Geschlechter und Dorfnamen der Gemeinde Auenstein (4MB PDF)

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Geschlechter und Dorfnamen der Gemeinde Auenstein (4MB PDF)
Wappen
Wappen 1872
Heutiges Wappen
Geschlechter und Dorfnamen
der
Gemeinde Auenstein
Verfasst von Martin Joho
1. Juli 2011
-2-
Inhaltsverzeichnis
I.
Geschichtliches zum Gemeindewappen von Auenstein
3
II.
Geschlechter und Dorfnamen von Auenstein
6
1.
Namensbildung / Geschlechter
6
2.
Geschlechter aus dem Ortsbürger-Register 1824 / 25
8
3.
Eigenheit der Frey / Frei
11
4.
Neue Ortsbürgergeschlechter
12
5.
Wappen der Ortsbürgergeschlechter
12
6.
Dorfnamen von Auensteiner Ortsbürgern
13
6.1 Herleitung der Namen
13
6.2 Eigenarten
14
6.3 Aufzählung der Dorfnamen von 1900 - 1960
14
6.4 Aktuelle Dorfnamen von Ortsbürgern 2011
29
7.
Schlusswort
33
Anhang; Bevölkerungsentwicklung von 1850 - 2010
34
Literatur / Quellen
35
-3-
I. Geschichtliches zum Gemeindewappen von Auenstein
Vor der Helvetik besassen nur die Städte und einige grössere Landgemeinden ein
eigenes Wappen, herrührend vom althergebrachten Siegelrecht. Landgemeinden
durften vor 1803 nur Wappen zur Ausschmückung von öffentlichen Gebäuden und
Kirchenfenstern verwenden.
Mit der Mediationsverfassung von Napoleon 1803 erwuchsen die ehemaligen Untertanengebiete - Berner Aargau, Freiamt, Grafschaft Baden, aber auch das Fricktal als
„Vorösterreichisches Gebiet“ - zum heutigen Kanton Aargau. Alle Gemeinden erhielten in der Folge das Recht, ein eigenes Siegel und Wappen zu schaffen. In den Anfängen des Kantons haben viele Gemeinden kein eigenes Wappen geführt und begnügten sich mit dem Kantonswappen oder verzichteten auf ein solches.
Die Gemeinde Auenstein beauftragte 1804 einen Grafiker, ein Wappen mit speziellen
Elementen passend zum Dorf zu schaffen. Der beauftragte Grafiker bemühte sich,
eine Landschaft als Wahrzeichen der Gemeinde zu kreieren: rechts einen phantastischen Berg, links daneben eine hohe Tanne.
Erstes Gemeindewappen 1804; Staatsarchiv Aargau
Das Wappen wurde 1872 nachgebessert, indem die Tanne auf einem Hügel in den
Vordergrund gestellt und der Berg in den Hintergrund gerückt wurde. Diese perspektivische, gänzlich unheraldische Darstellung wurde durch eine undefinierbare
Schraffur verschlimmert. Das Wappenbild zeigt in prächtigen Farben einen grünen
Hügel, eine grüne Tanne, grau-braunes Gebirge und blauer Himmel, der zugleich die
Schildfarbe bedeuten sollte.
-4-
Wappen 1872; Staatsarchiv Aargau
Gemeinde-Siegel 1872; Staatsarchiv Aargau
Da diese Landschaft nach den Absichten des Grafikers die Gislifluh und die Dorftanne unweit des Schlosses Auenstein wiedergeben sollte, versuchte der Direktor
der Gewerbeschule Aarau, J.L. Meyer-Zschokke, das Wappenbild zeichnerisch
besser zu erklären, in dem er dem Berg die topographische Form der Gislifluh verlieh
und die Tanne als schwarze Silhouette auf grünem Hügel hervorhob.
Wappen 1915; Staatsarchiv Aargau
Briefkopf Gemeinderat Auenstein bis 1964;
Staatsarchiv Aargau
-5-
Heraldisch konnte das Auensteiner Wappen auch durch diese Umgestaltung der
Siegelbilder nicht gerettet werden, sodass Dr. Walther Merz in seinem Buch über die
aargauischen Gemeindewappen (1915) zu dieser Darstellung bemerkte, es sei für
Auenstein vom heraldischen und historischen Standpunkt aus, dem in alten
Wappenbüchern überlieferten Schild der Herren von Gowenstein, gespalten von Rot
und Weiss, mit zwei weissen Rosetten mit gelben Butzen und grünen Kelchblättern
im roten Feld, der Vorzug zu geben.
Im Jahre 1948 schien der Gemeinderat Auenstein nicht abgeneigt, diesem Vorschlag
zu folgen, doch führte eine Besprechung mit dem Präsidenten der "Aargauischen
Gemeindewappenkommission" zu keinem definitiven Resultat. Versuchsweise wurde
im Jubiläumsjahr 1953 – 150 Jahre Kanton Aargau – das Gowensteiner-Wappen in
die neue Gemeindefahne aufgenommen.
Hingegen sprach sich die Gemeindeversammlung vom 18. Juni 1953 gegen dieses
Wappen aus, da inzwischen ein Gegenvorschlag, nämlich das Schloss Auenstein in
heraldischer Darstellung, die Bürgerschaft in ihrem Entscheid schwankend machte.
Im Dezember 1954 beschloss der Turnverein Auenstein anlässlich einer ausserordentlichen Versammlung, das neue Wappen in die Vereinsfahne aufzunehmen.
Heutiges Wappen der Gemeinde Auenstein
Gestützt auf das Wappendekret von 1803 hat der Gemeinderat Auenstein in eigener
Kompetenz am 28. Oktober 1964 beschlossen, das alte Gowensteiner-Wappen als
Gemeindewappen zu übernehmen. Die nachfolgende Gemeindeversammlung wurde
über den Beschluss des Gemeinderates in Kenntnis gesetzt. Diese akzeptierte den
Beschluss. Seither gilt das Gowensteiner-Wappen als offizielles Gemeindewappen
und Siegel der Gemeinde Auenstein.
-6-
II. Geschlechter und Dorfnamen von Auenstein
1. Namensbildung / Geschlechter
Vor dem 12. Jahrhundert waren Geschlechtsnamen dem Adel vorbehalten. Im frühen
Mittelalter, als unser Dorf aus wenigen Hofstätten bestand, reichten Rufnamen (d.h.
Vornamen) zur Unterscheidung der Familien noch aus. Erst ab 12./13. Jahrhundert
bildeten sich auch bäuerliche Familiennamen aus.
Die in der Zeitfolge auftretenden Familiennamen leiten sich aus Berufs- und Amtsbezeichnungen, Personennamen sowie aus Flur- und Siedlungsnamen, wo die
Namensträger herstammten, ab.
Vor dem 15. Jahrhundert bis anfangs 16. Jahrhundert verzeichneten die Dörfer im
Aargau eine starke Bevölkerungsumwälzung. So sind auch in Auenstein Familiennamen aufgetaucht, die wenig später wieder von der "Bildfläche" verschwunden sind.
Ein Gerichtsprotokoll aus dem Amt Schenkenberg von 1442 dokumentiert den
Bevölkerungswandel zu diesen Zeiten. So heisst es:
"Heintzen Ott führte folgende Bürgen an":
- Clausen Ott, seinen Sohn
- Ulin Schnider
- Hansen Berner
- Heinin Suter
- Cunzen Bürgin
- Rudin Berner
- Hanslin Schnider
- Hansen Umikon
- Cunzen Umikon
- Hansen Müller
- Hansen Jäklin
- Heinin Bürgin
- Hansen Zuber
alle von Gowenstein.
Ein Auszug aus dem Taufrodel von 1583 - 1636 bestätigt in nachfolgender Tabelle
den regen Bevölkerungswechsel dieser Jahre. Die Aufzählung der Taufen bezieht
sich nur auf neue Familiennamen, d.h. es gab in den angeführten Jahren mehrere
Geburten.
-7-
Tabelle
Jahr
1583
Familiennamen
Schmid*, Egger*, Ott (OB), Cuntz, später Kunz*, Frey (OB),
Schwytzer*, Rischgasser*, Killhofer, später Kirchhofer (OB),
1585
Fäderlin*, Feldmann*, Joho (OB), Wüest*,
1586
Käller*, Hassler* (1605 letzte Geburt), Fröhlich*
1587
Zobrist*, Achmüller (Pfarrers)*, Stilli*,
1591
Senn (OB)
1594
Käser*
1597
Krach (1615 letzte Geburt)*
1601
Wertz, später Wirz (1609 letzte Geburt)*
1605
Friker (OB)
1606
Stillmann, vorher Stilli*; Ryner*
1612
Hochstrasser (OB)
1613
Friedmann*, Schatzman*
1618
Rohland*, Bamberger*
1619
Brugger (OB)
1624
Herdy, später Härdy*
1625-1636 Keine neuen Familiennamen
* abgewandert oder ausgestorben
OB: später Ortsbürger
Erst später begannen die Dorfgenossen sich gegen aussen abzuschliessen, um erschlossenes Ackerland nicht wieder veröden zu lassen und so eine rentablere Landwirtschaft aufzuziehen. Das erste Ortsgenossenverzeichnis wurde von den Bernern
im Zusammenhang mit dem Armen- und Fürsorgewesen 1675 geschaffen. Erst nach
dem Beitritt des Aargaus 1803 zur Eidgenossenschaft entstanden die heute
geltenden Ortsbürgergeschlechter.
In Auenstein wurde erst 1824/25 das erste Ortsbürgerverzeichnis erstellt. Wer zu
diesem Zeitpunkt ortsansässig war, erklärte man zum Ortsbürger.
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2. Geschlechter aus dem Ortsbürger-Register 1824 / 25
Brugger
Das Geschlecht Brugger wird mit Hans Brugger,
Gerichtsvogt von Auenstein, 1618 erstmals erwähnt.
Brugger waren schon im 14. Jahrhundert in den
Nachbargemeinden ansässig, so in Veltheim,
Villnachern, Thalheim.
Vermutlich sind alle Brugger von Veltheim via Ortsteil
Au nach Auenstein gezogen.
Im Kanton Aargau* sind sie u.a. Ortsbürger in: Brugg,
Hirschthal, Möhlin, Suhr, Veltheim.
Frey / Frei
Der Name Frey ist in Sachen Jagdstreit Kestenberg /
Schloss Wildegg 1495 erstmals als Auensteiner Geschlecht erwähnt.
Frey / Frei ist eines der weitverbreitetsten Geschlechter der Schweiz.
Im Kanton Aargau* sind sie u.a. Ortsbürger in: Biberstein, Birr, Brugg, Gontenschwil, Holderbank,
Küttigen, Möriken-Wildegg, Unterbözberg,
Würenlingen.
Hochstrasser
Hochstrasser sind 1612 erstmals in Auensteiner
Kirchenbücher erwähnt.
Der Familienname entstand dadurch, dass diese
Leute ursprünglich an einer Hochstrasse wohnten
(Römerstrasse wurde als Hochstrasse bezeichnet).
Im Kanton Aargau* sind sie u.a. Ortsbürger in: Abtwil,
Densbüren, Dürrenäsch, Fahrwangen, Hägglingen.
-9-
Joho
Das Geschlecht Joho wird im Zinsrodel der Kirche
Auenstein 1563 erstmals erwähnt.
Joho waren schon in Thalheim (1498-18. Jahrhundert) Schinznach-Dorf (1527), Villnachern (152918. Jahrhundert), Hof Horen bei Küttigen (1527),
Suhr (1660) ansässig.
Im Aargau* sind sie u.a. Ortsbürger in:
Bettwil, Schinznach-Dorf.
Kirchhofer
Kirchhofer werden als Dorfgenossen 1582 erstmals
in Sachen Nutzung von Hölzern des Steckhofs in der
Au im Gerichtsprotokoll des Oberamts Schenkenberg
erwähnt.
Der Name leitet sich von einem Kirchenbediensteten
ab.
Im Kanton Aargau* sind Kirchhofer nur Ortsbürger
von Auenstein
Ott
Ein Gerichtsprotokoll aus dem Amt Schenkenberg
von 1442 dokumentiert Heintzen Ott als Zeuge von
Auenstein.
Ott waren wahrscheinlich vor 1442 ansässig. Das
Geschlecht leitet sich aus dem althochdeutschen
Vornamen Otto ab.
Im Kanton Aargau* sind sie u.a. Ortsbürger in:
Biberstein, Brittnau, Herznach, Murgenthal,
Oberbözberg.
- 10 -
Salm
Um 1740 wurde Jakob Salm aus Veltheim (Evlis) Wirt
und später Untervogt in Auenstein. Seine Nachfahren
bewirtschafteten den Wilhof als Reb- und Landwirtschaftsbetrieb.
Im Kanton Aargau* sind sie u.a. Ortsbürger in:
Lenzburg, Veltheim.
Senn
Hans Senn wird 1590 in Auensteiner Kirchenbücher
in Sachen Heirat erstmals als Dorfgenosse erwähnt.
Im Kanton Aargau* sie u.a. Ortsbürger in: Abtwil,
Baden, Brunegg, Densbüren, Döttingen, Dürrenäsch,
Gansingen, Geltwil, Habsburg, Hendschiken, Hottwil,
Lupfig, Unterkulm, Villigen.
Schwammberger
Hans Schwammberger ist 1625 im Taufbuch der
Kirchgemeinde Auenstein erstmals als Bürger
erwähnt.
Schwammberger war bis 1957 das einzige nur
Auensteiner Bürgergeschlecht in der Schweiz.
Ursprünglich stammen sie aus dem süddeutschen
Bodensee-Raum.
Ortsbürgerrecht der Stadt Lenzburg seit 1957.
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Friker
Das Geschlecht Friker wird erstmals in Auensteiner
Kirchenbücher 1604 in Sachen Heirat erwähnt.
1865 als Ortsbürger ausgestorben.
Die heute in Auenstein wohnenden Fricker haben
das Bürgerrecht von Oberflachs.
Im Kanton Aargau sind keine Ortsbürger Friker
bekannt. Heute sind sie einzig in Niedergösgen SO
als Ortsbürger registriert.
* Im Aargau Ortsbürger vor 1830
Hinweis:
Die erwähnten Erstnennungen der Ortsbürgergeschlechter sind den konsultierten
Literaturquellen entnommen. Es ist nicht auszuschliessen, dass Geschlechter bereits
in früheren Zeiten im Gemeindebann Auenstein oder in der angrenzenden
Veltheimer Au Wohnsitz hatten. Die definitive Grenzziehung zwischen Auenstein und
Veltheim erfolgte erst um 1668 nach einem Streit um den Steckhof in der Au.
3. Eigenheit der Frey / Frei
Der Geschlechtsname Frey leitet sich ursprünglich vom Mittelhochdeutschen "vrie"
der Freigeborene - nicht mehr Leibeigene - ab.
Dem Taufrodel von 1583 - 1636 ist zu entnehmen, dass der damalige Pfarrer
Brandolf Achmüller (Pfarrer von 1585 bis 1624) die Namen der Familien Frei mit
langgezogenem "i" mit der Kombination ij geschrieben hat. Daraus entwickelte sich
sodann die Schreibweise "Frey" in den Auensteiner Amtsrodeln. Wegen fehlender
Rechtsschreibevorschriften pflegten die "Schreiber" Mitte des 19. Jahrhunderts den
Namen einmal mit Frey, dann mit Frei in die Amtsdokumente einzutragen. Erst mit
dem Bundesgesetz betreffend die Feststellung des Zivilstandes und Ehe vom 24.
Dezember 1874 wurde die Schreibart der Familiennamen definiert.
In neuerer Zeit pflegen Geschwisterpaare oder Verwandtschaften sich mit "y" oder "i"
zu schreiben. Diesbezüglich herrscht heute noch eine gewisse Schreibwillkür bei den
Auensteiner Frey / Frei.
- 12 -
Ältere Auensteinerinnen und Auensteiner mögen sich vielleicht noch an einen
Zeitungsartikel im Aargauer Tagblatt vom 4. August 1979 erinnern:
Ein Doktorhut hat es an den Tag gebracht: Es gibt nur eine Familie Frei von
Auenstein, die sich Frey schreiben darf!
Der Sachverhalt war damals so, dass bei der Verleihung der Doktorwürde an Rudolf
Frey (Lehrers Ruedi) das Rektorat der Universität Basel eine Unstimmigkeit zwischen
Heimatschein und Maturazeugnis des Doktoranden feststellte. Das Maturazeugnis
war auf den Namen Rudolf Frey ausgestellt, hingegen lautete der Heimatschein auf
den Namen Rudolf Frei. Um der Sache Klarheit zu verschaffen, reichte sein Bruder,
Heinrich Frey (ehemaliger 1. Staatsanwalt des Kantons Aargau) für sich und seine
Brüder Karl und Rudolf beim Bezirksgericht Brugg ein Gesuch um Änderung des
Familiennames von Frei auf Frey ein. Dem Gesuch wurde per Gerichtsentscheid
stattgegeben.
Jahre später, d.h. 1977 reichten die Gebrüder Emil und Heinrich Frey (Rothe) für ihre
Familien ebenfalls einen Änderungsantrag beim Bezirksgericht Brugg ein. Dieser
wurde am 23. August 1977 gutgeheissen. Fortan dürfen sich die Gebrüder Emil und
Heinrich mit ihren Nachkommen Frey schreiben.
4. Neue Ortsbürgergeschlechter
Nach der Festsetzung des Ortsbürger-Registers 1824/25 blieben die später neu eingebürgerten Familien bis ins 20. Jahrhundert gering. 1858 wurde einer Familie
Baumann aus Stilli, den letzten hier wohnenden Nachfahren kennen wir noch als
"Bume-Bärti", der eine Velohandlung im Fahr betrieb, das Ortsbürgerrecht verliehen.
1875 wurde Gottlieb Ziehbrunner, der als Findelkind geboren wurde, ins Ortsbürgerrecht aufgenommen.
Als Dank für ihre langjährigen Leistungen für die Gemeinde Auenstein wurden Jürg
Lanz mit Frau Esther an der Sommergemeindeversammlung vom 23. Juni 2009 und
Heinz Alber mit Gattin Irene an der Sommergemeindeversammlung vom 20. Juni
2011 ins Ortsbürgerrecht aufgenommen. Jürg Lanz amtet als umsichtiger
Gemeindschreiber seit 1983. Heinz Alber trat 1970 die Nachfolge von Ernst Salm als
Gemeindeschreiber an. In diesem Amt wirkte er während 9 Jahren. Als profunder
Kenner unserer Gemeinde wurde er im Herbst 2001 mit grossem Mehr als Gemeindeammann gewählt; als solcher amtete er während 8 Jahren.
5. Wappen der Ortsbürgergeschlechter
Die Ortsbürgerfamilien haben sich während des 19. und 20. Jahrhunderts eigene
Wappen zugelegt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Neuschöpfungen,
oft zweifelhafter Art, von Malern oder Schullehrern kreiert. Die Wappendokumentation der Auensteiner Ortsbürger im Gemeinde- und Staatsarchiv enthält für dieselben
Geschlechter verschiedene Wappen.
Das Gesetz (Art.28, 29 ZGB) erlaubt jeder Person, ein eigenes Wappen zu schaffen
und dieses im Aargauer Staatsarchiv zu hinterlegen.
- 13 -
Für die Ortsbürgergeschlechter wurden deshalb diejenigen Familienwappen dargestellt, welche von einer Mehrzahl dieser Geschlechter geführt werden (vgl. S. 8-11).
6. Dorfnamen von Auensteiner Ortsbürgern
Was bis vor fünfzig Jahren noch ein Merkmal unserer Dorfgemeinschaft war, ist
heute am Verschwinden: die Dorfnamen. Dies vor allem wegen der Bevölkerungsbewegung und der dadurch entstandenen Durchmischung in den letzten Jahrzehnten. Die Dorfnamen waren früher zur näheren Beschreibung der ortsansässigen
Personen und Familien unentbehrlich. Besonders in unserem Dorf, wo einzelne
Familiennamen - wie Frey / Frei - dominieren, war zur Unterscheidung eine genauere
Benennung notwendig.
6.1 Herleitung der Namen
Die Dorfnamen entstanden zum Beispiel aus:
Beamtungen
Flurname, Ortsteil
Handwerk
Vornamen
Körperliche Eigenheiten
Militär und Dienstgrade
-
Wächters
Ammes (Gemeindeammann)
Lehrers (Schullehrer)
Försters (Forstwart)
Grossrats
Staatsweibels
Staatbammerts (Aufseher)
Chaisers, Triebers (Betreibungsbeamter)
Hübels
Hombigers (vormals Hübels)
Schötzers
Egges
Zimmermanne
Schmiede
Wagners
Küfers
Fräsers
Schriners
Nagler's
Hansis
Hansi-Sämis
Sämes
Heinis
Hannis
Ruedis
Ruedi Resis
Chappis
Schange (Johann, Jean)
Rothaariger → de Rot / de Roschti
Kleiner Mann → de Meter
Hinkender
→ de Hoppi
Generale
Tamboure (Militärtambour)
- 14 -
6.2 Eigenarten
In Auenstein kann es vorkommen, dass der Grossvater einen anderen Dorfnamen
trägt, als sein Sohn oder Grosssohn. Der Dorfname wird öfters durch das Wohnhaus
übertragen.
Beispiele
Joho
Hochstrasser
→ Vogts
→ Hanuechels
→ Hansis
→ Generale
Auch wurden Dorfnamen von anderen Gemeinden, von denen die Ehefrau stammte,
übernommen; z.B. Chüefers aus Rupperswil.
Hochstrasser
→ Hombigers
→ Chüefers
Eine Besonderheit ergab sich bei den Küechi-Frei. Diese Familie war kinderreich und
wurde neu gegliedert. So hat sich ergeben, dass der Jüngste der Familie von seiner
Mutter "Spatz" genannt wurde. Fortan nannte man diesen Familienzweig "Spatze"
und nicht mehr Küechis.
Ein besonderer Fall ist ebenfalls bei den Küechis in der Hueb erwähnenswert. Jakob
Frei (Küechi-Köbi, geb. 1911) glich in seinen jungen Jahren einem in den 20er
Jahren des 20. Jahrhunderts bekannten Radrennfahrer "Bellucci" aus Italien wie ein
Zwilling. Die damaligen italienischen "Cementi-Arbeiter" nannten ihn wegen seiner
Ähnlichkeit "Belutschi". Dieser Spitzname wurde sodann auch im Turnverein und im
Dorf übernommen. So hat es sich in den Auensteiner Wirtschaften öfters zugetragen,
dass neue Serviertöchter den Küechi-Köbi mit Herr "Belutschi" angesprochen haben.
Der Angesprochene verzog dabei keine Miene. Ein verschmitztes Lachen der Gäste
war den hier zu Lande noch unerfahrenen Serviertöchtern sicher.
6.3 Aufzählung der Dorfnamen
In der nachfolgenden Tabelle sind die für Auenstein früher gebräuchlichen Dorfnamen um 1900 bis 1960 nach Geschlechtsnamen, Herleitung und Stammhaus aufgeführt. Die Verwandtschaften beziehen sich in der Regel immer auf die männlichen
Vor- und Nachfahren.
- 15 -
Tabelle in alphabethischer Reihenfolge
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Adeloppis
Kirchhofer
Adeloppi-Schriners
Kirchhofer
Vorname: Adelbert,
Sohn Jakob
Vorfahre stammte
von Adeloppis
Beruf: Schreiner
Abstammung /
Stammhaus
Eggen*
verwandt mit
Adeloppis
bei der Kirche
Adels
Frey (i)
Vorname: Adelbert
Spittelgasse
Alt-Ammes
Brugger
Vorname: Samuel
Beamtung:
Gemeindeammann
verwandt mit
Sämes
Mitteldorf
Amslers
Bärewirts
Hochstrasser
Brugger
Vorfahrin hiess
ledig Amsler
Wirt zum Bären
bei der Kirche
verwandt mit
Chaiser-Sämis
Rütigasse /
Spittelgasse
Bärnete
Kirchhofer
Vorname: Vorfahre
hiess Bernhard
verwandt mit
Hannis
In der Au
Baumeisters
Ott
Vorfahre gründete
ein Baugeschäft,
das seine
Nachkommen
weiterführten.
Schulhausstrasse
- 16 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Becklis
Kirchhofer
Behmers
Behmermurers
Frey (i)
Hochstrasser
Behmerschuhmachers Frey (i)
Abstammung /
Stammhaus
Herleitung des
Dorfnamens
unbekannt
In der Au
Vorfahre in Böhmen
in Diensten?
Spittelgasse
Böhmen?
bei der Kirche
Vorfahre ein
Behmer; Sohn war
Schuhmacher
verwandt mit
Behmers
bei der Kirche
Belutschis
Bidis
Frei
Brugger
Vorfahre glich dem
italienischen
Radrennfahrer
Bellucci wie ein
Zwilling.
verwandt mit
Küechis
die beiden Brüder
oder Zwillinge
verwandt mit BidiResis
Rütigasse
Rütigasse /
Unterdorf
Bidi-Gugger
Bidi-Heiris
Brugger
Brugger
Abstammung von
Bidis; dieser
Nachfahre ahmte
den Kuckuck nach.
verwandt mit allen
Bidis
Vorname: Heinrich,
Sohn von einem
Bidi
verwandt mit Bidis
Schötz
Mitteldorf
- 17 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Bidi-Resis
Brugger
Abstammung von
den Bidis;
Nachfahre hiess
Andreas
verwandt mit Bidis,
Bidi-Heiris
Vorname: Samuel,
Sohn von einem
Bidi (Zwilling)
verwandt mit Bidis,
Bidi-Heiris
Bidi-Sämis
Brugger
Alte Fahrstrasse
Rüssel *
Brugger-Fritze
Büebis
Brugger
Schwammberger
Diese waren als
Brugger
unverwechselbar.
Einige Vorfahren
hiessen Fritz oder
Friederich.
Familie mit vielen
Buben
Eggen*
verwandt mit
Hanselis, HanseliMurers
Unterdorf
Buhämmis
Frey, keine
Nachkommen
Vorfahre gab immer
Bu-Laute von sich
Chaiser-Sämis
Brugger
Betreibungsbeamter verwandt mit
Bärewirts
Sohn hiess Samuel
Spittelgasse
Chile-Häus
Brugger
Wohnort bei der
Kirche
verwandt mit
Hansi-Sämis
Vorname: Hans
Hausacher
Schötz
- 18 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Chüefers
Hochstrasser
Dorfname der
Ehefrau aus
Rupperswil
übernommen
verwandt mit
Hombigers
Oberdorf
Chuereten
Kirchhofer
Konrad / Bernhard
In der Au
Chutis
Ott
Breitschulterige
Leute
Eggen*
Spitzname als
Viehinspektor
verwandt mit
Schötzers
De Buur
Hochstrasser
Schötz
Dopplis
(Organisten)
Brugger
Egge-Heiris
Frei
Eichers
Försters
spez. Spitzname
Eggen*
Frei
Brugger
Wohnort: Im Eggen
Vorname: Heinrich
Eggen*
Vorfahre glich
wegen seinem
Gesicht mit
vorstehenden
Zähnen einem
Eichhörnchen
Rütigasse
Beamtung:
Gemeindeförster
vormals Joggis
Eggen
Fräsers
Brugger
Vorfahre sägte den
Auensteinern das
Brennholz
verwandt mit
Hansi-Sämis
Schulhausstrasse
- 19 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Fridesrichters
Frey
verwandt mit Jöris
Beamtung:
Kreisfriedensrichter
Mitteldorf
Gallis
Joho
Vorname: Gallus
verwandt mit
Schange
Rütigasse
Generale
Giger-Resis
Grossrats
vormals SchrinerNägelis
Kirchhofer
heute
Hochstrasser
Bubenspitzname
Frei
Musikant: Geiger
Vorname: Andreas
Oberdorf
Vorfahre war
Grossrat
verwandt mit
Schriners
Frey (i)
Eggen*
Unterdorf
Hämmis
Joho
Vorname: Wilhelm
verwandt mit
Schange und
Gallis
Unterdorf
Hannis
Kirchhofer
Vorname: Johanna
verwandt mit
Bärnetes
In der Au
Hanse-Fritze (Wild
Maa)
Hochstrasser
Vornamen: Hans ,
Fritz; Vorfahre war
einem "Wilden
Mann" ähnlich
verwandt mit HüsliHanse
Hausacher
- 20 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Hanseli-Murers
Schwammberger
Hanselis
Schwammberger
Abstammung /
Stammhaus
Vorname: Hans
Beruf: Maurer
Eggenstrasse
Vorname Hans;
Vorfahre war ein
kleiner Mann
verwandt mit
Hanseli-Murers
Eggen*
Hansis
Brugger; heute
Joho
Vorname: Hans
verwandt mit
Vogts und
Hansi-Sämis
Hueb
Hansi-Sämis
Brugger
Vornamen: Vater
Hans; Sohn Samuel
verwandt mit
Hansis
Eggenstrasse
Hans-Jakobete
Hochstrasser
Vornamen: HansJakob
Vorfahren von
Zimmermanns
Spittelgasse
Hans-Oppis
Hanuechels
Heichel-Hoppis
Frey (i)
Hochstrasser
Frey, keine
Nachkommen
Vorname: HansJakob
Schötz
Vorname: HansUlrich
Unterdorf
Heinrich der
Hinkende
verwandt mit
Mureheinis
Mattenhaus /
Unterdorf
- 21 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Heinis
Brugger
Hombigers
Hübels
Hochstrasser
Hochstrasser
Vorname: Heinrich,
Heiner
Abstammung /
Stammhaus
In der Au
Ortsbezeichnung:
Homberg →
Hombiger
verwandt mit
Hübels
Wohnort auf dem
Homberg
verwandt mit
Hombigers
Fahr/Homberg
Haus auf dem
Homberg
Hüsli-Hanse
Isache
Hochstrasser
Frey (i)
kleines
Wohnhaus/Hüsli
verwandt mit
Hanse-Fritze
Vorname: Hans
Schulhausstrasse
Isaak
verwandt mit
Spirgels
Im Fahr
Jaköbelis
Frey (i)
Vorname: Kurzform
von Jakob
verwandt mit
Wagners
Mitteldorf
Jochis
Hochstrasser
Vorname: Joachim
Spittelgasse
Joggis
Brugger
Vorname: Jakob
Eggen*
Jörge
Frey
Vorname: Jörg /
George
Rütigasse
- 22 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Jöris
Frey (i)
verwandt mit
Richters
Vorname: George
Hueb /
Spittelgasse
Jüechi-Sämis
Brugger
Eigentümer von
mehreren Jucharten
(36 Aren) Land;
Sohn hiess Samuel Eggen*
Julis
Frey (i)
Vorname: Julius
verwandt mit
Schriners
Spittelgasse
Kaners
Kirchhofer / später
Brugger
Bubenspitzname
→ Amerikaner
verwandt mit
Generale,
Wächter's
Zorzis
Rütigasse
Konsümlers
Frey (i)
führten früher einen
Verkaufsladen
verwandt mit
Schriners
Hueb
Küechis
Frey (i)
Vorname: Kono,
Konrad, Küher ?
Hueb
Lehrers
Frey
Vorfahre war Lehrer
Mitteldorf
Liniwäbers
Ott
Beruf: Leinenweber
Spittelgasse
Mädis
Brugger
Vorname:
Magdalena
Eggen*, später
Schötz
- 23 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Meters
vormals
Staatsbammerts
Senn
Mugglis
Frey (i)
Abstammung /
Stammhaus
Kleingewachsene
Leute;
Vorfahre war nur
1.58 m gross.
Unterdorf / alte
Fahrstrasse
Ehefrau war eine
geborene Muggli
verwandt mit
Küechis
Eggenstrasse
Mure-Heinis
Murer-Bäbis
Frey (i)
Hochstrasser
Beruf: Maurer;
Vorname: Heinrich
Hueb
Handwerk: Maurer
Vorname: Barbara
Unterdorf
Naglers
Ott
Beruf: Nagelmacher
Eggen*
Oberlis
Ott
Wohnort: zu oberst
an der Strasse im
Rüssel*
Rüssel*/ Eggen*
Ösgels
Frey (i)
Vorname: Oskar
Hueb
Post-Fritzes
Joho
Posthalter in
Auenstein
verwandt mit Vogts
Schulhausstrasse
Roschtis
Rothe
Ott
Frey (i)
Eigenheit:
rothaarige
Vorfahren
Schwyzergraben
Ein Vorfahre war
vermutlich ein
"Rath", genannt
"Roth"
Eggen*
- 24 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Ruedi-Resis
Hochstrasser
Abstammung /
Stammhaus
Vornamen: Rudolf /
Andreas
Unterdorf
Ruedis
Hochstrasser
Vorname: Rudolf
Mitteldorf
Ruedi-Sämis
Hochstrasser
Vorname:Rudolf /
Samuel
verwandt mit
Ruedis, RuediResis
Hausacher
Sales
Frey (i)
Vorname: Salomea
Hausacher
Salzmanne
Joho;
Später durch
Heirat Brugger
Beamtung:
Salzauswäger
verwandt mit
Vogts; später mit
Bärewirts
Rütigasse
Sämes
Brugger
Vorname: Samuel
verwandt mit AltAmmes
Rütigasse
Schange
Joho
Vorname: Johann,
Hans, Jean
verwandt mit Gallis
In der Au
Schlosser-Friedis
Frey (i)
Beruf: Schlosser
Vorname: Frieda
verwandt mit
Schlosserhanse
Oberdorf
Schlosser-Hanse
Frey (i)
Beruf : Schlosser
Vorname: Hans
Spittelgasse
- 25 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Schmiedes
(Schmittes)
Hochstrasser
Schmückis
Schötzers
Schriner-Heiris
Ott
Hochstrasser
Frey (i)
Beruf: Schmied;
Vorfahre führte die
"SchmitteWirtschaft"
Sie schmückten
jeweils den
Christbaum in der
Kirche.
Wohnort: auf der
Schötz
Beruf: Schreiner
Vorname: Heinrich
Abstammung /
Stammhaus
Mitteldorf
verwandt mit
Chutis
Mitteldorf
Schötz
verwandt mit
Schriner-Nägelis,
Grossrats
Rütigasse
Schriner-Nägelis;
später Grossrats
Frey (i)
Schriners
Frey (i)
Beruf: Schreiner
und Nagelmacher
Schreiner
Unterdorf
später Grossrats
genannt
Unterdorf
Sigersten
später Glögglis
Frei
Spatzes
Frey
Beamtung:
Kirchensigrist
Spitzname
bei der Kirche
verwandt mit
Küechis
bei der Kirche
- 26 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Spirgels
Frey
verwandt mit
Isachen
Eigenheit: Leute
von schlankem
Wuchs
In der Au
Staatsbammerts;
später Meters
Senn
Beamter: Aufseher
Schwyzergraben
Stäges
Frei
wohnten in einem
Haus mit einer
markanten
Aussentreppe in
den ersten Stock
Eggen*
Beruf: Vorfahre war
Stricker
Eggen*/ Mitteldorf
besonders saubere
Leute
Unterdorf
Striers
Subers
Tamboure
Frei
Frey (i)
Kirchhofer
Militärtambour;
schon als Kind
Tambour genannt
verwandt mit
Generale
Wächters
Kaners, Zorzis
Schötz
Tapfers
Tresels
Frey (i)
Frei
Eigenheit:
besonders tapfere
Leute
Vorname: Vorfahrin
hiess Therese
Spittelgasse
verwandt mit Tütis
Mitteldorf
- 27 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Tröchlis
Frey (i)
verwandt mit
Küechis
Leute von kleinem
Wuchs
Spittelgasse
Trollers
Tüttelis / Tütis
Frey (i)
Frey (i)
Vorfahrin vermutlich
eine geborene
Troller
Spitzname
Rütigasse
verwandt mit
Tresels
Hausacher
Vogt-Metzgers
Joho
Beruf: Störmetzger
verwandt mit Vogts
Hueb
Vogts
Joho
Beamtung: Vorfahre
war Untervogt unter
Berner Herrschaft
Rütigasse
Wäbers
Frey (i)
Beruf: Vorfahre war
Weber
Schötz
Beruf: Weber /
Drechsler
verwandt mit
Wäbers
Wäbertreiers
Frei (y)
vorm. Mitteldorf,
Eggen*
Wächter-Karis
Frei
Beamtung:
Ortspolizist
Vorname: Karl
verwandt mit
Stäges
Unterdorf
- 28 -
Dorfname
Geschlechtsname Herleitung des
Dorfnamens
Abstammung /
Stammhaus
Wächters
Kirchhofer
verwandt mit
Generale
Kaners
Zorzis
Beamtung:
Dorfpolizist
Mitteldorf
Wägchnächts
Frei
Beruf:
Strassenwärter
Abstammung von
Jöris
Hueb
Wagners
Frei
Beruf: Wagner
Mitteldorf/Schötz
Zimbers
Frei
Beruf: Zimmermann
oder Schreiner
Spittelgasse
Zimmermanne
Hochstrasser
Beruf:Zimmermann
vormals
Hansjakobete
Spittelgasse
Zorzis
Kirchhofer
Vorfahre war
Fährmann eines
Marktschiffs nach
Zurzach
verwandt mit
Wächters
Kaners
Generale
Im Fahr
* heute Veltheimerstrasse
Fazit
Viele der oben erwähnten Dorfnamen sind verschwunden, weil die Nachfahren von
Auenstein weggezogen oder ausgestorben sind. Die Dorfnamen sind das Spiegelbild
eines über Jahrzehnte regen Dorflebens.
- 29 -
6.4 Aktuelle Dorfnamen von Ortsbürgern 2011
Die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Dorfnamen beziehen sich nur auf
männliche Nachkommen der in Auenstein wohnenden Ortsbürger-Familien.
Aufgeführt sind auch neue Dorfnamen, die sich zur weiteren Unterscheidung der vor
1960 gebräuchlichen Dorfnamen ergeben haben. Die Frey / Frei sind in der für diese
Familien heute gebräuchlichen Schreibweise bezeichnet.
Dorfname
Familienname
Herleitung der
Dorfnamen
Adeloppis
Kirchhofer
Vorname: Adelbert, Sohn
Jakob
Adels
Frei
Vorname: Adelbert
Ammes
Brugger
Vorfahre war
Gemeindeammann
Bärewirts
Brugger
Vorfahren waren
Wirtsleute zum Bären
Bäres
Hochstrasser
waren Wirtsleute zum
Bären
Baumeisters
Ott
Vorfahre gründete ein
Baugeschäft, das seine
Nachkommen
weiterführten.
Behmers
Frei
Vorfahre in Böhmen in
Diensten?
Belutschi-Resi
Frei
Vorfahre glich dem
italienischen
Radrennfahrer Bellucci
wie ein Zwilling.
Vorname: Andreas
- 30 -
Dorfname
Familienname
Herleitung der
Dorfnamen
Bidis
Brugger
die beiden Brüder oder
Zwillinge
Büebis
Schwammberger
Familie mit vielen Buben
Chile-Häus
Brugger
Wohnort bei der Kirche
Vorname: Hans
Egge-Fritze-Ruedi
Frei
Vorfahre im Eggen
gewohnt;
Stammhaus im Eggen;
Sohn von Egge-Fritz
Egge-Heiris
Frei
Wohnort: Im Eggen
Vorname: Heinrich
Försters
Brugger
Beamtung:
Gemeindeförster
Fräsers
Brugger
Vorfahre sägte den
Auensteinern das
Brennholz
Gallis
Joho
Vorname: Gallus
Generale
Kirchhofer
heute Hochstrasser
Bubenspitzname
Glögglis
Frey
Beamtung: Kirchensigrist
Hannis
Kirchhofer
Vorname: Johanna
Hanseli-Murers
Schwammberger
Vorname: Hans
Beruf: Maurer
- 31 -
Dorfname
Familienname
Herleitung der
Dorfnamen
Hansis
Joho
Vorname: Hans
Heinis
Brugger
Vorname: Heinrich, Heiner
Hübels
Hochstrasser
Wohnort auf dem
Homberg
Isache
Frei
Vorname: Isaak
Jochis
Hochstrasser
Vorname: Joachim
Joggis
Brugger
Vorname: Jakob
Konsümlers
Frei
führten früher einen
Verkaufsladen
Küechis
Frei
Vorname: Kono, Konrad,
Küher ?
Liniwäbers
Ott
Beruf: Leinenweber
Meters
Senn
kleingewachsene Leute
Mure-Heinis
Frei
Beruf: Maurer; Vorname:
Heinrich
Oberlis
Ott
Wohnort: zu oberst an der
Strasse im Rüssel*
Räbe-Fritze
Frey
Wohnort in den Reben
Vorname: Fritz
- 32 -
Dorfname
Familienname
Herleitung der
Dorfnamen
Sales
Frei
Vorname: Salomea
Schange
Joho
Vorname: Johann, Hans,
Jean
Schmiedes
(Schmittes)
Hochstrasser
Beruf: Schmied; Vorfahre
führte die "SchmitteWirtschaft"
Schötzers
Hochstrasser
Wohnort: auf der Schötz
Spatze
Frey
Spitzname
Stäges
Frei
wohnten in einem Haus
mit einer markanten
Aussentreppe in den
ersten Stock
Striers
Frei
Beruf: Vorfahre war
Stricker
Tütis
Frey
Spitzname
Tresels
Frei
Vorname: Vorfahrin hiess
Therese
Wächters
Frei
Beamtung: Vorfahre war
Ortspolizist
Wagners
Frei
Beruf: Wagner
Zimbers
Frei
Beruf: Zimmermann oder
Schreiner
- 33 -
7. Schlusswort
Die vorliegende Dokumentation illustriert einen regen Bevölkerungswechsel
zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert. Erst mit der Einführung des Armen- und Fürsorgewesens 1675 der Berner begannen sich die Dorfgemeinschaften im Berner
Aargau zu stabilisieren. Die Nachkommen verblieben meistens an ihrem Geburtsort.
Der Gemeindebann wurde zunehmend durch Waldrodungen und mit Drainage von
versumpftem Land landwirtschaftlich besser erschlossen. Mit der steigenden Bevölkerungszahl musste in der Folge den Geschlechtern zu ihrer Unterscheidung Dorfnamen beigestellt werden. Durch die Zuwanderung von sogenannten "Hintersässen"
(neue Einwohnerbürger) im späten 19. Jahrhundert und während des 20. Jahrhunderts aber auch durch Abwanderungen hiesiger Ortsbürger, hat sich die Bedeutung
der Dorfnamen deutlich verringert. Trotzdem sind in unserem Dorf noch eine stattliche Anzahl Dorfnamen gebräuchlich.
Herzlichen Dank
Danken möchte ich all jenen, die mich beim Erarbeiten der vorliegenden
Dokumentation unterstützt und Wappen von den Ortsbürgergeschlechtern zur
Verfügung gestellt haben.
Den Herren Marcel Giger und Raoul Richner vom Staatsarchiv Aargau danke ich für
die Bereitstellung von wichtigen Dokumenten.
Ein herzliches Dankeschön entbiete ich Heinz Alber, Alt-Gemeindeammann Auenstein, für seine Lektorenarbeit.
Ein besonderer Dank richte ich an meine Frau Esther Joho - Burkhalter für die Fotoaufnahmen der Wappen und deren PC-Bearbeitung.
- 34 -
Anhang
Bevölkerungsentwicklung von Auenstein
1850 - 2010
Jahr
Anzahl Einwohner
1850
725
1900
719
1950
864
1960
896
1970
1165
1980
1178
1990
1206
1995
1377
2000
1385
2005
1445
2010
1507
- 35 -
Literatur/Quellen
− Dr. Walther Merz; Die Gemeindewappen des Kantons Aargau mit
Wappenzeichnungen von J.L. Meyer-Zschokke; Aarau: Verlag H.R.
Sauerländer 1915
− Staatsarchiv Kanton Aargau; Protokolle der Aarg. Wappenkommission von
1948 - 1964; Nold Halder; Staatsarchivar
− Joseph Melchior Galliker, Marcel Giger; Gemeinde- und Bezirkswappen,
Wappen des Kantons Aargau; Lehrmittelverlag des Kantons Aargau 2003
− Werner J. Frei; Vom Gouwenstein zum Auenstein, Versuch einer Deutung der
Übernamen von Auenstein; ok Winterthur 1981 / 82
− Walther Merz; Rechtsquellen des Kantons Aargau; 3. Band
Das Oberamt Schenkenberg; 1927
− Walther Merz; Aargauer Urkunden, Band II; Urkunden des Schlossarchivs
Wildegg; Verlag H. R. Sauerländer & Co. 1931
− Staatsarchiv Kanton Aargau; Urkundenregister 19./20. Jahrhundert; Amt
Schenkenberg 22 (Urkunden CH-000051-7 UR. 32/0022)
− Thomas Schärli; Die alten Vältner Geschlechter und ihre Namen; 1980
− Gemeindearchiv Auenstein; Kirchenbücher Auenstein 01; Ehen und Taufen
1583 - 1636
− Gemeindearchiv Auenstein; Zinsrodel der Kirche Auenstein
− Viktor Schobinger, Alfred Egli, Hans Kläuli; Zürcher Familiennamen; Zürcher
Kantonalbank 1994
− Thomas Fähndrich; Zuger Familiennamen; Verlag Kalt-Zehnder, Zug 2000
− Mündliche Überlieferung von Adolf Joho-Schneider, Albert Joho-Nadler, Ernst
Brugger-Hochstrasser
− Schweizerisches Idiotikon; Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache;
Verlag Huber, Frauenfeld 1990
− Dr. Hans Sommer; Kleine Namenskunde; Verlag Paul Haupt Bern; 1943
− Thomas Schärli; Veltheim von den Anfängen bis zur Gegenwart;
herausgegeben von der Gemeinde Veltheim 1992
− Familiennamenbuch des Kantons Aargau; Historisches Lexikon der Schweiz;
1991; Staatsarchiv Kanton Aargau