Zaubersprüche verstehen lernen - GAMS - Karl

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Zaubersprüche verstehen lernen - GAMS - Karl
Zaubersprüche
verstehen lernen
Silvia Madl
Online-Portfolio
über mittelalterliche Zaubersprüche
zum praktischen Einsatz im Deutschunterricht
für die 3. und 4. Schulstufe der Sekundarstufe I
und die 1. und 2. Schulstufe der Sekundarstufe II
Mappe für Lehrpersonen
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Inhalt
Informationsmaterial: Allgemein
S. 2
Thema 1: Grundlagen
Informationsmaterial
Lösungen Sekundarstufe I
Vertiefende Anregungen Sekundarstufe I
Lösungen Sekundarstufe II
S. 5
S. 9
S. 17
S. 19
Thema 2: Löse- und Beinverrenkungszauber
Informationsmaterial
Lösungen Sekundarstufe I
Lösungen Sekundarstufe II
Vertiefende Anregungen
S. 25
S. 28
S. 32
S. 36
Thema 3: Der Teufel und das Böse
Informationsmaterial
Lösungen Sekundarstufe I
Lösungen Sekundarstufe II
Vertiefende Anregungen
S. 37
S. 40
S. 43
S. 47
Thema 4: Liebe und Weiße vs. Schwarze Magie
Informationsmaterial
Lösungen Sekundarstufe I
Lösungen Sekundarstufe II
S. 48
S. 51
S. 56
Thema 5: Name und Identität
Informationsmaterial
Artikel Kirche aus England verbannt „Teufel“ aus Taufritus
Lösungen Sekundarstufe I
Lösungen Sekundarstufe II
Vertiefende Anregungen
S. 59
S. 62
S. 63
S. 68
S. 73
Thema 6: Wetter
Informationsmaterial
Lösungen Sekundarstufe I
Lösungen Sekundarstufe II
Vertiefende Anregungen
S. 74
S. 77
S. 81
S. 85
Quellenverzeichnis
S. 86
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Informationsmaterial: Allgemein
Dieses Online-Portfolio zu mittelalterlichen Zaubersprüchen dient dem tieferen Verständnis
von Magie und Zaubersprüchen im Mittelalter sowie in der Gegenwart. Es soll die Schülerinnen und Schüler nicht dazu bringen, sich Okkultem oder Esoterischem zuzuwenden, es soll im
Gegenteil für diese Thematik sensibilisieren. Wir werden beinahe täglich mit Magie konfrontiert. Das kann in eher ungefährlichen fiktiven Welten stattfinden (Bücher, Filme, OnlineSpiele) oder auch ganz real (diverse Ratgeber bzw. Scharlatane im Internet oder Fernsehen).
Durch die vertiefende Arbeit an diesem Thema lernen die Schülerinnen und Schüler über die
ihnen begegnende Magie und Zauberei zu reflektieren und diese kritischer und differenzierter
zu beurteilen.
In diesem Online-PDF werden sechs unterschiedliche Themen behandelt, die in etwa
ein bis zwei Schulstunden abgehandelt werden können. Zu jedem Thema findet sich ein Zauberspruch (außer bei den Merseburger Zaubersprüchen, hier werden beide behandelt), der
mithilfe von Arbeitsblättern aufgearbeitet werden soll. Das erste Modul, die Grundlagen,
sollte dabei zuerst behandelt werden, da die Schülerinnen und Schüler nur hier wichtige
Analyseinstrumente kennenlernen, die sie für die weitere Arbeit mit dieser Mappe benötigen.
Die übrigen Themen können dann in beliebiger Reihenfolge und Intensität bearbeitet werden.
Zu jedem Thema liegen zwei Konzepte bereit: eines für die dritte und vierte Schulstufe der Sekundarstufe I sowie eines für die erste und zweite Schulstufe der Sekundarstufe II.
Für die Schülerinnen und Schüler sind ausschließlich die Arbeitsblätter zur Bearbeitung vorgesehen (Mappe für Schülerinnen und Schüler), alle Lösungen sowie nähere Informationen
zum Thema, vertiefende Anregungen und Quellenangaben gibt es ausschließlich in den
Unterlagen für die Lehrperson. Somit ist es nicht vorgesehen, die Schülerinnen und Schüler
mit den Aufgaben ´alleine´ zu lassen, da sehr viele davon nur mit Hinweisen der Lehrperson
sowie deren Lösungen zu bearbeiten sind.
Zu Beginn jedes Themas findet sich ein eigenes Informationsblatt für die Lehrperson,
worauf sich die wichtigsten Hintergrundinformationen zum behandelten Zauberspruch sowie
zum thematischen Schwerpunkt finden. Anschließend folgen die Arbeitsblätter mit den entsprechenden Lösungen sowie zahlreichen Anmerkungen und Hinweisen zum Einsatz im Unterricht. Die Angaben sind dabei – wie auch bei den Materialien für die Schülerinnen und
Schüler – in grau gehalten, die Lösungen und Anmerkungen dazu in Hellbraun. Bei zahlreichen Themen findet sich sowohl in den Materialien für Schülerinnen und Schüler als auch
für die Lehrperson dieses Symbol:
. Das bedeutet, dass sich im jeweiligen Bereich
ein Link befindet, der zu einem Faksimile oder Nachschlagewerk führt, die für die
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Bearbeitung herangezogen werden können bzw. sollten. Somit ist es möglich, die
Schülerinnen und Schüler sowohl am Bildschirm bzw. über ihr Smartphone oder Tablet als
auch mit ausgedruckten Materialien arbeiten zu lassen. Bei den meisten Aufgaben ist auf dem
Arbeitsblatt genügend Platz vorhanden, um sie direkt dort zu bearbeiten, sollte dieses ausgedruckt vorliegen. Bei manchen Aufgaben – v.a. bei der Recherche oder längeren Schreibarbeiten – sollten ein Heft oder eigene Blätter verwendet werden. In den Unterlagen für die
Lehrperson finden sich noch zusätzliche Medientipps und Vorschläge zur erweiterten und
vertiefenden Beschäftigung sowie Anregungen dazu, wie diese Hinweise sinnvoll in den
Unterricht einzubauen sind und sich dafür direkte Verlinkungen zu den jeweiligen Seiten
herstellen lassen. Den Abschluss bildet ein thematisch gegliedertes Quellenverzeichnis, das
ebenso nur in der Lehrpersonenversion vorhanden ist.
Die einzelnen Aufgaben innerhalb der Themenbereiche sind so gegliedert, dass zu Beginn Grundsätzliches behandelt wird und erst anschließend vertiefende und Erweiterungsaufgaben stattfinden. Diese sind mit einem
gekennzeichnet und beinhalten in erster
Linie praktische Schreib- oder Rechercheaufgaben (Schreibaufgaben sind mit einer
Schreibfeder
gekennzeichnet, Rechercheaufgaben mit einer Lupe
). Sie die-
nen der intensiveren Beschäftigung mit der Thematik und eignen sich speziell für
Schülerinnen und Schüler, die bei den vorigen Aufgaben sehr schnell sind oder sich an der
Thematik sehr interessiert zeigen.
Der Wert von mittelalterlichen Zaubersprüchen für den Deutschunterricht
Zaubersprüche eignen sich besonders gut für den Einsatz im Unterricht, da sie aufgrund ihrer
Kürze und Prägnanz als Ganzes verwendet werden können und nicht nur als Textausschnitt.
Somit können sie relativ schnell und dennoch ausführlich abgehandelt werden, und via Harry
Potter oder Der Herr der Ringe sowie aktuelle Zauberbücher lassen sich leicht Bezüge zur
Gegenwart der Schülerinnen und Schüler herstellen. Außerdem liegen Zaubersprüche zu den
unterschiedlichsten Themenbereichen vor, weisen sprachlich zahlreiche Besonderheiten wie
etwa Geheimschriften auf und sind aufgrund ihrer relativ klaren Bauweise sehr gut zu
analysieren und ´nachzubauen´. Zum Verständnis mittelalterlicher Texte benötigt man
besonders viel Hintergrundwissen über die damalige Zeit. Da diese eine Zeit der Religion und
des Aberglaubens sowie der Mündlichkeit war, nahmen Zaubersprüche eine zentrale Rolle im
alltäglichen Leben der Bevölkerung ein. Durch die Beschäftigung mit diesen Texten lernen
die Schülerinnen und Schüler also viel über die Mentalität und die Welt kennen, in der der
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mittelalterliche Mensch gelebt hat, und entfernen sich dabei immer weiter von den üblichen
Klischeebildern.
Durch die Konfrontation mit mittelalterlichen Texten erleben die Schülerinnen und
Schüler sowohl durch die Thematik als auch durch die Sprache eine intensive Fremdheitsbzw. Alteritätserfahrung. Diese Alteritätserfahrung wirkt sich besonders auf die eigene Identitätsbildung sowie das Toleranzempfinden aus, wie es im Lehrplan besonders betont wird.
Durch die unterschiedlichen Thematiken, die Zaubersprüche bieten, erlangen die
Schülerinnen und Schüler ferner literarhistorisches Wissen, wodurch sie aktuelle Mittelalterdarstellungen in Büchern, Filmen oder Videospielen kritischer bewerten können. Besonders
für den Bereich der Sprachreflexion eignet sich die Beschäftigung mit dieser Literatur, da
man durch Hinweise auf Sprachunterschiede auf heutige sprachliche Phänomene aufmerksam
machen und dafür sensibilisieren kann. Ebenso kann man durch den medialen Paradigmenwechsel von mündlicher zu schriftlicher Kultur im Mittelalter eine Brücke zum sich heute
vollziehenden Paradigmenwechsel schlagen, der einen Übergang von schriftlicher zu reiner
Onlinekommunikation beobachten lässt, die multimedial stattfindet und stark von schriftlosen
Piktogrammen geprägt ist. Durch die fremde Sprache, die nur dann und wann auch bekannt
erscheinen mag, ist es für Schülerinnen und Schüler nicht möglich, Texte nur zu überfliegen.
Sie müssen diese besonders genau bearbeiten und sich intensiv damit beschäftigen, wodurch
allgemein textnahes Verstehen gefördert wird sowie ästhetischer Genuss, den Schülerinnen
und Schüler durchaus empfinden können, wenn sie sich mit mittelalterlichen Zaubersprüchen
beschäftigen. Somit kann man zahlreiche Aspekte des Lehrplanes abdecken, indem man sich
mit mittelalterlichen Zaubersprüchen beschäftigt.
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Thema 1: Grundlagen
Informationsmaterial
Menschen haben ein gewisses Grundbedürfnis nach Ordnung, Regeln und Bedeutung. Wir
leben aber in einer Welt, in der man sich nicht alles erklären kann. Besonders der mittelalterliche Mensch, der noch nichts von modernen Wissenschaften wusste, die uns heute erläutern
können, warum gewisse Dinge passieren, war diversen Kräften ausgesetzt, die man sich eben
nicht erklären bzw. denen man nicht sofort Herr werden konnte. Man hatte weder das medizinische noch das naturwissenschaftliche Wissen, um sich Krankheiten, das Wetter oder sonstige Ereignisse begreifbar machen zu können. Dennoch waren die Menschen der Überzeugung, dass es Mittel und Wege geben müsste, um diese Kräfte dem menschlichen Willen zu
unterwerfen bzw. sie zumindest beeinflussen zu können. Magie war ein solcher Weg, um Einfluss auf die Umwelt zu erlangen, und wurde in allen nur erdenklichen Situationen für Tiere
und Menschen eingesetzt: Krankheit, Reise, Wetter, als prophylaktischer Schutz vor einem
Unglück oder vor gefährlichen Tieren, um Diebe zu fassen, etc.
In diesem Grundlagenmodul sollen die Schülerinnen und Schüler zu Beginn darauf
aufmerksam gemacht werden, wie aktuell Magie heute noch ist (siehe Harry Potter und Co,
Aberglaube, Esoterik, etc.). Sie sollen anschließend erkennen, dass Magie und Zauberei bestimmten Regeln folgen und Zaubersprüche aus Bausteinen (s. Arbeitsblatt) bestehen, die
man relativ klar analysieren kann. Dies stellt die Grundlage für die gesamte Weiterarbeit am
Thema dar, denn diese Bausteine werden in den meisten folgenden Modulen eingesetzt, um
die historischen Zaubersprüche zu analysieren bzw. selbst neue zu verfassen.
Sekundarstufe I
Der erste Zugang zum Thema erfolgt durch einen kurzen Input über Magie im Mittelalter und
der Frage, wo uns Magie und Zauberei heute noch begegnen. Daran schließt die intensive
Beschäftigung mit den bereits erwähnten Bausteinen an. In der Sekundarstufe I sollen die
Schülerinnen und Schüler verschiedene Ausschnitte aus altdeutschen Zaubersprüchen den
jeweiligen Bausteinen zuordnen. Dies stellt die erste praktische Anwendung dieser Analysetechnik dar sowie die erste Begegnung mit dieser Textsorte. Die einzelnen Ausschnitte sind
dabei ins Neuhochdeutsche übertragen und innerhalb eines Kontextes situiert; deren Verständnis dürfte also kein großes Problem darstellen. Danach geht es allerdings wieder in die
Gegenwart: Die Schülerinnen und Schüler werden mit Zaubersprüchen aus der Fernsehserie
Charmed – Zauberhafte Hexen sowie aus den Filmen um Harry Potter konfrontiert und sollen
versuchen, diese zu analysieren, um dabei zu erkennen, wie unterschiedlich Zaubersprüche
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gebaut sein können und dass diese Bausteine auch auf ´moderne´ Zaubersprüche anwendbar
sind, bevor ihnen dann der erste althochdeutsche magische Text präsentiert wird: Pro nessia.
Hierbei handelt es sich um eine Wurmbeschwörung, die in zwei Fassungen vorliegt: Pro
nessia (Für die Wurmkrankheit) ist in Althochdeutsch verfasst, die jüngere niederdeutsche
Fassung trägt den Titel Contra vermes (Gegen Würmer). Die Überlieferung geht bis ins 9.
Jahrhundert v. Chr. zurück, die Entstehungszeit wird allerdings noch weit früher angenommen. Somit handelt es sich hier um einen der ältesten überlieferten deutschen Zaubersprüche,
der uns bekannt ist. Der Originaltext sowie die Übersetzung dazu stehen auf dem Lösungsblatt an geeigneter Stelle.
Der Hintergrund, auf den die Schülerinnen und Schüler hier unbedingt aufmerksam
gemacht werden sollten, ist die Tatsache, dass Würmer im Mittelalter häufig als Dämonen
und Krankheitserreger gesehen wurde. Die Menschen machten nämlich die Erfahrung, dass
sich diese Tiere in Wunden und Eingeweiden oder Ausscheidungen von Mensch und Tier
oder in verfaulendem Obst und Holz befanden. Da man davon ausging, dass Krankheiten
keine innerlichen, sondern äußere Ursachen wie Dämonen hatten, lag der Schluss nahe, dass
diese Wurmdämonen die Krankheitsauslöser darstellten. Somit gab es zahlreiche Zaubersprüche, um diese zu bannen (s. Bausteine) und unschädlich zu machen. Auch Zahnschmerzen
oder Gicht wurden mit Würmern in Verbindung gebracht; ferner gab es einen sog. Ohrwurm
(hier könnte man auf die heutige Bedeutung des Ohrwurms anspielen), den man für Ohrenschmerzen und Ohrenkrankheiten verantwortlich machte.
In Pro nessia geht es nun um solch einen Wurm, der gemeinsam mit seinen neun Abkömmlingen den Körper Schicht für Schicht verlassen soll. Für das Wort tulli gibt es hierbei
zwei Übersetzungsvarianten: Es kann entweder eine Pfeilspitze gemeint sein, die man direkt
an die Haut des Erkrankten hält, um den Wurm darin zu bannen und dann entfernen zu können, indem man den Pfeil weit in den Walt hineinschoss. Oder man geht davon aus – was sehr
wahrscheinlich ist – dass es sich bei dem erkrankten Wesen um ein Pferd handelt. Dann
würde man tulli mit ´Hufstrahl´ übersetzen, der verhornten Stelle des Pferdehufes, die anschließend abgetragen wurde. Sehr viele Zaubersprüche des Mittelalters beziehen sich auf
Pferde, was nicht überrascht, denn sie waren besonders wertvolle und nützliche Tiere, die sich
nur wenige Menschen leisten konnten.
Wichtige Punkte, auf die man die Schülerinnen und Schüler aufmerksam machen
sollte, da sie auch in den meisten anderen Zaubersprüchen vorkommen, sind die Langzeile
und der Stabreim, der hier besonders häufig anzutreffen ist; Bsp.: Nesso, mit niun
nessinchilinon. Besonders in den althochdeutschen germanischen Sprüchen war die
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Wortmagie von großer Bedeutung und der Stabreim bzw. die ihm zugrunde liegende
Alliteration ein beliebtes Mittel, das die Schülerinnen und Schüler leicht in ihre eigenen
Sprüche miteinfließen lassen können. Die einzelnen Bausteine dieser Beschwörung sind
direkt im Lösungsblatt angegeben.
Für die Schülerinnen und Schüler könnte die besondere Bedeutung der Zahl drei in
diesem Spruch interessant sein, denn nicht nur Wort-, sondern auch Zahlenmagie spielt häufig
eine besondere Rolle: So weist der Spruch insgesamt dreißig Wörter auf, abgesehen von der
letzten Zeile, die allerdings nicht mehr zur direkten Beschwörung gehört und wiederum aus
drei Wörtern besteht sowie dazu auffordert, drei Vaterunser zu sprechen. Zudem stellen die
neun Wurmabkömmlinge eine Multiplikation von drei dar.
Die abschließende Erweiterungsaufgabe dieses Moduls besteht im Verfassen eines
eigenen Zauberspruchs. Die Schülerinnen und Schüler starten einen ersten eigenen Versuch,
indem sie eines der vorgegebenen Themen auswählen und mindestens drei der
kennengelernten Bausteine in ihren eigenen Zauberspruch einbauen.
Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II werden wie in der Sekundarstufe I die Bausteine vertiefend behandelt.
Allerdings werden diese Schülerinnen und Schüler direkt mit einem konkreten Zauberspruch
konfrontiert, nämlich Eine gute Stellung gegen die Diebe, wo sie die Bausteine analysieren
sollen. Die einzelnen Bausteine finden sich direkt auf dem Lösungsblatt. Dieser Spruch
stammt aus der Sammlung Pramberger, die vom Benediktinerabt Romuald Pramberger in den
Jahren 1916-1925 zusammengetragen wurde und insgesamt 13 solcher Zaubersprüche enthält.
Die Schülerinnen und Schüler sollten den Sinn dieses Textes relativ leicht verstehen
können. Dennoch finden sich gleich anschließend an die Baustein-Analyse folgende Fragen,
um das richtige Verständnis bei allen Schülerinnen und Schülern zu gewährleisten: Worum
geht es? Was ist zuvor geschehen? Was möchte man mit diesem Spruch bewirken?
In Zaubersprüchen finden sich sehr häufig auch lateinische Formulierungen sowie
Symbole. Am Ende dieses Spruches stehen vor dem Amen drei Kreuze: + + +. Die Schülerinnen und Schüler kommen wahrscheinlich selbst relativ schnell darauf, dass es sich hierbei um
das Kreuzzeichen (je ein + für Gott Vater, Sohn und den Heiligen Geist) handelt, das gemeinsam mit dem Amen die magische Beschwörung beendet.
Mit diesen Aufgaben wäre das Grundlagenwissen, das dieses Modul bei den
Schülerinnen
und
Schülern
erzeugen
soll,
bereits
abgeschlossen.
Die
weiteren
Aufgabenstellungen dienen dem tieferen Verständnis. So sollen die Schülerinnen und Schüler
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beim nächsten Arbeitsauftrag recherchieren, welche Strafen im Mittelalter auf Diebstahl
standen, und diese mit den heutigen vergleichen. Dadurch erhalten sie nicht nur einen tieferen
Einblick in das Rechtssystem des Mittelalters, sondern reflektieren durch den Vergleich mit
der Gegenwart darüber.
In der darauffolgenden Aufgabe entfernt man sich wieder von der Diebsthematik und
befindet sich allgemein im Bereich der Magie und Zauberei. Hier sollen sich die Schülerinnen
und Schüler Gedanken darüber machen, warum der Glaube an Magie im Mittelalter so stark
war bzw. ob es auch heute noch Menschen gibt, die sich mit Magie beschäftigen bzw. damit
Geld verdienen. Diese Fragestellung ist der allerersten sehr ähnlich; somit dient diese Aufgabe der Überprüfung, ob sich die Antworten der Schülerinnen und Schüler im Laufe dieses
Moduls verändern: Anfangs fand nur ein allgemeines Brainstorming statt, nun verfügen sie
über mehr Wissen und Hintergrundinformationen zum Thema und können diese Frage
vielleicht differenzierter beantworten.
Als Abschluss erfolgt auch hier ein kreativer Akt: Wie in der Sekundarstufe I sollen
die Schülerinnen und Schüler sich in der Sekundarstufe II ein Thema wählen und versuchen,
einen eigenen Zauberspruch zu verfassen, indem sie mindestens vier der präsentierten Bausteine einsetzen.
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Thema 1: Grundlagen
Lösungen
Sekundarstufe I
1)
Die Menschen im Mittelalter wussten noch nicht so viel über die Welt und die natürlichen
Vorgänge darin wie wir heute. Der Glaube an Übersinnliches war daher noch viel stärker und
die Menschen waren davon überzeugt, dass es auch noch etwas außerhalb der unmittelbar
erfahrbaren Welt geben muss. Religion und Magie stellten somit fixe Bestandteile des Lebens
dar und wurden in vielen Situationen angewandt. Wenn also beispielsweise jemand krank
wurde, versuchte man ihn mit Zaubersprüchen und Ritualen wieder gesund zu pflegen.
Glauben Menschen heute noch an Magie und Zauberei? Nenne Beispiele, wo dir heute noch
Magie begegnet. Nenne Zaubersprüche, solltest du welche kennen, und mach dir dazu
Notizen (denke dabei auch an Literatur, Filme, Serien oder Aberglaube)!
Hier sollen sich die SuS erste Gedanken über Magie und Zauberei machen. Sie sollen dabei
u.a. auch an Dinge wie Harry Potter, Herr der Ringe, diverse Fernsehserien, abergläubische
Rituale, Bücher und Websites, etc. denken und dadurch erkennen, wie aktuell Magie heute
noch ist und wie häufig sie ihnen begegnet.
Als Lehrperson sollte man versuchen, eine Brücke vom Mittelalter in die Gegenwart zu
schlagen, etwa durch Fragen wie: Warum war Magie im Mittelalter noch bedeutender als
heute? Was unterscheidet unsere Magie von der damaligen? Etc.
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Magie unterliegt bestimmten Regeln. So reicht es beispielsweise nicht aus, einen Zauberspruch nur still zu lesen, man muss ihn unbedingt LAUT AUSSPRECHEN, damit er seine
Wirkung entfalten kann. Ebenso werden Zaubersprüche meist in Verbindung mit bestimmten
Ritualen verwendet. RITUALE sind Handlungen, die einen religiösen oder magischen
Prozess begleiten und vervollständigen.
Auch das Verfassen von Zaubersprüchen folgt gewissen Regeln. So besteht jeder
Zauberspruch aus bestimmten BAUSTEINEN. Lies dir die Beschreibungen dieser Bausteine
auf den folgenden Seiten genau durch und überlege dir Beispiele dazu.

Adressierung (Ad)
Die Adressierung stellt häufig den Texteinstieg dar. Es geht dabei darum, einen Zauberspruch zu beginnen und sich selbst für das Magische zu öffnen. Meistens wird dabei eine übersinnliche Macht oder Gottheit angerufen bzw. kontaktiert, die man um
Hilfe bittet.
Dabei kann es sich um Gott handeln, um Heilige oder etwaige Mächte des Himmels.
Meistens ist dieser Hintergrund kein heidnischer.
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
Analogie-Erzählung (AE)
Die Analogie-Erzählung wird auch als HISTORIOLA bezeichnet. Dabei wird eine Art
Geschichte erzählt. Diese Geschichte kann zeigen, dass der Heilige oder die Gottheit,
die in der Adressierung angesprochen wird, bereits etwas getan hat, das diesem Fall
ähnlich ist. Man setzt den Zauberspruch also in einen Kontext, der der Sprecherin/dem
Sprecher die Hoffnung gibt, dass der Spruch funktionieren wird. Manchmal beschreibt
man damit auch nur eine Situation, ohne direkt eine Geschichte zu erzählen.
Dies können beispielsweise Bibelstellen sein, Legenden über Heilige oder germanische Gottheiten, die Beschreibung eines bestimmten Bildes oder Motives, etc.

Rezepturen (Re)
Die Rezeptur ist wie ein Kochrezept, in dem eine Handlungsanweisung gegeben wird.
Es wird also erklärt, was man zusätzlich zum Sprechen der richtigen Worte tun bzw.
welches Ritual durchgeführt werden muss, um den Zauberspruch wirksam zu machen.
Diese Rezeptur steht bereits außerhalb des eigentlichen Zauberspruchs und gibt dem
Sprecher beispielsweise die Anweisung, den Spruch drei Mal aufzusagen.
Bsp.: Eine bestimmte Pflanze auf eine Wunde legen, um diese zu heilen; Namen von
Verdächtigen eines Diebstahls auf Steine schreiben und diese bei Vollmond vergraben; etc.

Bannung (Ba)
Etwas zu bannen, bedeutet über ein Wesen durch das Ansprechen Macht zu gewinnen,
um so seinen Willen zu brechen und es bewegungs- und handlungsunfähig zu machen.
Will man beispielsweise den Teufel bannen, so ´kettet´ man ihn mit Worten fest, damit
dieser sich nicht mehr wehren und der Spruch wirksam werden kann. Eine Bannung
erfolgt also nur dann, wenn man den Namen dessen nennt, den man bannen will oder
die Bezeichnung der Wesenheit.
So reicht es aus, wenn man den Teufel als „Teufel“ anspricht, da man diesen nicht
konkret benennen kann. Bei Dieben war dies jedoch anders: Hier musste man konkrete
Namen nennen. So gibt es beispielsweise die Anweisung in einem Zauberspruch, alle
Namen möglicher Diebe auf Steine zu schreiben und diese bei Vollmond zu vergraben. Bei dämonischen Würmern, die Menschen und Tiere krank machten, konnte man
sich nicht sicher sein, um welchen Wurm es sich nun genau handelte. Aus diesem
Grund wurden so viele wie möglich aufgezählt und beschrieben, um durch diese Pluralität die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den richtigen Wurm zu erwischen.

Beschwörungsformel (Be)
Die Beschwörungsformel ist der Kern des Zauberspruchs, eine sprachliche Formel,
meist in Befehlsform, die in deutscher sowie in lateinischer Sprache gesprochen wer-
10
den kann oder mit Worten, die für uns scheinbar keinen Sinn ergeben. Beispiele: „Hokuspokus“, „Simsalabim“, „Ich beschwöre dich…“.
Häufig eingeleitet mit „Ich beschwöre dich…“ und meist in Befehlsform – man befiehlt einem Gewitter wegzuziehen oder einem Wurm, den Körper zu verlassen.

Opferanweisung (Op)
Viele Zaubersprüche verlangen auch Opfer, meist für die höhere Macht, die in der
Adressierung angerufen wird und durch das Opfer hilfsbereit gestimmt werden soll.
Die Opferleistung kann beispielsweise durch das Aufsagen eines Vaterunsers oder
Ave Marias erfolgen. In der Opferanweisung werden alle Handlungen geschildert, die
notwendig sind, um ein Opfer darzubringen.
Wenn drei Gebete verlangt werden, sind dies normalerweise das Vaterunser, das
Glaubensbekenntnis sowie das Ave Maria.

Textschluss (TS)
Der Textschluss stellt den Magie-Ausstieg dar. Man beendet den Spruch häufig mit
einem Kreuzzeichen oder anderen Gesten und Worten, die den magischen Moment
und somit auch den Spruch abschließen sollen. Damit verabschiedet man sich gleichsam wieder von der hilfsbereiten Macht, die man bei der Adressierung angerufen hat.
Am Ende wird oft ein „Amen“ gesprochen und ein Kreuzzeichen ausgeführt.

Wirkbestätigung (Wi)
Die Wirkbestätigung gehört nicht mehr zum Zauberspruch selbst. Sie kann schriftlich
daran angefügt sein bzw. diesem vorausgehen, als Bestätigung dafür, dass der Spruch
wirken wird oder die Erfahrung einer Person enthalten, die den Spruch bereits ausprobiert hat und für dessen Erfolg bürgt.
Die Tatsache, dass Zaubersprüche laut ausgesprochen und meist von Ritualen begleitet werden, ist hier essentiell und muss von der Lehrperson unbedingt betont werden! Die Darstellung der Bausteine als tatsächliche ´Bausteine´ sollte hervorgehoben werden; so müssen nicht
immer alle vorhanden sein, vorhandene Bausteine können sich aber wiederholen. Bannung
und Beschwörung folgen meist in dieser Reihenfolge aufeinander und gehören quasi zum
´Fundament´.
3)
Hier findest du Ausschnitte aus alten deutschen Zaubersprüchen, die diesen Bausteinen entsprechen. Die einzelnen Ausschnitte sind ins Neuhochdeutsche übersetzt und mit einer kurzen
Beschreibung versehen, damit du weißt, in welchem Zusammenhang sie verwendet werden.
Einige Beispiele beinhalten mehr als nur einen Baustein. Finde heraus, welche das sind und
notiere deine Lösung im Feld daneben!
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a)
Das ist ein Ausschnitt aus einer Diebsbeschwörung. Jemand wurde bestohlen und versucht nun durch Magie, den Dieb zu fassen:
So schreibe alle Namen derjenigen auf, die du verdächtigst, und gehe zu einem fließenden
Wasser und nimm so viele Steine aus dem Wasser, wie es Namen gibt, und lege sie in ein
Feuer, dass sie glühend werden, und vergrabe sie des Nachts, wenn die Sonne untergeht, unter
einer Schwelle, über welche die meisten Leute aus und ein gehen und lass sie dort drei Tage
und Nächte lang liegen.
Re: Es wird ähnlich wie in einem Kochrezept genau beschrieben was zu tun ist!
b)
Dieser Teil stammt aus einem Zauberspruch, der ein Geschwür am Körper daran hindern soll, noch weiter zu wachsen (Weiter unten findest du noch einen weiteren
Spruch, der sich damit beschäftigt):
Ich beschwöre dich beim Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geiste, daß du nicht weiter
wachsest, sondern vertrocknest.
Be: „Ich beschwöre dich…“
Ad: Vater, Sohn und Heiliger Geist werden direkt angesprochen und auf diese Art und Weise
um Hilfe gebeten: „BEIM Vater …“
c)
Hier ist der Hintergrund ebenfalls eine Diebsbeschwörung, die einen Dieb daran hindern soll, sich zu verstecken und ungestraft davon zu kommen:
Es stehen 3 Lilien auf unsers Herrn Grab; die erste ist Gottes Mut, die andere ist Gottes Blut
und die dritte ist Gottes Wille.
AE: Es wird zwar keine Geschichte erzählt, aber eine Situation dargestellt. Hier kann man
den SuS nahelegen, einfach nach dem Ausschließungsverfahren vorzugehen, denn gerade bei
diesem Beispiel bleibt eindeutig nur die AE übrig. Es geht dabei um das sog. Dreiblumenmotiv, dabei werden meist drei Rosen oder Lilien mit Gottes Eigenschaften in Verbindung
gebracht.
d)
Auch dieser Ausschnitt stammt aus einer Diebsbeschwörung, die den Sinn hat, einen
Dieb zu beschwören, sodass er nicht noch weiter fortlaufen kann:
Das gebiete ich dir bei den vier Evangelisten und Elementen des Himmels; So beschwöre ich
dich beim jüngsten Gericht.
Ad: „bei den vier Evangelisten und Elementen des Himmels (…) beim Jüngsten Gericht“
Be: „So beschwör ich dich …“
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e)
Diese Stelle kommt in sehr vielen Zaubersprüchen vor. In diesem Fall ist ein Gewitter
gemeint, das man durch Magie weit fortjagen möchte, wo es keinen Schaden anrichten
kann:
Das gebiete ich dir im Namen Gottes + + +. Amen.
Ad: „im Namen Gottes“
TS: „+ + +. Amen.“ – Amen signalisiert wie in einem Gebet den Textschluss, ebenso die drei
Kreuze, die ein Kreuzzeichen symbolisieren, das vom Sprecher ausgeführt werden muss.
f)
Dieser Ausschnitt stellt die Überschrift einer Diebsbeschwörung dar. Doch auch eine
Überschrift kann bereits ein wichtiger Baustein sein:
Eine gute Stellung gegen die Diebe.
Wi: Diese Zeile steht noch außerhalb (am Beginn) des Textes, stellt allerdings keine Überschrift im klassischen Sinn dar, sondern soll in erster Linie die Zweckbestimmtheit des Textes
aufzeigen. Gleichzeitig findet sich hier auch die Wirkbestätigung, denn es wird als Tatsache
dargestellt, dass dieser Spruch gut gegen Diebe funktioniere.
g)
Phol, Wotan, Balder, Sinthgunt, Sunna (Sonne), Frija und Volla sind germanische
Gottheiten. Die kurze Geschichte, die hier erzählt wird, stammt aus einem der beiden
Merseburger Zaubersprüche, die zu den ältesten uns bekannten Zaubersprüchen zählen. Hier geht es darum, das verletzte Bein eines Pferdes wieder zu heilen:
Voll und Wotan ritten in den Walt.
Damals verrenkte sich Balders Roß den Fuß.
Da besprach ihn Sinthgunt, der Sonne Schwester,
da besprach ihn Frija, der Volla Schwester,
da besprach ihn Wotan, wie gut er [allein] es vermochte.
AE: Dies ist der erste Teil des Zweiten Merseburger Zauberspruchs und stellt eindeutig eine
AE dar, da die Geschichte von Balders Pferd erzählt wird, das sich den Knöchel verrenkte und
durch das magische Besprechen der Gottheiten geheilt wurde.
h)
Dieser Ausschnitt kommt in besonders vielen Zaubersprüchen vor und bedarf keiner
genaueren Beschreibung. Du kannst ihn sicher ganz leicht einem der Bausteine zuordnen:
Sprich ein Pater Noster, ein Ave Maria und ein Glaubensbekenntnis.
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Op: Sollten die SuS hier eine Re vermuten, ist dies prinzipiell nicht falsch! Gebetstexte, die
man im Laufe einer magischen Handlung sprechen soll, werden allerdings allgemein als Op
bewertet!
i)
Auch widerliche Geschwüre am menschlichen Körper wurden mit Magie behandelt
(siehe b)). Diese zählen zur Kategorie der heilenden oder medizinischen
Zaubersprüche:
Ich beschwöre dich, Geschwür, bei Gott und bei Christus.
Be: „Ich beschwöre dich…“
Ad: “bei Gott und bei Christus“
Ba: Das „Geschwür“ wird direkt genannt und somit gebannt.
4)
Nicht alle Bausteine müssen immer vorhanden sein! Häufig findest du nur ganz wenige,
besonders wenn es sich um kurze Zaubersprüche handelt!
In der Fernsehserie Charmed – Zauberhafte Hexen geht es um drei Hexenschwestern, die
durch Zauberei die Welt vor bösen Dämonen bewahren so wie in diesem Spruch, der den
Titel trägt: Um den Nexus zu verbannen (Der Nexus ist ein spiritueller Ort, der sowohl gute
als auch böse Magie anzieht und vermehrt.).
Lies ihn genau durch und finde heraus, welche der genannten Bausteine vorhanden sind und
welche fehlen!
Ich bin das Licht
Dein teuflischer Schatten bezwingt mich nicht
Kehre zurück in die Dunkelheit
Und verweile dort bis in alle Ewigkeit!
Du finstere Macht seist nun verbannt
Dafür ist dies Licht dir der Garant!
AE
Be
Ba, Be
TS, Wi
Die SuS sollten hier bemerken, dass der Texteinstieg, also die Adressierung, die Opferleistung und die Rezeptur fehlen. Dies ist hier der Fall, da es sich um einen sehr kurzen Zauberspruch handelt (Mittelalterliche Zaubersprüche wurden häufig nicht vollständig aufgezeichnet, weshalb sie ebenso recht kurz sind). Diese drei Hexen berufen sich nur selten auf
eine höhere Macht; so betonen sie in den Versen „Ich bin das Licht, dein teuflischer Schatten
bezwingt mich nicht“ ihre eigene Macht, auf die sie sich verlassen können. Aus diesem Grund
kann diese Stelle als Analogie-Erzählung angesehen werden, da ein Kontext vorausgesetzt
wird: Sie wissen, dass der teuflische Schatten sie nicht bezwingen kann, da es – offensichtlich
– immer schon so war. „Kehre zurück in die … seist nun verbannt“ stellt die eigentliche
Beschwörungsformel dar, durch die Nennung der „finsteren Macht“ gibt es auch eine
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Bannung. Durch „Dafür ist dies Licht dir der Garant“ erfolgt nicht nur der Textschluss,
sondern eine Art Wirkbestätigung.
Bei den mittelalterlichen Zaubersprüchen werden die SuS einige Veränderungen sowie
Ähnlichkeiten bemerken. V.a. sollen sie aber erkennen, dass diese Bausteine auch auf
´moderne´ Zaubersprüche anwendbar sind.
Auch bei Harry Potter dreht sich alles um Magie und Zauberei. Die hier vorhandenen
Zaubersprüche sind allerdings sehr verschieden im Vergleich zu dem Spruch aus Charmed
sowie zu den Sprüchen, die du noch kennenlernen wirst. Kennst du einige davon? Weißt du,
wofür sie eingesetzt werden? Was fällt dir dabei auf?
1) Protego!
2) Avada Kedavra!
3) Expecto Patronum!
(erzeugt einen Schutzschild, der viele Zauber abwehren kann)
(Todesfluch, unverzeihlich, abgeleitet von „Abra Kadabra“)
(beschwört einen Patronus hervor)
In der Welt von Harry Potter bestehen die Zaubersprüche meist nur aus einem oder zwei
Wörtern, die in den meisten Fällen die direkte Beschwörungsformel darstellen. In der Regel
sind sie an die lateinische Sprache angelehnt (Protego, Expecto Patronum) oder stellen reine
Fantasiewörter dar (Avada Kedavra – hier kann man eindeutig die Nähe zu „Abra Kadabra“
erkennen). Vielleicht wissen die SuS bereits, welcher Spruch was bewirken soll, man kann sie
aber durch Hinweise (Latein, Abra Kadabra) dahin führen bzw. sie auch selbst recherchieren
lassen. Als erstes sollte ihnen dabei natürlich auffallen, dass die Sprüche aus nur einem bis
zwei Wörtern bestehen und man somit eigentlich keine Bausteine bestimmen kann.
Hier wäre es noch wichtig darauf hinzuweisen, wie unterschiedlich Zaubersprüche gestaltet
werden können, dass sich diese Bausteine prinzipiell auch auf moderne Magie anwenden lassen bzw. dass sich besonders hier die Aktualität des Themas zeigt.
5)
Zaubersprüche haben unterschiedliche Funktionen: Man kann sich beispielsweise vor etwas
Bestimmtem schützen bzw. etwas Schlimmes verhindern, man kann aber auch etwas
herbeisehnen, wie die Liebe eines Menschen. Viele Sprüche versuchen, das Wetter zu
beeinflussen, Krankheiten zu heilen oder bitten um Glück und Segen.
Hier siehst du nun einen der ältesten deutschen Zaubersprüche, die uns bekannt sind, in
Originalsprache. Lass ihn dir von deiner Lehrperson vorlesen und bearbeite anschließend die
Fragen dazu.
Pro nessia
Gang uz, Nesso, mit niun nessinchilinon,
zu fonna marge in deo adra, vonna den adrun in daz fleisk,
fonna demu fleiske in daz fel, fonna deno vello in diz tulli.
Ter pater noster.
Ba,Be
Op
15
Gibt es Wörter, die euch bekannt vorkommen? Woran erinnert euch beispielsweise das Wort
Nessia oder das Wort Fleisk? Findet gemeinsam mit eurer Lehrperson heraus, worum es in
dem Zauberspruch geht, und schreibt euch die Übersetzung auf. Ihr könnt auch das althochdeutsche Wörterbuch von Gerhard Köbler dazu verwenden.
Welche Bausteine könnt ihr darin finden? Schreibt sie direkt neben den Text!
Übersetzung:
Gegen die Wurmkrankheit
Wurm, kriech heraus, (nimm) neun Würmchen mit,
aus dem Mark in die Adern, aus den Adern in das Fleisch,
aus dem Fleisch in die Haut, aus der Haut auf diesen (Huf-)Strahl!
Dreimal Vaterunser.
Als Lehrperson sollte man den Text laut und mit möglichst intensiver Intonation vorlesen.
Wenn man den Text nämlich richtig ausspricht, können die SuS durch das Hören der Wörter
schon einige davon identifizieren.
Gemeinsam mit der Lehrperson soll nun der Text Wort für Wort erarbeitet werden. So
kommen die SuS beispielsweise auch über Nessi, das Monster von Loch Ness, darauf, dass es
sich bei nessia um einen Wurm handeln könnte, insbesondere wenn man ihnen erklärt, dass
im Mittelalter auch ein Drache als Wurm bezeichnet wurde. Dies dient in erster Linie dem
ersten Herantasten an die Sprache und an mittelalterliche Zaubersprüche.
Die vorhandenen Bausteine sind die Bannung (durch die direkte Benennung des Wurmdämons und seiner neun Abkömmlinge in Zeile 1), die Beschwörung (durch den direkten
Befehl, den Körper zu verlassen in den ersten 3 Zeilen) sowie eine Opferanweisung (durch
die Aufforderung, drei Vaterunser zu sprechen, in Zeile 4).
Hier kann man bereits auf den Stabreim hinweisen und diesen erklären, wie beispielsweise in:
Nesso, mit niun nessinchilinon.
Für weitere Informationen zum Zauberspruch: s. Informationsblatt.
Als Hilfeleistung kann das im Link (s.o.) angegebene Online-Wörterbuch dienen.
E1)
Du weißt nun, wie ein Zauberspruch in etwa aufgebaut ist. Suche dir aus den untenstehenden
Themen eines aus und schreibe einen eigenen Zauberspruch, der mindestens drei der oben
beschriebenen Bausteine enthält.
Die Themen: Liebe, Tod, gebrochenes Bein, unfallfreie Reise, Geld, krankes Haustier
Hier geht es um einen ersten kreativen Akt, der diesen Themenbereich abschließen soll. Die
SuS haben die einzelnen Bausteine bereits kennengelernt und sollen nun den Versuch starten,
selbst einen Zauberspruch zu verfassen.
Wenn man zuvor schon auf den Stabreim und die damit verbundene Reimtechnik der Alliteration hingewiesen hat, kann man auch hier dazu anregen, diesen in den eigenen Text einzubauen. (Bsp.: Für meinen kranken Kater Karlo)
16
Thema 1: Grundlagen
Vertiefende Anregungen
Sekundarstufe I

Bei der Wurmbeschwörung Pro nessia besteht die Möglichkeit der intensiveren
Beschäftigung, wenn man auch die zweite Fassung des Spruches, Contra vermes,
hinzuzieht. Form, Aufbau und Inhalt sind nahezu identisch, Contra vermes ist allerdings jünger (ca. 10. Jh. n. Chr.) als Pro nessia (ca. 9. Jh. v. Chr.) und in altsächsischem Dialekt verfasst, während Pro nessia althochdeutsch und in bairischem Dialekt
überliefert ist. Hier kann man direkt auf sprachliche Unterschiede sowie auf die offensichtlichen Gemeinsamkeiten der beiden Sprüche eingehen.
Original
Contra vermes
Gang ût, nesso, mid nigun nessíklinon,
ût fana themo marge an that ben, fan themo bene an that flesg,
ut fan themo flsegke an thia hud, ût fan thera hud an thesa strala.
Drohtin, uuerthe so.
Übersetzung
Gegen Würmer
Wurm, kriech heraus, (nimm) neun Würmchen mit,
aus dem Mark in den Knochen, aus dem Knochen in das Fleisch,
aus dem Fleisch in die Haut, aus der Haut auf diesen (Huf-)Strahl!
Herr, so geschehe es!
Besonders interessant ist hier auch die Tatsache, dass die beiden Sprüche trotz ihres
Alters einen christlichen Hintergrund aufweisen. Das liegt in erster Linie daran, dass
solche Texte meist christianisiert wurden, um die Verschriftlichung überhaupt rechtfertigen zu können, da die meisten dieser Handschriften in klösterlichen Schreibstuben
abgefasst wurden. So wurden aus ursprünglich heidnischen Gottheiten schnell Gott
Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Hier gibt es auch, wie bei den anderen Sprüchen das Faksimile von Pro nessia. Dieses
ist zwar nicht direkt in die Arbeitsaufträge eingeflochten, es besteht aber durchaus die
Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler damit zu konfrontieren und arbeiten zu
lassen, indem sie beispielsweise versuchen, den Text zu entziffern oder aus dem
Faksimile laut vorlesen. Sie können auch schätzen, wie alt der Text ist, etc.

Eine für die SuS sicher lustige Herangehensweise an Pro nessia ist eine bairische
Übersetzung aus der bayerischen Wikipedia. Hier zeigen sich deutliche Ähnlichkeiten
zur althochdeutschen Originalversion, v.a. wenn der Text laut gelesen wird.
17
Übersetzung
Ge aussi, Wuam, mid nain Wiamal,
aussi fum Mark in de Ǻdan,
fu de Ǻdan in dés Flaisch,
fu dem Flaisch in des Fel,
fu dem Fel in de Tüln.
Drai Pater Noster.
18
Thema 1: Grundlagen
Lösungen
Sekundarstufe II
1)
Die Menschen im Mittelalter wussten noch kaum etwas über die Welt, in der sie sich befanden. Ihr Leben war daher geprägt vom Glauben an Religion und Übersinnliches, denn die
Menschen waren davon überzeugt, dass es auch noch etwas außerhalb der unmittelbar erfahrbaren Welt geben muss. Somit stellte Magie einen fixen Bestandteil ihres Lebens dar, mit
dem sie versuchten, in Bereiche wie Wetter, Krankheit oder Liebe einzugreifen und diese zu
beeinflussen. Wenn also z.B. jemand krank wurde, versuchte man ihn mit Zaubersprüchen
und Ritualen wieder gesund zu pflegen.
Heute sind wir nicht mehr auf Magie angewiesen, dennoch fasziniert sie die Menschen nach
wie vor. Nenne einige Beispiele, wo dir Magie und Zauberei heute noch begegnen (denke
dabei auch an Literatur, Filme, Serien, Aberglaube, etc.).
Hier sollen sich die SuS erste Gedanken über Magie und Zauberei machen. Sie sollen dabei
u.a. auch an Dinge wie Harry Potter, Herr der Ringe, diverse Fernsehserien, abergläubische
Rituale, Esoterik, etc. denken und dadurch erkennen, wie aktuell Magie heute noch ist und
wie häufig sie ihnen begegnet.
Als Lehrperson sollte man versuchen, eine Brücke vom Mittelalter in die Gegenwart zu
schlagen, etwa durch Fragen wie: Warum war Magie im Mittelalter noch bedeutender als
heute? Was unterscheidet unsere Magie von der damaligen? Etc.
2)
Magie untersteht bestimmten Regeln. So reicht es nicht aus, einen Zauberspruch nur still zu
lesen, man muss ihn unbedingt LAUT AUSSPRECHEN, damit er seine Wirkung entfalten
kann. Ebenso werden Zaubersprüche meist in Verbindung mit bestimmten Ritualen verwendet. RITUALE sind regelgeleitete Handlungen, die einen religiösen oder magischen Prozess
begleiten und vervollständigen.
Auch das Verfassen von Zaubersprüchen folgt gewissen Regeln. So kann man bestimmte
BAUSTEINE erkennen, in die sich Zaubersprüche aufteilen lassen und die auf den folgenden
zwei Seiten beschrieben werden:

Adressierung (Ad)
Die Adressierung stellt häufig den Texteinstieg dar. Es geht dabei darum, einen Zauberspruch zu beginnen und sich selbst für das Magische zu öffnen. Meistens wird
dabei eine übersinnliche Macht oder Gottheit angerufen bzw. kontaktiert, die man um
Hilfe bittet.
Dabei kann es sich um Gott handeln, um Heilige oder etwaige Mächte des Himmels.
Meistens ist dieser Hintergrund kein heidnischer.
19

Analogie-Erzählung (AE)
Die Analogie-Erzählung wird auch als HISTORIOLA bezeichnet. Dabei wird eine Art
Geschichte erzählt. Diese Geschichte kann zeigen, dass der Heilige oder die Gottheit,
die in der Adressierung angesprochen wird, bereits etwas getan hat, das diesem Fall
ähnlich ist. Man setzt den Zauberspruch also in einen Kontext, der der Sprecherin/dem
Sprecher die Hoffnung gibt, dass der Spruch funktionieren wird. Manchmal beschreibt
man damit auch nur eine Situation, ohne direkt eine Geschichte zu erzählen.
Dies können beispielsweise Bibelstellen sein, Legenden über Heilige oder germanische Gottheiten, die Beschreibung eines bestimmten Bildes oder Motives, etc.

Rezepturen (Re)
Die Rezeptur ist wie ein Kochrezept, in dem eine Handlungsanweisung gegeben wird.
Es wird also erklärt, was man zusätzlich zum Sprechen der richtigen Worte tun muss
bzw. welches Ritual durchgeführt werden muss, um den Zauberspruch wirksam zu
machen. Diese Rezeptur steht bereits außerhalb des eigentlichen Zauberspruchs und
gibt dem Sprecher beispielsweise die Anweisung, den Spruch drei Mal aufzusagen.
Bsp.: Eine bestimmte Pflanze auf eine Wunde legen, um diese zu heilen; Namen von
Verdächtigen eines Diebstahls auf Steine schreiben und diese bei Vollmond vergraben; etc.

Bannung (Ba)
Etwas zu bannen, bedeutet über ein Wesen durch das Ansprechen Macht zu gewinnen,
um so seinen Willen zu brechen und es bewegungs- und handlungsunfähig zu machen.
Will man beispielsweise den Teufel bannen, so ´kettet´ man ihn mit Worten fest, damit
dieser sich nicht mehr wehren und der Spruch wirksam werden kann. Eine Bannung
erfolgt also nur dann, wenn man den Namen dessen nennt, den man bannen will oder
die Bezeichnung der Wesenheit.
So reicht es aus, wenn man den Teufel als „Teufel“ anspricht, da man diesen nicht
konkret benennen kann. Bei Dieben war dies jedoch anders: Hier musste man konkrete
Namen nennen. So gibt es beispielsweise die Anweisung in einem Zauberspruch, alle
Namen möglicher Diebe auf Steine zu schreiben und diese bei Vollmond zu vergraben. Bei dämonischen Würmern, die Menschen und Tiere krank machten, konnte man
sich nicht sicher sein, um welchen Wurm es sich nun genau handelte. Aus diesem
Grund wurden so viele wie möglich aufgezählt und beschrieben, um durch diese Pluralität die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, den richtigen Wurm zu erwischen.

Beschwörungsformel (Be)
Die Beschwörungsformel ist der Kern des Zauberspruchs, eine sprachliche Formel,
meist in Befehlsform, die in deutscher sowie in lateinischer Sprache gesprochen wer-
20
den kann oder mit Worten, die für uns scheinbar keinen Sinn ergeben. Beispiele: „Hokuspokus“, „Simsalabim“, „Ich beschwöre dich…“.
Häufig eingeleitet mit „Ich beschwöre dich…“ und meist in Befehlsform – man befiehlt einem Gewitter wegzuziehen oder einem Wurm, den Körper zu verlassen.

Opferanweisung (Op)
Viele Zaubersprüche verlangen auch Opfer, meist für die höhere Macht, die in der
Adressierung angerufen wird und durch das Opfer hilfsbereit gestimmt werden soll.
Die Opferleistung kann beispielsweise durch das Aufsagen eines Vaterunsers oder
Ave Marias erfolgen. In der Opferanweisung werden alle Handlungen geschildert, die
notwendig sind, um ein Opfer darzubringen.
Wenn drei Gebete verlangt werden, sind dies normalerweise das Vaterunser, das
Glaubensbekenntnis sowie das Ave Maria.

Textschluss (TS)
Der Textschluss stellt den Magie-Ausstieg dar. Man beendet den Spruch häufig mit
einem Kreuzzeichen oder anderen Gesten und Worten, die den magischen Moment
und somit auch den Spruch abschließen sollen. Damit verabschiedet man sich gleichsam wieder von der hilfsbereiten Macht, die man bei der Adressierung angerufen hat.
Am Ende wird oft ein „Amen“ gesprochen. Das Kreuzzeichen kann durch drei
einfache Kreuze dargestellt werden: + + +

Wirkbestätigung (Wi)
Die Wirkbestätigung gehört nicht mehr zum Zauberspruch selbst. Sie kann schriftlich
daran angefügt sein bzw. diesem vorausgehen, als Bestätigung dafür, dass der Spruch
wirken wird oder die Erfahrung einer Person enthalten, die den Spruch bereits ausprobiert hat und für dessen Erfolg bürgt.
Die Tatsache, dass Zaubersprüche laut ausgesprochen und meist von Ritualen begleitet werden, ist hier essentiell und muss von der Lehrperson unbedingt betont werden! Die Darstellung der Bausteine als tatsächliche ´Bausteine´ sollte hervorgehoben werden; so müssen nicht
immer alle vorhanden sein, vorhandene Bausteine können sich aber wiederholen. Bannung
und Beschwörung folgen meist in dieser Reihenfolge aufeinander und gehören quasi zum
´Fundament´.
21
3)
Untenstehend findest du die Diebsbeschwörung XIII. Versuche, einige Bausteine zu finden,
die du oben kennengelernt hast.
Bedenke: In einem Zauberspruch müssen nicht immer alle Bausteine enthalten sein. Die einzelnen Teile können auch unterschiedlich lang und sehr frei aneinandergereiht sein,
wiederholt oder weggelassen werden!
5
10
Eine gute Stellung gegen die Diebe
Es stehen 3 Lilien auf unsers Herrn Grab; die erste ist
Gottes Muth, die andere ist Gottes Blut und die dritte
ist Gottes Wille. Steh still, Dieb, und nicht sollst du
von der Stelle gehen! Das gebiete ich dir bei den
Vier Evangelisten und Elementen des Himmels;
So beschwöre ich dich beim jüngsten Gericht,
daß du still stehest und ja nicht weiter gehst,
bis du die Sterne am Himmel gezählet; und
die Sonne gibt ihren Schein, also stell ich dir
dein Laufen und Springen ein. Das gebiete
ich dir im Namen Gottes + + +. Amen.
Dieses muß 3mal gesprochen werden.
Textstelle
Eine gute Stellung gegen Diebe
Es stehen 3 Lilien … Gottes Wille
Steh still, Dieb, … von der Stelle gehen
Das gebiete ich dir bei den 4 Evangelisten
So beschwöre ich dich … und Springen ein
daß du still stehest
Das gebiete ich dir im Namen Gottes
Wi
AE
Be,Ba
Ad
Be
Ba
Ad, TS
Re
Baustein
Wi – Dies ist keine Überschrift, sondern eine
Wirkbestätigung, die sich noch außerhalb des
Textes befindet und darauf hinweisen soll, wozu
dieser Zauberspruch dient.
AE – In einer Analogieerzählung muss nicht
unbedingt eine Geschichte erzählt werden, es
reicht auch, dass man den Spruch in einen
bestimmten Kontext setzt, indem eine Situation
geschildert wird. Hier handelt es sich um das sog.
Dreiblumenmotiv, wobei drei Rosen oder Lilien
mit Eigenschaften Gottes in Verbindung gebracht
werden.
Ba – Durch die direkte Nennung des Diebes wird
dieser gebannt, damit man ihn durch diese
Beschwörung beeinflussen und fassen kann.
Be – Durch diese direkte Anweisung in Befehlsform erfolgt bereits eine erste Beschwörung.
Ad – Man beruft sich auf die vier Evangelisten
und die Elemente des Himmels. Durch deren
Hilfe will man den Dieb fassen.
Be – Beschwörung
Ba – Bannung
Ad – Man beruft sich hier nicht mehr auf die vier
22
+ + + Amen
Dieses muß 3mal gesprochen werden
Evangelisten, sondern direkt auf Gott, dass er
einem beistehe und helfe.
TS – Wie ein Gebet werden auch zahlreiche
Zaubersprüche mit Kreuzzeichen (+ + + als
häufiges Symbol dafür) und Amen geschlossen.
Re – Am Ende, bereits außerhalb des eigentlich
magischen Texts, findet sich noch eine Rezeptur:
Man muss die gesamte Beschwörung 3 Mal
sprechen, um sie wirksam zu machen.
4)
Worum geht es in diesem Spruch? Was ist zuvor geschehen und was möchte man damit bewirken?
Was bedeuten die drei Kreuze am Ende des Spruches? Mach dir Notizen dazu!
Dieser Zauberspruch sollte nicht allzu schwer zu verstehen sein. Durch diese Fragen soll allerdings genau abgeklärt werden, worum es geht, was zuvor geschehen ist und was man mit
dem Spruch nun eigentlich bewirken möchte.
In Zaubersprüchen finden sich sehr häufig auch lateinische Formulierungen sowie Symbole.
Am Ende dieses Spruches stehen vor dem Amen drei Kreuze: + + +. Die SuS kommen wahrscheinlich selbst relativ schnell darauf, dass es sich hierbei um das Kreuzzeichen handelt, das
gemeinsam mit dem Amen die magische Beschwörung abschließt.
E1)
Was geschah im Mittelalter mit einem Dieb, der gefasst wurde? Recherchiere im Internet und
vergleiche die Strafen, die einen Dieb damals erwarteten, mit den Konsequenzen, mit denen
man heute rechnen muss, wenn man etwas stiehlt. Finde auch heraus, ob es in verschiedenen
Staaten heute noch unterschiedliche Strafen für Diebstahl gibt und mit welchen kriminaltechnologischen Methoden man Diebe heute aufspüren kann.
Mache dir entsprechende Notizen!
Dieser Punkt dient bereits dem tieferen Verständnis: Die SuS sollen selbst recherchieren, was
die im Mittelalter üblichen Strafen für Diebstahl waren, und diese mit den heute gängigen
vergleichen. Auch sollen sie sich die Frage stellen, weshalb man damals gestohlen hat und
weshalb man heute stiehlt. Inwiefern unterschied sich das Leben im Mittelalter von unserem,
wenn man bedenkt, dass es noch keinen Sozialstaat gab, wie wir ihn heute kennen, und – zumindest in Österreich – für selbstverständlich halten? Was wurde am wahrscheinlichsten und
aus welchen Gründen gestohlen? Wieso stellten Diebe eine große Gefahr dar? Hier soll in
erster Linie auf die große Armut verwiesen werden, in der die Menschen damals lebten. Somit
wurden häufig landwirtschaftliche Produkte gestohlen.
Auch wenn Diebstahl etwas ist, das wir heute noch fürchten, haben wir dennoch den Vorteil
kriminaltechnologischer Methoden (Fingerabdrücke, Gentests, etc.), mit denen ein Dieb gefasst werden konnte. Im Mittelalter versuchte man sich mit Zauberei zu helfen.
23
E2)
Warum war der Glaube der Menschen an Magie im Mittelalter so stark? Gibt es heute noch
Situationen, in denen sich Menschen der Magie bedienen? Nenne Beispiele!
Hier entfernt man sich bereits wieder von der Diebsthematik und stellt den SuS, nachdem sie
sich in der vorigen Fragestellung bereits mit dem mittelalterlichen Leben befasst haben, die
Aufgabe, sich über die Gründe Gedanken zu machen, weshalb der Glaube an Magie im Mittelalter so stark war. Hier sollen in erster Linie folgende Punkte genannt werden: Menschen
waren besonders – auch durch den Einfluss der Kirche – im Glauben verhaftet, sie wussten
noch nichts über Meteorologie oder sonstige Wissenschaften und versuchten sich so die Welt
zu erklären. Sie hatten ein gewisses Grundbedürfnis nach Ordnung, und Magie stellte eine
Möglichkeit dar, auf diese chaotische Welt Einfluss zu nehmen.
Durch die Frage zur heutigen Verwendung von Magie soll eine Brücke in die Gegenwart
sowie zur allerersten Frage geschlagen werden: Sie haben sich nun intensiv mit diesem
Thema befasst – verändern sich ihre Antworten im Vergleich zum anfänglichen Brainstorming?
E3)
Zaubersprüche können zu unterschiedlichsten Zwecken verwendet werden: Man benutzt sie,
um Schlimmes zu verhindern, um Menschen oder Tiere zu heilen, um die Liebe zu finden
oder um Einfluss auf das Wetter und die Zukunft zu nehmen.
Wähle dir eines der folgenden Themen aus und verfasse einen eigenen Zauberspruch, indem
du mindestens vier der oben beschriebenen Bausteine verwendest:
Die Themen: Liebe, Tod, Krankheit, verletztes Haustier, gute Noten, unfallfreier Urlaub.
Hier geht es um einen ersten kreativen Akt, der diesen Themenbereich abschließen soll. Die
SuS haben die einzelnen Bausteine bereits kennengelernt und sollen nun den Versuch starten,
selbst einen Zauberspruch zu verfassen.
Wenn man zuvor schon auf den Stabreim und die damit verbundene Reimtechnik der Alliteration hingewiesen hat, kann man auch hier dazu anregen, diesen in den eigenen Text einzubauen. (Bsp.: Für meinen kranken Kater Karlo)
24
Thema 2: Löse- und Beinverrenkungszauber
Informationsmaterial
Die Merseburger Zaubersprüche stammen aus heidnisch-germanischer Zeit und sind in einer
christlichen Sammelhandschrift in der Merseburger Domstiftsbibliothek überliefert. Im Ersten
Merseburger Zauberspruch geht es um einen Gefangenen, dessen Fesseln gelöst werden sollen, damit er vor seinen Feinden fliehen kann. Im Zweiten geht es um ein verletztes Pferd, das
wieder geheilt werden soll. Sie gelten als die ältesten erhaltenen Texte deutscher Sprache,
obwohl sich ihr genaues Alter nicht datieren lässt. Die Niederschrift stammt aus dem 10.
Jahrhundert, die Entstehungszeit wird mindestens bis in die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts
geschätzt.
Die Tatsache, dass zwei heidnische Texte in einer christlichen Sammelhandschrift
überliefert sind, wirft nach wie vor Rätsel auf. Solche Zaubersprüche wurden in der Regel
christianisiert, um ihre Niederschrift zu rechtfertigen.
Die Merseburger Zaubersprüche zählen nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den
umstrittensten Texten der althochdeutschen Literatur. In den Arbeits- und Lösungsblättern
finden sich daher mehrere Übersetzungsvarianten, mit denen sich die Schülerinnen und
Schüler auseinandersetzen sollen.
Bei beiden Zaubersprüchen handelt es sich um sogenannte zweigliedrige Zaubersprüche, da sie aus nur zwei Bausteinen bestehen, der Analogieerzählung und der Beschwörung. Genauere Angaben dazu finden sich direkt in den Lösungsblättern.
Beide Zaubersprüche beinhalten auch die für althochdeutsche Dichtungen übliche
Langzeile sowie Stabreime.
Die beiden Zaubersprüche sind ohne Melodien überliefert, dennoch gibt es zahlreiche
Vertonungen und Anknüpfungspunkte in der Literatur (Bsp.: Thomas Mann: Doktor Faustus),
die gute Zugänge für Schülerinnen und Schüler darstellen können (siehe Vertiefende
Anregungen).
Der Erste Merseburger Zauberspruch
Beim Ersten Merseburger Zauberspruch handelt es sich um einen Lösezauber. Ein Gefangener soll von seinen Fesseln befreit werden und fliehen. Dafür wird eine Gruppe von Idisen
angesprochen, deren Herkunft allerdings unklar ist. Es gibt verschiedene Theorien dazu, manche halten sie schlichtweg für heilkundige Frauen.
25
Auch ist nicht geklärt, ob der Gefangene selbst oder doch Angehörige aus der Ferne den Zauberspruch sprechen sollen. Da die Vorstellung einer solchen Fremdeinwirkung bei
altnordischen Lösezaubern existiert, ist diese Vorstellung hier durchaus plausibel.
Eine Auffälligkeit ist die Kriegsthematik, denn bei anderen überlieferten althochdeutschen Zaubersprüchen ist eher ein medizinisch-heilender Kontext üblich. Aus diesem
Grund wurde der Erste Merseburger Zauberspruch ferner als Spruch zur Geburtshilfe interpretiert, die Kriegsthematik ist allerdings wahrscheinlicher.
Besonders rätselhaft ist das .H. in der letzten Zeile, denn auch hierzu gibt es zahlreiche
Theorien, aber keine Gewissheit. Es könnte ein Kürzel für den Dichternamen sein, ein magisches Zeichen oder eine Hagal-Rune, die als überirdisch wirksames Mittel verstanden wird.
Mit den Schülerinnen und Schülern bietet es sich hier an, darüber zu diskutieren und eigene
Theorien zu entwickeln.
Der Zweite Merseburger Zauberspruch
In diesem Zauberspruch wird die Geschichte von Phol und Wotan erzählt, die in einen Wald
gehen und dort Balder begegnen, dessen Pferd sich das Bein verrenkt hat. Sinthgunt, Sunna,
Frija und Volla versuchen zwar dieses zu besprechen, aber erst Wotan erzielt mit seinen
Worten (der eigentlichen Beschwörungsformel) die erhoffte Wirkung. Bei den beteiligten
Personen handelt es sich um germanische Gottheiten, die uns auch in anderen Texten begegnen. Nur Phol und Sinthgunt scheinen ausschließlich hier auf.
Was die Schülerinnen und Schüler von diesem Modul mitnehmen sollen, ist – neben der
Kenntnis der beiden Merseburger Zaubersprüche – ein tieferes Verständnis für die althochdeutsche Sprache. Durch die Konfrontation mit dem Faksimile erfahren sie einen unmittelbaren Zugang zur historischen Überlieferung, der über die Transliteration allein in dieser
Intensität nicht möglich wäre. Somit ist der Zugang in beiden Sekundarstufen derselbe.
Ebenso wird in beiden Konzepten auf die besondere Schwierigkeit der Übersetzung
dieser Texte hingewiesen, die die Schülerinnen und Schüler durch das aktive Arbeiten am
Text unmittelbar erfahren sollen.
Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I beschäftigen sich letzten Endes genauer mit den Hintergründen der beiden Texte, indem sie die Analogieerzählung näher analysieren und ihre eigenen Ideen dazu in Form einer Geschichte zu Papier bringen.
26
In der Sekundarstufe II soll in den Erweiterungsaufgaben genauer auf die germanischen Gottheiten eingegangen werden sowie auf die Frage verwiesen wird, warum heidnische Texte in
einer christlichen Sammelhandschrift überliefert sind.
27
Thema 2: Löse- und Beinverrenkungszauber
Lösungen
Sekundarstufe I
1)
Vor dir siehst du das Faksimile des Ersten Merseburger Zauberspruchs. Als FAKSIMILE
bezeichnet man die Kopie eines Textes, die haargenau so aussieht, wie das Original, auf dem
der Text zu finden ist.
Alles, was du bisher über den vorliegenden Text weißt, ist, dass es sich dabei um zwei Zaubersprüche handelt. Kannst du einige Buchstaben oder sogar Wörter lesen? Um welche
Sprache könnte es sich hierbei handeln, und wie alt sind diese Zaubersprüche? Mach dir dazu
Notizen!
Hier erfolgt eine erste Konfrontation mit dem Original des Textes. Die SuS sollen versuchen,
einige Wörter zu entziffern und Schätzversuche starten. Bei der Sprache handelt es sich um
Althochdeutsch, beide Sprüche stammen aus heidnisch-germanischer Zeit. Die Niederschrift
des Textes stammt etwa aus dem 10. Jahrhundert, die Texte selbst gehen aber bis in die erste
Hälfte des 8. Jahrhunderts zurück.
Ob sie die beiden Zaubersprüche auf dem Faksimile finden können, ist fraglich! Sie sollen
sich aber mit der Schrift und der Sprache auseinandersetzen, die sie erstmals vor sich sehen.
2)
Der Erste Merseburger Zauberspruch ist ein Lösezauber, worin es darum geht, die Fesseln
eines Gefangenen zu lösen, damit dieser vor seinen Feinden fliehen kann.
Vor dir siehst du nun den ganzen Zauberspruch. Fällt es dir jetzt leichter, ihn im Faksimile zu
erkennen? Kannst du einige Wörter vielleicht übersetzen?
Lösespruch – Erster Merseburger Zauberspruch
Eiris sazun idisi
sazun hera duo der
suma hapt heptidun
suma heri lezidun
suma clubodun
umbi cuoniouuidi
insprinc hapt bandun
inuar uigandun
.H.
Durch die Transliteration des Textes sollte es für die SuS möglich sein, diesen auf dem
Faksimile zu identifizieren und eine textnähere Bearbeitung des Faksimiles zu beginnen.
Aufgrund der großen Sprachstufe dürfte es allerdings nach wie vor ein Problem für die SuS
sein, Wörter zu übersetzen, auch wenn sie den Kontext kennen. Auf diese Schwierigkeit
sollten sie hier unbedingt aufmerksam gemacht werden, um für die folgende Aufgabe
sensibilisiert zu werden.
28
3)
Der Erste Merseburger Zauberspruch ist sehr schwer zu übersetzen, auch die Forscher sind
sich darüber nicht ganz einig. Lies dir diese Übersetzungsmöglichkeit durch. Bist du damit
einverstanden?
Ist dir etwas unklar an dieser Übersetzung? Fällt dir eine bessere Version ein, die vielleicht
näher am Original ist?
Einst saßen Idisi,
saßen auf den Kriegerscharen.
Einige fesselten einen Gefangenen,
einige hemmten die Heere,
Einige zertrennten ringsherum die scharfen Fesseln.
Entspringe den Fesseln,
entfahre den Feinden!
Die SuS haben in der vorigen Aufgabe am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es ist, diesen
Text zu übersetzen. Nun sollen sie diese Variante kritisch beurteilen, miteinander diskutieren
und eigene Vorschläge einbringen, wie eine Übersetzung noch aussehen könnte. Somit erfolgt
eine noch intensivere Arbeit am Text, durch die man auch auf die darin behandelte Kriegsthematik eingehen kann: Was hat es im Mittelalter bedeutet, ein Kriegsgefangener zu sein?
4)
Es gibt zwei Merseburger Zaubersprüche. Sie zählen zu den ältesten Texten in deutscher
Sprache. Hier findest du nun den Zweiten Merseburger Zauberspruch. Kannst du ihn auf dem
Faksimile entdecken?
Baldrs Pferd – Zweiter Merseburger Zauberspruch
Phol ende uuodan
uuoran zi holza
du uuart demo balderes uolon
sin uuoz birenkit
thu biguol en sinthgunt.
sunna era suister
thu biguol en friia
uolla era suister
thu biguol en uuodan
so he uuola conda
sose benrenki
sose bluotrenki
sose lidirenki:
ben zi bena bluot zi bluoda
lid zi geliden
sose gelimida sin.
Dieser Spruch befindet sich direkt unter dem ersten und dürfte nicht schwer zu finden sein.
Auch hier sollten sich die SuS Gedanken über die Übersetzungsschwierigkeiten machen, wie
schon beim ersten Zauberspruch.
29
5)
Hier siehst du eine Variante, wie man diesen Text übersetzen kann.
Tauscht euch in der Klasse darüber aus, worum es in dem Zauberspruch geht, welche Namen
darin vorkommen und findet auch heraus, aus welchen Bausteinen dieser Spruch besteht.
Stellt euch danach die Frage, warum es gerade für Pferde viele Zaubersprüche gab.
Mach dir dazu Notizen und schreib die Bausteine zur jeweiligen Stelle dazu!
Voll und Wotan ritten in den Wald.
Damals verrenkte sich Balders Ross den Fuß.
Da besprach ihn Sinthgunt, der Sonne Schwester,
da besprach ihn Frija, der Volla Schwester,
da besprach ihn Wotan, wie gut er (allein) es vermochte:
Knochenverrenkung ist gleich Blutverrenkung,
ist gleich Gliedverrenkung,
Knochen zum Knochen, Blut zum Blut,
Glied zum Gliede.
So seien sie fest zusammengefügt.
AE
Be
Hier wird reine Analyse- und Interpretationsarbeit von den SuS verlangt. Der Inhalt sollte
nicht allzu schwer zu verstehen sein: Die Götter Phol (in der Übersetzung Voll) und Wotan
reiten in den Wald, wo sie auf Balder treffen, dessen Pferd sich am Bein verletzt hat. Zuerst
versuchen die weiblichen Gottheiten das Bein durch Sprüche zu heilen, es gelingt allerdings
erst Wotan selbst, dem mächtigsten aller germanischen Götter, mit dessen Beschwörung der
Zauberspruch endet.
Auf die Frage, warum es gerade für Pferde so viele Zaubersprüche gibt, sollte man auf die
Bedeutung dieser Tiere im Mittelalter verweisen: Sie waren sehr nützlich und wertvoll, nur
die wenigsten Leute konnten sie sich leisten.
Die genannten Personen sind durchwegs Götter, die Bausteine sind die Folgenden:
AE: Der erste Teil, in dem die Geschichte der Götter erzählt wird, ist eindeutig eine
Analogie-Erzählung.
Be:
Der zweite Teil beinhaltet die Beschwörung, die von Wotan gesprochen wird und auch
das Pferd des Sprechers heilen soll, das sich das Bein verrenkt hat.
E1)
Ein Zauberspruch muss immer laut ausgesprochen werden, um wirken zu können!
Höre dir nun genau an, wie deine Lehrerin/dein Lehrer den Zweiten Merseburger Zauberspruch in Originalsprache vorliest, und versuche es anschließend selbst!
Achte dabei auf deinen Tonfall: Deine Sprache sollte magisch und geheimnisvoll klingen. Du
kannst sie auch mit Gestik und Mimik begleiten!
30
Wie bereits bei der Wurmbeschwörung im Grundlagenmodul sollte man als Lehrperson hier
besonders auf die Aussprache und Intonation achten, damit die SuS ihre Hemmungen verlieren, die sie vielleicht vor dem lauten Lesen dieses Textes haben. Hier bietet es sich an, die
SuS einfach zu zweit arbeiten oder auch einzelne Mutige vor die Klasse treten zu lassen.
E2)
Du weißt nun, worum es in den beiden Merseburger Zaubersprüchen geht. Suche dir einen
der beiden Sprüche aus und schreibe eine kurze Geschichte über das, was darin passiert.
Achte dabei auf den Aufbau deiner Geschichte (Einleitung, Hauptteil, Schluss) sowie auf den
roten Faden, der sich durchziehen soll. Du kannst dabei auch alle Textgestaltungsmittel verwenden, die dir bekannt sind (direkte Rede, …).
Die Merseburger Zaubersprüche enden jeweils mit der Beschwörungsformel. Was danach
geschieht und ob der Zauberspruch tatsächlich funktioniert hat, weiß man nicht. Denke dir
deshalb einen eigenen Schluss aus! Du kannst dabei richtig kreativ sein, immerhin befinden
wir uns in der Welt des Magischen!
Hier geht es darum, dass die SuS selbst aktiv werden und eine Geschichte zu den beiden Zaubersprüchen verfassen. Dabei ist es ihnen freigestellt, welche Vorgeschichte bzw. welches
Ende sie sich einfallen lassen. Sie müssen darauf achten, dass sowohl die Namen als auch die
Beschwörungsformel, die als magisches Mittel im Zentrum der Geschichte stehen sollte, originalgetreu übernommen werden.
31
Thema 2: Merseburger Zaubersprüche
Lösungen
Sekundarstufe II
1)
Die beiden Merseburger Zaubersprüche gelten als die ältesten bekannten Textzeugnisse
deutscher Sprache. Es handelt sich dabei um einen Lösespruch, der Gefangene von ihren
Fesseln befreien soll (Erster Merseburger Zauberspruch), und um einen Beinverrenkungsspruch, dessen Zweck es ist, das Bein eines verletzten Pferdes wieder zu heilen (Zweiter
Merseburger Zauberspruch).
Hier siehst du beide Zaubersprüche in Originalsprache. Lies sie dir aufmerksam durch und
versuche einige Wörter oder Sätze zu erkennen.
Vergleiche die beiden Texte anschließend mit dem Faksimile. Als FAKSIMILE bezeichnet
man die Kopie eines Textes, die haargenau so aussieht, wie das Original, das den Text enthält.
Kannst du die beiden Sprüche darauf entdecken? Wie alt sind diese Zaubersprüche
tatsächlich?
Mach dir dazu Notizen!
Lösespruch – Erster Merseburger Zauberspruch
Eiris sazun idisi
sazun hera duo der
suma hapt heptidun
suma heri lezidun
suma clubodun
umbi cuoniouuidi
insprinc hapt bandun
inuar uigandun
.H.
Baldrs Pferd – Zweiter Merseburger Zauberspruch
Phol ende uuodan
uuoran zi holza
du uuart demo balderes uolon
sin uuoz birenkit
thu biguol en sinthgunt.
sunna era suister
thu biguol en friia
uolla era suister
thu biguol en uuodan
so he uuola conda
sose benrenki
sose bluotrenki
sose lidirenki:
ben zi bena bluot zi bluoda
lid zi geliden
sose gelimida sin.
Hier erfolgt die Hinführung direkt über den Text und das Faksimile. Die SuS wissen bereits,
worum es sich handelt, und sollen sich nun der Sprache nähern, indem sie versuchen, diese
teilweise zu übersetzen. Dabei sollen sie besonders mit der Schwierigkeit der Übersetzung
sowie der Deutungsoffenheit konfrontiert werden.
32
2)
Wie du siehst, ist es sehr schwierig, so einen Text zu übersetzen. Selbst die Forscher sind sich
darüber nicht einig, somit handelt es sich bei diesen Texten wohl um die umstrittensten der
gesamten althochdeutschen Literatur!
Hier findest du nun drei verschiedene Möglichkeiten, den Ersten Merseburger Zauberspruch
zu übersetzen. Welche findest du am besten? Gibt es Passagen, die du selbst anders übersetzen würdest?
Analysiere dabei auch die einzelnen Bausteine des Zauberspruchs!
a)
Einst saßen Idise,
saßen hierhin und dorthin.
Einige hefteten einen Haft, einige hemmten die Heere,
einige klaubten rings um die Fesseln:
entspring den Haftbanden, entfahr den Feinden.
b)
Einstmals setzten sich Frauen,
setzten sich hierhin und dorthin.
Einige hefteten Hafte,
andere hemmten das Heer,
andere nestelten an festen Fesseln:
Entspring den Banden,
entweich den Feinden!
c)
Einst saßen Idisi,
saßen auf den Kriegerscharen.
Einige fesselten einen Gefangenen,
einige hemmten die Heere,
Einige zertrennten ringsherum die scharfen Fesseln.
Entspringe den Fesseln,
entfahre den Feinden!
AE
Be
Hier sollen die SuS selbst bewerten, welche Übersetzung sie am besten finden bzw. auch eigene Versuche und Verbesserungsvorschläge machen.
Die Bausteine: Die ersten 3 Zeilen entsprechen einer Analogie-Erzählung von den sog. idisi
(man weiß bis heute nicht, wer das sein soll), die Fesseln heften, Heere in Bann halten und
Fesseln lösen. Die anschließende Beschwörungsformel findet sich in der 4. Zeile. Ob dieser
Zauberspruch vom Gefangenen selbst oder doch von seinen Hinterbliebenen aus der Ferne
gesprochen wurde, ist unklar.
Hier kann auf die darin behandelte Kriegsthematik verwiesen werden, indem man mit den
SuS darüber spricht, was es im Mittelalter bedeutet hat, ein Kriegsgefangener zu sein, etwa im
Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg oder der heutigen Zeit.
3)
Bringe nun mithilfe des Originaltextes sowie der drei unterschiedlichen Übersetzungsvarianten deine eigene Version zu Papier!
Hier sollen sie ihre Vorschläge in die Tat umsetzen und eine eigene Version erstellen. Diese
kann dann auch laut vorgetragen oder mit der Sitznachbarin/dem Sitznachbarn verglichen
werden.
33
4)
Obwohl zu den Merseburger Zaubersprüchen keine Melodien überliefert sind, gibt es zahlreiche Versuche, sie zu vertonen. Recherchiere im Internet, was du dazu finden kannst!
Lies dir anschließend die Übersetzung durch und analysiere die Bausteine. Schreibe sie neben
die jeweilige Textstelle.
Voll und Wotan ritten in den Wald.
Damals verrenkte sich Balders Ross den Fuß.
Da besprach ihn Sinthgunt, der Sonne Schwester,
da besprach ihn Frija, der Volla Schwester,
da besprach ihn Wotan, wie gut er (allein) es vermochte:
Knochenverrenkung ist gleich Blutverrenkung,
ist gleich Gliedverrenkung,
Knochen zum Knochen, Blut zum Blut,
Glied zum Gliede.
So seien sie fest zusammengefügt.
AE
Be
Hier würde es sich anbieten, ein Hörbeispiel einzuspielen (vielleicht lässt sich dazu auch im
Internet etwas finden) und die SuS auf dem Faksimile mitlesen zu lassen (siehe Vertiefende
Anregungen). Die SuS üben dadurch ihr eigenes Hörverstehen und erlangen ein besseres
Gefühl für die ihnen noch fremde Sprache.
Die Bausteine sind ähnlich wie beim ersten Zauberspruch: Die erzählte Geschichte über die
Götter, die durch Besprechungen Balders Pferd heilen wollen, stellt eine Analogieerzählung
dar. Die eigentliche Beschwörung findet sich als Wotans Spruch.
Hier ist es auch wichtig, darauf zu verweisen, dass es nicht grundlos Zaubersprüche gibt, um
Pferde zu heilen, da diese sehr nützliche und v.a. wertvolle Tiere waren, die sich nur wenige
leisten konnten.
E1)
Ein großes Problem bei der Übersetzung dieser Zaubersprüche stellt die Tatsache dar, dass
man nicht von allen Wörtern die richtige Bedeutung kennt. So weiß man zum Beispiel nicht
sicher, wer die „idisi“ aus dem Ersten Merseburger Zauberspruch sind (z.B. heilkundige
Frauen). Beim Zweiten Merseburger Zauberspruch weiß man hingegen, dass es sich bei den
genannten Namen um germanische Gottheiten handelt. Diese befinden sich in einem Wald
und versuchen durch Zaubersprüche das Bein von Balders Pferd wieder einzurenken.
Recherchiere im Internet, wer diese germanischen Gottheiten sind und welche Bedeutung sie
in der germanischen Götterwelt hatten. Schreibe deine Ergebnisse unter die Übersetzung!
34
Dies ist bereits eine Erweiterungsaufgabe, die dem tieferen Verständnis der Zaubersprüche
dient. Um die germanischen Sprüche verstehen zu können, sollte man auch über das Leben
und die Kultur der Germanen Bescheid wissen. Die SuS werden zu allen Gottheiten Informationen finden, außer zu Phol und Sinthgunt, die ausschließlich in diesem Zauberspruch
überliefert sind.
E2)
Die Merseburger Zaubersprüche sind in einer christlichen Sammelhandschrift der Merseburger Domstiftsbibliothek überliefert. Kannst du dir vorstellen, dass es Probleme bei der
Aufzeichnung und späteren Aufbewahrung gab, hinsichtlich der Tatsache, dass es sich bei
diesen Zaubersprüchen um heidnische Texte handelt?
Macht euch über diese Frage einige Gedanken und diskutiert sie in der Klasse.
Dies ist eine Frage, die sich auch die Forscher nach wie vor stellen: Wie kann es sein, dass ein
heidnischer Text inmitten christlicher Texte überliefert wird? Normalerweise wurden diese
christianisiert, um deren Niederschrift zu legitimieren. Die Aufzeichnung dürfte also aus einer
Art von musealem Interesse an diesem 10. Jahrhundert bzw. den schon sehr alt und fern
wirkenden Sprüchen erfolgt sein.
35
Thema 2: Löse- und Beinverrenkungszauber
Vertiefende Anregungen
Beide Sekundarstufen

Da es bei den Merseburger Zaubersprüchen eine Unmenge an Vertonungen gibt, bietet es sich hier besonders an, mit diesen zu arbeiten (Bsp.: Die Vertonung der
Merseburger Zaubersprüche der Band In Extremo). Ein Beispiel für einen alternativen
Einstieg ins Thema wäre der folgende:
Hör dir die Vertonung des Ersten Merseburger Zauberspruchs der Band In Extremo an und
versuche die Lücken mit den richtigen Wörtern zu füllen. Du hast dafür zwei Versuche.
Dazwischen kannst du dir noch einmal das Faksimile ansehen. Vielleicht hilft es dir bei der
Lösung dieser Aufgabe.
Kennst du die Band In Extremo? Trifft diese Vertonung den magischen Charakter eines Zauberspruchs?
Eiris sazun idisi
sazun ___________ duo der
________ hapt heptidun
suma _______________
suma heri _____________
umbi cuoniouuidi
insprinc hapt _______________
iunar uigandun
.H

Eine weitere Alternative für den Einstieg wäre das schlichte Abspielen eines Tonbeispiels, verknüpft mit dem Stellen folgender Fragen:
Worum handelt es sich bei dieser Vertonung? Was ist das für eine Stilrichtung? Kennst du
vielleicht die Band, die das Lied spielt? Kannst du einige Wörter verstehen? Hört es sich für
dich magisch oder mystisch an? Etc.
36
Thema 3: Der Teufel und das Böse
Informationsmaterial
In der Bibel lehnt sich der Teufel gegen Gott auf, wird aber besiegt und in die Hölle gestürzt,
die er fortan beherrscht und von wo er als ewiger Versucher und Verführer, der nicht einmal
vor Gottes Sohn Halt macht, Menschen und Tiere heimsucht, um sie vom rechten Weg abzubringen.
Der Teufel als gefallener Engel und Herrscher in der Unterwelt stellte im Mittelalter
eine besonders große Gefahr für die Menschen dar, die die Bibel nicht nur als stark symbolhafte Glaubensgrundlage ansahen, sondern als gesichertes Wissen. Da noch kaum jemand die
Bibel selbst lesen konnte (Stichworte: Analphabetismus und lateinische Sprache), wussten die
Obersten der Kirche ihre Macht bezüglich der Bibelauslegung gut einzusetzen und sowohl
ihre Mitbrüder als auch die Bevölkerung eher klein zu halten.
Der Trierer Teufelsspruch stellt einen der Zaubersprüche dar, die vor dem Bösen und dem
Teufel schützen sollen. Er ist in einer Handschrift der Trierer Stadtbibliothek als Nachtrag am
unteren Rand eines Blattes überliefert, die aus dem 9. Jahrhundert stammt. Der Nachtrag ist
wahrscheinlich auf das 10. oder 11. Jahrhundert zu datieren.
Das Besondere am Teufelsspruch ist, dass er in einer Geheimschrift verfasst wurde,
wobei es sich um die sogenannte notae bonifatii handelt, die auf den hl. Bonifatius zurückgehen und aus einer einfachen Vokalersetzung bestehen, somit auch als „bfk-Vokalersetzung“
bezeichnet werden: b für a; f für e; k für i; p für o; x für u. Dieser Schlüssel wird allerdings
nicht konsequent durchgeführt. Zusätzlich dazu gibt es Abweichungen in der Wortabgrenzung, die einerseits bewusst gesetzt worden sein könnten, um den Text noch unlesbarer
zu machen, andererseits aber auf einen des Textinhaltes nicht mehr mächtigen Schreiber hinweisen können.
Der Grund für die Verwendung einer Geheimschrift kann einerseits die Blickbannung
der Leserschaft sein, da es dem Text etwas Mythisches und Geheimnisvolles verleiht, was die
Neugier weckt. Andererseits reduziert man dadurch die Zugänglichkeit, da der Text ohne
Schlüssel nicht lesbar ist. Man wollte hier also entweder verhindern, dass jedermann den Zauberspruch lesen kann, oder man hatte gewisse Skrupel, ihn klar aufzuschreiben, da schon die
Schrift an sich im Mittelalter bereits magischer Sinnträger sein konnte.
Vergleicht man die Schrift des Zauberspruchs mit der Schrift des Textes darüber, ergeben sich einige Unterschiede, die deutlich zeigen, dass es sich bei dem Nachtrag um das
Werk eines ungeübten Laien handeln muss.
37
Inhaltlich geht es darum, sich vor dem Teufel zu schützen. Man beruft sich auf Christus, der
durch seinen Kreuzestod den Teufel besiegt und in der Hölle festgekettet hat. Ihm will man es
gleich tun und den Teufel ebenfalls bannen und mit Kolben schlagen. Häufig wurde dieser
Spruch als Exorzismus interpretiert, ihm liegt aber eindeutig kein Akutfall zugrunde, wie es
bei Teufelsaustreibungen üblich ist. Es handelt sich vielmehr um einen Spruch, der ganz
allgemein vor dem Teufel schützen soll und in gewisser Weise auch etwas schelmisch und
neckisch klingt. Somit hatte er also eher den Sinn, das Böse zu ärgern. Die Bausteine des
Zauberspruchs werden direkt in den Arbeitsblättern erläutert.
Sekundarstufe I
In den beiden Sekundarstufen erfolgt der Zugang unterschiedlich: In der Sekundarstufe I
sollen die Schülerinnen und Schüler als erstes versuchen, die Geheimschrift zu lösen, um
dann durch die Arbeit mit Übersetzungshilfen eine eigene Übersetzung anzufertigen, anhand
der die Bausteine analysiert werden können. Dabei sollen auch Fragen geklärt werden wie:
Warum hat man hier eine Geheimschrift verwendet? Warum stellte der Teufel gerade aus
Sicht mittelalterlicher Menschen eine große Gefahr dar?
Als Lehrperson sollte man den Fokus hier auf die Besonderheiten des Spruches legen:
Die Verwendung der Geheimschrift und die Funktion, die eher allgemein und schelmisch zu
denken ist und keinen akuten Fall beschwören möchte, wie es bei anderen Zaubersprüchen
üblich ist.
Als kreativen Abschluss sollen die Schülerinnen und Schüler einen eigenen Zauberspruch verfassen, der sie auch prophylaktisch vor etwas schützen soll. Daran anschließend
wird dieser in eine geheime Fassung übertragen, die sie dann gegenseitig lösen sollen. Es finden sich noch weitere Anregungen zu den unterschiedlichsten Arten von Geheimschriften
(Verlinkung), die von den Schülerinnen und Schülern ausprobiert werden können.
Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II erfolgt der Zugang nicht über die Geheimschrift, sondern über die
Auflösung. Mithilfe eines Online-Wörterbuchs sollen sie versuchen, einige Wörter zu erkennen und den Sinn des Textes herauszufinden. Erst dann erhalten sie die Geheimschrift, deren
Auflösung sie bereits kennen. Sie müssen dann den umgekehrten Weg gehen und nicht die
Geheimschrift lösen, sondern den Lösungsschlüssel herausarbeiten.
Anschließend erhalten sie die Übersetzung, anhand der sie die Bausteine analysieren
und auf die Funktion des Spruches eingehen sollen. Wie bereits in der Sekundarstufe I ist es
38
ratsam, hier die Besonderheiten zu betonen: Die spezielle Funktion, die sich ferner in den
Bausteinen äußert (grundlegende Bausteine fehlen) sowie die Geheimschrift.
Der Abschluss erfolgt auch hier über das Verfassen eines eigenen Zauberspruchs und
seiner Verschlüsselung. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler allerdings nicht ihren eigenen, sondern den Spruch einer Kollegin/eines Kollegen verschlüsseln. Danach werden die
Sprüche wieder ausgetauscht, sodass die Texte wieder bei den jeweiligen VerfasserInnen
liegen und von diesen aufgelöst werden können.
In beiden Sekundarstufen gibt es die Möglichkeit, sich im Internet (Verlinkung) über
verschiedene Geheimschriften zu informieren bzw. sich auch selbst welche auszudenken.
39
Thema 3: Der Teufel und das Böse
Sekundarstufe I
1)
Vor dir siehst du einen Zauberspruch, der in einer Geheimschrift verfasst wurde. Einige
Buchstaben wurden dabei durch andere ersetzt! Versuche, sie mit diesem Schlüssel aufzulösen: b = a; f = e; k = i; p = o; x = u.
Aber sei vorsichtig! Nicht alle Buchstaben sind vertauscht und auch nicht alle Wörter sind so
voneinander getrennt, wie es richtig wäre! Schreibe deine Lösung erst mit Bleistift neben den
Spruch, um eventuelle Fehler korrigieren zu können!
Du kannst dir dazu das Faksimile ansehen, wenn du den Spruch darauf entdecken kannst!
Überlege dir anschließend, warum man diesen Zauberspruch in einer Geheimschrift verfasst
hat. Was könnten die Gründe hierfür sein?
nx vukl lkh . bidbn .
dfnrkhchbn . crkst
thfmbnnflkh chfs .chēkst .
thfrdfn . dkvvfl . gk Bbnt .
ísknfn nampn . xxkl lkh gbn
nx vuklkh . thfn . xrfidpn .
slbhbn . mkt . tfn cpl Bpn .
Hier werden die SuS bewusst ins kalte Wasser geworfen und direkt mit der Geheimschrift
konfrontiert. Das Faksimile hilft ihnen zwar nicht bei der Lösung, es kann ihnen aber Anregungen zur Frage liefern, warum der Spruch in einer Geheimschrift verfasst wurde. Er findet
sich nämlich als Nachtrag am unteren Rand einer Sammelhandschrift, sollte also ursprünglich
kein Teil dieses Codex sein.
Auflösung der Geheimschrift:
nu vuill ih bidan den rihchan crist
the mannelihches chenist [ist]
ther den divvel gibant
in sinen namon uuill ih gan
nu vuil ich then ureidon
slahan mit ten colbon
40
2)
Du hast den Zauberspruch erfolgreich aufgelöst. Ordne nun die untenstehenden Wortfolgen
den Wörtern im Spruch zu.
Gibt es sonst noch Wörter, die dir bekannt vorkommen? Worum könnte es in dem Spruch
gehen? Diskutiert eure Vorschläge in der Klasse!
Nun will ich
bitten
mächtigen Christus
der Menschen Rettung
den Teufel gebannt
In seinem Namen
den Abtrünnigen
schlagen mit den Kolben
=
=
=
=
=
=
=
=
nu vuill ih
bidan
rihchan crist
the mannelihches chenist
den divvel gibant
in sinen namon
then ureidon
slahan mit ten colbon
Hier erfolgt der erste Übersetzungsversuch, der bereits einen Großteil des Spruches umfasst.
Mit einer Diskussion in der Klasse kann der Inhalt so weit besprochen werden, dass die folgende Aufgabe gelöst werden kann – Übersetzung:
Jetzt will ich auf den mächtigen Christus hoffen,
der jedes Menschen Rettung ist,
der den Teufel in Fesseln schlug.
In seinem Namen will ich gehen.
Jetzt will ich den Abtrünnigen
mit Knüppeln erschlagen.
Ad
AE
Ad
Ba (Be?)
3)
Du weißt nun, worum es in diesem Zauberspruch geht: Derjenige, der ihn spricht, versucht
sich vor dem Teufel zu schützen. Deshalb wird er als Trierer Teufelsspruch bezeichnet.
Schreibe die vollständige Übersetzung des Zauberspruchs auf dieses Arbeitsblatt und überlege
dir, warum man sich im Mittelalter vor dem Teufel schützen wollte. Ging es vielleicht auch
darum, über ihn zu lachen? Mach dir dazu einige Notizen!
Versuche anschließend gemeinsam mit deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn herauszufinden, aus welchen Bausteinen der Spruch besteht und schreibe sie neben deine Übersetzung. Beachte dabei, dass es sich hier um einen besonderen Spruch handelt, der nur sehr
wenige Bausteine beinhaltet.
Bausteine:
Ad: In der ersten Zeile wird direkt auf Christus selbst verwiesen sowie ein weiteres Mal in
der vorletzten Zeile. Man will sich Christus anschließen und es ihm gleichtun.
AE: Die zweite und dritte Zeile zählten zum mittelalterlichen Allgemeinwissen: Christus
hat durch seinen Kreuzestod den Teufel besiegt und ihn in Fesseln geschlagen. Darauf
beruft man sich nun, wenn man diesen Spruch spricht.
41
Ba:
Die Bannung erfolgt durch die zweimalige Nennung des Teufels/Abtrünnigen, der
einerseits wörtlich gebannt wird (durch das in Fesseln schlagen) und andererseits im
übertragenen Sinn (durch die Namensnennung).
(Be?): Das Besondere an diesem Spruch ist, dass er keine wirkliche Beschwörung enthält,
somit liegt ihm auch kein Akutfall zugrunde (wie etwa bei medizinischen Sprüchen);
man könnte hier einen Exorzismus vermuten, das ist aber eher unwahrscheinlich. Es
handelt sich vielmehr um einen allgemeinen Spruch, den man aufsagt, um sich ganz
allgemein vor dem Bösen zu schützen bzw. den Teufel vielleicht zu necken, immerhin
klingt der Spruch etwas schelmisch.
E1)
Gibt es etwas, wovor du dich schützen willst? Such dir ein Thema aus und verfasse einen
eigenen Zauberspruch, der dich oder deine Freunde vor etwas beschützen soll (Beispiel:
schlechte Noten, Alpträume, Krankheiten, etc.).
Hier sollen die SuS wieder selbst aktiv werden und einen eigenen Zauberspruch verfassen.
Dabei sollten sie wieder auf den Einsatz einiger Bausteine achten!
E2)
Versuche nun, deinen eigenen Zauberspruch so zu verschlüsseln wie im Trierer Teufelsspruch. Zur Erinnerung siehst du hier noch einmal den Schlüssel:
b = a; f = e; k = i; p = o; x = u.
Tausche deinen Spruch anschließend mit dem deiner Sitznachbarin/deines Sitznachbarn aus
und versuche, dessen/deren Spruch aufzulösen.
Hier besteht die Möglichkeit gleich auf E3 zu verweisen. Die SuS könnten sich somit eine
andere Geheimschrift suchen (Recherche im Internet oder über den angegebenen Link) bzw.
sich auch selbst eine ausdenken und ihren Zauberspruch damit verschlüsseln.
E3)
Im Laufe der Geschichte haben sich viele verschiedene Geheimschriften entwickelt. Hier hast
du nur eine von vielen kennengelernt.
Hast du Lust auf mehr bekommen? Auf dieser Website findest du noch viele weitere Arten
von Geheimschriften!
42
Thema 3: Der Teufel und Das Böse
Sekundarstufe II
1)
Hör dir an, wie deine Lehrerin/dein Lehrer den Zauberspruch spricht, achte dabei besonders
auf die Intonation und den Ausdruck. Versuche dann selbst, den Text im Original laut zu lesen und übe die Aussprache.
Lies dir den Zauberspruch anschließend noch einmal genau durch. Welche Wörter kommen
dir bekannt vor? Worum könnte es gehen? Mache dir Notizen dazu!
Wider den Teufel
nu vuill ih bidan den rihchan crist
the mannelihches chenist [ist]
ther den divvel gibant
in sinen namon uuill ih gan
nu vuil ich then ureidon
slahan mit ten colbon
Als Lehrperson sollte man den Text mit möglichst viel Begeisterung und magischer
Intonation sprechen, um die SuS neugierig zu machen. Gewisse Wörter wie crist, divvel
gibant, in sinen namon uuill ih gan, etc. dürften für die SuS nicht schwer zu erkennen sein.
Dennoch sollen sie auch den Umgang mit Nachschlagewerken üben und die folgenden vier
Wörter online suchen.
Hier findest du den Link zum mittelhochdeutschen Wörterbuch von Matthias Lexer. Finde die
folgenden vier Wörter darin!
Bedenke dabei, dass es sich bei diesem Text um einen fränkischen Dialekt handelt. Deshalb
musst du die Wörter vielleicht geringfügig abwandeln, um sie finden zu können.
namon
slahan
colbon
mannelihches
Hier geht es besonders darum, dass die SuS sehen, wie viele Übersetzungsmöglichkeiten es
für ein Wort oder einen Wortteil geben kann und wie schwierig die Suche nach solchen
Wörtern und deren Bedeutung eigentlich ist!
namon:
Hier sollten sie direkt unter name suchen, die Bedeutung dürfte ihnen bereits
aus der ersten Aufgabe klar sein.
slahan:
Wenn sie nur die ersten drei Buchstaben sla eingeben, schlägt ihnen das
Wörterbuch automatisch slahen mit der Bedeutung schlagen vor.
colbon:
Hier müssen sie unter kolb suchen, um auf kolbe mit der Bedeutung Keule oder
Kolben zu gelangen.
43
mannelihches: Hier brauchen sie nur manne einzugeben und es wird ihnen automatisch
manne-lîch vorgeschlagen. Übersetzt wird es allerdings nur mit männlich. Man
könnte hier auf die Rolle der Frau im Mittelalter eingehen sowie auf heutige
Genderfragen!
2)
Dieser Zauberspruch ist im Original in einer Geheimschrift verfasst. Nicht nur die einzelnen
Buchstaben, auch die Wortgrenzen sind nicht ganz korrekt. Finde mithilfe der oben stehenden
Auflösung den Schlüssel des Codes heraus und notiere deine Lösung unter dem Spruch!
Warum wurde dieser Zauberspruch in einer Geheimschrift verfasst? Was könnten die Gründe
hierfür sein? Mache dir dazu Notizen!
Du kannst dir auch das Faksimile ansehen, wenn du den Spruch darauf finden kannst!
nx vukl lkh . bidbn . dfnrkhchbn . crkst thfmbnnflkh chfs .
chēkst . thfrdfn . dkvvfl . gk Bbnt . ísknfn nampn . xxkl lkh
gbn nx vuklkh . thfn . xrfidpn . slbhbn . mkt . tfn cpl Bpn .
Hier wird das Pferd quasi von hinten gesattelt: Die SuS müssen die Geheimschrift nicht
auflösen, sondern anhand der Auflösung den Schlüssel herausfinden:
b = a; f = e; k = i; p = o; x = u
Das Faksimile dient bei der Bearbeitung der Frage, warum man eine Geheimschrift verwendet
hat. Der Spruch ist nämlich ein Nachtrag am unteren Rand einer Sammelhandschrift, er war
also eigentlich nicht dafür vorgesehen und wurde erst später niedergeschrieben.
3)
Hier siehst du die neuhochdeutsche Übersetzung des Spruches. Lies den Zauberspruch Gegen
einen Teufel und finde gemeinsam mit deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn heraus, aus
welchen Bausteinen der Spruch besteht. Was fällt euch dabei auf?
Was ist die Funktion dieses Spruches? Warum stellte der Teufel eine so große Bedrohung für
die Menschen im Mittelalter dar? Macht euch Notizen und vergleicht eure Ergebnisse mit
denen der anderen Arbeitsgruppen.
Gegen einen Teufel
Jetzt will ich auf den mächtigen Christus hoffen,
der jedes Menschen Rettung ist,
der den Teufel in Fesseln schlug.
In seinem Namen will ich gehen.
Jetzt will ich den Abtrünnigen
mit Knüppeln erschlagen.
Ad
AE
Ad
Ba (Be?)
44
Einige Theorien sprechen diesem Zauberspruch einen neckenden, scherzhaften Ton zu.
Kannst du dir vorstellen, warum?
Bibelwissen stellte im Mittelalter Alltagswissen dar, das kaum in Frage gestellt wurde.
Geschürt durch die Propaganda der Kirche, stellte der Teufel als ständiger Verführer, der
selbst vor Christus nicht Halt machte, eine immerwährende Bedrohung für die Menschen und
somit eine besonders große Gefahr dar. Zu diesem Thema wäre auch eine Internetrecherche
vorstellbar!
Bausteine:
Ad: In der ersten Zeile wird direkt auf Christus selbst verwiesen sowie ein weiteres Mal in
der vorletzten Zeile. Man will sich Christus anschließen und es ihm gleichtun.
AE: Die zweite und dritte Zeile zählten zum mittelalterlichen Allgemeinwissen: Christus
hat durch seinen Kreuzestod den Teufel besiegt und ihn in Fesseln geschlagen. Darauf
beruft man sich nun, wenn man diesen Spruch spricht.
Ba: Die Bannung erfolgt durch die zweimalige Nennung des Teufels/Abtrünnigen, der
einerseits wörtlich gebannt wird (durch das in Fesseln schlagen) und andererseits im
übertragenen Sinn (durch die Namensnennung).
(Be?): Das Besondere an diesem Spruch ist, dass er keine wirkliche Beschwörung enthält,
somit liegt ihm kein Akutfall zugrunde (wie etwa bei medizinischen Sprüchen); man
könnte hier einen Exorzismus vermuten, das ist aber eher unwahrscheinlich. Es
handelt sich vielmehr um einen allgemeinen Spruch, den man aufsagt, um sich ganz
allgemein vor dem Bösen zu schützen bzw. den Teufel vielleicht zu necken, immerhin
klingt der Spruch etwas schelmisch.
E1)
Du weißt nun, wie man einen Zauberspruch verfasst, um sich vor dem Teufel zu schützen.
Gibt es etwas, wovor du dich schützen möchtest?
Wähle ein Thema und verfasse einen eigenen Zauberspruch für etwas, wovor du dich oder
deine Freunde schützen möchtest.
Du kannst dabei wie im Trierer Teufelsspruch versuchen, einen scherzhaften Ton
anzuschlagen.
Hier sollten die SuS wieder auf die Verwendung einiger Bausteine und passender Stilmittel
achten!
E2)
Im Laufe der Geschichte wurden viele verschiedene Arten von Geheimschriften entwickelt
und angewandt.
Tausche deinen eigenen Zauberspruch mit dem deiner Sitznachbarin/deines Sitznachbarn aus
und denke dir eine Verschlüsselung für diesen Spruch aus, sodass man ihn nicht mehr
entziffern kann.
Tauscht eure Texte anschließend wieder aus und versucht, sie zu lösen.
45
Als Anregung für die Vielfalt an Geheimschriften, die es gibt, kann dir auch diese Website
dienen.
Hier geht es zum einen um die Arbeit an einem fremden Text, zum anderen um Kreativität.
Die SuS können sich Anregungen aus dem Internet holen oder sich auch selbst eine
Geheimschrift ausdenken. Im Hinterkopf sollten sie dabei aber behalten, dass der Text mit
geeignetem Schlüssel noch lösbar sein muss!
46
Thema 3: Der Teufel und das Böse
Vertiefende Anregungen
Beide Sekundarstufen

Eine besonders kreative Möglichkeit (besonders für die Sekundarstufe I) wäre die
intensivere Beschäftigung mit Geheimschriften sowie das damit verbundene
praktische Ausprobieren verschiedener Varianten:
Eine Möglichkeit, die du zu Hause ausprobieren kannst, ist das Schreiben mit einer
Geheimtinte:
Presse eine Zitrone aus und gib den Saft in ein Gefäß. Nimm nun einen Pinsel, tauche diesen
in den Zitronensaft und schreibe deine geheime Botschaft auf ein weißes Blatt Papier. Wenn
du das Blatt anschließend trocknen lässt, ist die Schrift verschwunden und kann erst wieder
sichtbar gemacht werden, wenn sie erwärmt wird – indem man das Blatt z.B. vorsichtig über
eine Kerze hält.

Auch wäre fächerübergreifender Unterricht mit Bildnerischer Erziehung denkbar.
Hier könnten die Schülerinnen und Schüler vieles ausprobieren oder sich selbst eigene
Varianten von Geheimschriften ausdenken.
47
Thema 4: Liebe und Weiße vs. Schwarze Magie
Informationsmaterial
Gerade in Liebesangelegenheiten läuft es nicht immer so, wie man es gerne hätte, und
Gefühle, die man für eine andere Person hegt, werden oft nicht erwidert. Das war bereits im
Mittelalter so, weshalb Liebeszauber angewandt wurden, um den Liebeswillen anderer zu
beugen. Hierzu zählt auch der Heilberger Liebeszauber I, der in einer Sammelhandschrift der
Universitätsbibliothek Heidelberg überliefert ist und vermutlich aus dem 15. Jahrhundert
stammt.
Bei Liebeszaubern geht es meistens darum, den Willen einer anderen Person zu
lähmen; man gewinnt dadurch eine gewisse Macht über sie. Darum ist man dazu geneigt, die
Liebeszauber zur Schwarzen Magie zu zählen, da in erster Linie rücksichtslos die eigenen
Wünsche erfüllt werden sollen. Der Weißen Magie können sie nur dann entsprechen, wenn es
beispielsweise darum geht, Eheglück für beide Partner zu ersehnen.
Im Ersten Heidelberger Liebeszauber wird zu Beginn die Abendsonne angesprochen,
die alles überscheint, auch den Körper der Geliebten, die bereits im Bett liegt, sowie die
Herzenswunde des Sprechers. Die Abendsonne soll bewirken, dass sich die Geliebte nur noch
für den Sprecher verzehrt, der durch ihren gesamten Körper ziehen möchte, was als Ausdruck
seines körperlichen Verlangens gedeutet werden kann. Dazu würde zudem die
Abendstimmung passen sowie seine Vorstellung, wie die Frau in ihrem Bett liegt. Auch die
Anrufung der Kinder Gottes deutet in Richtung Fortpflanzung sowie die erwähnten Pflanzen:
Weihrauch soll böse Geister vertreiben, Myrrhe wirkt empfängnisfördernd, Steinwurz steigert
den Sexualtrieb und das Jungfernkraut überzeugt zwar nicht durch seine Wirkung, dafür aber
mit seinem Namen.
Sekundarstufe I
In der Sekundarstufe I erfolgt der Zugang über das Faksimile und die Transliteration, da ohne
diese der Text kaum lesbar wäre. Es geht hier in erster Linie um das Wissen darüber sowie
den Versuch, die Schrift zu entziffern. Durch das anschließende laute Lesen wird den
Schülerinnen und Schülern spielerisch die Scheu vor der Sprache genommen sowie besseres
Verständnis gefördert.
Die darauffolgende Suche im Online-Wörterbuch nach der Bedeutung ausgewählter
Begriffe dürfte eine Herausforderung darstellen. Es erklären sich viele bereits von selbst oder
aus dem Kontext heraus, es werden aber nicht alle Wörter auffindbar sein. Aus diesem Grund
müssen sich die Schülerinnen und Schüler sehr intensiv mit dem Text auseinandersetzen und
48
verstehen dadurch sowie durch die folgenden Verständnisfragen bereits sehr viel vom Inhalt,
was die Voraussetzung für die daran anschließende Übersetzung ist, die die Schülerinnen und
Schüler selbst versuchen sollen. Anhand dieser Übersetzung werden anschließend die
Bausteine des Spruches bestimmt.
Um zum Thema Schwarze vs. Weiße Magie hinzuführen, sollen sich die Schülerinnen
und Schüler zuvor selbst Gedanken machen, wo sie Liebeszauber einordnen würden und was
sie persönlich davon halten. Erst darauf folgt der Hinweis, dass sie in erster Linie zur
Schwarzen Magie zählen und nur unter besonderen Bedingungen zur Weißen.
In den Erweiterungsaufgaben sollen die Schülerinnen und Schüler dann einerseits
einen eigenen Liebeszauber verfassen, der eindeutig der Weißen Magie zuzuordnen ist – was
durchaus Diskussionen auslösen dürfte -, andererseits sollen sie sich intensiver mit den im
Ersten Heidelberger Liebeszauber vorkommenden Pflanzen auseinandersetzen, indem sie
deren Wirkung recherchieren und sich auch über andere sogenannte Zauberpflanzen
informieren. Als besonderen Abschluss sollen sie hernach herausfinden, aus welchen Pflanzen
und anderen Zutaten der Zaubertrank des Druiden Miraculix aus den Asterix und Obelix Comics besteht, um danach ihren zuvor verfassten Zauberspruch zu überarbeiten und diesen
mit Pflanzen bzw. einem Zaubertrank zu versehen.
Sekundarstufe II
Hier erfolgt der Zugang direkt über die Fragen: Was ist der Unterschied zwischen Weißer und
Schwarzer Magie? Warum zählt man die Liebeszauber eher zur dunklen Kategorie?
Danach erhalten auch diese Schülerinnen und Schüler das Faksimile mit der
Transliteration und starten einen ersten Leseversuch. Ihnen werden allerdings keine Wörter
vorgegeben wie in der Sekundarstufe I. Sie sollen selbst versuchen, Wörter nachzuschlagen,
die sie nicht verstehen.
Bevor die Schülerinnen und Schüler die Übersetzung erhalten, sollen sie sich darüber
Gedanken machen, wie die Partnerwahl im Mittelalter aussah und welche Rolle die Frau
damals einnahm. Mit einer Internetrecherche werden ihre Vermutungen überprüft und
anschließend in der Klasse diskutiert. Mit diesem Hintergrundwissen beschäftigen sie sich
dann mit der Übersetzung und stellen sich erneut die Frage, ob der hier behandelte
Zauberspruch zur Weißen oder Schwarzen Magie zählt. Aufgrund dieses Vorwissens fällt die
Beurteilung dieser Übersetzung seitens der Schülerinnen und Schüler wahrscheinlich anders
aus, als es ohne diese Vorarbeit der Fall wäre, da sie nicht mit einer romantischen Vorstellung
49
von Liebeszaubern an das Thema herangehen, sondern bereits mit einer weitaus
skeptischeren.
In den anschließenden Erweiterungsaufgaben folgt eine besonders genaue Textarbeit.
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in die riesige Landschaft der online dargebotenen
Liebeszauber stürzen und sich einen konkreten Zauberspruch daraus auswählen. Diesen sollen
sie dann dem Heidelberger Liebeszauber gegenüberstellen und Ähnlichkeiten bzw.
Unterschiede herausarbeiten. Dadurch wird wieder auf die Aktualität und unglaubliche Menge
an dargebotenen Liebeszaubern hingewiesen.
Als letzte Aufgabe sollen die Schülerinnen und Schüler versuchen, den Heidelberger
Liebeszauber zu modernisieren, indem sie die Sprache, die Adressierung sowie die Pflanzen
bearbeiten und somit einen neuen, modernen Spruch daraus kreieren.
50
Thema 4: Liebe & Weiße vs. Schwarze Magie
Sekundarstufe I
1)
Vor dir siehst du das Faksimile sowie die Transliteration eines Zauberspruchs. Als
TRANSLITERATION bezeichnet man die buchstabengetreue Übertragung eines Textes, in
diesem Fall die Übertragung aus einem Faksimile in eine für uns leichter lesbare Schrift.
Betrachte das Faksimile ganz genau: Wo befindet sich der Zauberspruch? Wenn du ihn
gefunden hast, versuche ihn direkt auf dem Faksimile zu lesen. Als Hilfe dient dir dabei die
Transliteration auf deinem Arbeitsblatt.
Lies den Text anschließend deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn vor und tauscht danach
die Rollen des Zuhörers und Lesers. Ihr könnt dabei auch eure Stimme verstellen und so tun,
als würdet ihr diesen Zauberspruch wirklich in einer magischen Situation sprechen.
Beantworte anschließend die folgenden Fragen und schreibe deine Antworten auf das
Arbeitsblatt.
Biß gotwilkum, du liebeu abentsun! du scheinst mir in
meins herczen wund, du scheinst mir an ir bett und an irn arm und
an iren atom warm und an ir trüb, das ich ir zum herczen ziech durch
ir lungen und ir leber, durch ir flayisch und ir plut: dy sey mir fur
all man gut, und fur mein lib müßestu versegnot sein! das helfen mir
allu die kint, die in gottes himel sind und alle die westerparn und
alle die buch, die got selber schuff, und der wyrach und der mirrach
und der maidflachs und die stainwurtz und die die fraw sunn selber
uberschin.
Das Faksimile dieses Zauberspruchs ist besonders schwer zu entziffern. Deshalb geht es hier
in erster Linie um den Versuch sowie um das Wissen darum, wie ein Faksimile aussehen
kann.
Durch das laute Vorlesen verlieren die SuS spielerisch die Scheu vor der Sprache und
bekommen ein besseres Gefühl dafür.
a)
Was bedeuten die folgenden Wörter? Schreibe deine Antworten mit Bleistift direkt
neben das jeweilige Wort. Verwende dazu das Online-Wörterbuch von Wilhelm
Müller. Achte aber darauf, dass du die Wörter vielleicht etwas anders schreiben oder
trennen musst, um sie finden zu können!
51
o
o
o
o
o
o
o
o
o
gotwilkum
abentsun
meins herczen wund
iren atom warm
flayisch
westerparn
der wyrach und der mirrach
der maidflachs und die stainwurtz
die fraw sunn
= Willkommen
= Abendsonne
= meines Herzens Wunde
= ihren warmen Atem
= Fleisch
= Täufling
= der Weihrauch und die Myrrhe
= das Jungfernkraut und die Steinwurz
= die Frau Sonne
Für die Arbeit mit dem Wörterbuch brauchen die SuS wahrscheinlich Hilfe, da man die
Wörter erst ändern oder abteilen muss, um sie finden zu können. Viele sind auch gar nicht
vorhanden, dafür hat die Lehrperson die Übersetzung parat (s.u.).
b)
In diesem Zauberspruch werden Teile des menschlichen Körpers genannt: Welche
kannst du entdecken?
Arm (arm), Herz (hercze), Lunge (lunge), Leber (leber), Fleisch (flayisch), Blut (plut)
Die Sonnenstrahlen sollen den Körper der Geliebten ganz durchdringen und sie dem Sprecher
somit ganz und gar zugänglich machen.
c)
Worum geht es in diesem Zauberspruch? Wozu könnte man ihn einsetzen? Macht
euch Notizen und besprecht eure Vorschläge in der Klasse.
Hier sollen in erster Linie Vorschläge gebracht werden. Die Lehrperson muss diese in die
richtige Richtung leiten und den Inhalt klären, damit die folgenden Aufgaben gelöst werden
können.
2)
Du weißt nun, dass es sich bei diesem Zauberspruch um einen Liebeszauber handelt, der
Heidelberger Liebeszauber genannt wird. Ein Mann wünscht sich, dass sich eine Frau in ihn
verliebt. Wen bittet er dabei um Hilfe und warum?
In erster Linie wird die Abendsonne angesprochen. Diese stellt eine Verbindung zwischen
den beiden her, denn trotz der räumlichen Ferne können doch beide die Abendsonne sehen
und werden von ihren Strahlen berührt.
Zusätzlich werden noch Gottes Kinder, Täuflinge, Bücher sowie Weihrauch, Myrrhe,
Jungfernkraut und Steinwurz angerufen.
52
3)
Übersetze den Zauberspruch gemeinsam mit deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn. Bitte
deine Lehrperson um Hilfe, wenn du dir bei manchen Wörtern nicht sicher bist. Du kannst
auch wieder das Wörterbuch verwenden.
Bestimme anschließend die einzelnen Bausteine des Zauberspruchs und schreibe sie direkt
neben die entsprechenden Zeilen.
Übersetzung:
Sei Gott willkommen, du liebe Abendsonne! Du strahlst auf meine Herzenswunde, du strahlst
auf ihr Bett und auf ihren Arm und ihren warmen Atem und in ihre Trübheit, sodass ich ihr
zum Herzen einziehe durch ihre Lunge und Leber, durch ihr Fleisch und Blut: Sie möge mir
mehr als allen anderen Männern zugetan und mir allein geweiht sein! Dazu sollen mir alle
Kinder verhelfen, die bei Gott im Himmel sind, und alle Täuflinge und alle die Bücher, die
Gott selbst erschaffen hat, und der Weihrauch und die Myrrhe und das Jungferngras und die
Steinwurz und alles, was Frau Sonne beschienen hat.
Bausteine:
Ba:
Nennung der Geliebten (ir)
Ad: Abendsonne, Gottes Kinder, Täuflinge, Bücher, Pflanzen
Be:
Sie möge mir mehr als allen anderen Männern zugetan und mir allein geweiht sein.
4)
Warum verwenden Menschen Liebeszauber? Was will man damit bezwecken? Gibt es verschiedene Arten von Liebeszaubern? Bist du der Meinung, dass ein Liebeszauber etwas Gutes
ist?
Überlege zuerst mit deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn, wie ihr über diese Fragen
denkt. Macht euch Notizen dazu und diskutiert sie anschließend in der Klasse.
Hier soll bereits zur Frage hingeführt werden, ob Liebeszauber zur Schwarzen oder Weißen
Magie zählen.
5)
In der Welt der Zauberei unterscheidet man zwischen Weißer und Schwarzer Magie.
Weiße Magie: Mit Weißer Magie will man Gutes in der Welt bewirken, indem man
beispielsweise jemanden heilt oder Frieden stiftet.
Schwarze Magie: Schwarze Magie wird auch als Schadenzauber bezeichnet, da man hier
durch Zauberei Schaden stiften möchte und in erster Linie rücksichtslos eigennützige Ziele
verfolgt.
Nenne Beispiele für Weiße und Schwarze Magie. Du kannst auch im Internet recherchieren,
ob du dazu etwas findest.
53
Warum werden Liebeszauber eher zur Schwarzen Magie gezählt als zur Weißen? Was darf
ein Liebeszauber nicht beinhalten, damit er als Weiße Magie gelten kann?
Der Unterschied zwischen den beiden Kategorien dürfte den SuS bekannt sein. Daher werden
sie das eine oder andere Beispiel nennen können, was eine Internetrecherche nicht unbedingt
notwendig macht.
Mit dem Hinweis, dass Liebeszauber in erster Linie zur Schwarzen Magie zählen, da man nur
das eigene Glück anstrebt, indem man den Willen eines anderen bricht, überdenken sie ihre
Argumente der vorigen Frage noch einmal. Weiße Magie wäre es nur dann, wenn man
beispielsweise Glück für eine bereits bestehende Ehe ersehnt, u.Ä.
E1)
Verfasse nun selbst einen Liebeszauber, der eindeutig der Weißen Magie entspricht. Dabei
musst nicht du selbst die Person sein, die sich die Liebe einer anderen wünscht. Du kannst dir
dabei auch für zwei andere Menschen Liebesglück herbeizaubern. Verwende dafür die
einzelnen Bausteine und Stilmittel, die du bereits kennengelernt hast.
Die Schwierigkeit hier besteht wahrscheinlich darin, einen Spruch zu verfassen, der wirklich
der Weißen Magie zuzuordnen ist. Das ist aber ein Problem, das noch weiter diskutiert
werden kann.
E2)
Im Heidelberger Liebeszauber werden 4 Pflanzen genannt: Weihrauch, Myrrhe, Jungfernkraut und Steinwurz. Recherchiere im Internet, was diese Pflanzen für angebliche magische
Wirkkräfte besitzen und wofür sie eingesetzt wurden/werden.
Versuche auch noch weitere Zauberpflanzen zu finden, die häufig für Liebeszauber verwendet
wurden!
Für diesen Zauberspruch relevante Wirkungen: Myrrhe ist empfängnisfördernd, Steinwurz
regt den Sexualtrieb an, Weihrauch vertreibt böse Geister (hier vielleicht böse Gedanken?),
Jungfernkraut hat keine spezielle Wirkung für diesen Kontext, der Name dürfte aber für sich
sprechen.
E3)
Was wäre ein richtiger Zauber ohne passenden Zaubertrank!? Asterix und Obelix beziehen
ihre Kräfte schließlich auch aus einem riesigen Topf, der mit der Zaubermixtur gefüllt ist, die
der Druide Miraculix herstellt.
Obwohl das Rezept geheim ist, versuche herauszufinden, welche Zutaten Miraculix für seinen
Zaubertrank verwendet!
54
Da du bereits einiges über Zauberpflanzen und Zaubertränke weißt, denke dir nun ein eigenes
Rezept aus, das deinen zuvor verfassten Zauberspruch ergänzt. Überarbeite diesen und baue
Pflanzen sowie das Rezept für deinen eigenen Zaubertrank ein.
Im Internet findet man via Google leicht spezielle Seiten, die es sich zur Aufgabe gemacht
haben, diese Zutaten zu sammeln. Eine vollständige Liste existiert allerdings nicht.
Anschließend sollen die SuS ihre eigenen Texte noch einmal überarbeiten und mit Pflanzen
und Rezepturen versehen. Dabei dürfen sie nicht auf die Bausteine vergessen!
55
Thema 4: Liebe & Weiße vs. Schwarze Magie
Sekundarstufe II
1)
In der Welt der Zauberei unterscheidet man zwischen Weißer und Schwarzer Magie.
Weiße Magie: Mit Weißer Magie will man Gutes in der Welt bewirken, indem man
beispielsweise jemanden heilt oder Frieden stiftet.
Schwarze Magie: Schwarze Magie wird auch als Schadenzauber bezeichnet, da man hier
durch Zauberei Schaden stiften möchte und in erster Linie rücksichtslos eigennützige Ziele
verfolgt.
Nenne einige Beispiele für Weiße und Schwarze Magie! Du kannst auch im Internet
recherchieren, was du zu diesen beiden Themen findest.
Die Internetrecherche wird hier nicht unbedingt notwendig sein, da die SuS diese
Unterscheidung wahrscheinlich bereits kennen und genügend Beispiele nennen können.
2)
Welcher dieser beiden Kategorien entspricht der Liebeszauber? Begründe deine Antwort und
stelle dir dabei auch die Frage, wozu Liebeszauber überhaupt eingesetzt werden.
Im Normalfall sind Liebeszauber zur Schwarzen Magie zu zählen, da man nur für sich selbst
Gutes bewirken will, indem man den Willen eines anderen Menschen zu brechen versucht.
Ausnahmen sind beispielsweise Sprüche, die Glück für eine bestehende Ehe oder Ähnliches
ersehnen.
3)
Vor dir siehst du das Faksimile des Ersten Heidelberger Liebeszaubers sowie die
Transliteration dazu. Als TRANSLITERATION bezeichnet man die buchstabengetreue
Übertragung eines Textes, in diesem Fall die Übertragung aus einem Faksimile in eine für uns
leichter lesbare Schrift.
Wo genau auf dem Faksimile befindet sich der Spruch? Versuche, ihn mithilfe der
Transliteration zu entziffern.
Schreibe dir auch Wörter heraus, deren Sinn dir nicht klar ist und recherchiere deren Bedeutung (z.B. in diesem Wörterbuch).
Biß gotwilkum, du liebeu abentsun! du scheinst mir in
meins herczen wund, du scheinst mir an ir bett und an irn arm und
an iren atom warm und an ir trüb, das ich ir zum herczen ziech durch
ir lungen und ir leber, durch ir flayisch und ir plut: dy sey mir fur
all man gut, und fur mein lib müßestu versegnot sein! das helfen mir
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allu die kint, die in gottes himel sind und alle die westserparn und
alle die buch, die got selber schuff, und der wyrach und der mirrach
und der maidflachs und die stainwurtz und die die fraw sunn selber
uberschin.
Das Faksimile dieses Zauberspruchs ist besonders schwer zu entziffern. Deshalb geht es hier
in erster Linie um den Versuch sowie das Wissen, wie ein Faksimile aussehen kann.
Mithilfe des Online-Wörterbuchs sollten die SuS einige Wörter übersetzen können. Gerade
hier sind sie aber sicher auf die Hilfe der Lehrperson angewiesen, da man die Wörter etwas
abwandeln oder abteilen muss, um sie im Wörterbuch zu entdecken. Viele Wörter werden für
die SuS nicht auffindbar sein.
Übersetzung: s.u.
4)
Was bedeutete Liebe im Mittelalter? Wie ging die Partnerwahl vonstatten und welche Rolle
spielte die Frau in der damaligen Zeit?
Stelle zuerst Vermutungen an und recherchiere diese Fragen anschließend im Internet.
Schreibe deine Antworten stichwortartig auf.
Hier geht es besonders um die Rolle der Frau und den Vergleich zur heutigen Zeit: Für uns ist
eine selbstbestimmte Partnerwahl zum Normalfall geworden. Im Mittelalter (bzw. auch heute
in vielen Kulturen) ist das nicht der Fall. Diese Fragestellung bietet viel Diskussionsstoff!
5)
Du siehst hier die Übersetzung des Ersten Heidelberger Liebeszaubers. Lies ihn dir durch und
behalte dabei deine Antworten der vorigen Aufgabe im Hinterkopf.
Sei Gott willkommen, du liebe ´Abendsonne´! Du strahlst auf meine Herzenswunde, du
strahlst auf ihr Bett und auf ihren Arm und ihren warmen Atem und in ihre Trübheit, sodass
ich ihr zum Herzen einziehe durch ihre Lunge und Leber, durch ihr Fleisch und Blut: Sie
möge mir mehr als allen anderen Männern zugetan und mir allein geweiht sein! Dazu sollen
mir alle Kinder verhelfen, die bei Gott im Himmel sind, und alle Täuflinge und alle die
Bücher, die Gott selbst erschaffen hat, und der Weihrauch und die Myrrhe und das
Jungferngras und die Steinwurz und alles, was Frau Sonne beschienen hat.
Würdest du diesen Zauberspruch eher zur Weißen oder zur Schwarzen Magie zählen?
Begründe deine Antwort.
Durch die vorangehende Diskussion über Liebe und den Rang der Frau im Mittelalter lesen
die SuS den Zauberspruch bereits mit einer anderen Erwartungshaltung. Die positive und
romantische Stimmung weicht einer eher skeptischen und kritischen, was sich auch auf die
Beantwortung dieser Frage auswirken wird.
57
E1)
Die Liebe stellt besonders heute noch ein Phänomen dar, das unseren Verstand übersteigt, auf
das wir aber dennoch Einfluss ausüben wollen. Aus diesem Grund finden sich zahlreiche
Liebeszauber in Büchern und auf Websites, die speziell auf diese Thematik abzielen.
Recherchiere nun im Internet und suche solche Websites. Wähle dir einen der darin vorhandenen Zaubersprüche aus und vergleiche ihn mit dem Ersten Heidelberger Liebeszauber. Beachte dabei auch die Pflanzen und etwaige Rezepturen oder Handlungsanweisungen, die darin
vorkommen.
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten kannst du feststellen? Ziehe dazu die Bausteine
heran, die du bereits kennengelernt hast.
Die SuS sollen sich hier einen konkreten Zauberspruch aussuchen und diesen dem
Heidelberger Liebeszauber gegenüberstellen. Besonders achten sollen sie auf allfällige
Unterschiede und Ähnlichkeiten bezüglich Aufbau, Inhalt, Rezepte, Pflanzen, Intention,
Weiße oder Schwarze Magie, etc.
Auch soll ihnen dadurch die Aktualität dieses Themas bewusst werden sowie die unglaubliche
Fülle an Liebeszaubern im Internet.
E2)
Nimm nun die übersetzte Version des Ersten Heidelberger Liebeszaubers und versuche
diesen zu modernisieren, indem du ihn neu schreibst. Stelle dir dabei folgende Fragen:
Wen würde man heute anrufen und um Hilfe bitten? Wie wahrscheinlich ist heute ein
christlicher Kontext des Zauberspruchs? Welche Pflanzen würdest du heute wählen? Wie
würdest du die Sprache verändern, damit der Zauberspruch moderner wirkt?
Hier sollen die SuS einen ihnen fremden Text bearbeiten, somit auch beurteilen und ihn
modernisieren. Sie sollten sich dabei relativ nah an der Vorlage halten, wenn es um Länge
und Aufbau geht (Bausteine: Ba durch die Nennung der Geliebten, Be bei Sie möge mir mehr
als allen anderen Männern zugetan und mir allein geweiht sein, Ad durch die Nennung der
Abendsonne, der Mächte des Himmels sowie die Pflanzen).
58
Thema 4: Liebe & Weiße vs. Schwarze Magie
Vertiefende Anregungen
Beide Sekundarstufen
Aufgrund der im Zauberspruch vorkommenden Pflanzen würde sich fächerübergreifender
Unterricht mit Biologie anbieten: Hier könnte genauer geklärt werden, um welche Pflanzen
es sich tatsächlich handelt und welche Wirkung diese besitzen bzw. wofür sie eingesetzt
wurden und wofür sie auch heute noch immer dienlich sind.
59
Thema 5: Name und Identität
Informationsmaterial
Die Angst vor dem Teufel und dem damit verbundenen Bösen in der Welt wird bereits im
Informationsmaterial zu Thema 3: Das Böse und der Teufel genau dargestellt. Diese Angst
vor dem ewigen Versucher und Verführer, der die Menschen vom rechten Weg abbringen und
mit sich in den Abgrund reißen will, zeigt sich bereits im Ritual der Taufe: Im Taufritus geht
es in erster Linie um die Aufnahme des Menschen in die Gemeinschaft der Kirche, aber ein
weiterer bedeutender Punkt, der sich im gesprochenen Taufgelöbnis äußert, ist die Absage an
den Teufel und das Bekenntnis des Glaubens an Gott: Man will dadurch verhindern, dass der
Teufel vom Täufling Besitz ergreift. So gesehen ist ein Taufgelöbnis natürlich nicht zu den
Zaubersprüchen zu zählen. Diese Absage an den Teufel stellt allerdings eine Art der
Teufelsaustreibung dar, die der Sprecher im althochdeutschen Taufgelöbnis (mit
Unterstützung eines Geistlichen) an sich selbst durchführt.
Formal zeigen sich ebenso einige Ähnlichkeiten zwischen Taufgelöbnis und
Zauberspruch: So muss auch ein Taufgelöbnis laut ausgesprochen werden und ist mit
bestimmten Ritualen verbunden, darunter das (lateinisch überlieferte) Austreibungsritual des
Aushauchens, wie es uns für das Fränkische Taufgelöbnis überliefert ist. Es lautet: Deinde
exsuFFLas in Faciem eiustem & dices. Exi ab eo […]. Hierbei handelt es sich um eine zweite
Überlieferung, die uns nur noch als neuzeitliche Abschrift vorliegt, da die Handschrift selbst
verloren gegangen ist. Darin wird die Anweisung gegeben, dem Täufling ins Gesicht zu
blasen, um den Teufel gleichsam ´wegzupusten´. Die darauffolgenden Zeilen (Exi ab eo […]
– Übersetzung in den Löungsblättern) finden sich so auch in der uns vorliegenden
Überlieferung des Fränkischen Taufgelöbnisses und verweisen eindeutig auf eine
exorzistische Handlung: Der Teufel solle aus dem Menschen entweichen und somit Raum für
Gott schaffen. Daraus lässt sich schließen, dass der Teufel bereits vom Menschen Besitz
ergriffen habe und nun ´gereinigt´ werden müsse, um ein wahrer templum dei, ein Tempel
Gottes werden zu können. Exorzismen sind somit als durchaus ´magische´ Rituale zu
interpretieren, zumal sie sehr den Verbannungen und Beschwörungen in anderen
Zaubersprüchen ähneln. Das Blasritual (s.o.) aus der verschollenen Handschrift findet sich
zwar nicht in den Arbeitsunterlagen, doch die lateinischen Zeilen aus der vorliegenden
Überlieferung reichen aus, um den Schülerinnen und Schülern den Exorzismus und somit das
eigentlich ´Magische´ an einem Taufgelöbnis näherzubringen. Der Lehrperson steht es frei, ob
sie diese mit dem aus nur einem Satz bestehenden Blasritual ergänzen möchte.
60
Das Fränkische Taufgelöbnis ist in derselben Sammelhandschrift der Merseburger
Domstiftsbibliothek überliefert wie die Merseburger Zaubersprüche und wird etwa auf das 9.
Jahrhundert datiert. Die Positionierung des Textes ist hierbei besonders interessant: Es findet
sich inmitten einer Auslegung der Messe in lateinischer Sprache als einziger volkssprachiger
Text am Beginn eines Taufrituals, das in Latein verfasst ist. Hier zeigen sich also erste
Tendenzen einer beginnenden volkssprachlichen Tradierung.
Zu Beginn findet sich dabei die lateinische Zeile interrogatio sacerdotis, die auf das
bevorstehende Frage-Antwort-Spiel hinweist. Der Täufling muss zehn Fragen des Priesters
beantworten, die ersten drei stellen dabei die Absage vom Teufel dar, die weiteren sieben das
Bekenntnis des Glaubens an Gott.
Auffallend ist dabei, dass zum Teufel und dem Bösen auch alles Heidnische gezählt
wird, was einen missionarischen Hintergrund des Textes vermuten lässt. Dieser passt ferner
zur zeitlichen Datierung, ist das Fränkische Taufgelöbnis doch im Rahmen der
Christianisierung und der seit Karl dem Großen beginnenden Vereinheitlichung der
römischen Liturgie zu sehen.
Dieser religiöse Hintergrund (die Absage an den Teufel und die Aufnahme in die kirchliche
Gemeinschaft) müssen im Unterricht unbedingt als Hauptaufgaben des Taufritus betont
werden, damit der eigentlich gesetzte Fokus dieses Moduls, der auf der Namensgebung
sowie der damit verbundenen Identität liegt, nicht als Kern des Taufritus verstanden wird.
Besonders wichtig ist dabei die oben beschriebene Unterscheidung zwischen
Taufgelöbnis und Zauberspruch, die den Schülerinnen und Schülern nähergebracht werden
soll.
Sekundarstufe I
In beiden Sekundarstufen erfolgt der Zugang über den religiösen Hintergrund des Taufritus,
damit klar ist, was sein eigentlicher Sinn und Zweck ist. Durch die Arbeit am Faksimile bzw.
an der Transliteration werden die einzelnen Punkte besprochen, die auf die oben erwähnten
wichtigen Kernaussagen hinweisen. Der eigentliche Fokus liegt dann auf der Namensgebung,
wobei die Schülerinnen und Schüler sich mit ihrem eigenen Namen und dessen Hintergründen
näher beschäftigen sollen. Durch Internetrecherche sowie Befragung der Eltern sollen sie
nähere Informationen über die Bedeutung und die Herkunft ihres Namens herausfinden und
darüber reflektieren. Anschließend folgen zwei kreative Aufgaben, wo die Schülerinnen und
Schüler ein Akrostichon bzw. ein Anagramm zu ihrem eigenen oder dem Namen einer
61
Freundin/eines Freundes erstellen müssen. Dadurch wird nicht nur die Kreativität gefördert,
es macht ihnen auch Spaß und sie beschäftigen sich dadurch intensiv mit sich selbst, indem
sie sich selbst beschreiben müssen bzw. von anderen beschrieben werden.
Die letzte Erweiterungsaufgabe soll den Blick noch einmal zurück auf den religiösen
Hintergrund lenken. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler recherchieren, inwiefern in
anderen Religionen die Aufnahme in die religiöse Gemeinschaft erfolgt bzw. die
Namensgebung relevant sind.
Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II erfolgt der Zugang auf dieselbe Weise wie auch in der Sekundarstufe
I. Auf die Recherche der Bedeutung und Herkunft des eigenen Namens folgt allerdings eine
intensive Reflexionsphase über den Zusammenhang von Name und Identität, die von der
Lehrperson individuell – schriftlich oder mündlich – gestaltet werden kann. (Näheres dazu auf
dem Lösungsblatt sowie in den vertiefenden Anregungen.) Der Abschluss ist von
spielerischer und kreativer Natur und besteht – wie in der Sekundarstufe I – aus dem
Verfassen eines Akrostichons und eines Anagramms.
Für diese Sekundarstufe gibt es noch eine zusätzliche Erweiterungsaufgabe. Dabei soll
ein Artikel auf orf.at gelesen werden, in dem darüber berichtet wird, dass die Kirche von
England den Teufel aus ihrem Taufgelöbnis verbannt hat. Die Schülerinnen und Schüler
überlegen sich auf der Grundlage dieses Artikels, welche Konsequenzen diese Entscheidung
für das Magische am Taufgelöbnis mit sich bringt (siehe Arbeitsblätter). Für den Fall, dass
dieser Artikel aus dem Internet verschwinden bzw. unter diesem Link nicht mehr abrufbar
sein sollte, findet er sich zusätzlich auf der nachfolgenden Seite.
62
Kirche von England verbannt „Teufel“ aus Taufritus
Während die Entscheidung der Kirche von England für Frauen im Bischofsamt große
Aufmerksamkeit erregte, blieb eine weitere Reform weitgehend unbeachtet: Der Teufel wurde
aus dem Taufritus verbannt.
Bei ihrer Generalsynode von 11. bis 15. Juli in York entschied die Mutterkirche der
anglikanischen Weltgemeinschaft nicht nur in der lange diskutierten Frage der Bischöfinnen,
sondern stimmte auch einem neu formulierten und vereinfachten Taufritus zu.
Viele Priester hätten den traditionellen Ritus für unnötig komplex gehalten und befürchtet,
dass er Menschen, die nicht regelmäßig Gottesdienste besuchen, verwirren könnte, berichtet
das US-amerikanische „Religion News Service“ (RNS).
Im bisher verwendeten Ritus mussten Taufpaten unter anderem zum Wohle der Getauften
„dem Teufel und allen seinen Werken“ widersagen. Die neue Formulierung, die bereits am
Sonntag von einer überwältigenden Mehrheit abgesegnet wurde, verlange von Eltern und
Paten stattdessen, dass sie „sich von der Sünde abwenden“ („turn away from sin“) und „das
Böse zurückweisen“ („reject evil“).
Kritik von Traditionalisten
Bei Traditionalisten stößt die Entscheidung laut RNS auf Kritik. Peter Stanfrod, Autor des
Buches „The Devil: A Biography“, verwies beispielsweise am Dienstag gegenüber der BBC
auf die zahlreichen ausgebildeten Exorzisten der Kirche und fragte sich, was die nun zu tun
hätten, wenn man den Teufel nicht mehr erwähnen wolle. „Sagen wir jetzt, dass der Teufel
nur ein Symbol und nicht real ist? Und wenn ja: Was ist dann mit Gott?“, so der Autor.
Bischof Robert Paterson sieht in der Änderung dagegen keine Verwässerung. „Wir wissen
alle, dass der Teufel für viele Menschen zu einer cartoon-artigen Figur ohne bestimmte
Bösartigkeit geworden ist“, so der Bischof.
Auch in der katholischen Kirche war der Teufel zuletzt Thema: Anfang Juli wurde die
International Association of Exorcists (IAE) vom Vatikan kirchenrechtlich anerkannt - mehr
dazu in Vatikan erkennt internationalen Exorzistenverein an. Auch Papst Franziskus spricht
immer wieder direkt vom Teufel, wobei dies wohl zu einem großteil dem generell anderen
Sprachgebrauch in Südamerika zuzuschreiben ist.
Publiziert am 16.07.2014
religion.ORF.at. URL: http://religion.orf.at/stories/2658052/) [09.08.2014]
63
Thema 5: Name und Identität
Sekundarstufe I
1)
In der christlichen Glaubensgemeinschaft wird man kurz nach der Geburt getauft. Welche
Gründe fallen dir dafür ein? Was ist der Hintergrund der Taufe?
Hier ist es besonders wichtig, dass die Lehrperson darauf verweist, dass die Namensgebung
nicht der Kern der Taufe ist. In früheren Zeiten wurde der eigene Name noch weit weniger
mit der Identität verbunden, als das heute der Fall ist. Häufig wurden Namen vergeben, die in
der Familie üblich waren, oder man stellte die Kinder damit unter den Schutz eines
bestimmten Heiligen. Die Hauptaufgabe der Taufe besteht auch heute noch in der Aufnahme
des Menschen in eine Glaubensgemeinschaft.
2)
Bei der Taufe kann ein Säugling noch nicht selbst sprechen, deshalb spricht der Taufpate für
ihn das Taufgelöbnis, wobei er die Fragen des Priesters beantworten muss. Bei der Firmung
kann der Jugendliche bereits selbst sprechen und antworten. Um welche Fragen handelt es
sich hierbei?
Das Taufgelöbnis besteht aus zwei Hauptbereichen: Der Absage vom Teufel und dem
Glaubensbekenntnis. Das Frage-Antwort-Spiel (im Fränkischen Taufgelöbnis sind es 10
Fragen) ist folgendermaßen aufgebaut:
Widersagst du dem Teufel und allem Bösen? – Ich widersage. etc.
Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? – Ich glaube. etc.
3)
Auf der folgenden Seite siehst du nun das Fränkische Taufgelöbnis, das aus dem 9. Jahrhundert stammt. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hier um keinen Zauberspruch. Auf
Unterschiede und Ähnlichkeiten wird aber später noch hingewiesen werden.
Du weißt nun in etwa, wie die Fragen aussehen, die der Priester dem Täufling stellt, und
welche Antworten von diesem erwartet werden. Lies das Fränkische Taufgelöbnis aufmerksam durch und versuche, die Fragen und Antworten zu finden!
Die Antworten sind hier unterstrichen, die Übersetzung ist auf der folgenden Seite zu finden:
Interrogatio sacerdotis.
Forsahhistu unholdun? Ih fursahu.
Forsahhistu unholdun uuerc indi uuillon? Ih fursahhu.
Frosahhistu allem them bloustrum indi den gelton indi den gotum thie im heidene man zu
bluostrum indi zu geldom enti zi gotum habent? Ih fursahhu.
Gilaubistu in got fater almahtigan? Ih gilaubu.
64
Gilaubistu in Christ gotes sun neríenton? Ih gilaubu.
Gilaubistu in heilagan geist? Ih gilaubu.
Gilaubistu einan got almahtigan in thrinisse inti in einisse? Ih gilaubu.
Gilaubistu heilaga gotes chirichun? Ih gilaubu.
Gilaubistu thuruh taufunga sunteono forlaznessi? Ih gilaubu.
Gilaubistu lib after tode? Ih gilaubu.
Exorcizatur malignus spiritus ut exeat et recedat dans locum deo.
Exi ab eo Spiritus iNmunde et Redde honorem deo uiuo et ureo.
Accipe signum crucis christi tam in fronte quam in corde.
Sume fidem caelestium preceptorum.
Talis esto moribus ut templum dei
Hier findest du einige Hinweise für die Übersetzung des Textes, die Wörter und ihre
Übersetzungen sind allerdings auseinandergeraten. Verbinde die zusammengehörigen Paare
und versuche mit diesen Hilfen den Text zu übersetzen!
Sieh dir dabei auch die lateinischen Zeilen an. Du musst sie nicht Wort für Wort übersetzen,
überlege dir aber, worum es dabei gehen könnte!
Im Deutschunterricht ist es wahrscheinlich weniger sinnvoll, die SuS auch die lateinischen
Passagen übersetzen zu lassen. In der Version für die Lehrperson (s.u.) ist diese Übersetzung
aber vorhanden und sollte unbedingt in die weitere Bearbeitung einbezogen werden! In diesen
Zeilen vollzieht sich nämlich das eigentlich Magische: der Exorzismus. (Für Näheres siehe
Informationsblätter oder Vertiefende Anregungen)
Übersetzung:
Widersagst du dem Teufel? – Ich widersage.
Widersagst du dem Werk und dem Willen des Teufels? – Ich widersage.
Widersagst du allen Opfergaben, Opfern und Göttern, die bei den Heiden als Opfergaben,
Opfer und Götter gelten? – Ich widersage.
Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? – Ich glaube.
Glaubst du an Christus, Gottes Sohn, den Erlöser? – Ich glaube.
65
Glaubst du an den Heiligen Geist? – Ich glaube.
Glaubst du an einen allmächtigen Gott in Dreiheit und Einheit? – Ich glaube.
Glaubst du an die Kirche des heiligen Gottes? – Ich glaube.
Glaubst du an die Vergebung der Sünden durch die Taufe? – Ich glaube.
Glaubst du an ein Leben nach dem Tode? – Ich glaube.
Vertreibe den bösen Geist und lasse Raum für Gott.
Entfahre ihm, du unreiner Geist, und lobe Gott, den Lebendigen und einzig Wahren.
Bewahre das Zeichen des Kreuzes Christi sowohl im Kopf als auch im Herzen.
Habe Vertrauen in den himmlischen Lehrer.
Nur so kann man zum Tempel Gottes werden.
4)
Nimm nun das Faksimile des Textes zur Hand. Was fällt dir dabei auf?
Natürlich handelt es sich bei einem Taufgelöbnis nicht um Zauberei. Welche Ähnlichkeiten
und Unterschiede fallen dir auf, wenn du das Fränkische Taufgelöbnis mit einem
Zauberspruch vergleichst?
Was hier auffallen sollte ist die unglaublich gute Qualität des Faksimiles und die geregelte
Schrift, die offensichtlich von einem professionellen Schreiber stammt und sehr gut lesbar ist.
Da diese Abbildung schwarz-weiß ist, erkennt man die farbliche Gestaltung leider nicht.
Diese würde ansonsten folgendermaßen aussehen: Die Anfangsbuchstaben, die Antworten
und die lateinischen Zeilen sind in Rot verfasst, alles andere in Schwarz. Die in der
Transliteration kursiv gesetzten Buchstaben sind im Faksimile ausgespart.
Was aus diesem Faksimile nicht sonderlich gut hervorgeht, aber zu erahnen ist, da die
Einleitung lateinisch ist sowie die Zeilen danach: Dieser Text stammt aus einer lateinischen
Messe, wobei das Fränkische Taufgelöbnis der einzige nicht-lateinische Abschnitt darin ist,
was für den Beginn der Volkssprache auch im liturgischen Bereich spricht!
Ähnlichkeiten und Unterschiede: Ähnlichkeiten zeigen sich v.a. formal. So muss auch ein
Taufgelöbnis laut gesprochen werden und ist mit Ritualen verbunden!
Das ´Magische´ daran zeigt sich zum einen durch die Absage an den Teufel als einer Art
Teufelsaustreibung, die der Täufling selbst an sich durchführt, zum anderen insbesondere an
den lateinischen Zeilen, die eindeutig einen Exorzismus darstellen und vom Priester
gesprochen werden. Exorzismen sind durchaus als magische Praktiken zu sehen, da sie
etwaigen Zauberritualen sehr ähneln, allerdings theologisch und dogmatisch fundiert sind.
Das Thema Exorzismus könnte hier mit den SuS thematisiert werden (siehe vertiefende
Anregungen).
5)
Bei dem Ritus der Taufe wird man auf einen bestimmten Namen getauft.
Weißt du, warum dir deine Eltern gerade diesen Vornamen gegeben haben? Gibt es vielleicht
eine Geschichte dazu? Frage nach und finde es heraus!
66
Du kannst deine Eltern auch fragen, woher dein Nachname kommt! Viele Nachnamen haben
eine lange Vorgeschichte und sind z.B. mit einem Beruf oder einem bestimmten Ort
verbunden.
Woher kommen dein Vor- und dein Nachname? Recherchiere im Internet über deren
Herkunft, Bedeutung und Verbreitung! Hilfreiche Websites könnten diese sein:
Vorname, Vorname.
Hier kann man den SuS den Auftrag erteilen, ihre Eltern nach diesen Informationen zu fragen,
um sie in der darauffolgenden Stunde zu besprechen.
Die drei angegebenen Websites können für die Recherche verwendet werden, die SuS können
aber auch selbst via Google nach ihren Namen suchen. Die Wahrscheinlichkeit ist nämlich
sehr groß, dass nicht alle auf diesen Websites vorhanden sind!
Die SuS können sich dann überlegen, was das nun für sie bedeutet und ob sie eine
Verbindung der Bedeutung ihres Namens zu ihrer Identität herstellen können.
E1)
Nimm nun dein Heft oder ein Blatt Papier und fertige mit deinem Namen ein
AKROSTICHON an. Schreibe dazu alle Buchstaben deines Namens untereinander und bilde
damit Sätze, die dich beschreiben. Hier findest du ein Beispiel für ein Akrostichon:
A
K
R
O
S
T
I
C
H
O
N
krostichon kommt aus dem Griechischen und bedeutet Vers oder Zeile.
önnte auch euch Spaß machen!
ichtig lustig ist es, wenn du damit eine andere Person beschreiben musst,
der du nimmst deinen eigenen Namen und beschreibst dich selbst.
chön sieht es auch, wenn du dich bemühst und Farben benutzt!
heoretisch kannst du auch nur einzelne Wörter verwenden und keine ganzen Sätze.
nteressant
ool
at mir schon immer viel Spaß gemacht!
rdentlich sollte es schon aussehen…
utze deine Kreativität!
Diese Erweiterungsaufgabe soll den SuS zum einen Spaß machen, zum anderen sollen sie sich
dadurch auch mit sich selbst auseinandersetzen und überlegen, wie sie sich selbst beschreiben
würden. Spannend ist es hier besonders, wenn man liest, wie jemand anderes einen
beschreiben würde.
E2)
Eine weitere Möglichkeit, mit deinem Namen zu spielen, ist ein ANAGRAMM. Dabei
versuchst du, die einzelnen Buchstaben in deinem Namen zu vertauschen, sodass ein neues
Wort entsteht. Hier einige Beispiele für Anagramme:
67



Chefsachen
Stefan
Ferien
=
=
=
Schaefchen
Fasten
feiern
Du siehst also, dass du nicht unbedingt alle Buchstaben umstellen musst! Versuche es nun mit
deinem Namen oder dem einer Klassenkameradin/eines Klassenkameraden!
Auch hier ist der Zugang in erster Linie spielerisch. Wenn man etwas kreativ ist, ergeben sich
sehr lustige und treffende Ergebnisse!
E3)
Die Namensgebung des Kindes ist nicht die Hauptaufgabe der Taufe, in erster Linie geht es
dabei um die Aufnahme als neues Mitglied in eine Glaubensgemeinschaft.
Wie läuft dieses Aufnahmeverfahren in anderen Religionen ab? Gibt es so etwas im Islam,
Buddhismus, Hinduismus oder Judentum überhaupt? Vielleicht wissen einige aus eurer
Klasse darüber Bescheid! Recherchiert dazu im Internet!
Hier soll noch einmal auf den eigentlichen religiösen Hintergrund verwiesen werden. Der
Fokus liegt in diesem Modul zwar auf der Namensgebung, den SuS muss aber bewusst sein,
dass dies nicht die Hauptaufgabe des Taufritus darstellt! Man kann dennoch darauf verweisen,
inwiefern die Namensgebung in anderen Religionen relevant ist. Will man diesen Bereich
intensiver betrachten, sind durchaus auch Referate vorstellbar.
68
Thema 5: Name und Identität
Sekundarstufe II
1)
Beim Taufritus stellt der Priester Fragen, die vom Paten/von der Patin des Kindes
stellvertretend beantwortet werden, da es selbst noch nicht sprechen kann. Bei der Firmung
kann der/die Jugendliche bereits für sich selbst sprechen.
Um welche Fragen handelt es sich hierbei und wie werden diese beantwortet?
Ein Taufgelöbnis besteht aus zwei Hauptbereichen: Der Absage an den Teufel und dem
Glaubensbekenntnis. Das Frage-Antwort-Spiel (im hier behandelten Fränkischen
Taufgelöbnis sind es 10 Fragen) ist folgendermaßen aufgebaut:
Widersagst du dem Teufel und allem Bösen? – Ich widersage. etc.
Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? – Ich glaube. etc.
2)
Betrachte nun das Faksimile des Fränkischen Taufgelöbnisses. Es stammt etwa aus dem 9.
Jahrhundert und ist noch sehr gut erhalten. Was kannst du darauf entziffern?
Was hier auffallen sollte ist die unglaublich gute Qualität des Faksimiles und die geregelte
Schrift, die offensichtlich von einem professionellen Schreiber stammt. Da diese Abbildung
schwarz-weiß ist, kann man die farbliche Gestaltung leider nicht erkennen. Diese sieht
folgendermaßen aus: Die Anfangsbuchstaben, die Antworten und die lateinische
Einleitungszeile sind in Rot verfasst, alles andere in Schwarz.
Was aus diesem Faksimile nicht sonderlich gut hervorgeht, aber zu erahnen ist, da die
Einleitung lateinisch ist sowie die Zeilen danach: Dieser Text stammt aus einer lateinischen
Messe, wobei das Fränkische Taufgelöbnis der einzige nicht-lateinische Abschnitt ist, was für
den Beginn der Volkssprache auch im liturgischen Bereich spricht!
3)
Auf der folgenden Seite siehst du nun den ganzen Text des Fränkischen Taufgelöbnisses.
Kannst du das Faksimile mit diesem Hinweis leichter lesen? Vergleiche die beiden Textvarianten miteinander.
Interrogatio sacerdotis.
Forsahhistu unholdun? Ih fursahu.
Forsahhistu unholdun uuerc indi uuillon? Ih fursahhu.
Frosahhistu allem them bloustrum indi den gelton indi den gotum thie im heidene man zu
bluostrum indi zu geldom enti zi gotum habent? Ih fursahhu.
Gilaubistu in got fater almahtigan? Ih gilaubu.
Gilaubistu in Christ gotes sun neríenton? Ih gilaubu.
Gilaubistu in heilagan geist? Ih gilaubu.
Gilaubistu einan got almahtigan in thrinisse inti in einisse? Ich gilaubu.
69
Gilaubistu heilaga gotes chirichun? Ih gilaubu.
Gilaubistu thuruh taufunga sunteono forlaznessi? Ih gilaubu.
Gilaubistu lib after tode? Ih gilaubu.
Exorcizatur malignus spiritus ut exeat et recedat dans locum deo.
Exi ab eo Spiritus iNmunde et Redde honorem deo uiuo et ureo.
Accipe signum crucis christi tam in fronte quam in corde.
Sume fidem caelestium preceptorum.
Talis esto moribus ut templum dei
Auffallen sollte hier besonders die farbliche Gestaltung, die in der Transliteration nicht mehr
vorhanden ist, und den Text dadurch etwas unübersichtlicher macht. Ebenso sollten die SuS
bemerken, dass die Zeilen ganz anders angeordnet und die Wörter teilweise nicht ganz
ausgeschrieben (in der Transliteration kursiv gesetzt) sind.
Versucht nun zu zweit das Taufgelöbnis zu übersetzen. Einige Wörter sind als Hilfe
angegeben:
Interrogatio sacerdotis
=
bloutstrum
gelton
im heidene
neríenton
sunteono forlaznessi
=
=
=
=
=
lateinische Einleitung, die bereits erklärt, dass der stellen
wird, die beantwortet werden müssen
Opfergaben
Opfer
im Heidentum
Erlöser
Vergebung der Sünden
Im Deutschunterricht sollte man die SuS nur die volkssprachlichen Passagen übersetzen
lassen. Die anschließenden lateinischen Zeilen sind aber in der Übersetzung für die
Lehrperson angegeben und sollten in die weitere Bearbeitung unbedingt miteinbezogen
werden. Besonders sollte man die SuS darauf hinweisen, dass es sich dabei um den eigentlich
magischen Teil des Zauberspruches handelt: den Exorzismus (für Näheres siehe
Informationsblatt bzw. Vertiefende Anregungen).
Übersetzung:
Widersagst du dem Teufel? – Ich widersage.
Widersagst du dem Werk und dem Willen des Teufels? – Ich widersage.
Widersagst du allen Opfergaben, Opfern und Göttern, die bei den Heiden als Opfergaben,
Opfer und Götter gelten? – Ich widersage.
Glaubst du an Gott, den allmächtigen Vater? – Ich glaube.
Glaubst du an Christus, Gottes Sohn, den Erlöser? – Ich glaube.
Glaubst du an den Heiligen Geist? – Ich glaube.
Glaubst du an einen allmächtigen Gott in Dreiheit und Einheit? – Ich glaube.
Glaubst du an die Kirche des heiligen Gottes? – Ich glaube.
Glaubst du an die Vergebung der Sünden durch die Taufe? – Ich glaube.
Glaubst du an ein Leben nach dem Tode? – Ich glaube.
Vertreibe den bösen Geist und lasse Raum für Gott.
Entfahre ihm, du unreiner Geist, und lobe Gott, den Lebendigen und einzig Wahren.
70
Bewahre das Zeichen des Kreuzes Christi sowohl im Kopf als auch im Herzen.
Habe Vertrauen in den himmlischen Lehrer.
Nur so kann man zum Tempel Gottes werden.
4)
Wie ihr unschwer erkennen könnt, handelt es sich bei diesem Text um keinen Zauberspruch,
sondern um einen rituellen religiösen Text. Welche Unterschiede und Ähnlichkeiten könnt ihr
zu den Zaubersprüchen entdecken? Was ist die Hauptaufgabe eines Taufritus?
Ähnlichkeiten zeigen sich v.a. formal: So muss auch ein Taufgelöbnis laut gesprochen werden
und ist mit Ritualen verbunden!
Das ´Magische´ daran findet sich v.a. in der Absage an den Teufel, da dies bereits eine Art der
Teufelsaustreibung darstellt, die der Täufling selbst an sich durchführt. Den eigentlichen
Zauberspruch bilden aber erst die lateinischen Zeilen, die vom Priester gesprochen werden.
Dabei handelt es sich eindeutig um einen Exorzismus. Exorzismen sind durchaus als
magische Praktiken zu sehen, da sie etwaigen Zauberritualen sehr ähneln, allerdings
theologisch und dogmatisch fundiert sind. Hier sollte man die SuS unbedingt darauf
aufmerksam machen und eventuell das Thema Exorzismus näher thematisieren (siehe
vertiefende Anregungen).
Hier ist es besonders wichtig, dass die Lehrperson darauf verweist, dass die Namensgebung
nicht der Kern der Taufe ist. In früheren Zeiten wurde der eigene Name noch weit weniger
mit der Identität verbunden, als das heute der Fall ist. Häufig wurden Namen vergeben, die in
der Familie üblich waren, oder man stellte die Kinder damit unter den Schutz eines
bestimmten Heiligen. Die Hauptaufgabe der Taufe besteht auch heute noch in der Aufnahme
des Menschen in eine Glaubensgemeinschaft.
5)
Beim Ritus der Taufe wird man auf einen bestimmten Namen getauft.
Recherchiere im Internet, woher dein Vorname kommt und was seine Bedeutung ist! Frage
auch deine Eltern, warum sie dir gerade diesen Namen gegeben haben. Vielleicht wissen sie
auch etwas über die Herkunft eures Nachnamens, dieser ging meist mit einem bestimmten
Beruf oder einem Ort einher.
Hilfreiche Websites hierfür können sein: Vorname, Vorname
Hier kann man den SuS den Auftrag erteilen, ihre Eltern nach diesen Informationen zu fragen,
um sie in der darauffolgenden Stunde zu besprechen.
Die drei angegebenen Websites können für die Recherche verwendet werden, die SuS können
aber auch selbst via Google nach ihren Namen suchen. Die Wahrscheinlichkeit ist nämlich
sehr groß, dass nicht alle auf diesen Websites vorhanden sind!
71
6)
Unser Name bedeutet uns sehr viel. Auf die Frage „Wer bist du?“ antworten wir mit unserem
Namen, und wenn wir deswegen gehänselt werden, kann das sehr verletzend sein. Auch
lernen wir die Menschen in unserem Umfeld unter bestimmten Namen kennen und
assoziieren diese Namen dann mit gewissen Eigenschaften. So wirst du wahrscheinlich
lächeln müssen, wenn du an den Namen deiner besten Freundin/deines besten Freundes
denkst, aber ganz andere Gefühle hegen, wenn du einen Namen hörst, der dich an jemanden
erinnert, den du nicht so sehr magst. Zudem gibt es Studien darüber, dass Lehrpersonen die
Schülerinnen und Schüler in Abhängigkeit von ihrem Namen bewerten; es soll sogar Namen
geben, die oft für schlechtere Noten mitverantwortlich sind.
Kannst du dir vorstellen, dass das stimmt bzw. warum könnte es so sein? Überlege dir dabei,
ob du dich vielleicht anders entwickelt hättest, hätten dir deine Eltern einen anderen Namen
gegeben. Wovon hängt die Entscheidung eigentlich ab, welchen Namen man seinem Kind
gibt? Könntest du dir irgendeinen anderen Namen vorstellen, der zu dir oder zu deiner besten
Freundin/deinem besten Freund passen würde?
Diskutiert diese Fragen in der Klasse und macht euch einige Notizen dazu.
Die SuS sollten sich hier intensiv mit diesen Fragen auseinandersetzen. Möglich ist es auch,
ihnen mehr Zeit für diese Aufgabe zu geben, um eventuell ihre Eltern miteinbeziehen zu
können und nach deren Erfahrungen zu fragen.
E1)
Nimm nun dein Heft oder ein Blatt Papier und fertige mit deinem Namen ein
AKROSTICHON an. Schreibe dazu alle Buchstaben deines Namens untereinander und bilde
damit Wörter oder Sätze, die dich beschreiben. Hier findest du ein Beispiel für ein
Akrostichon:
A
N
N
A
nna ist mein Name und eigentlich bin ich sehr fröhlich und aufgeschlossen,
ur morgens ist mit mir nicht sonderlich gut Kirschen essen.
udeln mag ich besonders gern.
m Liebsten hab ich meine Freundin Sarah und meinen Hund Dexter.
Diese Erweiterungsaufgabe soll den SuS zum einen Spaß machen, zum anderen sollen sie sich
dadurch mit sich selbst auseinandersetzen und überlegen, wie sie sich selbst beschreiben
würden. Spannend ist es hier besonders, wenn man liest, wie jemand anderes einen
beschreiben würde.
E2)
Eine weitere Möglichkeit, mit deinem Namen zu spielen, ist ein ANAGRAMM. Dabei
versuchst du, die einzelnen Buchstaben in deinem Namen so zu vertauschen, dass ein neues
Wort entsteht. Hier einige Beispiele für Anagramme:
72



Stefan
Ferien
Chefsachen
=
=
=
Fasten
feiern
Schaefchen
Du siehst also, dass du nicht unbedingt alle Buchstaben umstellen musst! Versuche es nun mit
deinem Namen oder dem einer Klassenkameradin/eines Klassenkameraden!
Auch hier ist der Zugang in erster Linie spielerisch. Wenn man etwas kreativ ist, ergeben sich
sehr lustige und treffende Ergebnisse!
E3)
In der Kirche von England wurde der Teufel aus dem Taufgelöbnis verbannt. Ließ dir diesen
Artikel darüber durch und überlege dir, welche Konsequenzen diese Entscheidung für das
Magische an einem Taufgelöbnis haben kann. Mache dir dazu Notizen!
Die Entscheidung der Church of England, den Teufel aus dem Taufgelöbnis zu streichen,
wurde in den Medien kaum behandelt. Die genaueren Beweggründe und Reaktionen dazu
finden sich im Artikel, der zusätzlich auch als Kopie in der Lehrpersonenmappe vorhanden
ist.
Das Taufgelöbnis verliert durch diese Entscheidung nicht nur den Exorzismus, sondern damit
auch alles Magische. Durch den Verzicht auf die Nennung des Teufels erfolgt keine Bannung
und somit auch keine Austreibung mehr. Mit den SuS ergeben sich hier vielleicht spannende
Diskussionen.
73
Thema 5: Name und Identität
Vertiefende Anregungen
Sekundarstufe I

In den Bereich der Namensforschung können die Eltern besonders intensiv
miteinbezogen werden, wenn man die Schülerinnen und Schüler beispielsweise ein
Interview erstellen lässt, das mit den Eltern oder Großeltern bzw. sonstigen
Verwandten und Bekannten durchgeführt werden kann.
Sekundarstufe II

Die Umsetzung von Aufgabe 6 wäre noch weitaus umfangreicher möglich, indem
man den Schülerinnen und Schülern mehr Zeit für die Bearbeitung gibt. Die Fragen
können so in der Klasse diskutiert werden bzw. können sie Informationen von ihren
Eltern einholen und anschließend – beispielsweise – eine Erörterung über dieses
Thema schreiben. Auch ein Innerer Monolog werdender Eltern, die über die
Namensgebung ihres ungeborenen Kindes grübeln, wäre vorstellbar.
Beide Sekundarstufen

Hier wäre durchaus fächerübergreifender Unterricht mit Religion denkbar: Was hat
es genau mit dem Taufritus auf sich? Wie relevant ist die Namensgebung in der
Kirche tatsächlich? Wie sehen Aufnahme in die Gemeinschaft und Namensgebung in
anderen Religionen aus bzw. welche Relevanz wird diesen Bereichen dort
zugeschrieben? Etc. Besonders spannend ist hier auch das Thema Exorzismus, das
gemeinsam mit dem Religionsunterricht näher behandelt werden kann.

Fächerübergreifender Unterricht mit Latein wäre für beide Sekundarstufen
denkbar. Hier könnten die lateinischen Zeilen übersetzt und intensiv behandelt
werden.
Exorcizatur malignus spiritus ut exeat et recedat dans locum deo.
Exi ab eo Spiritus iNmunde et Redde honorem deo uiuo et ureo.
Accipe signum crucis christi tam in fronte quam in corde.
Sume fidem caelestium preceptorum.
Talis esto moribus ut templum dei
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Thema 6: Wetter
Informationsmaterial
Wir Menschen sind seit jeher vom Wetter abhängig, besonders in der Landwirtschaft muss
man sich auch heute noch nach dem Wetter richten. In unserer Zeit können wir uns allerdings
der Meteorologie bedienen und unsere Arbeiten oder Reisen dementsprechend planen, da wir
bereits in etwa wissen, ob in den nächsten Tagen die Sonne scheinen oder ob es regnen wird.
Im Mittelalter hatten die Menschen diesen Vorteil noch nicht, und obwohl sie bereits Meister
in der Wetterbeobachtung waren, blieben sie doch Gewittern, Hagelstürmen, Überflutungen,
extremer Kälte oder Trockenheit ausgeliefert. Deshalb haben die Menschen immer schon
versucht, via Magie auf das Wetter Einfluss zu nehmen. Überall auf der Welt findet man
daher diverse Regentänze und andere magische Rituale, um das Wetter zu beschwören.
Wie im körperlich-medizinischen Bereich glaubten die Menschen auch beim Wetter,
dass es durch Dämonen, die in der Luft leben, verursacht wurde. Die Wetterbeeinflussung war
sogar etwas, das von der Geistlichkeit geduldet und vielfach von Priestern durchgeführt
wurde.
Die hier behandelte Wetterbeschwörung Contra auram et tempestatem ist in einer
Sammelhandschrift der bayerischen Staatsbibliothek in München überliefert und stammt
vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Der Text steht direkt in der Mitte auf einem eigenen
Blatt und wurde wahrscheinlich vom selben Schreiber verfasst wie der übrige Codex.
Der Zauberspruch besteht aus lateinischen und volkssprachlichen Passagen. So ist die
Überschrift auf Latein und bildet eine Zweckanweisung: Contra auram et tempestatem
(Gegen das Gewitter und das Unwetter). Die letzten beiden Zeilen sind ebenso lateinisch
verfasst und signalisieren, dass man den gesamten Spruch drei Mal sprechen soll, inklusive
fünf
Vaterunser,
fünf
Glaubensbekenntnissen
und
fünf
Ave
Maria.
Die
fünf
Glaubensbekenntnisse sind nur eine Rekonstruktion, da im Original zwei Mal fünf Vaterunser
verlangt werden. Da dies aber eher unüblich ist und in der Regel die drei Gebete Paternoster,
Credo und Ave Maria angeführt sind, geht man hier von einem Fehler des Schreibers aus. In
der letzten Zeile findet sich eine Wirkbestätigung, die darauf verweist, dass ein gewisser Herr
Fidericus bestätigen könne, dass der Zauberspruch funktioniere. Ob es sich dabei um den
Schreiber selbst, eine ihm bekannte oder vielleicht unbekannte Person handelt, konnte nie
geklärt werden.
Zu Beginn wird die Geschichte erzählt, als die Juden Jesus im Garten von Gethsemane
verhaften wollten, um ihn zu kreuzigen. Als sie ihn aber erkannten, fielen sie vor ihm auf die
75
Knie. Dieser Ausschnitt aus dem Johannesevangelium (Joh 18, 4-6) ist sehr genau
übernommen, was auf offensichtliche Bibelkundigkeit des Schreibers schließen lässt. Auf die
machtvollen Worte, die Jesus damals sprach, beruft sich nun der Sprecher des Zauberspruchs
und will mit der Macht der Worte, mit denen Jesus die Juden in die Knie zwang, das Gewitter
bezwingen und an einen weit entfernten Ort verbannen, wo es niemandem mehr schaden
kann. Text, Übersetzung und Bausteine finden sich in den Arbeitsblättern.
Der Einstieg erfolgt in beiden Sekundarstufen durch eine kurze Reflexion über das Wetter
damals und heute. Direkt danach werden sie mit dem Zauberspruch konfrontiert, den sie
versuchen sollen, laut zu lesen, um den Inhalt besser verstehen zu können. In beiden
Sekundarstufen werden dabei die Bausteine analysiert bzw. die Frage geklärt, warum im
Original das Vaterunser, in der Übersetzung aber das Glaubensbekenntnis steht.
Sekundarstufe I
In der Sekundarstufe I sollen sich die Schülerinnen und Schüler anschließend Gedanken über
die Unterschiede zwischen unserem und dem damaligen Reiseverhalten machen: Welchen
Gefahren war man im Mittelalter außer dem Wetter noch ausgesetzt? Warum begab man sich
auf Reisen und wer konnte sich das überhaupt leisten?
Darauf folgen zwei umfangreiche Schreibaufgaben: In der ersten Erweiterungsaufgabe
sollen die Schülerinnen und Schüler einen eigenen Wetterzauber mit dazu passendem Ritual
verfassen (Bsp.: Ein Regentanz). In der zweiten Aufgabe sollen sie sich vorstellen, sie wären
Forscherinnen und Forscher an einer Universität, denen es endlich gelungen ist
herauszufinden, wer dieser Herr Fidericus war. Dazu sollen sie eine Email an ihre
Forscherkolleginnen und -kollegen schreiben, worin sie von ihrer Entdeckung berichten.
Sekundarstufe II
In der Sekundarstufe II sehen diese Erweiterungsaufgaben etwas anders aus: In der ersten
sollen sie sich vorstellen, sie wären Reporterinnen und Reporter bei einer Zeitung, die nun
einen Artikel über diesen Herrn Fidericus verfassen. Dabei ist es ihnen freigestellt, ob sie über
den Magier oder doch über den verrückten Scharlatan berichten wollen. Die zweite ist eine
Rechercheaufgabe, wo sie sich näher mit der Frage auseinandersetzen sollen, wie sich unser
heutiges Reiseverhalten von dem im Mittelalter unterscheidet. In der dritten Aufgabe erhalten
sie zwei Zaubersprüche aus dem Film Der Herr der Ringe, die sie mit dem nunmehr
bekannten Zauberspruch vergleichen sollen.
76
In beiden Sekundarstufen sollte darauf verwiesen werden, dass die Menschen im Mittelalter
nicht vollkommen hilflos waren, sondern wahre Meister der Wetterbeobachtung. So konnten
sie bereits anhand des Windes oder der Wolken vorhersagen, ob es an diesem Tag noch
regnen würde oder nicht. Auch für Blitz und Donner hatte man Erklärungsversuche parat, die
sich nicht so stark von unserem heutigen Wissen unterscheiden, wie man vielleicht meinen
würde. Heute haben wir schlichtweg den Vorteil des Wetterberichts, der uns bereits mehrere
Tage voraus Sicherheit geben kann. Vielleicht wissen einige Schülerinnen und Schüler über
diverse Chemikalien Bescheid, mit denen man Gewitterwolken auflösen kann etc.
77
Thema 6: Wetter
Sekundarstufe I
1)
Du willst mit deinen Freundinnen/Freunden für ein Wochenende an einen See fahren und dort
in Zelten übernachten. Worauf solltet ihr keinesfalls vergessen? Welche Vorkehrungen müsst
ihr treffen? Worüber solltet ihr euch unbedingt schon vor der Abreise informieren?
Worauf hier in erster Linie abgezielt wird, ist das Wetter: Wenn man einen Camping-Ausflug
plant, sollte man den Wetterbericht beachten und die Reise dementsprechend organisieren
bzw. sich passend ausrüsten.
2)
Heute fällt uns das Planen für Reisen und Ähnliches relativ leicht, da wir uns im Wetterbericht informieren können, ob die Sonne scheint oder ob es doch regnen wird. Im Mittelalter
waren die Menschen zwar Meister der Wetterbeobachtung, unsere heutiges Wissen und
unsere wissenschaftlichen Methoden hatten sie aber noch nicht. Deshalb waren sie jedem
Sturm, jedem Gewitter, Hagel oder Schneefall ausgeliefert. Allerdings glaubten sie daran,
dass in der Luft Dämonen und Geister lebten, die das Wetter machten, bzw. dass Gott selbst
dafür verantwortlich war. Aus diesem Grund versuchten sie auch hier mit Magie etwas zu
bewirken. Solche Wetterzauber finden sich zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte und in
allen Kulturen. Ein Beispiel dafür ist die folgende Wetterbeschwörung:
Contra auram et tempestatem:
´Ste weter, ste, als dy juden stönden, da sy unßern lieben herren wolten vahenn: czu den sprach
Jhesus: ´wen suecht ie?´ ´Wir suechen Jhesum Nazarenum.´Do sprach Jhesus: ´Ich pins.´ do
fielen sy nider czw rügkch.
Also peut och dir, beter, in der krafft dyser wardt, dy Jhesus selbert gered hat, das du zu rugk
valst und dych ze sträst und cherst an dy end und stät, da du chainem menschen schaden
pringen magst. Das peut ich dir in dem namen des Vaters, Sun und des heyligen
geist. Amen.´
Dic trinies post hoc quinque Pater Noster et quinque Pater Noster et quinque Ave Maria.
Probatum est per dominum Fridericum, quando cessit a me.
Lest einander den Zauberspruch laut vor und versucht den Inhalt zu verstehen. Welche
Sprachen könnt ihr darin erkennen? Worum geht es in der Geschichte, die zu Beginn erzählt
wird? Macht euch dazu Notizen.
Durch das laute Vorlesen wird der Sinn vieler Wörter klarer. Die Analogieerzählung im ersten
Absatz erinnert an die Verhaftung Jesu durch die Juden, bevor er vor Gericht gestellt und
gekreuzigt wird. Diese ist sehr wortgetreu aus der Bibel übernommen, was auf einen
bibelkundigen Schreiber schließen lässt: Johannes 18,4 – 6:
78
Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: Wen sucht
ihr? 5 Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Er sagte zu ihnen: Ich bin es. […] 6 Als er zu
ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden.
Hier könnte man die SuS auch eine Bibel zur Hand nehmen lassen, um zu überprüfen, wie
genau die Bibelstelle übernommen wurde.
3)
Hier siehst du die Übersetzung dieses Wetterzaubers. Er ist bereits in seine Bausteine zerlegt
worden, diese müssen aber erst geordnet und in die passende Reihenfolge gebracht werden,
indem du die runden Felder davor nummerierst. Schreibe anschließend die passende
Bezeichnung der Bausteine zu den entsprechenden Absätzen.
Sag es drei Mal. Darauffolgend fünf Vater Unser, fünf [Glaubensbekenntnisse] und
fünf Ave Maria.  Re, Op
Also befehle ich dir, Gewitter, mit der Kraft dieser Worte, die Jesus selbst gesprochen
hat, dass du zurück weichst und dich zerstreust und am Ende zurückkehrst an den Ort,
wo du keinem Menschen Schaden bringen kannst.  Ba, Be, Ad
Es wurde erprobt von Herrn Fidericus, als er von mir ging.  Wi
Gegen das Gewitter und das Unwetter  Titel und Zweckanweisung
Das befehle ich dir im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.  Ad, TS
Bleib ruhig, Gewitter und bleib stehen, wie die Juden standen, als sie unseren lieben
Herren gefangen nehmen wollten. Zu ihnen sagte Jesus: „Wen sucht ihr?“ „Wir suchen
Jesus von Nazareth“. Darauf sagte Jesus: „Ich bin es“. Daraufhin fielen sie nieder und
wichen zurück.  Ba, AE
Bausteine:
Ad: Man beruft sich direkt auf Jesus und die Macht seiner in der AE (2) gesprochenen
Worte (3) sowie auf die Dreifaltigkeit (4).
AE: Im ersten Absatz wird erzählt, wie Jesus von den Juden gefangen genommen wurde
und diese vor ihm auf die Knie fielen, als sie erkannten, wer er war.
Ba: Durch die Nennung des Gewitters (2) gleich zu Beginn und noch einmal in der
eigentlichen Be (3).
Be:
„Also befehl ich dir…“ (3)
Re:
„Sag es drei Mal“ – Man soll den gesamten Zauberspruch drei Mal sprechen. (5)
Op: Das fünfmalige Beten der drei Gebete. (5)
Wi: Wer dieser Fidericus ist, weiß man nicht, aber laut dieser Zeile kann er bestätigen, dass
der Zauberspruch funktioniert. (6)
79
TS:
Kreuzzeichen und Amen (4)
Das Wort „Glaubensbekenntnisse“ ist in eckigen Klammern [ ] geschrieben: Vergleiche die
Übersetzung mit dem Originaltext und erkläre, warum das so sein könnte.
Wenn drei Gebete als Opferanweisung genannt werden, sind dies meist das Pater Noster, das
Credo und das Ave Maria. Hier ist aber die Anweisung zu finden, fünf Pater Noster zu beten,
dann noch einmal fünf Pater Noster und dann fünf Ave Maria. Es ist aber wahrscheinlicher,
dass dem Schreiber ein Fehler unterlaufen ist und dass eigentlich fünf Glaubensbekenntnisse
gemeint sind.
4)
Im Mittelalter war das Reisen noch weitaus komplizierter und zeitaufwendiger als heute. Das
Wetter war dabei aber nicht das einzige Problem!
Recherchiere im Internet, mit welchen Schwierigkeiten und Gefahren man damals
konfrontiert wurde, wenn man beschloss, sich auf Reisen zu begeben. Was waren im
Mittelalter Gründe für eine Reise?
Vergleiche deine Ergebnisse mit unserem gegenwärtigen Reiseverhalten.
Hier sollen die SuS im Internet recherchieren, welche Gefahren es im Mittelalter gab, wenn
man auf Reisen war: Krankheit, Raubüberfälle, Wetter, mangelnde Informationen,
Reisedauer, … Daher benötigte man auch viel Geld zum Verreisen; aus der reinen Lust am
Reisen heraus konnten es sich nur sehr wenige leisten.
E1)
Bestimmt hast auch du schon hin und wieder eine Art Stoßgebet gesprochen, das in etwa so
klang: „Bitte lass morgen die Sonne scheinen“, wenn z.B. ein spannender Schulausflug geplant war, der nur bei Schönwetter begangen werden konnte, oder „Bitte lass es morgen
regnen“, wenn ein langweiliger Schulausflug geplant war, der ebenfalls nur bei Schönwetter
stattfinden konnte. Oder du hast dir wie der Sprecher dieses Zauberspruchs gewünscht, dass
das Gewitter endlich weiterzieht.
Ruf dir nun eine solche Situation in Erinnerung und verfasse einen eigenen Wetterzauberspruch. Verwende dazu einige der Bausteine, die du bereits kennengelernt hast. Vielleicht fällt
dir dazu ein lustiges Ritual ein, wie ein Regentanz oder ähnliches.
Dieser Schreibauftrag dient der Kreativität. Zauberei muss nicht immer mit Zaubertränken
einhergehen, auch Rituale wie ein Tanz oder sonstige Handlungen können dazu gehören.
80
E2)
Wer war Herr Fidericus?
In der Wirkbestätigung steht, dass Herr Fidericus diesen Spruch bereits ausprobiert habe und
somit bestätigen könne, dass er auch funktioniert. Die Forscher wissen allerdings bis heute
noch nicht, wer dieser mysteriöse Herr Fidericus war.
Stelle nun deine eigene Theorie darüber auf, wer er war und warum er diesen Zauberspruch
gesprochen haben könnte, indem ihr euch folgende Situation ausmalt: Deine Sitznachbarin/dein Sitznachbar und du seid Professoren an der Universität. Ihr forscht nun schon seit
Jahren an diesem Zauberspruch und endlich ist dir der Durchbruch gelungen! Du weißt nun,
wer dieser Herr Fidericus war und willst es sofort deiner Kollegin/deinem Kollegen mitteilen.
Verfasse eine E-Mail, in der du davon berichtest und genau erklärst, was du über ihn herausgefunden hast.
Beachte dabei den Aufbau deiner E-Mail, beginne mit einer Anrede und beende ihn ähnlich
wie in einem Brief.
Hier sollen die SuS noch einmal richtig kreativ werden und sich eine Geschichte rund um
Herrn Fidericus ausdenken. Besonders zu achten ist hier auf den Aufbau des Textes als Email!
Man kann sie diese Email direkt am Computer verfassen und einander schicken lassen.
81
Thema 6: Wetter
Sekundarstufe II
1)
Du willst mit deinen Freundinnen und Freunden zu einem Musikfestival fahren. Worauf
solltet ihr hier keinesfalls vergessen? Welche Vorkehrungen müsst ihr treffen? Worüber
solltet ihr euch unbedingt informieren und was ist bei einem Festival eher nebensächlich?
Worauf hier in erster Linie abgezielt wird, ist das Wetter: Den Termin eines Festivals kann
man sich nicht aussuchen, gerade hier sollte man aber für jedes Wetter gerüstet sein, da man
immer im Zelt schlafen muss, egal ob es regnet oder nicht.
2)
Solche Festivals gab es im Mittelalter natürlich noch nicht, mittelalterliche Feste fanden eher
in Form von Ritterturnieren und Ähnlichem statt. Die Menschen waren geübt darin, das
Wetter zu beobachten, sie hatten aber noch keinen Wetterbericht, der ihnen Sicherheit für die
kommenden Tage geben konnte, und waren Wind und Wetter somit ausgeliefert.
Allerdings glaubten die Menschen daran, dass in der Luft Dämonen und Geister lebten, die
das Wetter machten bzw. dass Gott selbst dafür verantwortlich war. Aus diesem Grund
versuchten sie auch hier mit Magie etwas zu bewirken. Solche Wetterzauber finden sich zu
jeder Zeit der gesamten Menschheitsgeschichte und in allen Kulturen.
Ein Beispiel für einen mittelalterlichen Wetterzauber ist die folgende Beschwörung:
Contra auram et tempestatem:
´Ste weter, ste, als dy juden stönden, da sy unßern lieben herren wolten vahenn: czu den sprach
Jhesus: ´wen suecht ie?´ ´Wir suechen Jhesum Nazarenum.´Do sprach Jhesus: ´Ich pins.´ do
fielen sy nider czw rügkch.
Also peut och dir, beter, in der krafft dyser wardt, dy Jhesus selbert gered hat, das du zu rugk
valst und dych ze sträst und cherst an dy end und stät, da du chainem menschen schaden
pringen magst. Das peut ich dir in dem namen des Vaters, Sun und des heyligen
geist. Amen.´
Dic trinies post hoc quinque Pater Noster et quinque Pater Noster et quinque Ave Maria.
Probatum est per dominum Fridericum, quando cessit a me.
Lest einander den Zauberspruch laut vor.
Seht euch anschließend die Übersetzung auf der nächsten Seite an, einige Teile davon fehlen.
Übersetzt diese und vervollständigt damit den Text!
82
Gegen das Gewitter und das Unwetter:
Bleib ruhig, Gewitter, und bleib stehen, wie die Juden standen, als sie unseren lieben Herren
gefangen nehmen wollten. Zu ihnen sagte Jesus: “Wen sucht ihr?“ „Wir suchen Jesus von
Nazareth“. Darauf sagte Jesus: „Ich bin es“. Daraufhin fielen sie nieder und wichen zurück.
Also befehle ich dir, Gewitter, mit der Kraft dieser Worte, die Jesus selbst gesprochen hat ,
dass du zurück weichst und dich zerstreust und am Ende zurückkehrst an den Ort, wo du
keinem Menschen Schaden bringen kannst . Das befehle ich dir im Namen des Vaters, des
Sohnes und des Heiligen Geistes . Amen.
Sag es drei Mal. Darauffolgend fünf Vater Unser , fünf [Glaubensbekenntnisse] und fünf Ave
Maria.
Es wurde erprobt von Herrn Fidericus, als er von mir ging.
Durch das laute Vorlesen wird der Inhalt des Textes klarer und die Übersetzung somit leichter
möglich.
Vergleiche die Übersetzung mit der Transliteration und dem Faksimile (S. 265): Warum steht
das Glaubensbekenntnis am Schluss in eckigen Klammern [ ]?
Auf dieser Website kann es sein, dass sich ein Fenster öffnet, womit man das gesamte
Dokument downloaden kann. Dieses muss geschlossen werden, um zum Dokument zu
gelangen. Die SuS müssen etwas nach unten scrollen (bis Seite 265), um einen Ausschnitt aus
dem Faksimile zu sehen. Dieses ist allerdings besonders schwierig zu entziffern und dient in
erster Linie als Anschauungsmaterial…
Wenn drei Gebete als Opferanweisung genannt werden, sind dies meist das Pater Noster, das
Credo und das Ave Maria. Hier ist aber die Anweisung zu finden, fünf Pater Noster zu beten,
dann noch einmal fünf Pater Noster und dann fünf Ave Maria. Daher ist es wahrscheinlicher,
dass dem Schreiber ein Fehler unterlaufen ist und eigentlich fünf Glaubensbekenntnisse
gemeint sind.
3)
Analysiere die Bausteine im Zauberspruch und schreibe diese direkt neben den Text.
Von welcher Geschichte wird hier in der Analogieerzählung berichtet?
Bausteine:
Ad: Man beruft sich direkt auf Jesus und die Macht seiner in der AE gesprochenen Worte
(1. u. 2. Absatz) sowie auf die Dreifaltigkeit.
AE: Im ersten Absatz wird erzählt, wie Jesus von den Juden gefangen genommen wurde
und diese vor ihm auf die Knie fallen, als sie erkennen, wer er ist. (Johannes 18, 4 - 6)
Ba: Durch die Nennung des Gewitters gleich zu Beginn und noch einmal in der Be.
Be:
„Also befehl ich dir…“
Re:
„Sag es drei Mal“ – Man soll den gesamten Zauberspruch drei Mal sprechen.
Op: Das fünfmalige Beten der drei Gebete.
83
Wi:
TS:
Wer dieser Fidericus ist, weiß man nicht, aber nach diesem Text kann er bestätigen,
dass der Zauberspruch funktioniert.
Kreuzzeichen und Amen
E1)
Im Zauberspruch wird ein Herr Fidericus genannt, der bestätigen könne, dass der Zauberspruch tatsächlich funktioniere. Wer dieser Mann aber tatsächlich gewesen ist, wissen die
Forscher auch heute noch nicht.
Stell dir nun vor, Herr Fidericus würde in unserer Zeit leben. Du bist Reporterin/Reporter bei
einer Zeitung und sollst einen Artikel über ihn verfassen, worin du über das jüngste Ereignis
berichtest. Dabei hast du zwei Möglichkeiten:
1) Schreibe über die fantastischen Fähigkeiten des Herrn Fidericus, der tatsächlich das Wetter
durch Magie beeinflussen kann.
2) Schreibe über Herrn Fidericus als einen Mann, der nur GLAUBT, das Wetter durch Magie
beeinflussen zu können.
Finde dafür eine passende Headline und achte auf den allgemeinen Aufbau und Schreibstil,
der für journalistische Texte üblich ist.
Die SuS können hier einen seriösen Artikel über den unglaublichen Fidericus schreiben, der
tatsächlich das Wetter verzaubern kann, oder aber einen reißerischen Text über einen Mann,
der tatsächlich glaubt, er könnte zaubern bzw. ein Scharlatan ist.
Besonders zu achten ist hier auf den journalistischen Schreibstil sowie Textmerkmale!
E2)
Im Mittelalter war das Reisen noch weitaus komplizierter und zeitaufwendiger als heute. Das
Wetter war dabei aber nicht das einzige Problem!
Recherchiere im Internet, mit welchen Schwierigkeiten und Gefahren man damals
konfrontiert wurde, wenn man beschloss, sich auf Reisen zu begeben. Was waren im
Mittelalter Gründe für eine Reise?
Vergleiche deine Ergebnisse mit unserem gegenwärtigen Reiseverhalten.
Hier sollen die SuS im Internet darüber recherchieren, welche Gefahren es im Mittelalter gab,
wenn man auf Reisen war: Krankheit, Raubüberfälle, Wetter, mangelnde Informationen,
Reisedauer, … Daher benötigte man auch viel Geld zum Verreisen; aus der reinen Lust am
Reisen heraus konnten es sich nur sehr wenige leisten.
84
E3)
Hier siehst du Zaubersprüche aus Der Herr der Ringe: Sarumans Wetterzauber und Gandalfs
Antwort. Saruman spricht ihn auf seinem Turm in Isengard und will damit bewirken, dass
Unwetter so stark toben, dass sich dadurch Felsbrocken vom Caradhras-Gebirge lösen, in dem
sich die Gefährten gerade befinden. Sie sollen unter diesen Gesteinsmassen begraben werden.
Gandalf spricht daraufhin einen eigenen Wetterzauber, der das Gebirge wieder beruhigen soll.
Vergleich die beiden Sprüche mit dem, den du gerade kennengelernt hast. Beschreibe die
Unterschiede und Ähnlichkeiten!
Saruman:
Deutsch:
Wach auf, grausamer Caradhras!
Möge dein blutbeflecktes Horn
auf die Köpfe der Feinde fallen!
Elbisch:
Cuiva nwalca Carnirassë!
Nai yarvaxëa rasselya
taltuva notto-carinnar!
Gandalf:
Deutsch
Schlafe Caradhras, sei still, ruhe,
halte den Zorn zurück!
Elbisch:
Losto Caradhras, sedho, hodo,
nuitho i´ruith!
Daneben siehst du auch die Originalsprache, in der die Zaubersprüche im Film gesprochen
werden. Dabei handelt es sich um Elbisch, eine eigene von J.R.R. Tolkien, dem Autor des
Herren der Ringe, erfundene Sprache. Wie werden diese Worte ausgesprochen? Recherchiere
dazu im Internet, ob du Hinweise finden kannst!
Durch das Heranziehen eines Zauberspruchs aus Der Herr der Ringe soll ein Aktualitätsbezug
hergestellt werden.
Durch den Textvergleich befassen sich die SuS intensiv mit beiden Texten, wobei es mehr
Unterschiede als Ähnlichkeiten gibt: Der Spruch Sarumans will Schaden stiften, jener des
Gandalf will den Berg wieder beruhigen; der mittelalterliche Wetterzauber will ein Gewitter
verbannen, damit es keinen Schaden mehr anrichten kann. Die beiden Sprüche sind auch
weitaus kürzer bzw. in einer Sprache verfasst, die es eigentlich gar nicht gibt. Es sind weitaus
weniger Bausteine zu erkennen (nur Ba und Be), und die Beschwörungen werden nicht von
Laien, sondern von Zauberern gesprochen. Etc.
Hier bietet es sich natürlich an, einen Filmausschnitt aus dem Herren der Ringe zu zeigen, der
dieser Szene entspricht (siehe Vertiefende Anregungen).
85
Thema 6: Wetter
Vertiefende Anregungen
Beide Sekundarstufen
Gerade beim Wetter bietet sich fächerübergreifender Unterricht mit Physik oder Chemie
an, da man darüber sprechen kann, wie man Wetter anhand diverser Erscheinungen deuten
kann bzw. wie sich Blitz und Donner erklären lassen. Besonders interessant wäre es, sich
darüber zu informieren, wie diese – nicht umstrittenen – Methoden funktionieren, um
Gewitter und Stürme mittels Chemikalien zu zerstreuen.
Auch kann man darüber diskutieren, inwiefern wir uns wirklich von unseren Vorfahren
unterscheiden, wenn es darum geht, wie abhängig und ausgeliefert wir dem Wetter sind.
Betrachtet man die immer häufiger und extremer werdenden Naturkatastrophen und das
allgemein immer unvorhersehbarere Wetter, sollte man sich doch die Frage stellen, ob der
Unterschied zwischen einst und heute so groß ist, wie wir glauben.
Sekundarstufe II:
Bei der letzten Aufgabe der Sekundarstufe II bietet es sich an, einen Filmausschnitt aus Der
Herr der Ringe anzusehen, um zu versuchen, die elbische Sprache besser zu verstehen. Ferner
kann man dadurch auch besser auf die Situation eingehen, in der die beiden Zauberer die
Sprüche anwenden, da eindeutig sichtbar wird, dass Saruman Schaden anrichten und Gandalf
seine Gefährten beschützen will.
Medientipp: Der Herr der Ringe – Die Spielfilm Trilogie [3 DVDs]. Warner Homer Video
2012.
86
Quellenverzeichnis
Abbildung auf der Titelseite der Arbeitsmappen
mit freundlicher Genehmigung der Stiftsbibliothek
St. Gallen:
Sailer, Cuonrad (?): Buchmalerei aus „St. Galler
Hausheilige“: Beschwörung des Drachen mit dem
Gallus-Stab bei Kempten. um 1455. Stiftsbibliothek St.
Gallen. Cod. Sang. 602, S. 178. URL:
http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maginol
d_Mang.html [27.05.2014].
Thema 1: Grundlagen
Informationsmaterial
Braune, Wilhelm: Althochdeutsches Lesebuch.
Zusammengestellt und mit Wörterbuch versehen von
Wilhelm Braune. Fortgeführt von Karl Helm. 17.Aufl.
bearb. v. Ernst A. Ebbinghaus. Tübingen: de Gruyter
1994.
Duby, Georges: Unseren Ängsten auf der Spur. Vom
Mittelalter zum Jahr 2000. Köln: DuMont 1996.
Eis, Gerhard: Altdeutsche Zaubersprüche. Berlin: de
Gruyter 1964.
Ernst, Wolfgang: Beschwörungen und Segen.
Angewandte
Psychotherapie
im
Mittelalter.
Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2011.
Hampp, Irmgard: Beschwörung, Segen, Gebet.
Untersuchungen zum Zauberspruch aus dem Bereich
der Volksheilkunde. Stuttgart: Silberburg 1961. (=
Veröffentlichungen
des
staatl.
Amtes
für
Denkmalpflege Stuttgart. Reihe C: Volkskunde. 1.).
Hirschbichler, Anna: Pro Nessia/Contra vermes.
Beschwörung gegen den dämonischen Wurm. In:
Deutschsprachige Zaubersprüche des Mittelalters:
Textanalysen, fachdidaktische Reflexionen und
Stundenbilder
von
Lehramtsstudierenden
im
Sommersemester 2013 am Institut für Germanistik der
Karl-Franzens-Universität Graz. Erarbeitet in den
Seminaren Wissenschaftliche Zugänge geleitet von
Wernfried Hofmeister und Fachdidaktische Zugänge
geleitet von Marlies Breuss. Graz: [Univ.] 2013,
S.663-696.
Hofmeister, Wernfried: Plattform für die Vorlesung
„Magische
Literatur
des
Mittelalters“
(im
Sommersemester 2013) von Prof. Wernfried
Hofmeister am Institut für Germanistik der Universität
Graz. URL:
https://de.groups.yahoo.com/neo/groups/magliteratur/i
nfo [27.05.2014].
Koch, Hans Jürgen (Hrsg.): Die deutsche Literatur in
Text und Darstellung. Mittelalter I. Stuttgart: Reclam
2006. (= Reclam Universal-Bibliothek. 9601.).
Masser, Achim: Zaubersprüche und Segen. In:
Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Hg. v.
P. Metzler u. W. Stammler. Bd. 4 Berlin, New York:
1948, S. 957-965.
Nusser, Peter: Deutsche Literatur im Mittelalter.
Lebensformen, Wertvorstellungen und literarische
Entwicklung. Stuttgart: 1992, S. 15-24.
Schlosser,
Horst:
Althochdeutsche
Literatur.
Frankfurt: Fischer 1980.
Valente, Daniel: Verbrechen und Strafen im Mittelalter. Studienarbeit. Norderstedt: Grin 2009.
Thema 1: Grundlagen
Arbeitsblätter
Bayerische Staatsbibliothek: Digitale Bibliothek:
Wurmbeschwörung Pro nessia. URL:
http://daten.digitalesammlungen.de/~db/0004/bsb00040020/images/index.
html?id=00040020
&fip=eayayztsewqqrseayaewqsdasewqeaya&no=1&se
ite=417 via Handschriftencensus: URL:
http://www.handschriftencensus.de/15162
[27.05.2014].
Bayerische Wikipedia: Pro Nessia. zuletzt geändert
am 19.02.2014. URL:
http://bar.wikipedia.org/wiki/Pro_Nessia
[27.05.2014].
Zauberspruch aus Charmed:
Staffel 1, Episode 15, Min 37:24 – 37:50. In: Charmed.
Komplette Staffel 1-8 (48 DVDs). Paramount Home
Entertainment 2013.
Harry
Potter
Wiki:
Zauberspruch.
URL:
http://de.harry-potter.wikia.com/wiki/Zauberspruch
[27.05.2014].
Hofmeister, Wernfried: Hor meine Wort: Adjurative
Sprachmagie als diskursives Netzwerk am Beispiel der
´Wiener Schlangenbeschwörung´ (15.Jh., Cod. Vind.
10632). Sonderdruck aus: Zeitschrift für deutsches
Altertum und deutsche Literatur. Hrsg. von Joachim
Heinzle. Bd.133. H.3. Stuttgart: Hierzel Verlag 2004,
S.329-355.
Karner, Iris: Diebsbeschwörungen aus der Sammlung
Pramberger. Graz, Univ., Dipl.-Arb. 1999.
Köbler, Gerhard: Althochdeutsches Wörterbuch. 4.
Aufl. 1993. URL:
http://homepage.uibk.ac.at/~c30310/ahdwbhin.html
[27.05.2014].
Thema 1: Grundlagen
Abbildungen
Lupe: openclipart. URL:
https://openclipart.org/detail/13560/magnifying-glassby-sarxos [27.052014].
Schreibfeder: openclipart. URL:
https://openclipart.org/detail/22089/quill-by-nicubunu
[25.08.2014].
Weltkugel: Beamerwiki. URL:
http://beamer.wikia.com/wiki/Datei:Weltkugel.png
[23.08.2014].
Zauberstab: I2clipart. Star Magic Wand Clipart.
URL:
http://www.i2clipart.com/clipart-star-magicwand-00de [27.05.2014].
Die nummerierten Schriftrollen sowie die einzelnen
Bausteine wurden von der Autorin selbst erstellt.
87
Thema 2: Löse- und Beinverrenkungszauber
Informationsmaterial
Beck, Wolfgang: Merseburger Zaubersprüche.
Wiesbaden: Reichert 2003. (= Imagines Medii Aevi.
Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung. 8.)
Beck, Wolfgang; Cottin, Markus: Die Merseburger
Zaubersprüche. Eine Einführung. Wolfgang Beck
unter Mitarbeit von Markus Cottin. Petersberg:
Michael Imhof Verlag 2010.
Brunner, Horst: Geschichte der deutschen Literatur
des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Stuttgart:
Haug,
Reclam 2010.
Eisl, Jutta: Zweiter Merseburger Zauberspruch. In:
Deutschsprachige Zaubersprüche des Mittelalters:
Textanalysen, fachdidaktische Reflexionen und
Stundenbilder
von
Lehramtsstudierenden
im
Sommersemester 2013 am Institut für Germanistik der
Karl-Franzens-Universität Graz. Erarbeitet in den
Seminaren Wissenschaftliche Zugänge geleitet von
Wernfried Hofmeister und Fachdidaktische Zugänge
geleitet von Marlies Breuss. Graz: [Univ.] 2013,
S.389-426.
Lienhart, Lukas: Erster Merseburger Zauberspruch.
In: Deutschsprachige Zaubersprüche des Mittelalters:
Textanalysen, fachdidaktische Reflexionen und
Stundenbilder
von
Lehramtsstudierenden
im
Sommersemester 2013 am Institut für Germanistik der
Karl-Franzens-Universität Graz. Erarbeitet in den
Seminaren Wissenschaftliche Zugänge geleitet von
Wernfried Hofmeister und Fachdidaktische Zugänge
geleitet von Marlies Breuss. Graz: [Univ.] 2013, S427446.
Lundgreen, Michael: Merseburger Zaubersprüche. In:
Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Von
Johannes Hoops. Zweite, völlig neu bearb. u. stark
erw. Aufl. Hrsg. von Heinrich Beck, Dieter Geuenich,
Heiko Steuer. Bd.19. Berlin: de Gruyter 2001.
Ohrt, Ferdinand: Merseburger Zaubersprüche. In:
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hrsg.
unter besonderer Mitwirkung von E. Hoffmann-Krayer
[et.al.] von Hanns Bächthold-Stäubli. Bd.6. Berlin,
Leipzig: de Gruyter 1934/35.
Steinhoff, Hans-Hugo: Merseburger Zaubersprüche.
In: Die deutsche Literatur des Mittelalters,
Verfasserlexikon. 2.Aufl. Hrsg. von Kurt Ruh. Bd.6.
Berlin, New York: de Gruyter 1987.
Wipf, Karl A. (Hrsg.): Althochdeutsche poetische
Texte. Althochdeutsch/Neuhochdeutsch. Ausgewählt,
übersetzt u. kommentiert. Stuttgart: Reclam 1992. (=
Reclam Universalbibliothek. 8709.)
Thema 2: Löse- und Beinverrenkungszauber
Arbeitsblätter
Beck, Wolfgang: Merseburger Zaubersprüche.
Wiesbaden: Reichert 2003. (= Imagines Medii Aevi.
Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung. 8.)
Braune, Wilhelm: Althochdeutsches Lesebuch.
Zusammengestellt und mit Wörterbuch versehen von
Wilhelm Braune. Fortgeführt von Karl Helm. 17.Aufl.
bearb. v. Ernst A. Ebbinghaus. Tübingen: de Gruyter
1994.
Ehrismann, Gustav: Geschichte der deutschen
Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters. München:
Beck 1932. (= Handbuch des deutschen Unterrichts an
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Gippert, Jost: Merseburger Zaubersprüche. Thesaurus
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[27.05.2014].
Vollmann, Walter; Konrad, Benedikt (Hrsg.): Frühe
deutsche Literatur und lateinische Literatur in
Deutschland. 800-1150. Frankfurt/Main: Deutscher
Klassiker Verlag 1991. (= Bibliothek des
Mittelalters.1; Bibliothek deutscher Klassiker. 62.)
Wipf, Karl A. (Hrsg.): Althochdeutsche poetische
Texte. Althochdeutsch/Neuhochdeutsch. Ausgewählt,
übersetzt u. kommentiert. Stuttgart: Reclam 1992. (=
Reclam Universalbibliothek. 8709.)
Thema 3: Das Böse und der Teufel
Informationsmaterial
Benesch, Kurt: Magie. Auf den Spuren des
Unbekannten. Wien: Kremayr & Scheriau 1975
Haubrichs, Wolfgang: Die Edition althochdeutscher
(theodisker) Texte zwischen Überlieferungstreue und
Rekonstruktion. In: Martin J. Schubert (Hrsg.):
Deutsche
Texte
des
Mittelalters
zwischen
Handschriftennähe und Rekonstruktion. Berliner
Fachtagung 1.-3. April 2004. Tübingen: Niemeyer
2005. (= Beihefte zu editio. 23.)
Köbler,
Gerhard:
Sammlung
kleinerer
althochdeutscher Sprachdenkmäler. Gießen: Arbeiten
zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag GmbH
1986
(=
Arbeiten
zur
Rechtsund
Sprachenwissenschaft. 30.)
Althochdeutsche Literatur. Eine kommentierte
Anthologie. Zweisprachig: Ahd./Nhd., And./Nhd.
Übers., hrsg. und komm. von Stephan Müller.
Stuttgart: Reclam 2007. (= RUB. 18491.)
Pagel, Nora: Literatur über den Teufel vom Mittelalter
bis heute. In: Freie Universität Berlin. Fachbereich
Literatur
und
Geisteswissenschaften.
Letzte
Aktualisierung am 17.02.2013. URL:
http://www.geisteswissenschaften.fuberlin.de/v/littheo/teufel/literatur/index.html
[27.05.2014].
Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler.
Hrsg. von Elias von Steinmeyer. Berlin:
Weidmannsche Buchhandlung 1916.
Thema 3: Das Böse und der Teufel
Arbeitsblätter
Eulennest: Geheimschriften. URL:
http://schulen.eduhi.at/riedgym/leoc/volksschule/gehei
mschrift/geheimschriften.htm [27.05.2014].
Handschriftencensus (a): Paderborner Repertorium
der deutschsprachigen Textüberlieferung des 8. bis 12.
88
Jahrhunderts. URL:
http://www.mrfreidank.de/abbildungen/Trier_SB_Hs_
564_806_8%C2%B0_Bl_65v.jpg
via
URL:
http://www.paderborner-repertorium.de/8871
[07.05.2013].
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig: Hirzel 1872-1878. Universität
Trier.
URL:
http://woerterbuchnetz.de/cgibin/WBNetz/wbgui_py?sigle=Lexer&mode=Vernetzu
ng&lemid=LR01047 [27.05.2014].
Wipf, Karl A. (Hrsg.): Althochdeutsche poetische
Texte. Althochdeutsch/Neuhochdeutsch. Ausgewählt,
übersetzt u. kommentiert. Stuttgart: Reclam 1992. (=
Reclam Universalbibliothek. 8709.)
Thema 4: Liebe & Weiße vs. Schwarze Magie
Informationsmaterial
Kummer,
Bernhard:
Liebeszauber.
In:
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hrsg.
unter besonderer Mitwirkung von E. Hoffmann-Krayer
[et.al.] von Hanns Bärchtold-Stäubli. Bd.5. Berlin,
Leipzig: de Gruyter 1932/33, Sp.1279-1297.
Dilg, Peter: Zauberpflanzen. In: Lexikon des
Mittelalters. Hrsg. von Norbert Angermann [et.al.].
Bd.9. München, Zürich: LexMA 1998,
Hofmeister, Wernfried: Magische Verortung am
Beispiel spätmittelalterlicher Liebesbeschwörungen.
In: Imaginäre Räume. Sektion B des internationalen
Kongresses „Virtuelle Räume. Raumwahrnehmung
und Raumvorstellung im Mittelalter“. Hrsg. von
Elisabeth Vavra. Wien: ÖAW 2007.
Marzell, Heinrich: Weihrauch. In: Handwörterbuch
des deutschen Aberglaubens. Hrsg. unter besonderer
Mitwirkung von E. Hoffmann-Krayer [et.al.] von
Hanns Bächthold-Stäubli. Bd.9. Berlin, Leipzig: de
Gruyter 1938/41, Sp. 283-285.
Schönbach, Anton E. (Hrsg.): Eine Auslese
altdeutscher Segensformeln. In: Analecta Graecensia.
Fs. zur 42. Versammlung deutscher Philologen und
Schulmänner in Wien 1893. Graz 1893.
Peitler, Simone: Heidelberger Liebeszauber I. In:
Deutschsprachige Zaubersprüche des Mittelalters:
Textanalysen, fachdidaktische Reflexionen und
Stundenbilder von Lehramtsstudierenden im Sommersemester 2013 am Institut für Germanistik der KarlFranzens-Universität Graz. Erarbeitet in den
Seminaren Wissenschaftliche Zugänge geleitet von
Wernfried Hofmeister und Fachdidaktische Zugänge
geleitet von Marlies Breuss. Graz: [Univ.] 2013,
S.361-386.
Stoll, Ulrich: Myrrhe(nbaum). In: Lexikon des
Mittelalters. Hrsg. von Norbert Angermann [et.al.].
Bd.6. München, Zürich: Artemis und Winkler 1993.
Thema 4: Liebe & Weiße vs. Schwarze Magie
Arbeitsblätter
Hofmeister, Wernfried: Magische Verortung am
Beispiel spätmittelalterlicher Liebesbeschwörungen.
In: Imaginäre Räume. Sektion B des internationalen
Kongresses „Virtuelle Räume. Raumwahrnehmung
und Raumvorstellung im Mittelalter“. Hrsg. von
Elisabeth Vavra. Wien: ÖAW 2007.
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig: Hirzel 1872-1878. Universität
Trier.
URL:
http://woerterbuchnetz.de/cgibin/WBNetz/wbgui_py?sigle=Lexer&mode=Vernetzu
ng&lemid=LR01047 [27.05.2014].
Müller, Wilhelm: Mittelhochdeutsches Wörterbuch.
Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich
Benecke ausgearbeitet von Wilhelm Müller und
Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig: Hirzel 1854-1866.
URL: http://woerterbuchnetz.de/BMZ/ [27.05.2014].
Schönbach, Anton E. (Hrsg.): Eine Auslese
altdeutscher Segensformeln. In: Analecta Graecensia.
Fs. zur 42. Versammlung deutscher Philologen und
Schulmänner in Wien 1893. Graz 1893.
Universitätsbibliothek Heidelberg: Heidelberger
Liebeszauber.
URL:
http://digi.ub.uniheidelberg.de/diglit/cpg691/0166?sid=e9f9a1fdc76793
d9edcb79622641200d
via Handschriftencensus: URL:
http://www.handschriftencensus.de/10451
[27.05.2014].
Thema 5: Name und Identität
Informationsmaterial
Braune, Wilhelm: Althochdeutsches Lesebuch.
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bearb. v. Ernst A. Ebbinghaus. Tübingen: Niemeyer
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Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler.
Hrsg. von Elias von Steinmeyer. Berlin:
Weidmannsche Buchhandlung 1916.
Hubner, Anna: Das ´Fränkische Taufgelöbnis´ und die
Macht
des
gesprochenen
Wortes.
Die
frühmittelalterliche
Beschwörungsformel
als
Hilfsmittel in der Auseinandersetzung mit dem Bösen.
In: Deutschsprachige Zaubersprüche des Mittelalters:
Textanalysen, fachdidaktische Reflexionen und
Stundenbilder
von
Lehramtsstudierenden
im
Sommersemester 2013 am Institut für Germanistik der
Karl-Franzens-Universität Graz. Erarbeitet in den
Seminaren Wissenschaftliche Zugänge geleitet von
Wernfried Hofmeister und Fachdidaktische Zugänge
geleitet von Marlies Breuss. Graz: [Univ.] 2013,
S.557-584.
Joh 18, 4-6: Die Bibel. Einheitsübersetzung der
Heiligen Schrift. Gesamtausgabe. Psalmen und Neues
Testament. Ökumenischer Text. Hrsg. im Auftrag der
Bischöfe
des
deutschen
Sprachgebietes.
Klosterneuburg: Verlag Österreichisches Katholisches
Bibelwerk 1986, S. 1206 f.
Köbler,
Gerhard:
Sammlung
kleinerer
althochdeutscher Sprachdenkmäler. Gießen: Arbeiten
zur Rechts- und Sprachwissenschaft Verlag GmbH
1986
(=
Arbeiten
zur
Rechtsund
Sprachenwissenschaft. 30.)
Masser, Achim: Fränkisches Taufgelöbnis. In: Die
89
deutsche
Literatur
des
Mittelalters.
Verfasserlexikon. 2. völlig neu bearb. Aufl. Hrsg. v.
Kurt Ruh [et.al.]. Bd.2. Berlin, New York: de
Gruyter 1989
Masser, Achim: Zaubersprüche und Segen. In:
Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Hg.
V. P. Metzler u. W. Stammler. Bd. 4 Berlin, New
York: 1948, S. 957-965.
Nusser, Peter: Deutsche Literatur im Mittelalter.
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Merseburger Domstiftsbibliothek: Fränkisches
Taufgelöbnis.
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http://141.84.81.24/merseburg/doku/taufgeloebnis.jp
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Handschriftencensus:
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http://www.handschriftencensus.de/6099
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Wrann, Alfons: Altdeutsche Taufgelöbnisse. Graz:
Grin Verlag 2008.
Spreitzer, Brigitte: „Wie bist du vom Himmel
gefallen…“ Einschlagstellen des Diabolischen in der
Literatur des späteren Mittelalters. Wien, Köln,
Weimar: Böhlau Verlag 1995
Thema 5: Name und Identität
Arbeitsblätter
Bielefeld, Knud: beliebt-vornamen.de. URL:
http://www.beliebte-vornamen.de/ [27.05.2014].
Braune, Wilhelm: Althochdeutsches Lesebuch.
Zusammengestellt und mit Wörterbuch versehen von
Wilhelm Braune. Fortgeführt von Karl Helm.
15.Aufl. bearb. v. Ernst A. Ebbinghaus. Tübingen:
Niemeyer 1969.
Joh 18, 4-6: Die Bibel. Einheitsübersetzung der
Heiligen Schrift. Gesamtausgabe. Psalmen und
Neues Testament. Ökumenischer Text. Hrsg. im
Auftrag der Bischöfe des deutschen Sprachgebietes.
Klosterneuburg:
Verlag
Österreichisches
Katholisches Bibelwerk 1986, S. 1206 f.
Merseburger Domstiftsbibliothek: Fränkisches
Taufgelöbnis.
URL:
http://141.84.81.24/merseburg/doku/taufgeloebnis.jp
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orf.at.:
Publiziert
am
16.07.2014.
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http://religion.orf.at/stories/2658052/ [06.08.2014].
vorname.com: Vornamen und Kindernamen sowie
Babynamen mit Namensbedeutung. Erstellt am
31.05.2014.
URL:
http://www.vorname.com/
[27.05.2014].
https://openclipart.org/detail/4369/sitting-devil-byjohnny_automatic [02.09.2014].
Thema 6: Wetter
Informationsmaterial
Kuster, Tanja: Wetterzauber. Eine Analyse des
Zauberspruchs „Contra auram et tempestatem“. In:
Deutschsprachige Zaubersprüche des Mittelalters:
Textanalysen,
fachdidaktische
Reflexionen
und
Stundenbilder
von
Lehramtsstudierenden
im
Sommersemester 2013 am Institut für Germanistik der
Karl-Franzens-Universität Graz. Erarbeitet in den
Seminaren Wissenschaftliche Zugänge geleitet von
Wernfried Hofmeister und Fachdidaktische Zugänge
geleitet von Marlies Breuss. Graz: [Univ.] 2013.
Schönbach, Anton E. (Hrsg.): Eine Auslese altdeutscher
Segensformeln. In: Analecta Graecensia. Fs. zur 42.
Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in
Wien 1893. Graz 1893.
Stegemann,
Victor:
Wettergespenst.
In:
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd.9.
Hrsg. von Hanns Bächtold-Stäubli unter besonderer
Mitw. v. Eduard Hoffmann-Krayer [et.at.]. Berlin [et.al.]:
de Gruyter 1938/41. sowie ebda.: Wetterbeschwörung, bann.
Thema 6: Wetter
Arbeitsblätter
Cianci, Eleonora: 'Contra auram et tempestatem'.
Edizione e analisi di un incantesimo bavarese del XV
sec. In: Il tedesco superiore. Tradizione scritta e varietà
parlate. Hrsg. von Elisabetta Fazzini. Alessandria:
Edizioni dell´Orso 2011. URL:
http://www.academia.edu/931079/Contra_auram_et_tem
pestatem._Elementi_tedesco_superiori_in_un_incantesi
mo_del_XV_secolo._In_Il_tedesco_superiore._Tradizio
ne_scritta_e_varieta_parlate_a_cura_di_Elisabetta_Fazzi
ni_Ed._DellOrso_Alessandria_2011 [25.06.2014].
Der Herr der Ringe: Übersetzungen. Mit freundlicher
Genehmigung von Frau Maria Klüver. URL:
http://www.klueveraugsburg.de/maria/hdr/uebersetzung/index.html
[27.05.2014].
Schönbach, Anton E. (Hrsg.): Eine Auslese altdeutscher
Segensformeln. In: Analecta Graecensia. Fs. zur 42.
Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in
Wien 1893. Graz 1893.
Thema 5: Name und Identität
Abbildungen im orf-Artikel:
Squattin
devil
2:
openclipart.
URL:
https://openclipart.org/detail/4370/squatting-devil-2by-johnny_automatic [02.09.2014].
Sitting devil: openclipart. URL:
90