PCtipp 0703 - Ein BIOS-Update ist keine Hexerei und bringt viel

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PCtipp 0703 - Ein BIOS-Update ist keine Hexerei und bringt viel
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Praxis BIOS-Tipps
PCtipp, März 2007
Schnell,
stabil, sicher
Machen Sie Ihrem PC Beine: Mit den
richtigen BIOS-Einstellungen steigern
Sie nicht nur das Tempo, sondern
sorgen für mehr Sicherheit, Stabilität
und einen höheren Funktionsumfang.
■ von Daniel Bader
fluss auf die verbaute Hardware oder das Betriebssystem. Dateien wie Word-Dokumente,
Fotos oder Musikstücke bleiben hingegen unberührt, sie können mit BIOS-Einstellungen nicht
verändert oder gelöscht werden. Mit BIOS-Setup
ist der Bildschirm gemeint, der sich nach dem
Aufruf des BIOS (siehe «Ab ins BIOS», S. 39)
öffnet.
Tempo, Sicherheit, Stabilität
Sind Sie hingegen gezwungen, eine defekte Komponente auszutauschen, sorgen die folgenden
BIOS-Tipps dafür, dass Ihr PC auch mit der
neuen Komponente wieder tadellos läuft.
Als Beispiel-Mainboard für den Artikel wurde
Gigabytes GA-965P-DS4 verwendet. BIOS-Hersteller für dieses Mainboard ist die Firma Award.
Neben Award setzen Mainboard-Hersteller wie
z.B. Asus oder MSI auch BIOS von Phoenix oder
AMI (American Megatrends International) ein.
Suchen Sie in Ihrem BIOS-Setup also nicht nur
nach Bezeichnungen, die identisch sind mit jenen
in diesem Artikel, sondern orientieren Sie sich
vor allem an der Funktionsweise, die in den Tipps
erklärt werden. So werden Sie schnell fündig.
Ruhe bewahren: Wird Ihr System durch eine
neu aktivierte Funktion instabil, bewahren Sie
Ruhe. Sie können die Änderungen im BIOSSetup jederzeit rückgängig machen und brauchen
keine Schäden zu befürchten.
Etwas heikler sind die «Profitipps»: Der PCtipp warnt vor dem unsachgemässen Übertakten
FACHCHINESISCH
Mainboard
Das Mainboard (englisch für Hauptplatine) ist
das zentrale «Fahrwerk» für jeden PC. Auf
ihm werden alle Komponenten wie Prozessor,
Grafikkarte, Arbeitsspeicher oder Laufwerke
etc. per Stecker, Sockel oder Kabelanschlüsse
befestigt.
ILLUSTRATION TOM HÜBSCHER, TNTGRAPHICS
D
ieser Artikel zeigt, wie Sie aus Ihrem PC das
Optimum herausholen: Die folgenden zehn
Tipps reizen nicht nur temposeitig alle
Hardware-Optionen aus, sondern machen Ihren
PC auch stabiler und erhöhen die Systemsicherheit. Zwei kleine Kostproben: Lassen Sie die Festplatte ständig auf Defekte hin untersuchen, sind
Sie rechtzeitig vor einem Ausfall gewarnt. Ihr
Prozessor (CPU) kann mit den richtigen Einstellungen sogar Hackerangriffe abwehren.
Das Geheimnis liegt im BIOS. BIOS steht für
Basic Input Output System und ist die zentrale
Konfigurations-Software für die auf dem ➔ Mainboard installierte Hardware wie CPU, Grafikkarte,
Festplatte, RAM etc. Die Hauptaufgabe des BIOS
besteht darin, diese PC-Komponenten sowie deren Funktionen korrekt auszulesen und sie optimal in das Betriebssystem (z.B. Windows XP)
einzubinden. Das BIOS selbst ist in einem Chip
gespeichert, der auf dem Mainboard sitzt.
Grundsätzlich: Alle Einstellungen, die Sie im
BIOS-Setup tätigen, haben einen direkten Ein-
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Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/helpdesk
von Prozessor, Arbeitsspeicher oder Grafikkarte.
Dadurch können diese Komponenten zerstört
werden. Der PCtipp kann für daraus entstehende
Schäden keine Haftung übernehmen. An diese
Tipps sollten sich nur Anwender wagen, die
genau wissen, was sie tun.
1
Los gehts: Damit Sie sofort erkennen, wie Ihr
PC profitiert, steht vor jedem Tipp eines oder
mehrere Symbole:
Gesamtleistung: Mit diesen Einstellungen
lösen Sie Tempobremsen. Die Gesamtleistung steigert sich.
Stabilität: Machen Sie Ihren PC absturzsicher. Auch einzelne Programme profitieren von diesen Tipps.
Funktionen: Nutzen Sie alle Optionen aus, die
Ihr BIOS-Setup bietet. Der PC lässt sich so
komfortabler bedienen.
Ab ins BIOS
Um Änderungen durchzuführen, müssen Sie zuerst das BIOS-Setup aufrufen. Der Weg ist immer
derselbe: Direkt nach dem Einschalten des PCs
und noch vor der Initialisierung der Hardware
prüft das BIOS mit dem Power-On-Self-Test,
kurz POST, die Funktionsfähigkeit der Komponenten (siehe Tipp «Hardware-Fehler finden»,
unten). Drücken Sie beim ersten sichtbaren Bild
auf dem Monitor sofort eine der Tasten Delete,
F2 oder F10, kommen Sie ins BIOS-Setup. Die
genaue Tastenkombination finden Sie im Handbuch Ihres Mainboards im Kapitel «BIOS».
Sind Sie im BIOS-Setup, Screen 1, machen Sie
sich zuerst mit der Navigation vertraut. Zur Steuerung benutzen Sie nur die Pfeiltasten der Tastatur.
Wollen Sie in ein Untermenü wechseln oder eine
Funktion aktivieren bzw. deaktivieren, tun Sie
dies mit der Enter-Taste. Ebenfalls wichtig: Da
fürs BIOS immer die amerikanische Tastaturbelegung gilt, müssen Sie beim Speichern einer
Einstellung statt eines Y ein Z tippen. Die jeweilige Änderung wird natürlich immer erst mit dem
nächsten Neustart des PCs übernommen.
Weitere Tipps finden Sie im Artikel «WindowsSchnellboot», www.pctipp.ch mit WEBCODE
pdf061236 (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5). Hier
erfahren Sie, an welchen BIOS-Schrauben Sie
drehen müssen, um den PC schneller zu starten
und betriebsbereit zu machen. Dieser Artikel
widmet sich dagegen den drei BIOS-Säulen Gesamtleistung, Stabilität und Funktionen.
Läuft Ihr PC problemlos und Sie kommen
ohne Weiteres ins BIOS-Setup, können Sie sofort
unter «BIOS updaten», rechts, weiterlesen.
Startmenü: Das BIOS-Setup ist in übersichtliche Menüpunkte unterteilt
Seitenrand Bios-Kompendium, im nächsten
Fenster klicken Sie auf Mirror  oder Mirror .
Hier sind alle BIOS-Hersteller vertreten. Klicken
Sie auf den passenden Link, Screen 2.
Vergleichen Sie die aufgeführten Fehlercodes
mit Ihrem Tonsignal. Tauschen Sie anhand der
Identifikation die defekte Komponente aus. Auch
wenn Sie keine akuten Probleme haben, lohnt es
sich, die entsprechenden Seiten auszudrucken,
um für den Notfall gerüstet zu sein.
BIOS updaten
Ein BIOS-Update kann wahre
Wunder wirken. Die brandneue
CPU wird richtig erkannt, die Festplatte mit der
exakten Grösse angezeigt, mehr Tempo und Sta-
2
Hardware-Fehler finden
Sie haben neue Hardware installiert und der
Bildschirm bleibt nach dem Einschalten
schwarz. Alles, was Sie hören, ist eine Folge von
unterschiedlich langen Tonsignalen. Das ist ein
akustischer Fehlercode, der auf ein Problem des
Power-On-Self-Tests und eine Hardware-Komplikation hinweist.
So gehts: Wie Sie den Fehlercode dechiffrieren,
erfahren Sie im BIOS-Kompendium (www.
bios-kompendium.de). Wählen Sie am linken
bilität locken, im besten Fall gibts sogar neue
Funktionen. Das Update selbst ist längst kein
Hexenwerk mehr. Hersteller wie Asus, Gigabyte
oder MSI bieten einfach zu bedienende WindowsProgramme an, die per Klick nach neuen BIOSVersionen suchen und das BIOS sogar im laufenden Betrieb erneuern.
So gehts: Lesen Sie vor der Update-Prozedur aufmerksam das Handbuch. Achten Sie sehr genau
darauf, das richtige BIOS für genau Ihren Mainboard-Typ auszuwählen. Ein Programm, mit
dem Sie das BIOS unter Windows bequem aktualisieren können, befindet sich immer auf der mitgelieferten Treiber-CD.
Achtung: Verzichten Sie auf ein BIOS im BetaStadium. Diese sind unausgereift, was auf Kosten
der Stabilität geht.
Die Fehlercodes aller wichtigen BIOS-Hersteller
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Mehr Sicherheit: Aktivieren Sie NX-Bit, hilft das gegen den sich selbst ausführenden Programmcode
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Virenschutz benutzen
Aktuelle Prozessoren von Intel (ab den Modellen Celeron D und Pentium D) sowie
von AMD (Sempron und Athlon 64) besitzen ein
sogenanntes NX-Bit (steht für No eXecute, nicht
ausführen). Diese Sicherheitsfunktion kann einen
von Trojanern oder Würmern eingeschleusten
Schadcode daran hindern, sich auszuführen (daher der Begriff No eXecute).
Falls Schädlinge einen ➔ Buffer Overflow nutzen
wollen, verhindert NX-Bit das Ausführen von
Code, indem es ihn als «nicht ausführbar» kennzeichnet. Ein Angriff des weitverbreiteten Wurms
Lovsan beziehungsweise MSBlaster wäre so verhindert worden. Natürlich ist dies kein absoluter
Schutz vor Viren, sondern verriegelt nur eine von
vielen Sicherheitslücken. Aktivieren sollten Sie
die Gratisfunktion aber auf jeden Fall.
So gehts: Die Sicherheitsfunktion finden Sie im
Menü «Advanced BIOS Features». Unter «NoExecute Memory Protect» stellen Sie den Eintrag
auf «Enabled», Screen 3. Damit haben Sie das NXBit gesetzt. Falls Ihr Prozessor diese Funktion
nicht unterstützt, finden Sie auch keinen entsprechenden Eintrag.
Festplatte ständig prüfen
Datenkontrolle: Aktivieren Sie mit der SMART-Funktion den Kontrollmechanismus der Festplatte
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Vorbeugen:
Schwächelt der
Datenträger,
sehen Sie dies
sofort anhand
der SMART
Daten
Ist Ihre Festplatte von einem schleichenden Defekt betroffen, bremst die
schlechte Speicherleistung Ihr System nicht nur
aus, es wird auch instabil und über kurz oder lang
droht der Komplettausfall. Ihre gesamten Daten
sind dann verloren. Unterziehen Sie darum Ihre
Festplatte einer permanenten Qualitätskontrolle.
So gehts: Jedes BIOS-Setup bietet mit der SMARTFunktion (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) einen Kontrollmechanismus
an, der die Festplatte ständig auf Defekte untersucht. Aktivieren Sie beim Award-BIOS die
Option unter dem Menüpunkt «Advanced BIOS
Features». Stellen Sie dort den Eintrag «HDD
S.M.A.R.T. Capability» auf «Enabled», Screen 4.
Wie Sie die Festplatte direkt in Windows kontrollieren, lesen Sie im nächsten Tipp.
Festplatte in Windows prüfen
Die Festplatte lässt sich auch von
Windows aus auf Fehler überprüfen.
Unter anderem wird die Temperatur angezeigt.
So sehen Sie, ob Gefahr im Anzug ist.
So gehts: Installieren Sie die Freeware SiSoftware
Sandra Lite XI (Download von www.pctipp.ch
mit WEBCODE 23610). Klicken Sie nach der Installation auf den Reiter Hardware-Information
und weiter auf Physikalische Laufwerke. Danach sehen Sie unter «SMART Daten» alle relevanten Daten, Screen 5. Steht statt eines grünen
FACHCHINESISCH
Buffer Overflow
Buffer Overflow (Pufferüberlauf) bezeichnet
einen Programmfehler, bei dem für bestimmte Daten zu wenig Speicher zur Verfügung steht. Dies kann für einen Einbruch
ausgenutzt werden.
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Häkchens neben einem Eintrag ein markantes
gelbes Ausrufezeichen, liegt bereits ein kleiner
oder grosser Defekt vor. Sichern Sie sofort alle
Daten auf einem externen Datenträger.
Am Ende des Dialogfeldes sehen Sie die aktuelle Temperatur der Festplatte. Wird diese als
systemkritisch eingestuft – das wird ebenfalls mit
einem Ausrufezeichen signalisiert –, fahren Sie
den Rechner unverzüglich herunter. Überprüfen
Sie die Luftzirkulation im Inneren des PCs. Oft ist
nur ein Datenkabel im Weg. Sorgen Sie auf jeden
Fall für eine staufreie Luftzirkulation im PC.
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Von USB-Geräten booten
In bestimmten Fällen ist es nötig, den
PC nicht ab Festplatte zu starten, was
normal ist, sondern ab einem externen Medium.
Oft ist das BIOS so eingestellt, dass in diesem Fall
ab Diskette gestartet wird. Diese sind aber langsam, bieten wenig Platz und neigen zu Lesefehlern – das ist gerade beim Startvorgang (auf Englisch booten) ärgerlich. Einfacher ist es, von
einem USB-Stick zu starten.
Im BIOS erweitern Sie den Funktionsumfang
Ihres PCs und erlauben, auch von einem USBStick oder einer externer USB-Festplatte zu booten. Die Chance, dass Ihr BIOS-Setup diese Möglichkeit bietet, ist auch bei älteren Mainboards (bis
zu vier Jahre alt) hoch. Fehlt diese Funktion, hilft
oft ein BIOS-Update weiter.
So gehts: Wechseln Sie zum Menü «Advanced
BIOS Features». Unter «First Boot Device» wählen Sie das Gerät aus, von dem Sie beim nächsten
Start booten wollen. Für einen USB-Stick stellen
Sie auf «USB-HDD» um, Screen 6. Im Anschluss
wählen Sie unter dem Punkt «Hard Disk Boot
Priority» die Option «Bootable Addin-Cards»
aus. Bestätigen Sie mit Enter. Beim nächsten Start
versucht das BIOS, von einem externen USBStick zu booten.
Profitipp: Wie Sie einen 256 MB kleinen USB-Stick
boot-fähig machen, auf diesem ein aktuelles,
update-fähiges Antivirenprogramm, typische
Office-Anwendungen und noch vieles mehr
installieren, lesen Sie im PCtipp-Artikel «Einer
für alles», www.pctipp.ch mit WEBCODE pdf060450.
Boot-Reihenfolge ändern: Bestimmen Sie, von welchem Datenträger aus gestartet werden soll
Stromaufnahme. Dadurch kommt es zu einer
geringeren Wärmeentwicklung.
Bei Mainboards mit AMD-Prozessoren lässt
sich diese Funktion einfach aktivieren. Im BIOSMenüpunkt «Advanced BIOS Features» steht
der Eintrag Cool’n’Quiet. Setzen Sie ihn auf
«Enabled», ist die Stromsparfunktion bei Ihrem
Prozessor aktiviert.
Komplexer und vielschichtiger aufgebaut sind
die BIOS-Einstellungen für Intel-Prozessoren.
Entscheidend für die Ausführung sind die Einträge CPU Enhanced Halt (C1E), Screen 7 A, CPU
Thermal Monitor 2(TM2) B und CPU EIST Function C. Mit C ist die Speedstep-Funktion gemeint.
Ist der Eintrag auf «Enabled» gesetzt, passt die
CPU ihre Taktfrequenz und Versorgungsspan-
nung der aktuellen Auslastung an. B sorgt für
mehr Schutz und Stabilität: Wird bei einer dauerhaften Belastung die kritische, vom Hersteller
spezifizierte CPU-Temperatur überschritten, reduziert der Prozessor automatisch Taktfrequenz
und Versorgungsspannung. A hilft, den Prozessor
abzukühlen. Dazu fährt er seine Taktfrequenz
immer dann in eine Art Leerlauf, wenn kein
Arbeitsprozess ansteht. Setzen Sie also alle drei
Einträge im BIOS-Setup auf «Enabled», ist die
CPU bestmöglich ins System eingebunden.
Überprüfen Sie die Funktion mit der Freeware
CPU-Z (Download unter www.pctipp.ch mit
WEBCODE 29299). Das Programm zeigt im Startmenü den aktuellen Stromsparmodus, den CPUTakt sowie die Versorgungsspannung an.
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Strom sparen
Reduzieren Sie beim Prozessor die
Stromaufnahme, profitiert Ihr PC
mehrfach. Zum einen senken Sie die Stromkosten, andererseits wird die Wärmeentwicklung
der CPU verringert, was der Stabilität zugute
kommt. Schöner, hörbarer Nebeneffekt: Durch
die geringere Hitzeentwicklung muss auch der
Lüfter nicht mehr so oft am Limit drehen, um
den Prozessor zu kühlen. Der PC wird leiser.
So gehts: Die CPU-Hersteller AMD und Intel führen im BIOS-Setup der Mainboards unterschiedliche Bezeichnungen für den Stromsparmodus.
AMD nennt die Funktion bei den Sempron- und
Athlon-64-CPUs Cool’n’Quiet, bei Intels
Pentium- sowie Core-2-Duo-CPUs heisst sie
SpeedStep.
Gleich ist die Funktionsweise: Wird weniger Prozessorleistung benötigt, reduziert die CPU automatisch den Takt und drosselt folglich auch die
A
B
C
Für mehr Stabilität: Aktivieren Sie die Stromsparfunktionen, reduziert sich die Wärmeentwicklung
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Betriebsgeräusch verringern
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Aktuelle BIOS-Varianten können nicht nur
die Drehzahl des CPU-Lüfters anzeigen,
sondern diese auch aktiv steuern – abhängig von
der CPU-Temperatur und der maximalen Drehzahl des Lüfters. Das vermindert den Lärm.
So gehts: Die Steuerfunktion finden Sie im Menü
«PC Health Status», Screen 8. Unter dem Punkt
«CPU Smart FAN Control» schalten Sie die aktive
Regelung ein, unter «CPU Smart FAN Mode»
legen Sie fest, wie die Drehzahl des Lüfters gesteuert wird. Setzen Sie den Eintrag unbedingt
auf «Auto». Somit hält der Lüfter bei steigender
CPU-Temperatur automatisch mit.
Geheime Funktionen (Profitipp)
Einige Mainboard-Hersteller
geben nicht alle im BIOS-Setup
integrierten Funktionen auf den ersten Blick
preis. Nicht zuletzt, um Einsteiger vor gefährlichen Fehlgriffen im Setup zu bewahren. Für
Profis halten die Hersteller deshalb Tastenkombinationen bereit, um versteckte Einträge zu aktivieren. Sollten Sie nur halbwegs über Hardware,
Tuning und ➔ Übertakten Bescheid wissen, lassen
Sie besser die Finger von den folgenden Einstellungen. Im schlimmsten Fall kann eine Fehlmanipulation Ihren PC zerstören.
So gehts: Wenn Sie z.B. im BIOS eines GigabyteBoards die Tastenkombination Ctrl+F1 drücken,
haben Sie in den Award-Menüs mehr Einstellungen zur Verfügung. So lassen sich unter anderem
im Menü «MB Intelligent Tweaker (M.I.T.)» die
Frequenzen des Arbeitsspeichers einstellen oder
auch der CPU-Takt verändern. Um auch bei
anderen Mainboards solche Zusatzeinträge im
Setup zu finden, hilft ein Blick ins Handbuch oder auf die Forenseite des Herstellers
im Internet.
Übertakten (Profitipp)
Lüftersteuerung: Aktivieren Sie diese Option, um die Lüfterdrehzahl der CPU-Temperatur anzupassen
Gigabytes kontrollierte Taktoffensive ist im
Menüpunkt «C.I.A.2» (steht für CPU Intelligent
Accelerator 2) versteckt, Screen 9. Sie gelangen
über den Hauptmenüeintrag «MB Intelligent
Tweaker (M.I.T.)» dorthin. C.I.A.2 übertaktet
den sogenannten Frontside-Bus, kurz FSB. Der
FSB ist die Verbindung zwischen der CPU und
dem ➔ Chipsatz – Komponenten wie Arbeitsspeicher oder Grafikkarte sind ebenfalls an den Chipsatz angebunden. Erhöht man den FSB-Takt,
laufen alle angeschlossenen Geräte mit höheren
Taktraten. Gigabyte unterteilt die Tempofunktion
in insgesamt sechs Einstellmöglichkeiten, die mit
absteigender Reihenfolge den FSB um je sieben
Prozent erhöhen. Der Clou: Die Übertaktung
läuft dynamisch ab und wird nur bei CPU-Volllast aktiviert. Fällt die Last wieder ab, reduziert
C.I.A.2 den FSB-Takt auf das ursprüngliche Takt-
niveau. Das schützt alle Komponenten vor einer
dauerhaften Überhitzung.
So gehts: Gehen Sie beim Übertakten äussert vorsichtig vor. Beginnen Sie mit der Einstellung
«Cruise». Booten Sie das Betriebssystem und lassen Sie ein Programm laufen, das die Stabilität
und die Leistung laufend prüft. Der PCtipp empfiehlt den System-Benchmark PCMark05 (Download der Freeware unter www.futuremark.com).
Ist das System stabil, wechseln Sie auf «Sports».
Wiederholen Sie die Prozedur. Bei ersten Anzeichen von Instabilität setzen Sie die Funktion auf
den letzten stabilen Wert zurück. Im Testlabor
konnte der PCtipp eine Leistungssteigerung von
rund 25 Prozent erzielen. Die Leistung erhöhte
sich unter der Einstellung «Turbo» von 4603 auf
5833 Punkte im PCMark05-Benchmark. Das System lief während 48 Stunden stabil.
■
Natürlich können Sie mit den BIOSEinstellungen Tempomacher wie
CPU oder Arbeitsspeicher per Übertakten pausenlos an die Grenzen treiben. Damit riskieren
Sie aber eine Überbelastung, die Ihre Hardware
zerstören kann. Klüger handelt, wer seine Hardware nicht ständig am Limit betreibt, sondern die
Leistungsreserven nur bei Bedarf nutzt.
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FACHCHINESISCH
Übertakten
Um eine höhere Gesamtleistung zu erzielen,
werden Komponenten wie CPU, Grafikkarte
oder Arbeitsspeicher mit einem höheren Takt
als vom Hersteller empfohlen betrieben. Unsachgemässes Übertakten führt zum Defekt
der Komponente. Die Garantie geht damit
verloren.
Chipsatz
Der Chipsatz kümmert sich um den Datenverkehr zwischen einzelnen Komponenten.
Dazu gehören Prozessor, Arbeitsspeicher und
Schnittstellen wie LAN- und USB-Anschlüsse.
Turbo aktivieren: Stellen Sie die Funktion auf «Turbo», erhöht sich die Gesamtleistung
DIE GRÖSSTE PC-ZEITSCHRIFT DER SCHWEIZ
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Stand: Juni 2007
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