geister. Der Lehrer genießt bei seinen
Schülern Respekt. Erziehung umfasst für
ihn – der selbst in der Schule wohnt und
seine Schüler auch zu Hause besucht
– mehr als das Erlernen von Rechnen
und Schreiben. Er kümmert sich um die
Sorgen seiner Schüler, schlichtet Streit,
macht den Schüchternen Mut, tröstet
Schüler in der Not und hilft auch denen
ins Collège, die lieber Traktor fahren, als
für die Schule zu lernen.
F 2002; 104 Min.; Regie: Nicolas Philibert
werden. Selbst für den Star-Architekten
Numerobis ist das keine leichte Aufgabe.
Sollte das Bauvorhaben nicht gelingen,
wird er Kleopatras Krokodilen zum Fraß
vorgeworfen. Da hilft nur ein Wunder
– oder Zauberkraft! Numerobis bittet
seinen Freund, den gallischen Druiden
Miraculix um Hilfe. Und so reisen die
Gallier Asterix, Obelix und Miraculix nach
Ägypten, im Gepäck: das Hündchen Idefix und der gallische Zaubertrank.
F 2002; 108 Min.; Regie: Alain Chabat; mit Gérard
Depardieu, Christian Clavier, Jamel Debbouze
La vie ne me fait pas peur
13.1., 18.00 Uhr & 14.1., 11.30 Uhr &
19.1., 9.30 Uhr
Das Leben macht ihnen keine Angst
– Emilie, Stella, Inès und Marion, vier
Freundinnen, die gemeinsam durch dick
und dünn gehen und die Pubertät bestehen. Die eine ist verträumt, die zweite
linkisch, die dritte stürmisch und die
vierte aggressiv. Gemeinsam kämpfen
sie mit ihren Komplexen und rechnen
mit allem ab: ihrem Körper, ihren Eltern
und ihren ersten Liebesbeziehungen. Die
Freundschaft verändert ihr Leben. Gemeinsam bestehen sie die Schulzeit, bevor sie nach dem Abitur die ersten Schritte in ein eigenständiges Leben wagen.
Lvovskys knallbunte und temporeiche
Komödie widmet sich den Träumen und
Enttäuschungen, den ersten Verliebtheiten und Verletzungen der Teenager und
vermeidet dabei auch schwierige Themen
– wie Tod und Vergewaltigung - nicht.
F 1999; 105 Min.; Regie: Noémie Lvovsky; mit
Ingrid Molinier, Julie-Marie Parmentier
Tanguy
15.1., 18.00 Uhr & 17.1., 9.30 Uhr &
18.1., 11.30 Uhr
Astérix et Obélix: Mission Cléopatre
13.1., 11.30 Uhr & 17.1., 11.30 + 18.00 Uhr
Von Cäsar gereizt, wettet die wunderschöne ägyptische Herrscherin Kleopatra, dass ihre Untertanen in kürzester
Zeit einen prächtigen Palast errichten
3
„Du bist so süß, wenn du möchtest,
kannst du dein ganzes Leben bei uns
bleiben“, sagt Edith entzückt zu ihrem
lang ersehnten, neugeborenen Sohn Tanguy. 28 Jahre später wohnt der – mittlerweile Universitäts-Dozent für Sinologie
– immer noch bei seinen Eltern, Edith
und Paul. Warum auch ausziehen, wenn
es dort alles gibt, was man braucht: eine
großzügige Pariser Dachwohnung, ein
Dienstmädchen, das die Wäsche bügelt,
und tolerante Eltern, die jeden weiblichen
Übernachtungsgast strahlend begrüßen!
Der perfekte Sohn wird zum altklugen
und pedantischen „Nesthocker“. Seine
Eltern aber möchten endlich wieder ihre
uneingeschränkte Freiheit genießen und
beschließen, Tanguy mit allen Mitteln von
zu Hause zu vertreiben.
F 2001; 108 Min.; Regie: Étienne Chatiliez; mit
Sabine Azéma, André Dussolier, Eric Berger
Une affaire de femmes
14.1., 9.30 + 18.00 Uhr & 17.1., 8.30 Uhr
Frankreich unter deutscher Besatzung.
Die Männer sind in Kriegsgefangenschaft und Arbeitslager, das Essen ist
rationiert, mancher deutsche Soldat lebt
wie Gott in Frankreich. Marie, Frau eines
kriegsversehrten Mannes und Mutter
zweier Kinder, kann nur mit Mühe ihre
Familie ernähren. Eines Tages hilft sie
ihrer verheirateten Freundin, die von
einem deutschen Soldaten schwanger
ist, bei der Abtreibung. Es gelingt ihr.
Daraufhin bietet Marie schwangeren
Frauen ihre Dienste als Ratgeberin und
„Engelmacherin“ an, später vermietet
sie auch Zimmer an Prostituierte. Das
illegale Geschäft blüht. Marie ist endlich
in der Lage, ihre Familie zu ernähren und
kann sich sogar eine schönere Wohnung
leisten. Ihr Traum von einem besseren
Leben scheint in Erfüllung zu gehen.
Doch da stirbt eine „Kundin“ nach der
Abtreibung.
F 1988; 110 Min.; Regie: Claude Chabrol; mit
Isabelle Huppert, François Cluzet, Marie Trintignant
SONDERPROGRAMM
44. JAHRGANG | 01.2005
Play It Again: Der Große Diktator
Le cinéma en version originale
23. Januar um 12.00 Uhr in der LICHTBURG
Die französische Filmreihe im ASTRA-Theater
USA 1940; 124 Min.; Regie: Sir Charles Chaplin; mit Sir Charles Chaplin, Jack
Oakie, Paulette Goddard; FSK ab 12 J.; Engl. Originalfassung mit Untertiteln
In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V.
Charlie Chaplins geniales und
hellsichtiges Meisterwerk in einer
perfekt restaurierten Fassung, die
es so noch nicht in den Kinos zu
sehen gab.
Während die Truppen des Diktators Hynkel das Nachbarland Austerlich besetzen,
gelingt es seinem Doppelgänger, dem jüdischen Friseur Charlie, aus dem Konzentrationslager zu fliehen. Den Wächtern,
die ihn verfolgen, begegnet Hynkel, der
anstelle Charlies festgenommen wird.
Charlie wiederum wird mit dem Diktator
verwechselt und gezwungen, anläßlich
der Invasion eine Rede zu halten. In
seiner einzigartigen Satire auf Hitler und
die Nationalsozialisten gelang es Charlie
Chaplin durch seine Doppelrolle, seine
pantomimischen Fähigkeiten mit der
von ihm bislang verschmähten Form des
Tonfilms zu verbinden: während die Figur
des Friseurs Charlie zunächst hauptsächlich von der Pantomime lebt, überschüttet der Diktator Hynkel das Publikum mit
einem ungebremsten Wortschwall. Chaplin verwendete dabei Methoden, die
von komischen Slapstick-Einlagen über
die bissige Karikatur bis hin zum offenen
Appell an die Zuschauer reichten, um als
Künstler zum Faschismus Stellung zu
nehmen.
Liebe Kinofreunde,
auch in diesem Jahr bleiben unsere Kinos an Silvester geschlossen.
Öffnungszeiten des EULENSPIEGEL-Café zu Silvester und Neujahr:
31.12.: 10.00 - 14.00 Uhr
01.01.: 14.30 - 24.00 Uhr (Frühstück bis 19.00 Uhr)
WIR WÜNSCHEN ALLEN EINEN GUTEN RUTSCH INS JAHR 2005!
Mi., 26.01. um 18.00 Uhr im ASTRA
9.2. um 18.00 & um10.2.,11.00 im ASTRA
Monsieur Ibrahim und die Blumen Die Kinder des Monsieur
des Koran
Mathieu
Französische Originalfassung mit Untertiteln
Französische Originalfassung mit Untertiteln
Monsieur Ibrahim betreibt ein kleines
Geschäft in der Pariser Rue Bleue, das
tägliche Anlaufstelle für den jungen Moses
geworden ist. Aus den wenigen Sätzen,
die Ibrahim und Moses anfangs wechseln,
werden bald tiefsinnige Gespräche, in denen sich der Ältere als Experte für alle Fragen des Lebens erweist. Mit Hilfe seiner
Weisheiten, die er dem Leben und dem
Koran entnimmt, eröffnet er dem Jungen
eine neue Welt. Angesiedelt in den sechziger Jahren erzählt der französische Regisseur Francois Dupeyron die simple aber
universelle Geschichte der ungewöhnlichen
Freundschaft zwischen einem 13-Jährigen
Juden und einem älteren Araber, der dem
Jungen nicht nur die Sichtweise des Islam,
sondern auch das Wesen des Lebens, der
Frauen und der Liebe näher bringt.
Im Jahr 1949 führt der Direktor eines Internats für schwer erziehbare Jungen ein
strenges Regiment nach dem Prinzip der
Bestrafung. Als der neue Lehrer Clément
Mathieu seine Stelle antritt, weht frischer
Wind durch die kühlen Gemäuer: Der
verhinderte Musiker zeigt ein Herz für die
hoffnungslosen Zöglinge und stellt schnell
fest, dass er sie mit Musik aus ihrer Verschlossenheit und aggressivem Verhalten
locken kann. Er gründet einen Chor und findet besonders in dem schüchternen Pierre
ein echtes Gesangsgenie. Doch nicht alle
sind mit den neuen Lehrmethoden einverstanden. Eine warmherzige Geschichte,
in der ein einzelner Mann das Leben
hoffnungsloser Jungen für immer prägen
soll und große Kinderaugen mit Humor und
Liebe zum Leuchten bringt.
F 2003; 95 Min.; Regie: Francois Dupeyron; mit
Omar Sharif, Pierre Boulanger; FSK ab 6 J.
F/CH 2004; 97 Min.; Regie: Christophe Barratier,
mit Gérard Jugnot, François Berleand; FSK ab 6 J.
J E D E N E R S T E N M I T T W O C H I M M O N AT U M 2 0 . 0 0 U H R I M E U L E N S P I E G E L
Paffffffffff!!!! Zoschhhhhhhhhh !!! Saisonstart
(2.2.05) mit der UA einer neuen Musik von IP für
Nosferatu von Friedrich W. Murnau (1922). Ebenfalls
neu im Programm: Der Golem – wie er in die Welt
kam +++ Un Chien Andalou +++ entr’acte - Live-Musik: cinema von Erik Satie (1924) – arrangiert von IP
+++ l’age d’or +++
Grün ist Signalfarbe für 2005: Freuen Sie sich auf die
aufwändig gestalteten Werbeträger. Citycards mit 11
verschiedenen Designs (mtl. ein neues Layout) warten auf Sie. Achten Sie auch auf die Din-A1-Plakate
in ganz Essen.
Noch eine Neuheit: OhrenBlick(e) (Überraschungskonzert) am 01.06.05 - Es brodeln mehrere großflächig angelegte Projekte. Welches zuerst fertig ist,
wird vorgestellt. Wir selbst können momentan nicht
vorhersagen, welches das Rennen machen wird.
Die neue Reihe innerhalb der Stummfilmreihe, die
in unterschiedlichster Präsenz in Erscheinung treten und Einblicke in das konzertante IP-Repertoire
geben wird. Das Programm: ein explosives Überraschungsei +++
Der 2005er-Bonus: Die 5er-Abo-Karte (40/30 Euro)
für 5 frei wählbare Veranstaltungen +++ scopium begleitet weiterhin filmhistorisch das Geschehen +++
Dank auch unseren Sponsoren und Förderern. [ip]
4
44. JAHRGANG | 01.2005
Hörbar
in der Filmbar
Jeden letzten
Donnerstag
im Monat
ab 21.00 Uhr
FILMSTARTS IM JANUAR
Hautnah
Starbesetztes Beziehungsdrama von Mike Nichols
Geplant ab 13. Januar in der Lichtburg
Closer; USA 2004; 105 Min.; Regie: Mike Nichols; mit Julia Roberts, Jude Law, Natalie Portman, Clive Owen
„Vier exzellente Darsteller, brillante Dialoge, eine präzise Regie
prägen Hautnah. Das Ergebnis ist
ein bissiger, manchmal melancholischer, vor allem aber ungeschönter Blick auf Beziehungen
am Anfang des dritten Jahrtausends.“ Programmkino.de
„Eine Momentaufnahme moderner Paarbeziehungen ist ‚Hautnah’, ohne Kitsch, entlarvend
realistisch.“ BR-Online
Klavier und Gesang mit
Demi Monde
Eintritt: 3,- €
Die Zutaten für die filmische Version von
„Closer“ kann man fast an einer Hand abzählen: Vier Hollywoodstars; die fast irrelevante, regnerisch graue Kulisse Londons,
die wie die Stars in ihren unauffälligen
bis trashigen Klamotten angenehm unglamourös auftritt; sowie ausgefeilte, messerscharf gewetzte und manchmal umwerfend komische Dialoge, die im Krieg
der Geschlechter die wirksamsten Waffen
sind. Der beginnt, als den gescheiterten
Schriftsteller Dan (Jude Law) die Liebe zur
New Yorker Stripperin Alice (Natalie Portman) so zufällig trifft, wie Alice das Taxi,
vor das sie versehentlich läuft, weil sie
mitten im Londoner Straßenverkehr die
Augen einfach nicht von Dan abwenden
kann. Ebenfalls eher die Folge einer Art
„Unfall“ ist die Beziehung zwischen dem
Dermatologen Larry (Clive Owen) und der
Fotografin Anna (Julia Roberts), die Dan
später für seinen ersten veröffentlichten
Roman ablichten wird. Dann beginnen Dan
und Anna eine Affäre. Es vergeht zunächst
ein Jahr, in dem beide ihre Partner belügen
und betrügen und schließlich - trotz Annas
und Larrys Heirat - die Wahrheit gestehen.
Ohne Rücksicht auf verletzte Gefühle
und gebrochene Herzen setzen von nun
an beide Männer alles daran, Anna für
sich zu gewinnen, was weniger mit der
Sehnsucht nach der großen Liebe als mit
dem Triumph des männlichen Egos, mit
Macht und Sex zu tun hat. Der Film stellt
in seinem Beziehungsreigen die richtigen
Fragen - nach der Liebe, der Existenz
einer Liebe auf den ersten Blick, der Notwendigkeit von Wahrheit oder Lügen in
Beziehungen, der Bedeutung von Sex und
dem, was geschlechtsreife Großstädter
im Jahr 2004 zusammenbringt. Er ist sehr
sinnlich, erotisch, unterhaltsam und geht
in seinen eindringlichsten Momenten
wirklich unter die Haut. Blickpunkt Film
FILMSTARTS IM JANUAR
44. JAHRGANG | 01.2005
Aviator
Martin Scorseses episches Porträt des Flugpioniers und Filmmoguls Howard Hughes
Geplant ab 20. Januar in der Lichtburg
USA 2004; 166 Min.; Regie: Martin Scorsese; mit Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Kate Beckingsale, Jude Law, Alec Baldwin
„In den Spotlights von Premieren,
im Partysog der Nightclubs und in
der Prachtarchitektur des Zelluloidadels, entfalten Martin Scorsese,
seine von Leonardo DiCaprio angeführte Starbesetzung und Topkünstler aus Scorseses Kreativteam
ein opulentes Porträt des Visionärs,
Milliardärs und Frauenhelden Howard Hughes, das auch in intimen
Momenten Glanzpunkte setzt.“
Blickpunkt Film
Diese bizarr-bedrohliche Szene bildet die
Eingangssequenz für Martin Scorseses
Biopic über Howard Hughes. Scorsese
verdichtet die Schlüsseljahre in Howard
Hughes´ überlebensgroßem Leben. Nach
einem kurzen Prolog in der Kindheit, der
auf Hughes´ später stärker werdende
Reinlichkeitsneurose anspielt, springt der
Film ins Jahr 1927: Hughes ist Anfang
zwanzig, Millionenerbe und wild entschlossen, Kino- und Luftfahrtgeschichte
zu schreiben. Er kauft eine Flugzeugflotte
zusammen, über ein Dutzend Kameras
dazu und dreht tollkühn und mit verschwenderischem Aufwand das FliegerEpos „Hell´s Angels“. Nach langem Kampf
gelingt ihm damit in Hollywood der
Durchbruch. Er etabliert sich als Filmemacher, macht Jean Harlow zum Star, steht
selbst im Rampenlicht und feiert fortan
als Produzent Erfolge. Wirklich wohl fühlt
Hughes sich allerdings nur in der Nähe
seiner Flugzeuge. Hingebungsvoll widmet
er sich der Entwicklung technisch immer
perfekterer Maschinen, baut ein Luftfahrtimperium auf und umrundet 1938 in Re-
kordzeit die Welt. Hoch über den Wolken,
in der Abgeschlossenheit des Cockpits,
beginnt auch seine Affaire mit Katherine
Hepburn, neben Ava Gardner eine der
Filmgöttinnen, von deren Verbindung
mit Hughes der Film erzählt. Sein in der
Kindheit initiiertes Reinigungsritual wird
in späteren Jahren immer zwanghafter,
er schrubbt sich die Hände blutig und
berührt die Welt nur noch geschützt mit
weißen Kleenex-Tüchern: Eine räumliche
Absonderung, die zur inneren Quarantäne wird, denn seine Angst vor Viren
wächst sich zum Verfolgungswahn aus,
der ihn seelisch und gesellschaftlich in
den Ruin zu treiben droht. Auf den ersten
Blick kommt der Film daher wie visuell
überwältigendes, perfekt designtes
Hollywood-Starkino. Leonardo DiCaprio
darf in den ersten 90 Minuten komische
Kapriolen schlagen, er sieht aus wie ein
Star aus der Stummfilmzeit und spielt
auch bisweilen so. Cate Blanchett gibt (als
Katherine Hepburn) perfekt den schlagfertigen, smarten Filmstar – wenn man an
manchen Momenten den Film anhielte,
könnte man sich in einem sorglosen Technicolor-Streifen aus Hollywoods Hochzeiten wähnen. In der zweiten Hälfte jedoch
beginnt die Geschichte zu kippen, dunkler
zu werden. DiCaprios Augenglanz reflektiert nicht mehr das wolkenlos blaue Firmament, er changiert ins grünlich-gewittrige, der Blick wird verhangen, der Held
fällt vom Himmel und geht innerlich und
äußerlich durch die Hölle. Mit „Aviator“
– diesem üppigen, streckenweise tänzelnden, glanzvollen Biopicture platziert
Scorsese sich nun näher am Mainstream
als erwartet und setzt doch spannende,
seinem Kosmos entspringende Akzente.
Programmkino.de
Die Unglaublichen - The Incredibles
Dynamisches und witziges Actionabenteuer über eine unglaubliche Familie von Superhelden
Weiter im Programm
USA 2004; 125 Min.; Regie: Brad Bird; Sprecher: Markus Maria Profitlich, Kathrin Fröhlich, Herbert Feuerstein; FSK ab 6 J.
„Ein rasantes, anspielungsreiches,
hinreißend unterhaltsames Animationsabenteuer. Ein furioses
Kinovergnügen.“ Filmecho
der Bürobox und formatiertes Familienleben im Vorstadtghetto. Kein Wunder also,
dass Mr. Incredible ohne Zögern das
verführerische Angebot eines ominösen
Konzerns annimmt, auf einer einsamen
Insel Tester für Kampfroboter zu werden.
Ein Job, der den Supermann und seine
ebenfalls mit Superkräften ausgestattete
Familie in das gefährlichste Abenteuer
ihres Lebens stürzen wird, steckt hinter
der Roboter-Schmiede doch der finstere
Syndrome, ein Möchtegern-Superschurke, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle
Superhelden der Welt zu eliminieren.
„Die Unglaublichen“ ist nicht so süß und
lustig wie „Findet Nemo“, doch der Film
markiert den Aufbruch des Pixar-Kinos in
eine neue Dimension. Cinema
Superhelden sind out. Ihr gut gemeintes,
aber in der Regel mit größeren Verwüstungen gesegnetes Wirken deckt sich
nicht mit der Vollkasko-Mentalität von
Gesellschaften, in denen Versicherungsagenten und Juristen das Leben bestimmen. Mr. Incredible, der mit Superkräften
ausgestattete Held des neuen PixarFilms, ist so einer, der aufs Abstellgleis
geschoben wird, weil seine Regierung
keinen weiteren Ärger mit Schadensersatzklagen haben will. Die Action wird
nun ersetzt durch Verwaltungsarbeit in
6
44. JAHRGANG | 01.2005
FIILMSTARTS IM JANUAR
Ray
Energiegeladene und stimmungsvolle Hommage an die Musiklegende Ray Charles
Ab 6. Januar in der Lichtburg
USA 2004; 153 Min.; Regie: Taylor Hackford; mit Jamie Foxx, Kerry Washington, Regina King u.a.
„Trotz zahlreicher hypnotischer
Musiksequenzen und dem Abfeiern der Karrieretriumphe von
Ray Charles ist Taylor Hackfords
süffiges, Energie geladenes Biopic
kein schönfärberisches Heldengemälde: Das Jammertal wird in
diesem komplexen und in satten
Farben gefilmten Sittenbild ebenso thematisiert wie die Höhenflüge. Über allem thront die unglaubliche Darstellung von Jamie
Foxx als, der sich als erster ernsthafter Oscar-Anwärter des Jahres
empfiehlt.“ Blickpunkt Film
„Der Film verbindet musikalische
Highlights und starke Emotionen
zu großem Kino.“ ZDF HeuteJournal
Nicht weniger als 17 Songs kommen
zum Einsatz - „in klassischen und neuen
Aufnahmen von Ray Charles“ heißt es
im Credit – die Charles-Darsteller Jamie
Foxx nicht nur perfekt lippensynchron
darbietet, sondern auch auf dem Klavier
begleitet. Nach seinen beachtlichen
Leistungen in „Any Given Sunday“ und
natürlich „Collateral“ präsentiert der beliebte Komiker eine zweifellos Oscarwürdige Leistung. Auf der einen Seite verkörpert er die Eigenheiten des Vorbilds in
Stimme, Gang, Körperhaltung so perfekt,
dass man vergisst, dass es sich nicht um
den wirklichen Ray handelt. Andererseits
liegt das Geheimnis seines Erfolges in
der Einheit von Geist und Gefühlen. Man
kann sehen, eigentlich sogar fühlen, wie
sich Foxx mit Charles und der Musik voll
identifiziert. Mit Ausnahme von Rückblenden in seine dramatische Kindheit im
Florida der 30er Jahre, konzentriert sich
der Film auf die Zeit von Mitte 1940 bis
Ende 1960, als Charles erst gemeinsam
mit anderen Musikern und dann als Star
allein durch die Lande tourte. Seine erste
Schallplatte ist ebenso mit dabei wie die
erfolgreichen Jahre bei Atlantic Records
und der Wechsel zu ABC-Paramount, der
ihm nicht nur die Rechte an den Originalaufnahmen garantierte, sondern, wie
es Ahmet Ertegun ausdrückt, damals
einen besseren Deal als Frank Sinatra
verschaffte. Interessant ist auch, wie er
sich aus dem Schatten von Nat King Cole
löste und im Laufe seiner Karriere dann
sämtliche amerikanischen Musiktraditionen von Gospel, Country & Western und
Pop mischte und mit viel Seele zu seiner
ureigenen machte. Seine jahrelange
Heroinsucht wird ebenso gezeigt wie die
Beziehungen zu den Backround-Sängerinnen Margie Hendricks (und Mary Ann
Fisher, während seine Frau Bea mit der
Geduld eines Engels daheim sitzt. Last,
but not least, zementiert er die Legende.
Und auch das ist absolut gut so. „Let The
Good Times Roll“. Filmecho
Ocean‘s Twelve
Spannende Fortsetzung der Krimikomödie von 2001 mit George Clooney, Brat Pitt und Julia Roberts
Weiter im Programm
USA 2004; Regie: Steven Soderbergh; mit George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Catherine Zeta-Jones, Andy Garcia, Julia Roberts u.a.
„Eins der überraschendsten und
spannendsten Kinovergnügen
des Jahres ... ein frech-frivoles
Meisterstück.“ Focus
„Ein großer Spaß“ Der Spiegel
„Soderbergh wählte die schwerste aller Varianten: eine Fortsetzung, die an den ersten Teil herankommt.“ Berliner Morgenpost
Lewis Milestones Rat-Pack-Klassiker
„Frankie und seine Spießgesellen“ von
1960 hatte vor drei Jahren nicht nur
das Handlungsgerüst und Location,
sondern auch Ton und Stil des Remakes
vorgegeben: eine elegante und lässige
Fingerübung in Sachen Krimikomödie,
7
die hochmodern und gleichzeitig in ihrem
hemmungslosen (Ab-)Feiern von Stars
und Style regelrecht klassizistisch wirkte. „Ocean‘s Twelve“ führt den Ansatz
konsequent fort: Wieder sind es die
Drehorte, die die Umsetzung bedingen,
weshalb Danny Ocean und seine diesmal um eine unerwartete Person aufgestockte Diebesbande sich diesmal im Stil
des europäischen Kinos der 60er-Jahre
durch Amsterdam, Paris, Como und Rom
gaunern und bedingungslos für gute
Laune sorgen. Ausgehend von George
Nolfis Caper-Drehbuch „Honor Among
Thieves“, das er mit Steven Soderbergh
umarbeitete und um manche Idee anreicherte, setzt die Geschichte nahtlos am
Ende des Originals an. Drei Jahre später
müssen Ocean und Co. wieder zu Werke
gehen, weil der von ihnen um schlappe
160 Millionen Dollar geprellte Terry Benedict ihnen mit dem Schlimmsten gedroht
hat, wenn er sein Geld zuzüglich Zinsen
nicht zurückbezahlt bekommt. Das ist
leichter gesagt als getan: Denn nach
einem spektakulär erfolglosen Raubzug
in Amsterdam wird klar, dass Benedict
nur Teil eines Plans des französischen
Meisterdiebs Night Fox ist, der sich mit
Danny messen will: Ein von Paris nach
Rom zu einer Ausstellung transportiertes
Fabergé-Ei wird zum Objekt der Begierde beim Kampf um die Krone der weltbesten Einbrecher. Blickpunkt Film
FILMSTARTS IM JANUAR
44. JAHRGANG | 01.2005
Vom Suchen und Finden der Liebe
Helmut Dietls märchenhaft romantische Komödie mit Moritz Bleibtreu und Alexandra Maria Lara
Geplant ab 27. Januar
D 2004; Regie: Helmut Dietl; mit Moritz Bleibtreu, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Anke Engelke, Harald Schmidt
Nach „Schtonk“, „Rossini“ und
„Late Show“ drehte Münchens
Gesellschaftschronist, Autor, Produzent und Regisseur Helmut Dietl
nun eine „märchenhaft melodramatisch-romantische Komödie“
mit prominenter Besetzung vor
fröhlich-fantastischem Hintergrund.
Der Komponist Mimi Nachtigal und die
Sängerin Venus Morgenstern verlieben
sich unsterblich ineinander, streiten
sich sieben Jahre lang und trennen sich
schließlich. Nach der Trennung wird
ihnen schmerzlich bewusst, dass sie die
große Liebe ihres Lebens verloren haben. Zunächst versucht jeder von ihnen,
seinen Kummer auf pragmatische Weise
zu bewältigen: Venus nimmt sich einen
neuen Freund, Mimi das Leben. Als sie
dann schließlich feststellen müssen – er
im Jenseits, sie im Diesseits – dass sie
einfach nicht ohne einander sein können,
scheint es zu spät. Verzweifelt, aber unerschütterlich im Glauben an eine Liebe,
die über den Tod hinaus geht, steigt Venus, wie einst Orpheus, in die Unterwelt
hinab, um ihren verlorenen Geliebten
zurückzuholen ...
De-lovely - Die Cole Porter Story
Napola - Elite für den Führer
Biopic über das schillernde Leben des Komponisten Cole Porter
Eindrucksvolle Geschichte zweier 16-Jähriger auf einer Nazi-Eliteschule
Geplant ab 20. Januar
USA/GB 2004; 126 Min.; Regie: Irwin Winkler; mit Kevin Kline, Ashley Judd
Geplant ab 13. Januar
D 2004; 115 Min.; Regie: Dennis Gansel; mit Max Riemelt, Tom Schilling u.a.
Das Leben des berühmten Broadway-Komponisten Cole Porter
in Form einer Musical-Biografie,
da kommen Erinnerungen an
„Chicago“ auf mit den zwischen
verschiedenen Realitäten verschachtelten Ebenen
„Der talentierte 31-Jährige
Dennis Gansel zeigt in seinem
neuen Film ‚Napola - Elite für
den Führer‘ auf sehr einfühlsame
Weise, welchen fatalen Einfluss
die Eliteschulen der Nazis auf
Zehntausende von Jugendlichen
hatten.“ 3sat
Cole Porter, eine der schillerndsten Figuren der Musikwelt von den 20ern bis
zu den frühen 50ern, bekommt hier ein
Denkmal gesetzt. Irvin Winkler zeichnet
in seinem musikalischen Porträt Stationen eines Künstler-Lebens zwischen Paris, New York und Hollywood. Porter und
seine Muse und Ehefrau Linda waren
der Mittelpunkt jeder Gesellschaft und
hielten sich an die Regeln der Diskretion.
Sie profitiert vom Reichtum und sozialen
Status, während ihr immer eleganter
Mann im Geheimen die Begegnung mit
dem gleichen Geschlecht genießt. In der
Öffentlichkeit galt er sogar als Frauenschwarm und bezirzte die Damenwelt
mit sprühendem Charme. Kevin Kline,
der im Verlauf der Handlung vier Dezennien überwindet, bietet an der Seite
von Ashley Judd eine beachtliche Performance. Die Chronologie der Erzählung
erleichtert das Verständnis für eine viel-
schichtige Figur, die sich in exquisitem
Ambiente sicher auf dem Parkett der
High Society bewegt. Manchmal etwas
zu easy treiben die Porters von einem Erfolg zum nächsten, dramatisch wird es,
wenn Linda ihren Gatten gerade dann
verlässt, als er sie nach einem Unfall
dringend braucht. Blickpunkt Film
Deutschland, im dritten Kriegsjahr: Die
deutschen Truppen sitzen in Stalingrad
fest, der Führer und sein Volk glauben
weiter bedingungslos an den Endsieg
und das 1000-Jährige Reich. Dafür
braucht es Nachwuchs. Die Elite des
Führers wird gedrillt auf sogenannte
„Napolas“. Mut, Disziplin, Kampfwille
stehen auf dem Stundenplan. Für den
16-Jährigen Friedrich (Max Riemelt) die
große Chance, dem kleinbürgerlichen
Elternhaus zu entkommen. Groß, blond,
sportlich glaubt er an Nazi-Ideologie und
Führergehorsam. Eine Jugend im Dritten
Reich. In der Eliteschule lernt er den
gleichaltrigen Albrecht (Tom Schilling)
kennen. Zart, sensibel, belesen. Er passt
nicht in die Napola-Struktur. Und nur als
Sohn des Gauleiters Stein (Justus von
Dohnanyi) findet er Aufnahme beim
Elite-Nachwuchs. Albrecht leistet Wider-
8
stand - erst still in der Zuflucht zur Kunst
und Literatur, dann offen, im Widerstand
gegen den eigenen Vater. „Napola“
erzählt eine Internatsgeschichte vor
historischem Hintergrund, mit Max
Riemelt und Tom Schilling als großartige
Hauptdarsteller. Übrigens hervorragend
besetzt auch in den Nebenrollen, von
Justus von Dohnanyi, Devid Striesow bis
Michael Schenk. Gansel schildert den Alltag im Elite-Internat in allen Facetten. Ein
Eiland, in das die reale Kriegs-Welt nur
hereinbricht, wenn die Söhne der gefallenen Soldaten vom gemeinsamen Mittagessen weggeholt werden. BR-Online
44. JAHRGANG | 01.2005
FIILMSTARTS IM JANUAR
Mathilde - Eine große Liebe
Nach „Die fabelhafte Welt der Amélie“ der neue Film von Jean-Pierre Jeunet
Ab 27. Januar
F 2004; 135 Min.; Regie: Jean-Pierre Jeunet; mit Audrey Tautou, Gaspard Ulliel, Dominique Pinion, Jodie Foster
„Jean-Pierre Jeunet ist erneut
ein großer Film gelungen, in der
schonungslosen Schilderung
des Krieges eine Art Gegenstück
zu Amélie. Technisch brillant,
von Angelo Badalamentis melancholischer Musik unterlegt,
eine kunstvolle Verknüpfung von
Schrecken und Glück, von Krieg
und Liebe.“ Programmkino.de
Die Leinwand, auf der er malt, ist größer,
die Geschichte ist ernster und epischer,
die Jeunet zur Verfügung stehenden Mittel vielfältiger. Doch trotz der erkennbar
gewachsenen Ambition und des insgesamt düstereren Tons ist „Mathilde“
unverkennbar ein Film von Jeunet, der
wie in „Amélie“ auf einen allwissenden und omnipräsenten Erzähler und
zahllose erzählerische Umwege setzt,
mit denen schlaglichtartig Hintergründe
über Figuren, Orte und Begebenheiten
angerissen werden. Anders als in seinem weltweit gefeierten Durchbruch,
eine Ode an Paris, zusammengesetzt
aus einem drolligen Sammelsurium von
Einfällen, Erinnerungen und Klischees zu
einer Art finalem Puzzle, rankt sich die
Liebe hier um eindeutig Handfesteres,
den Ersten Weltkrieg. Ihm bringt der
Filmemacher auch jederzeit den gebührenden grimmigen Ernst entgegen: Seit
„Wege des Ruhms“ hat kein Film mehr
Agonie, Schmerz und Leid der Soldaten
im ersten großen Krieg des 20. Jahrhunderts so präzise und unerbittlich dargestellt wie „Mathilde“. Anfangs mögen die
verrückten Ausflüge der Fantasie, mit
denen Jeunet seinen Film immer wieder
dem dreckverklumpten Jammertal der
Schützengräben entreißt, zuviel oder gar
unangemessen erscheinen. Tatsächlich
aber lindern die rasend montierten Anekdoten nie den Horror: Indem er Glück
und Leid, Hoffnung und Verzweiflung,
Liebe und Tod aufeinanderprallen lässt,
forciert Jeunet den Schrecken sogar
noch. Wie gleich in der ersten Szene
des Films, in dem fünf junge Männer im
Januar 1917 in den sicheren Tod in einem
zwischen Franzosen und Deutschen heftig umkämpften Schlachtfeld geschickt
werden, weil sie sich selbst verstümmelt
haben, um dem Wahnsinn des Krieges
zu entfliehen. Einer der Fünf ist Manech,
Sohn eines Leuchtturmwärters, der Verlobte von Mathilde, die nicht wahr haben
will, dass ihr Geliebter tot sein soll. Sie
schickt einen Detektiv, die Wahrheit über
die nur unklar übermittelten Ereignisse
von Bingo Crepuscule - wie das französische Frontlager genannt wird, zu
entschlüsseln und macht sich gleichzeitig
selbst auf den Weg, Manech zu finden.
In einem mutigen, ambitionierten und
gewagten filmischen Drahtseilakt führt
Jeunet die Elemente des Kriegsdramas
und des Liebesmärchens in einer brillant
konzipierten Detektivgeschichte zusammen, die das Massaker vom Januar 1917
bis zu ihrer verblüffenden Auflösung
immer wieder in einem anderen Licht
dastehen lassen. Blickpunkt Film
Rhythm Is It!
Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle
Ab 25. Dezember jeden Samstag um 16.45 Uhr in der GALERIE CINEMA
D 2004; 90 Min.; Regie: Enrique Sánchez Lansch, Thomas Grube
„Ein leiser Abenteuerfilm über die
Selbstentdeckung. Eine Glückspille als Film.“ Berliner Morgenpost
Berliner Philharmoniker beginnt, welche
Wege zurückgelegt werden müssen und
welche Begeisterung es entfacht – davon
handelt „Rhythm is it“. Die Regisseure
lassen keinen Zweifel daran, dass sich
alle Beteiligten auf eine höchst emotionale Reise begeben. Der Tagesspiegel
Coole Hauptschüler, in der einen Hand
eine Zigarette, in der anderen verstohlen
einen Lolli. Flüchtige Wesen vom Plattenbau, irgendwo zwischen unsicher ausgestelltem Erwachsensein und hastig abgeräumter Kindheit. Sechs Wochen später
werden diese Kids tanzen, zu den Klängen von Igor Strawinskys „Le Sacre du
printemps“, Simon Rattle dirigiert, 3000
Menschen schauen in der Arena zu. Wie
dieses erste große Education-Projekt der
Schulvorstellungen
Sondervorführungen für Schulklassen sind nach
Vereinbarung möglich. Tel.: 0201 / 289 55 0
9
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Mo. - Fr. 9.00-19.00 Uhr, Sa. 9.00-18.00 Uhr
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44. JAHRGANG | 01.2005
House of Flying Daggers
Der chinesische Regisseur Zhang Yimou setzt ein neues Glanzlicht im Martial-Arts-Genre
Geplant ab 6. Januar
VR China 2004; 119 Min.; Regie: Zhang Yimou; mit Zhang Ziyi, Takeshi Kaneshiro, Andy Lau, Dandan Song.
„Zhang Yimou, chinesischer Starregisseur präsentiert ein atemberaubendes Kampfkunst-Opus, bei
dem einem die Augen übergehen:
gleichsam schwerelos fliegende
Menschen, spektakuläre Schlachten, grandiose Kulissen, fantastische Ausstattung und natürlich,
wie immer, schöne Menschen.“
Programmkino.de
„Zhang Yimou verpackt in seinem
zweiten Ausflug in die MartialArts-Kunst und das Wuxia-Genre
nach seinem ‚Hero‘ nun eine
Liebesgeschichte in seinen Actionfilm. Sein Märchen glänzt
erneut mit visueller Pracht, atemberaubenden Action-Sequenzen
und asiatischer Schauspielprominenz.“ Blickpunkt Film
„Chinesisches Feuerwerk aus
virtuoser Kampfkunst und magischer Landschaftsoptik.“ Cinema
Die Martial-Arts-Kunst beherrscht Zhang
Yimou wie kaum ein anderer. Nach
„Hero“ verfeinert er sie in seinem neuen
Werk und verzaubert erneut mit furiosen
Kämpfen und opulenten Bilderwelten.
Diesmal führt er ins Jahr 859 und den
Verfall der Tang-Dynastie. Das große
Reich China wird von Rebellion erschüttert, das „House of Flying Daggers“ geht
zum Angriff auf Kaiser und Regierung
über, schleust sogar eine blinde Tänzerin
undercover in ein Luxusbordell, um
die Mächtigen auszuhorchen. Mei, die
Tochter des ermordeten Anführers, wird
verhaftet, schweigt aber wie ein Grab
über die Revolutionsgruppe. Die beiden
Polizisten Leo und Jin, die den neuen Re-
Ab 3. Februar im Kino
10
bellenführer festnehmen sollen, hecken
einen Plan aus. Jin soll pro forma dem
Mädchen zur Flucht verhelfen, um dann
die Spur aufzunehmen. Während die beiden von den Häschern der Staatsmacht
gejagt werden, bricht die Liebe aus, die
am Ende triumphiert. Die Mischung aus
temporeicher Action und fantasievollem Märchen ist ein atemberaubendes
Bilderlebnis. Klassische Kampfszenen
stehen im Mittelpunkt. Da treffen die
Dolche mit virtuoser Präzision ins Ziel,
zerschneiden punktgenau Fesseln,
liefern sich die fahrenden Ritter Schwertduelle, schwingen sich Gestalten affenartig von Baumwipfel zu Baumwipfel im
Bambuswald. Zhang Yimou verbindet
das Genre der Wuxia-Filme (Kennzeichen
Schwertkämpfe und Ritterlichkeit) mit
einer großen und tragischen Liebesgeschichte. Trotz einiger Längen und Wiederholungen ist dieses Film-Abenteuer
visuell aufregend. Nicht nur Liebhaber
von Martial-Arts-Filmen kommen hier voll
auf ihre Kosten. BR-Online
44. JAHRGANG | 01.2005
FIILMSTARTS IM JANUAR
Alles auf Zucker
Jüdische Familienkomödie von Dani Levy: Zwei verfeindete Brüder müssen sich versöhnen, um ihre Mutter zu beerben
Ab 6. Januar
D 2004; 90 Min.; Regie: Dani Levy; mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel, Golda Tencer; FSK ab 6 J..
„Dani Levys Komödie über eine
jüdische Familie der Gegenwart erzählt so einiges über
die Gegensätze der Welt und
gerät dabei erfrischend heiter.“
Programmkino.de
„In der Titelrolle ist der grandiose
Komödiant Henry Hübchen eine
Klasse für sich. Und wie jede
gute Komödie, hat die Familiengeschichte einen durchaus ernsten Hintergrund.“ Filmecho
Jakob Zuckermann, genannt Jaecki Zucker, war ein erfolgreicher Sportreporter
in der DDR, den in den Tagen der unter-
gegangen Republik ein Bildschirmverbot
ereilte. An seine beruflichen Erfolge
konnte er nach der Wende nicht anknüpfen. Doch Zucker ist ein Stehaufmännchen, und sucht sein Auskommen in
einem halbseidenen Etablissement. Wegen der Schulden in Höhe von 100.000
Euro steht der Gerichtsvollzieher vor der
Tür, ausgerechnet in Begleitung seines
Sohnes, der einen Job bei der Bank hat.
Jaeckis Frau reicht es schon lange. Sie
stellt ihm den Koffer vor die Tür. Jetzt hilft
nur noch eins: Zucker muss ein Billardturnier gewinnen. Nachdem er mühsam
das Startgeld aufgebracht hat, erreicht
ihn eine Hiobsbotschaft. Seine Mutter,
die seit 1961 mit dem Bruder Samuel
im Westen lebte, ist verstorben. Um zu
erben, müssen die beiden verfeindeten
Söhne nach jüdischer Tradition Totenwache halten. Zuckers Frau beschließt,
der orthodox lebenden Familie aus dem
Westen ein Leben nach jüdischer Tradition vorzuspielen. Das klappt so schlecht,
dass Samuels Frau vermutet, die OstSippe sei „so koscher wie ein Schweinekotelett“. Noch schwieriger ist es für
Zucker, seine Mutter unter die Erde zu
bringen und gleichzeitig am Billardtisch
zu stehen. Das gibt dem mit leichter
Hand, Tempo und Esprit erzählten Film
Gelegenheit zu einigen sehr komischen,
oft slapstickartigen Einlagen. Ansonsten
dominiert eher der feine, doppelbödige
Witz, der mit vielen liebenswürdigen
Details gewürzt wurde, die sich aus dem
Zusammenprall der Kulturen und dem
Versuch der Ostberliner ergeben, etwas
zu sein, was sie nicht sind. Hannelore
Elsner als Jaeckis Gattin erweist sich
wieder als gute Komödiantin und bedient
damit eine Facette ihres Können, die
im Kino lange vermisst wurde. Auch
die anderen Parts sind bis in kleine Nebenrollen hinein auf den Punkt besetzt.
Überragt werden jedoch alle von Henry
Hübchen als Lebenskünstler Zucker,
der aus jeder noch so aussichtslosen
Situation das Beste zu machen versteht.
Filmecho
Agata und der Sturm
Farbenprächtige und surreale Komödie von Silvio Soldini („Brot & Tulpen“)
Ab 23. Dezember
I 2004; 120 Min.; Regie: Silvio Soldini; mit Licia Maglietta, Giuseppe Battiston
„Ein Fest für die Sinne“ Variety
„Ein leicht surreales Universum komisch und dramatisch zugleich
... Eine Komödie voller Schatten,
Licht und tiefer Gefühle, weit
weg vom Naturalismus und
dennoch sehr wirklichkeitsnah.“
Corriere della Sera
Rosalba in „Brot & Tulpen“ wurde von
ihrem Mann an der Autobahn-Raststätte
vergessen und fand nur langsam zu
sich selbst. Das könnte Agata nicht passieren. Sie steht mit beiden Beinen im
Leben, führt einen Buchladen und erliegt
mit Lust der Charmeoffensive eines
jungen Lovers. Ihr Bruder Gustavo lebt
langweilig an der Seite seiner Frau dahin,
erst die schockierende Nachricht, seine
wirkliche Mutter habe ihn verkauft und
er sei adoptiert, lässt ihn neue Bahnen
einschlagen. Seine ganze Existenz steht
plötzlich Kopf, als der Vertreter Romeo
ihm Zusammenhänge der Vergangenheit
eröffnet und sich als sein wahrer Bruder
entpuppt, Agata von einem Tag auf den
11
anderen nicht mehr Schwester, sondern
Vertraute ist. Wie die drei mit den tiefgreifenden Veränderungen umgehen,
daraus zaubert Silvio Soldini eine feurige
Top-Komödie mit leicht melancholischen
Tönen. Alle Beteiligten stecken im Bezie-
hungschaos: Gustavo zieht zur Forellenzucht aufs Land und die verliebte Dänin
Pernille Margrethe Kierkegaard aus dem
hohen Norden hinterher, der notorische
Schürzenjäger Romeo entdeckt nicht nur
die Liebe seiner Frau neu, sondern auch
die Liebe zum Buch, und Vollweib Agata
erkennt, dass auch der ledige Zwillingsbruder des verheirateten Geliebten so
seine Reize hat. Damit die elektrischen
Geräte in ihrer Gegenwart nicht mehr
ständig durchknallen, folgt sie dem Rat
eines chinesischen Doktors und nähert
sich dem Computer nur noch mit Gummihandschuhen. Problem halbwegs
gelöst. Soldini verbindet die einzelnen
Handlungsstränge, löst sie locker wieder
auf und kombiniert neue Konstellationen,
wirbelt die Schicksale heftig durcheinander. Blickpunkt Film
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44. JAHRGANG | 01.2005
Intime Fremde
Provokante Liebesgeschichte im Gewand eines spannenden Thrillers
Ab 30. Dezember
Confidences trop intimes; F 2003; 104 Min.; Regie: Patrice Leconte; mit Sandrine Bonnaire, Fabrice Luchini, Anne Brochet
„Schräg, witzig, mysteriös und
glänzend gespielt.“ ZDF
„Eine mit präzisen Dialogen
und feinsinnigem Schauspiel
ausgestattete Komödie.“
Programmkino.de
„Ein Spiel um Versteck und Offenbarung.“ Neue Zürcher Zeitung
„Die psychologische Komödie
spielt auf engstem Raum im
angegrauten Büro eines Steuerberaters und erforscht diesen
Raum mit jeder Szene und jedem
wunderbar komponierten Bild
und Ton wie die Seele seiner Protagonisten, stets mit ironischem
Augenzwinkern.“ Blickpunkt Film
Was haben ein Steuerberater und ein
Psychotherapeut gemeinsam? Nun,
beide behandeln ähnliche Neurosen.
Der Zahlenjongleur verhüllt vor dem
Finanzamt die ihm von seinem Klienten
offengelegten Einkommensverhältnisse
zum Zwecke der Steuerersparnis. Der
Seelenklempner wiederum soll offen le-
gen und analysieren, was dem Patienten
die Psyche verhüllt. Insofern scheint es
keine Rolle zu spielen, dass Anna (Sandrine Bonnaire), nachdem sie sich in der Tür
geirrt hat, dem Steuerberater William Faber (Fabrice Luchini) ihr Herz ausschüttet.
Zuhören, das kann auch er ganz trefflich.
Was ihm jedoch auch beim zweiten
Gesprächstermin nicht gelingt, ist den
Irrtum aufzuklären. Als die Verwechslung
dann doch endlich ans Tageslicht gelangt,
ist die Sache halb so schlimm. Zumindest
aus der Sicht von Anna. Zu knabbern
an den Begegnungen hat eindeutig
Monsieur Faber. Wie Anna mit ihrem
Ehemann erlebt auch er derzeit eine
schwierige Beziehungsphase. Die offene
Art, mit der sie ihm ihr Sex- und Gefühlsleben ausbreitet, lässt ihn in Fantasien
schwelgen und sich in sie verlieben – abzulesen ist dies allein durch das herrliche
Mienenspiel von Fabrice Luchini, der in
einem unbeobachteten Moment des
gefühlten Glücks einen Freudentanz veranstaltet. Immer begieriger ist er auf die
regelmäßigen Treffen, am Boden zerstört,
wenn sie mal nicht erscheint. Immer
deutlicher wird mit der Zeit: nicht sie
braucht ihn (als Therapeuten), er braucht
sie (und einen Therapeuten gleich dazu;
und wie geschickt: sein Nachbar ist ja
einer). Mit einfachen Mitteln gelingt es
Patrice Leconte, die immer gleiche Geschichte eines Beziehungsproblems und
die mit ihr verknüpften Themen zu einem
amüsanten Thriller zu verknüpfen. Seine
Wirkung entfaltet der Film aber vor allem
auch durch die Leistungen der geheimnisvoll auftretenden Sandrine Bonnaire
und Fabrice Luchini. Wie er sich, obwohl
gerne in extrovertierte Rollen schlüpfend,
hier subtil und zurückhaltend verhält,
das ist einfach toll. Bei ihm funktioniert
Kommunikation im Zweifelsfall auch ohne
Worte. Programmkino.de
Birth
Drama um eine Witwe, der sich ein Zehnjähriger als Reinkarnation ihres verstorbenen Mannes präsentiert
Ab 23. Dezember
USA 2004; 100 Min.; Regie: Jonathan Glazer; mit Nicole Kidman, Cameron Bright, Danny Huston, Lauren Bacall
„Jonathan Glazer, der mit dem
viel gelobten Gangsterstück
‚Sexy Beast‘ sein Spielfilmdebüt
präsentierte, legt ein mysteriöses
Drama nach, das durch Nicole
Kidman in der Hauptrolle und
eine dichte, unheimliche Atmosphäre glänzt.“ Blickpunkt Film
Es beginnt mit einer langen und meisterlich ausgeführten Kranfahrt des Kameramanns von „Elephant“ und „Gerry“.
Begleitet von ausdrucksvoller Musik,
die in der Tat eine Ouvertüte bietet, die
Stimmung perfekt setzt und den Rest
des Films dann mit einer opernhaften
Aura umgibt, folgen wir einem Jogger
durch den winterlichen Park. Unter einer
Brücke bricht er zusammen und, zehn
Jahre später, hat sich seine Ehefrau
Anna (Nicole Kidman) von dem Verlust
immer noch nicht erholt. Als sie dem
mehr als geduldigen Joseph dann doch
endlich das Jawort gegeben hat, taucht
ein 10-Jähriger Junge (Cameron Bright)
auf, der vorgibt, die Reinkarnation des
unter der Brücke verstorbenen Sean zu
sein. Passenderweise ist sein Name
ebenfalls Sean und auch sonst kennt er
jede Einzelheit aus dem vergangenen
Leben. Natürlich ist das zunächst ganz
unglaublich, dennoch geraten Alltag und
Gefühle der Protagonisten bald aus den
Fugen. Neben der subtil eingefangenen
menschlichen Seite des Geschehens,
wird man das Gefühl nicht los, dass es
12
sich womöglich um ein Komplott handelt. Oder ist Sean wirklich die große
Liebe aus dem Reich der Toten? Ist es
ein dummer Streich, kindliche Verliebtheit, oder ganz einfach eine unumstößliche Tatsache? Filmecho
44. JAHRGANG | 01.2005
FIILMSTARTS IM JANUAR
2046
Wong Kar-wais Fortsetzung seines Meisterwerks „In the Mood for Love“
Geplant ab 13. Januar
HK 2004; 130 Min.; Regie: Wong Kar-wai; mit Tony Leung, Gong Li, Zhang Ziyi, Faye Wong, Maggie Cheung
„Ein Hotelzimmer von 30 Quadratmetern wird zum Kosmos für
das ewige Spiel um Sehnsucht,
Liebe und Verzweiflung. Ein kühner Blick.“ ARD-Kulturweltspiegel
„Ein in zum Sterben schönen
Handlungsfragmenten erzählter
Film, unfassbar romantisch, voller Sehnsucht.“ Blickpunkt Film
Im Universum des Autorenfilmers Wong
Kar-wai ist die Nummer 2046 mit besonderer Bedeutung aufgeladen. Zum
ersten Mal erschien die Zahl in Wongs
meisterlicher Liebesgeschichte „In the
Mood for Love“ von 1999. Wongs neuer
Film ist so etwas wie ein Sequel zu „In
the Mood for Love“ und spielt mit seinem Titel „2046“ auf die schmerzvolle
Erinnerung an eine vergangene Liebe
und das Jahr, in dem Hong Kong seinen
Sonderstatus im Post-Kolonialismus
verliert, an. Erneut mit Tony Leung in der
Hauptrolle spinnt er darin die Geschichte
des Journalisten Chow Wo-Man aus „In
the Mood for Love“ weiter, der scheinbar
nie über die Trennung von seiner großen
Liebe Su-Lizhen hinweg gekommen ist.
Chow schreibt hier an einem ScienceFiction-Roman um einen jungen Japaner,
der sich in einem Zug, ebenfalls mit
der Nummer 2046, in eine Androidin
verliebt, die er nicht zum Aussteigen
bewegen kann. Es ist ein Roman, der
in grellen, stilisierten Szenen als futu-
ristische Romanverfilmung im Film in
die Handlung einfließt und eine der vier
Liebesgeschichten widerspiegelt, die der
Regisseur hier verwebt. Vier traurige Geschichten zwischen Chow Wo-Man und
chinesischen Starschauspielerinnen wie
Gong Li („Lebewohl, meine Konkubine“)
und Zhang Ziyi („Tiger and Dragon“). Vier
Geschichten, die zeigen, wie schwierig
es ist, eine wirkliche und andauernde
Liebe zu finden. Programmkino.de
Begleitprogramm
In the Mood for Love
30.12. - 05.01. in der GALERIE CINEMA
Die Brautjungfer
Mysteriöser Thriller von Claude Chabrol
Geplant ab 6. Januar
F 2004; 90 Min.; Regie: Claude Chabrol; mit Benoit Magimel, Laura Smet, Aurore Clément, Bernard Le Coq
„Altmeister Claude Chabrol entwickelt mit gewohnter Routine
aus einer scheinbar harmlosen
amour fou einen Widerstreit zwischen Vernunft und Leidenschaft,
zwischen Spiel und grausamem
Ernst. Das wird spannend und
ohne jede Effekthascherei präzise
inszeniert. Prädikat: besonders
wertvoll“ Filmbewertungsstelle
Wiesbaden
Auf der Hochzeit seiner Schwester verliebt sich der 25-Jährige Philippe in eine
ihrer Brautjungfern, Senta. Senta und
Philippe beginnen eine leidenschaftliche
Affäre. Bis er erkennt, dass seine Herzdame offensichtlich in einer gefährlichen
Scheinwelt lebt. Allerdings werden ihm
die Konsequenzen dessen erst klar, als
sie nach einem Streit einen verhängnisvollen Liebesbeweis von Philippe
fordert: Er soll jemanden töten. Nach der
Krimi-Bestsellervorlage von Ruth Rendell
inszenierte der französische Altmeister
Claude Chabrol mit bewährter Finesse
eine mysteriöse Geschichte um eine
exzessive Liebe und nahm sich dabei
nach seinen filmischen Studien der
Bourgeoisie der Psychologie der unteren
13
Mittelschicht an. Dabei geht es Chabrol
diesmal weniger um familiäre Konflikte,
als um den immerwährenden Kampf
zwischen Vernunft und Leidenschaft.
Gedreht wurde zum Teil in München.
Blickpunkt Film
FILMSTARTS IM JANUAR
44. JAHRGANG | 01.2005
Die fetten Jahre sind vorbei
9 Songs
Intelligente und amüsante Story um jugendliche Rebellion
Filmisches Experiment von Michael Winterbottom
Weiter im Programm
D/A 2004; 126 Min.; Regie: Hans Weingartner; mit Daniel Brühl, Stipe Erceg, Julia Jentsch
Geplant ab 20. Januar
GB 2004; 71 Min.; Regie: Michael Winterbottom; mit Dandy Warhols, Franz Ferdinand
„Furios inszenierter CannesVertreter und zurecht Sieger des
Förderpreises Deutscher Film für
die beste Regie.“ Die Welt
„Eine erfrischende, glänzend
gespielte Anti-Globalisierungskomödie.“ Frankfurter Rundschau
Die jugendlichen Rebellen Jan und Peter
lassen ihren Zorn über soziale Ungerechtigkeiten heraus, indem sie nachts
in die Häuser von Reichen einbrechen
und deren geordnete Villen in Unordnung bringen. Als Peters Freundin Jule
auf einen nächtlichen Streifzug mit Jan
geht, verlieben sich die beiden nicht nur
ineinander, sie werden auch noch von
einem Villenbesitzer überrascht. In einer
Kurzschlusshandlung nehmen sie ihn als
Geisel. Zehn Minuten Standing Ovations
im Grand Théâtre Lumière für den ersten
deutschen Wettbewerbsbeitrag nach elf
Jahren - so die Reaktionen des Publikums
bei den Filmfestspielen von Cannes 2004.
„Die fetten Jahre sind vorbei“ ist eine
liebevoll-ironische Zeichnung jugendlicher
Rebellion, Freundschaft und einer kuriosen
Ménage à trois. Hans Weingartner, einst
Hausbesetzer und Punk, erzählt in seinem
zweiten Spielfilm nach „Das weiße Rauschen“ vom Traum, die Welt zu verändern,
und setzt dabei auf intelligenten Witz, interessante Figuren und amüsante Dialoge.
In Michael Winterbottom’s neuem, sehr expliziten Film folgt die
Kamera schonungslos und ohne
Zensur den beiden Protagonisten
auf dem Weg ihrer intensiven,
leidenschaftlichen und hocherotischen Beziehung.
Bei seiner Reise in die Antarktis erinnert
sich der britische Kälteforscher Matt an
seine Begegnung mit der 21-Jährigen
Amerikanerin Lisa, mit der er in London
eine Reihe von Rockkonzerten besucht
und bis zu seiner Abreise eine mehr oder
weniger auf Sex reduzierte Beziehung
geführt hat. Nach einem Ausflug ans
Meer, einer Liebeserklärung, einem
Streit und einer Versöhnung trennt sich
das Paar, als Lisa in die USA zurückkehrt.
Mit einem Team aus drei Personen, einer
DV-Kamera, Minibudget und ohne Drehbuch realisierte Michael Winterbottom
den vermutlich sexuell explizitesten Film
eines etablierten britischen Regisseurs:
In den mit großer Sensibilität beobachteten Szenen lässt Winterbottom den
Sex zwischen seinen improvisierenden
Schauspielern nicht simulieren, zeigt
diesen in 65 Minuten im Wechsel mit
Aufnahmen von Rockkonzerten als Metapher für die Beziehung seines Paares.
Blickpunkt Film
Touch the Sound
Sensible Dokumentation über das Sichtbarmachen von Musik
30.12. - 5.1. im RIO & 6.1. - 12.1. in der GALERIE CINEMA
D/GB 2004; 99 Min.; Regie: Thomas Riedelsheimer; mit Evelyn Glennie
„Ein Film fürs Kino, in sanftem
Tempo, behutsam verführend
und magisch ... Riedelsheimers
Dokumentarfilme erweitern in
vielerlei Hinsicht die Werke der
porträtierten Künstler. Er arbeitet
mit ihnen wie ein naher, sorgfältiger und einfühlsamer Vertrauter,
um ihre Praxis in einen neuen
Raum zu stellen.“ Sunday Herald
Die Britin Evelyn Glennie ist zu 80%
taub, gehört aber zu den bekanntesten
Percussionistinnen der Welt. Schon als
Kind spielte sie Schlagzeug und hat eine
Methode entwickelt, Töne zu fühlen,
sie benutzt ihren Körper quasi als Resonanzkörper. Sie spielt auf Mülltonnen,
Glas, Tassen, alles, was sie in die Hände
bekommt und spielt zusammen mit
Musikern aus allen Musikrichtungen.
Aus der Doku über das Sichtbarmachen
von Musik und dem zärtlichen Porträt
einer modernen Musikerin komponiert
der Deutsche Filmpreis-Träger Thomas
Riedelsheimer („Rivers and Tides“) eine
preisverdächtige, außergewöhnliche
Bild- und Tonsymphonie. In 50 Drehta-
14
gen folgte er der Schlagzeugerin Evelyn
Glennie auf ihrer Konzertreise nach New
York, Kalifornien, Japan und Schottland.
Blickpunkt Film
44. JAHRGANG | 01.2005
FIILMSTARTS IM JANUAR
Schöne Frauen
Samaria
Dramatische Komödie mit Musik über die Begegnung von 5 Schauspielerinnen Tragödie des koreanischen Meisterregisseurs Kim Ki-duk
Geplant ab 27. Januar
D 2004; 82 Min.; Regie: Sathyan Ramesh; mit Floriane Daniel, Julia Jäger, Caroline Peters
13.1. - 19.1. in der GALERIE CINEMA & 20.1. - 26.1. im RIO
Korea 2004; 95 Min.; Regie: Kim Ki-Duk; mit Lee Uhl, Kwak Ji-Min, Seo Min-Jung
„Zutiefst human, aber ohne moralischen Zeigefinger, stilistisch
ruhig und elegant, mit vielen
Anklängen an das französische
Kino, belegt dieses Kinowerk
einmal mehr die Stärke des
asiatischen Kinos.“ Frankfurter
Rundschau
„Die Geschichte kommt so authentisch und frisch daher, dass
sich Frauen und Männer gleichermaßen amüsieren werden.“
Programmkino.de
Fünf Schauspielerinnen finden sich zum
Casting für einen Fernsehfilm ein. Der
ehemalige Star Dana, die lesbische
Geno, Barbara, der jede Selbstachtung
fehlt, die selbstbewusste Kandis und
die stille Karin. Als das Casting einfach
nicht stattfinden will, fahren sie spontan
gemeinsam an die Küste und gestehen
sich im Laufe der Nacht ihre Träume und
Hoffnungen. „Schöne Frauen“ handelt
genau davon: von schönen Frauen. Der
Film ist „eine dramatische Komödie mit
Musik“, wobei die Musik von dem weiblichen Duo Queen Bee stammt, das das
Drehbuch inspiriert hat und auch einen
Part im Film übernahm. Drehbuchautor
Sathyan Ramesh gewann für sein Regiedebüt den Promotion-Förderpreis des
Filmfests Emden. Blickpunkt Film
Kinom agie
In drei etwa gleich lange Segmente
unterteilt Kim Ki-duk seine bereits zehnte Regiearbeit, die er mit „Vasumitra“
(der Name einer Prostituierten in einer
alten indischen Geschichte), „Samaria“
(Assoziationen zu Samariter werden geweckt) und „Sonata“ überschreibt. Alles
beginnt damit, dass zwei Teenager davon
träumen, nach Europa zu reisen. Um das
dazu nötige Geld zu verdienen, gibt sich
Jae-young in schmuddeligen Absteigen
Freiern hin, während Yeo-jin Schmiere
steht. Da stirbt Jae-young nach einem
Sprung aus dem Fenster, weil die Freundin einen Moment unaufmerksam war
und die anrückende Exekutive zu spät
gesehen hat. Als „Wiedergutmachung“
sucht nun Yeo-jin Jae-youngs alte Kunden
auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen anschließend ihr Geld zurück. Was Yeo-jins
verwitweten Vater auf den Plan ruft, den
Polizisten Young-gi, der wiederum ohne
Wissen seiner Tochter die fremdgehenden Saubermänner aufspürt und handfest zur Rede stellt - bis er einmal zu hart
vorgeht. Blickpunkt Film
Tatjana Kuschtewskaja
im Essener GOP Varieté Theater
Meine sibirische Flickendecke
vom 6. Januar bis 27. Februar
Dokumentarischer Roman
Das GOP Varieté Theater startet mit eigenen
Show-Produktionen ins Jahr 2005 und macht dabei gleichzeitig einen Sprung in die Vergangenheit:
mit seinem ersten zweimonatigen Programm unter
dem Titel „Kinomagie“ knüpft es an die Zeit vor 110
Jahren an, als Filmvorführungen die sensationelle
Schlussdarbietung im Varietétheater waren. Von
1955 bis 1995 befand sich in den Räumen des
heutigen Varieté-Theaters in der Rottstraße sogar
selbst ein Kino: der UFA-„Grand Film Palast“. Womit sich ein besserer Grund, die großen Momente
der Kinogeschichte auf den Brettern der VarietéBühne wieder zu neuem Leben zu erwecken, nicht
finden könnte.
Übersetzungen von
Ilse Tschörtner und Alexander Nitzberg
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Arbeitsgemeinschaft Kino Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V.
Rio
Leineweberstr. 1, 45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon 0208 / 47 91 87
Weitere Infos zum Kino auf Seite 17
Do 30.12.
Fr
nicht
Sa 01.01.
So 02.01.
Mo 03.01.
Di 04.01.
Mi 05.01.
Do 06.01.
Fr 07.01.
Sa 08.01.
So 09.01.
Mo 10.01.
Di 11.01.
Mi 12.01.
Do 13.01.
Fr 14.01.
Sa 15.01.
So 16.01.
Mo 17.01.
Di 18.01.
Mi 19.01.
Do 20.01.
Fr 21.01.
Sa 22.01.
So 23.01.
Mo 24.01.
Di 25.01.
Mi 26.01.
Do 27.01.
Fr 28.01.
Sa 29.01.
So 30.01.
Mo 31.01.
Di 01.02.
Mi 02.02.
18.00 Uhr (Freitag 31.12. nicht)
Erstaufführung
Touch the Sound
Die Britin Evelyn Glennie ist zu 80% taub, gehört
aber zu den bekanntesten Percussionistinnen
der Welt. Schon als Kind spielte sie Schlagzeug
und hat eine Methode entwickelt, Töne zu fühlen, sie benutzt ihren Körper quasi als Resonanzkörper. Sie spielt auf Mülltonnen, Glas, Tassen,
alles, was sie in die Hände bekommt und spielt
zusammen mit Musikern aus allen Musikrichtungen. Der Film ist eine Dokumentation über
das Sichtbarmachen von Musik und das zärtliche
Porträt einer modernen Musikerin.
D/GB 2004; 99 Min.; Regie: Thomas Riedelsheimer;
mit Evelyn Glennie
17.30 Uhr
Vorabendprogramm Januar 2005
In Mülheim in Zusammenarbeit
mit dem Kulturbetrieb Mülheim an der Ruhr
Freitags, 16.00 Uhr im RIO Mülheim
Sonntags, 11.00 Uhr im EULENSPIEGEL
Hauptprogramm im RIO
Das aktuelle Hauptprogramm des
RIO Kinos (die Vorstellungen um
20.15 Uhr) erfahren Sie aus der
Tageszeitung oder unter der
Telefonnummer 0208 / 47 91 87.
Außerdem im Internet unter
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So. 02.01. (EULENSPIEGEL)
Frei ab 0 Jahre; Dokumentarfilm mit Untertiteln
Die Geschichte vom weinenden
Kamel
Die Träne quillt, die Erde hat sie wieder. Wenn
dir ausgerechnet zu einem Kamel Goethe einfällt, ist das den Filmemachern zu verdanken!
Dieses moderne mongolische Märchen über
eine Kamelmutter, die ihr Junges verstößt, ist
einzigartig, rührend, interessant, spannend, kurz:
sehenswert. Und „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ über ein verstoßenes Kamelfohlen
könnte komplett inszeniert sein, so schön sind
die Bilder! Süddeutsche Zeitung
D 2003; 90 Min.; Regie: Luigi Farlorni, B. Davaa
So. 09.01. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Frei ab 0 Jahre; empfohlen ab 4 Jahre
Der Untergang
Nils Karlsson Däumeling
Packendes, intensives Drama über den Untergang des Nazi-Regimes und die letzten
Tage in Hitlers Führerbunker.
2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April
bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht.
Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und
Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam
vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute
ihren Selbstmord planen und durchführen.
D 2004; 155 Min.; Regie: Oliver Hirschbiegel; mit
Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Ulrich Noethen
Nach der berühmten Erzählung von Astrid
Lindgren entstand dieser liebevoll ausgestattete
Kinderfilm. Der Titelheld weiß das Zauberwort,
mit dem man Menschen verkleinern und wieder
vergrößern kann, und verhilft dem kleinen Bertil
so zu einem aufregenden Leben ... Die Inszenierung verzichtet auf jedes „Brimborium“ und konzentriert sich ganz auf die Freundschaft zwischen
den beiden Jungen. Und mit der Auswahl seiner
beiden kleinen Hauptdarsteller hatte Stefan Götestam eine glückliche Hand.
S 1990; 74 Min.; Regie: Staffan Götestam
18.15 Uhr
Fr. 07.01. (RIO) und So. 16.01. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Frei ab 0 Jahre
5x2
Lauras Stern
François Ozon beschreibt mit Präzision
und emotionaler Intensität fünf Kapitel aus
dem Beziehungsleben eines jungen Paares
Fünf bedeutende Kapitel aus dem gemeinsamen
Leben des Paares Gilles und Marion, rückwärts
erzählt: Der Scheidungstermin mit anschließendem
Sex in einem Hotelzimmer; ein Dinner mit Freunden; die Geburt des gemeinsamen Kindes, die ohne
Gilles Anwesenheit stattfindet; die Hochzeitsnacht,
die Marion mit einem Fremden verbringt; das erste
Treffen, Kennenlernen und der Beginn der Liebe.
F 2004; 90 Min.; Regie: Francois Ozon; mit Valeria
Bruni-Tedeschi, Stéphane Freiss; FSK ab 16 J.
18.00 Uhr
Öffnungszeiten
Mo. - Fr. von 18.00 bis ca. 22.00 Uhr
Sa. u. So. von 16.00 bis ca. 22.00 Uhr
Fr. 14.01. (RIO) und So. 23.01. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Frei ab 6 Jahre
Samaria
Die Schneekönigin
Um das Geld für eine Europareise zusammen zu
sparen, gibt sich die junge Jae-young in schmuddeligen Absteigen Freiern hin, während ihre
Freundin Yeo-jin Schmiere steht. Als sie jedoch einen Moment unaufmerksam ist, stirbt Jae-young
nach einem Sprung aus dem Fenster, um der zu
spät bemerkten Polizei zu entkommen. Als „Wiedergutmachung“ sucht Yeo-jin fortan Jae-youngs
Kunden auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen ihr
Geld zurück. Was ihren Vater, einen Polizisten,
alarmiert, der ohne Wissen seiner Tochter deren
Kundschaft aufspürt und zur Rede stellt.
Südkorea 2004; 96 Min.; Regie: Kim Ki-duk; FSK ab 16
18.00 Uhr
Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die
kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich
allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund
gefunden. Doch der Stern droht auf der Erde zu
erlöschen und muss zum Himmel zurück. Aber
da gibt es ja noch den Nachbarjungen Max. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und
des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats.
D 2004; 70 Min.; Regie: Piet De Rycker, Thilo
Graf Rothkirch
Der junge Kai wird von der Schneekönigin in ihr
eisiges Reich entführt, nachdem er und seine
Freundin Gerda am Strand drei glitzernde Knöpfe
gefunden haben. Die böse Königin der Kälte will
sich seiner menschlichen Wärme bedienen, um
die Erde zu beherrschen. Gerda macht sich auf
den langen und gefahrvollen Weg, um Kai zu
befreien. Mit Hilfe der Knöpfe wird die Macht der
Schneekönigin gebrochen und Gerda und Kai spielen wieder am Strand. Moderne und spannende
Adaption des Hans-Christian-Andersen-Märchens.
FIN 1986; 87 Min.; Regie: Päivi Hartzell
Fr. 21.01. (RIO) und So. 30.01. (EULENSPIEGEL)
Erstaufführung
Frei ab 0 Jahre
Just a Kiss
Mein Bruder ist ein Hund
„Eine überraschend zarte Liebesgeschichte.“ Der Spiegel
Die vernachlässigte zehnjährige Marietta findet
ihren kleinen Bruder doof, leidet unter der Ehekrise ihrer Eltern und wünscht sich sehnlichst
einen kleinen Hund. Als Papa und Mama für ein
paar Tage Urlaub machen und die verhasste Oma
Gerda als Babysitterin anreist, gelingt Marietta
mit Hilfe eines magischen Steins, den ihr das
afrikanische Patenkind der Familie geschickt hat,
ein Wunder: Sie verwandelt ihren Bruder in einen
putzigen Zwergschnauzer.
Eine sozialkritische Liebesgeschichte von Ken
Loach um religiöse Konflikte und Intoleranz: Funken sprühen und Fetzen fliegen in Glasgows Süden, als sich der Pakistani Casim, DJ in den besten
Clubs, in die katholische Musiklehrerin Roisin verliebt. Casims Eltern sind streng gläubige Muslime,
die bereits seine Heirat mit seiner Cousine geplant
haben. Ein Skandal droht - und Casims Familie
setzt alles daran, diesen zu umgehen.
GB 2004; 104 Min.; Regie: Ken Loach; mit Shabana
Bakhsh, Eva Birthistle, Gerard Kelly; FSK ab 12 J.
D/GB 2004; 97 Min.; Regie: Peter Timm; mit Christine Neubauer, Martin Lindow, Irm Hermann
18
Galerie Cinema
Monatsprogramm Januar 2005
Julienstr. 73, 45130 Essen
Programmansage 0201 / 77 84 77
Weitere Infos zum Kino auf Seite 17
Ab 25.12. jeden Samstag um 16.45 Uhr
Rhythm Is It!
Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle
Hauptprogramm GALERIE CINEMA
Das aktuelle Programm der Hauptvorstellung
in der GALERIE CINEMA (Vorstellung um
19.00 Uhr) erfahren Sie aus der Tageszeitung
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ca. 21.15 Uhr (Fr. & Mo. keine Vorstellung)
Begleitprogramm zu „2046“von Wong Kar-wai
In the Mood for Love
Fr
Hingebungsvolles Melodram, in dem
Blicke, Töne und Farben alles bedeuten.
Sa 01.01.
Hongkong, 1962. Der Zeitungsredakteur Chow
Mo-Wan und die Sekretärin Su Li-Zhen ziehen am
gleichen Tag in ein dicht gedrängtes Mietshaus. Als
sie, zu Freunden geworden, feststellen, dass ihre
Ehepartner ein Verhältnis haben, werden sie selbst
aus Rache, Einsamkeit und Zögern Liebende, die
sich heimlich treffen. Doch lange kann die fragile Beziehung nicht gut gehen, Schuldgefühle überwiegen.
HK 2000; 98 Min.; Regie: Wong Kar-wai; mit Maggie
Cheung, Tony Leung Chiu-wai; FSK ab 6 J.
19.00 Uhr
Erstaufführung
Touch the Sound - A Sound Journey with Evelyn Glennie
Seit September 2002 engagieren sich Musiker
der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir
Simon Rattle in diversen Educations-Projekten,
die die Arbeit des Orchesters und seiner Musik
einem breiten Publikum zugänglich machen.
Dabei unternahmen fast 250 Jugendliche aus
25 Nationen in sechswöchiger Probenarbeit und
Workshops eine Entdeckungsreise in Strawinskys Musikwelt und tanzten am Ende in einer
bejubelten Premiere „Le Sacre du Printemps“.
„Riedelsheimer, Glennie und ihr Improvisationspartner Fred Frith erkunden die synästhetischen Gesamträume, in und aus denen sich klangliche Empfindungen schöpfen lassen. ‚Touch The Sound‘ reiht
sich in eine große Tradition filmischer Klangvisualisierungen ein und ist doch einzigartig: Das Bild ist
hier weder Illustration noch Vorgabe für den Klang, sondern Teil eines übergreifenden Schaffensprozesses.“ Frankfurter Rundschau
D 2004; 104 Min.; Regie: Enrique Sánchez
Lansch, Thomas Grube; FSK ab 0 J.
Die Britin Evelyn Glennie ist zu 80% taub, gehört aber zu den bekanntesten Percussionistinnen der Welt. Schon als
Kind spielte sie Schlagzeug und hat eine Methode entwickelt, Töne zu fühlen, sie benutzt ihren Körper quasi als Resonanzkörper. Sie spielt auf Mülltonnen, Glas, Tassen, alles, was sie in die Hände bekommt und spielt zusammen mit
Musikern aus allen Musikrichtungen. Aus der Doku über das Sichtbarmachen von Musik und dem zärtlichen Porträt
einer modernen Musikerin komponiert der Deutsche Filmpreis-Träger Thomas Riedelsheimer („Rivers and Tides“)
eine preisverdächtige, außergewöhnliche Bild- und Tonsymphonie. In 50 Drehtagen folgte er der Schlagzeugerin
Evelyn Glennie auf ihrer Konzertreise nach New York, Kalifornien, Japan und Schottland. Blickpunkt Film
D/GB 2004; 99 Min.; Regie: Thomas Riedelsheimer; mit Evelyn Glennie
Jeden Sonntag um 17.00 Uhr
ca. 21.15 Uhr
Originalfassung mit Untertitel
Samaria
Harold & Maude
Ein Film, der nicht totzukriegen ist.
Harold & Maude läuft seit 29 Jahren!
Erstaufführung
Tragödie des koreanischen Meisterregisseurs Kim Ki-duk
Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären für die beste Regie (Berlinale 2004)
„Eine bittere Geschichte, stilsicher und spannend bis zum Ende.“ ZDF.de
Um das Geld für eine Europareise zusammen zu sparen, gibt sich die junge Jae-young in schmuddeligen Absteigen
Freiern hin, während ihre Freundin Yeo-jin Schmiere steht. Als sie jedoch einen Moment unaufmerksam ist, stirbt Jaeyoung nach einem Sprung aus dem Fenster, um der zu spät bemerkten Polizei zu entkommen. Als „Wiedergutmachung“ sucht Yeo-jin fortan Jae-youngs Kunden auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen ihr Geld zurück. Was ihren Vater,
einen Polizisten, alarmiert, der ohne Wissen seiner Tochter deren Kundschaft aufspürt und zur Rede stellt. Ein ausgeprägter Stilwille und präzise Schauspielführung bestimmen auch dieses Werk des koreanischen Arthouse-Spezialisten, das wie gewohnt gekonnt mit den Zuschauererwartungen spielt und hier ins Rotlichtmilieu von Seoul entführt.
Harold ist depressiv und kauzig. Die Aufmerksamkeit seiner begüterten Familie versucht
er durch spektakuläre Selbstmordinszenierungen zu erringen. Er lernt die 79-Jährige
Maude kennen, deren Exzentrik ihn fasziniert.
Er verliebt sich in sie und will sie heiraten.
Diese Komödie könnte schwärzer nicht sein,
und doch ist sie eine Liebesgeschichte.
Regisseur Hal Ashby hat die Mischung aus
schwarzem Humor und Romanze sehr gut
getroffen und aus der Romanvorlage von Colin Higgins einen Filmklassiker gedreht. Der
Soundtrack, von Cat Stevens komponiert, ist
ein maßgeblicher Beitrag zu der unverwechselbaren Atmosphäre dieses Meisterwerks.
USA 1971; 91 Min.; Regie: Hal Ashby; Musik:
Cat Stevens; mit Bud Cort und Ruth Gordon
Südkorea 2004; 96 Min.; Regie: Kim Ki-duk; mit Lee Eol, Kwak Ji-min, Seo Min-jung; FSK ab 16 J.
ca. 21.15 Uhr
Ausgezeichnet mit dem Europäischen Filmpreis („Bester Film“)
Gegen die Wand
So 02.01.
Mo nicht
Di 04.01.
Mi 05.01.
Do 06.01.
Fr 07.01.
Sa 08.01.
So 09.01.
Mo 10.01.
Di 11.01.
Mi 12.01.
Do 13.01.
Fr 14.01.
Sa 15.01.
So 16.01.
Mo 17.01.
Di 18.01.
Mi 19.01.
Do 20.01.
Sa 22.01.
Eine junge, in Hamburg lebende Türkin will den Zwängen ihrer traditionsbewussten Familie entfliehen - und heiratet
zum Schein einen Alkoholiker. Die Ehe beruht auf einer Abmachung: Er stimmt zu, der Familie gegenüber den liebenden Ehegatten zu mimen, sie wäscht dafür die Wäsche, kocht und spielt für ihn die Hausfrau. Doch dann fühlt er sich
immer mehr zu ihr hingezogen. Bis die Katastrophe passiert und er im Rausch ihren Liebhaber erschlägt. Eine traurigschöne Liebesgeschichte wurde bei der Berlinale 2004 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Zurecht - nicht nur,
weil Akin nach „Solino“ hier zu dem in „Kurz und Schmerzlos“ angedeuteten türkischen Neo-Realismus zurückkehrt,
sondern vor allem, weil allein schon die Leinwandpräsenz seiner Hauptdarsteller Birol Ünel und Sibel Kekilli in seiner
poetischen Selbstzerstörung die leidenschaftliche Wucht einer Tragödie herausfordert.
So 23.01.
Mo 24.01.
Di 25.01.
Mi 26.01.
D 2004; 121 Min.; Buch und Regie: Fatih Akin; mit Birol Ünel, Sibel Kekilli; FSK ab 12. J.
Schulvorstellungen n.V. möglich
Der neunte Tag
In den „Pfarrerblock“ im KZ Dachau wurden Tausende Kleriker aus ganz Europa verschleppt,
unter ihnen auch der luxemburgische Priester Jean Bernard, auf dessen Erinnerungen der Film
basiert.
Der luxemburgische Abbé Henri Kremer erhält neun Tage Hafturlaub vom KZ, um seinen Bischof zur Kollaboration mit
den Deutschen zu überzeugen. Flieht er, sollen seine Mithäftlinge getötet werden. Jeden Tag muss er sich beim gebildeten Gestapo-Chef Gebhardt melden. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich ein Rede- und Gedankenduell. Die glaubhaften Gegenspieler Ulrich Matthes und August Diehl ergänzen sich hervorragend in Volker Schlöndorffs
zutiefst aufwühlendem Drama, das auf den unsentimentalen Tagebuchaufzeichnungen vom Sommer 1945 des Paters
Jean Bernard basiert. In brillant ausgefeilten Dialogen prallen die beiden Figuren aufeinander, die schon allein den
Kinobesuch lohnen.
Deutschland/Luxemburg 2004; 97 Min.; Regie: Volker Schlöndorff; mit Ulrich Matthes, August Diehl, Hilmar Thate,
Bibiana Beglau; FSK ab 12 J.
19
nicht
Fr 21.01.
„In dem Film steckt eine ungeheure Kraft.“ FAZ
„Selten sah man subtilere Bilder für Verzweiflung und Verlorenheit.“ taz
19.00 Uhr
Do 30.12.
Do 27.01.
Fr 28.01.
Sa 29.01.
So 30.01.
Mo 31.01.
Di 01.02.
Mi 02.02.
„Der grandiose Jamie Foxx macht ‚Ray‘ zu einem aufregenden Kinoerlebnis.“ BR-Online
„Der Film verbindet musikalische Highlights und starke Emotionen zu großem Kino.“ ZDF Heute-Journal
Ab 6. Januar in der LICHTBURG