Flyer 2005 Seite 1

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Flyer 2005 Seite 1
Grußworte zur Tour de Natur 2005
Landesverband Thüringen e. V.
Landesverband Hessen e. V.
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seit 15 Jahren
Als es 1973 eine Ölkrise und autofreie
Sonntage gab, war vom "Ende des
Wachstums" die Rede. Tatsächlich wachsen die Realeinkommen seit 25 Jahren
nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit überstieg
2005 die 5-Millionen-Marke. Was jedoch
weiter wächst, ist eine Verkehrsorganisation, die uns teuer zu stehen kommt. Jahr
für Jahr werden 1000 km neue Straßen
gebaut und neue Flughäfen eröffnet. Die Bahn droht zur
teuren Schrumpfbahn für wenige zu werden. Die jüngsten
Kriege dienten nicht zuletzt der Kontrolle der letzten Ölreserven.
Der verkehrte Verkehr ist maßgeblich dafür verantwortlich,
wenn das Klima negativ verändert und der Planet Erde für
Menschen unwirtlich wird. Eine alternative
Verkehrsorganisation in Wort und Tat ist notwendig.
Gegenwehr ist Notwehr.
Bunt und lebendig für eine nachhaltige Verk ehrspolitik!
Wer will, dass die Welt bleibt wie sie ist... der möge zu Hause bleiben, wenn die Tour de Natur
2005 wieder zum 15. Mal - aufbricht.
Dann starten ca. 100 bis 150 RadlerInnen zu neuen “Miteinander” - Abenteuern, zu handgemachter Kultur (von uns
für uns), zu Lagerfeuer und Singen, Besuchen alternativer
Projekte, zu Schnippel- und Spülworkshop bei unserem vegetarischen Mampfmobil, Theaterspiel, Jonglage... und
was Dir sonst noch einfällt.
Winfried Wolf, Dr. phil., Sprecher der Bahnexpertengruppe
"Bürgerbahn statt Börsenbahn", Mitglied im
Wissenschaftlichen Beirat von attac, Verfasser von "Eisenbahn und Autowahn”
für eine nachhaltige Verkehrspolitik
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(c) Karin Mül
Tour de Natur 2005
Bunt und lebendig für eine
nachhaltige Verkehrspolitik!
BUND
BUND für
Umwelt und Naturschutz
Deutschland e.V.
Freunde der Erde
AKTIONSGEMEINSCHAFT
VERKEHR
NORDHESSEN (AVN)
TOUR DE NATUR - gibt's die noch?
Aber klar! Solange es noch Natur gibt,
und solange diese Natur gefährdet ist
durch automobilen, atomaren oder was
immer für einen technologischen
Größenwahn, wird es sie geben, die
TOUR DE NATUR!
Und wer immer dabei war und mitgeradelt ist, kann sie
nicht vergessen, diese Show, wenn hundert oder mehr
radelnde, klingelnde und singende Menschen, einig in
dem Bewußtsein, was Sinnvolles für Mutter Erde zu tun, in
so ein kleines deutsches Städtchen einfallen bzw. rausradeln. Das zeigt Wirkung nicht nur bei denen, die zuschauen, sondern auch bei denen, die mitradeln. Ja, Herz, was
willst du mehr: Aus Frust wird Lust!
In diesem Sinne: TOUR DE NATUR Glückauf!
Klaus der Geiger
Vor allem aber starten wir zu einer
Demonstrationsradtour zu verkehrspolitischen
Brennpunkten unserer Republik.
Einig sind wir uns, dass unsere alltäglich praktizierte
Mobilität weit davon entfernt ist, nachhaltig zu sein:
53,4 Millionen PKW gibt es in Deutschland, wachsende
LKW-Verkehrslawinen rollen durch unsere Dörfer und
Städte, der weitere Ausbau des bereits dichtesten Straßennetzes Europas nimmt kein Ende, Investitionen in den öffentlichen Verkehr werden immer mehr zurückgefahren, der
Ausbau von Flughäfen mit drastischer Zunahme des besonders klimaschädlichen Flugverkehrs geht immer weiter...
Das sind die falschen Antworten auf die drängenden
Probleme unseres Planeten.
Wir leiden unter dem alltäglichen Wahnsinn des
Verkehrs:
Lärm, Unfallfolgen, Luftbelastung und Einschränkung der
Bewegungsfreiheit direkt vor unserer Haustür durch Auto-
und Flugverkehr, dem wie selbstverständlich der Vorrang
vor dem (unmotorisierten) Menschen eingeräumt wird. Wir
bewältigen all dies nur durch Verdrängung und dadurch,
dass wir uns als Einzelne dem Verkehrssystem doch immer
wieder unterwerfen.
Wir fahren Rad, weil das eine klimafreundliche und gesunde Art der Fortbewegung ist und gut geeignet als Ersatz
für das Auto auf kurzen Strecken. Wir essen regionale
Biokost, wir reisen mit der Bahn..., machen vor, was alles
geht, wenn wir nur wollen. Und manches davon bereichert
unseren Alltag noch lange hinterher “nachhaltig”.
Weil wir aber wissen, dass das nicht reicht, fahren wir entlang der Wahrzeichen verfehlter
Verkehrspolitik: A44/A49 und Mitte-DeutschlandBahn, Flughäfen Kassel - Calden und Frankfurt/Main.
Während der Tour entwickeln wir dazu phantasievolle
Aktionen, Theater, Musik, Tanz... und führen sie vor
Publikum, Presse und EntscheidungsträgerInnen auf.
Zusammen mit Bürgerinitiativen und ExpertInnen bringen
wir unsere Kritik und unsere Alternativen unter die Leute
und an die Verantwortlichen. Inhaltliche Veranstaltungen
werden über Probleme und Lösungen informieren - am
Ende der Tour wird keine(r) mehr sagen können, sie/er habe es nicht (besser) gewusst.
Also noch einmal: Wer will, dass die Welt so
bleibt wie sie ist... möge sich all das entgehen
lassen und zu Hause bleiben. Seid Euch aber
dessen bewusst, dass Ihr dann... nicht wollt,
dass die Welt bleibt!
Verkehrspolitische Fragen
Wer bestimmt die gegenwärtige Verkehrspolitik?
a) Kinder zwischen 3 und 16 Jahren
b) Hausfrauen und alte Menschen ohne Auto
c) Männer zwischen 25 und 65 Jahren, stolze
Autobesitzer
d) die Autolobby
Wieviel Lärm verträgt der Mensch?
a) unbegrenzt, wenn er einen unserer beliebten
Workshops „Mit Lärm leben lernen?“ besucht hat
b) nur sehr begrenzt, da Lärm in hohem Maße
gesundheitsschädlich ist
c) nach Eintritt von Schwerhörigkeit: jede Menge
d) berufsabhängig: Politiker scheinen weitgehend
lärmresistent zu sein, da sie der Tatsache, dass
ca. 70% der Bevölkerung unter Lärm leiden,
anscheinend keinen Glauben schenken, sonst
müsste ihre Verkehrspolitik anders aussehen.
Was kann man/frau gegen die Verlärmung vieler
Lebensbereiche tun?
a) Ohropax benutzen
b) sich gegen überflüssigen
Straßen- und Flugplatzbau
engagieren
c) das Schlafzimmer nach
hinten verlegen
d) bei der TdN mitfahren
e) umweltfreundliche
Verkehrsmittel benutzen
Preisrätsel
Warum fliegen immer mehr Menschen
in immer entferntere Gebiete?
a) Weil es in Deutschland kaum noch
unverlärmte, ruhige (Urlaubs-)Orte gibt
b) Nur weg aus diesem kalten unwirtlichen
Deutschland
c) Auch im Winter braun, das ist mein Traum
d) Die Schönheiten deutscher Landschaften und Natur
haben für Menschen keine Bedeutung mehr; Prestige und schneller, weiter, Ballermann ist wichtiger.
“Ich träumte gerade
von unseren Ferien!”
Warum wollen wir immer schneller (n)irgendwo hinkommen?
a) Weil die Tage immer kürzer werden
b) Alles was möglich ist,
wird auch irgenwann
Realität und genutzt
(Murphysches Gesetz)
c) Ich handle konsequent
nach dem Titel von Klaus dem Geiger
„Lust auf Liebe, Lust auf Leben“
d) Es gibt keinen wirklichen Grund dafür, außer die
Fernsehzeit von momentan durchschnittlich 5 auf
6,5 Stunden/Tag erhöhen zu können.
Vorsicht: Nicht nur eine richtige Antwort ist möglich!
Die letzte Frage:
“Warum kann die Industrie den Automobilen das
Saufen nicht abgewöhnen?“
(Antworten an den ADFC Thüringen oder zur Tour mitbringen. Die witzigsten Antworten werden am offenen
Abend verlesen, vertont, vertheatert und prämiiert.)