schola carolina - Gymnasium Carolinum

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schola carolina - Gymnasium Carolinum
Verein der Lehrer und ehemaligen
Schüler des Gymnasium Carolinum
Nr. 162 / Oktober 2011
S CHOLA C AROLINA
Einzelheft 5,– €
I n f o r m a t i o n e n d e s C a r o l i n g e r b u n d e s mit Jahresbericht Schuljahr 2010/2011
JAHRESBERICHT 2010/2011
SCHOLA CAROLINA NR. 162
IMPRESSUM
Herausgeber:
Gymnasium Carolinum
Große Domsfreiheit 1
49074 Osnabrück
Telefon (05 41) 323 - 43 81
Internet: http://
www.carolinumosnabrueck.de
E-Mail: infopost@
carolinumosnabrueck.de
Carolingerbund
Osnabrück e.V.
Postfach 1526
49005 Osnabrück
Internet:
http://www.carolingerbund.de
E-Mail:
[email protected]
Redaktion:
Heino Hehmann
Peter Kraemer
Konto des CB:
Sparkasse Osnabrück
Nr. 881 433
BLZ 265 501 05
Satz, Litho und Druck:
Leviendruck GmbH,
Osnabrück
Konzept:
Hagenhoff GmbH,
Werbeagentur,
Osnabrück
Redaktionsschluss für die
nächste Ausgabe der
SCHOLA CAROLINA:
31. Januar 2012
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Inhaltsverzeichnis
CARO AKTUELL
Rudern auf Main und Weser .... 44
Schulleben / Schulkultur
„Gesicht einer lebendigen Schule“
Landesmeistertitel für Ruderer ... 46
Projekttage:
Lebendige Werte schaffen ........ 63
Pierre-de-Coubertin-Schulpreis .. 48
Allgemeines
Erfolgreich im Volleyball ......... 49
Editorial .................................... 8
Basketballturnier der 7. Klassen 50
Chronik des Schuljahres
2010/11 .................................... 10
Jahnschwimmfest 2011 ............ 51
Arbeitsgemeinschaften und
Schülerwettbewerbe
Bundeswettbewerb
Fremdsprachen ......................... 16
Geschichtswettbewerb:
Preis des Bundespräsidenten .... 18
Soziales Seminar ...................... 52
Känguru-Wettbewerb ............... 30
Der Goethe-RoboCup .............. 32
Spitzenjahr für
Caro-Jungforscher .................... 33
Warum denn nicht
in die Ferne schweifen ............. 39
Erli und Kolbi in der
Chemie-AG .............................. 43
Neues Sozialprojekt:
Marefat-Mädchenschule .......... 66
Schulpartnerschaften
Stiftung Carolinum:
– Preisverleihung und
Laudationes ........................... 67
Schüleraustausch:
Freude, schöner Götterfunken .... 74
Englandaustausch 2011 ............ 53
Griechischkurse
in Griechenland ........................ 77
Frankreichaustausch 2010 ........ 55
Hollandaustausch 2011 ............ 57
OMO ........................................ 24
Lange Nacht der Mathematik ... 28
Neues Angebot ......................... 65
Schwimmfest ............................ 80
Ruderfest .................................. 81
Mini-Olympiade ....................... 61
Das Caro klingt ........................ 83
Fußball-Derby in Münster ........ 62
Wenn Häuser in den Himmel
wachsen .................................... 85
Zu Gast in Tecklenburg ............ 87
Jahrgang 6 auf Norderney ........ 88
Aus dem Schulelternrat ............ 89
Aus dem Förderverein .............. 91
Speziell aus der Sekundarstufe II
Von Carolingern für Carolinger
Doppel-Abiturientia 2011:
DER
CAROLINGERBUND
– Statistik und Verabschiedung 93
Wort des Vorsitzenden ............ 134
Das Caro wird aktiv ............... 150
Young Leaders Akademie ...... 103
Zum Jubiläum nach Trier:
10. Fahrt des Carolingerbundes . 135
Ein Missionar in Afrika .......... 154
Abiturjubiläen und
Klassentreffen
Carolinger haben den besten
Überblick ................................ 162
Besonderes Geschenk
zum 50-jährigen Abitur .......... 139
In eigener Sache:
„Vom Aussteigen und Ankommen“
(Buchvorstellung) ..................... 163
Seminar zur vertiefenden
Berufsinfo .............................. 105
Caro goes Hollywood ............. 107
Herbstakademie:
„pecunia non olet“ .................. 108
Namen und Gesichter
Unsere neuen Klassen 5 ......... 120
20 Jahre Abitur ....................... 143
Erinnerungen an FJL .............. 144
„Die Antwort auf Vielfalt
ist Vielfalt“ ............................. 157
Personalia diversa ..................164
Neu im Kollegium .................. 123
Verabschiedungen .................. 126
Das Lehrerkollegium .............. 130
Veranstaltungen des
Carolingerbundes 2011/12 ....174
„Man nimmt uns zur Kenntnis“
Pressespiegel .......................... 132
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CARO AKTUELL
Sehr geehrte, liebe Leserinnen und Leser,
„in Osnabrück hat man wirklich die
Qual der Wahl“, sagte mir vor wenigen Tagen eine junge Mutter, die aus
dem süddeutschen Raum umziehen
wollte und nun ihre Tochter bei uns
anmeldete.
„Qual der Wahl“: aus der großen
Vielfalt des schulischen Angebots
in unserer Stadt ergeben sich neben
den offenkundigen Vorteilen oftmals
auch gewisse Verunsicherungen bei
der Entscheidung für und gegen eine
der vielen weiterführenden Schulen.
Umso wichtiger ist es, über klare
Profilbildung Orientierung zu ermöglichen.
Der damalige niedersächsische Ministerpräsident und heutige Bundespräsident Christian Wulff stellte in
seiner Festrede zum 1200-jährigen
Bestehen des Carolinums im Jahre
2004 fest: „Eine Schule, die auf eine
so lange Geschichte verweisen kann
wie das Carolinum, darf von sich mit
Stolz behaupten, etwas darzustellen,
ein unverwechselbares Profil zu besitzen und im Laufe der Geschichte
immer wieder eine überzeugende
Antwort auf die Frage der vielen
kreis Osnabrück, welches das Fach
Informatik in seinen Fächerkanon
aufnahm; das erste und lange Zeit
einzige, das Spanisch als reguläres
Unterrichtsfach anbot; das erste
und einzige, das Laptop-Klassen
einrichtete (dieses Experiment mündete dann in unser bis heute gültiges
Medienkonzept).
Elterngenerationen gefunden zu haben, warum es sich lohnt, ihr Kind
auf diese Schule zu schicken.“
Das Kompliment, das in dieser
Aussage steckt, nehmen wir gerne
an; den versteckten Hinweis auf
die Notwendigkeit einer ständigen
Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen und Erfordernisse aber
auch.
Allerdings: Modernität hat Tradition am Carolinum. So war unsere
Schule das erste allgemein bildende Gymnasium in Stadt und Land-
Um dem immer dringlicher vorgetragenen Wunsch nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entsprechen, bietet das Carolinum seit
diesem Schuljahr eine verlässliche
Nachmittagsbetreuung. Hierbei nehmen wir in der Sache mit Sicherheit
keine Vorreiterrolle ein, in der inhaltlichen Ausgestaltung der Betreuung
setzen wir mit einer klaren Strukturierung des Nachmittags in drei Phasen
(gemeinsames Essen, Hausaufgaben
unter Aufsicht, Freizeitaktivitäten) einen eigenen Schwerpunkt. Die Kinder der Nachmittagsbetreuung sollen
nicht nur aufbewahrt werden, sondern
auch Gemeinschaftsleben und Förderung erfahren.
Diese Absicht entspricht auch unserem in diesem Jahr verabschie-
deten Schulleitbild, das in einem
breiten Diskussionsprozess entwickelt und in Schulvorstand und Gesamtkonferenz einmütig beschlossen wurde. Schlüsselbegriffe, mit
denen wir unser Selbstverständnis
und unsere pädagogischen Ziele
definieren, sind „Entwicklung der
Schülerpersönlichkeit“, „Bejahung
des Leistungsgedankens in einer
Kultur der Anerkennung“, „Angebotsvielfalt an Fächern und AGs“,
„Offenheit für außerunterrichtliche Arbeitsgemeinschaften und
außerschulische Lernorte“, „Partnerschaftliches Miteinander in der
Schulgemeinschaft“, „Verankerung
in einem christlichen Wertesystem“,
„Gelebte Ökumene“.
Um mit unserem Schulleitbild vertraut zu machen und es im Schulalltag wirksam werden zu lassen,
führten wir kurz vor den Sommerferien zwei Projekttage durch, welche
eine ungeheure Kreativität zum Vorschein brachten und zu Ergebnissen
von erstaunlicher Qualität führten.
Besonders beeindruckte mich die
Arbeit einer Klasse, die den Schulalltag an unserer Schule mit Play-
mobil-Figuren nachbildete und dazu
einen Slogan formulierte, der den
Geist unseres Schulleitbildes ebenso einfach wie klar zusammenfasst:
„Am Caro ist jeder wichtig!“
Helmut Brandebusemeyer,
Schulleiter
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9
Chronik des Schuljahres
2010/2011
30.10.2010
Rentnerwanderfahrt auf der Weser
(30.10 - 31.10.)
4.8.2010
Dienstbesprechung
Ende der Sommerferien
5.8.2010
1. Stunde: Klassenlehrerstunde;
Stunden- und Raumpläne (Sek II)
ab 2. Stunde: Unterricht nach Plan
Schuljahresanfangsgottesdienst Jg. 6 - 8
(5. Std.; Dom)
Schuljahresanfangsgottesdienst
Jg. 9 - 13 (3. Std.; Dom)
6.8.2010
Gottesdienst für die neuen Klassen 5
(Dom)
Klasseneinteilung der neuen Klassen 5
in der Pausenhalle
9.8.2010
Aufführung der Theater -AG (Han):
Wenn Hammerstein ruft (Pausenhalle)
Dienstbesprechung Französisch
(Sprachlabor; 15.00 - 18.00 Uhr)
15.8.2010
Ruderwanderfahrt Mini-Weser‚10 (Anf.
2009 u. ƒ.; 15. - 17.08.)
18.8.2010
Besuch des Niedersächsischen
Landtags (9L1, 9L2)
Fototag Jahrgänge 5 und 10
Jahrgangsversammlung Jahrgang 11
(Pausenhalle; 8. Stunde)
22.8.2010
Treffen der Ruderanfänger
am Bootshaus
23.8.2010
Elternversammlungen der Klassen 7
Fachkonferenz Deutsch
24.8.2010
Elternversammlung
der Jahrgangsstufe 11
25.8.2010
Jahrgangsversammlung Jahrgänge 12
und 13 (Pausenhalle; 8. Stunde)
26.8.2010
Elternversammlungen der Klassen 9
27.8.2010
West Side Story
30.8.2010
Fachkonferenz Englisch
(Lehrerzimmer)
Klassen 6: Klassenfahrt
(30.08. - 03.09.)
2.9.2010
Elternversammlungen
der Jahrgangsstufe 5
8.9.2010
Besuch des Niedersächsischen
Landtags (9F1, 9F2)
11.9.2010
Schülerregatta und Rennen um den
Deutschen Schülerruderpokal Hannover
(11.-12.09.)
14.9.2010
Herbstakademie Osnabrück: Vorbe-reitungstag (Uni OS; 09.15 - 14.00 Uhr)
19.9.2010
Probenwoche Kapelle und Bigband
(Jugendherberge Rheine; 19. - 22.09.)
21.9.2010
Fachkonferenz Biologie
23.9.2010
Elternabend der Klasse 10D
26.9.2010
Empfang der Ruderriege am Bootshaus
zum Abschluss der Rudersaison 2010
27.9.2010
1. Gesamtkonferenz
Schriftliche Ergänzungsprüfung Latein
(15:00 - 18:00 Uhr)
Vortrag zum Thema ‚Afghanistan‘
(14.30 - 16.00 Uhr))
28.9.2010
Schülerkonzert der Kapelle und der
Bigband (Pausenhalle)
29.9.2010
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Jahrgang 10)
30.9.2010
Frankreichaustausch (Caro in Rennes;
Jg. 10; 30.09. - 08.10.)
3.10.2010
Tag der Deutschen Einheit
4.10.2010
Beginn der mündlichen Ergänzungsprüfung Latein (04. - 08.10.)
Studienfahrten Jahrgänge 12 und 13
(04.10. - 08.10.)
6.10.2010
Besuch des Niedersächsischen
Landtags (9LF)
Hollandaustausch in Eibergen
(06.10. - 08.10: Jahrgang 8)
8.10.2010
Unterrichtsschluss nach der letzten
stundenplanmäfligen Unterrichtsstunde
11.10.2010
Erster Tag der Herbstferien
23.10.2010
Letzter Tag der Herbstferien
25.10.2010
Elternversammlung der Ruderriege
27.10.2010
Elternversammlung der Klasse 9L1
29.10.2010
8L1: pro familia (ab 2. Stunde)
Theaterbesuch Jg.13: Der Besuch der
alten Dame (Haus der Jugend;
3. u. 4. Std.)
31.10.2010
Reformationstag
1.11.2010
Allerheiligen : Gottesdienst
(Gymnasialkirche; 1. Std.); ab 2. Std.
Unterricht lt. Plan
Fachkonferenz Französisch
3.11.2010
10A: Berufsberatung im BIZ
(14:00 - 16:00)
8L3: pro familia
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Jahrgang 6; 09.45 Uhr und 11.45 Uhr)
4.11.2010
Fachkonferenz Geschichte
5.11.2010
Letzter Termin der Bekanntgabe der
mündlichen Leistungsstände
10.11.2010
10B: Berufsberatung im BIZ
(14:00 - 16:00)
11.11.2010
Pädagogische Konferenzen der
Jahrgänge 5 - 9
16.11.2010
Studientag der Jahrgangsstufen12/13
17.11.2010
Buß- und Bettag: Gottesdienst für die
Jahrgänge 8 - 11
(Gymnasialkirche; 1. Stunde)
10C: Berufsberatung im BIZ
(14:00 - 16:00)
18.11.2010
Elternsprechtag Klassen 5
(16:00 - 19:00 Uhr)
Hochschulinformationstag
(Jahrgänge 10 - 13); Studientag der
Jahrgangsstufen12/13
22.11.2010
Fachkonferenz Biologie
Fachkonferenz Chemie
24.11.2010
10D: Berufsberatung im BIZ
(14:00 - 16:00)
25.11.2010
8F1: pro familia
Fachkonferenz Erdkunde
Herbstakademie Osnabrück: Präsentationstag (ZUK; 08.00 - 16.30 Uhr)
26.11.2010
Fachkonferenz Sport
29.11.2010
Fachkonferenz Religion
(ev./kath.)
30.11.2010
Warnungen in epochal erteilten Fächern
1.12.2010
10E: Berufsberatung im BIZ
(14:00 - 16:00)
3.12.2010
Gottesdienst für den Jahrgang 7
(1. u. 2. Stunde; Gymnasialkirche)
6.12.2010
Nikolausrudern
Schriftliche Arbeiten: höchstens 2 pro
Woche (06. - 21.12.10 und
06. - 14.01.2011)
7.12.2010
Gottesdienst für den Jahrgang 5
(5. u. 6. Stunde; Gymnasialkirche)
8.12.2010
Landtagsbesuch (PW2(12), pw3(13))
Vorlesewettbewerb (3. u.4. Stunde;
Jahrgang 6)
9.12.2010
Frankreichaustausch (Rennes am Caro;
Jg. 10; 09.12. - 17.12.)
10.12.2010
Exkursion des Kurses BI1(12)
13.12.2010
Gottesdienst für den Jahrgang 6 (5. u. 6.
Stunde; Gymnasialkirche)
14.12.2010
7L3, Wandertag
Adventliche Musik (Gymnasialkirche)
Exkursion der Kurse BI3(11), bi1(11),
bi2(12), bi3(12), BI2(13), bi2(13)
15.12.2010
Orientierungstage im Haus Ohrbeck für
die Jahrgänge 12 und 13 (bis 17.12.)
16.12.2010
Letzte Abgabe der Notenlisten der Jahrgangsstufen 11 - 13
21.12.2010
Ausgabe der Studienbücher in der
Qualifikationsphase (nach dem Gottesdienst)
Klassenlehrerstunde (5. Std;
anschließend unterrichtsfrei)
Vorweihnachtlicher Gottesdienst Jg. 5 13 (4. Std.; Dom)
22.12.2010
Erster Tag der Weihnachtsferien
5.1.2011
Letzter Tag der Weihnachtsferien
10
11
Chronik
8.1.2011
Skiprojekt des P5-Sportkurses Jg.12
(08.01. - 15.01.)
10.1.2011
Eintragung der Noten Jg. 5 - 10
(10.01. - 13.01.)
Rudervollversammlung (Wahl des
Ruderriegenvorstandes)
11.1.2011
Information für Realschüler und Eltern
zur Einführungsphase der gymnasialen
Oberstufe
12.1.2011
8L2: Wandertag
13.1.2011
Volleyball-Neujahrscup
(Jg. 12 u. 13)
14.1.2011
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Jahrgang 5; 09.45 Uhr und 11:45 Uhr)
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Jahrgang 9)
18.1.2011
Zeugniskonferenzen der Klassen 5 - 7
(Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde)
19.1.2011
Zeugniskonferenzen der Klassen 8 - 10
(Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde)
Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Jahrgang 9/10
Fußball- und Völkerballturnier (Jg. 5;
Domhalle; 5. und 6. Stunde)
20.1.2011
Stadtspiel der Ruderriege
21.1.2011
10B, Wandertag
24.1.2011
7F1: Wandertag
7L1: Wandertag
Fußball- und Völkerballturnier (Jg. 6;
Domhalle; 5. und 6. Stunde)
PH2(12), PH1(12, 13), PH3(13):
Exkursion zum DESY
25.1.2011
7F2: Wandertag
8F2: Wandertag (ab 3. Std.)
26.1.2011
Ökumenischer Festgottesdienst zum
Karlstag (Gymnasialkirche);
anschl. Agape
Basketballturnier Jahrgang 7 im
Domzentrum (5. - 7. Stunde)
Kreismeisterschaften im Schulschach
27.1.2011
Festakt zum Karlstag (Unterrichtsschluss für die Jahrgänge 5 - 11 nach der
3. Stunde)
Kreismeisterschaften im Schulschach
28.1.2011
Ausgabe der Halbjahreszeugnisse
(3. Stunde)
31.1.2011
Halbjahresferien
1.2.2011
Halbjahresferien
3.2.2011
Informationsabend für Eltern der Klassen 7 und 9 zur Suchtprävention (R021)
4.2.2011
Grünkohlessen des Kollegiums (Zur
alten Eversburg)
5.2.2011
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Premierenklasse)
7.2.2011
2. Gesamtkonferenz
7F1: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend)
8.2.2011
7F2: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend)
Anmeldungen für Realschüler für die
Einführungsphase (08.00 - 13.00 Uhr)
9.2.2011
Anmeldungen für Realschüler für die
Einführungsphase (08.00 - 17.00 Uhr)
10.2.2011
Kooperation mit Erich-Kästner-Schule:
Sprachentag
Regionalwettbewerb Jugend forscht (10.
- 11.02.)
11.2.2011
Elternsprechtag (16:00 - 19:00 Uhr);
Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde
Jahnschwimmen
15.2.2011
Elternsprechtag (16:00 - 19:00 Uhr);
Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde
17.2.2011
Besuch des Nixdorf-Museums
Paderborn (If-Kurse Jg.10, if1(11))
21.2.2011
7L1: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend)
22.2.2011
6LF: Wandertag
7L2: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend)
8L3: Besichtigung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte
Bezirksmeisterschaft Schulschach
in Schortens
Fachkonferenz Latein
24.2.2011
Fachkonferenz Musik
Kooperation mit Erich-Kästner-Schule:
Naturwissenschaftliche Experimente
25.2.2011
8LF: Besichtigung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte
28.2.2011
7L3: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend)
1.3.2011
8F1: Besichtigung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte
2.3.2011
8F2: Besichtigung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte
Jahrgangsversammlung Jahrgang 11
(Pausenhalle; 8. Stunde)
3.3.2011
Elterninformation über die Qualifikationsphase (Jahrgang 10)
4.3.2011
Spids-Nachbesprechungen Jg. 7
9.3.2011
HILFE FÜR PETRA UND ANDERE
(13.00 - 15.00 Uhr)
Aschermittwoch: Gottesdienst
(Gymnasialkirche; 1. Std.); ab 2. Std.
Unterricht lt. Plan
Bewerben um einen Studienplatz
(Jahrgänge 12 u. 13; Pausenhalle)
10.3.2011
Elterninformation über die
Einführungsphase (Jahrgang 9)
11.3.2011
Letzte Abgabe der Notenlisten
Jahrgänge 12/13
Rudern: Technik-Lehrgang in Essen,
Baldeneysee
(Trainingsruderer; 11. - 13.03.)
14.3.2011
9F1: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend; 14.03. - 15.03.)
Dienstbesprechung zu den Themen Projekttage und Abitur (Lehrerzimmer)
Englandaustausch: Caro in Highworth
(9. Jahrgang; bis 24.03.)
Fachkonferenz Biologie
15.3.2011
Abiturinformation; Ausgabe der
Meldebögen; Bekanntgabe der Noten
für 12.2/13.2
Fachkonferenz Erdkunde
16.3.2011
6L2: Exkursion zum Bauernhof
17.3.2011
Fortbildung Digitales Schwarzes Brett
(14.00 - 17.00 Uhr)
Informationen zu Auslandsaufenthalten
in Spanien und Frankreich (Cafeteria)
Känguru-Wettbewerb (5. - 7. Stunde)
Meldung zur Abiturprüfung; Abgabe der
Studienbücher im Sekretariat
18.3.2011
Seminar zur Berufsorientierung (Jahrgangsstufe 11; Besprechungszimmer)
21.3.2011
9F2: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend; 21.03. - 22.03.)
Ausgabe der Studienbücher; Ende des 4.
Kurshalbjahres Jahrgang 12/13
Dienstbesprechung Französisch
26.3.2011
Beginn des schriftlichen Abiturs
(26.03. - 13.04.)
28.3.2011
9L2: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend; 28.03. - 29.03.)
29.3.2011
Kleine Forscher in Hollage
Fachkonferenz Sport
31.3.2011
Fachkonferenz Englisch
Fachkonferenz Spanisch
Rudervollversammlung (Informationen
zum Ruderfest)
4.4.2011
9L1: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend; 04.04. - 05.04.)
Betriebspraktikum der Klassen 10
(04.04. - 15.04.)
Eintragen der Noten für Warnungen zum
30.04. (04.04. - 06.04.)
Englandaustausch: Highworth am Caro
(9. Jahrgang; bis 13.04.)
6.4.2011
Schriftliche Ergänzungsprüfung Latein
(15:00 - 18:00 Uhr)
7.4.2011
Tag der offenen Tür für die kommenden Klassen 5 (16:00 - 18:00); 7. Std.
unterrichtsfrei
8.4.2011
Abgabe der Warnungen im Sekretariat
Letzter Termin der Bekanntgabe der
mündlichen Leistungsstände
10.4.2011
Filmfestival Caro goes Hollywood
(Cinema Arthouse)
11.4.2011
Aufführung der Theater-AG: Freitag,
der 13.
Beginn der sportpraktischen
Abiturprüfungen
12
13
Chronik
12.4.2011
Aufführung der Theater-AG:
Freitag, der 13.
13.4.2011
Mündliche Ergänzungsprüfung Latein
(13.04. - 15.04.; 07:30 - 19:00 Uhr)
Probe zu Beethovens 9. Sinfonie
(Pausenhalle)
8L1: Besichtigung des Stahlwerks
Georgsmarienhütte
14.4.2011
Zukunftstag für Mädchen und Jungen
(Jahrgänge 5 - 10)
15.4.2011
Unterrichtsschluss nach der letzten stundenplanmäßigen Unterrichtsstunde
16.4.2011
Erster Tag der Osterferien
26.4.2011
Rudern: Trainingslager in Eversburg
(26.04. - 01.05.)
30.4.2011
Letzter Tag der Osterferien
1.5.2011
Maifeiertag
Ruderfest
2.5.2011
Blumenmarkt der Klasse 6F1
5.5.2011
Informationsabend für die Eltern der
kommenden Jahrgangsstufe 5
Pädagogische Konferenzen der
Jahrgänge 5 - 9
8.5.2011
Schülerregatta und Schüler-Sprintcup in
Bramsche
9.5.2011
P5 - Abiturprüfungen (Studientag)
10.5.2011
P5 - Abiturprüfungen (Studientag)
11.5.2011
ggf. P5 - Abiturprüfungen (nachmittags)
12.5.2011
7L1, 7L2: Exkursion nach Xanten
Deutsche Schulschachmeisterschaft
2011 Karlsruhe
13.5.2011
6L2, Exkursion Biologie
14.5.2011
Hauptprobe zu Beethovens 9. Sinfonie
(Pausenhalle; 10.00 Uhr und 15.00 Uhr)
16.5.2011
5F2, 5L1, 5LF: Klassenfahrt
(16. - 20.05.)
9F1, 9F2, 9L2, 9LF: Klassenfahrt
(16. - 20.05.)
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Jahrgang 7)
17.5.2011
Jugend trainiert für Olympia
- Leichtathletik
18.5.2011
5F1, 5L2: Klassenfahrt (18. - 20.05.)
Generalprobe zu Beethovens
9. Sinfonie (Pausenhalle)
Kooperation Theater OS - Carolinum
(Jahrgang 8)
Schülerregatta und Schüler-Sprintcup
in Kassel
20.5.2011
6F2: Exkursion Biologie
22.5.2011
Beethovens 9. Sinfonie mit Beteiligung
der Caro-Chöre (OsnabrückHalle)
23.5.2011
9LF: Suchtprävention in der Schule
(Haus der Jugend; 23.05. -24.05.)
24.5.2011
6F2, 6LFl: Wandertag/Exkursion
Fachkonferenz Deutsch (Lehrerzimmer)
Letzter Termin für die Abgabe der Abiturarbeiten beim Schulleiter
25.5.2011
Besuch holländischer Austauschschüler
(25.05. - 27.05.)
26.5.2011
Fachkonferenz Geschichte
27.5.2011
Spids-Nachbesprechungen Jg. 9
28.5.2011
Prüfung zum Computerführerschein
Jahrgang 9
Rudern: Landesentscheid für 13- und
14-Jährige in Lingen (28.05. - 29.05)
29.5.2011
10D: Wandertage (29. - 31.05.)
30.5.2011
Fortbildung Kerncurriculum
Mathematik (Gymnasium in der Wüste)
31.5.2011
Osnabrücker Mathematik-Olympiade
2.6.2011
Christi Himmelfahrt: unterrichtsfrei
3.6.2011
Ferientag
6.6.2011
Fachkonferenz Griechisch
7.6.2011
Mitteilung der Ergebnisse der
schriftlichen Abiturprüfungen
Preisverleihung der Stiftung Carolinum
(5. Std.)
8.6.2011
Auftakt der Partnerschaft mit afghanischer Mädchenschule (Scheckübergabe)
9.6.2011
10C: Wandertag
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (14:00 - 18:00)
Letzter Termin für Anträge auf weitere
mündliche Abiturprüfungen
10.6.2011
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (08:00 - 12:00, 14:00 - 18:00)
Mini-Olympiade
13.6.2011
Pfingstmontag (unterrichtsfrei)
14.6.2011
Ferientag
15.6.2011
7F1, 8LF: Wandertag
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (08:00 - 12:00)
16.6.2011
8F2: Beratungsstelle pro familia
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (08:00 - 12:00)
Mündliche Prüfungen in
den P1 - P4-Fächern
17.6.2011
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (08:00 - 12:00)
Eintragung der Noten 5 - 11
(17.06. - 22.06.)
Mündliche Prüfungen in
den P1 - P4-Fächern
20.6.2011
8L2: Beratungsstelle pro familia
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (08:00 - 12:00)
Fachkonferenz Physik
ggf. Mündliche Prüfungen in den
P1 - P4-Fächern
21.6.2011
10B: Wandertag
Anmeldung zu den kommenden
Klassen 5 (08:00 - 12:00)
Fußballspiel Paulinum - Carolinum
in Münster (Tholl)
Grillabend der Abiturienten
Schulbuchrückgabe
22.6.2011
10A: Wandertag
23.6.2011
Abitur-Entlassungsgottesdienst (Dom)
Abitur-Entlassungsfeier
(OsnabrückHalle)
Rudern: Besprechung der Wanderfahrt
Main‚ 11 (6. Stunde)
Schulbuchrückgabe; Unterrichtsschluss
nach der 6. Stunde
24.6.2011
8L1, Wandertag
(24.06. - 27.06.)
Abiturball (OsnabrückHalle)
KU3(11): Exkursion
Schulbuchrückgabe
Griechenlandfahrt (26.06. - 02.07.)
26.6.2011
Landesentscheid Jugend trainiert für
Olympia (26.06. - 27.06.)
27.6.2011
8F2, 8L2: Wandertag
8L1: Wandertag (24.06. - 27.06.)
Chor - Intensivproben Hager Hof
(27.06. - 29.06.)
Schulbuchbasar für die Sek I
(Pausenhalle; 15.00 - 17.00 Uhr)
28.6.2011
Landesentscheid
Jugend trainiert für Olympia
Versetzungskonferenzen Klassen 5 - 7
(Unterrichtsschluss nach der 6. Stunde)
Waldjugendspiele für Jahrgangsstufe 6
29.6.2011
Sportfest 2011
Versetzungskonferenzen Klassen 8 - 10
30.6.2011
Projekttag zum Thema ‚Schulleitbild‘
Ruderwanderfahrt Main 2011
(Jg. ‚96 und älter; 30.06. - 07.07.)
1.7.2011
Projekttag zum Thema ‚Schulleitbild‘
4.7.2011
7L1, 7F2, 7L3: Wandertag
Kleine Carolinger im Zoo
(Jg. 5)
5.7.2011
8F1: Wandertag (ab 5. Stunde)
Fachkonferenz Mathematik
Schuljahresabschlussgottesdienst
Jg. 5 - 7 (Dom; 3. Stunde)
Schuljahresabschlussgottesdienst
Jg. 8 - 11 (Dom; 4. Stunde)
6.7.2011
Ausgabe der Zeugnisse (3. Stunde)
7.7.2011
Erster Tag der Sommerferien
27.5.2011
Unterstufen-Party (17.00 - 20.00 Uhr)
19.9.2010
Bundesfinale JtfO in Berlin
(19.09 - 23.09.)
14
15
Sieben Landespreise für Caro-Schüler beim
Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Auch im Jahr 2011 räumten CaroSchüler wieder zahlreiche Preise
bei der Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen am
Lingener Franziskusgymnasium ab.
So gewann die Forder-AG Bundeswettbewerb Fremdsprachen der
8.-10. Klassen des Gymnasium Carolinum Osnabrück unter Betreuung von Frau Eidhoff einen dritten
Landespreis.
Der englischsprachige Film „Mission Top Model“ erzählt die Geschichte von zwei Mädchen, die
den fadenscheinigen Versprechen
eines obskuren Modelscouts Glauben schenken. Um als Models weltweiten Ruhm zu erlangen, setzen die
zwei durch ein straffes Diät- und
Fitnessprogramm ihre Gesundheit
aufs Spiel. Während eines der Mädchen dann auch schließlich aufgrund
der Einnahme von Diätpillen im
Krankenhaus landet, erweist sich
das Casting als große Farce. Der
Modelscout entpuppt sich als lang
gesuchter Krimineller, der nur auf
der Suche nach neuen Mädchen
für seine illegalen Internetmachenschaften war.
Die Schüler stellten eindrucksvoll ihr
sprachliches Können und ihre Phantasie unter Beweis. Die technische
Unterstützung lieferte das englische
Seminarfach From Script to Screen.
Im Einzelwettbewerb konnten sich
sechs weitere Schüler durchsetzen
und ebenfalls Landespreise mit nach
Hause bringen:
– Marie-Theres Roux
(2. Landespreis in Englisch)
– Johannes Theilmeier
(3. Landespreis in
Englisch/Latein)
– Kenneth Hoss
(3. Landespreis in
Englisch/Französisch)
– Jakob Dettmer
(3. Landespreis in
Latein/Griechisch)
– Maximilian König
(3. Landespreis in Englisch)
– Pascal Schnieder
(3. Landespreis in Latein)
Sie gewannen neben Geldpreisen
verschiedene Sachpreise wie elektronische Wörterbücher und Lektüren.
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17
Carolinger als ‚Skandalforscher‘ erfolgreich
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
Insgesamt 3.631 Kinder und Jugendliche haben sich mit 1.152 Beiträgen am Geschichtswettbewerb des
Bundespräsidenten 2010/2011 zum
Thema „Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte“
beteiligt. Der Geschichtswettbewerb
des Bundespräsidenten ist der größte
historische Forschungswettbewerb
für junge Menschen in Deutschland
und will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene
Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. Ingesamt reichte
die Spannbreite der Themen von
lokalen Umweltskandalen über
kontroverse Theateraufführungen
bis zu antisemitischen Rufmordkampagnen. Dabei zeigten die Jugendlichen auf, wie die Öffentlichkeit mit Tabubrüchen umging, und
hinterfragten (quellen)kritisch die
Motive der von ihnen untersuchten
‚Skandalierer‘.
Als Skandalforscher erfolgreich
waren auch vier Schülerinnen und
Schüler des Carolinums, die die
Spuren der von ihnen untersuchten
Skandale durch Auswertung archivalischer Quellen, zeitgenössischer
Vorn von links: Hannah Große
Höötmann, Rukmane Kadrija, Björn
Bojara, Jan Reitzner. Hinten Kerstin
Abeln, Heinz Hermann Steenken.
Presseberichte und Zeitzeugengespräche sowie einschlägiger Fachliteratur verfolgten: Hannah GROßE
HÖÖTMANN und Rukmane KADRIJA (jetzt Jg.12) sowie Björn
BOJARA und Jan REITZNER
(jetzt Jg.11) erhielten für ihre Wettbewerbsbeiträge die Urkunde der
renommierten KÖRBER-Stiftung,
die den Geschichtswettbewerb des
Bundespräsidenten ausrichtet. Björn
BOJARA und Jan REITZNER sind
zudem mit einem mit 100 € dotierten Förderpreis ausgezeichnet
worden.
Die Förderpreisträger der zwei ausgezeichneten Osnabrücker Gymnasien überreichten am 4. Juli 2011
ihre Wettbewerbsarbeiten offiziell
der Leiterin des Niedersächsischen
Staatsarchivs Osnabrück, Dr. Birgit
KEHNE (vgl. NOZ vom 5.7.2011).
Das Archiv hatte die Schülerinnen
und Schüler bei ihren Nachforschungen vorbildlich unterstützt.
Das Engagement und aufrichtige
Interesse unserer Schülerinnen und
Schüler, die über mehrere Monate
ihre Wettbewerbsarbeiten in ihrer
Freizeit verfasst haben, ist als hervorragend zu würdigen und anzuerkennen!
Hannah GROßE HÖÖTMANN und
Rukmane KADRIJA befassten sich
in ihrem Beitrag „Karl der Große
– Schulgründer und Reizfigur?“
mit einem ‚dramatisch‘ inszenierten
Protest von einigen Schülern der 13.
Jahrgangsstufe anlässlich des Karlstages am 26.1.1989, die das dama-
lige Selbstverständnis der Schule
als „Traditionalismus“ in Frage zu
stellen beabsichtigte. So wurde die
Statue des Schulgründers auf dem
Schulhof mit blutroter Farbe bespritzt und mit „Karl der Sachsenschlächter“ betitelt. Der Protest vom
Karlstag 1989 löste viele Debatten
und Auseinandersetzungen um die
Frage nach der „Schulidentität“ sowie dem Umgang mit Traditionen
und Werten an der Schule aus und
blieb dabei nicht nur schulintern. Die
Reaktionen auf den Schülerprotest
fielen sehr unterschiedlich aus und
sorgten sowohl zwischen damaliger
Schulleitung und Schülerschaft, vor
allem des 13. Jahrgangs, als auch
innerhalb des Kollegiums für heftige Debatten und Diskussionen.
Die Schülerinnen bewerteten die
Ergebnisse ihrer Forschungen wie
folgt: „Obwohl der Schülerprotest
des Karlstages 1989 eine schulweite
Beschäftigung mit der Schulidentität
nach sich zog, lässt sich nicht sagen,
ob er letztlich wirklich zu einer Veränderung der Mentalität der Schule
führen konnte. Die Identifikation mit
Karl als Schul- und Stadtgründer hat
zweifellos nachgelassen, außerdem
wird eine differenzierte Sicht auf
das Leben und Wirken Karls im
Unterricht vermittelt. (...) Es ist
[festzustellen], dass Schülerinnen
und Schüler sich in heutiger Zeit
nicht mehr mit diesem Thema auseinandersetzen, auch, weil die Politisierung der heutigen Schülerschaft
unter den heutigen Bedingungen
nicht mehr mit der damals zumindest bei einigen Schülern gegebenen
vergleichbar ist. (...) Eher problematisch scheint die offensichtlich bestehende Kluft zwischen dem hohen
Anspruch und der demgegenüber
oftmals wesentlich bescheideneren
Wirklichkeit des Schullebens. Es ist
in der ganz anders geprägten Situation des Jahres 1989 offensichtlich die
Spürbarkeit dieser Kluft gewesen,
die die damals aktiv gewordenen
Schülerinnen und Schüler zu ihren
Aktionen veranlasst hat.
Wie immer man das Geschehene
und seine Wirkung einschätzen mag,
auch in Zukunft wird sich das Gymnasium Carolinum weiterhin mit
der Frage nach der Schulidentität
auseinandersetzen müssen, bei der
es zu entscheiden hat, welche Traditionen als bewahrenswert gelten
können und auf welche verzichtet
werden sollte.“
Björn BOJARA und Jan REITZNER
konnten in ihrem Wettbewerbsbeitrag „Das Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal zu Osnabrück – ein
‚Stein des Anstoßes‘“ insbesondere
auf Grundlage ungedruckter Archivalien aus dem Staatsarchiv zeigen,
dass durch die Kämpfe um diesen
Osnabrücker „Stein des Anstoßes“
zu verschiedenen Zeiten Wertekonflikte innerhalb der Gesellschaft ausgetragen wurden und die Erinnerung
bzw. die Erinnerungskultur jeweils
durch eine symbolische Politik geprägt und besetzt bzw. vereinnahmt
werden sollte. Denn das Denkmal
wurde 1928 als Mahnmal und Erinnerungsort für die ermordeten bzw.
verfemten frühen Repräsentanten
der ersten deutschen Demokratie
der Weimarer Republik errichtet,
sodann 1933 von den Nationalsozialisten zerstört und schließlich 1983
rekonstruiert und wiedererrichtet.
Die wechselvoll-‚skandalösen‘ Auseinandersetzungen um das Osnabrücker Denkmal als Erinnerungsort dokumentieren sozusagen im
18
19
Kleinen den Kampf um die Weimarer Demokratie und deren Erinnerungskultur und spiegelt somit den
Weimarer „Bürgerkrieg der Erinnerungen“ vor Ort wider.1 Demnach
sind die mit dem Osnabrücker Denkmal verbundenen Skandale in der
Tat Ärgernis, Aufsehen, Empörung
erregende Grenzüberschreitungen
gewesen.
Heinz Hermann Steenken
1 Vgl. dazu umfassend Andreas DÖRNER,
Politischer Mythos und politische Symbolik. Der Hermannmythos: zur Entstehung des Nationalbewußtseins bei den
Deutschen, Reinbek bei Hamburg 1996,
226-229 und Detlev J. K. PEUKERT,
Die Weimarer Republik. Krisenjahre der
Moderne (Moderne Deutsche Geschichte, Bd. 9), Darmstadt 1997, 78. Vgl. zum
Konzept der lieux de mémoire (‚Erinnerungsorte‘) von Pierre NORA die Einführung von Etienne FRANCOIS und Hagen
SCHULZE, Einleitung. In: dies. (Hrsg.),
Deutsche Erinnerungsorte. Eine Auswahl
(Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 475), Bonn 2005, S.
7-12, 7 f. zur Bedeutung von Denkmälern
bzw. Erinnerungsorten für das kollektive
Gedächtnis und seiner Bedeutung für die
Identität der Gruppen und Nationen.
Auszüge aus der Wettbewerbsarbeit
„Das Ebert-Erzberger-RathenauDenkmal zu Osnabrück –
ein „Stein des Anstoßes“
von Björn Bojara und Jan Reitzner
Einleitung –
ein „Stein des Anstoßes“
Ärgernis, Aufsehen, Empörung:
„Skandale sind Grenzüberschreitungen, häufig sind sie Ausdruck von
Machtkämpfen und Inszenierungen.
(...) Jeder Skandal hat eine eigene
Moral. Er ruft Werte und Normen in
Erinnerung und kann diese bekräftigen oder verändern (...).“
Anknüpfend an diese Definition von
Skandalen möchten wir im Rahmen
des Geschichtswettbewerbs des
Bundespräsidenten 2010/11 anhand
einer exemplarischen historischen
Beschäftigung mit der ‚skandalösen‘ Geschichte des
Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmals am
Herrenteichswall in
Osnabrück „zeigen,
wie Wertkonflikte zu
verschiedenen Zeiten
ausgetragen wurden,
wer von ihnen profitierte und zu wessen
Lasten sie gingen. Und
wir lernen unseren
Blick dafür zu schärfen, dass Skandale
Interessen unterliegen
und bestimmten Mechanismen folgen.“ 2
Das Ebert-Erzberger-RathenauDenkmal wurde 1928 vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold zur Erinnerung an die von Angehörigen
der rechtsradikalen Organisation
Consul ermordeten Zentrums- bzw.
DDP-Politiker Matthias ERZBERGER († 26.8.1921) und Walter RATHENAU († 24.6.1922) sowie den
am 25.2.1925 verstorbenen SPDVorsitzenden und ersten Reichspräsidenten der Weimarer Demokratie,
Friedrich EBERT, errichtet.3
Die drei Politiker waren führende
Vertreter der demokratischen Par-
teien der Weimarer Koalition, so
dass die Absicht eines Denkmals
für diese frühen Repräsentanten
der ersten deutschen Demokratie
der Schaffung und Festigung einer
republikanisch-demokratischen Erinnerung galt. Allerdings wurden
diese drei Politiker von der antirepublikanischen Rechten als ‚Novemberverbrecher‘, ‚Verräter‘ und
‚Erfüllungspolitiker‘ angefeindet
und verleumdet, so dass die ‚skandalösen‘ Kämpfe um das Osnabrücker
Denkmal als Erinnerungsort sozusagen im Kleinen den Kampf um die
Weimarer Demokratie und deren
Erinnerungskultur und somit den
2 Definition zitiert nach: Die Wettbewerbsunterlagen 2010/11, S. II. In: Ärgernis, Aufsehen,
Empörung: Skandale in der Geschichte, spurensuchen 24 (2010), o.S.
3 Vgl. dazu und zum historischen Kontext PEUKERT 1997, S. 76 ff. und SCHELL 1990, S.
50, 64 f. – Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold war eine überparteiliche, von Vertretern
der Parteien der Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, DDP) am 22. Februar 1924 gegründete,
stark von Sozialdemokraten dominierte Organisation zum Schutz der Weimarer Demokratie
gegen deren rechts- wie linksradikalen Feinde. – Die Organisation Consul (O.C.) war eine
illegale Nachfolgeorganisation der 1920 auf Druck der Alliierten aufgelösten Freikorps. Die
O.C. wurde von dem seit dem gescheiterten Kapp-Lüttwitz-Putsch (März 1920) steckbrieflich
gesuchten EHRHARDT aufgebaut. – Die Parteien der sogenannten Weimarer Koalition (SPD,
Zentrum, DDP) erzielten bei der ersten Reichstagswahl am 19. Januar 1919 nach SCHELL
1990, S. 21 f. zusammen 76,1% der Stimmen.
4 Vgl. PEUKERT 1997, 78 und DÖRNER 1996, 226-229. – FRANCOIS/SCHULZE 2005, 7
f. zur Bedeutung von Denkmälern bzw. Erinnerungsorten für das kollektive Gedächtnis und
seiner Bedeutung für die Identität der Gruppen und Nationen.
5 Osnabrücker Zeitung vom 16.5.1933. Die Bezeichnung ist demnach ein zeitgenössischer
Quellenbegriff.
6 So (verharmlosend) Neue Osnabrücker Zeitung vom 29.6.1983.
Weimarer „Bürgerkrieg der Erinnerungen“ gleichsam vor Ort spiegelt.4
Denn bereits seit seiner Errichtung sahen die National(ist)en in
dem Denkmal einen „Stein des
Anstoßes“.5 So war auch zu erwarten, dass die Nationalsozialisten
das Denkmal nach der sogenannten ‚Machtergreifung‘ (30.1.1933)
aufgrund seiner politischen Symbolik abreißen würden [Beschluss
des Osnabrücker Magistrats vom
21.4.1933]. Damit war das Denkmal aus der politischen Topographie
der Stadt Osnabrück für beinahe 50
Jahre verschwunden, denn der neue
westdeutsche Staat hatte nach dem
Zweiten Weltkrieg und der totalen
Niederlage offenkundig wichtigere
Sorgen, so dass das Denkmal in Vergessenheit geriet. (...)
Doch das Denkmal wurde (...) [nach
seiner Wiedererrichtung 1983] erneut zum „Stein des Anstoßes“, da
es sogleich von Rechtsradikalen
bzw. „unbekannten Polit-Rowdies“6
verwüstet wurde. Das Mahnmal
steht bis heute am Herrenteichswall
an der Hase, droht aber wieder – für
uns skandalös – als Erinnerungsort
in Vergessenheit zu geraten. Zu viele
20
21
Menschen erachten unsere rechtsstaatliche Demokratie offenbar als
selbstverständlich (...). –
Wir wollen mit dieser Arbeit auch
ein Zeichen setzen für eine engagiertere Erinnerung an die erste
deutsche Demokratie, indem wir
eine Verkettung von Skandalen in
Bezug auf das Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal und seine wechselvolle Geschichte aufzeigen, die die
Menschen in Osnabrück erregt hat.
Des Weiteren wollen wir dieser drei
demokratischen Politiker der Weimarer Republik gedenken und ihre
skandalöse Ermordung mit dem Osnabrücker Denkmal in Verbindung
setzen.
Wir sprechen dabei bewusst von einer Verkettung der Skandale, denn
skandalös war es, Erzberger und
Rathenau auf offener Straße zu erschießen sowie vorher Mordhetze –
wie auch gegen den ersten Reichspräsidenten – gegen sie zu betreiben;
skandalös ebenso, freilich aus einer
ganz anderen Perspektive, diesen
Politikern kurz danach ein Denkmal
zu errichten; skandalös aus heutiger
Sicht, dass die Nationalsozialisten
das Denkmal abrissen; skandalös
ist es, dass das Denkmal 50 Jahre
in Vergessenheit geriet, um dann allerdings als Erinnerungsort unserer
freiheitlichen Demokratie 1983 wieder errichtet zu werden.
[...]
Resümee –
Die ‚skandalöse‘ Bedeutung
des Osnabrücker Denkmals als
„Stein des Anstoßes“
Denkmäler sollen symbolisch erinnern: an eine Idee, eine Person, ein
Ereignis oder eine Staatsform, wie
hier. Das Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal steht symbolisch für
die demokratische Republik von
Weimar und ihre frühen Repräsentanten. Deshalb ist seine Geschichte ebenso von Zeiten geprägt, in
denen die Demokratie als (relativ)
stabil angesehen werden kann, als
auch von Zeiten, in denen die Demokratie umstritten und umkämpft
war oder gar durch die NS-Diktatur
abgeschafft wurde.
So schien sich bis 1928 erstmals eine
Republik in Deutschland zu festigen, das Denkmal wurde errichtet.
1928 war die Republik zwar relativ
gefestigt, allerdings wurde sie von
links und von rechts attackiert und
sah sich vor allem von rechts einer großen Bedrohung ausgesetzt.
Daher ist es kennzeichnend, dass
damals bereits ein antisemitischer
Zwischenruf die Feierlichkeiten
störte, der Sockel beschmiert und
der Kranz gestohlen wurde. Aber
noch behielt die Demokratie die
Oberhand, und so stand das Denkmal bis 1933. Ab 1929/30 führte u.a.
das zunehmend antidemokratische
Denken in der Weimarer Republik
und die politische Radikalisierung
zur sog. ‚Machtergreifung‘ der Nationalozialisten, die die Weimarer
Demokratie endgültig beseitigten.
Als logische Konsequenz wurde das
Denkmal abgerissen. Es starb mit
der Republik. Bereits 1933 wurde
Widerstand gebrochen, das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold aufgelöst, die SPD und ihre Freie Presse
verboten, die Fahne der Eisernen
Front vom Osnabrücker Gewerkschaftsgebäude heruntergerissen. So
geschah es nicht nur in Osnabrück,
sondern überall in Deutschland. Mit
der endgültigen Zerstörung der Weimarer Republik wurde auch beseitigt, wofür sie stand und wer für sie
eintrat. Das Denkmal war ein klares,
in Osnabrück bekanntes Zeichen für
diese republikanische Staatsform.
Der Abriss des Denkmals durch SAMänner ist demnach ein Akt symbolischer Politik. Mit dem Untergang
der Weimarer Republik ist auch das
Denkmal untergegangen.
Als nach den Schrecken des Zweiten
Weltkriegs mit der Bundesrepublik
eine zweite Demokratie entstand,
war diese anfangs noch nicht unbedingt gefestigt und brauchte Zeit,
sich zu stabilisieren. 1980 war die
parlamentarische Demokratie des
Weststaates des damals noch geteilten Deutschlands etabliert und gesichert, Wohlstand war eingekehrt.
Die Bevölkerung bzw. die Jugend
wurde historisch gebildet, aufgeklärt
und begann, sich nun mit der lange
totgeschwiegenen und verdrängten
Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen. (...)
In einem Längsschnitt konnten wir
zeigen, dass die ‚skandalösen‘ Auseinandersetzungen um das Osnabrücker Denkmal als Erinnerungsort
sozusagen im Kleinen den Kampf
um die Weimarer Demokratie und
deren Erinnerungskultur und somit
den Weimarer „Bürgerkrieg der Erinnerungen“ vor Ort spiegeln, zu
dem die Errichtung und Einweihung
1928 gleichsam der Startschuss gewesen ist. Demnach sind die mit
dem Osnabrücker Denkmal verbundenen Skandale in der Tat Ärgernis,
Aufsehen, Empörung erregende
„(...) Grenzüberschreitungen“ und
„Ausdruck von Machtkämpfen und
Inszenierungen“, der „Werte und
Normen in Erinnerung“ [ruft] und
(...) diese bekräftigen oder verändern [kann]“.7 Die durch die Kämpfe um den Osnabrücker „Stein des
Anstoßes“ zu verschiedenen Zeiten
ausgetragenen „Wertkonflikte“ zeigen, dass die Erinnerung bzw. die
Erinnerungskultur jeweils durch
eine symbolische Politik und ein
Denkmal geprägt und besetzt werden sollte.
Heutzutage wissen allerdings viele
Bürger nicht mehr, wieviel sie der
historisch umstrittenen und blutig
7 Zitiert nach: Die Wettbewerbsunterlagen 2010/11, S. II. In: Ärgernis, Aufsehen, Empörung:
Skandale in der Geschichte, spurensuchen 24 (2010).
umkämpften Demokratie verdanken, wissen sie nicht mehr recht
zu schätzen, fühlen sich nicht mehr
ausreichend von den großen Parteien
und deren Repräsentanten vertreten.
Das lässt sich z.B. an sinkenden
Wahlbeteiligungen erkennen. Und in
demselben Maß leidet das Denkmal
mit: Es gerät in Vergessenheit, kaum
einer weiß um seine Geschichte, es
kümmert sich offenkundig niemand
mehr darum. (...)
Es wäre zu wünschen, dass das
Denkmal wieder fest verankert
werden würde im politischen und
gesellschaftlichem Alltag und in
der Erinnerungskultur der Osnabrückerinnen und Osnabrücker.
Daher ist es notwendig, dass sich
die Stadt wieder um dieses so umkämpfte Denkmal kümmert!
22
23
Erfolg bei der
16. Osnabrücker
Mathematikolympiade
Am 31. 05. 2011 fuhren am Ende
eines anstrengenden Schultages drei
Schülerteams mit insgesamt 12 hoch
motivierten Schülern nach Melle,
um in Knobelaufgaben beispielsweise die Anzahl der Seiten in einem
Lexikon (Klassen 5 und 6) oder das
Alter von drei Mädchen (Klassen 7
– 10) zu bestimmen.
An der in diesem Jahr bereits zum
sechzehnten Mal stattfindenden
Veranstaltung nahmen insgesamt
dreizehn Gymnasien der Stadt und
des Landkreises Osnabrück mit 34
Mannschaften in zwei Altersklassen (Jahrgangsstufe 5/6 und 7 bis
10) teil. Die Mannschaften aus den
Jahrgängen 7-10, die sogenannten
A-Teams, absolvierten zunächst in
neunzig Minuten eine schriftliche
Runde. Für diejenigen, die in der ersten Runde am besten abgeschnitten
hatten, folgte nach kurzer Vorbereitungszeit eine mündliche Runde vor
Publikum. Auf die jüngeren Schüler,
die B- Teams, warteten in der Mathematikrunde drei Knobelaufgaben,
die innerhalb von 60 Minuten zu
lösen waren. Anschließend galt es,
auch das sportliche Geschick unter
Beweis zu stellen. Das Team des Carolinums konnte unter den 15 Teams
der Klassen 5 und 6 einen hervorragenden 2. Platz erringen.
Bei den 19 Teams der
Klassen 7-10 belegte eine
unserer beiden Mannschaften
sogar den 1. Platz.
Die Teilnahme an der 16. Osnabrücker Mathematik Olympiade hat
unseren drei Schülerteams auch in
diesem Jahr sehr viel Freude bereitet
und wir freuen uns schon jetzt auf
die nächste OMO, die das Gymnasium Oesede ausrichten wird.
Michaela Willenborg und
Dr. Ansgar Striethorst
Unser erfolgreiches A-Team: Sven, Jan, Marie-Thérèse, Pascal.
Unsere drei Mannschaften:
A1
Marie-Thérèse Roux, 9 L2
Jan Reitzner, 10 c
Sven Klecker, 9 F1
Pascal Schnieder, 9 L2
A2
Jennifer Meyer, 10 a
Pia Greiten, 9 LF
Lennart Kolfhaus, 8 L3
Miriam Teuber, 7 L2
B
Moritz Reh, 6 F2
Clemens Rohling, 6 LF
Luca Enz, 6 LF
Lena Boberg, 6 L2
24
Unser erfolgreiches B-Team: Luca, Clemens, Moritz, Lena.
25
Aufgaben für die Jahrgangsstufen 5 und 6
Aufgabe 1:
3HWHUHUZDFKWDOVHUHLQJUR‰HV*HSROWHUDXVGHU.FKHK|UW(UKDVWHW]XU.FKHXQGVLHKW
ZLH VHLQH 6FKZHVWHU ,QD KLQWHU +XQG 6WUXSSL KHUUHQQW GHU ZLHGHUXP LKUHQ .DW]HQ
QDFKMDJW GLH MHZHLOV MXQJH .DW]HQ GDEHL KDEHQ 'LH -XQJHQ VLQG ZLHGHUXP KLQWHU 0lXVHSlUFKHQKHUGLHPLWMHMXQJHQ0lXVFKHQXPLKU/HEHQUHQQHQ
Aufgaben für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 – Runde 1
Berechne, wie viele Beine in der Küche insgesamt in Bewegung sind (einschl. Peter).
Aufgabe 2:
(LQH+RO]OHLWHUVROOYRPXQWHUHQELV]XPREHUHQ(QGHPODQJVHLQ'LH
/HLWHUVSURVVHQKDEHQHLQHQ$EVWDQGYRQFP
Aufgabe 1:
In einer Spielkiste befinden sich kleine und große Holzquadrate.
30% aller Quadrate sind klein. Ein Viertel aller Quadrate ist blau. Von den
kleinen Quadraten sind 80% blau.
Welcher Anteil der großen Quadrate ist blau?
a) *LE ]XQlFKVW HLQH VLQQYROOH $Q]DKO YRQ 6SURVVHQ DQ XQG EHJUQGH
GLH$Q]DKO
b) 'LH /HLWHU VROO ZHQQ PDQ YRQ $X‰HQNDQWH ]X $X‰HQNDQWH PLVVW FP EUHLW VHLQ 'LH 6SURVVHQ VFKOLH‰HQ DX‰HQ EQGLJ PLW GHQ
/HLWHUK|O]HUQ DE DOVR NHLQ hEHUVWDQG %HVWLPPH ZLH YLHO 0HWHU
+RO]ODWWHQPDQPLQGHVWHQV]XP%DXGHU/HLWHUEHQ|WLJW
Aufgabe 3:
'DV %XFK Ä0H\HUV -XJHQG /H[LNRQ³ YRQ $= LVW HLQ XPIDQJUHLFKHV :HUN JHZRUGHQ 'HU
9HUODJWHLOWHPLWGDVVDOOHLQIUGDV'UXFNHQGHU6HLWHQ]DKOHQJHQDX=LIIHUQQRWZHQGLJ
ZDUHQ
hEHUOHJHQXQZLHYLHOH6HLWHQGDVJHVDPWH%XFKKDW
Aufgabe 2:
Nachdem die Kandidatin bei dem Quiz „Denk mal!“ die 500€ gewonnen hat, kommt sie mit dem
Moderator der Sendung ins Gespräch.
Beide stellen fest, dass sie die gleiche Anzahl Töchter haben, nämlich drei.
Der Moderator fragt nach: „ Wie alt sind Ihre drei Mädchen?“
Die Kandidatin gibt Antwort – der Quizshow gemäß – verschlüsselt:
Kandidatin: „Wenn man die drei Zahlen miteinander multipliziert, ist das Ergebnis 36.“
Moderator: „Diese Information reicht nicht aus.“
Kandidatin: „Wenn man die drei Zahlen addiert, erhält man die Nummer dieses Studios.“
Moderator: „Das reicht immer noch nicht!“
Kandidatin: „Stimmt! Meine älteste Tochter spielt Querflöte!“
Moderator: „OK, jetzt weiß ich Bescheid!“
Finde heraus, wie alt die drei Töchter der Kandidatin sind und begründe es.
Aufgabe 3:
Untersuche, ob der Wert der folgenden Summe durch 5 teilbar ist und begründe!
34444 + 43333
Aufgabe 4:
Konstruiere ein Dreieck ABC mit folgenden Eigenschaften:
Į = 25°, c = 7 cm und b – a = 2 cm.
a) Fertige eine Konstruktionsbeschreibung an!
b) Untersuche, ob die Konstruktion eindeutig ist!
26
27
Die Mathenacht 2010 am Caro:
Mit einer Rekordteilnehmerzahl
von 170 Schülerinnen und Schülern wurde auch in diesem Jahr die
Mathenacht am Caro (19./20.November 2010) zum Tag gemacht. Trotz
eines recht geringen Werbeaufwands
flatterten im Vorfeld der Aktion zahlreiche Anmeldungen auf den Tisch
der Organisatoren. Dabei waren alle
Klassenstufen von 6 bis 13 vertreten
– insbesondere die Klassen 6 bis 9 in
großer Besetzung.
Mit der Freischaltung der von der
Klaus-Groth-Schule online zur Verfügung gestellten Aufgaben pünktlich
um 18.00 Uhr (bis auf kleine Ausnahmen) begann der Rechen-Marathon,
bei dem nur die größten Fans auch
morgens um 6 Uhr den Stift noch
nicht aus der Hand legten. Die Aufgaben waren wie in den Jahren zuvor
durchaus anspruchsvoll und würdig,
sich dafür mal eine Nacht Zeit zu
nehmen.
In der ersten Runde waren 20 Aufgaben auf Jahrgangsebene zu bearbeiten und die Lösungen per OnlineMaske zu übermitteln. Wurde eine
ausreichende Zahl von Aufgaben
richtig gelöst, erreichte der gesamte
Jahrgang die zweite Runde. In dieser
mussten insbesondere die Lösungs-
Noch übernächtigter,
noch mehr Teilnehmer…
und noch mehr Spaß
an Mathematik
wege nachvollziehbar notiert und per
Fax oder gescannt per Email an die
organisierende Schule in SchleswigHolstein abgeschickt werden. Noch
kurz vor der Deadline um 8.00 Uhr
wurden die letzten Lösungsblätter auf
den Weg gebracht. Erst danach und
nach einer ersten Aufräumaktion in
den zahlreichen zu Denkschmieden
oder Ruheräumen umfunktionierten
Klassenräumen konnten sich alle
beim gemeinesamen Frühstück entspannen.
Schön war es, die alt bewährten
Mathenächtler, aber auch interessierte „Neulinge“ bei der intensiven
und teilweise auch gemeinsamen
Auseinandersetzung mit den mathematischen Knobeleien zu erleben.
Leider waren bei der Größe der Teilnehmerzahl auch einige dabei, die im
Grunde so wenig Interesse am eigentlichen Geschehen bekundeten, dass
man sich fragen darf, was sie mit ihrer
Teilnahme bezwecken wollten.
Sehr erfreulich war es auch, ehemalige Schüler und Mathenacht-Fans
unserer Schule als Betreuer begrüßen zu dürfen: Manuel Meyer, Florian Trost und André Heinrichs hatten
sich im Vorfeld der Aktion gemeldet
und Interesse bekundet, wie in alten Zeiten mitzugrübeln und unsere
Schülerinnen und Schüler beratend
zu unterstützen. Es wäre schön, diese
gute Erfahrung für beide Seiten im
nächsten Jahr zu wiederholen.
Wieder organisierend mit im Boot
waren natürlich Jan-Hendrik Arling
und Jan Peter Vornhülz, die trotz
des anstehenden Vorabiturs in der
Planung mithalfen und am Abend
selbst gemeinsam mit den übrigen
Oberstufenschülern aktiv für das leibliche Wohl aller Teilnehmer sorgten.
Dabei mussten immerhin 180 Pizzen
bestellt, abgeholt und zeitnah verteilt werden. Dafür einen herzlichen
Dank! (Was machen wir nur im nächsten Jahr??)
Gänzlich unmöglich wäre eine Aktion
dieser Größenordnung ohne tatkräftige Unterstützung aus der Fachgruppe Mathematik. Nicht selbstverständlich ist es, dass Frau Bröcker, Frau
Rottman, Frau Schulte, Herr Thiemeyer, Herr Dr. Brinkmeyer, Herr
Henseler, Herr Crystalla und sogar
fächerübergreifend Herr Schwichtenberg (als somit ernannter Mathematiker ehrenhalber!) eine ganze oder
auch halbe Nacht investieren, um dieses seit Jahren an unserer Schule bewährte Mathe-Event durchzuführen.
Dies geht nur mit großer Einsatzbereitschaft und viel Spaß an der Sache.
Dafür soll ein besonders herzlicher
Dank ausgesprochen werden.
Erfolgreich waren unsere Oberstufler,
die – regional bestplatziert – insge-
samt auf dem 7. Platz landeten. In der
Klassenstufe 9/10 durften sich Tobias
Thieke, Dominik Haper, Alexander
Feldkamp und Frederic Wehrmeyer
über einen tollen 13. Platz freuen.
Ebenfalls unter den besten 30 Gruppen waren Constanze Zobel, Johanna Seiters, Lara Nilsson, Francesco
Sera Gonzalez, Jan Reitzner, MarieThérèse Roux, Lea Stertenbrink, Julia
Heckmann, Pascal Schnieder, Sven
Klecker und Yannic Kenning.
Auch unsere Jahrgangstufe 7/8 war
mit einem 7. Platz (und regionaler
Bestleistung) für Lara Girotto, Linda Lorenz, Daniel Rynio und Lennart Kolfhaus sehr erfolgreich. Weitere Platzierungen erreichten Gesa
Schöning, Paula Medag, Maren
Nilsson, Louisa Unland, Caroline
Wenzel, Mario Dyczka, Michael
Meyer, Yannick Bosse, Kai Niehenke, Jan Witte, Lukas Imwalle,
Felix Horstmann-Meyer und FinnMarek Batzer.
Unsere Teilnehmer aus Klasse 6 absolvierten in der neuen Kategorie
„Benjamin“ die erste Runde erfolgreich. Eine zweite, bewertete Runde
gab es für diese Schülerinnen und
Schüler nicht. Die in der Kategorie
„Klasse 5/6“ angetretenen Sechstklässler konnten ihre zweite Runde
leider nicht erreichen. Rückblickend
lag dies aber auch an Problemen
auf der Seite der Ausrichter, da
Aufgabenlösungen, Eingabemaske
im Internet und „Musterlösungen“
teilweise nicht zusammenpassten.
Ausgehend von den Lösungen und
Leistungen dieser bis in die frühen
Morgenstunden engagierten jungen
Schülerinnen und Schüler wäre das
Erreichen der zweiten Runde deutlich verdient gewesen. Na, wartet nur:
Nächstes Jahr!
Insgesamt war die Mathenacht wieder
für alle Engagierten und Mathematikbegeisterten ein tolles Erlebnis. Also
wenn das so ist: Die nächste Runde
ist auch gar nicht mehr so fern!
Michaela Willenborg und
Dr. Ansgar Striethorst
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Känguru-Wettbewerb 2011
Im Jahr 2011 nahmen
104 Schülerinnen und
Schüler unserer Schule am
weltweiten „Känguru der
Mathematik“ teil.
Zum 17. Känguru-Wettbewerb knobelten am 17.
März 2011 rund 870.000
Teilnehmer aus über
9.000 deutschen Schulen gleichzeitig und bewiesen so: Mathe kann auch richtig
Spaß machen!
Känguru der Mathematik ist –
gänzlich unüblich für das Fach Mathematik – ein Multiple-ChoiceWettbewerb, ausgeschrieben für
die Klassenstufen 3 bis 13. Die bei
Schülerinnen und Schülern häufig
vorhandene Furcht vor dem Ernsthaften, Strengen, Trockenen der
Mathematik soll aufgebrochen oder
mindestens angekratzt werden und
das gelingt - wie die Resonanz unserer Schüler zeigt – auch sehr gut.
Und so lief der „Kängurutag“ ab:
Die Schüler bekamen gegen eine
Teilnahmegebühr von 2 € ihrem
Alter entsprechend unterschiedliche
Aufgaben. Für die Bearbeitung der
30 Aufgaben hatten die Schüler 75
Minuten Zeit. Jeder Teilnehmer
startete mit einem „Startkapital“
von 30 Punkten und bekam für
jede richtige Lösung 3, 4 oder 5
Punkte (je nach Schwierigkeit der
Aufgabe), falsche Lösungen wurden mit Minuspunkten „bestraft“.
Nachdem alle „Kängurus“ ihre
Bögen abgegeben hatten, wurden
diese feinsäuberlich nach Klassen
sortiert und nach Berlin geschickt,
wo die Auswertung stattfand. Jetzt
begann für unsere 104 Schüler das
lange Warten.
Als die Ergebnisse schließlich da
waren, wurden besonders erfolgreiche „Kängurus“ unserer Schule
mit Sachpreisen wie z.B. Gesellschaftsspielen prämiert. Als besondere Auszeichnung bekam der
Teilnehmer mit dem besten „Kängurusprung“, d.h. mit den meisten
hintereinander richtig gelösten Aufgaben ein „Känguru-T-Shirt“. Alle
anderen mussten aber nicht traurig
sein: Jeder Teilnehmer erhielt nämlich eine Urkunde und ein kleines
mathematisches Knobelspiel.
Wir würden uns freuen, wenn auch
im nächsten Jahr viele Schüler Interesse an „anderen“ Mathematikaufgaben zeigen.
Michaela Willenborg und
Dr. Ansgar Striethorst
Unsere erfolgreichen Kängurus
2011 waren:
2. Platz: Jonas Sören Pfingst (5 L2),
Justine Thiemann (6 L1), Lisa Strzelecki (6 L2), Yannik Sterlke (7 L2),
Julia Piepmeyer (8 L2)
3. Platz: Esther Dälken (5 LF), Keanu Remien (5 F1), Lisa Kleuker
(5 F1), Anna Becker (6 F2), Tobias
Wegmann (7 L2), Konstantin Lennartz (7 L2)
Justine Thiemann schaffte hierbei
zusätzlich den weitesten „Kängurusprung“.
Beispielaufgabe der Klassenstufen 5 und 6
Beispielaufgabe der Klassenstufen 7 und 8
Beispielaufgabe der Klassenstufen 9 und 10
30
31
Der Goethe-RoboCup:
Ein Carolinger gewinnt beim Carolinger
So strahlte Lennard Ruschmeier
(Klasse 7) das letzte Mal, als er das
Ticket für die Roboter-WM in Singapur gezogen hatte: Mit seinem
Team, den SFZ-Katjessern vom
Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück, konnte der junge Carolinger
in diesem Jahr den Goethe-RoboCup
am gleichnamigen Gymnasium
in Hamburg für sich entscheiden:
335 Punkte – ein Rekordwert für
das Team – wurden in zwei Läufen
auf der Rettungsarena erzielt. Dort
musste ein Roboter Spuren verfolgen, Hindernisse umfahren, Geröll
aus dem Weg schieben bzw. sich seinen Weg bahnen und am Ende ein
Opfer retten.
Im Prinzip war es ein „Heimspiel“
für den Dreizehnjährigen, denn
auch Goethe-Direktor Egon Tegge
ist Carolinger (AB1967) und blätterte mit Lennard Minuten vor dem
Run noch durch die Chronik seiner
ehemaligen Schule.
Jedes Jahr lädt Carolinger Tegge
andere Carolinger (und ihre Teamkollegen bzw. die Leiterin der SFZRobotics-Truppe, Carolingerin Katja Cullmann) nach Hamburg ein,
um die RoboCup-Saison zu starten.
Das gelang dem SFZ in diesem Jahr
hervorragend: Im Primary-Bereich
(9-14 Jahre) stellten sie den 1. (SFZKatjesser), 2. (SFZ-Probierer) und 3.
(SFZ-M&M) Platz, im Secondary
(15-20 Jahre) Platz 1 (SFZ-Rasuro)
und Platz 2 (SFZ-Robo-Ratten).
Katja Cullmann (AB 1993)
(SFZ Osnabrück)
„Da ging noch was!“ –
Spitzenjahr für die Caro-Jungforscher
Wer hätte das im letzten Jahr gedacht, aber eine Steigerung war
tatsächlich noch möglich. Auf allen
Stufen der vergangenen Wettbewerbsrunde „Jugend forscht 2011“
konnten die jungen Forscherinnen
und Forscher unserer Schule tolle
Ergebnisse erzielen.
Startpunkt der Wettbewerbsrunde
war – wie in jedem Jahr – der Regionalwettbewerb in Lingen am 10.
und 11. Februar, an dem 23 Schülerinnen und Schüler vom Caro mit
14 Projekten teilgenommen haben.
Bei etwa 100 Teilnehmern und 60
Projekten insgesamt stellte unsere
Schülergruppe also knapp ein Viertel des gesamten Wettbewerbs.
Diese sehr große Zahl setzte sich
aus den Projekten der AG „Jugend
forscht“ und den aus den Seminarfächern von Herrn Crystalla und
Herrn Schwichtenberg hervorgegangenen Projekten zusammen – wie
sich zeigte, eine sehr erfolgreiche
Mischung: Elf der Projekte erhielten
eine Platzierung oder einen Sonderpreis.
Fünf Regionalsiege und eine
besondere Auszeichnung für das
Carolinum in Lingen
Alle Projekte im Detail zu würdigen,
würde wohl den Rahmen sprengen.
Die Preisträger und ihre Projekte
sollen aber dennoch kurz vorgestellt
werden.
Im Bereich „Schüler experimentieren“ konnte Lioudmila Marra Kotchenkova (Klasse 8) mit ihrem Projekt „Faire Würfel gibt es nicht!?“
den Regionalsieg im diesmal sehr
stark besetzten Fachgebiet Mathematik/Informatik für sich gewinnen
und sich damit für den Landeswettbewerb der Sparte „Schüler expe-
32
33
rimentieren“ in Oldenburg qualifizieren. Die lobenden Worte der Jury
zeichneten insbesondere die weit
über das Niveau ihrer Altersstufe
hinausgehende Vorgehensweise aus,
welche zusätzlich mit dem Sonderpreis der Hochschulen honoriert
wurde.
Der über das Schüler-ForschungsZentrum angetretene Caro-Schüler
Lennard Ruschmeier (Klasse 7) erreichte zudem mit seinem Projekt
„Roboter auf Spurensuche – Selbst
gebaut und selbst programmiert“ den
Regionalsieg im Fachgebiet Technik
und durfte ebenfalls zum Landeswettbewerb nach Oldenburg fahren.
Weitere Regionalsiege konnten eine
Schülerin und mehrere Schüler aus
unserem diesjährigen Abiturjahrgang im Bereich „Jugend forscht“
erringen:
Lisa Schlüter und Marcel Kettelmann setzten sich mit ihrem Projekt
zur Fragestellung „Worin unterscheiden sich die Intelligenzleistungen
von Primaten und Menschen?“ im
Fachgebiet Biologie durch.
Im Fachgebiet Mathematik/Informatik waren beim Regionalwettbewerb
in diesem Jahr nur zwei Projekte –
beide vom Carolinum – angetreten, welche die Juroren aufgrund
der theoretischen Fundiertheit vor
große Herausforderungen gestellt
hatten. In Anerkennung der hervorragenden Leistungen, welche weit
über das schulische Niveau hinausgehen, wurden beide Projekte mit
einem Regionalsieg ausgezeichnet.
So durften sich sowohl Ben Heuer
(„Untersuchung einer Verallgemeinerung der Collatz-Vermutung“) als
auch Stefan Mühlbauer und Nicolas Müller (Gastforscher aus Heidelberg) („Meinungsbildung und
topologische Dynamik in sozialen
Netzwerken“) über die Qualifizierung für den Landeswettbewerb in
Clausthal-Zellerfeld freuen, der sowohl Ben als auch Stefan aus den
letzten Jahren bereits bekannt war.
Zusätzlich sollte das Carolinum
beim Landeswettbewerb noch von
Felix Meyer zu Driehausen und
Timo Giesker vertreten werden, die
sich im Fachgebiet Physik mit dem
Thema „Einschreiben und Auslesen
digital aufbereiteter Daten im holographischen Speichersystem“ den
Regionalsieg sichern konnten. Die
Jury hob das im Grunde bereits universitäre Niveau der Arbeit in ihrer
Laudatio besonders hervor. Mit insgesamt also fünf – beziehungsweise
sogar sechs – Regionalsiegen für das
Carolinum war 2011 ein absolutes
Rekordjahr!
Darüber hinaus erreichten Pascal
Schnieder und Alexander Appelhans
(Klasse 9, „Analyse von Flugbahnen
von Bällen (schiefer Wurf)“) einen
2. Platz im Fachgebiet Physik in der
Sparte „Schüler experimentieren“,
Julian Hartstang (Klasse 7, „Überschwemmungsschutz für Kellerfenster – Alternativen zum Sandsack“)
erhielt für sein Projekt den Sonderpreis der Handwerkskammer.
Preise über Preise …
In der Sparte „Jugend forscht“ erreichten Jan Peter Vornhülz, Stefan Mühlbauer und David Lemper
(Klasse 12, „W-Lan-Navigation in
größeren Gebäuden“) den zweiten
Platz im Fachgebiet Arbeitswelt. Ein
weiterer zweiter Platz im Fachgebiet
Chemie wurde Jan Reitzner und
Robert Pott (Klasse 9, „Erleben sie
mit Oxi-Action ihr blaues Wunder
öfter!“) zugesprochen.
Im Fachgebiet Technik erreichte Janik Schlarmann (Klasse 12, „Entwicklung eines Video-RecordingSystems für 3D-Aufnahmen“) gegen eine starke Konkurrenz einen
tollen 3. Platz. Zusätzlich wurde
er mit dem Sonderpreis der IHK
ausgezeichnet. Im gleichen Fachgebiet erhielten Jan Peter Vornhülz,
Jan-Hendrik Arling und Maximilian Terveer (TG Brinkstraße) (Klasse 12/13) für ihren „Roboter zur
Katalogisierung von Maisfeldern“
den Sonderpreis „Nachwachsende
Rohstoffe“.
Allen Preisträgern nochmals einen
herzlichen Glückwunsch zu ihren
tollen Leistungen, die zu einem
großen Teil wie selbstverständlich
neben den Vorbereitungen zum Abitur erbracht wurden!
Die Projekte von Clemens Marcinek,
Björn Hawighorst und Lennart Gran
(„Schüler experimentieren“) sowie
Enis Belli, Dennis Lieu, Christian Ermanntraut und Johannes Salwei („Jugend forscht“) blieben zwar
ohne Preis, stellten aber eine echte
Bereicherung dieses vielseitigen
Wettbewerbs dar, der im aktuellen
Jahr besonders in den Fachgebieten
dieser Teams sehr stark besetzt war.
Danke für den tollen Einsatz!
Besonders darf sich unsere Schule
in diesem Jahr auch über den mit
1000,- € dotierten regionalen „Jugend forscht“-Schulpreis freuen. In
der Laudatio wurde die kontinuierliche und gerade in den letzten Jahren konstant erfolgreiche Arbeit bei
der Unterstützung und Förderung
junger Forscherinnen und Forscher
gelobt. Herr Schwenderling nahm
als Vertreter der Schulleitung diesen
Preis in feierlicher Atmosphäre im
Phaeno in Wolfsburg entgegen.
In diesem Zusammenhang möchte
ich mich herzlich bei Kai Crystalla,
Sven Schwichtenberg, Beate Rottmann und Philipp Thiemeyer als
weitere offizielle Projektbetreuer
in diesem Jahr für die Unterstützung und Begleitung interessierter
Schülerinnen und Schüler bedanken.
34
35
Auch Thomas Schierbaum als einem
langjährigen und begeisterten Unterstützer der JuFo-AG besonders in
technischen Fragen sei herzlich gedankt. Als Projektberater in mathematischen und informatischen Themen darf auch Dr. Michael Brinkmeyer nicht vergessen werden. Es ist
gut, dass in unserer Schule so vielseitig und engagiert Raum geschaffen wird, individuelle Interessen
leistungsbereiter junger Menschen
zu fördern und diese dabei auch
in besonderer Weise herauszufordern.
Auch beim Landeswettbewerb
in Clausthal-Zellerfeld
hervorragend
Ein Novum in diesem Jahr: Das Carolinum war die am stärksten vertretene Schule beim Landeswettbewerb
in Clausthal-Zellerfeld vom 14. bis
16. März, bei dem 73 Schülerinnen
und Schüler aus ganz Niedersachsen 41 Projekte vorstellten. Damit
nicht genug, wurden alle vier CaroProjekte mit Preisen belohnt. Neben
zwei Sonderpreisen für Lisa, Marcel
und Stefan durften sich Felix und
Timo über den Vize-Landessieg im
Bereich Physik freuen, getoppt nur
noch von Ben, dem wie bereits in
den beiden vergangenen Jahren mit
dem Landessieg im Bereich Mathematik/Informatik der Einzug in das
Bundesfinale gelang.
Auch für Lioudmila war der Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ in Oldenburg eine positive
Erfahrung. Ihr Projekt wurde mit
einem weiteren Sonderpreis, einem
Jahresabonnement der Zeitschrift
„Bild der Wissenschaft“, gewürdigt.
Das Finale in Kiel
Nach einem Empfang in Hannover
auf Einladung des Kultusministers,
bei dem die niedersächsischen Landessieger noch einmal besonders
gewürdigt wurden, ging es für Ben
schließlich weiter zu einem beeindruckenden Bundeswettbewerb, der
vom 19. bis zum 22. Mai in Kiel
stattfand.
Trotz starker Mitbewerber im Bereich Mathematik/Informatik war
Ben mit seiner aus dem Bereich der
Zahlentheorie erwachsenen Arbeit
schließlich mit einen hervorragenden 3. Platz ganz vorne dabei.
Als ganz besondere Krönung seiner Arbeit wurde ihm außerdem ein
Sonderpreis der Ernst A. C. LangeStiftung zugesprochen, der mit einer
Einladung zum „26th China Adolescents Science & Technology Innovation Contest“ nach China verbunden war, auf dem er zusammen mit
zwei Jungforschern aus Berlin und
seinem Betreuungslehrer A. Striethorst das deutsche Team des internationalen Teilwettbewerbs darstellte
(siehe folgenden
Bericht).
Immer wieder sehr
beeindruckend ist
bei all diesen Auszeichnungen, dass
auf allen Ebenen des Wettbewerbs
die Konkurrenzsituation der jungen
Menschen im Hintergrund steht. Das
Hauptaugenmerk der Forscherinnen
und Forscher liegt auf den gemeinsamen naturwissenschaftlichen Interessen. Es findet ein reger Austausch
von neuen Ideen, Telefonnummern,
Emailadressen usw. statt. So steht
nicht einfach das Gewinnen im Fokus, sondern besonders auch der
Kontakt zu Gleichgesinnten. Dem
Wettbewerb „Jugend forscht“ gelingt es in besonderer Weise, junge
Forscher aus dem ganzen Bundesgebiet zu vernetzen. Dies belegt auch
das Beispiel unseres ehemaligen und
aus früheren JuFo-Zeiten noch bekannten Schülers Florian Trost, der
Ben auf dem Bundeswettbewerb in
Kiel getroffen hat, den er im Rahmen des offiziellen JungforscherEhemaligen-Netzwerks besucht hat.
Für K. Crystalla und A. Striethorst
war dieser Bundeswettbewerb auch
deswegen besonders spannend, weil
sie auf Einladung des niedersächsischen Landeswettbewerbsleiters,
Herrn Biedermann, am Rahmenprogramm wie zum Beispiel an der
beeindruckend gestalteten Sonderpreisverleihung teilnehmen durften
und so einen nicht ganz alltäglichen
Einblick in das diesjährige Finale
nehmen konnten.
Fazit
Für alle Beteiligten von forschender
und betreuender Seite war die diesjährige Wettbewerbsrunde eine ganz
besondere und sehr positive Erfahrung, die auch die natürlich damit
im Vorfeld verbundene Arbeit mehr
als ausgleicht. Mit einem lachenden
und einem weinenden Auge verabschieden wir in diesem Jahr viele
langjährig aktive Jungforscher, die
nun nach dem Abitur oftmals einen
wissenschaftlichen Schritt weiter
gehen werden. Aber ein solcher
36
37
„Generationswechsel“ bringt immer
auch neuen Wind, der im bereits angelaufenen Schuljahr schon wieder
erfrischend zu spüren ist.
Wer nun auch Lust bekommen hat, in
der nächsten Wettbewerbsrunde einmal in die Forscherrolle (oder auch
Betreuerrolle) zu schlüpfen, ist herzlich eingeladen, diesen Gedanken in
die Tat umzusetzen. Aktuell finden
montags, dienstags und freitags in
der 7. Stunde regelmäßige JuFoTreffen in den naturwissenschaftlichen Fachräumen statt. Gemäß
dem Grundsatz „Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb!“ kann
man einfach mal hereinschnuppern
oder auch gleich ein neues Projekt
starten. Im Vordergrund steht dabei
der Spaß an der naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit unserer Welt. (Wenn ein Projekt dann
auch noch erfolgreich ist, wird sich
keiner von uns beschweren.)
Spaß an der Wissenschaft heißt in
erster Linie Spaß am Wissen schaffen.
Dr. Ansgar Striethorst
Warum denn nicht in die Ferne schweifen:
Vom 02.08 bis zum 07.08 durften
wir, Felix Witte, Sebastian Wullrich
(Berlin) und Ben Heuer in Begleitung von Dr. Ansgar Striethorst, als
„Jugend forscht“-Delegation am
26th China Adolescents Science
and Technology Innovation Contest (CASTIC) in Hohhot, China
teilnehmen. Diese Reise hatten wir
zuvor als Sonderpreis der Ernst
A.C. Lange-Stiftung beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ in Kiel
gewonnen. Während einer wunderbaren und ereignisreichen Woche
hatten wir dabei nicht nur Gelegenheit, unsere Projekte vorzustellen,
sondern auch die chinesische und
mongolische Kultur kennen zu ler-
26th China Adolescents
Science and Technology
Innovation Contest 2011
nen und Kontakte zu Jungforschern
aus aller Welt zu knüpfen.
Hohhot ist die Hauptstadt der Inneren Mongolei, und mit knapp zwei
Mio. Einwohnern für chinesische
Verhältnisse gerade noch eine Stadt
mittlerer Größe, die im Gegensatz
zu den weiter westlich gelegenen
Städten wie Peking noch nicht so
hoch modernisiert ist. Das ändert
sich jedoch derzeit, allerorts wird
gebaut und ganze Viertel werden
neu errichtet. Während wir von unseren chinesischen Paten, die uns
die Woche über begleiteten, vom
Flughafen abgeholt und zum Hostel
geführt wurden, empfingen uns in
der ganzen Stadt bereits riesige Plakate und Banner die den CASTIC
ankündigten.
Die Veranstaltung ist mit fast 500
chinesischen Teilnehmern und rund
50 ausländischen Teilnehmern, vor
allem aus Europa, für die Einheimischen wie für die gastgebende Stadt
offenbar ebenfalls ein außergewöhnliches Ereignis. Unsere Unterkunft
lag am Rande der Stadt, sodass sich
mehrmals am Tag eine Buskolonne
mit 16 von Polizei mit Blaulicht
38
39
eskortierten Fahrzeugen durch den
etwas chaotischen Verkehr von Hohhot wälzte.
Die Ausstellungshalle, eine von außen üppig und bunt mit Blumen und
roten Heliumballons geschmückte
Sporthalle, war Mittelpunkt des
wissenschaftlichen Austauschs und
zentraler Ort der Begegnung mit
den chinesischen Teilnehmern. Leider war das Programm der ausländischen Gäste von der Verpflegung
bis zum Kulturprogramm stets von
dem der Einheimischen getrennt,
sodass sich die europäischen Teilnehmer nach einigen Tagen umso
lebhafter untereinander austauschten.
Die Themengebiete des CASTIC
ähneln in etwa denen von Jugend
forscht, wobei allerdings deutlich
mehr technisch orientierte Projekte
vertreten sind. Wie vieles andere in
China sind die Plakate der Teilnehmer, alle in chinesischer Sprache,
geprägt von großem Farben- und
Bilderreichtum. Auf Englisch oder
mit Hilfe der Paten war es aber trotz
der Sprachbarriere möglich, sich einen Eindruck von den Projekten zu
verschaffen.
Die sehr beeindruckende und äußerst pathosgeladene Opening Ce-
remony, in der die Teilnehmer mit
der Faust am Kopf schworen, fair zu
sein, stellte die feierliche Eröffnung
des CASTIC dar. Die Zeremonie
enthielt ein olympiaähnliches Einlaufen von Teilnehmern, die repräsentativ für ihre Region einliefen
– man stelle sich das bei Jugend
forscht vor – und fand in einem großen Luftballonregen ihr Finale. Noch
vor der offiziellen Eröffnung sowie
nach den Jury-Gesprächen standen
die Besuche der Öffentlichkeit an.
Die durch eine Sicherheitsschleuse
eintretenden Besucher wurden zunächst an den internationalen Projekten vorbeigeführt, wodurch der
Andrang bei uns stets sehr rege war.
Der überwiegende Teil der Besucher
zielte zwar darauf, ein Bild mit den
exotisch wirkenden Europäern zu
schießen, und auch während der
Standgespräche wurden die Familienväter nicht müde, ihre Kinder für
ein Foto mit uns zu postieren, jedoch
zeigten sich auch einige Besucher
und Teilnehmer interessiert am Inhalt des Projekts, sodass der wissenschaftliche Austausch nicht zu kurz
kam. Es erwies sich als hilfreich,
eine kurze chinesische Übersetzung
auf Handzetteln auszulegen, da sol-
che Informationen den chinesischen
Besuchern ein wenig die Scheu nahmen, sich mit den ausländischen
Projekten zu beschäftigen.
Nach den Öffentlichkeitsterminen
und den Jurygesprächen stand jeweils für alle ausländischen Teilnehmer ein
Kulturprogramm an.
Dabei wurde uns zunächst sowohl im großen
futuristischen „Museum
of Inner Mongolia“ als
auch beim Abendprogramm die mongolische
Kultur vorgestellt, auf
die die Einheimischen
sehr stolz sind. Abends
wurden wir in ein mon-
golisches Restaurant geführt, in
dem wir zu regionalem Essen einer Vorführung von traditionellen
Tänzen und Gesängen beiwohnten.
Hervorzuheben war hier musikalisch vor allem ein zweisaitiges In-
40
41
strument, das durch elektronische
Verstärkung inzwischen ähnlich
wie eine E-Gitarre gespielt wird,
und kulinarisch der gekochte Kopf
eines mongolischen Rindtieres, der
Gästen als Delikatesse serviert wird.
Die Tanz- und Gesangsvorstellungen
stellten auch während der offiziellen
Zeremonien ein wichtiges Element
dar. Auch während eines Besuches
in buddhistischen Tempelanlagen
bot sich die Gelegenheit, sowohl die
chinesische Kultur als auch die anderen Teilnehmer kennen zu lernen.
Die Jury-Gespräche, die ebenso wie
bei „Jugend forscht“ den wissenschaftlichen Höhepunkt darstellen,
verliefen in angenehmer Atmosphäre. Die ausländischen Teilnehmer
stellen beim CASTIC eine eigene
Sparte, die Juroren waren jedoch
allesamt Fachspezialisten. Sie verhielten sich eher passiv, hatten aber
auch einige interessante Hinweise
und Ansätze parat.
Der Abschluss des Wettbewerbes
wurde am letzten Abend in der Award
Ceremony gefeiert und hat in etwa
die Bedeutung der Sonderpreisverleihung bei Jugend forscht. Eingeleitet
von den Reden einiger Offizieller,
angereichert von musikalischen und
akrobatischen Einlagen wurden von
einem reich geschmückten Pult aus
Teilnehmer nach vorne gerufen.
Es werden beim CASTIC keine Platzierungen ausgelobt, sondern Preise
an eine Gruppe von Projekten vergeben. Da stets chinesisch gesprochen
wurde, konnten wir zwar nicht genau
verstehen, worin die Preise bestanden, jedoch handelte es sich offenbar um Auszeichnungen, Praktika
und Stipendien. Die ausländischen
Projekte wurden gemeinsam auf die
Bühne gerufen und sieben von ihnen
noch einmal ausgezeichnet, darunter
auch das Projekt von Ben.
Nachdem wir ausländischen Teilnehmer abends noch einmal zusammen-
gekommen waren, um uns zu verabschieden, hieß es am nächsten Tag:
Abschied nehmen. Mitgenommen
haben wir: Zahlreiche Geschenke, die
Chinesen sind nicht umsonst für ihre
ausgesprochene Gastfreundschaft
bekannt, so bekamen wir am chinesischen Valentinstag alle ein Präsent
überreicht; es weiteren Eindrücke der
chinesischen, vor allem der mongolischen Kultur, die uns, einige kulinarische Irritationen ausgenommen,
in sehr guter Erinnerung bleiben werden; außerdem Kontakte in alle Welt,
besonders nach Europa, mit Jungforschern, die sich auch weiterhin über
ihre Interessen austauschen wollen;
und nicht zuletzt die prägenden wissenschaftlichen Erfahrungen in Bezug auf das eigene Projekt. Wir sind
sehr glücklich, dass wir diese Reise
machen durften. Ein großer Dank
geht daher an die Stiftung Jugend
forscht, die durch ihre guten Beziehungen solche Reisen möglich macht,
und natürlich besonders an die Ernst
A.C. Lange-Stiftung, die uns diesen
Aufenthalt erst ermöglicht hat. Tsie
Tsie!
Ben Heuer &
Dr. Ansgar Striethorst
Erli & Kolbi und die Chemie AG
Erli: Hi du, Kolbi, was machen denn
18 Schülerinnen und Schüler der 5.
Klassen eigentlich in einer Chemie
AG?
Kolbi: Nun, Erli, während eines
Schuljahres so alles Mögliche.
Zum Beispiel: Brausepulver. Das
haben sie nicht nur auf der Zunge
platzen und prickeln lassen, sie haben es selbst hergestellt. So konnten
die Schüler Bezüge zwischen den
Stoffen und der Wirkung der Zusammensetzung ziehen.
Erli: Aha. Bezüge ziehen, was
bringt denn das?
Kolbi: Bezüge herstellen, genau beobachten, Schlüsse ziehen. Darum
geht es in so einer AG – zu begreifen, dass Backpulver nicht einfach
nur Backpulver ist, sondern ein chemisches Treibmittel.
Erli: Aber ist das nicht - wie der
gesamte Chemieunterricht - gefährlich?
Kolbi: Natürlich hat die AG-Leiterin
mit den Schülern zuerst geübt, wie
sie die Gasbrenner und all’ die anderen Geräte benutzen müssen, damit
nichts schief geht. Trotzdem durfte
jeder eigene Ideen entwickeln und
ausprobieren, aber eben nicht un-
kontrolliert. Sinnvoll ist ein Experiment in der Wissenschaft schließlich nur, wenn man es sorgfältig
durchführt.
Erli: Ein Schüler hat mir erzählt,
dass ihr „Drusen“ hergestellt habt.
Was ist das denn?
Kolbi: Das sind Kristalle, die wir in
einer Gipshöhle gezüchtet haben.
Das war einer der Höhepunkte der
AG. Die bunt glitzernden Kristalle
fanden alle toll.
Erli: Na ja. Steine züchten. Sind die
Pflanzen nicht viel interessanter?
Kolbi: Das ist doch kein entweder
oder. Wir haben auch mit Pflanzenfarben gearbeitet und deren
Inhaltsstoffe chromatographisch
untersucht. In der Chemie rund um
die Kartoffel beschäftigten wir uns
mit den vielfältigen Möglichkeiten,
die diese Knolle bietet.
Erli: Und was haben die Schülerinnen und Schüler mitgenommen?
Kolbi: Manchmal waren sie wirklich ziemlich mitgenommen (haha).
Nein, ernsthaft. Direkt mit nach
Hause nahm jeder zumindest sein
eigenes Duschgel, jeder mit seiner
individuellen Note. Schau dir mal
die Fotos an. Siehst du, wie viel
Spaß sie dabei hatten und wie zufrieden sie waren, dass die Schule
wirklich einmal alltagstauglich war.
Und zur Weihnachtszeit die selbst
hergestellten Wunderkerzen.
Erli: Die selbst hergestellte Cola
soll ja nicht so lecker gewesen sein!
Kolbi: Das darf Dich nicht wundern!
Die original Rezeptur liegt in einem
Safe in Atlanta und ist nur wenigen
Menschen bekannt! Dafür konnten
sich die Gummibärchen durchaus
neben den Markenbärchen sehen
und auch schmecken lassen, zumal
wir sie aus natürlichen Säften hergestellt haben.
Erli: Das hört sich gut an! Ich bin
beim nächsten Mal auf jeden Fall
wieder dabei!
Schüler und Schülerinnen
der Jahrgangsstufe 5 und 6
M. Kafsack-Plate
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43
Rudern auf Main und Weser
Auf dem Main
Zum Ende des Schuljahres ruderten
45 Carolinger auf dem Main von
Bamberg über Würzburg bis nach
Wertheim. Bei anfangs wechselhaftem und am Ende herrlichem
Sommerwetter legten sie an acht
Tagen 240 Kilometer auf dem Wasser zurück.
Gestartet wurde in Bamberg auf
der Regnitz. Bereits nach wenigen
Gruppenfoto in Kitzingen.
Metern fährt man in eine Schleuse
des ehemaligen Ludwig-DonauMain-Kanals ein und rudert durch
die historische Altstadt mit den Fischerhäusern am Ufer. Nach einer
weiteren Stadtschleuse erreichten
die Caro-Ruderer den Main-Donau-Kanal, der bereits nach 2,6
Kilometern in den Main mündet.
Das Etappenziel in Haßfurt wurde
erst nach neun Stunden auf dem
Wasser erreicht, da das Passieren
von fünf Schleusen sehr zeitraubend war.
Die folgende Etappe nach Schweinfurt war deutlich kürzer, so dass die
Möglichkeit bestand, die Stadt zu
erkunden. Über Kitzingen wurde
schließlich Würzburg erreicht. Am
Abend wurde gemeinsam die kolossale Festung Marienberg besichtigt,
von der man eine herrliche Aussicht
auf die zahlreichen Kirchen, die Residenz und den Main hat. Das nächste Etappenziel war Karlstadt. Hier
bot das direkt neben dem Bootshaus
gelegene Feibad eine willkommene
Erfrischung nach der schweißtreibenden Tätigkeit auf dem Wasser.
Es folgte die längste Etappe über 47
Kilometer und drei Schleusen nach
Marktheidenfeld. Der ankündigte
Grillabend am Zielort war für alle
Ruderer hinreichend Motivation,
dieses Teilstück zielstrebig zurückzulegen. Am letzten Tag wurde bis
Wertheim gerudert.
Hier wurden die neun Boote zügig
verladen und anschließend ging es
mit einem Reisebus zurück nach
Osnabrück.
Ehemalige Fischerhäuser in Bamberg („Klein Venedig“).
Auf der Weser
Zum Ende der Sommerferien führte
die Ruderriege Carolinum für die
Jahrgangsstufen 7 und 8 eine Wanderfahrt auf der Weser von Hannoversch Münden bis nach Minden
durch. An der Fahrt nahmen 38 Ruderer teil. An vier Tagen wurde bei
sommerlichem Wetter die 200 Kilometer lange Strecke zurückgelegt.
Die Fahrt begann in Vaake, acht Kilometer unterhalb des Zusammenflusses von Fulda und Werra. Nach
dem Aufriggern der Boote wurde bis
Höxter gerudert. Am nächsten Tag
Der Main, die Ludwigsbrücke und die Festung Marienberg.
ging es vorbei an Kloster Corvey bis
nach Bodenwerder, wo traditionell
das Fahren mit der Sommerrodelbahn auf dem Programm steht.
Die dritte Ruderetappe führte zunächst nach Hameln. Hier wurde die
einzige Schleuse der Fahrt passiert.
Unterhalb der Schaumburg schlängelt
sich der Fluss bis nach Rinteln.
Die letzte Etappe verlief vorbei an
Bad Oeynhausen und durch Minden
bis zum Bessel Ruderclub, wo die
Fahrt endete.
Begleitet wurden die Schüler bei
beiden Fahrten von den Lehrern
Renate Buxhovi, Wolfgang Kellersmann und Peter Tholl. Wolfgang
Schwenderling ruderte auf den beiden letzten Etappen auf der Weser
mit.
Peter Tholl
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Landesmeistertitel für die Ruderer
Landesentscheid für
13- und 14-jährige
Beim niedersächsischen Landesentscheid für 13- und 14-jährige
im Rudern auf dem Alfsee am 28.
und 29. Mai gab es vier Meisterund zwei Vize-Meistertitel für die
Caro-Ruderer. An der Meisterschaft
nahmen die Nachwuchsruderer der
Vereine und Schulen aus ganz Niedersachsen teil.
Im Doppelvierer der Mädchen der
Jahrgänge 1998/99 gab es einen
Doppelsieg für das Carolinum. Auf
der Kurz- und auf der Langstrecke gewann das Team von Trainerin Melanie Bröcker mit Cosima
Seiberth, Marlene Knöbig, Marie
Kolkmeyer, Alexandra Hermes
und Steuerfrau Paula Medag. VizeLandessiegerinnen wurden jeweils
die Mädchen von Trainerin Hannah
Eilermann: Magali Schubert, Yanru
Wang, Sina Hasselberg, Nadya van
Schijndel und Steuerfrau Mareike
Lange.
Einen der deutlichsten Siege des Tages schafften die von Julia Feldkamp
und Leonie Ellrichmann trainierten
Caro-Mädchen der Jahrgänge
1997/98. Sie gewannen die Kurzund die Langstrecke vor den Teams
vom Gymnasium Bersenbrück,
vom Ruderclub Wiking Lüneburg
und vom Ratsgymnasium. In dem
Vierer ruderten: Marie Catherine
Rohling, Madlin Fijnje, Pia Greiten, Sophia Levien und Steuerfrau
Evelin Schäfer.
Landesentscheid
des Wettbewerbs „Jugend
trainiert für Olympia“
Die siegreichen 13-jährigen Mädchen: Steuerfrau Paula Medag, Cosima
Seiberth, Marlene Knöbig, Marie Kolkmeyer, Alexandra Hermes und Trainerin Melanie Bröcker.
Am 27. und 28. Juni fand auf dem
Maschsee in Hannover der Landesentscheid im Rudern des Wettbewerbs der Schulen „Jugend trainiert
für Olympia“ statt. Für das Gymnasium Carolinum starteten insgesamt
94 Schülerinnen und Schüler in 17
Viererteams und im Achter. Bei dieser Meisterschaft ging es neben den
Landestiteln auch um die Fahrkarten
zum Bundesfinale im September in
Berlin.
Überlegener Landessieger in einem
Feld von 18 Booten wurde der CaroVierer der 15- bis 17.jährigen Jungen. Matthias Hörnschemeyer, Fabian Windhorn, Joscha Künne, Stefan
Landwehr und Steuerfrau Mareike
Lange gewannen das Finalrennen
souverän vor dem Vierer vom Greselius Gymnasium Bramsche.
Die 14-jährigen Caro-Mädchen sind
bislang in der gesamten Saison ungeschlagen. Am Vortag hatten sie
bei einer Schülerregatta mit einer
starken Vorstellung die dominierende Position bestätigt. Dies führte
dazu, dass am Montag die übrigen
Gegner aus Bramsche und aus Bersenbrück auf den Gig-Doppelvierer
auswichen, so dass der Caro-Vierer
ohne Gegner über die Strecke fahren
musste und so Landessieger wurde.
Im Caro-Vierer ruderten: Sophia
Levien, Pia Greiten, Madlin Fijnje,
Die drei Caro-Berlinvierer und Karl der Große in den Niedersachsen-Jacken.
Hintere Reihe: Stefan Landwehr, Fabian Windhorn, Karl der Große, Joscha
Künne, Matthias Hörnschemeyer und Henri Kuper; mittlere Reihe: Johan
Oostvogel, Mareike Lange, Aaron Liegmann, Pia Greiten und Tobias Nave;
vordere Reihe: Madlin Fijnje, Sophia Levien, Stephan Dieckbreder, Catherine
Rohling und St. Evelin Schäfer.
Marie Catherine Rohling und Steuerfrau Evelin Schäfer.
Am Dienstag wurde das Achterrennen der Jungen ausgetragen. Hier
gab es über die gesamte Distanz
einen harten Bord-an-Bord-Kampf
zwischen den Teams vom Carolinum
und vom Ratsgymnasium, den letztere im Endspurt mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung gewannen. Da
in Berlin nur in einer Bootsgattung
gestartet werden darf und vier Jungen des Ratsachters den Gig-Vierer
gewannen, qualifizierte sich hier der
Zweitplatzierte für das Bundesfinale. Das war die zweite Hälfte des
Caro-Achters.
Damit stellt das Carolinum drei der
acht niedersächsischen Boote. Die
weiteren Boote kommen von der
Humboldtschule Hannover (2), vom
Ratsgymnasium Osnabrück, vom
Grotefend-Gymnasium Münden
und vom Gymnasium Bersenbrück.
Peter Tholl
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Carolinum verleiht
Pierre-de-Coubertin-Schulpreis
Als besondere Auszeichnung für
hervorragende Leistungen im Fach
Sport hat das Niedersächsische
Kultusministerium unter Mitwirkung des LandesSportBundes
Niedersachsen e.V. den Pierre-deCoubertin-Schulpreis gestiftet. Die
Verleihung des Preises unterstreicht
den ganzheitlichen Bildungs- und
Erziehungsanspruch des Schulsports.
Der Preis erinnert an den Begründer
der modernen Olympischen Bewegung, den Franzosen Pierre de Coubertin (1863 – 1937), und dessen Idee
einer Olympischen Erziehung. Der
Preis wird an Schüler in Niedersachsen für hervorragende Leistungen
im Schulsport, einschließlich einer
persönlichen Haltung im Sinne des
Olympischen Gedankens verliehen.
Im Rahmen der Abiturientenentlassungsfeier am Gymnasium Carolinum überreichte Schulleiter Helmut
Brandebusemeyer die Pierre-deCoubertin-Medaille samt Urkunde
an Imke Wissing. Imke war während
ihrer gesamten Schulzeit am Carolinum Mitglied der Ruderriege. Sie
hat im Rudern mehrere Landessiege
errungen und wiederholt am Bundesfinale in Berlin teilgenommen.
Ihr größter sportlicher Erfolg war
der Vize-Bundessieg 2005 im
Doppelvierer.
Sie war vier Jahre Mitglied im
Ruderriegenvorstand, davon drei
Jahre 1. bzw.
2. Vorsitzende.
Seit vier Jahren
trainiert sie mit
großem Erfolg
Ruderteams. Ihr
größter Erfolg als Trainerin war
2010 der Bundessieg mit den 14-jährigen Jungen im Doppelvierer. Außerdem übernimmt sie seit mehreren
Jahren bei Wanderfahrten und Veranstaltungen in vorbildlicher Weise
Verantwortung.
Imke ist darüber hinaus eine ausgezeichnete Handball-Torhüterin.
Aktuell ist sie Mitglied im „HaseAchter“, ein Frauenteam von Ruderinnen aus Osnabrück und Bramsche, das in der Ruder-Bundesliga
startet. Bei Imke kamen aber auch
die sonstigen schulischen Leistungen nicht zu kurz. Ihr Abiturzeugnis
mit den Leistungsfächern Englisch,
Deutsch und Politik hat einen sehr
guten Notendurchschnitt.
Zur Preisverleihung war auch ihr
langjähriger Trainer Peter Puppe
(Abitur 2003) erschienen. Peter
war 2006 Vize-Weltmeister mit dem
deutschen U23-Achter. Er arbeitet
momentan an seiner Doktorarbeit
im Fach Physik. In seiner Freizeit
trainiert er Ruderteams am Carolinum, unter anderem gemeinsam mit
Imke Wissing und Antonia Drees
den Mädchen-Vierer.
Peter Tholl
Carolinum erfolgreich im Volleyball
Am Donnerstag, dem 13.1.2011,
fand das erste Mal der VolleyballNeujahrscup der Osnabrücker Gymnasien statt. Dieses Turnier wurde
von Maureen Buch und Patrick Tillmann sowie weiteren Schülerinnen
und Schülern des 13. Jahrganges ins
Leben gerufen und von den Einladungsschreiben bis hin zur Spielplangestaltung völlig selbständig
organisiert.
Am Turniertag boten die sechs
Teams von fünf Gymnasien packenden Volleyballsport. Nach den
Gruppenspielen und dem Überkreuzvergleich setzte sich die Mannschaft „Carolinum II“ mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge
10 – 12 im Finale gegen das Team
der Ursulaschule mit 2:1 durch,
nachdem man schon 0:1 zurück gelegen hatte.
Zwei DJs legten während des
Turniers auf und untermalten die
Spiele und Pausen mit Musik. Die
Wettkampfleitung hatten Schülerinnen und Schüler aus den SportP5-Kursen übernommen, die hier
das Gelernte gleich in der Praxis
erproben konnten.
Das siegreiche Team „Carolinum II“.
Der Neujahrscup ist als jährliche
Veranstaltung geplant, in der der
Vorjahressieger den Wanderpokal
verteidigen soll. Die Organisation
wird jeweils von Schülerinnen und
Schülern des Jahrgangs 12 übernommen. Nach diesem geglückten
Start bleibt zu hoffen, dass sich im-
mer angehende Abiturienten finden,
die diese Aufgabe übernehmen.
Andreas Wendland
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Basketballturnier der 7. Klassen
Am 26.1.2011 fand in der DomSporthalle das Basketballturnier der
siebten Klassen der Ursulaschule
und des Carolinum statt. Organisiert
und durchgeführt wurde das Turnier
von Hans-Werner Holkenbrink (Ursulaschule) und Wolfgang Kellers-
Das erfolgreiche Team der 7F1.
mann (Carolinum). Als Schiedsrichter und Helfer fungierten Schüler der
Jahrgangsstufe 13.
Es waren vier Klassen der Ursulaschule und fünf Klassen des Carolinum am Start. Es gewann eine
7. Klasse der Ursulaschule, Platz 2
belegte die Klasse 7F1 vom Carolinum.
Peter Tholl
Carolinum erfolgreich
beim Jahnschwimmfest 2011
Beim diesjährigen Jahnschwimmfest
am 11. Februar im Nettebad traten wieder zahlreiche Schwimmerinnen und
Schwimmer vom Carolinum an. Die
Carolinger nahmen an 14 verschiedenen Wettkämpfen teil und konnten
sie neun mal für sich entscheiden. Zu
diesem Ergebnis kommen noch zwei
zweite, zwei vierte und ein sechster
Platz hinzu. Der überaus erfolgreiche
Wettkampf wurde schließlich gekrönt
mit dem mittlerweile schon fünften
Sieg bei 8er-Staffel um den Pokal der
Stadt Osnabrück.
Die Siegerstaffeln:
• 4x50m Freistilstaffel
– Mädchen – Klasse 5-7
Sine Schriewer, Nele Hebbeler,
Diana Hopfauf, Sophia Perwas
• 4x50m Bruststaffel
– Mädchen – Klasse 5-7
Diana Hopfauf, Frauke Pieper,
Emma Zöller, Sophia Perwas
• 8x50m Freistilstaffel
– Klasse 5-7
Daniel Wietmeyer,
Anna Seemann, Jonas Haupt,
Lea Klausing, Jan Kipsieker,
Thale Licher, Sven Bücker,
Nele Hebbeler
• 4x50m – Brust – Mädchen –
Jahrgang 1996 und jünger
Yvonne Feldmann,
Marina Grewe, Julia Perwas,
Carina Nowak
• 4x100m – Brust – Jungen
Vladimir Nein, Felix Frye,
Niklas Greiten,
Florian Mönkediek
• 4x100m – Freistil – Jungen
Florian Mönkediek, Marius
Wallenhorst, Janik Schlarmann,
Christian Becker
• 4x100m – Brust – Mädchen
Nina Plückebaum,
Claudia Vossel, Lena Pieper,
Sophia Perwas
• 6x50m – Lagen – Jungen
Benedikt Lemper,
Niklas Greiten, Vladimir Nein,
Marius Wallenhorst, Jannik
Schlarmann, Marius Bartke
• Pokal der Stadt Osnabrück
(OB-Pokal – 8erStaffel,
4 Jungen, 4 Mädchen)
Florian Mönkediek, Lena Pieper,
Marius Bartke, Claudia Vossel,
Steffen Pieper, Sophia Ungermann, Christian Becker,
Alisa Farthmann
Peter Tholl
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Soziales Seminar
am Carolinum
Auch im vergangenen Schuljahr
trafen sich immer donnerstags in
der 7. und 8. Stunde Schülerinnen
und Schüler der Eingangsphase der
gymnasialen Oberstufe, um sich
außerhalb des normalen Unterrichts
über Probleme unserer Gesellschaft
zu informieren und miteinander zu
diskutieren. Diese Veranstaltung
nennt sich „Soziales Seminar“ und
zählt seit Jahren zu den attraktivsten
Arbeitsgemeinschaften, die das Carolinum anbietet.
Fast immer waren es zwei Gruppen
(mit jeweils ca. 20 Teilnehmern), die
sich von den Themen des Jugendseminars angezogen fühlten und ein
Schuljahr lang interessiert mitmachten; für das Schuljahr 2011/12 hat
sich wieder eine vergleichbar große
Gruppe von Interessenten angemeldet.
Das „Soziale Seminar“ (die einzelnen Gruppen werden in der Regel
von jungen Studierenden geleitet) ist
eine Einrichtung der Diözese Osnabrück, die jungen Menschen (überkonfessionell !) die Gelegenheit bietet, über ein lebenswertes, humanes
Zusammenleben nachzudenken und
sich engagiert mit heutigen gesell-
schaftlichen Herausforderungen
auseinander zu setzen. Hintergründe
und Zusammenhänge für Missstände in unserer Gesellschaft, aber auch
positive Beispiele für Initiativen,
Engagement im Dienste sozialer Gerechtigkeit gilt es zu entdecken. Soziale Kompetenz - möglichst praxisund projektbezogen - zu erwerben
ist der Sinn der vier Seminarreihen:
Ausgangspunkt und Hintergrund für
die Bearbeitung dieser vier Reihen
ist die katholische Soziallehre mit
ihren Prinzipien Personalität, Solidarität, Subsidiarität, Gemeinwohl
und Nachhaltigkeit.
Erschließung und Vertiefung der
christlichen Sozialethik soll helfen,
die gesellschaftliche Lage besser beurteilen und mitgestalten zu können.
– Leben gestalten –
Zukunft gestalten
– Menschen am Rande der
Gesellschaft
– Politisches und wirtschaftliches
Handeln
– am Schluss: ein selbst gewähltes
Projekt durchführen
Die Teilnahme wird belohnt mit der
feierlichen Überreichung eines bischöflichen Diploms.
Am Rande sei bemerkt, dass das
Soziale Seminar im November dieses Jahres sein 60jähriges Bestehen
feiert.
PK
Englandaustausch 2011
In diesem Jahr wurde uns das Glück
zuteil, am Englandaustausch mit
der Highworth Warneford School
teilzunehmen. Wir durften mit 17
Schülerinnen und Schülern zehn
ereignisreiche und beeindruckende
Tage in England verbringen. Nach
einer turbulenten Reise mit den verschiedensten Verkehrsmitteln kamen
wir voller Aufregung mitten in der
Nacht des 14. März in Highworth
an. Das erste Treffen mit den Gastfamilien war herzlich und aufregend
zugleich. Am 15. März durften wir
direkt am Unterricht unserer Austauschpartner teilnehmen und so das
uns fremde Schulsystem kennenlernen. Zwar war der Schultag anstrengend, jedoch voller Erlebnisse. Als
einzige Schüler ohne Schuluniform
fielen wie zwar auf, wurden aber
herzlich begrüßt und konnten schnell
Kontakte knüpfen. In den folgenden
Tagen machten wir (während die
englischen Schüler die Schulbank
drücken mussten) spannende und
interessante Tagesausflüge nach
Bath, Cirencester und Avebury,
die uns Einblicke in die englische
Geschichte und Kultur gewährten.
Die Nachmittage verbrachten wir in
unseren Gastfamilien und erlebten
auch dort viele schöne Dinge. Bei
einem gemeinsamen Tagesausflug
nach Oxford hat sich klar gezeigt,
dass alle Austauschpaare gut zusammen passten und gut ausgewählt
waren. Für viele war der Ausflug
nach Oxford ein Highlight, da die
Stadt äußerst schön und beeindruckend ist. Selbst das Wetter spielte
an diesem Tag perfekt mit. Doch
bei jedem Ausflug spielte nicht nur
das Kulturelle eine wichtige Rolle,
sondern auch, dass wir vieles auf
eigene Faust erkunden durften und
somit viele Eindrücke sammeln
konnten. Der folgende Tagesausflug
konnte den nach Oxford fast noch
toppen – uns wurde ein Trip nach
London ermöglicht, welcher zwar
etwas stressig, aber dafür umso
eindrucksvoller war. Wir besuchten
die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
der Metropole, zu denen Big Ben,
London Eye, Westminster Abbey,
Tower Bridge, Buckingham Palace,
Piccadilly Circus und ein Picknick
im Hyde Park gehörten. Für viele
war der Besuch Londons sehr aufregend, da es ihr erster Besuch einer
Weltstadt gewesen ist.
In den Gastfamilien war es uns
möglich, durch kleinere Unternehmungen das englische Leben ein
wenig näher kennenzulernen. Unsere Bedenken vor dem englischen
Essen wurden schnellstens aufgehoben, und auch die Lebensweise der
Engländer ist der unseren sehr ähnlich. Das führte dazu, dass wir uns
schnell wohlgefühlt haben. Mit der
englischen Sprache kamen wir unerwartet gut zurecht, und über kleine
Fehler unsererseits wurde nur nett
geschmunzelt. Mit einem gemeinsamen Essen der Austauschschüler
endete das Programm unseres Besuches in England, der uns wohl allen den Horizont erweitert hat und
in guter Erinnerung bleiben wird.
Nur knapp zwei Wochen nach unserer Abreise kamen die Engländer
dann zu uns nach Osnabrück. Das
Wiedersehen mitten in der Nacht
vor dem Carolinum war für uns alle
ein schönes Erlebnis. Die Engländer wurden herzlich empfangen, und
alle freuten sich über das Wiedersehen. Ebenso konnten unsere Eltern
endlich unsere Austauschpartner,
von denen wir so viel berichtet hat-
52
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ten, kennenlernen. Ihnen waren die
englischen Schüler auf Anhieb sympathisch. Gleich am ersten Morgen
wurden wir von unserem Schulleiter,
Herrn OStD Brandebusemeyer, zum
ausgiebigen Frühstück in der Cafeteria eingeladen. Anschließend gab
es einen herzlichen Empfang im Osnabrücker Rathaus und danach eine
Stadtführung inklusive Besteigung
des Turms der Marienkirche. Nach
diesem gelungenen Start konnte es
endlich losgehen… Für die Engländer standen viele Tagesausflüge,
unter anderem nach Berlin, Münster,
Bremen und in den Osnabrücker
Zoo, auf dem Plan. Wir Schüler
haben außerdem einen Nachtwächtergang, einen Besuch im Kino
und im Bowlingcenter sowie eine
gemeinsame Zugfahrt zur Nordsee
organisiert. Beim gemeinsamen
Besuch im Kletterwald Nettetal hat
sich wieder einmal gezeigt, wie gut
die Austauschpartner zusammenpassten.
Am Wochenende konnten wir die
freie Zeit zusammen in unseren
Familien nach unseren Wünschen
gestalten und den Engländern ein
Stück deutsches Leben zeigen. Natürlich haben auch die Engländer
an zwei Tagen unseren Unterricht
besucht und konnten somit unser Schulsystem ein wenig besser
kennenlernen. Auch in Osnabrück
endeten die zehn aufregenden Tage
mit einem gemeinsamen Essen. Der
Abschied war natürlich traurig und
fiel uns allen sehr schwer. Doch viele
Austauschpartner haben sich fest
vorgenommen, sich in den Ferien zu
besuchen und den Kontakt aufrecht
zu erhalten. Der Englandaustausch
war für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis und wir sind froh, dass uns
die Möglichkeit, an solch einem
Austausch teilzunehmen, gegeben
wurde.
Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich unseren Lehrern Frau Koch
und Herrn Breuing, die uns begleitet haben und ohne die dieser
Austausch nie zustande gekommen
wäre. Ebenso danken wir der Highworth Warneford School und allen
Beteiligten, die diesen Austausch
ermöglicht haben.
Christopher Wüste,
Niklas Wittland,
Insa Borgmann und
Natalie Strehlke
Frankreichaustausch 2010
1.Tag:
Das frühe Aufstehen hat sich
gelohnt
Trotz der frühen Morgenstunde
standen alle Schüler unserer Schule
und des Gymnasiums in der Wüste
pünktlich um 7:00 Uhr am Domhof,
um ihre aufregende Reise nach Frankreich anzutreten.
Als Begleiter standen uns Frau
Eidhoff, Frau von Deesten und mit
ein wenig Verspätung ein Fremdsprachenassistent vom Gymnasium
in der Wüste tatkräftig zur Seite.
Nach einer langen, aber nicht langweiligen Busfahrt, auf der viel gelacht, erzählt, geschlafen und Filme
geschaut wurden, kamen wir voller
Vorfreude in Rennes an. Die Aufregung, die anfangs noch zu spüren
war, legte sich schnell nach der Zuteilung der Austauschpartner und
nach der ersten Nacht in unseren
Gastfamilien.
2. Tag:
Rennes, auch im Regen
sehenswert
Als wir uns am nächsten Morgen
im Lycée Saint Martin wiedersahen, entstanden sofort angeregte Ge-
spräche über die ersten Eindrücke in
den Gastfamilien. Daraufhin folgte
eine interessante Führung durch das
altehrwürdige Gebäude des Lycées.
Der freundliche französische Lehrer
erzählte uns außerdem viel über die
Unterrichtsabläufe in Frankreich.
Nach einem petit déjeuner, einem
typisch französischen Frühstück mit
Croissant und Café au lait, und der
Begrüßung durch den Schulleiter
ging es in kleinen Gruppen in den
Unterricht, wo wir uns einen 2-stündigen Einblick in die verschiedenen
Fächer verschafften.
Nach einem gemeinsamen Essen in
der Schulkantine (mmhh, lecker…),
starteten wir eine Rallye ins leider
etwas verregnete Rennes. Immerhin
gab es zum Ansporn einige Preise.
Im Anschluss trafen sich die meisten
in einer Creperie, um den Tag ausklingen zu lassen.
3./4. Tag:
Das Wochenende wurde in den französischen Familien verbracht. Einigen von uns war schon etwas mulmig zumute, das ganze Wochenende
in einer nahezu unbekannten Familie
zu verbringen, aber die Angst war
unbegründet, denn unsere Austauschpartner hatten auch für das
Wochenende ein tolles Programm
54
55
organisiert. Vom Space-Laser-Dome
ging es Shoppen und abends schauten sich die Fußballinteressierten
unter uns ein wichtiges Fußballspiel
der Mannschaft von Rennes in der
Première Division (vergleichbar mit
der 1.Bundesliga) an. Auch das französische Nachtleben wurde erkundet
und kurzum… wir hatten dabei sehr
viel Spaß.
5.Tag:
Grüne Gesichter auf dem
schwankenden Schiff
Heute ging es mit dem ersten Ausflug los. Mit einer Fähre fuhren wir
auf die wunderschöne Urlaubsinsel
Belle-Ile, die wir mit einem Kleinbus erkundeten. Nach zahlreichen
Foto-Stopps an sehenswerten
Küstenabschnitten mit schroffen
Felsformationen, türkisfarbenem
Wasser, weißen Sandstränden und
imposanten Grotten genossen wir
Crêpes in einem kleinen Fischerdörfchen. Hier kamen dann doch
zum ersten Mal unsere Sonnenbrillen zum Einsatz.
Die Rückfahrt war durch den Wellengang, der uns auf den Magen
schlug, etwas getrübt.
6.Tag:
Platzregen in der Bretagne
Der zweite Ausflug führte uns zum
Mont-Saint Michel, dem UnescoWeltkulturerbe mit seiner überwältigenden Architektur aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Das Kloster
und das kleine Dörfchen schmiegen
sich eindrucksvoll an einen Berg,
der bei Hochwasser komplett von
Wasser umspült wird. Danach ging
es weiter zur mittelalterlichen Piratenfestung Saint-Malo. Hier hatten
wir die Möglichkeit, das eindrucksvolle Aquarium von Saint-Malo zu
bestaunen oder in der Innenstadt
shoppen zu gehen.
Wieder daheim wurden wir von unseren Austauschpartner standesgemäß mit Crêpes empfangen.
7.Tag:
Action, Action, Action
An unserem letzten Tag vor Ort
wurde uns ein vielseitiges Sportprogramm angeboten, nicht zuletzt
um die zahlreich vertilgten Crêpes
abzutrainieren. Ob Mountainbike,
Kanufahren oder Klettern, für jeden war etwas dabei. Nach einem
aufregenden Vormittag stand uns der
Nachmittag zur freien Verfügung.
Am Abend stand noch ein gemeinsames Disco-Bowling auf dem
Programm, um die letzten Stunden
gebührend zu feiern.
8.Tag:
Abschied nehmen und
Hauptstadt-Feeling
Nach einer tränenreichen Verabschiedung näherten wir uns dem
absoluten Höhepunkt unserer Reise,
dem Besuch in Paris. Ob die Aussicht vom Eifelturm oder die Pyramiden des Louvre, Paris begeisterte
uns alle. Insbesondere der Abend im
Künstlerviertel Montmartre und der
spektakuläre Ausblick auf Paris by
night vom Sacré-Coeur waren ein
würdiger Abschluss unserer tollen
Tour.
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis!
Wir freuen uns auf den Gegenbesuch
unserer Austauschpartner.
Jule Richert und
Lukas Metzdorf, 10B
Carolinger in Eibergen
Ein paar Tage nach den Sommerferien war der Termin für die aller erste
Niederlande-AG am Carolinum. In
diesem Schuljahr konnte man nur
an dem Niederlandeaustausch mitmachen, wenn man an der AG teilgenommen hatte. Aber da nur 31
Schüler mitkommen durften, waren
alle sehr aufgeregt, denn jeder wollte
unbedingt bei dem diesjährigen Austausch dabei sein. Am Tag des ersten
Treffens waren zwar 30 Leute da,
doch weitere drei waren für die AG
angemeldet. Deswegen musste unter
diesen ausgelost werden.
Als wir am Mittwochmorgen, dem
6.10.2010, den Aufbruch nach Eibergen
in die Niederlande
wagten, ahnten wir
noch nicht, dass die
nächsten Tage legendär
werden würden. Sobald
wir unsere Austauschpartner aus dem Bus
sahen, fingen unsere
Herzen bis zum Hals
an zu klopfen. Zuerst
versammelten wir uns
in der Sporthalle und
lernten einander besser
kennen, indem wir einen riesigen
Sitzkreis bildeten und jeder einmal
in die Mitte kam, um den Partner zu
begrüßen und ein Foto zu machen.
Jeder war ziemlich aufgeregt und zuerst sehr schüchtern, aber nach ein
paar Minuten zusammen mit dem
Partner lockerte die Stimmung auf.
Nachdem wir anschließend durch
die Schule geführt worden waren,
gingen wir zu unseren Gastfamilien. Nach dem Mittagessen trafen
sich alle wieder in der Schule, um
eine Fahrradrallye durch Eibergen
zu starten. Während wir auf den
allseits beliebten Hollandfahrrädern
durch Eibergen fuhren, vertiefte sich
unsere Beziehung zu den Austauschpartnern. Abends trafen wir uns
untereinander, um Verschiedenes
zu unternehmen, wie zum Beispiel
Pizza essen oder DVDs schauen.
Wie wir an dem darauf folgenden
Tag erfahren haben, hatten die meisten sehr viel Spaß. Doch leider gab
es einige, die etwas Schwierigkeiten
mit ihren Partnern hatten.
Am zweiten Tag ging es schon früh
los mit der dreistündigen Fahrt nach
Den Haag.
Als erstes sahen wir uns im Omniversum, einem 3D-Kino, einen Film
über die Unterwasserwelt an.
Danach statteten wir
dem Panorama Mesdag
einen Besuch ab. Sobald wir im Museum
die Treppen hochgingen, die uns auf eine
kleine Plattform führten,
waren wir umringt
von einem 120 Meter
langen Panoramagemälde. Das Panorama
stellt Scheveningen,
einen Vorort von Den
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Haag, in früheren Zeiten dar. Es war
faszinierend. Man hatte das Gefühl,
alles wäre echt. Es kam uns vor, als
würden wir in die Ferne schauen.
Kaum zu glauben, dass es alles nur
innerhalb von vier Monaten gemalt
wurde.
Später hatten wir ein wenig Zeit
selbstständig die Innenstadt von
Den Haag unsicher zu machen. In
kleinen Gruppen schlenderten wir
durch Den Haag und schauten uns
die Stadt und die Geschäfte an.
Leider war eine Gruppe dabei, die
mitbekommen haben, dass ein paar
Leute auf der Straße schlecht über
die Deutschen redeten.
Anschließend hatten wir die Wahl
zwischen einem Stadtrundgang und
einem Besuch im Gevangenpoort,
einem mittelalterlichen Gefängnis.
Wir gehörten zu denjenigen, die
den Gevangenpoort wählten. Die
Foltermaßnahmen und die Umstände, wie die Menschen dort leben
mussten, waren schockierend und
die ganze Gruppe hörte gespannt
den Ausführungen des Museumsführers zu. Zum Abschluss fuhren
wir nach Scheveningen, wo wir
eine halbe Stunde Zeit hatten uns
zu vergnügen. Nach einer halben
Stunde mussten wir leider wieder
zurück zum Bus. Dabei trafen wir
einen in Holland berühmten Mann,
der als Magier Kontakt zu Geistern
aufnehmen kann. Wenn zum Beispiel in einer Familie jemand geistig
behindert war, konnte dieser Mann
mit den Geistern dieser betroffenen
Person kommunizieren.
Während der Fahrt zurück nach Eibergen nutzen wir die Zeit, um alle
Teilnehmer besser kennenzulernen
und uns zu amüsieren, auch wenn
die Lehrer das nicht sehr amüsant
fanden, da wir das ‚‘LautstärkeLimit‘ nicht einhielten. Leider war
der Tag nach einer verspäteten Ankunft in Eibergen zu Ende.
Als wir uns Freitag wieder in der
Schule trafen, um zusammen ein
paar Fotos anzusehen und ein paar
Sportspiele zu spielen, waren wir
sehr traurig über die Tatsache, dass
wir Eibergen in ein paar Stunden
verlassen mussten.
Nachdem wir in diesem Jahr ein
letztes Mal zusammen etwas unternommen hatten, hieß es Koffer
packen und verabschieden. Als alle
sich vor dem Bus versammelt hatten,
gab es viele tränenreiche, traurige
Gesichter. Wir hätten nicht gedacht,
dass wir in drei Tagen gemeinsam
so viel Spaß haben und zu Leuten,
die wir vorher nicht kannten, eine
so enge Freundschaft aufbauen
könnten. Wie haben sehr viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen
mitgenommen und können es kaum
erwarten, dass der Gegenbesuch
stattfindet.
Vielen Dank für diese wunderbare
Zeit.
Viktoria Seiberth &
Aziza Kulibekova
Der Gegenbesuch
Am 25.05.2011 war es endlich wieder soweit. Der Gegenbesuch der
Austauschschüler aus den Niederlanden fand statt. Die Freude auf der
deutschen sowie der holländischen
Seite war riesig. Nach vier Stunden Unterricht durften wir endlich
unsere Austauschpartner in der
Sporthalle empfangen. Überall sah
man strahlende Gesichter und jeder
freute sich auf die kommenden Tage.
Wir gingen gemeinsam zur Cafeteria, wo Herr Brandebusemeyer eine
Rede hielt; daraufhin ging es zum
Mittagessen in die Gastfamilien.
Am Nachmittag traf sich die komplette Gruppe vor der Schule, um
später einen Stadtrundgang zu
machen. Zwei Stunden dauerte die
Sightseeingtour, wobei unsere Austauschpartner immer wieder verblüfft waren, da ihnen Osnabrück
im Gegensatz zu Eibergen sehr
groß vorkam. Am Abend hatten wir
Zeit, privat etwas zu unternehmen.
Es wurden gemeinsame Treffen
organisiert, Filme geguckt, Spiele
gespielt und viiiieeeel geredet und
gelacht, denn wir hatten uns ein
halbes Jahr nicht mehr gesehen und
eine Menge zu erzählen. Nachdem
sich ein gelungener Abend teils
ziemlich spät dem Ende zugeneigt
hatte, fing der nächste Tag auch
schon ziemlich früh wieder an: Um
7:15 Uhr am nächsten Morgen trafen
wir uns wieder vor der Schule und
stiegen in „unseren“ Bus, der uns
zum Alfsee bringen sollte. Wasserski stand auf dem Plan! Wir waren
ziemlich aufgeregt, da viele von uns
noch nie Wasserski gefahren waren.
Am Alfsee angekommen, teilten wir
uns in drei Gruppen auf. Die erste
Gruppe durfte zuerst mit den Ski
aufs Wasser, während die anderen
ein Picknick zur Stärkung aufbauten und in der Sonne chillten. Wie
es im Mai nicht anders zu erwarten
war, war das Wasser noch ein wenig
frisch. Doch trotzdem hat es einen
Riesenspaß gemacht, auch wenn jeder mal ins Wasser fiel. Nach einigen
mehr oder weniger gut gelungenen
Versuchen drehten die meisten
schon sehr lässig ihre Runden auf
dem See. Obwohl wir Verletzungen
und Besuche im Krankenhaus nicht
verhindern konnten, war es doch ein
sehr schöner Ausflug. Später hatten
wir Zeit, uns etwas auszuruhen,
und dann hieß es: Grillabend in der
Schule. Nach einem sehr leckeren
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vor der Schule, um uns zu verabschieden. Es flossen Unmengen an
Tränen und man sah überall traurige
Gesichter. Auch nachdem die Holländer weg waren, wurde sehr viel
geweint.
Trotz Verletzungen und traurigen
Abschieden haben wir den Hollandaustausch sehr genossen.
Es war eine wunderbar schöne Zeit,
voll persönlicher Erfahrungen. Wir
durften tolle Bekanntschaften machen und haben viele Freunde gefunden.
Essen spielten wir Spiele auf dem
Schulhof, dann gingen wir in den
Musikraum. Dort durften wir den
Siegern des Talentwettbewerbs des
Het Assink Lyceums beim Vortragen einiger Lieder zuhören und
waren total begeistert. Wir sangen
gemeinsam, spielten Gitarre und
Klavier und hatten viel Spaß. Leider war damit auch der letzte, sehr
schöne Tag zu Ende. Am nächsten
Morgen trafen sich wieder alle mit
Gepäck und bewegungsunfähig aufgrund des Muskelkaters vom Vortag
in der Schule. Wir waren wegen der
baldigen Abreise alle schon sehr
bedrückt.
In den ersten zwei Schulstunden
nahmen alle, Holländer und Deutsche, gemeinsam am Unterricht teil.
So bekamen die Niederländer einen
kleinen Einblick in den deutschen
Unterricht. Später durften unsere
Austauschpartner für zwei Stunden
in die Stadt und wir mussten weiterhin im Unterricht sitzen.
Nach der sechsten Stunde versammelten wir uns ein letztes Mal
Vielen Dank auch an Herrn Wendland und Herrn Heck für die hervorragende Organisation, sowie die
niederländischen Lehrer Frau Sterk
und Herrn Miggelbrink.
Wir können nur jedem, besonders
den unteren Klassen, immer wieder
sagen:
LASST EUCH AUF KEINEN FALL
DEN HOLLANDAUSTAUSCH
ENTGEHEN!!!
Viktoria Seiberth &
Aziza Kulibekova, 9F1
Miniolympiade
in Dorsten
Am Freitag, dem 11.06.2011, fand
die Miniolympiade in Dorsten statt.
Dies ist ein Sportwettkampf zwischen dem Assink Lyceum in Eibergen und dem Gymnasium Petrinum
in Dorsten. Der Wettkampf fand in
diesem Jahr bereits zum fünften Mal
statt und wurde durch Herrn Heck
und Herrn Wendland organisiert und
betreut.
Am frühen Morgen sind wir mit dem
Pokal, den wir bereits im letzten Jahr
gewonnen hatten, nach Dorsten gefahren. Nach einer entspannten Busfahrt gab es dann zunächst schlechte
Nachrichten, da die Holländer aus
Eibergen nicht kommen konnten,
weil eine Schülerin in den vorangegangenen Tagen leider tödlich verunglückt war. Da das Gymnasium
Petrinum diese Nachricht erst am
späten Vorabend erhalten hatte, wurde beschlossen, dass der Wettkampf
zumindest zwischen Osnabrück und
Dorsten ausgetragen werden sollte.
In der großen Schulsporthalle wurden wir freundlich von den Dorstener Schülern empfangen. Nach
einem kleinen gemeinsamen Warm
Up fingen die Spiele an. Am Vormittag waren erst Basketball, Fußball
(Jungen) und Ultimate-Frisbee dran,
wo wir mehr oder
weniger erfolgreich
waren. Danach sind
wir direkt gegenüber
in das Schwimmbad
von Dorsten gegangen, um eine Mahlzeit einzunehmen.
Um ca. 13.00 Uhr
ging es dann gut gestärkt mit Fußball
(Mädchen), Basketball und Völkerball weiter, wo wir sehr erfolgreich
waren. Zum Schluss stand dann die
Geländestaffel auf dem Programm.
Schließlich waren alle Spiele gespielt und wir konnten duschen gehen
und uns ein bisschen frisch machen.
Als dann alle wieder in der großen
Turnhalle sich versammelt hatten,
gab es eine kleine Siegerehrung. Zu
unserer Freude konnten wir den Pokal nun zum vierten Mal wieder mit
nach Hause nehmen, da wir die Dorstener mit Abstand geschlagen hatten. Leider konnten wir nicht pünktlich aufbrechen, da eine unserer
Schülerinnen einen Kreislaufzusammenbruch erlitten hatte und noch ins
Krankenhaus musste. Nachdem sich
ihr Zustand wieder verbessert hatte,
konnten wir mit etwas Verspätung
von dem Bottroper Krankenhaus
abfahren. Um ca. 20.00 Uhr kamen
wir dann nach einem erfolgreichen
Sportwettkampf und zugleich sehr
traurigen Tag verspätet wieder an
der Schule an.
Nele Albers
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Carolinum verliert
gegen das Paulinum Münster
Die mitgereisten Fans.
Zur Tradition ist unterdessen das
alljährliche Fußballspiel zwischen
dem Carolinum Osnabrück und dem
Paulinum Münster geworden. Dabei
geht es um den von den Historikern
ungelösten Streit, welche Schule die
älteste in Deutschland ist. Vor zehn
Jahren haben sich die Verantwortlichen darauf verständigt, in jedem
Jahr gegeneinander Fußball zu spielen. Der Sieger darf dann in den folgenden zwölf Monaten behaupten,
die älteste Schule Deutschlands zu
sein. Das Jubiläumsspiel gewannen
die Münsteraner am Dienstag auf heimischer Anlage mit 3:1. Zahlreiche
Zuschauer und sogar ein Fernsehteam
des WDR verfolgten die spannende
Partie.
Die Osnabrücker operierten in der
ersten Halbzeit aus einer sicheren
Abwehr mit einem souveränen Torwart Raphael Jarzyna. Bei einer Unachtsamkeit der Münsteraner nach
ca. 15 Minuten erkämpfte sich Jonas
Strehl den Ball. Er spielte sich bis
zum Tor durch, passte quer auf den
mitgelaufenen Torben Siemer, der
keine Mühe hatte, den Führungs-
treffer zu erzielen. Die zahlreichen
Schlachtenbummler aus Osnabrück
waren begeistert. Sie hatten sich verschiedene Choreografien ausgedacht,
mit denen sie die Spieler anfeuerten.
In der zweiten Halbzeit erhöhten die
Schüler vom Paulinum den Druck.
Mit einem Alleingang über die linke
Seite schafften die Münsteraner 20
Minuten vor Spielende den umjubelten Ausgleich. Die Osnabrücker
bäumten sich zwar noch einmal kurz
auf, aber bereits fünf Minuten später
fiel das 2:1 und kurz darauf das 3:1.
Beim Schlusspfiff des Schiedsrichters
brach großer Jubel bei den Spielern
und den Fans des Paulinum nach diesem verdienten Sieg aus.
Im Anschluss an das Spiel trafen sich
beide Teams zu einem Imbiss im Paulinum. Dabei wurde bereits über das
Spiel 2012 in Osnabrück gesprochen.
Nach insgesamt zehn Spielen steht es
in der Gesamtwertung jetzt 6:4 für
das Paulinum. Als Erinnerung an das
Jubiläumsspiel gab es für alle Spieler
eine Medaille.
Peter Tholl
Stehend von links: Lukas Müller, Tim Bischof, Torben Siemer, Maksym Petrenko, Jonas Schoo, Lukas Göttsche, Marius Riemann und Eike Lammerskitten;
hockend von links: Tim Becker, Thomas Beckmann-Giesert, Raphael Jarzyna,
Jasper Nies, Tobias Harre, Jonas Strehl und Daniel Bressler.
„Lebendige Werte“ schaffen –
Projekttage am Carolinum
Dieses Jahr gab es erstmalig in der
Geschichte des Carolinums am Ende
des Schuljahres, wenn alle vom langen Schuljahr geschafft sind und die
Noten feststehen, zwei Projekttage.
In diesen setzten sich Schüler und
auch Lehrer mit dem neuen Schulleitbild auseinander.
Das neue Schulleitbild war vom
Schulvorstand empfohlen und von
der Gesamtkonferenz beschlossen
worden. Viele Schulen hätten es jetzt
wahrscheinlich als nette Vision ad
acta gelegt, die nur zum „Tag der
offenen Tür“ hervor geholt wird.
Nicht so das Carolinum! Die Steuergruppe durchdachte viele Möglichkeiten, wie das Schulleitbild in den
Köpfen der Menschen verankert und
gleichzeitig bekannt gemacht werden könne. Die Projekttage am Ende
des Schuljahres setzten sich durch.
So wurden nun alle Klassenlehrer
aufgefordert, gemeinsam mit ihren
Klassen eine Projektidee zu erarbeiten, in der man sich intensiver mit
dem Leitbild auseinandersetzen und
einzelne Leitsätze nach Wahl möglichst altersgemäß konkretisieren
solle. So konnte die Planung begin-
nen. Einen Tag hatten die Klassen
und Kurse für die Bearbeitung ihres
Projektthemas nur Zeit, am zweiten
Tag sollten die Ergebnisse bereits
vorgestellt werden. Also wurde alles
sorgfältig geplant.
Die Projekttage entpuppten sich als
voller Erfolg: Mit viel Freude arbeiteten besonders die jüngeren Carolinger an ihren Projekten: So wurde
die Hase vom Müll gesäubert, ein
Film gedreht, Theater-Szenen aufgeführt, Plakate gestaltet, sich mit
dem neuen Sozialprojekt auseinandergesetzt (Marefat –Mädchenschule in Peschawar) und vieles mehr!
Nahezu immer war der Bezug zum
Schulleitbild klar erkenntlich.
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Säuberung
der Hase…
Da das neue Leitbild aber nicht nur
Schüler und Lehrer etwas angeht,
sondern die gesamte Schulöffentlichkeit, also auch die Eltern, erfolgten es am zweiten Tag die Präsentationen der gelungen Projekte.
Schüler, Lehrer, Eltern und Interessierte wuselten durch das Schulhaus, um die vielfältigen Projekte
zu bestaunen. Wer es nicht geschafft
hatte, verpasste wirklich viel. Einen
kleinen Eindruck wollen wir Ihnen
hier vermitteln.
Die „vielfältigen zusätzlichen Lerngelegenheiten“, von denen im Schulleitbild die Rede ist, wurden hier
eindrucksvoll gezeigt. Wir vom
Karlsblatt schrieben eine eigene
Projektzeitung und ließen uns die
Projekte von den Schülern erklären. Wir waren von der Fülle der
Projekte wirklich äußerst positiv
überrascht und würden uns freuen,
wenn die Projekttage dieser Art ein
fester Bestandteil des Schullebens
würden! Dieses war ein sehr gelungenes, beeindruckendes Ereignis!
Björn Bojara
Jan Reitzner
Neues Angebot am Carolinum
zum Schuljahr 2011/2012
Warmes Mittagessen von Montag bis Donnerstag
Verlässliche Nachmittagsbetreuung für die Klassen 5 und 6
Mit Beginn des neuen Schuljahres bietet die Schule nicht mehr nur
mittwochs einen warmen Mittagstisch an.
Das bewährte Küchenteam um Frau Stegemann hält jetzt auch montags, dienstags und donnerstags
in der Zeit von 11.45 – 14.00 Uhr schmackhaftes Mittagessen zum Preis von 3,50 Euro vor.
Dieses Angebot steht im Zusammenhang mit einer verlässlichen Betreuung
von Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 5 und 6 am Nachmittag.
In Kooperation mit dem CVJM werden die Kinder von Montag bis Donnerstag jeweils
von 13.00 bis 16.00 Uhr nach dem gemeinsamen Mittagessen auf dem Schulgelände
vielfältig betreut.
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Neue Partnerschule des Carolinums:
Marefat-Mädchenschule in Peschawar
Der Schulvorstand des Carolinums
hat in der letzten Sitzung entschieden, in Zukunft das Projekt
„Marefat-Mädchenschule“ des
Afghanischen Frauenvereins e.V.
zu unterstützen.
1994 gründete der Verein mit Sitz
in Osnabrück eine Schule in einem
armen Stadtteil der pakistanischen
Stadt Peschawar. Die Marefat-Mädchenschule bietet eine staatlich anerkannte Schulbildung für mittellose
afghanische Flüchtlingsmädchen
bis zum Abitur. Fast 500 Mädchen
werden im Moment von 15 Lehrerinnen, die zum Teil auch selbst
schon Schülerinnen
der Marefat-Schule
waren,vor- und nachmittags unterrichtet.
Die Schule verlangt
kein Schulgeld und
auch Schulkleidung,
Lernmaterialien wie
Stifte und Hefte sind
kostenlos für die
Kinder. Ohne staatliche Unterstützung
ist die Schule auf
Spenden angewiesen, um z. B. die
Miete der Unterrichtsräume, die
Löhne der Mitarbeiterinnen sowie
die Arbeitsmaterialien
zu finanzieren.
Frau Nashir-Karim,
unsere Ansprechpartnerin des afghanischen
Frauenvereins, zeigte
sich bei der symbolischen Scheckübergabe sehr erfreut über
die neue Partnerschaft
mit dem Carolinum.
Sie bietet den Schülerinnen in Pakistan und
unseren Schülerinnen
und Schülern die Mög-
lichkeit über Brieffreundschaften
miteinander zu kommunizieren und
somit Einblicke in die andere Kultur
und Lebensweise zu erhalten. Die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
des afghanischen Frauenvereins
waren zudem während der Projekttage in unserer Schule, um über
das Leben in Afghanistan, über die
Situation als Flüchtlinge in einem
fremden Land sowie die besondere
Lebenssituation von Mädchen und
Frauen zu berichten.
Bärbel Schulte
Stiftung Carolinum:
Motivation zu vorbildlichen (außer)schulischen Leistungen
Preisverleihung 2011
Dass sich besonders intensive Anstrengungen sowohl mit Blick auf
die persönliche Leistungssteigerung
als auch bezüglich eines uneigennützigen Einsatzes für andere lohnen,
durfte die Schulgemeinde am 7. Juni
2011 wieder unmittelbar erfahren:
Während eines kleinen Festaktes,
der aus Witterungsgründen leider
nicht auf dem Pausenhof, sondern in
eingeschränkter Form in der Pausenhalle stattfand, wurden – auch dieses
Mal fehlte der musikalische Rahmen
nicht – durch den Vorsitzenden des
Stiftungsrates Dr. E.h. Fritz Brickwedde und den Schulleiter die begehrten Schüler- und Projektpreise
verliehen.
Die Auszeichnung für hervorragende schulische Leistungen, verbunden mit einem Geldpreis von je
500 €, erhielten Rukmane Kadrija
(Jgst.11) und Ben Heuer (Jgst.12).
Mit dem Projektpreis und damit
ebenfalls mit 1000 € wurden 8 Trainerinnen und Trainer der Ruderriege des Gymnasium Carolinum
(Jgg. 12 und 13) ausgezeichnet.
Als besonders Projekt wurde die
Schülerzeitung „Karlsblatt“ mit
500 € gefördert.
Vor den Laudationes mit Vorstellung
der Preisträger sowie ihrer Leistungen seien die Stiftungsziele in Erinnerung gerufen:
Zweck der Stiftung ist die Förderung
von Schülerinnen und Schülern des
Carolinums, um sie zu besonderen
schulischen und außerschulischen
Leistungen zu motivieren. Zweck
der Stiftung ist ferner, die Traditionsschule mit ihrer 1200-jährigen
Geschichte bei ihrer pädagogischen
Arbeit zu unterstützen. Zu diesem
Zweck soll die Stiftung insbesondere durch gemeinwohlorientierte Projekte
die Entwicklung von
Eigeninitiativen unterstützen; selbstständiges
Handeln der Schülerinnen und Schüler
über den schulischen
Bereich hinaus fördern;
Projekte unterstützen,
die auf der Basis der
abendländischen Kultur und am christlichen
Menschenbild sich ori-
entierende Erziehung und Bildung
bezwecken; Lehrer und Schüler in
ihren Bemühungen unterstützen, der
Schule ein Profil zu geben, das den
Herausforderungen der Gegenwart
und Zukunft an Bildung und Erziehung entspricht.
Die Stiftung soll jährlich sowohl
einen Geldpreis für herausragende
schulische Leistungen unter Berücksichtigung wichtiger Fächer, wie
Deutsch, Mathematik und Latein,
wie auch einen Projektpreis für die
beste kreative Leistung eines über
den Unterricht hinausgehenden gemeinnützigen Projekts vergeben.
PK
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Laudationes
Laudatio für den Schüler
Ben Heuer:
Ich freue mich sehr, zu diesem schönen Anlass die Lobrede auf meinen
– jetzt ja schon fast ehemaligen –
Schüler Ben Heuer übernehmen zu
dürfen. Ben wird heute – gemeinsam
mit Rukmane – für hervorragende
schulische Leistungen ausgezeichnet.
Diese Leistungen zeigen sich zunächst in seinen innerschulischen
Erfolgen: Seine Noten, insbesondere in den letzten zwei Jahren der
Oberstufe, weisen – wie man sagen
könnte – eine doch sehr geringe
Streubreite um die Bewertung „Sehr
gut“ auf. Die Abiturnoten gibt es ja
erst am heutigen Nachmittag. Aber
ich möchte durchaus wetten, dass
ich auch dann nichts zurücknehmen
muss...
Bei dieser insgesamt sehr breiten
Leistungsfähigkeit überzeugte Ben
aber vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern, denen auch
sein besonderes Interesse gilt. Aus
meinen Erfahrungen als Tutor im
eA-Kurs Mathematik zeigte er sich
stets als fachlich auf der Höhe und
eher sogar ein gutes Stück darüber
hinaus, mit einer besonderen Auffas-
sungsgabe gerade in theoretischen
und formalen Bereichen der Mathematik. Zu betonen ist, dass er sich
dabei durch seine Art der Auseinandersetzung nicht in den Vordergrund
drängte oder sich von der Gruppe
absetzte, sondern gemeinsam mit
seinen Mitschülern an der Sache
arbeiten konnte.
Ganz besondere, über den Schulalltag weit hinausgehende Erfolge erzielte Ben beim Wettbewerb „Jugend
forscht“: In den Jahren 2009 (gemeinsam mit Stefan Mühlbauer), 2010 und
2011 (jeweils allein) erreichte er das
Bundesfinale und belegte zwei zweite
Plätze und einen dritten Platz – eine
Leistung, die in dieser Regelmäßigkeit über Niedersachsen hinaus ihresgleichen sucht.
Hinzu kamen verschiedene Sonderpreise wie der Konrad-Zuse-Jugendpreis der Eduard-Rhein-Stiftung, der
Preis der Ernst A.C.-Lange-Stiftung
inklusive einer Einladung des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger und in diesem Jahr eine
Einladung zum „China Adolescents
Science & Technology Innovation
Contest“ nach China.
Die fachliche Auseinandersetzung
in den bei „Jugend forscht“ präsen-
tierten Projekten geht dabei weit
über den Horizont der Schulmathematik oder Schulchemie hinaus und
zeugt von einem vertieften Zugang
zur naturwissenschaftlichen Arbeitsweise.
Spannend war es, im Vorfeld der
Wettbewerbe das Entstehen der
Projekte mitzuerleben. Ich erinnere
mich an eine AG-Stunde, Ben damals noch in Klasse 10, in der wir
„so mal eben“ die Grundlagen der
Vektoralgebra aus Klasse 12 durchgesprochen haben.
Darüber hinaus war Ben im vergangen Jahr bei der Internationalen
Chemieolympiade sehr erfolgreich:
Er erreichte die sehr anspruchvolle
dritte Runde des deutschen Auswahlverfahrens und erhielt zusätzlich den SOLVAY-Förderpreis.
Erfreulich und typisch ist dabei,
dass Ben bei all diesen Wettbewerben weniger die Konkurrenzsituation der Teilnehmer untereinander
wahrnahm, sondern vielmehr ein
Forum für interessante Kontakte
mit Gleichgesinnten erlebte, die er
auch nach den Wettbewerben weiter
pflegte.
Mit Erfolgen bei der „Intel-LeibnitzChallenge“ und dem „Planspiel
Energie“ nenne ich zwei weitere
Wettbewerbe, die besonders die
gemeinsame Leistung im Team mit
gleichgesinnten Mitschülern wie
zum Beispiel Jan-Hendrik Arling –
wir erinnern uns an den Stiftungspreisträger des letzten Jahres – erforderlich machten.
Darüber hinaus war Ben bei vielen
unserer üblichen Mathematikwettbewerbe aktiv und erfolgreich. Fast
schon selbstverständlich erscheint
ein erster Platz bei unserem hausinternen Wettbewerb CaroMathics
2009. Besonders zu erwähnen wäre
auch die Erstplatzierung bei der
überregionalen „Langen Nacht der
Mathematik“ im Jahr 2008, gemeinsam mit Benedikt Lemper und wiederum Stefan Mühlbauer.
Speziell 2010 gab es bei diesem
großen Aktionsfeld an Wettbewerben Phasen, an denen Ben fast mehr
außer Haus als im Unterricht zu finden war, was auch die Mitschüler
schon als normal hinnahmen: „Ben,
ach der ist diese Woche wieder unterwegs...“.
Bemerkenswert ist dabei auch, dass
er – wieder im Lande – quasi mit
dem Betreten des Klassenraums
auch unterrichtlich wieder am Ball
war: Aus dem Stand war er in der
Lage, nicht nur zu folgen, sondern
vorwärtsweisende Beiträge zu liefern – als wäre er gar nicht weg
gewesen.
Bei einer starken Vorliebe für die
Naturwissenschaften sind seine
Interessen damit aber keineswegs
vollständig abgedeckt. Besonders
wäre wohl noch Bens musikalische
Seite zu nennen: Ich weiß, dass er
ein guter, wenn zur Zeit auch nicht
mehr ganz so aktiver Hornist ist und
außerdem im nicht ganz unambitionierten Dom-Jugendchor singt.
Man erkennt: Ben ist ein begabter
und sehr leistungsbereiter junger
Mensch, der sich aber diesem Leistungsgedanken nicht vollständig
unterordnet, sondern ein netter,
normaler, humorvoller, hilfsbereiter,
manchmal auch im positiven Sinne
etwas zurückhaltender Zeitgenosse
ist, der – sozial gut eingebunden –
auch weiß, was das Wort Spaß bedeutet.
Ben, es hat mir Freude gemacht,
dein Lehrer zu sein und mit dir
in den verschiedenen Projekten
zusammenzuarbeiten. Für die Zukunft wünsche ich dir, dass du deine
menschlichen Qualitäten und auch
deine wissenschaftlichen Interessen
und Begabungen pflegen und ausbauen kannst.
Hier und heute gratuliere ich dir
ganz herzlich zum Stiftungspreis
für hervorragende schulische Leistungen am Gymnasium Carolinum!
Dr. Ansgar Striethorst
Laudatio für die Schülerin
Rukmane Kadrija:
Ich freue mich, dass auch Rukmane
Kadrija vom Stiftungsrat ausgewählt
wurde und einen Preis erhält.
Rukmane, die in einem kleinen Dorf
im Kosovo überwiegend ihre ersten
Lebensjahre verbrachte, sprach bei
ihrer Einschulung gerade zwei Wörter deutsch: kurioserweise „Schaukel“ und „Klettergerüst“, was die
kleine Rukmane offensichtlich am
meisten beeindruckt hat.
Nach ca. einem halben Jahr konnte
sie aber problemlos dem Unterricht
folgen, und z.B. bei Elternsprechtagen übernahm sie nun die Rolle
der Dolmetscherin. Zwangsläufig
lernte sie von Anfang an in schulischen Dingen selbstständig zu sein.
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… gelungene Integration …
Wie in einer großen Familie üblich
übernahm sie früh Verantwortung
für ihre kleineren Geschwister.
Mindestens so ungewohnt wie die
Sprache war aber auch die Art zu
leben. Mit ihrem Temperament
eckte Rukmane durchaus schon an.
Dafür half ihr aber andererseits ihr
aufgeschlossenes, spontanes Naturell, schnell Kontakte zu knüpfen.
Rukmane hat den Sprung in eine andere Kultur hervorragend gemeistert. Sie hat nicht nur seit elf Jahren
zwei Staatsbürgerschaften, sie fühlt
sich auch sowohl im Kosovo als auch
in Deutschland beheimatet, und dass
die Zugehörigkeit zum Islam kein
Bildungs- und Integrationshindernis
sein muss, zeigt Rukmane in besonderer Weise.
Ihre Interessen haben eine große
Bandbreite: „Naturwissenschaften,
Geschichte, Latein, Religion, Kunst,
das sind die Fächer, die mir besonders liegen “, sagte sie mir. Spürbar ist
dabei ihre Freude am Lernen und am
Sich-Austesten. So nahm sie schon
an einem Kunstwettbewerb, einem
Geschichtswettbewerb, der Chemieolympiade und „Jugend forscht“ teil.
In Latein, das sie als dritte Fremdsprache ab Klasse 10 gewählt hat, ist
vor allem ihr Mut hervorzuheben,
ein ihr noch kaum bekanntes Fach
zum schriftlichen Prüfungsfach (P4)
im Abitur zu machen, wodurch sie
die Möglichkeit haben wird, innerhalb von nur drei Jahren das Latinum zu erwerben. Ihre Zielstrebigkeit wirkt außerordentlich positiv
auf das Unterrichtsklima.
Durch ihre Toleranz und Vorbehaltlosigkeit anderen Religionen gegenüber fällt Rukmane im Religionsunterricht auf. Sie hat die Auffassung
ihrer Eltern verinnerlicht, dass alles,
was sie über andere Religionen lernt,
nur eine kulturelle Bereicherung
sein kann. Deshalb macht sie engagiert im Unterricht mit. Ihre Beiträge sind scharfsinnig und sachlich.
Auch über den Unterricht hinaus
steht sie mutig zu ihren Grundsätzen. So isst sie Schweinefleisch
auch auf Klassenfahrten nicht und
sie trinkt generell keinen Alkohol.
„Diesbezüglich sind meine Freunde
auf dem Caro aber sehr verständnisvoll“, meint sie.
Rukmane ist ein hervorragendes
Beispiel für gelungene Integration.
Gerade in einer globalisierten Welt
ist es wichtig, Menschen zu haben,
die helfen Vorurteile abzubauen
und gegenseitiges Verständnis zu
wecken.
Elke Müller
Laudatio für die
Trainerinnen und Trainer
der Ruderriege:
Ich darf heute die Laudatio auf die
zu ehrenden Trainerinnen und Trainer der Ruderriege unserer Schule
halten. Das mag Sie überraschen,
weil ich weder der Leiter der Ruderriege bin noch selber als Trainer
fungiere.
Meine Qualifikation besteht darin,
dass ich als Rentnerruderer der Ruderriege eng verbunden bin. Dazu
gehört im Kreise von Eltern und
Lehrern - im Vergleich zu den rudernden Schülern sind wir also die
„Rentner“ – neben dem wöchentlich
regelmäßigen Rudern auch die Begleitung auf Ruderwanderfahrten
oder Regatten, so dass ich die Besonderheiten der Ruderriege im
Allgemeinen und die Leistungen der
heute zu Ehrenden im Besonderen
durchaus einschätzen und würdigen
kann.
Die Ruderriege am Carolinum ist …
… nicht eine Arbeitsgemeinschaft
wie alle anderen.
Sie ist
- eine Arbeitsgemeinschaft, die auf
eine fast 90-jährige Tradition zurückblicken kann.
- eine Arbeitsgemeinschaft, in der
sich über 200 Schüler aktiv sportlich betätigen.
- eine Arbeitsgemeinschaft, in der
sportliche Höchstleistungen erbracht werden und Erfolge auf
regionaler Ebene, Landesebene
und Bundesebene regelmäßig erzielt werden.
- eine Arbeitsgemeinschaft, die im
Rahmen von „Jugend trainiert für
Olympia“ im letzten Jahr von unserem Bundespräsidenten Christian Wulf in Schloss Bellevue
empfangen wurde.
- eine Arbeitsgemeinschaft, in der
regelmäßig Wanderfahrten mit so
vielen Teilnehmern durchgeführt
werden, dass unserer Schule der
Ruderwanderpreis des Deutschen
Ruderverbands verliehen wurde.
- eine Arbeitsgemeinschaft, die
Jahr für Jahr mit Gesamtkilometerleistungen von über 100000 km
Maßstäbe setzt.
- eine Arbeitsgemeinschaft, in der
der Kontakt zu den Ehemaligen
in besonderer Weise gepflegt
wird.
- eine Arbeitsgemeinschaft, in der
sich Eltern der Schüler in dankenswerter Weise engagieren, wenn es
um Begleitungen bei Regatten oder
Wanderfahrten geht, wenn es um
die Organisation bei Veranstaltungen geht, wenn es um die Reparatur von Equipment geht.
- eine Arbeitsgemeinschaft, die
durch ihre vielfältigen Aktivitäten
einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit und
der Sozialisation der Jugendlichen
leistet.
also zusammengefasst:
eine Arbeitsgemeinschaft der
Superlative.
So ein System funktioniert nur,
wenn man die richtigen Mitstreiter
stets zur richtigen Zeit am richtigen
Ort zur Verfügung hat. Peter Tholl,
seit nunmehr genau 30 Jahren Protektor der Ruder-AG, leitet die Geschicke in vorbildlicher Weise und
hält alle Fäden zusammen. Aber er
steht heute nicht im Vordergrund.
Heute stehen die hier anwesenden
jungen Leute im Vordergrund, die
ausgewählt wurden, von der Stiftung Carolinum in diesem Jahr
mit dem Projektpreis für ein über
den Unterricht hinausgehendes gemeinnütziges Projekt geehrt zu werden.
Eine so große Gemeinschaft wie die
Ruder-AG ist darauf angewiesen,
dass das, was die Einzelnen gelernt
haben, in den folgenden Jahren an
die nächste Schülergeneration weiter gegeben wird. Dieser sogenannte
„Generationenvertrag“ stellt sicher,
- dass Anfängermannschaften eine/
einen erfahrene(n) Steuermann/
Steuerfrau als Ausbilder bekommen,
- dass Trainings- und Wettkampfmannschaften einen oder sogar
zwei Trainer oder Trainerinnen
bekommen,
- dass bei Veranstaltungen wie dem
Ruderfest, dem Nikolausrudern,
dem Empfang der Rudergemeinschaft verantwortungsbewusste
Helfer zur Verfügung stehen,
- dass bei der Erstellung des bekannten hervorragenden Jahresberichts sowie der Betreuung der
Home-Page der Ruderriege kom-
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71
ihr selbstverständliches Engagement
bei Regatten, Wanderfahrten und
Veranstaltungen hinaus mit einigen
individuellen Bemerkungen näher
charakterisiert werden.
Caroline Burghardt
Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen. Im Jahr 2006 wurde sie Bundessiegerin im
Mädchen-WKIII 4x.
Seit drei Jahren trainiert
sie eigenverantwortlich
mit großem Erfolg Ruderteams, momentan den
„Caro8er 2011“.
Ihr größter Erfolg als Trainerin ist der Bundessieg
2010 mit dem JungenWKII Gig-4x.
Zudem hat sie drei Jahre
im Ruderriegenvorstand
mitgearbeitet, ein Jahr daZusammenarbeit. von als 2. Vorsitzende.
Antonia Drees
Sie hat als Ruderin diverse
Landessiege erzielt, die sie
berechtigten mehrmals an
einem Bundesfinale teilzunehmen. Im Jahr 2005 wurde sie Vize-Bundessiegerin
im Mädchen-WKIII 4x.
petente Kräfte zum Gelingen beitragen.
In diesem Sinn haben sich in dem
zurückliegen Jahr zahlreiche hoch
motivierte Schülerinnen und Schüler
für die Ruderriege engagiert. Stellvertretend für diese große Schar stehen heute 8 Preisträger hier, die im
Folgenden in alphabetischer Reihenfolge namentlich genannt und über
immer wieder
dabei!
Danke für die gute
HASE GmbH & Co. KG
Kiebitzheide 7–21
49084 Osnabrück
Tel. 0541 5607-0
www.haseundco.de
Seit vier Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg
Ruderteams, momentan die WKIIMädchen.
Ihr größter Erfolg als Trainerin ist
der Bundessieg 2010 mit dem Mädchen-WKIII 4x.
Zudem hat sie drei Jahre im
Ruderriegenvorstand mitgearbeitet, ein Jahr davon als 2. Vorsitzende.
Leonie Ellrichmann
Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen. Im Jahr 2006 wurde sie Bundessiegerin im Mädchen-WKIII 4x+. Seit vier Jahren
trainiert sie eigenverantwortlich
Ruderteams. Zunächst zwei Jahre
Nachwuchsteams, und nun seit zwei
Jahren mit Erfolg Wettkampfmannschaften, momentan die WKIIIMädchen.
Ihr größter Erfolg als Trainerin ist
der Landessieg 2010 mit dem Mädchen-WKIV 4x.
Julia Feldkamp
Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen. Im Jahr 2006 wurde
sie Bundessiegerin im MädchenWKIII 4x.
Seit fünf Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg
Ruderteams, momentan die WKIII-Mädchen. Ihr größter Erfolg als
Trainerin ist der Bundessieg 2010
mit dem Mädchen-WKIII 4x.
er Bundessieger im Jungen-WKII
8+ und im Jahr 2008 wurde er Bundessieger im Jungen-WKII Gig-4.
Seit vier Jahren trainiert er eigenverantwortlich Ruderteams. Zunächst
zwei Jahre Nachwuchsteams, und
nun seit zwei Jahren mit Erfolg
Wettkampfmannschaften, momentan die WKIII-Jungen.
(Wenn Sie den Eindruck haben, dass
ich hier etwas vortrage, das immer
sehr ähnlich klingt, dann liegt das
daran, dass die Damen ihre Siege im
gleichen Boot erzielt haben.)
Vincent Vallo
Er hat als Ruderer diverse Landessiege erzielt, die ihn berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen.
Seit vier Jahren betreut Vincent
mit großem Erfolg als Webmaster
die Home-Page der Ruderriege
unter dem Motto „Jeden Tag eine
Message“. Die Seite wird pro Tag
durchschnittlich von 150 – 200
Usern aufgerufen.
Außerdem ist er seit 2007 verantwortlich für das Layout des Jahresberichts der Ruderriege.
Henri Kuper
Er hat als Ruderer diverse Landessiege erzielt, die ihn berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen. Im Jahr 2008 wurde
er Bundessieger im Jungen-WKII
Gig-4, 2009 wurde er Weltmeister
mit dem deutschen Junioren-Achter.
Seit zwei Jahren trainiert er eigenverantwortlich Ruderteams, momentan die WKIII-Jungen.
Henning Spreckelmeyer
Er hat als Ruderer diverse Landessiege erzielt, die ihn berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen. Im Jahr 2007 wurde
Imke Wissing
Sie hat als Ruderin diverse Landessiege erzielt, die sie berechtigten
mehrmals an einem Bundesfinale
teilzunehmen. Im Jahr 2005 wurde
sie Vize-Bundessiegerin im MädchenWKIII 4x.
Seit vier Jahren trainiert sie eigenverantwortlich mit großem Erfolg
Ruderteams, momentan die WKIIMädchen.
Ihr größter Erfolg als Trainerin ist
der Bundessieg 2010 mit dem Jungen-WKIII 4x.
Zudem hat sie vier Jahre im Ruderriegenvorstand mitgearbeitet, drei
Jahre davon als 1. oder 2. Vorsitzende.
Allen „Nominierten“ ganz herzlichen Dank für ihr Engagement
und von meiner Seite die herzlichsten Glückwünsche zu dieser Ehrung,
die sie wirklich verdient haben.
Wolfgang Schwenderling
Der Hinweis für jeden, der sich
dem Stiftungszweck verbunden
weiß:
Zustifter werden auch
weiterhin gesucht!
Konto-Nr. 254516
(BLZ 265 501 05)
Sparkasse Osnabrück
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73
Freude, schöner Götterfunken
Schulchor und Carolinum
Cantat beteiligen sich
an der Aufführung von
Beethovens 9. Sinfonie
Beethovens Sinfonie Nr. 9, d-Moll,
op. 125 mit dem Chorsatz „Ode an
die Freude“ ist eine Ikone der Klassischen Musik. Sie gehört nicht nur
zum offiziellen Weltkulturerbe der
UNESCO, das Thema des 4. Satzes
ist sogar in der Bearbeitung durch
Herbert von Karajan zur EuropaHymne geadelt worden.
Mit diesem bedeutenden Werk
gestaltete das Orchester Osnabrücker Musikfreunde ein Festkonzert zum 25. Jubiläum ihres Bestehens.
Bei den Vorbereitungen gab es einige Probleme zu lösen. Die rund
60 Mitglieder des Orchesters – alles Laienmusiker – haben viele Wochenenden lang geprobt und sahen
mit Spannung dem Konzert entgegen. Da für die Ode an die Freude
im 4. Satz aber ein kräftiger Chor
nötig ist, wurden drei Chorleiter um
Mitarbeit gebeten. So kam dann ein
Monumentalchor von fast 200 Mitgliedern zusammen: Holger Dolkemeyer mit der Osnabrücker Vokalvielharmonie, Stefan Bruhn mit dem
Cantus Firmus Georgsmarienhütte
und Ansgar Schönecker mit Carolinum Cantat und dem Schülerchor
des Carolinums.
Zugunsten dieses Projektes wurden
die begonnenen Proben von Duke
Ellingtons „Sacre concert“ unterbrochen und die Ode an die Freude
geprobt. Erst jetzt merkte der Chor,
auf was er sich da eingelassen hatte. Alle Stimmen hatten mit der
schwindelnden Höhe der Noten zu
kämpfen und mancher verließ heiser
die Proben. Trotzdem gelang es Ansgar Schönecker, den Chor zu einer
perfekten Beherrschung der schwierigen Passagen zu führen. Auch bei
den Schlussproben mit den beiden anderen Chören schweißte der
musikalische Leiter Reinmar Neuner alle Sänger zu
einem mächtigen
Klangkörper zusammen.
Wegen traditioneller Beziehungen nach Lengerich
gab es ein Vorkonzert in der Lengericher Gempt-Halle am 20.Mai
2011. Das Orchester und die Chöre
nahmen fast die halbe Halle ein,
deren übriger Teil gut mit Zuhörern
gefüllt war. Sicher und akzentuiert
spielte das Orchester die ersten drei
Sätze, während die Chorsänger in
erwartungsvoller Spannung ihren
Auftritt erwarteten. Nun kamen
auch die Solisten hinzu, alles junge
Sängerinnen und Sänger der Städtischen Bühnen Osnabrück: Chihiro Meier-Tejirna, Sopran, Kathrin
Brauer, Mezzosopran, Bernardo
Kim, Tenor, und Marco Vassalli,
Bariton.
Nach einem etwas zaghaften „Freude“Ruf der Männerstimmen führte
der Chor mit einem Jubelruf zum
himmlischen Elysium hinauf. Diese
innere Spannung wurde noch einmal gesteigert zu dem völkerverbindenden Ruf „Seid umschlungen,
Millionen!“ In einem brausenden
fast extatischen Freudenruf erstrahlte dieser Götterfunke.
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75
Carolinum Cantat und die Mitglieder des Schulchores hatten die Probenmühen vergessen und wurden
mit hineingenommen in die euphorische Stimmung während und nach
der Aufführung.
Für Schüler, Eltern und Lehrer
waren die beiden Konzerte ein Erlebnis, das noch lange nachwirken
wird.
Dank sei der Schule, an der solche
musikalischen Aktivitäten möglich
sind, und eine besonderer Dank an
den Chorleiter Ansgar Schönecker,
der in mühevoller Arbeit die Chöre
zu solchen Hochleistungen motivieren und hinführen kann.
Das Publikum war so mitgerissen
von der Aufführung, dass der tosende Beifall kein Ende nehmen
wollte, er dauerte fast 15 Minuten
an, bis sich die angestaute Spannung
gelöst hatte.
Nach dieser eindrucksvollen Aufführung stand nun zwei Tage später
das eigentliche Festkonzert in der
Osnabrückhalle bevor.
Zur Überraschung aller war die Osnabrückhalle voll besetzt, sowohl
das Parkett als auch die Empore.
Vielleicht lag das mit daran, dass
dieses schwere Stück lange Zeit
nicht in Osanbrück aufgeführt worden war.
Das Erlebnis der ersten Aufführung
in Lengerich regte alle Beteiligten
an, sich noch stärker zu engagieren.
Und der Erfolg war dem entsprechend. Wieder sprang der „schöne
Götterfunke“ von den Akteuren auf
das Publikum über und verwandelte
das Konzert in ein unvergessliches
Musikerlebnis.
Hans-Jürgen Schmidt-Rhaesa
Voll in Aktion.
Fotos: Dr. Hermes
Verständigung auf Altgriechisch gelang
Griechisch-Kurse des
Carolinum auf Studienfahrt
in Griechenland –
Syntagma-Platz ruhiger,
als erwartet
Osnabrück, den 26.6.2011
Mitten in der Nacht trafen sich
17 dunkle Gestalten vor dem Carolinum, alle noch verschlafen,
aber sehr aufgeregt. Eine ganz
besondere Schulfahrt stand bevor, eine Griechenlandfahrt der
Griechisch-Kurse Jg. 9 und 10!
So schlafwandelte man den Lehrerinnen Frau Laubenheimer und
Frau Müller hinterher, bestieg erst
einen Bus und dann
das Flugzeug, und
schon konnte man
aus höchster Höhe
einen ersten Blick
auf Griechenland
werfen – gigantisch!!!
Erste Station war das
byzantinische Kloster
Hosios Lukas. In dem
malerischen mittelalterlichen Kloster, das
zur Liste des Weltkulturerbes gehört,
leben heute noch Mönche. Weiter
ging die Reise nach Delphi, dem
Ort der Weissagung oder dem Nabel der Welt, wie man in der Antike
glaubte. Wunderschön und imposant im Berg gelegen, beeindruckte es jeden. Dort also hatte König
Kroisos den berühmten Orakelspruch empfangen: “Wenn du den
Fluss Halys überschreitest, wirst
du ein großes Reich zerstören.“
Siegessicher griff er die Perser an
und - zerstörte sein eigenes Reich!
– Die Pythia war einfach genial!!!
Mehrere Referate führten an Ort
und Stelle in Mythologie, Geschichte und Architektur ein. (Ein
Dank an alle Mitfahrer! Die Informationen waren sehr hilfreich
und der Vortragsstil exzellent!!!)
Unglücklicherweise wurde das
nächste Ziel bestreikt: Olympia,
die wichtigste Sportstätte der Antike, konnte nur in Gluthitze umrundet werden. Die Streikposten waren
nicht zu überreden. So ging es über
Nauplion – die mittelalterliche Festungsanlage war unendlich viele
Stufen über dem bewohnten Ort
gelegen - nach Tolo, einem kleinen Ort am Meer, wo alle sich nach
einem anstrengenden heißen Tag
abkühlen konnten. Epidauros war
das erste Ziel des vierten Tages. Im
großartig erhaltenen
Theater zeigten einige Schüler ihr schauspielerisches Talent,
indem sie eine Passage aus Euripides‘
Alkestis aufführten,
womit sie die enorme
Akustik dieses Bauwerks demonstrierten. Außerplanmäßig
hielt der griechische
Busfahrer in Tiryns,
eventuell um die
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Enttäuschung von Olympia wettzumachen. Georgios war sowieso ein
Highlight. Er konnte weder Deutsch
noch Englisch. Folglich versuchte
man sich auf Altgriechisch zu verständigen. Dies funktionierte auch
überraschend gut. Wobei man
doch sieht, dass vermeintlich tote
Sprachen hier und da wunderbar
weiterhelfen. Georgios kümmerte
sich rührend um die Gruppe. So
wollte er ihr alle Mühen abnehmen
und sie überall hin chauffieren.
Egal wie kurz die Strecke auch
war, er „verbot“ zu Fuß zu gehen.
Tiryns gab einen ersten Eindruck
von der Megalithkultur, doch die
gewaltigen Mauern von Mykene,
wo der mächtige Agamemnon residiert hatte, bevor er die Griechen
nach Troja führte, waren noch viel
imposanter. Hoch auf einem Berg
gelegen konnte die ganze Ge-
gend überblickt werden.
In den Ruinen von Korinth f ieberten schon
alle mit großer Spannung Athen entgegen:
Was war wirklich los
am Syntagma-Platz? Die
Medien zeigten ein dramatisches Bild, bürgerkriegsähnliche Zustände! Doch als der Bus
dort vorbeifuhr, waren nur Spruchbänder zu sehen. „Judas empfing
30 Silberlinge- wie viel ihr?“ Und
dann stand da noch etwas von „Galgen…“ Am Abend sollten wir den
Platz aber meiden. Meiden sollten wir
allerdings dann auch die Gegend um
unser Hotel. Dass der Drogenstrich
nicht weit war, hatte das Reiseunternehmen nicht angemerkt. Wie uns
eine griechische Führerin mitteilte,
duldete die Polizei dieses Treiben aufgrund von Prozenten beim Einkauf!!!
Auf der Akropolis - wieder besuchten
wir ein Weltkulturerbe - wurden in
einem letzten Schülerreferat die berühmten Tempel erläutert. Es war
schon etwas Besonderes, hier zu
stehen, auch wenn die Schönheit des
Parthenon hinter einem Baugerüst
verschwand. Als die Dämmerung
hereinbrach, entstand die Idee, den
Philopappos, einen Nachbarhügel
der Akropolis, zu erklimmen. Wie in
Olympia war das Geheul streunender
Hunde vernehmbar, die uns bald dicht
folgten. Kein Problem, Frau Laubenheimer schritt mutig voran und unterhielt sich mit den Hunden, die um
sie herum sprangen. Und jetzt sahen
wir die Akropolis bei Nacht, wunderschön beleuchtet, der Aufstieg war es
wirklich wert! Der vorletzte Tag enthielt wieder ein interessantes volles
Programm. Es stand nämlich eine
Führung durch das Archäologische
Nationalmuseum und über die Agora, den antiken Marktplatz, an. Das
Museum bot von der Jungsteinzeit
bis zur Römerzeit alles, was das Herz
begehrte. Die wieder errichtete Säulenhalle auf der Agora beeindruckte
sehr, genauso wie das Hephaisteion. Die Führerin machte ihre Arbeit
grandios, sodass sie großen Applaus
erhielt. Eine enttäuschende Erfahrung
machten allerdings drei Schüler, die
das Akropolis-Museum besuchten:
Wenige Originalstücke und wenig
Sehenswertes!!! Dagegen hatte der
Rest, der seine Freizeit nach der Führung nutzte, um die Plaka, die Alt-
Die Krypta von Hosios Lukas.
stadt von Athen, zu erkunden, mehr
Freude. Am Abend traf man sich dort
auf der Dachterrasse einer gemütlichen Taverne zum gemeinsamen
Abschlussabend wieder. Griechische
Lifemusik spielte, und diese besondere Mischung von Vergangenheit und
Gegenwart ließ die Idee aufkommen,
so eine Fahrt in einigen Jahren mit
derselben Gruppe zu wiederholen.
Athen, 2.7.11: Aufstehen, waschen,
anziehen, Koffer packen, frühstücken, zum Flughafen fahren. Um
10.45 Uhr (Ortszeit) hob der Airbus
A 319 ab und landete um 13.00 Uhr
(Ortszeit) in Köln-Bonn, für uns verbunden mit einem Temperatursturz
von ca. 20 °C. Ankunft am Carolinum war gegen 16 Uhr.
Die Gruppe bedankt sich mit einem
(efcharisto –
herzlichen
neugriechisch: dankeschön) beim
Die gewaltigen Mauern von Mykene beeindruckten.
Förderverein des Carolinum, der
die Fahrt unterstützte, und bei Herrn
Hehmann für alle hilfreichen Handgriffe und wünscht allen folgenden
Griechisch-Kursen, dass sie auch
eine derartig informative, lustige
und vor allem gemeinschaftsstärkende Fahrt unternehmen können.
Pascal Schnieder,
Jan Reitzner
und andere
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Letzter Abend in einer Taverne in der Plaka.
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Sportfest am Carolinum
Am 29. Juni fand am Carolinum
das Sportfest 2011 statt. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen
5 – 11 trafen sich im Schwimmbad
„Moskau“. Im Mittelpunkt der von
Wolfgang Kellersmann organisier-
Sport und Spaß beim Mattentransport.
ten Veranstaltung stand ein Klassenmehrkampf, der sich aus Schwimmwettkämpfen (verschiedene Staffeln,
Mattentransport, Turmspringen) und
Spielen (Völkerball und Beachvolleyball) zusammensetzte. Ein Dank
gebührt allen Helfern sowie den
Schülern, die mit großer Begeisterung zum Gelingen des Sportfestes
beigetragen haben.
Peter Tholl
Ruderfest
Die Ruderriege feierte am 1.5.2011
ihr Ruderfest am Bootshaus in
Eversburg. Bei herrlichem Maiwetter verfolgten über 400 Besucher das
Nonstop-Programm an Land und auf
dem Wasser.
Es begann mit dem Vorstellen der
Trainingsmannschaften. 13 Vierer
und ein Achter passierten in einem
zügigen Bootskorso die am Ufer stehenden Besucher. Schulleiter Helmut Brandebusemeyer ging bei der
Begrüßung auf die Bedeutung der
Ruderriege für das Profil des Gymnasiums Carolinum ein. Er gratulierte dem „Motor der Ruderriege“,
Peter Tholl, zu seinem 30-jährigen
Protektorenjubiläum und sprach in
diesem Zusammenhang auch noch
einmal den dreifachen Bundessieg
im Jahr 2010 an.
Erster Höhepunkt des Tages war
die Taufe von drei neuen Booten.
Die Vorsitzende des Schulelternraters, Dr. Antje Busch-Sperveslage,
taufte einen Einer auf den Namen
„einviertel“. Dr. Martin Berger als
Vorstandsmitglied des Fördervereins Carolinum gab dem Gig-Doppeldreier den Namen „Gute Laune!“. Der Förderverein hat durch
eine großzügige Spende den Kauf
dieses Bootes ermöglicht.
Das dritte Boot taufte der Geschäftsführer der Firma „Hase+Co“, Gerhard Trentmann. Anlässlich seines
runden Geburtstages verzichtete er
auf Geschenke und bat um Spenden
für verschiedene Einrichtungen.
Dazu zählte auch die Ruderriege seiner ehemaligen Schule, der er einen
Einer schenkte. Er taufte das Boot
auf den Namen „Hase 50“.
Es folgte der Stilruderwettbewerb
der Anfänger des Jahres 2010.
Sieben Teams stellten sich den
kritischen Blicken der Jury. Es gewann das Team von Ausbilderin
Julia Heckmann mit Annika Gehrs,
Amelie Luchin, Florentien Eckart
und Magali Schubert. Die Anfänger des Jahres 2009 trugen eine
Regatta aus. Die drei Rennen wurden vom Publikum mit viel Beifall
belohnt.
Die drei Täufer mit den Verantwortlichen hinter dem Einer „Hase 50“: Peter
Tholl, Dr. Antje Busch-Sperveslage, Dr. Martin Berger, Gerhard Trentmann
und Helmut Brandebusemeyer.
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Beide Achter unmittelbar vor dem Ziel.
Mit Spannung wurde am späten
Nachmittag das erste Auftreten des
„Caro8ers 2011“ erwartet.
Die 15- bis 17-jährigen Schüler
traten gegen einen Männerachter
bestehend aus Ehemaligen an. Mit
großer Routine verschaffte sich das
Oldie-Team am Start einen leichten
Vorsprung.
Die Jugendlichen konnten im Mittelteil der Strecke unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer den
Vorsprung auf eine Luftkastenlänger
verkürzen, aber die Ehemaligen verteidigten den Vorsprung routiniert
bis ins Ziel.
Die Siegerehrungen beendeten den
ereignisreichen Nachmittag am
Bootshaus.
Peter Tholl
Die erfolgreichen Teams
beim Stilrudern
mit den Trainern.
„Tag der Musik“ am 24. Juni 2011
Das Caro klingt! oder „Musik bildet nicht
nur, sie macht einfach auch Spaß!“
… und das sah und hörte man am
24. Juni 2011 einen ganzen Tag
lang am Gymnasium Carolinum:
Ob Hornfanfaren im Innenhof, Geigenmelodien im Eingangsbereich
oder rockige Powerchords in der
Pausenhalle – aus allen Ecken und
Winkeln der Schule erklang Musik.
Mit Veranstaltungen in ganz
Deutschland werden seit zwei Jahren jährlich feststehende Tage ganz
der Musik gewidmet, um eine breite
mediale, öffentliche und auch politische Wahrnehmung zu erzeugen.
Der Deutsche Musikrat und der Verein Tag der Musik e.V. machen es
sich als Initiatoren des „Tages der
Musik“ alljährlich zur Aufgabe,
eine bundesweite Plattform für die
kulturelle Vielfalt in Deutschland
zu schaffen und das große bürgerschaftliche Engagement in unserem
Land aufzuzeigen.
Die Fachschaft Musik des Gymnasiums Carolinum folgte nun erstmalig diesem Aufruf und initiierte an
unserer Schule eine der rund 1.200
Veranstaltungen bundesweit, die unter dem diesjährigen Motto „Ohne
Musik keine Bildung“ diesen Tag
feierte!
Kulturelle Vielfalt
am Carolinum
Sollte kulturelle Vielfalt im Großen
zum Ausdruck kommen, so tat sie
das auch im Kleinen am Carolinum:
Schon in der Frühe erklang beim Betreten der Schule einfühlsame Klaviermusik, gepaart mit gekonntem
Pop-Gesang. Schnell bildete sich
um Sarah Horstmann-Meyer eine
große Traube begeisterter Zuhörer,
sang sich die junge Sängerin doch
z.B. mit „Hey, Soul Sister“ in die
Herzen der Mitschüler und Lehrer.
In den Pausen bespielten die Caro-
linger dann nicht nur die Pausenhalle, sondern viele Schüler gaben ihr
Können auf der Flöte, Geige oder
dem Saxophon sowie mit Stimme
am Karlspodium, auf dem Schulhof
oder in den Musikräumen zum Besten. Zwei Bands der Schule, „Free
Fallin´“ und „Head Under Water“
spielten auf der eigens aufgebauten
Bühne in der Pausenhalle und überzeugten restlos mit handgemachten
Songs, sodass manch einer, wohl ob
des lang anhaltenden Applaus, sogar
den Pausengong überhören wollte.
Den Abschluss des „Tages der Musik“ bildete in der 5. und 6. Stunde ein
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großes Konzert der drei Instrumentalensembles der Schule: Das nunmehr
stark gewachsene Kammerorchester
spielte unter der Leitung von Carolin Gerve Stücke aus „Die Kinder des
Monsieur Matthieu“, die Carolinger
Kapelle (Leitung Jens Schröer) neben
Filmmusik aus „König der Löwen“,
einem herausfordernden Solo für den
Flötensatz vor allem neu einstudierte
Musicalhits u.a. aus „Grease“, „Cats“
und „Joseph“.
Fesselnde Abwechselung boten Haymo Kaiser an den Percussion und
Adrian Golbeck am Schlagzeug und
zeigten einmal mehr, wie viele junge
Musik-Talente das Gymnasium Carolinum aufweist. Unter der Leitung
von Matthias Heck sorgte die Caro
Big Band mit „Smooth“, „Fever“ und
„Watermelon Man“ für den gebührenden Abschluss eines Tages, der
ganz im Zeichen der bildenden Kraft
der Musik stand.
Die Fachschaft Musik dankt an dieser Stelle noch einmal herzlich für
die unerwartet große und begeisterte
Beteiligung aller Schülerinnen und
Schüler sowie der Schulleitung und
dem Kollegium für die entgegengebrachte Unterstützung des „Tages der
Musik“!
„Ohne Musik
keine Bildung“
Das Motto, unter dem der Deutsche
Musikrat in diesem Jahr zum „Tag
der Musik“ einlud, muss vielleicht,
um mit den Worten des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert zu
sprechen, auf den ersten Blick als
bildungspolitisch übertrieben gewirkt
haben, betont es aber „zu Recht die
herausragende Bedeutung von Kreativität und Fantasie für die Persönlichkeitsentwicklung. Das Miteinander
in der Musik, ob beim Singen oder
Musizieren, fördert die Entwicklung
kognitiver und sozialer Fähigkeiten.“
Der Tag der Musik war also nicht
nur Schaufenster der musikalischen
Vielfalt am Gymnasium Carolinum,
sondern sollte auch neue Impulse
setzen, die das Bewusstsein für den
Wert der (musischen) Kreativität stärken, wie der Bundestagspräsident in
seiner Stellungnahme darlegte. Es
ist daher unsere Pflicht den Zugang
zur Welt der Musik weiterhin nicht
nur zu ermöglichen, sondern auch
zu stärken! Künstlerisches, kreatives
Erleben und Erfahren – sei es singend
im Chor, oder Saxophon spielend in
Orchester oder Big Band – muss über
die sonst üblichen Grenzen (des Unterrichts) auch in Zukunft möglich
sein! „Insbesondere für Kinder und
Jugendliche und deren Entwicklung
ist es von großer Bedeutung, eine
kontinuierliche und qualitätsgesicherte musikalische Bildung erfahren
zu können – von der musikalischen
Früherziehung über den schulischen
Musikunterricht bis zur Instrumental[und Vokal-, d.V.] Ausbildung.“
Setzte der „Tag der Musik“ demnach
auch an unserer Schule „ein besonderes Signal für die Sicherung der
kulturellen Bildung und den Reichtum an kultureller Vielfalt“, so darf
bei aller bildungspolitischen Verortung nicht vergessen werden – und
dies zeigte unser „Tag der Musik“
ebenfalls: „Musik bildet nicht nur, sie
macht einfach auch Spaß!“ (Norbert
Lammert).
Jens Schröer
… dann waren wir, die 7f1 wieder
am Werk. Dieses Mal hat sich unser
Lehrer (Herr Feldhaus) etwas ganz
besonderes ausgedacht. Anstatt
wie sonst ein bestimmtes Motiv zu
malen, sollten wir in Zweiergruppen unsere Traumhäuser bauen/
basteln. Das Besondere daran: es
sollten keine normalen Häuser sein, nein,
es sollten sogenannte ,,Häuser auf Säulen“ sein. Von Herrn
Feldhaus bekam jedes
Team eine runde Pappsäule zur Verfügung
gestellt. Wir sollten
uns ein Thema für
unser Haus überlegen
und die Säule passend
zum Haus gestalten.
Mit dem Versprechen
unsere Häuser später
in der Schule auszustellen, war unsere
Lust geweckt. Und am
Ende waren selbst die
größten ,,Kunstmuffel“
mit vollem Eifer dabei.
Jedes Team hatte ein
anderes Thema und es
Wenn Häuser
in den Himmel
wachsen…
war interessant zu sehen, was die
anderen für Ideen haben. Obwohl
es insgesamt fünfzehn Häuser waren, hatte jedes Haus seinen eige-
nen, ausgefallenen Stil. Es gab alles,
Backstein Häuser, Urwald Häuser,
ein Tulpenhaus, flower-power Häuser und auch Strandhäuser. Auch gab
84
85
es Häuser, die einen Garten besaßen
oder zweistöckig gebaut waren.
Zuerst schnitten wir die Struktur
ddes Hauses aus Kappaplatten zu,
ddie uns zur Verfügung gestellt wurdden. Manche von uns bemalten die
,,,Hauswände“, andere bezogen sie
m
mit Stoffen und wieder andere bekklebten sie mit Zeitschriften und Fottos. Danach begann die Raumaufteillung. Hierbei wurde es schon etwas
kkomplizierter, da es schwierig war
sseine Vorstellungen genauso umzzusetzen, wie man es sich überlegt
hhatte. Während die eine Hälfte noch
m
g beschäftigt
g
mit der Raumaufteilung
war, war die andere dabei Möbel,
Vorhänge, Teppiche oder sonstige
Details anzufertigen. Hierbei war
Fingespitzengefühl gefragt. Es
wurde gebastelt, zugeschnitten, genäht und geklebt, so dass die Finger
schmerzten…
Heraus kamen die ausgefallensten
Gegenstände: Betten aus Styropor,
Zelte aus Filz, Stoffbettwäsche, Bücher aus Pappe, kleine Püppchen aus
Blumentöpfen, eine aus Papier gebastelte Strandbar, auch eine Leiter
aus Eisstielen wurde hergestellt. Am
Ende klebten wir unsere ,,Kunstwerke“ in unsere Häuser, bis die
Heißklebepistole glühte….
Auch wenn wir insgesamt ca. acht
Wochen daran gebastelt und herumgewerkelt haben, hat es jedem aus
der Klasse sehr gut gefallen und die
Häuser konnten sich wirklich sehen
lassen. Zwischen den Sommer- und
den Herbstferien kann man unsere
,,Säulenhäuser“ auf dem Flur der
Naturwissenschaftsräume bewundern.
Sina Langemeyer,
Stella Papamarinou,
6F1
Carolinum besucht
Freilichtspiele in Tecklenburg
Auf dem Programm der Freilichtbühne in Tecklenburg stand am Freitag, dem 27.08.10, die West Side
Story und über 600 Schüler, Eltern
und Lehrer wollten gemeinsam das
Musical erleben.
Doch zunächst begann der Tag mit
Starkregen. Straßen waren teilweise
nicht passierbar, viele Keller mussten leer gepumpt werden. Gegen
4.00 Uhr wurde auch in Osnabrück
der Katastrophenalarm ausgelöst,
weshalb die Schulen geschlossen
blieben.
30 km weiter in Tecklenburg sah die
Welt etwas freundlicher aus, und
so war es für Radulf Beuleke, den
Intendanten der Festspiele und ehemaligen Lehrer am Caro, klar: „Wir
spielen!“ „…auch für Osnabrücker
Katastrophengeplagte“, wie er betonte, als er die große Gruppe der
Carolinger mit einem besonderen
Gruß bedachte.
Es wurde kein lauer Sommerabend,
wie bei der Planung dieses Abends
erhofft, aber mit Winterkleidung,
warmen Sitzkissen, heißem Tee und
viel guter Laune im Gepäck wurde
diese kühle Kulturnacht im August
zu einem besonderen Erlebnis. Das
Musical in deutscher Sprache bot
viele Songs, die jeder kennt, und
eine rasante Tanzshow.
Schnell ließ man sich gefangen nehmen von der einmaligen Atmosphäre dieser Bühne und von der großen
Professionalität der Darsteller aus
ganz Europa. Zum Abschluss gab
es Standing Ovations.
Elke Müller
86
87
Jahrgang 6 auf Norderney
Vom 30.8. – 3.9.2010 fuhren die 134
Schüler des sechsten Jahrgangs mit
ihren Klassenlehrern nach Norderney und verbrachten dort eine erlebnisreiche Woche.
Gemeinsam wohnten sie in der Jugendherberge, gestalteten dann aber
die Tage nach Klassen getrennt. Eine
Stadtrallye, eine Fahrradtour über
die Insel bis zum Leuchtturm und
zur Weißen Düne, ein Kinoabend in
der Herberge und ein Ausflug in das
Nationalparkmuseum standen auf
dem Programm. Einige besuchten
das Meerwasserwellenbad, andere stürzten sich in die Fluten der
Nordsee. Viele beeindruckte auch
die Wanderung zum Sonnenuntergang. Den Höhepunkt bildete wohl
die Wattwanderung unter Führung
von Eduard, der uns sowohl die
Wohnung von Rudi Rüpel, dem
Wattwurm, zeigte als auch so seltsame Tiere wie die Wattschweine
ausfindig machte.
Elke Müller
Ein Ideenfeuerwerk!
Ab und zu hat auch eine Schule die
Gelegenheit, das Alltägliche und
Gleichförmige, eben den normalen
Unterrichtsablauf, für kurze Zeit zu
durchbrechen und sich einmal in
einem ganz anderen Licht zu präsentieren. Dies geschah in beeindruckender Weise am 30.6. 2011 und
1.7.2011. Nur wenige Tage vor den
ersehnten Sommerferien war nicht,
wie zu vermuten, die „Luft raus“,
sondern erstaunlich viel „Energie
drin“.
Davon konnten sich nicht nur die
Lehrer überzeugen, sondern auch
die vielen Eltern, die sich anlässlich der beiden Projekttage zum
Schulleitbild die Zeit nahmen und
die Schule besuchten.
„Lebendige Werte schaffen“, so
lautete das Thema dieser Veranstaltung, die zum Ziel hatte, dass sich
die Schüler aller Altersgruppen intensiv mit den Inhalten des neuen
Schulleitbildes befassten. Bereits
im Vorfeld wurde sich mit Ideenfindung, Interpretation des Leitbildes,
Umsetzungsmöglichkeiten und
Präsentationsarten in den einzelnen
Klassen auseinandergesetzt. Was
sprang von einer Projektgruppe zur
anderen. Die Eltern und sicherlich
auch manch ein Lehrer erkannten
die Schüler kaum wieder und waren
überrascht von der geballten Energie, die von den Schülern ausging.
Und das am Ende des Schuljahres!
den Lehrern und Eltern dann an den
beiden Projekttagen gezeigt wurde,
glich einem Feuerwerk der Ideen!
Je nach Alter und individuellen
Möglichkeiten fand sich hierbei
jede Schülerin und jeder Schüler
in einem großen Gesamtwerk wieder. Jeder konnte sich auf seine Art
präsentieren und alle zusammen
versuchten sich an einer Gestaltung
der Leitbildsätze. Es wurden Plakate
und Modelle ausgestellt, Spiele gespielt, Theaterstücke und Podiumsdiskussionen aufgeführt und Lieder
gesungen. Überall wurde geschaut,
mitgemacht, applaudiert und diskutiert. Der Funke der Begeisterung
Es wäre wünschenswert, dass derartige Veranstaltungen in Zukunft
häufiger in den Schulalltag eingebunden werden könnten. Diejenigen, die dabei waren, werden
zustimmen, dass es sich bei diesen
Stunden um wirkliche Sternstunden
des Carolinums gehandelt hat. Das
vielbeschworene und oft vergeblich
gesuchte Gemeinschaftsgefühl stellte sich plötzlich ganz selbstverständlich ein und die Schüler nahmen die
Möglichkeit ihre Schule aktiv zu
gestalten, begeistert an. Auch wenn
Projekttage dieser Art immer mit
viel Arbeit und Engagement, besonders der Lehrkräfte, verbunden
sind und sicherlich auch einige Unterrichtsstunden ausfallen, so geben
diese Tage der Schule sicher mehr
als sie ihr nehmen.
Durch die Schulreformen der letzten
Jahre und der damit einhergehenden
88
89
individuellen Belastung der Schüler
und Lehrer ergibt sich immer seltener die Möglichkeit die Schule als
Gemeinschaft zu erleben und eine
Kommunikation zwischen Lehrern
und Schülern ohne Notenrelevanz
zu führen. Vielmehr bestimmen
Zeitdruck, Stofffülle und Leistungsdruck den Schulalltag.
Was das Schulleitbild betrifft, das
in den Schulgremien immer wieder
Thema war und nach monatelangem
Bearbeiten und Diskutieren endlich
fertig gestellt werden konnte, kann
man wohl sagen, dass es ohne diese
schulinterne Implementierung nur
ein Papierwerk wäre, das in den Regalen der Schüler und Lehrer verstauben würde. Ohne die intensive
thematische Auseinandersetzung im
Rahmen dieser Projekttage wären
die Seiten nie mit Inhalt und Leben
gefüllt worden und schnell in Vergessenheit geraten.
Im Namen aller Eltern möchte ich
den Schülerinnen und Schülern zu
dieser großartige Leistung gratulieren und mich bei allen Lehrkräf-
ten für ihr Engagement bedanken.
Ich bin sehr optimistisch, dass die
Schulgemeinschaft des Carolinums
nach dem großen Erfolg der diesjährigen Projekttage auch zukünftig
noch viele Veranstaltungen dieser
Qualität erleben wird.
Dr. Antje Busch-Sperveslage
Schulelternratsvorsitzende am
Gymnasium Carolinum
Aus dem Förderverein
Schule soll und darf sich nicht allein
auf budgetgerechten Unterricht beschränken, sondern soll den Schülern im Unterricht und auch nach
Schulschluss Möglichkeiten bieten
können, musische und sportliche
Aktivitäten gemeinsam zu erleben,
Interessen in Arbeitsgemeinschaften
zu vertiefen und den „Lebensraum
Schule“ gemeinsam zu gestalten,
damit die Schullaufbahn einen guten
Nährboden für die Entwicklung der
Schüler bieten kann.
Das Schulleben am Carolinum ist
gerade davon geprägt und bestimmt,
dass Schule auch ein gemeinsames
Erleben darstellen kann.
Der Förderverein möchte zur Verfolgung dieses Zweckes einem einsatzfreudigen Kollegium sowie der
engagierten Elternschaft nicht nachstehen und mit sächlichen Mitteln
hierbei behilflich sein. Der Förderverein macht es sich zur Aufgabe,
die Schule bzw. ihre Projekte insbesondere dort zu unterstützen, wo die
Kreativität, Teamfähigkeit und Begeisterung der Schüler für eine Sache in hohem Maße gefördert wer-
mit gesponserten Gig-Doppeldreiers
„Gute Laune“ im Mai diesen Jahres.
den können. Der Förderverein will
im Rahmen seiner Möglichkeiten
helfen, die soziale Entwicklung der
Schüler zu stärken, und dabei dort
durch finanzielle Stützen ansetzen,
wo in der Regel die Schule nach
ihrem Auftrag oder ihrem Budget
keine Möglichkeiten mehr hätte.
Der Förderverein kann erneut auf
ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem wieder in großem
Umfang schulische Projekte unterstützt werden konnten, die nicht im
direkten Zusammenhang mit dem
Lehrauftrag standen. Ein Höhepunkt
des letzten Jahres war sicherlich die
Bootstaufe des vom Förderverein
Um auch die jetzt wieder zahlreich
an den Förderverein herangetragenen Anliegen unterstützen zu
können, bittet der Förderverein Sie
auch weiterhin um Ihre - auch gerne
zweckgebundenen - Spenden. Diese
werden erbeten auf das Konto Nr. 10
30 200 000 bei der Volksbank Osnabrück eG (BLZ 265 900 25). Bei
Spenden über 50,00 € erhalten Sie
unaufgefordert Spendenquittungen
nach Zahlung.
Wir freuen uns natürlich auch über
neue Mitglieder. Der Jahresmindestbeitrag beträgt 20,00 €. Soweit Sie
Mitglied werden wollen, geben Sie
bitte dem Schulsekretariat oder mir
Bescheid.
Für das neue Schuljahr sind wir zuversichtlich, mit Ihrer Unterstützung
bei der Verwirklichung vielfältiger
schulischer Vorhaben helfen zu können.
Dr. Martin Berger
Schriftführer des Fördervereins
90
91
Jahrgangsstufe 12
Doppel-Abiturientia
2011
Jahrgangsstufe 13
„Doppel“-Abiturientia 2011
Keine bösen
Überraschungen:
das fehlende Jahr hat der
Jahrgangsstufe 12
nicht geschadet!
Die Statistik weist zwischen den
Jahrgängen 12 und 13 weitgehend
Übereinstimmungen auf:
In der Jahrgangsstufe 12 wurden zur Abiturprüfung zugelassen:
97 Schüler (davon 49 weiblich).
An der Prüfung teilgenommen haben 97.
Bestanden haben die Abiturprüfung
96 (99% der Zugelassenen).
Die mittlere Durchschnittsnote beträgt 2,61.
Bei 16 Schülerinnen und Schülern
(17%) liegt die Durchschnittsnote
zwischen 1,1 und 1,9, bei 49 (51%)
zwischen 2,0 und 2.9.
In der Jahrgangsstufe 13 betrug die
Zahl der zugelassenen Prüflinge 131
(davon 63 weiblich).
Davon haben teilgenommen 131.
Die Prüfung bestanden haben 129
(98% der Zugelassenen).
Der Wert der mittleren Durchschnittsnote beträgt 2,59.
Durchschnittsnoten zwischen 1,1
und 1,9 haben 19 Schülerinnen
und Schüler (15%), erreicht, bei 69
(53%) liegen sie zwischen 2,0 und
2,9.
Die Durchschnittsnote aller Schülerinnen und Schüler aus beiden Jahrgängen zusammen beträgt 2,59. Das
ist im Vergleich mit anderen Jahren
– zurückverfolgt bis 2000 – das
beste Ergebnis!
Die besten Leistungen erbrachten:
– in der Jgst. 12:
Ben Heuer (1,1), Monika Knapp
(1,2), Leonie Marie Meyer (1,4)
– in der Jgst. 13:
Jan-Hendrik Arling (1,1), Kristin
Petersmann (1,2), Katharina Wiebrock (1,5)
Wir wünschen allen Abiturientinnen
und Abiturienten nicht nur in beruflicher Hinsicht viel Glück und Erfolg!
PK
Abiturienten Jahrgangsstufe 12:
Lennard Alke, Anna Andrakhanova;
Eleonora Appelhans; Jennifer aus
dem Moore; Nele-Marie Avermann;
Marius Bartke; Phillip Booker;
Björn Bourdon; Jan-Moritz Bredlich; Hanna Brill; Lena Brockmeyer;
Nicole Catherine Dabrowski; Christian Dieckbreder; Marvin Dierker;
Tatjana Dmitrienko; Laura Düsing;
Kilian Ego; Leonie Ellrichmann; Carina Farthmann; Alicia Fengler; Tim
Philip Fleer; Lennart Simon Friebel;
Lia Geers; Timo Gerigk; Anika Girotto; Dennis Grabow; Annika Grave; Maximilian Große Wördemann;
Britta Gürtas; Fabian Hehemann;
Lisa Heinrich; Maresa Heinze; Annika Herrmann; Ben Heuer; Alena
Hinnenkamp; Karoline Holländer;
Gerrit Hoss; Katharina-Maria Illgen; Christine Kaßpohl; Lisa Kastenbutt; Nina Kayser; Marcel Kettelmann; Leon Kleine-Rüschkamp;
Carolin Klumpe; Monika Knapp;
Marcel Krause; Nico Kreienbrink;
León Kühn; Nigjar Kulibekova;
Sarah Kurth; Julia Lanfer; Lukas
Lemme; Benedikt Lemper; David
Lemper; Laura Mette; Leonie Marie Meyer; Lisa Mitthöfer; Florian
92
93
Mönkediek; Stefan Mühlbauer; Lukas Müller; Lara Obermeyer; Vincent Ogal; Maximilian Petersmann;
Vivien Pfizenmaier; Janine Pollok;
Alexander Postina; Vanessa Rahe;
Lea Rövekamp; Michael-David
Rulik; Maurice Sambale; Claudia
Schänzer; Lea Katharina Schawe;
Tim Schindler; Florian Schlagetter;
Sören Schleibaum; Lisa Schlüter;
Niels Frederik Schreiber; Sebastian
Seelig; Franziska Seidel; Nils Sieksmeyer; Philip Simpson; Stefan Spitzer; Verena Strothmann; Katharina
Thönelt; Marius Uphaus; Jana Vinnytska; Jan Philipp Vogtherr; Paulus
von den Hoff; Jan Peter Vornhülz;
Tatjana Vossel; Carsten Wellner; Michelle Weyerer; Lennart Winkeler;
David Alexander Winking; Saskia
Witte; Thomas Wygold
Abiturienten Jahrgangsstufe 13
Paul Ackemann; Amelie Ackemann; Magnus Acker; Lisa Marie
Agarius; Marc-André Albrecht;
Jan-Hendrik Arling; Matthias Arthaus; Tim Aufdemkamp; Thomas
Bruno Austermann; Jan-Christoph
Backhauß; Xenia Baljakin; Jas-
min Balke; Katrin Bartke; Thomas
Beckmann-Giesert; Enis Belli;
Sebastian Bergmeyer; Konstantin
Biermann; Alexander Blume; Lars
Boberg; Alena Bottin; Jeremias
Braß; Daniel Bressler; Maureen
Buch; Svenja Bullerdiek; Caroline
Burghardt; Johanna Diekhoff; Janne
Mia Dinse; Minh Khoa Doan; Antonia Drees; Christian Ehrmanntraut;
Jacob Eichmeyer; Sven Eichmeyer;
Franziska Eilers; Alisa Farthmann;
Julia Feldkamp; Kathrin Finke; Lisa
Frank; Yasa Genck; Timo Giesker;
Lukas Gösling; Jan Lukas Göttsche;
Christopher Gram; Niklas Greiten;
Sina Grigoleit; Stephan Griskiewitz;
Lea Grüter; Damian Gürtler; Lukas
Hafer; Katharina Halama; Franziska
Halbrügge; Lena Halbrügge; Hubert
Halopé; Tobias Harre; Sarah Hehemann; Mona Heine; Louisa Heinze;
Theres Hellige; Bastian Helmich;
Nicolas Hinternesch; Pierre Hohn;
Susanne Hübner; Roswitha Janzen;
Alexandra Kassis; Johannes Kötter;
Meilin Krause; Maximilian Kremer;
Alina Krimpenfort; Eike Clemens
Lammerskitten; Ben Landgraf;
Dan-Philip Landscheidt; Margarita Liebrecht; Eva Lindemann; Paul
Tilman List; Manuel Lüeske; Agnes
Mach; Nora Constanze Mailänder;
Miriam Masch; Frederik Menke;
Marius Meyer; Felix Meyer zu Driehausen; Xenia Fides Miete; Nathalie
Moritz; Xenia Morosov; Gesa Marie
Naumann; Sina Osterheider-Breeck;
Kristin(a) Petersmann; Kristin Petersmann; Simon Peuker; Lena Pieper; Sven Placke; Christoph Pogoda;
Lisa Rasper; Marius Riemann; Patrik Romanowski; Johannes Salwei;
Lennard Sangmeister; Janik Schlarmann; Sebastian Schmidt; Katharina
Schomborg; Frederic Schwegmann;
Steffen Seewald; Lena Siebert;
Torben Siemer; Henning Spreckelmeyer; Jonas Strehl; Leonie Teepe;
Julius Tepe; Kira Terveer; Christian
Thiele; Patrick Tillmann; Isabella
Toennes; Louise Tonner; Vincent
Vallo; Matthias Vollmer; René von
Wittich; Claudia Vossel; Susanne
Warkentin; Louisa Wehleit; Maximilian Wellmann; Fabian Wenning;
Pascal Westrup; Jasmin Wiebrecht;
Katharina Wiebrock; Mareike
Wiemker; Jana Wisnowski; Imke
Malen Wissing; Jana Witte; Jan
Wöllermann; Kristina Wulf
Verabschiedung der Abiturientia
Predigt während der
Abiturentlassung im Dom
Als „Leitmotiv“ hatten die Abiturientinnen und Abiturienten die
Schultüte gewählt.
Predigttext
Lukas 9, 1-6
1 Jesus rief die zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben
und die Kranken zu heilen.
2 Er sandte sie aus mit dem Auftrag,
die Botschaft vom Reich Gottes zu
verkünden und die Kranken gesund
zu machen.
3 »Nehmt nichts mit auf den Weg«,
sagte er zu ihnen, »keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot
und kein Geld; auch soll keiner zwei
Hemden bei sich haben.
4 Wenn jemand euch in seinem Haus
aufnimmt, dann bleibt bei ihm, bis
ihr die Ortschaft wieder verlasst.
5 Wenn euch aber in einer Stadt
die Leute nicht aufnehmen, dann
verlasst den Ort und schüttelt den
Staub von euren Füßen als Hinweis
auf das Gericht, das sie erwartet.«
6 Die Jünger machten sich auf den
Weg und zogen von Dorf zu Dorf.
Überall verkündeten sie die Botschaft vom Reich Gottes und heilten
die Kranken.
Bevor mir jemand mit seinen Assoziationen zum Thema Schultüte
zuvorkommt, erzähl ich den alten
Witz lieber selber:
Steht eine alte Frau am Supermarkt
an der Kasse. Fragt die Kassiererin:
„Brauchen Sie eine Tüte?“ Darauf
die Alte: Nee danke, wenn ich jetzt
rauche, vergess ich wieder die Hälfte.
Jetzt aber zum Text und zur Sache.
Die verträgt keine Zweideutigkeiten.
Jesus erteilt den Jüngern seinen Auftrag. Er setzt sie auf die Spur, die er
mit seinem Wirken gelegt hat.
Mehr als einmal ist von dieser Stelle
der Bibel ein geschichtlicher Neuanfang ausgegangen. Der bekannteste
verbindet sich mit dem Namen Franz
von Assisi.
Franz, ein reicher Schnösel mit
hochfliegenden Plänen, ein geborener „Sohnemann“, der sich nur ins
gemachte Nest hätte setzen müssen,
gelangt nach vielen Irrungen zur
Erkenntnis, dass er, dass Christen,
dass die Kirche völlig anders leben
müsste, wenn sie dem Anspruch
Jesu gerecht werden will.
Wenn man fühl- und erlebbar machen will, was Gottes Wille für die
Menschen und diese Erde ist, muss
man von sich absehen, loskommen
von der Fixierung auf Reichtum, Luxus, Karriere und Ehre, dann muss
man Liebe verkünden, Liebe leben,
heilen, helfen.
Die Kirche hat Franz, diesen Revolutionär im Geiste Jesu, sehr schnell
domestiziert, losgeworden ist sie
seine Kritik nie, darf sie auch nicht
loswerden, denn sie ist inspiriert von
Gott selbst. Schon die Propheten im
niemals alten AT reden so von Gott,
und von Jesus wird es seinen Jüngern eingeschärft: Es geht um diese
Erde, diese Menschen, ihr Wohlergehen.
In einer Welt nach göttlichen Konditionen werden Menschen menschlich, zieht Gerechtigkeit und Frieden
ein. Das NT benutzt dafür den Ausdruck „Reich Gottes“.
94
95
Liebe Abiturientinnen und
Abiturienten!
Obwohl ihr natürlich „voll fett“ (Abiturmotto) seid, gehört ihr zu einem
gebeutelten Jahrgang. Die G 8 noch
mehr als die G 9.
Für euch hat die Politik, durch die
Pisastudie aufgeschreckt, gemeint,
wieder einmal alle Parameter ändern
zu müssen (im Falle des Gymnasium
übrigens ohne jede Not).
Offenbar kann die Politik aber in der
Bildung noch Hebel bewegen, die
in anderen Bereichen längst nicht
mehr so leicht zu betätigen sind,
weil dort Lobby – und Interessenverbände am anderen Ende sitzen
und den Handlungsspielraum viel
stärker einschränken.
Die Kaninchen dieses Versuchs
seid in diesem Fall ihr (und ob ihr´s
glaubt oder nicht, auch ein paar Lehrer, die in diesem System keinen Gewinn erkennen können): Schneller
zum Ziel kommen, Orientierung an
Kompetenzen, die stärker am Output und am eigenverantwortlichen
Lernen orientiert sein sollen, aber
oft das Gegenteil bewirken, nämlich
dass man immer mehr Input geben
muss, weil das Gängelband der Vor-
gaben Schülern und Lehrern vorschreibt, was gewusst und gekonnt
werden soll.
Durch immer vollere Stundentafeln
– es durfte ja nichts wegfallen –,
hat man euch die Zeit gestohlen,
die für Hobbys, für den Sport, für
das Erlernen eines Instruments nach
meinem Dafürhalten ebenso wichtig
sind, um zu entdecken, was für das
eigene Herz wichtig ist. Lernen hieß
es hier und „lifelong learning“ heißt
es nach der Schule. Das klingt mittlerweile fast mehr wie eine Drohung
als wie ein Versprechen.
Wer profitiert eigentlich davon, wenn
ihr mit 23/24 Jahren auf den Arbeitsmarkt kommt, um den ihr euch jetzt
mit dem G9 Abiturienten balgen
müsst - ihr seid´s ja wohl nicht.
Die drangvolle Enge an den Universitäten betrifft übrigens wieder beide
Jahrgänge. Es ist abzusehen, dass
nicht jeder den Platz bekommt, den
er möchte, sondern den, der noch
übrig ist.
Warum sage ich das in einer Predigt?
Es geht schließlich heute darum, was
ihr in die Tüte bekommt für euren
Start in den nächsten Abschnitt und
vielleicht sogar fürs ganze Leben.
Sie ist wohl nicht so wunderbar
gepackt, wie es damals eure Eltern
getan haben.
Trotz dieser Bedingungen haben
sich hier viele Menschen bemüht,
dass trotzdem alles Notwendige
darin ist.
Und ich sage es in einer Predigt,
weil der Auftrag Jesu in so merkwürdigem Kontrast dazu steht, einem
möglichst viel mitzugeben.
Was sollen die Jünger nämlich dabeihaben?: Nichts, Niente, Nothing.
Gar nischt. Weder Stab, noch Tasche, noch Brot noch Geld.
Man kann das als weltfremde
Spinnerei abtun. Man kann sagen:
So läuft es im Leben nicht. Selbst
Pastoren und Priester, die ja in
der Nachfolge Jesu leben wollen,
wohnen in Häusern, besitzen zwar
manchmal nicht viel, aber immerhin doch ein zweites Hemd. Manche
habe sogar ein Auto.
Man kann das alles ganz weit von
sich wegschieben, indem man exegetisch korrekt sagt, dass die Trägerkreise dieser Überlieferungen in
der Bibel sogenannte Wanderradikale waren, die das „Ethos Jesu...
Heimatlosigkeit, Familiendistanz,
Besitzkritik und Gewaltlosigkeit“
(Gerd Theißen) kompromisslos
vertreten. Sobald man aber nur ein
bisschen sesshaft werde in der Welt,
lasse sich diese Radikalität nicht
mehr durchhalten.
Man kann auch Franziskus (und
viele andere mit ihm) ganz leicht in
die Ecke derer stellen, die – völlig
verpeilt – den Lauf der Welt nicht
richtig begriffen haben.
Könnte man!
Man kann aber ebensogut sagen, dass
sie etwas lebendig halten, was uns in
unserem Bemühen, möglichst viel
aufzuhäufen, verloren gegangen ist.
Hinter ihrem rigorosen Anspruch
steht nämlich die Überzeugung, dass
es etwas gibt, das nicht aufgeht in
Besitz und auch nicht in Wissen und
Fähigkeiten – und seien sie noch so
immens.
Die Menschen, die so reden, schreiben, denken, leben, sind durchdrungen davon, dass das Reich Gottes
eine Vision ist, für die man mit aller
Hingabe leben sollte. Keine Utopie,
keine Illusion, kein Eiapopeia im
Himmel.
Wenn man genau hinschaut, gehen
sie auch gar nicht leer auf die Reise:
Materiell sind sie zwar Habenichtse,
- über ihre Bildungskompetenz erfahren wir nichts - , aber ganz zu
Anfang heißt es: „Er gab ihnen Gewalt über alle bösen Geister und dass
sie alle Krankheiten heilen konnten.
Und sandte sie aus, zu predigen das
Reich Gottes und die Kranken zu
heilen.“
In ihrem Gepäck, in ihrer Tüte,
wenn man so will, haben sie die
größtdenkbare Hoffnung, eine unübersteigbare Zusage, einen Optimismus, der sich durch nichts kränken
lässt, weil er von Gott kommt. Sie
haben ein unerschütterliches Zutrauen darauf, den Glauben, dass diese
Welt zu heilen ist.
Was kommt in die Tüte?
Wenn ich etwas dazutun sollte, es
wäre nicht das Quentchen mehr All-
gemeinbildung, das mögt ihr euch
selber zulegen.
Es wäre auch nicht der Wunsch, dass
ihr reich, erfolgreich und schön werden möget – so ihr das nicht schon
seid.
Es wäre dieses Vertrauen in die von
Gott zugesagte Zukunft, auf die man
sein eigenes Leben bauen kann. Ein
Vertrauen, aus dem man Stärke gewinnt, auch die Rückschläge zu
verkraften.
Ein Vertrauen, das einen getrost sein
lässt und gelassen und engagiert.
Was kommt mir in die Tüte? Was
kommt euch in die Tüte? Diese Zusage.
Die könnt ihr glauben!
Amen.
Klaus Schagon
Schulpastor
96
97
Rede des Schulleiters
Liebe Abiturientinnen und
Abiturienten,
sehr geehrte Eltern,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrter Herr Dr. Bergmann,
sehr geehrte
Frau Dr. Busch-Sperveslage und
Frau Tegeder-Perwas,
sehr geehrte Gäste!
Fast möchte man es mit einem Stoßseufzer der Erleichterung sagen: Das
Doppelabitur 2011, das so lange die
bildungspolitische Diskussion bestimmte, auf das so lange hingearbeitet worden ist und das mit so viel
Sorge betrachtet wurde, liegt glücklich hinter uns und hat an unserer
Schule überaus erfreuliche Ergebnisse gezeigt.
Zum bestandenen Abitur möchte ich
Ihnen, liebe Abiturientia 2011, im
Namen des gesamten Kollegiums,
aber auch ganz persönlich, meine
allerbesten Glückwünsche aussprechen.
Bei seiner Festrede anlässlich der
1200-Jahr-Feier unserer Schule im
Jahre 2004 begründete der damalige
niedersächsische Ministerpräsident
Christian Wulff in diesem Saal die
Schulzeitverkürzung wie folgt:
„Mit der Verkürzung wird wertvolle Lebens- und Lernzeit für die
jungen Menschen gewonnen, aber
auch ein Jahr im Berufsleben und
damit mehr Beitragssicherheit und
Beitragsgerechtigkeit in den sozialen Sicherungssystemen. Das Abitur
nach 12 Schuljahren reicht so über
die schulpolitische Dimension weit
hinaus und ist gesellschaftspolitisch
richtungsweisend.“ (Schola Carolina, Nr. 147, März 2004, S. 54)
Diese Argumentation möchte ich
hier und jetzt meinerseits unkommentiert lassen. Sie alle hier werden
vor dem Hintergrund der hinter Ihnen liegenden Erfahrungen der letzten Jahre und Monate Ihre eigenen
Ansichten haben. Im Mittelpunkt
der heutigen Veranstaltung sollen
die Freude und der Stolz auf das
erreichte Etappenziel, den Erwerb
des Abiturs, stehen.
228 Schülerinnen und Schüler haben
sich der Abiturprüfung gestellt, 225
haben sie erfolgreich abgeschlossen,
3 Schülerinnen haben den schulischen
Teil der Fachhochschulreife erlangt,
bei 35 Schülerinnen und Schülern
steht auf dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife eine 1 vor dem
Komma; dabei weisen Sie zweimal
eine 1,1, zweimal eine 1,2, einmal eine
1,3, neunmal eine 1,5, dreimal eine
1,6, siebenmal eine 1,7, sechsmal eine
1,8 und fünfmal eine 1,9 auf.
Der Notendurchschnitt liegt bei
2,59. Das ist das beste Ergebnis, das
an unserer Schule je erreicht wurde.
Hervorhebenswert ist in diesem
Zusammenhang, dass die Durchschnittswerte für beide Jahrgänge
nahezu gleich sind. Die Ausgeglichenheit im Leistungsbild könnte
kaum größer sein: Der Jahrgangsbeste des 13er Jahrgangs hat die
Note 1,1, der Jahrgangsbeste des
12er Jahrgangs ebenso; die Jahrgangszweite des 13er Jahrgangs hat
die Note 1,2, die Jahrgangszweite
des 12er Jahrgangs ebenso. Offensichtlich war es richtig, in der Qualifikationsphase weitestgehend jahrgangsbezogene Kurse durchzuführen und so die Konkurrenzsituation
für die jüngeren Schülerinnen und
Schüler abzumildern und Möglichkeiten jahrgangsspezifischer Stützungsmaßnahmen zu eröffnen.
Zum Gesamtbild gehört aber auch,
dass beide Jahrgänge im Jahr 2004
mit nahezu gleicher Schülerzahl
begannen, dass aber nur 97 Schülerinnen und Schüler des 12er
Jahrgangs zu den Abiturprüfungen
antraten, während es bei dem 13er
Jahrgang 131 Schülerinnen und
Schüler waren. Man sieht also: Von
der politischen Maßgabe des Jahres
2004, die gleichen Standards in einer um ein Jahr verkürzten Zeit mit
einem noch größeren Prozentsatz
eines Jahrgangs zu erreichen, lassen
sich zwar die beiden ersten Forderungen umsetzen (gleiche Standards
in kürzerer Zeit), nicht jedoch zugleich die dritte Forderung nach der
Vergrößerung des Abiturientenanteils: Hier wird deutlich erkennbar
die Quadratur des Kreises verlangt.
Verzeihen Sie mir diesen kleinen
Exkurs in den Bereich der Bildungspolitik, der mir ein Anliegen war und
zur Beleuchtung des Hintergrundes
dieser Veranstaltung durchaus sinnvoll erscheint. Er macht auch deutlich, dass das Abitur 2011 entgegen
der Äußerung einiger böser Zungen
keinesfalls ein „Abi light“ war. Das
Abitur 2011 hatte das gleiche Niveau wie das der vergangenen Jahre
und hinter Ihren vorzüglichen Leistungen, liebe Abiturientinnen und
Abiturienten, stehen viel Arbeit und
viel Können.
Gegenwärtig ist das Wort vom
„Stresstest“ in aller Munde. Alles
wird einem Stresstest unterzogen:
Atomkraftwerke genauso wie Stuttgart 21 und beim Doppelabitur auch
alle an Schule Beteiligten.
Sie als Schülerinnen und Schüler
ohnehin, aber das liegt ja in der
Natur der Sache und kann nicht
anders sein. Ein erheblicher Druck
hat sicher auch auf Ihnen, sehr geehrte Eltern, gelegen. Elternhäuser
sind ja mehr als Beherbergungsunternehmen oder Taxizentralen; sie
sind Orte, wo Kinder und Jugendliche liebevolle Fürsorge erfahren, in
Krisensituationen aufgefangen werden, die Unterstützung erhalten, die
Anstrengungen gelingen lässt. Nicht
immer haben Sie den Eindruck, dass
Ihre Kinder das zu schätzen wissen.
Deshalb möchte ich zitieren, was in
98
99
unserer diesjährigen Abi-Zeitung
unter „E“ wie „Eltern“ steht: „Eltern, ihr habt euch oft viele Sorgen
um uns gemacht. Um unsere Schule,
unsere Leistungen, um unsere Zukunft. Ihr wollt nur das Beste für
uns und dafür sind wir euch sehr
dankbar. Vertraut uns. Wir sind gut
vorbereitet. Die letzten Jahre waren
gutes Training.“ Liebe Eltern, haben
Sie Dank, dass Sie uns die Bildung
Ihrer Kinder anvertraut haben und
dass Sie sieben Jahre lang Erziehungspartnerschaft mit uns praktiziert haben. Sie haben einen erheblichen Anteil an dem Erfolg Ihrer
Söhne und Töchter und verdienen
dafür einen kräftigen Applaus.
Hinter den Lehrerinnen und Lehrern
liegen aufreibende Wochen harter
Arbeit. Zum Vergleich: Im letzten
Jahr galt es 97 Schülerinnen und
Schüler zu prüfen, in diesem Jahr
228! Schon an diesen Zahlen wird
das enorme Arbeitspensum erkennbar, das von den Kolleginnen und
Kollegen geleistet wurde. Dabei
ging die Quantität nicht auf Kosten der Qualität, und schon gar
nicht auf Kosten der Empathie und
des sorgenden Mitempfindens mit
den Prüflingen. Ihre Lehrerinnen
und Lehrer freuen sich mit Ihnen,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten, über Ihre guten Leistungen.
Ein herzliches Dankeschön meinen
Kolleginnen und Kollegen!
Je geräuschloser und unaufgeregter
der organisatorische Ablauf einer
Abiturprüfung, umso besser die
Planung, umso kompetenter die
Durchführung, umso aufwändiger
der Arbeitseinsatz derer, die hierfür die Verantwortung tragen: Die
Oberstufenkoordinatoren. Herr
Schwenderling und Frau Riepenhoff-Wolfgarten haben mit großem
Einsatz und großer Kompetenz das
„Abitur XXL 2011“ administrativ
gemanagt. Ob spätabends oder am
Pfingstwochenende, das Koordinatorenzimmer war besetzt, denn – wie
Herr Schwenderling es mir gegenüber auf besorgte Nachfrage formulierte – die „to Do-Liste“ war lang.
Wieder verwende ich den O-Ton der
Abiturientia aus der Abi-Zeitung:
„Herrn Schwenderling und Frau
Riepenhoff-Wolfgarten gebührt ein
großes Dankeschön des gesamten
Jahrgangs. Keiner kann sich besser
durch die Irrungen und Wirrungen
der Abiturbestimmungen winden als
Sie beide. Danke, dass Sie uns die
letzten 3 Jahre begleitet haben und
für jeden eine passende Lösung parat hatten.“ Besser vermag ich das
auch nicht zu formulieren.
Mit besonders viel Herzblut wirkte
bei dieser Abiturprüfung Herr Hehmann, unser Schulassistent, mit, denn
für ihn war das Doppelabitur nicht
irgendeine Reifeprüfung, sondern
die letzte in seiner langen Dienstzeit.
Nicht nur fertigte er tausende von Kopien, er kümmerte sich auch um solche vermeintlichen Kleinigkeiten wie
die Lüftung der Prüfungsräume und
sorgte dafür, dass bei den mündlichen
Prüfungen immer ausreichend Becher
und Mineralwasser für die trockenen
Münder der Abiturientinnen und Abiturienten zur Verfügung standen. Dieser Hehmann-Wohlfühl-Faktor wird
uns künftig sehr fehlen.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, zu Recht werden Sie sich
mittlerweile fragen: Gehört es nicht
zur literarischen Gattung „Abiturrede“ uns noch eine letzte Belehrung
mit auf den Weg zu geben? Rich-
tig, heute ist ja Ihre letzte offizielle
Schulveranstaltung und damit meine
allerletzte Chance, an Sie eine Botschaft zu richten.
Vor einiger Zeit fiel mir ein Text in
die Hände, der die Überschrift „Die
Legende vom schlauen Schäfer“
trug, Quelle: Internet, Autor: unbekannt. Lassen Sie die Geschichte auf
sich wirken.
Die Legende
vom schlauen Schäfer
Es war einmal ein Schäfer, der in
einer einsamen Gegend seine Schafe
hütete. Eines Tages tauchte in einer
großen Staubwolke ein nagelneuer
Jeep Cherokee auf, der mit quietschenden Bremsen direkt neben dem
Schäfer hielt.
Der Fahrer, ein junger Mann in
Brioni-Anzug, Cerutti-Schuhen,
Ray-Ban-Sonnenbrille und einer
Boss-Krawatte steigt aus und fragt
den Schäfer: „Wenn ich errate, wie
viele Schafe Sie haben, bekomme
ich dann eins?“ Der Schäfer schaut
den jungen Mann an, dann seine
friedlich grasenden Schafe und sagt
ruhig: „Einverstanden“.
Der junge Mann parkt den Jeep,
verbindet sein Notebook mit dem
Handy, geht im Internet auf eine
NASA-Seite, scannt die Gegend mit
Hilfe eines GPS-Satellitensystems,
öffnet eine Datenbank und etwa 60
Excel-Tabellen mit einer Unmenge
Formeln. Schließlich druckt er auf
seinem transportablen High-TechPrinter einen 150-seitigen Bericht
aus, dreht sich um zum Schäfer und
sagt: „Sie haben genau 1.586 Schafe!“
„Das ist richtig“, sagt der Schäfer,
„suchen Sie sich ein Schaf aus!“ Der
junge Mann nimmt ein Schaf, das
ihm besonders gut gefällt und lädt
es in den Jeep. Der Schäfer schaut
zu und sagt: „Wenn ich
Ihren Beruf errate, geben
Sie mir dann das Schaf
zurück?“
Darauf der junge Mann:
„Klar, warum nicht?!“
– Der Schäfer sagt ganz
ruhig: „Sie sind Unternehmensberater!“ Der
junge Mann erstaunt: „Das
stimmt! Woher wissen Sie
das?“ „Sehr einfach“, sagt der Schäfer, „erstens kommen Sie hierher,
obwohl Sie niemand gerufen hat,
zweitens wollen Sie ein Schaf als
Bezahlung dafür, dass Sie mir etwas
sagen, was ich ohnehin schon weiß,
und drittens haben Sie keine Ahnung
von dem, was ich mache, denn Sie
haben meinen Hund eingeladen!“…
Der Witz dieser Geschichte liegt
einerseits auf der Hand, lässt sich
andererseits aber auch in einer tieferen Dimension aufspüren. Diese
„Legende“ als eine billige Attacke
auf die Berufsgruppe der Unternehmensberater zu verstehen oder als
eine rückwärts gewandte technologiefeindliche Universalkritik mit
antikapitalistischem Touch griffe zu
100
101
kurz. Die „Legende vom schlauen
Schäfer“ karikiert einige bedenkliche Tendenzen unserer Zeit, deren
Fragwürdigkeit aufgezeigt wird.
- Ist es nicht wirklich so, dass sich
viele von uns über Markenartikel
und High-Tech-Equipment definieren?
- Ist es nicht wirklich so, dass wir in
unserer Gesellschaft eine Unmenge an statistischen Daten erheben,
deren Sinnhaftigkeit nicht immer
verständlich ist?
- Ist es nicht wirklich so, dass bisweilen Menschen als Experten daherkommen, deren Sachverstand
nicht über jeden Zweifel erhaben
ist?
Nehmen wir als Beispiel die PISAUntersuchungen, die zu einer
enormen Datenfülle geführt haben
und zu einer für das deutsche Bildungssystem wenig schmeichelhaften Beurteilung. Interessanterweise gelten aber die deutschen
Arbeitskräfte seit Jahrzehnten als
besonders qualifiziert und als ein
wesentlicher Grund für die Stärke
unserer Wirtschaft. Oder was soll
man von Studien halten, die aussagen, dass die Bevölkerungsentwicklung Deutschlands von gegenwärtig
ca. 82 Millionen Einwohnern bis
zum Jahre 2060 auf 66 Millionen
absinken wird? Hätte man im Jahre
1900 mit den gleichen Methoden die
Verkehrsprobleme Berlins im Jahre
2011 prognostiziert, wäre man zu
dem Ergebnis gekommen, dass Berlin im Pferdemist versinken würde.
Gesunder Menschenverstand, wie
ihn der Schäfer in unserer Legende
zeigt, schützt bisweilen vor Irrungen
und Wirrungen.
sie beruflich angehen wollen; manche sind noch unsicher und nutzen
diverse Möglichkeiten wie Freiwilliges Soziales Jahr oder Work and
Travel, um sich zu prüfen und zu
orientieren. Sie alle dürfen gewiss
sein, dass Sie aus Ihrer Schulzeit
eine gute Grundlage an Kenntnissen,
Fähigkeiten und Fertigkeiten, aber
auch an sozialen Erfahrungen mitnehmen, die Ihnen helfen werden,
die Herausforderungen zu bestehen.
Vor Ihnen, liebe Abiturientinnen und
Abiturienten, liegt ein aufregender
neuer Lebensabschnitt. Gehen Sie
ihn an mit Neugier, Selbstvertrauen und Optimismus oder, wie Herr
Schagon es in seiner Predigt ausdrückte, mit Vertrauen in die von
Gott zugesagte Zukunft. Als ich
mich im Jahre 1976 für das Lehramt entschied, sagte man mir die
Arbeitslosigkeit voraus: soviel zu
den Experten. Einige von Ihnen
wissen bereits mit Sicherheit, was
Damit Sie uns nicht allzu bald vergessen, haben wir Ihrem Abiturzeugnis in ganz altmodischer Weise einen Kugelschreiber mit Gravur
beigefügt, sozusagen ein Kontrapunkt zu Laptop und High-Tech. Ob
die garantierte Schreiblänge von 12
km erfüllt wird, möge bitte jeder von
Ihnen selbst überprüfen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute auf
Ihrem weiteren Lebensweg. Sie waren ein toller Doppelabiturjahrgang,
das Carolinum wird Sie vermissen.
Helmut Brandebusemeyer
32. Young Leaders Akademie 2011
Für fünf Tage bin ich nun mit 108
weiteren „Young Leaders“ zu Gast
bei der Young Leaders GmbH und
der Bundeswehr im Zentrum Innere
Führung Koblenz. Vor uns liegen anstrengende, aber auch schöne Tage.
Vorträge, Diskussionen, Workshops
stehen in den kommenden Tagen auf
dem Programm.
Dabei hatte Frau Riepenhoff-Wolfgarten eigentlich meine Freundin
Anna-Maria Krone für diese Veranstaltung vorgeschlagen. Diese
allerdings meinte beim Durchblättern des Programms und der Bewerbungsunterlagen, dass dies genau
das richtige für mich sei, und fragte,
ob ich mich nicht auch bewerben könne. Wir füllten beide unsere Bewerbungen aus, schickten sie ab und hofften, dass wir beide genommen werden.
Leider hat das nicht ganz geklappt.
Young Leaders lässt von jeder Schule
nur einen Bewerber pro Veranstaltung
zu, dieser bin in diesem Falle ich.
Wir alle kommen aus ganz unterschiedlichen Gegenden Deutschlands, somit kommt es bei der Zimmerbelegung auch nicht zu großen
Diskussionen, wir werden so, wie
wir angekommen sind, auf Ein- und
Zweibettzimmer verteilt.
Nach der Zimmerverteilung startet
die 32. young leaders Akademie mit
einem „Get- together“, wo uns der
Leiter dieser Akademie, Herr Wanner,
begrüßt und uns den Ablauf für die
kommenden Tage vorstellt. Auch Herr
Werner, Geschäftsführer der Young
Leaders GmbH, begrüßt uns und stellt
uns eine einmalige Zeit in Aussicht.
Am Mittwoch und Donnerstag stehen
Vorträge und anschließende Diskussionen auf dem Programm mit Prof. Dr.
Jörg Splett, Anthropologe und katholischer Religionsphilosoph, zum Thema Menschenwürde und die Person
an sich (mit so denkwürdigen Zitaten
wie: „Ab heute kennt ein Kind seine
Mutter seit gestern“), Oberst Siegfried Morbe von der Bundeswehr,
der sich mit so offenen und ehrlichen
Sätzen wie „Der Leitsatz der Bundeswehr ist töten oder getötet werden“ in
unser Gedächtnis einbrennt und der
auch über das Thema „Führung“ bzw.
„Leadership“ an sich spricht. Auch
der Islamwissenschaftler Carsten
Polanz und der wegen Verdacht auf
Hochverrat aus seiner Heimat Syrien
geflohene Muslim Hecker (seinen
Namen änderte er selbst aus Angst
vor weiterer Verfolgung) statten uns
einen Besuch ab und diskutieren bis
spät in den Donnerstagabend hinein
mit vielen Jugendlichen, die freiwillig ihren freien Abend zur Verfügung
stellen, über den Islam, den Konflikt
des Islams mit dem Juden- und dem
Christentum und über die Zukunftsaussichten dieser Religion.
Der Freitag ist der wohl stressigste
Tag der gesamten Woche. Vormittags beginnt der 113. Jugendpressekongress (JPK). Wir sind in vier
Gruppen, je zwei Fernseh- und zwei
Zeitungsredaktionen, aufgeteilt. Ich
bin in der Redaktion Fernsehen 1 mit
Profijournalist Stephan Mayer vom
Bayrischen Fernsehen. Wir arbeiten
alle zum Thema „Zukunftsstrategien
für das 21.Jahrhundert“, wozu wir einen Vortrag von Herrn Werner hören.
Nachmittags geht es dann richtig los.
Wir hören von Experten Statements
zu den Zukunftsstrategien. Oberst
a.D. Heidemann spricht darüber,
wie man die Sicherheit auch in Zukunft bewahren kann, Dr. Compans,
Senior Vice President Detection bei
EADS, erklärt, dass die Sicherheit in
Zukunft maßgeblich von der Hochtechnologie abhängig sein wird. Herr
Jobmann, Vice President der Tognum
AG, stimmt in dieser Hinsicht mit Dr.
Compans überein. Der letzte Experte
102
103
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zum
Thema Zukunftsstrategien sieht
die Zukunft im Kunststoff. Kunststoff ist seiner Meinung nach DAS
Zukunftsprodukt, weil man mit ihm
wirklich alles machen kann. An diese
Statements schließt sich die Medienbörse an, wo die einzelnen Gruppen
noch mal Gelegenheit haben Interwies für ihren Beitrag zu führen. Ich
arbeite mit meiner Gruppe an einem
Fernsehbeitrag über EADS. Wie alle
anderen Gruppen stehen auch wir
unter einem erheblichen Zeitdruck,
denn mittlerweile ist es 16 Uhr und
um 18 Uhr ist Redaktionsschluss und
wir müssen unseren Beitrag ja nicht
nur fertig schreiben, sondern auch
passendes Bildmateriel heraussuchen
und dann den Beitrag mit dem fertigen Filmtext versehen. Bei der Frage,
wer diesen Text sprechen darf, gibt es
zwischen mir und einer weiteren Teilnehmerin ein Stechen, entschieden
wird es durch eine Runde „Schere,
Stein, Papier“, welche ich gewinne.
Am Samstagmorgen steht als erstes
die Präsentation der Ergebnisse des
JPK auf dem Programm. Die Kongresszeitungen liegen aus und die
Filmbeiträge werden vorgeführt.
Nach dem Mittagessen schließen sich
dann die verschiedenen Trainings
an. Wir hatten die Wahl zwischen
Assessmentcenter, Körpersprache
und Verhandlungstraining. Ich war
in der Gruppe Assessmentcenter bei
Dr. Olaf Ueberdiek. Diesen letzten
Abend verbrachten die meisten von
uns in Koblenz, wo wir entweder
zur Bundesgartenschau oder etwas
trinken oder feiern (oder12.10.11
auch 10:29
alles
nacheinander) gegangen sind.
Am Sonntag, dem Tag der Abreise,
werden letzte Gruppenfotos geschossen, die Trainings abgeschlossen und
E-Mailadressen für eine Facebookgruppe ausgetauscht.
Wir werden versuchen das Networking, das uns in den Vorträgen so oft
angepriesen wurde, in die Tat umzusetzen. Vielleicht sind wir mal nicht
„die“ Führungskräfte Deutschlands:
Aber wir haben in einer Woche so viel
gelernt und danken der Young Leaders
GmbH für diese einzigartige Chance.
Solltet ihr jemals die Gelegenheit
erhalten: Bewerbt euch zumindest!
Denn jeder Young Leader hat mal mit
einer Bewerbung angefangen.
Muriel Schaber
Seminar zur vertiefenden
Berufsinformation und Marketingstrategien
im Bewerbungsverfahren
für Schülerinnen und Schüler
der Jahrgangsstufe 11
in Zusammenarbeit
mit der Bildungsstiftung
des Verbands der Metallund Elektroindustrie
Osnabrück-Emsland e.V.
Freitag, 18.03.:
1. Teil: Theoretische Grundlagen
Nach einer 4-stündigen Klausur
erschien ein Seminar bis in den
späten Nachmittag hinein wie eine
Nervenzerreißprobe. Müde fing die
Sitzung an, alle noch leicht gefangen in ihren Klausuren. Doch der
Referent – Herr Steffen Vogt - wusste die Aufmerksamkeit der Gruppe
für sich zu gewinnen. Auch wenn
einige sich bei der Vorstellung des
Ingenieurswesens noch fehl am
Platz fühlten, spätestens beim Begriff der Bewerbung änderte sich das
Zuhörverhalten sehr. Immerhin geht
es um die unmittelbare Zukunft. Die
Leitfrage: Wie verhalte ich mich bei
einem Bewerbungsgespräch?
Nachdem die Frage geklärt war, haben wir uns ein paar Assessmentcenter-Aufgaben gestellt. Dabei ging
es vor allem um Konzentration und
Ruhe. Die darauffolgende Pause
kam wie gerufen, denn alle freuten
sich schon auf das Essen bei McDonalds.
Danach ging es wieder an die Arbeit
und wir hatten die Aufgabe, uns 4
Lebensläufe anzugucken, auszuwerten und zu bestimmen, wer von
104
Impressionen während …
105
… des Ingenieurgesprächs im TÜV Nord.
den vier genommen werden würde.
Anschließend haben wir ein paar
Fragebögen bekommen und sind mit
zufriedenen Gesichtern nach Hause
gekommen.
Montag, 21.03.:
2. Teil: Besuch eines
Unternehmens der Metall- und
Elektroindustrie zum Gespräch
mit Ingenieuren am Arbeitsplatz
Frisch aus dem Wochenende und
nach dem Sportunterricht sind wir
zum zweiten Teil des Seminars zum
TÜV Nord gefahren. Herr Vogt wartete schon auf uns und nach einem
kurzen Sonnenbad ging es dann
auch schon los. Mit 13 Leuten in
dem Fahrstuhl fuhren wir nach oben
in das sogenannte „Rathauszimmer“. Dort warteten Kekse, Wasser
und Kaffee auf uns, die mit Freude
angenommen wurden.
Nachdem uns die zwei Mitarbeiter des TÜV Nord begrüßt hatten,
durften wir unsere Berufsvorstel-
lung äußern und was wir uns von
dem Seminar erhoffen. Danach hat
die Mitarbeiterin eine Präsentation
über den TÜV gehalten, in der ausführlich die Arbeitsmöglichkeiten
für Ingenieure der verschiedensten
Fachrichtungen zum Ausdruck gebracht wurden.
Herr Vogt trug uns ein weiteres
Beispiel zur Berufswahl aus seiner
Erfahrung vor, nachdem er am Ende
beruflich das verwirklicht hat, was er
von Anfang an machen wollte.
Bei dem Seminar war für alle etwas
Interessantes dabei, ob Sprachler, Psychologe oder Naturwissenschaftler.
Uns allen haben die zwei Nachmittage sehr gut gefallen. Es war witzig, informativ und interessant. Wir
haben praktische sowie theoretische
Erfahrungen gesammelt und können
das Seminar nur weiterempfehlen.
Rukmane Kadrija,
Hannah Große Höötmann,
Nikola Adams und
Julia Overberg
„Caro goes Hollywood“
Das Carolinum zeigt sich
„Caro goes Hollywood“ lautete es
am 10. April 2011 um 11 Uhr im
Cinema Arthouse Osnabrück. Doch
was steckte hinter diesen drei englischen Wörtern? Filme natürlich,
würde so manch einer sagen. Diese
Aussage ist zwar richtig, aber hinter diesen Wörtern steckten nicht
nur irgendwelche Filme, sondern
Filme die von uns Schülern des Seminarfachs Englisch mit Hilfe von
unteren Klassen gedreht wurden.
Mehr als ein halbes Jahr haben wir
an der Entwicklung der ausgestrahlten Filme gearbeitet. In dieser Zeit
sind zwei Filme entstanden: „Mission Topmodel“, welcher von zwei
Mädchen handelt, die von einem alles andere als seriösen Modelagent
zu einem Casting eingeladen werden
und daraufhin eine Chance darin
sehen, dass ihr Traum vom Werden
eines internationalen Topmodels in
Erfüllung geht. Um bei dem Casting erfolgreich zu sein trainieren
die Mädchen hart und führen eine
Diät. Doch dabei bleibt es nicht.
Eines der Mädchen fängt zudem an
Diätpillen zu nehmen und das hat
am Ende tragische Konsequenzen.
Der andere Film „The Awesome
me“ handelt von einem
namenlosen und selbstverliebten Held, der einen
eigenartigen Gegenstand
findet. Zudem wird er
von der ebenfalls namenlose Heldin in die wirren
Pläne des nach Weltherrschaft strebenden Bösewichts eingeweiht. Seiner Filmrolle als Held
nacheifernd, stürzt sich
der Protagonist ins Geschehen – ein Film, der
durch seine bewusst
überzeichneten Charaktere und komischen Situation zahlreiche Filmklischees parodiert und dabei gut
unterhält.
Das waren jedoch nicht die einzigen
Filme, die im Cinema Arthouse an
diesem Tag ausgestrahlt wurden. In
den Jahren zuvor haben auch andere
Schüler im Rahmen des Seminarfachs Englisch Filme gedreht. Die
Werke, die dabei entstanden sind,
wurden auch gezeigt.
Alles in allem war die Vorführung
der Filme im Kino ein voller Erfolg,
da das Kino mit circa 250 Personen
gut besucht war. Darüber hinaus war
es eine tolle Belohnung für all die
Mühe und für all den Aufwand, der
in die Produktion der Filme hineingesteckt wurde.
Tim Florian Sepp
Seminarfach Englisch
106
107
Pecunia non olet: Geld stinkt nicht
„Wir, der Herbstakademie-Kurs
„Pecunia non olet: Geld stinkt nicht
– Münzen als historische Quellen
zur römischen Geschichte“ haben
uns, so wie es der Titel dieses Kurses
bereits verraten hat, mit römischen
Münzen beschäftigt. Jetzt werden
sich einige von euch die Frage stellen, warum man sich ausgerechnet
mit Jahrhunderte alten Münzen befassen sollte, mit denen man schon
seit fast 2000 Jahren nichts mehr
kaufen kann. Um den wahren Wert
solcher Münzen zu erfassen, muss
man wissen, dass es sich dabei
um sehr wirkungsmächtige Propagandamedien handelte, die nahezu
jeden Menschen im riesenhaften
römischen Imperium in kurzer Zeit
erreichen konnten. Sie sind daher
auch wichtige Quellen unseres
Wissens über die Geschichte des
Altertums. Im Kurs haben wir ausgewählte Münzen hinsichtlich ihrer
Funktion, der Selbstdarstellung und
Herrschaftslegitimation römischer
Politiker interpretiert und auf diese
Weise interessante Beispiele antiker
Münzpropaganda kennengelernt.
Dabei konnten wir feststellen, dass
eine genaue Auseinandersetzung mit
Herbstakademie-Kurs
zu Münzen
als historischen Quellen
zur römischen Geschichte
Münzen manche vermeintlichen historischen „Tatsachen“ plötzlich in
einem anderen Licht dastehen lässt.
Aber lest selbst … [Die Ergebnisse
werden im Anschluss dokumentiert.]
In den Herbstferien (20.-22.10.2010)
fand im Rahmen der 8. Herbstakademie Osnabrück – einer Kooperation von Gymnasien aus Stadt und
Landkreis und Osnabrücker Hochschulen zur Förderung besonders
motivierter und leistungsstarker
Schüler der Jahrgänge 10 bis 13 –
der Geschichts-Kurs „Pecunia non
olet: Geld stinkt nicht – Münzen als
historische Quellen zur römischen
Geschichte“ in der Bibliothek der
1
Forschungsstelle „Rom und Germanien“ am Historischen Seminar der
Universität Osnabrück statt. Unter
der Leitung von Bernhard BREUING und Heinz Hermann STEENKEN (Gymnasium Carolinum) und
in Kooperation mit PD Dr. Günther
MOOSBAUER und Dr. Joachim
HARNECKER (Archäologie der
Römischen Provinzen) befassten
sich die Kursteilnehmer – Magnus
ACKER, Caroline BURGHARDT
(Gymnasium Carolinum), Lisa
KRAMER, Cord RENSING, Julia
SCHNEIDER (Greselius-Gymnasium Bramsche) und Julia WESTPHAL (Gymnasium Melle), die
von den an der Herbstakademie beteiligten Gymnasien für den Kurs
nominiert wurden –, in einer dreitägigen Kernphase intensiv mit ausgewählten Beispielen lateinischer
Münzen bzw. -typen, um sie als
historische Quellen in ihren jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontexten
1 Lateinische Redewendung. – Um die klammen Staatskasse zu füllen, erhob Kaiser Vespasian
(69-79 n.Chr.) auf öffentliche Toiletten eine spezielle Latrinensteuer. Sueton überliefert, dass
Vespasian die Steuer vor seinem Sohn Titus rechtfertigte, indem er ihm Geld aus den ersten
Einnahmen unter die Nase gehalten und gefragt habe, ob der Geruch ihn störe (sciscitans
num odore offenderetur). Als dieser verneinte, habe er geantwortet: „Atqui ex lotio est“ (Und
doch kommt es vom Urin; Suet. Vesp. 23).
aspektorientiert zu erarbeiten, kontextualisieren und hinsichtlich ihres
Aussagegehaltes zu verschiedenen
althistorischen Themenfeldern zu
interpretieren. Als Einführung in
die Methoden und den Forschungsalltag der Alten Geschichte sowie
speziell der lateinischen Münzkunde
(Numismatik)2 war der Kurs demnach nicht nur wissenschaftspropädeutisch und interdisziplinär ausgerichtet, sondern versuchte, eine
ferne und fremde Quellengattung
zum Sprechen zu bringen, die trotz
ihrer Authentizität und ‚auratischen
Wirkung‘ im schulischen Alltag zumeist stumm bleibt.
Dabei hat Antike Konjunktur. Das
Verlangen einer breiten, viel zitierten interessierten Öffentlichkeit
nach Archäologie, Altertum und
Antike, in welcher Form auch immer, und ihrer medialen Präsentation
und Vermittlung in Museen, Ausstellungen, Historischen Romanen, Comics, Fernseh-Serien, Dokumentationen oder Hollywood-Spielfilmen,
die gleichwohl auch alltagsweltliche
Versatzstücke von Geschichte und
Formen einer Musealisierung und
Fiktionalisierung des Historischen
in der Geschichtskultur der Erlebnisgesellschaft sind, ist weiterhin
ungebrochen. Dem steht allerdings
der Befund eines während der letzten Jahrzehnte systematisch betriebenen Abbaus althistorischer Themen in den Lehrplänen und deren
Marginalisierung in der Unterstufe
eklatant entgegen. Wenn aber, wie
als zentrales Bildungsziel historischen Lernens formuliert wird, das
Geschichtsbewusstsein der Schüler
gefördert und ausgeschärft werden
soll, ist es wichtig, die ‚Vergegenkunft‘ und damit die Kontinuität und
den Kontext der europäischen historischen Tradition zu überblicken, um
über die Erfahrung von Alterität die
Eigenart der Gegenwart zu erfassen.
Denn „Rom und Griechenland sind
uns das nächste Fremde, und das
vorzüglich Bildende an ihnen ist
nicht sowohl ihre Klassizität und
,Normalität‘, sondern dass uns das
Eigene dort in einer anderen Möglichkeit, ja überhaupt im Stande
der Möglichkeiten begegnet.“3 Das
pointierte Fazit des Graecisten Uvo
HÖLSCHER (1914-1996) über
die Bedeutung der Antike erkennt
den besonderen Bildungswert der
Alten Geschichte in dem Anderen
und Fremden, und zwar, ohne allzu
voreilige Parallelisierung mit der
Moderne, in dem nächsten Fremden. In dieser Perspektive ist die
Antike in ihrer unverwechselbaren
Eigenart und Andersartigkeit zur
Moderne besonders geeignet, die
Kontrastfunktion fremder und ferner historischer Epochen sichtbar zu
machen, interkulturelle Kompetenz
sowie die Erfahrung von Alterität
und Identitiät sowie Ambiguitäts-
2 „Im Gegensatz zur [klassischen] Münzkunde, die ihr Ziel in der Beschreibung, Bestimmung
und systematischen Ordnung des Münzmaterials erblickte, hat die moderne wissenschaftliche
Disziplin „Numismatik“ ihren Aufgabenbereich erheblich weiter gefasst. Sie sieht in der
Münze ein „Denkmal mit Aussagen staatlicher, politischer, rechtlicher, religiöser, mythologischer, ästhetischer, paläographischer – überhaupt kultureller Art“ (H. GEBHART), damit
eine staatsrechtliche, speziell kunst-, wirtschafts- und religionsgeschichtliche, aber auch
allgemein historische Quelle“ (Karl CHRIST, Antike Numismatik, Darmstadt 1967, 9).
3 HÖLSCHER, Uvo, Selbstgespräch über den Humanismus. In: Ders., Das nächste Fremde.
Von Texten der griechischen Frühzeit und ihrem Reflex in der Moderne, hrsg. von Joachim
Latacz und Manfred Kraus, München 1994, 257-281, hier 278.
108
109
Münzen als Propagandamedien …
toleranz zu fördern.4 In diesem Sinne
ist didaktisch gerechtfertigt, die Schülerinnen und Schüler mit römischen
Münzen als Fragmenten römischer
Kultur zu konfrontieren und dabei die
politisch-propagandistischen, religions- und kulturgeschichtlichen sowie
sozialgeschichtlichen Dimensionen
eines der wichtigsten, öffentlichkeitswirksamen Medien der antiken Welt
einsichtig werden zu lassen.
Denn Münzen sind wichtige Quellen
unseres Wissens über die Geschichte
des Altertums. Sie ergänzen, bestätigen oder korrigieren nicht nur vielfach Nachrichten und Kenntnisse, die
aus den Schriften antiker Autoren bekannt sind, sondern enthalten als archäologische Überreste wertvolle Angaben, die aus den literarischen Quellen nicht zu entnehmen sind. Münzen
geben durch ihren Fundort Auskunft
über Handel und wirtschaftliche Beziehungen diverser Regionen, über
Herrschaftsverhältnisse, durch Abnahme ihres Edelmetallgehalts über
wirtschaftliche Krisenzeiten, durch
ihre Münzbilder und -legenden über
die Selbstinszenierung des Prägeherren, das Regierungsprogramm und
die Herrschaftsauffassung. Münzen
können auch zur Rekonstruktion antiker Bauwerke, die auf den Münzen
abgebildet sind, und zur Datierung
archäologischer Funde dienen. Hinzu
kommt, dass sie – wie andere archäologische Denkmäler auch – originale
Zeugnisse ihrer Zeit repräsentieren.
Nachdem bereits an einem Vorbereitungstag (9.9.2010) eine Einführung
in die antike Münzkunde (Numismatik), ihre Ziele und Methoden
sowie Gelegenheit zu einer Führung
durch die Forschungs-Bibliothek
(Standorte wichtiger Werke, Hilfsmittel, Kataloge) gegeben wurde,
entschieden sich die Kursteilnehmer
für die exemplarische Bearbeitung
4 Zentral dazu SCHÖNEMANN, Bernd, Geschichtsdidaktische Dimensionen der Identität.
Bedingungs- und Entscheidungsfelder historischen Lehrens und Lernens in der Schule. In:
Herbert Raisch/Armin Reese (Hrsg.), Historia didactica. Geschichtsdidaktik heute. Uwe
Uffelmann zum 60. Geburtstag, Idstein 1997, 221-231, hier 221 ff., der als „komplexes historisches Lernziel“ für den Geschichtsunterricht formuliert, das Schüler „limitische Strukturen
von Identitätsbildungen“ nicht reproduzieren, sondern über das Erlernen von Fremdverstehen
und Empathie transzendieren sollen. Die sich zwischen eigenen und fremden Identitäten
ergebenden Spannungen auszuhalten und interpretierend nebeneinander zu dulden, kennzeichnet dabei die Fähigkeit der ‚Ambiguitätstoleranz‘ (nach Lothar KRAPPMANN).
dreier althistorischer Themen aus
der Zeit Caesars, Domitians und
Constantins und deren Spiegelung
in der römischen Münzprägung. Als
gemeinsamer, themenübergreifender
Fokus diente die Untersuchung der
propagandistisch-politischen Funktion römischer Münzen als (Massen-)
Medien der Herrschaftsrepräsentation und -legitimation. Die Ergebnisse ihrer intensive Arbeit mit den
‚alten Münzen‘ wurden von den
Kursteilnehmern im Rahmen eines
Präsentationstages (25.11.2010) im
Kreishaus öffentlich vorgestellt sowie
abschließend in einem gemeinsamen
Resümee ihrer 7-seitigen Dokumentation der Arbeitsergebnisse wie folgt
bilanziert: „Am Ende unserer Arbeit
ist festzuhalten, dass alle Teilnehmer
des Kurses Geschichte die dreitägige
Arbeitsphase an einer einzigen Thematik sehr interessant fanden und am
Beispiel der Numismatik einen völlig
neuen Einblick in die Geschichte gewonnen haben. Diese außergewöhnliche Quellengattung, die üblicherweise nicht im Lehrplan des Schulalltags auftaucht, faszinierte durch
eine schlicht dargestellte Komplexität
historischer Ereignisse und Probleme
der römischen Geschichte. Seit dieser
Zeit sehen wir alle Münzen mit anderen Augen. Die Arbeitsphasen waren
intensiv und gut strukturiert, sodass
eine entspannte Arbeitsatmosphäre
ohne fühlbaren Zeitdruck herrschte.
Außerdem ließ das wissenschaftliche
Arbeiten viel Platz für Eigeninitiative, sodass man eigene Schwerpunkte
bilden konnte. Die vergangenen drei
Tage ließen auch den Kurs zusammenwachsen, sodass auch neue soziale Kontakte geknüpft werden konnten. – Abschließend ist zu sagen, dass
die Herbstakademie 2010 für uns ein
voller Erfolg war, sodass unser Kurs
ruhigen Gewissens jeden ermutigen
möchte, daran teilzunehmen.“
(M. Acker und C. Burghardt)
Festzuhalten bleibt, dass die Kursleitung mit den engagiert und eigenständig erarbeiteten Arbeitsergebnissen
hochzufrieden ist und insbesondere
den Schülerinnen und Schülern, den
‚Jung-Numismatikern‘, mit denen zu
arbeiten und zu diskutieren eine Freude war, zu Dank und Anerkennung
verpflichtet ist!
Heinz Hermann Steenken
Die Münzen
1. Die Ermordung Caesars –
ein „Tyrannenmord“?
Münzen und die Perspektivität von
Geschichte
Abb. 1a: Silber-Denar Caesars
a) Silber-Denar Caesars
Münztyp: Crawford RRC 480/10
Durchmesser: 19mm;
Gewicht: 3,70 g
Prägedatum: zwischen dem 15.2.
(Lupercalien-Fest) und dem
15.3.44 v.Chr. (Iden des März:
Caesars Ermordung) in Rom.
Vorderseite
Bild: Auf der Vorderseite (Vs). ist
das Porträt Caesars im Profil dargestellt. Auffällig sind hierbei seine
ernste Mimik und sein ausgezehrt
wirkendes Gesicht. Sein Kopf ist mit
einem goldenen Kranz geschmückt.
Schrift: CAESAR DICT(ator) •
PERPETVO – Dt.: Caesar, Dictator
auf Lebenszeit”
Rückseite
Bild: Die Rückseite (Rs.) enthält eine
Darstellung der Venus, deren linke
Brust entblößt ist. In der linken Hand
hält sie einen Speer, an den ein auf
dem Boden stehender Schild angelehnt ist. Die rechte Hand enthält eine
Statuette der Siegesgöttin Victoria.
Schrift: P(ublius) • SEPVLLIVS
MACER – Dt.: „Publius Sepullius
Macer“ [Münzmeister in Rom, der
die Münzprägung auf Geheiß Caesars veranlasst hat]
b) Silber-Denar
Münztyp: Crawford RRC Nr. 508/3
Durchmesser: 20mm; Gewicht:
3,32 g; Prägedatum: Spätsommer/
Herbst 42 v.Chr. vor der Schlacht
von Philippi im November 42 v.Chr.
Vorderseite
Bild: Auf der Vs. ist das Porträt des
Marcus Iunius Brutus im Profil abgebildet. Er ist mit einem mageren
Gesicht sowie einem Bart und einem
Kurzhaarschnitt dargestellt. Es handelt sich um eine typisch altrömische
Darstellung.
110
111
Schrift: BRVT(us) IMP(erator)
L(ucius) • PLAET(orius) •
CEST(ius) – Dt.: “Brutus, der Imperator. Lucius Plaetorius Cestius”
[hat die Münzprägung auf Geheiß
des Brutus veranlasst.]
Rückseite
Bild: Auf der Rs. sind eine Filzkappe, der pileus, sowie zwei Dolche
abgebildet.
Schrift: EID(ibus) • MAR(tiis) – Dt.:
„an den Iden des März“ [= 15.3. 44
v.Chr.: Ermordung Caesars]
Abb. 1 b: Silber-Denar mit dem Kopf
des Brutus
Aussageabsicht und Interpretation
im historischen Kontext
Der auf der Vorderseite der CaesarMünze abgebildete goldene Kranz
war Teil der altrömisch-etruskischen
Königstracht, wodurch Caesar an die
monarchische Tradition des frühen
Roms anknüpft. Schon während
des Lupercalien-Festes (15. Februar 44 v. Chr.) hatte Caesar das hellenistische Königtum, welches mit
‚Tyrannen-‘ und Willkürherrschaft
in Verbindung gebracht wurde, abgelehnt, indem er das dafür repräsentative Diadem, welches ihm von
seinem Anhänger Marcus Antonius
angeboten wurde, zurückwies. Der
Goldkranz stellt also die Ablehnung
einer Willkürherrschaft und die Zuwendung zu dem altrömischen, monarchischen Erbe dar.
Die Göttin Venus (Stammgöttin
von Caesars Familiengeschlecht der
Iulier) auf der Rückseite trägt die
Statuette der Victoria und verkörpert
folglich seine Sieghaftigkeit, die er
im Bürgerkrieg sowie zuvor in Gallien unter Beweis gestellt hatte. Diese
Anspielung auf Caesars militärische
Erfolge wird durch die vom Kampf
gezeichnete Porträtierung auf der
Vorderseite und die Bewaffnung der
Venus unterstrichen. Zugleich war
die Venus die Schutzgöttin von Aeneas, der einer der legendären Urväter Roms war. Hierdurch kann Caesar vom Betrachter als Neugründer
Roms heroisiert werden und bezieht
sich auf die altrömische Tradition.
Die Darstellung der Venus ähnelt
der griechischen Göttin Athene,
was als Übertragung der Funktionen
der Athene, Göttin der Weisheit wie
auch Schutzgöttin Athens, auf das
Geschlecht der Iulier verstanden
werden könnte.
Kurz nach der Prägung dieser Münze wurde Caesar „an den Iden des
März“ (15.3.44 v. Chr.) ermordet.
Der Schriftzug auf der Vorderseite
dictator perpetuo weist auf die Erhebung Caesars zum Dictator auf Lebenszeit hin, was von den Verfechtern der aristokratischen Republik
und damit um ihre Macht fürchtenden Senatoren als Gefahr betrachtet
werden musste. Einer der Mörder
war Marcus Iunius Brutus, der auf
der zweiten Münze abgebildet ist.
Die altrömische Darstellung auf der
Vorderseite der Münze weist auf die
Anknüpfung an die republikanische
Tradition hin, die durch Caesars lebenslängliche Dictatur fundamental in Frage gestellt wurde. Auch
stellt sich Brutus im Gegensatz zu
Caesar als einfacher Mann dar, da
er auf Siegeskränze etc. komplett
verzichtet. Die auf der Rückseite
abgebildete Filzkappe (pileus) er-
hielt ein Sklave als Zeichen seiner
Freilassung; damit steht diese Kappe
in Rom für die libertas, die Freiheit.
Darüber hinaus sind die Dolche, die
die Ermordung Caesars symbolisieren, abgebildet. In Verbindung
mit dem pileus stehen sie für die
Freiheit, die durch Gewalt wieder
hergestellt worden ist. Zudem sind
die Dolche eine Anspielung auf den
legendären Blutschwur des Lucius
Iunius Brutus, eines Vorfahren des
Marcus Iunius Brutus und Gründers
der Republik, die etruskischen Könige aus Rom zu vertreiben. Durch
die Vertreibung der Könige wurde
ca. 510 v.Chr. die Monarchie durch
eine aristokratisch regierte Republik
abgelöst.
Der letzte etruskische König, Tarquinius Superbus, war nach römisch-aristokratischer Auffassung
ein Tyrann. Damit wollten die Caesarmörder ihre Tat als Tyrannenmord
rechtfertigen. Die Selbstdarstellung
auf beiden Münzen hat demnach
politisch-propagandistische Funktion. Da Caesar (möglicherweise
ungewollt) seine Gegner im Senat
durch seine Münzprägung mit dem
etruskischen Kranz an eine Tyran-
nenherrschaft erinnert, hat er ihnen
einen Anreiz zur Tötung gegeben.
Insgesamt wird auf der Münze die
Ermordung Caesars als patriotische
Tat in altrömischer Tradition legitimiert.
(Julia Westphal und Cord Rensing)
2. Germanensieg oder
Germanensieg-Propaganda
Kaiser Domitians?
Münzen und die Manipulation von
Geschichte
a) Messing-Sesterz Domitians
Münztyp (RIC II Domit. 278a)
Gewicht: 26.64 g
Prägedatum: 85 n.Chr. in Rom
Vorderseite
Bild: Kopf Kaiser Domitians mit
Lorbeerkranz nach rechts.
Schrift: IMP(erator) CAES(ar)
D O M I T ( i a n u s ) AVG ( u s t u s )
GERM(anicus) CO(n)S(ul) XI
CENS(oria) POT(estas) P(ater)
P(atriae) – Dt.: “Imperator Caesar
Domitianus Augustus, der Germanensieger, zum 11. Mal Konsul
[1.1.85-1.1.86], mit der zensorischen Amtsgewalt ausgestattet,
Vater des Vaterlandes”
Rückseite
Bild: Links kauert eine trauernde
Germanin, rechts steht ein gefangener Germane, in der Mitte ein Tropaion (Waffen- / Siegerdenkmal), am
Boden liegen Waffen.
Schrift: GERMANIA CAPTA
S(enatus) C(onsulto) - “Germanien
ist vollständig gefangen genommen
/ erobert. <Die Münze wurde> auf
Senatsbeschluss <geprägt>“.
112
Abb. 2a: Messing-Sesterz Domitians
113
Aussageabsicht und
Interpretation im historischen
Kontext
Die Abbildung des Kopfes Kaiser
Domitians mit dem Lorbeerkranz
auf der Vorderseite verbreitet das
Bild eines starken, strengen Herrschers. Verstärkt wird dies durch
die Inschrift, die seine zahlreichen
Amtsgewalten und Ehrentitel nennt.
Beispiele hierfür sind pater patriae („Vater des Vaterlandes“) sowie
der Titel consul XI, der das Prägedatum der Münze auf Januar 85
bis Januar 86 n.Chr. eingrenzt. Im
Gegensatz zu dieser Darstellung
zeigt die Rückseite ein trauerndes
Germanenpaar, erkennbar an der
auf dem Boden sitzenden Frau und
dem neben ihr stehenden, an ein
Tropaion gefesselten Mann. Unter
ihnen liegen ein zerbrochener Speer
und weitere Waffen, welche eine
erlittene Niederlage symbolisieren.
Diese Abbildung sowie die Inschrift
Germania capta sollen einen bedeutenden Germanensieg Domitians
über die Germanen propagieren und
sein Prestige bei Senat und Volk von
Rom steigern.
Diese Propaganda lässt sich angesichts des gesicherten historischen
Kontextes jedoch kaum nachvollziehen. Domitian ließ zwischen 82-85
n.Chr. die bereits seit der VarusNiederlage 9 n.Chr. existierenden
germanischen Heeresbezirke formal
als Provinzen einrichten: Germania
Inferior / Niedergermanien und Germania Superior / Obergermanien.
Doch stellte dieser Akt kaum einen
realen Gebietsgewinn und auch keinen entscheidenden militärischen
Sieg dar, sondern lediglich eine
Verwaltungsreform, die die schon
seit den Germanien-Kriegen des
Augustus bestehenden Provisorien der Heeresbezirke in Provinzen
umwandelte. Das Volk von Rom
und insbesondere die Soldaten, für
die die abgebildeten Sesterzen bestimmt waren, ließ sich womöglich
von dieser Propagandalüge täuschen
und glaubte vor allem durch die Inschrift Germania capta („dem <endgültig von Rom vereinnahmten>
Germanien”) an einen bedeutenden
militärischen Sieg und territoriale
Gebietsgewinne.
Abb. 2b: Silber-Denar Domitians
b) Silber-Denar Domitians
Münztyp: RIC Domit. 66b
Gewicht: 3.38 gr.
Prägedatum: 85 n.Chr. in Rom
Vorderseite
Bild: Kopf Kaiser Domitians mit
Lorbeerkranz nach rechts.
Schrift: IMP(erator) CAES(ar)
D O M I T ( i a n u s ) AU G ( u s t u s )
GERM(anicus) P(ontifex)
M(aximus) TR(ibunicia ) P(otestate)
IIII – Dt.: “Imperator Caesar Domitianus Augustus, Germanensieger,
Oberpriester, zum vierten Mal mit
den Vollmachten eines Volkstribunen ausgestattet”.
Rückseite
Bild: Eine trauernde, auf dem Boden
über z. T. zerbrochenen Waffen hockende Frauenfigur, die die Personifikation der Germania symbolisiert.
Schrift: IMP(erator) VIIII CO(n)
… eine Propagandalüge …
S(ul) XI CENSORIA POTESTAT(e)
P(ater) P(atriae) – Dt.: „Zum 9. Mal
Imperator [seit April 85], zum 11.
Mal Consul [1.-13.1.85], mit der
zensorischen Amtsgewalt ausgestattet, Vater des Vaterlandes“.
Aussageabsicht und Interpretation
im historischen Kontext
Die Vorderseite der Münze stellt
Kaiser Domitian dar; sein stolzer
und siegreicher Blick wirkt konträr
zu der trauernden Germania auf
der Rückseite, welche die Niederlage Germaniens symbolisieren soll.
Domitian hatte 83 n. Chr. Feldzüge
gegen rechtsrheinische Germanenstämme – etwa die Chatten im heutigen Hessen – geführt und deswegen einen militärischen Triumph in
Rom gefeiert.
Die Inschriften auf Vor- und Rückseite stehen für unterschiedliche
Amtsgewalten und Ehrentitel, wie
bspw. PM für Pontifex Maximus,
„Oberpriester”, als der Domitian
seit dem 30.10.81 n. Chr. fungierte. Ebenfalls auffällig ist der Titel
Germanicus, den er seit Juni 83 n.
Chr. führte und den er folglich kurz
nach dem Germanensieg-Triumph
annahm. Dies lässt auch die Aussageabsicht dieser Münzprägung deutlich werden. Es handelt sich um ein
Propagandainstrument zur Vermittlung eines militärischen Sieges Domitians über Germanien. Faktisch
handelt es sich hierbei jedoch um
eine Verzerrung der Wirklichkeit,
da es sich bei der vermeintlichen
‚Eroberung‘ vielmehr um eine
Umstrukturierung bereits besetzter
und kontrollierter Gebiete handelt.
Formell gesehen war dieser ‚Germanensieg‘ und die Einrichtung der
beiden Provinzen Germania Inferior
/ Niedergermanien und Germania
Superior / Obergermanien nur eine
Umwandlung des Provisoriums
der germanischen Heeresbezirke,
die bereits nach der clades Variana 9 n. Chr. eingerichtet worden
sind. Trotzdem ließ sich Domitian
bereits in der Frühphase seines
Chattenkrieges überzogen feiern
und nahm den Siegerbeinamen
Germanicus an. Folglich sollte die
Propagierung die militärische Leistungsfähigkeit des neuen, seit 69
n.Chr. nach einem Bürgerkrieg auf
den Thron gelangten Herrschergeschlechts der Flavier dokumentieren
und möglichst eine breite Öffentlichkeit ansprechen. Dadurch, dass
es sich um eine reichsweit verbreitete Umlaufmünze handelt, ist der
Verbreitungsgrad relativ hoch. Die
Botschaft erreichte so große Teile
der Bevölkerung.
Schriftquellen aus der damaligen
Zeit dokumentieren allerdings, dass
es sich auch nach Ansicht römischer
Zeitgenossen nicht um die propagandistisch suggerierte Eroberung
neuer Gebiete und demnach einen
territorialen Zugewinn handelte. So
schreibt beispielsweise Tacitus 98 n.
Chr. in seiner Schrift Germania, dass
es sich bei Domitians GermanenTriumph um einen „falschen Triumph” mit „von Domitian gekauften Gefangenen” gehandelt habe.
Als Fazit kritisiert Tacitus: Tam diu
Germania vincitur – „So lange wird
Germanien schon besiegt!” Diese
Aussage schildert treffend die damalige Situation und Domitians
übertriebene Selbstdarstellung und
Herrschaftsrepräsentation. Beide
Münzen haben eine politisch-propagandistische Funktion, in dem sie
das Bild eines besiegten Germaniens
suggerieren und Domitian als mili-
114
115
tärisch erfolgreichen und sieghaften
Heerführer und Kaiser darstellen.
Obwohl dies nicht der Wirklichkeit
entsprach, war die Propagandalüge
insofern wirksam, als sie eine breite
Masse der Bevölkerung erreichte.
Dies zeigt, dass bereits zur Zeit der
römischen Kaiser Massenmedien
wie Münzen zur Selbstdarstellung
und zur Manipulation der Bevölkerung genutzt wurden.
(Lisa Kramer und Julia Schneider)
3. Die ‚Konstantinische Wende‘
zum Christentum –
Kalkül oder Bekehrung?
Münzen und die Vieldeutigkeit der
Bilder
Vorderseite
Bild: Gepanzerte Büste des Constantin mit Lorbeerkranz. Der
reich verzierte Rundschild zeigt
das Viergespann (Quadriga) mit
dem Sonnengott (Sol). Hinter der
Büste Constantins wird die Büste
des Sonnengottes mit der Strahlenkrone erkennbar.
Schrift: INVICTVS CONSTANTINVS MAX(imus) AVG(ustus). –
Dt.: „Der unbesiegbare Constantin,
der ranghöchste Augustus”.
Abb. 3a: Goldmedaillon Constantins
Rückseite
Bild: Der Kaiser im militärischen
Gewand zu Pferde, den Lorbeerkranz
auf dem Haupt. Ihm voran schreitet
Victoria mit Siegeskranz und Palmzweig, dahinter ein behelmter Soldat
mit Lanze und Feldzeichen.
Schrift: FELIX ADVENTVS AVGG
(duorum Augustorum) NN (nostrorum) – Dt.: „Der glückhafte Einzug
unserer beiden Augusti” (in Mailand).
a) Goldmedaillon Constantins
Münztyp: RIC VI Ticinum 111
Gewicht: 39.8 gr.
Prägedatum: 313 n.Chr. in der
Münzstätte Ticinum/Pavia
Aussageabsicht und Interpretation
der Münze im historischen Kontext
Im Jahre 286 n.Chr. entwickelte Diokletian das neue Herrschaftssystem
der Tetrarchie (‚Vierer-Herrschaft‘),
um den Bedrohungen der Grenzen
des Imperiums durch auswärtige
Völker wirksamer begegnen zu
können. Das Imperium Romanum
wurde zwischen zwei Oberkaisern
(Augusti), die jeweils für den Osten
und Westen des Reiches zuständig
waren, aufgeteilt. Beiden wurde jeweils ein Unterkaiser (Caesar) unterstellt. Dieses System blieb zwar
formell erhalten, jedoch nach der
Schlacht an der Milvischen Brücke
in Rom im Jahr 312 n.Chr., in der
Kaiser Constantin seinen Rivalen im
Westen, Maxentius – nach den Quellenzeugnissen christlicher Autoren
wie Laktanz und Eusebios angeblich nach einer christlichen Vision
Constantins –, besiegte, weiter ausgehöhlt. Daher war die Tetrarchie
313 n.Chr. faktisch gesprengt und
die Spannungen zwischen den noch
verbliebenen Augusti – Constantin
im Westen und Licinius im Osten –
nahmen weiter zu. Dieser Machtkonflikt mündete 324 in einen erneuten
Bürgerkrieg und endete nach seinem
militärischen Sieg über Licinius mit
der Alleinherrschaft Constantins.
Anlass der Prägung des Goldmedaillons war das Treffen der beiden
Augusti, Constantin und Licinius, in
Mailand im Jahre 313 n.Chr., das u.
a. zur Legalisierung des Christentums als „erlaubte Religion” (religio
licita) führte. Durch die Darstellung
mit dem Sonnengott Sol hebt er sich
zwar von der Herrschaftsideologie
der Tetrarchie ab, die sich sakral
durch die Gottheiten Iupiter und
Herkules legitimierte. Die Inschriften zeigen auch, dass sich Constantin über Licinius stellte („der ranghöchste Augustus”). Dies deutet auf
das frühzeitige Streben nach einer
Alleinherrschaft Constantins hin.
Allerdings fällt auf, dass keinerlei
monotheistische Symbole, sondern
polytheistische Gottheiten des althergebrachten römischen Pantheons (Sonnengott Sol; Siegesgöttin
Victoria) auf der Münze vorzufinden sind, obwohl einige Historiker
dieses Treffen als bedeutendsten
politischen Schritt zur Verbreitung
des Christentums ansehen.
b) Silbermedaillon Constantins
Münztyp: RIC VII Ticinum 36
Durchmesser: 2,4 cm
Gewicht: 6.4 gr.
Prägedatum: 315 n.Chr. anlässlich
seines 10jährigen Regierungsjubiläums (Decennalien) in der Münzprägestätte Ticinum/Pavia
Abb. 3b: Silbermedaillon Constantins
Vorderseite
Bild: Constantin in Militärtracht mit
Helm. Der Helmbusch trägt ein Medaillon mit dem Christusmonogramm
(XP). In der Linken trägt er einen
Schild, auf dem die römische Wölfin
(lupa Romana) mit Romulus und Remus dargestellt ist, sowie eine Lanze.
Schrift: IMP(erator) CONSTANTINVS P(ius) F(elix) AUG(ustus) – Dt.:
„Der pflichtbewusste, glückhafte Kaiser Imperator Constantin Augustus”.
Rückseite
Bild: Constantin auf einem Podest
bei der Ansprache (adlocutio) an die
Soldaten (mit Pferden, Waffen und
Feldzeichen) seines Heeres. Er hält
im Redegestus die Rechte erhoben.
Hinter ihm steht die Siegesgöttin
Victoria mit Palmzweig, die ihn
bekränzt.
Schrift: SALUS REI PVBLICAE
– Dt.: ”(Für das) Heil des Staates”.
Aussageabsicht und Interpretation
der Münze im historischen Kontext
Das Silbermedaillon dokumentiert
die ambivalente Religionspolitik
Constantins. Die Vorderseite mit
dem Christusmonogramm (XP) an
der ehrbarsten Stelle scheint im Gegensatz zur Rückseite zu stehen, auf
der die Siegesgöttin Victoria, eine
Gottheit des traditionellen polytheistischen Pantheons, abgebildet
ist. Allerdings nutzte Constantin
diese Doppeldeutigkeit, um die
alte, polytheistisch geprägte soziale Elite nicht zu brüskieren. Diese
Doppeldeutigkeit zeigt sich auch
auf der Vorderseite, die neben dem
XP durch eine Lanze bzw. Zepter
gekennzeichnet ist, die als Kreuz
gedeutet werden kann. Die Frontalansicht, mit der Constantin seine
militärische Funktion betont, deutet
auf die vorangegangenen und noch
kommenden Erfolge hin und besitzt
propagandistische Funktion.
116
117
Die Religionspolitik Constantins im
Lichte der beiden Münzen
Die Religionspolitik unter Constantin
ist im allgemeinen politischen Rahmen zu sehen. Die Ambivalenz Constantins markiert den Beginn eines
längeren Entwicklungsprozesses vom
antiken Polytheismus zum christlichen Monotheismus. Gemäß einer
Deutung in der insgesamt kontroversen althistorischen Forschung wusste
Constantin die Gunst der Stunde zu
nutzen, indem er sich als Schutzpatron der von Licinius benachteiligten
Christen im Osten darstellte. Des
Weiteren begünstigte diese christenfreundliche Politik die Verbindung
mit einfachen Bevölkerungsschichten, sodass er die übrige politische
Elite unter Druck setzen konnte. Die
militärischen Siege (z.B. an der Milvischen Brücke) verschafften ihm
Legitimität bei seiner Haltung zum
Christentum. Die Inschrift auf dem
315 n.Chr. errichteten Konstantinsbogen in Rom spricht von einer nicht
spezifizierten Gottheit: Auf „Eingebung“ dieser Gottheit (instinctu divinitatis) habe er den militärischen
Sieg errungen. Die Frage bzw. Alternative, ob dieser ‚Schlachtenhelfer‘ der Christengott (XP) gewesen
ist, dem sich Constantin zuwandte,
erscheint angesichts der Offenheit
des polytheistischen Systems, in das
auch der Christengott problemlos integriert werden konnte, zu einseitig.
Deswegen kann man nicht endgültig
beurteilen, ob es sich bei der so genannten ‚Konstantinischen Wende‘
um Machtkalkül oder religiöse Bekehrung handelt, da die Annahme,
dass eine Bekehrung stattgefunden
habe, nur auf den Quellenzeugnissen
christlicher Autoren basiert.
Allerdings sollte bedacht werden, dass
sich echte Gläubigkeit und irdische
Zweckmäßigkeitsüberlegungen nicht
unbedingt ausschließen müssen. Die
Kombination Monotheismus und
Monarchie – der eine Gott und der
eine Kaiser – musste für Konstantin
nach den Erfahrungen jahrzehntelanger Bürgerkriege als Herrschaftskonzept attraktiv erscheinen.
(M. Acker und C. Burghardt)
Kursfazit
Während der Kernphase des Kurses
wurde von uns die politisch-propagandistische Funktion exemplarisch
ausgewählter römischer Münzen
(Münzbilder, -symbole und -legenden) besonders fokussiert. Es wurde
deutlich, dass die Münzen insbesondere von den römischen Kaisern als
Massenmedien der Selbstdarstellung,
Herrschaftspräsentation und Herrschaftslegitimation genutzt wurden.
Besonders auffallend war dabei für
uns, dass in der Antike sogar weniger gebildete Menschen den Inhalt
der Münzen verstanden, auch wenn
er sich auf wenige Symbole und
Inschriften beschränkte. Für uns erschlossen sich die eigentlichen Aussagen der Münzen allerdings erst mit
genauerer Kenntnis des his-torischen
Kontextes, also durch einige weitere
Text- und Bildquellen.
Insgesamt zeigt sich, dass Münzen
weit mehr waren als Zahlungsmittel:
Sie waren geeignete und verbreitete
Propagandamittel, die genau deshalb aber nicht einfach als Sachquellen hingenommen werden dürfen, sondern sehr genau und kritisch
betrachtet werden müssen. Wie bei
Schriftquellen gilt es auch hier, die
Perspektive ihrer Darstellung zu begreifen, wenn man ihrer Propaganda
nicht „auf den Leim gehen“ will –
und dann z.B. an einen Germanensieg
Domitians glaubt, nur weil die Münze
ihn darstellt.
Auswahlbibliographie
(kann bei der Redaktion angefordert
werden)
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118
119
Unsere neuen Klassen 5 im Schuljahr 2010/11
Klasse 5F1
Klassenlehrer/in: Funke, Femy
Anslinger, Merle; Barenkamp, Julia-Mercedes; Bendig, Helen; Bohne, Jessica; Bouzidi,
Kevin; Brozmann, Philipp; Buten, Pascale;
Dick, Sophie; Haberlach, Carolin; Harms,
Lisa; Hinrichs, Viktoria; Klausing, Lea;
Kleuker, Lisa; Krusel, Lasse ; Kuschel, Matteo; Licher, Tale; Loheide, Philipp; Maurice,
Lèa Sophie ; Meier zu Farwig, Cora; Merker,
Timm; Nierenberg, Adelina; Nowak, Catharina; Pinsker, Sophia; Pott, Fabienne ; Remien, Keanu; Rohde, Vincenz; Spreckelmeyer,
Eileen; Töns, Simon; Voss, Carlotta; Witte,
Majana;
Klasse 5F2
Klassenlehrer/in: Große Wördemann, Klaus
Aleksic, Kristina; Beckemeyer, Laurenz;
Bergjans, Till; Bücker, Joana; Dittmer, Rahel;
Dostmann, Maximilian; Enochs, Emily Beatrice; Flohre, Maike; Götze, Loreen; Hermes,
Beatrix; Hindersmann, Reemt; Hölter, Julia;
Hußmann; Isenaj, Sarah; Klimenko, Daniil;
Kötting, Nils; Kuhn, Marlene; Löpker, Lena,;
McGuire, Leo; Mohrbutter, Catharina; Murrizaj, Julia; Mussler, Selina; Ogal, Philine;
Reznikov, Maxim; Richter, Lea; Schlenstedt,
Annika; Schmies, Philipp; Schulte, Amelie;
Steuernagel, Lana; Thöle, Henriette; Vinkelau,
Fridolin Carl
Klasse 5L1
Klassenlehrer/in: Abeln, Kerstin
Ali Kasim, Layle ; Anacker, Philipp ; Boberg,
Nele; Borgelt, Lea; Bromme, Niklas Morten;
Eichmeyer, Emma ; Ellrich, Lara; Faltin,
Henrike; Gehrs, Annika Sophia; Gisdon, Kevin; Hackel, Nikolas; Höcker, Julia ; Jaeckel,
Wilko; Koch, Isabella; Krimpenfort, Jonas;
Layer, Sven ; Levien, Greta; Luchin, Amelie;
Mehring, Robin; Meins, Maximilian; Meyer,
Fynn Morten; MirYousef, Mara; Petry, Jonas;
Römermann, Larissa; Sliwon, Kevin ; Sonnenburg, Eric; Südhoff, Christian; von Laer,
Justus; Wildeis, Karina ; Wittland, Wiebke
Klasse 5L2
Klassenlehrer/in: Wächter, Burkhard
Blom, Patrick; Böwer, Sabrina; Bücker, Sven;
Diesner, Antonia ; Dyczka, Isabel ; Falkenhagen, Lucian; Haupt, Jonas; Heidemann, Marie;
Heidemann, Sebastian ; Hoffart, Lea Sophia;
Janle, Eugen; Köll, Maya; Korte, Alexander; Krüger, Lily; Küssner, Jonas ; Lennartz,
Charlotte; Möllmann, Annika; Nave, Michael;
Niehenke, Tim Marinus; Pfingst, Jonas Sören;
Prior, Anna Chiara; Schmidt, Niels; Schnall,
Jessika ; Schohaus, Julia; Schünemann, Clara;
Sonnenburg, Anne; Sonnenburg, Marina; Unland, Marius; Wagenleitner, Jaquline; Weiland,
Lukas; Zurhorst, Niklas
120
121
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Klasse 5LF
Klassenlehrer/in: Schlagetter, Jutta
Bellón Ruiz, Julia Luna; Bungard, Fiona; Dälken, Esther; Douk, David; Durschnabel, Bjarne; Durschnabel, Malte; Frey, Simon; Gentz,
Svenja; Hopfauf, Diana; Hülsmann, Theresa;
Jansing, Lauryn; Jasper, Isabella; Kainka, Patricia; Langemeyer, Lars; Langkutsch, Maximilian ; Leer, Stefan; Lohaus, Luis; Loheide,
Joost; Mescheder, Maurice ; Möllers, Christopher; Pelegrino Cascaret, Lino; Pfaf, André
; Podluschni, Sofia; Pollom, Dominik; Polner,
David Niko; Pusch, Marie; Schulte, Glenn;
Seemann, Anna; Sprehe, Rasmus; Tran, Anh
Khoi; Wiekowski, Julian;
Neu im Kollegium
Petra Bröcker
Hallo, ich bin die Neue! Naja, …. zumindest irgendwie…
Denn als gebürtige Osnabrückerin bin
ich selber am Carolinum zur Schule
gegangen und habe hier 2003 mein Abitur bestanden. Meine Leistungskurse
in Mathematik und Physik hatten mein
Interesse dabei so sehr geweckt, dass
ich diese Fächer in Osnabrück studierte. Obwohl ich der Stadt aus privaten
Gründen den Rücken kehrte und unter
neuem Namen zu einer „Osnabrücker
Landpflanze“ wurde, konnte ich im
Anschluss an das Erste Staatsexamen
„in die Heimat zurückkehren“ und von
November 2008 bis April 2010 mein
Referendariat am Carolinum absolvieren. Während des Referendariats
lernte ich das Carlolinum von „der
anderen Seite der Lehrerzimmertür“
kennen und schätzen: Die freundliche
Aufnahme im Kollegium, die gute und
produktive Zusammenarbeit mit Kollegen, Schülern und Eltern und nicht
zuletzt das große Engagement bei
Aktivitäten außerhalb des normalen
Unterrichts. Daher war es mir eine
große Freude auch nach dem Referendariat am Carolinum bleiben zu können. Seit Mai 2010 arbeite ich nun als
„fertige“ Lehrerin am Carolinum und
freue mich auf noch viele Jahre des
gemeinsamen Lehrens und Lernens.
Und wer weiß, vielleicht darf ich in
einigen Jahren einen meiner Schüler
als Kollegen begrüßen….
Nina Kampmann
Ein neues Gesicht am Carolinum stellt
sich vor: Nina Kampmann. Bereits seit
letztem Sommer unterrichte ich hier,
bin also eigentlich kein ganz neues
Gesicht mehr.
Ich habe an der Freien Universität
in Berlin studiert und unterrichte
die Fächer Englisch und Sport. Als
gebürtige Berlinerin habe bis zum
letzten Jahr in Berlin-Charlottenburg
gelebt. Nach meinem Referendariat
habe ich ein Jahr in Brandenburg an
einem Internat unterrichtet; danach
war ich dann wieder in Berlin sowohl
in der Erwachsenenbildung als auch
am Gymnasium tätig. Während meiner Schulzeit war ich ein halbes Jahr
an einer High School in Arizona, und
während meines Studiums habe ich
ein Jahr an der Indiana University in
Bloomington studiert.
Diese Zeit war für mich
von großer Bedeutung
und hat mich geprägt,
in privater als auch in
beruflicher Hinsicht.
Wir sind im letzten Jahr
nach Osnabrück gezogen, wir - das sind mein
Mann, meine zwei kleinen Kinder und ich. Ich
verbringe meine Freizeit
gerne mit meiner Familie und treibe Sport so
viel es mir zeitlich möglich ist. Ich jogge, gehe
schwimmen, fahre Rad und mache
sehr gerne Fitness. Außerdem bin ich
leidenschaftliche Skifahrerin. Wir machen viele Ausflüge in die Osnabrücker
Umgebung und freuen uns sehr über
die etwas ruhigeren Lebensumstände
hier im Gegensatz zu Berlin. Für die
Familie ein großer Gewinn. Ich habe
auch ein kleines Faible für die Musik,
daher singe ich mit großer Freude im
Chor des Carolinums mit.
Dass ich jetzt am ältesten Gymnasium
Deutschlands unterrichte, beeindruckt
meine Berliner Kollegen immer wieder und bereitet mir, vor allem wegen
der netten Kollegen, Eltern und Schüler, große Freude!
122
123
Verena Meißner
Silke König
Bereits seit dem letzten Sommer unterrichte ich am Carolinum die Fächer
Biologie und Deutsch. Aufgewachsen
in Listrup im Emsland, machte ich zunächst meinen Realschulabschluss an
der Luidger-Realschule in Emsbüren
und danach das Abitur am Gymnasium Georgianum in Lingen (Ems).
Nach zwei Semestern des Studiums
der Pädagogik in Münster, erweiterte
ich die Pädagogik um die Fächer Biologie und Deutsch. Nachdem ich mein
Studium mit den Fächern Deutsch
und Biologie mit dem 1. Staatsexamen an der Universität Osnabrück
abschloss, absolvierte ich das Referendariat ebenfalls in Osnabrück am
Graf-Stauffenberg-Gymnasium. Nach
dem Referendariat blieb ich der Stadt
Osnabrück treu und trat meine erste
Stelle am Carolinum an.
Ich bedanke mich für die herzliche
Aufnahme am Carolinum und freue
mich – nach meiner Babypause - auf
viele weitere gemeinsame Jahre.
Als ich im Sommer 2000 mein Abitur an der Ursulaschule in Osnabrück
abgelegt hatte, dachte ich nicht daran,
zehn Jahre später als Lehrerin ausgerechnet an die Nachbarschule, das
Carolinum, zu kommen. Aber manchmal kommt es eben doch anders als
man denkt….
Bereits seit letztem Sommer unterrichte ich nun die Fächer Englisch
und Französisch am Caro und möchte
mich hier kurz vorstellen.
Aufgewachsen bin ich in Holzhausen,
im Südkreis von Osnabrück.
Nach dem Abitur kehrte ich Osnabrück dann den Rücken und es zog
mich zunächst für ein Jahr als Au-Pair
in die USA. Nach diesem Jahr entschied ich mich für ein Lehramtsstudium mit den Fächern Englisch und
Französisch, das ich an der GeorgAugust-Universität Göttingen und
der Université de Genève absolvierte.
Neben Göttingen machte ich u.a. Station in Frankreich, der französischen
Schweiz und Hamburg und liebäugelte zwischenzeitlich mit der Arbeit im
konsularischen Dienst. Nach meinem
1. Staatsexamen 2007 entschloss
mich dann aber doch, den Lehrerberuf zu ergreifen, und absolvierte
mein Referendariat in NordrheinWestfalen. Dort unterrichtete ich
auch nach dem Referendariat noch
am Johannes-Kepler-Gymnasium in
Ibbenbüren. Im letzten Sommer bot
sich dann die Chance auf eine Stelle
am Carolinum, die ich gerne wahrgenommen habe. Ein herzlicher Dank
geht an alle Kollegen, Schüler und
Eltern, die mich hier so freundlich
aufgenommen haben.
In meiner Freizeit reise ich übrigens
sehr gerne und treibe Sport, z.B.
Rennradfahren, Volleyball oder Fitnesstraining. Auch für Musik und
Theater interessiere ich mich, weshalb ich auch gerne die Theater-AG
am Caro übernommen habe und bei
Caro Cantat mitsinge. Ich hoffe, meine Begeisterung für Fremdsprachen
und andere Länder und Kulturen
den Schülern am Caro weitergeben
zu können, und freue mich auf die
weitere kooperative Zusammenarbeit.
Mirjam Reischert
Jan Rahe
Schon seit Mai 2009 bin ich am Carolinum tätig. Zunächst habe ich hier
zwei Jahre als Studienreferendar
verbracht und hatte dann das große
Glück, auch gleich bleiben zu dürfen.
Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Georgsmarienhütte. Nach meinem Abitur 2002 begann
gleich das Studium mit den Fächern
Latein und Geschichte an der Universität Osnabrück. Nach meinem Ersten
Staatsexamen habe ich mich intensiv
darum bemüht, am Studienseminar in
Osnabrück einen Referendariatsplatz
zu bekommen.
Schon während meines Referendariats habe ich das Carolinum kennen
und viele Dinge schätzen gelernt: das
nette und aufgeschlossene Kollegium, das konstruktive Zusammenarbeiten mit Kollegen und Schülern und
das Engagement vieler rund um die
Schule. So freue ich mich auf viele
weitere Jahre am Carolinum.
Eines Tages besuchte Schopenhauer
ein Gewächshaus. Der Gärtner sah
den fremden Mann an und fragte
ihn: „Wer sind Sie?“ Schopenhauer
antwortete: „Wenn Sie mir das sagen
könnten, wäre ich Ihnen unendlich
dankbar.“
Auch wenn ich Schopenhauers
Ratlosigkeit voll teile, will ich versuchen, höflicher zu antworten: In
mehr als drei Jahrzehnten habe ich
mir angewöhnt, auf den Namen Mirjam Reischert zu hören. Nach dem
Studium der Fächer Philosophie,
Spanisch und Deutsch an der Universität Münster durfte ich sieben
Jahre als Lektorin des DAAD an der
Übersetzer- und Dolmetscherfakultät im schönen Granada deutsche
Sprache und Literatur unterrichten.
Nach meiner Rückkehr habe ich an
der Universität Münster deutsche
Literatur gelehrt und an der Ursulaschule Osnabrück das Referendariat
gemacht. Die Zusammenarbeit mit
wissbegierigen und unverbildeten
Schülern war eine unerwartet faszinierende Erfahrung, so dass ich mit
Freude im Anschluss eine Stelle
am Carolinum angenommen habe.
Besonders freue ich mich darüber,
dass es hier viele Schüler gibt, die
kritisch und nachdenklich sind und
großes Interesse für das Fach Philosophie zeigen. In meiner nicht
vorhandenen freien Zeit schreibe
ich (noch immer) an meiner Dissertation, bewundere die Natur und
spiele Tennis.
124
125
Verabschiedungen
Hanne Gallenstein
Dank
an StR´ Katja Brinker
Frau Brinker (Lat./Ma) war seit
dem 1.8.2006 bis Schuljahresende
2010/11 mit einem Teil ihrer Pflichtstundenzahl vom Osnabrücker
Abendgymnasium an das Carolinum
abgeordnet und unterrichtete in diesem Zeitraum bei uns im Fach Latein. In einer Phase personeller Engpässe war sie uns eine willkommene
Hilfe. Ihr freundliches Wesen und
ihre fachliche Kompetenz machten
sie in unserer Schulgemeinschaft
beliebt. Die zeitliche Belastung, die
Frau Brinker dabei auf sich nahm –
vormittags Caro, abends die Stammschule – ,verdient Respekt, den wir
mit einem herzlichen Dank für die
hier geleistete Arbeit verbinden.
JF
Mit Beendigung des Schuljahres
2010/2011 trat Hanne Gallenstein
von der offiziellen Schulbühne ab.
Sie konnte im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit in verschiedene
Schulformen Einblick nehmen und
ihre Fächer Deutsch und Geschichte an Orientierungsstufe, Realschule
und Gymnasium unterrichten.
Mit Beginn des Schuljahres
2004/2005 nahm Hanne Gallenstein
den Dienst am Gymnasium Carolinum auf. Sie hat hier in den letzten 7
Jahren ihres Berufslebens viele Spuren hinterlassen. Hanne Gallenstein
hat engagiert und schülerorientiert
unterrichtet, sie hat die neuen Anforderungen nie als Einengung erlebt, sondern die neuen Schüler und
Aufgaben als neue, bereichernde
Erfahrungen wahrgenommen. Sie
war stets offen für neue Themen,
fachlich kompetent und konstruktiv
in der Mediation von Konfliktsituationen. Der Mensch stand bei ihr
immer im Mittelpunkt des pädagogischen Denkens und Wirkens.
Dazu einige Beispiele: Sehr schnell
baute Hanne Gallenstein den Kon-
takt zum Theater Osnabrück auf. Mit
Kompetenz und Engagement baute
sie die Brücke von der Schule zu den
Städtischen Bühnen und ermöglichte den Schülern einen sukzessiven
Zugang zum Theater. Jedes Jahr besuchte so jeder Jahrgang der Schule einmal eine Vorstellung, die den
Deutsch-, Geschichts- oder Musikunterricht bereicherte und ergänzte;
darüber hinaus wurde eine Diskussion über gesellschaftlich brisante
Fragen wie Computerspiele oder
Mobbing initiiert.
Die Gesundheit der Schüler, ein
gesundes Essen waren ihr wichtig,
ja programmatisch: Die gesunde Ernährung hält Leib und Seele
zusammen. Ausgehend von dieser
Prämisse initiierte Hanne Gallenstein – dabei auch Mitstreiter aus
naturwissenschaftlichen Bereichen
suchend – oft ein gesundes Frühstück und engagierte sich für eine
strukturelle Verankerung des gesunden, bewussten Lebens bereits
in jungen Jahren, bei den jüngsten
Menschen, die sie erreichen konnte,
den Jahrgängen 5 und 6. Darüber hinaus bot sie für die Schülerinnen und
Schüler eine Koch-AG an und sorgte
auf den Chor- und Orchesterfreizeiten im Hager Hof für das leibliche
Wohl der Teilnehmenden.
Hanne Gallenstein stellte sich mit
viel Einsatz und froher Erwartung
all den vielfältigen Aufgaben, die
auf sie gewartet haben oder die an
sie herangetragen wurden. Sie hatte
stets offene Augen und Ohren für all
das Bunte der Schulgemeinschaft,
hat all ihre Kraft und Freude in die
Schule getragen und war immer bereit neue Wege zu erschließen.
Wir wünschen ihr von Herzen ein
gutes Gelingen ihrer Vorhaben und
alles Gute für ihren Ruhestand.
Dr. Werner Gieseke
Menschen gibt es, deren humanistisch-philosophische und in der
Folge pädagogisch-didaktische
Suprakompetenz die Summe vom
„Geist bürokratischer Schikane“ (G.
Seibt in der SZ) eingeforderter, ja
anstellig bezifferter Partialkompetenzen souveränst in den Schatten
stellt. Woraus erwächst solche einzig diskutabel erscheinende (meint:
über andere reden wir heute mal gar
nicht) „Kompetenz“? Wie man weiß,
aus der Wahrnehmung und Bevorzugung des und der Beschäftigung mit
dem Werthaltigen bei kategorischer
Distanzierung vom Wertlosen,
Wohlfeilen. Alter Bildungsgedanke.
Das weisen wir jetzt mal nach:
Welche divine Schönheit schaut
Werner beim Hochfahren seiner
diversen Rechner aus traumverlorenen Augen an? – Wer erzeugt jene
ätherischen Klänge, die ihn, wie er
gern bekennt, in Sphären fernab des
Alltagsgeschäftes „hin und weg“
führen? – Welches literarische Genre fasziniert ihn wie kein anderes,
verleiht ihm – gewiss im Umkreis
von 100 km – Deutungshoheit und
befeuert in Gestalt von Leseempfehlungen und Buchgeschenken einen
missionarischen Eifer, zu dem er auf
anderen Feldern – das von Frage 2
ausgenommen – nicht neigt? (Unsere Quizfreunde finden die Auflösung
im Anhang…) – Wer Geschmackssicherheit und – in des Wortes allerbester Bedeutung – Gediegenheit als
Signatur des Seins nach Innen und
Außen mit Fug und Recht beanspruchen kann, deckt sein Baumhaus
nicht quadratischpraktischrund mit
Teerpappe, sondern – wahr, gut und
schön – mit Kupfer. So Werner. Er
hält es vor allem nach der Seite des
126
127
Ästhetischen weit über gärtnerische
Belange hinaus mit Oscar Wilde:
„Satisfied with the best!“
Wer Werner darlegend-explizierend
erlebt, kann nicht umhin, sich tief
zu wundern über die Angemessenheit des Decorums, die geradezu indische Ruhe der Seele und des Tons
in der Entfaltung der Argumentation. – Verliert denn, wem contenance
zur Signatur geworden ist, dieselbe
auch schon mal? Sicher – eine Frage
des Themas. „Das halte ich jetzt für
ausgemachten Bllööödsinn! D a s
h e i ß t a l s o: Es ist schlicht und
einfach Quatttschsch!“ Und damit
Ende der Diskussion. Auch das ist
Werner. Von wegen sine ira et studio. Werner ist stets stark positioniert und adäquat substantiiert. Wie
es sich gehört. – Ganz gefährliche
Situation: Wenn eine der medialen
Flachzangen im TV-Zirkus oder
sonstwo kokett erklärt: „In Mathe war ich immer 5!“ – Das geht
Werner gehörig wider die Natur, und
man darf dann alles sagen außer:
„Ich auch.“
Wichtig: Werner, professionellerweise verankert in an für sich sei-
enden Abstrakta, hat ein Faible für
sehr konkrete Welten in maßstäblicher Verkleinerung. Das ist nun
gymnasialem Intellektualismus
schwer vermittelbar. „Wie jetzt: Modellbau? Ist das nicht bisschen piefig?“ Leute, ihr habt keine Ahnung!
Wir reden nicht von Fallerhäuschen
einszusiebenachtzig, sondern von
technischem Großgerät zum Anfassen. 1:32 oder gleich 1:6. Eine
F-15 in der Hand zu halten, ist per
se faszinierend. Das erschließt sich
eben nur empirisch. BTW: Das Phänomen an sich ist ethisch indifferent.
Im technischen Artefakt nutzt es der
Mensch ad bonam oder ad malam
partem. Basta. Im übrigen sagt das
Heisenberg auch, nur mit ein bisschen andern Worten.
An der Universität OS gibt es eine
Vorlesung ‚Elemente der [man
höre und staune] Diskreten Mathematik’. Laie, der man ist, hätte
man schwören können, es liest Dr.
Werner Gieseke, denn selbst wenn
rätselhaft bleibt, was sich hinter dem
sympathischen Thema verbirgt – es
strahlt eben jenes feine Understatement aus, das auch Werner auratisch
umgibt. Der ‚Doktor’ lediglich als
spektables Ornat? Ach was. – Von
der eigenen Könnerschaft im allgemeinen, der qua Amt herausgehobenen Position im MINT-Diskurs
im besonderen kein Aufhebens zu
machen, das ist wohl maßgebliches
Signum jener Suprakompetenz, die
– das muss jetzt einfach noch mal
gesagt werden – die Summe vom
Geist bürokratischer Schikane eingeforderter, ja anstellig bezifferter
Partialkompetenzen souveränst in
den Schatten stellt.
Pablo Picasso zufolge kann ein
Mann nicht größer sein, als die Frau,
die er liebt, ihn sein lässt. Senden
wir von dieser Stelle einen Gruß
an Maria, die Wahrheit in der Erscheinung. Kein Zweifel: PP meinte
„unsere Giesekes“. Die bleiben sie.
Werner, irgendwie zum Grandseigneur geboren, stimmt’s?
Auch zum Chorsänger – das hat er
lange Zeit gar nicht gewusst.
hp
Hier die richtigen Antworten:
Die Venus Botticellis, Jan Garbarek,
Arno Schmidt
Astrid Tengen
Ihre Verabschiedung bezieht sich
(aus jetziger Sicht) nur auf einen
begrenzten Zeitraum, genauer gesagt auf zwei Jahre. Denn für diese
Zeit ist sie an das Niedersächsische
Kultusministerium abgeordnet. In
ihrem Dezernat beschäftigt sie sich
u. a. mit dem Zentralabitur und den
MINT-Fächern.
Wir stellen dem Ministerium eine
gewissenhafte, verlässliche, kompetente Kollegin, die im Kollegium
hohe Wertschätzung genießt, zur
Verfügung. Ihre jugendliche Frische, ihr freundliches, ja quirliges
Wesen – nicht immer von leiser Art
– werden wir vermissen.
Mit Blick auf ihr vielseitiges Interesse, das erheblich über ihre Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik, Kath. Religion hinausgeht,
verbunden mit einer manchmal
beängstigenden Geradlinigkeit und
Zielstrebigkeit sei folgender Rat
ihr mit auf den Weg gegeben: Ihr
Lebensweg stehe nicht maßgeblich
unter dem Sprichwort „per aspera
ad astra“ (die Karriereleiter zwar
hoch erklimmen, dabei aber vieles
einstecken und entbehren müssen).
Er folge lieber der Devise „Festina
lente!” (Eile mit Weile!) – d.h. die
eigenen Ziele nicht aus den Augen
verlieren, sie auch konsequent anstreben, aber immer mit Bedacht,
Übersicht und Gelassenheit; denn
es gibt im Leben vieles mehr, dessentwegen zu leben sich lohnt.
Wir wünschen Astrid Tengen mit einer solchen Einstellung viel Glück
und gutes Gelingen.
PK
128
129
Das Kollegium
Abeln, Kerstin
Albrecht-Laaff, Jutta
Alter, Hans-Ulrich
Bagung, Kathrin
Bornschlegl, Karlheinz
Borsum, Eva-Maria
Brandebusemeyer,
Helmut
Breuing, Bernhard
Brinkmeier, Dr. Michael
Bröcker, Petra
Buxhovi, Renate
Coppenrath, Petra
Crystalla, Kai
Deesten, Jessica, von
Diversy, Gerhard
Dornbusch-Künne,
Christine
Ego, Dr. Werner
Eidhoff, Jantje
Evers, Eva-Maria
Fedeler, Jürgen
Feldhaus, Hans
Fischer, Reimund
Fraas, Katharina
Frye, Susanne
Funke, Femy
Gausmann, Ute
Gerve, Carolin
Gläsener, Hans-Jürgen
Grauel, Sarah
Stand 8/2011
DeGe
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StR‘
OStR
StR
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StR‘
StR‘
StR‘
StR‘
StR‘
StR
StRef‘
Große Höötmann,
Hans-Christian
EnGe
Große Wördemann,
Klaus
MaBi
Habben, Roland
LaGe
Hamm, Joachim
LaDe
Hanneken, Markus
EnGe
Heck, Matthias
MuSp
Heise, Birgit
DeKu
Hendrikson, Martina
DeRk
Hensele, Christof
MaPW
Hischemöller, Dr. Anja BiCh
Hollmann, Friedhelm
DePWPa
Hörnschemeyer,
Hermann
Ku
Jacob, Reinhard
GePWPl
Kafsack-Plate, Mechthild BiCh
Kampmann, Nina
EnSp
Kellersmann, Wolfgang MaSp
Kienker-Englmann,
Renate
ChSpBi
Kievel, Barbara
DeGe
Klamt, Marianne
EnGe
Klieser-Kirschey,
Gabriele
EnFr
Koch, Gabriele
EnFr
König, Silke
DeBi
Kotzyba, Sarah
ChSa
Kraemer, Peter
LaRk
Kröner-Kohsiek, Petra EnDe
StD
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L‘
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StR‘
StR‘
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StR‘
Kruse-Dauschek,
Eva-Maria
Kühnle, Hartmut
Kullmann, Nina
Laing, Dorothee
Langguth, Wolfgang
Laubenheimer, Claudia
Lehnert, Marcela
Lemper, Johannes
Mannigel, Dr. Holger
Martin, Pascal
Meißner, Verena
Mühlenberg, Herbert
Müller, Elke
Notzon, Konrad
Pattky, Gabriela
Pavlowski, Roman
Pieper, Hanno
Plüschke, Anke
Rahe, Jan Hendrik
Reil, Jörg
Reil-Wermelt, Maria
Reischert, Mirjam
Riepenhoff-Wolfgarten,
Annette
Rottinghaus, Linda
Rottmann, Beate
Rüth, Ernst-Josef
Sauer, Laura
Schagon, Klaus
Schlagetter, Jutta
DeKu
EnEk
EnGe
EnPW
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LaRkGr
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StR‘
StD
StRef‘
Pastor
RL‘
Schmidt-Rhaesa,
Hansjürgen
DeRe
Schönecker, Ansgar
Mu
Schröder, Hermann
MaPW
Schröer, Jens
MuRk
Schüller, Katharina
DeRk
Schulte, Bärbel
MaPh
Schwenderling, Wolfgang MaPhIf
Schwichtenberg, Sven BiCh
Severiens, Ralf
DeEk
Seyberlich, Stephan
MaPhIf
Sossong-Heinßmann,
Elisabeth
LaGe
Steenken, Heinz Hermann GeDe
Steinmeier, Emilie
ChBi
Striethorst, Dr. Ansgar MaPh
Strotjohann, Bertin
KuPa
Surber, Anneliese
BiCh
Tebrügge, Bernhard
EkBi
Tholl, Peter
MaSp
Wächter, Burkhard
PhEk
Wahlbrink, Klaus
GeRe
Walker, Björn
MaIf
Waruschewski, Jürgen KuEk
Wendland, Andreas
EnSp
Willenborg, Michaela MaEk
Witte, Anja
EnGe
Wolf, Lydia
DeRe
Zamzow, Franziska
GePW
zur Lage, Imke
DeKu
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MusL
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StRef‘
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130
131
„Man nimmt uns zur Kenntnis…“
Das Carolinum im Spiegel der Presse
Auszüge aus den Berichten der lokalen
alen Presse
132
133
DER CAROLINGERBUND
Liebe Carolingerinnen,
liebe Carolinger!
In dieser Herbstausgabe der Schola
finden Sie in gewohnter Weise das
Veranstaltungsprogramm des Carolingerbundes für das kommende
Winterhalbjahr.
Ich möchte Ihnen dazu einige Hinweise geben.
Dr. Hermann Queckenstedt vom
Domforum hat uns im vergangenen Jahr durch die alte Burgkapelle
in Eversburg geführt, er wird uns
nun im Dezember in eine moderne
Kirche, nämlich in die Pfarrkirche
St. Franziskus in der Dodesheide,
begleiten und uns von der interessanten Baugeschichte und Architektur berichten. St. Franziskus ist von
dem bekannten Architektenehepaar
Rudolf und Maria Schwarz entworfen worden. Rudolf Schwarz galt als
Ideengeber für den modernen Kirchenbau nach dem 2.Vatikanischen
Konzil. Uns erwartet also eine sehr
informative Führung.
Ein ganz besonderer Höhepunkt
im Rahmen unserer Vortragsreihe
im Caro-Café wird ein Vortrag von
Prof.Dr. W.Junge von der Universität Osnabrück sein, der über das
Thema „Nanotechnologie in den
Kraftwerken der Zelle“ spricht. Er
ist Biophysiker von Weltrang und
stellt komplexe wissenschaftliche
Zusammenhänge einfach und verständlich dar.
Das Planetarium am Schölerberg hat
eine völlig neue technische Ausstattung bekommen, sodass jetzt sehr
beeindruckende Vorführungen gezeigt werden können. Mit dem Leiter Dr. Hänel werden wir im Februar
durch das Universum fliegen.
Und natürlich soll auch nicht zuletzt
an unsere traditionelle Carolinger-
mahlzeit erinnert werden, die wie
in den vergangenen Jahren im stimmungsvollen Gewölbe der Bundesstiftung Umwelt stattfinden wird;
in diesem Jahr steht sie unter dem
kulinarischen Motto: „So essen die
Schweizer“.
Im nächsten Jahr gedenkt der Ludwig-Windhorst-Kreis des 200. Geburtstages von Ludwig Windhorst.
Wie Sie wissen, ist er bedeutender
katholischer Politiker in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts gewesen
und gilt als Gegenspieler Bismarcks.
In unserem Programm sind deshalb
Hinweise auf die wichtigsten Veranstaltungen zum Gedenken an diesen
großen Carolinger aufgenommen.
Sie sind alle herzlich zu unseren
Veranstaltungen eingeladen und ich
freue mich schon jetzt, viele von Ihnen begrüßen zu können.
Mit herzlichen Carolingergrüßen
Ihr Dirk Bergmann
Carolingerfahrt nach Trier
26. bis 29. Mai 2011
Am Morgen des 26. Mai versammelten sich 24 erwartungsfrohe Mitglieder des Carolingerbundes zu einer
kulturellen Erlebnisreise nach Trier
– der 10. Fahrt unter der bewährten
Leitung von Dr. Dirk Bergmann.
Schnell war der Kontakt untereinander hergestellt, man kannte sich
schon von früheren Fahrten oder von
der Schulzeit her.
Um die Mittagszeit war das erste
Ziel erreicht, der Laacher See mit
der Abtei Maria Laach. Nach kurzer Mittagspause und Besichtigung
ging es weiter zur Burg Eltz. Hier
brachte uns ein Mitglied der Familie von Eltz die Geschichte und die
zahlreichen Sehenswürdigkeiten der
Burg nahe. 1157 erstmals urkundlich erwähnt, entstand sie nicht
als Festung, sondern als befestigte
Wohnanlage, die nie erobert, aber
ständig erweitert wurde, vor allem,
als sich die drei Linien der Grafen
von Eltz bald trennten, unabhängig
voneinander ihren Teil der Burg
ausbauten und bis heute innehaben.
Nachdem die aufwändige und stilvolle Restaurierung der Innenräume
vor kurzem abgeschlossen wurde,
134
135
hat sich der federführende Graf von
Eltz der Sanierung der Außenanlagen zugewandt. Voller Eindrücke
machten wir uns nach der Führung
auf die Fahrt zu unserem Quartier
im Weingut Hotel Weis im Ruwertal vor den Toren Triers. Der Abend
klang aus mit einem gemütlichen
Beisammensein bei Speis’ und, wie
an der Mosel nicht anders zu erwarten, reichlich Trank, sprich Riesling.
Der Begegnung mit der ältesten
Stadt Deutschlands am nächsten
Morgen sei ein lateinisches Zitat
aus einem Loblied auf Kaiser Konstantin (Panegyricus Constantino VI
22) vorangestellt, der ab 306 n. Chr.
Trier zur Hauptstadt des Römischen
Reiches ausbaute:
Video hanc fortunatissimam civitatem, cuius natalis dies tua pietate celebratur, ita cunctis moenibus resurgentem, ut se quodammodo gaudeat olim corruisse,
auctior tuis facta beneficiis. Video circum maximum -aemulum,
credo, Romano -video basilicas
et forum, opera regia, sedemque
iustitiae in tantam altitudinem
suscitari, ut se sideribus et caelo
contigua et vicina promittant.
Ich sehe diese äußerst begünstigte Stadt, deren Geburtstag
durch Deine Gnade gefeiert wird,
die sich mit all ihren Mauern so
wieder erhebt, dass sie sich irgendwie zu freuen scheint, einst
eingestürzt zu sein, erhabener
geworden durch deine Taten. Ich
sehe den Circus Maximus - der
dem römischen, wie ich glaube, gleichkommt – ich sehe die
Basiliken und das Forum, die
königlichen Gebäude, den Sitz
der Justiz zu einer solchen Höhe
hochgezogen, dass sie den Eindruck erwecken, an den Himmel
zu stoßen und ihm benachbart zu
sein. Das alles sind mit Sicherheit
die Geschenke Deiner Anwesenheit.
In diesem Sinne näherten wir uns
dem Programmpunkt „Das römische
Trier“. Von einem Aussichtspunkt
oberhalb der Altstadt vermittelte
uns unsere Gästebetreuerin Frau
Dostert, die hier wegen ihrer äußerst detaillierten Kenntnisse und
der unnachahmlichen Art ihrer
Vorträge und Kommentierungen
ausdrücklich genannt werden soll,
einen ersten Überblick über die
Anlage der Stadt zur Römerzeit:
die Abgrenzung und Binnendifferenzierung – cardo maximus und
decumanus maximus - des ursprünglichen Römerlagers als Grundlage
der modernen Stadt, die Porta Nigra
und das Tor des Amphitheaters als
Reste der Befestigungsanlagen und
die eindrucksvollen Ruinen imperialer stadtrömischer Hochkultur, die
Kaiser- und Barbarathermen, die
von Kaiser Konstantin 306 n.Chr.
als Thronsaal errichtete Basilika
als größter erhaltener Hallenbau
der Antike sowie die Doppelkirche
Dom und Liebfrauen und die Römerbrücke. Ein Gang durch die Altstadt vermittelte uns einen Einblick
in die Dimensionen der historischen
Stadtanlage und der imponierenden
Bauwerke.
Nach der Mittagspause auf dem
Hauptmarkt, dem Platz des ehemaligen römischen Forums, stand
eine geruhsame Panorama-Fahrt
auf der Mosel auf dem Programm.
Am Anleger stieß verspätet Ulrich
Becker zu uns, der mit einem gebührenden Knalleffekt begrüßt wurde: Beim Rücksetzen nämlich traf
… eine kulturelle Erlebnisreise …
unser Busfahrer ein Straßenschild,
das sich für ihn unsichtbar im toten
Winkel befand und sich in die Heckscheibe bohrte. Während wir unsere
Flussfahrt machten, die wegen der
Staustufen doch recht begrenzt war,
wurde die Reparatur in die Wege
geleitet. Zu unserem Hotel gegen
Abend zurückgekehrt, kam der Reparaturdienst der Firma Autoglas,
die, wie sich herausstellte, in Melle
beheimatet ist. Während wir noch
in launiger Runde beim Abendessen im Hotel saßen und erneut den
Erzeugnissen des Weinguts Weis
zusprachen, wurde die neue Heckscheibe eingesetzt.
Am folgenden Tag stand zunächst
„Das christliche Trier“ auf dem
Programm. Wiederum bewies Frau
Dostert ihre herausragenden Fähigkeiten in der Vermittlung jetzt der
christlichen Geschichte Triers. Als
erstes besichtigten wir die romanische Benediktiner-Abteikirche
St. Matthias aus dem Jahr 1127 mit
ihren barocken Portalvorbauten und
dem einzigen Apostelgrab nördlich
der Alpen, heute ein viel besuchter
Wallfahrtsort. Darauf besuchten wir
St. Paulin. 1647 noch als romanische
Kirche von den Franzosen zerstört,
wurde sie nach den Plänen von
Balthasar Neumann wieder aufgebaut und 1757 eingeweiht. Sie bildet
heute mit ihren Architekturgliedern,
Plastiken, Malerei und dem Spiel
von Licht und Schatten eine der
kostbarsten Bauten des deutschen
Rokoko.
Nach der Nüchternheit der Romanik und der Verspieltheit des Rokoko wandten wir uns dem Dom
zu, der ältesten Bischofskirche
Deutschlands und seit 1986 Teil
des UNESCO-Weltkulturerbes
Römische Baudenkmäler, Dom
und Liebfrauenkirche in Trier. Der
erste Bau entstand ab 326 über den
Resten eines prächtigen römischen
Wohnhauses, dessen Mauerfluchten
und Kammern uns beeindruckten.
In der Folge wurde der Dom zu
einer der größten Kirchenanlagen
Europas mit vier Basiliken, einem
Baptisterium, dem sog. Quadratbau
und mehreren Nebengebäuden umgebaut. Die Franken zerstörten ihn,
550 erstand er neu, dann wurde er
882 durch die Normannen wieder
in Schutt und Asche gelegt. Unter
Erzbischof Poppo begann ab 1030
der Neubau unter Einbeziehung der
noch vorhandenen älteren Bauelemente. 1211 wurden Ostchor und
Osttürme fertig gestellt, darauf die
Einwölbung des gesamten Innenraums. Die späteren Jahrhunderte
brachten nur noch die weitere Ausgestaltung des Innenraums durch die
Kanzel, Nebenaltäre und Grabaltäre.
1717 zerstörte erneut ein Brand einen Großteil des Sakralbaus, der
unter dem Einfluss des Barock zur
Querschiffkirche umgestaltet wurde
und seine endgültige Form erhielt.
Wir waren uns einig, dass der Mix
der verschiedenen Bauelemente, die
zwischen zwei Säulen aufgehängte
moderne Orgel, die stilistisch unpassenden Bischofsgräber an den aufstrebenden Säulen und die schwarze
Farbgebung des mächtigen Chores
zu einem unharmonischen Gesamtbild beitragen.
Nach der Mittagspause fuhren wir
auf der Moselweinstraße durch
romantische Weinorte wie Trittenheim, Piesport, Bernkastel, Kröv,
Traben-Trarbach und Zell nach Beilstein. Von der Terrasse des Klostercafés aus hatten wir einen herrlichen
Blick auf den unter uns in der Sonne
136
137
R E C H T S A N W Ä L T E
Dragana
Andreas
Berger
SusanneSusanne
Buchweitz
Dr. Eckhard
Höckelmann
Avermann
DraganaPeschke
Peschke
Andreas
Berger
Buchweitz
Dr. Eckhard
Höckelmann GesineGesine
Avermann
für
Bau-/Architektenrecht
für Arbeitsrecht
Fachanwältin
für
Fachanwalt
für Erbrecht
Fachanwalt
für Arbeitsrecht
Fachanwältin
für
Fachanwalt
für ErbrechtFachanwältin
Fachanwältin
für
Fachanwältin für Miet-/Fachanwalt
Werkvertragsrecht
Transport-/Speditionsrecht
für Steuerrecht
Handels-/Gesellschaftsrecht
• Transport-/SpeditionsrechtFamilienrecht
Familienrecht Fachanwalt
Fachanwalt
für Steuerrecht
Handels-/Gesellschaftsrecht
Wohnungseigentumsrecht
Mietrecht
Datenschutz
Bankrecht• Bankrecht Grundstücksrecht
Vertragsrecht
• Bau-/Architektenrecht
• Datenschutz
• Grundstücksrecht
• Vertragsrecht
Zwangsverwaltungsrecht
Unternehmensrecht
Verwaltungsrecht
Wirtschaftsrecht
• Werkvertragsrecht
• Unternehmensrecht
• VerwaltungsrechtImmobilienrecht
• Immobilienrecht
• Wirtschaftsrecht
Sozialrecht• Sozialrecht Versicherungsrecht
Insolvenzrecht
• Zwangsverwaltungsrecht OWI-/Verkehrsrecht
• OWI-/Verkehrsrecht
• Versicherungsrecht
• Insolvenzrecht
Strafrecht
Wettbewerbsrecht
• Strafrecht
• Wettbewerbsrecht
Loyalität
Kompetenz
Erfolg
Herrenteichsstraße 1 | 49074 Osnabrück | Telefon: 05 41/58 05 45-0 | www.HBP-net.de
HoeckelmannNEU.indd 1
liegenden Ortskern mit seinen malerischen Fachwerkhäusern und engen
Gassen, zu denen wir dann hinunter stiegen. Wer dem von Touristen
überlaufenen Bernkastel entgehen
will, dem sei das kleinere, aber ähnlich pittoreske Beilstein wärmstens
empfohlen.
Dann ging es zurück nach Trier.
Dort wartete im Weingut Fritz von
Nell ein Kellermeister auf unser
Erscheinen, der uns in die Geheimnisse der modernen Kelter- und
Weinausbaumethoden einführte.
Damit das nicht der Theorie allein
verhaftet blieb, schloss sich eine
üppige Winzermahlzeit mit ausgiebiger Weinprobe vom Kabinett bis
zur Trockenbeerenauslese an, mit
der der Tag ausklang. Im Nachhinein verwundert es nicht, dass aus
diesem vom Geist des Weines durchdrungenen Hause ein bedeutender
11.10.11 12:46
Geistlicher stammt, der Jesuit, Nationalökonom und Sozialphilosoph
Oswald von Nell-Breuning, der
Nestor der katholischen Soziallehre
und Berater von Pius XI.
Der Sonntag begann mit einer Hl.
Messe im Dom, worauf wir dann
die Heimfahrt begannen, aber nicht,
ohne ein Mittagessen an einem geheimnisvollen Ort einzunehmen.
Dieser stellte sich als das Touristenzentrum Altenahr heraus, wo man
uns in einem Traditionsgasthof köstlich à la carte bewirtete. Darauf traten wir die Rückfahrt an, die wir mit
dem Singen verschiedener Lieder,
darunter des von unserem ehemaligen Musiklehrer Karl Schönecker
komponierten Carolinger-Liedes,
recht kurzweilig gestalteten. An dieser Stelle sei dem Organisator der
bisherigen zehn Fahrten des Carolingerbundes, unserem langjährigen
Vorsitzenden Dr. Dirk Bergmann,
herzlich für die ausgezeichnete Organisation und die Betreuung nicht
nur während dieser Fahrt gedankt.
Alle Teilnehmer wünschen sich,
dass das nicht die letzte Fahrt unter
seiner Leitung war, doch wenn das
wirklich sein letztes Wort sein sollte,
hoffen wir auf einen Nachfolger, der
diese Tradition umsichtig und tatkräftig fortsetzt.
Dr. Winfried Kunz
(AB 1957)
Abiturjubiläen und Klassentreffen
50 Jahre Abitur
Besonderes Geschenk zum
50-jährigen Abitur
„Er-Innerungen“ von
Dr. Rüdiger Mack für seine
Carolinger aus der 13 R von 1961
Mit einer ganz besonderen Überraschung konnte Dr. Rüdiger Mack,
ehemaliger Klassen- und Griechischlehrer, neunzehn ehemalige
Schüler der Klasse 13R am Gymnasium Carolinum des Abiturjahrgangs 1961 erfreuen, die sich zur
Feier ihres 50-jährigen Abiturs in
Osnabrück getroffen hatten. Mit
Hilfe eines seiner damaligen Schüler wurde die Neuauflage der „ErInnerungen“, die er im Jahr 2009
im Alter von 90 Jahren geschrieben
hatte, ermöglicht. Jeder der Jubilare
erhielt ein handsigniertes Exemplar
als Erinnerung an diesen Tag.
So war der Klassenlehrer durch sein
Buch auch bei diesem Jubiläum präsent. In den Gesprächen während
und nach dem festlichen Essen in
der Lortzingstube des altehrwürdigen Hotels Walhalla wurde immer wieder deutlich, wie prägend
seinerzeit Dr. Mack für die Schüler
war. Nationalsozialismus und Zwei-
ter Weltkrieg waren aus Schuldbewusstsein, Scham oder auch persönlicher Betroffenheit zu dieser
Zeit keineswegs Lehrstoff im Geschichtsunterricht. So klammerten
viele Lehrer – aber auch viele Eltern
– dieses Thema aus. Zu nah war für
viele von ihnen diese schreckliche
und leidvolle Zeit, die sie möglichst
schnell vergessen wollten, um sich
ganz dem Wiederaufbau und dem
wachsenden Wohlstand zu widmen.
Dr. Mack dagegen holte die Zeit für
seine Schüler zurück. Er konnte mit
seinen Lebenserfahrungen verdeutlichen, wie leicht man von den Parolen der Nazis beeinflussbar war.
Eine von ihm angeregte Ausstellung
im Carolinum „Alltag während der
Nazizeit“ mit vielen Gegenständen,
vom Mutterkreuz über die Hakenkreuzfahne bis zum „Hitler in Öl“
zeigte die damalige Alltagswelt aber
auch, dass diese Dinge noch in vielen Haushalten vorhanden waren.
Gleichzeitig beschrieb Mack aber
auch seine Abkehr von diesem Gedankengut „durch Selbstbefragung“
138
Abiturfoto 1961
139
am Maßstab christlicher Werte, wie
er in seinen Er-Innerungen eindrücklich beschreibt. An diesem
Abend drehte sich also manches
Gespräch nicht um Reisen, Familie
oder Krankheiten, sondern um die
erstaunliche Wirkung, die eine Lehrerpersönlichkeit auch nach fünfzig
Jahren noch entfaltet. Dr. Mack lebt
hochbetagt im hessischen Laubach.
Von seinen damaligen Schülern er-
hielt er jetzt aus Osnabrück einen
langen Brief und viele gute Wünsche für seine Gesundheit.
Der Jubiläumstag begann mit einer Führung durch das Carolinum.
Schulleiter, Helmut Brandebusemeyer, zeigte den Ehemaligen die
heutige Schule mit ihren modern
ausgestatteten naturwissenschaftlichen Räumen und dem Computerraum. Dabei wurde auch klar, dass
Altgriechisch, einst
wichtiges Hauptfach
jeder humanistischen
Bildung, heute eher
ein Nischendasein
fristet. Das schmackhafte Mittagessen im
CARO CAFE inmitten der Schüler und
Schülerinnen vermittelte eine ganz neue
Erfahrung in einer an
diesem Tag wirklich
„lebendigen Schule“.
In der Kleinen Kirche war dann Zeit,
der
verstorbenen
Mitschüler und Lehrer zu gedenken.
Professor Dr. Felix
Bernhard als Seelsorger fand die
richtigen Worte für den Anlass. Mit
„Großer Gott wir loben Dich“, begleitet von Ansgar Schönecker am
Flügel, und einem Gebet endete die
ökumenische Andacht. Der Besuch
des Diözesanmuseums unter sachkundiger Führung war ein weiterer
Höhepunkt des Treffens.
Am späten Abend verabschiedeten
sich alle mit einem Buch in der Hand
und freuten sich, dass sie vor fünfzig Jahren Schüler des Lehrers Dr.
Mack sein durften.
Osnabrück, den 30. März 2011,
die Ehemaligen der 13 R, Abi 1961
30. März 2011
Ein Brief der Schüler
an ihren Klassenlehrer
5o Jahre nach ihrem
Abitur am Carolinum
Lieber Herr Dr. Mack,
liebe Familie Mack,
zu unserer großen Freude erhielten
wir durch die Mithilfe unseres
Klassenkameraden Felix-Martin
Schoeller heute ganz überraschend
das wertvolle Geschenk „Er-Innerungen“ von Ihnen. Durch das Buch
waren Sie als unser hoch verehrter
Lehrer bei der Feier unseres 50-jährigen Abiturs mitten unter uns.
Dafür möchten wir Ihnen unseren
Dank aus ganzem Herzen aussprechen. Sie sollen wissen, dass wir unseren geachteten Lehrer nie vergessen
haben, obwohl es doch schon zehn
Jahre her ist, dass wir mit Ihnen gemeinsam im Schatten der Türme von
St. Johann auf unsere Schulzeit am
Carolinum zurückblicken konnten.
Nichts war bei Ihnen oberflächlich,
denn immer zeigten Sie uns - und
dies finden wir erneut in Ihrer glaubhaften und ehrlich geschilderten Lebensbeschreibung bestätigt - dass
Sie uns mehr als nur Wissen vermittelt haben. Wir haben von Ihnen
Antworten auf Fragen bekommen,
die wir immer von unseren Eltern erwartet und nicht oder nur annähernd
erhalten haben, und wir nehmen sie
aus Ihren Lebenserinnerungen auch
heute noch gern von Ihnen entgegen.
„Fassen wir uns einen Augenblick
ans Herz und fragen wir uns, was
wir erlebt haben!
Dann vielleicht werden wir verstehen, was wir erleben und wieder
erleben werden“, so begann am 21.
Februar 1946 Reinhold Schneider in
der Universität Freiburg seine Rede
140
141
vor den Studenten: „Der Mensch
vor dem Gericht der Geschichte“.
Man sollte meinen, dass Sie damals im Hörsaal gesessen haben.
Denn so war auch Ihre Einstellung,
aus der heraus Sie uns am Carolinum taugliches Rüstzeug mit auf
den Weg in unsere Zukunft gegeben
haben.
Geschmunzelt haben wir über Ihre
Enttäuschung bei der Verabschiedung aus der Paul-Gerhardt-Schule
Laubach. Lieber Herr Dr. Mack, soweit haben wir Sie kennengelernt,
Ihnen einen Blumenstrauß mit Lobesworten zu überreichen, das geht
überhaupt nicht, bei Ihrer Bescheidenheit und Ihrer Neigung zu Verlegenheit lag er wirklich besser in den
Armen Ihrer Frau.
Liebe Frau Mack, was uns bis heute
unvergessen ist, an das werden Sie
sich kaum noch erinnern können.
Es gab da im Osnabrücker Katharinenviertel eine kleine Wohnung,
in der Ihre Familie um Ostern 1960
mit vier Kindern zwischen acht und
zwei Jahren lebte. Und um Ostern
herum saßen da abends auf allen
verfügbaren Stühlen und auf dem
Fußboden in Ihrem Wohnzimmer
dreiundzwanzig muffelnde Jungmänner, zwischen denen noch die
vier Kleinen mit Nachthemd und
Strampler herum sprangen. Diese
ungehobelten Kerls wurden von
Ihnen mit köstlichem Griechischen
Rotwein und wohlschmeckenden,
warmen Häppchen verwöhnt. Ihr
Mann führte mit uns den Dialog aus
Platons Gorgias, wir fühlten uns auf
der Akropolis und erhielten zum Abschied Kunstkarten mit einem griechischen Spruch geschenkt, welch
ein Abend!
Liebe Familie Mack, es stimmt, was
wir in den Er-Innerungen gelesen
haben, Sie alle haben sich immer herausgefordert gefühlt und sich uneigennützig an den ethischen Normen
der Menschen, wie Wahrhaftigkeit,
Weltverantwortung und Nächstenliebe orientiert. Wir haben diese
Tugenden voller Bewunderung von
Ihnen glaubhaft erfahren dürfen und
sehr viel daraus gelernt.
Danke!
Ihnen allen schöne Grüße aus Osnabrück, und Ihnen lieber Herr Dr.
Mack wünschen wir weiterhin,
Πορεύου τήν οδόν χαίρων
die 13 R Abi 61 am Carolinum Ende
März 2011
20 Jahre Abitur
… und dann war es
fast wie früher
„Schau mal, die beiden da vorne
– gehörten die auch zu unserem
Jahrgang?!“ – Solche Fragen und
ratlose Gesichter gab es einige am
Pfingstsamstag und manch eine(r)
wünschte wohl in diesen Momenten,
man hätte keinen öffentlichen Spielplatz als Treffpunkt zum 20jährigen
Abiturjubiläum gewählt. Aber nach
kurzer Zeit wich die Unsicherheit
herzlichen Begrüßungen, angeregtem Erzählen und dem gegenseitigen Bestaunen des Nachwuchses.
Weiter ging’s für uns 65 Ehemalige
zum Carolinum, wo eine Schulbesichtigung auf dem Programm
stand. Fazit: Da hat sich schon einiges getan in den 20 Jahren, aber
irgendwie hat man dann doch alles
wiedererkannt.
Herzlichen Dank an dieser Stelle
an Wolfgang Schwenderling, der
uns engagiert durch die alten und
neuen Räumlichkeiten geführt hat.
Besonderer Beliebtheit erfreute
sich übrigens der Schaukasten mit
den Lehrerfotos. Dort mussten wir
feststellen, dass einige Lehrkräfte –
ganz im Gegensatz zu uns – doch
älter geworden sind.
Und weil so ein Schulbesuch - heute
wie damals - Hunger und Durst verursacht, wurden dann im Verbandshaus des CV Gegrilltes, Tapas und
diverse Getränke genossen – und
ausgiebig viele alte Freundschaften
aufgefrischt. Auch die gut gefüllte
Tanzfläche knüpfte nahtlos an die
alten Zeiten an.
Schön war es. Und gut festzustellen, dass wir immer noch unserem
Abiturthema treu sind: „Eine starke
Truppe“.
Ein großes Dankeschön geht an
Nicole Gottwald und Heiko Hünnefeld sowie Jochen und Stefan
Peitz, die diesen Tag – wie schon
die Jahrgangstreffen vorher – perfekt geplant haben. Wir hoffen auf
ein Revival zum Silbernen Abitur!
Dr. Natascha Clasen
(AB 1991)
142
143
Erinnerungen an FJL
Vielen dürfte er noch bekannt sein,
der FJS: es war der Bundesminister
verschiedener Ministerien und Ministerpräsident des Freistaates Bayern:
Franz Josef Strauss.
Aber wer war FJL??
Man muss allerdings heute mindestens 42 Jahre alt sein, um ihn noch
als Kunsterzieher am Caro erlebt zu
haben.
Hinter FJL verbirgt sich nämlich der
Kunstmaler Franz-Josef Langer,
der von 1958 bis 1979 als Kunsterzieher am Gymnasium Carolinum
wirkte.
Bei den vorbereitenden Gesprächen
zur Feier der 50sten Wiederkehr
unseres Abiturs schmökerten wir in
allen uns zur Verfügung stehenden
alten Unterlagen und Bildern aus
unserer Schulzeit, die Ostern 1962
endete.
Dabei kamen viele “altersverklärte“ Erinnerungen an schöne Zeiten
zum Vorschein, bei einigen Mit-
schülern besonders natürlich die
an den Kunstunterricht der letzten
Schuljahre.
Beim Nachsinnen fielen uns die
drei Kunsterzieher unserer Schule,
die wir erlebten, wieder ein, nämlich
die StRe Johannes Scharfenberg und
Walter Heisig und der Kunstmaler
Franz-Josef Langer.
Franz-Joseph Langer, von uns liebevoll “Klecksel“ genannt, hat uns die
letzten Schuljahre bis zum Abitur als
ein wenig lehrerhafter Kunsterzieher
begleitet. Vielfältige Erinnerungen
an ihn und sein 30.Todestag am 10.
März dieses Jahres haben mich zum
Schreiben dieser Zeilen veranlasst.
Im Internet werden Langers vielfältige Tätigkeiten als Zeichner,
Maler, Kriegsmaler, freischaffender Kunstmaler und Osnabrücker
Heimatmaler aufgezählt. Die Museumsdirektorin des Felix-NussbaumHauses schreibt über ihn: “Er war
in der Stadt bekannt, weil er seine
Bilder nicht in der Abgeschiedenheit des Ateliers malte, sondern wie
ein Reporter an Ort und Stelle. Man
kannte den Maler, der an den verschiedensten Straßen und Plätzen
der Stadt mit seiner Reisestaffelei zu
finden war: mitten im pulsierenden
Leben ebenso wie in abgelegenen
Winkeln. Dass sich stets ein Publikum um ihn herum versammelte und
ihm beim Malen über die Schulter
zuschaute, scheint ihn wenig gestört
zu haben, im Gegenteil: der Kontakt zu den Menschen bedeutete
ihm viel. Er lässt in seinen Bildern
Lebensnähe spürbar werden, die zur
Attraktivität seiner Arbeiten für ein
breites Publikum beitrug.“
Aus dieser zutreffenden Charakterisierung lebte auch sein/unser Kunstunterricht.
In der Sommerzeit des Schuljahres
wurde bei trockenem Wetter fast immer ein Ziel in erreichbarer Umgebung der Schule aufgesucht, um hier
mit Zeichenblock, Bleistift, Tusche
oder Kohle Skizzen von malerischen
Ausblicken auf unsere Stadt anzufertigen.
Die Ziele waren beispielsweise Heger Straße, Rißmüller Platz, Kleine
Gildewart, Große Domsfreiheit,
Neuer Graben (Katharinenkirche),
Kleine Domsfreiheit, Hasemauer
(Vitischanze), Mühlenstraße (Pernickelturm), Bocksmauer (Heger Tor),
Am Ledenhof.
Bocksmauer
Große Domsfreiheit
Hasemauer
Heger Straße
Kleine Domsfreiheit
Kleine Gildewart
144
Rißmüller Platz
Neuer Graben
Mühlenstraße
145
Die großzügige Baum-Schraffur
lässt bei mancher Bleistiftskizze
-wie hier am Ledenhof- die Ermunterung des “Meisters“ zum flotten
Strich sichtbar werden.
Kordeldrucke waren mit einfachen
Mitteln herstellbar; man brauchte
Pappe, Bindfaden und Klebstoff sowie Druckfarbe und Rolle. Die erste
Arbeit war ein Druck der Kirche von
Auvers-sur Oise; das Vorbild lieferte
Vincent van Gogh. Auf den gefertigten Druckstock wurde ein Blatt Papier gelegt und mit der geschwärzten
Rolle darüber gefahren. Die Ansicht
der Kirche entspricht somit der des
Druckstocks und dem Original und
ist nicht seitenverkehrt.
Druckstock
Am Ledenhof
Bei unwirtlichem Wetter und in der
Winterzeit wurden die Sommereindrücke durch andere Techniken zu
Aquarellen, Linolschnitten oder
Kordeldrucken verarbeitet.
Aquarell
Gemälde
Druck
Linolschnitte waren schon immer
beliebte, da relativ leicht herzustellende Drucke von Motiven, die in
große Flächen aufteilbar sind.
Als Vorlage wurden beispielsweise
Portraitzeichnungen aus den Malkursen herangezogen, die ebenfalls
von FJL im Haus der Jugend für interessierte Schüler angeboten wurden. Im vorliegenden Fall zeigt das
Modell ein Osnabrücker Original.
Maria mit dem Jesuskinde. Bei genauem Hinsehen war die Signatur
des Bildes E. M. Langer, also ein
Linoldruck von seiner Tochter Eva
Maria Langer.
Linolschnitt
Nach der Ausbildungsphase der
Linolschnitte wurde von FJL eine
Weihnachtsgrußkarte versandt. Sie
hatte als Bild einen Linolschnitt von
Mit seiner Tätigkeit an einer Schule
zeigte FJL zunehmend Fähigkeiten,
die in seinen Biographien als Kunstmaler so noch nicht genannt wurden:
Die Schüleraufführungen „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“
von Schiller fanden unter der Regie
des StAss Baumgarten im Novem-
146
Linoleumplatte
Weihnachtskarte
147
ber 1959 in der Aula des Ratsgymnasiums und im Januar 1960 im
Paulinum Münster statt. FJL entwarf
die Bühnenbilder, besorgte aus dem
Requisitenfundus des Stadttheaters
die erforderlichen Möbel, Vorhänge und Bühnenschmuck und ließ
Arbeitszimmer Fiesco
sie von uns Schülern farblich nach
seinen Vorstellungen verändern. Als
besondere Effekthascherei wurden
beispielsweise einige Polsternägel
der Stuhllehne mit Blattgold belegt,
um im Scheinwerferlicht leuchtende
Reflexe zu erzeugen.
Das Bühnenbild des Arbeitszimmers von Fiesco für den 2. Aufzug:
1. – 11. Auftritt zeigt die anliegende
Skizze aus dem Skizzenheft für insgesamt zwölf Bühnenbilder.
Eine weitere Facette seiner künstlerischen Schultätigkeit war die Anlei-
tung der Schüler, sich als Steinmetz
oder Bildhauer zu betätigen. Auf
dem Schulhofe lagen an der Stelle
der heutigen Turnhalle Sandsteine
von der ehemaligen, im Kriege zerstörten Aula des Carolinum. Nach
Beschaffung mehrerer Hammer und
Meißel aus dem Keller-Werkräumen
von StR Heisig im Klosterflügel
konnte die Arbeit beginnen. Es entstanden überwiegend tierische Gestalten. Erinnern kann ich mich an
einen Krokodilskopf, eine Ente und
einen Schafskopf. Letzterer zierte
vorübergehend sogar den Garten der
Heimschule im Schloss Iburg.
Schafskopf
Anlässlich der Klassenfahrt von drei
12ten Klassen nach Berlin im Juni
Strandbad Wannsee
1960 war Herr Langer einer unserer
Reisebegleiter. Das aufwändige Besuchsprogramm und die sommerlichen Temperaturen ließen so manchen Schüler im Laufe des Tages
abschlaffen; deshalb entschloss sich
eine Gruppe mal für einen FreizeitNachmittag und wurde von Herrn
Langer zum Strandbad Wannsee
begleitet. Als pädagogischer Hintergrund wurde diese Auszeit allerdings als geschichtlicher Ausflug zu
der Architektur im Stil der neuen
Sachlichkeit von den Architekten
Ermisch und Wagner bezeichnet.
Rückblickend kann für den Kunstunterricht des Franz-Josef Langer
nur bestätigt werden, was seinerzeit
StR Scharfenberg in seinem Aufsatz
“Aufgabe des Kunstunterrichts“ im
Jahresbericht 1961/62 des Gymnasium Carolinum schrieb:
Der Ausgangspunkt aller musischen
Erziehung ist die e i g e n e Tätigkeit
des Schülers; denn nur dann werden
seine schöpferischen Kräfte wach,
wenn er selbst singt, zeichnet oder
malt, bastelt oder formt.
Deshalb sollte jeder Kunsterzieher
zu erreichen suchen, dass der Schüler auch nach beendeter Schulzeit
die Kunst in irgendeiner Form in
sein Leben einbezieht.
Das hat sich bei nicht wenigen Mitschülern bewahrheitet und FJL wird
ihnen in guter Erinnerung bleiben.
Günter Mellmann v/o Taxus
(AB 1962)
148
149
Das Caro wird aktiv –
Einsatz der Spenden in Malawi
Roter Staub wirbelt auf, als unser
Wagen auf holprigem Boden zum
Stehen kommt. Neun weitere Mitglieder der Jugendgruppe springen
auf den Pickup, auf dem mittlerweile schon über zwanzig Menschen
auf verschiedenste Art und Weise
Platz gefunden haben. Langsam
setzt sich der Wagen wieder in Bewegung – glücklicherweise haben
wir genügend Benzin organisieren
können, was in dieser Zeit keine
Selbstverständlichkeit
ist. Dicht hocken wir
auf der Ladefläche
zusammen und halten
uns gegenseitig fest,
sodass trotz abenteuerlicher Schlaglöcher
auf unbefestigten Straßen keiner über Bord
geht. Zwischendurch
weichen wir Ochsenkarren und meterhoch
mit Feuerholz beladenen Fahrrädern aus.
Unser Weg führt uns
zwischen zahlreichen
Bohnen- und Maisfeldern entlang durch
die weite Buschland-
schaft der Zentralregion des afrikanischen Malawis. Die Vormittagsonne brennt uns ins Gesicht und gibt
uns eine leise Vorahnung von der
sich anbahnenden Mittagshitze.
Mit unserem bunten Team, bestehend
aus Menschen unterschiedlichen Alters, sind wir heute für unser HIVund Aids - Präventionsprojekt von
unserem Missionskrankenhaus in
Madisi aus unterwegs. Die Jüngste
unter uns ist Theresa. Mit ihren acht
Monaten hat sie von uns allen wohl
den bequemsten Platz – eingewickelt
in einem chitenge Tuch auf dem
Rücken ihrer Oma, unserer Gruppenältesten. Diese ist engagiertes
Mitglied unserer HIV- Selbsthilfegruppe. Unsere Jugendgruppe, die
ungefähr aus zwanzig jungen Leuten zwischen fünfzehn und neunzehn Jahren besteht, testet während
unserer Fahrt bereits mit Begeisterung das Megaphon aus und stimmt
uns mit ihren Liedern
auf die bevorstehende
Kampagne ein. Unter
uns sind außerdem
Krankenpfleger und
HIV Berater unseres
Krankenhauses.
An diesem Samstag im
Juni 2011 geht es mit
unserer Truppe nach
Madziada, einem Dorf,
das zum Einzugsgebiet
unseres Krankenhauses
in Madisi gehört. Hier
findet, so hat der dortige Chief, der „Dorfvorsitzende“, bereits
die umliegenden Dörfer informiert, eine
HIV Kampagne statt. Zwei liegen
bereits schon hinter uns und drei
noch vor uns. In unserem Gepäck
befinden sich neben Maismehl, Bohnen und Gemüse als Proviant und
den Kostümen für die Sketche der
Jugendgruppe, HIV Testutensilien
und jede Menge Informationsmaterial zum Thema HIV und Aids. Unser Ziel ist auch heute wieder die
Präventionsarbeit, aber auch die Beratung der Infizierten in Kooperation
mit unserem Krankenhaus, wobei
das HIV Testen ganz entscheidend
ist.
Aus der Ferne vernehmen wir Trommeln und freudiges Singen eines
Frauenchores, der uns schließlich
herzlich willkommen heißt. Von einer Horde neugieriger Kinder werden wir bereits erwartet. Im Schatten einiger Bäume sind Strohmatten ausgerollt und ein paar Stühle
aufgestellt. Nach der Begrüßung
durch den Chief ist allerdings vor
Beginn des offiziellen Programms
erst einmal Zeit für Nsima, den traditionellen Maisbrei, den wir Frauen
zusammen in einem riesigen Topf
zubereiten. Gut gesättigt können wir
nun zu unserem Programm überge-
hen, zu dem sich inzwischen schon eine große
Schar von Menschen
auf dem „Dorfplatz“
versammelt hat.
Nach einem Eröffnungsgebet, der Begrüßung aller anwesenden Chiefs
und der Vorstellung unserer Gruppe
beginnt unser Krankenhausteam mit
einem Begrüßungslied und anschließend der Aufklärungsarbeit zum Thema HIV und Aids. Dabei geht es um
Infektionswege und -prävention, um
den Verlauf der Immunschwächekrankheit auch in Verbindung mit
anderen Krankheiten zu sehen, und
die Möglichkeit zur Therapie durch
antiretrovirale Medikamente, welche auch in Malawi glücklicherweise vom Staat finanziert werden. Die
offizielle Rate HIV Infizierter liegt
in Malawi zwischen 13 und 14%,
die Dunkelziffer jedoch sicherlich
um einiges höher. Gerade durch die
Sketche der Jugendgruppe zu Themen wie Gewalt und Prostitution
erreichen wir die Menschen, besonders auch die Jugendlichen. Wichtig
dabei ist, dass Sexualität kein Tabuthema bleibt. Wir versuchen die
bestehenden Probleme durch Musik
und Schauspiel anschaulich und offen zur Sprache zu bringen und das
möglichst auf eine sensible, kulturell
angemessene Art und Weise. Ganz
zentral dabei ist die Ermutigung zum
HIV Test, zu dem leider viele Menschen aus Angst vor einem positiven
Ergebnis zurückschrecken. An dieser
Stelle übernehmen die Mitglieder der
Selbsthilfegruppe durch Lieder und
Tänze, aber auch durch Wortbeiträge
eine ganz wesentliche Aufgabe. Sie
erzählen von ihrer Krankheit und
ihren Erfahrungen mit den Medikamenten und ermutigen ihre Mitmenschen sich testen zu lassen. Ihre
Botschaft ist, dass auch ein Leben
mit HIV noch lebenswert sein kann,
wenn man entsprechend verantwortlich handelt und sich in medizinische
Betreuung begibt.
Zwischen den verschiedenen Wortbeiträgen spielt auch immer wieder
150
151
die Dorfband auf ihren selbstgebastelten Instrumenten, und insgesamt
wird viel getanzt. Während das
Programm mit vielen Sketchen und
Liedern weiterläuft, richtet sich unser Krankenhausteam nach den medizinischen Vorträgen bereits in den
zur Verfügung stehenden Räumen
zum Testen ein. Diese sind meistens
einfache Lehmhütten. Unser Handwerkszeug ist der HIV-Schnelltest,
der die HIV Antikörper nachweist.
Da sich diese allerdings erst drei
Monate nach der Infektion gebildet
haben, ist es wichtig sich regelmäßig
testen zu lassen, und so versuchen
auch wir vom Krankenhaus aus uns
an diesen 3-Monatszeitplan zu halten. Sollte der Test wirklich positiv
ausfallen, so wird stets ein zweites
Mal getestet und nach Bestätigung
wird der Patient beraten und zur
Einzel- und Gruppentherapie ins
Krankenhaus gebeten. Dort wird
zusätzlich durch Überprüfung der Anzahl an
CD4 Zellen eine Einordnung des Stadiums
vorgenommen, auf
welches die Medikation abgestimmt werden
kann. Vom Krankenhaus aus wird
dann auch die Supervision übernommen. Wir testen bis zum Sonnenuntergang, teilweise auch noch bei
Kerzenschein. Um 6 Uhr bricht die
Dunkelheit herein - für uns Zeit den
Heimweg anzutreten. Die Menschen
in Madziada lassen uns nur ungern
fahren, sie hoffen auf eine baldige
Rückkehr unseres Teams…
Ohne Ihr und Euer Engagement
wären diese Aktionen wohl kaum
möglich gewesen!
Durch den Erlös des Karlstages am
Carolinum im Januar 2011, durch
eine Gottesdienstkollekte von St.
Marien im März 2011 sowie durch
zahlreiche, verschiedene Privatspenden ist eine Summe von knapp
3000 € zusammengekommen, durch
die unser Missionskrankenhaus im
Juni und Juli 2011 fünf solcher Kam-
pagnen in den umliegenden Dörfern
von Madisi durchführen konnte, bei
denen über 300 Menschen getestet
und noch weit mehr beraten werden konnten. Immer wieder sind
mir während meiner täglichen Arbeit im Krankenhaus Menschen auf
den Fluren begegnet, die begeisterte
Rückmeldung zu den Kampagnen
gegeben haben – ein Zeichen, dass
wir dort wirklich Menschen erreicht
haben. Dies ist ein Verdienst, der zu
einem großen Teil Ihnen und Euch
zu verdanken ist.
Zusätzlich zu diesem Aidspräventionsprojekt konnte dem Krankenhaus
eine großzügige Spende in Form von
Medikamenten überreicht werden.
In Kooperation mit unserem Pharmazeuten vor Ort durfte ich an der
Aufstellung der Liste der zu benötigenden Medikamente mitwirken
– darunter befanden sich neben
essentiellen Hygieneartikeln wie
Handschuhen beispielsweise sehr
viele Antibiotika, aber auch „Ersatzmilch“ für Kinder, insbesondere
für Waisen, sowie Ergänzungsmilch
für unterernährte Kinder. In der
Hauptstadt Lilongwe unternahmen
wir dann einen Großeinkauf in sie-
ben unterschiedlichen
Apotheken, von dem
Patienten aller Stationen profitierten.
Der Einsatz aller beteiligten Spender und die
Mühen im Vorder- und
Hintergrund werden vom Missionskrankenhaus in Madisi sehr geschätzt! An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank, auch im
Namen der Franziskanerinnen, für
das große Engagement in Osnabrück
am Carolinum, der Gemeinde St.
Marien und bei allen Menschen, die
sich im privaten Rahmen eingesetzt
haben. Ich bin sehr dankbar über die
gute Zusammenarbeit und Ihre und
Eure Verbundenheit.
Ndathokoza, zikomo kwambiri,
herzlichen Dank!
Christina Schulze-Ardey
(AB 2010)
152
153
Sir Nana Wilhelm Otte, Dr. phil.,
Schüler des Gymnasium Carolinum
Herr Dr. Hubert Mertens
übersandte uns den folgenden, von
ihm selbst verfassten Bericht über
Leben und Wirken von Sir Nana
Wilhelm Otte, der seinen
„Ruhestand“ in der Erzdiözese
Kumasi (Ghana) verbringt.
Der Verfasser merkt ausdrücklich
an: „Ich bin der Auffassung, dass
auch manchmal große Carolinger
zu Lebzeiten ein ‘Lob’ verdienen
und der jungen Generation auch
Vorbild sein können.”
Wir kommen seinem Wunsch
hiermit nach.
In der heutigen Ausgabe der Schola
Carolina stellen wir einen großen
Carolinger vor, der sich zeit seines
Lebens der interkulturellen Kommunikation im Sinne der Katholischen
Kirche (r.k.) während seiner aktiven
Tätigkeiten in Afrika und später in
kirchlichen Organisationen gewidmet hat.
Dr. Otte, geboren am 27.09.1932 in
Mettingen (Westfalen), war Schüler
des Carolinum und bestand 1952 das
Abitur mit dem Berufswunsch, Theologie, Philosophie und Ethnologie
zu studieren. Diese Studien hielten
an von 1952 bis 1959. Nach seiner
Priesterweihe konzentrierte er sich
ganz auf seine zukünftige Tätigkeit als Missionar in Afrika. 1959/
1960 erfolgte noch ein vorbereitendes Studium an der Universität in
Leuven / Belgien und an der Schweizer Universität in Fribourg. Während
dieser Zeit ließ er sich in die besonderen Aufgaben, die ihm als Missionar in Zentralafrika bevorstanden, einweihen, insbesondere in die
Welt des Islam.
Buschpilot ab 1962 Togo, Ghana.
Es folgten dann von 1960 bis 1967
Jahre im Dienste der Kath. Mission
in Zentralafrika, insbesondere im
Kongo, schon damals einem politischen Krisenherd. Ihm wurde die
Seelsorge in einer typischen Buschstation übertragen. Der örtliche Bischof machte ihn bald zum Jugendseelsorger. In der Jugendarbeit war
er höchst engagiert und erfolgreich
tätig und leistete nunmehr praktische
Entwicklungstätigkeit auf der Basis
interkultureller Kommunikation mit
all den Besonderheiten vor Ort.
Um die großen Entfernungen in diesem Land zu überwinden, machte er
1962 seinen Piloten-Schein (BuschPilot); die hier erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse machten ihm
1965 sogar die erfolgreiche Absolvierung des Fluglehrer-Examens
möglich.
Seine besondere Vorstellung von der
sog. Missionierung fand nicht die ungeteilte Zustimmung des Missionsordens und der kirchlichen Instanzen
in Rom, so dass er sich schließlich
entschloss, seine Tätigkeit in anderer
Form fortzusetzen. Nach seiner Laisierung setzte er in den Jahren 1967
- 1970 seine Studien an der Universität Köln fort mit den Schwerpunkten
Religionssoziologie und Afrikanistik – mit abschließender Promotion
zum Dr. phil. bei Prof. Dr. König.
Nach der Promotion setzte er seine
Tätigkeit fort, um in der Kirche und
darüber hinaus für seine Ideen und
in Afrika gewonnenen Erkenntnisse
größere Resonanz und Zustimmung,
insbesondere für die künftige Ausbildung von Missionaren, zu finden. Er
gründete eine Arbeitsgemeinschaft
für Entwicklungshilfe, deren Geschäftsführer er dann in den Jahren
1972 bis 1980 war. Aus dieser Zeit
stammen viele Veröffentlichungen,
die immer wieder einen besonderen
Bezug zu seinen Tätigkeiten im ehemaligen Missionsgebiet im Kongo
gehabt haben – immer mit Blick auf
die Notwendigkeit von interreligiöser
und interkultureller Zusammenarbeit
als Herausforderung und Chance für
erfolgreiche Entwicklungshilfe.
Aufgrund seiner hervorragenden
Kenntnisse wurde er dann zum Berater des „Afrikanischen Büros für
Erziehungswissenschaften in Kisangani (Kongo)” berufen.
Aufgrund seiner wissenschaftlichen
und praktischen Arbeiten ernannte
ihn die Universität von Benin, Togo,
zum Professor, um seine großen Verdienste zu würdigen.
Auch in Deutschland und Europa
wurde man zunehmend auf ihn aufmerksam, so dass er sich entschloss,
im Jahre 1980 einen besonderen Arbeitskreis zu gründen, in dem viele
Intellektuelle, der Kath. Kirche nahestehende und mit der Kirche verbundene Persönlichkeiten zusammen geführt wurden; er wurde Gründer und Leiter des „Arbeitskreises
für Interkulturelle Kommunikation”
… als Dozent.
(AKIK). Eine mehrbändige Publikation mit Themen wie „Kirchliche
Entwicklungshilfe – Chancen und
Probleme”, „Aspekte interkultureller Zusammenarbeit” entstand.
Aufgrund seiner reichen Erfahrungen nahm er als weitere Aufgabe noch einen Lehrauftrag an der
Universität Trier wahr, um jungen
Studenten und Theologen die Bedeutung der sog. interkulturellen
Kommunikation persönlich zu übermitteln.
154
155
Die Jahre 1987 bis 1996 nutzte Dr.
Otte im Sinne seiner Ideen als Mitarbeiter des „Katholischen internationalen Missionswerkes MISSIO
e.V.” in Aachen.
1996 erreichte er schließlich die
Pensionsgrenze, jedoch ohne die Arbeit in den von ihm gegründeten Arbeitskreisen zu beenden. So behielt
er die Leitung des Arbeitskreises für
Interkulturelle Kommunikation bei,
ebenso auch seine zahlreichen Verbindungen zu Afrika, West-Afrika.
Beispielhaft sei hier nur genannt die
Gründung eines berühmten afrikanischen Chores „Bamonimambu”,
der sich auch deutschlandweit hat zu
Gehör bringen können.
Schon früh hat sich Dr.
Otte neben seinem Einsatz im Kongo ebenso
auch den Problemen
der tätigen Entwicklung in dem westafrikanischen Staate Ghana gewidmet. Er hat
selbst die Mittel für
verschiedene Projekte
eingeworben, um mit
seiner Entwicklungshilfe gleichzeitig den
Inhalt der christlichen Lehre sichtbar zu machen („Nicht das Wort ist
allein entscheidend, sondern die gute
Tat”).
Für seine beispiellose Hilfe hat ein
berühmter Stamm in Ghana ihm eine
besondere Ehrung zukommen lassen; man hat ihn zum Ehrenmitglied
der Ashanti ernannt. Der ihm verliehene Titel lautet „Aboafuhene”.
Der vorbildliche Einsatz für die
afrikanischen Probleme veranlasste
schließlich 2008 den Erzbischof
von Kumasi, Dr. Peter Kwasi Sarpong aus Ghana, Dr. Otte mit dem
berühmten Sylvester-Orden auszuzeichnen; am 25. September 2008
ernannte ihn Papst Benedikt XVI.
zum Ritter des Sylvester-Ordens.
Bis heute hat sich Dr. Otte nicht
zur Ruhe gesetzt. In der Erzdiözese
Kumasi (Ghana) bemüht er sich um
den Aufbau eines Institutes für Katechese und für ländliche Entwicklung
(ICARD), um beispielhaft Zeichen
für eine wirkliche Entwicklungspolitik unter Berücksichtigung der
religiösen Dimensionen zu setzen.
Wir können ihm und seiner Arbeit
nur zurufen: „Ad multos annos!” et
„Cum Deo et die!”
Dr. Hubert Mertens
Ruhestand 1996
„Die Antwort auf Vielfalt ist Vielfalt“ 1
Differenzierung
im Unterricht 2
„Die Fachkonferenz (…) berät über
Differenzierungsmaßnahmen / wirkt
bei der Entwicklung des Förderkonzepts der Schule mit und stimmt
die erforderlichen Maßnahmen zur
Umsetzung ab (…)3 – so heißt es zu
den Aufgaben der Fachkonferenzen
in den Kerncurricula aller Fächer
in Niedersachsen. Differenzierung
/ Förderkonzept? Haben nicht alle
Schulen bereits Förderkurse für
rechtschreibschwache Schüler in
5/6 eingerichtet? Offenbar geht es
um mehr!
Schulen und Fachkollegien an Schulen fordern nicht nur wegen der
Forderungen in den Landesvorgaben für den Unterricht zunehmend
Fortbildungen zu diesem alten, aber
bisher eher randständigen Thema:
zur Differenzierung bzw. zur Binnendifferenzierung im Unterricht,
also letztlich zur Idee einer Individualisierung des Lernens.
Das wachsende Bedürfnis spiegelt
sich natürlich auch in der heutigen
schulpädagogischen bzw. fachspe-
zifischen Literatur:„Pädagogische
Differenzierung“, Binnendifferenzierung konkret“, Innere Differenzierung in der Sekundarstufe II“,
„Individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und II“ usw.– um nur
einige Titel zu nennen.
Was steckt dahinter?
Direkte Ursachen der im gymnasialen Bereich neu entfachten, eigentlich schon alten Diskussion um
die Differenzierung im Unterricht
liegen vor allem in der PISA-Diskussion und den vor allem dadurch
angestoßenen neuen Vorgaben der
Bundesländer für den schulischen
Unterricht.
In Niedersachsen haben – wie in
ähnlicher Weise in den anderen
1 Scholz, Ingvelde: Pädagogische Differenzierung, Göttingern 2010, S.7
2 Die Darstellung beruht auf einem Workshop zur Binnendifferenzierung, den der
Verfasser bei einem Fortbildungstag in der
KGS Schinkel betreut hat.
3 Vgl. http://db2.nibis.de/1db/cuvo/ausgabe/index.php?mat1=16
4 Vgl. Scholz, 12
Bundesländern auch – die neuen
Kerncurricula unter dem Leitbegriff der Kompetenzorientierung
den Lehrerinnen und Lehrern sozusagen eine neue Blickrichtung
verordnet; im Vordergrund steht vereinfacht gesagt - nicht mehr die
Frage: „Was mache ich heute im
Unterricht?“ – oder: „Was fülle ich
sozusagen in die Köpfe der Schüler
hinein?“, sondern die Frage: „Was
sollen die Schüler am Ende meines
Unterrichts genauer kennen, besser
können, klarer einschätzen?“ – oder:
„Was soll am Ende aus den Köpfen
als Lernergebnis sozusagen wieder
herauskommen?“
Was hat Differenzierung
im Unterricht damit zu tun?
Der vielfach noch vorherrschende
Unterricht geht eher von einem
fiktiven Durchschnittsschüler aus,
von einem Lernen im Gleichschritt
nach dem Prinzip des sog. 7-G-Unterrichts:
Gleiche Schüler – beim gleichen
Lehrer – lösen im gleichen Raum
– zur gleichen Zeit – im gleichen
Tempo – die gleichen Aufgaben –
mit dem gleichen Ergebnis. 4
156
157
Aber:
(1) Schülerinnen und Schüler sind
nicht erst heute keineswegs gleich,
sondern unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, z.B. durch geschlechtsbedingte, kulturelle und nationale
Unterschiede, in familiärer und
religiöser Sozialisation, in Sozialund Arbeitsverhalten, in Lernvoraussetzungen und bevorzugten
Lernwegen, in Leistungsvermögen
und Motivation.
Es kommt also darauf an, Heterogenität bewusst wahrzunehmen und
sie nicht als Erschwernis, sondern
als Chance zu verstehen, denn „die
Antwort auf Vielfalt ist Vielfalt“ –
oder, wie es der amerikanische Psychologe Paul Brandwein 1994 nicht
weniger klar ausdrückt: „Es gibt
nichts Ungerechteres als die gleiche Behandlung von Ungleichen!“.
(2) Verstärkend hinzu kommt der
lernpsychologische Aspekt, dass
Lernen grundsätzlich ein individueller Vorgang ist, sodass auch
erst eine individuelle Förderung
die Kompetenzentwicklung jedes
einzelnen Schülers ernst nimmt;
Differenzierungsangebote bzw.
Binnendifferenzierung im Unter-
richt sind eine notwendige Folge
der Kompetenzorientierung, der
Leitidee der möglichst optimalen
Förderung jedes einzelnen Schülers
– eine Leitidee, die den Unterricht
der kommenden Jahre deutlich verändern wird.
(3) Und so ist das Konzept der individuellen Förderung im Wesentlichen
zum zentralen Schlüssel geworden,
„weil es auf die Reproduktion von
Routinewissen und Algorithmen, die
man Schülern leicht im Gleichschritt
vermitteln kann, in der modernen
Wissensgesellschaft immer weniger
ankommt.
(…) Außerdem nutzen wir das
Potenzial junger Menschen nicht
ausreichend, wenn wir alle mit den
gleichen Methoden fördern und außer Acht lassen, dass gewöhnliche
Schüler außergewöhnliche Fähigkeiten haben, die es individuell zu
finden und fördern gilt.“5
Was ist gemeint mit
Individualisierung des Lernens?
Festzuhalten ist zunächst: Individualisierung bedeutet nicht:
- Jeder arbeitet für sich allein und
nicht mit anderen zusammen;
- jeder arbeitet, was er kann und
mag, und muss sich nicht um einen Lernstandard für alle scheren.
Individualisierung bedeutet
vielmehr:
- Für optimales Lernen braucht jeder ein individuelles Lernangebot;
- das erfordert, dass wir die Stärken
und Schwächen einer Schülerin,
eines Schülers wirklich kennen;
- fortlaufende Diagnostik („assessment for learning”) und der ständige Dialog zwischen Schüler und
Lehrer sind die Voraussetzung,
+ um Schülern strukturierte Rückmeldungen zu geben,
+ um individuelle Lernpfade festzulegen und
+ um Unterrichtsplanung auf die
individuellen Anforderungen der
Schüler auszurichten.
5 Schleicher, Andreas (OECD-Verantwortl. f. d. PISA-Studien): Vortrag zur individuellen
Förderung, (Essen am 3. 2. 2007) http://blog.kooperativeslernen.de/bildungspolitischessymposium-zur-individuellen-forderung/
Differenzierung betrifft nicht
nur den Unterricht
„Binnendifferenzierung ist eine individuelle oder gruppenspezifische
Anpassung der Unterrichtsinhalte
und des Lernarrangements an
- die Interessen, Kompetenzen und
Lernbedürfnisse der Schülerinnen
und Schüler (Interessen- und Wahldifferenzierung);
- unterschiedliche didaktische,
methodische, pädagogische und
pragmatische Prinzipien (schulorganisatorische Differenzierung);
- lernspezif ische Kriterien wie
Entwicklungsstand, Lernvoraussetzungen, Leistungsfähigkeit
und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler6
Differenzierung zur Förderung individuellen Lernens betrifft also nicht
nur den Unterricht, sondern natürlich
auch die Schulorganisation und das
vielfältige AG-Angebot einer Schule,
die Möglichkeiten, unterschiedlichen
Interessen auch außerhalb des Unterrichts nachgehen zu können.
Sehen wir auf den schulorganisatorischen Bereich, so fördern z.B. das
eingeführte Doppelstundenprinzip
oder auch die Zuweisung fester
Klassenräume für eine Lerngruppe die Möglichkeiten individuellen
Lernens.
Sehen wir auf das Angebot unserer
Schule im Bereich der Arbeitsgemeinschaften, auf die Angebote im
Sport oder in der Musik etwa, aber
z.B. auch auf das vielfältige Angebot
im Seminarfach in der Oberstufe, so
wird deutlich, dass an unserer Schule
bereits Bausteine der Differenzierung
vorhanden sind, dass es aber möglicherweise daran fehlt, diese Angebote
und Möglichkeiten im Horizont einer
Differenzierung wahrzunehmen und
systematisch zu betrachten und gegebenenfalls auszubauen.
Oder sehen wir auf den konkreten
Unterricht, so zeigt sich auch hier,
dass viele Kolleginnen und Kollegen
Elemente einer inneren Differenzierung des Unterrichts bereits nutzen,
ohne diese Wege oder Methoden
6 Paradies, Liane, in: Kunze/Solzbacher, Individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und
II, Baltmannsweiler 32010, S. 65
möglicherweise als Elemente im
Horizont eines Differenzierungskonzepts, wie es die Kerncurricula des Landes fordern, zu verstehen.
Was ist konkret gemeint mit
Möglichkeiten der Binnendifferenzierung im Unterricht?
Sehen wir noch einmal auf den Unterricht; aus der Fülle der Beispiele
seien nur einige genannt:
- Wenn Lehrer Lernkontrollen entwerfen oder Hauarbeiten einsammeln, um Stärken und Schwächen
der Schüler vor einem Leistungstest
kennenzulernen und auszugleichen,
- wenn sie für die Arbeit in Gruppen
bei der Zusammensetzung Neigungen, Leistungen, Interessen
berücksichtigen; wenn sie differenzierte Aufträge erteilen,
- wenn Lehrerinnen und Lehrer offene Unterrichtsformen nutzen,
wenn sie z.B. Lesetagebücher
schreiben lassen, Stationen zum
Lernen entwickeln, Portfolios zur
158
159
Reflexion des Lernprozesses nutzen, wenn sie durch Referate und
Präsentationen selbstständiges
Lernen fördern,
- wenn sie Aufgaben so strukturieren, dass trotz des gleichen Ziels
die Schwächeren besser mitkommen und die Starken genug „Futter
haben“, wenn sie unterschiedliche
Zugangsweisen ermöglichen,
- wenn sie systematisch die Methodenkompetenz der Schülerinnen
und Schüler fördern,
- und auch wenn sie den Klassenraum zu einem materialreichen,
anregenden Lernort ausgestalten,
dann nutzen sie Elemente der Binnendifferenzierung, auch wenn sie
dahinter vielleicht noch kein Gesamtkonzept sehen, wie es die folgende Übersicht versucht.
Die Überforderungs- oder
Komplexitätsfalle
Natürlich, die Ausführungen in
diesem kurzen Beitrag vereinfachen, auch wenn die aufgezeigte
Perspektive nach Überzeugung des
Verfassers wesentlich ist. Manches
ist komplizierter, als es zunächst
scheint, manches mag als Utopie
erscheinen, zumindest als Über-
forderung, aber hüten wir uns vor
dieser Überforderungs-(Heymann)
oder Komplexitätsfalle7 (Wischer/
Trautmann) - was ist gemeint?
Als Lehrerin oder Lehrer sehen
viele, dass Individualisierung sinnvoll, ja nötig ist, aber die Verführung
zur Resignation angesichts der Ausgangslage und der Komplexität des
Feldes individueller Förderung ist
nicht gering: Ich sehe die Notwendigkeit, aber ich weiß,
7 Heymann, Werner, Binnendifferenzierung
- eine Utopie? In: Pädagogikheft 11/2010,
S. 6 ff.)
- dass meine Kompetenz zu qualifizierter Diagnose nicht ausreicht,
- dass individuelle Förderpläne viel
zu zeitaufwendig sind,
- dass meine Kräfte bei heutigen
Klassengrößen und Belastungen
dafür nicht ausreichen,
- dass die schulischen Rahmenbedingungen individuelle Förderung
nicht erleichtern,
- dass also z. Zt. individuelle Förderung eine gut gemeinte Utopie
bleibt.
So verständlich diese Denkweise
ist, es ist eine Falle, die verhindert,
dass sich etwas ändern kann, und das
wäre schade, denn letztlich stimmt
wohl, was Heinz von Foerster, auch
bezeichnet als „Sokrates des kybernetischen Denkens“, 1999 sagte:
„Lernen ist das Persönlichste auf
der Welt. Es ist so eigen wie ein
Gesicht oder wie ein Fingerabdruck.
…“
Aber wie entkommen
wir dieser Falle?
Es gibt vor allem zwei Wege:
- Der erste Weg ist ein Weg der Praxis, ein Weg der kleinen Schritte:
Indem ich z.B. offene Unterrichtsformen verstärke, indem ich die
Methodenkompetenz stärke, fördere ich bereits eine Individualisierung des Lernens.
- Der zweite Weg ist ein Weg der
Konzeptentwicklung. Unsere
Schule hat den Weg zu einem
Förderkonzept begonnen. Sie
sollte ihn beherzt fortsetzen. Die
folgende Übersicht aus NRW kann
dabei sicherlich ebenso helfen wie
der Blick auf die bereits vorhandenen Förderkonzepte anderer
Schulen.
Konrad Notzon
160
161
Carolinger haben den besten (Über-)Blick
„Zum Bödigestein“! Ein Hinweis,
der auf einer Radtour zum und durch
den Hüggel zunächst mit einem
Auge wahrgenommen wurde und
durch stete Wiederholung zum Ziel
aufstieg.
Bald war der Aufstieg von Hasbergen aus „hoch in den Hüggel“ bis
auf 145 m geschafft und ein Relikt
der letzten (oder war es die vorletzte?) Eiszeit wuchs aus dem Boden.
Ein Blick in die Karte gab unter
Punkt 21 die Erläuterung: Gedenkstein an einen Geologen und Lehrer
aus Osnabrück, der gesagt hat: „Dieses ist mein liebster Platz mit Blick
auf Osnabrück, und hier könnte ich
wohl mein Leben beschließen“. Anlässlich einer Wanderung ist er dann
tatsächlich an dieser Stelle plötzlich
verstorben.“ (aus der Wanderkarte
Georgsmarienhütte /Hagen a.T.W.
/ Hasbergen, 1. Aufl. September
2006)
Ein Blick auf die Gedenktafel am
Stein gab dann ein weiteres „Geheimnis“ preis:
Der Lehrer war Carolinger.
Klaus Kafsack
Vom Aussteigen und Ankommen
Jan Grossarth war bei Menschen zu
Gast, die ein einfaches Leben wagen,
Ziegenhirte in den Pyrenäen werden
oder einen Warsteiner-Treff in Dubai
eröffnen: Wer kennt ihn nicht, den
Drang, alles hinzuwerfen, um der
Tretmühle des Alltags zu entfliehen? Einige Menschen haben diesen
Schritt tatsächlich gewagt und sind
konsequent einen neuen Weg gegangen, um ein freies, selbstbestimmtes
Leben zu führen. Allein, zu zweit,
als Familie oder in Gemeinschaft
Gleichgesinnter. Auf einer Rundreise mit 13 Stationen in Deutschland, der Schweiz und Norditalien
hat der mehrfach ausgezeichnete
Journalist Jan Grossarth Menschen
besucht, die ein radikal anderes,
einfaches Leben wagen. Über seine Begegnungen berichtet er nun in
seinem Buch VOM AUSSTEIGEN
& ANKOMMEN.
Inspiriert zu seiner Reise hatte Jan
Grossarth die Begegnung mit einem
Bauern, der als Selbstversorger auf
seinem niedersächsischen Hof alle
Arbeiten mit Muskelkraft ohne
moderne Maschinen erledigt – aus
Überzeugung. Seither faszinierte
es Jan Grossarth, die Motive von
Menschen zu erforschen, die materiellen Verzicht und soziale Ächtung
in Kauf nehmen, um ihren Idealen
näher zu kommen. Er machte sich
auf, um ihre persönliche Geschichte zu erfahren und ihren Alltag jenseits der bürgerlichen Gesellschaft
zu teilen.
Der Autor lebte mit einem Schäfer,
der ohne Strom und fließend Wasser im Wald haust; mit einem Mann,
der nur noch wenige Tage im Monat
arbeitet und auf ein Hausboot gezogen ist; in einem Ökodorf und einer
n esoterischen Gemeinschaft, die
sich in Großfamilien organisiert; in
einem Kloster im Zentrum Kölns,
bei
b Jesuiten im Herzen Nürnbergs.;
bei
b einem Heidelbeerzüchter in der
Oberpfalz und zwei Selbstversorgern in Vorpommern. Bei einem
Paar,
das auf seinem Hof ins vorP
industrielle Leben zurückkehren
will,
w und mit einem Mann, der Geld
konsequent
ablehnt und sich von den
k
Abfällen
der Wohlstandsgesellschaft
A
ernährt.
Jan Grossarth traf auf inspirierende
und
u kauzige, kluge und engstirnige
Menschen,
darunter auch CharakteM
re, die einen so starken Eindruck bei
ihm hinterließen, dass die Begegnung mit ihnen nach Konsequenzen
für sein eigenes Leben verlangte.
Jan Grossarth beobachtet, nimmt
teil, taucht ein, vergleicht und hinterfragt. Seine höchst unterhaltsamen
Geschichten stecken voller neuer
Erkenntnisse über Freiheit, Nachhaltigkeit, Gewinn und Glück.
Jan Grossarth (AB 2001)
Der Verlag
162
163
PERSONALIA DIVERSA
Der Carolingerbund wirbt …
Der Carolingerbund hatte, einer Tradition folgend, die frisch gebackene Doppel-Abiturientia dieses Mal zu
einem Grillabend auf dem Schulhof eingeladen. Der Vorsitzende Dr. Dirk Bergmann konnte im Beisein weiterer
Ehemaliger sowie der Schulleitung eine große Zahl Interessierter begrüßen und beglückwünschen. Die Gäste
wurden durch Dr. Holger Mannigel über Aufgaben und Ziele der Ehemaligenvereinigung, insbesondere über
deren Veranstaltungsprogramm, ausführlich informiert.
Es ergab sich bei reichlich gedecktem Tisch im Verlauf des Abends ein reger Gedankenaustausch, bei dem
deutlich wurde, dass vielen der „neuen Ehemaligen“ an einer weiteren Verbundenheit mit ihrer Schule gelegen
ist, was mehrere bereits am selben Abend durch die Erklärung ihrer Mitgliedschaft bekundeten.
PK
Neue Mitglieder
Titel Name Vorname
Abitur
Strasse
PLZ Ort
am Carolinum
Acker, Magnus
Arling, Jan-Hendrik
Austermann, Thomas
Brune, Joachim
Denter, Uta
Drees, Antonia
Ego, Kilian
Feldkamp, Julia
Gediga, Kathrin
Genck, Yasa
Gram, Christopher
Greve, Bernhard
Große Beilage, Heiner
Schnatgang 72
Albrecht-Dürer-Str. 8
Starenweg 6
Lieneschweg 82
Am Süntelbach 8
To Pye 20
Otto-von-Guericke-Str. 2
Koksche Str. 95
Graf-Stauffenberg-Str.
Schoellerstr. 48
Gartenstr. 29
Konstantin-Vanotti-Str. 15
Placken Ellern 28
49080 Osnabrück
49191 Belm
49134 Wallenhorst
49076 Osnabrück
49088 Osnabrück
49090 Osnabrück
49076 Osnabrück
49080 Osnabrück
49078 Osnabrück
49076 Osnabrück
49082 Osnabrück
88662 Überlingen
49191 Belm
2011
2011
2011
1989
2011
2011
2011
2001
2011
2011
1943
1986
Titel Name Vorname
Abitur
Strasse
PLZ Ort
am Carolinum
Große-Wördemann, Maximilian
Halama, Katharina
Halbrügge, Lena
Hehemann, Sarah
Heinze, Louisa
Heinze, Maresa
Hellige, Theres Katharina
Heuer, Ben
Kettelmann, Marcel
Klumpe, Carolin
Kochmann, Dr. med. Thomas
Krause, Meilin
Landgraf, Ben
Lemper, Benedikt
Liebrecht, Margarita
Maas, Dr.-Ing. Christian
Metting, Florian
Miete, Xenia
Minneker, Justina
Moritz, Nathalie
Obermeyer, Lara
Petersmann, Kristin
Sambale, Maurice
Schleibaum, Sören
Schröer, Jens
Sierp, Katja
Simon, Andreas
Spreckelmeyer, Henning
Strotmann, Dr. Christian
Vallo, Vincent
Vornhülz, Jan
Vossel, Claudia
Wellmann, Maximilian
Wissing, Imke Malen
Holperdorper Str. 32b
Erikastr.4
Feldblumenweg 22
Brinkstr. 48
Maschweg 8
Machweg 8
Großer Kamp 4
Hagenberg 30
Bremer Str. 116
Pyer Kirchweg 64
Ringstr.6
Elfriede-Scholz-Str. 19
Vor dem Wiggert 3
Schulstr. 4a
Mecklenburgerstr. 6
Henri-Dunant-Str. 20
Friesenweg 27 a
Stadtweg 17
Am Mühlenbach 21B
Sandhorstweg 64
Pyer Kirchweg 67a
Gröbelweg 8
Hansastr. 73
Müritzstr. 10
Sedanstraße 29
Tannenburgstr. 129
Kettelerstr. 19
Klausenerstr. 17
August-Hölscher-Str. 77
Bertolt-Brecht-Str. 41
Quellengrund 5
Holsten-Mündruper-Str. 64
In den Dillen 16
Reinhold-Schneider-Str. 30
49170 Hagen
49086 Osnabrück
49176 Borgloh
49143 Bissendorf
49134 Wallenhorst
49134 Wallenhorst
49176 Hilter
49186 Bad Iburg
49084 Osnabrück
49134 Wallenhorst
49134 Wallenhorst
49134 Wallenhorst
49078 Osnabrück
49191 Belm
49205 Hasbergen
32049 Herford
49086 Osnabrück
49086 Osnabrück
49214 Bad Rothenfelde
49328 Melle
49134 Wallenhorst
49082 Osnabrück
49134 Wallenhorst
49143 Bissendorf
49074 Osnabrück
49084 Osnabrück
49191 Belm
49134 Wallenhorst
49080 Osnabrück
49088 Osnabrück
49086 Osnabrück
49086 Osnabrück
49134 Wallenhorst
49088 Osnabrück
2011
2011
2011
2011
2011
2011
2011
2011
2011
2011
1986
2011
2011
2011
2011
1986
2011
2011
1986
2011
2011
2011
2011
2011
2004
2011
1995
2011
2011
2011
2011
2011
164
165
Adressenänderungen
Titel Name Vorname
Affeld (M.A./M.A.), Christoph
Bäumer, Ernst A.
Baumgarten, Hans Otto
Behnke, Meike
Brinkmann, Marcus C.
Brockmeyer, Thorsten
Carre, Patrick
Dauwe, Julia
Drews, Christine
Eichmeyer, Doerte
Eichmeyer, Sarah
Eilermann, Frank
Epheser, Katrin
Fuchs, Michael
Henning, Tim
Hesse, Stephanie
Holthaus, Dr. Carsten
Hünnefeld, Dr. Heiko
Jäschke, Silvana
Kiewert, Alexander
Kitowski, Arne
Krüger, Klaus
Lenski, Wolfram
Meyer zu Brickwedde,
Dr. Wolfgang
Militz, Katharina
Müller, Julian
Niemeyer, Anna Maria
Ölscher, Jürgen
Olliges, Julia
Rechenbach, Silke
Abitur
Strasse
PLZ Ort
am Carolinum
Buersche Str. 80
Friedrichstr. 19
Am Heger Turm 25 A
Riemenschneiderweg 36
Hermannstraße 14
Dammstr. 23
An der Alten Schmiede 16
Neuenkirchener Str. 74
Grüngürtelstraße 26
Am Freibad 10
Am Freibad 10
Lotter Str. 13
Jellinghausstraße 58
Lange Reihe 34
Von-Hardenberg-Str. 3d
Pestalozzistr. 33
Bornkamp 2a
Julius-Vosseler-Straße 81a
Fuhlsbüttlerstr. 297
Schwanenstr. 1c
Mainstr. 9
Weißdornring 16
Heuweg 2
49084 Osnabrück
49076 Osnabrück
49078 Osnabrück
12157 Berlin
49080 Osnabrück
49504 Lotte
49082 Osnabrück
48431 Rheine
50996 Köln
49080 Osnabrück
49080 Osnabrück
49078 Osnabrück
49082 Osnabrück
27711 Osterholz-Scharmbeck
49134 Wallenhorst
14612 Falkensee
22043 Hamburg
22527 Hamburg
22307 Hamburg
68259 Mannheim
49134 Wallenhorst
59597 Erwitte
90562 Heroldsberg
1999
1941
1997
1992
1983
1992
2006
1992
1985
2008
1986
1993
1986
1996
1986
1995
1991
2002
1998
2007
1990
1980
Lindenstr. 5
Hilblestraße 35
Wasastraße 9
Friedenstr. 13
Kettelerstrasse 43
H.-H.-Meier-Allee 8
Oldachstr. 4
97359 Schwarzach
80636 München
49082 Osnabrück
40219 Düsseldorf
49191 Belm
28213 Bremen
22307 Hamburg
1984
2004
2007
2005
1985
2010
1989
Titel Name Vorname
Rudolph, Wilfried
Schaber, Florian
Schäfer, Georg Johannes
Schliehe, Ulrich
Schnitker, Maximilian
Schwenke, Malte
Sieren, Sebastian
Trapp, Stefan
Uthmann, Dr. Karl-Josef
Volkmann, Veronika
von Koschitzky, Imke
von Lüpke, Eva
Vosseberg-Benson, MBA
Gabriele M.
Witte, Miriam
Abitur
Strasse
PLZ Ort
am Carolinum
Gartenstraße 19
Uerdinger Str. 79
von-der-Tann-Straße 7
Melanchthonstraße 79
Saarlandstr.36
Nordstr. 14
Maurus-Rost-Weg 17
Maximilian-Kole-Weg 7
Didierstr. 9
Friedbühlstrasse 41/ 507
Hof Roendahl 5
Freiherr-vom-Stein-Straße 7
30974 Wennigsen
47441 Moers
44143 Dortmund
49090 Osnabrück
44139 Dortmund
38106 Braunschweig
49186 Bad Iburg
49191 Belm
65203 Wiesbaden
3010 Bern
21376 Salzhausen
60323 Frankfurt
1973
2002
2000
1974
2010
2009
1998
1983
1948
2006
2001
1983
Dunhaven, 21A Chudleigh Road Exeter, EX2 8TS, Devon, UK
Am Nonnenbach 3
49565 Bramsche
1988
1996
166
167
Unbekannt verzogen
Abraham, Julia
Abraham, Julia
Bandt, Andreas
Bollmann, Ulrike
Both, Christian
Bressem, Katharina
Brönstrup, Lars
Claus, Petra
Dehrendorf, Lothar
Dölken, Joachim
Düpjohann, Petra
Eisenmenger, Mathias
Eveillard, Marc-Christoph
Fischer, Horst
Fischer, Klaus-Peter
Frese, Michael
Frommeyer, Claudia
Frommeyer, Thiemo
Gausmann, Felix
Gediga, Kathrin
Gewers, Georg
Guhe, Dr. Jürgen
Hengelbrock, Andreas
Henrichs, Thomas
Hentrich, Luise
Hölter, Isabel
Hofmann, Tobias
Horst, Thomas
Hülsmann, Elena
Hüther, Norbert
Kaiping, Martin
Kamphaus, Alexia
Karsten, Juliane
2004
2004
1984
1984
1986
2003
1992
1985
1987
1987
1985
1984
1997
1957
1955
1984
1996
1997
2000
2001
1981
1983
1996
1990
2005
2008
1987
1984
1995
1973
1980
1989
1983
Keller, Jutta
Kern, Michael
Kersting, Michael
Kessens, Esther
Klemp, Christian
Klingsöhr, Friedrich-W.
Koch, Moritz
Korte, Sabine
Krause, Pascal
Kutscher, Jan Boris
Landwehr, Dr. Dirk
Langheim, Dr. Eike
Lobert, Karin
Löser, Dr. Susanne
Lorenz, Volker
Mailänder, Anna Katharina
Meyer, Andreas
Mönkediek, Kai
Neumann, Iris-Britta
Niehüser, Anke
Pellmann, Dr. Andrea
Piepenbrock-Führer, Roland
Pieper, Andrea-Luzia
Poggenmöller, Eric
Pohl, Mario
Prachowsky, Martin
Puskar, Alla
Ramm-Richter, Anne
Richter, Olaf
Schildchen, Claudia
Schönfeld, Friederike
Schultz, Andreas
Schwarzmann, Dirk
1984
1985
2000
1998
1992
1950
2000
1984
1985
1995
1985
1985
1988
1983
1994
2002
1983
1991
1985
1987
1984
1987
1991
1989
1999
1991
2005
1981
1991
1989
1997
1990
1991
Steffen, Axel
Steven, Daniel
Strunk, Britta
Uhlenbrock, Dr. Stephan
Vette, Albert
Warnecke, Jens
Wehner, Dr. Tim
Wilhelm, Oliver
Wille, Marion
1988
1996
1999
1984
1995
1991
1991
1989
1984
Geburtstage
(1. November – 31. März)
70 Jahre
75 Jahre
Franz Joachim Pasdzior
Freiherr-v.-Stein-Str. 22
46045 Oberhausen
22.11.1941
Christoph Dworzynski
Dr.-Vehmeyer-Str. 9
49219 Glandorf
04.11.1936
Werner Haunhorst
Im Bulte 41
59302 Oelde
10.12.1941
Peter Aka
Brahmsstr. 5
59269 Beckum
14.12.1936
Gerd Vobbe
Falkenring 52
49134 Wallenhorst
25.01.1942
Dr. med. Theo Wilker
Kleine Helle 1
59494 Soest
19.12.1936
Dr. med. Knut Bremer
Bischof-Benno-Str. 4
49186 Bad Iburg
09.02.1942
Heinz Ladner
Blücherstr. 5
12207 Berlin
29.12.1936
Dr. Jochen Kütter
Römerstr. 118 / App. 2416
53117 Bonn
02.01.1937
Manfred Utzig
Stettiner Weg 2 C
49124 Georgsmarienhütte
06.01.1937
Eugen Hesse
Hauptstr. 53
49577 Ankum
10.01.1937
Günter Lassalle
Doornbeckeweg 13
48161 Münster 1
19.01.1937
Dr. Konrad Machens
Alte Poststr. 86
53721 Siegburg
29.01.1937
Günter Nolte
Albert-Schweitzer-Str. 20
32791 Lage
09.02.1937
Klaus Filitz
Hülsebrock-Str. 135
48165 Münster
11.02.1937
Horst Dresen
Haselaischaftsweg 4
49088 Osnabrück
20.02.1937
168
169
Bruno Lücke
Nieländerweg 22
48165 Münster
25.02.1937
Prof. Dr. theol. Hugo Goeke
An der Clemenskirche 6
48143 Münster
07.02.1932
Lothar Kaiping
Große Domsfreiheit 13
49074 Osnabrück
05.02.1926
Wolfgang Bueren
Im Blümeling 31
53604 Bad Honnef
18.03.1937
Elisabeth Petersen
Am Süntelbach 16
49088 Osnabrück
26.02.1932
Josy Bergmann
Mozartstr. 1
49078 Osnabrück
18.02.1926
80 Jahre
85 Jahre
Lic.theol. Franz Slump
Von-Esmarch-Str. 159
48149 Münster
05.11.1931
Dr.med. Werner Reinken
Glückaufstr. 12
49124 Georgsmarienhütte
12.11.1926
Horst Heinemann
Lotter Str. 110
49078 Osnabrück
13.11.1931
Hermann Kohne
Woltrup-Wehbergen 9
49593 Bersenbrück
26.03.1927
Theo Rolfes
Schulstr. 19
49124 Georgsmarienhütte
03.12.1931
Hermann Ossege
Hasestr. 5
49593 Bersenbrück
06.02.1932
86 Jahre
Dieter Woldering
Overbergstr. 3
49124 Georgsmarienhütte
24.01.1926
Heinrich Schimmöller
Stettiner Weg 13
49124 Georgsmarienhütte
03.03.1926
87 Jahre
Hubert Schrameyer
Sallstr. 71
30171 Hannover
12.02.1925
Dr. med. Theodor Niemann
Bremer Str. 57
49084 Osnabrück
13.02.1925
Dr. Hermann Josef Korte
Weißdornweg 11
50767 Köln
20.03.1925
88 Jahre
90 Jahre
93 Jahre
Otto Fössing
Hugo-Wolf-Str. 8
49076 Osnabrück
08.02.1924
Dr. med. Josef Moormann
Albert-Schweitzer-Weg 11
49716 Meppen
17.12.1921
Dr. med. Paul Suerbaum
Osnabrücker Str. 15 A
49186 Bad Iburg
07.03.1919
89 Jahre
Dr. Otto Bodmann
Am Eselsweg 16
55128 Mainz
09.01.1922
96 Jahre
Hermann Stieglitz
Finkenweg 23
49084 Osnabrück
19.12.1922
Dr. med. Heinrich zu Höne
Große Str. 1
49401 Damme
01.01.1923
Günther Ludwig Schirmeyer
An der Petersburg 5
49082 Osnabrück
03.02.1923
Karl-Josef Lindemann
Alte Poststr. 9
49124 Georgsmarienhütte
15.03.1923
Dr. med. Josef Hegge
Quellenstr. 19
48431 Rheine
08.03.1922
91 Jahre
Werner Rehbock
Hauptkanal rechts 70
26871 Papenburg
07.01.1921
Franz Lammermann
Im Sperrnfeld 3
66129 Saarbrücken
17.12.1915
98 Jahre
Karl-Willi Duvenbeck
Vierländerweg 6
21465 Reinbek
13.12.1913
Dr. med. Bernhard F. Wübbel
Färberstr. 37
48369 Saerbeck
06.02.1921
(Die Angaben beziehen sich nur auf
Mitglieder des Carolingerbundes)
170
171
Eheschließungen, Geburten, Todesfälle
Eheschließungen
Geburten
28.08.2010
Jan Grossarth-Maticek und
Eva Grossarth-Maticek,
geb. Venjacob (beide AB 2001)
Oppenheimer Str. 39
60594 Frankfurt
Dr. Michèle Friedrich,
geb. Naismith (AB 1991)
und Dr. Udo Friedrich
Am Kamp 8ab
25917 Leck
Tochter Josina Marielle
* 09.06.2010
Cornelia Uroic, geb. Diessel
(AB 1998) und
Marko Uroic
Kapellenstr. 8
38102 Braunschweig
Tochter Sophia
* 15.10.2010
Claudia Schierbaum, geb. Erbe
und Dr. Kai Schierbaum
(AB 1991)
Wilhelmstr. 14
49076 Osnabrück
Tochter Marie Caroline
* 16.09.2010
Barbara Ibel, geb. Hofmann und
Georg Ibel (AB 1989)
Winand-Kayser-Str. 46
41542 Dormagen
Sohn Julius Konrad Walter
* 10.02.2011
Eva Grossarth-Maticek,
geb. Venjacob und
Jan Grossarth-Maticek
(beide AB 2001)
Oppenheimer Str. 39
60594 Frankfurt
Tochter Frida Theresia
* 08.10.2010
Inga Dopjans-Steenken,
geb. Dopjans (AB 1991) und
Heinz Hermann Steenken
Altenburger Str. 17
49080 Osnabrück
Sohn Ben Simon
* 01.10.2011
Verstorben
Fraune, Dr. rer.pol. Franz Heinz
Steuerberater
(AB 1949)
† 24.02. 2011
Am Sandfeld 35
41564 Kaarst
Kunst, Dr. phil. Ludwig
Oberstudiendirektor
(AB 1947)
† 11.08.2011
Kastanienallee 50
26121 Oldenburg
Göers, Heinrich
Rechtsanwalt und Notar
(AB 1938)
† 03.06.2011
Zum Schäferhof 13a
49088 Osnabrück
Möller, Dr.-Ing. Johannes
Bauingenieur
(AB 1951)
† 21.08.2011
Schneidemühler Str. 5B
76139 Karlsruhe
Ossege, Ferdinand
Bankdirektor
(AB 1950)
† 20.09.2011
Loxbaumstr. 42A
58097 Hagen
Fischer, Dr. med. Theo
Internist
(AB 1941)
† 30.06.2011
Von-Kieffer-Str.159
67067 Ludwigshafen
Stüper, Alois
Pfarrdechant
(AB 1939)
† 17.07.2011
Mühlenweg 38
48249 Dülmen
172
173
Veranstaltungen
des Carolingerbundes 2011/2012
18. November 2011
19.30 Uhr
26. Carolingermahlzeit
Das kulinarische Motto in diesem Jahr lautet: „So isst man in der Schweiz“
Ort: Tonnengewölbe der Bundesstiftung Umwelt
Anmeldung bis zum 14.11.2011
Begrenzte Teilnehmerzahl
Kostenbeitrag: € 21,50
16. Dezember 2011
19.00 Uhr
Führung mit Dr. Hermann Queckenstedt durch die Pfarrkirche St. Franziskus
Anschließend gemütliches Beisammensein
Treffpunkt: Bassumerstr. 38 (Dodesheide)
Anmeldung bis zum 14.12.2011
Hinweis:
9. Januar 2012
17.00 Uhr
Festvortrag von Bundestagspräsident
Dr. Norbert Lammert anlässlich des 200. Geburtstages von Ludwig Windthorst
Veranstalter: Ludwig-Windthorst-Kreis
Ort: Pausenhalle Carolinum
13. Januar 2012
20.00 Uhr
Vortrag von Professor Dr.-Ing. Wolfgang Junge,
Universität Osnabrück, über das Thema: „Nanotechnologie in den Kraftwerken der Zelle“
Ort: Caro-Café. Parkschranke ist von 19.45 bis 20 Uhr geöffnet.
Anmeldung bis zum 11.1.2012
24. Februar 2012
19.00 Uhr
Besuch des Planetariums am Schölerberg
mit dem Leiter Dr. A. Hänel
Thema: Kosmische Evolution, aktueller Sternenhimmel und Flug durch die Galaxien
Anschließend gemütliches Beisammensein
Anmeldung bis zum 21.2.2012
16. März 2012
20.00 Uhr
Jahreshauptversammlung
Ort: Tonnengewölbe der Bundesstiftung Umwelt
Tagesordnung in der nächsten Schola
Pontifikalamt anlässlich des 200. Geburtstages von
Ludwig Windthorst mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und Bischof Dr. Franz-Josef Bode
Anschließend Festvortrag von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx
in der Pausenhalle des Carolinums
Veranstalter: Ludwig-Windthorst-Kreis
Hinweis:
17. März 2012
10.00 Uhr
Sie können sich mit den beigefügten Postkarten oder ab sofort auch noch einfacher
über www.carolingerbund.de anmelden.
In Wort und Bild:
Die Lübecker Märtyrer
Am 10. November 1943 wurden die Lübecker Kapläne Hermann Lange, Eduard Müller und
Hans Prassek sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink zusammen hingerichtet,
weil sie gemeinsam die Predigten des Kardinals von Galen verbreitet hatten.
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Lübecker Märtyrer in
Wort und Bild
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Seeligsprechung
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gebunden € 24,90
Liveübertragung vom
25. Juni 2011
DVD 16:9, 150 Min.
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Dokumentation über die
Lübecker Märtyrer
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€ 19,90
Aufzeichnung der Radio Vatikan-Sendung vom Juli 2011
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