PFARRBRIEF 1/2007 - Kath. Pfarramt Maria Königin Bielefeld

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PFARRBRIEF 1/2007 - Kath. Pfarramt Maria Königin Bielefeld
PFARRBRIEF 1/2007
Unsere Gemeinde im Internet: www.maria-koenigin-bielefeld.de
Aus dem Inhalt:
Ostergottesdienste
Seite 4
Kirchenjubiläum
Seite 6
Erstkommunion
Seiten 7–9
Nachruf Heinrich
Schubert S. 12–13
Kath. Kirchengemeinde
Maria Königin – Baumheide
Heilig Kreuz – Brake
KONTAKTE
KONTAKTE
Konturen von Augen und Nase angedeutet sind. Über seinem Kopf
schwebt eine Taube – Symbol des
Heiligen Geistes.
Ein chinesischer Künstler, Li Jinyuan, hat dieses Bild gemalt. Er ist
kein Christ. Aber die Bibel sei seine
tägliche Begleiterin, erzählt er von
sich. Er hat Jesus dargestellt, der bei
seiner Bergpredigt den Menschen die
Seligpreisungen zuspricht.
»Misereor-Hungertuch« des chinesischen Künstlers Li
Jinyuan, den, obwohl kein Christ, die Bibel täglich begleitet.
Liebe Gemeinde!
In dieser Fastenzeit hängt in unseren Kirchen das neue MISEREORHungertuch aus China. Meine Blicke
fallen immer wieder darauf. Das
leuchtende Gelb, das golden strahlt,
wenn die Sonne darauf fällt, zieht
mich magisch an. Und dann vor allem
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anderen die große Christusgestalt in
der Mitte des Bildes. Wie aus einem
Spalt heraus tritt Jesus auf mich zu.
Die linke Hand hält er auf seinem
Herzen. Eine Geste der Friedfertigkeit
und Wahrhaftigkeit. Jesu Gesicht
wirkt auf mich freundlich, obwohl nur
»Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie
werden getröstet werden. Selig, die
keine Gewalt anwenden; denn sie
werden das Land erben. Selig, die
hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt
werden. Selig die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die ein reines Herz haben;
denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie
werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit
willen verfolgt werden; denn ihnen
gehört das Himmelreich. Selig seid
ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle
mögliche Weise verleumdet werdet.
Freut euch und jubelt: Euer Lohn im
Himmel wird groß sein.«
(Mt 5, 1-11)
Die Seligpreisungen als »Magna
Charta« Jesu, als Richtschnur, als Imperative für unser Leben.
Ja! Aber zuerst oder zumindest zugleich: Zuspruch! Verheißung! »Selig
seid ihr…!«
Als ich das Hungertuch zum ersten
Mal sah und nichts weiter darüber
wusste, war für mich klar: Es ist der
Auferstandene, der da auf mich zukommt. Er, dessen Person und Botschaft von Gott nicht dem Tod überlassen wurde. Gott hat Jesus vom Tod
auferweckt. Jesus ist nicht im Tod geblieben. »Der Gekreuzigte lebt.« Das
ist das Zeugnis des Neuen Testaments.
Aus dieser Gewissheit werden die
Seligpreisungen uns Verheißung des
Lebens – diesseits und jenseits! So
feiern wir Ostern im Zuspruch der
Seligkeit.
In diesem Sinne wünschen Ihnen und Ihren Familien
ein gesegnetes und lebendiges Osterfest
Ihr Pfarrer Blaz̆ Kovac̆
und Ihre Gemeindereferentin Susanne Kochannek
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KONTAKTE
Gottesdienste
und Termine
in der Osterzeit
Sonntag, den 25. 3. 2007
19.30 Uhr hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr hl. Messe (Brake)
17.00 Uhr Bußandacht (Baumheide)
anschl. Beichtgelegenheit
Freitag, den 30. März 2007
16.30 Uhr, Basteln der Palmstöcke
Palmsonntag, den 1. 4. 2007
19.30 Uhr hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr hl. Messe Kinder-Kirche (Brake)
Gründonnerstag, den 5. 4. 2007
19.00 Uhr Abendmahlsfeier (Baumheide)
anschließend Betstunde
20.00 Uhr Abendmahlsfeier (Brake)
anschließend Betstunde
Karfreitag, den 6. 4. 2007
10.00 Uhr Kinderkreuzweg (Baumheide)
14.30 Uhr Karfreitagsliturgie (Baumh.)
16.00 Uhr Karfreitagsliturgie (Brake)
Karsamstag, den 7. 4. 2007
21.00 Uhr Osternachtliturgie (Brake)
mit dem Kirchenchor anschl. Agape
Ostersonntag, den 8. 4. 2007
16.00 Uhr Auferstehungsfeier (Baumh.)
anschließend Osterfrühstück
19.30 Uhr hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr hl. Messe (Brake)
Ostermontag, den 9. 4. 2007
19.30 Uhr hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr hl. Messe (Brake)
Donnerstag, den 12. April 2007
Osterfrühstück für die Senioren nach der
8.30-Uhr-Messe im Pfarrheim Brake
Sonntag, den 22. 4. 2007
18.30 Uhr hl. Messe (Baumheide)
10.00 Uhr Erstkommunionfeier (Brake)
Sonntag, den 29. 4. 2007
10.00 Uhr Erstkommunionfeier (Baumh.)
11.15 Uhr hl. Messe (Brake)
Unsere regelmäßigen Gottesdienste:
Maria Königin (Baumheide)
Sa. 18.00 Uhr Vorabendmesse
So. 9.30 Uhr hl. Messe
So. 13.00 Uhr hl. Messe in
kroatischer Sprache
Mo. 9.30 Uhr hl. Messe
Mi. 17.00 Uhr Sprechstunde
17.30 Uhr Rosenkranzgebet
18.00 Uhr hl. Messe
Fr.
9.30 Uhr hl. Messe
Beichtgelegenheit
Di. 18.30 Uhr in Brake
Sa. 17.30 Uhr in Baumheide
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Heilig Kreuz (Brake)
So. 11.15 Uhr hl. Messe
Di. 18.30 Uhr Rosenkranzgebet
19.00 Uhr hl. Messe
Do. 18.00 Uhr Rosenkranzgebet
18.30 Uhr hl. Messe
Ökumenische Abendgebete an jedem
letzten Freitag im Monat um 20.00 Uhr
im evangelischen Gemeindehaus Brake.
Lesen in der Bibel jeden Montag um
19.15 Uhr in der kath. Kirche Hl. Kreuz.
Sprechstunden des Pfarrers: werktags vor
den Gottesdiensten u. n. Vereinbarung
Die Osterkerze
wird an schon geweihten Osterfeuern entzündet
und brennt während der Osterzeit. Die Symbolik
des Osterfeuers ist auf die Osterkerze übertragen
worden. Das Licht ist das Zeichen des Lebens.
Die Kerze lässt sich vom Feuer verzehren, gibt
sich ganz hin – wie Christus. Wenn sich die
Katholiken in der Nacht vom Karsamstag zum
Ostersonntag im Gotteshaus versammeln, sind
alle elektrischen Lichter ausgeschaltet und die
Kerzen noch nicht entzündet. Vor der Kirche wird
dann am geweihten Feuer die Osterkerze entzündet und feierlich zu den Gläubigen in das Gotteshaus getragen. Langsam wird das Licht von hinten an die Gemeindemitglieder, die kleinere Ausgaben der Osterkerze in der Hand halten, weitergegeben. Schließlich wird der ganze Kirchenraum
durch viele kleine Flammen erhellt. Dieser Brauch
symbolisiert die Menschwerdung Gottes in Jesus
Christus, der in die Welt gekommen ist, um die
Dunkelheit zu vertreiben. Während der Prozession
mit der Osterkerze zum Altar wird das Licht durch
das dreimalige Singen des Rufes »Lumen Christi –
Deo gratias« (Licht Christi – Gott sei Dank) begrüßt. Anschließend wird ihm zu Ehren das Exultet gesungen. Das Exultet ist ein Loblied auf die
Großtaten Gottes, die in der Auferstehung gipfeln.
Seit dem 4. Jahrhundert gehört die Osterkerze
zum christlichen Glauben. Das Einritzen des Kreuzes und der Buchstaben Alpha und Omega (Anfang und Ende) ist für das 7. Jahrhundert bezeugt. Unser Bild zeigt die Osterkerze in der Hl.-Kreuz-Kirche aus dem vergangenen Jahr.
Das Osterfeuer
wird zu Beginn der Osterliturgie vor der Kirche entfacht und geweiht. An diesem Feuer wird die Osterkerze entzündet, die dann in
die dunkle Kirche getragen wird. Am Abend des Ostersonntags treffen sich die
Menschen, sobald es dunkel wird und entzünden ihre Osterfeuer. Bereits in
vorchristlicher Zeit war es Brauch, Feuer zu entfachen. Damit wurde im Frühling
die Sonne begrüßt. Christliche Osterfeuer gab es erstmals um 750 in Frankreich. Im deutschsprachigen Raum sind sie seit dem 11. Jahrhundert bekannt.
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Feste soll man feiern, wie sie fallen!
2009 Kirchenjubiläum
2007 Kirchenjubiläum
2008
Hl. Kreuz
Maria Königin
Gemeindejubiläum
Als man Ende letzten Jahres im
Pfarrgemeinderat (PGR) und Festausschuss die Planung für 2007 ins Auge
fasste, kristallisierte sich schnell heraus, dass in den Folgejahren bis
2009 weitere Hochfeste der Gemeinde ins Haus stehen . . .
Am 17. Juni 2007 werden wir das
25-jährige Kirchweihfest unserer Pfarrkirche Maria Königin feiern. Da es
sich um kein »gewöhnliches« Pfarrfest handelt, soll auch der Rahmen
dem Fest entsprechen. Die sieben Sakramente sind die »Berührungen Gottes« an »Knotenpunkten« unseres Lebens und sie sollen gebührend im
Vordergrund stehen. Mit der Tauferneuerung in der Osternacht beginnend, sollen in verschiedenen Sonntagsgottesdiensten einzelne Sakramente näher »beleuchtet« werden
(siehe auch Seite 10). So kann sich
die Gemeinde mit gefestigtem Glauben auf das Fest vorbereiten.
Zum Jubiläum wird eine Festschrift
»KONTAKTE« erscheinen, die auch
das Programm des Festsonntags beinhaltet. Alle ehemaligen Pfarrer, Vikare und Subsidiare der Pfarrei sollen
zum Fest geladen werden. Am Festsonntag gratulieren wir außerdem unserem Pfarrer Blaz̆ Kovac̆ zu seinem
25-jährigen Priesterjubiläum.
Stehen bei den Kirchweihfesten die
Gebäude im Vordergrund, so soll in
2008 die Gemeinde mit all ihren Facetten in den Blickpunkt genommen
werden. Die Katholiken der verschie-
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denen Nationalitäten (Kroaten, Tamilen, Vietnamesen) innerhalb unserer
Gemeinde, aber natürlich auch die
gemeindlichen Vereine und Verbände
feiern dann gemeinsam das 25-jährige Jubiläum ihrer katholischen (allumfassend) »(Zwei)-Kirchen-Gemeinde« Maria Königin.
1983 erfolgte der Zusammenschluss
der beiden Gemeindeteile. Das Jubiläumsjahr 2008, in dem auch die 50.
Wiederkehr der Grundsteinlegung der
Hl.-Kreuz-Kirche begangen wird, bietet die Möglichkeit, die beiden »BetGemeinschaften« noch enger zu einer
lebendigen Gemeinde zu verschweißen. Die sich bietenden Möglichkeiten müssen wir beim Schopf fassen,
denn »klein-klein« hat keine Zukunft.
Das »Gemeinde-Jubiläumsfest« feiern
wir 2008 in Brake oder Baumheide.
Der Schlusspunkt dieser »Feierlichkeiten« wird in 2009 mit dem 50-Jährigen der »gelben Kirche« in Brake
gesetzt. Hierzu ist die Meinungsbildung im PGR noch nicht abgeschlossen. Ein weiteres großes Fest, oder
nur ein »gewöhnliches Pfarrfest«?
Es gibt die Tendenz, mit 2008 eine
neue »gemeindespezifische Zeitrechnung« für künftige Jubiläen einzuführen. Der Anlass wäre gegeben, denn
wir wollen als eine große, starke und
innerlich verwobene Gemeinde unseren Weg gehen.
Sie sind dazu eingeladen!
Josef Redeker
Für den PGR
KONTAKTE
Einladung zur ersten
Hl. Kommunion
Kommuniontermin am 22. April 2007, 10.00 Uhr,
in Hl. Kreuz – Brake
hintere Reihe von links: Christin Schulz, Carolin Köberlein,
Veronika Wardowski, Laura-Isabelle Schneider, Luiza Heidling
vorn von links: Cosimo Sirsi, Nicole Scholz, Frederike Bruder,
Sarah Wysiecki, Larissa Ban, Vincenzo Liberatore, Irene Sirsi
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KONTAKTE
KONTAKTE
Für katholische Christen bedeutet die Erstkommunion den
feierlichen Einstieg in die vollständige Teilnahme an der
Eucharistiefeier in der heiligen Messe. Jungen und Mädchen
im Alter von etwa neun Jahren empfangen nach ca. einjähriger
Einführung in die Grundlehren des kath. Glaubens, dem
Kommunionunterricht, zum ersten Mal das heilige Brot, den
Kommuniontermin am 29. April 2007, 10.00 Uhr,
in Maria Königin – Baumheide
hintere Reihe v. links: Felix Kwarteng, Laura Colleen Dziachan, David Wilkonski, Nicole Barabasch, Mike-Robin Saß, Jill Brockmeier, Lucia Lobitz
vordere Reihe v. links: Martin Brzozowski, Aleksandra Conz, Alissa Rahn,
Sarah Augustynowicz, Amelie Wenzel, Rojahn Kalyanakumar
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Leib Christi. Dadurch wird die Verbindung mit der Person Jesu
und gleichzeitig mit allen Empfangenden (Communio)
hergestellt. So wird der Einzelne gleichsam durch das
Empfangen der Hostie zum Christus-Träger, zu einem Jesus
unserer Zeit – vorausgesetzt, er bemüht sich nach Kräften
darum, die Gesinnung und das Handeln Jesu heute zu leben.
Kommuniontermin am 29. April 2007, 10.00 Uhr
in Maria Königin – Baumheide
Thorben Spierling, Jenny Willim, Vanessa Paturalski,
Destiny Omoruyi, Daniel Motuz, Lars Kreft, Denis Motuz
vorn von links: Lena Müller, Nadine Klis, Sihtra Shaukat,
Maria Gruschka, Dominik Barabasch, Daniel Bralinski
hinten von links:
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Die sieben Sakramente werden in den nachfolgend aufgeführten
Sonntagsgottesdiensten näherer Gegenstand der Katechese sein:
Sakrament der Taufe
in der Osternacht 8. April 2007
Sakrament der Krankensalbung
am 15. April 2007
Sakrament der Eucharistie
am 22./29. April 2007
Sakrament der Buße
am 6. Mai 2007
Sakrament der Firmung
am 12./13. Mai 2007
Sakrament der Ehe
am 20. Mai 2007
Sakrament der (Priester)Weihe
am 27./28. Mai 2007
Die Sakramente machen Gottes verborgene Wirklichkeit greifbar, hier begegnet
uns Jesus Christus selbst, der Glaubende spürt die Nähe und Zuwendung Gottes.
Die Krankensalbung
Heilige Salbung
Aus dem Jakobusbrief (5, 14-15)
Ist einer von euch krank? Dann rufe
er die Ältesten der Gemeinde zu sich;
sie sollen Gebete über ihn sprechen
und ihn im Namen des Herrn mit Öl
salben. Das gläubige Gebet wird den
Kranken retten und der Herr wird ihn
aufrichten; wenn er Sünden begangen
hat, werden sie ihm vergeben.
Seit dem Altertum gehört zur kirchlichen Sorge für die Kranken die Anwendung von Salböl. Wegen der damit verbundenen Befreiung von Schuld und
der Bußwerke rückte im Mittelalter
aber dieses Sakrament in die Todesnähe und erhielt den bis heute verbreiteten Namen »letzte Ölung«. Es wurde
zu einem Sakrament der Sterbenden,
mehr gefürchtet als geliebt. Erst die
liturgisch-pastorale Neubesinnung interpretierte es wieder im korrekten Sinne, dass es ein Sakrament ist, das für
Kranke bestimmt ist und dazu dienen
soll, Kraft aus Gottes Geist zu schenken, den Kranken die Gemeinschaft zur
Kirche zu vermitteln, und nicht zur Vorbereitung auf den Tod. Dementsprechend wurde auch die Namensgebung
auf »Krankensalbung« geändert.
Handauflegung; dem Kranken legt
der Priester schweigend die Hände auf.
Der Priester salbt den Kranken mit
dem Heiligen Öl auf der Stirn und
spricht: Durch diese Heilige Salbung
helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft
des Heiligen Geistes. Amen.
Dann salbt er die Hände und spricht:
Der Herr, der dich von den Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte
er dich auf.
Das Öl stammt von der Frucht des
Ölbaumes (Olive). Die Heiligen Öle werden in der Chrisam-Messe am Gründonnerstag vom Bischof geweiht.
Wir laden ein zu folgenden Gottesdiensten mit Spendung der »Krankensalbung«: am Dienstag, 17. April, 18.00
Uhr in der Hl.-Kreuz-Kirche. Am Freitag,
20. April, 9.30 Uhr in der Kirche Maria
Königin, anschließend gemeinsames
Frühstück.
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• Wer abgeholt werden möchte, kann
sich melden bei Bernhard Ameskamp,
Tel. 77 444 für Brake und bei Anni Klose, Tel. 330 337 für Baumheide.
Stationen der Firmvorbereitung 2007
Gefängnis, Altenzentrum und Kreuzweg –
Neue Erfahrungen, neue Begegnungen und neue Töne
»Hoffentlich sind wir bald wieder
draußen!« Nach anfänglicher Neugier
wird vielen Firmbewerbern und Katecheten dieser Satz während des Besuchs
der JVA Ummeln am 28. 1. 2007 durch
den Kopf gegangen sein. Sich nicht frei
bewegen können, einem strengen Tagesablauf unterworfen zu sein, die Enge
einer Zelle ertragen zu müssen, war für
alle schon nach kurzer Zeit bedrückend.
Dennoch wurden im Gottesdienst mit
Dekan Schulte, der schon seit 15 Jahren
Gefangene in der Justizvollzugsanstalt
betreut, positive Akzente gesetzt.
»Christen können die Welt verändern«
war das Thema. Sinnbildlich wurden
Angst und Schuld, dargestellt durch
kleine Kreuze, mit Hilfe kleiner Schritte, die das Leben in unserem Umfeld
liebevoller und damit auch lebenswerter machen, in farbige Blüten umgewandelt, Symbole der Veränderung
durch aktive Hinwendung zum
Nächsten.
Neue, unerwartete Begegnungen
hat sicherlich auch der Besuch des
Altenzentrums Baumheide am 25. 2.
07 für viele mit sich gebracht, sind
doch »Alt werden« und »Alt sein« für
Jugendliche kein Thema. Im Gespräch
mit Bewohnerinnen hatten die Jugendlichen Gelegenheit, ihre Vorstellungen vom Altwerden mit Aussagen aus
erster Hand zu vergleichen, neue Erfahrungen zu sammeln und während eines
Rundganges einen Einblick in das Leben
der Heimbewohner zu bekommen. Die
Tatsache, dass jede Sekunde, jede Mi-
nute uns unserem Ende näher bringt,
mag manche nachdenklich gestimmt haben. Denn: »Alle Wege führen zum Tod,
aber einer darüber hinaus«.
Auch der Kreuzweg in Eversberg im
Sauerland, den die Firmbewerber und
Katecheten noch gehen werden, birgt
die Chance, neue Erfahrungen zu sammeln und sich mit dem Leiden und dem
Tod Jesu Christi auseinander zu setzen.
In den Gottesdiensten, die zum Abschluss jedes Vorbereitungstreffens gefeiert werden, sind neue Töne zu hören.
Artur, Bernadette, Marco, Melanie, Mike
(Instrumente) und Eveline, Saskia, Stefanie (Gesang) bestreiten die musikalische Gestaltung der Messen (s. Foto).
Es bleibt zu hoffen, dass auch die
nächsten Stationen auf dem Weg zur
Firmung am 12. Mai 2007 neue Erfahrungen und gute Begegnungen mit sich
bringen, damit die Gaben des Hl. Geistes schon jetzt fruchtbar werden.
Franz-Josef Karlheim
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Wir sagen „Danke”
Am 31. Dez.
2006 verstarb
Heinrich Schubert auf dem
Weg in die Jahresschlussmesse. Mit seinem
Tod hat die Gemeinde einen
ihrer treuesten
und engagiertesten ehrenamtlichen Mitarbeiter verloren.
Im Jahre 1933 wurde Heinrich Schubert in Münsterberg in Schlesien geboren. Das besondere Verhältnis zur Kirche, das er schon als kleiner Junge hatte, wurde maßgeblich bestimmt von
einem begeisterten Kaplan und seiner
Großmutter, die mit ihm regelmäßig den
Rosenkranz betete und ihn zu den Roratemessen mitnahm, bei denen er als
Ministrant diente.
Nach der Vertreibung 1946 kam er mit
seinen Eltern und 5 Geschwistern nach
Bielefeld, wo er im Schichtunterricht
seinen Schulabschluss machte.
Etwas Normalität in sein Leben brachten die Freunde, die er bei der Pfadfinderschaft St. Georg in St. Johannes Baptist in Schildesche fand. Für sein jahrelanges Engagement in diesem Verband
wurde er später zum Georgsritter geschlagen.
Als 1952 die Gemeinde Christ König
gegründet wurde, fühlte sich Heinrich
Schubert im Kreis von Menschen mit
einer ähnlichen Vertriebenen-Geschichte
wohl und nahm die ehrenamtliche Arbeit mit der männlichen Jugend auf.
Fußend auf dem, was er aus der Heimat
kannte, begann er mit der Messdienerarbeit, leitete die Jungschar und wurde
Pfarrjugendführer der Mannesjugend.
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Sein großes Engagement kann man ermessen, wenn man sich vorstellt, was
es hieß, abends von der Arbeit – er hatte Karosseriebauer gelernt – zu kommen, von Milse nach »Christ König« zu
radeln und nach der Gruppenstunde
wieder zurück zu fahren. Außerdem
musste er seinem Vater auf dem großen
Hof helfen, der als Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben wurde. Sicher hätte
Heinrich Schuberts ehrenamtliche Arbeit
weniger Erfolg gezeigt, wenn er und
Pfarrer Dörr sich nicht gegenseitig stark
unterstützt hätten.
Sein Wunsch, Jugend an Kirche und
Gemeinde zu binden, veranlasste ihn,
1955 die Aufgaben eines Dekanatsjugendführers zu übernehmen. Auf
Grund dieses Amtes erwuchsen Kontakte mit vielen Priestern in den Gemeinden, zu denen er stets ein gutes
Verhältnis hatte. Besonders freundschaftlich war er den Dekanatsseelsorgern verbunden, die mit ihm die Jugendarbeit gestalteten.
Sehr begehrt waren in dieser Zeit bei
der männlichen Jugend die Großfahrten,
für die Heinrich Schubert immer attraktive Ziele fand. Dabei war es ihm besonders wichtig, Jungen mitzunehmen, deren Väter gefallen waren, die vertrieben
waren und in bescheidenen Verhältnissen lebten, um ihnen die Möglichkeit zu
Kontakten und zu Abenteuer zu geben.
Die von ihm auf Dekanatsebene veranstalteten Tanzabende waren stets gut
besucht. In einer evangelisch dominierten Umgebung war es Heinrich Schubert
ein Anliegen, Bekanntschaften zwischen
katholischen jungen Männern und Frauen zu ermöglichen, die später vielleicht
einmal in eine Ehe mündeten, und in
vielen Fällen war er erfolgreich.
In seiner Arbeit mit der Jugend war es
immer ein Ziel Heinrich Schuberts, jungen Menschen Glauben und Kirche im
sozialen Miteinander nahe zu bringen.
Dieses soziale Engagement, die Verknüpfung von Leben und Glauben, fand
er bei Adolph Kolping. Seine Ideen haben ihn überzeugt, der Kolpingsfamilie
Schildesche beizutreten und mit Pfarrer
Dörr 1959 auch in »Christ König« eine
Kolpingsfamilie ins Leben zu rufen.
Auch bei der Kolpingsfamilie Brake gehörte er 1961 zu den Gründungsmitgliedern und fungierte zwei Jahre als Senior. Seine rege Teilnahme an den Kolpingabenden zeigte, wie wichtig ihm
dieser Verband war, weshalb er stets
geholfen hat, wenn es darum ging, sich
für die Belange der Kolpingsfamilien
und der Kolping-Entwicklungshilfe, die
ihm besonders am Herzen lag, einzusetzen.
Durch seine Tätigkeit als Dekanatsjugendführer lernte er seine Frau Ilka
kennen, die sich damals bei den Pfadfindern in St. Jodokus engagierte. 1970
heiratete er Ilka und bekam mit ihr 4
Kinder. In dieser Zeit wechselte er seinen Beruf und nahm eine Stelle bei der
Sparkasse an. Die Zeit nach der Arbeit
gehörte seiner Familie und seinem Garten. Immer wieder sah man ihn am Gartenzaun stehen, wo er sich mit Vorbeigehenden – auch unbekannten – unterhielt, die sich an seinem Garten erfreuten. Seine Lebensfreude, die ihm durch
seine Familie, seinen Garten und seinen
Glauben erwuchs, und die Unterstützung durch seine Frau haben ihm viel
Kraft gegeben für sein weiteres kirchliches Engagement, das sich nun auf
die Gemeindearbeit verlagerte.
Ohne Unterbrechung war er ab 1970
im Kirchenvorstand unserer Gemeinde
tätig, seit 1998 sogar als 2. Vorsitzender. So hat er die Geschicke unserer Ge-
meinde von den Anfängen in der Friedenskirche bis zu seinem Tod begleitet.
Als Kommunionhelfer war er sowohl in
unserer Gemeinde als auch in der kroatischen Gemeinde tätig, wo er anfangs
für einen Hilfspriester gehalten wurde.
Zur Jugend hielt er als Firmhelfer Kontakt, zu den Kleinen als Nikolaus. Das
ökumenische Bibelgespräch, Andachten,
Gesprächskreise, Gemeindefeiern fanden selten ohne ihn statt. Für diesen
immerwährenden und vielfältigen Einsatz wurde ihm 2004 der päpstliche Orden »Pro Ecclesia et Pontifice« überreicht.
Doch die meisten Gemeindemitglieder
werden ihn kennen, weil er in seiner
sympathischen, freundlichen Art nach
den Gottesdiensten auf die Menschen
zuging, sie ansprach und Zeit hatte.
Meistens gehörte er zu den letzten, die
vom Parkplatz fuhren, denn er kannte
einfach viele Menschen und war an ihnen interessiert.
Während der langen Leidenszeit und
nach dem Tod seines Sohnes Jochen erfuhr er die Unterstützung gerade dieser
Menschen ebenso wie während der
schweren Krankheit und nach dem Tod
seiner geliebten Ilka.
Als Heinrich Schubert auf dem Weg
zum Gottesdienst verstarb, konnte es
keiner fassen. An seinem Grab versammelten sich viele – wie er immer sagte
– »Kampfgefährten«: Freunde aus der
Heimat, aus seinen Tagen als Jugendleiter, aus den Kolpingsfamilien, aus der
übergemeindlichen Arbeit, Mitglieder
aus der Gemeinde, Arbeitskollegen und
natürlich seine große Familie, die ihren
Vater, Bruder und Onkel schmerzlich
vermissen, und ihm – wie wir – ein
»Danke« sagen wollten.
Christine Arnsfeld
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Liebe Kinder!
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Vor vielen Jahren mussten die Künstler
ihre Farben noch selber herstellen.
Versuche es doch auch einmal und denke
dir dann noch Ideen aus, wie und womit
wir ebenfalls malen könnten – z.B.
mit Ketchup, Senf, Traubensaft,
Holunderbeeren, Rhabarber...!
Die nächste Kinder-Kirche zum Thema:
»Warum falten wir unsere Hände beim Beten?«
feiern wir am 6. Mai, um 11.15 Uhr in Brake.
Den Farben, die beim Bemalen von Ostereiern benutzt werden,
werden in einigen Regionen folgende Bedeutungen gegeben:
∆∆ ∆ ∆ ∆
(Bitte einen Erwachsenen
beim Zubereiten um Hilfe)
5 Tassen Wasser
2 Tassen weißes Mehl
1
⁄2 Tasse Zucker
3 Esslöffel Salz
Diese Zutaten musst du in einem
Topf gut verrühren und bei
mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sie dick werden und
Blasen werfen. (ca. 7 Min.)
Dann kannst du diesen »Pudding« in einem
verschlossenen Behälter mehrere Wochen lang im
Kühlschrank aufbewahren. Willst du mit dem kalten
»Pudding« malen, musst du erst 1⁄8
oder 1⁄4 Tasse flüssige oder
pulverisierte Temperafarbe
unterrühren. Anschließend
kannst du die selbstgemachte
Farbe mit einem Holzstäbchen
(so eines, wie es dein Kinderarzt
benutzt, wenn du AAA sagen
musst) auf dein Bild auftragen.
Ein Foto von der ökom. KinderKirche am 14. Januar 2007
Bedeutung der Farben für Ostereier
2 Rezepte für selbstgemachte Farbe
Ein Ausmalbild
∆ ∆ ∆
„Puddingfarben”
racht
Mitgeb h euch
habe ic Mal:
dieses
∆
Kleckselt Ihr auch so gerne mit Farben wie ich?
Dann schaut euch gut die heutige Kinderseite an. Ich
verrate einige Geheimrezepte zum Herstellen von Farben.
Ostern ist ein Fest der Freude. Und zu Freude gehören für
mich die bunten Farben der Ostereier und das leise
Erwachen der bunten Blumen und anderen Pflanzen in der
Natur. Überall sprießt das Grün aus der Erde und steckt
seine Köpfchen in die würzige Frühlingsluft hinaus.
Wir Christen freuen uns, dass Jesus auferstanden ist!
Das feiern wir mit einem wunderschönen Osterbrauch:
das Ostereiersuchen! Bis zur nächsten Kinder-Kirche.
Ich freue mich auf euch!
Alles Liebe und bis bald euer Fridolin
Gelb für den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit
Rot symbolisiert den Opfertod Christi
Weiß ist die Farbe der Reinheit
Grün steht für Jugend und Unschuld
Orange für Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz
»Eifarbe«
(auch bei dieser Farbe brauchst du die Hilfe eines Erwachsenen)
Farbpigmente – kannst du dir selber machen, indem du bunte Kreide
mit einem Stein zerstampfst. Kreide in Pulverform ist
z.B. ein Farbpigment. Genauso kannst du Erde, Ziegel
oder tiefgefrorene Beeren dazu benutzen.
2 Eigelb
Die Abbildungen auf dieser Seite könnt ihr mit
etwas Wasser
eurer selbstgemachten »Eifarbe« ausmalen!
Zu den 2 Eigelb gibst du etwas Wasser hinzu, bis du einen glatten,
flüssigen Sirup erhälst. Teile ihn auf mehrere Schälchen auf. Gib in
jedes Schälchen etwas von deinen Farbpigmenten hinein und rühre
es gut um. Jetzt kannst du mit deinen Farben tolle Bilder malen.
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KONTAKTE
DANKE allen Spendern und Helfern!
Mit Begeisterung zur zweiten
Ferienfreizeit nach Olesno
Wie auch im letzten Sommer beabsichtigen wir die diesjährige Ferienfreizeit vom 8. bis zum 20. Juli 2007
in Olesno (Rosenberg) in Oberschlesien zu verbringen. Besonders sind
hierzu unsere Messdiener/innen im
Alter von 12 bis 16 Jahren eingeladen.
Als besondere Attraktion wollen wir
neben Wasseraktivitäten insbesondere Land und Leute kennenlernen. In
diesem Jahr wird als Besonderheit
abends ein Tanzkurs angeboten. Es
stehen wieder Freundschaftsspiele
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gegen die örtlichen Fußballvereine
an, sowie Tagesfahrten zu sehenswerten Orten Schlesiens. Die Fahrt wird
durch die Caritas finanziell unterstützt und wird ca. 280 Euro kosten.
Anmeldung bei Therese Palmer, Telefon 77 21 88. Bitte meldet euch bis
Ostern an.
Weitere Informationen, insbesondere Bilder, gibt es im Internet unter:
www.olesno.pl und www.anpol.net.pl
Ich freue mich auf euch!
Eure Therese Palmer
Die Solidarität der Gemeinde mit
den Hilfsbedürftigen in der Welt
drückt sich durch die großzügige
Spendenbereitschaft aus. Die Misereor-, Renovabis-, die Adveniat-Kollekte und die Sternsingeraktion, die
wieder sehr erfolgreich war, bringen
dies Jahr für Jahr zum Ausdruck.
Allen Spendern, den fleißigen
Sternsingern und den Organisatoren
ein herzliches Dankeschön und
Vergelt's Gott!
Kinder sagen »JA« zur Schöpfung
Pfarrer Blaz̆ Kovac̆ schickt die Sternsinger nach den Aussendungsgottesdiensten in die Gemeinde, um den Menschen für das neue Jahr den Segen Gottes:
»20*C+M+B*07 – Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses
Haus« zu bringen. Die Sternsingergruppen haben den erfreulichen Betrag
von 4066,31 Euro in Baumheide, Milse und Brake zusammengetragen! Das
ist ein großer Erfolg, der nur durch die Bereitschaft der Mädchen und Jungen,
sich einen Sonntag lang der guten Sache zur Verfügung zu stellen, zustande
kam. Das Geld, das die Sternsingerinnen und Sternsinger im Erzbistum Paderborn sammeln, kommt in diesem wie auch schon im letzten Jahr unter anderem für den Bau eines integrativen Tageszentrums für Kinder und Jugendliche im lettischen Bauska zugute. Bauska liegt nahe der litauischen Grenze
und ca. 70 km südlich der Hauptstadt Riga.
17
Ein Leben für die Kirchenmusik
Rudi Spindler
Es war und ist ein
bewegtes Leben, auf
das unser Chorleiter
nach 78 Jahren zurückblicken kann. Er
hat die Kriegsjahre
hautnah miterlebt und dabei die Erfahrung gemacht, dass auch in der größten
Bedrängnis noch immer Momente des
Glücks und der Geborgenheit verborgen
sind. So hat er bei Aufräumungsarbeiten
nach einem Bombenangriff seine Frau Regine kennengelernt.
Rudi Spindler wurde 1929 in Ahlen geboren. Seine musikalischen Sporen holte
er sich in der Singegemeinschaft Ahlen.
Zu dieser Zeit, von 1944 bis 1948, sangen sie bei großen Konzerten zusammen
mit der Singegemeinschaft Gütersloh.
Nach dem Krieg mussten sich seine Eltern, wie fast alle anderen auch, eine
neue Existenz in Heessen aufbauen. Da
diese kleine Gemeinde ohne eigenen Kirchenchor war, hat er mit seinem Freund
einen Chor gegründet, bei dem er bis
1954 aktives Mitglied blieb.
Im Jahr 1952 heiratete er seine Braut
Regine und zog 1954 wieder nach Ahlen
zurück. Da es ohne Kirchenmusik bei Rudi Spindler nicht geht, ging er sofort in
den dortigen Kirchenchor von St. Ludgeri
und blieb bis zu unserem Umzug 1959
nach Brake in ihm.
In den 50er Jahren musste man teilweise weit reisen, um eine Arbeitsstelle zu
finden. So verschlug es ihn nach Brake,
wo er bei der Fa. Kerkmann eine Meisterstelle bekam. Eine Kollegenfrau, die
schon im Kirchenchor sang und ihn bei
einer Feier singen hörte, überredete ihn
im Chor mitzusingen. So trat er 1960
dem Chor bei. Es dauerte auch nicht lange bis man ihn zum 1. Sekretär und später 1967 zum 1. Vorsitzenden wählte.
18
Dieses Ehrenamt hat er bis heute inne
und wurde im Januar nochmals für weitere drei Jahre bestätigt. So konnte er am
14. Februar 2007 sein 40-jähriges Jubiläum als Vorsitzender des Kirchenchors
feiern. Über 60 aktive Jahre in verschiedenen Kirchenchören, das ist eine Leistung, die fast nicht zu toppen ist.
Wenn man die Zeit, über die Höhen
und Tiefen unseres Chores Revue passieren lässt, so kann man sagen, dass der
Chor seine erfolgreichste Zeit unter der
Leitung von Eva Maria Brotesser hatte.
Wobei der Chor heute, mit dem Chorleiter
Bernhard Gardian, ganz ausgezeichnete
Konzerte gibt und ganz offen ist für jüngere Mitglieder. Alle älteren Gemeindemitglieder erinnern sich noch gerne an die
tollen Karnevalsfeiern und die vielen Ausflüge in den Anfangsjahren der Gemeinde. Frei nach dem Motto: »Wo man singt,
da kannst du prima feiern«.
Meine Frage nach einem Geschenk zum
Jubiläum beantwortet Rudi so: »Nun, ich
wünsche mir, dass dieser Chor noch viele,
viele Jahre weiter zum Lobe Gottes seine
Stimmen erschallen lassen kann und dass
in der Gemeinde die Lust am Singen wieder neu entfacht wird. Natürlich würden
wir Altgedienten gerne das Zepter an
jüngere Gemeindemitglieder weiterreichen, wenn sie es denn wollten«.
Allen Chormitgliedern möchte er seinen
herzlichen Dank aussprechen, dass sie
immer treu und brav zum Chor gehalten
haben. Und das größte Ereignis, dass auf
den Chor zukommt, ist das 50-jährige Jubiläum im Jahr 2009. Er hofft, dass bis
dahin alle noch gesundheitlich gut drauf
sind und die Gemeinde uns weiterhin
stimmlich gut unterstützt. Sein ganz besonderer Dank gilt seiner lieben Frau. Ohne ihre tatkräftige Hilfe hätte er die langen Jahre nicht durchgehalten.
»Getauft hat mich damals meine
Oma. Heimlich!«
So oder ähnlich berichten viele
deutsche Aussiedlerinnen und Aussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion von ihrer Taufe.
Kirchliches Leben in dem uns bekannten Sinn war in dem kommunistischen System nicht möglich. Kirchen wurden, wenn überhaupt, nicht
religiös genutzt. Zusammenkünfte der
Gemeinde, Gottesdienste etc. – all
das konnte nur im Verborgenen stattfinden. Oft waren es Frauen, die
überhaupt für die Weitergabe des
Diakonatsweihe
in Herne
Am 16. Juni empfängt Christian
Matuschek in der Kirche St. Peter
und Paul in Herne-Sodingen um
11.00 Uhr, zusammen mit fünf
weiteren Kandidaten, von Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann
die Diakonatsweihe. Seine »Laufbahn« begann er in unserer Gemeinde als Messdiener und er
wohnte später am Wolfsacker in
Brake, bis er 1995 zum Theologiestudium nach Paderborn zog.
Zwischendurch ging er für einige Zeit im sozialen Dienst in
die USA und setzte dann in Paderborn sein Studium fort. Heute
fühlt er sich im Münsterland beheimatet. Wir wünschen ihm Gottes Segen für die Zukunft.
Glaubens gesorgt haben. Sie spendeten die Taufe, sorgten für ein christliches Begräbnis und vermittelten die
Grundgebete und -wahrheiten weiter.
In unserer Gemeinde nehmen jetzt
acht Frauen und Männer, die als
Deutsche aus verschiedenen Staaten
der Sowjetunion zu uns gekommen
sind, ihren »Glaubensfaden« neu auf
und bereiten sich auf den Empfang
der Erstkommunion und/oder der Firmung vor. Es ist eine große Freude
und Bereicherung, gemeinsam mit ihnen die Kostbarkeiten unseres Glaubens (wieder) zu entdecken. Und es
ist ermutigend zu erfahren, dass der
Glaube bei aller Repression nicht zu
»verhindern« ist.
Die Erstkommunionen werden wir
voraussichtlich in der Heiligen Messe
am Gründonnerstag, 5. April 2007,
feiern. Das Sakrament der Firmung
empfangen unsere erwachsenen FirmbewerberInnen am Mittwoch, 25.
April 2007, in St. Joseph bzw. am
Samstag, 12. Mai 2007, bei uns in
Maria Königin.
Susanne Kochannek
Karl-Heinz Berlik
19
Der Hauspflegeverein e.V. erweitert
sein Leistungsangebot! Sie möchten
in den Urlaub fahren und wünschen,
dass jemand nach Ihren Angehörigen
guckt? Ihre Angehörigen benötigen
zwar keine Pflege, aber es würde Sie
beruhigen, wenn mal jemand nach
dem Rechten schaut? Sie müssen ins
Krankenhaus und haben niemanden,
der sich um ihre Wohnung, Wäsche
etc. kümmert?
Der Hauspflegeverein e.V. bietet
neue Serviceangebote für ältere,
nicht pflegebedürftige Menschen an.
»Oft wurde bei uns nachgefragt, ob
wir nicht mal bei den Angehörigen
nach dem Rechten sehen können.
Bisher konnten wir dafür kein kostengünstiges Pauschalangebot liefern.
Dies soll sich jetzt ändern,« so Gisela
Kettler, Geschäftsführerin des Hauspflegevereins e.V.
Guter, professioneller Service, hohe
Kontinuität, Pünktlichkeit sowie
freundliche Mitarbeiter sind den
meisten älteren Menschen mindestens ebenso wichtig wie fachliche
Qualifikation. Ambulante Pflegedienste werden zunehmend zu modernen
Dienstleistern, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Kunden Rechnung zu tragen.
Um sein umfangreiches Angebot
aus Pflege-, Hauswirtschafts- und Be-
20
treuungsleistungen abzurunden hat
der Hauspflegeverein e.V. drei Leistungspakete erarbeitet, die jeweils
wochenweise zu einem Pauschalpreis
bestellt werden können. Entsprechend der Nachfragen gibt es die Pakete »Nach dem Rechten schauen«;
»Hauswirtschaft und nach dem Rechten schauen« und ein Servicepaket
bei Krankenhausaufenthalt. Die Inhalte der Angebote wurden auf der Basis langjähriger Erfahrung (gegründet
wurde der Verein 1959) in der häuslichen Pflege- und Versorgung entwickelt, d. h. mit so einem Rund-umPaket wird eine gute Versorgung der
Kunden sichergestellt.
Ambulante Pflegedienste leisten
weit mehr als »nur« Pflege- und Betreuung. Durch den demographischen
Wandel und zunehmender Mobilität
gibt es auch in Bielefeld immer mehr
Menschen, die alleine leben. Viele
haben zwar Angehörige, die sich gerne kümmern würden, dies aber oft
aus Zeitgründen nicht leisten können
oder weil sie in anderen Städten
wohnen. Hier können ambulante Pflegedienste eine große Hilfe sein, denn
sowohl für Angehörige als auch für
ältere Menschen selbst ist es gut zu
wissen, dass es einen Ansprechpartner für fast alle Belange des Alltags
gibt, zum Beispiel um Termine mit
Was können wir für Sie tun? Wir unterstützen Sie gerne, damit Sie selbst
bestimmt zu Hause in ihrer eigenen Wohnung leben können?
Fußpflege, Friseur etc. zu vereinbaüber Tagesgäste, die in Form von Taren, andere Hilfen zu organisieren,
gesbetreuung oder auch stundenweiAnträge bei Behörden zu stellen,
se zum Beispiel als VerhinderungsHandwerker zu bestellen wenn nötig
pflege in den Wohngruppen mitbeetc. »Wer soll es denn machen, wenn
treut werden möchten.
nicht wir?«, so Gisela Kettler. »WichJeder kennt die vielen »Pflegeflittig ist uns, die Selbstständigkeit und
zer«, die durch Bielefeld fahren. Wie
Lebensqualität unserer Kunden zu erumfangreich jedoch die jeweiligen
halten bzw. zu fördern, um ein weiLeistungsangebote sind, weiß kaum
testgehend selbst bestimmtes Leben
jemand. Die ambulanten Pflegediensim gewohnten Wohnumfeld zu erte bieten in der Regel kostenlos und
möglichen. Dafür müssen wir immer
unverbindlich Beratungen im eigenen
wieder unsere Angebote überprüfen
Wohnumfeld oder ggf. im Krankenund auf die Wünsche unserer Kunden
haus zur häuslichen Versorgung an.
eingehen.«
Der Hauspflegeverein gibt darüber
Für ältere Menschen, die Rund-umhinaus eine umfangreiche Informatidie-Uhr-Betreuung benötigen, dabei
onsbroschüre als Wegweiser für die
aber Wert auf eine familiäre AtmoPflege zu Hause heraus. Diese kann
sphäre mit hoher Versorgungsqualität
beim Hauspflegeverein in der Augustlegen, hält der Hauspflegeverein mittBebel-Str. 133a bezogen oder im Inlerweile drei ambulant betreute
ternet unter www.hpvbi.de als PDFWohngemeinschaften bereit (in den
Datei heruntergeladen werden.
Stadtteilen Sieker, Ostmann-Turm
und Dürkopp-Tor 6). Die Bewoh- Die Mitarbeitenden des Hauspflegevereins
ner und Mitarbeitenden dieser freuen sich auf Ihren Anruf: August-BebelWohngruppen freuen sich auch Str. 133a · Telefon-Nr: 05 21 / 9 67 48-0.
21
KONTAKTE
KONTAKTE
Und sie bewegt sich doch!
Kontaktpersonen
(Die Kirche)
Kaum zu glauben: Als die Kirche
Galileo Galilei nach 400 Jahren rehabilitierte und ihren Irrtum eingestand,
da berichtete die Weltpresse von der
Schwerfälligkeit der vatikanischen
Behörden. Als sie jetzt nach 30-jähriger Diskussion in Fachkreisen einen
Übersetzungsfehler berichtigte, da interessierte das anscheinend (fast)
niemand. Was war geschehen?
Bei der Konsekration (Wandlung)
des Kostbaren Blutes werden seit
den ersten Jahrhunderten die Worte
Christi auszugsweise wiederholt, so
wie sie auch bei Matthäus (Mt. 26,
28) oder Markus (Mk. 14, 24) in der
deutschen Einheitsübersetzung stehen: Das ist mein Blut, das für viele
vergossen wird. Auch im »neuen«
lateinischen Messtext nach dem
II. Vaticanum heißt es »pro multis«
(= für viele) und nie »pro omnibus«
(= für alle).
Die Hochgebete der verschiedenen
orientalischen Riten – ob in griechischer, syrischer, armenischer oder slawischer Sprache – benutzen immer
das wörtliche Äquivalent von »für
viele« bzw. »pro multis«.
Als die Bischofskonferenzen nach
dem II. Vaticanum die Erlaubnis erhielten, die Messtexte in ihre Heimatsprache zu übersetzen, da wurde
nicht immer genau übersetzt, sondern oft auch »interpretiert« nach
dem Motto: wichtig ist nicht, was
Christus gesagt hat, sondern was er
gemeint hat oder heute sagen würde.
22
Und so wurde in
den deutschen
Messtexten aus
»für viele« plötzlich »für alle«. In anderen Sprachen war es ähnlich, wieder andere Länder übersetzten die
Worte Christi korrekt wortwörtlich.
Es ist schon seltsam, wenn z. B. in
St. Jodokus der gleiche Pfarrer um
10.00 Uhr im lateinischen Choralamt
bei der Wandlung des Kelches die
Worte »pro multis« (= für viele) und
in der nächsten Messe um 11.30 Uhr
dann auf deutsch »für alle« benutzt.
Vom Papst angewiesen hat daher
jetzt der Präfekt der Gottesdienstkongregation alle Bischofskonferenzen
angewiesen, die korrekte Übersetzung zum Gebrauch der Volkssprachen in den liturgischen Büchern in
den nächsten 1-2 Jahren vorzubereiten und den Gläubigen die notwendigen Katechesen über dieses Thema
zu halten.
Und schon regen sich die ersten
Gemüter, die von der Berichtigung
der Falsch-Übersetzung nichts halten.
Die meisten sind aber wohl der Meinung, dass es nicht wieder 400 Jahre
dauern darf diesen Übersetzungsfehler einzugestehen. Nicht die Korrektur an sich sondern das Eingeständnis des Irrtums/Fehlers nach nur
30 Jahren beeindruckt diesmal
den ungläubigen Thomas
(Wolfgang Winkel)
Pfarrer Blaž Kovač,
75 04 08
E-Mail: [email protected]
Gemeindereferentin
Susanne Kochannek, 75 04 70
E-Mail: [email protected]
Frauengemeinschaft Brake:
Inge Ameskamp, 77 444
Frauengemeinschaft und
Caritas-Konferenz Baumheide:
Anni Klose, 33 03 37
Caritas-Konferenz Brake:
N. N. ( 75 04 08 – Pfarrbüro)
Kolping Baumheide:
Klaus Scherner, Murmelweg 1
Kolping Brake:
Georg Rother, 33 27 37
Kolpingjugend Brake:
Thomas Geisler, 77 22 83
www.kolpingjugend-brake.de
Kirchenchor: Rudolf Spindler,
76 23 43
Songgruppe »Sponties«:
Christina Kuhles, 76 37 36
Sozialdienst kath. Frauen,
Schwangerenberatung, Turnerstr.
4, Fr. Schlepphorst, 96 19-0
Caritas-Pflegestation,
Turnerstr. 4, 96 19-0
Messdiener Baumheide:
Therese Palmer, 77 21 88
Joachim Sterz, 770 98 02
Treffen montags 15.30–17.00 Uhr
Messdiener Brake:
Alexander Schalk, 7 74 78
Helga Siegenbrink, 7 66 20
Treffen freitags 16.00–17.30 Uhr
Spielgruppe »Sausewind«
im Pfarrheim Brake
für Kinder ab 21/2 Jahren:
Mo., Mi., Fr. 9–12 Uhr,
Ursula Hillmann, 76 25 84
Treff ab 30
(für ca. 30- bis ca. 45-Jährige)
jeden 1. Freitag im Monat,
20.00 Uhr im Braker Pfarrheim,
Info bei Britta Urban, 89 22 73
Küsterin in Maria-Königin Baumheide: Anni Klose, 33 03 37
Küster in Heilig-Kreuz Brake:
Heinrich Plachetka, 76 39 70
Pfarrgemeinderat:
Christine Woitulek, 7 06 72
Unsere Gemeinde im Internet: www.maria-koenigin-bielefeld.de
Bankverbindung: Sparkasse Bielefeld, BLZ 480 501 61, Kto.-Nr. 37 011 855
IMPRESSUM:
Herausgeber: Kath. Pfarramt
Maria Königin, Donauschwabenstr. 38–40,
33609 Bielefeld, Fax 75 04 76
Redaktion (v. i. S. d. P.) und Leserbriefe: Josef Redeker, Husumer Str.
133, 33729 Bielefeld, 76 36 23,
E-Mail: [email protected]
Die nächste Ausgabe KONTAKTE erscheint am 3. Juni 2007. Die Redaktionssitzungen sind öffentlich. Interessierte Gemeindemitglieder sind herzlich eingeladen.
28
PFARRBRIEF 2/2007
Unsere Gemeinde im Internet: www.maria-koenigin-bielefeld.de
25
Katholische Kirche
Maria Königin
Aus dem Inhalt:
Programm des Pfarrfestes
Seite 8
Geschichte der Gemeinde
Seiten 9–14
Die sieben Sakramente
Seiten 20–26
Kleiner Kirchenführer
Seiten 27–39
»Macht euch keine Sorgen,
denn die Freude am Herrn
ist eure Stärke«.
(Neh. 8, 10).
Altar in Maria Königin
mit Tabernakel und Ewigem Licht
Mitarbeiter dieses Heftes:
Bernhard Ameskamp, Christine Arnsfeld, Anni Klose, Susanne Kochannek,
Blaz̆ Kovac̆, Josef Redeker, Wolfgang Winkel, Christine Woitulek
2
3
Liebe Gemeindemitglieder!
In der März-Sitzung des Pfarrgemeinderates (PGR) wurde das Motto
für unser 25-jähriges Kirchenjubiläum ausgesucht. Der Pfarrgemeinderat entschloss sich für ein Zitat aus dem Buch Nehemia:
». . . die Freude am Herrn ist eure Stärke« (Neh 8, 10).
Für einige sicher ein bekanntes Buch aus der Bibel. Andere kennen
das Buch Nehemia vielleicht gar nicht. Darum möchte ich kurz die Geschehnisse von damals erläutern.
Diese Worte »Die Freude am Herrn ist eure Stärke« wurden ausgesprochen, als die Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren. Unter der Leitung von Esra und Nehemia wurde
die Mauer von Jerusalem aufgebaut und danach der Tempel wiederhergestellt. Esra berief eine Versammlung und las aus dem Buch mit dem
Gesetz des Mose. (Heute werden wir sagen, er las aus der Bibel, aus
dem Alten Testament). Danach forderte Esra die ganze Gemeinde zum
Feiern auf.
Einige werden fragen, was das alles mit uns zu tun hat? Ich denke
sehr viel.
Am 17. Juni 2007 feiern wir das Kirchweihfest –
das Silberjubiläum unserer Pfarrkirche Maria Königin.
Viele Gemeindemitglieder haben ihr neues Zuhause hier gefunden.
Sie sind aus verschiedenen Ländern der Welt: aus Polen, Russland,
Kroatien, Vietnam und Sri Lanka nach Deutschland, genauer gesagt
nach Bielefeld gekommen. Einige davon arbeiten seit längerer Zeit am
Aufbau der Gemeinde mit, einige erst seit kurzem. Aber alle haben das
gleiche Ziel – die Kirche und das Leben in unserer Gemeinde mitzugestalten. Kirche bedeutet Gemeinschaft der Gläubigen, d. h. gemeinsam
glauben und hoffen, miteinander sich freuen, aber auch miteinander
Leid tragen, einander achten und für einander beten, miteinander Gottes Wort hören, Eucharistie feiern, einander tragen und für einander
da sein.
Ich überlege, wie oft in unserer Kirche die Sakramente gespendet
wurden? Wie viele Kinder und Erwachsene wurden getauft? Wie oft
wurde in der Gemeinde Maria Königin die Eucharistie gefeiert? Ich den4
Einladung
zum
ke über die Jugendlichen nach,
die das Sakrament der Firmung
durch den Bischof empfangen
haben und über die Paare, die
sich gegenseitig das Eheversprechen gaben. Ich weiß aber
auch, dass wiederholt für Verstorbene gebetet und getrauert
wurde. Das alles macht Gemeinde aus.
Im Buch Nehemia haben alle
am Aufbau der Mauer und des
Tempels mitgearbeitet. Wir arbeiten gemeinsam am Aufbau der Gemeinde Jesu Christi. Unser Glaubensziel prägt unsere lebendige Gemeinschaft.
Gemeinschaft bedeutet aber auch bloße Geselligkeit und fröhliches
Beisammensein.
Esra fordert im Buch Nehemia die ganze Gemeinde zum Feiern auf.
Auch wir als Gemeinde wollen das 25-jährige Jubiläum feiern. Zu diesem Fest am 17. Juni 2007 möchte ich im Namen des Pfarrgemeinderates alle Gemeindemitglieder sehr herzlich einladen.
Wir beginnen um 11.00 Uhr mit dem Festgottesdienst. Danach verbringen wir den Nachmittag in unserem Gemeindezentrum.
Für unser leibliches Wohl wird gesorgt. An diesem Tag wird uns die
Möglichkeit gegeben, verschiedene Spezialitäten aus den Herkunftsländern unserer Gemeindemitglieder zu probieren. Der Nachmittag
wird mit einem bunten Programm für Jung und Alt allen viel Spaß
bereiten.
Das Fest beenden wir gegen 16.00 Uhr mit einer Dankandacht.
Man sagt, dass die himmlische Freude der irdischen Freude vorausgeht. Und Freude ist ansteckend.
Ich wünsche allen einen mit viel Freude erfüllten Nachmittag, der
uns lange in Erinnerung bleiben wird.
Christine Woitulek
Vorsitzende des Pfarrgemeinderates
5
Grußwort zum 25-jährigen
Jubiläum Maria Königin
In der Chronik
der Pfarrgemeinde
St. Johannes Baptist Schildesche ist unter dem 12. Juni
1982 folgendes zu lesen:
»Unser Erzbischof J. J. Degenhardt
konsekriert den neuen Altar im Kirchenraum des Gemeindezentrums
in Baumheide. Die Pfarrvikarie bekam in diesem Zusammenhang einen neuen Namen: Maria Königin«.
Ein Jahr später liest man: »Im Frühjahr dieses Jahres kam das in Gang,
was seit über 4 Jahren vom Erzbischöflichen Generalvikariat in Absprache mit unserem Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand vorbereitet wurde: Im Umkreis unserer Pfarrei werden zwei neue Pfarreien errichtet, und zwar die Pfarrei Baumheide-Brake und die Pfarrei Heepen-Altenhagen . . . Die Gemeinde
Maria Königin in Baumheide . . .,
die bisher seelsorglich und vermögensrechtlich von Schildesche mit
betreut wurde, wird (mit der Pfarrvikarie Brake zusammen) selbstständig und bekommt einen eigenen
Pfarrer. Der Name der neuen Pfarrei
ist Maria Königin«.
So feiern Sie diese Ereignisse jetzt
und ich möchte Ihnen als Pfarrer der
alten »Muttergemeinde« und als Dechant des Dekanates Bielefeld-Lippe
dazu sehr herzlich gratulieren.
Der hl. Benedikt, der Vater des
abendländischen Mönchstums, hat in
6
seiner Regel gesagt: »Dem Gottesdienst in nichts vorzuziehen.« So ist
der Altar der Kirche Maria Königin in
Baumheide, der vor 25 Jahren konsekriert wurde, die Mitte Ihrer Gemeinde. Von ihm geht alles Leben
aus, hier begegnet Christus in der Eucharistie, hier sammelt die Gemeinde
Kraft und stärkt sich für ihren Weg.
Die Kirche liegt in einem sehr interessanten Stadtteil Bielefelds. Dort
leben Menschen unterschiedlichster
Herkunft und Biographie. Das wird
nicht ohne Auswirkung auf das Leben
der Kirchengemeinde bleiben.
So kommt gut zum Ausdruck, was
»katholisch« vom Wortsinn her heißt:
allumfassend, aber auch bunt und
vielfältig. Gott meint die Menschen
dieser Erde und ruft jede und jeden
beim Namen.
Möge die Präsenz der Kirchengemeinde Maria Königin in diesem
Stadtteil etwas widerspiegeln von der
universalen Liebe Gottes zu allen
Menschen und mögen Menschen in
den Gottesdiensten und im Leben
der Gemeinde eine Oase und ein Zuhause finden, wo sie ermutigt und
gestärkt zurück in ihren Alltag gehen
können.
Der ganzen Gemeinde wünsche ich
Gottes reichen Segen und seinen guten Geist für den Weg in die Zukunft.
Klaus Fussy, Dechant
Liebe Schwestern
und Brüder,
25 Jahre Kirchweih
in Maria Königin.
Dieses Fest soll am 17. Juni 2007
gefeiert werden. Als erster Pfarrer der
Gemeinde (1983-1995) möchte ich Ihnen meine Glück- und Segenswünsche aussprechen.
Am Palmsonntag 1977 wurde der
Grundstein gelegt. Am 12. Juni 1982
erfolgte die Konsekration der Kirche
durch Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt. Die Kirche erhielt
den neuen Namen »Maria Königin«.
Damals ahnte ich noch nicht, dass
ich ein Jahr später zum ersten Pfarrer
der neuen Gemeinde ernannt würde.
Die zwölf Jahre in Baumheide, Brake und Milse waren keine leichten
Jahre, aber sie haben meine Arbeit
als Priester geprägt.
Der Weg der »kleinen Schritte« war
es, der uns langsam aber sicher dem
Ziel näher brachte, Gemeinde zu
werden.
In den zwölf Jahren haben fünf Diakone bei uns ihr Praktikum gemacht.
Ich denke das war eine Bereicherung
für das Gemeindeleben. Sechs Praktikanten haben je vier Wochen bei uns
Erfahrungen sammeln können für ihren Beruf als Priester. Frau Rau (geb.
Grabowski) und Herr Lengenfeld als
Gemeidereferenten haben der Gemeinde wichtige Impulse gegeben.
Erwähnen möchte ich auch die gute
Zusammenarbeit mit den evangelischen Gemeinden. Es war ein geschwisterliches Miteinander.
In Baumheide hatten wir große Sorgen mit den undichten Dächern.
Doch nach der Sanierung im Jahre
1993 strahlte die Pfarrkirche in neuem Gesicht.
Wie sechs Richtige im Lotto war die
Erbschaft, die es uns möglich machte, die neue Orgel anzuschaffen.
Ganz besonders dankbar denke ich
an alle Ehrenamtlichen zurück, die
durch ihr unermüdliches Schaffen
viele Aktivitäten im Gemeindeleben
möglich machten.
Liebe Schwestern und Brüder,
ich freue mich, dass wir am 17. Juni
zusammen das Festhochamt feiern
dürfen und grüße Sie ganz herzlich
Ihr Pastor Vorderwülbeke
7
Programm des Jubiläum-Kirchweihfestes
KinderSchminken
Glücksrad
Pferderennen
Kicker
SumoRingen
»Vier gewinnt«
Essen +
Trinken:
Spezialitäten
der versch.
Nationen
17.6.
Bastelstand mit
Harald
2007
11.00 Uhr Festgottesdienst
12.00 Uhr Begrüßung der Gäste
12.00 Uhr Grußworte der Gäste
anschließend Aktivitäten für
Jung und Alt im Gemeindezentrum und rund um die Kirche
Dia-Vortrag zur Geschichte
und Vorstellung der Homepage
Dankandacht zum Abschluss
SponsorenLauf
BibelQuiz
Die Anfänge der Gemeinde
Mit der Ansiedlung der Ostvertriebenen ab 1955 im Gebiet Kammerratsheide/Hagenkamp beginnt die
Entstehung eines neuen Stadtteils,
welcher sich nach Nordosten ausdehnt und den Namen Baumheide
bekommt.
Die Katholiken dieses Raumes werden seelsorglich von den Gemeinden
St. Hedwig, Heepen, und Heilig
Kreuz, Brake, betreut.
Am 31. Januar 1971 feiern in der
evang. Friedenskirche, Hagenkamp,
zum ersten Mal einige wenige kath.
Familien mit Pastor Antonius Waterkamp die Eucharistie.
Der Beginn wird möglich, indem
das Presbyterium der evang. Gemeinde die Kirche und die Gemeinderäume ihren katholischen Mitchristen
zur Verfügung stellt.
Im Oktober 1971 ist die erste Firmung durch Weihbischof Nordhues.
Pfarrer Antonius
Waterkamp
1939 geboren
Priesterweihe 1964
In seiner Schildescher Zeit hat er die
ersten kath. Christen
in Baumheide gesammelt. Es folgen weitere Seelsorgestationen. Jetzt ist er als Pfarrer in
der St.-Thomas-Morus-Gemeinde in
Sennestadt tätig.
8
Ab Januar 1972 übernimmt Pastor
Klaus Theine die Seelsorgearbeit in
der aufzubauenden Gemeinde.
Im Oktober 1972 ist die erste Pfarrgemeinderatswahl. Erste Gespräche
werden geführt mit der Stadt bezüglich des im Bebauungsplan vorgesehenen Grundstücks zum Bau einer kath. Kirche.
In dieser Zeit beginnt auch die Caritas-Konferenz Baumheide-Altenhagen
mit ihrer Arbeit.
Im Sommer 1973 sammelt sich die
Gemeinde im Rahmen eines Kinderfestes. Im Herbst ist ein Fest für die
Erwachsenen.
Das neue Gemeindezentrum wird
geplant und ein Kirchbauverein ins
Leben gerufen.
In den Jahren 1974, 1975 und 1976
finden Kinderfeste statt auf dem
Gelände des Bauern Landwehrmann,
der uns die noch dort stehenden
Gebäude zur Verfügung stellt. Das
Gelände war vom Kirchenvorstand
Schildesche von der Stadt gekauft
worden.
Das Gemeindeleben geht in der
Friedenskirche weiter, mit Taufen,
Erstkommunionfeiern, Firmung, Trauungen und Beerdigungen; mit der Caritas-Arbeit, dem Treffen der älteren
Gemeindemitglieder und einer Jugendgruppe. Eine Gruppe evang. und
kath. Frauen trifft sich zu gemeinsamen Bastel- und Handarbeitsabenden.
Ende Januar 1976 geht Pastor Theine als Pfarrvikar nach Niederschelden (Stadtteil von Siegen).
9
KONTAKTE
Der ehemalige Bauernhof Landwehrmann im Jahre 1975
Bis zum 4. April 1977 ist die Gemeinde ohne Pastor, wird aber seelsorglich von Schildesche betreut. Die
Gottesdienste werden von Geistlichen
der Nachbargemeinden gehalten.
Im Weihnachtsbrief 1976 wird der
Name »Menschwerdung des Herrn«
der Gemeinde mitgeteilt.
Pastor
Klaus Theine
1938 geboren in
Bigge, Sauerland,
heute ein Stadtteil
von Olsberg
Priesterweihe 1964
Verschiedene Seelsorgestationen: Ab 1973–1976 als
Pastor zuständig für die Gemeinden
Baumheide und Altenhagen, anschl.
ging er als Pastor ins Siegerland und
wurde schließlich Dechant in Witten
und Hagen. Ab 2001 ist er als Pastor
im Pastoralverbund Dortmund-Brackel-Neuasseln tätig.
10
Nach dem Abbruch des Bauernhofes im Oktober 1976 beginnt der
Kirchenvorstand Schildesche mit dem
Bau der Kirche und des Zentrums
nach den Plänen des Architekten
Klemens Jonas, Vilsendorf.
Am Palmsonntag 1977 wird der
Grundstein gelegt.
Mit diesem Sonntag beginnt Pastor
Werner Smolka seinen Dienst in
dieser Gemeinde, er ist gleichzeitig
Pastor in Schildesche.
Am 27. August 1978 weiht Dechant
Wydra unser Gotteshaus. Bei der Einweihungsfeier dankt die Gemeinde
Pastor Radtke für die langjährige
Gastfreundschaft in der Friedenskirche.
Die Ausstattung des Altarraumes
übernimmt die Gemeinde aus der
ehemaligen Schwesternkapelle Altenhagen.
Der Kern, aus dem die Gemeinde
lebt, ist die Verkündigung des Evangeliums und die Feier der Eucharistie.
Durch die steigende Zahl der
Gottesdienstbesucher und die gute
Beteiligung bei der Pfarrgemeinderatswahl im Dezember 1978 kommt
das gute Zusammengehörigkeitsgefühl der Gemeindemitglieder zum
Ausdruck.
Die Vorbereitung auf die Firmung
aktiviert das Gemeindeleben. Am 27.
Mai 1979 spendet Weihbischof Cordes 130 Kindern und Jugendlichen
das Sakrament der Firmung. Im Juni
feiern wir das Fest der Firmlinge mit
der Gemeinde. Aus den Firmgruppen
entstehen verschiedene Kinder- und
Jugendgruppen mit unterschiedlichen
Interessen.
Die Folgezeit ist geprägt durch die
Gründung von:
Frauengemeinschaft: 9. Dez. 1979.
Kolpinggemeinschaft der Männer:
18. Mai 1980.
Kirchenchor: 30. November 1980.
Die Räume des Zentrums werden
von diesen Verbänden, den Senioren,
den Kinder- und Jugendgruppen regelmäßig genutzt. Im Laufe des Jahres finden Gemeindefeste statt sowie
Veranstaltungen für Senioren, Kinder,
Jugendliche und für die Verbände.
Die Fenster der Kirche wurden von
der Künstlerin Maina Leonhardt,
Stuttgart, gestaltet.
Bei einem der Gemeindevormittage,
am 21. September 1980, werden von
derselben Künstlerin Modelle für die
Altarraumgestaltung der Gemeinde
vorgestellt, welche nicht die volle Zustimmung erhalten und anschließend
von der Kunstkommission in Paderborn abgelehnt werden.
Im Herbst 1981 übernimmt die Bildhauerin Liesel Bellmann, Dortmund,
die künstlerische Altarraumgestaltung. Die Konsekration der Kirche ist
am 12. Juni 1982, um 16 Uhr durch
den Hochw. Herrn Erzbischof Joh. Joachim Degenhardt. Da der Name
»Menschwerdung des Herrn« der Gemeinde pastoral nur schwer vermittelbar war, wurde dieser mit Zustimmung des Pfarrgemeinderates und
des Kirchenvorstandes geändert.
Unsere Kirche wird auf den Namen
»Maria Königin« konsekriert. Die Reliquien des hl. Liborius im Altar bringen die Verbundenheit mit der Erzdiözese Paderborn zum Ausdruck. Unser Patronatsfest begehen wir am 22.
August.
Aufstellung des Altars
11
Pastor Werner
Smolka
1945 in Hindenburg/Oberschlesien
auf der Flucht
geboren.
1973 Priesterweihe.
Mit der Grundsteinlegung 1977 zuständig für Baumheide
und Altenhagen, er bleibt bis 1983.
Pastor Smolka ist lange Zeit
Verbindungsseelsorger seiner
Studentenverbindung.
Verschiedene Seelsorgestationen,
zuletzt in Christkönig, Hagen.
Pastor Werner Smolka beendet
1983 seine Arbeit in Baumheide und
wird Vikar in Schildesche und Jöllenbeck. 1985 wird er Pfarrer in HagenBoelerheide. Im Juni 2001 hat Gott
seinen Diener Pfarrer Werner Smolka
zu sich in sein Reich gerufen.
Zum 1. Juli 1983 werden die beiden
Pfarrvikarien Maria Königin Baumheide und Hl. Kreuz Brake zur Pfarrei
Maria Königin erhoben. Als 1. Pfarrer
der neuen Pfarrgemeinde wird Pastor
Josef Vorderwülbeke am 20. Juni 1983
ernannt. Von Dechant Günter Wydra
wird er am 25. September 1983 in
einer Eucharistiefeier in sein Amt
eingeführt.
Im Dezember 1984 findet die Gemeindemission statt mit den Redemptoristen: Pater Daniel, Pater
Kasper und Pater Apperdannier.
Die Hl.-Kreuz-Kirche wird 1986/87
12
renoviert. Die Gottesdienste werden
in dieser Zeit in Baumheide gefeiert.
Mit der Altarkonsekration am 21. Nov.
1987 können die Gottesdienste wieder in Brake gefeiert werden.
Zum ersten Mal erscheint der Pfarrbrief »Kontakte«, der in Eigenarbeit
hergestellt wird.
Am 20. November 1987 hat Gott
seinen treuen Diener, den Geistlichen
Rat Pastor Bruno Christ, zu sich in
sein Reich gerufen. Er kam im März
1959 nach Brake und war für den
Bau der Hl.-Kreuz-Kirche zuständig
und hat mit dem Aufbau der Gemeinde begonnen. Am 30. September
1977 trat er in den Ruhestand, wohnte in Brake und war bis zu seinem
Tod als Priester tätig.
Am 31. Januar 1988 findet die erste
Gemeindewallfahrt nach Stockkämpen statt, die bis jetzt jedes Jahr im
September durchgeführt wird.
Leider ist das Dach der Kirche in
Baumheide (Flachdach) undicht, es
stehen zeitweise bis zu 56 Gefäße in
der Kirche, um das Wasser einigermaßen auffangen zu können. Nach langer Planung kann im Oktober 1992
mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden. Der große Saal wird zum
Gottesdienstraum umgestaltet. Pfarrer Vorderwülbeke kann am 12. April
1993 in der fertig renovierten Kirche
sein 25-jähriges Priesterjubiläum feiern. Die Orgelweihe findet am 26.
September 1993 statt.
Im Februar 1995 gibt Pfr. Vorderwülbeke seinen Abschied von Baumheide und Brake bekannt. Das Festhochamt mit Verabschiedung ist am
11. Juni. Seine neue Pfarrstelle ist in
Attendorn. Helene Uelhoff, seit 1984
für Haushalt, Garten und viele andere
Dinge in der Gemeinde zuständig,
geht als Haushälterin mit nach Attendorn.
Bis zur Einführung des neuen Pfarrers übernimmt nun Studentenpfarrer
Christoph Recker die Seelsorge in der
Gemeinde.
Die Einführung des neuen Pfarrers
Blaz̆ Kovac̆ durch Dechant Ludwig
Hoffmann feiern wir am Sonntag, dem
27. August 1995, in der Pfarrkirche
Maria Königin mit einem Festhochamt
und einem Empfang im Gemeindezentrum. Pfr. Kovac̆ ist in Kroatien
geboren und wurde in Paderborn
zum Priester geweiht.
Im Januar 1997 wird der neue Taufstein aufgestellt. Ab November 1997
feiert die kroatische Gemeinde ihre
Gottesdienste in der Kirche Maria Königin. Ihr Pfarrer ist Slavko Rako.
Am 2. April 2000 wird der neue
Kreuzweg eingeweiht. Ende Juli 2003
wird der Pastoralverbund BielefeldMitte-Nord-Ost erhoben: Maria Königin, Hl. Kreuz und St. Joseph. Zum
Pastoralverbundsleiter wird Pfarrer
Kovac̆ ernannt.
Für die Gottesdienste werden Vikar
Markus Ratajski und Pfr. Stanislaus
Walczak (als Aushilfe) eingesetzt.
Zum Erntedankfest werden gemeinsame Gottesdienste mit der deutschen
und kroatischen Gemeinde gefeiert.
Die Gemeinde »lebt« von dem Besuch der Gottesdienste, dem Empfang der Sakramente, von der Arbeit
in den Gruppen und Verbänden, von
der ehrenamtlichen Unterstützung,
Kinder-, Jugend- Familien- und Senio-
renarbeit. Feste werden gefeiert und
Kontakte geknüpft.
Norbert Nacke, Ludger Plümpe,
Meinolf Wacker, Ludger Vornholz,
Hans-Günter Richter, Karl-Heinz Graute, Gerald Haringhaus, Rudolf Dick,
Andreas Sofka und Markus Stadermann haben als Theologie-Studenten
oder Diakone in unserer Pfarrei ihr
Gemeindepraktikum absolviert und
sind in Paderborn zu Priestern geweiht worden.
Als Gemeindereferenten waren Frau
Rau und Herr Lengenfeld tätig, Frau
Janelt war Gemeindeassistentin. Ab
Mai 2005 arbeitet Frau Kochannek
als Gemeindereferentin in der Pfarrei
Maria Königin.
Für die musikalische Unterstützung
in der Kirche diente bis 1993 ein Harmonium, dann die neue Orgel, die
von dem Organisten Peter Grieß gespielt wurde, er leitete auch den Kirchenchor. Herr Grieß starb am 5. Februar 1997. Die derzeitigen Organisten sind Anton Fitzon und Bernd Gardian. Herr Gardian leitet auch den
Kirchenchor.
Den Küsterdienst macht das Ehepaar Anni und Georg Klose seit Sommer 1972 in der Friedenskirche und
mit kurzer Unterbrechung in der Kirche Maria Königin.
13
Auszug aus der Chronik der Kath.
Kirchengemeinde Schildesche - 1977:
Zwischen Schildesche, Milse und Altenhagen ist eine neue Trabantenstadt entstanden: Baumheide. Heute
15.000 Einwohner mit 2.000 Kath.
1976 wird die Pfarrvikarie Menschwerdung des Herrn errichtet. Die
Seelsorge geschieht seit 1971 von
Schildesche; seit 1973 bereitet der
Kirchenvorstand den Bau einer Kirche, eines Gemeindezentrums und eines Pfarrhauses vor. Planung und
Bauleitung werden dem Vilsendorfer
Archtikten Klemens Jonas übertragen.
1976 Baubeginn; Palmsonntag 1977
Grundsteinlegung; Sonntag, 27. 8.
1978 Benediktion der Kirche durch
Dechant Wydra. Große Anteilnahme
der Gemeinden Baumheide und
Schildesche.
Nach einigem »Hickhack« wegen
der Innenausstattung mit dem Architekten findet der Bau, vor allem aber
der Kirchenraum, große Zustimmung
bei den Gläubigen. Etwas wehmütig
gestaltet sich der Abschied aus der
evangelischen Kirche; Pastor Radtke
bringt das bei der Einweihnungsfeier
zum Ausdruck. Er geht zum gleichen
Zeitpunkt in den Ruhestand. Ihm ist
die katholische Gemeinde zu großem
Dank verpflichtet. Erstaunlich steigt
die Zahl der Gottesdienstbesucher: in
der evangelischen Friedenskirche waren es am Sonntag durchschnittlich
160; in der neuen Kirche sind es 350
Katholiken.
Die Schwestern aus Herstelle, die
zunächst in die Gestaltung des Kirchenraumes eingebunden werden
sollten, schlagen für die Fenstergestaltung die Stuttgarter Künstlerin
14
Aus dem KV-Protokoll vom 20.1.77:
Prognose-Kostenrechnung für
das Pfarrzentrum 1.914.480,-Zuschuss aus Kirchensteuermitteln
1.417.680,-Zuschuss des
Bonifatiuswerkes
100.000,-Zuschuss des
Generalvorstandes 50.000,-zu finanzierender
Restbetrag
346.800,--
DM
DM
DM
DM
DM
Maina Leonhardt vor.
100 Stühle werden für das Gemeindezentrum im Sommer 1978 angeschafft. Da die Kirchenbänke später
folgen, müssen die Gläubigen mit
dieser Bestuhlung die ersten Gottesdienste feiern. Das Pfarrhaus wird zunächst vermietet an ein Ehepaar und
die Einliegerwohnung der Haushälterin an eine Einzelperson.
16. Mai 1978 – Beschluss des KV
Schildesche:
Der KV sieht sich außerstande, weitere Arbeiten in Baumheide zu vergeben, wenn nicht die Finanzierung der
Restsumme gesichert ist. Bitte an das
Erzbischöfliche Generalvikariat, die
Restsumme zur Verfügung zu stellen
(ca. 220.000,-- DM).
Es gab Differenzen mit dem Generalvikariat, das sechs Monate nicht
tätig war. Tenor: Der KV Schildesche
sieht in der Durchführung dieses Bauvorhabens keine eigene Angelegenheit der Kirchengemeinde Schildesche, sondern lediglich eine im
Auftrage des Generalvikariats für
fremde Rechnung. Baumheide liegt
nicht auf dem Gebiet der Kirchengemeinde Schildesche.
Die hl. Messe zum Kirchweihfest
Kaum zu glauben: Da halten 99%
der Katholiken Quasimodo für einen
Vornamen, wissen aber nicht, dass
der Glöckner von Notre-Dame nur so
getauft wurde, weil das zufällig der
Name des Sonntags seiner Taufe war.
Rund 1000 Jahre lang benannte die
Kirche nämlich die Sonntage nach
dem Anfangswort des Introitus
(Einzugliedes). Die evangelische Kirche hat diese Tradition weitgehend beibehalten, z. B.
»Reminiscere« (Gedenke) für den 2. Fastensonntag. Uns ist diese Zählweise inzwischen fremd geworden. Und wie beginnt der Introitus zum Kirchweihfest?
Die Messe am Feste der Kirchweihe
ist seit 1500 Jahren belegt, nämlich
um das Jahr 608 aus Anlass der Weihe des ehemaligen Pantheons durch
Papst Bonifaz IV. (608-615), trägt den
Namen »Terribilis« nach dem Buch
Genesis (28, 17) als Jakob nach seinem Traum sagte: »Wie ehrfurchtsgebietend ist doch dieser Ort! Hier ist
nichts anderes als das Haus Gottes
und das Tor des Himmels; sein Name
ist: Wohnung Gottes.« Der anschließende Vers ist dem Psalm 84, 2-3
entnommen: »Wie liebenswert ist
deine Wohnung, Herr der Heerscharen! Meine Seele verzehrt sich in
Sehnsucht nach dem Tempel des
Herrn.« Wenn man den Text weiterliest, heißt es: »Jakob stand früh am
Morgen auf, nahm den Stein, den er
unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl
darauf. Dann gab er dem Ort den Na-
men Bet-El (Gotteshaus).« Theologen
sehen darin die erste Kirchweihe.
In der Lesung hören wir aus der
Geheimen Offenbarung des Johannes
(21, 2-5): Ich sah die heilige Stadt,
das neue Jerusalem, von Gott her aus
dem Himmel herabkommen . . .
Da hörte ich eine laute Stimme
vom Thron her rufen: »Seht,
die Wohnung Gottes unter
d
den Menschen!«
Die Antiphon des Offertoriums ist dem 1.
Buch der Chronik entnommen (29, 17-18)
als David Gott dankt
für die Spenden des
Volkes Israel zum Bau
des Tempels, den sein Sohn Salomo
in Jerusalem auf dem Berg Morija errichten wird.
Die Communio lässt Jesus selbst zu
Worte kommen, als er nach der Säuberung des Tempels sagt: Mein Haus
soll ein Haus des Gebetes sein
(Matth. 21, 13) und er beim Gleichnis
vom bittenden Freund spricht: »Denn
wer bittet, der empfängt; wer sucht,
der findet; und wer anklopft, dem
wird aufgetan« (Lukas 11, 10).
So zeigt der Kirchweihtag, dass unser Gotteshaus die wichtigste Gnadenstätte der Spendung fast aller Sakramente, die Wohnung Gottes bei
den Menschen und ein Stück Himmel
ist. Und daher ist es undenkbar,
wenn geweihte Kirchen wegen mangelnder Besucherzahlen wie ordinäre
Immobilien in Kneipen oder anderweitig »umgewidmet« werden, jedenfalls für den ungläubigen Thomas
(Wolfgang Winkel)
15
25 Jahre im Dienst der Kirche
Unser Pfarrer Blaz̆ Kovac̆ feierte in diesen Tagen das silberne Priesterjubiläum. Am 29. Mai
1982 wurde er vom damaligen Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt
im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester geweiht. Im Jahr zuvor empfing er am 7. Februar in
der St. Kilianskirche in
Paderborn die Diakonatsweihe.
Wie sein fremd klingender Name
verrät, stammt unser Pfarrer nicht
von hier, sondern aus Kroatien, nahe
der ungarischen Grenze. Frei übersetzt bedeutet sein Name: »Blasius
Schmied«.
Nach dem Abitur auf dem Erzbischöflichen Gymnasium in Zagreb
(unter d. Leitung von Jesuitenpatres)
kam Blaz̆ Kovac̆ durch Kontakte zum
Kolpingwerk als 19-Jähriger zum ersten Mal nach Deutschland. Die Basis
zur Finanzierung seines Studiums
wollte er sich durch Arbeit in den Semesterferien schaffen. Er fand in der
Familie Völlmecke im kleinen Ort Züschen bei Winterberg Anschluss und
Geborgenheit. Über Pfarrer Johannes
Schwarte waren Kontakte zur Kirchengemeinde schnell geknüpft. Nach
mehreren Aufenthalten »schmiedete«
er den Plan, in Deutschland, seiner
»neuen Heimat«, Theologie zu studieren. Die familiäre Atmosphäre wäh-
16
rend der Arbeit in den
Semesterferien, geprägt
durch »gepflegte Brotzeiten«, Grillfest zum Empfang und einem »kühlen
Getränk« zum Abschied,
bleiben besonders in
Erinnerung.
Nach Abschluss des
Studiums in Paderborn
und dem Diakonatspraktikum in Witten-Stockum
bei Pfarrer Johannes
Sprenger begann der
junge Vikar seine Priesterlaufbahn zunächst in Rheda. Es folgte eine dreijährige Station in Dortmund, wo er
mit sehr ähnlichen Strukturen der
Diaspora, wie bei uns in Bielefeld,
konfrontiert wurde. Danach ging er
für die nächsten sechs Jahre als Pfarrvikar ins katholisch geprägte Mantinghausen und Verlar aufs Land. Seit
dieser Zeit (1989) betreute er auch
bis Ende 2006 die kroatische Gemeinde in Lippstadt.
Am 27. August 1995 trat der schon
erfahrene Priester die Nachfolge von
Josef Vorderwülbeke an, der als Gründungspfarrer unserer Gemeinde »Maria Königin« zwölf Jahre vorstand.
Schnell fand sich unser Pfarrer in der
neuen Situation und Umgebung zurecht. Mit eigenen Akzenten führt er
den eingeschlagenen Weg seines Vorgängers in der Seelsorge fort.
Die ökumenische Zusammenarbeit
vor Ort liegt ihm am Herzen. Persön-
Priesterweihe 1982:
Erzbischof Degenhardt weiht den Neupriester Blaz̆ Kovac̆
liche »ökumenische« Erfahrungen seiner Anfangsjahre in Dortmund fallen
auf fruchtbaren Boden und fließen in
die traditionell guten Beziehungen
der evangelischen und katholischen
Christen ein.
Mit Bildung des Pastoralverbundes
(2003) in der Gemeinschaft mit St. Joseph ist unser Pfarrer vom Erzbischof
zu deren Leiter ernannt worden.
Auf die Frage: »Wann haben Sie
den Ruf Gottes gehört«, antwortet er,
dass persönliche Kontakte zu Geistlichen in früher Jugend in ihm schon
den Wunsch keimen ließen, Priester
werden zu wollen. In der Ausbildung
und danach schätzte er an den Menschen, die ihn begleiteten: Zurückhal-
tung, Bescheidenheit, Bodenständigkeit, Treue und Loyalität. Entspannung findet Blaz̆ Kovac̆ in seiner
knappen Freizeit mit einem Kurztrip
ins Sauerland, beim Spazierengehen
oder Fahrrad fahren.
Aus den Abschiedsworten seiner
Mutter klingen Ermunterung, aber
auch Wehmut heraus:
»Geh deinen Weg
– und ich weine«.
Ganz »Maria Königin« gratuliert ihrem Pfarrer herzlich zum silbernen Jubiläum und wünscht:
»Gehen Sie weiter
Ihren (seelsorglichen) Weg –
wir gehen mit!«
17
Ein Wanderer zwischen den Welten
Christian Matuschek wird zum Diakon geweiht
Die Zeiten, in denen es die Regel war,
dass sich junge Männer bereits unmittelbar nach dem Abitur für den Priesterberuf entscheiden, scheinen mehr und
mehr der Vergangenheit anzugehören.
Die in den Seminaren stetig ansteigende
Zahl von so genannten »Spätberufenen«
scheint hier zumindest eine gewisse
Trendwende anzuzeigen. »Spätberufen«
ist auch Christian Matuschek, ein Multitalent, das schon viel in seinem Leben
gemacht hat: Groß- und Außenhandelskaufmann, »Selfmade«-Fotograf oder
auch Mitherausgeber eines Lehrbuches
für Englisch in den USA zeigen auf, dass
der angehende Diakon auch in anderen
Berufungen durchs Leben gehen könnte.
Christian Matuschek wurde 1968 in
Gadderbaum geboren. Im »Kindergartenalter« zog er in den Schelpmilser Weg
an den Rand der Siedlung Baumheide,
wo die Familie Matuschek regen Anteil
am Leben in der aufstrebenden katholischen Gemeinde – dort noch ohne eigenes Gotteshaus – nahm. In der ev.
Friedenskirche ging der kleine Christian
dann schließlich auch zur Erstkommunion. Diese Kirche ist für ihn mit vielen
Kindheitserinnerungen verbunden.
Seine Firmung empfing Christian Matuschek in unserer Pfarrkirche, damals
noch »Menschwerdung des Herrn«. Als
Zeitzeuge des Baus unserer Kirche, kann
er sich noch gut an die Pfarrfeste auf
dem Bauernhof Lechtermann erinnern,
und auch der Verkauf der »Bausteine«
zur Finanzierung der Kirche ist ihm,
nicht zuletzt durch das starke Engagement seines Vaters, in lebhafter Erinnerung geblieben. Der langjährige und
treue Dienst als Ministrant ließ ihn noch
nicht die Berufung ahnen, eher schon
18
die »gelebte Ökumene« mit seinem aktiv gestalteten Dienst im Martin-LutherKing-Haus beim evangelischen »Gottesdienst für alle« unter Pastor Eberhard
Hahn.
Die Entscheidung zum Priesterberuf
war für Christian Matuschek mit vielen
Fragen verbunden. Beim Zivildienst bei
der noch heute tätigen Bielefelder Einrichtung »Spielen mit Kindern e.V.« gelang wohl der entscheidende Durchbruch. Ein hilfreicher Gesprächspartner
in dieser Zeit war für ihn u. a. der damals in unserer Pfarrei tätige Diakon
Ludger Vornholz.
Seinen »eigenwilligen« Weg verfolgte
Christian Matuschek nichtsdestotrotz
weiter. Dieser führte ihn 1997 in die
USA, welche dann für die nächsten sieben Jahre auch seinen Lebensmittelpunkt bilden sollten . Die nachfolgende
Passage ist in Auszügen der sehr zu
empfehlenden Internetseite »Kirchensite.de/index.php?myELEMENT=58320«
entnommen:
Wer sich mit dem Fahrrad durch die
Straßenschluchten von New York kämpft,
gilt als »Exot«. Sein eigenes Licht eher unter den Scheffel stellend, hält er sich mit
seinem Schaffen lieber im Hintergrund.
Christian Matuschek ist Fotograf. Er ist das
unter anderem, aber seine Fotografien offenbaren vor allem: Präsenz, Nähe, Bezogenheit, Bleiben. Der Blick auf das Alltägliche entfernt den Fotografen und Theologen Christian Matuschek wie von selbst
vom Alltäglichen: Distanz in Beziehung
und Beziehung in Distanz. Der gebürtige
Bielefelder mit oberschlesischen Wurzeln;
der sowohl in einer Autowerkstatt als
auch in einer Bank gejobbt hat und der eigentlich immer Priester werden wollte –
Auf dem Pfarrhaus
von St. Joseph in Greenwich
Village, Manhattan:
Christian Matuschek.
Foto:
Markus Nolte, Dialogverlag
»es hat mich eine Ewigkeit gekostet, das nicht zu ignorieren«;
der dann tatsächlich in Paderborn und Münster Theologie
studierte; den eine Ȇbersprungshandlung nach einer
Griechisch-Prüfungstortur«
nach New York führte – eigentlich nur
»für einen Herbst im Centralpark«; den
der Pfarrer und die Gemeinde von St. Joseph in Greenwich Village, Manhattan, so
faszinierten, dass er sich entschloss, seine
Pläne zu ändern, nach New York zurückzukehren und »St. Joseph’s« zum Thema
seiner Diplomarbeit zu machen – als »ermutigendes Beispiel aus der Neuen Welt«.
Im Pfarrhaus von Greenwich Village hatte er ein Zimmer und machte dort die
Hälfte der Woche das, was man einen
»Pastoral associate« nennt, flapsig gesagt
ein Mädchen für alles: spirituelle Angebote für junge Erwachsene, das Pfarrbüro
betreuen, die Kirchentreppen fegen,
wenn Not am Mann ist. In Brooklyn macht
er eine am Ende schwarz auf weiß beurkundete Ausbildung zum Krankenseelsorger im »Veteran’s Association Hospital«,
betreut vor allem psychisch kranke und
drogenabhängige Vietnamkämpfer.
Christian Matuschek, der es sich herausnimmt, auf Fragen mit Fragen zu antworten, wenn überhaupt; der sich nicht festlegen lässt und sagt, dass er das weder will
noch kann; für den »die ganze Welt eine
Galerie mit ständig wechselndem Programm« ist und der sagt, dass es »Zeit
braucht, um zu sehen« – dieser Christian
Matuschek spricht ganz selbstverständlich
von seiner Berufung.
Christian Matuschek folgt dem »Ruf«
Priester zu werden. Ein »Be-Ruf«, der einen mit Haut und Haaren fordert, wo
die Trennung von Privat- und Arbeitsleben schwierig ist, aber ein Hang zur
»Künstlerexistenz« durchaus hilfreich
sein kann. Seine Profession und Leidenschaft, die Fotografie, hofft er auch für
die Seelsorge fruchtbar zu machen und
auch machen zu können. Der »Wanderer
zwischen den Welten« kann sich gut
vorstellen, als Priester in einer Großstadtgemeinde Heimat zu finden. Herausfordernd ist für ihn das weiter werdende Feld der »Diaspora«, katholische,
bzw. kirchliche Brachflächen, besser
noch »Frei-Räume«, in denen nach seiner Einschätzung vieles (wieder neu)
möglich ist.
Christian Matuschek wird am 16. Juni
um 11 Uhr in »St. Peter und Paul« in
Herne-Sodingen von Weihbischof Dr.
Karl-Heinz Wiesemann zum Diakon geweiht. Ein knappes Jahr später, Pfingstsamstag 2008, folgt (so Gott will) die
Priesterweihe im Hohen Dom zu Paderborn. Die Gemeinde Maria Königin
wünscht ihrem »Sohn« Gottes Segen
für die Arbeit im Weinberg des Herrn.
19
Die Sakramente im Leben der Gemeinde
Mit dem Wort »Sakrament« können
viele Menschen heute nichts (mehr)
in Verbindung bringen. Für uns Christen gehören die Sakramente jedoch
mit zur Grundlage unseres Glaubens.
Sie zu verstehen und anzunehmen
bedeutet den Menschen Jesus als das
eigentliche »Ursakrament« Gottes, als
lebendiges Zeichen seiner alles gut
machenden Liebe wahrzunehmen und
in uns aufzunehmen.
Vor seiner Himmelfahrt hat der Auferstandene versprochen: »Ich bin bei
euch alle Tage bis zum Ende der
Welt.« (Mt. 28, 20). Er geht zurück zu
seinem Vater im Himmel. Aber er
lässt seine Jünger nicht im Stich. Weil
er geht, kann sein Geist, die Liebeskraft Gottes, zu ihnen kommen. Für
immer.
Menschliche Liebe wird sichtbar, erfahrbar durch Zeichen, Worte, Gesten.
So ist es auch mit der Liebe Gottes.
Die Sakramente sind solche Zeichen.
In ihnen ist Gottes Liebe verdichtet.
So wie die Knoten an einem Getreidehalm diesem Halt, Stabilität und
Stärke geben, so stärkt Gott die
Glaubenden durch die Sakramente.
Und die Sakramente verwandeln
nach und nach die Glaubenden in
den »Leib Christi«, so dass die Gemeinde, die Kirche Jesus Christus in
der Welt bezeugt.
Das Sakrament der Taufe
– Neugeboren in Jesus Christus
Der Name
Taufe kommt von tauchen. Der erwachsene Täufling stieg ursprünglich
in ein Taufbecken oder in einen Fluss
und wurde ganz unter Wasser getaucht. Manche christliche Traditionen
taufen bis heute auf diese Weise.
In der Bibel
Der Auftrag des Auferstandenen an
die Jünger: »Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Darum geht zu allen Völkern, und
macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heili-
20
gen Geistes, und lehrt sie, alles zu
befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle
Tage bis zum Ende der Welt.« (Mt.
28, 18-20)
Die Zeichen
Das wichtigste Zeichen der Taufe ist
das Wasser. Wasser ist lebensnotwendig und es hat reinigende Kraft.
Es wird dem Täufling dreimal über
die Stirn gegossen und dazu die Worte gesprochen: »Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und
des Heiligen Geistes.« Damit ist die
Taufe gespendet. Alle weiteren Zei-
chen deuten aus, was in der Taufe
geschieht. Das weiße Kleid symbolisiert die Reinigung von aller Sünde
und Schuld, die dem Menschen in
der Taufe von Gott geschenkt wird.
Die Salbung mit Chrisam macht deutlich: der Getaufte gehört zu Christus.
»Christus« heißt »der Gesalbte«, die
Christen sind also die Gesalbten. Früher wurden die auserwählten Priester,
Könige und Propheten Gottes gesalbt. Das Licht der Osterkerze, Zeichen für den Auferstandenen, wird
dem Täufling überreicht. Es ist das
Licht des Lebens in und durch Jesus
Christus, Leben, das ewig ist und zu
dem wir durch die Taufe »neugeboren« wurden.
Taufe konkret
Die meisten können sich an ihre
Taufe nicht erinnern. Es tut aber gut,
sich als Christ immer wieder bewusst
zu machen, was es für ein großes Geschenk ist, getauft zu sein, z. B. beim
Betreten oder Verlassen der Kirche,
wenn wir uns mit Weihwasser bekreuzigen oder wenn wir beim Beten
des Vaterunsers bewusst machen,
was das heißt: Gott ist unser Vater.
Wir können uns im Alltag fragen: Was
würde Jesus an meiner Stelle tun? Wir
können unseren Tauftag besonders
gestalten. Eine besondere Gelegenheit, sich an die Taufe zu erinnern
bietet die Erneuerung des Taufversprechens, z. B. in der Feier der
Osternacht.
Das Sakrament der Firmung
– Gestärkt mit Gottes Geist
Der Name
Firmung kommt vom lateinischen
Wort firmare, d. h. stärken, festigen,
ermutigen.
In der Bibel
Im Johannesevangelium lesen wir,
wie der Auferstandene den Jüngern
den Heiligen Geist schenkt: »Jesus
sagte zu ihnen: Friede sei mit euch.
Wie mich der Vater gesandt hat, so
sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und
sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist.« (Joh. 20, 22)
In der Apostelgeschichte heißt es:
»Als der Pfingsttag gekommen war,
befanden sich alle am gleichen Ort.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein
Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm
daherfährt, und erfüllte das ganze
Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von
ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt
und begannen in fremden Sprachen
zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.« (Apg. 2, 1-4) An vielen weiteren
Stellen berichtet die Bibel über den
Heiligen Geist und seine unterschiedliche Wirkung im Leben der Glaubenden.
21
Die Zeichen
Die Firmung wird vom Bischof gespendet. Er ruft im Gebet den Heiligen Geist auf die Firmbewerber herab. Dann legt er jedem die Hand auf
den Kopf, zeichnet mit Chrisam ein
Kreuz auf seine Stirn und spricht:
»Sei besiegelt durch die Gabe Gottes,
den Heiligen Geist.« Die Handauflegung ist ein Segenszeichen und zugleich eine Geste, die ausdrückt: Dir
wird etwas übergeben. In der Firmung schenkt Gott etwas von sich
selbst: seinen Heiligen Geist. Chrisam
ist uns bereits bei der Taufe begegnet. Die Salbung kann verstanden
werden als Zeichen, dass der Geist
Gottes so in den Menschen »einzie-
hen« soll wie die Salbe durch die
Haut in den Körper einzieht und heilende Kraft entfaltet.
Firmung konkret
Gottes Geist ermutigt uns in unserem Leben Zeugnis abzulegen von
unserem Glauben. Mutig, aufrecht
und lebendig sollen und können wir
sein. Wir setzen uns ein für die Menschen, mit denen wir zusammenleben, hier und weltweit. Wir halten
am Glauben fest. Zeugnis ablegen
heißt auch, sich einzubringen in der
Kirche. Denn die Gemeinschaft der
Glaubenden braucht die vielen Gaben
und Begabungen derer, die zu ihr
gehören.
Das Sakrament der Eucharistie
– Brot des Lebens
Der Name
Der Begriff »Eucharistie« kommt
aus dem Griechischen und bedeutet
22
»Danksagung«. In der Feier der Eucharistie sagt die Gemeinde, die Kirche »Danke«. Sie versammelt sich
und dankt Gott, der den Menschen
durch den Tod und die Auferstehung
seines Sohnes Jesus Christus das
ewige Leben schenkt.
In der Bibel
Der Apostel Paulus schreibt: »Denn
ich habe vom Herrn empfangen, was
ich euch dann überliefert habe: Jesus,
der Herr, nahm in der Nacht, in der er
ausgeliefert wurde, Brot, sprach das
Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut
dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso
nahm er nach dem Mahl den Kelch
und sprach: Dieser Kelch ist der Neue
Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft
ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem
Brot esst und aus dem Kelch trinkt,
verkündet ihr den Tod des Herrn, bis
er kommt.« (1. Kor. 11, 23-26)
Die Zeichen
Brot und Wein sind die Zeichen der
Eucharistie. Sie werden auf dem Altar
bereitet. Getreu dem Auftrag Jesu
spricht der Priester die überlieferten
Worte. Wandlung findet statt. Nicht
physikalisch beweisbar, aber im Glauben nachvollziehbar: In Brot und
Wein ist Jesus selbst anwesend wie
er es versprochen hat. Die Eucharistiefeier ist nicht nur eine Erinnerung, sondern auch die Vergegenwär-
tigung dessen, was im Abendmahlssaal und am Kreuz auf Golgota geschehen ist: Jesus gibt sich selbst
aus Liebe zu den Menschen hin.
Eucharistie konkret
Was bei der Wandlung geschieht,
bleibt ein großes Geheimnis des
Glaubens, das auch über die Feier
der Messe hinaus reflektiert werden
sollte: Was bedeutet das, dass Jesus
selbst in Brot und Wein zu mir
kommt? Lasse ich mein Leben durch
ihn wandeln? Über diesen persönlichen Aspekt hinaus: Die Gemeinschaft all derer, die am Mahl Jesu teilnehmen – in unserer Gemeinde, aber
auch weltweit – müsste eigentlich
das Angesicht der Welt verändern
(können)?!
Das Bußsakrament
– Versöhnung und Neuanfang
Der Name
Da s
B ußsakrament
wird auch Beichte oder
Sakrament der Versöhnung genannt.
Die verschiedenen Bezeichnungen
weisen auf unterschiedliche Aspekte
des Sakraments hin. Während
Beichte das Bekenntnis der Schuld
betont, stellt die Bezeichnung Bußsakrament mehr die Läuterung heraus,
die das Bemühen beinhaltet, sich zu
ändern. Sakrament der Versöhnung
macht deutlich, dass der Frieden zwischen Gott und dem Beichtenden
wiederhergestellt ist und auch der
Friede untereinander möglich wird.
In der Bibel
»Am Abend dieses ersten Tages der
Woche, als die Jünger aus Furcht vor
den Juden die Türen verschlossen
hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit
euch! Nach diesen Worten zeigte er
ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, dass sie
den Herrn sahen. Jesus sagte noch
einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat, so
sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und
sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem
ihr die Vergebung verweigert, dem ist
sie verweigert.« (Joh. 20, 19-23)
23
Die Zeichen
Man kann sich nur von dem bewusst abwenden, was man als
Schuld erkannt hat, was man bereut,
und sich vornehmen, sein Leben zu
ändern. Auf diesem Hintergrund findet das Bekenntnis der Schuld statt.
Die Lossprechung erfolgt mit folgenden Worten: »Gott, der barmherzige
Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit
sich versöhnt und den Heiligen Geist
gesandt zur Vergebung der Sünden.
Durch den Dienst der Kirche schenke
er dir Verzeihung und Frieden. So
spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.«
Buße konkret
Ein Zugang zum Bußsakrament
könnte evtl. über die o. g. Bibelstelle
erfolgen. Zweimal wünscht der Auferstandene seinen Jüngern den Frieden. Und es wird berichtet, dass sie
sich über seine Anwesenheit freuen.
Frieden und Freude – auf diesem Hintergrund formuliert Jesus den Auftrag
an die Kirche, die Sünden zu vergeben. Das ist es, was erreicht werden
soll: Frieden und Freude im Herzen
des Einzelnen und zwischen den
Menschen, Versöhnung und Neuanfang.
Das Sakrament der Ehe
– Verbunden miteinander und mit Gott
Der Name
Der Begriff »Ehe« geht auf das
westgermanische Wort »ewe« zurück,
das »Recht, Gesetz« im umfassenden
Sinn bedeutet. Ehe bezeichnet ganz
profan eine der wichtigsten Institutionen des rechtlichen und sozialen
Lebens. Die Kirche sieht in der Verbindung von Mann und Frau in der
Ehe ein Bild für die Verbindung, die
Jesus Christus mit seiner Braut, der
Kirche, eingegangen ist und der er
die Treue hält.
24
In der Bibel
Jesus sagt: »Habt ihr nicht gelesen,
dass der Schöpfer die Menschen am
Anfang als Mann und Frau geschaffen
hat und dass er gesagt hat: Darum
wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch
sein? Sie sind also nicht mehr zwei,
sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht
trennen.« (Mt. 19, 4-6)
Die Zeichen
Nachdem die Brautleute nach ihrer
Bereitschaft zu einer christlichen Ehe
befragt worden sind, werden die Ringe des Paares gesegnet. Der Ring ohne Anfang und Ende ist Symbol der
Treue, des Zusammengehörens für
immer. Während alle anderen Sakramente durch einen kirchlichen Amtsträger gespendet werden, sind es bei
der Ehe die Partner selbst, die einander bei der Vermählung dieses Sakrament spenden. Der Priester oder Diakon bestätigt den Ehebund und segnet die Neuvermählten.
Ehe konkret
»Was Gott verbunden hat, das darf
der Mensch nicht trennen.« Dieses
Wort ist eindeutig, klingt vielleicht
hart und überfordernd. Gott selbst
hält der Kirche die Treue durch alle
Wechselfälle der Geschichte hindurch.
Die christliche Ehe soll Abbild dieser
Treue Gottes sein. Eine Zu-Mutung.
Das Vertrauen auf Gottes Beistand
als dem Dritten im Bunde, ist für den
»Ehealltag« sicher unablässig.
Das Weihesakrament
– Leben für Christus und die Kirche
Der Name
»Weihen« geht auf das ausgestorbene Wort »weich«, d. h. »heilig« zurück. Jemanden oder etwas weihen
bedeutet also »heiligen«, »heilig machen«. Im Lateinischen heißt das
Weihesakrament »Ordo«. Wir sprechen auch von Ordination. Ordo
klingt nach einer Aufforderung: Tu
dies oder jenes. Es erinnert auch an
Ordnung, an ein bestimmtes Gefüge
oder System. Der hierarchische Aufbau der Kirche kommt in den Sinn.
In der Bibel
»In der Gemeinde von Antiochia
gab es Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, Luzius von Zyrene, Manaën, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und
Saulus. Als sie zu Ehren des Herrn
Gottesdienst feierten und fasteten,
sprach der Heilige Geist: Wählt mir
Barnabas und Saulus zu dem Werk
aus, zu dem ich sie mir berufen habe. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen
sie ziehen.« (Apg. 13, 1-3)
Die Zeichen
Der Bischof spendet die Weihe
durch Handauflegung und Weihegebet, so wie es schon die Apostel
taten. Davor fragt er die Bereitschaft
der Weihekandidaten zu ihrem Dienst
ab und verpflichtet sie zu Ehrfurcht
und Gehorsam ihm und seinen Nachfolgern gegenüber. Als ausdeutendes
Zeichen salbt er jedem Neugeweihten
die Hände. Der Heilige Geist soll jeden behüten und stärken in der Aufgabe »das Volk Gottes zu heiligen
und das Opfer darzubringen«. Er
überreicht Brot und Wein und tauscht
mit den Neupriestern den Friedensgruß aus.
25
Weihe konkret
Das Sakrament der Weihe können
katholische Männer empfangen. Um
zum Priester geweiht werden zu können, wird ein zölibatäres, d. h. eheloses Leben vorausgesetzt. Verheiratete Männer können zu ständigen
Diakonen geweiht werden. Das katholische Kirchenverständnis geht davon aus, dass die besondere Berufung zum Priesteramt ein Geschenk
Gottes ist und dem Aufbau der Kirche
dient. Priester und Gemeinde sind
unmittelbar aufeinander bezogen.
Das Sakrament der Krankensalbung –
Gottes Zuwendung in Krankheit und Leid
In der Bibel
»Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu
sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn
mit Öl salben.« (Jak. 5, 14)
Die Zeichen
Dem Kranken werden Stirn und
Hände gesalbt, d. h. mit heiligem Öl
eingerieben. Dazu betet der Priester:
»Durch diese heilige Salbung helfe
dir der Herr in seinem reichen Erbar-
26
men, er stehe dir bei mit der Kraft
des Heiligen Geistes. Der Herr, der
dich von Sünden befreit, rette dich,
in seiner Gnade richte er dich auf.
Amen.«
Krankensalbung konkret
Gesundheit ist einer der größten
Wünsche der Menschen. Wird jemand
ernsthaft krank, ist dies sowohl körperlich, als auch seelisch eine der
größten Herausforderungen für die
Person. Man fällt quasi aus der Normalität heraus, kann seinen Aufgaben
nicht mehr nachkommen, wird mit
seiner Hinfälligkeit und Schwäche,
mit seiner Sterblichkeit konfrontiert.
Die Krankensalbung will vermitteln,
dass Gott den Menschen auch in
Krankheit und Leid nicht im Stich
lässt. Sie soll stärken und ermutigen.
Missverstanden wird das Sakrament
der Krankensalbung, wenn es ausschließlich im Sinne der »letzten
Ölung« im Zusammenhang mit dem
unmittelbar bevorstehenden Tod verstanden wird.
Kleiner Kirchenführer »Maria Königin«
Um dem Notbehelf der Ausstattung
mit entliehenen, hölzernen liturgischen Einrichtungsgegenständen abzuhelfen, wurde im Oktober 1977 die
Stuttgarter Malerin Maina Leonhardt
mit der künstlerischen Gesamtgestaltung des Kircheninnenraumes beauftragt. Der baulichen Sachlogik folgend macht sie sich zunächst an die
Erstellung des sogenannten LebenJesu-Fensters. Dabei sieht der sich im
Innenraum befindliche Betrachter
gleichsam durch 18 ineinander übergehende Einzelszenen aus dem Leben Jesu in das von draußen kommende Licht. Heißt das nicht: Wer
dem Licht der Erleuchtung für das
menschliche Leben folgen möchte,
kann nur buchstäblich durch Jesus
dorthin gelangen? Lassen wir uns von
den interpretierenden Worten der
Künstlerin selbst leiten, die in Form
eines Flyers mit dem Farbbild des
Fensters in der Kirche ausliegen!
Da die Erzbisch. Kunstkommission
der weiteren Konzeption der Innenraumgestaltung von Frau Leonhardt
nicht zustimmte, wurde der entsprechende Auftrag an die Dortmunder Bildhauerin Liesel Bellmann vergeben. Sie geht bei allen zu gestaltenden Einrichtungsgegenständen des
Altarraumes von einem gemeinsamen
Fundament als Stilmittel aus. Im anstehenden Falle legt sie Aussagen
des vierten Liedes vom Gottesknecht
(Jesaja 52,13 – 53,12) zugrunde. Dort
heißt es auszugsweise: »Vor den Augen des Herrn wuchs er auf wie ein
junger Spross, wie ein Wurzeltrieb
27
aus trockenem Boden.... Er wurde
durchbohrt wegen unserer Verbrechen...; durch seine Wunden sind wir
geheilt...«.
Um dem Umsetzungs-Ansatz der
Künstlerin gerecht zu werden, sollte
der Betrachter möglichst das ganze
Lied als Verstehenshintergrund lesen.
Für Liesel Bellmann sind der unscheinbare Spross, die übersehbare
Knospe, der schwache Wurzeltrieb
auf dem Hintergrund dieser Schriftworte so bedeutungsschwangere Begriffe, dass sie sich genötigt sieht, ihren damit verbundenen Empfindungen vielfältige liturgische Gegenstandsgestalt zu geben. Wie Knospe,
Spross oder Wurzeltrieb dem Unwissenden im Winter als tot erscheinen,
so mag es auch dem Glaubens-Unwissenden angesichts der aus Muschelkalkkernstein oder Bronze geformten Kultgegenstände ergehen.
Erst dem glaubenskundigen Betrachter erschließt sich die Intention der
jeweiligen Gestalt und wird in Herz,
Geist und Hand lebendig.
Schon optisch bildet der weißliche
Altar aus Muschelkalkkernstein den
Mittelpunkt
des
Chorbereiches.
Gleichsam auf den drei gefüllten
gleichförmigen Kelchblättern einer
Knospe ruht der gleichseitige, sechseckige Altartisch in der Form einer
waagerecht durchtrennten Blüte. Deren wesentliche Bestandteile wie
Staubgefäße, Stempel und Fruchtknoten, woraus die Frucht hervorgeht,
fehlen. Das eigentlich Fruchtbringende liegt woanders; vielleicht im Betrachter selbst? Indem Gott uns an
diesem Ort in der hl. Kommunion seinen Sohn reicht in der Hoffnung,
28
dass wir heute das Handeln Jesu leben, dürfen wir Menschen die eigentlichen Fruchtträger der jesuanischen
Haltung sein. In dieser Hinsicht mögen wir die fehlenden Teile der »Altar-Blüte« darstellen.
Darüber hinaus könnten die sechs
Ecken des Altartisches auf die sechs
Kontinente unserer Erde hinweisen.
Das mag beinhalten, dass sich Menschen aller Kontinente als tatsächliche, aber auch als potenzielle Fruchtbringer verstehen dürfen.
Den zweiten auffälligen Einrichtungs-Gegenstand im Chorraum stellt
der Ambo links vom Altar dar. Seit
der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils (1963 – 65) ist infolge
der stärkeren Betonung der Hl.
Schrift in der Kath. Kirche neben den
Altar als »Tisch des Brotes« wieder
der Ambo als »Tisch des Wortes« ins
Blickfeld der Gläubigen gerückt und
somit aufgewertet worden.
In unserem Falle
hat die Künstlerin
das Motiv des
Sprosses verwendet. Denkbar wäre
ein Getreidehalm
mit verstärkendem
Halmknoten
und
schräg durchtrenntem
Ährenansatz,
der als Stützunterlage für die
Hl.
Schrift
dient. Der
fehlende
Teil
der
Ähre dürfte
als Appell an
den Betrachter gelten, auf der
Basis des Gotteswortes das
eigene Leben nach eben diesem Wort auszurichten und so
Brot für andere zu sein.
Gleichzeitig kann der Ambo
auch die Stelle sein, von der
aus Erkenntnis und Wahrnehmung durch Geist und Herz
für das auf dem Altar Geschehende angeboten werden. So
findet für unser Glaubensverständnis eine gegenseitige Ergänzung von Tisch des Wortes
und Tisch des Brotes statt zur
Förderung unseres christlichen
Handelns im Alltag des Lebens.
Den dritten im Altarraum
auffallenden Gegenstand stellt
der Taufstein dar. So lange
die Taufe bis ins Hochmittelalter hinein durch ganzkörperliches Untertauchen erfolgte,
geschah diese Zeremonie in
dem Wasserbassin eines gesonderten
Gebäudes bzw. Raumes. Ab dem
11.Jh. setzte sich immer stärker – besonders in den kühleren Ländern –
die Taufe durch Übergießen des Kopfes mit in der Osternacht geweihtem
Taufwasser durch. Infolge dessen reduzierte sich das ursprüngliche Wasserbassin auf ein halbkugelförmiges
Becken aus Holz, Stein oder Bronze.
Bei der Formgebung unseres Taufsteins bleibt die
Künstlerin dem
von ihr zugrunde
gelegten
Spross-Motiv
treu. Dem Betrachter legt sich
der Eindruck eines kraftvoll aus
dem
Boden
sprießenden Tulpenstiels nahe,
dessen
Blüte
aber waagerecht
durchtrennt und
entfernt zu sein
scheint. Bezogen
auf Taufe und
Täufling dürfte
das heißen: Du
erhältst hier eine starke Grundlage für ein
christliches Leben; daraus eine
ansehnliche
Blüte werden zu
lassen, ist deine
Aufgabe und die
der dich Begleitenden.
29
Nach katholischem Verständnis ist
der Tabernakel (Zelt), ein besonders
gesichertes, kostbares Gehäuse zur
Aufbewahrung der konsekrierten eucharistischen Brotsgestalt, d. h. des
Leibes Christi. Es ist die Stelle der
materiellen Gegenwart Christi, von
dessen Nähe sich die Gläubigen in besonderer Weise angesprochen fühlen.
Bei der figürlichen Gestaltung des
Tabernakels ließ sich die Künstlerin
von zwei im Buch Exodus geschilderten Gegenwartsweisen Jahwes leiten:
Als die Israeliten durch die Wüste
wanderten, »zog der Herr vor ihnen
her, bei Tag in einer Wolkensäule,
um ihnen den Weg zu zeigen, bei
Nacht in einer Feuersäule, um ihnen
zu leuchten...« (Exodus 13,21). Dies
Bei-seinem-Volke-sein deutet Liesel
Bellmann durch drei aus der Wand
hervorquellende Cumulus-Wolken –
wieder aus weißlich leuchtendem Muschelkalkkernstein. Die Dreiheit der
Wolken mag als Hinweis auf den ei-
30
nen Gott in drei Personen gelten.
Dieses Wolken-Gebilde bildet die
Basis für das eigentliche, aus Bronze
gegossene kubusförmige TabernakelGehäuse, das auf den drei Sichtseiten ein stark stilisiertes und tief reliefiertes Dornenfeuer zeigt. Bezugspunkt dafür ist die Bibelstelle Exodus
3,2-5, wo es u.a. heißt: »Am Gottesberg Horeb erschien dem Mose der
Engel des Herrn in einer Flamme, die
aus einem Dornbusch emporschlug;
der Dornbusch brannte und verbrannte doch nicht... Als der Herr sah, dass
Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief der Herr ihm aus dem
Dornbusch zu: Mose, Mose, komm
nicht näher heran; leg deine Schuhe
ab; denn der Ort, wo du stehst, ist
heiliger Boden«. Daraus dürfen wir
vertrauensvoll schließen: Angesichts
des Tabernakels ist Christus uns in
besonderer Weise nahe und möchte,
dass wir uns von ihm entflammen
lassen und für seine Sache brennen.
Das Ewige Licht besteht aus einer
Lampe mit brennendem Olivenöl oder
Bienenwachs (Naturprodukte) und
leuchtet als sichtbares Zeichen der
Gegenwart des Herrn bei jedem Tabernakel, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. So zeigt es
dem Besucher, dass hier Christus materiell gegenwärtig ist.
In Maria Königin befindet sich das
Ewige Licht auf der rechten Seite
des Tabernakels an der Stirnwand.
Die Künstlerin hat drei geöffnete
Kelchblätter aus Bronze schalenartig
zusammengefügt und auf diese Basis
– gleichsam als Blüte – die rot
leuchtende Öllampe gesetzt. In diesem Falle ist die Blüte wesentlich
stärker komplettiert, was die Anziehung des Besuchers zu dieser Stelle
verstärken dürfte. Hier ist der Beter
in Lob, Dank und Bitte Gott ganz
nahe.
Unser Altarkreuz (überm Altar hängend) ist etwas Besonderes; denn
die Künstlerin hat bei der Gestaltung
der beiden Kreuzbalken ihre Leitidee
der Sprossung und Knospung hier
am stärksten zur Vollendung geführt.
Der Körper des Gekreuzigten bricht
gleichsam aus dem senkrechten und
dem waagerechten Spross heraus; er
entsteigt förmlich den erdhaften unteren Fruchtkugeln wie ein Auferstehender; hier tritt – trotz des Todeshintergrundes – neues Leben in das
Licht des Tages. Der obere Teil des
Kreuzpfahles mit seinen runzeligen
Seitenrändern hat die verborgene
Kraft nicht zurückhalten können, so
dass sie die Spitzen-Knospe zur massiven Quellung und Öffnung bringt.
Alle dunkle Gewalt der Egozentrik
und des Todes scheint hier überwunden zu werden. Ein neues Maß, das
den Tod besiegt, wird hier geboren.
Diese Eindrücke werden auch gestützt durch die verlängerten, in offene Knospen sich entfaltende Enden
des Querbalkens gleichsam als Wegweiser der Hoffnung in die Welt hinein. Das dürfte auch überleiten zur
Vorstellung von verlängerten Armen
und Händen des Auferstehenden, für
den die irdischen Maße eines Gekreuzigten keine Gültigkeit mehr haben.
So dürfte dieses Altarkreuz mit seiner
gewaltigen Dynamik weniger ein Zeichen des Todes als des Lebens sein,
das den Betrachter hinter die Dinge
schauen lässt und den Mut zur Anwendung der Auferstehungs-Maßstäbe in seinem Leben stärkt.
31
Sakrale Gegenstände in unserer Kirche
Die »Grundausstattung« des Altarraumes zur Benediktion im Jahre
1978 stammte aus der Kapelle des
ehemaligen Kinderheims in Altenhagen und ist zum Teil noch heute bei
uns sichtbar, wenn auch die meisten
Kirchenbesucher es gar nicht (mehr)
wissen. Lediglich der Tabernakel ging in eine Kirche in
Argentinien, als unser eigener Tabernakel fertiggestellt war.
Wer erinnert sich heute
noch, dass das große farbige Kreuz im Gemeindesaal
früher einmal vorn im Altarraum hing, bevor es gegen
das neue Kreuz »ausgetauscht« wurde (siehe Bild
unten links). Wahrscheinlich
stammt es von dem gleichen Künstler, der auch die
besonders kostbar gearbeitete Monstranz gestaltet hat, da das
Kreuz auf der Monstranz große Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Altarkreuz aufweist. Diese Monstranz fand
übrigens jedes Jahr wieder den Weg
zurück nach Altenhagen, nämlich
wenn wir mit ihr bei der feierlichen
Fronleichnamsprozession den Leib
Christi durch die Felder trugen, eine
schöne Symbolik. Aber auch die anderen sakralen Gegenstände sind es
wert, kurz vorgestellt zu werden.
Der Kelch
dient zur
Konsekration
des Weines und
soll wenigstens
innen vergoldet
sein.
32
Die Patene gehört zum Kelch und
dient zur Aufnahme der Hostie bei
der hl. Messe und hat daher in der
Mitte eine Vertiefung für die Hostie.
Die Hostienschale
wird meist vom
außerordentlichen Kommunionspender zur
Austeilung der
Hostien bei der Kommunion
der Gläubigen verwendet.
Das Ziborium ist ein dem Kelch
nachgebildetes Gefäß zur Aufbewahrung und Austeilung der gewandelten
Hostien.
Die Monstranz besteht aus einem
Standfuß mit Schaft und darüber einem Glasbehälter zur Aufnahme der
Hostie, der von einer strahlenförmigen Verzierung umgeben ist.
Das
Vortragekreuz
dient, wie der
Name sagt, bei Prozessionen, beim
Einzug in die Kirche oder bei Beerdigungen auf dem
Weg zum Grab als
Zeichen für den
Weg, den wir zu
gehen haben.
Das Weihrauchfass ist ein Räucherbecken, das innen glühende Kohlen
enthält, auf die der Priester die Weihrauchkörner legt, die dann durch das
Hin- und Herschwenken den Raum
mit Weihrauch erfüllen.
Das Schiffchen wird wegen seiner
Form so genannt und enthält die
Weihrauchkörner, die mit einem kleinen Löffelchen in das Weihrauchfass
gelegt werden.
33
Unsere Liebe Frau von Baumheide
Anlässlich der Konsekration unserer
Kirche am 12. Juni 1982 schenkte uns
Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt das Mutter-Gottes-Relief eines
unbekannten französischen Meisters aus dem 17. Jh. Im Vorwort
zur Festschrift vom gleichen
Tage schrieb er:
»Maria Königin« ist der
neue Name für Ihre Kirche in Baumheide, Maria, die Mutter unseres Herrn, Ihre Patronin, begleite Sie mit
ihrer mächtigen Fürsprache: »Patronin
voller Güte, uns alle
Zeit behüte.« Daran
anschließend schrieben Pfarrer Heinz J.
Algermissen (heute
Bischof von Fulda)
und Pfarrer Werner
Smolka (†) der
Gemeinde:
Unser Gotteshaus haben
wir unter das Patronat »Maria Königin« gestellt. Eines der bekanntesten und beliebtesten Mariengebete,
das seit dem Mittelalter die königliche Würde der Gottesmutter im gläubigen Bewusstsein wach hält, ist neben der österlichen Angelusform »Regina caeli, laetare, Halleluja!« (Freu
Dich, du Himmelskönigin) das »Salve
Regina« (Sei gegrüßt, o Königin). Es
gleicht im Aufbau dem Ave Maria,
weil auch hier Maria zuerst gegrüßt
und mit Ehrentiteln bedacht wird.
34
Diese Anrufungen können Gegenstand gläubiger Betrachtung sein.
Papst Paul VI. hat im Jahre 1965 folgendes Wort geprägt: »Maria wird
mit Fug und Recht als Weg betrachtet, auf dem wir zu Christus
geführt werden.« Möge Maria
uns Weg und Gefährtin sein,
damit wir unser Ziel – Christus – nicht verfehlen. In diesem Sinne wünschen dieser
Gemeinde »Maria Königin«
Gottes Segen und die
Fürsprache der Gottesmutter, Ihre Priester
Algermissen und
Smolka.
Inzwischen sind
25 Jahre verstrichen,
aber die Darstellung
der Mutter Gottes mit
dem Jesuskind auf
dem Arm ist nicht nur
ein schöner Wandschmuck unserer Kirche,
sondern ein beliebter Ort
der Verehrung der Gottesmutter geworden, gleichsam als Brücke
zum Opfer ihres Sohnes und zur Liebe des Vaters, wie die vielen brennenden Opferlichter davor bezeugen.
Nur zur Geschichte des Kunstwerkes selbst gibt es keinerlei Angaben.
Auch die Herkunft lässt sich nicht
mehr rekonstruieren. Im Diözesanmuseum in Paderborn gibt es lediglich eine kleine Notiz, wonach ein
kunstbeflissener Prälat das Relief im
freien Kunsthandel gekauft hat. Aber
weder der Kunsthändler noch der
Preis sind bekannt.
Da man vom Stil her auf einen südfranzösischen Künstler schließen
kann, liegt die Spekulation nahe,
dass im Rahmen der Französischen
Revolution, als die meisten Klöster
aufgelöst und die Kirchengüter eingezogen wurden, auch unser Madonnenrelief in Privathände und später in
den Handel gelangte. Aber das ist
nur eine Vermutung. Wichtig für uns
ist nur, dass das Mutter-Gottes-Relief
hier in unserer Kirche einen würdigen
Platz gefunden hat. Salve Regina!
Im Vorraum der Kirche sehen wir einen
textilen Wandbehang mit dem
Erzengel Gabriel, erkenntlich an den
Verkündigungsworten auf dem
Spruchband »Ave Maria«, und der
Gottesmutter sowie eine Nachbildung
der Marienstatue aus Fatima.
35
Das Kreuz ist der Weg
Ein Kreuzweg ist keineswegs ein
schöner Wandschmuck für eine Kirche,
im Gegenteil. In den »Leitlinien für den
Bau von gottesdienstlichen Räumen«
steht in schönem Kirchen-BeamtenDeutsch: »Für jeden Kirchenraum wird
ein Kreuzweg empfohlen. Es ist dafür
zu sorgen, dass man den Kreuzweg
auch tatsächlich gehen kann.«
Also suchten wir jahrelang einen geeigneten Kreuzweg im In- und Ausland
und wurden im Jahre 2000 im Südtiroler Grödnertal fündig. Wir fanden einen
aus Lindenholz hell gebeizten Kreuzweg, der nicht zu »modern« war, damit
man ihn auch noch »lesen« kann, wie
die Künstler sagen, so dass sich auch
ein Kommunionkind noch etwas von
den Holzbildern vorstellen kann. Glücklicherweise hatte dieser Kreuzweg bereits 15 Stationen und passte auch
farblich gut zu unseren roten Backsteinen. Die feierliche Segnung unseres
Kreuzweges war am 2. April 2000. Seitdem sind viele Gruppen diesen Leidensweg mit Christus gegangen.
Der Gedanke des Kreuzweges hat seinen Ursprung natürlich im Heiligen
Land, wo die Christen, besonders in
der Fastenzeit, den gleichen Weg gingen, den auch Jesus vom Hause des Pilatus bis zur Grablegung nach Golgatha
gegangen war, so wie heute noch in
der Karwoche in Jerusalem.
Es waren die Franziskaner, die im 15.
Jahrhundert die Idee der Kreuzwegandacht (durch die Errichtung von künstlichen Stationen) ins Abendland brachten. Zunächst betete man in Anlehnung
an die Originalstätten und Kirchen rund
um Jerusalem an sieben Stationen.
Zwei Jahrhunderte später erweiterte
man den Kreuzweg dann auf 14 Statio-
36
nen, indem man weitere Begebenheiten
des Leidensweges Christi einbaute.
Während des II. Vatikanischen Konzils
wurde im Jahre 1965 die pastorale Konstitution »Gaudium et spes« (»Die Kirche in der Welt von heute«) verkündet.
Im Artikel 38 über »das im Ostergeheimnis zur Vollendung geführte menschliche
Schaffen« wird dargelegt, dass Christus
für uns alle den Tod auf sich nahm und
uns durch sein Beispiel belehrte, dass
auch das Kreuz von uns getragen werden muss. Durch seine Auferstehung
zum Herrn bestellt, wirkt Christus in den
Herzen der Menschen auch dadurch,
dass er auch das Verlangen nach der zukünftigen Welt in ihnen weckt.
Diese Gedanken haben einige Künstler veranlasst, in den letzten Jahren
Kreuzwege mit 15 Stationen zu schaffen, auch um zu zeigen, dass unser
Glaube nicht mit der Grablegung Christi
endet, sondern erst durch seine Auferstehung am Ostermorgen seine Erfüllung gefunden hat.
Besonders bei den Kommunionkindern ist der ausdrucksstarke Kreuzweg
mit seinen 15 Stationen eine gute Hilfe,
sich in das Leiden Christi bis zu seiner
Auferstehung besser hineinversetzen zu
können und das österliche Geschehen
zu erfassen, wenn sie ihn zusammen
mit Pfarrer Kovač begehen. Aber auch
bei den Erwachsenen bezeugen die vielen und wiederholten Begehungen,
dass das Betrachten der Leidensstationen, das Besinnen und Beten einem
großen Bedürfnis entsprechen. Und so
ist die ganze Gemeinde herzlich eingeladen, den Jahrhunderte alten Brauch
des Betens des Kreuzweges fortzuführen und zu nutzen.
I
II
III
Jesus wird zum Tod verurteilt
Jesus nimmt das Kreuz auf seine
Schultern
Jesus fällt zum ersten Mal unter
der Last des Kreuzes
VI
V
Simon von Cyrene hilft Jesus
das Kreuz tragen
Veronika reicht Jesus
das Schweißtuch
IX
VII
VIII
Jesus fällt zum zweiten Mal
unter der Last des Kreuzes
Jesus begegnet den weinenden
Frauen
XI
X
Jesus fällt zum dritten Mal
unter der Last des Kreuzes
IV
Jesus begegnet seiner Mutter
Jesus wird seiner Kleidung beraubt
XII
Jesus wird ans Kreuz genagelt
XIII
XIV
Jesus wird vom Kreuz heruntergenommen
und in den Schoß seiner Mutter gelegt
Der heilige Leichnam Jesu
wird ins Grab gelegt
Jesus stirbt am Kreuz
XV
Jesus steht von den Toten auf
37
Eine »Königin« für »Maria Königin«
Wenn sonntags bei uns die »Königin der Instrumente«, die Orgel, erklingt, so ist das für uns schon fast
selbstverständlich. Aber so selbstverständlich ist das gar nicht. Denn wären da nicht die Eheleute Alois und
Adelheid Seeliger aus unserer Gemeinde gewesen, wir hätten wahrscheinlich heute noch keine Orgel.
Dabei hatte alles so bescheiden angefangen: Zunächst hatten wir nur
ein kleines Harmonium, das den Gesang begleitete. Das wurde dann
später durch ein etwas größeres ersetzt, das von Herrn Grieß eifrig gespielt wurde. Und dann kam etwas,
wovon zu träumen niemand gewagt
hatte: Die Eheleute Seeliger vermachten unserer Gemeinde eine Erbschaft im Jahre 1990, und nun keimte
der Gedanke, man könne ja mit einem Teil des Geldes eine kleine Orgel
anschaffen.
Pfarrer Vorderwülbeke streckte seine Fühler aus und fand in Werl bei
der Orgelbau-Firma Stockmann eine
Orgel, in die er sich sofort verliebte.
Sie hatte Vorteile: Sie war größer als
unser Harmonium, klang natürlich
viel voller, kam uns preislich sehr
entgegen und, das war der wesentliche Vorteil, wir hätten sie fast mitnehmen können. Sie musste einfach
nur abgebaut und bei uns wieder
aufgebaut werden.
Voller Euphorie unterbreitete Pfarrer Vorderwülbeke seine Vorstellungen im Erzbischöflichen Generalvikariat, die Antwort war niederschmetternd: Die Orgel sei viel zu klein für
38
unsere große Kirche und könne auch
den großen Raum klanglich nicht
ausfüllen. Die Sachverständigen hatten wohl recht, aber wir damit noch
lange keine Orgel.
Und so wurde von der Firma Stockmann eine neue Orgel extra für unsere Kirche entworfen, was gar nicht so
einfach war. Damit die Glasfenster
durch den nachträglichen Orgeleinbau nicht verdeckt würden, musste
der Orgelprospekt in zwei »Blöcke«
aufgeteilt werden, und auch andere
Auflagen waren zu beachten. Und so
dauerte es fast drei Jahre, bis unsere
Orgel fertig war.
Endlich, am 26. September 1993,
war dann die feierliche Einweihung,
zu der Domorganist Helmut Peters eigens aus Paderborn angereist kam.
Besonders freute sich natürlich unser
Organist Grieß, dass es ihm noch vergönnt war, auf der neuen Orgel zu
spielen. Auch für ihn hatte sich ein
Traum erfüllt. Wir aber gedenken
dankbar der Eheleute Adelheid und
Alois Seeliger, die uns diese herrliche
Orgel stifteten, woran eine kleine Plakette an der Seite der Orgel unauffällig erinnert, denn ohne deren großherzige Stiftung hätten wir wahrscheinlich heute noch unser gutes altes Harmonium im Gebrauch.
Wie sagte doch Pfarrer Vorderwülbeke bei der Einweihung so treffend:
»Möge diese Orgel immer zur Ehre
Gottes und zur Freude noch vieler
Generationen in unserer Kirche spielen.«
Disposition der Orgel Maria Königin
II. Manual, Hauptwerk
56 Tasten und 56 Töne
II. Manual, Schwellwerk
56 Tasten und 56 Töne
II. Pedal
30 Tasten und 30 Töne
39
»Danke« sagt man viel zu selten
Willst du froh und glücklich leben?
Lass kein Ehrenamt dir geben!
Willst du nicht zu früh ins Grab,
lehne jedes Amt glatt ab!
So ein Amt bringt niemals Ehre,
denn der Klatschsucht scharfe Schere
schneidet boshaft Dir, schnipp, schnapp,
Deine Ehre vielfach ab!
Wie viel Mühe, Sorgen, Plagen,
wie viel Ärger musst du tragen,
gibst viel Geld aus, opferst Zeit –
und der Lohn? – Undankbarkeit!
Selbst dein Ruf geht dir verloren,
wirst beschmutzt vor Tür und Toren,
und es macht ihn oberfaul,
jedes ungewasch´ne Maul!
Ohne Amt lebst du so friedlich
und so ruhig und gemütlich.
Du sparst Kraft und Geld und Zeit,
wirst geachtet weit und breit!
Drum, so rat ich dir im Treuen:
Willst du Frau und Mann erfreuen,
soll dein Kopf dir nicht mehr brummen,
lass das Amt doch anderen Dummen!
Wilhelm Busch (zugeschrieben)
40
»Genau«, werden vielleicht einige sagen. Doch was würden
wir in der Gemeinde, im Verband
oder Verein sagen, wenn alle so
denken würden. Dann gäbe es
keine Messdiener, Lektoren,
Kommunionhelfer, die Vorbereitungsgruppe für Gottesdienste,
Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände, Chöre, die Verteiler des
Pfarrbriefes und und und . . .
Es gibt sie aber, die Ehrenamtlichen, die ein Amt zum Wohle
anderer übernehmen. Und sie
sind oftmals froh und glücklich,
trotz des Ehrenamtes oder auch
gerade wegen des Ehrenamtes.
Dieser Dienst kann gar nicht
hoch genug wertgeschätzt werden. Hoffen wir, dass es diese
Menschen auch weiterhin gibt,
damit ein lebendiges Gemeindeleben überhaupt möglich ist.
Es ist uns eine »Herzensangelegenheit«, allen Ehrenamtlichen
unserer Pfarrgemeinde Maria Königin für ihren eifrigen Einsatz zu
danken. Nur mit unseren fleißigen Helfern im Rücken sind alle
Angebote der Gemeinde aufrecht
zu erhalten. Ob die Dienste groß
oder klein, sie finden unsere Anerkennung und ein herzliches
»Vergelt's Gott«!
Pfarrer Blaz̆ Kovac̆
Kontaktpersonen
Pfarrer Blaž Kovač,
75 04 08
E-Mail: [email protected]
Gemeindereferentin
Susanne Kochannek, 75 04 70
E-Mail: [email protected]
Frauengemeinschaft Brake:
Inge Ameskamp, 77 444
Frauengemeinschaft und
Caritas-Konferenz Baumheide:
Anni Klose, 33 03 37
Caritas-Konferenz Brake:
N. N. ( 75 04 08 – Pfarrbüro)
Kolping Baumheide:
Klaus Scherner, Murmelweg 1
Kolping Brake:
Georg Rother, 33 27 37
Kolpingjugend Brake:
Thomas Geisler, 77 22 83
www.kolpingjugend-brake.de
Kirchenchor: Rudolf Spindler,
76 23 43
Songgruppe »Sponties«:
Christina Kuhles, 76 37 36
Sozialdienst kath. Frauen,
Schwangerenberatung, Turnerstr.
4, Fr. Schlepphorst, 96 19-0
Caritas-Pflegestation,
Turnerstr. 4, 96 19-0
Messdiener Baumheide:
Therese Palmer, 77 21 88
Joachim Sterz, 770 98 02
Treffen montags 15.30–17.00 Uhr
Messdiener Brake:
Alexander Schalk, 7 74 78
Helga Siegenbrink, 7 66 20
Treffen freitags 16.00–17.30 Uhr
Spielgruppe »Sausewind«
im Pfarrheim Brake
für Kinder ab 21/2 Jahren:
Mo., Mi., Fr. 9–12 Uhr,
Ursula Hillmann, 76 25 84
Treff ab 30
(für ca. 30- bis ca. 45-Jährige)
jeden 1. Freitag im Monat,
20.00 Uhr im Braker Pfarrheim,
Info bei Britta Urban, 89 22 73
Küsterin in Maria-Königin Baumheide: Anni Klose, 33 03 37
Küster in Heilig-Kreuz Brake:
Heinrich Plachetka, 76 39 70
Pfarrgemeinderat:
Christine Woitulek, 7 06 72
Unsere Gemeinde im Internet: www.maria-koenigin-bielefeld.de
Bankverbindung: Sparkasse Bielefeld, BLZ 480 501 61, Kto.-Nr. 37 011 855
IMPRESSUM:
Herausgeber: Kath. Pfarramt
Maria Königin, Donauschwabenstr. 38–40,
33609 Bielefeld, Fax 75 04 76
Redaktion (v. i. S. d. P.) und Leserbriefe: Josef Redeker, Husumer Str.
133, 33729 Bielefeld, 76 36 23,
E-Mail: [email protected]
Die nächste Ausgabe KONTAKTE erscheint am 9. Dez. 2007. Die Redaktionssitzungen sind öffentlich. Interessierte Gemeindemitglieder sind herzlich eingeladen.
48
PFARRBRIEF 3/2007
Unsere Gemeinde im Internet: www.maria-koenigin-bielefeld.de
mit vielen Artikeln und über 450 Bildern aus dem Gemeindeleben
Aus dem Inhalt:
WeihnachtsgottesSeite 4
dienste
Messdienereinführung Seite 7
Rückblick Kirchweihfest Seite 10
Ordensverleihung
Seite 12
Kath. Kirchengemeinde
Maria Königin – Baumheide
Heilig Kreuz – Brake
Liebe
Mitglieder
unserer
Gemeinde!
Neulich war ich beim
»Chinesen« (das war Anfang November). Und dort
stand schon die gesamte
Weihnachtsdeko: Tannenbäume, Kugeln, Sterne
und – eine komplette
Krippe! An Weihnachtsplätzchen ab September
habe ich mich gewöhnt
und ganz ehrlich: Printen
schmecken auch schon
im Spätsommer. Aber
eine komplette Krippe –
da zuckte das traditionsbewusste Religionspädagogenherz doch etwas zusammen. Sollte man sich nicht nach
und nach dem großen Fest nähern,
die Krippenfiguren vielleicht bereits
zu Beginn der Adventszeit hervorholen und auf den Weg nach Bethlehem
stellen, das Jesuskind aber wirklich
erst am Heiligen Abend in die Krippe
legen. So gehört es sich doch, oder?
Nimmt man sich nicht die ganze Freude? Und von den schönen alten Ritualen ist auch nichts mehr übrig.
Das waren meine ersten Gedanken.
2
Aber dann habe ich noch etwas anderes gedacht. Kann uns nicht alles,
was wir erleben, Hinweis sein über
das Unmittelbare hinaus? Bitte verstehen Sie das nicht falsch. Dass
Weihnachten für viele vor allem eine
gute Gelegenheit ist, Geschäfte zu
machen, entgeht auch mir nicht und
ich begrüße das nicht. Trotzdem: Was
können mir verfrühte Weihnachtsplätzchen und komplette Krippen im
November sagen? Mir sagen sie zweierlei: erstens auf die Geburt Jesu
Christi bezogen. Gott ist in Jesus
Christus ein konkreter, »fassbarer«
Mensch geworden. Diese Wahrheit
kann mir jeden Tag Grund zur Freude
und zur Hoffnung sein. Und ich habe
mein Leben lang damit zu tun, mich
diesem Geschenk Gottes im Glauben
zu nähern, es zu durchdringen. Das
Weihnachtsfest einmal im Jahr reicht
dafür gar nicht aus. Es wäre gut,
zwischendurch daran zu denken.
Weihnachtsplätzchen als Gedankenstütze...
Und zweitens auf die Menschwerdung Gottes in jedem Menschen bezogen. Ja, das möchte Gott, in jedem
Menschen und durch jeden in die
Welt kommen. An dieser Stelle möchte ich das Bild mit Ihnen ansehen,
das ich für diesen Artikel ausgewählt
habe. Es ist eine Marien-Ikone aus
Russland, die »Muttergottes des Zeichens«. Maria trägt das Jesuskind
nicht auf ihren Armen, sondern Jesus
schaut aus der Herzensmitte Mariens
heraus. Es sieht fast aus wie ein
Fenster. Ein Fenster zur Seele, zum
Zentrum der Person Mariens. Sie hat
Jesus, den Gottessohn, als leibliche
Mutter auf die Welt gebracht. Die
Voraussetzung dafür aber war, dass
sie Gott ganz und gar in sich eingelassen hat. Im Mittelpunkt ihres
Lebens steht das Wort Gottes, das
immer wieder in die Welt kommen
möchte und kommt (vgl. Joh. 1).
Menschwerdung Gottes geschah in
der historischen Person Jesu in ein-
maliger Weise. Und sie geht weiter.
Gott möchte durch jeden von uns in
unserer Welt er selbst sein. Er möchte durch uns den Menschen begegnen, denen wir begegnen. Diese Marien-Ikone ist für mich ein Bild das
Erfüllen dieses Wunsches Gottes. Mariens ganze Haltung drückt Offenheit
aus. Die Gott entgegengestreckten
Arme laden ihn ein und er kann vordringen bis in ihr Innerstes. Von dort
fließt seine Liebe durch Maria den
Menschen zu.
Vielleicht denken Sie: Ja Maria, die
hatte Gott ja auch auserwählt für all
diese Pläne. Stimmt. Aber uns auch.
Durch jeden Menschen möchte er in
die Welt kommen. Immer. Menschwerdung Gottes ist nicht nur Weihnachten, sondern immer. Wenn wir
zustimmen. Wenn wir uns bis in unser tiefstes Inneres Gottes lebendigem Wort, seinem Sohn Jesus
Christus öffnen.
Vielleicht können wir verfrühte und
sicher oft unpassende Weihnachtsdeko auch dafür als Gedächtnisstütze
nehmen, dass wir uns Gottes Anliegen, durch uns in die Welt zu kommen, immer wieder erinnern.
So wünsche ich uns allen eine gute
Vorbereitungszeit auf das Fest der
Geburt Jesu Christi mit seiner großen
Freude und Hoffnung und ein allezeit
offenes Herz für Gottes Menschwerdung – durch uns.
Susanne Kochannek
Frohe Weihnachten und Gottes Segen im neuen Jahr wünschen Ihnen
Ihr Pfarrer Blaz̆ Kovac̆
und Ihre Gemeindereferentinnen Regine Klein und Susanne Kochannek
3
Gruß der vietnamesichen Katholiken
Gottesdienste
in der
Weihnachtszeit
Samstag, 15. Dezember 2007
18.00 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
Sonntag, 16. Dezember 2007
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
17.00 Uhr Bußandacht (Baumheide)
Samstag, 22. Dezember 2007
18.00 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
Sonntag, 23. Dezember 2007
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
Montag, 24. Dezember 2007
15.00 Uhr Kinder-Kirche (Brake)
17.00 Uhr Kinderchristmette (Brake)
mit musikalischer Einstimmung
durch die Songgruppe
19.00 Uhr Christmette (Baumheide)
mit Krippenspiel
22.00 Uhr Christmette (Brake)
mit dem Kirchenchor
Dienstag, 25. Dezember 2007
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
Mittwoch, 26. Dezember 2007
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
Montag, 31. Dez. 2007 (Silvester)
18.00 Uhr Jahresschlussamt (Baumh.)
Dienstag, 1. Januar 2008 (Neujahr)
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
Donnerstag, 3. Januar 2008
28.30 Uhr Hl. Messe (Brake)
anschl. Frühstück / Weihnachtslieder
Samstag, 5. Januar 2008
18.00 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
Sonntag, 6. Jan. 2008 (Hl. Dreikönige)
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
mit Aussendung der Sternsinger
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
mit Aussendung der Sternsinger
Samstag, 12. Januar 2008
18.00 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
anschl. »Dankeschönabend« für alle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Gemeinde im großen Saal
Samstag, 29. Dezember 2007
18.00 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
Sonntag, 13. Januar 2008
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
Sonntag, 30. Dezember 2007
19.30 Uhr Hl. Messe (Baumheide)
11.15 Uhr Hl. Messe (Brake)
29. Januar 2008
Ewige Anbetung in Hl. Kreuz Brake
18.00 Uhr Abschlussgottesdienst
4
Grüß Gott, Herr Pfarrer Blaž Kovač!
Grüß Gott, liebe Gemeinde
»Maria Königin«!
Wir, eine Gruppe vietnamesischer
Katholiken des Erzbistums Paderborn
und des Bistums Essen, freuen uns
sehr, ein paar Zeilen für Ihren Pfarrbrief »Kontakte« schreiben zu dürfen.
Unsere vietnamesische Gemeinde
umfasst Bielefeld und seine Umgebung. Durchschnittlich alle zwei Monate einmal treffen wir uns, um Eucharistie in unserer Muttersprache zu
feiern. Da zu unserer Gemeinde auch
viele ältere Leute gehören, die kein
oder sehr wenig Deutsch verstehen,
ist es für uns ein Segen, die Heilige
Messe in vietnamesisch feiern und
auch das Sakrament der Beichte in
unserer Muttersprache ablegen zu
können.
In der vergangenen Zeit haben Sie
uns dazu Ihre Kirche und Ihren Gemeindesaal zur Verfügung gestellt.
Frau Anni Klose war immer für uns
da. Es ist für uns eine große Freude,
bei Ihnen, in Ihrer Kirche, ein Stück
Heimat gefunden zu haben. Ganz
herzlichen Dank für Ihre Gastfreundschaft! Wir hoffen so sehr, dass Sie
uns auch in Zukunft so annehmen
wie bisher.
Ihnen und Ihren Angehörigen wünschen wir alle eine besinnliche Zeit
im Advent und ein gesegnetes Fest
der Geburt unseres Herrn Jesus
Christus.
Im Namen der vietnamesischen
Katholiken der Gemeinde Bielefeld
grüßt Sie ganz herzlich
Ihr P. Franz Nguyen Sac
Im Fokus der diesjährigen ADVENIATAktion stehen die indigenen Völker
Lateinamerikas. In den meisten Ländern werden Indigenas bis heute als
Bürger zweiter Klasse behandelt und
sind täglich Herablassung und Diskriminierung ausgesetzt. Seit vielen Jahren setzen sich jedoch indigene Interessenvertreter und indianische Organisationen mit erstarkendem Selbstbewusstsein für ihre Rechte und für
mehr Chancengleichheit ein. Kirchliche
ADVENIAT-Projektpartner stehen ihnen
im Engagement für mehr Gerechtigkeit
auf vielfache Weise zur Seite.
5
Die Aktion Dreikönigssingen 2008 steht unter dem Thema:
»Für die eine Welt«
Eine Welt für alle Kinder, Kinder für die eine Welt.
Miteinander, füreinander unter Gottes Himmelszelt.
Zum 50. Mal sind die Sternsinger 2008 unterwegs.
Sie werden als Drei Könige verkleidet den Segen
für das neue Jahr bringen.
Mit den Spenden, die sie sammeln, werden über 3.000 Kinderhilfsprojekte in aller Welt gefördert.
Gott segne Euch und Euer Haus.
Er segne alle, die Euch besuchen kommen.
Er schenke Euch und Euren Gästen
Wohlergehen und Frieden.
Er stütze Euch in Euren Sorgen,
damit Ihr einander stützen könnt.
Laden auch Sie die Sternsinger zu sich ein. Wir danken für Ihre Hilfe.
Die Aussendungsgottesdienste sind am Sonntag, dem 6. Januar, Fest
der Heiligen Drei Könige, um 9.30 Uhr in der Kirche Maria Königin,
Baumheide und um 11.15 Uhr in der Hl.-Kreuz-Kirche, Brake. Anmeldelisten liegen ab Sonntag, dem 16. Dezember, in beiden Kirchen aus.
Anni Klose
6
Messdieneraufnahme am Missio-Sonntag
Die Messdienergruppe Brake
hat Verstärkung bekommen. In
der Hl.-Kreuz-Kirche Brake konnten wir an diesem Sonntag fünf
junge Mädchen als neue Messdienerinnen aufnehmen. Im Gottesdienst überreichte Pfarrer Kovač
ihnen offiziell die gesegnete
Messdiener-Bronze-Plakette und
dankte ihnen für ihre Bereitschaft, Dienste am Altar zu übernehmen. Ob als Kreuz- und KerFreuen sich auf den Dienst am Altar:
zenträger, Helfer bei der GabenNicole, Carolin, Larissa, Christin, Veronika . . .
bereitung, Träger des Weihrauchfasses und Schiffchens, oder das Einsammeln der Kollekte, all diese Dienste helfen mit,
unsere Gottesdienste schön und lebendig in der Gemeinschaft zu gestalten und zu feiern. Jede Aufgabe ist gleichermaßen wichtig. Der Missio Leitgedanke »Helft mit – kümmert Euch« ist gleichzeitig eine Aufforderung an unsere älteren Messdiener. Helft mit,
kümmert Euch um unsere jüngeren und jüngsten Messdiener und Messdienerinnen.
Darüber hinaus werden wir wieder mit den Aktionen »Weihnachten im Schuhkarton«
und der »Sternsingeraktion 2008« anderen Menschen helfen und uns kümmern. Weiterhin herzliche Einladung zur Messdienergruppenstunde freitags ab 16 Uhr.
Helga Siegenbrink und Brigitte Redeker
Am Sonntag, dem 28. Oktober 2007, durften wir in einem feierlichen Gottesdienst in
der Pfarrkirche Maria Königin neun neue Messdiener begrüßen. Das Thema des Gottesdienstes war »Komm mach mit«. Die Kinder stellten sich vor und hefteten ein Lamm
symbolisch für sich zu der Herde, die auf einer Pinnwand dargestellt war. Im Mittelpunkt standen die neuen Messdiener. Leider waren einige neue Messdiener beim Einführungsgottesdienst
erkrankt,
aber auch sie gehören zu unserer
Herde und werden demnächst am
Altar dienen.
Den Braker Messdienern danken
wir, dass sie uns ein paar kleine
Gewänder ausgeliehen haben.
Herzlich möchte ich alle Messdiener zur Messdienerstunde immer
freitags um 16.30 Uhr in Baumheide einladen. In der Weihnachtszeit
wollen wir wieder viele Sachen für
unseren Stand basteln. Der Erlös
aus dem Verkauf soll wieder unserem Patenkind zugutekommen.
. . . Vanessa, Sarah, Maria, Jenny (hinten v. l.)
Therese Palmer
und (vorn) Laura, Tomy, Amelie und Aleksandra
7
IM PORTRAIT · MENSCHEN VORGESTELLT
Regine Klein
Gemeindereferentin im Anerkennungsjahr
Beim »InspirationsTee aus der Jubiläums-Tasse« im
Interviewgespräch
angestoßen, sind
die »Highlights« ihres bisherigen Lebens schnell ausgemacht.
Afrika ist eines der Themen der 26-Jährigen. Die Herzlichkeit und die bejahende
Lebensfreude der Afrikaner, auch in ausweglosen Situationen, haben ihr mächtig
imponiert. Eine Scheibe davon abgeschnitten würde uns Europäern, ihrer Meinung
nach, gut zu Gesicht stehen. In Oshikuku
im Norden Namibias nahe des Etoscha-Nationalparks war sie Anfang 2003 drei Monate im Auslands-Praktikum für »missio«, dem
katholischen Weltmissionswerk, in einem
Aidshilfeprojekt im Einsatz.
Danach tourte sie während des Praxissemesters in Aachen mit dem »missio-AidsTruk« im Sommer 2003 im deutschsprachigen Raum und unterstützte Aufklärung und
Vorbeugung. Die multimediale Ausstellung
im Aids-Truk und die Gespräche mit den
Klassen sollten den Schülern die Situation
in Afrika aufzeigen und sie über den Tellerrand schauen lassen.
Geboren in der sauerländischen Kreisstadt Olpe, hat sie ihre Wurzeln in christlicher und sozialer Familie und ihre kirchliche Heimat in St. Marien. Hier fasste sie
als Messdienerin und später in der Jugendarbeit Fuß. Aus den zahlreichen kirchlichen
Aktivitäten erwuchs ihr Wunsch, den Beruf
der Gemeindereferentin zu ergreifen.
Nach Abschluss der Realschule und dem
Fachabitur im Bereich Sozialwesen stand
der Entschluss zum Studium der Religionspädagogik fest. In der Folge zog Regine
Klein dann noch den zweiten Studiengang
Sozialpädagogik durch. Paderborn als Stu-
8
dienort präsentierte sich für sie als überschaubar, eben eine »gemütliche« Stadt.
Mit dem Abschluss beider Studien ist die
junge Frau prädestiniert zur Arbeit als Gemeindereferentin, aber auch Brennpunktarbeit wäre denkbar.
Regine Klein hat auch sportliche und musische Talente. Ab der Erstkommunion
nahm sie Unterricht am Cello und hatte viel
Spaß mit dem Streichinstrument. Sportlich
jagte sie als Teenager dem Handball nach.
Als Torfrau stieß sie bis in die Damen-Landesliga vor und ließ dort nichts anbrennen.
Aus Zeitgründen können diese Begabungen
jetzt nur wenig gepflegt werden.
Die große Welt schnupperte »Schutzengel« Regine beim Weltjugendtag 2005
auf der Domplatte in Köln. Auch hier war
sie wieder für »missio« im Einsatz und
machte die Besucher auf die Aktion »Aids &
Kinder« aufmerksam.
Seit dem 1. August 2007 ist die im Anerkennungsjahr Stehende für zwölf Monate
in unserer Gemeinde tätig. Mit Unterstützung ihrer Mentorin Susanne Kochannek
lernt sie die gemeindespezifische Arbeit in
der Diaspora kennen und setzt ihre Akzente. In dieser Zeit erteilt sie auch katholischen Religionsunterricht in der Klosterschule in Bielefeld. 2008 beginnt dann die
zweijährige Assistenzzeit in einer weiteren
Gemeinde und nach bestandener zweiter
Prüfung wird sie sich in ihrem Beruf freigeschwommen haben.
Entwicklungen und Umbrüche der Glaubenswelt aktiv zu gestalten, dabei Begegnungspunkt in der Gemeinde zu sein, das
sind ihre Erwartungen an den Beruf der Gemeindereferentin. Die Gemeinde Maria Königin wünscht Regine Klein für ihren weiteren Werdegang viel Freude, Erfolg und Gottes Segen.
Josef Redeker
Aus Guyana: Weltgebetstag 2008
»Gottes Weisheit schenkt neues Verstehen«
Informiertes Beten – betendes
Handeln.
Der Weltgebetstag ist ein »Fenster
zur Welt« – oder wissen Sie auf Anhieb, wo Guyana liegt und was die
Besonderheiten dieses kleinen Landes ausmacht? Obwohl auf dem südamerikanischen Kontinent gelegen,
gehört Guyana geschichtlich, wirtschaftlich und kulturell zu den karibischen Ländern. Durch ihre Liturgie ermöglichen uns die Frauen des Guyanischen Weltgebetstagskomitees »informiert zu beten«. Sie benennen die
Folgen des Kolonialismus, der das
Land heute noch prägt und zeigen
die Herausforderungen und Konflikte
auf, vor denen die Menschen im
»Land der vielen Wasser« alltäglich
stehen. Sie ermutigen uns zum Einsatz für Gewaltfreiheit und Demokratie; sie zeigen auf, welche Folgen die
Auswanderung vieler junger und gut
ausgebildeter GuyanerInnen für die
Wirtschaft und das Gesundheits- und
Bildungswesen hat, sie skandalisie-
ren Gewalt gegen Frauen und fordern
uns auf, Menschen mit HIV/Aids vorurteilsfrei und unterstützend zu begegnen. Dazu braucht es Einsicht,
den Willen und die Kraft zur Veränderung – ein Grundthema ihrer Liturgie.
Die Frauen aus Guyana erinnern dazu
an Gottes Wort: »Schaut hin: Die Ehrfurcht vor der Macht über allem – das
ist Weisheit; sich fernhalten vom Bösen – das ist Einsicht.« (Hiob 28, 28).
Mit Hilfe der göttlichen Weisheit sind
uns neue Einsichten möglich und Ruach, die weibliche Gotteskraft, kann
uns frischen Glaubensmut schenken
(Hiob 28, 20-28). Diesen Glaubensmut brauchen die Frauen in Guyana
angesichts ihrer schwierigen Lebenssituation.
Eine Gelegenheit sich intensiver mit
dem WGT-Land Guyana und seinen
Menschen vertraut zu machen, bietet
ein Einführungs- und Informationsabend am 12. Februar 2008 im Pfarrheim der Hl.-Kreuz-Kirche in Brake.
Diese Einstimmung ist inzwischen
eine langjährige, lieb gewordene Tradition, die die Teilnehmenden nicht
mehr missen möchten.
Wir laden Sie herzlich ein: Feiern
Sie mit Menschen in über 170 Ländern der Erde am 7. März den Weltgebetstag mit der Liturgie aus Guyana mit vielen biblischen Texten, eigenen Gebeten, schönen Liedern und
einem Tanz zu Ehren der Weisheit!
Quelle: www.weltgebetstag.de
Freitag, 7. März 2008 · Baumheide: 15.00 Uhr in der ev. Friedenskirche
Brake: 17.00 Uhr in der Heilig Kreuz Kirche
9
Harmonie der Vielfalt macht Mut
Rückblickender Ausblick vom Kirchenjubiläum Maria Königin
Der Tanz der tamilischen Kinder begeisterte die versammelten Festteilnehmer
Wer erinnert sich nicht – auch nach
einem halben Jahr – mit freudigem
Herzen an die Feier des 25-jährigen
Jubiläums der Weihe unserer Pfarrkirche Maria Königin am 17. Juni dieses
Jahres? Aus dem Rückblick mögen
dem Einzelnen ganz bestimmte Bilder, Worte oder sonstige Empfindungen in den Sinn kommen.
Mag es sich dabei um den von
Domkapitular Vorderwülbeke, der 12
Jahre lang als erster Pfarrer unsere
Gemeinde leitete, beschworenen und
erprobten »Weg der kleinen Schritte«
handeln oder um die begeisterungsstarke Unterhaltung mit unserem tags
zuvor geweihten Diakon Christian
Matuschek und seinem amerikanischen Freund oder um den eindrucksstarken Gesang unseres Kirchenchores oder um die nachmittäglichen
Darbietungen der verschiedenen kulturellen Herkunftsgruppen unserer
Gemeinde. Gerade Letztere haben
durch ihre kulturgeprägten Imbiss-Angebote das Mittagsmahl so nachhal-
10
tig bestimmt, dass manche Essbegeisterte sich um deren Rezepturen
bemühten.
Gerade jenen, denen die Sorge für
das leibliche Wohl oblag, aber auch
denen, die durch ihre darbieterischen
Einlagen zum Gelingen des Festes
beitrugen, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Dabei kommt
Frau Klose besonderer Dank zu, da
sie als Ursprungszeugin des Baumheider Gemeindeteils in der Form eines Diavortrages umfassend und viele Einzelheiten kennend berichten
konnte.
Alle diese Eindrücke führen letztendlich zu Menschen, die das Leben
unserer Gemeinde – und somit auch
uns selbst – mit geprägt haben oder
unseren Weg gegenwärtig noch wohlwollend begleiten. Dabei mag gerade
die Verschiedenheit der Sich-Begegnenden so inspirierend und Interesse
aneinander weckend sein, dass wir
uns nachhaltig bemühen, mehr voneinander zu erfahren und Kontakt zu
halten. Eben dieses Bestreben
scheint die Quelle der Harmonie auf
der Basis gegenseitiger Achtung als
Schwester und Bruder Christi bei aller
Vielfalt zu sein.
Auf diesem Hintergrund charakterisierte unser Pfarrer Blaž Kovač Maria
Königin als »bunteste Gemeinde Bielefelds«, wobei er auf die vielfältigen
Herkunftskulturen unserer Gemeindemitglieder abzielte. Dass das Zusammenwirken dieser Gruppen annähernd reibungslos geschieht, mag
auch darauf zurückzuführen sein,
dass die »Alteingesessenen« der Braker und Baumheider Teilgemeinde
schon die »Harmonie der Vielfalt«
seit dem 1. Juli 1983 üben durften,
als beide Teile zum Ganzen der Pfarrei Maria Königin zusammengefügt
wurden.
Damit steht also im Sommer 2008
ein weiteres Jubiläum an, dem wir
aufgrund der diesjährigen Erfahrungen mit Gottvertrauen und dem Mut
der harmonischen Vielfalt entgegengehen dürfen.
Bernhard Ameskamp
Karneval
2008
Gerade erinnern wir uns
noch an das bestens gelaufene Oktoberfest und
schon richtet sich der
Blick auf Karneval. Der
Festausschuss des Pfarrgemeinderates steckt voll
in den Planungen zum Ball am 26.
Januar 2008. Bei Redaktionsschluss
stand zwar das Motto noch nicht
fest, die Gemeinde kann aber sicher
sein, dass wieder ein »närrisches«
buntes Programm auf die Beine gestellt wird. Schon zu Anfang des Jahres wurde Ralf Heuter verpflichtet,
der uns wie in den vergangenen Sessionen mit Super-Live-Musik unterhalten wird. Die Tänzer werden wieder
voll auf ihre Kosten kommen. Auch
fürs Essen und Trinken wird wie im-
mer reichlich gesorgt. Um mehr Planungssicherheit zu haben, werden
die Eintrittskarten auch im Vorverkauf
(wie bei den letzten Festen erfolgreich praktiziert) zu 9,– Euro angeboten. Wer sich für die Abendkasse entscheidet, muss 10,– Euro zahlen. Im
Preis ist das Essen (Bockwurst mit
Kartoffelsalat) enthalten. Wir freuen
uns schon heute auf einen schönen gemeinsamen Abend.
Der Festausschuss des Pfarrgemeinderates lädt herzlich ein!
Am Dienstag, 5. Februar 2008, findet ab 15.00 Uhr die diesjährige Senioren-Karnevalsfeier wie gewohnt im Pfarrzentrum
Baumheide statt, zu der wir auch herzlich einladen.
11
Verleihung der Konrad-Martin-Medaille
an Veronika und Georg Rother
Foto: Westfalen-Blatt
Am 2. November wurden Veronika
und Georg Rother für ihr Engagement
für die Eine-Welt und ihre Aktivitäten im
Kolpingwerk mit der Konrad-Martin-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung des Kolpingwerkes Diözesanverband Paderborn.
Konrad Martin (1812-1879), der ehemalige Religionslehrer Kolpings am Marzellengymnasium und ab 1856 Bischof
von Paderborn, hat die Verbreitung der
Gesellenvereine im Bistum Paderborn
gefördert, was 1858 zur Gründung des
heutigen Kolpingwerkes Diözesanverband Paderborn führte. Im Kulturkampf
nahm ihm der preußische Staat 1875
sein Bischofsamt und verurteilte ihn zur
Festungshaft. Bischof Martin konnte
nach Belgien fliehen, wo er 1879 starb.
Am 25. Juli 1879 wurde er im Dom zu
Paderborn beigesetzt.
12
Mit der Verleihung der Konrad-MartinMedaille sollen Menschen geehrt werden, die sich in besonderer Weise im
kirchlichen, gesellschaftlichen oder politischen Bereich im Sinne Adolph Kolpings eingesetzt haben. Ein bekannter
Träger der Konrad-Martin-Medaille ist
unter anderen der verstorbene Kardinal
und Paderborner Erzbischof Degenhardt.
Veronika und Georg Rother sind seit
vielen Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Kolpingwerk aktiv und vertreten die Ideale Adolph Kolpings mit
solch einer Überzeugung, dass Georg
Rother schon einmal »Herr Kolping« genannt worden sein soll.
Während Georg Rother als Senior der
örtlichen Kolpingsfamilie, als Bezirksund Diözesanvorsitzender tätig war und
heute wieder als Vorsitzender der Kolpingsfamilie tätig ist, hielt ihm seine
Frau »den Rücken frei«. Gemeinsam setzen sie sich für die Eine-Welt ein und
sind ein »Sprachrohr für Menschen am
Rand der Gesellschaft« (H. Tintelott).
Um effektiver Eine-Welt-Arbeit leisten zu
können, haben sie mit anderen den Entwicklungshilfe e.V. der Bezirke Bielefeld,
Minden, Lippe gegründet, deren Vorsitzender Herr Rother immer noch ist. Sie
hatten die Organisation des Braker
Weihnachtsmarktes in den letzten Jahren übernommen, damit sie den Erlös
des Kolpingstandes weiterhin den Projekten in Mexiko zukommen lassen können. Besonders liegt ihnen die Vermarktung des Tatico Kaffees am Herzen, wodurch die Indios im Hochland von Chiapas für sich und ihre Familien eine Zukunftsperspektive erhalten. Einen deutlichen Beitrag zur Völkerverständigung
leisten sie seit Jahren, indem sie immer
wieder Theologiestudenten aus Kroatien
und Mexiko für mehrere Wochen in ihrer
Familie ein Zuhause geben.
Die Ehrung am 2. November begann
mit der Eucharistiefeier, die der Diözesanpräses Stephan Schröder gemeinsam
mit dem ehemaligen Generalpräses,
dem Bundespräses, dem stellvertretenden Generalvikar und weiteren Präsides
hielt. Viele Kolpingsfamilien waren mit
ihren Bannern vertreten, was dem Gottesdienst einen festlichen Rahmen verlieh. Der anschließende Festakt im Kolping-Forum wurde musikalisch von Mitgliedern des Consortium Musicum umrahmt. In seinem Festvortrag »Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Eine-Welt-Arbeit« betonte
der Generalsekretär von Kolping International, Hubert Tintelott, dass die gelebte Solidarität des Ehepaares Rother
anderen Mut mache, die Herausforderungen der Globalisierung anzunehmen
und sich in die Solidarität der Mensch-
heit einzubringen. Mit einem Koffer wurde in der Laudatio, gehalten von Stephanie Günnewich, der Diözesanvorsitzenden, und Werner Sondermann, dem
Geschäftsführer des Kolpingwerkes Diözesanverband Paderborn, auf die Reisen
nach und die Verbundenheit Rothers mit
Mexiko hingewiesen. Verschiedene Gegenstände aus dem Koffer symbolisierten den Einsatz der Preisträger für das
Kolpingwerk Mexiko. Als letzter Gegenstand wurde die mexikanische Flagge
aus dem Koffer »gezaubert« als Zeichen
für das Handeln des Ehepaares: Auch
sie zeigen Flagge in dem, was sie tun,
übernehmen Verantwortung und machen so anderen Mut. Grußworte vom
stellvertretenden Generalvikar und dem
Bundespräses folgten. Der Festakt
schloss mit Dankesworten der nun
sechsten Träger der Konrad-MartinMedaille.
Herzliche Gratulation dem Ehepaar
Rother zu dieser besonderen Ehrung.
Christine Arnsfeld
und
Kolpingjugend Brake
KATHOLISCHE
FRAUENGEMEINSCHAFT
DEUTSCHLANDS
Hl. Kreuz Brake
Windows, Internet, Word und Excel? Was is’n das???
Wenn Sie sich auch diese Frage stellen, oder sich schon immer mal gesagt haben:
• das müsste ich doch eigentlich auch irgendwie können
• oder wünschen, dass ihr Kind das einmal von Grund auf richtig lernen soll
dann sind Sie bei uns richtig! Die Kolpingjugend Brake in Zusammenarbeit mit
der kfd Brake, bietet solche Computerkurse in unserer Gemeinde an. Unterstützt werden diese Kurse vom Katholischen Bildungswerk Bielefeld, dem Bielefelder Jugendring und dem Land NRW. Wenn Sie an diesen Kursen Interesse
haben, oder sich denken: Was hat das mit katholischer Verbandsarbeit zu tun,
oder mehr über kfd und Kolping erfahren möchten, sprechen Sie uns gerne an:
Inge Ameskamp, 쏢 05 21 / 66 444, [email protected]
Thomas Geisler, 쏢 05 21 / 77 22 83, [email protected]
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Liebe Kinder!
Vögel im Winter?
Du kannst Erdnüsse auffädeln und dann an
einem Zweig in einen Baum hängen. Das
können schon ganz kleine Kinder! Ein Blumentopf kann als Futterglocke dienen. Dazu
steckst Du durch die Öffnung einen Stab
und füllst den Topf mit einer Mischung aus
Rindertalg, Sonnenblumenkernen, Haferflocken und gehackten Nüssen. Der Blumentopf kann nach dem Aushärten als Futterglocke in einen Baum gehängt werden.
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racht
Mitgeb h Euch
habe ic Mal:
dieses
∆ ∆ ∆
Draußen ist es kälter geworden. Die Blätter sind von den
Bäumen und Sträuchern gefallen. Blumen ziehen sich ins
wärmere Erdreich zurück und wir Menschen genießen die
heimeligen Augenblicke in unseren gemütlichen, warmen,
weihnachtlich geschmückten Wohnungen bei einem Bratapfel oder leckeren Keksen. Tiere fallen in den Winterschlaf
oder verstecken sich in geschützten Unterkünften. Wenn es
sehr kalt ist und die Erde gefroren ist, freuen sich die Vögel,
wenn wir sie füttern. Wir merken, es wird Winter. Vielleicht
schneit es in diesem Jahr sogar zu Weihnachten?! Ich freue
mich schon sehr auf dieses Geburtstagsfest von Jesus.
Ihr auch? Bis zur nächsten KinderKirche.
Alles Liebe und bis bald euer Fridolin
Futterplätze für Vögel
Ein Vogelhaus-Mandala
Ein Foto von unserer Ernte-DankKinderKirche am 7. Oktober 2007
Futterplätze!
Du kannst auch einen Tannenzweig in
warmen Rindertalg legen, ihn dann rausnehmen und auf diesen Zweig Sonnenblumenkerne und Haferflocken streuen. Diese Kerne
kleben dann am Rindertalg, und so wird aus
dem Tannenzweig ein wunderbarer Futterzweig. Bei allen Arbeiten mit heißem Rindertalg musst Du aufpassen! Es sollte immer ein
Erwachsener helfen! Verbrennungsgefahr!
Viel Spaß beim
Ausmalen des Mandalas!
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Ferienfreizeiten gehen in die dritte Runde!
Wie in den letzten zwei Jahren bieten wir wieder Ferienfreizeiten an. Da das Interesse der Jugendlichen weiterhin so stark ist und wir viele Nachfragen bei den neuen
Messdienern haben, wird es im Jahr 2008 zwei Ferienfreizeiten geben. Wenn ihr
Lust bekommen habt, könnt ihr unten sehen was für Euere Altersgruppe dabei ist.
Ferienfreizeit ins Hesseltal für Kinder zwischen 7-12 Jahren
Liebe Messdiener/innen, liebe Kinder! In den letzten Jahren hatten wir keine Ferienfreizeit für Euch angeboten. Damit ihr nicht zu kurz kommt, möchten wir mit
euch in den Herbstferien vom 6. bis zum 11. Okt. 2008 ins Hesseltal (Halle) fahren.
Im Selbstversorgerhaus (Preis 100,– €) wollen wir mit Euch zusammen basteln,
spielen, wandern, Musik hören und vieles andere ausprobieren. Wenn ihr auch Lust
auf ein paar schöne Tage mit uns habt, dann meldet euch bis Ende Mai bei Monika
Tobollik, 05 21 / 7 31 83 oder Therese Palmer, 05 21 / 77 21 88.
Auf ins schöne Schlesien
vom 29. 6. bis 11. 7. 2008
zum Preis von 300,– €
Wie auch in den vergangenen Sommern der letzten zwei Jahre plant unsere
Gemeinde wieder einmal die Fahrt nach
Schlesien in den schönen ländlich gelegenen Ort Olesno mit seinem wunderschönen Ortskern. Dort verbrachten wir
unsere Sommerferien 2007.
Jeder Ferientag war verplant und abwechslungsreich. Auf dem Programm
standen die Besichtigung einer Silberund Eisenerzgrube und des Brotmuseums in Tarnowskie Góry. Außerdem besuchten wir einen »Aqua Park«. Zum Abschluss des Tages wurde auch an das
leibliche Wohlbefinden gedacht und
beim polnischen McDonald's Halt gemacht. Da wir auch alle an der Geschichte Polens interessiert waren, besuchten
wir auch die Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau. Es war sehr interessant aber auch erschreckend.
Bei gutem Wetter fuhren wir an den
Badesee Anpol. Dort spielten wir Volleyball, Wasserball, Minigolf, gingen
schwimmen oder fuhren Kajak und Tretboot. Aber auch bei schlechtem Wetter
kam keine Langweile auf, denn wir
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bastelten, bemalten Seidentücher und
stellten eigene Wachskerzen her. Diese
Andenken an den schönen Sommer in
Olesno durften wir behalten.
Wie auch im letzen Jahr wurden wir
von der befreundeten Gemeinde Wysoka
zu einem gemeinsamen Gottesdienst
eingeladen, der im Anschluss mit einem
Grillabend und einer Partie Fußball abgerundet wurde.
Das absolute Highlight der Sommerfreizeit war ein Intensiv-Tanzkurs. Dort
lernten wir unter professioneller Anleitung die Grundschritte des Cha-Cha-Cha,
Rumba, Samba, Quick-Step sowie Englischen und Wiener Walzer. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Tanzkurs folgte ein Tanzturnier. Der Hauptpreis war
eine Nachtrundfahrt durch Olesno in einer goldenen Cadillac-Limousine. Zum
100-jährigen Bestehen der Kirche in Chudoba hatten wir die Gelegenheit bei
Livemusik unsere erlernten Schritte einzusetzen. Alle hatten ihren Spaß.
Wie auch im letzen Jahr wurde ein
Fußballspiel mit OKS Olesno geplant,
doch die Mädchen wurden nicht beteiligt
und nahmen an einem Schminkkurs teil.
Die vergangenen Ferienfreizeiten in Olesno bereiteten uns viel Spaß und wir
freuen uns auf eine Neuauflage im SomMartina Tobollik
mer 2008.
Ferienfreizeit
2007
Im vergangenen Sommer verbrachten wir (14 Jugendliche und die Leiter/innen) unsere Ferienfreizeit in Dänemark. Samstag morgens um sechs
Uhr starteten wir mit dem Segen für
die Freizeit unsere Reise. Nach langer
Fahrt mit stockendem Verkehr erreichten wir unser Ziel. Nun wurden
die Zimmer verteilt und wir richteten
uns für zwei Wochen häuslich ein.
Viele Attraktionen mit noch mehr
Spaß warteten auf uns.
Eine besondere Aufgabe war, dass
jedes Zimmer etwas Perfektes veranstalten sollte. Die perfekten Aktionen
waren: Das perfekte Ehepaar, der
perfekte Strandtag, das perfekte
Frühstück, das perfekte Gotcha-Spiel
und das perfekte Dinner.
Sobald es das Wetter zuließ ging
es an den Strand. Dort wurde dann
»König« gespielt, Drachen fliegen lassen, Strandwanderungen unternommen oder einfach Sonnenbaden und
ein gutes Buch gelesen. In der Dänemark-Freizeit ist Legoland immer ein
Highlight. Auch diesmal hatten wir
dort wieder einen »Super-Tag« und
das nächste Mal wird sicherlich nicht
lange auf sich warten lassen.
Das Besondere der zwei Wochen
war sicherlich: Ligretto. Ein Spiel, das
die Konzentration fördert, die Schnelligkeit trainiert, das Herz zum schnellen Pumpen anregt, den Körper zum
Schwitzen bringt und einfach nur den
Spaß miteinander steigen lässt.
Allen Teilnehmern ist der «Gruselabend» mit Monstermaske und allem
Drum und Dran in guter Erinnerung.
Am Lagerfeuer erzählten wir uns die
Geschichte der »Nonne von Husby«.
Im Ort waren Kinder durch Nonnen
verschwunden. Jeder Erzähler baute
die Geschichte weiter aus, so dass einige Zuhörer Angst bekamen und mit
den Zähnen klapperten . . .
So verging die Freizeit wie im Fluge. Das Wetter hatte auch einigermaßen mitgespielt, und das Haus war
mal wieder echt klasse. Swimmingpool, Whirlpool, Sauna und Solarium
und eine perfekt eingerichtete Küche
ließen keinen Wunsch offen. Die hohen Dünen und die supergroßen Wellen werden uns unvergessen bleiben.
Den Spruch der Freizeit:
»Ich könnt heul´n, . . . deine Paris!«
Und bis zum nächsten Mal, vielleicht!?
Nathalie Groth
PS: Bilder beider Freizeiten unter www.maria-koenigin-bielefeld.de / NEU: Bildergalerie
17
Zum Motu Proprio von Papst Benedikt XVI.
Kaum zu glauben: Da veröffentlichte
Papst Benedikt XVI. das Motu Proprio
über den Gebrauch der römischen Liturgie aus der Zeit vor der Reform von
1970, und plötzlich reden viele wie aufgeregte Hühner durcheinander, was der
Papst angeblich will, aber nie gesagt
hat. Martin Mosebach, der in diesem
Jahr die wichtigste Auszeichnung für
deutschsprachige Literatur, den GeorgBüchner-Preis, erhielt und immer für die
alte römische Liturgie eingetreten ist,
erzählt in seinem 2002 erschienenen
Buch »Häresie der Formlosigkeit. Die römische Liturgie und ihr Feind« schön
und zutreffend den alten Witz von dem
jüdischen Schuljungen, der in eine alte
lateinische Messe gerät und seinem Vater davon erzählt.
»Ein Mann kam mit einem kleinen
Jungen herein und gab dem Jungen seinen Hut. Der Junge hat den Hut versteckt. Dann fragte der Mann die Gemeinde: Wo ist mein Hut? Und die Gemeinde antwortete: Das wissen wir
nicht. Darauf haben sie für einen neuen
Hut gesammelt. Am Ende hat der Kleine
dem Mann den Hut wiedergegeben,
aber das Geld haben sie nicht mehr
herausgegeben.«
Der Witz zielt also zunächst einmal
auf die Angst vor der Unverständlichkeit
der lateinischen Sprache. Juden zur Zeit
Jesu sprachen Aramäisch, lasen aber im
Tempel aus der Heiligen Schrift hebräisch. Die frühe christliche Kirche im östlichen Mittelmeerraum benutzte dann
das Griechische für den Gottesdienst
(auch syrisch, armenisch, georgisch,
koptisch usw.). Ende der zweiten Hälfte
des vierten Jahrhunderts ist dann die
römische Liturgie auf lateinisch belegt,
besonders in Rom und Mailand. Im späten sechsten Jahrhundert redigiert Papst
Gregor der Große die liturgischen Texte
und Gesänge für die gesamte westliche
18
Welt, während Mailand seinen ambrosianischen Ritus beibehält (übrigens bis
heute, und kein italienischer Bischof käme auf die Idee, das zu ändern). Dabei
war das Kirchenlatein eine hochstilisierte Sprachform, die damals schon für
den Durchschnittsrömer schwer verständlich war.
Im Laufe des Mittelalters und der weiteren Christianisierung wurde das Latein
über ganz Europa ausgebreitet. Es gab
dabei auch viele lokale »Eigenmessen«
und Gesänge. So sind z. B. weit über
tausend verschiedene Sequenzen bekannt. Auf dem Konzil von Trient (1545–
63) ging es Papst Pius V. hauptsächlich
darum, diese spätmittelalterlichen Wucherungen und auch Fehler, die sich
beim Abschreiben und Nachdrucken ergeben hatten, dadurch zu beseitigen,
dass er das stadtrömische Missale, das
von diesen Vorgängen weitgehend unberührt geblieben war, für die ganze römisch-katholische Kirche vorschrieb. Alle
Riten, die älter als 200 Jahre waren,
blieben ausdrücklich genehmigt. Diese
Fassung des Missale Romanum von
1570 war also keine Neuschöpfung, sondern der bereinigte Fortbestand des
tausendjährigen Ritus, der zuletzt von
Papst Johannes XXIII. neu für die gesamte römisch-katholische Kirche als
verbindlich erklärt wurde.
Dieser alte römische Ritus wurde auch
während des gesamten 2. vatikanischen
Konzils gefeiert. Erst danach wurde von
einer eigenen Kommission ein neuer Ritus geschaffen und 1967 bei einer »Testzelebration« von der Mehrheit der anwesenden Bischöfe abgelehnt. Nach erneuter Änderung wurde dann 1970 von
Papst Paul VI. ein neuer Ritus genehmigt, natürlich in lateinischer Sprache.
Die Übersetzungen in die Landessprachen erfolgten erst danach. Und so feiern wir heute in Wirklichkeit weiter den
lateinischen Ritus von 1970, eben nur
als deutsche Übersetzung. Lediglich einmal im Monat wird in St. Jodokus das
lateinische Choralamt des »novus ordo«
gefeiert, praktisch das »Original«.
Um den Ritus von 1970 leichter und
schneller durchzusetzen, wurde der alte
Ritus zwar nicht verboten (was rechtlich
auch nicht möglich war), aber die »alte
Messe« wurde zur Indultmesse erklärt,
d. h., sie musste vom zuständigen Bischof genehmigt werden, was nur selten
geschah. Natürlich gibt es viele Unterschiede zwischen dem Missale von 1962
und 1970, aber die gab es schon immer.
Ich erinnere mich noch aus meiner Messdienerzeit, dass die Dominikaner, wenn
sie bei uns aushalfen, einen etwas veränderten Ritus feierten, und uns der
Küster vorher darauf hinwies. Und dem
jüdischen Schuljungen aus der Einleitung wäre wahrscheinlich nur aufgefallen, dass der Priester früher gemeinsam
mit der Gemeinde zum Tabernakel hin
betete, nicht zum Volk hin, und zwar auf
lateinisch statt auf deutsch. Dass wir
heute drei Lesejahre mit einem wesentlich erweiterten Angebot aus der Bibel
und dafür verkürzte Messtexte haben,
merkt nur der regelmäßige Kirchgänger.
Und so schreibt Papst Benedikt XVI.
in seinem Motu Proprio: »Demgemäß ist
es erlaubt, das Messopfer nach der vom
sel. Johannes XXIII. promulgierten und
niemals abgeschafften Editio typica des
Römischen Messbuchs als außerordentliche Form der Liturgie der Kirche zu feiern« und an die Bischöfe schreibt er
gleichzeitig: »Es ist nicht angebracht,
von diesen beiden Fassungen des Römischen Messbuchs als von »zwei Riten«
zu sprechen. Es handelt sich vielmehr
um einen zweifachen Usus ein und desselben Ritus.«
Außerdem gilt die Erlaubnis, die hl.
Messe nach den Büchern von 1962 feiern zu dürfen, zunächst für Geistliche
und Ordensgemeinschaften und erst
dann für Gemeinden, wo eine Gruppe
von Gläubigen, die der früheren Liturgie
anhängen, dauerhaft existiert. Davon
dürfte es nicht so viele geben, dass sich
die geschäftige Aufregung lohnt.
Diese wäre uns erspart geblieben,
hätte es auch von dem Missale 1962
eine deutsche Übersetzung gegeben.
Darüber hinaus ist die allgemeine Ereiferung schon deshalb überflüssig, weil
erstens nur wenige Priester haben, die
der lateinischen Sprache noch mächtig
sind, und zweitens fast gar keine, die
die alte Form von 1962 noch gelernt haben. Denn wer heute als Priesteramtskandidat sein Abitur auf einem neusprachlichen oder mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium gemacht
hat, hatte sowieso kein Latein, und für
sein Theologiestudium reicht ein einmonatiger »Crash-Kurs«, für Medizin
und Jura vielleicht zu wenig, für Theologie aber ausreichend.
Und wer jetzt erst richtig neugierig geworden ist, für den ist vielleicht eine
Meldung des Evangelischen Pressedienstes von Interesse: »Zunächst sollte
(die überlieferte hl. Messe mittwochs
um 18.30 in Paderborn im Dom) nach
dem Wunsch des Erzbischofs nur in einer kleinen Kapelle mit 24 Sitzplätzen
stattfinden, aber der Andrang war weit
größer. Der Gottesdienst musste in die
Krypta verlegt werden, weil rund 120
Gläubige teilnahmen.« (epd)
Wenn Sie in Paderborn sind, gucken
Sie doch einfach mal rein, aber bedenken Sie: Was da während der Wandlung
auf dem Altar geschieht, kann kein
Mensch »verstehen«, weder im alten
noch im neuen Ritus, weder in lateinischer noch in deutscher Sprache, sondern ganz einfach nur glauben. Das gilt
für den Papst, den Bischof, den Priester,
die Gemeinde und erst recht für
den ungläubigen Thomas
Wolfgang Winkel
19
Das Sakrament der Taufe
empfingen im Jahr 2007
Maximilian Schlichting, Palmweide 19
Lucia Dora Lobitz,
Siebenbürger Straße 54b
Leonie Hertranft, Hillegosser Straße 68
Celina Anna Scognamiglio,
Geislinger Straße 7
Aliah Abigeil Zarzycki,
Martin-Luther-Straße 17
Laura-Isabella und Marc-Alexander
Schneider, Neuwerkstraße 4
Benjamin Gronemeyer, Strandweg 5
Aleksander Pjotr Urbanowicz, Polen
Emmanuel und Benedikt Kwarteng,
Siebenbürger Straße 28a
Klara Theresa Siepmann,
Husumer Straße 115
Florian Marvin Drexhage, Lohrenkamp 3
Maximilian Mažuran,
Herforder Straße 514
Sophie Mazalov, Welfenstraße 24
Cinzia Milein Schröder, Strandweg 10
Felix Presch, Heilbronner Straße 12
Fabio Zdzislaw Loriga, Breisgauer Str. 13
Natalie Wysiecki, Krabbenstraße 8
Roland Höckenschnieder, Borchen
Liane Krassmann, Jungbrunnenweg 71
Samuel Weschenfelder, Schleusenstraße 22
Toni Long und Leon Ho Nguyen,
Wittekindstraße 4a
David Dariusz Suślik, Riedweg 9
Justin Matysek, Minden, Stiftstraße 47a
Noah Birkemeyer, Maagshöhe 12
Alexander Panfilow, Braker Straße 54
Ciara Melersko, Am Wellbach 8
Karsten Lucius, Moenkamp 60
Marie Augustynowicz, Am Wellbach 6
Yaraa Ellea Jahn, Ringenbergstraße 6
Sean Luca Matysek, Mecklenburger Straße
Melissa Matysek, Bünde
Luca Maximilian Kopietz,
Hollinder Weg 62b
Hannah Maria Silka, Langeoogweg 42
Tom Langner, Rheda-Wiedenbrück
Paulino Martha Howard, Am Großen Wiel 5
Nicole Schneider, Wacholderweg 14
Das Sakrament der Ehe spendeten sich:
Christoph Mrugalla & Aurelia Mrugalla
Philipp Gronemeyer & Katja Thiel
Michael Finkemeier & Kristina Bentrup
Andreas Hartmann & Andrea Stienhans
André Torke & Verena Weisser
Marco Lachmann & Julika Birte Bittner
Sylwester Augustynowicz & Martina Wagner
Paul Schröder & Melanie Schröder
Sven Groeger & Alexandra Lüllmann
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Unsere Verstorbenen
im Jahr 2007
Maria Fuhrmann, früher
Berta-von-Suttner-Straße 19
Martha Roppel, Schlehenweg
Johann Kuß, Stedefreunder Straße 32
Heinrich Schubert,
Schelpmilser Weg 80
Bernhard Preding, Altenhagen
Günther Tischbireck, Heepen
Anna Tönnes, Naggertstraße 36a
Wilhelmine Hellmann, Lämmkenstatt
Siegfried Heinz Wiegandt,
Berta-von-Suttner-Straße 36a
Rudie Herrfried Habermann,
Schelpmilser Weg 8
Leo Kowalski, Am Vogelholz 13,
Herford
Siegmund Pankraź, Jöllenbeck
Elisabeth Balzer, Brakhofstraße 16
Rike Schubert, Schloßhofstraße 106
Elisabeth Oekermann,
Schloß Holte-Stukenbrock
Hedwig Heide, Wacholderweg 9
Bernhard Watzlaw, Strusen 128
Adolf Jäckel,
früher Stedefreunder Straße 26
Walter Scholz, Siedl. Grafenheide 20
Maria Watzlaw, Strusen 128
Rudolf Kühnapfel, Maagshofstraße 1
Konrad Kunkel,
Herforder Straße 400b
Herbert Hillmann, Meerwiese 7
Sofie Sabinosz, Scheffelstraße 64
Regine Rühse, Hirseweg 4
Luise Müller, Hebridenstraße 29
Margarete Klein,
Berta-von-Suttner-Straße 15
Josef Michels, Hagenkamp 135
Ferdinand Gaspar, Rügener Straße 31
Georg Fitzeck, Bornholmstraße
Ida Wilhelmine Wehmeyer,
Wacholderweg 9
Andreas Littau, Schelpmilser Weg 83
Joseph Klömkes, Hebridenstraße 50
Johanna Jankowsky,
Stedefreunder Straße 63
Bruno Trunk, Banater Weg 17
Jürgen Botschen, Loheide 13
Romuald Karkoschka,
Geislinger Straße 2
Helmut Hülsmann, Stromstraße 8
Johannes Kolodziej, Krampenweg 2
Elisabeth Hampel, Wacholderweg 9
Albert Kunze, Hebridenstraße 53
Karl Weiser, Elverdisser Straße 28
Die Angaben beziehen sich auf die Zeit vom 24. November 2006 bis zum 22. November 2007
21
Liebe Gemeinde,
aus gesundheitlichen
Gründen
musste ich leider
von meinem Amt
als
Vorsitzende
des Pfarrgemeinderates (PGR) zurücktreten. Dieser
Schritt ist mir nicht leicht gefallen. Die
neunjährige Tätigkeit als Vorsitzende
hat mich sehr geprägt und auch erfüllt.
Es war eine sehr interessante Zeit,
manchmal anstrengend, aber ich war
immer mit Freude dabei.
»In jedem Anfang wohnt ein Zauber
inne.« Diese Zeile meines Lieblingsgedichtes »Stufen« von Hermann Hesse
passt gut zum Anfang meiner Zeit im
PGR. Als 1997 ein neuer PGR gewählt
wurde, herrschte Aufbruchstimmung bei
uns allen. Außer drei Mitgliedern bestand das neue Gremium aus »Neulingen« (mich eingeschlossen). Auch Pfarrer Kovac̆ war erst seit 1995 in unserer
Gemeinde. Und so gingen wir mit viel
Elan und Ideen daran, unsere Ziele für
die Gemeinde zu erarbeiten und umzusetzen. Dabei sind wir zu einem guten
Team geworden und es machte Spaß
zuzusehen, wie jeder von uns in seinem Schwerpunktgebiet gewachsen ist.
Natürlich gab es auch immer wieder
mal verschiedene Meinungen und unterschiedliche Tendenzen. Aber diese
Auseinandersetzungen waren stets
sachlich und konstruktiv. Es war eine
große Bereicherung in einem Team mitzuarbeiten, neue Ideen umzusetzen
und das Gemeindeleben aktiv mitzugestalten.
Zum ersten Mal in einen PGR gewählt
zu werden, und gleich zur Vorsitzenden
aufzusteigen, war für mich eine große
22
Herausforderung. Es gab eine Menge zu
lernen und zu entdecken. Ich kann sagen, ohne diese Erfahrungen wären so
manche Facetten meiner Person womöglich nie zum Vorschein gekommen.
Bis zur Wahl eines neuen PGR sind
es noch etwa zwei Jahre. Dann werden
die Karten neu gemischt und auch ich
werde mir Gedanken machen, ob ich
nochmals dabei sein kann.
Um in einer Gemeinde aktiv mitzuarbeiten, muss man aber nicht unbedingt
ein Mitglied im PGR sein. Es gibt immer
Anlässe, bei denen Hilfe und Unterstützung von uns allen gebraucht wird. Natürlich bin ich stets an der Arbeit im
PGR interessiert und werde ihn nach
meinen Möglichkeiten unterstützen.
Dass ich so lange dem Pfarrgemeinderat vorstehen durfte, macht mich
sehr dankbar. Für die Unterstützung
aus der Gemeinde mit ihren Gremien,
den PGR-Mitgliedern und Pfarrer Kovac̆,
möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Mein Amt als neue Vorsitzende hat
Christine Woitulek übernommen. Ich
wünsche ihr und allen Mitgliedern für
ihre weitere Arbeit viel Erfolg und GotRegine Conzen
tes Segen.
Liebe Frau Conzen!
Es ist uns eine »Herzensangelegenheit«, Ihnen für ihren eifrigen Einsatz
im Pfarrgemeinderat zu danken. Immer
waren Sie mit ganzer Tatkraft und Energie für unsere Gemeinde im Einsatz. Ihr
Organisationstalent und die Moderation
z. B. der Karnevalsfeiern sind ein Beleg
für Ihre gute Arbeit, sie finden unsere
Anerkennung und Ihnen gebührt ein
herzliches »Vergelt's Gott«!
Pfarrer Blaz̆ Kovac̆
und der Pfarrgemeinderat
Kontaktpersonen
Pfarrer Blaž Kovač,
75 04 08
E-Mail: [email protected]
Gemeindereferentin
Susanne Kochannek, 75 04 70
E-Mail: [email protected]
Frauengemeinschaft Brake:
Inge Ameskamp, 77 444
Frauengemeinschaft und
Caritas-Konferenz Baumheide:
Anni Klose, 33 03 37
Caritas-Konferenz Brake:
N. N. ( 75 04 08 – Pfarrbüro)
Kolping Baumheide:
Klaus Scherner, Murmelweg 1
Kolping Brake:
Georg Rother, 33 27 37
Kolpingjugend Brake:
Thomas Geisler, 77 22 83
www.kolpingjugend-brake.de
Kirchenchor:
Rudolf Spindler, 76 23 43
Songgruppe »Sponties«:
Christina Kuhles, 76 37 36
Caritas-Pflegestation,
Turnerstr. 4, 96 19-0
Sozialdienst kath. Frauen e.V.
Allg. soz. Dienst, Schwangerenberatung, Straffälligenhilfe u. a.
Turnerstraße 4, 96 19-140
Messdiener Baumheide:
Therese Palmer, 77 21 88
Joachim Sterz, 770 98 02
Treffen freitags 16.30–18.00 Uhr
Messdiener Brake:
Alexander Schalk, 7 74 78
Helga Siegenbrink, 7 66 20
Treffen freitags 16.00–17.30 Uhr
Spielgruppe »Sausewind«
im Pfarrheim Brake
für Kinder ab 21/2 Jahren:
Mo., Mi., Fr. 9–12 Uhr,
Ursula Hillmann, 76 25 84
Treff ab 30
(für ca. 30- bis ca. 45-Jährige)
jeden 1. Freitag im Monat,
20.00 Uhr im Braker Pfarrheim,
Info bei Britta Urban, 89 22 73
Küsterin in Maria-Königin Baumheide: Anni Klose, 33 03 37
Küster in Heilig-Kreuz Brake:
Heinrich Plachetka, 76 39 70
Pfarrgemeinderat:
Christine Woitulek, 7 06 72
Unsere Gemeinde ist dem Dekanat Bielefeld-Lippe zugeordnet.
Newsletter können unter: www.bielefeld-lippe.de bezogen werden.
IMPRESSUM:
Herausgeber: Kath. Pfarramt
Maria Königin, Donauschwabenstr. 38–40,
33609 Bielefeld, Fax 75 04 76
Redaktion (v. i. S. d. P.) und Leserbriefe: Josef Redeker, Husumer Str.
133, 33729 Bielefeld, 76 36 23,
E-Mail: [email protected]
Die nächste Ausgabe KONTAKTE erscheint am 9. März 2008. Die Redaktionssitzungen sind öffentlich. Interessierte Gemeindemitglieder sind herzlich eingeladen.
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