Gemeinsam mit Familien den Glauben entdecken

Transcription

Gemeinsam mit Familien den Glauben entdecken
Gemeinsam mit
Familien den Glauben
entdecken
Ausgabe 03
| Informationen, Materialien und Methoden für Familienarbeit vor Ort |
ideenreich | Ausgabe 03
| 1 |
| Impressum / Inhaltsverzeichnis |
| Vorwort |
Liebe Kolpingschwestern,
liebe Kolpingbrüder,
liebe Freunde,
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
3
„Herzlichst, Euer Adolph Kolping“
4
Naturrallye – Spielvergnügen pur in der Natur
5
Dem eigenen Namen auf der Spur
6
Familienkalender
7
Kirchenraum erfahren – Unser Glaube braucht Räume
10 | 11
Herausgeber: Kolpingwerk
Diözesanverband
Osnabrück
Chaosspiel – Rund ums Thema „Kirche“
12 | 13
Familienapfelfest – Wir sagen danke
14 | 15
Ausgabe:
März 2011 / 03
Das Leiden Jesu – Ein Kreuzweg für Familien
16 | 17
Redaktion:
Birgit Franke | Heike Geers
Marion Puls | Markus Silies
Sandra Rickermann
Susanne Steffen
Ansgar Stuckenberg
Kinderbibeltag – Gemeinsam sind wir stark
18 | 19
flausen im kopf | grafikdesign
Stephanie Jegliczka
Bildnachweis: www.istockphotos.com
(S. 7, 15, 20, 21)
Abbildung aus dem Buch
„Herzlichst, Euer … Adolph
Kolping“ von Phillipp und
Caroline von Ketteler (S. 4)
Kontakt:
Die Familie ist der primäre Glaubensort. Hier können Kinder die Erfahrung machen, dass Gott
ihr Leben bereichert, dass er sich um jeden von uns sorgt, dass man ihn ansprechen kann.
Kinder können eine Beziehung zu Gott aufbauen.
8 | 9
Biblische Geschichten mit allen Sinnen erleben
Layout:
„Mit Kindern kommt Gott ins Haus.“ heißt ein Buchtitel von Christiane Bundschuh-Schramm, der eine Ermutigung für alle Eltern ist,
sich gemeinsam mit ihrem Kind den Fragen nach Gott zu öffnen
und sich gemeinsam auf eine religiöse Suche – mit all ihren Fragen,
Hoffnungen und Zweifeln – zu begeben.
Seerosenmeditation
20
Die schnellste Schnecke der Welt
21
Kurzgeschichten für Familien
22
Tischgebete für Familien
23
Hinweise
24
Im Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland heißt es: „In der Nachfolge Jesu Christi verstehen wir Glauben als Prozess, in dem wir zugleich Bekennende und Suchende sind.“ Daher
versteht sich die Kolpingsfamilie als Glaubensort und als Lernort des Glaubens.
Mit der 3. Ausgabe von „ideenreich“ möchten wir Familien in ihrem Glaubensprozess unterstützen und zeigen unterschiedliche Methoden bzw. Zugänge zu religiösen Inhalten in der
Familienarbeit auf. Die beschriebenen Einheiten sind alle in der Praxis erprobt und können für
die Gestaltung der Arbeit mit Familien vor Ort übernommen werden.
Wir wünschen viel FREUDE, MUT, BEGEISTERUNG, VERANTWORTUNG, TATKRAFT und
GOTTVERTRAUEN bei der Gestaltung der Arbeit mit Kindern und Eltern in den Kolpingsfamilien.
Der Arbeitskreis Familie
Birgit Franke, Heike Geers, Marion Puls, Sandra Rickermann, Markus Silies,
Susanne Steffen und Ansgar Stuckenberg
Kolpingwerk Diözesanverband
Osnabrück | Emslandbüro
Kolpingstraße 4
48499 Salzbergen
Tel.
Fax
(0 59 76) 94 94 - 0
(0 59 76) 94 94 - 26
[email protected]
www.kolping-os.de
| 2 |
ideenreich | Ausgabe 03
| 3 |
| „Herzlichst, Euer Adolph Kolping“ – Das Kolpingbilderbuch als Power-Point-Präsentation |
| Naturrallye – Spielvergnügen pur in der Natur |
„Herzlichst, Euer Adolph Kolping“
Das Kolpingbilderbuch als
Power-Point-Präsentation
Naturrallye –
Spielvergnügen
pur in der Natur
KURZBESCHREIBUNG
Das Kolpingbilderbuch wird als
Power-Point-Präsentation gezeigt.
DAUER | ca. 30 Minuten
TEILNEHMERZAHL | beliebig
FORM | Erzählung mit Bildpräsentation
ALTER | Familien mit Kindern ab Kindergartenalter
MATERIAL | Beamer, Laptop, Leinwand
(oder weiße Wand), Kolpingbilderbuch
ZIEL | Das Leben von Adolph Kolping soll
den Familien näher gebracht werden.
Vorbereitung
Der Raum muss so gestaltet werden, dass
alle die Möglichkeit haben, die Präsentation
auf der Leinwand gut zu verfolgen.
Reaktion eines Erwachsenen
„Warum nicht einmal etwas mehr von dem
erfahren, dessen Ideen bis heute so viele
begeistern?“
Im Bilderbuch „Herzlichst, Euer Adolph
Kolping“ wird das Leben mit ansprechenden
Bildern für Kinder erzählt.
„Als Priester kehrte Adolph Kolping zurück
zu den Menschen, denen er eigentlich hatte
entkommen wollen: zu den kleinsten und
ärmsten der Gesellen, die mit ihrer Hände
Arbeit nicht länger gegen die Welt der Maschinen und Fabriken ankommen konnten
und deshalb in immer größeres Elend gestoßen wurden.
Er setzte all seine Fähigkeiten und Möglichkeiten ein, um diesen Menschen das zukommen zu lassen, was er selbst hatte erfahren
dürfen: Geborgenheit, ein Zuhause, Bildung
und Fröhlichkeit.“
Die Bilder dieses Buches wurden zu einer
Power-Point-Präsentation aufbereitet und
können gemeinsam angeschaut werden.
Dabei ist die Lebensgeschichte Adolph Kolpings in verständlicher Sprache geschrieben.
Die Power-Point-Präsentation steht
als download auf unserer Homepage
www.kolping-os.de unter der Rubrik
„familie im fokus“ zur Verfügung.
Das Buch „Herzlichst, Euer Adolph Kolping“
kann im Kolpingbüro in Osnabrück und
Salzbergen geliehen werden. Wer es kaufen
möchte, das Buch ist im Aschendorff Verlag
erschienen und wurde von Philipp und Caroline von Ketteler geschrieben.
Was gibt es Schöneres als draußen, im
Freien, in der Natur, in unserer Umwelt zu
spielen?! Die ausgearbeitete und erprobte
Naturrallye soll euch dazu anregen, mit der
Natur auf spielerische Weise in Kontakt zu
kommen.
Bevor die Rallye beginnt, ist es wichtig, nach
einem geeigneten Waldstück Ausschau zu
halten, welches es ermöglicht, vielfältige
Angebote durchzuführen.
Es werden 3 Gruppen gebildet, die jeweils
von einem Teamer begleitet werden. Jede
Gruppe erhält eine Farbe (rot, grün, gelb),
nach der sie Ausschau halten muss. Die
Aufgabenstellung befindet sich in den
entsprechenden farbigen Briefumschlägen.
Zudem erhält jede Gruppe eine Jutetasche
mit Papier und Stiften.
Ein Kind fragt
„Mama, wer war eigentlich Kolping?“
„Warum nennen sich unsere Kreise Kolping
Familienkreise?“
„Was wissen wir über den Verbandsgründer
und von seiner Zeit?“
| 4 |
Aufgaben:
1. Einen markanten Naturabschnitt in ca. 15
Minuten aufzeichnen, z.B. Wurzelwerk
4. In einem bestimmten, deutlich markierten Streckenabschnitt sind 10 Dinge
versteckt, die unnatürlich sind oder nicht
in diesen Abschnitt gehören. Sie gilt es zu
entdecken und zu notieren, z.B. Stofftier
in der Wiese, weihnachtlich geschmückte
Fichte, Bananen im Apfelbaum…
5. An zwei gegenüberliegenden Bäumen ein
Seil befestigen und sich daran entlang
hangeln.
6. Verschiedene Blätter und Früchte sammeln und benennen.
7. Aus Naturgegenständen innerhalb von
3 Minuten einen möglichst hohen Turm
bauen.
8. Spiel „Hot Bug“
Aus dem vorhandenen Naturmaterial
(1 handgroßes Rindenstück, große Blätter,
einige stabile Grashalme) wird ein „Käfer“
gebastelt. Dazu umwickelt man die Rinde mit
Blättern und schnürt diese mit Grashalmen
fest. Der erste Spieler wirft den Käfer hoch
und ein anderer fängt ihn wieder auf. Doch
auch dieser behält das Tier nicht, sondern
schleudert es sofort wieder weiter, als ob
der Käfer heiß wäre. Der „Hot Bug“ soll stets
in der Luft gehalten werden. Fällt der Käfer
zu Boden, erhalten der Spieler, der ihn nicht
auffangen konnte sowie der letzte Werfer
einen Minuspunkt.
Tipp:
Die Spielleitung muss mit einigen Helfern
die Tour gut vorbereiten. Dazu sollte der Weg
bereits vor der Veranstaltung erprobt worden
sein, um die Aufgaben besser auf die Gegebenheiten der Strecke abzustimmen. Die
Strecke sollte verkehrsarm sein, an gefährlichen Abschnitten kann man Helfer postieren.
KURZBESCHREIBUNG
Den Wald mit Hilfe einer Naturrallye
erkunden.
DAUER | 1,5 bis 2 Stunden
TEILNEHMERZAHL | ab 12 Personen
FORM | Stationslauf durch den Wald
2. Das Alter eines abgesägten Baumes
anhand der Jahresringe bestimmen.
ALTER | Familien mit Kindern ab
Kindergartenalter
3. In einer abgesteckten Fläche die zu entdeckenden Naturgegenstände aufschreiben (Schneckenhaus, Steine, Zweige,
Moos, Blätter, Bucheckern usw.).
MATERIAL | s. Beschreibungen
ideenreich | Ausgabe 03
ZIEL | Natur und Schöpfung bewusst
wahrnehmen und erleben.
| 5 |
| Dem eigenen Namen auf der Spur |
| Familienkalender |
Familienkalender
Dem eigenen Namen auf der Spur
Namensspiel „Zipp – Zapp“
KURZBESCHREIBUNG
Die Bedeutung der Vornamen wird herausgefunden, Geschichten von den Namenspatronen der Kinder werden erzählt oder
vorgelesen und mit der eigenen Person in
Verbindung gebracht.
DAUER | 60 Minuten
TEILNEHMERZAHL | beliebig
FORM | Gruppenarbeit
ALTER | Familien mit Kindern im Alter
ab 6 Jahren
MATERIAL | Fotos von den Familienmitgliedern, Vornamenbuch, Heiligenbuch,
Zettel, Stifte, DIN A4-Blätter, Kleber
ZIEL | Die Familienmitglieder lernen
das Leben ihres Namenspatrons kennen.
Die Gruppe sitzt im Kreis, eine Person steht
in der Mitte. Im Kreis ist für diese Person
kein Stuhl frei. Er geht auf einen der im Kreis
sitzenden Teilnehmer zu und sagt: „Zipp“
oder „Zapp“. Bei „Zipp“ muss der Spieler
sofort den Namen seines linken Nachbarn
nennen, bei „Zapp“ den seines rechten
Nachbarn. Gelingt ihm das nicht, muss
er in den Kreis gehen und die Rolle des
Fragenden übernehmen. Wenn „Zipp-Zapp“
gesagt wird, müssen alle im Kreis die Plätze
wechseln. Dabei kann sich der in der Mitte
stehende Spieler einen Platz sichern.
Nach dem Spiel klebt jeder ein Foto von sich
auf ein DIN A4-Blatt und schreibt in großen
Buchstaben seinen Vornamen darauf. Der
Leiter fragt die Eltern und Kinder, wer von
ihnen weiß, was die Vornamen bedeuten
bzw. wie sie übersetzt heißen (z.B. Beate =
die Glückliche; von beatus, lat. = glücklich).
Diese Namensdeutungen werden unter die
Vornamen geschrieben. Die Vornamen, von
denen niemand eine Bedeutung weiß, werden in einem Namensbuch nachgelesen.
Anschließend soll jedes Familienmitglied
erzählen, ob es etwas über seinen Namenspatron weiß. Schlagt ergänzend in einem
Heiligenbuch nach. Kinder und Eltern malen
dann ein Symbol für ihren Namenspatron auf
ihr Blatt oder schreiben eine Aussage oder
besondere Eigenschaften des Namenspatrons auf.
Danach könnt ihr noch versuchen, herauszufinden, inwieweit die Übersetzung des
Namens bzw. des Namenspatrons zu den
Einzelnen passt oder was für eine Bedeutung der Namenspatron für das eigene
Leben haben kann - nach dem Motto:
„Mein Name ist Programm“.
Bei einem ersten Treffen werden Informationen über das Kirchenjahr und seine Feste
und Festzeiten gesammelt. Sammelt z.B.
verschiedene Kalender und untersucht,
welche Feste darin enthalten sind. Schreibt
die Namen der Feste auf und dazugehörend:
Brauchtum, Gottesdienstformen usw. und
was euch dazu einfällt. Überlegt zunächst,
wie der Kalender aussehen soll und wie
ihr die Kalenderblätter gestalten wollt. Soll
der Monatsname oben stehen, darunter ein
Bild und unten die Tage und die Feste zu
den einzelnen Daten? Soll es ein Deckblatt
geben: „Unser Familienkalender“?
Ihr könnt z.B. Fotos oder aus Zeitschriften ausgesuchte Bilder aufkleben, eigene
Bilder malen oder mit Naturmaterialien die
einzelnen Monatsblätter gestalten. Zu klären
ist beim ersten Treffen: Welche Materialien
müssen zum nächsten Treffen da sein? Wer
kann was mitbringen?
Beim zweiten Treffen geht es um die praktische Durchführung. Schreibt die Monate auf
die Kalenderblätter und tragt die Tage und
die dazugehörigen Feste ein. Gestaltet dann
das Bild. Natürlich könnt ihr auch eure Namens- und Geburtstage sowie Kolping- und
Gemeindeveranstaltungen in den Kalender
eintragen.
Vorschlag für den Kalender:
DIN A 3- oder DIN A 2-Größe, damit der Kalender auch auffällt. Nehmt festen Tonkarton
in verschiedenen Farben (je nach Jahreszeit
oder sogar nach liturgischer Farbe).
Legt die Kalenderblätter übereinander und
macht oben rechts und links jeweils ein Loch
(mit Bürolocher). Durch die beiden Löcher
steckt ihr, wenn der Kalender ganz fertig ist,
jeweils einen Schlüsselanhängerring, um die
Blätter zusammenzuhalten. In diese beiden
Ringe steckt ihr dann jeweils einen weiteren
Ring, der als Aufhängemöglichkeit an der
Wand dient.
KURZBESCHREIBUNG
Es wird ein eigener Familienkalender
gestaltet, in dem die wichtigsten Feste des
Kirchenjahres eingetragen werden.
DAUER | zwei Treffen
TEILNEHMERZAHL | beliebig
FORM | kreatives Gestalten,
Gruppenarbeit
ALTER | Familien mit Kindern ab
Kindergartenalter
MATERIAL | Tonkarton, Schlüsselanhängerringe, Fotos, Zeitschriften, Buntstifte,
Klebstoff
ZIEL | Entdecken, dass es viele Feste im
Jahr gibt, die einen religiösen Hintergrund
haben und die Gemeinschaft der Christen
betreffen.
| 6 |
ideenreich | Ausgabe 03
| 7 |
| Kirchenraum erfahren - Unser Glaube braucht Räume |
| Kirchenraum erfahren - Unser Glaube braucht Räume |
Kirchenraum erfahren –
Unser Glaube braucht Räume
KURZBESCHREIBUNG
Kinder und Eltern entdecken gemeinsam
den Kirchenraum mit allen Sinnen.
DAUER | mindestens 60 Minuten
TEILNEHMERZAHL | ab 5 Personen
FORM | Erkundungsspiel
ALTER | Familien mit Kindern
ab 10 Jahren
MATERIAL | +/- Karten, Teelichter, Musik,
Kopien eines Fragebogens
ZIEL | Die Familien sollen sich mit dem
Kirchenraum vertraut machen.
In vielen Gemeinden gehören Kirchen zwar
selbstverständlich zum Stadtbild, aber
dennoch haben immer weniger Menschen
einen Zugang zu diesem besonderen Raum.
Kirchen haben eine eigene Ausstrahlung.
Das Besondere – „Heilige“ – wird z. B. hervorgerufen durch die Bauweise, die Größe,
die Gegenstände, das Licht - oder es ergibt
sich durch die Personen, die in diesem
Raum zusammen sind. Der Kirchenbau bietet
ein weites Themenfeld, an das es lohnt
anzuknüpfen.
So können Kirchen…
. die Geschichte des Ortes und der Gemeinde veranschaulichen;
. die Auseinandersetzung mit künstlerischen
Darstellungen;
. einen Sinnentwurf des Lebens formulieren;
. einzelne Themen christlicher bzw. menschlicher Existenz zur Sprache bringen;
. einen Raum der Stille und der persönlichen
Sammlung anbieten;
. Spuren gegenwärtiger gelebter Glaubensgemeinschaft zeigen;
. zur Teilnahme an dieser Gemeinschaft
einladen.
Jede Kirche hat ihr unverwechselbares Profil.
Einem Kirchenraum begegnen ist keine
Angelegenheit, die sich in erster Linie auf
der kognitiven Ebene der Wissensvermittlung
abspielt. Es geht darum, ganz persönlich
die je eigene Ausstrahlung einer Kirche zu
erleben.
Beschreibung:
1. Die Kinder/Erwachsenen finden sich in
Zweiergruppen zusammen. Einem werden
jeweils die Augen verbunden und der
Andere führt ihn blind durch die Kirche.
Evtl. durch die Bänke gehen, vor und
zurück usw. Die geführte Person muss
erraten, wo sie am Ende steht. Dann wird
gewechselt.
2. AKUSTIK: unter Anleitung probieren
wir verschiedene Geräusche aus: Laut
schreien, kurzer Schrei, alle rufen durcheinander, flüstern, singen, reden, klatschen,
lachen …
3. Verstecken spielen: bestimmte Zeit. Wenn
die Musik aus ist, kommen alle wieder an
den vereinbarten Ort zurück. Es darf sich
überall versteckt werden, bis auf Sakristei,
Orgelboden und draußen.
4. Gruppenarbeit mit entsprechendem
Laufzettel
Wie hoch ist die Kirche an verschiedenen
Stellen? (Messlatte: gasgefüllte Luftballons mit langem Band, in dem pro Meter
ein Knoten ist)
Wie breit ist die Kirche an der breitesten
Stelle? (Maßeinheit: Kinder)
Wie lang ist die Kirche?
(Maßeinheit: Kinder)
Wie hoch ist die Nasenspitze, wenn man
auf der Empore / Orgelboden steht?
(mithilfe des gasgefüllten Luftballons)
5. Jeder bekommt:
- einen runden Zettel mit dem
Abbild einer Glühlampe
- einen runden Zettel mit einem
Fragezeichen
- eine Sonne
- einen Stern mit Teelicht
Die verschiedenen Symbole sollen in der
Kirche verteilt werden.
Glühlampe: Was habe ich neu entdeckt?
Fragezeichen: Was verstehe ich nicht,
worüber möchte ich mehr wissen?
Sonne: Was finde ich besonders schön
in unserer Kirche?
Stern mit Teelicht: Was ist mein Lieblingsort in unserer Kirche?
Anschließend werden die Kerzen angezündet und das Licht wird ausgeschaltet. Die
Familien werden eingeladen, beim nächsten
Mal wieder zu kommen. Da werden wir auf
die verschiedenen Dinge, die den Kindern
aufgefallen sind, besonders auf die Fragezeichen, eingehen.
Wie viele schwarze und weiße Tasten
hat die Orgel?
Was sieht man auf der …
Kreuzwegstation?
Wie viele Kerzen findet ihr in der Kirche?
Wie viele Bänke stehen im Mittelschiff
der Kirche?
Welches Lied steht unter Nr. 257
im Gotteslob?
| 8 |
ideenreich | Ausgabe 03
| 9 |
| Biblische Geschichten mit allen Sinnen erleben |
| Biblische Geschichten mit allen Sinnen erleben |
Biblische Geschichten
mit allen Sinnen erleben
Sehen und beobachten:
„Zeig, was du sagst!“
(Material: Gegenstände zur Geschichte)
Das Sehen ist unsere wichtigste und meist
beanspruchteste Wahrnehmungsart. Allerdings leidet die Qualität des Sehens oft
unter der Quantität. Beobachten ist intensives Sehen, sich Zeit nehmen, um einen
Gegenstand genau anzuschauen. Ihr könnt
den Gegenstand zuerst mit geschlossenen
Augen erfühlen und ihn somit besser kennen
lernen.
In vielen biblischen Geschichten dreht es
sich um markante Gegenstände. Vielen
Menschen ist es hilfreich, etwas nicht nur mit
Worten beschrieben zu bekommen, sondern
etwas Konkretes vor Augen, besser noch in
der Hand zu haben und vielleicht sogar mitnehmen zu können. An diese konkreten Dinge erinnern sie sich noch lange und finden
so wieder Zugang zur biblischen Botschaft.
Hören und lauschen:
Die Klanggeschichte
(Material: Instrumente)
Lauschen ist nicht gleichbedeutend mit
hören, es bedeutet gesammelte Wachheit
und ungeteilte Aufmerksamkeit. Auch biblische Erzählungen lassen sich „erlauschen“,
wenn wir sie in Form von Klanggeschichten
nacherleben. Viele Erlebnisse lassen sich in
Klängen verdeutlichen, sie machen hörbar, was sonst nicht gehört werden kann,
| 10 |
beschreiben, was mit Worten nicht gesagt
werden kann: Gefühle, Wärme und Kälte,
Freude und Trauer, Bewegtes und Ruhendes,
Lebendiges und Abgestorbenes.
Vorgehensweise:
1. Wählt eine geeignete Geschichte aus: Es
sollten kontrastreiche Personen und Vorgänge enthalten sein, denen die Kinder
leicht Instrumente zuordnen können.
Beispiele: der Traum des Pharao (Gen 41),
Moses Geburt und Rettung (Ex 2,1-10),
David und Goliath (1 Sam 17), Zwölfjähriger Jesus im Tempel (Lk 2, 41-52),
Sturmstillung (Lk 8,22-25), Barmherziger
Samariter (Lk 10,30-37), Zachäus (Lk
19,1-10), Heilung des Gelähmten (Apg.
3).
2. Beschäftigt euch dann intensiv mit der
Geschichte.
3. Gliedert die Geschichte in einzelne Sinnabschnitte.
4. Ordnet dann den Instrumenten (prinzipiell
sind alle Instrumente und Gegenstände,
die Klänge erzeugen, möglich) zu: Jede
Person, aber auch wichtige Vorgänge
sollten bedacht werden.
5. Legt nun unterschiedliche Ausdrucksweisen fest: Äußere Handlungen und
Bewegungen (kommen, gehen, ruhen)
und innere Vorgänge (Freude, Wut, Angst,
Begeisterung) können durch laute oder
leise Töne, langsame oder schnelle
Klangbewegungen zum Ausdruck gebracht werden.
6. Verwendet möglichst kontrastreiche Instrumente: für Personen und Handlungen,
die Positives wie Hilfe und Segen bringen,
hell- und weichklingende Instrumente für solche, die Negatives wie Wut, Angst,
Bedrohung bewirken, dunkelklingende
und laute Instrumente.
7. Und schließlich folgt die Darbietung: Die
Klanggeschichte wird ein weiteres Mal
vorgelesen und durch die Instrumente
begleitet.
Tasten und fühlen:
Die Tastgeschichte
Viele biblische Geschichten könnt ihr
auch mit dem Tastsinn nacherleben. Beim
Nacherleben der Geschichte spielen alle
anderen Sinne keine Rolle und treten so
weit wie möglich zurück. Deshalb werden
den Mitspielenden die Augen verbunden.
Bei bekannteren Geschichten ist es nicht
einmal nötig, dass sie während des Erlebens
vorgelesen werden. Die Teilnehmer spüren
entweder mit ihrer Hand oder mit den nackten Füssen den Gang der Geschichte nach.
Dabei ist es wichtig, dass sie geführt werden
und vor allem genügend Zeit und Ruhe
bekommen, um die einzelnen Situationen zu
ertasten. Es bietet sich an, die Geschichte
in zwei Gruppen vorzubereiten, so dass die
eine Gruppe den Stationen, die die andere
Gruppe für sie vorbereitet hat, nachspüren
kann.
Vorgehensweise:
1. Wählt eine geeignete Geschichte aus:
Die Geschichte sollte möglichst viele verschiedene Sinnabschnitte enthalten, die
ihr mit dem Tastsinn (der Hand oder den
Füßen) nachspüren könnt. Außerdem sollte die Vorbereitung nicht allzu schwierig
und materialaufwendig sein. Am besten,
ihr arbeitet mit Naturmaterialien.
Beispiele: Elia bei der Witwe von Zarpat
(1 Kön 17), der gute Hirte (Ps 23), Gleichnis vom Senfkorn (Mk 4,30-32), Gleichnis
vom Schatz im Acker (Mt 13,44-46),
Fischzug des Petrus (Lk 5), das vierfache
Ackerfeld (Lk 8,4-15), das Haus auf dem
Felsen (Mt 7,24-27), verlorenes Schaf und
verlorener Groschen (Lk 15,1-10), verlorener Sohn (Lk 15,1-10).
2. Beschäftigt euch mit der Geschichte
intensiv.
3. Teilt die Geschichte in Sinnabschnitte ein.
4. Ordnet dann einzelnen Abschnitten eine
Taststation zu (z.B. Mt 7,24: Haus auf dem
Fels)
5. Gestaltet dann die Taststationen:
- Untergrund festlegen
(Tisch, Fußboden, im Freien).
- Genaue Gestaltung festlegen
(z. B. Haus auf dem Fels: großer Stein
und kleines selbstgebautes Häuschen).
- Bereitstellung des Materials und evtl. der
Hilfsmittel.
6. Erprobt die eigenen Stationen noch und
dann geht es los.
7. Erlebt mit verbundenen Augen und in
Stille die Stationen nach, die die andere
Gruppe vorbereitet hat.
8. Abschließend solltet ihr eine kurze Gesprächsrunde machen, in der alle Teilnehmer ihre Empfindungen, Erfahrungen oder
auch Schwierigkeiten berichten können.
Sich bewegen:
„Spontantheater“
Sich bewegen, gehört ebenfalls zu unserer Person. Eine biblische Erzählung nicht
nur zu hören, sondern sich daran aktiv zu
beteiligen, schafft einen neuen Zugang zum
biblischen Text. Eine Art, dies durchzuführen,
ist das „Spontantheater“:
Zuerst sucht ihr euch Personen und Gegenstände einer Geschichte aus. Anschließend
könnt ihr diese, während der Text vorgelesen
oder erzählt wird, ohne lange Vorbereitungsund Probezeit darstellen. Dabei ist es wichtig, dass die Geschichte viele Möglichkeiten
zu spontanen Handlungen bietet. Außerdem
sollte der Erzähler den Ausführenden für das
Spiel genügend Zeit geben.
Beispiele: Die Heilung des Gelähmten
(Mk 2,1-12), Gleichnis von den Arbeitern
im Weinberg (Mt 20,1-16), Hochzeit zu Kana
(Joh 2) und viele andere.
KURZBESCHREIBUNG
Familien erleben biblische Geschichten
mit allen Sinnen (Hören, Tasten, Riechen,
Schmecken).
DAUER | kann an einem und an mehreren
Treffen stattfinden
TEILNEHMERZAHL | ab 4 Personen
FORM | kreatives Gestalten, Textarbeit
ALTER | Familien mit Kindern ab 8 Jahren
MATERIAL | s. Beschreibungen
ZIEL | Die biblische Botschaft soll durch
ganzheitliches Erleben erfahrbar gemacht
werden.
ideenreich | Ausgabe 03
| 11 |
| Chaosspiel – Rund ums Thema „Kirche“ |
| Chaosspiel – Rund ums Thema „Kirche“ |
Chaosspiel –
Rund ums Thema „Kirche“
Vorbereitung
Man braucht …
· 2 bis 3 Gruppenleiter
· viele Kinder und Eltern in 3er
oder 4er Gruppen
KURZBESCHREIBUNG
Mit viel Aktion und Bewegung sind Fragen
rund ums Thema „Kirche“ zu beantworten.
DAUER | 1,5 bis 2 Stunden
TEILNEHMERZAHL | ab 10 Personen
FORM | aktives Ratequiz
ZIEL | Die biblische Botschaft soll durch
ganzheitliches Erleben erfahrbar gemacht
werden.
zehn
25.
Yps
In welcher Stadt ist Jesus gestorben?
Jerusalem, Berg Golgatha
26.
Zachäus
Setzt euch dreimal auf den Boden und steht auf!
27.
Anna
Wie spät beginnt der Sonntagsgottesdienst in unserer Gemeinde?
28.
Bert
Wie heißt unsere Gemeinde?
29.
Celle
Wie heißt der Papst?
30.
Eis
Wie viele Kreuzwegstationen gibt es in der Kirche?
31.
Fasan
Bei welchem Fest hat eine Person einen
roten Mantel an und reitet auf einem Pferd?
32.
Garten
Luftballon aufblasen lassen.
33.
Hallo
Wie heißt unser Bischof?
Dr. Franz-Josef Bode
Benedikt der sechzehnte
(Ratzinger)
St. Martin
Wie heißt die Mutter von Jesus?
Maria
34.
Irma
Was ist eine Monstranz?
2.
Banane
Wem gab Gott die Aufgabe ein großes Schiff
zu bauen, um der Sintflut zu entkommen?
Zeigegerät für den Leib
Christi (Fronleichnam)
Noah
35.
Jutta
Wie heißt der Freitag vor Ostern?
Karfreitag
z. B. Sturmstillung, fünf
Brote und zwei Fische
(Brotvermehrung), Heilungen (Blinde, Lahme,
Taubstumme)
36.
Käse
In was für einem Gebäude wurde
Jesus geboren?
Stall
3.
Klementine
Nennt drei Wunder von Jesus?
37.
Lego
Wie heißen die beiden Hauptteile der Bibel?
Altes und Neues
Testament
38.
Motte
Welches Gebet steht im Gotteslob
auf Seite 20?
Vater unser, Glaubensbekenntnis, Ave Maria
So sei es
4.
Dose
Hüpft alle auf einem Bein und zählt bis 10!
5.
Elefant
Wie viele Türen hat das Pfarrheim?
39.
Brot
Was bedeutet „Amen“?
6.
Fuchs
Welches Gebet hat uns Jesus ans Herz gelegt? Vater Unser
40.
Kaffee
Wann hat das Pfarrbüro geöffnet?
7.
Giraffe
Singt das Lied: „Gottes Liebe ist so wunderbar“
41.
Milch
Wie heißt unser Pastor?
8.
Hase
Wo wurde Jesus geboren?
Bethlehem
42.
Sahne
Wie heißt das Lied im Gotteslob „Nr. 257“?
9.
Igel
Wer war Zachäus?
Zöllner, saß auf dem
Baum
43.
Zucker
Stellt euch der Größe nach auf!
44.
Mehl
Wie heißt dieses Spiel?
45.
Reis
Wie heißen die Leiter(innen) dieses Nachmittages?
46.
Salz
Wie heißt der Donnerstag vor Ostern?
Gründonnerstag
47.
Kartoffel
Wie heißt die Vorbereitungszeit auf
das Osterfest?
Fastenzeit
10.
Jäger
Welche Adresse hat das Pfarrheim?
11.
Katze
Macht 10 Kniebeugen!
12.
Leo
Wie viele Jünger hatte Jesus?
13.
Mutter
Wie viele Fenster hat die Kirche?
14.
Nase
Wie heißt der Tisch, an dem der Priester
das Brot bricht?
Altar
Wie heißen die Kinder, die dem Priester
in der Kirche helfen?
Messdiener
15.
Otto
16.
Pups
Dreht euch dreimal im Kreis!
17.
Quer
Wie heißen die Evangelisten?
zwölf
Markus, Matthäus, Lukas,
Johannes
18.
Rasen
Auf welchem Tier zog Jesus in Jerusalem ein?
Esel
19.
Sonne
Nennt 3 Jünger Jesu?
z. B. Petrus, Paulus,
Simon, Johannes, Andreas, Judas
20.
21.
22.
23.
| 12 |
Wie viele Gebote hat Gott Moses gegeben?
Apfel
ALTER | Familien mit Kindern ab
Grundschulalter
MATERIAL | Spielplan mit 60 Feldern,
Setzfiguren, Würfel, 60 Kärtchen mit
Bändern zum Aufhängen.
Xaver
1.
Die Kennwörter werden auf die Kärtchen
geschrieben. Auf die andere Seite kommt
die dazugehörige Zahl (siehe Tabelle).
Die Karten werden in einer begrenzten Umgebung (nicht zu schwer) versteckt.
24.
Tiger
Uwe
Vase
Watte
In wie vielen Tagen hat Gott
die Welt erschaffen?
Wie heißen die drei Heiligen Könige?
sieben
Caspar, Melchior und
Balthasar
Welche Buchstaben stehen auf der
kleinen Tafel am oberen Ende des Kreuzes?
INRI
Was braucht man bei der Taufe?
Wasser (Kerze, Chrisam)
Großer Gott wir loben dich
Chaosspiel
48.
Mais
Wie viele Fahrräder können am Pfarrheim abgestellt werden?
49.
Erbse
Wann ist der „Heilige Abend“?
50.
Hose
Wie alt seid ihr zusammen?
51.
Hemd
Von wem wurde Jesus getauft?
52.
Haus
Wie heißt das Instrument, mit dem in den
meisten Gottesdiensten musiziert wird?
Orgel
53.
Hof
Wie hießen die ersten Menschen?
Adam und Eva
54.
Gaga
Woran werden wir erinnert, wenn wir uns
beim Eintritt in die Kirche mit Weihwasser
bekreuzigen?
An unsere Taufe
55.
Lamm
Was feiern wir Weihnachten?
Jesu Geburt
56.
Lurch
Wie heißt die Zeit vor Weihnachten?
Adventszeit
57.
Hand
Wie heißt das Lied im Gotteslob „Nr.902“?
Fest soll mein Taufbund
58.
Moin
Schreit laut: Juchuh!!!
59.
Jacke
Nenne drei Blumensorten!
60.
Schuh
Geht gemeinsam in die Kirche und zündet eine Kerze an!
ideenreich | Ausgabe 03
24. Dezember
Das Spiel
Die erste Gruppe würfelt beim ersten Gruppenleiter und setzt ihre Spielfigur auf das
entsprechende Feld (Beispiel 5). Nun muss
die Gruppe das Kärtchen mit der 5 suchen.
Ist diese gefunden, merkt die Gruppe sich
das Kennwort und läuft gemeinsam zum
zweiten Gruppenleiter. Dort machen sie
Meldung: Nummer 5 heißt „Elefant“. Der
Gruppenleiter gibt ihnen eine Frage (Wie
viele Türen hat das Pfarrheim?). Die Antwort:
13 Türen nimmt der dritte Gruppenleiter
entgegen. Ist die Antwort richtig darf weiter
gewürfelt werden.
Wichtig
Bei jedem Gruppenleiter muss die Gruppe
vollzählig erscheinen. Die Kärtchen müssen
an ihrem Platz hängen bleiben.
Johannes dem Täufer
z. B. Rosen, Tulpen,
Nelken, Primeln
| 13 |
| Familienapfelfest – Wir sagen danke |
| Familienapfelfest – Wir sagen danke |
Familienapfelfest –
Wir sagen danke
KURZBESCHREIBUNG
Einstieg in den
Familiennachmittag
FORM | Familiennachmittag mit
Wort-Gottes-Feier
Einen Apfel ...
mit allen Sinnen wahrnehmen:
· Apfel anschauen: Was sehe ich?
· Apfel fühlen: Wie fühlt er sich an?
Was fühle ich?
· Apfel schneiden, anschauen –
Wie sieht er innen aus?
· Apfel riechen und schmecken.
ALTER | Familien mit Kindern im
Kindergarten- und Grundschulalter
Gespräch: Wie kommt so ein wunderschöner, köstlicher Apfel zu uns?
MATERIAL | Äpfel, ggf. Bastel- oder
Backmaterial
Exkursion: Apfelbaum besuchen: Wir machen einen Ausflug zu den Apfelbäumen:
Sehen Apfelbäume, heben heruntergefallene
Äpfel auf, vergleichen, ...
Nehmen Äpfel mit. Was machen wir mit den
Äpfeln? (Einen Obstsalat, Kuchen backen,
Dörrobst, Apfelsaft)
Beim Familienapfelfest geht es um das
Danken für die Früchte der Natur.
DAUER | ein Nachmittag
TEILNEHMERZAHL | beliebig
ZIEL | Bewusstes Wahrnehmen der Natur
bzw. der Schöpfung. Dankbarkeit für die
Früchte der Erde.
| 14 |
Wort-Gottes-Feier
Geschichte: Der Apfelbaum
Begrüßung: Wir feiern heute ein Apfelfest
und dazu begrüße ich alle Kinder und alle
Eltern. Wir beginnen die Andacht im Namen
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.
Erzähler: Ich will euch eine Geschichte erzählen von einem Apfelbaum. Und von allen,
die den Apfelbaum und seine Äpfel gern
haben: Bienen, Igel, Vögel, Katze, Würmer
und Raupen und natürlich Menschen. Aber
jetzt schaut euch erst mal unser Spielelied
an vom Apfelbaum und der Igelfamilie.
Lied: Wir danken heute für alles, was die
Erde uns gibt (Produkte aus Äpfeln liegen
am Altar – Apfelmus, getrocknete Apfelringe,
Apfelsaft, Apfelkuchen, Haribo Apfelringe,
Apfelgelee)
Erzählung über den Bibeltext: Nach einer
schlimmen Überschwemmungskatastrophe
sprach Gott zu den Menschen: Seht den
Regenbogen am Himmel. Nach dem Regen
scheint wieder die Sonne. So soll es immer
bleiben. Solange die Erde sich dreht, soll
es nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und
Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht
zu sein.
Lied: Du hast und deine Welt geschenkt...
Erzähler: Die Schwalben wurden jetzt neugierig. Die erleben ja immer nur den Anfang
der Apfelernte und dann fliegen sie auch
schon nach Afrika wenn es bei uns kalt wird.
(Schwalben fliegen umher)
Igel 1: Die Äpfel schmecken lecker!
Igel 2: Wir essen uns die Bäuche voll!
(Schwalben bleiben vor den Igeln stehen)
Schwalbe 1: Ja, so war das auch im letzten
Jahr. Und dann waren wir auch schon fast
weg.
Schwalbe 2: Wir machten uns fertig für den
Flug nach Afrika. Erzähl, wie ging es weiter
hier bei euch im Herbst?
Erzähler: Dann kam der Herbst. Die Blätter
an den Bäumen wurden bunt und fielen zu
Boden. Ein paar Äpfel gab es immer noch
für die Igel. Die bauten sich schließlich ein
Nest, eine Schlafhöhle unter einem Blätterhaufen und machten sich bereit für den
Winterschlaf. Dann wurde es kalt, der Winter
kam mit Eis und Schnee und hüllte den
Apfelbaum in ein schickes weißes Kleid.
Nach dem kalten Winter wurde es Frühling.
Warmer Sonnenschein weckte die Kräfte des
Baumes, wundervolle Blüten wuchsen aus
den Ästen heraus, und lockten die Bienen
zu sich.
Lieder: z. B. In meinem kleinen Apfel
Kreatives: Äpfel malen, ausschneiden, Raupe darauf kleben; Bild malen; Backen und
Kochen mit Äpfeln
Apfelbaum pflanzen, auf dem Kirchengelände. Wünsche für den Apfelbaum überlegen,
aufschreiben, malen und an den Baum hängen (Karten werden für die Wort-Gottes-Feier
benötigt)
ideenreich | Ausgabe 03
Biene 1: Kommt, lasst uns zu den Apfelblüten fliegen.
Biene 2: Oh ja, da gibt es süßen Nektar für
uns.
Erzähler: Als die Blüten verblüht waren und
weiße Blättchen den Boden bedeckten,
wuchsen genau dort kleine grüne Babyäpfel heran und gleichzeitig wuchsen überall
an den Apfelbaumzweigen kräftige grüne
Blätter.
In voller Pracht stand der Baum da in der
Frühlingssonne. Vögel flogen drum herum,
Käfer kletterten den Stamm hinauf und
schließlich suchte die Katze im Sommer
Schatten unter dem Apfelbaumblätterdach.
Ganz unbemerkt wurden die winzigen Äpfel
immer größer, immer reifer und im Spätsommer bekamen sie diese wundervolle rötlich
gelbgrüne Farbe. Manche Äpfel schmeckten
schon den Würmern und Raupen so gut,
dass die sich ordentlich fett daran fraßen.
Und ihr könnt sicher sein: Die Äpfel, die
den Würmern und Raupen schmecken, die
schmecken wirklich gut!
Aktion: Wünsche für unser kleines Apfelbäumchen: Jemand liest die Karten mit den
Wünschen vor, diese werden dann an seine
Äste gehängt.
Gebet: Guter Gott, wir freuen uns über unser
Apfelbäumchen, gib, dass unsere Wünsche
in Erfüllung gehen und dass wir miterleben
können wie der Baum wächst und gedeiht.
Amen.
| 15 |
| Das L eiden Jesu – ein Kreuzweg für Familien |
| Das Leiden Jesu – ein Kreuzweg für Familien |
Das Leiden Jesu –
ein Kreuzweg für Familien
Zum Einstieg treffen sich die Familien in der
Friedhofskapelle (andere Orte sind natürlich
auch möglich). In der Mitte liegt ein Kreuz
aus Tontöpfen. Das Kreuz wird von einigen
Kindern zerschlagen.
Symbol für den Tod Jesus.
Lied: „Seht das Zeichen, seht das Kreuz“
Die Familien brechen zu Fuß auf und gehen
zu vier Stationen auf dem Friedhof:
1. Station –
Ein Kreuz aus Steinen
Jedes Kind bekommt einen Stein.
Meditation: Nimm den Stein in die Hände.
Wie fühlt er sich an? Fahre mit den Fingern
langsam den Stein entlang. Entdecke ihn mit
deinen Händen! Kinder beschreiben, was sie
fühlen. Steine sind hart. Sie können verletzen, anderen wehtun. Wenn wir mit Steinen
werfen ist das gefährlich.
Steine sind schwer. Manche Steine sehen wir
gar nicht. Sie drücken uns im Herzen oder
auf der Seele. Wenn etwas Schweres vor uns
liegt: Wie eine Last kann das sein. Sie drückt
schwer.
Lied: „Seht das Zeichen, seht das Kreuz“
Wir legen ein Kreuz aus den Steinen.
An alles Schwere wollen wir denken, wenn
wir nun ein Kreuz aus den Steinen legen.
Fürbitte: Guter Gott, wir bitten für alle Menschen, die, wie Jesus, in ihrem Leben eine
schwere Last zu tragen haben.
Lied: „ Geh mit uns“
Klangschale, still werden, in Stille weitergehen.
2. Station –
Ein Kreuz aus Holz
Jedes Kind bekommt ein Stück Holz
Meditation: Befühle das Holz mit deinen
Händen. Sei vorsichtig, du kannst dich verletzen. Das Holzstück ist klein. Wie fühlt es sich
an? Kinder beschreiben, was sie fühlen.
Ein großes Stück Holz ist schwer. Jesus
musste ein großes Kreuz aus Holz tragen.
Er ist zusammengebrochen unter der Last
des Holzes. Er brauchte Hilfe.
Auch heute gibt es Menschen, von denen
man sagt, sie hätten ein schweres Kreuz zu
tragen. Wir meinen damit, dass manches
schwer und belastend ist in ihrem Leben.
Auch sie brauchen Hilfe.
Lied: „Seht das Zeichen, seht das Kreuz“
Wir legen ein Kreuz aus Holz.
An Menschen, die Hilfe brauchen wollen wir
denken, wenn wir nun ein Kreuz aus Holz
legen.
3. Station –
Ein Kreuz aus Erde
4. Station –
Das Weizenkorn
Jedes Kind bekommt ein Häufchen Erde.
Hier steht ein Topf mit Erde.
Meditation: Öffnet die Hände zu einer Schale. Schaut euch die Erde an. Riecht einmal
daran. Wie fühlt sich die Erde an? Kinder
beschreiben, was sie fühlen.
Die Erde ist dunkel, kann ersticken, kann
schwer sein, in der Erde kann etwas wachsen. Eine handvoll Erde ist leicht, viel Erde
zusammen ist schwer. Jesus ist gestorben,
daran denken wir heute. Er wird in die Erde
gelegt, ins Dunkel, dorthin, wo kein Licht ist.
Aber wir wissen und vertrauen: Er wird nicht
dort bleiben.
Jedes Kind bekommt ein Weizenkorn
Lied: „Seht das Zeichen, seht das Kreuz“
Wir legen ein Kreuz aus der Erde.
Fürbitte: Guter Gott, wir bitten für alle Menschen, die sich wie Jesus im Dunkeln befinden, dass sie aus dem Dunkel herausfinden
und es wieder hell wird in ihrem Leben.
Lied: „Geh mit uns“
Klangschale, still werden, in Stille weitergehen.
Fürbitte: Guter Gott, wir bitten für alle Menschen, die, wie Jesus, eine schwere Situation
alleine nicht bewältigen können, dass sie die
Hilfe bekommen, die sie brauchen.
Meditation: Öffnet die Hände ein letztes Mal
zu einer Schale. Was fühlt ihr in eurer Hand?
Kinder beschreiben, was sie fühlen.
Das kleine Weizenkorn ist fast nicht zu sehen. Aus einem Korn kann viel wachsen. Aus
vielen Körnern wächst große Frucht. Damit
etwas wachsen kann, verändert sich das
Weizenkorn. Es ist später in der Erde nicht
mehr so zu sehen wie jetzt in eurer Hand.
Menschen haben vom Weizenkorn erzählt
und meinen damit den Tod von Jesus, an
den wir heute denken.
Auch Johannes hat so gesprochen. In der
Bibel steht das so: Joh 12,24
„Amen, amen, ich sage euch: Wenn das
Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es
reiche Frucht.“
Lied: „Seht das Zeichen, seht das Kreuz“
Wie aus dem Weizenkorn eine Pflanze
wächst, glauben und vertrauen wir, dass der
Tod Jesu nicht das Ende ist, sondern der Beginn eines neuen Lebens. Daran wollen wir
denken, wenn wir jetzt unsere Weizenkörner
in diesen Topf pflanzen.
Fürbitte: Guter Gott, sei den Sterbenden
nahe. Hilf ihnen vom Leben loszulassen und
schenke ihnen ein neues erfülltes Leben in
deinem Reich.
Lied: „ Geh mit uns“
Klangschale, still werden, in Stille weitergehen.
Lied: „Geh mit uns“
Klangschale, still werden, in Stille weitergehen.
| 16 |
ideenreich | Ausgabe 03
Lebenszeichen suchen
(Abschluss)
Kinder bekommen Papier zum Abmalen /
Abpausen und suchen an den Grabsteinen
Lebenszeichen.
In der Kapelle bekommen sie ein Kreuz aus
Holz, auf das sie ihr Lebenszeichen malen.
Lied: “Geh mit uns“
Abschluss
KURZBESCHREIBUNG
An verschiedenen Stationen werden die
Familien an das Leiden und Sterben Jesu
herangeführt.
DAUER | ca. eine Stunde
TEILNEHMERZAHL | 20 bis 30 Personen
FORM | Kreuzweg mit 4 Stationen
ALTER | Familien mit Kindern ab
Grundschulalter
MATERIAL | Tontöpfe, Hammer, Papier,
Stifte, Holzkreuze, Farbe zum Anmalen der
Kreuze, Klangschale, Steine, Holzstücke,
Erde, Topf mit Erde, Weizenkörner
ZIEL | Den Kindern und Eltern soll gemeinsam das Leiden Jesu näher gebracht
werden.
HINWEIS
Liedertexte stehen auf unserer Homepage
www.kolping-os.de unter dem Button „familie im fokus“ als Download bereit.
| 17 |
| Kinderbibeltag – Gemeinsam sind wir stark |
Kinderbibeltag –
Gemeinsam sind wir stark
Die Story
KURZBESCHREIBUNG
Kinder verbringen einen gemeinsamen
Tag und erlernen auf spielerische Weise
die Bedeutung von Gemeinschaft und
Zusammenhalt.
DAUER | 4 bis 6 Stunden
TEILNEHMERZAHL | 10 bis 25 Personen
FORM | Erleben von Gemeinschaft und
Zusammenhalt.
Auf dem Gelände sind seit Jahrhunderten gleich zwei Schätze verborgen, die so
schwer versteckt sind, dass sie nur von einer
Gruppe gefunden werden können, die sich in
ihrem Verhalten am Beispiel Jesu orientiert.
Es gilt viele Aufgaben zu lösen und Abenteuer zu bestehen, ehe die Gruppe genug
Punkte gesammelt hat, um den Weg zu den
Schätzen betreten zu können.
Vorbereitung
· Aufgabenzettel vorbereiten, Verhaltensund Essens-Kärtchen aufkleben und
auseinander schneiden (als Download auf
www.kolping-os.de).
· Alle Teamer über die Aufgaben informieren.
MATERIAL | Ausführliche Beschreibung
auf unserer Homepage www.kolping-os.de
· Einen Teamer festlegen, der für die Punkteverteilung zuständig sein soll.
ZIEL | Ziel des Kinderbibeltages ist es,
den Kindern Gemeinschaftserfahrungen
zu vermitteln und sie der Erkenntnis näher
zu bringen, dass vieles mit gegenseitiger
Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und
Zusammenhalt besser geht als gegeneinander.
· Orte festlegen, an denen die einzelnen
Aufgaben durchgeführt werden können.
Die ausführliche Beschreibung zum Kinderbibeltag (Kärtchen mit den Verhaltensweisen, den Aufgaben und weitere Materialien) steht auf unserer Homepage www.
kolping-os.de unter dem Button „familie im
fokus“ als Download bereit.
| 18 |
· Aus der Schule, dem Kindergottesdienst,
der Kolpingsfamilie... kennen zumindest
einige Kinder Geschichten von Jesus. Die
Kinder dürfen nun alle Jesus-Geschichten
aufzählen, die ihnen einfallen, um diese
sich gegenseitig ins Gedächtnis zu rufen
oder zu erzählen.
· Wenn es nach Jesus ginge, wie müssten/
sollten wir dann miteinander umgehen?
· Kinder selbst vermuten lassen
ALTER | Kinder im Alter von 6 bis
12 Jahren
HINWEIS
Ablauf
· Material griffbereit vorbereiten.
· Kärtchen mit Verhaltensweisen zuordnen:
Welche Verhaltensweisen hätte Jesus
positiv und welche negativ bewertet?
(als Download auf www.kolping-os.de)
· Jesus hat zwei Regeln gegeben, wie wir
miteinander umgehen sollen:
- Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
- Behandle die anderen so, wie du selbst
behandelt werden willst.
· Genau wie heute konnten die Menschen
das damals nicht so recht verstehen,
deshalb hat Jesus eine Geschichte erzählt,
damit die Leute das besser verstehen.
· Geschichte vom „barmherzigen Samariter“
erzählen.
· Teamer: „Ich glaube, jetzt wisst ihr genug,
denn genau darum soll es heute gehen.
Wir probieren diese Verhaltensweisen
heute einfach mal aus. Auf dem Gelände
sind zwei Schätze versteckt, die es zu
finden gilt. Das ist allerdings nicht leicht,
und überhaupt nur möglich, wenn man
sich ganz am Verhalten Jesu orientiert.
Wenn ihr dazu bereit seid und euch diese
Aufgabe zutraut, können wir weitermachen,
ansonsten müssen wir uns schnell noch
was Anderes überlegen...“
· Kinder bekommen einen Aufgabenzettel
(als Download auf www.kolping-os.de). Auf
dem Zettel stehen nur die Namen verschiedener Aufgaben. Die Kinder müssen sich
anhand der Bezeichnungen und der angegebenen Punktzahl, die gleichzeitig den
Schwierigkeitsgrad der Aufgabe angibt,
einigen welche Aufgabe sie lösen möchten. Erst dann, wird verraten, um was es in
der Aufgabe geht. Nun muss die Aufgabe
gelöst werden. Bei erfolgreicher Bewältigung erhalten die Kinder die angegebene
Punktzahl, bei Misserfolg müssen sie entsprechende Punkte abgeben. Die Punkte
werden in Form von Kärtchen (gelb = 1
Punkt; grün = 5 Punkte; blau = 10 Punkte)
ausgegeben, über die die Kinder selbständig den Überblick behalten müssen. Für
die Ausgabe der Punkte ist ein bestimmter
Teamer zuständig, damit die Kinder nicht
bei mehreren Teamern für die gleiche Aufgabe abkassieren können.
· Haben die Kinder 150 Punkte erreicht,
sind sie dem Schatz ganz nahe und es
folgt seine Suche (s.u.). Steht wenig Zeit
zur Verfügung, oder benötigen die Kinder
widererwartend lange, können die Teamer
beginnen, Zusatzpunkte zu verteilen oder
von vornherein das Ziel niedriger ansetzen. So kommt der Tag sicher zu einem
richtigen Ende.
ideenreich | Ausgabe 03
· Kinder lösen eine Aufgabe nach der anderen. Wenn nötig kann das Aufgabenlösen
unterbrochen werden für kurze Besprechungen, ob die Kinder mit ihrem derzeitigen Verhalten wohl den Schatz finden
können, oder ob es zu viel Streit gibt.
Zwischendurch kommt
die Essensaufgabe
Jeder zieht sich ein gelbes und ein oranges
Kärtchen. Auf dem gelben Kärtchen steht
eine Aufgabe, deren Lösung das entsprechende Kind zum Essen beitragen soll, und
auf dem orangen Kärtchen steht, was es
nach dem Essen zum Abwasch beitragen
soll. Die Kinder dürfen sich gegenseitig helfen. Wer eine Helferkarte zieht hat die Aufgabe, zu schauen, wer Hilfe braucht. Über die
Anzahl der Helferkarten kann die Menge der
Aufgabenkarten an die Kinderzahl angepasst
werden. Wer seine Aufgabe erfüllt hat, gibt
das Kärtchen einem Teamer, der kontrolliert
und für jede gelöste Aufgabe einen Punkt
verteilt. Die Essenaufgabe ist erst gelöst,
wenn alle Aufgaben in Punkte getauscht
sind. (Essen: Riesennudelsalat, Wurst, Brot)
Suche nach den Schätzen
Sind die 150 Punkte erreicht, bekommen alle
Kinder die Augen verbunden und bilden eine
lange blinde Schlange. Ein Teamer führt die
Schlange an einen gemütlichen Ort, an dem
die Kinder aufgefordert werden, sich blind
in einen Kreis zu setzen. Sitzen alle dürfen
sie die Tücher abnehmen. Nun werden sie
darauf hingewiesen, dass sie den ersten
Schatz bereits gefunden haben. Die Kinder
werden sich wundern und Vermutungen
äußern. Nun ist es Aufgabe der Teamer das
Gespräch so zu lenken, dass die Kinder
erkennen, dass gute Zusammenarbeit und
Gemeinschaftserfahrung wie ein Schatz sind,
der überall, auch im Alltag gefunden werden
kann. Haben die Kinder verstanden um was
es bei diesem ersten Schatz geht, bekommen sie einen Tipp, wo sie suchen müssen,
um den zweiten Schatz zu finden, der dann
aus Süßigkeiten, Eis o.ä. besteht.
| 19 |
| Die schnellste Schnecke der Welt |
Für einen meditativen Impuls eignet sich
eine Seerose als Symbol. Sie öffnet ihre
Blütenblätter. Während der Text gesprochen
wird, kann eine Seerose genau das tun. Wie
das geht? Ganz einfach: Aus weißem oder
buntem Tonpapier wird eine Seerosenform
ausgeschnitten. Dazu erst einen Kreis von
etwa 15 cm Durchmesser schneiden, dann
rundum kleine Winkel wegschneiden, so
dass eine Blütenform entsteht. Die „Blütenblätter“ werden nach innen gefaltet, so
dass ein Vieleck entsteht. Wenn man diese
Blume auf die Wasseroberfläche einer mit
Wasser gefüllten Schüssel legt, faltet sie
sich langsam auf. Normales Kopierpapier
geht zu schnell, Tonkarton braucht zu lange.
Tonpapier hat genau die richtige Dicke und
Saugfähigkeit, damit am Ende des Textes
auch die Blume voll entfaltet ist. Mit einigem
Staunen der Zuhörer ist zu rechnen.
KURZBESCHREIBUNG
Meditation mit kreativen Elementen
DAUER | ca. 30 Minuten
TEILNEHMERZAHL | beliebig
FORM | besinnlicher Impuls
ALTER | Familien mit Kindern ab Kindergartenalter
MATERIAL | Papier, Scheren, Stifte
Seerosenmeditation
Die schnellste Schnecke der Welt
Ein neuer Tag liegt vor uns.
Wir wissen nicht, was er uns bringt.
Vielleicht kann uns das Bild einer Seerose
weiterhelfen.
Morgens, wenn die Sonne ihre ersten Strahlen auf den Teich schickt,
breitet sie langsam, ganz langsam, ihre Blütenblätter aus
und streckt sich dem Licht entgegen.
Sie öffnet sich für den Tag.
Stell dir vor, du liegst auf einer Wiese. Du
hast die Augen geschlossen und spürst die
Ruhe um dich. Gras wiegt im Wind, Vögel
singen ringsum. Du spürst die Ruhe in dir
... Dein Atem geht ein und aus, ein und
aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von
allein ... Mit jedem Atemzug spürst du deine
Schwere angenehm auf dem Boden. Mit
jedem Atemzug fühlst du die Wärme in dir.
Herr, auch für uns beginnt ein neuer Tag.
Lass auch uns heute offen sein für das,
was auf uns zukommt.
Offen sein, das kann heißen:
Ohne Vorurteile anfangen, neugierig sein,
interessiert, unvoreingenommen.
Wachsam durch den Tag gehen, verletzbar
bleiben, frei sein.
Herr, lass uns offen sein für die
Überraschungen, die der Tag vielleicht bringt,
auch wenn sie uns nicht passen.
Offen für alle Menschen,
denen wir heute zum ersten Mal begegnen,
auch wenn sie uns unsympathisch sind
oder auf den Wecker gehen.
Offen auch für alle Menschen, die wir schon
lange kennen
und von denen wir vielleicht nur sehr wenig
wissen.
Offen für dich, Herr, und für das,
was wir heute von dir erfahren.
So träumst du vor dich hin – da siehst du
eine Weinbergschnecke neben dir kriechen.
Ihre Fühler hängen zu Boden. „Was ist denn
los?”, fragst du mitleidig.
„Ach”, antwortet sie, „es ist eine Schande.
Heute hatten wir unsere jährliche Schneckenversammlung, und da haben sie mich
zur schnellsten Weinbergschnecke der Welt
gewählt.”
„Aber das ist doch wunderbar!”, antwortest
du.
„Du hast keine Ahnung”, meint sie dazu,
„du bist eben ein Mensch. Ihr macht alles
blitzschnell. Für euch mag das auch richtig
sein, aber bei uns ist es anders. Unser
höchstes Ziel ist es nämlich, besonders
langsam und elegant durch die Gegend zu
schlendern. Und von allen Schnecken sind
wir Weinbergschnecken die langsamsten.
Deshalb schleppen wir auch immer unser
Haus auf dem Rücken mit, weil wir sonst
garantiert immer zu spät zu Hause wären.
Nur ich bin anders”, seufzt sie, „immer bin
ich zu schnell.”
„Das geht mir auch oft so”, verrätst du. „Und
auch manchen anderen Kindern.”
„So, so”, sagt die Weinbergschnecke. „Und
was macht ihr Menschen dann, wenn ihr zu
schnell seid?”
KURZBESCHREIBUNG
„Vielleicht versuchst du es mit einem Merkspruch”, rätst du der Weinbergschnecke. „Immer, wenn du merkst, dass du wieder viel zu
hastig bist, dann hältst du kurz inne, atmest
tief ein und tief aus und sagst dir leise vor:
DAUER | ca. 15 Minuten
„Ruhig und still
geht’s, wie ich will.”
ALTER | Familien mit Kindern ab
Kindergartenalter
„Und das soll klappen?”, zweifelt die Weinbergschnecke und wiegt den Kopf.
MATERIAL | Entspannungsmusik im
Hintergrund
„Wenn du es ein paar Mal probierst ... Und
tief in dich hineinsagst ... Du wirst schon
sehen!”, antwortest du.
ZIEL | Kinder und Eltern kommen zur
Ruhe und können abschalten.
Mit diesem Impuls kann eine entspannende „Auszeit“ gesetzt werden.
TEILNEHMERZAHL | 5 – 20 Personen
(die Gruppe sollte nicht zu groß sein)
FORM | Entspannungsgeschichte
„Ruhig und still
geht’s, wie ich will.”,
murmelt die Weinbergschnecke einige Mal
vor sich hin.
„Ruhig und still
geht’s, wie ich will.”
Einfach zu merken ist der Spruch ja”, meint
sie dann. „Ich will es einmal damit versuchen. Auf Wiedersehen und vielen Dank!”
Und damit kriecht sie langsam und elegant
mit ihrem Häuschen davon.
ZIEL | Kinder und Eltern nehmen sich
gemeinsam Zeit für einen Impuls. Sie kommen zur Ruhe und tanken neue Kraft.
| 20 |
ideenreich | Ausgabe 03
| 21 |
| Kurzg eschichten für Familien |
| Tischgebete für Familien |
Vor dem Essen
Unser Vater im Himmel!
Du sättigst uns mit den
Gaben der Erde.
Lass uns hungrig und durstig
bleiben nach Gerechtigkeit
für alle. Amen.
Kurzgeschichten für Familien
Der Brunnen
Eine große Trockenheit war über das Land
gekommen. Zuerst war das Gras braun und
grau geworden. Dann starben Büsche und
kleinere Bäume. Kein Regen fiel, der Morgen
erwachte ohne die Erfrischung des Taus.
Die Tiere waren in großer Anzahl verdurstet,
denn nur wenige hatten noch Kraft gehabt,
aus der Wüste zu fliehen. Die Trockenheit
dauerte an.
Selbst die stärksten, ältesten Bäume, deren
Wurzeln bis tief in die Erde reichten, verloren
ihre Blätter. Alle Brunnen und Flüsse, die
Quellen und Bäche waren vertrocknet. Eine
einzige Blume war am Leben geblieben,
denn eine ganz kleine Quelle gab noch ein
paar Tropfen Wasser. Doch die Quelle war
am verzweifeln: „Alles vertrocknet und stirbt.
Ich kann doch nichts mehr ändern. Wozu
soll das noch sinnvoll sein, dass ich ein paar
Tropfen Wasser aus der Erde hole und auf
den Boden fallen lasse?” Ein alter kräftiger
Baum stand in der Nähe. Er hörte die Klage
und sagte noch zur Quelle, bevor er starb:
„Niemand erwartet von dir, die ganze Wüste
zum Grünen zu bringen. Deine Aufgabe
ist es, einer Blume Leben zu geben. Mehr
nicht.”
Wir verkaufen nur den Samen
Ein junger Mann betrat im Traum einen
Laden. Hinter der Theke stand ein Engel.
Hastig fragte er ihn: „Was verkaufen Sie,
mein Herr?” Der Engel antwortete freundlich:
„Alles, was Sie wollen.”
| 22 |
Der junge Mann begann aufzuzählen: „Dann
hätte ich gern das Ende aller Kriege in der
Welt, bessere Bedingungen für die Randgruppen der Gesellschaft, Beseitigung der
Elendsviertel in Lateinamerika, Arbeit für die
Arbeitslosen, mehr Gemeinschaft und Liebe
in der Kirche und ...”
Da fiel ihm der Engel ins Wort: „Entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben mich falsch
verstanden. Wir verkaufen keine Früchte, wir
verkaufen nur den Samen.”
Das Dankgebet
Der heilige Franz und sein Bruder Masseo
trafen vor der Stadt zum Essen zusammen,
wo eine schöne Quelle sprang, und daneben
war ein breiter, schöner Stein, der ihnen
sehr gefiel. Auf den legten sie ihr Brot, das
sie geschenkt bekommen hatten. „O Bruder
Masseo”, sagte der heilige Franz, „wir sind
eines so großen Schatzes gar nicht wert”,
und diese Worte wiederholte er mehrere
Male.
Da erwiderte Bruder Masseo: „Wie kann man
da von einem Schatz reden, wo so viel Armut
ist? Hier ist kein Tischtuch, kein Messer, kein
Fleischbrett, keine Schüssel, keine Hütte,
kein Tisch, kein Diener, keine Magd.”
Wasser
Als Tim Bone zwei Tage durch die Wüste gefahren war, traf er auf einen Wasserverkäufer.
„Was kostet ein Liter Wasser?”, fragte er. „Ein
Euro”, sagte der Wasserverkäufer. „Das ist
mir zu teuer”, sagte Tim Bone und fuhr weiter. Am dritten Tag ging sein Auto kaputt, am
vierten Tag fiel ihn Fieber an, am fünften Tag
schrie er in die weite, leere Wüste hinein:
„500 Euro für einen Becher Wasser!”
Er dankte Gott, als er am siebten Tag aus der
Ohnmacht erwachte: Eingeborene benetzten
seine Lippen mit Wassertropfen.
Das himmlische Mahl
Ein reicher Mann kam ins Sterben. Er
erwachte im Paradies. Eine reichgedeckte
Tafel verhieß wahrhaft himmlische Freuden.
Er fragte nach der Bedingung zum köstlichen
Genuss. Alles kostet nur einen Rappen, das
war die Antwort. Da dachte der Mann an
seinen großen Reichtum und freute sich von
Herzen. Doch als er bezahlen wollte, schüttelte man den Kopf: Du hast in deinem Erdenleben wenig gelernt. Bei uns gilt nur das
Geld, das einer verschenkt hat. Da wurde der
Mann traurig. Er war plötzlich bettelarm, denn
er hatte nichts in seinem Leben verschenkt.
Herr, dieses Essen ist eine
Spur deiner Liebe zu uns.
Du gibst uns, was wir zum
Leben brauchen.
Du sorgst für uns.
Sei du in unserer Gemeinschaft
und segne uns. Amen
Herr und Gott, lass uns aus
diesem Essen Kraft gewinnen,
für die anderen mehr da zu
sein. Vielleicht können auch
die anderen durch mich
erkennen, dass du, Gott,
uns liebst. Amen.
Herr, Jesus Christus,
wir wollen jetzt miteinander
essen. Wir freuen uns über
deine Gaben. Sie mögen uns
Kraft und Freude geben.
Darum bitten wir dich. Amen.
Segne, Herr, dieses Essen.
Es schenke uns neue Kraft
und Fröhlichkeit. Segne
unsere Tischgemeinschaft,
damit aller Unfriede von uns
fern bleibe. Wir danken dir,
weil du uns beschenkst. Amen.
Tischgebete
für Familien
Der Tisch ist gedeckt.
Wir sitzen zusammen
und wollen essen.
Alles, was wir haben,
ist ein Geschenk von dir.
Auch diese Mahlzeit.
Du bist unser Gastgeber.
Wir sind deine Gäste.
Herr, wir danken dir.
Gott, wir danken dir, dass wir
genug zu essen und zu trinken
haben und nicht hungern müssen.
Viele Menschen haben daran
mitgewirkt, dass so ein gutes
Essen vor uns stehen kann.
Segne sie und unsere Tischgemeinschaft. Amen.
Nach dem Essen
Dankbar haben wir genommen,
Herr, was du uns gibst.
Segne uns und lass uns
zum Segen für andere werden.
Amen.
Herr Jesus Christus, wir danken
dir für dieses Mahl und für die
Menschen, mit denen wir Mahl
halten konnten.
Gib, dass wir in deinem Namen
unsere Kräfte für das Gute
einsetzen. Amen.
Herr und Vater, wir danken
dir für dieses Mahl.
Du hast uns neu gestärkt.
Hilf uns in deiner Kraft,
dir und unseren Mitmenschen
zu dienen. Amen.
Da sprach Franz: „Das gerade ist es, was ich
für einen großen Schatz halte. Was hier ist,
ist durch Gottes Güte bereitet, wie zu sehen
ist am Brot, das uns geschenkt wurde, am
Steintisch, der so herrlich ist, an der Quelle,
die so klar sprudelt. Und darum will ich, dass
wir dies alles lieb gewinnen von ganzem
Herzen.”
ideenreich | Ausgabe 03
Wir danken dir, lieber Gott,
für unser tägliches Brot.
Lass uns in dem, was du
uns gibst, erkennen, dass
du uns liebst. Amen.
Guter Gott,
auch unser Wort kann Brot
sein, das aufrichtet. Gib uns
genügend Fantasie, dass uns
die richtigen Worte einfallen.
So lass uns tägliches Brot sein
für die, die mit uns leben.
Amen.
Gott, du hast uns satt und
fröhlich gemacht.
Wir danken dir. Hilf uns,
dass wir nicht vergessen,
mit denen zu teilen, die nicht
so viel haben wie wir. Amen.
| 23 |
Gemeinsam mit
Familie den Glauben
entdecken
Ausgabe 03
„familie im fokus“
im Sammelordner
Für die Hefte “ideenreich“ ist ein Sammelordner
zum Preis von 3,95 Euro im Kolping-Diözesanbüro
in Osnabrück oder im Kolping-BildungshausSalzbergen erhältlich. Gerne verschicken wir auch
den Sammelordner. (Preis zzgl. Versandkosten)
| Informationen, Materialien und Methoden für Familienarbeit vor Ort |
Bestellung unter (0 59 76) 94 94-0
oder [email protected]
Kolpingwerk Diözesanverband Osnabrück
Emslandbüro | Kolpingstraße 4 | 48499 Salzbergen
Tel.
(0 59 76) 94 94 - 0
Fax
(0 59 76) 94 94 - 26
[email protected] | www.kolping-os.de
| 24 |
ideenreich | Ausgabe 03
| 25 |