HfK_REVIEW_2012-2013 - Hochschule für Künste Bremen

Transcription

HfK_REVIEW_2012-2013 - Hochschule für Künste Bremen
Hochschule für Künste Bremen
REVIEW
2012 –2013
2012
–
2013
www.hfk-bremen.de
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Hochschule für Künste Bremen
REVIEW
2012 – 2013
5
Editorial
Wo steht die HfK heute? Was passiert im kreativen Feld
Hochschule für Künste Bremen? Die vorliegende Publikation möchte dazu eine Art Momentaufnahme liefern und
zeigt eine Auswahl repräsentativer Projekte der letzten
eineinhalb Jahre. Vertreten sind alle Bereiche der Hochschule: Art, Music, Design, Theory, Digital Media; außerdem kommen Alumni zu Wort, wir berichten über einige
internationale Projekte und bringen die wichtigsten
Campus-News.
2013 feiert die Hochschule für Künste zudem ein
Jubiläum: Vor 25 Jahren, am 28. Oktober 1988, wurde die
damalige HKM von einer Fachhochschule in den Status
einer Künstlerischen Hochschule gehoben und führt seitdem den Namen Hochschule für Künste Bremen. Die HfK
im Jubiläumsjahr 2013 weist allerdings nur noch eine
entfernte Ähnlichkeit mit der Neugründung von 1988 auf.
Die inneren Strukturen haben sich in den 25 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, neue Studiengänge und Institute sind hinzugekommen, klassische Disziplinen sind
mittlerweile gänzlich anders organisiert. Auch der äußere
Rahmen ist nicht wiederzuerkennen. Mit dem Speicher XI
in der Überseestadt und dem früheren Alten Gymnasium
in der Innenstadt verfügen beide Fachbereiche seit 2003
über denkmalgeschützte, repräsentative Gebäude in attraktiver Lage. Die HfK Bremen ist heute mit jährlich etwa 300
Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen einer der größten Kulturveranstalter der Region, eine „Brutstätte“ von
Ideen und Kreativität, ein Ort hochstehender künstlerischer Lehre mit internationalen Verbindungen in 25 Ländern rund um den Globus.
Die erste Nummer des HfK-Magazins „ArteMus“ von
1988 startet mit dem Motto: „Seit jüngstem auf dem Markt
der Kunstakademien, stellt sich die HfK Bremen den Interessierten mit dem noch impulsiven Selbstbewusstsein des
Newcomers“.
Ein Newcomer ist die HfK heute zweifellos nicht mehr,
und das Selbstbewusstsein speist sich längst nicht
mehr aus der Erwartung des Kommenden. Von Anfang
an verfolgte die Hochschule parallel zu den rasanten
gesellschaftlichen, künstlerischen und technologischen Entwicklungen einen ständigen Prozess der Erneuerung und Weiterentwicklung – immer auf der
Höhe der Zeit. Von den Ergebnissen her muss sie sich
wahrlich nicht verstecken, und so kann die Hochschule für Künste Bremen den Herausforderungen der
Zukunft mit ruhigem, in 25 Jahren organisch gewachsenem Selbstbewusstsein entgegensehen.
Ralf Schneider
Editorial
Where does the University of the Arts stand today? What
developments are underway within this creative environment? This publication presents a snapshot of the University
with a broad selection of representative projects from the
previous eighteen months. Showcasing our activities across
the fields of Art, Music, Design, Theory and Digital Media,
it includes interviews with alumni, together with reports on
international projects and the latest developments on campus.
In 2013 the University of the Arts will celebrate a jubilee:
twenty-five years ago, on 28 October 1988, the University’s
predecessor was officially awarded the status of a university
institution and has since been known as the Hochschule für
Künste Bremen.
Inhaltsverzeichnis
S. 5
S. 74–89
Editorial
Design
S. 76–79
FrenchFriedLoveAffaire
S. 84–85
Integriertes Was?
S. 80–81
Von Äpfeln und Birnen
S. 86
Stop Stalking!
S. 9
S. 82–83
Ich lebe hier!
S. 87–89
Die Zeitschrift der
Strasse
Mit nahezu einzigartigem Profil
S. 90–105
S. 10–29
Digital Media
The Rape of Lucretia S. 12–15
S. 16–17 HPSCHD
Crossover
Total Oper S. 18–19
S. 20–23 Ein Höhepunkt im Jahreskalender
Tag des Herrn und auch Damenmode S. 24–27
S. 106–121
International
S. 28–29 Un/verblümt No1 +No2
S. 30–47
Art
S. 32–35
Venditti – Schmid – Azizi
S. 40–41
Strategien der Zeichnung –
Kunst der Illustration
S. 36–37
Weniger
S. 42–43
Kunst und Theorie
S. 45–47
TEN
S. 48–73
Music
S. 50–53
Quartett
S. 58–61
Wissende Musiker
S. 66–67
Big Sounds mit Swing Programm
S. 70–71
Zehn Jahre Kammerchor
S. 54–55
Johann Sebastian Bachs
Kompositionen für Laute
S. 62–63
Fête de la Musique
S. 68
ensembleANM
S. 38–39
Exkoriation
S. 44
Mensch, Objekt, Raum –
über die Absurdität der
Beziehungen
S. 56–57
Hanze Symphony
Orchestra
S. 64–65
Vom „Sängerwettstreit“
bis zum „Blockflötendieb“
S. 122–135
Alumni
S. 92–95
Emotional Biomechanics
S. 96–97
Rauchwolken und
Luftschlösser
S. 100–101
The Ways Things May Go
S. 102–103
Die Linie des Lebens
S.108–109
....dass die Lücken nun Löcher wurden
S. 118–119
Rerum cognoscere causas
S. 120
Hopes and Hurdles
S.124–127
Ballett trifft Mode
S.138
Stabwechsel
S. 142–143
Neue Gesichter an der
Hochschule
S. 69
Podium für junge Talente
S. 110–113
Beyond Tahrir
S. 116–117
Winter in Marseille
S. 133
Grandios entwickelte Fähigkeiten
Campus
S. 128–129
Der Duft von Kaffee
S. 132
Bewusster und planvoller
S. 134–135
Technology Addiction
S. 139–140
fff – feuer & flamme
für den freundeskreis
S. 146–148
Auszeichnungen 2012 / 2013
S. 152–155
Index
S. 72–73
Ein Fest für hundert
Blockflöten
S. 156
Impressum
S. 104
Konferenz VENEW
S. 114–115
The Jungle of Calais
S. 130–131
Verstrickte Erinnerungsstränge
S. 136–155
S. 98–99
Inside.Interaction.Design
S. 141
Ehrensenator
S. 149–151
Publikationen 2012 / 2013
+ CD / DVD
9
Mit nahezu einzigartigem Profil
Die Hochschule für Künste Bremen
Die Hochschule für Künste Bremen ist eine besondere
Hochschule. Sie verbindet Kunst, Musik, Design und Wissenschaften – ein in Deutschland nahezu einzigartiges
Profil. Darüber hinaus ist sie die einzige Spezialhochschule im Nordwesten der Republik und regional, überregional und international verankert. Regional ist sie
in das kulturelle Leben Bremens nicht nur gut integriert,
sondern wirkt auch maßgeblich am kulturellen Geschehen unseres Bundeslandes mit. Regional, überregional wie
auch international zieht sie talentierte junge Menschen
an, die bei uns studieren möchten. Indikatoren für die
Attraktivität der HfK sind die kontinuierlich wachsenden
Zahlen von Studienbewerberinnen und -bewerbern und
Studierenden sowie die beeindruckende Anzahl nationaler
und internationaler Auszeichnungen für Studierende
und Lehrende. Im Bereich der Lehre wurde an der innovativen Weiterentwicklung und Verbesserung gearbeitet.
Von zentraler Bedeutung war in der letzten Zeit die Umstellung des gesamten Lehrangebots auf die internationalen Standards im Bereich der Bachelor- und Master-Studiengänge. Alle neuen Konzepte der HfK sind in einem
umfangreichen Qualitätsprozess begutachtet worden und
erhielten die Bestätigung durch die jeweiligen Expertinnen und Experten. Einzig die Freie Kunst bleibt beim bisherigen Konzept des Diplomabschlusses, das ebenso begutachtet worden ist.
Im Bereich Internationales haben wir ebenfalls das
Profil unserer Hochschule geschärft. Unter anderem haben
wir neue strategische Partnerschaften mit neuen Kooperationshochschulen im Ausland gebildet und wichtige bestehende Verbindungen gestärkt. Davon profitieren die
Studierenden der Hochschule für Künste Bremen ebenso
wie die Lehrenden!
Aber nicht nur in ihrem Kernbereich von Lehre, künstlerischer Entwicklung und Forschung hat sich die HfK
weiterentwickelt. Auch die Einführung eines Campus-Managementsystems, die Verabschiedung einer Gleichstellungsrichtlinie sowie die Auditierung und Reauditierung
zur familiengerechten Hochschule sind in unserer Anschauung feste Bestandteile einer modernen Hochschule,
die nicht zuletzt ebenfalls entscheidend zu einer positiven
Imagebildung beitrugen.
In der vor uns liegenden Periode werden wir weiterhin
an der Profilschärfung des Angebotes unserer Hochschule
arbeiten. Dazu gehört neben der Weiterentwicklung bestehender Studienangebote die Überlegung zur Einführung
neuer Formate in Studium und Lehre sowie der Forschung
und künstlerischen Entwicklung. So wollen wir einerseits
vermehrt Gastlehrende aus dem Ausland gewinnen, jedoch auch andererseits Angebote für unsere Absolventinnen und Absolventen entwickeln, die für deren Weiterbildung relevant sind. Daneben werden wir uns dem
dritten Studienzyklus (nach Bachelor und Master bzw. Diplom) stärker zuwenden und überlegen, wie die Meisterschülerausbildung bzw. das Konzertexamen zukünftig
gestaltet werden soll. Schließlich werden wir uns auch den
Themen im Zusammenhang mit künstlerischer Forschung
und Entwicklung zunehmend widmen. Besonders die
HfK eignet sich durch ihre Verknüpfung unterschiedlicher
künstlerischer und gestalterischer Praktiken und die in
den Studiengängen angelegte enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis besonders für aktuelle, gesellschaftlich
relevante Forschungsthemen.
Wie alle anderen Hochschulen steht auch die Hochschule für Künste Bremen vor Forderungen nach Kürzungen und Einsparungen. Wir haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass wir sorgfältig mit öffentlichen Mitteln haushalten. Das wird unser Maßstab auch
für die weitere Entwicklung der Hochschule für Künste
Bremen sein. 2013 feiern wir das 25 -jährige Bestehen als
Künstlerische Hochschule im Rang einer Universität.
Wir werden dieses Jubiläum nutzen, um uns für die zukünftigen Herausforderungen bestens vorzubereiten,
damit wir auch zukünftig eine hervorragende Künstlerische Hochschule sind, die sowohl eine exzellente künstlerische Ausbildung gewährleistet als auch einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung in Design, Kunst
und Musik leistet.
Herbert Grüner
Unique Learning Environment
University of the Arts Bremen
University of the Arts Bremen is a special university. Uniting
art, music, design and the sciences, the University offers a
unique learning environment in the German education landscape. It is the only specialized university in Germany’s
north-western provinces and has strong ties at regional, nation and international levels. With well established links to
institutions across Bremen’s cultural landscape, the University of the Arts plays a significant role in the cultural life of
the region.
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Crossover
12
The Rape of Lucretia
Opernprojekt im BLG-Forum
Die Geschichte spielt im vorchristlichen Rom – und doch
ist sie bis heute hoch aktuell: Macht, Sexualität, Unterwerfung, Demütigung, Scham, Verzweiflung, Widerstand
– die Themen von Benjamin Brittens Oper „The Rape of
Lucretia“ (Die Schändung der Lucretia) berühren uns ebenso wie zu Zeiten des Imperium Romanum. Über Jahrhunderte haben sich bildende Künstler, Literaten und Philosophen von Ovid bis Augustinus, von Dante bis Shakespeare, von Lucas Cranach bis Tizian immer wieder mit
dem Motiv der Schändung Lucretias auseinandergesetzt.
Benjamin Britten (1913 bis 1976) nähert sich dem
Stoff in seiner ersten Kammeroper 1946 vor dem Hintergrund von Faschismus, Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg: Angesichts des millionenfachen Sterbens und Mordens stehen für Britten alle menschlichen Werte und
Prinzipien menschlichen Zusammenlebens neu und radikal auf dem Prüfstand. Brittens „The Rape of Lucretia“
war Gegenstand des jährlichen Opernprojekts der Hochschule für Künste Bremen. Auch in diesem Jahr haben
sich Studierende beider Fachbereiche der HfK – Sänger,
Instrumentalisten, bildende Künstler und Mode-Designer
– zusammengetan, um mit vereinten Kräften und Unterstützung ihrer Professorinnen und Professoren eine Oper
auf die Bühne zu bringen.
Vor den Aufführungen im BLG -Forum in der Bremer Überseestadt gab es jeweils eine Werkeinführung von Juliane
Luster.
ks
The Rape of Lucretia
Opera at the BLG Forum
Set in pre-Christian Rome, Benjamin Britten’s “The Rape of
Lucretia” is a highly topical opera. Its themes – power, sexuality, subjugation, humiliation, shame, despair and resistance – are as relevant today as they were in the age of Imperial Rome. Across the centuries, the violation of Lucretia
has been the subject of works by fine artists, writers and
philosophers ranging from Ovid to Augustine, from Dante
to Shakespeare, and from Lucas Cranach to Titian.
Fotos: Shushi Li
Crossover
17
HPSCHD
Ein audiovisuelles Environment zum 100. Geburtstag von John Cage
So wie in einem Museum schon Gemälde und Objekte ausgestellt sind, wenn man das Gebäude betritt, so war das
vierstündige, multimediale Happening HPSCHD (1967-69,
sprich: Harpsichord) von John Cage und Lejaren Hiller
schon voll im Gange, als sich die Türen der Galerie am 15.
November 2012 in der Dechanatstraße öffneten. Man war
eingeladen, zwischen den „Exponaten“, d.h. den unzähligen, sich gegenseitig auditiv und visuell durchdringenden
Elementen zu wandern. Konkret hieß dies für die Hörperspektive, das schwerlich erfassbare Durcheinander mittels
vieler Perspektiven allmählich kennenzulernen. Im Raum
verteilt standen fünf Cembali, auf denen – rhythmisch
nicht miteinander koordiniert – Partituren gespielt wurden,
die Ende der 1960er Jahre mit einem sehr frühen Computerprogramm nach Prinzipien von Wolfgang Amadeus
Mozarts Würfelspiel berechnet worden waren. Nach Zufallsprinzipien koordiniert blitzten zudem immer mal wieder
eintaktige Zitate aus der Klavierliteratur von Mozart bis
heute hervor. Ebenfalls möglichst frei von Intentionen, da
streng nach Zufallsprinzipien ermittelt, waren alle räumlichen Dispositionen, auch die der vielen Lautsprecher,
aus denen 51 überlagerte, mikrotonale Melodien einen
akustischen Sternenhimmel ausbreiteten, der angesichts
fiepender und schnarrender 60er-Jahre-Computersounds
aus heutiger Sicht etwas sperrig wirkt. Diese ästhetische
Grundidee fand in den rundum projizierten Lichtbildern
eine Entsprechung, die mit dem Computer errechnet
oder mit Metallspänen in veränderlichen Kraftfeldern erzeugt worden waren, um unsichtbare Wirkungskräfte von
Algorithmen entsprechend jenen von Magneten anschaulich werden zu lassen. Als zweite Idee umfassten die projizierten Abbildungen solche des menschenleeren Aufführungsraums und eines am Computer erzeugten Modells
desselben. Dies weckte Fragen zum Verhältnis von Schein
und Wirklichkeit, Computeranimation und fotografischem
Abbild, Mensch und Automat – Fragen, die sich auch im
gesamten Konzept von HPSCHD stellen.
Till Knipper
HPSCHD
An audiovisual environment in honour of
John Cage’s 100 th birthday
Just as visitors to a museum arrive to find its paintings and
objects on display, this performance of the four-hour multimedia happening HPSCHD by John Cage and Lejaren Hiller
was in full swing by the time the gallery threw open its
doors. Guests were invited to roam freely among the various
“exhibits”: an array of audio and visual elements which interact, creating a complex performance environment. This
was complemented by juxtaposed projections of the performance space in its empty state and a computer model of the
same space. All this raised questions about the relationships
between semblance and reality, computer animation and
photographic imagery, humans and machines – questions
which cut to the conceptual core of HPSCHD.
<
Fotos: Till Knipper / Roshan Margraf
Crossover
18
Total Oper Zehn Jahre interdisziplinäres Opernprojekt der Hochschule für Künste
Eine Vielzahl an Disziplinen, Gestaltern, Bühnenarbeitern, Handwerkern, Künstlern, Musikern, Sängern und
Technikern trägt zum Gelingen einer Opernaufführung
bei. Hinter (und vor) den Kulissen werden die Zwischentöne kunstvoller Inszenierung und schweißtreibenden
Handwerks erzeugt. Als erhabenste aller künstlerischen
Gattungen gepriesen, verschmelzen in der Oper Bild,
Musik und Text zum Gesamtkunstwerk, der Opera Totale;
mal emotional, kritisch, sachlich, mitunter kitschig
inszeniert der Regisseur im künstlerischen Dialog mit
den Kostüm- und Bühnenbildnern, dem Dramaturgen
und den Musikern die überlieferten Opern, um das Publikum immer wieder neu anzuregen, zu begeistern und
zu verführen.
2013 erschien eine Publikation „Total Oper“, welche
eindrucksvoll die verschiedenen Sichtweisen und Blickwinkel der damals Mitwirkenden dokumentiert. Hieraus
ist etwas ganz Neues entstanden, ein außergewöhnliches
Bucharchiv, das den Respekt vor der Intensität und der
Leidenschaft bei der Zusammenarbeit der Künste feiert.
performance as told by a broad range of participants. The result is a remarkable archive in book format which celebrates
the intense dedication and passion that is so characteristic
of interdisciplinary cooperation in the arts.
Ich muss wirklich sagen, die Sänger von der Hochschule sind alle total toll!
Sarah Mittenbühler
Dann zum Schluss selbst überwältigt zu sein, wenn das alles im Raum
vor einem zu sehen ist – unbezahlbar.
Annika Tritschler
Es ist das eine, einen Besen zu schwingen und damit eine Szene darzustellen, aber etwas vollkommen anderes, einen Besen zu schwingen und
damit irgendetwas zum Ausdruck zu bringen.
Peter W. Schaefer
Die Oper fühlt sich für mich immer an, wie sie ist – ein Extremprojekt.
Michael Hinrichs
Oper ist wie ein letzter Gesang der Unterwelt des alltäglichen Lebens.
Michael Glasmeier
Plötzlich klatschen alle, plötzlich ist alles echt!
Heike Neugebauer
Kai Lehmann
Total Opera Einen Bühnenraum zum ersten Mal zu betreten, erinnert mich an den
ersten Schultag. Es fängt etwas Neues an, eine neue Geschichte beginnt,
man hat einen neuen Klassenraum und die Möglichkeit ihn zu füllen
und zu gestalten.
Jan Hübner
Bremen University of the Arts
celebrates 10 years of opera
Operetten sind keine Dummheit und keine Idiotie, sondern einfach
leichte Kost für einen geselligen, unterhaltenden Abend.
Jutta Hinzelmann
The success of an operatic performance rests on the cooperation of an ensemble of set and costume designers, stagehands, builders, artists, musicians, singers and technicians,
who work tirelessly hand-in-glove both behind the scenes
and on stage. The publication “Total Oper” (Total Opera) lifts
the curtain for readers to reveal the inside story of operatic
Fotos: Eike Harder
Crossover
21
Ein Höhepunkt im Jahreskalender
Die Hochschultage 2013
Auch in diesem Jahr öffnete die HfK Bremen wieder alle
Türen zu den Ateliers, Studios und Werkstätten im Speicher XI in der Bremer Überseestadt und eröffnete Kunstbegeisterten, Interessierten und Freunden faszinierende
Einblicke in Kreativität, Engagement und Können ihrer
Studentinnen und Studenten.
Studierende aller Studiengänge der HfK Bremen präsentierten ihre Arbeiten und Semesterprojekte, in denen
sie sich mit aktuellen künstlerischen, gestalterischen
und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzten. Zu sehen und erleben waren Malerei und Installationen, Zeichnung und Illustration, Design und Digitale
Medien, Filme und Videokunst sowie Musik von Alter
Musik und Klassik bis zu Jazz und zeitgenössischer Komposition. Fester Bestandteil der diesjährigen Hochschultage
waren beispielsweise Konzerte der HfK-Big-Band sowie der
Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen HfKMusikwettbewerbs.
Unter der Vielzahl ihrer öffentlichen Veranstaltungen,
Konzerte und Ausstellungen markieren die Hochschultage zweifellos den Höhepunkt im Jahreskalender der HfK .
In den letzten Jahren ließen sich jeweils Tausende von Besucherinnen und Besuchern aus Bremen und der gesamten
Region vom Blick hinter die Kulissen der Bremer Kunstund Musikhochschule Bremen begeistern. Für Studieninteressierte bieten die Hochschultage überdies ausführliche
Informations- und Beratungsmöglichkeiten über die
Studienangebote und das Bewerbungs- und Aufnahmeverfahren an der HfK .
Eröffnet wurden die Hochschultage 2013 durch
den Rektor der HfK , Prof. Dr. Herbert Grüner, und den
Staatsminister der Bundesregierung für Kultur und
Medien, Bernd Neumann, im Auditorium im Speicher XI.
ks
Showcase Celebrates Student Talent
2013 University Open Days
Continuing the tradition of previous years, the University
of the Arts once again opened its studios and workshops at
Speicher XI in Bremen’s “Überseestadt” to welcome art enthusiasts and friends of the University to a multi-day event
showcasing the creative talent and expertise of its students.
<
Plakat: Steffen Vogt
Fotos: Shushi Li
Crossover
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Tag des Herrn und auch Damenmode
Mode-Inszenierung in der Villa Ichon
„Tag des Herrn und auch Damenmode“ nennen die Studierenden der HfK Bremen ihre sonntägliche Mode-Inszenierung in der klassizistischen Villa Ichon. Die Jung-Designer
entscheiden sich für einen selbstironischen und dennoch
respektvollen Umgang mit dem Widerspruch zwischen
bürgerlich-prunkvollem Ort und ihren unkonventionelleigenwilligen Outfits. Der Parcours durch das herrschaftliche Haus und
die von den Modellen gestellten Tableaux Vivants (lebende
Bilder) beziehen sich auf die Wiederholungen und oft erlebten Höhen und Tiefen des arbeitsfreien letzten Wochentags. In Anlehnung an den morgendlichen Schwebezustand zwischen Traum und Erwachen taucht im Erdgeschoss zunächst ein schummriges Licht die präsentierten
Entwürfe in unheimliches Halbdunkel. Von Geschoss zu
Geschoss wird es dann zunehmend heller. In der ersten
Etage erwartet den Besucher jedoch statt eines ordentlich
gedeckten Frühstückstisches ein mit stumm blickenden
Menschen bestücktes Podest – elektronische Musik und erstaunliche Entwürfe bieten einen Augen- und Ohrenschmaus zum Tagesbeginn. In einem kleinen Erker verbreitet dann eine Frühsporttruppe unbeschwerte Leichtigkeit: Zu Aerobic-Klängen zappeln Modeathleten schräge
Yogapositionen. Farbig bedruckte Oberteile, Shorts und
Leggings funktionieren ganz ohne sportliche Selbstoptimierung. Im nächsten Raum erinnern Modelle in strengen
Outfits und mit ernsten Gesichtern an Kirchgänger, auf
der Treppe und im großen Salon lungern Übriggebliebene,
die noch von der Feier der letzten Nacht gezeichnet scheinen. Der DJ im Morgenrock animiert die Unermüdlichen.
In einem unerwarteten Wetterhäuschen im Flur drehen
sich auf einer Holzplattform zwei Männer, deren Mieder
mit Muskeldekolletés Geschlechterklischees auflösen.
Die Besucher halten sich nicht notwendigerweise an
den erdachten Rundgang, sie fallen ihrerseits gewollt
aus dem Rahmen, wenn sie mit filzbesohlten Plastikschuhüberzügen kreuz und quer über das denkmalgeschützte
Parkett schlurfen. Im eigenen Tempo und auf eigenen
Wegen beurteilt das Publikum die Qualität einzelner Mo-
delle von Nahem oder überlässt sich flanierend privaten
Assoziationen zu den Ritualen des an diesem Morgen so
gar nicht heiligen Sonntags. Deutlich wird bei den 85 Modellen – Bekannte und
Freunde der Studierenden und ebenso unterschiedlich wie
die Entwürfe der 18 Designer – dass Mode auch mit ihrem
Imperativ der Individualität eine Gemeinschaftsproduktion
ist. In diesem Fall einer Gemeinschaft, die sich Konventionen vorknöpft, deren Mitglieder sich im kreativen Trubel
aber auch lachend begegnen und dabei festhalten am
Stoff, aus dem die Mode ist. Ursula Zillig, Dorothea Mink
Day of the Lord — and Lady´s Fashions
Fashion performance at Villa Ichon
On a recent Sunday students at the Academy of the Arts
staged a fashion show called “Day of the Lord—and Lady´s
Fashions” at the classicistic Villa Ichon in Bremen. The
young designers went for a self-deprecating, yet respectful
approach in exploring the contradiction between their
respectable, bourgeois location and their unconventional
and quirky outfits. As they turned the Villa into a set for
tableaux vivants (living images) created by their models, the
students played on the rituals and well known highs and
lows of any given Sunday. Referencing the hazy stage between dreaming and awakening, dim light created a sinister
atmosphere for the designs presented on the ground f loor.
As visitors progressed upwards, the scene became brighter
and brighter.
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Foto: Daniel Weigel
Modell: Maja Spence
>
>
Foto: Daniel Weigel
Modell: Merle Richter
Foto: Anna Hadzelek
Modell: Anna Hadzelek
Crossover
28
Un/verblümt No1+No2
Queere Ästhetiken und Theorien in Kunst, Design und Musik
Das Anliegen von un/verblümt, einem Projekt, das im Rahmen des Professorinnen-Programms an der HfK Bremen
stattfand, war es, künstlerische und wissenschaftliche Beiträge von internationalen und lokalen Akteur_innen
zusammenzubringen, die Impulse für Debatten über Geschlechtergerechtigkeit setzen. Vom WS 2011/12, in dem
un/verblümt No1 in Kooperation mit Prof. Dr. Barbara
Paul, Institut für Kunst und visuelle Kultur der CvO -Universität Oldenburg, durchgeführt wurde, bis zum WS
2012/13 fanden Vorträge, Seminare, Workshops und Tutorien statt, in denen aktuelle theoretische Diskussionen
der Gender und Queer Studies mit künstlerisch-praktischen Arbeitsweisen in Dialog gebracht wurden.
Vorstellungen und Phantasien von Geschlecht und
Sexualität werden zuweilen im Geheimen gehalten und
höchstens poetisch verblümt zum Ausdruck gebracht.
Dann und wann werden sie jedoch ganz unverblümt und
geradeheraus gezeigt: mit Stolz vor sich hergetragen,
provokativ den gesellschaftlichen Ordnungsvorstellungen entgegengesetzt oder lustvoll inszeniert. In solchen
Variationen von un/verblümt strukturieren Geschlecht
und Sexualität unseren Alltag, gesellschaftliche Institutionen und Identitätsbildungsprozesse. Sie beteiligen
sich damit an der Aufrechterhaltung oder Kritik gesell-
schaftlicher Ordnung sowie den damit verbundenen
Ein- und Ausschlüssen. Wie aber wirken Geschlecht und
Sexualität im Feld von Kunst, Musik und Design? Und
wie lassen sich im Feld des Künstlerischen alternative Imaginationen von Geschlecht und Sexualität entwerfen?
Im weiten Feld möglicher Debatten fokussierte un/verblümt Auseinandersetzungen mit queeren Ästhetiken und
Theorien. Queer – im US -Amerikanischen lange Zeit als
Schimpfwort für Schwule und Lesben gebräuchlich – bezieht sich dabei sowohl auf politisch-aktivistische Bewegungen, die gegen Homo- und Transphobie kämpfen als
auch auf Theoriebildungen zu Geschlecht und Sexualität.
Queer wendet sich gegen identitätslogisches Denken und
hinterfragt stattdessen Macht- und Herrschaftsverhältnisse heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit. Aus dieser
Perspektive versammelt un/verblümt vielfältige Praktiken
und Denkansätze, die jene Normen und Normalisierungsverfahren kritisieren, die von uns verlangen, uns wie
›normale‹ Männer und Frauen zu kleiden, zu verhalten, zu
begehren. Dabei geht es um mehr als um Schwule, Lesben,
Trans- und Interpersonen.
So eröffnete un/verblümt No1 mit dem Film „I’m not
there“ (Todd Haynes, 2007), der in Kooperation mit dem
Queer Filmfestival Bremen gezeigt wurde. „I’m not there“
ist kein Film, in dem es um schwule Identität oder Sexualität geht: In dem raffiniert verschachtelten Biopic stellen
sechs Personen die 68er-Folk-Rock-Pop-Ikone Bob Dylan
dar. Queer daran ist, so Skadi Loist, wie der Film Fragen
nach Identität stellt, sie virtuos verhandelt und sich
Einordnungen in Kategorien und Genres widersetzt. Dies
heißt jedoch nicht, dass queer hier ein beliebiges Spiel
des anything goes meint. Möglichkeiten, Geschlechter und
Sexualitäten zu leben, werden durch Macht- und Herrschaftsverhältnisse begrenzt, sie sind in historische wie
kulturelle Wahrnehmungskonventionen verwickelt und
unterliegen kulturellen Wandlungsprozessen. So lässt sich
etwa das Modell schwuler und lesbischer Identität, wie
es sich in westlichen Kulturen der 1970er Jahre herausgebildet hat, nicht auf frühere Epochen übertragen. In einem
kunsthistorischen Rückblick auf die US-amerikanische
Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigte Jonathan Katz
versteckte Formen gleichgeschlechtlichen Begehrens auf,
die in engem Kontakt mit ihrem heterosexuellen Umfeld
stehen, ohne sich von diesem klar abzugrenzen. Und Claudia Reiche ging den medialen Wandlungen der Klitoris
in Zeiten 3 -D -computergenerierter Darstellungen nach, die
so perplex vielfältig sind, dass sie weder Ansprüchen
wirklichkeitsgetreuer Sichtbarmachung noch eindeutiger
Geschlechtszuordnung genügen.
Solche wissenschaftlichen Auseinandersetzungen kombinierte un/verblümt No1 + No2 mit künstlerisch-praktischen Workshops. „Genderfuck, Queercore und Hermculture – Wieso nur zwei Geschlechter“ (Ins A Kromminga)
oder „Queere Performances und Aktivismus im öffentlichen Raum“ (Gin Müller / Tomka Weiß) boten Studierenden Möglichkeiten, queere künstlerische Verfahren zu
erproben und/oder den öffentliche Raum als demokratischen Konfliktraum performativ subversiv zu nutzen.
Niemand weiß genau, wie es kam – aber eines schönen
Samstags tauchte in Bremen wie aus dem Nichts eine
Gruppe A/r/ktivist_innen der „Queer Liberation Org.“ auf.
Und kurz darauf prangte statt der Aufforderung „Don’t
be a Maybe“ der Slogan „May U be Queer“ auf Plakaten
einer namhaften Zigarettenmarke. Und die Gesundheitswarnung war durch den Hinweis ersetzt: „Für ein buntes
Leben, in dem es mehr als 2 Geschlechter gibt!“. Die in
den Workshops entstandenen Arbeiten wurden in der Ausstellung „Un/Möglich. kreuz und queer“ im Januar 2013 in
der Galerie Herold gezeigt.
Insgesamt haben 20 Vortragende sowie Leiter_innen von
Workshops, Seminaren und Tutorien zum Gelingen dieses
Projekts beigetragen: Peggy Buth, Mathias Danbolt, Antke
Engel, Kadja Grönke, Rebecca Grotjahn, Judith Halberstam,
Jonathan Katz, Ins A Kromminga, Skadi Loist, Elianna
Renner, Renate Lorenz, Lulu Mendelova, Johanna Schaffer,
Renate Ruhne, Gin Müller, Claudia Reiche, Z. Schmidt,
Andrea Sick, Tomka Weiß, Michael Zywietz.
Mit un/verblümt entstand ein Raum, in dem theoretische und künstlerische Auseinandersetzungen mit
Geschlechtern und Sexualitäten sowie deren Relevanz für
das eigene Erleben und Arbeiten erprobt, diskutiert und
reflektiert werden konnten. Im Herbst 2013 erscheint eine
umfangreiche Publikation zu un/verblümt im RevolverVerlag.
Josch Hoenes
Un/verblümt No1+No2
Queer theories and aesthetics in the field of
art, design and music
Staged within the framework of a programme to increase
the quota of female professors at the University of the Arts,
“un/verblümt (Out/spoken)” brought together local and international stakeholders active in artistic and research practice
with a view to promoting debate on gender equality. Within
this broad discursive field, “un/verblümt” focussed debate
on “Queer aesthetics and theory”. The term “Queer” – once an
epithet for gays and lesbians in the USA – is now used to
refer to political activism against homo- and transphobia
as well as theories of gender and sexuality.
A
R T
Art
32
Venditti – Schmid - Azizi
Hochschulpreise 2013: Freie Kunst / University Awards: Fine Arts
1. Preis:
2 . Preis:
3. Preis:
Tobias Venditti
Michael Peter Schmid
Sanaz Azizi
Bindestriche
o. T.
Performance „Hold“
„Bindestriche“ ist eine Rauminszenierung,
die äußerst geschickt die Gegensätze
von Abstraktion und Gegenständlichkeit,
Verschleierung und Bildoffenbarung,
Zeichnung im Raum und Maschinenhaftigkeit in sich vereint und kompositorische zusammenführt, wobei unterschiedlich große, bewegliche Spiegel auf dem
Boden ständig andere Ansichten erlauben. Der ganze Raum ist geprägt von Dematerialisationen: Gazestoffe verunklären konkrete Akkumulationen von Gegenständen, Schnüre schaffen eine fragile
Zeichnung im Raum und die Spiegel ändern stetig unsere Blickwinkel.
Zwei große Schwarz-Weiß-Fotografien
zeigen zum einen einen Herd mit offener
Platte, die sich gegen den perspektivischen Sinn auflehnt und einen fast abstrakten schwarzen Fleck aufweist, der
von der Hitze einer der Herdplatten erzeugt sein könnte, und zum anderen die
Unterseite eines gekippten Tisches mit
einer widersinnigen Holzleiste. Die handwerklich perfekten Arbeiten stehen in
der Tradition fotografischer Dokumentationen ephemerer Skulpturen, die hier
als bearbeitete Readymades in Erscheinung treten. Sie sind Ausdruck einer medialen Verunsicherung durch eine minimale Inszenierung von Alltagsgegenständen als skulpturale Form.
Kostüm, Körper, Bewegung und Klang
bilden in der Arbeit „Hold“ ein perfektes
Zusammenspiel, wobei die Jury ausdrücklich das Wagnis der Künstlerin hervorhob, visuell auch auf traditionelle
Elemente etwa der Tragödie zurückzugreifen. Neben den Tänzerinnen lobte
die Jury ausdrücklich die Livemusik aus
Elektronik und Percussion.
1st Prize: Tobias Venditti. A spatial installation that unites the poles of abstraction
and representation, obscuration and revelation, dimensional drawing and mechanization within its intelligent design.
2nd Prize: Michael Peter Schmid. Created
with a minute attention to detail, these
photographs continue the tradition of documenting ephemeral works of sculpture,
presented here as modified ready-mades.
3rd Prize: Sanaz Azizi. Costume, body,
movement and sound form a perfect unity
in a performance lauded by the jury for
the artist’s willingness to engage with the
visual vernacular of such traditional sources
as the tragedy.
>
1 . Preis: Bindestriche von Tobias Venditti / Foto: Shushi Li
<
>
2 . Preis: o.T. von Michael Peter Schmid / Fotos: Shushi Li
3 . Preis: Performance „Hold“ von Sanaz Azizi / Foto: Shushi Li
36
Art
Weniger
Karin Hollweg Preis 2012 für Janis E. Müller
Fotos: Shushi Li
Janis E. Müller, 1982 in Achim geboren,
hat in der Klasse von Prof. Jean-François
Guiton an der Hochschule für Künste
Bremen studiert. Seine künstlerische Arbeit ist grundsätzlich multimedial angelegt und reicht von der Zeichnung über
audiovisuelle Medien bis hin zu raumgreifenden Installationen. Dabei zeichnet
sich das Werk dadurch aus, dass es im
kalkulierten Einsatz der Medien mit sparsamsten Mitteln ein hohes Maß an Wirkung erzielt. Janis E. Müller kontert damit
die hoch technisierten Materialschlachten einer Welt des weltumspannenden
Kommerzes mit der stillen Poesie einer
Ästhetik des Banalen. Er tut dies mit untergründigem Witz und einem gerüttelt
Maß an treffsicherer Ironie.
In den beiden Werken, die Janis
E. Müller für die Meisterschüler-Ausstellung in der Weserburg geschaffen hat,
operiert er in dieser Weise mit angesammelten Materialien, die er zum Klingen
bringt. In der Arbeit „Weniger“ (2012) hat
Müller Gegenstände, die in seinem Um-
feld gestrandet sind, zu einem Kreis
geformt, über den ein Zeiger in ständiger
Rotation ein kleines Pendel zirkulieren
lässt, das den Gegenständen einen Klang
entlockt. Es entsteht ein PercussionsGesang der Gegenstände, der einer denkbar einfachen Anordnung und dem Zufall
geschuldet ist.
In seiner zweiten Arbeit, „Regen
kommt“ (2012), spannt der Künstler in
skulpturaler Weise eine Saite, die von
einer im Luftzug tanzenden Pfauenfeder
zum Klingen gebracht wird. Janis E.
Müllers Werke in dieser Ausstellung fungieren wie Tonabnehmer, die Gegenständen, die ihrer ursprünglichen Funktion entzogen sind, ihren eigenen Klang
entlocken. In der hohen Reduktion der
Mittel, die geradezu lapidar eingesetzt
werden, gelingt es, das Gegenbild eines
poetischen Zaubers ins Werk zu setzen.
Jury
Less
2012 Karin Hollweg Award for
Janis E. Müller
Müller’s artistic practice is fundamentally
multi-medial, ranging from illustration
and audio-visual media through to largescale spatial installations. His works are
characterized by a calculated approach to
the use of media which achieves its effects
by the simplest of means. Janis E. Müller’s
art responds to global capitalism’s unprecedented consumption of resources with
the tranquil poetry of an aesthetic of the
profane, revealing a subversive sense of
humour coupled with a healthy measure
of irony.
Art
38
Exkoriation
Videoausstellung
>>
>
Fotos: Ulrike Isenberg
Screenshot: Fabien Maheu, „Du Blanc seulement“
Diese Ausstellung verschiedener Videoarbeiten greift jene Themen auf, die für
den Künstler Fabien Maheu von besonderer Bedeutung sind: die Fremdheit, die
Komplexität des Ausdrucks vom Anderssein in einer Gemeinschaft, die gesellschaftliche Organisation des Sadismus,
der Traum als Möglichkeit der (Grenz-)
Überschreitung und Befreiung. Stets
getrieben von der Sorge eines betonten
Formalismus, erfüllt das Bild gänzlich
seinen Status als Täuschung: Es täuscht
heterogene Realitäten vor, anstatt diese
tatsächlich darzustellen, und zwar mit
dem erklärten Ziel, eine transversale Sinnproduktion in Gang zu setzen. Optisch
gesehen ist es demzufolge die Heterogenität der Materialien, die den Beobachter verblüffen.
Die Ausstellung umfasst zwei Installationen: Zum einen „Du Blanc seulement“, eine plastische Projektionsanordnung, die das Universum der poetischen Performance „Que du Blanc“ aufgreift. Die einzelnen Bilder, die in ihrer
Abfolge einer offensichtlichen Abwesen-
heit von Kausalität gehorchen, verweisen
selbstverständlich auf den Surrealismus,
jedoch zudem auf eine elementare Poetik
der Koexistenz: Zwei beieinanderstehende Objekte entsprechen nicht einfach
der Summe ihrer Einzelteile, sondern
ergeben etwas Drittes, etwas Anderes
und Neuartiges.
Zum anderen die Installation / Performance „In Verso“, die gemeinsam mit
Studenten der Hochschule für Künste
und in Zusammenarbeit mit Prof. JeanFrançois Guiton im Rahmen eines Workshops im Mai 2012 erarbeitet wurde
und den Einbruch des Fremden in das Zuhause thematisiert. „In Verso“ setzt sich
aus einer komplexen Anordnung von
Leinwänden zusammen. Die projizierten
Filme einerseits und die Liveperformance andererseits stehen in unmittelbarem Bezug zueinander und interagieren wechselseitig.
pr
Excoriation
Video art
This exhibition explores a variety of themes
that predominate in the video art of Fabien
Maheu: otherness, the complex expression
of difference within societies, the social
organization of sadism, and dreams as sites
of transcendence and liberation. Maheu’s
pronounced formalism renders images that
are marked by their status as acts of deceptions, offering a pretence to rather than
the actual representation of a heterogeneous reality with the stated objective of
triggering a transverse generation of significance.
Art
41
Strategien der Zeichnung – Kunst der Illustration
Vorlesungsreihe mit Workshop
<
Plakate: Wei Qiang
Die 2012/ 13 vom Institut für Kunst- und
Musikwissenschaft im Winter- und Sommersemester veranstaltete Vortragsreihe
„Strategien der Zeichnung – Kunst der
Illustration“ unternahm den Versuch, zwei
künstlerische Medien, die, abgesehen
von einem von Zeit zu Zeit aufflammenden Interesse für die Zeichnung, in Kunst-,
Bildwissenschaft und Ausstellungswesen
eher ein Schattendasein fristen, miteinander in Beziehung zu setzen. Dass es hier
eine Wechselwirkung gibt, wird spätestens seit dem 19. Jahrhundert deutlich.
Zudem haben Künstler wie beispielsweise
Marcel Duchamp, die Dadaisten, Jeanne
Mammen, aber auch Ad Reinhardt oder
Andy Warhol als Illustratoren gearbeitet.
Wieder einmal erscheinen die Grenzen
zwischen frei und angewandt fließend, ja
willkürlich. Um dieses Zusammengehen
weiter zu verdeutlichen, wurden renommierte, zum Erzählerischen neigende
Zeichnerinnen und Zeichner eingeladen,
über ihre Praktiken, Theorien und Handlungsformen zu berichten und in einem
begleitenden Workshop zu diskutieren.
Um das allzu defizitäre Verhältnis von
Illustration und Wissenschaft zu bereichern, wurde zudem mit Clemens
Krümmel einer der wenigen Theoretiker
auf diesem Feld um einen Vortrag gebeten. Maßgeblich für das Konzept der
Vortragsreihe war und ist die Auffassung, dass eine Kunsthochschule an der
Aufhebung von Grenzen arbeitet und
den Prozess der praktischen und theoretischen Neugier fördert.
Michael Glasmeier
Strategies of Drawing –
the Art of Illustration
Lecture series and workshop
Staged by the Institute of Art and Music
Studies, this lecture series traced the relationships between two artistic mediums
which – aside from an occasional passing
interest in drawing expressed among researchers in the fields of art history, visual
studies and curatorial practice – otherwise
lead a marginal existence. The lecture
series was and is underpinned by the belief
that a university of the arts must as a
matter of necessity endeavour to dissolve
boundaries and nurture an inquisitive outlook in both practice and theory.
42
Art
Kunst und Theorie
Vortragsreihe Freie Kunst
16.04.2013 Tjorg Douglas Beer, Berlin
Abaut situations
Die Ankündigung des Künstlers Tjorg
Douglas Beer lautete: ABOUT SITUATIONS, A MISSION, THINKING, NEW
YORK, BERLIN, EMPLOYMENT, TAKASHI
MURAKAMI HIMSELF, A LIGHTBOX, A
SECRET BAR, DAS ORDNUNGSAMT AND
AYRAN & YOGA . Im Vortrag verwies er
auf eine ganze Reihe paralleler Aktivitäten und deren Wechselwirkung bzw. Auswirkungen auf/als künstlerische Arbeit.
lernte, auf den schutt zu hören – schutt,
der zuvor eine küchenkachel war, ein
türrahmen, eine ziegelmauer. ich fand,
dass der schutt geheimnisse in sich trägt
– geheimnisse, die jeder kennt – allgemeine, öffentliche geheimnisse...“ Die
Künstlerin Natascha Sadr Haghighian
präsentierte und diskutierte aktuelle Arbeiten für die dOCUMENTA (13) und
ihrer letzten Ausstellung in der Galerie
Johann König in Berlin.
im Kunstverein Wolfsburg. Chido Johnson ist Professor für Bildhauerei am CCS
Detroit und einer der Künstler der Ausstellung. Er kommt ursprünglich aus Simbabwe und wuchs in Sambia auf, wo er
als Kind das Fertigen von Drahtautos erlernte. Diese Technik und (Spiel-)Praxis
etablierte er nun in Detroit, der ehemaligen Welthauptstadt des Automobilbaus.
Art and Theory
>
>
Fine arts lecture series
Etienne-Jules Marey, Untitled, date unknown
Jun Yang, Seoul Fiction (production still), 2010
12.06.2013 Fritz Balthaus, Berlin
22.05.2013 Jun Yang, Taipei und Yokohama
>
Jun Yang
Jun Yang ist Kulturarbeiter oder besser
noch Kulturbearbeiter: bildender Künstler mit einer erfolgreichen internationalen Ausstellungstätigkeit, Restaurantbetreiber, Kurator, Lehrender, Mitbegründer des Taipei Contemporary Art
Center u.v.a.m. Seine künstlerische Arbeit handelt oft von der Transformation
kultureller Codes, die er in unterschiedlichen Alltagskulturen greifbar macht.
Von Natascha Sadr Haghighian verwendetes Archivmaterial:
Anlage des Aueparks in Kassel 1947
15. 05. 2013 Natascha Sadr Haghighian,
Berlin
das jahr des leoparden
„dieser vortrag handelt davon, wie ich
02.07.2013 Jürgen Haas, Stuttgart und
Luzern
Wie das Leben spielt
Animation und Didaktik
Jürgen Haas ist freier Regisseur und
Professor für Animation an der Hochschule Luzern. Geplant hat er beides
nicht, es ist halt passiert. Ein Plädoyer
für ein gutes Bauchgefühl und die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen.
08.05.2013 Arie Hartog, Bremen
Und sie bewegt sich doch ... nicht.
Eine Kunstgeschichte der Bewegung
in der Bildhauerei
Arie Hartog ist Direktor des Gerhard
Marcks Hauses in Bremen, und sein Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte
der Bildhauerei im 20. Jahrhundert. Der
Vortrag spannte einen weiten Bogen von
der Schattenanimation mit Steinskulpturen während des Neolitikums bis zu den
Bewegungsstudien des Futurismus.
Ambition verstehen, die mobilisierte
Gesellschaft (im Kino) erneut sesshaft
zu machen, so war es für die Avantgardisten die moderne Zeiterfahrung, die
sie als Maler oder Bildhauer zur Filmpraxis führte.
28.05.2013 Kerstin Niemann, Hamburg &
Chido Johnson, Detroit
Learning from Detroit
Kerstin Niemann ist Kuratorin aus Hamburg und hat in den letzten Jahren die
Research Residence FILTER Detroit
aufgebaut. Sie berichtete über ihre aktuelle Ausstellung „Learning from Detroit“
Was geht, kommt sowieso!
Arbeiten am Rand des Möglichen
Wovon ist Kunst frei, wenn sie frei genannt wird? Wo endet die Freiheit
des künstlerischen Selbstauftrags und
wo beginnt die Freiheit der verwertenden Auftraggeber? Fritz Balthaus’ Arbeiten sind sowohl präzise Versuchsanordnungen wie ironische Eingriffe in
die Kunstwelt und den Ausstellungsbetrieb. Eine Werkpräsentation mit dem
Künstler.
19.06.2013 Rainer Bellenbaum, Berlin
Kinematografisches Handeln
Ein Vortrag mit dem Autor, Filmer und
Medienwissenschaftler Rainer Bellenbaum über seine neueste Publikation
mit dem gleichen Titel. Lässt sich der Erfindergeist von Filmpionieren und Vorläufern wie Lumière oder Muybridge als
Tjorg Douglas Beer, Berlin: “about situations, a mission, thinking...” / Arie Hartog,
Bremen: “Und sie bewegt sich doch ...
nicht”. An art history of motion in sculpture / Natascha Sadr Haghighian, Berlin:
“the year of the leopard” / Jun Yang, Taipei
and Yokohama: “the transformation of
cultural codes” / Kerstin Niemann, Hamburg & Chido Johnson, Detroit: “Learning
from Detroit” / Fritz Balthaus, Berlin:
“Was geht, kommt sowieso!” Working at
the edges of possibility / Rainer Bellenbaum, Berlin: “The cinematographic act” /
Jürgen Haas, Stuttgart and Luzern:
“Wie das Leben spielt”. Animation and
didactics
44
Art
Art
45
Mensch, Objekt, Raum – über die Absurdität der Beziehungen
TEN
Karin Hollweg Preis 2013 an Franziska Keller
Ausstellung der HfK-Meisterschülerinnen und -schüler 2013
>
>
Foto: Caspar Sessler
Franziska Keller, Meisterschülerin der
Hochschule für Künste Bremen in
der Klasse Jean-François Guiton, untersucht in ihren Arbeiten das Verhältnis
von Mensch und Objekt in verschiedenen Medien wie Skulptur, Video, Zeichnung und Collage. In der Ausstellung
konfrontiert sie den Betrachter mit
einem eigentümlichen Objekt, das im
Raum zu schweben scheint. In geschwungener Form berührt eine Vielzahl von
Schnüren den Boden, die wie ein kompakter Strahl aus einer roten Haube herausfließen. Mit der Kombination vorgefundener Materialien schafft die Künstlerin eine ambivalent belebte Figur. Ähnliche Zwischenwesen, die von kreatürlichen Anspielungen bis hin zur völligen
Abstraktion reichen, finden sich auch
in ihren Collagen, Zeichnungen und in
einer kleinformatigen Videoprojektion.
Darin zeigt sie ein bewegtes Objekt,
das in einem widersprüchlichen Zustand
der Instabilität verharrt. Die ausgestellten
Arbeiten bleiben eigenständig, können
Foto: Caspar Sessler
aber vielschichtig aufeinander bezogen
werden. Fragen nach der Absurdität
und Skurrilität der Beziehung zwischen
Mensch, Objekt und Raum, gepaart
mit leisem Humor, ziehen sich durch alle
ihre Arbeiten. Die Jury überzeugte der
präzise Einsatz der Mittel, mit denen sie
sonderbar, bisweilen poetisch anmutende
Bilder, Objekte und Situationen schafft,
die den Betrachter einbeziehen und
herausfordern.
Der Karin Hollweg Preis ist der
höchstdotierte Kunstförderpreis aller
Kunsthochschulen in Deutschland. Ermöglicht wird er dank der großzügigen
Unterstützung der Karin und Uwe
Hollweg Stiftung. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert, wobei eine
Hälfte als Preisgeld direkt an die Preisträgerin geht, die zweite Hälfte von der
Preisträgerin als Projektmittel für die
Realisierung eines Ausstellungsprojektes
genutzt werden soll.
Individual, Object, Space –
The Absurdity of Relations
2013 Karin Hollweg Award for
Franziska Keller
A Master Student in Jean-François
Guiton’s studio at the University of the
Arts, Franziska Keller examines the relationships between individuals and objects
in her artistic practice, working across
a range of media which includes sculpture,
video, drawing and collage. Keller’s work
is distinguished by an awareness of the absurdity and scurrility that marks relations
between the individual, object and space,
which she explores with a subtly humorous
sensibility. The jury praised in particular
the precision with which Franziska Keller
employs various media to create images,
objects and situations that are imbued with
a poetic aura with the power to involve and
challenge viewers.
Mit dem Meisterschüler-Studium eröffnet die Hochschule für Künste Bremen
herausragenden Absolventinnen und
Absolventen nach bestandenem Diplom
im Studiengang Freie Kunst die Möglichkeit, ihre persönlichen Positionen in zwei
weiteren Semestern zu vertiefen und
den eigenen künstlerischen Weg intensiv
auszuloten.
Die gemeinsame Abschlussausstellung ist traditionell der krönende Höhepunkt des Meisterschülerjahres. 2013
fand die Ausstellung in der Weserburg,
Museum für Moderne Kunst statt, kuratiert wurde sie von Dr. Katerina Vatsella.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurde 2013 zum siebten Mal der
Karin Hollweg Preis (früher Kunstpreis
des Freundeskreises der HfK) verliehen.
An der Ausstellung der Meisterschüler beteiligten sich in diesem Jahr:
Andreas Becker (Klasse Stephan
Baumkötter), Christian Bungies (Klasse
Yuji Takeoka), Yumi Jung (Klasse Franka
Hörnschemeyer), Min Jung Kang (Klasse
Jean-François Guiton), Janine Klank
(Klasse Paco Knöller), Franziska Keller
(Klasse Jean-François Guiton), Marei
Lutterbach (Klasse Peter W. Schaefer),
Lu Nguyen (Klasse Jean-François Guiton), Anna Roberta Vattes (Klasse Paco
Knöller) und Philipp Zähringer (Klasse
Franka Hörnschemeyer).
ks
TEN
2013 Young Masters Exhibition
Open to outstanding graduates of our
Diploma in Fine Arts, the Master Student
Programme offers students the opportunity to further develop their personal position and explore their artistic potential
in an intensive programme of practice and
research over two semesters.
The annual graduation exhibition is the
crowning event of the Master Student
programme. In 2013 the exhibition was
staged at the Weserburg Museum of
Modern Art and curated by Dr. Katerina
Vatsella.
>
>
>
Janine Klank (Klasse Paco Knöller)
Marei Lutterbach (Klasse Peter W. Schaefer)
>
Christian Bungies (Klasse Yuji Takeoka)
>
Andreas Becker (Klasse Stephan Baumkötter)
>
Anna Roberta Vattes (Klasse Paco Knöller)
>
Lu Nguyen (Klasse Jean-François Guiton)
>
Yumi Jung (Klasse Franka Hörnschemeyer)
>
Min Jung Kang (Klasse Jean-François Guiton)
>
Franziska Keller (Klasse Jean-François Guiton)
Philipp Zähringer (Klasse Franka Hörnschemeyer)
m
u
si
c
Music
50
Quartett
Hochschulpreise 2013: Musik / University Awards: Music
1. Preis:
2 . Preis:
3. Preis:
Streichquartett
Schlagzeugquartett
Oboenband
1st Prize: String Quartet
2nd Prize: Percussion Quartet
3rd Prize: Oboe Band
Marijke Tjoelker (Violine)
Joosten Ellée (Violine)
Alice Vaz (Viola)
Jakob Nierenz (Violoncello)
Felix Ernst
David Gutfleisch
Jakub Kowalski
Gabriele Lattuada
Simon Böckenhoff (Oboe)
Robert Herden (Oboe)
Friederike Köhncke (Oboe)
Karin Gemeinhardt (Fagott)
Jazzquartett
3rd Prize: Jazz Quartet
Charlène Thomas (Gesang)
Lukas Akintaya (Schlagzeug)
Max Meyer (Gitarre)
Michael Bohn (Bass)
>
1 . Preis: Streichquartett von Marijke Tjoelker, Joosten Ellée, Alice Vaz, Jakob Nierenz / Fotos: Shushi Li
>
2 . Preis: Schlagzeugquartett von Felix Ernst, David Gutfleisch, Jakub Kowalski, Gabriele Lattuada / Fotos: Shushi Li
>
3 . Preis: Oboenband von Simon Böckenhoff, Robert Herden, Friederike Köhncke, Karin Gemeinhardt / Fotos: Shushi Li
3 . Preis: Jazzquartett von Charlène Thomas, Lukas Akintaya, Max Meyer, Michael Bohn / Fotos: Shushi Li
Music
55
Johann Sebastian Bachs Kompositionen für Laute
Internationales Symposium in Bremen
<
Fotos: Manfred Esser
Die Kompositionen für Laute von Johann
Sebastian Bach wurden von der Musikforschung eher stiefmütterlich behandelt.
Es handelt sich um wenige Werke, genau
sieben an der Zahl, und für einige der
Kompositionen, die der Laute zugeschrieben wurden, kann die Besetzungsfrage
nicht eindeutig geklärt werden. Bach hat
nur bei zwei seiner Kompositionen, nämlich BWV 995 und 998 , die Laute explizit
im Titel erwähnt. Für die anderen Kompositionen, die von der Musikwissenschaft
als für die Laute konzipiert bestimmt wurden, fehlen genauere Hinweise.
Aber dies sind nur einige der wichtigen, noch ungeklärten Fragen, die für
Prof. Joachim Held der Anlass waren, das
Symposium zu den Kompositionen für
Laute von Johann Sebastian Bach für die
HfK Bremen zu organisieren. Es fand
vom 9.-11. November 2012 statt, und einige
der wichtigsten Forscher auf dem Gebiet
der Lautenmusik hielten Vorträge und
stellten sich den Diskussionen. Joachim
Held leitete den Reigen der Vorträge
mit seiner Einschätzung des Fragenkomplexes ein. Prof. Hans-Joachim Schulze
vom Bach-Archiv Leipzig sprach über Lautenisten, die Schüler Johann Sebastian
Bachs waren, Andreas Schlegel über die
Technik der Barocklaute im 17. Jahrhundert
als Voraussetzung für die Lautentechnik
im 18 . Jahrhundert. David Ledbetter
sprach über den Kompositionsstil bei Bach.
Den interdisziplinären Ansatz verfolgten
die Vorträge der HfK-Kolleginnen Viola
de Hoog über BWV 995 aus cellistischer
Sicht und Prof. Dr. Greta Haenen über
die Spielbarkeit bzw. Unspielbarkeit der
Kompositionen für Violione solo. Sie
streifte damit ein unter Lautenisten oft
diskutiertes Thema, nämlich die vermeintliche Unspielbarkeit einiger Passagen
der Kompositionen für Laute. Eben diese
Passagen sind es, die bei einigen Forschern und Lautenisten Zweifel daran
wachsen ließen, ob diese Kompositionen
überhaupt für die Laute gemeint sein
konnten.
Eine wesentliche Bereicherung
des Symposiums war die Teilnahme des
Lautenisten Nigel North (Bloomington,
Indiana), der einen Vortrag über seine
Einschätzung der Bach’schen Werke für
Laute in Beziehung zu den Kompositionen
für Laute von Komponisten wie Silvius
Leopold Weiss, der ausschließlich für die
Laute komponierte, hielt. Er kommt zu
dem Schluss, dass die Kompositionen für
Laute von Bach aufgrund ihrer wenig
idiomatischen Schreibweise nicht befriedigend auf der Laute realisiert werden
können. Er bevorzugt daher eigene Bearbeitungen z.B. der Violin- und Cellokompositionen. Zusätzlich zu seinem meisterhaften Konzert gab er noch einen Kurs
für die Studenten für Laute der HfK ,
die davon sehr profitierten. Die internationale Zusammensetzung der Vortragenden und der interdisziplinäre Ansatz
machten das Symposium für die HfK
Bremen zu einem großen Erfolg mit einer
beachtlichen Anzahl an Besuchern.
Joachim Held
The Compositions for Lute by
Johann Sebastian Bach
International symposium in
Bremen
The compositions for Lute by Johann
Sebastian Bach have been treated with
a degree of condescension by music
historians and theorists. They comprise
just a handful of works – seven to be
precise – and in several cases historians
have been unable to ascertain whether
Bach in fact intended these works to be
performed on the lute.
The instrument is referred to explicitly in the titles of just two compositions.
In the case of the remaining works, which
research suggest may have been written
for the lute, the evidence is less exact.
Music
56
Hanze Symphony Orchestra
HfK Bremen und Prins Claus Conservatorium Groningen
Fotos: Shushi Li
Studierende der HfK Bremen und des
Prins Claus Conservatoriums Groningen
spielen gemeinsam Werke von Mahler
und Schostakowitsch
Es sind immer ganz besondere
Höhepunkte im Konzertleben der Hochschule für Künste Bremen: Alle zwei
Jahre tun sich junge Musikerinnen und
Musiker der HfK mit ihren niederländischen Kommilitonen an der HfK-Partnerhochschule, dem Prins Claus Conservatorium Groningen, zusammen. Nach
dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“
erreichen die beiden Hochschulen mit
vereinten Kräften mühelos die Größe
und Klangstärke eines großen A-Orchesters mit 90 und mehr Mitgliedern und
damit die Chance, sich auch die großorchestralen symphonischen Werke des
18., 19. und 20. Jahrhunderts zu erarbeiten. Die Abschlusskonzerte des Hanze
Symphony Orchestra geben dem Publi-
kum einzigartige Möglichkeiten, sich
vom Können und Engagement des aktuellen musikalischen Nachwuchses zu
überzeugen.
In diesem Jahr widmete sich das
Gemeinschaftsprojekt der HfK Bremen
und des Prins Claus Conservatoriums
Groningen Werken von Gustav Mahler
und Dimitri Schostakowitsch. Beteiligt
waren unter der Leitung des Dirigenten Marc Piollet über 90 junge Musikerinnen und Musiker aus Bremen und
Groningen (161. Geigen, 142 . Geigen,
12 Bratschen, 10 Celli, 8 Kontrabässe,
12 Holzbläser, 11 Blechbläser, 7 Schlagzeuger). Das erste Konzert fand am
14 . Februar 2013 in Bremen in der Glocke
statt, das zweite einen Tag später in
Groningen.
ks
Hanze Symphony Orchestra
University of the Arts Bremen /
Prins Claus Conservatoire
Groningen
This concert is always a particular highlight
in the calendar of the University of the
Arts. Every two years young musicians from
the University of the Arts perform alongside students from their partner institution
in the Netherlands, the Prince Claus Conservatoire Groningen, forming a large
ensemble orchestra comprising 90 or more
musicians with a presence and lustre that
regularly delights audiences.
Music
58
Wissende Musiker
25 Jahre Alte Musik in Bremen
In der bundesdeutschen Musik- und Hochschullandschaft staunte man im Frühjahr
des Jahres 1986 nicht schlecht: Ausgerechnet in Bremen – im kleinsten Bundesland – sollte die erste deutsche „Akademie für Alte Musik“ ihren Studienbetrieb
aufnehmen. Nachdem Thomas Albert
bereits 1983 das Forum für Alte Musik
Bremen gegründet hatte, in dem Meisterkurse angeboten wurden, bedeutete die
Einrichtung eines Unterrichtsinstitutes,
in dem auf Hochschulniveau eine vollständige Ausbildung „Alte Musik“ angeboten wurde, bundesweit ein absolutes
Novum. Was nicht nur bei manchem traditionellen Akademiker angesichts der
streng auf die Historische Aufführungspraxis ausgerichteten Konzeption anfänglich durchaus auf Skepsis stieß, hat
sich 25 Jahre später eindeutig als Erfolgsgeschichte erwiesen.
Ein hochkarätiges Dozentenensemble mit internationaler Konzerterfahrung
bzw. wissenschaftlicher Anerkennung
garantierte praktisches Können und theoretische Reflexion – die Dozenten gehörten und gehören zur Avantgarde der
historischen Aufführungspraxis – Absolventen der Akademie sind mittlerweile
selbst im internationalen Konzertleben
tätig oder lehren ihrerseits an Spezialinstituten.
Die Philosophie der Akademie war
die Ausbildung zum „wissenden Musiker“.
So naheliegend und sinnvoll die Gründung der Akademie für Alte Musik heute
erscheinen mag, so revolutionär war sie
rückblickend im kulturpolitischen Sinn für
das Bildungssystem in der Bundesrepublik Deutschland. Mitte der 1980 er Jahre
waren die Berührungsängste von traditionellen Orchestern und Musikhochschulen mit den Erkenntnissen der Aufführungspraxis der Alten Musik durchaus
noch groß. Gewiss, es gab Foren, Seminare und Kurse für Alte Musik, aber diese
waren entweder zeitlich begrenzt oder
fristeten in den Lehrplänen ein Schattendasein. Studenten, die sich für Alte Musik
interessierten, mussten in bereits existierende Einrichtungen ins Ausland gehen.
Mit der Neugründung der Bremer Akademie gab es erstmals in der Bundesrepublik eine spezialisierte Lehrstätte auf
Hochschulniveau. Dafür wurden ein
ganzes Programm von Hauptfachunterricht sowie vokale und instrumentale
Kammermusik und Orchesterspiel als integraler Bestandteil des Hauptfachs,
praktische und theoretische Nebenfächer
sowie Gesang, Generalbass, historischer
Tanz, Stimmkurs einerseits, historische
Musiktheorie, Musikwissenschaft und Kulturgeschichte andererseits angeboten.
Das Besondere an der Ausbildung war
die Verknüpfung von Praxis und Theorie,
aber auch die Konzentration auf das
kammermusikalische Musizieren, die Beschäftigung mit dem Vokalen und dem
historischen Tanz. Die Werke und ihre
Aufführungspraxis wurden grundsätzlich
in einem theoretisch-historischen Rahmen eingebettet, der den direkten Bezug
über wissenschaftliche Reflexion – sei sie
musikwissenschaftlicher, kultur-, religions-, sozial- oder wirtschaftshistorischer
Natur – mittels Vorträgen und Workshops herstellte. Die erarbeiteten Werke
wurden in öffentlichen Konzerten vorgestellt. Von Anfang an wurde ein hohes
künstlerisches und intellektuelles Niveau
angestrebt. Dieses Konzept bewährte sich;
die internationale Dozentenschar unterrichtete bald eine ebenso internationale
Studentenschaft.
Schon kurz nach der Gründung wurde
das Institut auch in der allgemeinen und
einschlägigen nationalen und internationalen Presse wahrgenommen; das innovative Konzept wie der hohe Qualitätsanspruch wurden dabei besonders hervorgehoben, und sehr bald gab es auch
seitens der zuständigen senatorischen
Behörden Bestrebungen, die Akademie
de facto zu integrieren.
Nach vier Jahren der Verhandlungen
mit dem zuständigen Senator für Wissenschaft und Kunst wurde 1994 die Akademie für Alte Musik in die Bremer Hochschule für Künste integriert. Seitdem ist
sie fester Bestandteil des Fachbereichs
Musik. Auf diese Art wurde die Hochschule für Künste Bremen zur ersten und
prominentesten Ausbildungsstätte für
Alte Musik in Deutschland.
Sie organisiert Symposien, Meisterkurse und Ähnliches und ist Herausgeber von Kongressberichten, Büchern und
einer Musikreihe, in der die neuesten
Erkenntnisse der historisch informierten
Musikpraxis und der modernen Editionstechniken eingearbeitet werden. Die wissenschaftliche Reflexion auf hohem
Niveau ist für die historisch informierte
Praxis und somit für die Ausbildung ein
wesentlicher Motor.
Da man heutzutage auch im „normalen“ Umgang mit historischer Musik
(der Begriff gilt für Musik bis in das 20.
Jahrhundert hinein) ohne Wissen und
Verständnis nicht mehr marktfähig ist,
setzt gerade eine Ausbildung, die sich
dem fundierten Umgang mit den historischen Begebenheiten und der Umsetzung dieser Begebenheiten in ein heutiges Musizieren widmet, hier Zeichen.
In einer Zeit, in der insbesondere nahezu
alle Komponenten von allen Tonträgern
und Medien wesentlich von den Impulsen
der historisch informierten Aufführungs-
praxis geprägt sind, erfährt der Ansatz
der Akademie für Alte Musik Bremen
eine noch aktuellere Bedeutung. Eine behutsame Ausweitung des Unterrichtsspektrums in Richtung frühes 16 . Jahrhundert einerseits und spätes 19. Jahrhundert/frühes 20. Jahrhundert andererseits
ist mittlerweile in die Wege geleitet.
In dem Bereich der älteren Musik wurde
in den letzten Jahren der praktische
Fächerkanon erweitert um: historische
Trompete, historische Posaune und Zink,
bereits mit ersten Studienabschlüssen.
Demnächst soll ebenfalls das Studienangebot für historische Klarinette hinzukommen. Umrahmt wird diese Neuausstattung von einem „Studio for Historic Brass“, auch mit der Zielrichtung,
den Boden für die Erweiterung des Fächerkanons in das klassische und romantische Repertoire vorzubereiten.
Diese Ausweitung markiert längst
keine Zukunftsvision mehr, sie trägt
vielmehr den Tatsachen eines sich schnell
verändernden Marktes und damit den
Herausforderungen an junge Musiker
Rechnung.
Enge pädagogische Beziehungen
manifestieren sich in zahlreichen Kooperationen mit internationalen Musikhochschulen und Festivalpartnern wie z.B.
der „Internationalen Sommerakademie
‚Mozarteum‘ in Salzburg“.
Wer Alte Musik studiert, studiert im
Prinzip für den freien Markt. Die Bremer
Alumni und Alumnae arbeiten als freischaffende Musiker im internationalen
Kontext. Die Studierenden wissen, was sie
beruflich erwartet; dass sie sich selbst
vermarkten müssen, ist den meisten sehr
schnell klar. Schon während des Studiums
bilden sie Ensembles. Auf das Berufsleben bereitet auch u.a. das Barockorchester vor, das unter der Leitung von Thomas Albert Konzerte mit einem Repertoire vom Frühbarock bis zur Frühromantik macht: In den letzten Jahren gab es
Orchesterprojekte von den Brandenburgischen Konzerten Johann Sebastian Bachs
bis zu Joseph Haydns „Sieben Worte
des Erlösers am Kreuz“ in der oratorischen Fassung. Dazu kommen regelmäßige Opernproduktionen (konzertant
oder szenisch) wie Georg Friedrich
Händels „Il Parnasso in Festa“, ausserdem sogar szenisch Wolfgang Amadeus
Mozarts „La Betulia Liberata“ im Bremer
St. Petri Dom und Claudio Monteverdis
Meisterwerk „L’Orfeo“ in einer alten
Industriearchitektur in Bremens Überseestadt. Hinzu kommt Francesco Cavallis
„La Didone“ in Zusammenarbeit mit dem
Bremer Theater.
Eine weitere Formation ist das
Bremer Barock Consort, das unter der Leitung eines Dozenten mit Studierenden in
unterschiedlichen Besetzungen Konzerte
und CD -Einspielungen macht. Darüber
hinaus sind das Ensemble Weser-Renaissance wie auch das 2011 gegründete ArpSchnitger-Ensemble mit der Akademie
für Alte Musik eng verbunden und bieten
den hochqualifizierten Alumni und Alumnae immer wieder die Gelegenheit, Erfahrungen im professionellen Musikleben
zu sammeln.
Dozenten und Studenten sind international aktiv und werden für ihre Arbeit
ausgezeichnet; mehrere unserer Dozenten
gewannen CD -Preise (u.a. Echo Klassik,
Grammy, Edison, Schallplattenpreise
in Frankreich und Belgien). Prof. Harald
Vogel erhielt eine Ehrendoktor würde der
Universität von Piteå (Schweden). Zwei
unserer Dozenten erhielten auch einen
Ritterschlag: Harry van der Kamp („Orde
van de Nederlandse Leeuw“) und Thomas
Albert („Chevalier des Arts et des Lettres“). Studenten gewannen und gewinnen Preise oder sind im Finale bei Wettbewerben wie dem Bach-Wettbewerb
Leipzig, dem Bach-Abel-Wettbewerb, dem
Deutschen Hochschulpreis, dem Telemann-Wettbewerb, Praktika bei „The Orchestra of the Age of Enlightenment“,
den SWF-Förderpreis, Young Ensembles
in Antwerpen und York. Sie spielen
Fringe-Konzerte in Utrecht und wirken
Music
60
zur Klassik, mit Musik von Gabrieli und
Monteverdi bis zu Bach und Mozart.
Thomas Albert
academy dedicated to providing tuition
in Early Music at university level was unprecedented in the German cultural and
educational landscape.
The Holistic Musician
25 years of Early Music in Bremen
In early 1986, the decision to establish Germany’s first dedicated Academy of Early
Music in Bremen – the country’s smallest
federal state – met with astonishment in
the musical and higher education communities. Following the foundation in 1983
of the “Forum für Alte Musik Bremen” by
Thomas Albert, which hosted a master
class programme, the establishment of an
>
Orgel der St. Jacobi Kirche in Lüdingworth
Foto: Claudia Aguilar Cruz
>
mit bei Projekten des „European Union
Baroque Orchestra“, der „Académie
de Musique Baroque“ in Ambronay und
der „Jeune Philharmonie Atlantique“
in Saintes usw., und sie spielen in ganz
Europa in führenden Ensembles für
Alte Musik mit.
Eine weitere Bestätigung unserer
Bedeutung der Ausbildung Alte Musik
gab die Tagung der AEC („Association
Européenne des Conservatoires, Académies de Musique et Musikhochschulen“)
am 20. und 21. April 2012 in Bremen. Im
Rahmen dieser Tagung fand am 21. April
im Bremer Rathaus ein großes Festkonzert als Abschluss der 25 -Jahr-Feier der
Akademie für Alte Musik statt, in dem
ein Querschnitt von dem gezeigt wurde,
was unsere Studenten zu bieten haben
– von Spätrenaissance und Manierismus
Festkonzert im Bremer Rathaus
Foto: HfK
Lieber Maestro Albert,
gestern in der Turbulenz und der Begeisterung habe ich die Möglichkeit verpasst, Ihnen für das schöne Konzert zu gratulieren und mich
zu verabschieden. Der alte Saal, die jungen Studenten, die Hingabe von allen Professoren und Musizierenden zauberten eine unwiderrufliche
Stimmung. Es war ein großer Genuss, wofür ich aufrichtig und herzlichst gratuliere, Ihnen, Ihren Studenten und allen Mitwirkenden.
Mit Hochachtung und freundlichen Grüßen aus Budapest, András Batta
(Präsident der Liszt Ferenc Academy of Music, Budapest)
62
Music
Fête de la Musique
Von Monteverdi bis Mozart und von Jazz bis zu zeitgenössischer Komposition
Fotos: Caro Kammler /
Anke Peters
1 Tag – 27 Konzerte – 3 Spielstätten –
Am 21. Juni 2013 luden die Hochschule
für Künste Bremen und das Institut
français Bremen alle Musikbegeisterten
zur großen Fête de la Musique. Vom
Nachmittag bis in die späten Abendstunden waren in der Bremer Innenstadt
insgesamt 27 Konzerte zu erleben – viele
„open air“, alle „live“ und obendrein bei
freiem Eintritt. Thomas Albert, Professor an der HfK und vielen Bremerinnen
und Bremern auch bestens bekannt
als Intendant des Musikfests Bremen,
hatte die Konzeptidee für die Gestaltung
der Bremer Fête de la Musique 2013,
viele Lehrende und noch mehr Studentinnen und Studenten machten mit,
schlossen sich zu den unterschiedlichsten Ensembles zusammen, um ihren
Beitrag zu einem gemeinsamen großen
und jungen Musikfest vorzubereiten.
In den Konzertsälen und im lauschigen Innenhof der HfK in der Dechanatstraße waren u.a. Jazz-Sessions,
Serenaden, Percussion-Performances
oder eine Hommage zum 75. Geburtstag
des Komponisten Hans-Joachim Hespos
zu erleben. Im schönen Garten und der
Villa des Institut français gab es beispielsweise barocke Bläsermusik oder ein Klarinettenkonzert speziell für Kinder, in der
Kirche Unser Lieben Frauen zwei Abendkonzerte mit Werken von Barock bis Klassik für Streichorchester und Madrigalen
von Claudio Monteverdi.
Mit der Ausrichtung der Fête de
la Musique ist Bremen zugleich Teil einer
weltweiten Musikgemeinschaft: 1982
hatte der damalige französische Kulturminister die Idee, am 21. Juni alljährlich einen großen Tag der Musik auszurichten. Was mit ein paar Stromanschlüssen und viel Idealismus als Fest
der Pariser Straßenmusik begann,
hat sich längst zu einer internationalen
Erfolgsgeschichte entwickelt. Heute
verbindet die Fête de la Musique Menschen in 340 Städten in aller Welt.
Bremen ist dank des Engagements des
Institut français seit 30 Jahren regelmäßig dabei – in diesem Jahr gemeinsam
mit der Hochschule für Künste Bremen.
ks
Fête de la Musique
From Monteverdi to Mozart and
from jazz to contemporary
composition
1 day – 27 concerts – 3 locations – On
June 21, the University of the Arts Bremen
and the Institut français in Bremen invited
music enthusiasts to celebrate at their
Fête de la Musique. Bremen’s inner city was
the scene of 27 concerts, many of them
staged in the open air, running from the
afternoon till late at night – 100% live and
at absolutely no charge.
Music
64
Vom „Sängerwettstreit“ bis zum „Blockflötendieb“
Konzertpädagogische Aktivitäten
Seit über zehn Jahren beteiligt sich die
HfK jährlich mit zwei Programmen an
der Familienkonzertreihe „Musik im Ohr“
in der Bremer Glocke. Die etablierte
Serie wird sechsmal pro Jahr für Familien
mit Kindern im Vor- und Grundschulalter
sonntagvormittags in der Verantwortung
der Glocke-Veranstaltungs-GmbH dargeboten. Jedem Familienkonzert, bei dem
die HfK als Veranstalter fungiert, geht
ein Konzert für eingeladene Schulklassen
im Konzertsaal der Hochschule voraus.
Alle Konzerte eint das Ziel, jungen Menschen, die von zu Hause aus nicht explizit
musikalisch vorgebildet sind, intensive
Zugänge zum Hören und Aufnehmen von
bekannten und unbekannten Konzertstücken zu ebnen. Dabei wurden der Konzertsaal der Hochschule sowie der Kleine
und Große Glockensaal jeweils zu Mitspielorten für ein Publikum, das auf erfrischende Weise, mitgerissen von jungen
professionellen Musikerinnen und Musikern, intensive Anregungen zur ästhetischen Partizipation auf hohem künstlerischen Niveau genießen darf.
Folgende Programme kamen in den
letzten drei Jahren zur Aufführung:
„Die Königin lädt ein“ – ein Familienkonzert anlässlich der Wiedereinweihung der
renovierten Orgel im Großen Saal der
Bremer Glocke (Ltg. Prof. Tillmann Benfer),
„Gespieltes und Verspieltes – Klavierabenteuer für zwei bis zwölf Hände“
(Ltg. Prof. Patrick O’Byrne und Günther
Herzfeld),
„Oskar und die Blockflötendiebe“ (Ltg.
Dörte Nienstedt),
„Vielsaitig - Lautenmusik für junge Menschen“ (Ltg. Prof. Joachim Held),
„Vier auf einen Streich oder warum das
Pferd immer über die Brücke läuft –
Geigen- und Bratschengeschichten aus
der HfK“ (Ltg. Prof. Katrin Scholz),
„Kuckuck und Nachtigall oder der Sängerwettstreit der Tiere“ (Ltg. Prof. Detlef
Bratschke),
„Wo ist die Kokosnuss? – eine musikalische Reise durch das Tierreich mit
dem Kammerchor der Hochschule für
Künste Bremen“ (Ltg. Prof. Friederike
Woebcken).
Übergeordnetes Ziel aller Veranstaltungen war es, dem jungen Publikum
ein breites Repertoire anzubieten, das
weit über bekannte Standardstücke des
konzertpädagogischen Kanons hinausreicht. Moderne Kompositionen der
Neuen Musik haben sich dabei ebenso
bewährt wie Werke der Alten Musik,
bei denen die menschliche Stimme im
Fokus des Geschehens stand.
Konzerte für junges Publikum fordern
im Idealfall alle Menschen im Saal zu
musikalischen Produktionsweisen heraus.
Umso mehr hängt jedes dieser Konzerte
von einer überzeugenden, methodischen
Anleitung ab. Musikalisch-feinsinnige
Personen, die solche Aktionen von der
Bühne aus authentisch und mit guter körperlicher Präsenz anleiten können, sind
unerlässlich und tragen die Verantwortung dafür, dass bestenfalls das gesamte
Auditorium mit innerer Ruhe, körperlicher Wohlspannung und gelenkter Aufmerksamkeit die Grundvoraussetzungen
für ein intensives Zuhören in konzertpädagogischen Situationen erfüllt. Einige
Studentinnen und Studenten konnten
während dieser Veranstaltungen durch
Moderationsaufgaben und das Initiieren
von Mitspielaktionen ungeahnte Potenziale für sich entdecken, sodass heute
mehrere HfK-Absolventinnen eine professionelle Tätigkeit in konzertpädagogischen Bereichen ausüben.
Der konzeptionellen Phantasie von
Studierenden und Lehrenden sind bei
der Entwicklung dieser Kinderkonzertprogramme keine Grenzen gesetzt.
Zunächst einmal sind alle Ideen hinsichtlich eines unkonventionellen Umgangs
mit Materialien, Klangerzeugern und
eigenwilligen Spieltechniken erlaubt,
solange sie nicht über der Qualität des
künstlerischen Ausdrucks stehen.
Viele Ansätze wachsen auch über
das Konzert hinaus weiter. So wurde
„Oskar und die Blockflötendiebe“ bereits
mehrfach auch an anderen Konzertorten
aufgeführt, der „Sängerwettstreit zwischen Kuckuck und Nachtigall“ erfährt in
modifizierter Form in der Spielzeit 201314 eine Wiederaufnahme für Schulklassen,
und aus „Clarinetto“, einem Programm,
das Prof. Marco Thomas im Jahr 2009 mit
seiner Klarinettenklasse entwickelt hat,
ist jüngst eine professionell produzierte
CD als Hörbuch für Kinder entstanden.
Die hier beschriebenen Veranstaltungen waren hinsichtlich ihrer Planung
und Vorbereitung enorm arbeits- und
probenintensiv und sind ausnahmslos
dem außerordentlichen Engagement der
involvierten Studierenden und Lehrenden zu verdanken. Alle an diesen Entstehungsprozessen Beteiligten teilen heute
die Erfahrung, wie ein einmaliges Konzert
zum nachhaltigen Erlebnis werden kann,
wenn es gelingt, dass einander unbekannte Musiker, Kinder und Erwachsene
über die Musik in intensiven Kontakt
zueinander treten.
Innovative Family Concerts
Young musicians in concert
Over the last decade, the University of the
Arts has been a partner organization of
the innovative “Musik im Ohr” family concert series for pre- and elementary schoolaged children. Aimed at youngsters with
little prior experience of music education,
the concerts allow children the chance to
actively engage with music through both
popular and less well-known compositions.
Staged at concert halls at Bremen’s Glocke
and the University of the Arts, the concerts offer audiences a hands-on experience with the inspiring support of young
professional musicians, encouraging participants to engage with music at both an
aesthetic and practical level.
Barbara Stiller
Fotos: HfK
67
Music
Big Sounds mit Swing Programm
Die Big Band der HfK
Fotos: Christina Klinghagen
Seit mehr als 13 Jahren probt die aus
Studierenden bestehende Big Band
wöchentlich. Dort werden die stilbildenden Kompositionen erarbeitet. Dazu
zählen natürlich Werke von Count Basie,
Duke Ellington, Billy May, Quincy Jones,
Bill Holman, Stan Kenton, Thad Jones,
Bob Mintzer, Peter Herbolzheimer oder
Maria Schneider sowie Werke junger
Komponisten.
Im Vordergrund stehen die stilgerechte Interpretation der Kompositionen und der überzeugende musikalische Ausdruck.
In diesem Jahr haben wir uns besonders über die Einladung von Prof. Marco
Thomas zu einem Konzert anlässlich
der Klarinettentage am 5. Januar 2013 gefreut. Es sollte nicht nur ein klassischer
Big Band-Abend werden. Die besondere
Art des Konzerts sollte vom Zusammenwirken der Jazzmusiker_innen und den
klassischen Kollegen, die speziell als Dozenten für die Klarinettentage angereist
waren, geprägt sein. Eine Herausforderung, der wir uns gerne gestellt haben.
Durch die Gastsolisten Volker Bruder
und Joszef Balogh konnte ein anspruchsvolles Programm realisiert werden.
Schon im ersten Teil überzeugte Joszef
Balogh mit einer stilechten Interpretation des Originalarrangements der ArtieShaw-Komposition „Concerto for Clarinet“. Mit großem Ton und nuanciertem
Swingtiming meisterte er Tempiwechsel,
Kadenzen und die jazztypischen Soloparts.
Die Begeisterung des Publikums bei ausverkauftem Saal war sofort spürbar.
Den 2 . Teil des Konzertes eröffnete
die Big Band mit dem Duke Ellington
Klassiker: „Things Aint what they used to
be“ in bester Woody-Hermann-Tradition.
Die Band präsentierte sich in Höchstform
und mitreißender Spiellaune. Tammo
Pitters glänzte mit seiner Interpretation
von „Contrasts“, einer Ballade, die ursprünglich für Jimmy Dorsey komponiert
wurde.
Ein absoluter Höhepunkt war unbezweifelt Volker Bruders Solopart bei dem
Benny-Goodman-Ohrwurm „Sing, Sing,
Sing“. Mit vielschichtiger Dynamik, harmonischem Einfallsreichtum, seiner spielerischen Leichtigkeit in Double-time-Phrasen
und zupackendem Interplay bot er Spitzenklasse des Swing. Es dürfte nicht viele
Klarinettisten geben, die solch ein Werk
so begeisternd und virtuos darbieten.
Als dann noch die Kollegen von
Clarinet News, den speziell für sie von
J. Refardt komponierten tutti chorus
im uptempo einbrachten, war klar: So
klingt gelungenes Miteinander!
Im letzten Teil konnten wir neben
den Big-Band-Instrumentals „Griffs
groove“ (Komp. Francis Boland, Transkr.
Oliver Groenewald) und „Jumping at
the woodside“ (Komp. Count Basie) auch
Solisten aus der Band vorstellen.
Zum Abschluss gab es noch eine
Uraufführung: Joachim Refardts Komposition „Another case for two“. Bezugnehmend auf die bekannte TV-Serie hat
er ein wunderbares Werk im modernen
Idiom geschaffen. Mit der Orchestrierung
der Klarinette als Melodieinstrument
im Kontrast zu den dicht gesetzten Blechsätzen und dem nötigen Improvisationsraum ist ihm ein sehr differenzierter Blick
auf aktuelle Jazzströmungen gelungen.
Das macht Lust auf mehr und unterstreicht die gelungene Kooperation zwi-
schen den Genres und die fruchtbare
Zusammenarbeit.
Eins darf für Liebhaber schon verraten werden: Im nächsten Jahr werden
wir wieder mit einem Konzert bei den
Klarinettentagen dabei sein.
Martin Classen
Big Sounds with Swing
Programme
The University of the Arts Big Band
Formed some thirteen years ago, the University of the Arts Big Band meets weekly
to practise compositions which have defined this genre. Placing a premium on authentic interpretation and compelling delivery, the Big Band was thrilled to receive
an invitation to perform in concert at the
2013 North German Clarinet Days in
Bremen. On an evening that promised to
be far more than your average Big Band
event, the ensemble’s performance was
complemented by a variety of jazz and classical musicians, who attended the Clarinet
Days as master class lecturers, making
for a concert that was as satisfying as it
was challenging.
68
Music
Music
69
Podium für junge Talente
Gründungskonzert
Jungstudierende an der HfK Bremen
Neue Musik bleibt ja, auch und vor allem
in ihren Traditionsbrüchen, auf die großartige musikalische Tradition bezogen,
aus der sie erwachsen ist. Neue Musik ist
die notwendige und folgerichtige Fortsetzung unserer einzigartigen Musikgeschichte als einer Geschichte der permanenten Umwälzungen, Infragestellungen
und Erneuerungen.
Neue Musik behält die Vergangenheit im Blick und trägt ihr Erbe weiter,
gerade dadurch, dass ihr Auge (besser:
ihr Ohr!) zugleich stets in die Zukunft
gerichtet ist. So wird sie zum authentischen Ausdruck unserer Gegenwart.
Permanente Erneuerung und die Überwindung traditionalistischer Erstarrungen sind selbst Teil und verpflichtendes Erbe unserer Tradition.
Lange Zeit von der „konservatorischen“ Musikausbildung beargwöhnt,
ist die sogenannte Avantgarde inzwischen an den meisten führenden Musikhochschulen zur Selbstverständlichkeit
geworden und gehört zu jeder verantwortungsvollen, professionellen musikalischen Ausbildung.
Neue Musik muss aber nicht nur
komponiert, sondern auch gespielt und
Das Jungstudierendenprogramm der
HfK Bremen fördert musikalisch besonders begabte junge Instrumentalisten
und Komponisten, um ihnen neben dem
regulären Schulbesuch eine rechtzeitige und hochqualifizierte Ausbildung
zu ermöglichen. In Anbetracht der wachsenden hohen Leistungsdichte des musikalischen Nachwuchses – insbesondere
aus dem asiatischen und osteuropäischen
Raum – ist eine gezielte, professionelle
Förderung und eine frühzeitige Integration
in den Hochschulbetrieb für die spätere
Konkurrenz fähigkeit der jungen Musiker
von entscheidender Bedeutung.
Betreut wird das Jungstudierendenprogramm von Dörte Nienstedt und
Almut Cordes.
Mittlerweile haben die Jungstudierenden der HfK exzellente Wettbewerbserfolge vorzuweisen, eine beachtliche
Reihe von Bundespreisträgern des größten und wichtigsten deutschen Wettbewerbs für junge Musiker “Jugend musiziert“ ist zu verzeichnen!
Beim diesjährigen Bundeswettbewerb 2013 wurde Eliane Menzel in der Kategorie Violine solo (Klasse Prof. Katrin
Scholz) mit einem ersten Preis ausgezeichnet, einen hervorragenden zweiten Preis
erhielt Paula Rommel im Fach Kontrabass (Klasse Prof. Stefan Adelmann).
Sogar mehrfache Bundespreisträger
sind Alla Gitermann und Ji-Hye Kim in
der Kategorie Klavier solo und Duowertung (Klasse Almut Cordes) – beide sind
inzwischen regulär Studierende an der
HfK – und Benny Troschel (Klasse Prof.
Oliver Groenewald), der sich 2012 im
Fach Jazztrompete bereits zum zweiten
Mal einen ersten Bundespreis erspielt
hat. Auch der junge Komponist Aljoscha
<
Foto: Till Knipper
gehört werden! Daher war die Gründung
eines Ensembles für Neue Musik an der
HfK schon lange überfällig.
Mit Kompositionen aus den vergangenen sechs Jahrzehnten konnte sich am
8. 11. 2012 das ensembleANM (Ensemble
Atelier Neue Musik) unter der Leitung von
René Gulikers erstmals einem großen,
interessierten Publikum vorstellen.
Die durchweg positive Resonanz hat
eindrucksvoll gezeigt, wie Neue Musik,
wenn sie mit Kompetenz und Intensität
interpretiert wird, Begeisterung hervorrufen kann, wie das vermeintlich Sperrige, „Unzumutbare“ zum erfrischend
neuen Hörerlebnis wird und so zur Erweiterung unseres Wahrnehmungshorizonts
beiträgt.
Ein vielversprechender Start, der Mut
macht, gerade im Sinne des oben thematisierten Zusammendenkens von Tradition, Gegenwart und Zukunft, das Profil
der HfK als herausragender Ausbildungsstätte für Neue Musik weiter voranzutreiben.
Jörg Birkenkötter
ensemble ANM
Founding concert
In spite of and perhaps even by virtue
of its willingness to break with tradition,
New Music remains inseparably linked
to the grand musical traditions from which
it emerged. New Music is the necessary
and logical progression of music history
as a history of constant upheaval, radical
critique and ceaseless reinvention. New
Music maintains an awareness of the past
as it builds on this legacy by focussing
its gaze (not to mention its ears!) on the
future. Within this perspective New Music
stands as an authentic expression of
contemporaneity. Permanent innovation
and the transcendence of artistic inertia
are in themselves cornerstones of this rich
musical tradition.
>
ensemble ANM
Podium Junge Talente 2013 im Schönebecker Schloss
Foto: Maren Bettermann
Ristow (Klasse Prof. Jörg Birkenkötter)
hat mit „Continuo“ für Cello und Klavier
von sich reden gemacht und wurde
mit einem ersten Preis der Jeunesses
Musicales in Weikersheim ausgezeichnet.
Weitere Preise gingen in den Jahren
zuvor an Paul Schnieber (Harfe), Lena
Folkers (Saxofon), Glen Hoffmann (Klavier) und Miriam Rieke (Fagott).
Die studienbegleitende Konzertreihe
„ HfK-Podium für junge Talente“ bietet
den jungen Musikern in vielen Spielstätten des norddeutschen Raums regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten, um die
unbedingt notwendigen Konzerterfahrungen sammeln zu können. Das „Podium“
war u.a. zu Gast im Kulturzentrum PFL
Oldenburg, im Konzertsaal Helmich in
Verden, in Bremerhaven, im Gymnasium
Walsrode, in der Kreismusikschule Rotenburg, dem Syker Vorwerk und zuletzt
am 2 . Juni 2013 im Schönebecker Schloss.
Almut Cordes / Dörte Nienstedt
Young Talent Podium
Young students at the
University of the Arts
The Young Students Programme operated
by the University of the Arts supports
especially gifted young musicians and composers by enabling them to access a firstclass tuition programme scheduled around
regular school hours. Growing numbers
of talented early career musicians – in particular from Asian and East European
countries – make it more important than
ever that promising musicians enjoy early
access to dedicated and professional
training systems with the capacity to develop talent, facilitate the transition to
university studies and secure their competitive edge.
Music
71
Zehn Jahre Kammerchor
Jubiläumskonzert im St. Petri Dom
<
Fotos: Sebastian Burger
Vier Tage Stockholm liegen heute hinter
ihnen. Zwei Konzerte hat der Kammerchor
der Hochschule für Künste und Universität dort in der Tyska Kyrka in der Altstadt
und in der Trollbäckens Kyrka gegeben –
ein schönes Geschenk, das sich die mehr
als 30 Sängerinnen und Sänger zum zehnjährigen Bestehen des Vokalensembles
gemacht haben. Beschenkt wurden allerdings auch die Bremer Freunde des Chorgesangs mit einem Jubiläumskonzert des
Kammerchors im St. Petri Dom.
Hochschulchöre sind ein „schwierig’
Ding“ – kaum hat so ein Ensemble richtig
zusammengefunden, springen schon
wieder engagierte Sänger ab, weil sie
ihr Studium abgeschlossen haben, weil
die Hauptfächer volles Engagement verlangen und damit die Zeit für Stimmund Chorproben knapp wird. Friederike
Woebcken, die 1998 als Professorin an
die Hochschule für Künste berufen wurde,
kennt dieses Problem zur Genüge. „Die
ständige Fluktuation gehört einfach dazu.
Wir sind ja nur eine kleine Hochschule,
da sind alle Choristen ziemlich belastet
und müssen sich genau überlegen, ob sie
sich auch noch die Chorarbeit zumuten
wollen.“ Friederike Woebcken hat gleich
in ihrem ersten Bremer Jahr den Großen
Hochschulchor ins Leben gerufen. Aus
diesem Ensemble heraus entstand dann
2002 der Kammerchor, der ebenfalls
offen für Studierende der Universität, der
Hochschule und auch für ambitionierte
Gäste ist. Im Kammerchor, so die Idee der
Gründerin, sollten einerseits komplexe
A-cappella-Literatur und andererseits
Werke für kleinere Chorbesetzungen erarbeitet werden. Diese Vorgaben gelten
bis heute für die etwa 30 Mitglieder,
die je zur Hälfte an der Hochschule und
an der Universität studieren und zu
denen auch sechs bis sieben externe
Sänger zählen.
Friederike Woebcken hat sich seit
Gründung ihres Kammerchores programmatisch nie auf eine Stilrichtung
oder Epoche festgelegt. Kompositionen
aus allen Zeiten von der Romantik bis
zur Moderne, geistliche und weltliche
Literatur fließen in die Chorarbeit ein.
„Kaleidoskop-Programme“ nennt das die
Hochschullehrerin, die „nebenbei“ auch
noch den international renommierten
Madrigalchor Kiel leitet. Wer die Programme der vergangenen zehn Jahre durchsieht, erkennt aber ein leichtes Übergewicht skandinavischer Kompositionen.
In den Augen Friederike Woebckens ist
das kein Zufall, weil im Baltikum, in Finnland, Schweden und Norwegen Chorgesang einen besonders hohen Stellenwert
hat und dementsprechend viele, hochwertige Werke aus diesen Ländern kommen.
Neben der Auswahl passender
Programme legt die Leiterin des Studiengangs Kirchenmusik besonderen Wert
auf Gemeinschaftsbildung. Die erreicht
man am besten über Gastspielreisen
und regelmäßige Konzerte auch mit anderen Vokal- und Instrumentalensembles.
Tatsächlich hat der Kammerchor seit
seiner Gründung vor zehn Jahren Auslandstourneen nach Spanien, Polen,
Island, Dänemark und Schweden unternommen und sich mit einigem Erfolg
an nationalen Chorwettbewerben und
Festivals beteiligt. Im Sommer 2010
hat der Kammerchor zudem eine erste
CD mit A-cappella-Werken der Romantik
und Moderne veröffentlicht, im Herbst
folgte ein zweites Album. Im Jubiläumskonzert am 21. Juni sang der Kammerchor
einige der „wichtigsten Stücke aus den
vergangenen zehn Jahren“ (Woebcken).
Dazu zählen Bachs „Der Geist hilft unser
Schwachheit auf“ und Mendelssohns
achtstimmig interpretiertes „Mitten wir
im Leben sind“ genauso wie Kompositionen von Ligeti, Raberg, Mäntyjärvi und
„Sanctus“ von Frank Martin. Die Orgelzwischenspiele bestritten Marcel Gaul
und Lukas Arvidsson.
Peter Groth
Chamber Choir Celebrates 10th
Anniversary
Anniversary concert at St. Peter’s
Cathedral
University choirs are known to be fickle
entities – no sooner does an ensemble find
its stride than its most dedicated members
either depart from university life having
completed their studies or retire from choir
practice to focus their efforts in their final
year. Friederike Woebcken, called to the
chair at the University of the Arts in 1998,
is all too familiar with this taxing phenomenon. In her first year here in Bremen,
Woebcken founded the inter-university
choir. Established in 2002, the University
Chamber Choir – like its sister choir –
is open to students from the University of
Bremen, University of the Arts and Bremen
University of Applied Sciences.
72
Music
Ein Fest für hundert Blockflöten
Zehn Jahre Bremer Blockflötentag - Dörte Nienstedt im Gespräch
Frau Nienstedt, wie hat das ganze denn
vor zehn Jahren angefangen? Was war
die Idee und hat sich im Kern dieser Idee
inzwischen etwas verändert?
Unser Gedanke damals wie heute ist,
die Hochschule mit der musikalischen
Basis zu vernetzen und ein attraktives
Angebot für Blockflöte spielende Laien
zu schaffen. Und zwar für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Nebenbei wollen wir damit auch
etwas für das Ansehen unseres Instrumentes tun. Die Teilnehmer erleben die
Blockflöte auf eine neue Art, in einem
für sie ungewohnten Rahmen und gemeinsam mit vielen anderen begeisterten
Spielern. Die meisten gehen inspiriert
und motiviert nach Hause und freuen
sich dann schon wieder auf das nächste
Mal. Der Blockflötentag hat auch eine
pädagogische Zielsetzung für unsere Studenten: Sie sind intensiv in die organisatorische und inhaltliche Planung einbezogen und lernen wichtige Dinge für
ihren Beruf. Am Ende zeigt sich dann,
ob das Umsetzen der Theorie in die Praxis
funktioniert hat, jedes Mal wieder ein
spannendes Abenteuer.
Auffallend ist, dass neben den jungen immer mehr erwachsene und ältere
Spieler zu unserer Veranstaltung kommen. Es sind Blockflötenamateure, die
häufig viel erfahrener, informierter und
auch bezüglich des Instrumentariums
besser und vielfältiger ausgestattet sind
als noch vor zehn Jahren. Daran lässt
sich ablesen, dass eine Verschiebung in
Richtung Erwachsenenarbeit in Gang
gekommen ist – für die Studenten als an-
gehende Blockflötenpädagogen ein
wichtiges Feld. Die Nachfrage an Angeboten gerade für Ensemble- und Orchesterspiel ist enorm. Dementsprechend
haben Blockflötentage, Spieltage und
Festivals in denen auch immer wieder
Möglichkeiten des aktiven Musizierens
für Erwachsene integriert sind, stark
zugenommen.
Welche Perspektiven sehen Sie für die
Blockflöte im Bereich der Kinder- und
Jugendarbeit?
An vielen Musikschulen gehen die
Schülerzahlen für unser Instrument stark
zurück. Durch den Wandel des Bildungssystems – besonders der Ausweitung des
schulischen Unterrichts in den Nachmittag hinein - wird es immer schwieriger,
Kinder und Jugendliche auch längerfristig für Außerschulisches, wie die Blockflöte, zu begeistern. Spätestens wenn sie
aus dem Grundschulalter heraus sind,
wächst der Konflikt zwischen schulischer
Belastung mit immer weniger Zeit zum
Üben und außerdem einer großen Auswahl an anderen Freizeitangeboten. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass unsere größte Zielgruppe die jungen Spieler bleiben werden. Ich sehe die Chance
für unser Instrument nicht im Bereich ich nenn es jetzt mal salopp -„Jeki und Co“.
Es geht darum, die Kinder für den Klang
unseres Instrumentes auch nachhaltig zu
faszinieren und für die Schönheit der
Musik, die wir darauf spielen können. Sie
sollen erfahren, dass Blockflöte zu spielen „cool“ und seriös zugleich sein kann
und dass es ganz einfach toll ist, mit an-
deren begeisterten Spielern gemeinsam
zu musizieren. Voraussetzung für das
alles ist, dass wir selbst überzeugend und
authentisch in unserer Rolle als Blockflötenspieler und -lehrer sind. Ohne das
kann es nicht funktionieren.
In diesem Sinne schließt sich dann gewissermaßen der Kreis zwischen Bildung und
Ausbildung.
Ja, das ist die große Klammer unseres
Blockflötentages: Studenten und Teilnehmer profitieren gleichermaßen davon!
Tibia
A Festival of One Hundred
Recorders
Bremen’s “Recorder Day” celebrates
10th anniversary – interview with
Dörte Nienstedt
Our initiative seeks to enable children to
experience the genuinely beautiful music
that can be performed on a recorder.
Through this we hope to demonstrate that
playing the recorder can be both “cool” and
a serious musical undertaking - and that
playing alongside equally enthusiastic musicians is simply great fun! In order to
achieve these goals, we have to be compelling and authentic in our roles as both performers and teachers.
Fotos: Anke Peters
de
s
ig
n
Design
76
FrenchFriedLoveAffaire
Hochschulpreise 2013: Integriertes Design / University Awards: Integrated Design
1. Preis:
2 . Preis:
3. Preis:
Harm Coordes
Bianca Holtschke und
Ragna Müller
Clara Hopp, Benedikt Jährling, Susanne
Wendlandt, Marthe Trottnow, Mikko
Gärtner, Julian Kruel
FrenchFriedLoveAffaire
1:2
Integriertes Was?
Das Thema der Kollektion sind die zerbrochene Liebe, die dunkle Seite und
die Abgründe, die der Liebesverlust mit
sich bringt. Die Grundstimmung der
Kollektion, die eine Installation und eine
dafür eigens gefertigte Musterdruckmaschine beinhaltet, ist düster und bedrohlich. Passend dazu auch die dunklen
Farben der Kleidung und die Materialitäten, wie z. B. kalte Kunststoffe, raues
Holz und vertrocknete Pommes frites,
die er zum Einsatz bringt.
Die Jury fand es sehr mutig und
authentisch, wie Harm Coordes es
auf berührende Weise schaffe, seine
Emotionen in die Kleider und Körper
zu transportieren. Eine wahre Künstlerund Designerpersönlichkeit zeichne
sich hier ab.
Bianca Holtschke und Ragna Müller trieb
ein starkes Interesse am Sammeln und
an Sammlungen an. Das Ausgangsmaterial
für ihre Arbeit bildeten einige Hundert
sehr unterschiedlicher Gegenstände, die
sie sich aus den Überresten eines Schiffselektronikbetriebs im Stadtteil BremenWalle zu eigen machten. Auf akribische
Art und Weise erstellten sie innerhalb
eines strengen Regelwerkes eine Art Dingarchiv, das im Rahmen einer Buchpublikation auch der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht wird. Die Jury war von dieser
auch theoretisch fundierten Arbeit sehr
beeindruckt und lobte die von ihr ausgehende Faszination für die Welt der Dinge.
Im Zentrum des Projektes steht die
Frage nach der Identität des Studiengangs „Integriertes Design“ – daher
auch die ironische Namensgebung
„Integriertes Was?“ Die Jury fand, dass
sich der Selbstfindungsprozess damit
auf bestem Wege befindet: Durch
Projektpräsentationen aus dem Studiengang und wandfüllende Informationsgrafiken zu den zentralen Fragen und
Perspektiven aller beteiligten Designdisziplinen gingen die Studierenden der
Sache des Designs auf den Grund. Als
bleibendes Element wurde im „Foyer ID “
ein flexibles Ausstellungssystem entwickelt, das zukünftig von allen Studierenden der Hochschule genutzt werden
kann, um kurzfristig Ergebnisse und
Prozesse zu zeigen, die sonst im Verborgenen bleiben würden.
1st Prize: “FrenchFriedLoveAffaire”. Fashion collection and performance.
“Love lost” is the theme of this collection
which explores the abyssal depths and dark
moments that follow the passing of love.
2nd Prize: “ 1:2”. A collection comprising
several hundred very different objects
sourced from a marine electronics centre
in the suburb of Bremen-Walle forms the
basis of this intriguing work.
3rd Prize: “Integrated what?” As the appropriately ironic title “Integriertes Was?”
suggests, this project examines the identity
of the Integrated Design programme from
a range of perspectives.
>
1 . Preis: FrenchFriedLoveAffaire von Harm Coordes / Foto: Shushi Li
>
2 . Preis: 1:2 von Bianca Holtschke und Ragna Müller / Foto: Shushi Li
>
3 . Preis: Integriertes Was? von Clara Hopp, Benedikt Jährling, Susanne Wendlandt, Marthe Trottnow, Mikko Gärtner, Julian Kruel / Foto: Shushi Li
Design
80
Von Äpfeln und Birnen
Best of HfK-Design im Wilhelm Wagenfeld Haus
Fotos: Rachel Pasztor
Einmal jährlich zeigt die HfK eine Auswahl der besten Projekte aus dem
Integrierten Design und den Digitalen
Medien im Wilhelm Wagenfeld Haus
im Zentrum Bremens. „Von Äpfeln und
Birnen“, so der Titel der Best-of-HfKDesignausstellung 2012 , widmet sich
in besonderem Maße der Vielfalt und
Verschiedenartigkeit der Ergebnisse aus
Studienprojekten. Durch ergebnisoffene
Fragestellungen, interdisziplinäre Projekte und medienübergreifende Realisierungen entsteht ein unvergleichlicher
Reichtum an Ideen und Innovationen
zur kritischen Auseinandersetzung und
kreativen Problemlösung für gesellschaftlich relevante Fragen.
Die Ausstellung mit rund 50 Exponaten hat auch in diesem Jahr wieder
5.000 interessierten Besuchern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Bildung
und nicht zuletzt der Kreativszene einen
tiefen Einblick in die besonderen Denkund Handlungsweisen der Studiengänge
der HfK ermöglicht.
Susanne Wendland / Detlef Rahe
Apples and Pears
Design showcase at
Wilhelm Wagenfeld Haus
Every year the University of the Arts showcases the best projects from its Integrated
Design and Digital Media programmes
at the Wilhelm Wagenfeld Haus in Bremen’s
inner city. “Apples and Pears” was the title
of this Best of Design exhibition, which highlighted the rich diversity of creative perspectives and outcomes delivered by students
in their projects. Open-ended research questions, interdisciplinary project design and
cross-media implementation enable students
to generate an unparalleled wealth of ideas
and innovations for critical debate and
the development of creative solutions for
pressing social issues.
82
Design
Ich lebe hier!
Ein Blick von innen auf ehemalige „Neubauviertel“ <
Marßeler Feld
„Norbert erzählt vom Kirschen- und Apfelpflücken
in einer der vielen Parzellen, vom Fußballspielen
zwischen den Wohnblöcken oder vom Papierschiffeversenken in einem der kleinen Bäche. Marßel
bietet auch heute noch viele Spielmöglichkeiten.
Allerdings stehen die Spielgeräte gelegentlich
etwas vereinsamt da.“
Leher Feld
„Mit ihrer Mutter ist sie sich einig, dass sie in einer
angenehmen Wohngegend leben. Die saubere Umgebung und Naturverbundenheit sowie das gute
Angebot an Grünflächen und Spielplätzen werden
besonders hervorgehoben. ‚Hier müssen Eltern
keine Angst haben, ihre Kinder alleine rauszuschicken.‘ In der warmen Jahreszeit werden die öffentlichen Grünflächen vielfältig genutzt. Der Lehester
Deich ist ideal für Radtouren ins Blockland.“
Protokoll und Foto: Frederike Just
Protokoll und Foto: Saskia Spieker
<
<
Kattenturm
„Wenn Jelani an einem schönen Nachmittag frei
hat, geht er hinüber Richtung Klinikum Links
der Weser. Dort betreibt die AWO im Park eine
Jugendspielstätte mit Basketballfeld, ‚Quarterpipes‘ und ‚Bowls‘ zum Skaten. Und hier trifft
er dann auf neue und alte Freunde aus dem
Quartier. Jelani lebt gern in seinem Viertel und
hat auch nicht vor umzuziehen.“
Protokoll und Foto: Björn Dittrich
Mehr als fünfzig Prozent der Bremer
wohnen heute in Häusern, die nach dem
Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Die
meisten entstanden in der Zeit zwischen
1950 und 1975 – Produkte des Wiederaufbaus und der Erweiterung der rasch
wachsenden Stadt. Ganze Neubauquartiere und Großsiedlungen für bis zu
40.000 Menschen wurden in kurzer Zeit
an den Rändern der Stadt aus dem Boden
gestampft. Bei ihrer Entstehung begehrte
Objekte mit modernen Wohnstandards,
haben diese Gebäude und Quartiere
längst von ihrem einst guten Ruf eingebüßt. Die Architektur gilt heute bestenfalls als langweilig, und die sozialen Verhältnisse in den Quartieren werden nicht
selten als brisant eingestuft.
Aber ist das Image der Siedlungen
des Nachkriegsstädtebaus nicht vielleicht
zu stark durch die Sicht von außen geprägt? Wie beurteilen die Bewohner die
Stärken und Schwächen ihrer Wohnumgebungen selbst? Dieser Frage gingen im
Sommer 2012 rund vierzig Studierende
der Hochschule für Künste und Hochschule Bremen in einem gemeinsamen
Projekt nach, das im Winter in einer Ausstellung dokumentiert wurde. In den
Fokus gestellt waren zehn typische Siedlungen, vom Marßeler Feld im Bremer
Norden bis Huchting und Kattenturm im
Süden, vom neuen Bremer Westen bis
zum Schweizer Viertel am Ostrand der
Stadt. Die Studierenden mussten sich in
dem von ihnen bearbeiteten Quartier
einen dort lebenden Protagonisten aussuchen. Es galt, in Text und Bild die
Lebenssituation der Person und ihre Sicht
auf ihre Wohnumgebung darzustellen.
Entstanden sind spannende Porträts.
Sie können nicht den Anspruch erheben,
repräsentative Aussagen für die Quartiere darzustellen, aber sie liefern interessante Perspektiven auf das Alltagsleben an diesen Orten und sind in der Lage,
so manches Vorurteil infrage zu stellen.
Eberhard Syring
I live here!
An insider’s view of former
residential developments
More than half of Bremen’s citizens live
in buildings constructed after the Second
World War. Most of these structures
were erected between 1950 and 1975 –
products of the German reconstruction
programme and the rapid growth of
this urban centre. Once coveted for their
cutting-edge design and modern living
standards, these buildings and suburbs
have long since lost their shine. But is the
poor reputation of post-war developments
defined to a large degree by those who
live elsewhere? What do residents themselves have to say about the strengths and
weaknesses of this urban environment?
Design
84
Integriertes Was?
IDentität im ständigen Wandel
Im Laufe eines Studiums stellt sich
fast jede/r Studierende Fragen wie, „Was
will ich?“, „Wo will ich hin?“, „Mache
ich überhaupt das Richtige?“, „Wie will
ich später arbeiten und leben?“ Integriertes Design mit seiner interdisziplinären Haltung bietet eine weitaus
größere Angriffsfläche für diese und
weitere Fragen als viele andere, enger
fokussierte Studiengänge.
Das Projekt „Integriertes Was?“
bietet keine konkrete Antwort auf die
Frage „Was ist ID?“, sondern die Auseinandersetzung mit der Frage an sich
hilft uns zu verstehen, was wir machen
und wie wir unsere Vielfalt und Einzigartigkeit zu kommunizieren lernen. • Wo liegt unser Potenzial?
• Wie gestalten wir unsere Zukunft?
• Was zeichnet unsere Denk- und Her angehensweise aus?
• Was unterscheidet eine/n HfK-ID Absolvent_in von anderen Gestaltern?
Im Zentrum unseres Projektes steht
der Diskurs über die Identität des Integrierten Designs. Eine gemeinsame
Grundlage ermöglicht uns die individuelle Entwicklung einer eigenen Position,
indem sie uns den Raum gibt, sich frei
im Design zu bewegen.
„Integriertes Was?“ ist eine Vernetzung aus Informationsgrafiken, Vermittlung von unterschiedlichsten Gestaltungsprozessen mit Hilfe des Ausstellungssystems, ein Ort des regelmäßigen
Austausches, um Meinungsbilder und
Positionen erlebbar zu machen. Ziel ist
es, ein Bewusstsein für das Integrierte
Design zu bilden, um eine Vorstellung
von der eigenen Zukunft entwickeln
zu können.
Mit diesem Leitgedanken wird das
Projekt auch in den folgenden Semestern in einer AG fortgeführt. Die Studierenden können so weiterhin selbst Einfluss auf den Identitätsprozess des Integrierten Designs nehmen und den
Diskurs als Teil des Studiums etablieren.
Clara Hopp /
Susanne Wendland /
Roland Lambrette
Integriertes Was?
IDentity in flux
In the course of their studies almost every
student will ponder over such questions as,
“What do I want?”, “Where am I going
with this?”, “Is this the right thing for me?”
and “How do I want to work and live later?”
Compared to study programmes with a
narrower focus, the interdisciplinary perspective of Integrated Design is an open
invitation to students to engage with these
and other related questions. Rather than
presenting students with a specific answer
to the question “ WHAT IS ID?” the project
“Integriertes Was?” elicits debate and encourages students to reflect on their design
practice and the means by which we communicate diversity and individuality.
Fotos: Julian Kruel
Design
86
87
Design
Stop Stalking!
Die Zeitschrift der Strasse
Plakatkampagne für Stalking-Opfer
Vom Sielwall über Tenever ins Blockland in die Berliner Freiheit und
immer weiter …
<
Idee und Konzept: reizend Designtransfer der HfK Bremen / Henning Marxen / David Schikora / Lulu Mendelova
Stalking ist nicht nur ein Problem für
Hollywood-Stars – die meisten Menschen, die in bedrohlicher Weise verfolgt
und belästigt werden, sind Durchschnittsbürger. Für die Betroffenen ist
die Situation traumatisch und oft
gefährlich, ein schnelles Eingreifen ist
dringend erforderlich.
Aus diesem Grund hat der TäterOpfer-Ausgleich Bremen (TOA) in enger
Kooperation mit Polizei und Staatsanwaltschaft das Stalking-KIT (Krisen-Interventions-Team Stalking) ins Leben gerufen. Stalking-KIT ist zur Stelle, wenn
es brenzlig wird – mit schneller psychosozialer Betreuung, entlastenden Gesprächen und Vermittlung zu weiterführenden Angeboten. „Wir wenden uns
sowohl an die Geschädigten als auch an
die Beschuldigten“, erklärt Stalking- KITLeiter Frank Winter, „unser Ziel ist es,
akute Krisen bewältigen zu helfen. Dabei
geht es natürlich vor allem um die Sicherheit des Opfers – dafür arbeiten wir
bei Bedarf eng mit anderen Behörden
und Ämtern zusammen.“
Nun macht eine Plakatkampagne auf das
Stalking bzw. Stalking-KIT aufmerksam.
Sechs Studierende der Hochschule für
Künste Bremen haben Motive entworfen, die sich dem Thema auf unterschiedliche Weise nähern. Die Arbeiten entstanden im Rahmen von „reizend Designtransfer“ der HfK , einer Hochschul-AG ,
die Studierenden Berührungspunkte mit
Praxis und Beruf bietet.
Die Motive sind vielfältig. Einmal
ist die Web-Adresse von Stalking-KIT
in eine Autotür geritzt (Beschädigung
von Eigentum des Opfers ist eine typische Stalking-Handlung), einmal ist
jemand in einem Labyrinth gefangen,
einmal dichtet ein Stalker bedrohliche
Reime – Angst und Gewalt stecken in
diesen Bildern, aber auch die Zerbrechlichkeit des bedrohten Menschen wird
erlebbar. An drei Litfaßsäulen und
60 Plakatwänden in Bremen sind die
Plakate zu sehen.
Stalking-KIT
Foto: Annika Nagel
Stop Stalking!
Poster campaign for victims of
stalking
Stalking is not just a problem for Hollywood celebrities – in fact most of the
victims of this form of intimidation and
harassment are ordinary people. Stalking
can be a traumatic and threatening
experience which requires urgent intervention. This poster campaign seeks to raise
public awareness of stalking. The striking
posters feature the URL for a crisis
intervention team scratched onto a car
door, a person wandering lost in a maze,
and a stalker composing threatening
verses – images that foreground both fear
and violence, as well as the vulnerability
of victims.
Was ist das Momentane in Bremens
Straßen? Mit der Zeitschrift der
Strasse beobachten wir Straßenzüge
oder nachbarschaftliche Quartiere,
sammeln Daten und Fakten und schreiben Stadtgeschichte in Reportagen,
Features oder Prosa. Eigenständige Bildstrecken sorgen dabei für ganz besondere Augenblicke. „Wir möchten“, sagt
Andrea Rauschenbusch, „junge Menschen zu Persönlichkeiten ausbilden –
die sich der sozialen Rolle des Designs
bewusst sind.“ Das interdisziplinäre
editoriale Projekt, das nicht nur Hochschulen und Gesellschaft miteinander
verbindet, findet unter ihrer Leitung
in Kooperation mit der HS Bremerhaven
(Marketing) und Armin Simon als Chefredakteur statt. Herausgeber sind die
Innere Mission Bremen und ihr Partner
Gisbo.
Nach einem Semester Entwicklungsarbeit (2010 / 11) hat sich die Idee,
für Bremen eine eigenständige Zeitschrift zu entwickeln, realisiert. Das komplexe Vorhaben baut auf Engagement.
Bis heute sind der Zusammenhalt und
der Einsatz der Studierenden für „ihre“
Zeitschrift sehr besonders, so Andrea
Rauschenbusch. Vom Produkt ist auch
die Fachwelt beeindruckt. Die Publikation wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem „Certificate of
Typographic Excellence“ im New Yorker
Type Directors Club Award 2012 .
Die Zeitschrift der Strasse
erscheint aktuell mit sechs Ausgaben
pro Jahr. Zuletzt erschienen ist #18
Föhrenstraße – beim Straßenverkäufer
Ihres Vertrauens.
Andrea Rauschenbusch
Die Zeitschrift der Strasse
Ranging from Steintor’s Sielwall
to Tenever, Blockland, Berliner
Freiheit and ever onward ...
Just what’s going on in the streets of
Bremen? The Zeitschrift der Strasse
(literally Magazine of the Street) observes
life in the neighbourhoods and streets
of Bremen, draws together data and facts,
and traces the urban history of Bremen in
reportage, features and prose. Striking
photo features complete this unique reading experience. “Our aim”, explains
Andrea Rauschenbusch, “is to nurture the
personalities of our students and raise
awareness of the social role of design.”
Foto: Anja Enders
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GI
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Digital Media
92
Emotional Biomechanics
1. Preis:
2. Preis:
3. Preis:
Jonas Otto
Dennis Siegel
Luiza Prado
Emotional Biomechanics
Electromagnetic Harvester
Protect your Life
Jonas Otto beschäftigt sich in seiner
von einem starken Forschergeist getriebenen Arbeit mit der emotional gesteuerten Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Pflanzen. Er hat
innerhalb seines Forschungsprojektes
eine Maschine gebaut, die die emotionalen Reaktionen einer Pflanze (einer Mimose) auf Berührung sensorisch misst
und diese Werte in eine größere Bewegung eines Roboterarmes übersetzt.
Die fast nicht wahrnehmbaren Pflanzenreaktionen werden verstärkt und beeinflussen wiederum das Pflanzenverhalten.
An dieser Arbeit hat die Jury insbesondere der Forschergeist und der Mut zum
Experiment überzeugt. Aber auch der
Einklang von Konzept und Durchführung
sowie der klare Ausgangspunkt des in
novativen, aber auch sehr poetischen
Projektes hat die Jury begeistert.
Dennis Siegel thematisiert die sich überall befindenden elektromagnetischen
Felder – heute insbesondere durch den
Einsatz von Smartphones und anderen
mobilen Geräten gesteigert. Sie werden
mit seinen handlichen „Elektromagnetic
Harvesters“ geerntet, um damit Strom zu
erzeugen bzw. Batterien zu laden. Dennis
Siegel schließt hier bewusst an historische Praktiken der Stromernte, auch der
Anfänge im letzten Jahrhundert an. Die
Jury hat an dieser Arbeit der feine Humor,
der gedankliche Kurzschluss, die Fähigkeit zum konzeptuellen Brückenschlag,
die sensible einfache Gestaltung sowie
die Zukunftsorientierung des Projektes
überzeugt.
Luiza Prado überträgt soziale Aspekte
des stetig praktizierten Filterns einer
digitalisierten Gesellschaft auf drei provokante Objekte, die einerseits zum
Benutzen einladen andererseits aber
auch grenzgängerische Vorstellungen
und Gedankengänge in Bewegung setzen.
Die Jury hat an dieser Arbeit das thematische Forschungsfeld und die interessante Übertragung digitaler Aspekte
in provozierende materielle, anziehbare
Objekte überzeugt.
1st Prize: “Emotional Biomechanics”. Jonas
Otto built a machine equipped with sensors which measure a plant’s (in this case ‘a
touch-me-not’ or mimosa) emotional response to touch and translate this into the
motion of a robotic arm.
2nd Prize: “Electromagnetic Harvester”.
Dennis Siegel’s work draws attention to
the electromagnetic fields which surround
us and their multiplication in the age of
smartphones and other mobile devices.
3rd Prize: “Protect your Life”. Luiza Prado
uses three provocative objects to highlight
the social impact of the filtering practices
which have become widespread in our
digital age.
>
Hochschulpreise 2013: Digitale Medien / University Awards: Digital Media
1 . Preis: Emotional Biomechanics von Jonas Otto / Foto: Jonas Otto
>
>
2 . Preis: Electromagnetic Harvester von Dennis Siegel / Foto: Shushi Li
3 . Preis: Protect your Life von Luiza Prado / Foto: Luiza Prado
Digital Media
96
Rauchwolken und Luftschlösser
Experimenteller Workshop – Symposium – Ausstellung
>
<>
Foto: Jonas Otto
Vulkanausbruch, Großbrände und Atomkatastrophe sind die Produzenten großer
auch medial dahintreibender Wolkengebilde aus Rauchpartikeln. Diese geradezu physischen Gebilde werden gelesen als Zeichen einer sich ankündigenden
Klimakatastrophe, als Konsequenzen
schwerwiegender Unfälle sowie auch als
bewusste menschliche Stiftungen. So
changieren die kleinen wie großen Rauchwolken zwischen Naturschauspiel oder
-katastrophe und Zivilisationsindex mit
menschlichem Ursprung und Auslöser.
Auf alle Fälle bleiben sie immer wieder
trotz aller Fortschritte der Wetter- und
Klimaprognostik in ihrer Entwicklung
und Bewegung unvorhersehbar.
Luftschlösser können hingegen als
Produkte des Wunsches und der Einbildungskraft gelten. Gerne als Hirngespinste betitelt, treten sie als Gebilde
eines Träumenden oder „Luftspringers“
auf. Sie markieren eine Grenze zwischen
Wachen und Schlafen, zwischen Virtuellem und Greifbarem. Sie sind Effekte des
Imaginären. Sie sind gleichsam schwebende Bauten mit luftigen Mauern, die
sich jeglicher Bodenhaftung verweigern
und gerne in (weißen oder rosa) Wolken
gebettet erscheinen.
Räume sind die Luftschlösser und die
Rauchwolken nur, insofern sie durch die
Anwesenheit von Dingen, von Menschen
und Umgebungskonstellationen tangiert
werden. Doch Spuren können oftmals
nicht auf Dauer hinterlassen werden. Zumeist sind nur kurzfristige Prägungen –
Fotos: Dennis Siegel
temporäre Räume – möglich. Die Luftschlösser sind eher den ästhetischen
Disziplinen zugeschrieben (u.a. Kunst,
Design, Literatur, Medien), während
die Rauchwolken als Protagonisten der
naturwissenschaftlichen Forschungen
auftreten. Doch beide Ballungsformen
werden hier als markante Positionen
eines Prozesses verstanden, in dem Medien, Technik, Politik, Kultur und Literatur Räume vermessen und somit markieren. Es lassen sich Überkreuzungen
und Überlagerungen des „Aktualen“ und
des „Imaginären“ herausbilden und die
Räume als „temporäre Räume“ in all ihrer
Ereignishaftigkeit hervorbringen.
Das Forschungsprojekt „Rauchwolken“ und „Luftschlösser“ initiierte
nicht nur eine Diskussion wissenschaftlicher und theoretischer Konzepte, sondern auch eine Auseinandersetzung
mit ästhetischen Kategorien und Verfahren. Ein experimenteller Workshop,
bei dem zahlreiche audioaufgezeichnete
Spaziergänge in der Überseestadt und
Bremen-Walle stattfanden, mit 30 geladenen überregionalen Gästen aus den
verschiedenen Disziplinen bildete im
Februar 2012 den Auftakt, ein internationales Symposium mit künstlerischen,
gestalterischen und wissenschaftlichen
Beiträgen präsentierte einer breiteren
Öffentlichkeit Ansätze, Konzepte und
Gedanken zum Thema im Oktober 2012 ,
und eine Ausstellung mit geladenen
Künstlerinnen und Künstlern unter Beteiligung von Studierenden der HfK aus dem
Studiengang Digitale Medien wurde
im Januar und Februar 2013 in der Gesellschaft für aktuelle Kunst Bremen
gezeigt.
Andrea Sick, Dennis Paul
Castles in the Air and Clouds
of Smoke
Experimental workshop –
symposium – exhibition
Volcanic eruptions, wildfires and nuclear
disasters produce massive cloud formations
from smoke particles that not only drift
across the skies, but also across the media.
These formations have almost physical
qualities and are frequently interpreted as
signs of an approaching climate catastrophe or as the consequences of serious accidents – but at the same time they are understood as conscious human creations.
On the other hand, castles in the air can be
defined as products of wishful thinking and
figments of the imagination. People like
to call them pipe dreams. The creations of
dreamers or “air walkers”, they mark a
border between being awake and sleeping,
between the virtual and the tangible. They
are effects of the imaginary, floating
edifices with airy walls that refuse to grip
onto reality, seemingly bedded in clouds of
white and pink.
Digital Media
98
Inside.Interaction.Design
IID Talks 01
>
Foto: Tanja Diezmann
>
Foto: Claudius Lazzeroni
Dorotheé Stitz »Understanding Data«
Designforschung!
<
Foto: Shushi Li
Publikums. Die Veranstaltung ergab viele
anregende Gespräche und warf zahlreiche Fragen zur aktuellen Rolle der Interaction Designer auf.
Die ersten IID Talks 01 erwiesen
sich bereits als hochspannendes Konzept.
Die 8 Beiträge eröffneten vielfältige Themen, so beispielsweise die Frage nach
der Rolle der Empathie im Interaction
Design, die Auslotung neuer Technologien
als Gestaltungsmittel, die Notwendigkeit einer kritischen Haltung, die Ausrichtung medialer Gestaltungsformate an
den Sinnen des Menschen, Design in der
Forschung – Forschung im Design, Interaction Design als Beantwortung von Zukunftsfragen, Interaction Design als kulturelle Disziplin und Raum für Utopien,
interaktive Gesten und Äußerungen und
Design als Anwendungsdisziplin oder der
Manager als Designer.
»Wikipedia Networks«
Pierre LaBaume und Dimitar Ruszev
Inside.Interaction.Design
IID Talks 01
These eight talks addressed a broad range
of issues including empathy in interaction
design, the exploration of new technologies
as design tools, the role of critical thinking,
media design formats and human sensitivity, design as research – research in design,
interaction design as a response to issues
vital to our future, interaction design as a
cultural discipline and space for utopian
thought, interactive gestures and expressions, design as an applied discipline and
the manager as designer.
Tanja Diezmann
>
Die Inside.Interaction.Design Talks 01
sind ein jährliches Treffen und ein wissenschaftlicher Austausch zwischen Lehrenden der Lehrgebiete rund um Interaction Design. Die ersten IID Talks fanden
2012 an der HfK in Bremen statt und
sind eine Initiative der Interaction DesignProfessorin Tanja Diezmann.
Ziel ist es, die aktuellen Lehransätze
und -schwerpunkte der Sprecher vorzustellen sowie die Organisation und das
Management von Lehre und Forschung
auf diesem Fachgebiet zu erörtern. Insbesondere die Dynamik der sich neu entwickelnden Technologien und Werkzeuge
der Gestaltung eröffnen kontinuierlich
neue Gestaltungsdimensionen und Arbeitsfelder. Die Aufgabe und das Selbstverständnis eines Interaction Designers
ist folglich selbst im stetigen Wandel. Gerade dies macht das Gebiet so spannend.
Die IID Talks reflektieren die aktuellen Fragen der Interaktiven Gestaltung
und ermöglichen neben dem Diskurs der
Teilnehmer auch die Einbeziehung des
< Fotos: Boris Müller
Digital Media
100
The Ways Things May Go
Erfundene Kausalitäten
Die Wissenschaft erzielt ihren Fortschritt,
indem sie beobachtete Koinzidenzen
(zuerst passiert A , kurz danach B) in Kausalitäten (B passiert, weil A passiert ist)
umwandelt. Wissenschaftliche Modelle
und Simulationen übernehmen diese induktiven Annahmen in laufende Programme, wobei die Annahmen zum Regelwerk eines erfundenen Systems werden.
Falls sich das System ähnlich wie die
„echte Welt“ verhält, gilt es als richtig.
„The Ways Things May Go“ ist eine
Meditation über erfundene Kausalität
in einer vernetzten Welt. Inspiriert von
Fischli / Weiss’ „Der Lauf der Dinge“,
haben die Studierenden kleine kausale
Prozesse gebaut, die zwei oder mehr
mögliche Ergebnisse haben: Zum Beispiel
könnte eine Kette von Dominosteinen
sich in zwei Ketten aufspalten und damit
eine zufällige Entscheidung in der physischen Welt treffen. Welches Ende des
Prozesses eintrifft, bestimmt, welcher
kausale Prozess als nächstes aktiviert
wird, sodass eine dynamische Topologie
von erfundenen kausalen Beziehungen
im Netzwerk der vorhandenen Elemente
entsteht.
„The Ways Things May Go“ ist ein
gemeinsames Projekt der HfK Bremen
(Hannes Hoelzl), der UdK Berlin (Alberto
de Campo), des IMM Düsseldorf (Julian
Rohrhuber) und der Angewandten Wien
(Nico Kirisits, Klaus Filip) und offen für Ausbau und Weiterentwicklungen. Es
wurde vom Sommer 2012 bis zum Juni
2013 an folgenden Festivals ausgestellt:
Farbfest Dessau, ars electronica Linz,
club transmediale Berlin, European Media Art Festival Osnabrück, Addicted 2
Random Festival Halle (Saale); weitere
Ausstellungen sind in Planung.
Hannes Hoelzl
The Ways Things May Go
Causality and contrivance
“The Ways Things May Go” is a meditation
on invented causality in a networked world.
2
Taking their cue from Fischli / Weiss’ “Der
Lauf der Dinge”, students constructed simple causal processes with two or more possible outcomes: for example, a series of
falling domino stones might split into two,
and thus provoke a random event in the physical world. Just which end of the process
is reached will determine which causal process is activated next, so that a dynamic
topology of invented causal relations emerges
within a network of available elements.
1
Hendrik Lüdders / Manuel Sendtko
LaserCom
Ein Laserstrahl wird durch drehende
Spiegel abgelenkt und trifft auf eine von
mehreren Fotozellen.
2
Byrke Lou Brüser / Rasmus Rienecker
Aquarium
Eine Pumpe bewegt Ölfarbe in Wasser.
Lichtsensoren wandeln die jeweiligen
Intensitäten in Sounds. Die Dichte der
Sounds entscheidet über den Ausgang.
3
Moritz Richartz
ARTrain
Eine Modelleisenbahn fährt auf einer
runden Strecke durch den Raum. Sobald
der Zug hinter einem Bildschirm verschwindet, wird seine Bewegung in der
Realität angehalten und auf dem Bildschirm virtuell weitergeführt.
4
Vanessa Martens
WritingFinger
Mechanische Finger tippen auf eine Computertastatur. Sobald ein Finger eine
Zahlentaste (0-9) trifft, geht die Kausalkette weiter.
5
Lennart Ulrich
Pollock- O -Mat
Eine laffetierte Paintball-Pistole feuert
automatisch bunte Salven auf eine Leinwand und produziert dabei abstrakte
Gemälde. Der nach einer Salve überwie-
gende Farbanteil entscheidet über den
weiteren Verlauf.
1
6
Anna Bredow
Racer
Ein Modellauto fährt auf einer Bahn entlang, an deren Ende ein Ball eine Rampe hochgeschossen wird. Dort betätigt
er einen roten oder grünen Schalter,
der den jeweiligen Fortgang in der Kausalkette bestimmt.
7
Friederike Schmidt
Orchestrionette
Ein mechanisches Orchester aus sechs
verschiedenen Orff-Instrumenten spielt
eine rhythmische Komposition. Das Instrument, das den Schlusston spielt, bestimmt, an welchem Ort die Kette weitergeht.
4
5
3
8
Daria Brikner
Airbrush Artist
Airbrush Artist ist eine Verkettung von
Prozessen, in denen ein akustisches
Geräusch digitalisiert einen virtuellen
Zeichenstift steuert. Die Endposition
des Stiftes bestimmt den Fortgang; die
fertige Zeichnung wird ausgedruckt.
9
Niclas Topel
FotoTV
Eine Digitalkamera blickt auf einen Bildschirm, der ihr eigenes Livebild anzeigt.
Die Rückkoppelungsschleife erzeugt chaotisches Farbflimmern; der gemessene
Farbwert in der Bildschirmmitte bestimmt
den Fortgang der Gesamtinstallation.
7
6
ohne Abb.
Sandra Anhalt
Lichtton
Lichtton ist ein umgebauter Schallplattenspieler, der mit einem Lichtsensor die
Oberfläche einer schwarz-weißen Platte
abliest. Ob der Lesekopf auf einem weißen
oder schwarzen Punkt stehenbleibt, determiniert den Weitergang der Installation.
8
9
102
Digital Media
Die Linie des Lebens
>
Neuinszenierung von Hundertwassers Aktion in der Kunsthalle Bremen
>
Foto: Wioletta Maj
Fotos: Julian Hespenheide
>
>
1959 führten Hundertwasser, Bazon
Brock und Herbert Schuldt eine spektakuläre Aktion an der Hochschule für
bildende Künste in Hamburg durch und
schrieben damit Kunstgeschichte. Über
die Dauer von zwei Tagen überzogen
Hundertwasser, Brock und Schuldt mit
einer Gruppe von Studenten ohne Unterbrechung die Wände des Ateliers 213
in der Hochschule für bildende Künste
in Hamburg-Lerchenfeld mit einer endlosen Linie. Mit der Aktion „Die Linie von
Hamburg“ leistete Hundertwasser einen
zentralen Beitrag zur Geburt der europäischen Aktionskunst.
Gemeinsam mit Bazon Brock inszenierten Studierende der HfK Bremen
unter der Leitung von Joachim Hofmann
die bahnbrechende Aktion von Hundertwasser erstmals nach über 50 Jahren
in der Kunsthalle Bremen neu. Im Geiste
des Originals wurde un-unterbrochen –
mehr als 50 Stunden lang – vor der Eröffnung der Ausstellung „Friedensreich
Hundertwasser: Gegen den Strich“ eine
endlose Linie gezogen und die Große
Galerie der Kunsthalle in eine begehbare
Spirale verwandelt. Ganz im ursprünglichen Sinne Hundertwassers wurde die
Linie in Bremen aus der Kunsthalle hinausgeführt und durch die Stadt gezogen.
Wöchentlich zogen die Studierenden
die Linie mit verschiedenen Mitteln immer
ein Stück weiter. Die Linie fand mit den
Hochschultagen der HfK am 9. Februar
2013 in der Hochschule für Künste Bremen
in der Überseestadt ihren Abschluss.
rs
Die Linie des Lebens –
The Line of Life
Hundertwasser’s “Hamburg Line”
re-staged at Kunsthalle Bremen
In 1959 Hundertwasser, Bazon Brock and
Herbert Schuldt staged a spectacular
happening in Hamburg that made art history. Over the course of two days, the
artists, working in cooperation with a group
of students, covered the walls of Studio
213 at the Institute of Fine Arts Lerchenfeld in Hamburg with a single, continuous
line. Hundertwasser’s “Hamburg Line” was
a seminal moment in the emergence of European performance art or “Aktionskunst”.
At the Kunsthalle Bremen students from the
University of the Arts re-staged Hundertwasser’s pioneering Happening in cooperation with Bazon Brock for the first time in
fifty years.
Digital Media
104
Konferenz VENEW
Introduction Digital Media – Studierende organisieren eine Konferenz
Fotos: Florian Lütkebohmert
Eine Gruppe von 45 Studierenden organisiert eine Konferenz, bestimmt die
Themen und Inhalte, lädt interne wie
externe Gäste ein, bereitet eigene Vorträge vor und gestaltet die für die Umsetzung notwendigen Instrumente.
Im hochschulübergreifenden Masterstudiengang Digitale Medien der
Hochschule für Künste und der Universität Bremen hatten die Studierenden
des ersten Semesters im Rahmen der Veranstaltung „Introduction Digital Media“
die Möglichkeit, Erfahrungen in diesem
Bereich zu sammeln.
Die Umsetzung der Konferenz
Venew beinhaltete von der Planung bis
zur Durchführung die verschiedensten
Herausforderungen und bot darüber hinaus auch eine beabsichtigte Überprüfung der jeweiligen Themen und Inhalte
durch die (Hochschul-)Öffentlichkeit.
Die thematische, inhaltliche Ausrichtung
der Konferenz, das Erscheinungsbild,
die Kommunikation und Pressearbeit,
Sponsorensuche, die Entwicklung einer
Struktur, Website, Flyer, Organisation und
vieles mehr gehörten zum Instrumentarium dieses Vorhabens und mussten dementsprechend gestaltet werden.
Das Format der Entwicklung einer
Konferenz gab den Studierenden die
Möglichkeiten, gemeinsam Prozesse zu
definieren und diese zu gestalten. Neben
der inhaltlichen und formalen Abstimmung konnten sie ihre individuellen Kompetenzen einbringen, mit anderen vergleichen und gemeinsam beim Entstehen
des Projektes voneinander lernen. Auch
der jeweilige kulturelle Hintergrund der
Studierenden bot bereichernde Aspekte
bei der Umsetzung.
Einige hochschulübergreifende Arbeitsgruppen haben sich aus dieser Veranstaltung entwickelt, und definitiv hat
dieses Projekt die eigene Selbsteinschätzung und weitere Orientierung unterstützt.
Roland Kerstein
VENEW Conference
Introducing digital media –
a student-organized conference
Planning and staging the Venew Conference on digital media in urban spaces presented the participating students with a
variety of challenges and the broader (university) public with the opportunity to
engage in critical debate on this topical
issue. Students were tasked with the structural planning and development of the
conference, its visual design and general
presentation, necessary public relations
and press work, fundraising, the development of a website, organization and
other behind-the-scenes roles vital to an
interdisciplinary conference.
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International
108
....dass die Lücken nun Löcher wurden
Google Street View – Absurditäten und Wünsche
Fotos: Jens Lehmkühler
Benjamin Suck hat auf seinen Reisen den Absurditäten
und Wünschen des medialen Phänomens von Google
Street View nachgeforscht. Mit dem populären Tool wird
suggeriert, die physische Welt virtuell so abbilden zu
können, als ob man da gewesen wäre. Dieser Abbildungsprozess strebt eine Vollständigkeit an, die in der idealen
Karte – der 1:1 Karte – realisiert scheint. Doch begibt man
sich in die gesammelten Ansichten des Giganten Google,
der die planimetrische Abbildung einer kartografischen
Darstellung ersetzt durch ein Blickregime, welches das
Als-ob eines Vor-Ort-Seins in der Bildaufzeichnung ermöglicht, zeigen sich Überlagerungseffekte der sogenannten
realen physischen Welt und der virtuellen.
Google strebt in dieser Hinsicht nach Vollständigkeit
und globaler Erfassung. Doch es zeigt sich bei der Reise
durch diese virtuellen Welten des Googlekomplexes, dass
hier Lücken bestehen. Man kann sie als schwarze Flecken
bezeichnen, die sich dem beanspruchten totalitären
Blick entziehen. Die virtuelle Welt stößt an ihre Grenzen.
An diesen modernen „Nichtorten“ – die keine Identität
im Virtuellen besitzen – kann Unheimliches, Unvertrautes
und Erwartetes mit Vertrautem und Heimischem zusammentreffen.
Benjamin Suck hat diese Lücken erfasst und aufgezeichnet. Nach den unendlich zähen virtuellen Reisen
durch Deutschlands Googlewelt hat er die Orte in der physischen Welt aufgesucht und dokumentiert unter dem
Winkel des zuvor praktizierten virtuellen Blicks. Seine
Auswahl fiel hierbei auf die Ränder von Deutschland.
Denn hier hören die Google-Ansichten auf: Die Lücken erscheinen quasi programmatisch. Fünf dieser „deutschen“
Grenzen wurden in der Arbeit fokussiert: zu Polen, zu
Tschechien, zu den Niederlanden, Belgien und Frankreich.
In den Klangcollagen der Audioaufzeichnungen
werden diese Lücken der Gesamtansicht zu Löchern. Sie
werden zu bewusst hergestellten Unterbrechungen. Die
klangliche und installative Positionierung der Lautquellen
in der Ausstellung richtet sich dabei an den virtuellen
Blickrichtungen aus.
Die Konstruktion des virtuellen und imaginären Raumes
wird somit im Ausstellungsraum realisiert und konkretisiert. Gesprächsfetzen, Geräusche, die immer wieder
verschwinden, sowie komponierte Löcher in der Collage
ermöglichen die Erfahrung des Unfassbaren.
In der Installation von Benjamin Suck trifft der geografische Raum auf den virtuellen. Sichtbar wird die
Anordnung des Blickwinkels vor Ort, wahrnehmbar aber
nicht die sich dort einstellenden Bilder, sondern die durch
den Blickwinkel und den googletypischen Effekt des
Zoomens aufgezeichneten collagierten Töne. Beides – der
Blickwinkel und das Zoomen – wird zum grundlegenden
Konzept für die Kompositionen der Audiocollagen, die
Einblicke in Nichtorte ermöglichen. Dem Unheimlichen
von Lücken, die zu Löchern werden, wird wortwörtlich
Raum gegeben. Eine Überlagerung findet statt. Ein Hineinhören lohnt sich.
Andrea Sick
....dass die Lücken nun Löcher wurden
Google Street View – Absurdity and Desires
Google’s popular Street View tool invites users to entertain
the notion that the physical world might be represented to
users in a virtual format as if in situ. But a journey through
the virtual worlds of the Google Complex turns up any
number of gaps and voids. These “blind spots” evade the totalitarian perspective of Street View, revealing the boundaries of this virtual world. Within these contemporary “nonspaces” – which lack any identity in the virtual world – the
uncanny and the unexpected sit uneasily alongside the
commonplace and the familiar. Benjamin Suck has identified
and documented these gaps.
International
111
Beyond Tahrir
Unfolding Perspectives
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Foto: Stefan Koch
Wir sind in Kairo, das Thermometer zeigt 37 Grad. Unser
Hotel liegt in Downtown, inmitten einer lebendigen Stadt
zwischen Alltag und medial gefühlter Gewalt. „Welcome
to Egypt“ – der Gruß begegnet uns ständig in der Öffentlichkeit. Wir lernen, im Fluss zu sein, tanzen im Strom der
vielschichtigen und intensiven Eindrücke. Die Fotografen
stehen früh auf, nutzen das erste weiche Licht und die
kurze Stunde, in der die Stadt stillhält. Als Gruppe unterwegs trotzen sie gelegentlichen Anfeindungen, denn Stative sind weder beliebt noch ganz legal. „Show me your
permit to photograph the rubbish“. Kein Witz leider, Fotografie jenseits von Sehenswürdigkeiten empfindet ein
Teil der Bevölkerung als Diskreditierung des ägyptischen
Volkes. Zu lange haben wechselnde Regimes ihren Untertanen vermittelt, dass westliche Kameras ein falsches Bild
Ägyptens in die Welt übertragen. Nicht ohne Ironie also,
sind wir doch gekommen, um in Zusammenarbeit mit elf
ägyptischen Studierenden der Helwan University Cairo
über Bilder nachzudenken, die mit gestalterischen Mitteln
einen anderen Blick auf die „ägyptische Revolution“ erlauben. Wir, das sind elf Studierende des Master Studios
„Kultur & Identität“, ihre Lehrer Andrea Rauschenbusch
und Peter Bialobrzeski, der Designer Serge Rompza (NODE
Berlin Oslo) sowie Alumna Andrea Dilzer aus Bremen.
Als Hauptquartier dient das gemietete Rooftop Studio
im 12 . Stock eines Apartmenthauses in Mounira, unweit
des Tahrir Square. Über den Dächern von Kairo sind
wir nah am Geschehen und doch weit genug entfernt vom
Lärm der Stadt. Trotzdem geht es nicht immer entspannt
zu. Die Zeit sich kennenzulernen ist knapp. Austausch,
Dialog und gemeinsame Arbeit über Gestaltungsprozesse
stehen im Vordergrund des ersten Workrooms unseres
ambitionierten Projekts. Wie empfinden und deuten wir
Bilder, Verhalten, Orte? Wo finden sich Zeichen der Veränderung und wie lassen sie sich erzählen? Wie zeigen sich
Angst, Zweifel, Normalität? Wie sieht der Wandel aus?
Was passiert (oder auch nicht) und wo? Fragen wie diese
versuchen wir innerhalb der Summer School Kairo zu
bearbeiten. „Unfolding Perspectives“, gefördert vom DAAD,
wird zwei Wochen nach der Rückkehr des Hf K Master
Studios nach Bremen in Bremen fortgesetzt werden. Ab
Mitte Juni dann findet der zweite Workroom mit den
ägyptischen Studierenden an der Hf K statt. Erneut werden
25 Köpfe rauchen, Computerprozessoren das Studio aufheizen, genau wie die Diskussion um Narration, Präsentation, Farbe, Typographie und die Sequenz von Bildern.
Am Ende aller intensiven Prozesse und Erfahrungen dann
erscheint unsere Publikation „Beyond Tahrir“.
Andrea Rauschenbusch, Peter Bialobrzeski
113
Beyond Tahrir
Unfolding Perspectives
We are in Cairo. The thermometer reads 37 degrees. Our
hotel is situated in downtown Cairo, immersed in both the
everyday life of the city and the media’s intimations of
violence. The photographers rise early to make the most
of the soft morning light while the city is still at rest. Moving
as a group, they meet on occasion with hostility – their
cameras and tripods are neither popular nor entirely legal.
This is no joke – away from the city’s attractions, the group’s
activities are perceived by some as an attempt to discredit
the Egyptian people. Having travelled to Cairo to consider –
together with eleven Egyptian students from Helwan
University Cairo – how artistic approaches to photography
might reveal alternative perspectives on the “Egyptian
Revolution”, the irony of the situation is not lost to us.
International
International
114
The Jungle of Calais
Von Zweien, die auszogen, das Scheitern zu lernen
Fotos: Julian Öffler und Paida Larsen
Scheitern ist tabu. Es zählen Leistung und Erfolg.
Zielorientiertheit bestimmt die Gesellschaft der Moderne.
Für Niederlagen und Misserfolge fehlen Zeit und Raum.
Die Kunst ist frei. In ihr ist das Scheitern als Schaffensprozess erlaubt. Das ist gut so. Denn die Kunst soll neue Perspektiven eröffnen. Das Scheitern ermöglicht unvorhersehbare Einsichten. Julian Öffler und Paida Larsen bereiten
sich lange auf dieses Scheitern vor – natürlich unabsichtlich und von dem Gelingen ihres Planes überzeugt. Sie
erarbeiten ein ausgefeiltes Konzept, beschreiben ihre geplante Reise nach Calais und ihre Absichten. In Calais
stranden jährlich mehrere Tausend Migranten auf ihrem
Weg nach London und zu einem besseren Leben. Viele von
ihnen scheitern an der Überquerung des Ärmelkanals.
Sie bleiben illegal und hoffnungslos in Frankreich hängen.
Die Künstler wollen diesen Menschen begegnen, um deren
Perspektive einzunehmen und zu verstehen. Sie planen
gezielte Aktionen – Fußball spielen, malen, Interviews,
Boot bauen.
Doch schon die erste Annäherung misslingt. Die Migranten sind zögerlich, verhalten sich anders als geplant.
Enttäuscht ziehen sich die Künstler zurück, warten Kaffee
trinkend ab. Ratlosigkeit mündet in die Frage nach der
Künstlerrolle. Was tut der Künstler hier? Will er etwas
bewegen? Warum mischt er sich in politische Zusammenhänge? Calais – das gesamte Projekt – wird zur Bühne
für die Künstler, um sich selbst zu hinterfragen. Das Scheitern befreit von Erwartungen. Nun palavern sie in der
Badewanne liegend dahin, essen viel und trinken Kaffee,
bauen gewissenhaft ein seeuntaugliches Boot. Sie lassen
sich treiben. Der Versuch heiligt die Mittel. Und wohin
führt die Konfrontation der Rezipienten mit den Bildern
der Künstler? Der Film ist keine Dokumentation über die
tragischen Bedingungen der Migranten, er zeigt sie nicht
einmal. Die Reise nach Calais entpuppt sich als Mittel zum
Zweck, dem Künstler das Scheitern zu ermöglichen, an
sich selbst und an der Kunst. Dennoch gibt er vor, Kunst zu
sein und erfüllt somit die Erwartungen des Betrachters.
Susanne Hinrichs
The Jungle of Calais
A tale of two artists
who set out to learn about failure
Each year thousands of immigrants find themselves stranded
in Calais on their journey to London and a better life. Many
of them will never cross the English Channel. Instead they
languish in France, where they live as undocumented aliens.
The artists set out to meet these people, to see the world
through their eyes and to understand. But their attempt went
awry. The immigrants proved to be reserved, their responses
unexpected.
The film is not a documentary about their tragic plight.
In fact, they do not feature in the film. Instead, the journey to
Calais becomes a means to an end, an opportunity for the
artists to grapple with their shortcomings and the demands
of art.
International
116
Winter in Marseille
>
ERASMUS an der ESADMM
Foto: Malte Stiehl
Die Vorbereitung zum ERASMUS -Aufenthalt an der Ecole
supérieure d’art & de design Marseille-Méditerranée
ESADMM verlief ziemlich einfach und problemlos. Gute
neun Monate vor Beginn der Reise erfolgte die interne
Vergabe, wobei es für mich leicht war, den Wunschplatz
in Marseille zu bekommen.
Sobald ich die Zusage aus Marseille erhalten hatte,
begann ich, mir Gedanken über die Unterkunft in
Marseille zu machen. Das Auslandsbüro der ESADMM
reserviert jedes Mal 10 einfache Zimmer im Studentenwohnheim in Luminy für ERASMUS-Studenten. Laut
Beschreibung sind die Zimmer dort „spartanisch“, und
nach einem Besuch dort kann ich das bestätigen.
Wer mit alten Gebäuden, Duschen und Toiletten auf dem
Gang und dem praktischen Nichtvorhandensein einer
Küche keine Probleme hat, kann dort gut leben; wer auf
gewissen Luxus nicht verzichten mag, ist gut beraten,
sich etwas anderes zu suchen. Der Uni-Komplex Luminy,
zu dem die ESADMM gehört, liegt ein Stück außerhalb
der Stadt. Mit Bus und Métro braucht man etwa 45 Minuten (je nach Verkehrslage) von der Innenstadt bis nach
Luminy. In Luminy selbst gibt es nur Uni und Natur.
Man muss also wissen, ob man lieber einen langen Weg
in die Uni oder einen langen Weg in die Stadt in Kauf
nehmen möchte.
Da ich mich zu spät gemeldet hatte, um einen Wohnheimplatz zu bekommen, hielt ich im Internet nach WG Zimmern Ausschau. Schließlich fand ich vor Ort zum
Glück ziemlich schnell ein WG - Zimmer zur Untermiete
über die Seite „rezoprospec“, eine Plattform für Künstler
im Internet. Dadurch, dass es zur Untermiete war, ersparte ich mir einen Haufen Bürokratie, dem man sich oft
aussetzen muss, wenn man selber eine Wohnung mietet.
Die Wohnung war sehr schön und geräumig, typisch Marseiller Altbau mit gekachelten Fußböden und Balkon rundherum. Leider wird es dann im Winter auch mal recht
frisch drinnen, da es nur kleine Elektroheizungen gab,
und die Fenster nur einfach verglast und somit gar nicht
isoliert waren. Da bleibt einem nichts weiter übrig, als
noch einen dickeren Pullover anzuziehen und öfter Gerichte im Ofen zuzubereiten, dann wird wenigstens die
Küche warm.
Das Studium basiert ähnlich wie an der HfK Bremen
zum großen Teil auf der praktischen Arbeit im jeweiligen
Studio, das meistens von 2-3 Professoren betreut wird.
In meinem Studio haben zwischen 20 und 25 Studenten
gearbeitet.
Eine Zeit lang war die Heizung kaputt, in der Schule
war es sehr kalt, und wir, die ERASMUS-Studenten, hatten
zeitweise das Gefühl, alleine im Studio zu sein. Ich habe
aber einen sehr guten Arbeitsplatz bekommen und habe
dort mein bisher größtes Bild realisieren können.
Man muss sich immer ein bisschen bemühen, die Professoren zu erwischen, da man nie so recht weiß, wann
und wo sie anzutreffen sind. Es lohnt sich aber, Interesse
zu zeigen, denn ich hatte sehr gute Gespräche mit den
Professoren und habe gute Rückmeldungen bekommen.
Sie waren sehr offen und sehr interessiert an neuen künstlerischen Positionen. Einer der Professoren lud uns sogar
in sein Atelier ein, um uns seine eigenen Arbeiten und besondere Techniken zu zeigen. Auffällig ist, dass in Marseille, anders als ich es aus Bremen kenne, die Besprechung
der eigenen Arbeiten nicht regelmäßig mit der ganzen
Klasse, sondern eigentlich nur mit den Professoren unter
vier Augen stattfindet. Dadurch habe ich die Arbeit meiner
Kommilitonen nicht so gut kennengelernt, wie ich es mir
gewünscht hätte.
Marseille ist eine schöne, chaotische und etwasschmuddelige Stadt. Ich habe mich dort sofort wohl gefühlt. Als Bewohner von Marseille kann man sehr von der kulturellen
Vielfalt dieser Stadt profitieren. Da zwei meiner Mitbewohner Absolventen der ESADMM waren, war ich oft
in alternativen kleinen Kultureinrichtungen und auf
vielen Ausstellungen. Wer sich für Street Art interessiert,
kommt in Marseille auch auf seine Kosten. Ich habe mir
angewöhnt, bei gutem Wetter in einem der zahlreichen
Straßencafés zu sitzen und zu zeichnen. Es gibt viele
Märkte, auf denen man günstig einkaufen kann, und in
den Läden von Noailles findet man allerlei exotische
Sachen. Beeindruckend fand ich auch den Marché aux
Puces, wo man von Obst und Gemüse über Antiquitäten
bis zu geklauten Fahrrädern alles findet, was man so
braucht oder auch nicht.
Ansonsten lohnt es sich, die wundervolle Natur zu
erkunden, die sich von Luminy aus gut zu Fuß erkunden
lässt. Ich habe viele Wanderungen unternommen und
kann es nur empfehlen. Gerade auch im Winter, wenn man
einen schönen Tag erwischt und der Wind nicht zu sehr
bläst, ist es optimal, weil es im Sommer bestimmt viel zu
heiß zum Wandern ist. Dafür kann man, wenn es warm
ist, natürlich ans Meer baden gehen.
Malte Stiehl
Winter in Marseille
ERASMUS at the ESADMM
Marseille is a beautiful, chaotic and somewhat grubby city.
On arrival I immediately felt at home. The city’s cultural
diversity is a boon for residents and visitors alike. As two of
my flatmates were graduates of the “Ecole supérieure d’art &
de design Marseille-Méditerranée” (ESADMM), I visited many
of the city’s smaller alternative venues and exhibitions. Luminy itself has just two attractions: the university and the
town’s natural surroundings. For students, it’s a choice between enduring the long commute to the university, or enduring the long commute to the city of Marseille.
International
118
Rerum cognoscere causas
University of Guelph – Ontario, Canada – ein neuer Partner
Seit Jahren baut die Hochschule für Künste Bremen
kontinuierlich ihre internationalen Kontakte weiter aus.
Inzwischen bestehen Kooperationen mit Kunst- und
Musikhochschulen in 25 Ländern rund um den Globus:
Ägypten, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Chile, China,
Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Großbritannien,
Island, Japan, Korea, Lettland, die Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz,
Slowenien, Spanien, Türkei und Ungarn.
In der Neuen Welt ist nun mit der University of Guelph
im kanadischen Bundesstaat Ontario eine weitere Kooperation hinzugekommen. Auf Einladung des Studiengangs
Freie Kunst war im Sommer 2013 die erste Gruppe von
kanadischen Studierenden in Bremen, um zwei Wochen
lang in der Überseestadt künstlerisch zu arbeiten. Die
Ergebnisse wurden in einer kleinen Ausstellung in der HfKGalerie „Flut“ präsentiert.
Darunter befinden sich das College of Arts, die School
of Computer Science, die School of English and Theatre
Studies und die School of Fine Arts and Music.
Der Main Campus ist der Hauptsitz der Universität
und verfügt über eine Fläche von 495 Hektar. Neben der
Universitätsleitung befinden sich auf dem Campus
die Vorlesungssäle, Bibliotheken, Restaurants und einige
Studentenwohnheime. Kunst und Kulturwissenschaften
sind im Macdonald Institute untergebracht.
University of Guelph
Since its establishment, University of the Arts Bremen has
developed an extensive network of international partners.
Today the university has cooperation agreements with universities of the arts and music in 25 countries around the world.
On the North American continent, the University of Guelph in
the province of Ontario, Canada is one of our newer partner
institutions. In summer 2013, the first group of Canadian students travelled to Bremen at the invitation of the Faculty of
Fine Arts. The fruits of this artistic exchange were presented
at the University’s “Flut” gallery.
Guelph liegt in der Region der Großen Seen in der Nähe
von Toronto. Die Grenze zu den USA und die Niagarafälle
sind ebenfalls nur einige Meilen entfernt.
Die University of Guelph ist eine staatliche Forschungsuniversität. Sie wurde 1964 durch den Zusammenschluss
verschiedener Colleges gegründet und bietet heute 94
Bachelor-, 48 Master- und 6 Zertifikat-Studiengänge in verschiedenen Disziplinen an.
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Rerum cognoscere causas
University of Guelph – Ontario, Canada –
A New Partner
Fotos: Malte Stiehl
International
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Hopes and Hurdles
Building Internationalization in University Administration –
Erasmus-Staff Week in Bremen
Sich mit Kolleginnen und Kollegen internationaler
Partnereinrichtungen auszutauschen und über den sprichwörtlichen Tellerrand zu schauen bereichert die eigene
berufliche Tätigkeit. Dies war auch der Grundgedanke der
internationalen „Staff Week“, zu der die fünf Hochschulen
des Landes Bremen Verwaltungsmitarbeiterinnen und
-mitarbeiter aus europäischen Partnerhochschulen an die
Weser eingeladen haben. Gefördert wurde das Treffen
durch das EU -Programm ERASMUS.
Das ERASMUS -Mobilitätsprogramm der Europäischen
Union fördert Aufenthalte von Hochschulpersonal an
europäischen Gastinstitutionen zu Fort- und Weiterbildungszwecken, zum Beispiel an europäischen Hochschulen. Dabei sollen Einblicke in andere Arbeitsweisen
ermöglicht sowie wertvolle Anregungen und neue
Ideen für den eigenen Arbeitsbereich vermittelt werden.
Das persönliche Kennenlernen von Ansprechpartnern
und Arbeitsweisen der Partnerhochschulen erleichtert
zudem die künftige Zusammenarbeit.
In diesem Rahmen fand vom 15. – 19. April 2013 in
Bremen eine internationale Staff Week statt. Das Gemeinschaftsprojekt der fünf Hochschulen im Lande Bremen
hatte 30 ERASMUS -Partner aus Ost- und Westeuropa nach
Bremen geladen, um sich zum Thema „Internationalisierung der Verwaltung an Hochschulen in Europa – Hoffnungen und Hindernisse“ auszutauschen.
Nach dem Auftakt im Haus der Wissenschaft waren
die Hochschule für Künste, die Universität Bremen, die
Hochschule Bremerhaven, die Hochschule Bremen und die
Jacobs University Bremen jeweils Gastgeberin für einen
Tag. Abgerundet wurde das fünftägige Programm unter
anderem von einer gemeinsamen Erkundung der Bremer
Innenstadt und des Bremerhavener Auswandererhauses,
um das gegenseitige Kennenlernen der Partner zu fördern.
Entsprechend dem Thema gab es einen regen Austausch über die wichtigsten Hoffnungen und Hindernisse
in Bezug auf die Internationalisierung der Verwaltung an
Europas Hochschulen, der auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich war. Ausgetauscht wurden ebenso
Erfahrungen, Ideen und Anregungen, wie man das Thema
im eigenen Land voranbringen kann.
Das Resümee der Teilnehmer war durchweg positiv.
Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern als sehr
erfolgreich und bereichernd gelobt. Selten bekäme man
die Gelegenheit, fünf Universitäten zu besuchen und
Einblicke in die verschiedenen Internationalisierungsstrategien zu erhalten. Sowohl Teilnehmer als auch
die Gastgeber nahmen jede Menge Inspiration und neue
Ideen aus der Woche mit.
Hopes and Hurdles
Building Internationalization in University
Administration – Erasmus Staff Week
in Bremen
Meeting with colleagues from international partner institutions enables staff to gain a broader view of developments
and practice in higher education administration. Jointly
organized by the five higher education institutions of the Federal State of Bremen, the international Staff Week brings
administrative personnel from European partner universities
together on the banks of the Weser River to discuss the internationalization of university administration. The event
was supported by the European Union ERASMUS Mobility
Programme, which provides funding for higher education
personnel to visit institutions in Europe with a view to
broadening professional practice and facilitating the transfer
of expertise and experience.
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M
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Alumni
125
Ballett trifft Mode
Im Gespräch mit Mode-Designer Michael Court
Die Uhr tickt. In nunmehr drei Tagen eröffnet „Renku“
die diesjährigen Balletttage und sorgt für freudige Aufregung im HAMBURG BALLETT – und bei Michael Court.
Rot, schwarz, weiß – mit weiten Stoffen und klaren Farben
untermalt Michael Court das Ballett von Yuka Oishi und
Orkan Dann und ergänzt es durch seine Mode um eine
weitere Kunstform. Der junge Mode-Designer und Gewinner des European Fashion Award – FASH 2010 ist Teil eines
umfangreichen Interaktionsspiels, das mehr schafft, als
die Handschriften zweier Choreografen zu verbinden. Wie
er seine Arbeit zu „Renku“ empfunden hat und welches
Potenzial die Interaktion von Ballett und Mode seiner Meinung nach hergibt, berichtet er im Interview:
Mode und Ballett sind zwei Kunstformen, die sich erst einmal
unterscheiden. Lief der Kreationsprozess der Kostüme anders
ab als für eine normale Kollektion?
Der Tänzer steht bei meiner Arbeit, so wie jeder andere,
für den ich Kleidung erschaffe, an erster Stelle! Ich versetze mich gerne in die Haut des anderen, beobachte seine
Persönlichkeit und Bewegungen. Mir ist dabei aber grundlegend wichtig, die Personen nicht zu verkleiden. Deshalb
bezeichne ich meine Arbeit auch ungern als Kostümarbeit,
auch wenn man bei der Umsetzung davon spricht. Man
erhält dadurch bereits die Anmutung von einer bestimmten Rolle die man spielen oder sein muss. Das versuche
ich, so gut es geht, zu vermeiden. Der Stoff sowie die Form
der Kleidung haben ihre eigenen Charakterzüge. Diese
gilt es zu integrieren, um eine Symbiose zwischen dem Träger und seiner Kleidung aufklingen zu lassen. Beim Ballett
und dem täglichen Gebrauch von Mode gibt es aber prägnante Unterschiede, die bei der Umsetzung zu beachten
sind: Bewegungsfreiheit, Längen der Kleider, Beanspruchung des Materials, um nur wesentliche zu nennen. In
meinen Augen ist der Arbeitsprozess jedoch gleich.
Hat dich die Arbeit der beiden Choreografen oder das Prinzip
des Renku in irgendeiner Weise inspiriert?
In der Tat, das hat es. Die Vorbereitungszeit begann im
letzten Jahr. Allerdings gab es da weder eine konkrete
Vorstellung des Stücks noch eine fertige Besetzungsliste.
Die zwei Choreografen und ich setzten uns oft zusammen, um, auch ohne das Beisein des anderen, über ihre
jeweiligen Vorstellungen und Interpretationen der Musik
zu sprechen und das Farbbild weiter zu konkretisieren.
Ich ließ mich von den Zeiten der Komponisten, wie zum
Beispiel der Zeit Schuberts, das anfängliche 19. Jahrhundert, inspirieren. Ebenso von der Herkunft des Renku,
der japanischen Kultur und meinen eigenen Gefühlen zu
den Vorstellungen der beiden Choreografen.
Die Kostüme wirken auf der Bühne auf das Ballett ein und
vermitteln dem Zuschauer ein Gesamtbild. Inwieweit wirkt
das Ballett im Gegenzug auf deine Mode?
Nun ja, das Ballett und die Mode ergänzen sich einfach
perfekt! Das eine lebt vom anderen und umgekehrt. Kleidung formt den Träger und durch Bewegungen kommen
erst neue Formen zutage. Für mich ist der Entstehungsprozess der Formen beim Tragen der Kleidung das Interessante! Ich beobachte gerne, wie die Menschen mit ihrer
Kleidung agieren – wird sie harmonisch oder disharmonisch angenommen. Eine Harmonie in der Arbeit von
Renku hat für mich eine zentrale Rolle gespielt. Mir liegt
viel daran, den Personen ein gutes Gefühl und Nähe zu
ihrer Kleidung zu geben. Das ist etwas, was jedoch nicht
nur auf das Ballett zutrifft. Auch im Alltag brauchen
wir Kleidung, in der wir uns wohl fühlen. Durch sie fühlen
wir uns erst stark genug für unsere Aufgaben im Leben.
Wie funktioniert ein Wechselspiel zwischen zwei kreativen
Polen? Hat das Ballett deine Kreativität bestärkt oder musstest
du dich teilweise an die Wünsche und Vorstellungen der Choreografen anpassen?
Kommunikation ist das A und O bei interdisziplinär gestalteten Projekten! Ich finde, wenn die kreativen Pole gut
126
Alumni
miteinander arbeiten können, so wie es mir mit Orkan
Dann und Yuka Oishi erging, ist die Arbeit ein Leichtes
und beflügelt das Ergebnis positiv.
des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Michael Court arbeitete in diesem Projekt mit dem Tänzer und Choreografen Orkan Dann und dem Designer Peter Schmidt zusammen. Im Anschluss arbeitete er in London in der Herrenmodenabteilung von Vivienne Westwood Ltd. In der
Folgezeit wirkte er an mehreren Großprojekten der Hochschule für Künste in Bremen mit, u.a. bei „L’Orfeo“ von
Monteverdi. Anfang 2012 entwickelte er mit einer Gruppe
von Studierenden das multimediale Modeevent
„IN BETWEEN – Mode Medien Musik“.
Was bedeutet es für dich als junger Designer, mit den zwei
Nachwuchschoreografen Yuka Oishi und Orkan Dann gemeinsam ein Gesamtwerk entstehen zu lassen?
In erster Line erfüllt es mich mit Stolz! Ich schätze die Arbeit der beiden sehr und freue mich, mit ihnen ein so großartiges Gesamtwerk entstehen lassen zu dürfen. Kooperationen sind wichtig und helfen einem bei seiner Arbeit.
Orkan Dann und Yuka Oishi kenne ich erst wenige Jahre,
aber es dauerte nicht lange um zu erkennen, dass zwischen
den beiden eine gewisse Verbindung besteht. Mir bereitet
es sehr viel Spaß, mit den beiden zusammenzuarbeiten.
Dass ich, wie die beiden, in so jungen Jahren bereits an
solch einem großen Projekt die Möglichkeit erhalte, meine
eigenen Ideen umsetzen zu dürfen, bestärkt mich in
meiner Arbeit.
Ann-Kristin Müller
Biografie:
Michael Court wurde 1985 in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, geboren. Er tanzte in der Ballettcompagnie des
Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Leverkusen und übernahm einen Pas-de-deux-Part in der Oper „Idomeneo“ an
der Oper Köln. Seit 2007 studiert Michael Court an der
Hochschule für Künste Bremen im Fachbereich Integriertes Design mit dem Schwerpunkt „Mensch und Mode“.
Ausgezeichnet wurde er mit dem 1. Preis des European
Fashion Award 2010 der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie. 2010 entwarf er die Kostüme für die Aufführung „Arkadien – Orte der Sehnsucht“ im Rahmen
Ballet Meets Fashion
Costumes for Neumeier Ballet Hamburg Interview with Michael Court
The clock is ticking. Three days before the 2012 Hamburg
Ballet Days open with the première performance of “Renku”,
HAMBURG BALLETT is buzzing – and nobody more so
than Michael Court. His elegant f lowing costumes in solid
colours – red, black, white – complement the work of choreographers Yuka Oishi and Orkan Dann, enriching the imagery of their ballet. Bearing the signature of two choreographers, the work is a comprehensive blend of dance, music,
and costume and stage design. In our interview, the young
fashion designer and winner of the European Fashion
Awards – FASH 2010 – talks about his work on “Renku” and
the synergies that emerge when ballet meets fashion.
Fotos: Annika Nagel
Alumni
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Der Duft von Kaffee
Alte Kaffeefirma – neues Entree
The Aroma of Coffee
Reception shines with new design
Am Firmensitz der Melitta Europa GmbH & Co. KG in
Bremen wurde mit der Neugestaltung des Foyers 2012 Kaffee in all seinen Facetten thematisiert und erlebbar gemacht. Der Eingangsbereich wurde neu strukturiert und
übersichtlich in den Empfangsbereich, die Loungeecke
und den Info-Bereich Kaffee unterteilt. Wesentlicher Gestaltungsansatz war die Wissensvermittlung über Kaffee
auf verschiedenen Vermittlungsebenen. 2013 wurde das
Gestaltungskonzept weiterverfolgt und auf die Kantine
ausgedehnt: Es entstand das „Melistro“.
In 2012 the refurbishment of the lobby at the headquarters
of Melitta Europa GmbH & Co. KG in Bremen provided an
opportunity to showcase coffee in all its diversity.
The lobby and entrance to the building was completely
restructured across three zones: a reception area, lounge
area and education zone. The design concept focussed on creating opportunities for users to learn about coffee across
a variety of channels. Building on the success of this design,
the concept was extended to the company’s new “Melistro”
cafeteria in 2013.
Fotos: Johanna Ahlert
Alumni
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Verstrickte Erinnerungsstränge
Elianna Renner – Konzeptkünstlerin
einanderzusetzen: In meinen Arbeiten erzähle ich von
biografischen und historischen Momenten, von alltäglichen antisemitischen Situationen zum Beispiel in der
Zeit des Nationalsozialismus. Den Titel des Katalogs und
der Ausstellung „Bobe Mayses“ könnte man mit „Omas
Erzählungen“ übersetzen, aber auch mit „Geschichten erzählen“ im Sinne von „etwas erfinden“. Meine Performance
„84,4“ vermisst beispielsweise den Weg von meiner Haustür in Bremen bis zur KZ -Gedenkstätte in Bergen-Belsen.
Der Fokus des Zuschauers richtet sich auf eine Person, die
in einem Raum im Schein einer Stirnlampe Pullover auftrennt. Die Fäden machen die untereinander verstrickten
Erinnerungsstränge deutlich. Gleichzeitig sind über
Kopfhörer autobiografische Geschichten zu hören, die
durchlaufend erzählt werden.
Wieso nutzen Sie unterschiedliche Medien zur künstlerischen
Gestaltung?
Von Biografien, Geschichten und kultureller Erinnerung
erzählt die Konzeptionskünstlerin Elianna Renner mit
überzeugender Intensität: Die DAAD -Stipendiatin wurde
für ihre Multimedia-Installationen jüngst mit dem „Dr.
Theobald Simon Preis“ des Verbands der Gemeinschaften
der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. (GEDOK ) Bund
ausgezeichnet. Im Interview mit dem DAAD-Online-Magazin spricht die Schweizerin über ihre künstlerische Motivation, ihre aktuelle Ausstellung in Bonn und darüber, auf
welchen Spuren sie derzeit in Buenos Aires wandelt.
Frau Renner, erst kürzlich erhielten Sie den „Dr. Theobald Simon
Preis“ für Ihre multimediale Reflexion von Identität und jüdischer Familiengeschichte im Zeitraum von drei Generationen.
Was hat Sie zu Ihren Arbeiten motiviert?
Ich rekonstruiere Geschichten bzw. historische Ereignisse im Alltagsgeschehen. Ich wohne seit zehn Jahren in
Deutschland und bin noch immer sehr fasziniert davon,
dass ich mit großen Kulleraugen angestarrt werde, wenn
ich sage: Ich bin Jüdin. Jüdisch sein in Europa hat eine
lange Geschichte, und das ist auch meine Geschichte. Deshalb habe ich angefangen, mich damit künstlerisch aus-
Ich arbeite konzeptuell, das heißt, ich gehe thematisch
vor und suche mir ein Medium zur optimalen Umsetzung.
Das kann immer wieder ein neues Medium sein, ich
möchte jedes Mal die Freiheit haben, dem jeweiligen Thema gerecht zu werden.
Derzeit sind Sie mit einem DAAD -Stipendium in Buenos Aires.
Reflektieren Sie auch in Ihrem aktuellen Projekt jüdische
Biografien?
Ja, aber auf eine völlig andere Art und Weise. Ich reise
einem jüdischen Zuhälterring hinterher, der von 1850
bis 1930 jüdische Mädchen aus Galizien in verschiedene
Länder verschleppte. Die Frauen mussten dort in Bordellen als Prostituierte arbeiten. In diesem Kontext sind
die Ereignisse von 1850 bis 1930 in Europa zu beachten:
Eine wichtige Rolle für das Verständnis dieser Lebensgeschichten spielen die Pogrome in Russland, der Antisemitismus in Osteuropa sowie die Emigrationswelle aufgrund der antisemitischen Ausschreitungen und der
Armut innerhalb der jüdischen Bevölkerung in Europa,
insbesondere Polen. Aufgrund antijüdischer Gesetze
konnte man sich damals als Person jüdischer Herkunft
nicht einfach in einem europäischen Land niederlassen.
Deshalb gehen Sie in Argentinien auf Spurensuche?
Argentinien ist nur eine Station von sechs. Ich war bereits
in New York; Brasilien, China, Indien und Südafrika werde
ich noch besuchen. In den Archiven und Bibliotheken,
aber auch an den Orten, wo die Frauen einst lebten, versuche ich, das Dasein der Frauen über Oral History zu rekonstruieren: Was ist von ihrer Geschichte überliefert? Wo
sind sie begraben? Was erzählen die Schauplätze des historischen Geschehens? Konnten die Frauen sich trotz der
Unterdrückung ein Stück selbstbestimmtes Leben bewahren? In Brasilien gelang es den Frauen beispielsweise, sich
selbst zu organisieren. Sie übten ihre Religion teilweise
ohne Männer aus und gründeten eigene Vereine, die die
Funktion einer Krankenversicherung übernahmen oder
für die Bildung der Kinder sorgten.
Wie werden Sie Ihre Forschungsergebnisse künstlerisch
gestalten?
Ich habe zwar schon einige Ideen, da kann sich aber noch
viel ändern und entwickeln. Der konkreten künstlerischen Umsetzung werde ich mich erst nach meiner Rückkehr nach Europa widmen. Der nächste Schritt meiner
Arbeit wird zunächst darin bestehen, das Rohmaterial –
wie beispielsweise Interviews mit Historikern – online zu
stellen. Durch das mündliche Erzählen entstehen Bilder,
die ich für sehr bedeutsam halte. Darüber hinaus ist es
mir ein Anliegen, ein offenes Archiv im Internet bereitzustellen, auf das verschiedene Forscher zugreifen können.
Der „Dr. Theobald Simon Preis“ ist mit 5.000 Euro dotiert und
mit einer Ausstellung verbunden, die noch bis zum 10. Februar
2013 im Künstlerforum Bonn zu sehen ist. Welche Arbeiten sind
von Ihnen dort vertreten?
Zum einen präsentiere ich dort einige Video-Installationen,
Fotos und Performances aus „Bobe Mayses“. Darüber hinaus ist meine Video-Installation „Cheerleading“ dort vertreten, die ebenso einen Erinnerungsraum gestaltet. Hier
stehen 42 Frauen aus der klassischen Moderne im Zentrum: Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Frauenrechtsaktivistinnen. Auf vier Videoleinwänden feuern sich die
Cheerleader abwechselnd an, indem sie zunächst den
Namen der Person – etwa Käthe Kollwitz oder Frida Kahlo
– buchstabieren und ihn dann im Ganzen nennen. Dabei
ist für mich die Interaktion mit dem Besucher der Ausstellung zentral: Was assoziiert der Betrachter, wenn er die
Namen der Frauen hört? Wir haben alle ein bestimmtes
Bild, bestimmte Stereotypen und Klischees von dieser Zeit.
Mir geht es darum zu zeigen, dass Biografien nicht linear
verlaufen.
Christina Pfänder
Tangled Threads of Memory
Elianna Renner – Concept artist
TConcept artist Elianna Renner explores biographies, histories and cultural memory with dazzling intensity in her
artistic practice. The DAAD scholarship holder was recently
awarded the Dr. Theobald Simon Prize of the Association
of the Federation of Women Artists and Art Friends (GEDOK )
for her multimedia installations. In an interview with the
DAAD’s web magazine, the Swiss artist spoke about her
current exhibition in Bonn, her wanderings in Buenos Aires
and the underlying motivation for her work.
Alumni
132
Alumni
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Bewusster und planvoller
Grandios entwickelte Fähigkeiten
Mentoring-Programm für Studentinnen
Malte Schillers Red Balloon
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Foto: Saar Bormann
Gemäß dem bremischen Motto „wagen und winnen“ hat
die HfK im Jahr 2011 ihr Mentoring-Programm für Studentinnen gestartet und leistet damit echte Pionierarbeit.
Es ist ein Wagnis, ein an wissenschaftlichen Hochschulen
bewährtes Instrument der geschlechtergerechten Personalentwicklung, respektive der an Exzellenz gebundenen
Nachwuchsförderung, auf künstlerische und gestalterische Werdegänge zu übertragen.
Zwei Einsichten in die gegenwärtige Kunst-, Kulturund Kreativlandschaft sprechen jedoch dafür, dieses Wagnis einzugehen: In renommierten, gut bezahlten Positionen in Kunst und Kultur finden sich nur erschreckend
wenige Frauen. Und: Für ein zufriedenstellendes Auskommen als Künstlerin oder Gestalterin reicht das künstlerische oder gestalterische Können allein nicht aus.
Förderliche Kontakte und Netzwerke sind ebenso wichtig.
An diese Einsichten schließen sich Aufbau und Inhalte des Hf K-Mentoring-Programms direkt an. Die beiden
bislang durchgeführten Programmrunden zeigen, dass
Studentinnen aller Hf K-Fächer von sogenannten überfachlichen Kompetenzen profitieren. Die Mentees nutzen
Erlerntes aus Workshops zu Präsentationstechniken, Kommunikationsstrategien oder Projektmanagement direkt
bei der Vorbereitung ihrer beruflichen Schritte aus der
Hochschule hinaus. Es entsteht zudem ein neues Netzwerk,
in dem sich gerade die unterschiedlichen fachlich geprägten Sichtweisen produktiv beeinflussen. Insgesamt ist
festzustellen, dass Mentees ihre professionelle Positionierung bewusster und planvoller angehen.
Herausfordernd bei der Gestaltung eines wirksamen
Mentoring-Programms für Hf K-Studentinnen ist die
Gewinnung von Mentorinnen und Mentoren. So heterogen wie die Disziplinen der Mentees, so heterogen sind
auch die Professionen der Mentorinnen und Mentoren.
Anders als für Universitätsprofessorinnen oder Top-Manager gehört für Opernsängerinnen oder Designagenturbesitzerinnen Nachwuchsförderung nicht unbedingt zum
normalen Arbeitsalltag.
Zugleich ist der Austausch mit der eigenen Mentorin,
dem selbstgewählten Vorbild, sehr ergiebig. So wird das
Mentoring-Programm der Hf K seinen Teilnehmerinnen
erst dadurch gerecht, dass es in hohem Maße auf die individuellen künstlerischen oder gestalterischen Arbeitsinhalte zugeschnitten werden kann.
Ose Leendertz
Planning for Success
Mentoring programme for female students
In the spirit of Bremen’s official motto “wagen und winnen”
(‘venture and win’), the University launched a pioneering
mentoring programme for female students in 2011. Adapting an instrument developed at academic universities to the
needs of students of the arts and design was a daring venture. However, two aspects of the contemporary cultural and
creative landscape spoke in its favour. Firstly, the low number of women holding high-profile, well-salaried positions in
the arts and cultural sectors. And secondly, the recognition
that successful and fulfilling careers in the arts and design
are built on more than artistic talent and creative expertise.
Strong networks of supportive peers and institutions are
equally crucial.
Nach Daniel Glatzel mit seinem Mega Express Orchestra
ist nun ein weiterer junger deutscher Jazz-Partiturenschreiber mit bereits grandios entwickelten Fähigkeiten
zu feiern. Malte Schiller heißt der Niedersachse, der in Bremen Tenorsaxophon, Flöte und Klarinette studierte, sich
das Komponieren aber weitgehend selbst beigebracht hat.
Der amerikanische Big-Band-Fuchs Ed Partyka war
gelegentlich ein väterlicher Ratgeber. Angeregt wurde
Schiller von einer Schallplatte der Concert Jazz Band von
Gerry Mulligan, der nach eigenem Bekunden die Transparenz und das Interplay der Linien in seinen (viel berühmteren) kleinen Gruppen auf ein größeres Ensemble
übertragen wollte. Zweiundzwanzig Jahre vor Schillers
Geburt war das. Elf Köpfe hat Malte Schillers Red Balloon
auf seiner CD „The Second Time Is Different“ (Unit Records/ harmonia mundi). Diese weder kleinen noch wirklich großen Ensembles sind ein gefährliches Unternehmen. Sie klingen oft wegen mangelnder Probezeiten etwas
mühsam. Wundersamerweise ist davon bei Schiller und
seiner aus kaum bekannten Berliner Musikern bestehenden Band nichts zu spüren. Berückend, berauschend und
immer perfekt gespielt verzaubert hier Klang-Magie die
verschiedensten Formen. Kontrapunkt-Kunst aus der Tiefe
der europäischen Musikgeschichte, sich langsam auffächernde Choräle, poetisch durchleuchtete Cluster, fluktuierendes Rhythmusgefühl zwischen Rock und Swing,
große Melancholie, „philosophisch“ tanzende Verspieltheit
(besonders im abschließenden „Tango I“, der keiner ist) –
so etwa lässt sich diese Musik fabulierend einkreisen. Zwei
bedeutsame Fremdkompositionen sind dabei, in blendend
eigenwilligen Arrangements: „Giant Steps“, John Coltranes
wegen seiner schwierigen schnellen Harmoniewechsel
berüchtigtes Stück, ist eine davon, in den Improvisationen
mit harmonischer Strenge und melodisch schweifender
Phantasie glänzend gelöst.
Die andere ist eine großflächig sinfonische Paraphrase
über Billy Strayhorns „Lush Life“. Der 2007 gestorbene Tony
Scott, Jahrhundertgestalt zwischen Billie-Holiday-Begleitung und asiatischen Meditationsexkursionen, veröffentlichte 1989 eine Doppel-LP mit zwölf Versionen des Stücks,
das er als den größten Song der amerikanischen Musikgeschichte ansah. Er hätte Malte Schiller auf der Stelle adoptiert.
Ulrich Olshausen
A remarkably mature talent
Malte Schiller’s Red Balloon
Following on the success of Daniel Glatzel, this young
German jazz composer displays a remarkably mature talent
deserving of celebration. A native of Lower Saxony, Malte
Schiller studied tenor saxophone, f lute and clarinet in
Bremen, but his talents as a composer are largely selftaught.
Malte Schiller’s “The Second Time Is Different” features the
eleven-piece ensemble “Red Balloon”. Recording with an ensemble of this size – neither large nor small – is a risky
proposition. Lack of practise can make for a laborious performance. Miraculously, in the case of Schiller and his ensemble of little-known musicians from Berlin that risk has
paid off handsomely. The delivery is perfect and the attitude
at once charming and intoxicating in its celebration of a
diverse variety of forms.
Alumni
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Technology Addiction
Produkt einer spekulativen Zukunft
Fotos: Rasmus Rienecker
Längst ist die Abhängigkeit der Menschheit von Technologie und elektronischen Geräten im Bewusstsein der
meisten Menschen verankert. Aber nimmt man diese technologische Bindung an sich ebenso wahr wie an anderen
oder der Menschheit als Gesamtbild?
Das Gerät bestraft nicht die Momente der Befriedigung, sondern die seltenen Augenblicke der Isolation. Der
psychische Entzug wird in einen wahrnehmbaren physischen Reiz umgesetzt, eine Fessel, die sich zunehmend
zuzieht und die Bindung zwischen Träger und seinen
Maschinen aufzeigt. Der Mensch wird durch die Handlung
einer weiteren Maschine an seine alltäglichen Begleiter
gebunden. Dadurch, dass diese Bindung bewusst wird, bekommt der Träger die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren und die innere Programmierung der Fessel zu nutzen, um sich stetig dem digitalen Einfluss zu entziehen
und seine tägliche Dosis zunehmend zu verringern. Das
Objekt wird dadurch zum Produkt einer spekulativen Zukunft, in der die Bindung an die digitale, nicht physische
Welt zur Krankheit wurde.
Marcel Helmer
Technology Addiction
The product of a speculative future
There is widespread awareness of humanity’s growing
addiction to technology and electronic devices. But are we
able to perceive this dependence on technology as individuals? Or merely in others and in humanity as a whole?
The device aff licts not the moments of fulfilment, but
the rare moments of isolation. Here, psychological deprivation is translated into the physical stimulus of a gradually
tightening shackle, highlighting the bonds between the
bearer and her devices.
CA
M
PU
S
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Campus
139
Stabwechsel
fff
–
feuer & flamme
für den
freundeskreis
Professor Dr. Herbert
Grüner neuer Rektor der
HfK Bremen
Freunde und Förderer der
Hochschule für Künste
Prof. Dr. Manfred Cordes / Sen. BiWi Renate Jürgens-Pieper / Prof. Dr. Herbert Grüner
Seit dem 16 . Mai 2013 steht mit Herbert
Grüner zum ersten Mal ein Wirtschaftswissenschaftler an der Spitze der Hochschule für Künste Bremen.
Er wurde im Februar vom Akademischen Senat mit klarer Mehrheit gewählt und folgt als Rektor Professor
Dr. Manfred Cordes nach, dessen fünfjährige Amtszeit am 15. Mai 2012 endete.
In einer ersten Stellungnahme wertete
Grüner seine Wahl durch den Akademischen Senat der HfK als „Vertrauensbeweis und Vertrauensvorschuss gleichermaßen! Der zukünftige Rektor der HfK
zu sein, ist für mich Ansporn, das besondere Profil der HfK Bremen weiterzuentwickeln.“
Dr. Herbert Grüner, geboren 1959,
lehrte vorher als Professor für Wirtschaftswissenschaften mit dem Fachgebiet Theorie und Geschichte an der
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
und war zugleich Rektor der bbw Hochschule Berlin. Schwerpunkte seiner aktuellen Forschungstätigkeiten sind die
berufliche Selbstständigkeit von Kreativen und Unternehmensgründungen
in der Kreativwirtschaft, zu denen er bereits zahlreiche wissenschaftliche Publikationen vorgelegt hat. Unter anderem
ist Grüner Herausgeber der „Edition
Kreativwirtschaft“ des KohlhammerVerlags. Grüner verfügt über umfangreiche Erfahrungen in hochschulpolitischen Gremien, u.a. als Vorstandsmitglied der Landesrektorenkonferenz in
Berlin, als Aufsichtsrat der Multimedia
Hochschulservice GmbH (MHSG), Kuratoriumsmitglied der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), Landesvorsitzender des Verbandes Privater
Hochschulen Berlin und als Vorsitzender
der Wissenschaftlichen Kommission
Hochschulmanagement des Verbandes
der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft.
Der scheidende Rektor Professor
Dr. Manfred Cordes lehrt seit 1994 an der
Hochschule für Künste Musiktheorie/
Alte Musik. Von 1996 bis 2005 war er Dekan des Fachbereichs Musik und wurde
2007 zum Rektor der HfK gewählt. In
seine Amtsperiode fiel unter anderem
die Umstellung der Studienangebote der
HfK auf die neuen Bachelor- und Masterstrukturen.
Neben seiner Leitungstätigkeit an
der HfK pflegte Cordes immer auch
seine vielfältigen Konzerttätigkeiten insbesondere mit dem von ihm begründeten Ensemble „Weser-Renaissance“, aber
auch bei Konzerten und CD -Produktio-
nen mit Studierenden der Hochschule
für Künste. Seiner Leidenschaft für die
musikalische Lehre und neue KonzertProjekte wird er sich künftig verstärkt
widmen.
ks
New Leadership
Professor Dr. Herbert Grüner
appointed rector
The appointment on 16 May 2013 of economist Herbert Grüner to the position of
Rector is a first in the history of the University of the Arts.
Grüner, who was elected to the post
in a unanimous vote by the Academic Senate, follows rector Professor Dr. Manfred
Cordes, whose five-year term of office concluded on 15 May 2012.
In his first official statement, Grüner
referred to his appointment by the Academic
Senate as a “sign of trust and a pledge of
confidence in one! As the University’s
future rector, my role will be to drive the
continuing evolution of the University’s
unique profile.”
In den 80 er Jahren entstand die Idee,
einen Freundes- und Förderkreis für die
damalige „Hochschule für gestaltende
Kunst und Musik“ zu gründen. Es war der
Rektor Felix Müller, der ein paar Freunde
um sich versammelte, die finanziell
betucht oder in einflussreicher Position
waren. Er konnte auf sie zurückgreifen,
wenn es um Projekte ging, die einer Förderung bedurften.
Mit seinem Ausscheiden nach fast
20 -jähriger Amtszeit, in der Felix Müller
auch schon die Weichen für eine Statusanhebung der Hochschule stellte, wurde
der Freundes- und Förderkreis 1989 offiziell gegründet. Eng verbunden damit
sind die Namen der nachfolgenden Rektoren Karl-August Welp und Jürgen Waller.
Mit dem bedeutenden Mediziner Prof.
Dr. Jean Piscol, dem Unternehmer Philip
Rosenthal und der Architektin Barbara
Cunis etablierte sich ein Vorstand, der in
kürzester Zeit 100 Freunde und Förderer
um sich scharte. Der erste Festabend
für die neuen Freunde im Mehrzwecksaal
der Hochschule am Wandrahm war ein
großer Erfolg. Damit wurde eine Tradition begründet, die in der Folge zu immer
fantastischeren Veranstaltungen herausforderte. Professorinnen und Professoren der Hochschule gestalteten mit ihren
Studierenden thematisch wechselnde
fantasievolle Feste. Förderer und Freunde
feierten gemeinsam mit den Absolventen
der Hochschule. Integriert waren die Veranstaltungen in die jährlichen Hochschultage. Die Feste boten natürlich immer
eine Gelegenheit, zusätzliche Spenden einzuwerben. Barbara Cunis führte als Vorsitzende 20 Jahre den Freundeskreis,
aktiv unterstützt von dem Architekten
Ewald Brune, Heinrich Dierks, Prof. Dr.
Jean Piscol und dem langjährigen Schatzmeister Gerhard Meyer. Der Freundesund Förderkreis war aus dem Hochschulbetrieb nicht mehr wegzudenken. Viele
Projekte aus den Bereichen Kunst und
Musik wurden mit erheblichen Mitteln
gefördert. Durch die Bereitschaft vieler
Lehrender der Hochschule, jährlich eine
Jahresgabe zu stiften, wurde der Anreiz,
dem Freundes- und Förderkreis beizutreten, zusätzlich erhöht.
2005 unter dem Rektorat von Peter
Rautmann löste Fritz Haase Barbara
Cunis als Vorsitzender ab. Zielsetzung
des neuen Vorstands war, die Hochschule noch näher an den Freundeskreis
heranzubringen. Die Idee von Ateliergesprächen wurde geboren. In diesem
Rahmen sollten die Lehrenden Einblick
in ihre Arbeit mit den Studierenden
geben und auch über gemeinsame Hochschulprojekte informieren. Geplant
waren vier Gespräche im Jahr, abwechselnd in den Bereichen Kunst, Design
und Musik. Die Ateliergespräche sind inzwischen zu einer festen Einrichtung
geworden. Das Festabendkonzept wurde
durch ein neues kostenneutraleres Format ersetzt. Der jährlich erscheinende
„Lettre à mes amis“ informiert die Mitglieder über die Mittelverteilung und die
geförderten Projekte. Von unschätzbarem Wert war, dass die Uwe und Karin
Hollweg Stiftung bereit war, der Hochschule einen Kunstpreis zu stiften, der
über den Freundeskreis durch eine Jury
zur Verteilung gelangt. Mit 15 000.- €
ist es der höchstdotierte Preis einer
deutschen Kunsthochschule. Verliehen
wird er im Rahmen einer Ausstellung
der Meisterschüler für Freie Kunst. Der
oder die Preisträgerin wird aus dieser
Runde ausgewählt. Mit der Amtszeit von
Rektor Manfred Cordes erhöhte sich die
Zahl der Mitglieder deutlich, weil er viele
musikalisch Interessierte für das Engagement im Förderkreis gewinnen konnte.
Von ihm kommt auch die Idee der jährlichen Orgelfahrten, die er für die Mitglieder organisiert und betreut. Ein neues
Highlight. Ausspruch eines Neumitgliedes: „Dafür würde ich aus München anreisen!“ Zusammenfassend kann man
sagen, der Verein ist gut aufgestellt, der
Vorstand ist dank David Bartusch verjüngt und steht durch Schatzmeisterin
Gudrun Haars Gespür für Geld auf festem
Fundament. Wir fördern, was die Hochschule nach vorn bringt. Dafür wurden
vom Vorstand und den Beiräten Brigitte
Jarchow und Patrick O’Byrne Richtlinien
entwickelt.
Wir haben die Mitgliederzahl von
200 fast erreicht und freuen uns über
jedes neue Mitglied, das sich wie wir mit
„feuer & flamme“ für diese großartige
Hochschule engagiert.
„Kunst bringt zur Sprache“ – Rolf
Thiele, Maler
„Geld kommt zur Sache“ – Fritz
Haase, Vereinsvorsitzender
Fritz Haase
fff
–
Everybody Needs a Friend
Friends and patrons of the
University of the Arts
Art speaks where language fails – Rolf
Thiele, painter
Money gets down to business – Fritz Haase,
chairman
The idea to establish a circle of friends and
patrons of the University of Design, Art &
Music as it was then known emerged in the
1980s. It was Rector Felix Müller who first
convened a circle of wealthy and influential
patrons to provide funding for projects
which the University was unable to realize
without external support.
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Campus
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Ehrensenator
Auszeichnung für
Klaus Hübotter
Ehrensenator: Prof. Dr. Klaus Hübotter / Ehrensenator: Heinz Arnold Bockmeyer
Gestaltung: Fritz Haase / David Bartusch
Eine Beitrittserklärung zum Freundeskreis finden Sie unter:
http://www.hfk-bremen.de/t/alumni-und-förderer/n/freundeskreis-der-hochschule-für-künste-ev
In Würdigung seiner vielfältigen Verdienste als Bauherr und Förderer von
Kunst und Kultur hat die Hochschule für
Künste Bremen im Februar 2012 Prof.
Dr. Klaus Hübotter zum Ehrensenator
der Hochschule für Künste ernannt.
„Klaus Hübotters unternehmerischem Mut, seinen unkonventionellen
Ansätzen und seiner wirtschaftlichen
Klugheit ist zu verdanken, dass die HfK
2003 in den denkmalgeschützten und
den Bedürfnissen einer Kunsthochschule
angepassten Speicher XI ziehen konnte.
Damit wurde zugleich der Prozess der
Belebung der Industriebrache „Überseestadt“ eingeleitet, deren dynamische
Entwicklung inzwischen die optimistischsten Erwartungen der Stadtplaner weit
übertroffen hat“, so Manfred Cordes in
seiner Ansprache. Mit dem Erhalt der
Villa Ichon, dem Radio-Bremen-Sendesaal, dem BLG -Forum in direkter Nachbarschaft der Hochschule für Künste, mit
dem Haus der Wissenschaft (Haus Vorwärts), dem Erhalt der Kesselhalle des
Schlachthofs und dem Bamberger-Haus
hat sich Klaus Hübotter um wesentliche
Gebäude der Stadt verdient gemacht
und gleichzeitig entscheidende Impulse
für das kulturelle Leben der Stadt ge-
setzt. „Klaus Hübotter hat das Gesicht
der Stadt mitgestaltet und der Hochschule für Künste Bremen eine Heimat
gegeben.“
In seiner Laudatio für Klaus Hübotter
unterstrich Dr. Manfred Sack (Freie Akademie der Künste in Hamburg), mit dem
neuen Ehrensenator habe die HfK einen
„unermüdlichen Weltverbesserer und
Kulturstifter an ihrer Seite“. Für Hübotters
Bauprojekte habe immer gegolten: „Gerettet, saniert, neu genutzt – aber immer
mit eigener unverwechselbarer Handschrift: Einfachheit und Klarheit der Moderne.“ Sack zitierte ein Motto des Kaufmanns und Bauherrn Hübotter: „Architektur hat viel mit Geld zu tun, aber wenig
mit viel Geld“.
ks
Honorary Senator
Recognition for Klaus Hübotter
In February 2012, University of the Arts
Bremen bestowed on Prof. Dr. Klaus
Hübotter the title of Honorary Senator
in recognition of his prolific services to society as a building developer and patron
of the arts and culture.
“The relocation in 2003 of the University of the Arts to Speicher XI , following
the modernization of this listed heritage
structure, is due to Klaus Hübotter’s entrepreneurial audacity, his unconventional
thinking and his business acumen. This step
initiated the revitalization of Bremen’s dormant Überseestadt industrial zone, a process which has to date proven to be more
dynamic than even the most optimistic of
urban planning projections.”
Campus
142
Neue Gesichter
an der
Hochschule
Personalia
Prof. Viola de Hoog
Barockvioloncello
Professor_innen
Prof. Rosa Barba
Intermediale Fotografie
(01.04.2013)
Rosa Barba, geboren in Sizilien, erforscht in ihrer
Arbeit die Räume zwischen Fotografie und Film.
Ihre Arbeiten kann man als Akt der Aufklärung bzw.
als fiktionale Medienarbeit mit und im Raum bezeichnen. Die Besonderheit ist das materielle Hervortreten aus der Zweidimensionalität des geworfenen Bildes, das bisher in unserer Formen- und
Mediensprache im Kino/Film oder im Porträt/Foto
den Platz der Sehnsucht bezeichnete. Rosa Barba
setzt sich in ihrer künstlerischen Praxis tiefgreifend
mit den historisch frühen Zusammenhängen von
Fotografie und Film auseinander. Dabei spielt das in
beiden Medien verwendete Material Zelluloid die
zentrale Rolle.
Prof. Samuel Nyholm
Illustration
(01.10.2012)
Seit seiner Studienzeit ist der Designer Samuel
Nyholm mit einer Spezialisierung auf Illustration
und Animation in allen Bereichen der Gestaltung
aktiv. Interdisziplinarität steht im Mittelpunkt seiner
eigenen freien wie auch kommerziellen Tätigkeit.
Wissenschaft, Literatur, bildende Kunst und auch
Musik sind integrative Bestandteile seiner Arbeit.
Historische und zeitgenössische Phänomene sind in
allen Arbeiten gegenwärtig und werden gleichzeitig unterlaufen, mitunter in geradezu perfide infantilen Bildern. Die Entstehungsweise bleibt oft sichtbar, die Prozesshaftigkeit ist Teil der Bildsprache.
Honorarprofessor_innen
Prof. Dr. Christoph Grunenberg
Direktor der Kunsthalle Bremen
Was Grunenberg in seiner bisherigen Ausstellungstätigkeit auszeichnet, ist ein Gespür für gewisse
Themen, die zunächst jenseits des allgemeinen
Kunstbetriebs zu liegen scheinen, dann aber doch
durch den Mut des Kurators zu Ausstellungssensationen werden. Es sind Themen, die sich am Unheimlichen, Grotesken, Abseitigen und damit auch
an den kunsthistorischen und gesellschaftlichen
Übereinkünften reiben. Eine Vorliebe für Künstler
jenseits des guten Museumsgeschmacks ist offensichtlich. Gleichzeitig eröffnet er mit den begleitenden Katalogen einen durchaus historischen und
kunstwissenschaftlichen Raum.
Hervorzuheben ist ihr weitgespanntes Repertoire, widmet sich Viola de Hoog doch gleichzeitig
schwerpunktmäßig der Kammermusik der klassischen Moderne, insbesondere den Komponisten
der 2 . Wiener Schule, und der Ensemblemusik des 18 .
Jahrhunderts. Beispielhaft und ein weiterer
Ausdruck ihrer außergewöhnlichen Vielseitigkeit
ist, dass Viola de Hoog für jeden Musikstil das
adäquate Instrumentarium wählt.
Prof. Margit Kern
Akkordeon
In ihrem Ensemble „mixtura“ arbeitet sie zusammen
mit K. Bäumler, Schalmei, im Spannungsbogen von
Alter und Neuer Musik. Beide Instrumente müssen
dabei ihren musikgeschichtlichen Raum verlassen,
und es ergeben sich neue „unerhörte“ klangliche
Kombinationen. Hier gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit Komponisten, um ein neues Repertoire für die nie da gewesene instrumentale Gruppierung zu kreieren.Die Beschäftigung mit Transkriptionen bildet einen weiteren Schwerpunkt ihrer
Arbeit. Arrangements von Werken der Renaissance
bilden einen Gegenpol zu den zeitgenössischen
Kompositionen und der Arbeit mit der zeitgenössischen Musik.
Prof. Zanele Muholi
Fotografin
Ihre künstlerische Begabung, die sie zu einem
Arbeitsansatz von Präzision und leidenschaftlicher
Konsequenz geformt hat, ist von starkem gesellschaftlichem Engagement begleitet. In geglückter
Bezeichnung nennt sie sich selbst „Artivistin“
und vereint so in einem Wort ihre künstlerische
Tätigkeit und ihren politischen Aktivismus für die
Rechte von schwarzen Lesben. In Deutschland
bekannt geworden ist Zanele Muholi durch ihren
beachtlichen Erfolg in der Teilnahme an der
d ocumenta (13).
Vertretungsprofessor_innen
Prof. Anna Lena von Helldorff
Vertretungsprofessorin für das Fach „Typografie“
(01.10.2012)
Prof. Dr. Claudia Reiche
Vertretungsprofessorin für das Fach „Kultur- und
Mediengeschichte/-theorie“ (01.10.2012)
Prof. Dr. Katharina Rössner-Stütz
Vertretungsprofessorin für das Fach „Gesang“
(01.05.2012)
Lehre
Roland Dopfer
künstlerischer Mitarbeiter für das Fach Orgel im
Fachbereich Musik (01.06.2013)
Koos van de Linde
Verwaltung Arp-Schnitger-Institut für Orgel und
Orgelbau (01.06.2013)
René Gulikers
künstlerischer Mitarbeiter im Fachbereich Musik,
Fach: Ensembleleitung und Aufführungspraxis Neue
Musik (01.06.2012)
Carmen Wetzel
FB -Verwaltung Kunst und Design. Krankheitsvertretung für Fr. Albrecht
Hannes Hoelzl
Lektor für „Klang in den Digitalen Medien“
(01. 01. 2012)
Till Knipper
wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Geschäftsführung und konzeptionelle Weiterentwicklung des
Atelier Neue Musik (ANM) (01.09.2012)
Oliver Poppe
künstlerischer Mitarbeiter für das Fach „Jazztheorie“
(01.10.2012)
Personalrat 2013
Nicola Essig, Arbeitnehmer, Vorsitzende
Ernst Dieter Röse, Arbeitnehmer, Stellvertreter
Andrea Draebelow, Arbeitnehmer
Simone Horschak, Beamte
Jukka Boehm, Beamte
Andrea Albrecht, Arbeitnehmer
Michael Hinrichs, Arbeitnehmer
Sibylle Edelin
Arbeitnehmer, Nachrückerin
Verwaltung
André Drücker
Auszubildender als Fachkraft für Veranstaltungstechnik (20.08.2012)
Hanno Feidicker
Fachbereichsverwaltung Musik, Betreuung des
Hochschulmanagementsystems ARTIST sowie des
Lehrveranstaltungs- und Prüfungsmanagements
(01.05.2012)
Melanie Franz-Özdemir
im Rahmen des Verbundprojektes „Kompetenznetzwerk der Musikhochschulen für Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung“ (01.05.2012)
Dörte Schmidt
Frauenbeauftragte nach LGG (01.03. 2013)
Ausgeschieden
Christiane Götze
Dezernat 5/EDV
Matthes Kohmüller
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (08. 2013)
Angelika Moths
Vertretungsprofessorin FB Musik Musiktheorie
Alte Musik
Prof. Dr. Hubert Moßburger
Musiktheorie
Bernd Neumann
Kooperationsstelle HfK-Senator für Kultur
Merle Pajenkamp
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur im International
Office (bis 08. 2012)
Prof. Harry van der Kamp
Gesang Alte Musik
Servcan Varkal
Raumpflegerin
Heike Kati Barath
Lektorin für das Fach „Gemalte Physiognomie“
(01.10.2012)
Günther Herzfeld
11.03.1947 - 10.09.2012
2004 bis 2012 Lehrkraft für besondere Aufgaben
„Korrepetition und Begleitpraxis“
Prof. Lothar Klimek
20.10.1921 - 20.08.2013
1958 bis 1986 Professor für Fotografie / Entwuef
an der damaligen Hochschule für Kunst und Musik
(HKM)
Prof. Franz-Josef Kupczyk
07.07.1928 - 05.01.2012
Konzertmeister, langjähriger Rektor des Konservatoriums der Freien Hansestadt Bremen
Lennart Liedtke
FKJler (Freies Soziales Jahr Kultur) im Referat 2 /
International Office (20.08.2012)
Sandra Sorge
Verwaltungsangestellte im Dezernat 1/Studium und
Prüfung (01.06.2012)
Anni Hasemann
01.12.1923 - 04.02.2013
1968 bis 1981 Leiterin der Verwaltung der damaligen
Hochschule für Bildende Kunst und Musik
Dr. Edoardo Maria Bellotti
Lehrauftrag für Orgel
Sylvia Iris Jacobsen
Dezernat Studium und Prüfung als Krankheitsvertretung für Frau Astrid Harten (01.05.2013)
Anke Schmidt
Referentin des Rektors (18.02.2013 )
Heinz Arnold Bockmeyer
05.10.1912 - 21.01.2013
Ehrensenator der Hochschule für Künste Bremen,
Mäzen, Freund und Förderer der Hochschule seit
seinem Studium, gestorben im Alter von 100 Jahren
Judith Kumfert
07.04.1953 - 27.04.2012
Gesangsdozentin
Henning Kettler
FKJler (Freies Soziales Jahr Kultur) im Fachbereich
Musik (20.08.2012)
Marie Lottmann
Forschungsförderung und wissenschaftlicher Nachwuchs (01.02.2013)
Christa Bloch
08.12.1929 - 2013
1969 bis 1990 Technische Angestellte im Bereich
Fotografie
Daniel Badura
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur im FB Musik
(bis 08. 2012)
Sven Hüttepohl
Dezernat 5/EDV (01.05.2013)
Annika Kotalla
Dezernat Personal, Urlaubs- und der Krankheitsangelegenheiten und Angelegenheiten der Praktikantinnen/Praktikanten.
Verstorben
Nele Uhlenwinkel
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (08.2013)
Rosemarie Wöltjen
Raumpflegerin
Foto: Shushi Li
Campus
146
Auszeichnungen
2012 / 2013
Art
Karin Hollweg Preis 2013
Franziska Keller
August 2013
11 . Elysée Förderpreis für Malerei 2013
Stephan Fritsch
Februar 2013
Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium 2013
Anna Bart
„Japan-Projekt“, Februar 2013
Dr. Theobald Simon Preis 2013
Elianna Renner
Vergeben vom Verband der Gemeinschaften der
Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. (GEDOK )
im Wechsel zwischen der GEDOK Bonn und der
GEDOK Bund, Januar 2013
Kunstförderpreis der Loge zum Silbernen Schlüssel
2012
Andreas Becker
Karin Hollweg Preis 2012
Jannis E. Müller
Karl Schmidt-Rottluff Stipendium
Jenny Kropp
(Meisterschülerin 2007 )
Performance Gruppe FORT, März 2012
Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium 2012
Paida und Julian Öffler
„Künstlerische Intervention im ‚Jungle‘ of Calais“
Music
Förderpreis der Sparkassenstiftung Bremerhaven
David Niedermayer
Juli 2013
5. Sendai International Music Competition (Japan)
und
1 . Deutscher Klavierwettbewerb Polnischer Musik
2013
Artem Yasynskyy
(Klasse Patrick O‘Byrne)
Bronzemedaille und Publikumspreis, Juli 2013
Konzerttournee in Polen. Auftritt als Solist mit
einem bedeutenden polnischen Sinfonieorchester.
CD -Produktion mit Klavierwerken des polnischen
Pianisten und Komponisten Josef Hofmann beim
Plattenlabel NAXOS Grand Piano, Juli 2013
Tage Alter Musik im Saarland
Natalia Kostina, Gerke Jürgens, Olga Chumikova
(Barocktrio)
2 . Preis, Juni 2013
Hochschulwettbewerb Musikpädagogik 2013
Tobias Hamann und Adrian Rusnak
Förderpreis der Rektorenkonferenz der deutschen
Musikhochschulen, Soundscape-Projekt „Klanglandschaft Bremen – Auf den Spuren der Klänge
unserer Stadt“, Juni 2013
Jugend musiziert 2013
Eliane Menzel, Jungstudentin
(Klasse Katrin Scholz)
1 . Preis, Fach Violine in der Altersgruppe III (geb.
1999/ 2000), Mai 2013
Jugend musiziert 2013
Paula Rommel, Jungstudentin
(Klasse Stefan Adelmann)
2 . Preis, Solowertung „Kontrabass“, Altersgruppe IV
(geb. 1997/ 1998), Mai 2013
Bundeswettbewerb Komposition 2013
Aljoscha Ristow, Jungstudent
(Klasse Prof. Jörg Birkenkötter)
Jeunesses Musicales Deutschland
Preisträger, Mai 2013
Nominierung Gaudeamus-Wettbewerb 2013
Tobias Klich
(Klasse Jörg Birkenkötter und Klasse Kilian Schwoon)
Kompositionspreis des internationalen Festivals für
Neue Musik in Utrecht/Niederlande, April 2013
Ann and Peter Law OAE Experience-Wettbewerb
Karin Gemeinhardt
(Fagott, Klasse Christian Beuse)
Praktikumsplatz beim Orchestra of the Age of
Enlightenment, Februar 2013
Jazz-Spatz 2012 , Landeswettbewerb
„Jugend jazzt“
Benny Troschel, Jungstudent
mit seiner Combo „Hier und Jazz“, Dezember 2012
Luigi-Illica-Wettbewerb 2012
Sangmin Jeon
„Beste Puccini-Stimme 2012 “, Oktober 2012
Echo Klassik 2012
Harald Vogel
Instrumentalist des Jahres, Einspielung von Werken
von Jan Pieterszoon Sweelinck, Organ Works Vol. 1 ,
gespielt auf der Schwalbennestorgel in St. Marien in
Lemgo, September 2012
Musikfest-Preis Bremen 2012
Harald Vogel
Verdienste um das Erbe Arp Schnitgers, September
2012
Förderpreis Deutschlandfunk 2012
Mikayel Balyan und Davit Melkonyan
im Rahmen des Musikfestes Bremen 2012
September 2012
Biagio-Marini-Wettbewerb für Alte Musik
in Neuburg an der Donau
Robert Herden
(Barockoboe, Klasse Xenia Löffler)
Mirjam-Luise Münzel
(Blockflöte, Klasse Prof. Han Tol)
Eri Suzuki
(Cembalo, Klasse Prof. Carsten Lohff)
Gerke Jürgens
(Barockvioloncello, Klasse Viola De Hoog)
Ensemble „Mania del gioco“, 1. Preis, September 2012
Plakat „Rainer Werner Fassbinder“, Auftraggeber:
Kino Xenix, Zürich
Plakat „Zürich – London“ Poster Edition, April 2013
Biagio-Marini-Wettbewerb für Alte Musik
in Neuburg an der Donau
Natalja Kostina
(Traversflöte, Klasse Prof. Marten Root)
Oksana Vasilkova
(Barockvioline, Klasse Stéphanie Paulet und
Viola da Gamba, Klasse Prof. Hille Perl)
Miyoko Ito
(Viola da Gamba, Klasse Prof. Hille Perl)
Olga Chumikova
(Cembalo, Musikhochschule in Hamburg)
„Ensemble du Pont Neuf“, 2 . Preis, September 2012
Die schönsten Schweizer Bücher 2012
Tania Prill und Studio Prill Vieceli Cremers
Bundesamt für Kultur Schweiz, Auszeichnung
„Heute und Danach. The Swiss Underground Music
Scene of the 80 ’s“
Verlag: Edition Patrick Frey, N° 121 , April 2013
Burghauser Jazzpreis
Malte Schiller und seine Band „Red Balloon“
Juni 2012
Svenska Dirigentpriset till Sixten Erhlings minne
(Schwedischer Dirigentenpreis)
2012
Johannes Liedbergius
150.000 Schwedische Kronen, Konzertengagement
bei der „Stockholm Sinfonietta“, Mai 2012
TAMIS 2012 Festival
Akademie für Alte Musik im Saarland
Boreas Quartett Bremen (Julia Fritz, Luise Manske,
Jin-Ju Baek, Elisabeth Champollion)
1 . Preis sowie Publikumspreis, März 2012
Ordre des Arts et des Lettres
Thomas Albert
Für das „der französischen Tonkunst zugewandte
Repertoire und die starke Beteiligung französischer
Künstler“ beim Musikfest Bremen, März 2012
Echo Klassik 2011
Hille Perl
Kammermusikeinspielung des Jahres
mit Dorothee Mields und Lee Santana, CD „Loves
Alchymie“, Januar 2012
Design
Ausgezeichneter Ort 2013/ 14
Initiative „Deutschland – Land der Ideen“
Zeitschrift der Straße
Betreuung: Andrea Rauschenbusch, August 2013
Förderpreis für junge Buchgestaltung 2013
Nadja Barth, Eike Harder und Marion Kliesch
(Betreuung: Ursula Zillig, Anna Lena von Helldorff,
Annette Geiger, Joachim Baldauf)
Magazin „Untragbar“, Mai 2013
Swiss Poster Award 2012
Tania Prill und Studio Prill Vieceli Cremers
Sparte „Kulturelle Plakate“, Gold
Plakat „Zürich – London“ Poster Edition, April 2013
100 beste Plakate des Jahres 2012 –
Schweiz, Österreich, Deutschland
Tania Prill und Studio Prill Vieceli Cremers
2 Auszeichnungen
FASH 2013
Kyoung Eun Hong
Anerkennung, Modekollektion „Insomnia“
Februar 2013
GENERATION-D.
Ideen für Deutschland. Gemeinsam anpacken
Die Zeitschrift der StraSSe
(Betreuung: Andrea Rauschenbusch)
Finalrunde der zehn besten Projekte bundesweit
Type Directors Club Award New York 2012
Die Zeitschrift der StraSSe
(Betreuung: Andrea Rauschenbusch)
Certificate of Typographic Excellence Student Best
of Show Award, Judge’s Choice (Gruppe der drei
besten studentischen Arbeiten), Februar 2012
GOOD DESIGN Award Chicago 2012
Detlef Rahe, i/i/d/
Jahreskalender „Netzwerke“, Januar 2013
Förderpreis 2012 der Dr.-Rolf-Linnenkamp-Stiftung
Wiebke Benkel-Harmjanz und David Oldenburg
Designobjekt „Kicker“, November 2012
Vlow!Award 2012
Roland Lambrette, Kai Lehmann, Dennis Paul,
Ursula Zillig, Olaf Tzschoppe
Bregenzer „VLOW 2012 “, Mode-Performance
„In Between“, Oktober 2012
Initiative „Ein Netz für Kinder“
Christoph Geiger
Anerkennung, „Kritzel Klub“, September 2012
Kunstbeirat beim Bundesministerium für Finanzen
Andrea Rauschenbusch
Als Mitglied in den Beirat berufen, Beratung bei der
Herausgabe der aktuellen deutschen Briefmarken,
Mai 2012
red dot award: product design 2012
Andreas Kramer
Gelenkarm-Markise markilux 1700, Mai 2012
Art Directors Club Award New York 2012
Tania Prill, Kai Lehmann, Ursula Zillig,
Annette Geiger, Joachim Baldauf
Golden Cube, „Der schöne Mann – Das Magazin“,
April 2012
Dr.-Erich-Salomon-Preis 2012
Peter Bialobrzeski
ADC - Award 2012
Roland Lambrette, Atelier Markgraph
Goldener Nagel
Kategorie: „Events Craft: Medienbespielung und
-integration“, Bespielung der Theaterbühne „Mercedes next“ (IAA 2011)
Goldener Nagel
Kategorie: „KiR Craft: Medienbespielung und -integration“, Bespielung der Theaterbühne „Mercedes
next“ (IAA 2011)
Silberner Nagel
Kategorie: „Kommunikation im Raum (KiR)“
Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011)
Silberner Nagel
Kategorie: „Event“
Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011)
Auszeichnung
Kategorie: „Event“
Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“
Auszeichnung
Kategorie: „Kommunikation im Raum“
Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“
Goldener Nagel
Kategorie: „Events Craft: Medienbespielung und
-integration“, Bespielung der Theaterbühne „Mercedes next“ (IAA 2011)
Goldener Nagel
Kategorie: „KiR Craft: Medienbespielung und -integration“, Bespielung der Theaterbühne „Mercedes
next“ (IAA 2011)
Silberner Nagel
Kategorie: „Kommunikation im Raum (KiR)“
Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011)
Silberner Nagel
Kategorie: „Event“
Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011)
Auszeichnung
Kategorie: „Event“
Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“
Auszeichnung
Kategorie: „Kommunikation im Raum“
Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“
Jury des Art Directors Club (ADC)
Roland Lambrette
Zum Vorsitzenden berufen, Mai 2012
tretford Fotowettbewerb 2012
Julia Maria Max
1 . Preis, „10 000 km“, Juni 2012
Rachel Pasztor
2 . Preis, Serie „Who killed Bambi“, Juni 2012
Janis Fisch
3 . Preis, „Waste equals good“, Juni 2012
Annika Nagel
Zusatzpreis, Reportage „Nicht hier, nicht dort“,
Juni 2012
:output
Award
2013
Dennis Siegel
„Electromagnetic Harvester”
Carolin Reichherzer
Handy-App „Blossom“
Henrik Nieratschker
„Unstable Products“
Jonas Otto
„Metalevel Scanner“
Irina Gilgen
„Über die Norm/About the Norm“
Lorenz Potthast
„Decelerator Helmet“/“Entschleunigerhelm“
Campus
149
Digital Media
Auszeichnungen
Philipp Wagner
Projekt „Starren“
Adobe Design Achievement Award 2012
Andrej Balaz
(zusammen mit Andrea Ramirez von der Universidad
de Monterrey, Mexiko)
Design-Thinkers-Konferenz Toronto, Auszeichnung,
Video „Circus of Imagination“, November 2012
Florian Born, Michael Berndt, Lars Grochia
Projekt „Kinektür“
Verdener Kurzfilm-Festival 2012
Hauptpreis, „House“, Mai 2012
und
Deutscher Kurzfilmpreis 2012
Ahmad Saleh
Nominierung, „House“, Oktober 2012
Stipendien
Studienstiftung des deutschen Volkes
Stipendium im Bereich „Design und Film“, Mai 2012
Sarah Kunze
(Studiengang Integriertes Design)
Jessica Mester
(Studiengang Integriertes Design)
Henrik Nieratschker
(Studiengang Digitale Medien)
3. Preis
Luiza Prado
„A Protected Life“
Music
Für Quartette
Publikationen
2012 / 2013
Untragbar Mode-Magazin
Joachim Baldauf / Annette Geiger / Ursula Zillig (Hg)
Music
Für Duos mit gleichen Instrumenten/Gesang
1. Preis
Quan Yuan (Akkordeon), Tai Li (Klavier)
2 . Preis
Chiyuki Okamura (Sopran), Fumi Kitamura (Sopran)
(Begleitung: Eri Suzuki)
3. Preis
Kirill Lonin (Violine), Alexey Moos (Violine)
Hochschulpreise
der HfK
2013
Art
1 .Preis
Tobias Venditti
Hochschulpreise
der HfK
2 .Preis
Michael Peter Schmid
2012
3.Preis
Sanaz Azizi
Art
Design
Nana Hirose und Kazuma Nagatani
„ 365 Wohnungen“
1 . Preis
Harm Coordes
„FrenchFriedLoveAffaire“
1 . Preis
Marijke Tjoelker (Violine),
Joosten Ellée (Violine),
Alice Vaz (Viola), Jakob Nierenz (Violoncello)
Streichquartett
2 . Preis
Felix Ernst, David Gutfleisch, Jakub Kowalski,
Gabriele Lattuada
Schlagzeugquartett
3. Preis
Simon Böckenhoff (Oboe), Robert Herden (Oboe),
Friederike Köhncke (Oboe),
Karin Gemeinhardt (Fagott)
Oboenband
Textem-Verlag, Hamburg 2013
154 Seiten / 12 Euro / ISBN 978-3-86485-038-7
„Untragbar“ zeigt Mode, Fotografie, Grafik und
Texte von Studierenden der HfK Bremen.
In Betreuung von Joachim Baldauf (Fotografie),
Annette Geiger (Text, Theorie), Kai Lehmann
(Mode, Konzept und Kursleitung), Dorothea Mink
(Mode), Anna Lena von Helldorff (Grafikdesign),
Ursula Zillig (Projektkoordination)
Design
Der schöne Mann – Das Magazin
Projektrealisation: 42 Studierenden der HfK
Christoph Geiger
„Kritzel Klub“
2 . Preis
Bianca Holtschke und Ragna Müller
Diplomarbeit „1:2 “
3. Preis
Roland Lambrette, Benjamin Suck, Alexander Böll,
Clara Hopp, Benedikt Jährling,
Susanne Wendlandt, Marthe Trottnow,
Mikko Gärtner, Julian Kruel
„Integriertes Was?“ Gruppenprojekt
Andrea Rauschenbusch / Peter Bialobrzeski
Bremen 2013
120 Seiten. Zweisprachig (Englisch- Arabisch)
mit zahlreichen großformatigen Fotografien und
Zeichnungen
Zu beziehen über:
[email protected]
[email protected]
Untragbare Mode man man nicht anziehen, sie
passt nicht, klemmt, behindert oder sie funktioniert
nicht. Schlimmer noch, so wie die Kleidung in den
Bildstrecken des Bandes inszeniert wird, erfahren
wir sie als intolerabel, unzumutbar, unerträglich.Nur,
wo liegen eigentlich die Grenzen?
Im April 2013 hielten sich elf Studierende des Master
Studios „Kultur & Identität“ der Hochschule für
Künste Bremen zu einem Arbeitsaufenthalt in Kairo
auf. Gut zwei Wochen später kam der Gegenbesuch
von Studierenden der künstlerischen Fakultät der
Helwan University Kairo in den Speicher XI der
Bremer Überseestadt. Als Ergebnis der vom DAAD
geförderten Summer School erscheint nun die gemeinsam erarbeitete Publikation.
Arp Schnitger und sein Werk
Oper total
3. Preis
Charlène Thomas (Gesang),
Lukas Akintaya (Schlagzeug), Max Meyer (Gitarre),
Michael Bohn (Bass)
Jazzquartett
DAAD -Preise
DAAD -Preis
2012
Eliana Corredor Tobon
Digitale Medien
DAAD -Stipendium
Auszeichnungen
Christian Bungies
Samya Boutros Mikhail
Philipp Schneider
Beyond Tahrir. Unfolding Perspectives
2012
Marijana Radovic
Digitale Medien
Marcel Fernando Vesga Gerardino
Digitale Medien
Yudi Zhang
Fachbereich Musik
Anton Vasilyev
Fachbereich Musik
Jieun Jun
Fachbereich Musik
DAAD -Preis
Digital Media
Cornelius H. Edskes / Harald Vogel
Hauschild-Verlag, Bremen 2013
2 . aktualisierte und erweiterte Auflage
244 Seiten, 97 Abbildungen / 48,50 Euro
Arp Schnitger (1648-1719) war zu seiner Zeit der Orgelbauer mit der umfangreichsten Werkliste und
der weitesten geografischen Verbreitung seiner
Instrumente. Von den 160 Orgelbauten blieben 45
Orgelprospekte erhalten, die einen Eindruck von
der Orgelkultur Nordeuropas in der Barockzeit vermitteln. Mit diesem Bildband werden die erhaltenen
Orgeln und Prospekte aus der Werkstatt Arp
Schnitgers vorgestellt. Sie befinden sich in Norddeutschland, den nördlichen Provinzen der Niederlande, in Portugal und Brasilien.
Kai Lehmann (Hg)
10 Jahre Opernprojekte der HfK
Bremen / Brüssel 2013
Bibliothèque royale de Belgique: D / 2 013 / 8677 / 1
ISBN : 2-930279-52-4
Kai Lehmann, Julia Dambuk, Eike Steffen Harder,
Eunjung Kwak, Sarah Mittenbühler, Nadine Rother,
Tanja Theinert, Annika Tritschler
Dieses Buch erscheint in einer Auflage von insgesamt 20 nummerierten Exemplaren in 2 Serien.
Die Serie A ist arabisch von 1-10 nummeriert und
erhält einen handgemachten Holzschuber auf
Rädern. Die Serie B ist römisch von I-X nummeriert
und mit einem einfachen Schuber ausgestattet.
2013
Auszeichnungen
DIE Zeitschrift der StraSSe
„7 Farben Blau – Das Denim Experiment“
multimediale Modenschau
Digital Media
Henrik Nieratschker
Projekt „Subräume“
1 . Preis
Jonas Otto
„Emotional Biomechanics“
Mehran Sherkat Naderi
Klasse Jörg Birkenkötter
Bildteil / Archiv
1
Das Medium
Gian Carlo Menotti
2
Die Welt auf dem Mond
Joseph Haydn
3
Die Heirat
Bohuslav Martinu
4
Die Fledermaus
Johann Strauss
5
2 . Preis
Dennis Siegel
„Electromagnetic Harvester“
Eine kleine Zauberf löte
Wolfgang Amadeus Mozart
6
The Turn of the Screw
Benjamin Britten
7
Orpheus in der Unterwelt
Jaques Offenbach
8
Im weißen Rössl
Ralph Benatzky
9
10
La Betulia Liberata
Wolfgang Amadeus Mozart
L’Orfeo
Claudio Monteverdi
Essays
Annette Geiger
Greta Haenen
Interviews
Thomas Albert
Philip Bussmann
Michael Glasmeier
Michael Hinrichs
Prof. Gregor Horres
Jan Hübner
Katharina Kühn
Alexander Müller
Heike Neugebauer
Peter W. Schaefer
Jennifer Thiel
Annika Tritschler
Hochschule für Künste Bremen
Bartleby & Co.
Glossar
Index
Team
Thorsten Baensch
Kai Lehmann
Julia Dambuk
Eike Steffen Harder
Eunjung Kwak
Nadine Rother
Tanja Theinert
Annika Tritschler
Campus
150
Management für Kreativunternehmen
Herbert Grüner
Konzepte und Strategien für wachstumsorientierte
Unternehmen in der Kreativwirtschaft
Edition Kreativwirtschaft, Kohlhammer,
Stuttgart 2012
246 Seiten / 39,90 Euro / ISBN 978-3-17-021368-5
Die Kreativwirtschaft boomt, während sich die einzelnen Kreativunternehmen eher bescheiden entwickeln! Warum ist das so? Zu viele kleine Unternehmen starten, ohne genug auf den Wettbewerb der
Branche vorbereitet zu sein. Zudem fehlt vielen
jungen Unternehmen eine Wachstumsstrategie und
das für eine erfolgreiche, wachstumsorientierte
Entwicklung nötige betriebswirtschaftliche Grundwissen. Klein starten und bleiben wollen ist kein
ausreichendes Geschäftsmodell. Das Buch will
einen Beitrag leisten, damit sich Kreative mit wachstumsorientierter Gründung bzw. Unternehmensführung in der Kreativwirtschaft vertraut machen ohne dabei ihre künstlerischen Ideen aufzugeben.
Kunst und Design. Eine Affäre
Annette Geiger und Michael Glasmeier (Hg.)
Textem-Verlag, Hamburg 2012
Broschur mit Fadenheftung und Schutzumschlag
154 x 220 mm / 200 Seiten / 20,- Euro
ISBN 978-3-86485-024-0
Annette Geiger, Michael Glasmeier, Annette
Tietenberg, Regine Bittner, Alexander Roob,
Annelie Lütgens, Frieder Nake, Volker Fischer,
Susanne König, Judith Gerdsen, Gerald Schröder,
Ulrike Grossarth, Sarah Käsmayr, Eunjung Kwak,
Christian Wangler
Nicht erst seit heute finden zwischen Kunst und
Design Dialoge statt, in denen sich die Schnittstellen und Strategien entgrenzen und unbekümmert
neu definieren. Von der Forschung wird das Thema
jedoch weitgehend ignoriert. Ihre Urteilskraft bindet sich nach wie vor an die Gattungsfrage und
wagt kaum einen Blick über die Grenzen. Die Territorien des Denkens werden kategorisch abgesteckt,
obwohl die Aufhebung der Grenzen von high und
low seit der Moderne maßgeblich zum Programm
der Avantgarde gehörte – und somit auch für die
Theorie gelten müsste. Ziel dieses Buches ist es, die
Diskussion durch eine Neubetrachtung und Neubewertung vielfältiger Kunst- und Designphänomene
zu beleben und aufzubrechen.
Was ist Verrat?
Andrea Sick / Claudia Reiche (Hg)
Thealit Frauen.Kultur.Labor, Bremen 2012
15 ,- Euro / ISBN 978-3-930924-16-5
Claudia Reiche, Andrea Sick, Stefka, Ammon
Mareike Bernien, Julia Bonn, Anna Bromley, Claudia
Burbaum, Dorothea Carl, Christine Ehardt, Torsten
Flüh, Eugenia Gortchakova, Dagmar Kase, Malgorzata Zofia Kozlowska, Jule Körperich, Christine
Kriegerowski, Verena Kuni, Anja Kümmel, Janine
Lancker, Elisabeth Lebovici, Susanne Lummerding,
Anne Metzen, Iris Minich, Ellen Nonnenmacher,
Helene von Oldenburg, Valeska Peschke, Kerstin
Schrödinger, Antje Seeger, Sissy Boyz, Gabriele
Werner, Renate Wieser, Xyramat, Z . Schmidt
Wenn unhinterfragtes Vertrauen besteht und an
die persönliche Freiheit geglaubt wird, kann Verrat
die einzige Möglichkeit sein, durch Zerstörung Vertrauen erstmals zu rechtfertigen und Freiheit tatsächlich zu wagen. Anstandslos. Umstandslos. Trotz
und wegen eines besseren Wissens – startet er, der
Verräter, neu durch.
Wissenschaft für alle
Cordula Nolte / Sonja Kinzler (Hg)
In Ausstellungen barrierefrei präsentieren
Das Beispiel der Ausstellung
„LeibEigenschaften. Der beschädigte Körper im
Blick der Vormoderne“
im Haus der Wissenschaft Bremen
Solivagus Verlag, Kiel 2012
176 Seiten / 35 ,- Euro / ISBN 978-3-943025-07-1
No art around
Annette Geiger / Kai Lehmann / Ursula Zillig (Hg)
Textem Verlag, Hamburg 2012
293 Seiten, 14 ,-Euro / ISBN 4 192408 01400 01
Annette Geiger, Kai Lehmann, Ursula Zillig, Tania
Prill, Joachim Baldauf, Bianca Holtschke, Josepha
Brun, Yamuna Peters, Jeferson Brito Andrade,
Matthias Keller
Was ein schöner Mann sei? Das weiß wohl niemand.
Ist seine Attraktivität nur ein Produkt der Mode
und der Trends? Wohl kaum. Es geht um mehr. Herrenmode darf eigentlich nicht schön machen, denn
Männer fürchten die Schönheit. Nur, was sollten
sie dann darstellen? Was darf künftig als männlich
und weiblich gelten? Oft meint man heute die Grenzen schwinden zu sehen. Und doch begegnen sie
uns überall – oft leicht verschoben oder versteckt.
Von Nüssen lernen
Michael Glasmeier
Adriaen Coorte und die Kunst des Kleinen
Textem-Verlag, Hamburg 2012
10 Seiten / 3 ,- Euro / ISBN 978-3-86485-025-7
Vortrag zur 250 -Jahrfeier der Staatlichen Akademie
der Bildenden Künste in der Staatsgalerie Stuttgart.
Annelie Käsmayr / dilttantin produktionsbüro (Hg)
Über die (Un)Möglichkeit ein Restaurant als Kunst
zu betreiben
The green box, Bremen 2012
192 Seiten / 18 ,- Euro / ISBN 978-3-941644-46-5
Annelie Käsmayr, Elke Bippus, Carsten Brehm,
Michael Glasmeier, Nora Sdun, Rolf Thiele,
Thomas A. Vilgis, Rene Block, Anna Bromley
Von 2007 bis 2010 fand in Bremen das Gastraumprojekt „dreijahre“ statt, ein konzeptionelles Kunstprojekt in Form eines ökonomischen Betriebes,
dem substantiell eine Frage zugrunde lag: kann das
Kunst sein?
HPSCHD
Atelier für Neue Musik + Atelier für Zeitmedien
John Cage, Lejaren Hiller
HfK, Bremen 2012 (DVD)
Cordula Nolte, Sonja Kinzler, Christine Klein, Emma
Richter, Jasper Szlagowski, Tini Pittasch, Jens Schulz
Ein herausragendes Merkmal dieser Ausstellung
war, dass die Herausforderung „Barrierefreiheit“
außerordentlich kreativ als Gestaltungsgrundsatz
aufgegriffen wurde. Der historischen Körperthematik entsprechend bildete der Aspekt der Zugänglichkeit bzw. Nutzbarkeit geradezu ein eigenständiges, korrespondierendes Thema, dem die Besucher_innen am eigenen Leib nachspüren konnten.
Antiquarisch
Der schöne Mann. Das Magazin
CD / DVD
ARTeMUS 1988
Born to be wild
Eine Kunst- und Musikrevue. Bunt gemixt – gefallsüchtig – querbeetig.
Bilder und Texte aus dem Haus und um’s Haus
herum.
Fertig zur Geburt der HfK – Hochschule für Künste !
Sinfonie di Viole
Hille Perl, Sirius Viols
Liquide Perle, Sirius Viols
Deutsche Harmonia Mundi 2013
16,99 Euro
B00 DHIVJ52
Concerti
Telemann, Pfeiffer, Graun
Hille Perl + Freiburger Barockorchester
Deutsche Harmonia Mundi 2012
18 ,- Euro
88697824002
Die Abenteuer von Clarinetto
Marco Thomas
Ensemble Clarinetto
12,90 Euro
MLCD_16
Renaissance im Norden.
Musik an den
Höfen der Weserrenaissance
Ensemble Weserrenaissance
Brake / Lemgo
Johann Grabbe
Madrigale, Instrumentalwerke
cpo 144 161-5
Die erste Publikation der Hochschule für Künste
Bremen aus dem Jahre 1988 .
Vorhanden sind noch 10 Exemplare – zum 25 -jährigen Jubiläum, für 25 € als Spende für den Freundeskreis in der Pressestelle zu haben.
Mitten wir im Leben sind
Kammerchor der Hochschule für Künste Bremen
Leitung: Friederike Woebcken
Geistliche und weltliche Chormusik der Romantik
und der Moderne
HfK, Bremen 2012
The Second Time Is Different
Malte Schillers Red Balloon
Recorded at Greve Studios, Berlin 2012
Design and Artwork by Annika Nagel
19,99 €uro
UTR 4312
Campus
152
Index
Editorial
Text: Ralf Schneider, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Kontakt: [email protected]
Mit nahezu einzigartigem Profil
Text: Prof. Dr. Herbert Grüner, HfK Bremen, Rektor
Kontakt: [email protected]
The Rape of Lucretia
Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Shushi Li, Projekt: Benjamin Britten, The Rape
of Lucretia Künstlerische Leitung: Prof. Franka
Hörnschemeyer, HfK Bremen,Bildhauerei, Plastik
Leitung Kostüm: Jennifer Thiel, Musikalische Leitung: Kenneth Duryea, Regie: Prof. Gregor Horres,
HfK Bremen, Szenische Gestaltung / Werkeinführung von Juliane Luster.
Erzähler_innen: Jan Hübner / Tomonobu Kurokawa / Luise Eckardt / Yu Hong,
Collatinus: ein römischer
General: Miroslav Stricevic
Junius, ein römischer
General: Grzegorz Rozkwitalski,
Prinz Tarquinius:
Andreas Heinemeyer / Huiyeol Kim,
Lucretia,
Collatinus‘ Frau: Tomomi Ikkaku
Bianca, Lucretias
Amme: Lissa Meybohm
Lucia, Lucretias Zimmermädchen: Kamila Dunajska / Nina Rademacher / Marina Szudra, Orchester: Flöte: Yoon Kyoung Lee
Oboe: Ayaka Kunieda,
Klarinette: Parisa Saeednezhad,
Fagott: Feyzi Cokgez, Horn: Isaac Shaw,
Schlagzeug:
Phillip Stirenberg,
Harfe: Maja Dvoracek,
Violine:
Ernesto Martinez, NN
Viola: Eun-Hye Lee,
Violoncello: Peter Krause,
Kontrabass: Daniel Tolsdorf
Zeit: 14. / 16. / 18. / 20. / 22 . Juni 2012 ,
Kontakt: [email protected]
Total Oper
Text: Prof. Kai Lehmann, HfK Bremen, CAD, Modellentwurf
Foto: Eike Steffen Harder ( Dummy o. Muster)
Projekt: Das Buch Total Oper ist das Ergebnis eines
fachübergreifenden, kollektiven Studentenprojektes des Studienganges „Integriertes Design“ der
Hochschule für Künste Bremen in einer Kooperation mit dem Künstlerbuch Verlag Bartleby & Co.
Brüssel. Das Projekt begann im Mai 2012 mit
einem Workshop im Atelier des Verlegers Thorsten
Baensch. Dieses Buch erscheint in einer Auflage
von insgesamt 20 nummerierten Exemplaren in 2
Serien. Die Serie A ist arabisch von 1-10 nummeriert
und erhält einen handgemachten Holzschuber auf
Rädern. Die Serie B ist römisch von I-X nummeriert
und mit einem einfachen Schuber ausgestattet.
Ermöglicht wurde das Buchprojekt durch die finanzielle und materielle Unterstützung der Hochschule
für Künste, Bremen sowie durch das Erasmusprogramm Dozentenmobilität der Europäischen Kommission, Brüssel.
Herausgeber: Kai Lehmann (Hochschule für Künste
Bremen), Gestaltung, Interviews, Konzept, Produktion und Redaktion: Julia Dambuk / Eike Steffen
Harder / Eunjung Kwak / Sarah / Nadine Rother / Tanja
Theinert / Annika Tritschler, Textredaktion / Lektorat: Ralf Schneider / Gabriele Stöhr, Produktion:
Sieglinde Hoidis / Buchbinderei Helmut Focken e.K.
Bremen, Marion Bösen / Werkstatt Manueller Druck,
Karl Robert Strecker / Modellbauwerkstatt.
Kontakt: [email protected]
HPSCHD
Text: Till Knipper, wissenschaftlicher Mitarbeiter
für die Geschäftsführung und konzeptionelle Weiterentwicklung des Atelier Neue Musik (ANM)
Foto: Roshan Margraf / Till Knipper
Projekt: An der Aufführung beteiligt waren Studentinnen und Studenten des Atelier für Zeitmedien
(Freie Kunst) und der Kompositionsklasse (Musik)
(Prof. Jean-François Guiton und Prof. Kilian Schwoon),
sowie Cembalisten aus dem Bereich Alte Musik
(Prof. Detlef Bratschke, Sachiko Kawakatsu, Prof.
Carsten Lohff, Alina Rotaru und Eri Suzuki).
Zeit: 15 . November 2012
http://zeitmedien.hfk-bremen.de/b-Projekte/
HPSCHD_doc/HPSCHD -1 .html
Kontakt: [email protected]
Ein Höhepunkt im Jahreskalender
Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Pressestelle
Foto: Shushi Li
Zeit: 9. und 10. Februar 2013
Speicher XI, Überseestadt Bremen
Kontakt: [email protected]
Tag des Herrn und auch Damenmode
Text: Text: Prof. Dorothea Mink, HfK Bremen, Mode-Design
Experimenteller Entwurf:
Prof. Ursula Zillig , HfK
Bremen, Mode-Design, Unikate und Programme
Übersetzung: Janis Mink
Foto: Daniel Weigel / Anna Hadzelek
Modelle: Maja Spence / Merle Richter / Anna Hadzelek
Projekt: Modematinée der Hochschule für Künste
Bremen zu den Hochschultagen
Zeit: Februar 2013
Beratende Lehrende: Prof. Alexander Sahoo (Licht) / Prof. Kai Lehmann (Mode) / Prof. Dorothea Mink
(Mode) / Prof. Ursula Zillig (Mode) / Hannes Hoelzl
(Sound)
Präsentation: Franziska Bauer / Karola Booß / Christian Camehl / Anne Ferber / Adnan Galic / Sophie Hachmeister / Joy Kaiser / Christine Schuller / Lulin Shi
Mode: Patricia Adler / Franziska Bauer / Lilly Bosse / Christian Camehl / Harm Coordes / Aurelia Foti / Veronika Gannibal / Sophie Hachmeister / Anna
Hadzelek / Virginia Holdegel / Clara Hopp / Lorena
Innocente / Maximilian Löw / Merle Richter / Karime
Salame Sainz / Lulin Shi / Birte Sieckmann / Maja
Spence / Meike Werning
Klang: Sandra Anhalt / Daria Brikner / Byrke Brüser / Saskia Horn / Radina Nazarska / David Owusu / Daniel Pajak / Sonja Riemann / Andre Rode / Friederike Schmidt / Benjamin Skirlo / Niclas Topel / Manuela Uhr / Lennart Ulrich / Jakob Vogt
Licht: Sandra Anhalt / Lorena Innocente / Kirsti
Masnick / Lennart Ulrich
Haare und Make up: Thea Wieting (Supervision)
thea.wieting.make-up.hairstyling@ email.de / Eva Baramsky / Aurelia Foti / Sophia Kolmhuber / Mailin Rohland / Andrea Szilagi / Aleksandra Weber
Modelle: Marius Altsleben / Oskar Anger / Camille
Auriere / Lukas Barning / Bene / Julian Benediksen / Anna Bornhold / Jonas Bornhorst / Johann Briem / Moritz Brunken / Matthieu Brünner / Felix Demmer / Shannan van Dijk / Malte Ellberg / Christina Fabian / Jan Felix / Janis Fitsch / Kim Fleischhauer / Jenny
Fleischhauer / Christian Heinz / Lennart Hoes / Kai
Hoffmann / Marie Hunte / Marius Jentschke / Jonathan / Julia / Kenan Kabil / David Kaiser / James
Kaiser / Mike Kaiser / Rose Kaiser / Simon Kaiser / Kilian / Michel Kolb / Leonie Körzel / Julian Kruel / Tine Kunze / Tom Kuenzel / Lukas Künzler / Eugen
Maas / Mario / Eike Mayer / Jenny Meinerling / Merle / Moritz / Daniel Neubacher / Nico / Takuya Oshima / Ikje Park / Caro Pertsch / Alex Pfeiffenberger / Nina
Rathje / Philip Riedeger / Anina Rieger / Philomena
Rieger / Piere Renzel / Leo Rokita / Philip Russell / Ulrike Schimitschek / Sebastian Schmidt / Constanze
Schulz / Jan Seebeck / David Stegnitz / Diandra
Stelljes / Ilona Toma / Torben / Kevin Vitz / Arleen
Wagner / Wiebke / Antine Yzer
Werkstattleiter: Jukka Boehm / Nicola Essig / Martina Schöbel / Brigitte Stadler / Karl Strecker
Besonderer Dank gilt allen Modellen, die unentgeldlich viele Stunden für uns geopfert haben, dem
Rektor der HfK Bremen, dem Freundeskreis der HfK
Bremen, dem Theater am Goetheplatz, dem Verein
der Villa Ichon und allen Helferinnen und Helfern.
Kontakt: [email protected]
[email protected]
Un/verblümt No1+No2
Text: Josch Hoenes, HfK Bremen, Medientheorie
Foto: Projekt
Projekt: Ringvorlesung
Zeit: WS 2011/ 12 – WS 2012 / 13
Kontakt: [email protected]
http://www.animoplex.net
Strategien der Zeichnung – Kunst der Illustration
Text: Prof. Dr. Michael Glasmeier, HfK Bremen,
Kunstwissenschaft, Theorie und Geschichte ästhetischer Praxis
Plakate: Wei Qiang
Zeit: 2012 / 2013
Kontakt. [email protected]
Kunst und Theorie
Zeit: 2012 / 2013
Kontakt: [email protected]
Mensch, Objekt, Raum – über die Absurdität der
Beziehungen
Text: Ralf Schneider, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Zeit: 10. August 2013
Venditti – Schmid - Azizi
Text: Jury Yvonne Bialek, kuratorische Assistenz der Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen / Dr. Ingmar
Lähnemann, wissenschaftliche Assistenz am EdithRuss-Haus für Medienkunst in Oldenburg / Dr.
Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle
Bremen, Moderation Prof. Michael Glasmeier.
Tobias Venditti: „Bindestriche“ - Klasse Franka
Hörnschemeyer, Michael Peter Schmid: „o.T.“ - Klasse
Korpys / Löffler, Sanaz Azizi: Performance „Hold“ Klasse Jean-François Guiton
Foto: Shushi Li
Zeit: Februar 2013
Kontakt: [email protected]
TEN - Ausstellung der Meisterschülerinnen und
Meisterschüler 2013
Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Zeit: 11 . August bis 29. September 2013
Weserburg – Museum für moderne Kunst
Infos: www.hfk-bremen.de/t/ausstellungen/n/ten
Quartett
Foto: Shushi Li
Zeit: Februar 2013
Kontakt: [email protected]
Weniger
Text: Jury
Foto: Jo Fliegner / Shushi Li
Projekt: Karin Hollweg Preis, gefördert durch die
Karin und Uwe Hollweg Stiftung.
Vergeben durch den Freundes- und Förderkreis der
Hochschule für Künste Bremen
Zeit: Juli 2012
Kontakt: [email protected]
Wissende Musiker
Text: Prof. Thomas Albert, HfK Bremen, Barockvioline
Foto: Claudia Aguilar / HfK
Tagung der AEC : 20. und 21 . April 2012 in Bremen.
Kontakt: [email protected]
Exkoriation
Text: Ausstellungsflyer
Foto: Ulrike Isenberg
Projekt: Leitung: Prof. Jean-François Guiton, HfK
Bremen, Zeitmedien.
Teilnahme: Sanaz Azizi / Nobuko Kakiuchi / Katharina Kreutzkamp / Nhu Nguyen / Nora
Olearius / Niusha Ramzani / Miae Son / Jónína
Thormodsdottir / Hannah Wolf / Lukas Zerbst
Zeit: 23 . bis 30. September 2012
http://zeitmedien.hfk-bremen.de/a-AUSSTELLUNG/InVerso_Trailer/InVerso.html
Kontakt: [email protected]
Fabien Maheu: Ursprünglich als Autor und Theaterregisseur tätig, realisiert Fabien Maheu mehr als
20 Inszenierungen, die in Frankreich, Europa und
Québec gespielt werden. Die Auseinandersetzung
mit der Videokunst eröffnen ihm neue (bild)künst-
lerische Erkundungsfelder, die seine Ausdrucksmöglichkeiten erweitern und ihn an den Grenzbereich zwischen Lautpoesie, Performance und
digitaler Kunst führen. Mit dem von ihm gegründeten Künstlerkollektiv ANIMO PLEX entwickelt er
eine dichte Bühnensprache – höchst musikalisch
und komplex. Als Spezialist des Werkes von Peter
Greenaway, sowie der neuen digitalen Technologien
in den Bild- und Bühnenkünsten, unterrichtet der
promovierte Künstler („Geschichte und Semiologie
von Text und Bild“) regelmäßig an verschiedenen
Universitäten und Kunsthochschulen in Frankreich.
Hanze Symphony Orchestra
Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Shushi Li
Projekt: Hanze Symphony Orchestra, Orchesterkonzert mit Studierenden der HfK Bremen und des
Prins Claus Conservatoriums Groningen
Andreas Heinemeyer, Bariton / Ruth Willemse,
Mezzosopran / Dirigent: Marc Piollet.
Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen,
Fünf Lieder nach Texten von Friedrich Rückert,
Dimitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 , d-Moll op. 47
Zeit: 14 ./ 15 . Feb. 2013
Kontakt: [email protected]
Fête de la musique
Text: Klaus Schloessser, HfK Bremen, Pressestelle
Foto: Caro Kammler, Anke Peters
Projekt: Fête de la Musique 2013 , 1 Tag – 27 Konzerte – 3 Spielstätten
Hochschule für Künste Bremen, Dechanatstraße
open air und im Konzertsaal
Institut français Bremen, Contrescarpe 19
Kirche Unser Lieben Frauen
Zeit: 21 . Juni 2013
Kontakt: [email protected]
Vom „Sängerwettstreit“ bis zum „Blockflötendieb“
Text: Prof. Dr. Barbara Stiller, HfK Bremen, Instrumental- und Vokalpädagogik, Elementare Musikpädagogik, Musikvermittlung
Foto: HfK
Projekt: Eine Kooperation der HfK Bremen mit der
Glocke-Veranstaltungs-GmbH
Kontakt: [email protected]
Big Sounds mit Swing Programm
Text: Prof. Martin Classen, HfK Bremen, Jazz
Foto: Christina Klinghagen (Konzert im Moments,
Bremen 2013)
Zeit: 2013
Ausführende: Big Sounds feat. Volker Bruder (cl) / Clarinet News, Leitung: Prof. Martin Classen, Trp:
Joachim Refardt trp / Johannes Rosenrunge trp / Benny Troschel trp / Henning Thomas trp, Saxes:
Tammo Pitters as / Phillip Clodt as / Manuel Martin
ts / Jörn Lungwitz ts / Matthias Dahm bs, Trb: Axel
Kappes trb / Joanna Jablonski trb / Jan Willem Overweg trb / Tural Ismayilov btrb, Rhythm: Agatha
Ciurkot p / Michael Bohn b / Julian Nicolaus dr.
Big Sounds. Die Band hat erfolgreiche Konzerte mit
folgenden Solisten gestaltet:
Mike Williams (Trompeter der Count Basie Big
Band) / Roger Ingram (trp., ua.: Jazz at Lincoln
Center, Harry Connick, Jr., Maynard Ferguson, Ray
Charles) / Bob Mintzer (ts) / Hans Dekker ( WDR Big
Band) / Jörg Brohm (Big Band der Bundeswehr) / Mehrmalige Einladung auf die Jazzahead, Bremen / Konzerteinladungen nach Detmold (HMT ) / Konzerte
für die Stadt Bremen und lokale Jazzveranstalter.
Kontakt: [email protected]
ensembleANM
Text: Prof. Jörg Birkenkötter, HfK Bremen, Komposition / Atelier Neue Musik
Foto: Till Knipper
Zeit: 8. 11. 2012
Kontakt: [email protected]
Zehn Jahre Kammerchor
Text: Peter Groth, Kulturredaktion Weser Kurier
Mit freundlicher Genehmigung, Nachdruck aus dem
Weser Kurier vom 18.6.2012
Zur Verfügung gestellt vom Archiv des Weser Kurier
Foto: Sebastian Burger
Kontakt: [email protected]
Johann Sebastian Bachs Kompositionen für Laute
Text: Prof. Joachim Held / HfK Bremen / Historische
Lauteninstrumente
Foto: Manfred Esser
Collage: Wei Qiang
Projekt: Internationales Bremer Symposium zur
Lautenmusik. Die Kompositionen für Laute Johann
Sebastian Bachs
Leitung: Prof. Joachim Held
Zeit: 9.-11. November 2012
Kontakt: [email protected]
Podium für junge Talente
Text: Almut Cordes / HfK Bremen, Lehrauftrag für
Klavier, Methodik / Fachdidaktik Klavier
Dörte Nienstedt, HfK Bremen, Lehrauftrag für
Blockflöte, Methodik / Fachdidaktik Blockflöte
Foto: Maren Bettermann
Schönebecker Schloss: Die Teilnehmer des
Konzertes Podium für Junge Talente 2013
Marike Webel / Eliane Menzel / Jean-Patrick
Glodeck / Alexander Klein / Charlotte Bettermann / Sebastian Bischoff / Paul Schnieber / Aljoscha Ristow / Colin Ames / Gi Ran Jung ( HMTM Hannover) / HanSaem Chang (Alle HfK Bremen)
Kontakt: [email protected]
[email protected]
Ein Fest für hundert Blockflöten
Text: Tibia
Interview mit Dörte Nienstedt, HfK Bremen, Lehrauftrag für Blockflöte,
Methodik / Fachdidaktik Blockflöte
Gekürzter Abdruck aus Tibia Magazin für Holzbläser,
Februar 2013
http://www.moeck.com/cms/index.php?id= 8
[email protected]
Zur Verfügung gestellt von Tibia
Projekt: Seit dem Jahr 2003 findet an der Bremer
Hochschule für Künste im Turnus von zwei Jahren
der Bremer Blockflötentag.
5 . Blockflötentag 2013: 1 . Juni 2013
Leitung: Dörte Nienstedt und Prof. Han Tol
Foto: Anke Peters
Kontakt: [email protected]
[email protected]
FrenchFriedLoveAffaire
Text: Jury
Martina Glomb, Prof. Modedesign HS Hannover / Kai Stührenberg, Wirtschaftsförderung Bremen / Frances Uckermann, Art Direktorin, Hamburg / Moderation Andrea Dilzer
Harm Coordes: „FrenchFriedLoveAffaire“. Modekollektion und -performance. Betreuung Prof. Kai
Lehmann / Bianca Holtschke und Ragna Müller: „1:2 “.
Gemeinsame Diplomarbeit. Betreuung: Prof.
Alexander Sahoo, Prof. Dr. Andrea Sick, Uschi
Huber / Clara Hopp / Benedikt Jährling / Susanne
Wendlandt / Marthe Trottnow / Mikko Gärtner / Julian Kruel: „Integriertes Was?“. Gruppenprojekt,
Betreuung: Prof. Roland Lambrette, Benjamin Suck,
Alexander Böll
Foto: Shushi Li
Zeit: Februar 2013
Kontakt: [email protected]
Von Äpfeln und Birnen
Text: Susanne Wendlandt / Prof. Detlef Rahe, HfK
Bremen, 3 D-Design
Foto: Rachel Pasztor
Projekt:
AG: Best of HfK-Design. Modul: Professionalisierung II / AG
Lehrende: Prof. Roland Lambrette / Prof. Andreas
Ostwald / Prof. Detlef Rahe
Teilnehmer: Lene Schwarz / Susanne Wendlandt / Jan Charzinski / Jonas Lang
Zeit: Nov. 2012-Feb. 2013
Kontakt: [email protected]
Integriertes Was?
Text: Clara Hopp / Susanne Wendlandt / Prof. Roland
Lambrette, HfK Bremen, Temporäre Architektur,
Innenräume und Ausstellungen
Foto Julian Kruel
Projekt:
Modul: Kultur & Identität
154
Kurs: Identität & Design
Lehrende: Prof. Roland Lambrette / Alexander Böll / Benjamin Suck
Teilnehmer: Clara Hopp / Susanne Wendlandt / Benedikt Urs Jährling / Mikko Gärtner / Julian Kruel / Marthe Trottnow
Zeit: Februar 2013
Kontakt: [email protected]
Ich lebe hier!
Text: Prof. Dr. Eberhard Syring, HS Bremen, Baugeschichte, Architekturtheorie
Fotografien: Nasser Asadpour / Ksenija Belichenko / Jan Berthold / Benjamin Bunkowski / Erkan Ceylan / Kristian Dihle / Björn Dittrich / Afsson Ebrahimkani / Kristina Edel / Oliver Fuhrmann / Saskia Hellbusch / Nicolai Hüsing / Frederike Just / Burcu Kaderoglou / Sirine Khaled / Carina Klusmann / Laucyre Kotryna / Anna Kreuzer / Lan Küpper / Karolina Matachowski / Olga Meier / Hiva Mosala / Hermann Nee / Hatice
Önder / Tatjana Rippel / Nima Sadri / Jessica
Schaarmann / Alona Scheffner / Katharina Senzel / Olga Sosnovski / Saskia Spieker / Cigmen Tayarer / Ihsan Tunc / Maxim Vetter / Paul Wiese / Mareike
Zabel
Fotografische Betreuung: Christiane Matthäi
Konzept und Realisierung der Ausstellung: Ellen
Grace Albers / Max Löw / Lene Schwarz / Saskia
Spieker (Studierende der Hochschule für Künste)
Gesamtkonzeption: Eberhard Syring
Projekt: Ausstellung „Ich lebe hier! – Momentaufnahmen aus 10 Bremer ‚Neubauvierteln‘“
Zeit: Vom 11.12.2012 bis 1.2.2013 in der School of
Architecture an der Hochschule Bremen im Postamt
5 . Für die Realisierung der Ausstellung danken wir
der GEWOBA Aktiengesellschaft Bauen und Wohnen und der Hochschule Bremen – Forschungscluster „Region im Wandel“
Kontakt: [email protected]
Stop stalking!
Text: Stalking KIT
Plakate: Henning Marxen / David Schikora / Lulu
Mendelova
Projekt: reizend Designtransfer der HfK
Leitung: Prof. Andrea Rauschenbusch, HfK Bremen,
Kommunikationsgestaltung / Harald Schweers,
LB reizend Designtransfer
Zeit: August 2012
Stalking-KIT: Öffentlichkeit sensibilisieren, Geschädigte über Stalking-KIT informieren – das sind
die Ziele der Kampagne „Stop Stalking!“, die durch
das Engagement der AOK Bremen/Bremerhaven,
der Deutsche Telekom GmbH und der Druckerei
Foremny möglich wurde.
Informationen: www.stalking- KIT.de
Kontakt: [email protected]
Die Zeitschrift der Straße
Text: Prof. Andrea Rauschenbusch, HfK Bremen,
Kommunikationsgestaltung
Foto: Annika Nagel / Anja Enders
Projekt: Die Zeitschrift der Straße
Herausgeber: Verein für Innere Mission e.V.
Partner: GISBU, Gesellschaft für Integrative Soziale
Beratung und Unterstützung mbH, Bremerhaven / Hochschule für Künste Bremen / Hochschule
Bremerhaven
Chefredaktion: Armin Simon
Gestalter_innen: diverse Studierende / Teams des
Studiengangs Integriertes Design, Kommunikationsgestaltung. (HfK )
Campus
www.zeitschrift-der-strasse.de
[email protected]
Kontakt: [email protected]
Emotional Biomechanics
Text: Jury
Björn Portillo / Gunnar Green / Katrin Caspar,
Moderation Prof. Dr. Andrea Sick
Foto: Jonas Otto / Shushi Li / Luizda Prado
Zeit: Februar 2013
Kontakt: [email protected]
Rauchwolken und Luftschlösser
Text: Prof. Dr. Andrea Sick, HfK Bremen, Kultur- und
Mediengeschichte, Medientheorie / Prof. Dennis
Paul, HfK Bremen, Interaktion und Raum
Foto: Jonas Otto / Dennis Siegel
Projekt: Konzeptioniert und organisiert wurde das
Projekt von Dennis Paul und Andrea Sick.
Beteiligte: Agnes Meyer-Brandis / Alberto de
Campo / Amel Ali-Bey / Andrea Dilzer / Andrea Sick / Benjamin Suck / Birgit Schneider / Birte Endrejat / Christian Teckert / Christine Hanke / Christoph
Wachter + Mathias Jud / Claudia Reiche / Dennis
Paul / Dennis Siegel / Efi Kontogeorgou / Florian
Dombois / Friedrich von Borries / Gunnar Green + Bernd Hopfengaertner / Hannes Hoelzl / Hannes
Nehls / Hannes Waldschütz / Jan Bovelet / Jonas Loh + Steffen Fiedler + Stephan Thiel / Jonas Otto / Julian
Rohrhuber / Julijonas Urbonas / Jussi Ängeslevä / Katharina Hinsberg / Kathrin Peters / Katja
Langeland / Kerstin Ergenzinger / Lars Nowak / Laura
Popplow / Lucas Odahara / Luis Berríos-Negrón / Magdalena Kobzova / Mathias Lam / Matt Adams / Mikael Mikael / Myriel Milicevic / Oliver Leistert / Oscar Sahlieh / Patrick Kochlik / Philipp Schwarzer / Ralf Baecker / Regine Buschauer / Renate Wieser / Roswitha Peintner / Suzana Alpsancar / Tilman
Richter / Tristan Thielmann
Zeit: 2012 / 2013
Eine Publikation des gesamten Projektes mit Beiträgen aus allen drei Teilen erscheint im November
2013 im Textemverlag.
Info: http://rauchwolkenundluftschlösser.de
Kontakt: [email protected]
[email protected]
Inside.Interaction.Design
Text: Prof. Tanja Diezmann HfK Bremen, Interaction
Design
Foto: Shushi Li / Tanja Diezmann / Claudius Lazzeroni
Projekt:
Idee, Konzept und Durchführung: Prof. Tanja
Diezmann.
Teilnehmer: Prof. Frank Jacob, Muthesius Kunsthochschule Kiel / Prof. Claudius Lazzeroni, FUdK
Essen / Prof. Boris Müller, Hochschule Potsdam / Prof. Dennis Paul, HfK Bremen / Prof. Mike Richter,
Hochschule Darmstadt / Prof. Peter von Maydell,
HfK Bremen / Prof. Stefan Wölwer, HAWK Hildesheim / Prof. Tanja Diezmann, HfK Bremen.
Website und Motiv: Markus Walthert,
Plakat: Dagmar Possekel.
Zeit: 20. Juni 2012
www. iid.hfk-bremen.de
Kontakt: [email protected]
Venew Conference
Text: Roland Kerstein, HfK Bremen, AV-Medien,
Mediengestaltung
Foto: Florian Lütkebohmert
Projekt: Leitung: Prof. Dr. Andreas Breiter (Uni
Bremen) / Claudia Kessler (HfK Bremen) / Roland
Kerstein (HfK Bremen)
Zeit: März 2013
Kontakt: [email protected]
The Ways Things Might Go
Text: Hannes Hoelzl, HfK Bremen, Lektor für Klang
in den Digitalen Medien: Kunst und Gestaltung
Foto: Künstler_innen
Projekt: Dozent: Hannes Hoelzl
Sommersemester 2012
Kontakt: [email protected]
Die Linie des Lebens
Text: Ralf Schneider, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Wioletta Maj / Julian Hespenheide
Projekt: Leitung: Joachim Hofmann
in Zusammenarbeit mit Bazon Brock und der Kunsthalle Bremen
Teilnehmer: Masterstudiengang: Tutorin: Aneta
Takhtamysheva
Studierende: Alexander Eleftherakis / Christoffer
Würfel / Dennis Hoffmann / Hannes Köpnick / Helena Nacinovic / Inês Maio / Jasna Dimitrovska / Julian Hespenheide / Lars Grochla / Mulluemebet
Dilnesaw / Natalia Dynnikova / Sammy Jobbins
Wells / Sishi Ding / Steven Wong / Thorsten
Marquard / Wioleta Maj
Bachelorstudiengang: Tutor: Tobias Hentze
Studierende: Andre Rode / Christian Baron / David
Owusu / Franziska Schade / Judith Ngo / Lasse
Uhlenwinkel / Malte Stehr / Nils Langhorst / Nora
Grimm / Saskia Horn / Tanya Bora
Zeit: Januar/ Februar 2013
https://vimeo.com/54144819
Kontakt: [email protected]
The jungle of Calais
Text: Susanne Hinrichs, Kuratorin
Foto: Julian Öffler / Paida Larsen
Projekt: Sommer 2012
Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium 2012
http://thejungleofcalais.wordpress.com/
Kontakt: [email protected]
....dass die Lücken nun Löcher wurden
Text: Prof. Dr. Andrea Sick, HfK Bremen, Kulturund Mediengeschichte, Medientheorie
Foto: Jens Lehmkühler
Projekt: Benjamin Suck, Ergebnisse des HeinzArnold-Bockmeyer-Reisestipendiums 2011
Zeit: Mai 2013
Kontakt: [email protected]
Beyond Tahrir
Text: Prof. Andrea Rauschenbusch, HfK Bremen,
Kommunikationsgestaltung
Prof. Peter Bialobrzeski, HfK Bremen, Stilles Bild
Foto: Stefan Koch
Projekt: Summer School 2013
Zeit: Kairo April 2013 – Bremen April/Mai 2013
Winter in Marseille
Text: Malte Stiehl. HfK Bremen, Freie Kunst
Foto: Malte Stiehl
ERASMUS-Aufenthalt an der Ecole supérieure d’art
& design Marseilles-Mediterranée ESADMM
Zeit: 01.10.2012 – 15.02.2013
Kontakt: [email protected]
Rerum cognoscere causas
Text: Ralf Schneider, HfK Bremen Presse-und
Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Chris Ghitulescu
Kontakt: [email protected]
[email protected] (International office)
Hopes and Hurdles
Text: Pressestelle Hochschule Bremen
Foto: International Office Universität Bremen
Projekt: Erasmus Staff Week
Zeit: 15 . – 19. April 2013
Beteiligte Hochschulen: Hochschule Bremen / Universität Bremen / Hochschule für Künste Bremen / Hochschule Bremerhaven / Jacobs University Bremen
http://www.hs bremen.de/internet/de/hsb/veranstaltungskalender/ankuendigung/detail/
index_41927.html
Ballett trifft Mode
Text: Ann-Kristin Müller
Mit freundlicher Genehmigung: Nachdruck aus
hamburgballet-blog.de 15 . Juni 2012
http://www.hamburgballett-blog.de/hamburg_ballett/ 2012 /06/ballett-trifft-mode-im-gespräch-mitmodedesigner-michael-court.html#more
Foto: Annika Nagel
Kontakt: [email protected]
Michael Court wurde 1985 in Quito, der Hauptstadt
Ecuadors, geboren. Er tanzte in der Ballettcompagnie des Freiherrvom-Stein-Gymnasiums Leverkusen
und übernahm einen Pas- de-deux-Part in der Oper
„Idomeneo“ an der Oper Köln. Seit 2007 studiert
Michael Court an der Hochschule für Künste Bremen
im Fachbereich Integriertes Design mit dem Schwerpunkt „Mensch und Mode“. Ausgezeichnet wurde
er mit dem 1 . Preis des European Fashion Award
2010 der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie. 2010 entwarf er die Kostüme für die Aufführung „Arkadien – Orte der Sehnsucht“ im Rahmen
des Schleswig Holstein Musik Festivals. Michael
Court arbeitete in diesem Projekt mit dem Tänzer
und Choreografen Orkan Dann und dem Designer
Peter Schmidt zusammen. Im Anschluss arbeitete
er in London in der Herrenmodenabteilung von
Vivienne Westwood Ltd. In der Folgezeit wirkte er
an mehreren Großprojekten der Hochschule für
Künste in Bremen mit, u.a. bei „L’Orfeo“ von Monteverdi. Anfang 2012 entwickelte er mit einer
Gruppe von Studierenden das Multimediale Modeevent „ IN BETWEEN – Mode Medien Musik“.
Jean-Jacques Defago | Permalink
Der Duft von Kaffee
Text: Klaas-Marten Seekamp
Foto: Johanna Ahlert
Projekt: Gestaltung und Baubegleitung: KlaasMarten Seekamp in Zusammenarbeit mit
raumdialog - Hendrik Weiner /
Illustration: Christoph Geiger und Valeska Scholz
Kontakt: [email protected]
Verstrickte Erinnerungsstränge
Text: Christina Pfänder
Mit freundlicher Genehmigung, Nachdruck aus:
DAAD -magazin
Veröffentlichungsdatum: 23.01.2013
http://www.daad-magazin.de/ 22921/index.html
Foto: Elianna Renner
Elianna Renner: Absolventin der HfK Bremen (2008)
und Meisterschülerin bei Prof. Jean-François Guiton
(2009), www.eliannarenner.com
www.artemanagement.com
Kontakt: [email protected]
Technology Addiction
Text: Marcel Helmer
Foto: Rasmus Rienecker,
Betreuung: Prof. Dennis Paul
Projekt: 2011
medium: 0bjekt
Kontakt: [email protected]
[email protected]
[email protected]
Grandios entwickelte Fähigkeiten
Text: Ulrich Olshausen
Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.7.2012 / Serie
Auch das noch
„© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine
Zeitung GmbH, Frankfurt.
Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine
Archiv“.
Foto: Saar Bormann
Kontakt: Malte Schiller [email protected]
Bewusster und planvoller
Text: Ose Leendertz, HfK Bremen, Frauen- und
Gleichstellungsbüro
Projekt: Mentoring –Programm für Studentinnen
Kontakt: [email protected]
Stabwechsel
Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Ralf Schneider
Kontakt: [email protected]
Neue Gesichter an der Hochschule
Text: Laudationes
Kontakt: [email protected]
Ehrensenator
Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Ralf Schneider
Kontakt: [email protected]
fff - feuer und flamme für den freundeskreis
Text: Prof. Fritz Haase, Vorsitzender des Freundeskreises der Hochschule für Künste Bremen
Emeritierter Professor der HfK für Design
Foto: Fritz Haase
Anzeige: Fritz Haase
Objekt: David Bartusch
http://www.hfk-bremen.de/t/
alumni-und-förderer/n/freundeskreis-der-hochschule-für-künste-ev
http://www.hfk-bremen.de/sites/default/files/
media/kartefreundeskreisweb.pdf
Kontakt: [email protected]
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Impressum
Herausgeber
Prof. Dr. Herbert Grüner, Rektor
Redaktion
Ralf Schneider
Konzeption / Gestaltung
Wei Qiang
Shushi Li
Übersetzung
Damian Harrison
Lektorat
Gabriele Stöhr
Schrift
Kievit Pro
Swift
Papier
Arctic Volume HighWhite 115 g/m2
Cyclus Print 100 g/m2
Druck
Amazed Colour Printing Co., Ltd
Chongqing, China
Bremen 2013
Bei manchen Fotos konnten trotz aller
Bemühungen die Fotografen nicht ermittelt werden, wir bitten um Entschuldigung. Falls berechtige Honorarforderungen bestehen, bitten wir um Kontaktaufnahme mit der Pressestelle der Hochschule für Künste Bremen.
Hochschule für Künste Bremen
Pressestelle
Am Speicher XI 8
28217 Bremen
[email protected]