7.2 Die Tropen

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7.2 Die Tropen
7 Landschaftsökologische Zonen der Erde – vom Äquator zu den Polen
100
80
°C
30
60
20
40
10
20
0
J
A S O N D
J
F M A M J
0
M 1 Klimadiagramm
M 2 Brasilianischer Regenwald
Am Fuß der mehrere Stockwerke hohen Bäume
(bis 70 m, bei uns: 25 bis 30 m) befindet sich ein
oberflächlich liegendes Wurzelsystem, das dreimal so dicht ist wie in unseren Wäldern. Dort
werden auch die abgestorbenen Organismen
durch Bodenpilze (Mykorrhizen) so aufgearbeitet, dass alle Nährstoffe, die bei der Zersetzung
der abgestorbenen Organismen angefallen sind,
sofort wiederverwertet werden können. Tropfwasser aus den Baumkronen schwemmt Exkremente (Kot, Ausscheidungen) in die Wurzelzone
ein, was die Aufarbeitung des organischen Materials beschleunigt. Epiphyten (Pflanzen, die
auf und von anderen leben) schaffen einen eigenen Lebensraum, womit die Artenvielfalt noch
gesteigert wird. Der Nährstoffkreislauf ist geschlossen!
Von den inneren Tropen mit dem stockwerksartigen Aufbau der
Regenwälder reicht die Tropenzone über die Feuchtsavannen mit
ihren weiten Grasländern und den typischen Schirmakazien bis
zur Dornsavanne mit niedrigen Gräsern und Dornsträuchern.
Die Niederschlagsmenge reicht dabei von 5 000 mm bis 200
mm. Die niederschlagsreiche Zone verschiebt sich im Rhythmus
des Sonnenhöchststandes (M 5). Besonders sensibel sind die
tropischen Böden, die, ihrer Wälder beraubt, sehr rasch unfruchtbar werden.
Innere Tropen – immerfeuchte Regenwaldzone
Die Äquatorzone hat ganzjährig Niederschläge (zehn bis zwölf
Monate humid), die durch Konvektion (Nachmittagsgewitter) und
Zenitalregen (Konvergenz aus Norden und Süden einströmender
Passate) entstehen. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen
1 500 bis 5 000 mm. Es ist ganztägig schwül bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80%. Der Jahresgang der Temperatur weist nur eine
geringe Schwankung auf und liegt zwischen 20 und 30 °C. In den
inneren Tropen herrscht ein Tageszeitenklima vor, das heißt, die
Schwankungen der Temperaturen während eines Tages sind stärker
als die Schwankungen der Monatsmittelwerte der Temperatur (M 1).
Der wichtigste Boden dieser Zone ist der rotbraune, manchmal auch
gelbliche Ferralosol. Die Farben entstehen durch Oxidation von
Eisen und Aluminium, die im Boden enthalten sind. Da die nährstoffreiche Kieselsäure von den intensiven Niederschlägen ausgewaschen wird, ist dieser Boden eigentlich unfruchtbar. Trotzdem
existiert darauf der üppige, artenreiche tropische Regenwald (M 2
bis 4). Er ernährt sich aus einer selbst erzeugten Moderschichtauflage, die jedoch bei großflächigen Rodungen unwiederbringlich
abgespült wird.
Besprechen Sie Temperatur- und Niederschlagskurven der Klimadiagramme auf den
folgenden Seiten und suchen Sie die Stationen im Atlas.
Fassen Sie die wichtigsten Kennzeichen der
Klimate samt ihrer Böden und ihrer Vegetation zusammen.
Wo lagert der Großteil der Nährstoffmoleküle
im tropischen Regenwald und in den Mischwäldern der gemäßigten Zone (M 4)?
Ordnen Sie A-, B- und C-Horizont den
Schichten 1, 2, 3, 4 in M 4 zu.
Nährstoffaufnahme
M 3 Kennzeichen des tropischen Regenwalds
1
2
3
Laubabfall einmal im Jahr
300
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Nährstoffaufnahme
mm
2845 mm 500
Laubabfall ganzjährig
Iquitos/Peru (104 m)
26,5° C
1
2
3
4
Lage der Nährstoffmoleküle, welche die Gesamtheit der Nährstoffe
in dem dargestellten Boden-Wald-Ausschnitt repräsentieren.
1) Moderschicht, 2) Humus, 3) Unterboden, 4) Gestein
M 4 Nährstoffkreislauf: tropischer Regenwald – Wald der gemäßigten Zone
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