Panama Papers: Wie objektiv ist die Recherche?

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Panama Papers: Wie objektiv ist die Recherche?
Panama Papers: Wie objektiv
ist die Recherche?
[Von Markus Kompa] – 400 international vernetzte Journalisten
teilen sich einen Schatz.
Die Panama Papers markieren nicht nur einen Meilenstein im
investigativen Journalismus, man muss eigentlich schon von
einer tektonischen Plattenverschiebung sprechen. Ein
“International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ)”
aus 400 Journalisten recherchierte ein Jahr unter dem Siegel
der Verschwiegenheit und hatte Zugriff auf die bislang größte
Masse
an
vertraulichen
Daten.
Mit
dem
isländischen
Premierminister, der seine finanziellen Angelegenheiten
kreativ gestaltete, ist bereits der erste Staatschef so gut
wie erledigt.
Doch bereits wenige Stunden nach den ersten Veröffentlichungen
witterten Kritiker eine selektive Darstellung. So fiel manchen
auf, dass MossFon kaum nennenswerte Kunden aus den USA haben
soll. Dem gegenüber treffen die Enthüllungen der ersten
Berichtswelle vor allem Personen aus Simbabwe, Nordkorea,
Russland und Syrien – Länder, die das US-Außenministerium auf
dem Kieker hat. Das macht die Vergehen zwar nicht besser,
wirft aber Fragen zur Neutralität der „vierten Gewalt“ auf.
Craig Murray, als ehemaliger britischer Botschafter mit
diplomatischen Verlogenheiten gut vertraut, weist auf die
Versicherung des Guardian hin, es werde viel Material
vertraulich bleiben. Das Vertrauen mancher Whistleblower im
Dunstkreis von WikiLeaks zum Guardian gilt schon länger als
gestört. Murray verweist vor allem auf die
vernetzten Rechercheure von ICIJ durch das
Public Integrity. Dort finden sich noble
Foundation, Carnegie Endowment, Rockefeller
Finanzierung der
USA’s Center for
Spender wie Ford
Family Fund, W K
Kellogg Foundation und Open Society Foundation (George Soros).
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