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08.05.2009
STRASSENFESTIVAL
Theater und Musik der Roma in
Neukölln
Am heutigen Freitag findet das erste Internationale
Roma-Straßenfestival "Herdelezi" in der Neuköllner Boddinstraße statt.
Als einen "bunten Zigeunertraum" beschreibt Hamze Bytyci vom Verein
"Amaro Drom", einer der Organisatoren, das Programm. Zu sehen gibt
es eine Vorstellung des Roma Aether Theaters, einen Film der Berliner
Initiative "Media-Rroma". Zudem spielen mehrere Bands, darunter
Fanfare Kalashnikov, Sinti Fusion und Por Nostros.
Beim Straßenfest ab 17 Uhr, das für alle Offen ist, geht es um
Austausch, Begegnung und Öffnung. "Berlin soll mitkriegen, dass junge
aktive Roma sich engagieren", sagt Bytyci. Veranstaltet wird das
Festival durch vier Roma-Selbstorganisationen, die sich dafür zum
ersten Mal zusammengetan haben. Gefördert wird es durch das
EU-Rahmenprogramm "Jugend in Aktion", das Quartiermanagement
Flughafenstraße sowie vom Bezirk.
Ein Schwerpunkt der Arbeit von "Amaro Drom" liegt auf der Kultur und
Sozialarbeit. Es gibt eine Kooperation mit der Rütli-Schule, bei der es
um Motivationstraining mit theaterpädagogischen Mitteln geht. "Wir
betreiben Basisarbeit", sagt Hamze Bytyci. Der gebürtige Kosovare,
inzwischen staatenlos, arbeitet als Schauspieler und ehrenamtlich bei
dem Verein.
Das Festival ist der Höhepunkt des ersten internationalen
Roma-Jugendtreffen, das bis Sonntag andauert. Dabei geht es um
Vernetzung von Roma-Jugendorganisationen aus ganz Europa. Einige
der insgesamt 50 Teilnehmer aus 17 Ländern wollen sich und ihre
Projekte auch auf dem Festival vorstellen. Eines heißt
"Verschiedenheiten und Ähnlichkeiten von Roma-Realitäten" und
behandelt Identität, Sprache, Kultur und sozialpolitische Lage in den
einzelnen Ländern. BJ