Moderne Kunst · Graphik · Berlin, 28. November 2014

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Moderne Kunst · Graphik · Berlin, 28. November 2014
Moderne Kunst · Graphik · Berlin, 28. November 2014
Schmuck 1
Moderne Kunst · Graphik
Modern Art · Prints
Auktion Nr. 234
Freitag, 28. November 2014
14.30 Uhr
Auction No. 234
Friday, 28 November 2014
2.30 p.m.
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4
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5. und 6. November 2014
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8. November 2014 von 10 bis 18 Uhr
9. November 2014 von 11 bis 16 Uhr
Zeitgenössische Kunst
14. und 15. November 2014
von 10 bis 18 Uhr
Villa Grisebach Auktionen
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21. bis 25. November 2014
Viewing of all works in Berlin
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Berlin
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Grisebach 11/2014
600 Henri de Toulouse-Lautrec
Albi 1864 – 1901 Malromé
„Irish American Bar, Rue Royale, The
Chap Book“. 1895
Farblithographie auf Papier.
42 x 61,5 cm (43 x 61,5 cm)
(16 ½ x 24 ¼ in. (16 ⅞ x 24 ¼ in.)).
Mit dem Monogrammstempel Lugt 1338.
Adriani 139 I (von II). –
Einer von 100 teilweise numerierten Abzügen.
Das Papier unregelmäßig gebräunt, die Farben
geblichen. [3481] Gerahmt.
€ 20.000 – 30.000
$ 25,300 – 38,000
Grisebach 11/2014
7
601 Pierre Bonnard
Fontenay-aux-Roses 1867 – 1947 Le Cannet
„La Revue Blanche“. 1894
Farblithographie auf Papier, auf dünnes Leinen aufgezogen.
74,5 x 58,5 cm (79,8 x 61,6 cm)
(29 ⅜ x 23 in. (31 ⅜ x 24 ¼ in.)).
Bouvet 30. –
[3065] € 2.500 – 3.000
8
$ 3,170 – 3,800
Grisebach 11/2014
602 Gabriele Münter
Berlin 1877 – 1962 Murnau
„Plakat für die Gabriele Münter-Ausstellung
Kopenhagen“. 1918
Farblithographie auf dünnem Papier. 89 x 63 cm
(90 x 64,5 cm) (35 x 24 ¾ in. (35 ⅜ x 25 ⅜ in.)).
Hoberg/Jansen 57.3. –
Abzug vor der Schrift. [3246] € 2.000 – 3.000
$ 2,530 – 3,800
Grisebach 11/2014
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603 Félix Vallotton
Lausanne 1865 – 1925 Paris
„La Symphonie“. 1897
Holzschnitt auf Japan. 21,8 x 26,8 cm (57,6 x 47,2 cm)
(8 ⅝ x 10 ½ in. (22 ⅝ x 18 ⅝ in.)). Signiert.
Vallotton-Goerg 186. –
Einer von 100 numerierten Abzügen.
Aus dem Album: Germinal. La Maison Moderne
(Julius Meier-Graefe), Paris 1899. [3065] € 6.000 – 8.000
10
$ 7,600 – 10,140
Grisebach 11/2014
(Abbildung in Originalgröße)
604 Ernst Ludwig Kirchner
Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos
„Kauernder Akt, vom Rücken gesehen
– Das Modell 4“. 1905
Holzschnitt auf Japan. 13 x 10 cm (19,4 x 18 cm)
(5 ⅛ x 3 ⅞ in. (7 ⅝ x 7 ⅛ in.)).
Signiert und bezeichnet: Handdruck.
Gercken 32 A (von B). –
Einer von etwa 25 bekannten Abzügen. Erschienen auch
in der I. Jahresmappe der Künstlergruppe Brücke 1906
(Gercken 32 B). [3179] € 8.000 – 10.000
$ 10,140 – 12,700
Grisebach 11/2014
11
605N
Edvard Munch
Løiten 1863 – 1944 Ekely b. Oslo
„Der KuSS I“. 1897
Holzschnitt, koloriert, auf festem Papier.
45,7 x 37,8 cm (54,3 x 44,4 cm)
(18 x 14 ⅞ in. (21 ⅜ x 17 ½ in.)). Signiert.
Woll 114 I (von III) / Schiefler 102 B. 2. Fassung
1. Zustand. –
Sehr selten. Einer von 6 bekannten Abzügen des
1. Zustands. Leicht gebräunt. [3136] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz
Literatur und Abbildung: Versteigerungskatalog:
Sotheby‘s New York. Auktion 6101.19th and
20th Century Prints, 15./16. Nov. 1990,
Nr. 394, Abbildung / Nina Barge: Munch küßte
die Muse – und auch Kandinsky? In: Grisebach.
Das Journal, Herbst 2014, S. 44/45, Farbabb.
S. 45
€ 180.000 – 240.000
$ 228,000 – 304,000
Über ein Jahrzehnt hat Edvard Munch an dem Thema
des sich küssenden Paares in den verschiedenen
bildnerischen Medien, in Gemälden und graphischen
Werken, gearbeitet. Ausgehend von einer realistischen
Szene wurde das Motiv im Laufe der Jahre bis zu einem
abstrakten Zeichen in der Holzschnitt-Fassung von
1902 („Kuss IV“) verdichtet. Den Beginn machte eine
unscheinbare Bleistiftzeichnung um 1890 mit dem
handschriftlichen Titel „Adjö“, die ein Paar in Umarmung im Atelier des Künstlers neben dem Fenster
zeigt. In vier Gemälden aus den Jahren 1891 bis 1897
konzentriert sich der Blick immer stärker auf das Paar,
und der umgebende Raum verliert an Bedeutung.
Eine dramatische Steigerung erfährt das Thema in
der Radierung „Der Kuss“ von 1895, einem frühen
Meisterwerk in Munchs druckgraphischem Œuvre.
Das nackte Paar, plastisch herausgearbeitet, steht in
leidenschaftlicher Umarmung im dunklen Zimmer am
Fenster, durch das man auf die Straße im Sonnenlicht
blickt. Die Normalität des Straßenlebens steigert
den Kontrast zu der sinnlichen Eruption, die sich im
Innern hinter dem Fenster abspielt. Mit der Haltung
12
des Paares hat Munch die Rollen zwischen Aggressivität des
Mannes und Hingabe der Frau klar gekennzeichnet und die
Komposition des Figurenpaars für die spätere Reihe von vier
Holzschnitten gefunden.
Der Holzschnitt „Kuss I“ von 1897, hier in der besonderen
Form des I. Zustands und darüber hinaus leicht handkoloriert,
ist die erste Fassung in der Folge der Kuss-Holzschnitte. Der
Liebesakt wird in Munchs Werk immer mystisch überhöht und
in den Naturzusammenhang von Werden und Vergehen gebracht. Meisterhaft ist der Holzschnitt, indem er mit sparsamsten Mitteln die volle Imagination der Liebesszene gestaltet.
Man hat den Eindruck, als wollte Munch die schön gemaserte
Holzoberfläche so wenig wie möglich verletzen. Die zarten
Umrisslinien des Paares sind, kaum auffallend, in die Holzstruktur eingebettet; sie übernehmen die Lebendigkeit der natürlichen Maserung in das gestaltete Bild. Nur einige, aber darum
umso bedeutungsvollere Helligkeiten in der schwarzen Fläche
genügen, um Szene und Raum vor Augen zu führen. Waren in
der Radierung die beiden Gesichter noch deutlich voneinander
zu unterscheiden, so verschmelzen sie im Holzschnitt zu einem
einzigen Flecken – als Zeichen für das Ineinander-Aufgehen des
Liebespaares. Obwohl die Gesichter zusammen nur eine helle
Fläche bilden, glaubt man die Neigung des Kopfes des Mannes
und die Zuwendung des Gesichts der Frau zu erkennen. Die
Köpfe werden eingerahmt vom Spiel der vier Hände. Erstaunlich, wie es Munch vermag, den ganzen Gefühlsausdruck der
Liebesszene in die Haltung der Hände zu legen. Die Aktivität
des Mannes zeigt sich in der Gebärde, mit der er die Geliebte
an sich zieht, während ihre Hände für Anlehnung und Hingabe
sprechen. Um den Schwarzweiß-Kontrast zu mildern und die
Helligkeiten dem Natureindruck der Holzstruktur anzupassen,
hat Munch diese rötlich koloriert. Rätselhaft bleibt zunächst der
dreieckige Bezirk kleiner heller Flecken am linken Bildrand. Aus
den Gemälden kann man schließen, dass diese Helligkeit das
Licht wiedergibt, das durch das Fenster, vom Vorhang rechts
begrenzt, fällt. Durch die Andeutung des Fensters und durch
die Hände, die das Paar umschlingen, entsteht in der Fläche
der Eindruck eines räumlichen Bildes. Der verwandte, aus
demselben Jahr stammende Holzschnitt „Kuss II“ ist weniger
geheimnisvoll, da die Figuren-Silhouette deutlicher eingeschnitten und von hellen, den Körperumriss wiederholenden Linien
umgeben ist. In den späteren Kuss-Holzschnitten wird die
stilisierte Figur des Paars aus dem Stock ausgesägt und auf
den Abzug einer zweiten Platte gedruckt.
Der Holzschnitt „Kuss I“ steht in der Mitte zwischen der
realistischen Darstellung des Beginns und der Abstraktion des
Motivs zum reinen Symbol. Er ist an Ursprünglichkeit und Empfindsamkeit durch die späteren Fassungen nicht zu übertreffen.
Günther Gercken, Lütjensee
Grisebach 11/2014
Grisebach 11/2014
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606 Emil Nolde
Nolde 1867 – 1956 Seebüll
„Hafen in Flensburg“. 1907
Radierung auf gelblichem, festem Papier.
14,8 x 18,8 cm (33,8 x 31,4 cm) (5 ⅞ x 7 ⅜ in.
(13 ¼ x 12 ⅜ in.)). Signiert und datiert.
Mit der handschriftlichen Adresse des
Druckers Felsing, Berlin.
Schiefler/Mosel/Urban R 66. –
Einer von 23 Abzügen. [3452]
€ 5.000 – 7.000
14
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
607 Emil Nolde
Nolde 1867 – 1956 Seebüll
„Selbstbildnis“. 1911
Kaltnadel auf Zanders-Velin. 29,5 x 26,4 cm
(62 x 49,5 cm) (11 ⅝ x 10 ⅜ in. (24 ⅜ x 19 ½ in.)).
Signiert und betitelt.
Schiefler/Mosel/Urban 157. –
Einer von mindestens 17 Abzügen.
Leichte Randmängel. [3163] Gerahmt.
€ 7.000 – 9.000
$ 8,870 – 11,410
Grisebach 11/2014
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608 Hermann Max Pechstein
Zwickau 1881 – 1955 Berlin
„Fischer am Strand“. 1909
Lithographie auf bräunlichem Papier. 49,5 x 36,5 cm
(59,5 x 45 cm) (19 ½ x 14 ⅜ in. (23 ⅜ x 17 ¾ in.) ).
Signiert und bezeichnet: Nidden.
Krüger L 98. –
Etwas gebräunt, Fehlstelle oben rechts. [3423] Gerahmt.
€ 5.000 – 7.000
16 KORR
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
609 Hermann Max Pechstein
Zwickau 1881 – 1955 Berlin
„Schnapsbude I“. 1911
Lithographie auf glattem Papier. 35 x 38,5 cm
(41 x 54 cm) (13 ¾ x 15 ⅛ in. (16 ⅛ x 21 ¼ in.)).
Monogrammiert und datiert.
Krüger L 142. –
Leicht gebräunt, Knickspuren. [3423] Gerahmt.
€ 5.000 – 7.000
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
17
610 Christian Rohlfs
Niendorf 1849 – 1938 Hagen
„Die Werbung (Neger und Tänzerin)“. 1913
Holzschnitt auf Papier, vom Künstler mit Ölfarben
überarbeitet und auf graues Papier montiert.
36,5 x 26,8 cm (41,5 x 30,8 cm) (14 ⅜ x 10 ½ in.
(16 ⅜ x 12 ⅛ in.)). Unterhalb der Darstellung
auf dem Unterlagepapier mit Bleistift betitelt
und signiert: Tänzerin Chr. Rohlfs.
Utermann 86 / Vogt 72. –
[3166] Gerahmt.
€ 5.000 – 7.000
18
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
611 Karl Schmidt-Rottluff
Rottluff 1884 – 1976 Berlin
„Frau mit aufgelöstem Haar“. 1913
Holzschnitt auf Japanbütten. 35,6 x 29,6 cm
(54,9 x 43,5 cm) (14 x 11 ⅝ in. (21 ⅝ x 17 ⅛ in.)).
Signiert.
Schapire 123. –
[3179] € 10.000 – 15.000
$ 12,700 – 19,000
Grisebach 11/2014
19
612 Erich Heckel
Döbeln/Sachsen 1883 – 1970 Radolfzell/Bodensee
„Hockende“. 1913
Holzschnitt auf Japan. 42 x 30,7 cm
(70 x 53,8 cm) (16 ½ x 12 ⅛ in.
(27 ½ x 21 ⅛ in.)). Signiert und datiert: 14.
Dube 263 II B. –
Einer von 40 Abzügen. Erschienen in der Mappe:
Elf Holzschnitte, 1912-1919, Erich Heckel bei
I.B. Neumann, Berlin 1921.
Sorgfältig restaurierte Randmängel. [3179] € 6.000 – 8.000
20
$ 7,600 – 10,140
Grisebach 11/2014
613 Hermann Max Pechstein
Zwickau 1881 – 1955 Berlin
„Zwiesprache“. 1920
Farbholzschnitt auf Bütten. 40,2 x 31,8 cm
(53 x 40,5 cm) (15 ⅞ x 12 ½ in. (20 ⅞ x 16 in.)).
Signiert und datiert.
Krüger 228. –
Sorgfältig restaurierter Randeinriß. [3179] € 6.000 – 8.000
$ 7,600 – 10,140
Grisebach 11/2014
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614 Emil Nolde
Nolde 1867 – 1956 Seebüll
„Der Prophet“. 1912
Holzschnitt auf Velin. 31,1 x 22,6 cm
(41,2 x 31,3 cm) (12 ¼ x 8 ⅞ in.
(16 ¼ x 12 ⅜ in.)). Signiert und betitelt.
Schiefler/Mosel/Urban 110. –
„Einer von mindestens 20 bis 30 Abzügen“
(Urban). [3166] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
€ 20.000 – 30.000
$ 25,300 – 38,000
Über die Entstehung seines ersten religiösen Bildes, des Gemäldes
„Abendmahl“ von 1909, weiß Emil Nolde in seinen Lebenserinnerungen zu berichten: „Mit dünnen Bleistiftstrichen zeichnete ich
hart und spitz dreizehn Menschen auf einem Leinen hin, den
Heiland und seine zwölf Apostel, um einen Tisch sitzend […]. –
Einem unwiderstehlichen Verlangen nach Darstellung von tiefer
Geistigkeit, Religion und Innigkeit war ich gefolgt, doch ohne viel
Wollen und Wissen oder Überlegung. Einige Apostelköpfe nur und
einen Christuskopf hatte ich vorher hingezeichnet.“ (Emil Nolde:
Jahre der Kämpfe. Köln 1985, S. 121) Diese mit Aquarellfarben
und Tuschfeder gemalten Studien lösten in Nolde den Wunsch
aus, einen im Ausdruck noch gesteigerten Kopf als Druckgraphik
mit der Möglichkeit zur Vervielfältigung anzufertigen, wie es 1912
mit dem Holzschnitt „Prophet“ geschah. Es gab erneut vorbereitende Zeichnungen, diesmal jedoch allein mit schwarzer Tusche.
Für Noldes Arbeitsweise ist dies zwar ungewöhnlich, jedoch
unterstreicht es die Bedeutsamkeit des Druckes.
1906 arbeitete Nolde erstmals in dieser Technik, was angesichts
seiner Ausbildung als Holzschnitzer in den Jahren 1884 bis 1888
verwundern mag. Doch es war sein Mitstreiter von der Künstlergemeinschaft „Brücke“, Karl Schmidt-Rottluff, der ihn während
eines ersten Besuchs im Frühjahr 1906 auf der Ostseeinsel Alsen
an diese Technik heranführte und sogar eine erste Druckerpresse
für ihn organisierte. Nolde fertigte rund dreißig Exemplare dieses
Holzschnitts auf unterschiedlichen Papieren und in wechselnden
Druckstärken an. Die Maserung des Holzstocks blieb auf den
Exemplaren deutlich sichtbar, was den Eindruck von Pinselspuren
hervorrief und zudem die Möglichkeit der von Nolde favorisierten
„Mitarbeit der Natur“ beim Druckvorgang eröffnete.
Der „Prophet“ ist zweifelsfrei ein Meisterwerk in Noldes Holzschnittkunst und gilt heute als Inkunabel expressionistischer
Druckgraphik. Das asketische, hohlwangige Gesicht mit den
ins Unbestimmte starrenden Augen spiegelt sowohl düstere
Introspektion als auch unbeirrte Hingabe wider. Doch das starre
Antlitz dieses Sehers ist vieldeutig: Für die einen spricht es von
fester Überzeugung, Gewißheit und letzter Erkenntnis. Man kann
aus ihm jedoch auch Verzweiflung, Resignation und Selbstaufgabe herauslesen. Gustav Schiefler, Noldes Mäzen und Herausgeber seines Grafik-Werkverzeichnisses, betont hingegen die
Unantastbarkeit dieses Visionärs: „Alles, Bart, Haar, Hintergrundlinien, scheint an ihm vor dem inneren Feuer abzugleiten.“
(Gustav Schiefler: Das graphische Werk von Emil Nolde,
1910-1925. Berlin 1927, S. 126) (AF)
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Grisebach 11/2014
Grisebach 11/2014
23
615 Heinrich Campendonk
Krefeld 1889 – 1957 Amsterdam
„Frau mit Blume“. 1918
Holzschnitt auf Japan. 18 x 12,2 cm (24,7 x 18,9 cm)
(7 ⅛ x 4 ¾ in. (9 ¾ x 7 ½ in.)). Signiert.
Engels/Söhn 32 e) / Söhn HDO 311-1. –
Einer von 100 Abzügen auf diesem Papier aus der Vorzugsausgabe von: Paul Westheim – Das Holzschnittbuch.
Potsdam, Gustav Kiepenheuer Verlag, 1920. [3084] € 600 – 800
616 Franz Marc
München 1880 – 1916 Verdun
„Schöpfungsgeschichte II“. 1914
Farbholzschnitt auf Japanbütten. 24,2 x 20 cm
(50 x 35 cm) (9 ½ x 7 ⅞ in. (19 ⅝ x 13 ¾ in.)).
Rückseitig mit dem Stempel: HANDDRUCK VOM
ORIGINAL BESTÄTIGT und von der Witwe des
Künstlers mit Bleistift bestätigt: Maria Marc.
Lankheit 42/4 / Söhn HDO 509-5. –
Abzug der 4. Auflage. Erschienen als Blatt 5 (von 5)
der Mappe: Die erste Mappe. Verlag der Dichtung/
Gustav Kiepenheuer, Potsdam 1921 (mit dem
Prägestempel). [3166] € 3.000 – 4.000
24
$ 3,800 – 5,070
Grisebach 11/2014
$ 760 – 1,014
617 Emil Nolde
Nolde 1867 – 1956 Seebüll
„Unterhaltung“. 1917
Holzschnitt auf festem Velin.
23,6 x 31,5 cm (32,5 x 39,2 cm)
(9 ¼ x 12 ⅜ in. (12 ¾ x 15 ⅜ in.)). Signiert.
Schiefler/Mosel/Urban 130 III. –
Wohl einer von 14 Abzügen.
Randmängel, einzelne Knicke. [3166] Gerahmt.
€ 10.000 – 15.000
$ 12,700 – 19,000
Grisebach 11/2014
25
618 Otto Mueller
Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau
„Sitzende, von Blattwerk umgeben
(helle Fassung)“. 1923
Lithographie auf Japanbütten. 30,5 x 21 cm (41,5 x 30 cm)
(12 x 8 ¼ in. (16 ⅜ x 11 ¾ in.)). Signiert.
Karsch 115/I. –
Einer von 125 Abzügen. Aus der Mappe: Arno Holz zum
60. Geburtstag, gewidmet von deutschen Künstlern.
Verlag Fritz Gurlitt, Berlin 1923 (mit dem Prägestempel).
Etwas stockfleckig. [3426] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
26
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
619 Alexej von Jawlensky
Torschok 1864 – 1941 Wiesbaden
„Liegender weiblicher Akt“. 1920
Farblithographie auf Bütten (Wasserzeichen: PH [ligiert]
ANTIQUE). 28,5 x 39,7 cm (42 x 53,5 cm) (11 ¼ x 15 ⅝ in.
(16 ½ x 21 ⅛ in.)). Signiert.
Rosenbach 12. –
Einer von 50 Abzügen. [3504] € 7.000 – 9.000
$ 8,870 – 11,410
Grisebach 11/2014
27
620 Erich Heckel
Döbeln/Sachsen 1883 – 1970 Radolfzell/Bodensee
„Beim Vorlesen“. 1914
Holzschnitt auf Velin. 30 x 20 cm
(50 x 35,2 cm) (11 ¾ x 7 ⅞ in. (19 ⅝ x 13 ⅞ in.)).
Signiert und datiert.
Dube H 272/II B / Söhn HDO 509-3. –
Einer von 125 Abzügen. Blatt 3 (von 5) der Mappe:
Die erste Mappe. Verlag der Dichtung/Gustav Kiepenheuer, Potsdam 1921 (mit dem Prägestempel). [3166] € 2.000 – 3.000
621 Erich Heckel
Döbeln/Sachsen 1883 – 1970 Radolfzell/Bodensee
„Gerader Kanal“ („Ostende“). 1915
Holzschnitt auf Bütten (Wasserzeichen: PANNEKOEK).
37 x 26,7 cm (58,8 x 46,6 cm) (14 ⅝ x 10 ½ in.
(23 ⅛ x 18 ⅜ in.)). Signiert, datiert und betitelt.
Dube 287 I (von III). –
[3179] € 3.000 – 4.000
28
$ 3,800 – 5,070
Grisebach 11/2014
$ 2,530 – 3,800
622 Conrad Felixmüller
Dresden 1897 – 1977 Berlin
„Kranke Frau“. 1919
Holzschnitt auf chamoisfarbenem Bütten. 17 x 24 cm
(35,2 x 37 cm) (6 ¾ x 9 ½ in. (13 ⅞ x 14 ⅝ in.)).
Signiert, datiert, betitelt und bezeichnet: Holzschnitt.
Söhn 188. –
Selten. [3259] € 1.800 – 2.400
623 $ 2,280 – 3,040
Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„GroSSe Operation“. 1914
Kaltnadel auf Japan. 29 x 44 cm (37 x 51 cm)
(11 ⅜ x 17 ⅜ in. (14 ⅝ x 20 ⅛ in.)).
Signiert, betitelt und datiert.
Hofmaier 81 VI.B.a. (von VI.B.b.) –
Einer von 40 Abzügen aus einer Gesamtauflage von
100 Exemplaren. Blatt 18 (von 19) der Folge: Gesichter.
Verlag der Marées Gesellschaft R. Piper & Co., München
1919 (mit dem Prägestempel). Leicht gebräunt. [3310] € 4.000 – 6.000
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
29
624 Hermann Max Pechstein
Zwickau 1881 – 1955 Berlin
„Strahlende Sonne“. 1923
Lithographie, aquarelliert, auf Papier. 49,5 x 39,3 cm
(57,1 x 46 cm) (19 ½ x 15 ½ in. (22 ½ x 18 ⅛ in.)).
Signiert und datiert.
Krüger L 387. –
Einer der aquarellierten und numerierten Abzüge
aus einer Gesamtauflage von 45 Exemplaren.
Ungleichmäßig gebräunt, Randmängel. [3272] Gerahmt.
€ 3.000 – 4.000
625 Hermann Max Pechstein
Zwickau 1881 – 1955 Berlin
„Stilleben mit Holzfigur und Amaryllis“. 1923
Lithographie, aquarelliert, auf dünnem Japanbütten.
48,3 x 38 cm (19 x 15 in.). Signiert und datiert.
Krüger L 400. –
Einer der aquarellierten Abzüge aus einer
Gesamtauflage von mindestens 47 Exemplaren.
Schwach gebräunt, wellig, einzelte Knicke. [3163] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
30
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
$ 3,800 – 5,070
626 Ernst Ludwig Kirchner
Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos
„Ziegenherde“. 1922
Lithographie auf gelbem Papier.
32,5 x 39,5 cm (37,5 x 45 cm) (12 3/4 x 15 1/2 in.
(14 3/4 x 17 3/4 in.)). Rückseitig mit dem Nachlaßstempel und der darin mit Feder eingetragenen Nr.: L 427 I.
Dube L 416 I (von III). –
Sehr selten. Einer von nur insgesamt 5 bekannten
Abzügen aller drei Zustände.
Leichte Randmängel. [3258] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Norddeutschland
€ 18.000 – 24.000
$ 22,800 – 30,400
Wir danken Prof. Dr. Günther Gercken, Lütjensee,
für freundliche Hinweise.
Grisebach 11/2014
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626a Otto
Mueller
Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau
„Lagernde Zigeunerfamilie mit Ziege“. 1926/27
Farblithographie auf braunem Papier.
70 x 50,3 cm (27 ½ x 19 ¾ in.). Signiert.
Karsch 166. –
[3568] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
€ 25.000 – 35.000
$ 31,700 – 44,400
Otto Mueller hatte seit seiner Kindheit in Schlesien häufig Kontakt
zu Roma-Familien. Der Junge war fasziniert von den andersartig
gekleideten, von Planwagen und Tieren umgebenen Menschen.
Als Erwachsener widersprach er nie den Vermutungen, in seinen
Adern fließe „Zigeunerblut“, auch wenn dies wohl nicht der
Wahrheit entspricht. Ihm gefiel zweifellos die antibürgerliche
Attitüde dieser Aussage, und er lebte mitunter längere Zeit mit den
Roma zusammen. Allerdings vermied er Aussagen zur schwierigen
wirtschaftlichen und sozialen Lage des Volkes. Er sah vielmehr
in diesen Familien seine Vorstellungen von einer engen Verbindung des Menschen mit der Natur verwirklicht. Seine Arbeiten zu
diesem Themenkreis sind idealisierte Darstellungen eines freien
und ungebundenen Lebens. Seine Seelenverwandtschaft mit dem
fahrenden Volk gipfelt in der „Zigeunermappe“ von 1926/27, einer
Sammlung von neun Lithographien, die Mueller für seine besten
Arbeiten hielt.
Auf unserer Lithographie lagert eine Familie unter einem Baum.
Im Vordergrund sitzt die Mutter mit der Tochter, rechts dahinter
hält der Vater ein Kind schützend im Arm. Verbunden werden
beide Figurengruppen durch eine im Gras liegende Ziege. Von
dieser Graphik geht wie in vielen Werken des Künstlers eine
nahezu arkadische Stille aus. Die Figuren verschmelzen fast
mit der sie umgebenden Natur. (OH)
32
Grisebach 11/2014
Grisebach 11/2014
33
627 Käthe Kollwitz
Königsberg 1867 – 1945 Moritzburg
„Selbstbildnis“. 1934
Lithographie auf Velin. 20,5 x 18,8 cm (37,5 x 26,6 cm)
(8 ⅛ x 7 ⅜ in. (14 ¾ x 10 ½ in.)). Signiert.
von dem Knesebeck 263 b. –
Abzug außerhalb der Auflage von 80 numerierten
Exemplaren. [3169] € 3.000 – 4.000
628 Max Kaus
1891 – Berlin – 1977
Mädchenkopf. 1920
Lithographie auf Japan. 48,5 x 37,8 cm (57,9 x 44,4 cm)
(19 ⅛ x 14 ⅞ in. (22 ¾ x 17 ½ in.)). Signiert und datiert.
Unten rechts mit dem Nachlaßstempel Lugt 1829 f.
Sehr selten. Einziges bisher bekanntes Exemplar.
Leichte Randmängel, leicht gebräunt,
ein Feuchtigkeitsfleck. [3159] Provenienz: Ehemals Sammlung Edvard Munch, Oslo
Literatur und Abbildung: Auktionskatalog: Blomqvist
Kunsthandel AS, Oslo. Edv. Munchs Privatsamling,
27. Oktober 1947, innerhalb der Sammelnummer 27
[5 Lithographien und 2 Holzschnitte von Max Kaus]
€ 4.000 – 6.000
34
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
$ 3,800 – 5,070
629 Emil Nolde
Nolde 1867 – 1956 Seebüll
„Die Heiligen Drei Könige“. 1912
Farblithographie auf Japanbütten. 64,5 x 53,5 cm
(76 x 63,4 cm) (25 ⅜ x 21 ⅛ in. (29 ⅞ x 25 in.)).
Schiefler/Mosel/Urban L 49. –
Einer von 300 Abzügen für die Mitglieder des Kölner
Sonderbundes. Randmängel. [3163] Gerahmt.
€ 9.000 – 12.000
$ 11,410 – 15,200
Grisebach 11/2014
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630N
Ernst Ludwig Kirchner
Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos
„Lungenkranke Frau (Frau Hindenlang)“. 1928
Radierung und Aquatinta auf Papier. 25 x 28 cm
(40,5 x 37,5 cm) (9 ⅞ x 11 in. (16 x 14 ¾ in.)).
Unten links betitelt. Rückseitig mit dem Nachlaßstempel
und der Nummer mit Feder in Schwarz: R Da/Ba 6.
Dube R 577 II. –
Eines von nur 3 bekannten Exemplaren.
Leicht gebräunt. [3442] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
631 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Kleines tanzendes Paar“. 1923/24
Holzschnitt auf leicht rosafarbenem Japan. 17,4 x 10,4 cm
(32 x 24,5 cm) (6 ⅞ x 4 ⅛ in. (12 ⅝ x 9 ⅝ in.)). Signiert.
Hofmaier 267 B.b. –
Einer der Abzüge außerhalb Auflage von 180 Exemplaren
für die Vorzugsausgabe des Buches: Julius Meier-Graefe,
Wilhelm Fraenger und Wilhelm Hausenstein: Max Beckmann.
R. Piper & Co., München 1924. [3514] € 2.500 – 3.000
36
$ 3,170 – 3,800
Grisebach 11/2014
$ 5,070 – 7,600
632 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Naila im Profil (Bildnis Frau H.M.)“. 1923
Kaltnadel auf Velin. 24,5 x 20,2 cm (37,5 x 27 cm)
(9 ⅝ x 8 in. (14 ¾ x 10 ⅝ in.)). Signiert.
Hofmaier 276 B. –
Einer von 50 numerierten Abzügen. I.B. Neumann,
Berlin, wohl 1923. Randmängel. [3166] € 2.000 – 3.000
$ 2,530 – 3,800
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633 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Selbstbildnis“. 1922
Holzschnitt auf leicht rosafarbenem Japan. 22,5 x 15,5 cm
(49,5 x 34,6 cm) (8 ⅞ x 6 ⅛ in. (19 ½ x 13 ⅝ in.)).
Signiert.
Hofmaier 226 III B.a. (von B.f.). –
Einer von 75 Abzügen auf verschiedenen Papieren.
Verlag R. Piper & Co., München 1922. [3166] Gerahmt.
€ 10.000 – 15.000
38
$ 12,700 – 19,000
Grisebach 11/2014
634 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Selbstbildnis“. 1914
Kaltnadel auf Velin. 24,2 x 18,2 cm (42,7 x 31,3 cm)
(9 ½ x 7 ⅛ in. (16 ¾ x 12 ⅜ in.)). Signiert.
Hofmaier 74 B.a (von B.c). –
Einer von 50 Abzügen auf verschiedenen Papieren.
I.B. Neumann, Berlin 1918. [3166] Gerahmt.
€ 15.000 – 20.000
$ 19,000 – 25,300
Grisebach 11/2014
39
635 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Der Ausrufer (Selbstbildnis)“. 1921
Kaltnadel auf Velin. 34 x 26 cm (53 x 38 cm)
(13 ⅜ x 10 ¼ in. (20 ⅞ x 15 in.)). Signiert.
Hofmaier 191 II Bb (von II.D). –
Einer von 125 Abzügen. Blatt 1 (von 10) der Folge:
Der Jahrmarkt. Verlag der Marées Gesellschaft,
R. Piper & Co., München 1922 (mit dem Prägestempel).
Leicht gebräunt. [3271] € 7.000 – 9.000
40
$ 8,870 – 11,410
Grisebach 11/2014
636 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Fastnacht“. 1922
Kaltnadel auf Velin. 32,4 x 25 cm (51,5 x 35,3 cm)
(12 ¾ x 9 ⅞ in. (20 ¼ x 13 ⅞ in.) ). Signiert.
Hofmaier 231 B.b. (von B.d.). –
Einer von 60 numerierten Abzügen. Verlag R. Piper & Co.,
München 1922. Schwach gebräunt. [3460] € 10.000 – 15.000
$ 12,700 – 19,000
Grisebach 11/2014
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637 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Selbstbildnis mit steifem Hut“. 1921
Kaltnadel auf Bütten. 31,4 x 24,5 cm
(50 x 33,5 cm) (12 ⅜ x 9 ⅝ in.
(19 ⅝ x 13 ¼ in.)). Signiert.
Unten links wohl von I.B. Neumann mit
Bleistift irrtümlich beschriftet: 2. Zustand.
Hofmaier 180 III B (von IV B). –
Einer von wohl 50 Abzügen.
I.B. Neumann, Berlin. [3166] Gerahmt.
€ 50.000 – 70.000
$ 63,400 – 88,700
Max Beckmanns Radierung „Selbstbildnis mit steifem Hut“
aus dem Jahr 1921 ist eine Selbstbefragung. Der dritte Zustand
dieser mit kräftigen Schraffuren der Platte entrissenen
Physiognomie starrt den Betrachter an. Die Komposition
erscheint flüchtig und doch festgefügt. Die Dinge sind zum
Gleichgewicht geordnet, erschließen sich aber nicht zu eindeutigem Sinn. Der Herr mit Bowler im Mantel mit Stehkragen und
Krawatte wendet sich uns nur leicht von der Seite gesehen direkt
zu. Seine linke Hand hält er vor seine Brust, in unerklärlicher,
wie eingefrorener Geste. Sie ist aus dem ersten Zustand der
Radierung in der Komposition stehengeblieben. Ursprünglich
hielt der Maler eine Katze im Arm. Das Tier ist nun auf die linke
Seite versetzt, sein gekrümmter Rücken leitet zum Bowler über.
Die Petroleumlampe rechts vorn wirft helles, flackerndes Licht
von der Seite und schnitzt das Gesicht kantig aus dem Dunkel.
Ein Blendschirm schützt den Betrachter vor gleißendem Schein.
Der helle Hintergrund läßt kaum noch die retuschierten Umrisse
der Gegenstände erkennen, die in der ersten Fassung die Folie
dieses Selbstbildnisses boten und noch vom Wesentlichen
ablenkten. Nichts deutet in dem Bild auf ein Selbstbildnis, kein
Motiv verweist auf einen Künstler. Ein Bürger, ein eleganter
Städter, der vor dem Spiegel innehält, tritt uns entgegen. Hier
wird jedoch nicht irgend jemand dargestellt, kein bloßes Abbild
eines Fremden geschaffen. Die Augen sind die verräterischen
Fixpunkte in dem Flackern der Schraffuren. Sie sind Pole der
Bewegungslosigkeit, der Stille, ja der Starre, die auf ein Innehalten verweisen.
Im ersten und zweiten Zustand der Radierung sind im Hintergrund eine Lampe, eine Staffelei und Bilder erkennbar. Im
dritten, stark überarbeiteten Zustand, werden diese Attribute
ausgelöscht. Der bohrende Blick ist nicht auf sein Künstlertum
reduziert. Beckmann stellt die Frage nach der eigenen Bestimmung auf grundsätzliche Art. Der Maler tritt als Bürger auf.
Doch erstarrt die selbstbewußte Bürgerlichkeit zur Fassade,
hinter der sich die Suche nach Gewißheit verbirgt. Bewegung
und Ruhe, scharfe Kontraste und schraffierte Übergänge, feste
Konturen und flimmernde Oberfläche bringen diese erregte
Selbstbefragung zum Ausdruck. Durch die virtuose Beherrschung
der graphischen Mittel wird der Auftritt des Bürgers zur Symbolbild des Zweifels.
Thomas W. Gaehtgens, Berlin und Los Angeles
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Grisebach 11/2014
Grisebach 11/2014
43
638 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Holzbrücke“. 1922
Kaltnadel auf Velin. 29 x 23,2 cm (46,7 x 34,6 cm
(11 ⅜ x 9 ⅛ in. (18 ⅜ x 13 ⅝ in.). Signiert.
Hofmaier 242 B.b. (von B.c.) / Söhn HDO 52003-10. –
Einer von 150 Abzügen aus einer Gesamtauflage von
275 Exemplaren. Blatt 10 (von 10) der Zweiten Jahresgabe
des Kreises graphischer Künstler und Sammler.
Verlag Arndt Beyer, Leipzig 1922. [3166] € 5.000 – 7.000
639 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Garderobe“. 1921
Kaltnadel auf Japan. 20,7 x 14,7 cm (41,2 x 25,2 cm)
(8 ⅛ x 5 ¾ in. (16 ¼ x 9 ⅞ in.)). Signiert.
Hofmaier 192 B.a. (von D.). –
Einer von 75 Abzügen auf diesem Papier aus einer
Gesamtauflage von 200 Exemplaren. Verlag der
Marées Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922
(mit dem Prägestempel). [3065] € 4.000 – 6.000
44
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
$ 6,340 – 8,870
640 Max Beckmann
Leipzig 1884 – 1950 New York
„Königinbar II“. 1923
Kaltnadel auf Velin. 29,8 x 24,5 cm (54,8 x 34 cm)
(11 ¾ x 9 ⅝ in. (21 ⅝ x 13 ⅜ in.)). Signiert.
Hofmaier 270 B.a. (von B.b.). –
Einer von wohl 50 Abzügen. Verlag Jakob Hermelin,
Ulm 1923. Blattränder beschnitten. [3179] € 6.000 – 8.000
$ 7,600 – 10,140
Grisebach 11/2014
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641 Otto Dix
Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen
„Kupplerin“. 1923
Farblithographie auf Zanders-Bütten
(Wasserzeichen: Johann Wilhelm). 48,2 x 36,7 cm
(59,8 x 46,5 cm) (19 x 14 ½ in. (23 ½ x 18 ¼ in.)).
Signiert und datiert.
Karsch 69 II. –
Einer von 65 Abzügen. Karl Nierendorf, Berlin. [3179] € 25.000 – 35.000
46
$ 31,700 – 44,400
Grisebach 11/2014
642 Otto Dix
Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen
„Leonie“. 1923
Farblithographie auf Bütten. 47,5 x 37,4 cm
(59,6 x 46,4 cm) (18 ¾ x 14 ¾ in. (23 ½ x 18 ¼ in.)).
Signiert und datiert.
Karsch 58 III b. –
Einer von 65 Abzügen. Karl Nierendorf, Berlin.
Sorgfältig restaurierte Randmängel. [3179] € 20.000 – 30.000
$ 25,300 – 38,000
Grisebach 11/2014
47
643 Lyonel Feininger
1871 – New York – 1956
„Pariser Häuser“ („Houses in PAris“). 1918
Holzschnitt auf Japan. 33,2 x 39 cm (40 x 49,7 cm)
(13 ⅛ x 15 ⅜ in. (15 ¾ x 19 ⅝ in.)).
Signiert und mit der Werknummer bezeichnet.
Prasse W 76. –
Knickspuren. [3484] € 6.000 – 8.000
48
$ 7,600 – 10,140
Grisebach 11/2014
644R
Lyonel Feininger
1871 – New York – 1956
„Das Tor“ („The Gate“). 1912
Radierung auf Velin. 27 x 19,8 cm (42 x 31,9 cm)
(10 ⅝ x 7 ¾ in. (16 ½ x 12 ½ in.)). Signiert.
Prasse E 52 / Söhn HDO 72701-1. –
Einer von 125 Abzügen aus einer Gesamtauflage
von 150 Exemplaren. Blatt 1 (von 10) der Mappe:
Die Schaffenden, 1. Jg., 1. Mappe, Gustav Kiepenheuer,
Weimar 1918. [3512] Gerahmt.
€ 8.000 – 10.000
$ 10,140 – 12,700
Grisebach 11/2014
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645 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Marie-Thérèse, en vestale,
veillant le minotaure endormi“. 1933
Radierung auf Montval-Bütten (Wasserzeichen: Picasso).
19,3 x 26,7 cm (33,7 x 44,8 cm) (7 ⅝ x 10 ½ in.
(13 ¼ x 17 ⅝ in.)). Signiert.
Geiser/Baer 352 III.B.d. / Bloch 193. –
Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage
von 316 Exemplaren. Blatt 86 (von 100) der Folge:
Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939.
Gebräunt. [3426] Gerahmt.
€ 7.000 – 9.000
50
$ 8,870 – 11,410
Grisebach 11/2014
646 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„L’Étreinte. III“. 1933
Radierung auf Montval-Bütten (Wasserzeichen: Picasso).
29,8 x 36,6 cm (34 x 44,8 cm) (11 ¾ x 14 ⅜ in.
(13 ⅜ x 17 ⅝ in.)). Signiert.
Geiser/Baer 341 B.d. / Bloch 182. –
Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage
von 316 Exemplaren. Blatt 31 (von 100) der Folge:
Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939.
Lichtrand. [3296] Gerahmt.
€ 6.000 – 8.000
$ 7,600 – 10,140
Grisebach 11/2014
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647 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Minotaure mourant et jeune femme
pitoyable“. 1933
Radierung auf Montval-Velin (Wasserzeichen: Picasso).
19,3 x 26,8 cm (34,1 x 44,8 cm) (7 ⅝ x 10 ½ in.
(13 ⅜ x 17 ⅝ in.)). Signiert.
Geiser/Baer 366 B.d. / Bloch 198. –
Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage
von 316 Exemplaren. Blatt 90 (von 100) der Folge:
Suite Vollard. Edititon Vollard, Paris 1939. [3065] € 5.000 – 7.000
52
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
648 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Minotaure aveugle guidé par une fille
au pigeon“. 1934
Radierung, Stich, Aussprengung und Pinselätzung auf
Montval-Velin (Wasserzeichen: Vollard). 22,6 x 31,3 cm
(34 x 44,4 cm) (8 ⅞ x 12 ⅜ in. (13 ⅜ x 17 ½ in.)). Signiert.
Geiser/Baer 436 IV.B.d. / Bloch 224. –
Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage
von 316 Exemplaren. Blatt 95 (von 100) der Folge:
Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939. [3009] € 20.000 – 30.000
$ 25,300 – 38,000
Grisebach 11/2014
53
649 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„La Femme à la Fenêtre“. 1952
Aquatinta auf Velin, auf Papier aufgezogen.
82,7 x 47 cm (88 x 51,5 cm)
(32 ½ x 18 ½ in. (34 ⅝ x 20 ¼ in.)). Signiert.
Baer 891 II B.b.1 (von II C) / Bloch 695. –
Einer von 50 numerierten Abzügen.
Édition Galerie Louise Leiris, Paris 1952.
Mehrere längere restaurierte Randeinrisse
bis in die Darstellung. Fehlstellen, durch das
Aufziehen geschlossen, Oberflächenbereibungen.
Die Blattkanten beschnitten. [3233] Gerahmt.
€ 30.000 – 50.000
$ 38,000 – 63,400
Die Kunstgeschichte verzeichnet wohl kaum ein gewaltigeres
Œuvre als das des Genies Pablo Picasso. Allein der Corpus der
Gemälde erreicht eine fünfstellige Zahl, die Zeichnungen sind
nahezu unüberschaubar und das graphische Schaffen umfaßt alle
nur denkbaren Techniken. Manche entdeckte Picasso regelrecht
für die Kunst wieder, um sie danach zu beherrschen wie kaum ein
zweiter. Vom „Repas frugal“ über die „Suite Vollard“, die Folge
„Der Stier“ bis zum letzten, ein Jahr vor seinem Tod entstandenen
Zyklus „156 Gravures“ begleitet die Graphik sein Schaffen.
Von eindrucksvoller Größe ist, in Format wie auch in der Wirkung,
„La Femme à la fenêtre“ aus dem Jahr 1952. Vor dem Betrachter
erhebt sich die Büste einer Frau. Das mächtige Haupt mit kunstvoller Coiffure scheint simultan von vorn und von der Seite
gesehen. Die individuellen Merkmale, wie Augen, Mund und
Nase sind zweifach ineinander verschränkt gestaltet. Die erhobenen
Hände wie auch der hell und dunkel aufgeteilte Hintergrund
veranschaulichen den Raum.
Entstanden in einer Werkphase, als die Radierung und Aquatinta
zugunsten der Lithographie in den Hintergrund getreten waren,
lebt „La Femme à la fenêtre“ von der Ausdrucksstärke des
Schwarz und Weiß, die sich in in ausgewogenem Gleichgewicht
befinden. Die Spannung zwischen Linienführung und Untergrund
hält sich ebenfalls in wohlüberlegter Balance. Einfach und sicher,
in größter Klarheit und Entschiedenheit, errichtet Picasso ein
imposantes Kultbild ewiger Weiblichkeit. (EO)
54
Grisebach 11/2014
Grisebach 11/2014
55
650 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
Einer von 50 numerierten Abzügen. Blatt 299 (von 347)
der Folge: 347 gravures. Galerie Louise Leiris, Paris 1969.
[3180] Gerahmt.
„Raphael et la Fornarina. IV:
Avec le pape tirant le rideau“. 1968
Kaltnadel auf Velin. 23,3 x 33 cm (38 x 47 cm)
(9 ⅛ x 13 in. (15 x 18 ½ in.)).
Geiser/Baer 1796 B.b.1. / Bloch 1179.–
651 € 3.000 – 4.000
Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Peintre et modèle debout
avec deux spectateurs“. 1963
Aquatinta auf Rives-Velin. 31,5 x 40,9 cm (45 x 55,8 cm)
(12 ⅜ x 16 ⅛ in. (17 ¾ x 22 in.)). Signiert.
Baer 1121 B.b. (von C.) / Bloch 1126. –
Einer von 50 numerierten Abzügen.
Galerie Louise Leiris, Paris 1967. [3236] € 3.000 – 4.000
56
$ 3,800 – 5,070
Grisebach 11/2014
$ 3,800 – 5,070
652 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Autoportrait, avec deux femmes“. 1972
Radierung und Kaltnadel auf Velin. 36,7 x 49,1 cm
(50,3 x 65,8 cm) (14 ½ x 19 ⅜ in. (19 ¾ x 25 ⅞ in.)).
Signiert.
Geiser/Baer 2022 XIII. B.b. (von C.) / Bloch 2016. –
Einer von 125 arabisch numerierten Abzügen aus einer
Gesamtauflage von 151 Exemplaren des 13. Zustands.
[3296] Gerahmt.
€ 7.000 – 9.000
$ 8,870 – 11,410
Grisebach 11/2014
57
653 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Sculpteur, modèle couché et
autoportrait en hercule sculpté“. 1933
Radierung auf Montval-Velin (Wasserzeichen: Picasso).
26,8 x 19,3 cm (44,4 x 34 cm) (10 ½ x 7 ⅝ in.
(17 ½ x 13 ⅜ in.)). Signiert.
Geiser/Baer 298 B.d. / Bloch 147. –
Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage
von 316 Exemplaren. Blatt 37 (von 100) der Folge:
Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939. [3065] € 4.000 – 6.000
654 Jacques Villon
Damville 1875 – 1963 Puteaux
„Picasso, les Saltimbanques“. 1922/23
Farbaquatinta auf Arches-Velin. 59,8 x 42,6 cm
(86,2 x 63 cm) (23 ½ x 16 ¾ in. (33 ⅞ x 24 ¾ in.)).
Signiert.
de Ginestet/Pouillon E 634. –
Probeabzug vor der Auflage von 200 Exemplaren.
Galerie Bernheim-Jeune, Paris.
[3296] Gerahmt.
€ 3.000 – 4.000
58
$ 3,800 – 5,070
Grisebach 11/2014
$ 5,070 – 7,600
655 Pablo Picasso
Málaga 1881 – 1973 Mougins
„Faune Musicien No. 5“. 1948
Lithographie auf Arches-Velin. 68 x 51 cm (76 x 56,5 cm)
(26 ¾ x 20 ⅛ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)). Signiert.
Mourlot 116 / Bloch 523. –
Einer von 50 numerierten Abzügen. [3452] Gerahmt.
€ 10.000 – 15.000
$ 12,700 – 19,000
Grisebach 11/2014
59
656 Marc Chagall
Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence
„Anemones“. 1974
Farblithographie auf Japan. 32 x 25 cm (53,7 x 40,8 cm)
(12 ⅝ x 9 ⅞ in. (21 ⅛ x 16 ⅛ in.)). Signiert.
Mourlot 730. –
Einer von 50 numerierten Abzügen. [3236] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
657 Marc Chagall
Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence
„Songe d'un Amoureux“. 1961
Farblithographie auf Velin. 66 x 50 cm (76,8 x 58,3 cm)
(26 x 19 ⅝ in. (30 ¼ x 23 in.)). Signiert.
Mourlot 301. –
HC-Abzug außerhalb der Auflage von 75 numerierten
Exemplaren. Maeght, Paris 1961.
Die Farben geblichen. [3501] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
60
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
$ 5,070 – 7,600
658 Marc Chagall
Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence
„Daphnis et Chloe: L’echo“. 1961
Farblithographie auf einem Velin-Doppelbogen.
42 x 64 cm (16 ½ x 25 ¼ in.).
Mourlot 340 / Cramer Books 46. –
Einer von 250 unsignierten Abzügen aus dem Buch:
Marc Chagall, Daphnis et Chloe. Paris, Tériade Éditeur,
1961. [3468] Gerahmt.
€ 5.000 – 7.000
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
61
659 Marc Chagall
Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence
„L’atelier à St. Paul“. 1974
Farblithographie auf Arches-Velin.
38 x 60 cm (53,5 x 75,4 cm)
(15 x 23 ⅝ in. (21 ⅛ x 29 ⅝ in.)). Signiert.
Mourlot 714. –
Einer von 50 numerierten Abzügen. Maeght, Paris.
Die Farben geblichen. [3500] € 8.000 – 12.000
62
$ 10,140 – 15,200
Grisebach 11/2014
660 Marc Chagall
Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence
„Bonjour sur Paris“. 1952
Farblithographie auf Velin. 40 x 53,3 cm (49,8 x 66 cm)
(15 ¾ x 21 in. (19 ⅝ x 26 in.)). Signiert.
Mourlot 71. –
Künstlerabzug außerhalb der Auflage von 75 numerierten
Exemplaren. Die Lithographie wurde für das nicht zum
Verkauf bestimmte Album zum 100jährigen Bestehen
der Druckerei Mourlot entworfen und erschien 1955.
[3468] Gerahmt.
€ 9.000 – 12.000
$ 11,410 – 15,200
Grisebach 11/2014
63
661 Joan Miró
Barcelona 1893 – 1983 Palma de Mallorca
Aus: „Ubu Roi“. 1966
Farblithographie auf Arches-Velin. 40,7 x 62,5 cm
(53,6 x 75 cm) (16 x 24 ⅝ in. (21 ⅛ x 29 ½ in.)). Signiert.
Mourlot 400 / Cramer Books 108. –
Einer von 75 arabisch numerierten Abzügen aus einer
Gesamtauflage von 280 Exemplaren, Blatt 3 (von 13) der
Folge: Ubu Roi. Tériade Editeur, Paris. [3296] Gerahmt.
€ 3.000 – 4.000
662 $ 3,800 – 5,070
Marc Chagall
Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence
„Le Chevalet“. 1969
Farblithographie auf Arches-Velin. 54 x 47,7 cm
(71,5 x 57 cm) (21 ¼ x 18 ¾ in. (28 ⅛ x 22 ½ in.)).
Signiert.
Mourlot 561. –
Einer von 50 arabisch numerierten Abzügen aus einer
Gesamtauflage von 75 Exemplaren. [3236] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
64
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
663 Georges Braque
Argenteuil 1882 – 1963 Paris
„Theogonie“. 1932/53
Collagierte Original-Kartonmappe mit 16 Radierungen
und 1 Radierung in Schwarz und Braun, jeweils auf
Montval-Velin, sowie 2 Radierungen als Vignetten auf
Textdoppelbögen und 1 Farbradierung, vom Künstler
teilweise gefirnist, auf dem Titelbogen. In OriginalKartonschuber mit Collage. Schuber: 45,5 x 35 x 5 cm
(17 ⅞ x 13 ¾ x 2 in.). Im Druckvermerk signiert.
Vallier 23. –
Eines von 150 numerierten Exemplaren.
Maeght Editeur, Paris 1955. [3493] € 9.000 – 12.000
$ 11,410 – 15,200
Grisebach 11/2014
65
664 Eduardo Chillida
1924 – San Sebastián – 2002
„Gurutze Gorria I-III“. 1984
3 Lithographien, jeweils auf Arches-Velin.
61 x 56,5 cm (76 x 56,5 cm)
(24 x 22 ¼ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)) /
66 x 56,5 cm (76 x 56,5 cm)
(26 x 22 ¼ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)) /
76 x 56,5 cm (76 x 56,5 cm)
(29 ⅞ x 22 ¼ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)).
Jeweils signiert.
van der Koelen 84011-84013. –
Jeweils einer von 4 HC-Abzügen aus einer
Gesamtauflage von etwa 180 Exemplaren.
Internationales Rotes Kreuz, Genf.
[3101] Gerahmt.
Der Titel „Gurutze Gorria“ ist die baskische Bezeichnung für
„Rotes Kreuz“. Sie umfaßt drei Lithographien, deren gesamte
Auflage Eduardo Chillida dem Internationalen Roten Kreuz zur
finanziellen Unterstützung schenkte, eine von vielen Gesten des
Künstlers zugunsten gemeinnütziger Institutionen.
€ 5.000 – 7.000
$ 6,340 – 8,870
van der Koelen 84012
66
Grisebach 11/2014
van der Koelen 84013
van der Koelen 84011
Grisebach 11/2014
67
665 Eduardo Chillida
1924 – San Sebastián – 2002
„Omar Khayyam Txiki“. 1982
Vernis mou auf Velin. 21 x 12 cm (24,5 x 15,5 cm)
(8 ¼ x 4 ¾ in. (9 ⅝ x 6 ⅛ in.) ). Signiert.
van der Koelen 82007. –
Einer von 50 numerierten Abzügen. Galerie Maeght,
Zürich 1982. Minimal gebräunt. [3101] Gerahmt.
€ 1.500 – 2.000
666 Eduardo Chillida
1924 – San Sebastián – 2002
„Chicago“. 1983
Lithographie auf Velin. 87 x 68,4 cm (98,9 x 68,4 cm)
(34 ¼ x 26 ⅞ in. (38 ⅞ x 26 ⅞ in.)). Signiert.
van der Koelen 83020. –
Einer von 10 HC-Abzügen außerhalb der Auflage von
100 numerierten Exemplaren. Erker Presse St. Gallen
1983 (mit dem Prägestempel). Abzug vor der Schrift
für die Skulpturenausstellung auf dem Messegelände,
herausgegeben von der Chicago International Art
Exhibition. [3101] Gerahmt.
€ 2.000 – 3.000
68
$ 2,530 – 3,800
Grisebach 11/2014
$ 1,900 – 2,530
667 Willi Baumeister
1889 – Stuttgart – 1955
„Moby Dick“. 1951
Farbserigraphie auf Papier. 46 x 54,7 cm (61,5 x 69,3 cm)
(18 ⅛ x 21 ½ in. (24 ¼ x 27 ¼ in.)). Signiert.
Spielmann/Baumeister 175. –
Einer von 50 numerierten Abzügen. [3484] Gerahmt.
€ 5.000 – 7.000
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
69
668 David Hockney
Bradford 1937 – lebt in London und Los Angeles
„Pretty Tulips“. 1969
Farblithographie auf Velin. 46,5 x 50,8 cm
(72,5 x 50,8 cm) (18 ¼ x 20 in. (28 ½ x 20 in.)).
Betitelt, signiert und datiert.
Scottish Arts Council 115. –
Einer von 200 numerierten Abzügen. Petersburg Press,
London 1970. [3257] Gerahmt.
€ 5.000 – 7.000
70
$ 6,340 – 8,870
Grisebach 11/2014
669 Alex Katz
New York 1927 – lebt in New York
„Sharon“. 2008
Farblithographie und Holzschnitt auf Velin.
60,5 x 91 cm (23 ⅞ x 35 ⅞ in.). Signiert.
Katz 459. –
Einer von 55 arabisch numerierten Abzügen
aus einer Gesamtauflage von 75 Exemplaren.
Graphicstudio USF, Tampa, Florida (rückseitig
mit dem Editionsstempel). [3158] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
$ 5,070 – 7,600
Grisebach 11/2014
71
Villa Grisebach
Auktionen
Repräsentanzen
Representatives
Berlin
Bernd Schultz / Micaela Kapitzky
Florian Illies / Dr. Markus Krause
Daniel von Schacky
Villa Grisebach
Fasanenstraße 25, D-10719 Berlin
Telefon: +49-30-885 915-0
Telefax: +49-30-882 41 45
[email protected]
www.villa-grisebach.de
Norddeutschland
Stefanie Busold
Sierichstraße 157 · D-22299 Hamburg
Telefon: +49-40-4600 9010 · Telefax: +49-40-4600 9010
Mobil: +49-172-540 9073 · [email protected]
Dortmund
Wilfried Utermann
Galerie Utermann
Silberstraße 22, D-44137 Dortmund
Telefon: +49-231-4764 3757
Telefax: +49-231-4764 3747
[email protected]
Auktionatoren
öffentlich bestellt und vereidigt:
Peter Graf zu Eltz, Salzburg
Bernd Schultz, Berlin
Dr. Markus Krause, Berlin
Rheinland/Ruhrgebiet/Benelux
Daniel von Schacky
Villa Grisebach Auktionen · Bilker Str. 4-6 · D-40213 Düsseldorf
Telefon: +49-211-8629 2199 · Telefax: +49-211-8629 2198
Mobil: +49-151-1907 7721 · [email protected]
Anne Ganteführer-Trier
Mobil: +49-170-575 7464 · [email protected]
Baden-Württemberg
Dr. Annegret Funk
Im Buchrain 15 · D-70184 Stuttgart
Telefon: +49-711-248 4857 · Telefax: +49-711-248 4404
Mobil: +49-172-676 4715 · [email protected]
Bayern
Dorothée Gutzeit / Annegret Thoma
Villa Grisebach Auktionen · Türkenstr. 104 · D-80799 München
Telefon: +49-89-22 7632/33 · Telefax: +49-89-22 3761
Mobil: +49-172-381 5640 · [email protected]
Hessen
Dr. Arnulf Herbst
Aystettstraße 4 · D-60322 Frankfurt am Main
Telefon: +49-69-9769 9484 · Telefax: +49-69-9769 9486
Mobil: +49-172-101 2430 · [email protected]
Schweiz
Verena Hartmann
Villa Grisebach Auktionen AG · Bahnhofstr. 14 · CH-8001 Zürich
Telefon: +41-44-212 8888 · Telefax: +41-44-212 8886
Mobil: +41-79-221 3519 · [email protected]
Frankreich
Aurélie Tanaqui
26, rue des trois Frères · F-75018 Paris
Telefon: +33-6-0320 3627 · [email protected]
USA/Kanada · New York
Monika Finane
Villa Grisebach Auctions Inc.
120 East 56th Street, Suite 635, USA-New York, NY 10022
Telefon: +1-212-308 0762 · Telefax: +1-212-308 0655
Mobil: +1-917-981 1147 · [email protected]
USA/Kanada · Los Angeles
Jean Griffin Borho
11170 Aqua Vista St. Apt. B222, USA-Studio City, CA, 91602
Telefon: +1-818-308-6563 · Mobil: +1-310-4298 698
[email protected]
72
Kataloge online
www.
villa-grisebach.
de
Auktionen live
Herbstauktionen in Berlin
—
26. bis 29. November 2014
Photographie · Berlin, 26. November 2014
74
Kunst des 19. Jahrhunderts
Photographie
Mittwoch, 26. November 2014 · 14.30 Uhr
Mittwoch, 26. November 2014 · 17.30 Uhr
Moderne Kunst
Moderne Kunst · Graphik
Freitag, 28. November 2014 · 11 Uhr
Freitag, 28. November 2014 · 14.30 Uhr
www.villa-grisebach.de
—
All lot descriptions are available in English on our website
Orangerie
Ausgewählte Werke
Donnerstag, 27. November 2014 · 11 Uhr
Donnerstag, 27. November 2014 · 17 Uhr
BRD · Zeitgenössische Kunst
aus Deutschland
Freitag, 28. November 2014 · 18 Uhr
Third Floor
Samstag, 29. November 2014
11 Uhr / 14.30 Uhr
75
Hinweise
zum Katalog
1. Alle Katalogbeschreibungen sind online und auf Anfrage in
Englisch erhältlich.
2. Basis für die Umrechnung der EUR-Schätzpreise:
1 US $ = EUR 0,789 (Kurs vom 2. Oktober 2014)
3. Bei den Katalogangaben sind Titel und Datierung, wenn
vorhanden, vom Künstler bzw. aus den Werkverzeichnissen
übernommen. Diese Titel sind durch Anführungszeichen
gekennzeichnet. Undatierte Werke haben wir anhand der
Literatur oder stilistisch begründbar zeitlich zugeordnet.
4. Alle Werke wurden neu vermessen, ohne die Angaben in
Werkverzeichnissen zu übernehmen. Die Maßangaben sind
in Zentimetern und Inch aufgeführt. Es gilt Höhe vor Breite, wobei bei Originalen die Blattgröße, bei Drucken die Darstel-
lungsgröße bzw. Plattengröße angegeben wird. Wenn Papier- und Darstellungsmaß nicht annähernd gleich sind, ist die Papiergröße in runden Klammern angegeben. Signaturen,
Bezeichnungen und Gießerstempel sind aufgeführt. „Bezeichnung“ bedeutet eine eigenhändige Aufschrift des
Künstlers, im Gegensatz zu einer „Beschriftung“ von fremder
Hand. Bei druckgraphischen Werken wurde auf Angabe der
gedruckten Bezeichnungen verzichtet.
76
5. Bei den Papieren meint „Büttenpapier“ ein Maschinenpapier
mit Büttenstruktur. Ergänzende Angaben wie „JW Zanders“
oder „BFK Rives“ beziehen sich auf Wasserzeichen.
Der Begriff „Japanpapier“ bezeichnet sowohl echtes wie
auch maschinell hergestelltes Japanpapier.
6. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände
können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft
werden; sie sind gebraucht. Der Erhaltungszustand der
Kunstwerke ist ihrem Alter entsprechend; Mängel werden
in den Katalogbeschreibungen nur erwähnt, wenn sie den
optischen Gesamteindruck der Arbeiten beeinträchtigen.
Für jedes Kunstwerk liegt ein Zustandsbericht vor, der
angefordert werden kann.
7. Die in eckigen Klammern gesetzten Zeichen beziehen sich
auf die Einlieferer, wobei [E] die Eigenware kennzeichnet.
8. Es werden nur die Werke gerahmt versteigert, die gerahmt
eingeliefert wurden.
Catalogue
Instructions
1. Descriptions in English of each item included in this
catalogue are available online or upon request.
2. The basis for the conversion of the EUR-estimates:
1 US $ = EUR 0,789 (rate of exchange 2 October 2014)
3. The titles and dates of works of art provided in quotation
marks originate from the artist or are taken from the
catalogue raisonné. These titles are printed within quotation
marks. Undated works have been assigned approximate
dates by Villa Grisebach based on stylistic grounds and
available literature.
4. Dimensions given in the catalogue are measurements taken
in centimeters and inches (height by width) from the actual
works. For originals, the size given is that of the sheet;for
prints, the size refers to the plate or block image. Where that
differs from the size of the sheet on which it is printed, the
dimensions of the sheet follow in parentheses ( ). Special
print marks or designations for these works are not noted in
the catalogue. “Bezeichnung” (“inscription”) means an
inscription from the artist’s own hand, in contrast to
“Beschriftung” (“designation”) which indicates an inscription
from the hand of another.
5. When describing paper, „Bütten paper” denotes machine made paper manufactured with the texture and finish of
„Bütten”. Other designations of paper such as „JW Zanders”
or „BFK Rives” refer to respective watermarks. The term
„Japan paper” refers to both hand and machine-made
Japan paper.
6. All sale objects may be viewed and examined before the
auction; they are sold as is. The condition of the works
corresponds to their age. The catalogues list only such
defects in condition as impair the overall impression of the
art work. For every lot there is a condition report which
can be requested.
7. Those numbers printed in brackets [ ] refer to the consignors
listed in the Consignor Index, with [E] referring to property
owned by Villa Grisebach Auktionen.
8. Only works already framed at the time of consignment
will be sold framed.
77
78
Versteigerungsbedingungen
der Villa Grisebach Auktionen GmbH
§ 1 Der Versteigerer
1. Die Versteigerung erfolgt im Namen der Villa Grisebach Auktionen GmbH –
nachfolgend: „Grisebach“ genannt. Der Auktionator handelt als deren
Vertreter. Er ist gem. § 34b Abs. 5 GewO öffentlich bestellt.
Die Versteigerung ist somit eine öffentliche Versteigerung i.S. § 474 Abs. 1
S. 2 und § 383 Abs. 3 BGB.
2. Die Versteigerung erfolgt in der Regel für Rechnung des Einlieferers,
der unbenannt bleibt. Nur die im Eigentum von Grisebach befindlichen
Kunstgegenstände werden für eigene Rechnung versteigert.
Sie sind im Katalog mit „E“ gekennzeichnet.
3. Die Versteigerung erfolgt auf der Grundlage dieser Versteigerungs­bedingungen.
Die Versteigerungsbedingungen sind im Auktionskatalog,
im Internet und durch deutlich sichtbaren Aushang in den Räumen von
Grisebach veröffentlicht. Durch Abgabe eines Gebots erkennt der Käufer
diese Versteigerungsbedingungen als verbindlich an.
§ 2 Katalog, Besichtigung und Versteigerungstermin
1.Katalog
Vor der Versteigerung erscheint ein Auktionskatalog. Darin werden zur
allgemeinen Orientierung die zur Versteigerung kommenden Kunst­gegen­stände
abgebildet und beschrieben. Der Katalog enthält zusätz­lich Angaben über
Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunst­gegen­standes. Nur sie
bestimmen die Beschaffenheit des Kunst­gegen­standes. Im übrigen ist der
Katalog weder für die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes noch für dessen
Erscheinungsbild (Farbe) maß­gebend. Der Katalog weist einen Schätzpreis
in Euro aus, der jedoch lediglich als Anhaltspunkt für den Verkehrswert des
Kunst­gegen­stan­des dient, ebenso wie etwaige Angaben in anderen
Währungen.
Der Katalog wird von Grisebach nach bestem Wissen und Gewissen und
mit großer Sorgfalt erstellt. Er beruht auf den bis zum Zeitpunkt der
Versteigerung veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen
Erkenntnissen sowie auf den Angaben des Einlieferers.
Für jeden der zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände kann bei
ernstlichem Interesse ein Zustandsbericht von Grisebach angefordert und
es können etwaige von Grisebach eingeholte Expertisen eingesehen werden.
Die im Katalog, im Zustandsbericht oder in Expertisen enthaltenen Angaben
und Beschreibungen sind Einschätzungen, keine Garantien im Sinne des
§ 443 BGB für die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes.
Grisebach ist berechtigt, Katalogangaben durch Aushang am Ort der
Versteigerung und unmittelbar vor der Versteigerung des betreffen­den
Kunstgegenstandes mündlich durch den Auktionator zu berichtigen oder zu
ergänzen.
2.Besichtigung
Alle zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände werden vor der
Versteigerung zur Vorbesichtigung ausgestellt und können besichtigt und
geprüft werden. Ort und Zeit der Besichtigung, die Grisebach fest­legt,
sind im Katalog angegeben. Die Kunstgegenstände sind gebraucht und
werden in der Beschaffenheit versteigert, in der sie sich im Zeit­punkt der
Versteigerung befinden.
3. Grisebach bestimmt Ort und Zeitpunkt der Versteigerung.
Sie ist berechtigt, Ort oder Zeitpunkt zu ändern, auch wenn der
Auktions­katalog bereits versandt worden ist.
§ 3 Durchführung der Versteigerung
1.Bieternummer
Jeder Bieter erhält von Grisebach eine Bieternummer.
Er hat die Verstei­gerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen.
Von unbekannten Bietern benötigt Grisebach zur Erteilung der
Bieternummer spätestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung
eine schriftliche Anmel­dung mit beigefügter zeitnaher Bankreferenz.
Nur unter einer Bieternummer abgegebene Gebote werden auf der
Verstei­gerung berücksichtigt.
2.Aufruf
Die Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes beginnt mit dessen
Aufruf durch den Auktionator. Er ist berechtigt, bei Aufruf von der im Katalog
vorgesehenen Reihenfolge abzuweichen, Los-Nummern zu verbinden oder zu
trennen oder eine Los-Nummer zurückzuziehen.
Der Preis wird bei Aufruf vom Auktionator festgelegt, und zwar in Euro.
Gesteigert wird um jeweils 10 % des vorangegangenen Gebots, sofern der
Auktionator nicht etwas anderes bestimmt.
3.Gebote
a) Gebote im Saal
Gebote im Saal werden unter Verwendung der Bieternummer abgegeben.
Ein Vertrag kommt durch Zuschlag des Auktionators zustande.
Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat er dies mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung von Grisebach unter Vorlage
einer Vollmacht des Dritten anzuzeigen. Anderenfalls kommt bei Zuschlag der
Vertrag mit ihm selbst zustande.
b) Schriftliche Gebote
Mit Zustimmung von Grisebach können Gebote auf einem dafür vorgesehenen
Formular auch schriftlich abgegeben werden. Sie müssen vom Bieter unterzeichnet sein und unter Angabe der Los-Nummer, des Künstlers und des
Titels den für den Kunstgegenstand gebotenen Hammerpreis nennen.
Der Bieter muss die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennen.
Mit dem schriftlichen Gebot beauftragt der Bieter Grisebach, seine Gebote
unter Berücksichtigung seiner Weisungen abzugeben. Das schriftliche
Gebot wird von Grisebach nur mit dem Betrag in Anspruch genommen,
der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten.
Ein Vertrag auf der Grundlage eines schriftlichen Gebots kommt mit dem
Bieter durch den Zuschlag des Auktionators zustande.
Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für denselben Kunst­
gegenstand ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zuschlag,
wenn kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird.
c) Telefonische Gebote
Telefonische Gebote sind zulässig, wenn der Bieter mindestens 24 Stunden
vor Beginn der Versteigerung dies schriftlich beantragt und Grisebach
zugestimmt hat. Der Bieter muss die Versteigerungs­bedingungen als
verbindlich anerkennen.
Die telefonischen Gebote werden von einem während der Verstei­gerung im
Saal anwesenden Mitarbeiter von Grisebach entgegen­genommen und unter
Berücksichtigung der Weisungen des Bieters während der Versteigerung
abgegeben. Das von dem Bieter genannte Gebot bezieht sich ausschließlich
auf den Hammerpreis, umfasst also nicht Aufgeld, etwaige Umlagen und
Umsatzsteuer, die hinzukommen. Das Gebot muss den Kunstgegenstand,
auf den es sich bezieht, zweifelsfrei und möglichst unter Nennung der
Los-Nummer, des Künstlers und des Titels, benennen.
Telefonische Gebote können von Grisebach aufgezeichnet werden.
Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Bieter mit der
Aufzeichnung einverstanden. Die Aufzeichnung wird spätestens nach drei
Monaten gelöscht, sofern sie nicht zu Beweiszwecken benötigt wird.
d) Gebote über das Internet
Gebote über das Internet sind nur zulässig, wenn der Bieter von Grisebach zum
Bieten über das Internet unter Verwendung eines Benutzernamens und eines
Passwortes zugelassen worden ist und die Versteigerungsbedingungen als
verbindlich anerkennt. Die Zulassung erfolgt ausschließlich für die Person des
Zugelassenen, ist also höchst­persönlich. Der Benutzer ist verpflichtet, seinen
Benutzernamen und sein Passwort Dritten nicht zugänglich zu machen. Bei schuldhafter Zuwiderhandlung haftet er Grisebach für daraus entstandene Schäden.
Gebote über das Internet sind nur rechtswirksam, wenn sie hinreichend
bestimmt sind und durch Benutzernamen und Passwort zweifelsfrei dem
Bieter zuzuordnen sind. Die über das Internet übertragenen Gebote werden
elektronisch protokolliert. Die Richtigkeit der Protokolle wird vom Käufer
anerkannt, dem jedoch der Nachweis ihrer Unrichtig­keit offensteht.
Grisebach behandelt Gebote, die vor der Versteigerung über das Inter­net
abgegeben werden, rechtlich wie schriftliche Gebote. Internetgebote
während einer laufenden Versteigerung werden wie Gebote aus dem
Saal berücksichtigt.
79
4.
a)
b)
c)
d)
–
–
–
e)
Der Zuschlag
Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein
höheres Gebot abgegeben wird. Der Zuschlag verpflichtet den Bieter, der
unbenannt bleibt, zur Abnahme des Kunstgegenstandes und zur Zahlung
des Kaufpreises (§ 4 Ziff. 1).
Der Auktionator kann bei Nichterreichen des Limits einen Zuschlag unter
Vorbehalt erteilen. Ein Zuschlag unter Vorbehalt wird nur wirk­sam, wenn
Grisebach das Gebot innerhalb von drei Wochen nach dem Tag der
Versteigerung schriftlich bestätigt. Sollte in der Zwischenzeit ein anderer
Bieter mindestens das Limit bieten, erhält dieser ohne Rücksprache mit
dem Bieter, der den Zuschlag unter Vorbehalt erhalten hat, den Zuschlag.
Der Auktionator hat das Recht, ohne Begründung ein Gebot abzulehnen
oder den Zuschlag zu verweigern. Wird ein Gebot abgelehnt oder der
Zuschlag verweigert, bleibt das vorangegangene Gebot wirksam.
Der Auktionator kann einen Zuschlag zurücknehmen und den
Kunst­gegenstand innerhalb der Auktion neu ausbieten,
wenn ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot von ihm übersehen
und dies von dem übersehenen Bieter unverzüglich beanstandet worden ist,
wenn ein Bieter sein Gebot nicht gelten lassen will oder
wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.
Übt der Auktionator dieses Recht aus, wird ein bereits erteilter Zuschlag
unwirksam.
Der Auktionator ist berechtigt, ohne dies anzeigen zu müssen, bis zum
Erreichen eines mit dem Einlieferer vereinbarten Limits auch Gebote für
den Einlieferer abzugeben und den Kunstgegenstand dem Einlieferer unter
Benennung der Einlieferungsnummer zuzuschlagen. Der Kunstgegenstand
bleibt dann unverkauft.
§ 4 Kaufpreis, Zahlung, Verzug
1.Kaufpreis
Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld.
Hinzu­kommen können pauschale Gebühren sowie die gesetzliche
Umsatz­steuer.
A. a) Bei Kunstgegenständen ohne besondere Kennzeichnung im Katalog berechnet sich der Kaufpreis wie folgt:
Bei Käufern mit Wohnsitz innerhalb des Gemeinschaftsgebietes der
Europäischen Union (EU) berechnet Grisebach auf den Hammerpreis ein
Aufgeld von 30 %. Auf den Teil des Hammer­preises, der 500.000 EUR
übersteigt, wird ein Aufgeld von 25 % berechnet. Auf den Teil des
Hammer­preises, der 1.000.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von
20 % berechnet. In diesem Aufgeld sind alle pauschalen Gebühren
sowie die gesetzliche Umsatzsteuer enthalten (Differenzbesteuerung
nach § 25a UStG). Sie werden bei der Rechnungstellung nicht einzeln
ausgewiesen.
Käufern, denen nach dem Umsatzsteuergesetz (UStG) im Inland
geliefert wird und die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, kann auf
Wunsch die Rechnung nach der Regelbesteuerung gemäß Absatz B.
ausgestellt werden. Dieser Wunsch ist bei Beantragung der Bieter­
nummer anzugeben. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht
möglich.
b) Bei Kunstwerken mit der Kennzeichnung „N“ für Import handelt es
sich um Kunstwerke, die in die EU zum Verkauf eingeführt wurden.
In diesen Fällen wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte
Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von derzeit 7 % des Hammerpreises
erhoben.
B. Bei im Katalog mit dem Buchstaben „R“ hinter der Losnummer gekennzeichneten Kunstgegenständen berechnet sich der Kaufpreis wie folgt:
a)Aufgeld
Auf den Hammerpreis berechnet Grisebach ein Aufgeld von 25 %.
Auf den Teil des Hammerpreises, der 500.000 EUR übersteigt, wird
ein Aufgeld von 20 % berechnet. Auf den Teil des Hammerpreises, der
1.000.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % berechnet.
b)Umsatzsteuer
Auf den Hammerpreis und das Aufgeld wird die jeweils gültige
gesetzliche Umsatzsteuer erhoben (Regelbesteuerung mit „R“
gekennzeichnet). Sie beträgt derzeit 19 %.
c)Umsatzsteuerbefreiung
Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegenständen
berechnet, die in Staaten innerhalb der EU von Unternehmen er­worben
und aus Deutschland exportiert werden, wenn diese bei Beantragung
und Erhalt ihrer Bieter­nummer ihre Umsatzsteuer-Identifikations­nummer
angegeben haben. Eine nachträgliche Be­rücksichtigung, insbesondere
eine Korrektur nach Rechnungs­stellung, ist nicht möglich.
Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegen­ständen
berechnet, die gemäß § 6 Abs. 4 UStG in Staaten außerhalb der EU
geliefert werden und deren Käufer als ausländische Abnehmer gelten
und dies entsprechend § 6 Abs. 2 UStG nachgewiesen haben.
Im Ausland anfallende Einfuhr­umsatz­steuer und Zölle trägt der Käufer.
Die vorgenannten Regelungen zur Umsatzsteuer entsprechen dem
Stand der Gesetzgebung und der Praxis der Finanzverwaltung.
Änderungen sind nicht ausgeschlossen.
2. Fälligkeit und Zahlung
Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig.
Der Kaufpreis ist in Euro an Grisebach zu entrichten. Schecks und
andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen.
Eine Begleichung des Kaufpreises durch Aufrechnung ist nur mit
un­be­strittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen zulässig.
Bei Zahlung in ausländischer Währung gehen ein etwaiges Kursrisiko
sowie alle Bankspesen zulasten des Käufers.
3.Verzug
Ist der Kaufpreis innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Rechnung
noch nicht beglichen, tritt Verzug ein.
Ab Eintritt des Verzuges verzinst sich der Kaufpreis mit 1 % monatlich,
unbeschadet weiterer Schadensersatzansprüche.
Zwei Monate nach Eintritt des Verzuges ist Grisebach berechtigt und auf
Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem Name und Anschrift des
Käufers zu nennen.
Ist der Käufer mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann Grise­bach
nach Setzung einer Nachfrist von zwei Wochen vom Vertrag zurücktreten.
Damit erlöschen alle Rechte des Käufers an dem erstei­gerten Kunst­gegen­
stand.
Grisebach ist nach Erklärung des Rücktritts berechtigt, vom Käufer
Schadensersatz zu verlangen. Der Schadensersatz umfasst insbe­sondere
das Grisebach entgangene Entgelt (Einliefererkommission und Aufgeld),
sowie angefallene Kosten für Katalogabbildungen und die bis zur Rückgabe
oder bis zur erneuten Versteigerung des Kunst­gegen­­standes anfallenden
Transport-, Lager- und Versicherungs­­kosten.
Wird der Kunstgegenstand an einen Unterbieter verkauft oder in der
nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haftet der Käufer
außerdem für jeglichen Mindererlös.
Grisebach hat das Recht, den säumigen Käufer von künftigen Verstei­gerungen
auszuschließen und seinen Namen und seine Adresse zu Sperrzwecken an
andere Auktionshäuser weiterzugeben.
§ 5 Nachverkauf
Während eines Zeitraums von zwei Monaten nach der Auktion können nicht
versteigerte Kunstgegenstände im Wege des Nachverkaufs erworben werden.
Der Nachverkauf gilt als Teil der Versteigerung. Der Interessent hat persönlich,
telefonisch, schriftlich oder über das Internet ein Gebot mit einem bestimmten
Betrag abzugeben und die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen. Der Vertrag kommt zustande, wenn Grisebach das Gebot innerhalb
von drei Wochen nach Eingang schriftlich annimmt.
Die Bestimmungen über Kaufpreis, Zahlung, Verzug, Abholung und Haftung für
in der Versteigerung erworbene Kunstgegenstände gelten entsprechend.
§ 6 Entgegennahme des ersteigerten Kunstgegenstandes
1.Abholung
Der Käufer ist verpflichtet, den ersteigerten Kunstgegenstand spätestens
einen Monat nach Zuschlag abzuholen.
Grisebach ist jedoch nicht verpflichtet, den ersteigerten Kunst­gegen­stand
vor vollständiger Bezahlung des in der Rechnung ausgewiesenen Betrages
an den Käufer herauszugeben.
Das Eigentum geht auf den Käufer erst nach vollständiger Begleichung des
Kaufpreises über.
2.Lagerung
Bis zur Abholung lagert Grisebach für die Dauer eines Monats, gerech­net ab
Zuschlag, den ersteigerten Kunstgegenstand und versichert ihn auf eigene
Kosten in Höhe des Kaufpreises. Danach hat Grisebach das Recht, den
Kunstgegenstand für Rechnung des Käufers bei einer Kunst­spedition einzulagern und versichern zu lassen. Wahlweise kann Grise­bach statt dessen den
Kunstgegenstand in den eigenen Räumen ein­lagern gegen Berechnung einer
monatlichen Pauschale von 0,1 % des Kaufpreises für Lager- und
Versicherungskosten.
3.Versand
Beauftragt der Käufer Grisebach schriftlich, den Transport des ersteigerten
Kunstgegenstandes durchzuführen, sorgt Grisebach, sofern der Kaufpreis vollständig bezahlt ist, für einen sachgerechten Transport des Werkes zum Käufer
81
oder dem von ihm benannten Em­pfän­­ger durch eine Kunstspedition und schließt eine
entsprechende Transportversicherung ab. Die Kosten für Verpackung, Versand
und Versicherung trägt der Käufer.
4.Annahmeverzug
Holt der Käufer den Kunstgegenstand nicht innerhalb von einem Monat ab
(Ziffer 1) und erteilt er innerhalb dieser Frist auch keinen Auftrag zur
Versendung des Kunstgegenstandes (Ziffer 3), gerät er in Annahme­verzug.
5. Anderweitige Veräußerung
Veräußert der Käufer den ersteigerten Kunstgegenstand seinerseits, bevor
er den Kaufpreis vollständig bezahlt hat, tritt er bereits jetzt erfüllungshalber
sämtliche Forderungen, die ihm aus dem Weiterverkauf zustehen, an
Grisebach ab, welche die Abtretung hiermit annimmt. Soweit die abgetretenen
Forderungen die Grisebach zuste­henden Ansprüche übersteigen, ist Grisebach
verpflichtet, den zur Erfüllung nicht benötigten Teil der abgetretenen Forderung
unverzüglich an den Käufer abzutreten.
§ 7 Haftung
1. Beschaffenheit des Kunstgegenstandes
Der Kunstgegenstand wird in der Beschaffenheit veräußert, in der er sich bei
Erteilung des Zuschlags befindet und vor der Versteigerung besichtigt und
geprüft werden konnte. Ergänzt wird diese Beschaffen­heit durch die Angaben
im Katalog (§ 2 Ziff. 1) über Urheberschaft, Technik und Signatur des
Kunstgegenstandes. Sie beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Versteigerung
veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen Erkennt­nissen sowie auf
den Angaben des Einlieferers. Weitere Beschaffen­heits­merkmale sind nicht
verein­bart, auch wenn sie im Katalog beschrieben oder erwähnt sind oder
sich aus schriftlichen oder mündlichen Auskünften, aus einem Zustands­
bericht, Expertisen oder aus den Abbildungen des Katalogs ergeben sollten.
Eine Garantie (§ 443 BGB) für die vereinbarte Beschaffenheit des
Kunstgegenstandes wird nicht übernommen.
2. Rechte des Käufers bei einem Rechtsmangel (§ 435 BGB)
Weist der erworbene Kunstgegenstand einen Rechtsmangel auf, weil an
ihm Rechte Dritter bestehen, kann der Käufer innerhalb einer Frist von zwei
Jahren (§ 438 Abs. 4 und 5 BGB) wegen dieses Rechts­man­gels vom Vertrag
zurücktreten oder den Kaufpreis mindern (§ 437 Nr. 2 BGB). Im übrigen werden die Rechte des Käufers aus § 437 BGB, also das Recht auf Nach­erfüllung,
auf Schadenersatz oder auf Ersatz ver­geblicher Aufwendungen ausgeschlossen, es sei denn, der Rechts­mangel ist arglistig verschwiegen worden.
3. Rechte des Käufers bei Sachmängeln (§ 434 BGB)
Weicht der Kunstgegenstand von der vereinbarten Beschaffenheit
(Urheberschaft, Technik, Signatur) ab, ist der Käufer berech­tigt, innerhalb
von zwei Jahren ab Zuschlag (§ 438 Abs. 4 BGB) vom Vertrag zurückzutreten.
Er erhält den von ihm gezahlten Kaufpreis (§ 4 Ziff. 1 der Verstei­gerungsbedingungen) zurück, Zug um Zug gegen Rückgabe des Kaufgegenstandes in
unverändertem Zustand am Sitz von Grisebach. Ansprüche auf Minderung
des Kaufpreises (§ 437 Nr. 2 BGB), auf Schadens­ersatz oder auf Ersatz
vergeblicher Aufwendungen (§ 437 Nr. 3 BGB) sind ausgeschlossen.
Dieser Haftungsausschluss gilt nicht, soweit Grisebach den Mangel
arglistig verschwiegen hat.
82
Das Rücktrittsrecht wegen Sachmangels ist ausgeschlossen, sofern Grisebach
den Kunstgegenstand für Rechnung des Einlieferers ver­äußert hat und die
größte ihr mögliche Sorgfalt bei Ermittlung der im Katalog genannten
Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunst­gegenstandes aufgewandt
hat und keine Gründe vorlagen, an der Richtigkeit dieser Angaben zu zweifeln.
In diesem Falle verpflichtet sich Grisebach, dem Käufer das Aufgeld, etwaige
Umlagen und die Umsatz­steuer zu erstatten.
Außerdem tritt Grisebach dem Käufer alle ihr gegen den Einlieferer, dessen
Name und Anschrift sie dem Käufer mitteilt, zustehenden Ansprüche wegen
der Mängel des Kunstgegenstandes ab. Sie wird ihn in jeder zulässigen und
ihr möglichen Weise bei der Geltendmachung dieser Ansprüche gegen den
Einlieferer unterstützen.
4. Fehler im Versteigerungsverfahren
Grisebach haftet nicht für Schäden im Zusammenhang mit der Abgabe von
mündlichen, schriftlichen, telefonischen oder Internetgeboten, soweit ihr
nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Dies gilt insbesondere
für das Zustandekommen oder den Bestand von Telefon-, Fax- oder Datenleitungen sowie für Übermittlungs-, Über­tragungs- oder Übersetzungsfehler
im Rahmen der eingesetzten Kommunikationsmittel oder seitens der für die
Entgegennahme und Weitergabe eingesetzten Mitarbeiter. Für Missbrauch
durch unbefugte Dritte wird nicht gehaftet. Die Haftungsbeschränkung gilt
nicht für Schäden an der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit.
5.Verjährung
Für die Verjährung der Mängelansprüche gelten die gesetzlichen
Verjährungsfristen des § 438 Abs. 1 Ziffer 3 BGB (2 Jahre).
§ 8 Schlussbestimmungen
1.Nebenabreden
Änderungen dieser Versteigerungsbedingungen im Einzelfall oder
Nebenabreden bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform.
2. Fremdsprachige Fassung der Versteigerungsbedingungen
Soweit die Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen als der
deutschen Sprache vorliegen, ist stets die deutsche Fassung maßgebend.
3. Anwendbares Recht
Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Das
Abkommen der Vereinten Nationen über Verträge des internationalen
Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.
4.Erfüllungsort
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit dies rechtlich vereinbart werden
kann, Berlin.
5. Salvatorische Klausel
Sollte eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungsbedingungen
unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen
davon unberührt. Anstelle der unwirksamen Bestimmung gelten die
entsprechenden gesetzlichen Vorschriften.
82
Conditions of Sale
of Villa Grisebach Auktionen GmbH
Section 1 The Auction House
1. The auction will be implemented on behalf of Grisebach Auktionen GmbH –
referred to hereinbelow as “Grisebach”. The auctioneer will be acting as
Grisebach’s representative. The auctioneer is an expert who has been publicly
appointed in accordance with Section 34b paragraph 5 of the Gewerbeordnung
(GewO, German Industrial Code). Accordingly, the auction is a public auction as
defined by Section 474 paragraph 1 second sentence and Section 383
paragraph 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code).
2. As a general rule, the auction will be performed on behalf of the Consignor,
who will not be named. Solely those works of art owned by Grisebach shall
be sold at auction for the account of Grisebach. Such items will be marked
by an “E” in the catalogue.
3. The auction shall be performed on the basis of the present Conditions of Sale.
The Conditions of Sale are published in the catalogue of the auction and on the
internet; furthermore, they are posted in an easily accessible location in the
Grisebach spaces. By submitting a bid, the buyer acknowledges the Conditions
of Sale as being binding upon it.
Section 2 Catalogue, Pre-Sale Exhibition and Date of the Auction
1.Catalogue
Prior to the auction date, an auction catalogue will be published. This provides
general orientation in that it shows images of the works of art to be sold at
auction and describes them. Additionally, the catalogue will provide information
on the work’s creator(s), technique, and signature. These factors alone will
define the characteristic features of the work of art. In all other regards, the
catalogue will not govern as far as the characteristics of the work of art or its
appearance are concerned (color). The catalogue will provide estimated prices in
EUR amounts, which, however, serve solely as an indication of the fair market
value of the work of art, as does any such information that may be provided in
other currencies.
Grisebach will prepare the catalogue to the best of its knowledge and belief,
and will exercise the greatest of care in doing so. The catalogue will be based
on the scholarly knowledge published up until the date of the auction, or
otherwise generally accessible, and on the information provided by the
Consignor.
Seriously interested buyers have the opportunity to request that Grisebach
provide them with a report outlining the condition of the work of art (condition
report), and they may also review any expert appraisals that Grisebach may
have obtained.
The information and descriptions contained in the catalogue, in the condition
report or in expert appraisals are estimates; they do not constitute any
guarantees, in the sense as defined by Section 443 of the Bürgerliches
Gesetzbuch (BGB, German Civil Code), for the characteristics of the work of art.
Grisebach is entitled to correct or amend any information provided in the
catalogue by posting a notice at the auction venue and by having the auctioneer
make a corresponding statement immediately prior to calling the bids for the
work of art concerned.
2. Pre-sale exhibition
All of the works of art that are to be sold at auction will be exhibited prior to
the sale and may be viewed and inspected. The time and date of the pre-sale
exhibition, which will be determined by Grisebach, will be set out in the
catalogue. The works of art are used and will be sold “as is”, in other words
in the condition they are in at the time of the auction.
3. Grisebach will determine the venue and time at which the auction is to be held.
It is entitled to modify the venue and the time of the auction, also in those cases
in which the auction catalogue has already been sent out.
Section 3 Calling the Auction
1. Bidder number
Grisebach will issue a bidder number to each bidder. Each bidder is to
acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it.
At the latest twenty-four (24) hours prior to the start of the auction, bidders as
yet unknown to Grisebach must register in writing, providing a written bank
83
reference letter of recent date, so as to enable Grisebach to issue a bidder
number to them.
At the auction, only the bids submitted using a bidder number will be considered.
2. Item call-up
The auction of the individual work of art begins by its being called up by the
auctioneer. The auctioneer is entitled to call up the works of art in a different
sequence than that published in the catalogue, to join catalogue items to form a
lot, to separate a lot into individual items, and to pull an item from the auction
that has been given a lot number.
When the work of art is called up, its price will be determined by the auctioneer,
denominated in euros. Unless otherwise determined by the auctioneer, the bid
increments will amount to 10 % of the respective previous bid.
3.Bids
a) Floor bids
Floor bids will be submitted using the bidder number. A sale and purchase
agreement will be concluded by the auctioneer bringing down the hammer to
end the bidding process.
Where a bidder wishes to submit bids in the name of a third party, it must notify
Grisebach of this fact at the latest twenty-four (24) hours prior to the auction
commencing, submitting a corresponding power of attorney from that third party.
In all other cases, once the work of art has been knocked down, the sale and
purchase agreement will be concluded with the person who has placed the bid.
b) Written absentee bids
Subject to Grisebach consenting to this being done, bids may also be submitted
in writing using a specific form developed for this purpose. The bidder must sign
the form and must provide the lot number, the name of the artist, the title of the
work of art and the hammer price it wishes to bid therefor. The bidder must
acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it.
By placing a written bid, the bidder instructs Grisebach to submit such bid in
accordance with its instructions. Grisebach shall use the amount specified in the
written bid only up to whatever amount may be required to outbid another bidder.
Upon the auctioneer knocking down the work of art to a written bid, a sale and
purchase agreement shall be concluded on that basis with the bidder who has
submitted such written bid.
Where several written bids have been submitted in the same amount for the
same work of art, the bid received first shall be the winning bid, provided that
no higher bid has been otherwise submitted or is placed as a floor bid.
c) Phoned-in absentee bids
Bids may permissibly be phoned in, provided that the bidder applies in writing
to be admitted as a telephone bidder, and does so at the latest twenty-four (24)
hours prior to the auction commencing, and furthermore provided that Grisebach
has consented. The bidder must acknowledge the Conditions of Sale as being
binding upon it.
Bids phoned in will be taken by a Grisebach employee present at the auction on
the floor, and will be submitted in the course of the auction in keeping with the
instructions issued by the bidder. The bid so submitted by the bidder shall cover
exclusively the hammer price, and thus shall not comprise the buyer’s premium,
any allocated costs that may be charged, or turnover tax. The bid must
unambiguously designate the work of art to which it refers, and must wherever
possible provide the lot number, the artist and the title of the work.
Grisebach may make a recording of bids submitted by telephone. By filing the
application to be admitted as a telephone bidder, the bidder declares its consent
to the telephone conversation being recorded. Unless it is required as evidence,
the recording shall be deleted at the latest following the expiry of three (3)
months.
d) Absentee bids submitted via the internet
Bids may be admissibly submitted via the internet only if Grisebach has
registered the bidder for internet bidding, giving him a user name and password,
and if the bidder has acknowledged the Conditions of Sale as being binding
upon it. The registration shall be non-transferable and shall apply exclusively
to the registered party; it is thus entirely personal and private. The user is under
obligation to not disclose to third parties its user name or password. Should the
user culpably violate this obligation, it shall be held liable by Grisebach for any
damages resulting from such violation.
Bids submitted via the internet shall have legal validity only if they are sufficiently
83
determinate and if they can be traced back to the bidder by its user name and password beyond any reasonable doubt. The bids transmitted via the internet will be
recorded electronically. The buyer acknowledges that these records are
correct, but it does have the option to prove that they are incorrect.
In legal terms, Grisebach shall treat bids submitted via the internet at a point in
time prior to the auction as if they were bids submitted in writing. Bids submitted
via the internet while an auction is ongoing shall be taken into account as if they
were floor bids.
4. Knock down
a) The work of art is knocked down to the winning bidder if, following three calls for
a higher bid, no such higher bid is submitted. Upon the item being knocked down
to it, this will place the bidder under obligation to accept the work of art and to
pay the purchase price (Section 4 Clause 1). The bidder shall not be named.
b) Should the bids not reach the reserve price set by the Consignor, the auctioneer
will knock down the work of art at a conditional hammer price. This conditional
hammer price shall be effective only if Grisebach confirms this bid in writing
within three (3) weeks of the day of the auction. Should another bidder submit a
bid in the meantime that is at least in the amount of the reserve price, the work
of art shall go to that bidder; there will be no consultations with the bidder to
whom the work of art has been knocked down at a conditional hammer price.
c) The auctioneer is entitled to refuse to accept a bid, without providing any reasons therefor, or to refuse to knock down a work of art to a bidder. Where a bid
is refused, or where a work of art is not knocked down to a bidder, the prior bid
shall continue to be valid.
d) The auctioneer may revoke any knock-down and may once again call up the work
of art in the course of the auction to ask for bids; the auctioneer may do so in all
cases in which
–
The auctioneer has overlooked a higher bid that was submitted in a timely
fashion, provided the bidder so overlooked has immediately objected to
this oversight;
–
A bidder does not wish to be bound by the bid submitted; or
–
There are any other doubts regarding the knock-down of the work of art
concerned.
Where the auctioneer exercises this right, any knock-down of a work of art that
has occurred previously shall cease to be effective.
e) The auctioneer is authorized, without being under obligation of giving notice
thereof, to also submit bids on behalf of the Consignor until the reserve
price agreed with the Consignor has been reached, and the auctioneer is
furthermore authorized to knock down the work of art to the Consignor, citing
the consignment number. In such event, the work of art shall go unsold.
Section 4 Purchase Price, Payment, Default
1. Purchase price
The purchase price consists of the hammer price plus buyer’s premium.
Additionally, lump sum fees may be charged along with statutory turnover tax.
For works of art that have not been specially marked in the catalogue,
A. a)
the purchase price will be calculated as follows:
For buyers having their residence in the community territory of the
European Union (EU), Grisebach will add a buyer’s premium of 30 % to
the hammer price. A buyer’s premium of 25 % will be added to that part
of the hammer price that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium
of 20 % will be added to that part of the hammer price that is in excess of
EUR 1,000,000. This buyer’s premium will include all lump sum fees as
well as the statutory turnover tax (margin scheme pursuant to Section
25a of the German Turnover Tax Act). These taxes and fees will not be
itemized separately in the invoice.
Buyers to whom delivery is made within Germany, as defined by the
German Turnover Tax Act, and who are entitled to deduct input taxes,
may have an invoice issued to them that complies with the standard
taxation provisions as provided for hereinabove in paragraph B. Such
invoice is to be requested when applying for a bidder number. It is not
possible to perform any correction retroactively after the invoice has
been issued.
b) Works of art marked by the letter “N” (for Import) are works of art that
have been imported from outside the EU for sale. In such event, the
import turnover tax advanced, in the amount of currently 7 % on the
hammerprice, will be charged in addition to the buyer’s premium.
B. For works of art marked in the catalogue by the letter “R” behind the lot
number, the purchase price is calculated as follows:
a) Buyer’s premium
Grisebach will add a buyer’s premium of 25 % to the hammer price.
A buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer price
that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium of 15 % will be added
to that part of the hammer price that is in excess of EUR 1,000,000.
84
Turnover tax
The hammer price and the buyer's premium will each be subject to the
statutory turnover tax in the respectively applicable amount (standard
taxation provisions, marked by the letter "R"). Currently, this amounts
to 19 %.
c) Exemption from turnover tax
No turnover tax will be charged where works of art are sold that are
acquired in states within the EU by corporations and exported outside of
Germany, provided that such corporations have provided their turnover
tax ID number in applying for and obtaining their bidder number. It is not
possible to register this status after the invoice has been issued, and
more particularly, it is not possible to perform a correction retroactively.
No turnover tax shall be charged for the sale of works of art that are
delivered, pursuant to Section 6 paragraph 4 of the Umsatzsteuergesetz
(UStG, German Turnover Tax Act), to destinations located in states that
are not a Member State of the EU, provided that their buyers are deemed
to be foreign purchasers and have proved this fact in accordance with
Section 6 paragraph 2 of the German Turnover Tax Act. The buyer shall
bear any import turnover tax or duties that may accrue abroad.
The above provisions on turnover tax correspond to the legislative status
quo and are in line with the practice of the Tax and Revenue Authorities.
They are subject to change without notice.
2. Due date and payment
The purchase price shall be due for payment upon the work of art being knocked
down to the buyer.
The purchase price shall be paid in euros to Grisebach. Cheques and any other
forms of non-cash payment are accepted only on account of performance.
Payment of the purchase price by set-off is an option only where the claims
are not disputed or have been finally and conclusively determined by a court’s
declaratory judgment.
Where payment is made in a foreign currency, any exchange rate risk and any
and all bank charges shall be borne by the buyer.
3.Default
In cases in which the purchase price has not been paid within two (2) weeks of
the invoice having been received, the buyer shall be deemed to be defaulting on
the payment.
Upon the occurrence of such default, the purchase price shall accrue interest at
1 % per month, notwithstanding any other claims to compensation of damages
that may exist.
Two (2) months after the buyer has defaulted on the purchase price, Grisebach
shall be entitled – and shall be under obligation to do so upon the Consignor’s
corresponding demand – to provide to the Consignor the buyer’s name and
address.
Where the buyer has defaulted on the purchase price, Grisebach may rescind the
agreement after having set a period of grace of two (2) weeks. Once Grisebach
has so rescinded the agreement, all rights of the buyer to the work of art
acquired at auction shall expire.
Upon having declared its rescission of the agreement, Grisebach shall be entitled
to demand that the buyer compensate it for its damages. Such compensation of
damages shall comprise in particular the remuneration that Grisebach has lost
(commission to be paid by the Consignor and buyer’s premium), as well as the
costs of picturing the work of art in the catalogue and the costs of shipping,
storing and insuring the work of art until it is returned or until it is once again
offered for sale at auction.
Where the work of art is sold to a bidder who has submitted a lower bid, or
where it is sold at the next auction or the auction after that, the original buyer
moreover shall be held liable for any amount by which the proceeds achieved
at that subsequent auction are lower than the price it had bid originally.
Grisebach has the right to exclude the defaulting buyer from future auctions
and to forward the name and address of that buyer to other auction houses
so as to enable them to exclude him from their auctions as well.
b)
Section 5 Post Auction Sale
In the course of a two-month period following the auction, works of art that have
gone unsold at the auction may be acquired through post auction sales. The post
auction sale will be deemed to be part of the auction. The party interested in
acquiring the work of art is to submit a bid either in person, by telephone, in
writing or via the internet, citing a specific amount, and is to acknowledge the
Conditions of Sale as being binding upon it. The sale and purchase agreement
shall come about if Grisebach accepts the bid in writing within three weeks of its
having been received.
The provisions regarding the purchase price, payment, default, pick-up
and liability for works of art acquired at auction shall apply mutatis mutandis.
84
Section 6 Acceptance of the Work of Art Purchased at Auction
1.Pick-up
The buyer is under obligation to pick up the work of art at the latest one (1)
month after it has been knocked down to the buyer.
However, Grisebach is not under obligation to surrender to the buyer the work of
art acquired at auction prior to the purchase price set out in the invoice having
been paid in full.
Title to the work of art shall devolve to the buyer only upon the purchase price
having been paid in full.
2. Storage
Grisebach shall store the work of art acquired at auction until it is picked up,
doing so at the longest for one (1) month, and shall insure it at its own cost, the
amount insured being equal to the purchase price. Thereafter, Grisebach shall
have the right to store the work of art with a specialized fine art shipping agent
and to insure it there. At its choice, Grisebach may instead store the work of art
in its own premises, charging a monthly lump-sum fee of 0.1 % of the purchase
price for the costs of storage and insurance.
3.Shipping
Where the buyer instructs Grisebach in writing to ship to it the work of art
acquired at auction, subject to the proviso that the purchase price has been paid
in full, Grisebach shall procure the appropriate shipment of the work of art to the
buyer, or to any recipient the buyer may specify, such shipment being performed
by a specialized fine art shipping agent; Grisebach shall take out corresponding
shipping insurance. The buyer shall bear the costs of packaging and shipping the
work of art as well as the insurance premium.
4. Default of acceptance
Where the buyer fails to pick up the work of art within one (1) month (Clause 1)
and fails to issue instructions for the work of art to be
shipped to it (Clause 3), it shall be deemed to be defaulting on acceptance.
5. Sale to other parties
Should the buyer, prior to having paid the purchase price in full, sell the work of
art it has acquired at auction, it hereby assigns to Grisebach, as early as at the
present time and on account of performance, the entirety of all claims to which
it is entitled under such onward sale, and Grisebach accepts such assignment.
Insofar as the claims so assigned are in excess of the claims to which Grisebach
is entitled, Grisebach shall be under obligation to immediately re-assign to the
buyer that part of the claim assigned to it that is not required for meeting its
claim.
Section 7 Liability
1. Characteristics of the work of art
The work of art is sold in the condition it is in at the time it is knocked down to
the buyer, and in which it was viewed and inspected. The other characteristic
features of the work of art are comprised of the statements made in the
catalogue (Section 2 Clause 1) regarding the work’s creator(s), technique and
signature. These statements are based on the scholarly knowledge published
up until the date of the auction, or otherwise generally accessible, and on the
information provided by the Consignor. No further characteristic features are
agreed among the parties, in spite of the fact that such features may be
described or mentioned in the catalogue, or that they may garnered from
information provided in writing or orally, from a condition report, an expert
appraisal or the images shown in the catalogue. No guarantee (Section 443
of the Bürgerliches Gesetz­buch (BGB, German Civil Code)) is provided for the
work of art having any characteristic features.
2. Buyer’s rights in the event of a defect of title being given
(Section 435 of the German Civil Code)
Should the work of art acquired be impaired by a defect of title because it is
encumbered by rights of third parties, the buyer may, within a period of two (2)
years (Section 438 paragraph 4 and 5 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB,
German Civil Code)), rescind the agreement based on such defect of title, or it
may reduce the purchase price (Section 437 no. 2 of the German Civil Code).
In all other regards, the buyer’s rights as stipulated by Section 437 of the
German Civil Code are hereby contracted out, these being the right to demand
the retroactive performance of the agreement, the compensation of damages,
or the reimbursement of futile expenditure, unless the defect of title has been
fraudulently concealed.
85
3.
4.
5.
Buyer’s rights in the event of a material defect being given
(Section 434 of the German Civil Code)
Should the work of art deviate from the characteristic features agreed
(work’s creator(s), technique, signature), the buyer shall be entitled to rescind
the agreement within a period of two (2) years after the work of art has been
knocked down to it (Section 438 paragraph 4 of the Bürgerliches Gesetzbuch
(BGB, German Civil Code)). The buyer shall be reimbursed for the purchase price
it has paid (Section 4 Clause 1 of the Conditions of Sale), concurrently with the
return of the purchased object in unaltered condition, such return being effected
at the registered seat of Grisebach.
Claims to any reduction of the purchase price (Section 437 no. 2 of the German
Civil Code), to the compensation of damages or the reimburse–ment of futile
expenditure (Section 437 no. 3 of the German Civil Code) are hereby contracted
out. This exclusion of liability shall not apply should Grisebach have fraudulently
concealed the defect.
The right to rescind the agreement for material defects shall be contracted out
wherever Grisebach has sold the work of art for the account of the Consignor
and has exercised, to the best of its ability, the greatest possible care in
identi­fying the work’s creator(s), technique and signature listed in the catalogue,
provided there was no cause to doubt these statements’ being correct. In such
event, Grisebach enters into obligation to reimburse the buyer for the buyer’s
premium, any allocated costs that may have been charged, and turnover tax.
Moreover, Grisebach shall assign to the buyer all of the claims vis-à-vis the
Consignor to which it is entitled as a result of the defects of the work of art,
providing the Consignor’s name and address to the buyer. Grisebach shall
support the buyer in any manner that is legally available to it and that it is able
to apply in enforcing such claims against the Consignor.
Errors in the auction proceedings
Grisebach shall not be held liable for any damages arising in connection with
bids that are submitted orally, in writing, by telephone or via the internet,
unless Grisebach is culpable of having acted with intent or grossly negligently.
This shall apply in particular to the telephone, fax or data connections being
established or continuing in service, as well as to any errors of transmission,
transfer or translation in the context of the means of communications used,
or any errors committed by the employees responsible for accepting and
forwarding any instructions. Grisebach shall not be held liable for any misuse
by unauthorized third parties. This limitation of liability shall not apply to any
loss of life, limb or health.
Statute of limitations
The statutory periods of limitation provided for by Section 438 paragraph 1
Clause 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code) (two years)
shall apply where the statute of limitations of claims for defects is concerned.
Section 8 Final provisions
1. Collateral agreements
Any modifications of the present Conditions of Sale that may be made in an
individual case, or any collateral agreements, must be made in writing in order
to be effective.
2. Translations of the Conditions of Sale
Insofar as the Conditions of Sale are available in other languages besides
German, the German version shall govern in each case.
3. Governing law
The laws of the Federal Republic of Germany shall exclusively apply. The United
Nations Convention on the International Sale of Goods shall not apply.
4. Place of performance
Insofar as it is possible to agree under law on the place of performance and the
place of jurisdiction, this shall be Berlin.
5. Severability clause
Should one or several provisions of the present Conditions of Sale be or become
invalid, this shall not affect the validity of the other provisions. Instead of the
invalid provision, the corresponding statutory regulations shall apply.
85
Einliefererverzeichnis Impressum
Consignor Index
Imprint
[3009] 648 [3065] 601, 603, 639, 647, 653 [3084] 615 [3101] 664,
665, 666 [3136] 605 [3158] 669 [3159] 628 [3163] 607, 625, 629
[3166] 610, 614, 616, 617, 620, 632, 633, 634, 637, 638 [3169] 627
[3179] 604, 611, 612, 613, 621, 640, 641, 642 [3180] 650
[3233] 649 [3236] 651, 656, 662 [3246] 602 [3257] 668 [3258] 626
[3259] 622 [3271] 635 [3272] 624 [3296] 646, 652, 654, 661
[3310] 623 [3423] 608, 609 [3426] 618, 645 [3442] 630 [3452] 606,
655 [3460] 636 [3468] 658, 660 [3481] 600 [3484] 643, 667
[3493] 663 [3500] 659 [3501] 657 [3504] 619 [3512] 644 [3514] 631
[3568] 626a
86
Herausgegeben von:
Villa Grisebach Auktionen GmbH,
Fasanenstraße 25, D-10719 Berlin
Geschäftsführer:
Bernd Schultz, Micaela Kapitzky, Florian Illies,
Dr. Markus Krause, Daniel von Schacky, Rigmor Stüssel
HRB 25 552, Erfüllungsort und Gerichtsstand Berlin
Katalogbearbeitung:
Dr. Markus Krause, Traute Meins, Nina Barge,
Laura von Bismarck, Miriam Klug, Dr. Martin Schmidt
Research: Miriam Klug
Provenienzrecherche: Dr. Sibylle Ehringhaus
Textbeiträge: Dr. Andreas Fluck (AF), Oliver Hell (OH),
Dr. Elke Ostländer (EO)
Photos: © Fotostudio Bartsch, Karen Bartsch, 2014
Photobearbeitung: Ulf Zschommler
© VG Bildkunst, Bonn 2014 (für vertretene Künstler)
Trotz intensiver Recherche war es nicht in allen Fällen
möglich, die Rechteinhaber ausfindig zu machen.
Produktion/DTP: Daniel Lamprecht
Database-Publishing: Digitale Werkstatt, J. Grützkau, Berlin
Herstellung & Lithographie: Königsdruck GmbH
Gedruckt auf Maxisatin, 135 g/qm
Schrift: Didot und Corporate S
Künstlerverzeichnis
Artist Index
Baumeister: 667
Beckmann: 623, 631-640
Bonnard: 601
Braque: 663
Campendonk: 615
Chagall: 656-660, 662
Chillida: 664-666
Dix: 641, 642
Feininger: 643, 644
Felixmüller: 622
Heckel: 612, 620, 621
Hockney: 668
Jawlensky: 619
Katz: 669
Kaus: 628
Kirchner: 604, 626, 630
Kollwitz: 627
Marc: 616
Miró: 661
Mueller: 618, 626a
Munch: 605
Münter: 602
Nolde: 606, 607, 614, 617, 629
Pechstein: 608, 609, 613, 624, 625
Picasso: 645-653, 655
Rohlfs: 610
Schmidt-Rottluff: 611
Toulouse-Lautrec: 600
Vallotton: 603
Villon: 654
Abbildungen auf dem Umschlag:
Umschlag vorn:
Umschlag hinten:
Otto Dix · Los 641
Doppelseite vorn:
Alex Katz · Los 669
Doppelseite 2/3:
Alexej von Jawlensky · Los 619
Einzelseite hinten: Christian Rohlfs · Los 610
Einzelseite hinten: Max Beckmann · Los 637
Die bibliographischen Angaben
zu den zitierten Werkverzeichnissen
unter www.villa-grisebach.de/de/
kataloge/WVZ_234
Edvard Munch · Los 605
The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group /
VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt)
VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt)
VG Bild-Kunst, Bonn 2014
(Ausschnitt)
VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt)
Doppelseite hinten: Pablo Picasso · Los 648
Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2014
(Ausschnitt)
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