Oldtimer des Monats März 2015 Hansa 1100

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Oldtimer des Monats März 2015 Hansa 1100
Oldtimer des Monats März 2015
Hansa 1100 - Bj. 1959
Ps/kW: 40/29,5 bei 4250U/min, 4-Zylinder-Viertakt-Boxer (vor der Vorderachse) Motor, 1093 ccm,
Leergewicht: 900kg, Höchstgeschwindigkeit: 124km/h, Verbrauch Normal Benzin: 7,8L/100km,
Bauzeit mit Baugleichen Goliath: 1957 - 1961, Stückzahl: ca. 41.000,
Der Goliath GP 1100 war ein Wagen der Mittelklasse mit 1,1-Liter-Viertaktmotor und Frontantrieb,
den das zur Borgward-Gruppe gehörende Goliath-Werk in Bremen-Hastedt von 1957 bis 1961
baute. Ab Juli 1958 lief er unter dem Markennamen Hansa, der an Vorkriegsmodelle wie auch an
den Borgward Hansa 1500 bzw. 1800 der frühen 1950er-Jahre erinnern und von den vorangegangenen Modellen mit den in die Kritik geratenen Zweitaktmotoren sowie den Goliath-Dreirädern
ablenken sollte. Trotz der Namensänderung blieb der Verkaufserfolg mit wenig mehr als 41.000
Fahrzeugen jedoch hinter den Erwartungen zurück.
Den Goliath GP 1100, der von der Presse begeistert aufgenommen wurde, gab es als zweitürige
Limousine, kurzzeitig auch als Cabriolimousine, als „Luxuslimousine“, als Coupé und als Kombi.
Die Kölnische Rundschau bescheinigte dem Wagen, „mit seiner hübschen Karosserie, dem komfortablen Innern, verbunden mit der bemerkenswerten Leistung von 40 PS“ den „europäischen
Begriffen von einem idealen Auto ziemlich nahe“ zu kommen, wobei der 4-Zylinder-4-TaktBoxermotor mit seiner „Laufruhe und Elastizität“ besonders hervorgehoben wurde. Gleichzeitig
äußerte der Autor des Berichts die Sorge, dass der „Dreirad- und Zeitakt-belastete Name“ dem
Erfolg des „wirtschaftlichen, schnellen, zuverlässigen und hübschen Autos“ abträglich sein könnte.
Der Hersteller erkannte die Richtigkeit der Befürchtung und baute den Goliath GP 1100 ab Juli
1958 als Hansa 1100. In Verbindung mit dem neuen Namen erhielt der Wagen dezente Heckflossen mit integrierten Rückleuchten, und die sogenannte „Goliath-Zunge“ im Kühlergrill wie auch die
Kühlerfigur in Form eines geschwungenen G entfielen. Der Schriftzug „Goliath“ auf der Fronthaube wurde durch „Hansa“ ersetzt.
Anstelle des kleineren, quer eingebauten Zweizylinder-Zweitakters (Parallel-Twin) des Vorgängermodells Goliath GP 900 wurde der ebenfalls wassergekühlte Vierzylinder-Boxermotor aus einer Aluminiumlegierung vor der Vorderachse längs eingebaut. Bei 74 mm Bohrung und 64 mm
Hub ergab sich ein Hubraum von 1093 cm³. Die Ventilsteuerung besteht aus Stoßstangen und
Kipphebeln, die von einer zentralen, über Stirnräder angetriebenen, Nockenwelle betätigt werden.
Die Leistung 40 PS (29,5 kW) bei 4250U/min. Für die „Luxuslimousine“ und das Coupé gab es
von Anfang an eine stärkere Version des Motors mit zwei Vergasern und einer Leistung von 55 PS
bei 5000/min sowie einem maximalen Drehmoment von 83 Nm bei 4000/min.
Der Goliath GP 1100 bzw. Hansa 1100 hat eine Einscheibentrockenkupplung und ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe, zunächst mit Krückstockschaltung am Armaturenbrett und ab 1960 mit
Lenkradschaltung. Der vierte Gang ist als Schnellgang ausgelegt. Ab 1960 war die automatische
bzw. elektro-pneumatisch betätigte Kupplung Saxomat als Extra lieferbar.
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