Hôtel du Cap-Eden-Roc

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Hôtel du Cap-Eden-Roc
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Hôtel du Cap-Eden-Roc
06. März 2015 Hotel-Tipp 1870 eröffnete das Grand Hotel du Cap zum ersten Mal die Türen für seine
geplant kultivierten Gäste mit Reiselust auf den Südosten Frankreichs zum Cap d’Antibes. Doch zunächst
wollte sich der erhoffte Erfolg nicht einstellen und das Hotel wechselte mehrfach seinen Besitzer, bis es
vorerst durch den Italienischen Hotelier Antoine Sella eine beständige Führung fand.
Hôtel du Cap-
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Nach zwei Jahren aufwendiger Renovierungsarbeiten wurde das Hotel 1889 mit neuem Glanz
eröffnet. Bis dato galt die Meinung, die Côte d’Azur diene nur zur Winterzeit als
Erholungsort sei im Sommer aber aufgrund der Hitze gänzlich ungeeignet für Besuche. Als
im Sommer 1914 jedoch das französische Rote Kreuz seine Krankenschwestern zur Erholung
von ihrer Arbeit während des 1. Weltkrieges Ins Grand Hotel schickte, erbaute Antoine Sella
im Anschluss einen Meerwasser-Pool. Dieser verband den in direkter Nachbarschaft
gelegenen und von Königen, Maharadschas und Künstlern gern besuchten Tee-Pavillon EdenRoc mit dem Hotel und es entstand das Hôtel du Cap-Eden-Roc. Mit dem neuen Namen zog
auch die High Society der Literatur- und Filmgeschichte mit ein.
Ob Filmdiva Sophia Loren, Kubismus-Gründer Pablo Picasso, 60er-Jahre-Leinwand-Legende
Clint Eastwood oder der Filmcast von "Oceans 11" – im du Cap-Eden-Roc gehen die
Weltstars zur Saison ein und aus.
Starten tut die Saison erneut am 17. April 2015 und damit passend zu den Internationalen
Filmfestspielen von Cannes, wenn das Hotel seinen Höhepunkt des Jahres erlebt.
Wie es sich während dieser Zeit in einem der schönsten Hotels der Welt lebt, hat VOGUEReiseredakteurin Katharina Hesedenz den General Manager des Hotels, Philippe Perd, der für
die Oetker Collection tätig ist, die das Hotel 1969 übernommen hat, im Interview gefragt.
1. Wie und wann startete die Liebesbeziehung zwischen dem Hôtel du Cap-Eden-Roc
und dem Filmfestival von Cannes?
Es startete vor 47 Jahren. Das eine ist mittlerweile das Synonym für das andere geworden.
Ursprünglich kamen die Stars hierher, um Ruhe zu finden – sie wurden dann ein Teil von uns.
Jetzt kommen alle.
2. Was kann man während der Filmfestspiele in Cannes in Ihrem oder auch in anderen
Hotels sehen?
Dass ich etwa unsere Bar Bellini betrete und absolut jeder Mensch, den ich dort treffe, ein
Weltstar ist. Die erste Frau, die sich umdreht, ist Sharon Stone. An der Bar redet Sylvester
Stallone mit Jet Li. Daneben stehen Jason Statham, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis.
Und so weiter. Am extremsten war das bei der Präsentation von "The Expendables" im Jahr
2014.
3. Wie lange dauert es, von Cannes ins Eden-Roc zu kommen?
Mit dem Boot fünf Minuten. Das Hotel besitzt alleine fünf Boote, doch viele Gäste kommen
mit ihren eigenen. Während der Filmfestspiele liegen also ganz schön viele hier bei uns vor
Anker. Als ich letztes Mal zählte, waren es alleine vor dem Pool 25.
4. Was war das spannendste oder interessanteste Ereignis, das sich hier während der
Filmfestspiele bisher zugetragen hat?
Das war wohl im Mai 2009. Ich bin morgens um halb Neun durch den Park gegangen und
sehe Brad Pitt, George Clooney und Matt Damon dort drüben auf dem Rasen stehen und
Kricket spielen. Sie waren bestens gelaunt, haben gelacht und sich gegenseitig auf den Arm
genommen. Sie waren wegen der Präsentation ihres Films "Oceans 11" hier. Das war schon
ein toller Anblick.
5. Die interessanteste oder auch witzigste Sache, die Sie während des Filmfestivals
beobachtet haben, oder andere beobachtet haben und Ihnen davon erzählten?
Ich kam morgens gegen 7.30 Uhr ins Hotel – und hoppla – in der Lobby steht ein Kamel! Das
gehörte Sasha Baron Cohen, der sich für die Präsentation von "The Dictator" dort auf dem
Kamel sitzend fotografieren ließ. Er war schwierig, das Kamel war schwierig. Aber
irgendwann war die Lobby dann wieder leer... Sehr bizarr!
6. Was ist der größte Fehler, den man während der Filmfestspiele begehen kann?
Den machen eigentlich erstaunlich viele Männer jedes Jahr: Sie kommen an und haben ihre
Fliege vergessen. Oder sie haben sie am Abend zuvor irgendwo liegen gelassen: im Taxi, auf
einer Yacht oder in einem Club. Wir sind auf diese Situation aber vorbereitet und legen jedes
Jahr einen großen Vorrat an Fliegen und Smokings an. Die kann man sich dann beim
Concierge abholen.
7. Was ist die größte Herausforderung während der Filmfestspiele?
Die Organisation der jährlichen amfAR-Gala. Die erste fand im Jahr 2009 statt. Unser
Restaurant hat 85 Plätze – und plötzlich müssen wir 1000 Menschen versorgen. Wir bringen
sie in einem Zelt unter und organisieren das Ganze "very thight"...
8. Haben Sie ein kleines Geheimnis, das Sie uns verraten, das Ihr Leben während dieser
Zeit etwas einfacher macht?
Zwei Dosen Red Bull am Tag! Purosophy, ein Detox-Drink, ist aber auch nicht schlecht.
9. Und wo fahren Sie am liebsten hin, wenn die Filmfestspiele vorbei sind?
Nach den Filmfestspielen geht es gleich mit dem Grand Prix von Monaco weiter. Urlaub
machen kann ich direkt im Anschluss also nicht. Was ich mir aber gönne: Wenn alles vorbei
ist, fahre ich zum Chateau St. Martin, genieße dort ein Frühstück und schaue aufs Eden-Roc
runter. Das ist fast ein bisschen wie Urlaub.
Interview: Katharina Hesedenz