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der Hauptverwaltung zunächst nach Castrop-Rauxel, 1938 dann nach Duisburg. 1945 auf alliierte
Anordnung in Liquidation getreten. Der Nordwestdeutsche Hütten- und Bergwerksverein, eine der
Nachfolgegesellschaften, nahm 1954 wieder den
angestammten Firmennamen “Klöckner-Werke
AG” an. Geschichtlich sehr bedeutendes Stück mit
Faksimile-Unterschrift Dr. Peter Klöckner. Recht
großformatiges Papier. Seit vielen Jahren nur 6-7
Stücke ohne Lochentwertung bekannt.
Nr. 502
Nr. 502
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Nr. 505
Lissa-Guhrau-Steinauer Kleinbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2297
Guhrau, im Oktober 1917
EF
Gründeraktie, Auflage 3.060. Gründung 1914, Firma
ab 1939 Guhrauer Kreisbahn. Normalspurige Bahn
Lissa-Heinzendorf-Guhrau-Krehlau (47 km), in
Krehlau Anschluß an die Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn. Großaktionär: AGIV. Großformatiges Papier,
dekorativ gestaltet. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 505
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Löwenbrauerei
vorm. Peter Overbeck AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 285
Dortmund, 8.1.1887
VF
Gründeremisson, Auflage 2.000 (R 6). Gründung
1882 unter Übernahme der Brauerei von Peter
Overbeck, welche 1896/97 noch bedeutend erweitert wurde. 1920 als zunächst weiter eigenständige Betriebsstätte angegliedert an die Dortmunder
Union-Brauerei (später DUB-Schultheiß, heute
Brau + Brunnen), 1937 endgültig übernommen.
Börsennotiz Berlin. Mit Löwen im Unterduck und
in allen vier Ecken, zwei Overbeck-Originalunterschriften.
Nr. 503
Nr. 503
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Löwenbräu München
Aktie 100 DM, Nr. 7027
München, im März 1954
EF+
Auflage 20.600 (R 7). Die Braustätte selbst,
urkundlich seit 1383 nachgewiesen, ist eine der
überhaupt ältesten Brauereien der Welt. Gründung der AG 1872 unter Übernahme der Ludw.
Brey’schen Bierbrauerei zum Löwenbräu (Nymphenburger Str. 4). Übernommen wurden später
auch die Aktienbrauerei zum Bayer. Löwen vorm.
A. Mathäser (1907), die Unionsbrauerei Schülein &
Co. AG sowie das Bürgerliche Brauhaus München
(1921), die Weinmiller’sche Brauerei in Aichach
(1926), die Tölzer Aktienbrauerei AG (1927) und
die Gräfl. Toerring’sche Brauerei in Inning (1928).
Außerdem besaß der Löwenbräu über 300 Wirtschafts- und Restaurations-Anwesen sowie ein
Torfwerk in Feilnbach. 1982 wurde der nicht
betriebsnotwendige
Grundbesitz
in
die
“Monachia Grundstücks-AG” ausgegründet. Jahrzehntelang war die Familie von Finck Großaktionär gewesen; in den 90er Jahren ging die Aktienmehrheit dann an die Gabriel Sedlmayr SpatenFranziskaner-Bräu KGaA die den letzten freien
Aktionären des Löwenbräu ein Abfindungsangebot machte. Schönes Löwen-Wappen im Unterdruck. Prägesiegel lochentwertet. Die LöwenbräuAktien aus den 50er Jahren sind vom Markt so gut
wie verschwunden.
Nr. 504
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Löwenbräu München
Aktie 1.000 DM, Nr. 5173
München, im März 1954
EF+
Auflage 12.500 (R 7). Schönes Löwen-Wappen im
Unterdruck. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 507
Nr. 507
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Louis Berndt Nachf. Bank-KGaA
Sammel-Namensaktie 50 x 20 RM, Nr.
1251-1300
Berlin, im Dezember 1924
EF/VF
Auflage 19 (R 8). Schon 1888 wurde das Bankgeschäft von Louis Berndt gegründet, seinen Sitz
hatte es unweit der Synagoge in der Oranienburger Str. 4 im Scheunenviertel. 1923 Umwandlung in
eine KGaA. Nicht einmal 1 Mio. RM Bilanzsumme
und kaum mehr als 10 Angestellte hatte die kleine
Privatbank aufzubieten. 1935 Verlegung des
Geschäftslokals nach Berlin W 8, Kronenstr. 58.
Kommanditaktionäre waren neben dem persönlich haftenden Gesellschafter Werner Rosenstein
die Berliner Sam Cohen (dessen Aktien 1935 auf
den zweiten persönlich haftenden Gesellschafter
Dr. Erich Dahl übergingen) und Isidor Heinrich
Sandheim sowie Jonas Lek aus Antwerpen. Am
30.9.1938 beschlossen die Kommanditaktionäre
unter dem Zwang der Verhältnisse die Auflösung
der Gesellschaft. Alle 19 Stücke (Gesamtauflage)
lagen im Reichsbankschatz. Lochentwertet.
Nr. 506
Nr. 506
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lothringer Hütten- und BergwerksVerein AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 121198
Berlin, im Mai 1921
81
Nr. 508
VF+
Auflage 53.000 (R 9). Der Lothringer Hütten-Verein
Aumetz-Friede (eine AG nach belgischem Recht)
erwarb bis zum Beginn des 1. Weltkrieges eine
Reihe von Kohlenzechen und Eisenwerken in
Rheinland-Westfalen und wurde deshalb systematisch von Dr. Peter Klöckner aufgekauft. 1917 gründete er das Unternehmen als AG nach deutschem
Recht neu, den Aumetz-Friede-Altaktionären
wurde ein Umtauschangebot gemacht. Nach dem
verlorenen 1. Weltkrieg wurden die lothringischen
Werke enteignet und an ein französisches Industriellen-Konsortium verkauft. 1923 Umfirmierung
in Klöckner-Werke AG anläßlich der Fusion mit
dem Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein,
dem Hasper Eisen- und Stahlwerk, der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie, dem FaconeisenWalzwerk L. Mannstaedt & Co. in Troisdorf, der
Gewerkschaft Quint und den Bergwerksgesellschaften Victor, General, Königsborn. Zugleich
Verlegung des juristischen Sitzes nach Berlin und
Nr. 508
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lübeck Linie AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 53
Lübeck, im Mai 1950
EF+
Auflage 514. Gründung 1924 zum Betrieb einer
Reederei. 1935 übernahm der heutige Alleinaktionär L. Possehl & Co. mbH die Aktienmehrheit.1945/46 mußte die Gesellschaft ihre 6 Schiffe
an die Alliierten abgeben. 1950 konnte sie den
Betrieb mit den beiden neu in Dienst gestellten
Frachtern “Possehl” und M/S “Lübeck” wieder aufnehmen. Seit 1951 vor allem Autotransporte von
Lübeck nach Skandinavien, daneben auch Autotransporte über See und weltweite Trampfahrt. Mit
rot-weißer Reederei-Flagge. Rückseitig als ungültig abgestempelt.
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zer und Zwickauer Revier endgültig. Schöne
Umrahmung in der Art einer geklöppelten Spitzendecke, Faksimile-Unterschrift des damaligen
Glauchauer Bürgermeisters als AR-Vorsitzender.
Knickfalten, sonst tadellos erhalten. Mit komplett
anhängendem Kuponbogen.
Nr. 509
Nr. 509
der später sehr bedeutenden sog. “Magdeburger
Versicherungsgruppe”. Sie gründete ferner 1854
die Magdeburger Hagelversicherung, 1862 die
Magdeburger Rückversicherung und 1923 die
Magdeburger Allgemeine Lebens- und Rentenversicherung. Sitzverlegungen 1946 nach Salzgitter,
1948 nach Fulda und 1959 nach Hannover, wo alle
Gesellschaften der Magdeburger Versicherungsgruppe eine neue Heimat fanden. Großaktionär
war dann die Schweizer Rück. 1982 mit der UNION
und RHEIN Versicherungs-AG verschmolzen. Nach
Übernahme durch die Allianz-Gruppe zunächst
auf die “Vereinte Versicherung AG” verschmolzen,
diese dann auf die “Allianz Versicherung AG
(Deutschland)”. Doppelblatt. Aus dem Archiv der
Gesellschaft, nicht entwertet.
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Lübecker MaschinenbauGesellschaft
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 272
Lübeck, 15.12.1899
EF/VF
Auflage 1100 (844 Stücke aus Umwandlung der
Neuen Vorzugs-Aktien in Stamm-Aktien und 256
Stamm-Aktien aus Kapitalerhöhung). Gründung
1873. Die Gesellschaft stellte Fluß-, See-, Trockenund Kohlenbagger her, ferner Taucherglocken,
Dampf- und Schiffsmaschinen. Börsennotiz Hamburg und Berlin. Ab 1911 enge Interessengemeinschaft mit der Orenstein & Koppel AG in Berlin,
1948 mit dieser fusioniert. Zuletzt eine noch börsennotierte (und nicht ganz sorgenfreie) Tochter
des Krupp-Hoesch-Konzerns. Lochentwertet.
Nr. 513
Nr. 511
Nr. 510
Nr. 510
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Nr. 512
Lübeckischer Staat
Schuldv. 500 RM, Nr. 230
Lübeck, 1.6.1927
EF-
(R 7). Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.
Nr. 511
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Lugauer Bergbau-Gesellschaft
Rhenania
Actie 100 Thaler, Nr. 132
Glauchau, 10.8.1872
VF
Gründung 1872 im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier zur Förderung von Steinkohle im ViktoriaSchacht bis zu einer Teufe von 297 m. 1880 wurde
das Bergwerk in die Rechtsform der bergrechtlichen Gewerkschaft überführt. 1902 Verkauf des
gesamten Bergwerkseigentums an den Lugauer
Steinkohlenbauverein (gegr. 1869), der mit dem
“Vertrauensschacht” und dem “Hoffnungsschacht” schon zwei Förderschächte hatte. Nach
1945 ging das Bergwerk schließlich im VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz auf. Erst in den 60er Jahren
endete der Steinkohlenbergbau im Lugau-Oelsnit-
Nr. 512
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Märkisch-Westfälischer BergwerksVerein
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 1864
Letmathe, 21.12.1909
EF/VF
Auflage 2.250 (R 8). Umfirmierung 1925 in Bergbau-AG Lothringen. Die Anleihe vermittelte das
Bankhaus Deichmann & Co. zu Cöln. Dekoratives
Stück mit vielen Abstempelungen und Originalunterschriften. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Schnittentwertet.
Nr. 513
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Magdeburger FeuerversicherungsGesellschaft
Namensaktie 300 RM, Nr. 6252
Magdeburg, 26.7.1928
EF
Auflage 11.600 (R 8). Die traditionsreiche, schon
1844 gegründete Versicherung ist die Keimzelle
82
Nr. 514
Nr. 514
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Magdeburger LebensversicherungsGesellschaft
Namens-Actie 500 Thaler, Nr. 285
Magdeburg, 10.3.1856
VF
Gründeraktie, Auflage 4.000. Eines der ältesten
deutschen Lebensversicherungs-Unternehmen.
Ab 1895 außerdem Unfall-Versicherung, seit 1906
Haftpflicht-Versicherung. Die seit 1923 bestehende Verbindung mit dem Gerling-Konzern ermöglichte 1930 die Einführung einer absoluten Neuigkeit: Haushalt-Feuer- und Einbruchdiebstahl-Versicherung mit einmaliger Prämienzahlung auf
Lebenszeit. Im gleichen Jahr Aufnahme der Kraftfahrt-Kaskoversicherung. Nach dem Krieg dann
Sitzverlegung nach Köln. 1955 Konzentration auf
das Sachversicherungsgeschäft und Übertragung
des Lebensversicherungsbestandes auf die
Schwesterfirma Friedrich Wilhelm Lebensversicherungs-AG, zugleich Umfirmierung in Friedrich
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Wilhelm Magdeburger Versicherungs-AG “Alte
Magdeburger”. 1962 erneut umbenannt in GerlingKonzern Magdeburger Standard Versicherung AG,
1963/64 Übertragung des Versicherungsbestandes
auf die Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG. Letztere wurde gerade erst 2006 vom
Talanx-Konzern (HDI Hannover) übernommen.
Hochdekorative Aktie mit schöner Allegorie:
Schicksalsgöttinnen spinnen die Lebensfäden.
Doppelblatt, inwendig mehrere Übertragungen bis
1938. Leicht fleckig, kleine Verletzungen fachgerecht restauriert. Nicht entwertet und außerdentlich niedrig vom Einlieferer limitiert!
Nr. 521
Maschinenfabrik AG
vorm. Wagner & Co.
Aktie 100 RM, Nr. 12435
Köthen, 1.11.1928
Nr. 519
Nr. 519
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Marmor-Industrie Kiefer AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 497
Kiefersfelden, im Juli 1952
Nr. 515
Nr. 515
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Mannesmann AG
100 Stückaktien Juni 1998, Nr. 910003930
Düsseldorf, Juni 1998
EF+
Faksimile-Unterschrift Esser. Humorvolle Anmerkung: Im Gegensatz zu allen anderen DM-Aktien
tragen die Mannesmann-Aktien der Nachkriegszeit keine Aufsichtsrats-Unterschrift. Ein Zeichen,
daß sich der Vorstand hier schon immer selbst
bedienen durfte? Prägesiegel lochentwertet. Mit
Kupons.
Nr. 520
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Aktie 100 RM, Nr. 21497
Karlsruhe, im Oktober 1927
EF+
Auflage 27.400. Gründung 1852. Eisen- und Metallgiesserei, Kesselschmiede. Bis 1929 auch Lokomotivbau (verkauft an die Hohenzollern AG in Düsseldorf). Börsennotiz Berlin, Frankfurt und Mannheim. Ungewöhnliche Gestaltung mit stilisierter
Werksansicht. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 522
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
EF+
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 280,00 EUR
Mannesmannröhren-Werke
Sammelaktie 1.000 x 600 RM, Nr. 249001250000
EF
Düsseldorf, im Februar 1944
(R 7). Prägesiegel lochentwertet.
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Mansfeld AG
für Bergbau und Hüttenbetrieb
Aktie 20 RM, Blankette
Eisleben, 10.8.1933
EF+
Nr. 517
(R 7). Gründung 1921. Prägesiegel lochentwertet.
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VF
Auflage 9.000 (R 8). Gründung 1898 unter Vereinigung der Maschinenfabrik Augsburg (gegr. 1840)
und der Maschinenbau Nürnberg (gegr. 1841).
1915 Übernahme der LKW-Produktion von Saurer/Lindau. 1986 Verschmelzung der MAN Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG auf die Gutehoffnungshütte Aktienverein AG und Umfirmierung in MAN AG. Noch heute einer der bedeutendsten Konzerne im Maschinen-, Anlagen- und
Fahrzeugbau. Zwischenzeitlich auch in der Luftund Raumfahrttechnik tätig, jedoch wurde die
Tochter MAN-Technologie verkauft und in MT
Aerospace AG umfirmiert (wichtiger Zulieferer für
die europäische Ariane-5-Rakete). Einer der 30
DAX-Werte. Doppelblatt. Nicht entwertet!
Faksimile-Unterschrift Esser. Mit Kupons. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 518
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Aktie 1.000 Mark, Nr. 9131
Augsburg, 10.3.1914
Mannesmann AG
Nr. 517
Nr. 522
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg
Nr. 516
500 Stückaktien, Nr. 930003320
Düsseldorf, im Juni 1998
EF
Auflage 20.000 (R 10). Gründung 1890. Die Fabrik
mit 5 massiven Hallen direkt am Bahnhof Köthen
besaß eine Lokomotivreparaturwerkstatt und
fabrizierte Maschinen und Apparate für Papierund Zellulosefabriken sowie Dampfkessel. In
großem Umfang wurde auch Rohguss an andere
Fabriken geliefert, wobei Stücke bis zum Einzelgewicht von 40 t gegossen werden konnten. Großaktionär: Jakob-Michael-Konzern. Börsennotiz Berlin und Freiverkehr Magdeburg. Mit Restkupons.
Unentwertet, in dieser Form sind nur 4 Stücke
bekannt.
UNC/EF
Auflage 491 (R 9). Gegründet 1883. Betrieben wurden Marmorbrüche am Untersberg und bei Adnet
(Salzburg), Rehlingen, Kirchheim und Trosselfels
b. Marching (bei Neustadt a.d. Donau), der Nagelfluh-Bruch (im Salzburger Land) und Torren bei
Golling. Marmorsägerei und Steinmetzgeschäft in
Kiefersfelden (Oberbayern) mit Filialen in Berlin,
München, Frankfurt a.M., Hallein-Oberalm (Salzburg) und Wien. Insgesamt waren über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der 1887 erworbene Betrieb
in Hallein-Oberalm wurde 1946/47 von der Property Control Section der Militärregierung des
Landes Salzburg übernommen und 1947 unter die
Treuhänderschaft der österr. Bundesregierung
gestellt. 1990 auf den letzten Großaktionär (Heidelberger Zement AG) verschmolzen. Nur 8
Stücke wurden Mitte 2006 in einem alten Tresor
gefunden.
Maschinenbaugesellschaft
Karlsruhe
Nr. 516
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
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le, Wirkmaschinen, Sägegatter- und Holzbearbeitungs-Maschinen, Motoren für Gas-, Benzin- und
Rohölbetrieb, Werkzeugmaschinen sowie Schreibmaschinen. Zweck praktischer Anwendung wurde
in Plauen eine eigene Stickerei betrieben, außerdem lange Zeit Alleinaktionär bei der Sächsische
Tüllfabrik AG. Börsennotiz Berlin, Dresden und
Freiverkehr Chemnitz. Im Sog der Weltwirtschaftskrise 1931 in Vergleich gegangen, als Auffanggesellschaft wurde 1932 die Maschinenfabrik Kappel
GmbH gegründet, seit 1938 betrieb nach einer
starken Aufwärtsentwicklung die AG das Geschäft
wieder selber. 1945 demontiert, 1946 enteignet,
1951 im VEB Schleifmaschinenbau aufgegangen.
1990 Gründung des Schleifmaschinenwerks Chemnitz auf dem ehem. Kappel-Gelände, 1995 von der
Hamburger Körber-Gruppe übernommen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 523
mals 1996/97 im AG-Handbuch verzeichnet. Mit
restlichem Kuponbogen. Selten, da sich das Aktienkapital bis zum Schluß fast ausschließlich im
Besitz von vier Familienstämmen befand.
Nr. 523
Nr. 526
Schätzpreis: 265,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Maschinenfabrik Esslingen
Prior.-Actie 1.000 Mark, Nr. 6043
Esslingen, 7.2.1882
EF/VF
Auflage 3.000. Gründung 1846, eingetragen 1866.
Anfänglich auf Lokomotiven, Waggons und sonstige Eisenbahnrequisiten sowie Dampfmaschinen
und Eisenkonstruktionen aller Art spezialisiert.
Ende des 19. Jh. konnten mit 2500 Arbeitern
knapp 100 Lokomotiven im Jahr abgeliefert werden. Später auch Fabrikation von Zahnrad- und
Seilbahnen, Straßenwalzen, Eis- und Kühlmaschinen, Gasmotoren, Pumpwerken, Transmissionen,
Dynamomaschinen, Elektromotoren, Kranen und
Transportanlagen. Das 1897 übernommene (und
1928 an die AEG verkaufte) elektrotechnische
Zweigwerk in Cannstadt plante und baute auch
komplette Elektrizitätswerke. In diesem Zusammenhang bestanden Beteiligungen bei den Elektrizitätswerken in Esslingen, Urach, Freudenstadt,
Tuttlingen, Metzingen und Böblingen (später in
der 100 %igen Tochter “Württ. Gesellschaft für
Elektrizitäts-Werke” zusammengefaßt). 1908
Errichtung eines neuen Werkes auf einem 250.000
m◊ großen Areal bei Mettingen, das Esslinger
Fabrikareal wurde 1912 geräumt und verkauft. Das
über Jahrzehnte bestehende Zweigwerk im italienischen Saronno wurde im 1. Weltkrieg verkauft
(Zahlung war “ein Jahr nach Friedensschluß” vereinbart). In den 20er Jahren erwarb die Gutehoffnungshütte (GHH) die Aktienmehrheit, die 1965 an
die Daimler-Benz AG weitergegeben wurde. Daimler war für seine eigene Produktion vor allem an
den Fabrikanlagen und der Gießerei interessiert
und pachtete diese, nachdem der Bereich Maschinenbau an die GHH verkauft worden war. Auch der
Schienenfahrzeugbau wurde eingestellt, de letzte
Lokomotive verließ das Werk am 21.10.1966. Noch
wesentlich erweitert wurde der Werksbesitz 1983
durch verschmelzende Übernahme der “Württ.
Baumwoll-Spinnerei und -Weberei” bei Esslingen
a.N. und der “Maschinen- und Werkzeugbau
Zuffenhausen AG”. Bis 2004 (dann Umwandlung in
eine AG & Co. oHG) als reine Immobiliengesellschaft börsennotiert gewesen, heute der DaimlerChrysler Immobilien (DCI) zugeordnet. Doppelblatt. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 524
Nr. 524
Nr. 527
Nr. 525
Nr. 525
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Maschinenfabrik
Müller-Weingarten AG
Aktie 10.000 DM, Nr. 53
Weingarten/Württ., im Mai 1983 UNC/EF
Auflage 900. Die 1866 von Heinrich Schatz gegründete Maschinenfabrik produzierte zunächst Kettenstichstickmaschinen. Ein 1884 erteiltes Patent
für eine Hebelblechschere markierte die Umstellung der Produktion auf Blechbearbeitungsmaschinen. 1898 Umwandlung in die Maschinenfabrik Weingarten vorm. Hch. Schatz AG. 1945
wurde die Fabrik fast völlig demontiert, 1958-60
erfolgte ein Werksneubau auf der grünen Wiese.
Großpressen für die Automobilindustrie (deren
Produktion schon seit 1925 lief) und Stanzautomaten waren nun die Haupterzeugnisse. 1982 Fusion mit dem größten Wettbewerber (Müller Pressen- und Maschinenfabrik GmbH, Esslingen a.N.)
zur Maschinenfabrik Müller-Weingarten AG. Noch
heute in München und Stuttgart börsennotiert.
Prägesiegel lochentwertet.
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Nr. 526
Maschinenfabrik Kappel AG
Aktie 200 RM, Nr. 54
Chemnitz, 27.1.1938
EF+
Auflage 180. Gründung 1860 in Kändler bei Chemnitz durch den Fabrikanten Albert Voigt, 1867 Verlegung der Fabrik nach Kappel, seit 1872 AG als
“Sächsische Stickmaschinenfabrik”, ab 1888 Firmenname wie oben. Hergestellt wurden mit bis zu
1.500 Beschäftigten Stickmaschinen, Tüllwebstüh-
Schätzpreis: 145,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Maschinenfabrik Ravensburg AG
Sammel-Vorzugs-Aktie 20 x 50 DM, Nr. 61358
Ravensburg, im Juli 1991
EF
(R 8). 1866 gründete Franz Xaver Honer in Ravensburg eine Maschinenfabrik, ab 1921 die Maschinenfabrik Ravensburg AG vorm. F. X. Honer. Herstellung von Werkzeugmaschinen aller Art. Letzt-
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Nr. 527
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Maschinenfabrik vorm. Georg Dorst
Aktie 1.000 Mark, Nr. 9
Oberlind-Sonneberg, 10.2.1892
EF-
Gründeraktie, Auflage 210. Gegründet 1891
(Schmiede bereits 1867) durch die Familie des
bekannten Dramatikers Tankred Dorst. Herstellung von Maschinen für die feinkeramische, chemische, Farben-, Bleistift und Glasindustrie. Ab
1948 VEB Thuringia Sonneberg. Lochentwertet.
Überdurchschnittlich gute erhalten und sehr niedrig limitiert!
Nr. 528
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Maschinenfabrik Weingarten AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 4268
Weingarten/Württ., im Juni 1952
EF
Auflage 2.000 (R 7). Zur Firmengeschichte siehe
bitte das Los Nr. 525. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 529
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Matheus Müller KGaA
Anteilschein 600 DM, Nr. 1859
Eltville/Rhein, im September 1958
EF
Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1811 als Weingroßhandlung Matheus Müller. 1838 Ausbau zur
Sektkellerei. 1913 Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, wobei die Nachfahren
Müller-Gastell bzw. Graubner-Müller bis zuletzt
persönlich haftende Gesellschafter blieben. Die
mit ihrem MM-Sekt hochprofitable Ges. (Dividenden von 16 % waren damals außergewöhnliche
Spitzenwerte) wurde in den 70er Jahren vom
kanadischen Spirituosen-Multi Seagram aufgekauft, der schließlich 93,5 % der Anteile besaß
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und die Firma 1984 in die Matheus Müller GmbH
umwandelte. Der Nennwert der Anteile wurde ausweislich der Stempelaufdrucke 5 x bis auf (1981)
2.000 DM erhöht.
Nr. 531
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Mechanische Plüschfabrik
Türk & Kneitz GmbH
Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 220
Kulmbach, 1.10.1906
Nr. 529
Nr. 530
EF+
Gründeranteil, Auflage 400 (R 8). Gründung 1895
im Umfeld der bedeutenden Kulmbacher Spinnerei, die viele weitere Textilbetriebe in die Gegend
zog. 1906 wandelten die Fabrikbesitzer Georg
Türk und Albert Kneitz die offene Handelsgesellschaft in eine GmbH um. Als Plüsch bezeichnet
man ein aus Seide, Baumwolle oder Kammgarn
verfertigtes samtartiges Gewebe, dessen Haare
aber bedeutend länger sind als die von Samt. Verwendet wurde Plüsch zu Möbelstoffen, Damenmänteln, Besätzen und Tischdecken. Bis lange
nach 1945 in Familienbesitz geblieben. Schöner
hochformatiger G&D-Druck. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen.
Nr. 530
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Nr. 533
Nr. 534
MEAPLAN Mittelost-IndustrieEntwicklungs- und Beteiligungs-AG
Nr. 534
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Meeraner Bank AG
Namens-Aktie Serie C 100 RM, Nr. 2032
Meerane , 18.12.1926
EF
Global-Namensaktie 50 x 100 DM, Nr.
1251-1300
Frankfurt/Main, im Januar 1977 UNC/EF
Auflage 200 (R 10). Gegründet 1976 zur wirtschaftlichen Verwertung eines Verfahrens, mit
dem auf den Baustellen des Mittleren Ostens mittels eines Ionenbeschleunigers Sand und beim
Transport verbackter Zement mit kleinen Zusätzen zu Beton umgewandelt werden sollte. Beteiligungen an der Iran-Meaplan Co. in Teheran (50 %)
und der Building & Construction Group Ltd. in
Riad (20 %). Trotz illustrer Namen im Aufsichtsrat
(Seine Königl. Hoheit Prinz Nawaf Bin Abdul Aziz
als stv. Vorsitzender und S. D. Prinz Meinrad von
Hohenzollern) scheint der wirtschaftliche Erfolg
mäßig gewesen zu sein: 1983 wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht. Schöner Sicherheitsdruck; Firmenname in deutsch, arabisch und
englisch. Mit kpl. Kuponbogen. Nur drei Belegexemplare wurden 2004 aus einem alten Bankarchiv
verfügbar.
Stadt Rostock, die Gemeinden Graal und Müritz,
die Berliner Straßenbahn-Ges. (später BVG) und
die Rostocker Kaufmannschaft. Die Bahn beförderte vor allem Sommerfrischler. Lochentwertet.
Nr. 532
Nr. 532
Auflage 2.500. Gründung 1923 zur Ausführung von
Bankgeschäften aller Art. Prägesiegel lochentwertet.
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Mecklenburg-Pommersche
Schmalspurbahn-AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 590
Friedland, 20.7.1892
EF/VF
Gründeraktie, Auflage 600. Gründung 1892. Keimzelle war eine Wirtschaftsbahn, die zur
Erschließung der für Fuhrwerke unpassierbaren
Großen Friedländer Wiese vom Staatsbahnhof
Ferdinandshof aus gebaut und im Frühjahr 1888
eröffnet wurde. 1891 Eröffnung des durchgehenden Betriebes bis Friedland zur Bewältigung des
saisonbedingten Rübentransportes zur, seit 1890
bestehenden, Zuckerfabrik Friedland. 1892 Inbetriebnahme des öffentlichen Güterverkehrs, 1894
des regelmäßigen Personenverkehrs. Vor allem
für den Güterverkehr der Landwirtschaft entstand
bis 1928 ein Netz in 600-mm-Spur von (einschließlich privater Anschlußbahnen) fast 300 km Länge
mit einem jährlichen Frachtaufkommen bis zu
300.000 t. Großaktionäre : Kreis Anklam und Land
Mecklenburg. 1945 Beschlagnahme und Abbau
durch die sowjetische Besatzungsmacht. 1946
Wiederaufbau der Strecke Friedland-Ferdinandshof, 1970 endgültiger Abbau der Strecke durch de
Deutsche Reichsbahn, 1999 Wiedereröffnung
eines 700 m langen Teilstückes zwischen Schwichtenberg und Abzweig Schulwald, 2000 Wiederaufbau der Strecke bis zum Bahnhof Uhlenhorst,
einem beliebten Ausflugsziel. Sehr dekoratives,
hochformatiges Stück. Lochentwertet.
Nr. 533
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 70,00 EUR
Nr. 535
Nr. 535
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Meisenheim-Schmeißbacher
Mälzerei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 272
Mannheim, im Januar 1929
EF/VF
Auflage 280, wovon aber 1944 nach einem Luftangriff 229 verbrannten, erhaltene Restauflage also
nur 51 Stück (R 9). Gründung 1899 unter Übernahme der beiden schon bestehenden Mälzereien in
Meisenheim (bei Mainz) und Schmeissbach (bei
Neustadt a.d. Weinstraße). Übernommen wurden
1907 die Aktienmälzerei Neustadt a.d.Haardt und
1910 die Mälzerei Kaufmann in Frankenthal. 1925
Sitzverlegung nach Mannheim. 1942 Stillegung des
Meisenheimer Werkes und Konzentration des
Betriebes in Schmeissbach/Kreimbach. 1953
Umfirmierung in Palatia Malz AG und Sitzverlegung
nach Heidelberg. 1965 Umwandlung in eine GmbH.
Mecklenburgische Bäderbahn-AG
Nr. 531
Aktie 200 RM, Nr. 1097
Rostock, 20.6.1925
EF/VF
Auflage 260 (R 6). Normalspurige Strecke Rövershagen-Graal-Müritz (10,3 km), Gründer waren die
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Auktionshaus Gutowski • 43. Auktion Historischer Wertpapiere am 25. Januar 2010
Nr. 536
Nr. 536
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Mercedes-Automobil-Holding AG
Sammelaktie 2.000 x 50 DM, Nr. 1487
Frankfurt a.M., im Januar 1976
UNC/EF
Die Ges. ist dadurch entstanden, daß sich die
Bustra Beteiligungsges. mbH durch Beschluß der
Gesellschafterversammlung vom 14.11.1975 in
eine AG umgewandelt hat. Am 8.12.1975 Änderung
des Firmennamens in Mercedes-Automobil-Holding-AG. Das Tätigkeitsgebiet umfaßt den Erwerb
und die Verwaltung von min. 25% des jeweiligen
Grundkapitals der Daimler-Benz AG. Hauptaktionäre sind die Stern und die Stella AutomobilBeteiligungs-AG. Schöner brauner G&D-Druck.
Prägesiegel lochentwertet.
fabrizierte Bereifung für Motorrad, Auto, Lastwagen und Gespannwagen sowie technische und
chirurgische Artikel aus Weichkautschuk. Später
Übernahme der Westland Gummiwerke GmbH in
Lindau (technische Gummiwaren, Sohlenmaterial) sowie Errichtung eines Schaumstoffwerkes in
Memmingen, weiterhin wurde das Produktionsprogramm erweitert um Farben, Lacke und Freizeitartikel (Luftmatratzen, Schlauchboote, Tauchausrüstungen, Faltboote, Fiberglas-Kajaks, Skier)
sowie Verpackungsfolien und Wursthüllen. 1974
übernimmt die Bayer AG handstreichartig die drei
Betriebsgesellschaften Metzeler Kautschuk AG in
München, Metzeler Schaum GmbH in Memmingen
sowie Metzeler Isobau GmbH in Bad Wildungen
und Mannheim. Es folgt ein desaströser Streit zwischen Altaktionären, der Bayer AG und dem Bundeskartellamt, im Jahr darauf verschwindet die
Metzeler AG aus den Börsenhandbüchern. 1978
Umstrukturierung mit Ausgliederung der Metzeler
Automotive Profile Systems, Lindau (Marktführer
bei Automobilkarosserie-Dichtungen) sowie Verlegung der Reifenproduktion vom Münchener Werk
ins Werk Breuberg im Odenwald, wo fortan nur
noch Motorradreifen hergestellt werden. 1986
wird die Metzeler Kautschuk GmbH von der Pirelli-Gruppe übernommen. Mit schönem ElefantenLogo. Mit kpl. Kuponbogen. Lochentwertet.
Nr. 540
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Mineralbrunnen Überkingen-Teinach
Vorzugs-Aktie 500 DM, Nr. 501021
Bad Überkingen, im Oktober 1986 UNC/EF
Auflage 2.000. Gründung 1923, hervorgegangen
aus dem zuvor genossenschaftlichen Kurhaus und
Mineralbrunnenbetrieb in Bad Ueberkingen.
Heute mit Produktionsbetrieben in Bad Überkingen, Bad Imnau (Apollo-Quellen), Kisslegg/Allgäu,
Waiblingen (Remstal-Quellen), Bad Teinach und
Fachingen (Fachinger Heil- und Mineralbrunnen).
Außerdem werden Kult-Marken wie Bluna und
Afri-Cola produziert. Noch heute börsennotierte
AG. Ein Verschmelzungs-Versuch mit der NestléTochter “Blaue Quellen” schlug 2001 fehl, daraufhin verkaufte Nestlé seine Beteiligung an die saarländische Karlsberg-Brauerei. 2008 erwarb die AG
die Tucano Holding mit den Saftmarken Merziger,
Niehoffs Vaihinger, Klindworth, Lindavia, Schloss
Veldenz und DCide. Produziert werden die Säfte in
Lauterecken, Merzig und Sittensen. Rückseitig als
ungültig abgestempelt.
Nr. 541
Nr. 537
Nr. 537
Nr. 541
Nr. 538
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Metallpapier-BronzefarbenBlattmetallwerke AG
Aktie 100 DM, Nr. 5938
München, im April 1954
EF+
Auflage 6.000 (R 9). Gründung 1910 (vorher
GmbH), Werke in München, Stockdorf, Grubmühl,
Nürnberg, Fürth, Augsburg, Marktschorgast, Berneck und (seit 1937) Wasserburg bei Günzburg
(Donau). Als Hersteller von Aluminium- und Zinkfolien, Kupfer- und Messingbändern, Bronze- und
Aluminiumpulver, Blattmetall sowie Gold- und Silberpapieren damals das führende Unternehmen
seiner Art in der ganzen Welt. Zuletzt Werke in
München (Aluminiumfolien und Metallpaier),
Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien) und Fürth
(Blattmetall). In den 70er Jahren schrittweise Stilllegung aller Werke, danach nur noch Verwaltung
des wertvollen Grundbesitzes in München. Zuletzt
ein Skandal-Papier, die Börsenzulassung in München wurde wegen dauernder Nichtvorlage der
Jahresabschlüsse 1986 widerrufen, im gleichen
Jahr Konkurs. Zwei kleine Vignetten mit Münchner Kindl.
Nr. 538
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Metzeler AG
Vorzugs-Aktie 10.000 DM, Nr. 7114
München, im Januar 1966
Nr. 539
Nr. 539
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Mildenauer Kammgarnspinnerei
Anton Richter’s Söhne AG
Namensaktie 20 x 200 RM, Nr. 10441-60
Mildenau, im September 1941
EF
(R 10). 1852 Gründung der Johann Liebig & Co.,
Raspenau (Sudetenland), AG seit 1922. Eine reine
Familien-AG, 1943 wurde die Ig. Klinger AG mit
Werken in Neustadt und Jungbunzlau hinzuerworben. 1945 Enteignung der Werke durch den tschechischen Staat. 1950 Sitzverlegung nach Straubing. Doppelblatt, mit Restkupons.
EF+
Auflage 3.500. Gründung 1863 durch Robert Friedrich Metzeler, seit 1901 AG Metzeler & Co., 1933
umbenannt in Metzeler Gummiwerke AG, 1965 in
Metzeler AG. Das Werk in der Westendstr. 131-133
Historische Wertpapiere
Spiegelbilder
der Wirtschaftsgeschichte
86
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Mitteldeutsche Bodenkredit-Anstalt
4 % Pfandbrief 200 Mark, Nr. 62
Greiz, 5.11.1898
VF
(R 10). Bei ihrer Gründung 1895 erhielt die Bank
auf 100 Jahre das Fürstliche Privileg zur Begebung
von Hypotheken-Pfandbriefen. In Berlin, Schinkelplatz 1/2 wurde eine Zweigniederlassung unterhalten. 1923 “mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten
der Unkostendeckung” Anlehnung an die Commerz- und Privatbank AG. Die Commerzbank offerierte einen Tausch 3:1 in eigene Aktien, falls ihr
dabei mindestens 51 % der Aktien der Mitteldeutschen Boden-Kreditanstalt angedient wurden. Die
Aktienmajorität wanderte weiter 1924 an Jakob
Michael & Co. (Industrie- und Privatbank), 1930
ging ein sattes 98-%-Paket ins Umfeld der Berliner
Bank für Handel und Grundbesitz AG. 1934 Fusion
mit der Süddeutschen Bodencreditbank in München, wobei pro forma die Mitteldeutsche Bodenkredit-Anstalt die aufnehmende Gesellschaft war,
sich aber anschließend gleich umbenannte und
den Sitz nach München verlegte. Doppelblatt, mit
Restkupons. Knickfalte am rechten Rand eingerissen und hinterklebt.
Nr. 542
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Mittelland Gummiwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 74787
Hannover-Linden, 13.6.1923
EF
Auflage 26.000 (R 12). Gründung 1887 als Hannoversche Actien-Gummiwaaren-Fabrik unter Übernahme des Fabriketablissements der Neue Hannoversche Gummiwaaren- und Patent-PackungFabrik Lennartz & Co. in Hannover-Linden (Stärkestr. 14-15). 1920 umbenannt wie oben. Herge-
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Auktionshaus Gutowski • 43. Auktion Historischer Wertpapiere am 25. Januar 2010
stellt wurden mit in der Spitze fast 1.000 Mitarbeitern technische und chirurgische Artikel aus
Gummi und gummierte Stoffe. Börsennotiz Hannover; im AR saß u.a. der Bankier L. Rothschild. In
der Weltwirtschaftskrise 1929 in Liquidation
gegangen. Nicht entwertet, in dieser Form nur dieses eine Stück bekannt.
über 1 Mrd. DM Jahresumsatz, die Aktien notierten ab 1997 sogar am Neuen Markt. Ab 2000 sollte
das Geschäft ganz auf e-commerce umgestellt werden. Nicht weniger als 1.500 Leute (!) stellte Mühl
nur zu dem Zweck ein, die hauseigene Datenbank
mit in der Endstufe geplanten über 1 Mio. Produkten internetfähig zu machen. Das ging gründlich in
die Hose: Die Banken kriegten kalte Füße, im März
2002 kam die Insolvenz. Dekorative Gestaltung mit
Ansicht einer alten Burg im Wald und Dudelsackpfeifer. Mit restlichem Kuponbogen.
Nr. 547
Nr. 547
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Mühlenwerke Gottschalk AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1885
Krefeld, 6.4.1918
EF/VF
Auflage 300 (R 8). Gründung 1912 zwecks Weiterführung der Kunstmühlen von Jul. Gottschalk am
Rheinhafen in Krefeld-Linn und in Erprath.
Großaktionäre waren zuletzt mit ca. 80 % die Ludwigshafener Walzmühle und die Werner & Nicola
Germania Mühlenwerke GmbH in Mannheim und
Duisburg (mit Werner & Nicola wurden die
Mühlenwerke Gottschalk 1937 verschmolzen, die
AG erlosch). Großformatiges, dekoratives Papier.
Nr. 542
Nr. 545
Nr. 545
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Mühlenthaler Spinnerei
und Weberei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2399
Dieringhausen, 1.1.1921
Nr. 543
Nr. 543
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Moliwe Pflanzungs-Gesellschaft
Anteil 200 Mark, Nr. 183
Hamburg, 15.10.1905
EF
Gründeremission, Auflage 5.500 (R 7). Gründung
1899, Plantagenbau in Kamerun (Kakao und Kautschuk). Die als Folge des 1. Weltkriegs verlorenen
Pflanzungen wurden 1924 auf einer Versteigerung
in London zurückerworben. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär war die Deutsche Togogesellschaft. Doppelblatt. Nicht entwertet.
Nr. 544
Nr. 544
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
MÜHL Product & Service und
Thüringer Baustoffhandel AG
Sammelaktie 100 x 5 DM, Nr. 574
Kranichfeld, im August 1995
EF
Auflage 780. Ursprung des Betriebes in einem Seitental der Agger im Sauerland ist die Mühlenthaler
Spinnerei Erkenzweig, welche 1896 in eine AG
umgewandelt wurde. Vollstufiger Textilbetrieb mit
Spinnerei, Weberei und Appretur. Im August 1944
brannte die Spinnerei ab, Fliegerangriffe fügten
dem Werk weitere schwere Schäden zu. Erst Mitte
1949 lief der Betrieb wieder voll. 1960 Umfirmierung in “Mühlenthaler Werke AG Textil-KunststoffMaschinen-Werk (MÜWAG)”, nachdem inzwischen
auch ein Werk für Kunsttoffmaschinen errichtet
worden war (1967 an die Maschinenfabrik Battenfeld in Meinerzhagen verkauft). Börsennotiz im
Freiverkehr Düsseldorf. Ein 20 Jahre dauernder
Kampf gegen Preisverfall, Billigimporte und Konkurrenzdruck endete 1974 mit dem Konkurs.
Dekorativ verziertes Papier, lochentwertet.
Nr. 546
Nr. 546
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
UNC
Aktie 100 DM, Nr. 5967
Dieringhausen (Rheinl.), im Juni 1952
EF
Auflage 2.000 (R 8). Mehrere Vignetten mit Spindeln, Mühlrad und Stoffballen. Unentwertet.
87
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Münchener Wohnungsfürsorge AG
Aktie Lit. B 200 RM, Nr. 906
München, 1.7.1931
EF
Auflage 375. Gründung 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften. Bis 1930: Münchener Wohnungsfürsorge und Baubank AG, bis 1938:
Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis 1939:
Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach
“Neue Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und
Siedlungsgesellschaft der DAF im Gau MünchenOberbayern, AG. 1955 Eingliederung der Neuen
Heimat in den Neue Heimat-Konzern. 1986 verkaufte der DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum symbolischen Preis von
einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer
Horst Schiesser. Der Sanierungsplan Schiessers
wurde von den Banken nicht akzeptiert, daher
kaufte der DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für
eine Mark von Schiesser zurück. Rückseitig 1932
umgewandelt in eine Namensaktie, auf die Aktienbrauerei zum Löwenbräu lautend, 1936 übertragen
auf die Treunhandges. für wirtschaftliche Unternehmungen mbH. Lochentwertet.
Nr. 549
Mühlenthaler Spinnerei
und Weberei AG
Gültige Aktie! Gründung 1994/95. Als Baustoffhändler in den neuen Bundesländern zunächst ein
fulminanter Senkrechtstarter mit zuletzt deutlich
Nr. 548
Nr. 548
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Muldentalwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 18319
Freiberg, im Oktober 1921
EF/VF
Auflage 15.000 (R 6). Gründung im November 1920
zum Erwerb der Anlagen der Pappenindustriewerke Muldental GmbH. Herstellung von tägl. 18.000
kg Hart- und Feinpappe sowie Papier. Ende 1920er
nicht mehr in den Handbüchern verzeichnet.
Lochentwertet.
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Auktionshaus Gutowski • 43. Auktion Historischer Wertpapiere am 25. Januar 2010
Nr. 549
Nr. 554
Nr. 554
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
NAVIS Schiffahrts- und Speditions-AG
Namensaktie 10.000 DM, Nr. 4
Hamburg, im Oktober 1995
Nr. 552
Nr. 552
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Nassauische Landesbank
Nr. 550
6,5 % Gold Notes 1.000 $, Nr. 1892
Wiesbaden, 1.3.1928
Nr. 550
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
N.V. Schenker & Co’s Internationale
Expeditie
Aktie 1.000 hfl., Specimen
Rotterdam, von 1950
EF
Archivstück von de Bussy (R 10). Holländische
Tochter der Spedition Schenker, die noch heute
eines der bedeutendsten Speditions-Unternehmen
in Deutschland überhaupt ist. Mit anh. Kuponbogen. Perforationsentwertung. Nur vier dieser
Archivstücke sind bekannt!
UNC/EF
Gründeraktie, Auflage 170. Die AG entstand 1995
durch Umwandlung einer gleichnamigen GmbH.
Aktionäre sind Walter Stork (88,6%) Greta Stork
(9,4%) und Remo Stork (2%), alle aus Hamburg,
also eine reine Familien-AG. Tätigkeitsgebiet:
Geschäfte der Spedition und Verfrachtung von
Gütern jeglicher Art und deren Lagerung. Das global aktive Unternehmen besitzt Standorte in Hamburg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen, Hannover
und Freiberg. Außerdem ist Navis an vier Hamburger Logistik-, Seehafen- und Speditionsgesellschaften mit je 50 % beteiligt. Sehr dekorativ, mit
postkartengroßem Plan des Hamburger Hafens
mit den einzelnen Hafenbecken. Gründeraktie Nr.
4, exakt nummerngleich mit dem folgenden Los!
VF+
Auflage 3.000 (R 8). Gegründet 1840 als Landeskreditkasse für das Herzogtum Nassau, ab 1849
Nassauische Landesbank. Als Nassau 1866 nach
Preußen einverleibt wurde, hat man aus verfassungsrechtlichen Gründen das Sparkassengeschäfts in der in Personalunion geführten (bis
heute bestehenden) Nassauischen Sparkasse verselbständigt. Die Nassauische Landesbank ging
1953 in der Hessischen Landesbank auf (heute
Landesbank Hessen-Thüringen). Orange/schwarzer Stahlstich, dreigeteilte Vignette mit jungen
Mädchen und antiken Säulen-Kolonnaden. Lochentwertet. Rechter Rand uneben durch das
Abschneiden der Kupons.
Nr. 555
Nr. 555
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
NAVIS Schiffahrts- und Speditions-AG
Namensaktie 50 DM, Nr. 4
Hamburg, im Oktober 1995
UNC/EF
Gründeraktie, Auflage 6.000. Sehr dekorativ, mit
postkartengroßem Plan des Hamburger Hafens
mit den einzelnen Hafenbecken. Gründerakatie
Nr. 4!
Nr. 556
Nr. 553
Nr. 551
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Nauendorf-Gerlebogker EisenbahnGesellschaft
Nr. 551
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Naphtagrube Minerva
Anteilschein 1 Anteil, Nr. 439
Berlin, 12.11.1906
Nr. 553
VF+
Auflage 1.000 (R 8). Die von L. Brauns & H. L. Bermann GmbH in Berlin intiierte Gesellschaft bohrte
in Galizien nach Öl. Sehr dekorativ, Bohrturm im
Unterdruck. Oben rechts Aufdruck “Zubußfrei bis
800 m für das erste Bohrloch”. Außerordentlich
niedriger Stratpreis!
Aktie 1.000 Mark, Nr. 268
Berlin, 2.4.1900
EF
Gründeraktie, Auflage 1.600. Gründung 1900. Normalspurige 15,2 km lange Bahn im Saalkreis nordwestlich von Halle a.S. 1929 Umstellung der Personenbeföderung auf Omnibus. Der Betrieb wurde
1950 der Deutschen Reichsbahn zugeteilt, 1963
Einstellung des Personen-, 1993 des Güterverkehrs. Lochentwertet.
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Neckarwerke
Elektrizitätsversorgungs-AG
Aktie 50 DM, Nr. 39002
Esslingen, im Oktober 1972
EF+
Auflage 15.600. Gründung 1905 unter Übernahme
einer 1899-1904 von Heinrich Mayer in Altbach
errichteten “Kraftcentrale für die Überland-Stromversorgung”. 1997 Fusion mit den Technischen
Werken der Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach
Stuttgart und Umfirmierung in “Neckarwerke
Stuttgart AG”. Direkt versorgt werden jetzt 124
Städte und Gemeinden in der Mitte Baden-Württembergs (darunter Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen). Prägesiegel
lochentwertet.
Für meine 44. Auktion am 12. Juli 2010 suche ich noch Einlieferungen von guten
Einzelstücken und kompletten Sammlungen. Bitte um Zusendung vor dem 30. April!
88
Gut-43
10.12.2009
14:54 Uhr
Seite 89
Auktionshaus Gutowski • 43. Auktion Historischer Wertpapiere am 25. Januar 2010
Nr. 558
89
Gut-43
10.12.2009
14:55 Uhr
Seite 90
Auktionshaus Gutowski • 43. Auktion Historischer Wertpapiere am 25. Januar 2010
Nr. 557
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Neue Baumwoll-Spinnerei
und Weberei Hof
Aktie 100 RM, Nr. 387
Hof, 12.6.1942
onsquoten vergaben. Die in Berlin börsennotierte
AG erwirtschaftete regelmäßig zweistellige Dividenden, Großaktionär war der Petschek-Konzern
in Aussig (der in der Weltwirtschaftskrise dann in
derbe Schwierigkeiten kam). Seit 1939 in Liquidation. Lochentwertet.
EF
Auflage 2.490 (R 7). Ursprüngliche Gründung als
„Mechanische Baumwoll-Spinnerei Hof“. 1896
Fusion mit der Mechanischen Weberei Hof. Bis vor
einigen Jahren der „weiße Rabe“ der Textilindustrie, seitdem aber auch von immensen Verlusten
gebeutelt. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 558
Schätzpreis: 3.000,00 EUR
Startpreis: 1.200,00 EUR
Nr. 562
Neue Zoologische Gesellschaft
Nr. 562
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Norddeutsche Grund-Credit-Bank
Actie 250 Gulden, Nr. 2148
Frankfurt a.M., 31.10.1872
VF
Gründeraktie, Auflage 2.800 (R 8). Hervorgegangen aus der 1857 gegründeten Zoologischen
Gesellschaft. Der erste Tiergarten an der Bockenheimer Landstraße wurde im August 1858 feierlich eröffnet. Zu seinen eifrigsten Befürwortern
hatte Arthur Schopenhauer gehört. Zu dieser Zeit
gab es nur in London, Paris und Berlin eine vergleichbare Einrichtung. Als der Zoo 1861 die
ersten Löwen geschenkt bekam, fühlten sich die
Bewohner des vornehmen Westends jedoch
durch Gebrüll und Gestank gestört: Ein neues
Gelände wurde auf der Pfingstweide gefunden;
über 1.000 Tiere zogen zwei Monate lang nach
dorthin um. „So etwas hat es seit Noahs Zeiten
nicht gegeben“ vermerkte die städtische Chronik.
1915 wurde das Vermögen der Aktiengesellschaft
als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation auf
die Stadt Frankfurt übertragen. Der Aufbau in den
Nachkriegsjahren - die Zooanlage wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört - ist tief verbunden mit dem Namen von G. Grzimek, der später
durch eigene Tiersendungen Berühmtheit erlangte. Eingetragen auf Adolph Hahn, Frankfurt. Doppelblatt, inwendig 1879 übertragen auf Alexander
Askenazy. Mit beiliegendem Talon. Für dieses
Stück (oft ganz stark gefaltet und hinterklebt, da
gleichzeitig freie Eintrittskarte für den Zoo) in
ganz ausgezeichneter Erhaltung ohne Fehlstellen und ohne Hinterklebungen! Foto siehe Seite
87.
Sehr günstig angeboten!
Nr. 560
Aktie 600 RM, Blankette
Weimar, 9.6.1925
Nr. 560
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Nordbayerische Handelsund Gewerbebank AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 30695
Nürnberg, 3.1.1923
VF+
Auflage 15.000 (R 9). Gründung 1903 als Nürnberger Viehmarkt-Bank AG. Über den Zusammenbruch 1924 sei aus dem zeitgenössischen Börsenführer zitiert: „Zustände, wie sie in einem Bankbetrieb so leicht nicht anzutreffen sind, sind die
Ursache des Zusammenbruchs. Neben leichtsinniger Kreditgewährung mangelte es an sachverständiger Buchführung, dann aber an Kontrolle und
nicht zuletzt daran, daß der im Herbst 1923 eingestellte Revisor in der Spekulation einer der tollsten war.“ Großformat. Mit Kupons.
Nr. 563
Nr. 563
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Norddeutsche Kreditbank AG
Aktie 100 RM, Nr. 934
Bremen, 14.11.1931
Nr. 561
Nr. 561
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Nordcement AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 4776
Hannover, im Juli 1964
Nr. 559
Nr. 559
Schätzpreis: 145,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Niederlausitzer Kohlenwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3796
Fürstenberg a.O., 12.5.1902
VF+
Auflage 1.000. Gründung 1882 mit Sitz in Fürstenberg a.O., zur vorteilhafteren Gestaltung des Brikettvertriebs. 1902 Sitzverlegung nach Berlin
(Potsdamerstr. 127/128). Die Ges. besaß 8 Braunkohlen-Tagebaue im Senftenberger Revier, 2 Tiefbaue im Spremberger Revier und 3 Tage- bzw.
Tiefbaue im Borna-Leipziger Revier, dazu 16 Brikettfabriken und 4 Ziegeleien, beschäftigt waren
bis zu 6.000 Menschen. 1919 Beitritt zum ostelbischen sowie zum mitteldeutschen Braunkohlensyndikat, die für die angeschlossenen Werke den
kompletten Verkauf übernahmen und Produkti-
EF
(R 7). Gründung 1868 in Berlin. 1895 Sitzverlegung
nach Weimar. Schloß sich der „Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken“ an. 1930
Fusion mit der Preußischen Pfandbrief-Bank und
der Preußischen Central-Boden-Credit-AG zur
Deutschen Centralbodenkredit-AG (heute Eurohypo). Als Tochtergesellschaft der Deutschen Bank
die größte reine Hypothekenbank in Deutschland.
Prägesiegel lochentwertet.
EF+
Auflage 12.000. Gründung 1898 als Norddeutsche
Portland-Cement-Fabrik Misburg. Später kontinuierliche Expansion durch Aufkauf von Konkurrenten: Misburger Portland-Cement-Fabrik Kronsberg
AG (1904), Wunstorfer Portlandcementwerke AG
(1929), Portland Alemannia AG in Hannover und
Portlandcementwerk Schwanebeck AG (1930),
Portlandcementfabrik Hoiersdorf GmbH, Portlandzementwerk “Siegfried” Salzderhelden AG
und Vorwohler Portland-Cement-Fabrik AG, Hannover (1942). Alle diese Beteiligungen sowie die
Braunschweiger Portlandcementwerk AG, Salder
wurden 1950/57 auf die Nordcement verschmolzen. 1964 Umfirmierung in NORDCEMENT AG.
1973/75 Erwerb und anschließende Verschmelzung der Portland-Cementfabrik Hardegsen AG. In
Betrieb blieben die Werke Höver (Werk Alemannia), Hardegsen und Wunstorf. Großaktionär war
bis in die 70er Jahre die AGIV, danach die Schweizer Holderbank (Mehrheit) und mit einer Schachtel die Heidelberger Zement. Verschmelzung mit
der Alsen GmbH und der Breitenburger Finanzholding GmbH auf die Breitenburger PortlandCement-Fabrik und Umbenennung in Alsen AG.
Als entwertet abgestempelt.
90
EF
Gründeraktie, Auflage 2.500 (R 7). Ursprung ist
das 1865 gegründete Bankgeschäft Eduard C.
Weyhausen, seit 1919 mit Schröder & Weyhausen
zu Schröder, Heye & Weyhausen vereinigt.
Umwandlung 1920/21 in die J. F. Schröder Bank
KGaA und 1931 im Zuge der vom Reich und dem
Staat Bremen unterstützten Rekonstruktion nach
der Weltwirtschaftskrise in die Norddeutsche Kreditbank AG. Übernommen wurden 1938 die Bankfirma L. Behrens & Söhne in Hamburg, 1942 die
Bremen-Amerika Bank AG in Bremen und 1967 das
Bankhaus Rudolf Löhr KG in Hannover, außerdem
bereits 1948 Eintritt als persönlich haftende
Gesellschafterin bei dem schon 1590 gegründeten
Traditionsbankhaus Joh. Berenberg, Gossler & Co.
in Hamburg. Um 1970 erwarb die NORD/LB eine
Mehrheitsbeteiligung und gab gleich darauf eine
Schachtel an Wells Fargo weiter. 1973 wird unter
gleichem Namen eine GmbH gegründet, deren
alleiniger Gesellschafter nun die ADCA ist (heute
ABN-AMRO). Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 564
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Norddeutsche Union-Werke Werft,
Maschinen & Waggonbau AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 50704
Hamburg, 28.12.1922
VF
Auflage 35.000 (R 7). Gründung 1917 als „Schiffswerft und Maschinenfabrik Hansa AG“ unter Übernahme der Tönninger Schiffswerft und Maschi-