Weisheiten von Nisargadatta Maharaj

Transcription

Weisheiten von Nisargadatta Maharaj
Weisheiten von
Nisargadatta Maharaj
Eine visuelle Reise
Herausgegeben von
Matthew Greenblatt
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Tu nicht so, als wärest du etwas,
was du nicht bist,
weigere dich nicht
zu sein, was
du bist.
– NISARGADATTA MAHARAJ
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ABBILDUNGEN:
S. 20: Der Raum im ersten Stock, Khetwadi 10th Lane, in dem Nisargadatta Maharaj sich
mit Suchenden traf
S. 52: Nisargadatta sitzt von unten gesehen in der zweiten Reihe, unmittelbar rechts von dem Bild
S. 53: Siddharameshwar Maharaj, Nisargadattas Guru
BILDNACHWEIS:
S. 49 © Raziel Riemer; S. 72/73, 77, 102/103, 110, 112 (Bilder aus Harappa)
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Vorwort
D
ie in diesem Buch enthaltenen Lehren von Nisargadatta Maharaj gehören zu
einer Reihe von Gesprächen, welche zwischen 1977 und 1979 durch Dinkar
Keshav Kshirsagar, einen engen Schüler von Maharaj, aufgezeichnet wurden. In
seinem Manuskript nennt Kshirsagar diese Dialoge Nirupanas. Der Begriff Nirupana
bedeutet wörtlich „eine Erforschung oder Untersuchung“. Maharaj übersetzte ihn
einfach so: „Einsicht in deine wahre Natur – was sie ist und wie sie existiert – das ist
die Bedeutung des Wortes Nirupana.“
Weisheiten von Nisargadatta Maharaj bestehen aus ausgewählten Abschnitten der
ursprünglichen Nirupanas und enthalten die wesentlichen Prinzipien und Lehren
dieser Dialoge. Damit liefert uns das Buch gleichsam eine Landkarte, mit der wir die
Natur unserer scheinbaren Individualität erforschen können.
Wir schätzen uns glücklich, dass es Kshirsagar gelungen ist, diese Dialoge
Nisargadatta Maharajs so sorgfältig und fesselnd aufzuzeichnen. Während der beiden Jahre, in denen die Gespräche festgehalten wurden, besuchte er Maharaj zweimal wöchentlich in dem kleinen Zimmer im Obergeschoss, wo regelmäßig die Zusammenkünfte des Weisen mit Suchenden stattfanden. Kshirsagar schrieb Maharajs
eindringliche Aussagen so auf, wie sie geäußert wurden, um sie dann zu Hause ge9
nauer durchgehen zu können. Maharaj schaute diese Notizen durch, gab sein
Einverständnis und bat Kshirsagar, sie an andere Devotees zu verteilen.
Bei all diesen Gesprächen bestand Maharajs einzige Absicht darin, den Suchenden auf die grundlegende Frage zurückzuführen: „Was ist die wahre Natur
des Bewusstseins ‚Ich bin‘, das wir täglich beim Aufwachen erfahren?“
Maharajs Lehren, die ursprünglich in seiner Muttersprache Marathi zusammengestellt waren, wurden zunächst von Frau Damayanti Dungaji übersetzt. Später
wurde die Übersetzung unter Anleitung Jean Dunns von mir überarbeitet und
von Kshirsagar nochmals gründlich überprüft.
Die Atmosphäre, von der ein erwachter Weiser umgeben ist, besitzt eine starke Intensität. Als ich Maharaj einmal an einem heißen Augustnachmittag aufsuchte, rauchte er gerade entspannt eine Bidi und beantwortete die Fragen mehrerer Besucher. Obwohl diese Menschen aus den verschiedensten Verhältnissen
kamen, konnte Maharaj die innere Veranlagung eines jeden erkennen und ihm
dementsprechend Rat erteilen.
Beispielsweise sagte er zu einer Person: „Sie haben ein ganzes Reich auf der
imaginären Idee aufgebaut, dass Sie sind.“ Zu einer anderen sagte er: „Suchen Sie
die Spiritualität bei niemand anderem. Bleiben Sie einfach im Selbst; das wird
Ihnen vollständiges Verstehen geben. Tun Sie nichts anderes.“ Als ihm ein Besucher aus Amerika eine Frage in Bezug auf Gnade stellte, antwortete Maharaj:
„Gnade ist immer präsent, aber nicht in Form eines Individuums. Seien Sie eins
mit Bewusstsein, verehren Sie Bewusstsein als Gott oder Guru, und es wird mit
Ihnen zufrieden sein; das ist Gnade.“ Maharaj fuhr fort: „Viele Menschen begnügen sich mit dem bloßen Gefühl ‚Ich bin auf dem spirituellen Weg‘. So kann man
endlos weitermachen. Nur selten gibt es eine Person, die ihre wahre Natur versteht.“
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Nisargadatta wies darauf hin, dass Verwirklichung keine Errungenschaft ist, sondern das Erkennen unseres innewohnenden Seins durch Erfahrung und nicht durch
intellektuelles Erfassen. Als seine körperliche Gesundheit 1981 immer mehr nachließ, sagte Maharaj:
„Vergessen Sie mich, vergessen Sie meine Lehre. Aber was ich Ihnen nahelege, ist, in Ihrem eigenen Bewusstsein zu weilen. Und nur dann wird das erforderliche Verstehen intuitiv aus Ihrem Inneren kommen.“
Maharaj war ein fähiger Lehrer, dessen unerschütterliche Verwurzelung im Selbst
ermöglichte, dass er klar und spontan genau die Antwort geben konnte, die im jeweiligen Moment erforderlich war. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich die Gelegenheit hatte, bei ihm zu sein. Mögen diese Lehren von Maharaj allen Lesern spirituelle
Klarheit und Frieden schenken.
Suresh N. Mehta
Pleasanton, Kalifornien
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Einleitung
EINE ANMERKUNG ZU DEN LEHREN
Nisargadatta war ein Weiser von großer Einfachheit, tiefer Demut und
kompromisslosen Prinzipien. Er lehrte kein bestimmtes System oder eine spezielle
Philosophie; vielmehr verwies er die Menschen auf die Wahrheit zurück, wer und
was sie in Wirklichkeit sind. Dies geschah, indem er klar darauf aufmerksam machte, auf welche Weise das „Ich“-Konzept – das Gefüge, auf dem sich unser Leben
aufbaut – die grundlegende Ursache der Unkenntnis unseres wahren Selbst darstellt. Demzufolge versuchen wir, von der äußeren Welt Zufriedenheit zu bekommen und vergessen dabei, dass die Quelle allen Glücks unser eigenes Selbst ist.
Für einen verwirklichten Weisen wie Maharaj gibt es keine Individuen – nur
das Selbst oder Gott existiert als alle Erscheinungsformen. Maharaj hatte nicht
das Bedürfnis, irgendein Ziel zu erreichen, irgendeine Absicht zu erfüllen oder
irgendetwas zu besitzen. Dennoch führten seine Leidenschaft für die Wahrheit
und sein Mitgefühl für die spirituellen Sucher dazu, dass er die Menschen geschickt von den psychologischen Bildern und den Mustern der Erinnerung, die
das getrennte Ich aufrechterhalten, befreite. Oft bemerkte er, dass wir diese Vorstellungen und Konzepte für die Wirklichkeit halten und damit das Wahre und
Dauerhafte gegen etwas Vorgestelltes und Vergängliches eintauschen.
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Maharaj fordert uns auf, uns nicht mehr mit den Inhalten des Denkens zu identifizieren. Dieser Weg hilft uns, das Gefühl unserer Getrenntheit zu überwinden und
uns mit dem Selbst oder dem Absoluten zu identifizieren. Maharajs Autorität bestand nicht darin, dass er die heiligen Schriften oder die Erfahrungen anderer zitierte, sondern beruhte einzig und allein auf seiner eigenen unmittelbaren Erfahrung der
Wirklichkeit. Alles andere wäre Heuchelei für ihn gewesen.
Nisargadatta sagt, wir alle wüssten eines mit Sicherheit, nämlich dass wir existieren. Wenn wir die Natur unseres Wachbewusstseins ernsthaft und beharrlich untersuchen und in jenem Gefühl von „Ich bin“ verweilen, das ihm innewohnt, erkennen wir, dass die „objektive Welt“ unserer wahren Natur, dem Selbst, überlagert ist.
Diese unmittelbare Wahrnehmung führt uns zu dem mühelosen und natürlichen
Zustand des Seins. Indem man ständig bei dem Gefühl „Ich bin“ verweilt, kann sich
der Zugang zu dem öffnen, was noch vor diesem Gefühl besteht: dem reinen
Bewusstsein, der endgültigen Wirklichkeit, dem wirklichen „Ich“.
Maurice Frydman, der das Buch „I am That“ (deutsch „Ich bin“) zusammenstellte
und herausgab, schreibt über diesen Weg:
Dieses Verweilen bei dem Gefühl „Ich bin“ ist einfach, leicht und „natürlicher Yoga“, also Nisarga Yoga. Er ist frei von Geheimnistuerei und Abhängigkeit; er bedarf keiner Vorbereitung und keiner Initiation. Jeder, der vor dem
Rätsel seiner Existenz steht und ernsthaft seinen eigenen Ursprung finden
möchte, kann sich diesem stets gegenwärtigen Gefühl „Ich bin“ zuwenden
und so lange beharrlich und geduldig dabei verweilen, bis sich die Wolken,
die den Geist verschleiern, auflösen und das Herz des Seins in seiner ganzen
Herrlichkeit erfahren wird.
Maharaj ist die Stimme unserer wahren Identität, die uns daran erinnert, dass wir
durch unsere Identifikation mit dem fälschlichen Gefühl der Individualität gleichzeitig die Welt mit all ihrem Schmerz und Leid erschaffen. Die Welt und unser
physischer Körper sind nur Objekte im Bewusstsein; wenn wir also aufhören, uns mit
dem Körper als unserem wahren Selbst zu identifizieren, verändert sich alles und wir
betrachten uns nicht mehr als getrennt von anderen.
Was das Thema Bemühung betrifft, so forderte Maharaj die Menschen auf, „ihre
Hausaufgaben zu machen“, wenn sie ihre wahre Natur erfahren wollten. Er sprach
oft über Ernsthaftigkeit und die Notwendigkeit von Aufmerksamkeit. Er machte die
Rolle von Bemühung und Mühelosigkeit im spirituellen Leben ausdrücklich klar:
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Wenn Bemühung nötig ist, wird Bemühung auftreten. Wenn Mühelosigkeit wesentlich wird, so wird diese sich durchsetzen.
Jesus sagt, wenn man zuerst das Königreich des Himmels sucht, wird alles andere zum Leben hinzugegeben. Nisargadatta Maharaj äußert sich ähnlich in den
Nirupanas:
Die Welt wurde im Licht des BEWUSSTSEINS erschaffen. Wenn Sie
dieses BEWUSSTSEIN als etwas erkennen, was ganz natürlich zu Ihnen
gehört, werden all Ihre Wünsche erfüllt.
Sie werden nicht vielen Menschen begegnen, die dies so offen aussprechen. Ich nenne mich nicht einen Yogi oder einen Weisen, deshalb kann
ich so reden.
Die Lehren von Nisargadatta Maharaj helfen uns, zu dem Frieden und dem
Glück unseres natürlichen Zustands zu erwachen. Indem wir die Natur des „Ichs“
erforschen, können wir irgendwann seinen Ursprung erreichen. Sind wir einmal zu unserer innewohnenden Göttlichkeit erwacht, leben wir in der unendlichen Freiheit unseres wahren Selbst, zeitlos und ewig.
ANMERKUNGEN
ZUR
TERMINOLOGIE:
Nisargadatta Maharaj benutzt bestimmte Worte, um die namenlose Wirklichkeit unserer wahren Natur und das Gewahrsein des Individuums innerhalb dieser Wirklichkeit auszudrücken. Er benutzt das Wort „Bewusstsein“ auf zwei verschiedene Weisen: BEWUSSTSEIN (in Versalien) steht für das Höchste Selbst
oder das Absolute. Die Begriffe „Bewusstsein“, „der Zustand des ‚Ich bin‘“, „der
Zustand des Seins/der Existenz“ und „Wissen“ /„der Zustand des Wissens“/ „Kenntnisse“ werden oft synonym benutzt und verweisen auf das Gefühl „Ich bin“ – das
gewöhnliche Gewahrsein, das uns zu bewussten Wesen macht.
EINE
KURZE
BIOGRAPHIE
Nisargadatta wurde 1897 in der Hafenstadt Bombay geboren. Sein Name war
Maruti Shivrampant Kambli, und er war ein introvertierter, wissbegieriger Junge, der sich für religiöse und philosophische Fragen interessierte. Als Maruti
zwei Jahre alt war, zog die Familie in ihr Heimatdorf Kandalgaon, um sich dort
um ihren landwirtschaftlichen Besitz zu kümmern. 1920, fünf Jahre nach dem
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Tod seines Vaters, zog der 23jährige Maruti zurück nach Bombay. 1924 heiratete er
Sumatibhai, und das Paar bekam im Laufe der Zeit drei Kinder. Obwohl Maruti
zunächst als Büroangestellter in der Stadt arbeitete, gründete er bald sein eigenes
Geschäft, einen kleinen Laden, in dem er verschiedene Waren einschließlich Tabak
und Bidis (eine bestimmte Sorte handgedrehter Zigaretten) verkaufte. Das Geschäft
florierte und ermöglichte es ihm, eine ganze Ladenkette aufzubauen.
Kurz nach seiner Heirat begegnete Maruti einem Lehrer, der ihm Yogatechniken
beibrachte. Diese Übungen machte er etwa zwei Jahre lang. Während dieser Zeit
entwickelte sich in ihm ein intensives Verlangen nach Wahrheit, und er war gern
mit Menschen zusammen, die miteinander über religiöse und philosophische Themen sprechen wollten. Allmählich erwachte in ihm ein bisher verborgener Wunsch,
das zu erfahren, was in diesen Gesprächen erörtert wurde.
1932, als Maruti 35 Jahre alt war, überredete ihn einer seiner Freunde, der schon
seit längerem einen Heiligen in Bombay aufsuchte, dazu, ihn bei mehreren dieser
Besuche zu begleiten. Das erwies sich als Wendepunkt in seinem Leben. Sein
Wahrheitsdurst hatte ihn endlich zu seinem Guru geführt, dem angesehenen Heiligen Siddharameshwar Maharaj. Maruti ließ sich von ihm initiieren und begann seine spirituelle Praxis mit großem Glauben und voller Entschlossenheit. Maharaj sagte einmal über die Disziplin, die er befolgte:
Als ich meinen Guru traf, sagte er zu mir: „Du bist nicht das, wofür du dich
hältst. Finde heraus, was du bist. Beobachte das Gefühl Ich bin, finde dein
wahres Selbst.“ Ich befolgte seine Worte. Ich verbrachte meine ganze freie
Zeit damit, mich in Stille zu beobachten – was für ein Unterschied und so
schnell! Ich brauchte nur drei Jahre, um meine wahre Natur zu erkennen.
Einige Zeit nach dem Tod seines Gurus beschloss Maruti aus einem Zustand intensiver Entsagung heraus, das weltliche Leben und seine aufstrebenden Geschäfte
aufzugeben. Er machte sich als Wandermönch auf den Weg und wollte so den Rest
seines Lebens verbringen. Auf dieser Wanderschaft, die acht Monate dauerte, begegnete Maruti einem anderen Schüler von Siddharameshwar Maharaj, der ihn davon überzeugte, dass ein aktives Leben losgelösten Handelns wesentlich sinnvoller
sei als so ein Herumwandern. Maruti erkannte die Wahrheit dieses Ratschlags und
beschloss, nach Bombay zurückzukehren. Während des letzten Abschnitts seiner Reise
erkannte Maruti das Höchste Selbst.
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Nach seiner Heimkehr empfand Maruti, dass ein einziger Laden zur Erfüllung
seiner bescheidenen Bedürfnisse ausreichen würde. Die Leute der Umgebung
begannen schon bald, das Leuchten der Selbsterkenntnis wahrzunehmen und
versammelten sich öfters am Bidi-Laden um ihn. Nach einiger Zeit nahm er den
Namen „Nisargadatta“ an; das bedeutet „der, der im natürlichen Zustand weilt“.
Als sich das Licht seiner Verwirklichung nicht länger verbergen ließ, begannen ihn Besucher aus vielen Teilen der Welt aufzusuchen, um ihre spirituellen
Zweifel zu klären. Im Laufe der Jahre besuchten immer mehr Menschen
Nisargadatta in dem kleinen Zwischengeschoss, das er in seiner bescheidenen
Behausung in Bombay gebaut hatte. Maharaj sah direkt in die tiefsten Bereiche
ihres Seins. Mit feuriger Intensität, gepaart mit Mitgefühl, führte er sie geschickt
zur Wahrheit ihrer eigenen Identität.
Maharajs spirituelle Traditionsfolge geht auf die Nath Sampradaya zurück, die
später als Navnath Sampradaya (die Linie der neun Meister) bekannt wurde und
deren Geschichte mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Die Lehren der Nath Gurus sind einfach und direkt. Hingebungsvolles Singen spielt zwar auch eine wichtige Rolle, doch die wesentliche Betonung liegt auf dem Erwachen zu der höchsten Wirklichkeit, die im Herzen jedes Wesens erstrahlt.
1981 wurde Maharaj aufgrund von Kehlkopfkrebs körperlich sehr schwach.
Dennoch war sein Wesen so mitfühlend, dass er weiterhin täglich viele spirituelle Sucher traf, die aus der ganzen Welt anreisten, um ihm zu begegnen. So blieb
die kleine Wohnung in der Khetwadi 10th Lane für viele ein Brennpunkt auf
ihrer Suche nach Selbstverwirklichung, bis Maharajs Körper schließlich am
8. September 1981 der Krankheit erlag.
Matthew Greenblatt
Carlsbad, Kalifornien
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Jean Dunn, eine enge Schülerin von Maharaj
und Herausgeberin mehrerer Bücher mit seinen
Gesprächen, schilderte ihn so:
„Maurice Frydman beschrieb diesen großen
Lehrer als ,warmherzig, zart, auf scharfsinnige Weise humorvoll, absolut furchtlos und
wahrhaftig – als jemanden, der alle, die zu
ihm kamen, inspirierte, führte und unterstützte‘. Andere haben ihn als einen ‚Tiger‘
beschrieben. Er war alles, was notwendig
war: Gütig, sanft, geduldig, schroff, barsch,
ungeduldig. Die Stimmungen strichen über
ihn hinweg wie eine sommerliche Brise, die
ihn kaum berührte.“
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Ihre wahre Natur ist jenseits aller Beschreibung.
Sie kann nicht mit dem Verstand erfasst werden,
und doch existiert sie.
Sie ist der Ursprung aller Dinge.
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Alle Handlungen folgen
konzeptuellen Strukturen und werden
von ihnen gesteuert.
Sie gehen ganz selbstverständlich davon aus,
dass Sie erschaffen wurden.
Das basiert auf einem fremden Konzept,
welches über Ihr Glück oder Unglück und Ihre
Auffassungen von Geburt und Tod bestimmt.
All das ist das Spiel
manifest werdender Vorstellungen,
bei denen Sie sich für den Handelnden halten.
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Erkennen Sie die Wahrheit, und lassen Sie
alle Konzepte beiseite.
Wer das tut,
transzendiert Geburt und Tod.
Sie werden das, woran Sie glauben.
Wie kraftvoll wirken Überzeugungen!
Seien Sie sich dieser Tatsache bewusst.
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Erkennen Sie, was Sie sind,
bevor Sie irgendetwas anderes erkennen.
Seien Sie fest davon überzeugt,
dass Sie reines BEWUSSTSEIN sind.
Das sollte spontan geschehen;
nur so ist es möglich.
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Der denkende Geist ist nur eine
Ansammlung von Eindrücken,
die seit der Geburt
gespeichert wurden.
Er ist mit Gedanken beschäftigt,
die auf seinem
vorherrschenden Konzept basieren.
Erfassen Sie, wer der Erfahrende
des denkenden Geistes ist.
Wenn Sie Ihren Gedanken glauben,
werden Sie enttäuscht werden.
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Seien Sie der Zeuge
von Gedanken.
Bleiben Sie der Seher.
Die Welt
existiert nur
in Ihrem
Denken.
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Denkender Geist ist gleich Vorstellung
– er lässt alles entstehen,
was ihm beliebt.
Das ist seine Natur.
Wenn man die wahre Natur von
Konzepten erkennt, erkennt man
gleichzeitig „Das“, was frei
von Konzepten ist.
Nur der denkende Geist wird geboren, nicht Sie.
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Was wir „wissen“,
wird Quelle unseres
Glücks oder Kummers.
Sie wurden ohne irgendwelche Kenntnisse geboren.
Kenntnisse entstanden erst nach der
Geburt des Körpers.
Bleiben Sie nicht in dem stecken, was Ihnen gelehrt wurde
oder was Sie gelernt haben.
Irgendwann müssen Sie das
alles über Bord werfen.
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