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NEWSLETTER
Nr. 12 vom 30.11.2009
1.
ReHaTOUR gefragter Gesprächspartner auf dem dlv
HausWirtschaftskongress am 15. September 2009 in Berlin
„Profession HausWirtschaft - Quo vadis?“ war das
Thema des Kongresses des Deutschen
Landfrauenverbandes e.V., auf dem auch ReHaTOUR
mit einem Stand vertreten war. Auffällig für uns: Nichts
fand soviel Anklang wie das Karrieremodell der
Hauswirtschaft, woraus wir schlussfolgern, dass der
Bedarf an Fach- und Führungskräften wohl noch
größer ist, als an ausgebildeten Hauswirtschafterinnen
und Hauswirtschaftern.
Dieser Kongress war schon etwas anders, als das was
ich bisher erlebt habe. Eine Wirtschaftspsychologin
hält das Grundsatzreferat und in dessen Resonanz
fallen dann solche Sätze, wie: „Hauswirtschaft muss
den Staub abwerfen, dann hat sie Zukunft!“ oder: „Es
muss gelingen, das alltägliche, was der HausWirtschaft anhängt, exklusiv zu
machen“.
Die zentralen Forderungen der Landfrauen, können wir nur unterstreichen:
 Ausbilderinnen und Auszubildende stärker durch Beratung und überbetriebliche
Weiterbildung fachkompetent von zuständiger Stelle begleiten
Weil: Uns fehlen Fach- und Führungskräfte!!
 Ausbildungsbetriebe finanziell entlasten, z.B. durch gebührenfreie Anerkennung
des Ausbildungsbetriebes und durch steuerliche Absetzbarkeit des
Ausbildungsplatzes (vgl. Landwirtschaft)
Weil: Das multifunktionale Berufsbild verlangt (modern ausgebildet) mehr als
andere Berufe (und je nach dem Betriebsprofil) externe Anteile.
 Zuständige Stellen müssen Betriebe darin unterstützen und stärken,
Ausbildungsverbünde zu schließen, um gemeinsam Jugendliche auszubilden.
Solche Kooperationen können sich schnell und flexibel auf sich ändernde
Anforderungen einstellen. Durch die Beteiligung unterschiedlicher Betriebe bzw.
verschiedener Professionen ist das hauswirtschaftliche Berufsbild breiter und
attraktiver aufgestellt.
Weiterdenken: Dabei kann die Summe verschiedener Professionen ggf. durchaus
den Hauswirtschaftsmeister ersetzen.
 Müssen Angebote zur Befähigung hauswirtschaftlicher Ausbildungskräfte im
rehabilitativen Bereich geschaffen werden.
Breiter anlegen: Grundsätzlich brauchen wir mehr und flexiblere
(berufsbegleitende) Angebote zur Entwicklung von hauswirtschaftlichen
Führungskräften, nicht nur in dem Bereich.
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Das Fazit des dlv, dass in der „Hauswirtschaft ein ungeheures Zukunftspotential
steckt, insbesondere für die Entwicklung der ländlichen Räume“ hörte sich für mich
eher an wie eine Losung zum 1. Mai, aber das muss bei den Landfrauen dann wohl
so sein.
Aber vielleicht liegt hier auch ein Problem: Die Hauswirtschaft muss ihre
Interessenvertretungen bzw. Verbandsstrukturen (annähernd 10 Organisationen)
bündeln, denn Ungeheuer hat man auch in Urzeiten nur mit kollektiv abgestimmtem
Vorgehen besiegt.
2.
Imagepflege und Bestenförderung in der außerbetrieblichen
Hauswirtschaftsausbildung
Acht
Auszubildende
aus
fünf
außerbetrieblichen
Ausbildungseinrichtungen (Salo und Partner, IFBQ
Wismar,
BBV
Triebsees,
Bildungszentrum
Nordost
und
Schweriner Bildungswerkstatt) sind im
Rahmen
einer
Bestenförderung
ausgewählt worden, um für 8 Wochen
einen Ausbildungsabschnitt in Bordeaux
zu absolvieren. Vorbereitet, organisiert
und unterstützt werden die vier Wochen
Sprachausbildung/ Fachpraxis und die
vier Wochen Betriebspraktikum in
hotels und Altenheimen von der SBW
e.V. und dem PRAXIS- Programm des
Deutsch- Französischen Jugendwerkes.
EUMobilitätspass
und
EUSprachenzertifikat sind zusätzlicher
Ansporn, um den Abschnitt erfolgreich
zu absolvieren.
Am 24. November, dem Tag der
Rückreise, wissen wir dann auch, wie
die letzten 6 Wochen ohne deutsche Betreuerin gelaufen sind. Besonders freue mich
schon auf den 19. März 2010 (siehe auch Veranstaltungsinformation). Dann werden
Teilnehmer des Austausches über ihre interkulturellen Ausbildungserfahrungen auf
der Fachtagung „Hauswirtschaft bringt In FORM“ berichten und das „Für und Wider“
solcher Maßnahmen mit Berliner Schülern diskutieren.
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3.
ReHaTOUR auf dem Lehrstellentag 2009 der Schweriner
Volkszeitung
Die traditionell größte Lehrstellenmesse in
Westmecklenburg findet immer im Oktober in den
Räumen des Verlagshauses der Schweriner
Volkszeitung statt, in diesem Jahr schon zum zwölften
Mal. Rund 80 Unternehmen standen den ca. 1.000
Besuchern zur Verfügung, um über Berufsbilder zu
beraten, Anforderungen zu erklären oder
Karrierechancen darzustellen.
Die Schweriner Jobstarterprojekte hatten sich mit ihren
Ständen bewusst nebeneinander platziert, um zu
demonstrieren: Hier gibt es ein besonderes Angebot.
ReHaTOUR hatte sich auch etwas Besonderes
einfallen lassen.
Unter den Motto „Wer kann den Beruf besser erklären,
als ein Auszubildender selbst!“ hatten wir Stefanie
Neumann vom Lebenshilfewerk Hagenow für den Lehrstellentag gewinnen können,
die gemeinsam mit Hartmut Kampe den potenziellen Bewerbern Frage und Antwort
stand.
Aber auch hier wurde wieder deutlich:
Man muss auf Jugendliche und Eltern zugehen, sonst gehen die meisten an der
Hauswirtschaft vorbei.
4.
Überregionaler Jobstarter- Erfahrungsaustausch von
Hauswirtschaftsprojekten
„Schwerin als Vorreiter für Berlin“ titulierte die Fachzeitschrift rhw management in der
Nr. 10/2009 und meinte damit,
dass das Projekt ReHaTOUR
den Anstoß gab, um auch in
Berlin unter dem Projektthema
„Hauswirtschaftsmanagement
Berlin“ neue Entwicklungen in
der Hauswirtschaftsausbildung
anzustoßen. Jetzt waren 4
Hauswirtschaftsprojekte aus
Ostdeutschland und die
Zuständigen Stellen für diese
Berufsausbildung aus Berlin und
Schwerin zu einem überregionalen Erfahrungsaustausch in
Schwerin eingeladen:
 Wie kann man mit
berufsbegleitenden Modulen das betriebliche Fachpersonal zur
Ausbildungsberechtigung für Hauswirtschaft führen?
 Welche abgestimmten Maßnahmen zur Imageverbesserung des Berufes
nehmen wir in Angriff?
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Das waren nur zwei der diskutierten Themen, die auch in ein Papier über Vorschläge
und Handlungsempfehlungen für die Umsetzung einer Initiative Hauswirtschaft 2030
eingeflossen sind. Dieses gemeinsame Papier (siehe auch Homepage- ReHaTOUR)
ist auch der BAG Hauswirtschaft übermittelt worden, damit es in die Frankfurter
Gespräche zur Ausbildung in der Hauswirtschaft (siehe Veranstaltungshinweis)
einfließen kann.
5.
Was bewegt sich bei Ausbildungsbetrieben und
Ausbildungsplätzen?
Von den 14 möglichen Hauswirtschaftsausbildungsplätzen für das Ausbildungsjahr
2009/2010 konnten mit Stichtag vom 20.10.2009 vier Ausbildungsplätze
(Verbundausbildung) besetzt werden. Drei der Ausbildungsbetriebe bilden erstmalig
Hauswirtschafter/innen aus:
Europa Hotel Schwerin
AWO Feriendorf Schwerin- Mueß
Seniorenresidenz Schwerin- Zippendorf
Hotel Gutshaus Stellshagen
Zur Besetzung von zwei weiteren Ausbildungsplätze laufen aktuell noch
Erprobungspraktika.
Darüber hinaus konnten 3 weitere Plätze (Koch, Hotelfachfrau und EQJ) besetzt
werden.
Für das Ausbildungsjahr 2010/2011 konnten bereits 6 neue Ausbildungsbetriebe
gewonnen werden:
Hotel ARTE Schwerin
Trendhotel Banzkow
Hotel John Brinkmann Boltenhagen
Ferienpark Heideholz Plau
Seehotel Plau
Hotel Heidehof Moraas
6.
Aufruf zum Nationalen Verbändetag der BAG - HW am 19. März
2010 in Berlin
Bei dieser Tagung haben Schülerinnen, Auszubildende sowie Teilnehmerinnen an
hauswirtschaftlichen Qualifizierungsmaßnahmen wieder die Möglichkeit im Rahmen
eines eigenen Forums Projekte zu präsentieren.
Auf das Tagungsthema abgestimmt, lautet das diesjährige Motto:
“H@uswirtschaft bewegt sich“
Gemeinsames Merkmal aller Projekte sind daher innovative Ansätze und
zukunftsweisende Erfahrungen, die die Hauswirtschaft voranbringen, z.B. durch:
> Neue Ausbildungs- und Qualifizierungsmodelle
(Praxisbeispiele wie Ausbildungsverbünde, Konzepte von Fachschulen,
Meisterausbildung, betriebliche Fortbildungen)
> Innovative Unterrichtskonzepte wie e-learning, Arbeiten mit Lernplattformen,
selbstorganisiertes Lernen,
> Erschließung von hauswirtschaftlichen Handlungsfeldern mit neuen Zielgruppen
in heilpädagogischen, pflegerischen und pädagogischen Bereichen.
> Projekte mit ausländischen Partnern (EU-Programme, Schulpartnerschaften,
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EURO Pass).
Bewerbungen mit einer aussagekräftigen Beschreibung des Projektes sind bis zum
15. Januar 2010 bei der Geschäftsstelle der Berufsverbandes Hauswirtschaft
einzureichen.
Weitere Informationen erhalten Sie beim Berufsverband Hauswirtschaft e.V., Frau
Beate Imhof-Gildein, Waiblinger Str. 11/3, 71384 Weinstadt, Tel. 017151/43770,
Mail: [email protected]
7.
Das aktuelle Zitat
M.Christine Klöber (Unternehmensberaterin und
hauswirtschaftliche Betriebsleiterin) zum Erhebungsbogen des
Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) für die
Prüfung von stationären Pflegeinrichtungen:
„An manchen Fragen merkt man, dass sie nicht zu Ende
gedacht sind. Dahaben eben keine hauswirtschaftlichen
Fachkräfte mitgewirkt. Wir sollten die Prüfer schulen!“
Aus diesem Grunde haben wir bereits Anfang 2009 dem MDK
Schwerin zwei Materialien in die Hand gegeben, um diesem
ganzheitlichen Prüfungs- und Beratungsansatz auch unter hauswirtschaftlichen
Aspekten besser gerecht zu werden.
Die Materialien
Wie kann der Medizinische Dienst der Krankenversicherung mit der
Qualitätsprüfung die betriebliche Ausbildung von Hauswirtschafterinnen und
Hauswirtschaftern befördern?
Schnittstellen des Berufsbildes Hauswirtschaft zur Prüfung der Qualität in der
stationären Pflege und sich daraus ableitende Beratungsmöglichkeiten der
prüfenden Stelle
sind allen Interessenten auf unserer Projekthomepage unter Aktuelles zu Verfügung
gestellt.
8.
Veranstaltungsinformationen
„Hauswirtschaft bringt In FORM“ ist der Titel einer Fachtagung der
hauswirtschaftlichen Verbände zum Welttag der Hauswirtschaft am 19. März 2010 in
Berlin. Im Rahmen dieser Fachtagung werden auch Teilnehmer des
Hauswirtschaftsaustausches 2009 nach Bordeaux über ihre Ausbildungs –und
sonstigen Erfahrungen berichten.
Die Tagesordnung und das Anmeldeformular finden sie auf der ReHaTOURHomepage unter Aktuelles
http://schweriner-bildungswerkstatt.de/Subweb/jobstarter/dateien/index.html
Am 21.11.2009 finden in Frankfurt/ Main nach 10 Jahren wieder Frankfurter
Gespräche zur Ausbildung in der Hauswirtschaft statt. U.a. geht es um die
Fragestellungen:
Wie sind die Hauswirtschaft und wie die hauswirtschaftlichen Berufe in den
Dienstleistungsmärkten verankert?
Welche Veränderungen sind notwendig, um für die Zukunft gerüstet zu sein?
Tagesordnung, Anmeldeformular etc. finden Sie unter:
http://www.dghev.de/index.php?arg=ZmFfbmV3c19kZXRhaWw=&id=28.
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Newsletter Nr. 13 erscheint voraussichtlich im Januar 2009