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6/2015
6/2015 •6/2015
November/Dezember
• November/Dezember
2015 • Nr.
2015
22 • Nr. 22
Das Magazin
Das Magazin
für HiFi‚
für High
HiFi‚ End
Highund
EndMusik.
und Musik.
EMT JSD
EMTS75
JSD• TONABNEHMER
S75 • TONABNEHMER
FEINSTES
FEINSTES
VOM
VOM
STUDIO-PROFI
STUDIO-PROFI
REFERENZ-AMPS
REFERENZ-AMPS
AUSAUS
JAPAN
JAPAN
TANNOY
TANNOY
TURNBERRY
TURNBERRY
GR LIMITED
GR LIMITED
EDITION
EDITION
LAUTSPRECHER
LAUTSPRECHER
MITMIT
TRADITION
TRADITION
INKL.
INKL.
ALLER
ALLER
MESSUNGEN
MESSUNGEN
D 12 ‚– € • A/IT/BEN ELUX 13‚80 €
CH 19‚80 SFR • S 145 SKR
»ANALOG IST DAS NEUE BIO !« (ANDRÉ WILKENS)
ESOTERIC
ESOTERIC
GRANDIOSO
GRANDIOSO
C1/S1 C1/S1
D 12 ‚– € • A/IT/BEN ELUX 13‚80 €
CH 19‚80 SFR • S 145 SKR
November/Dezember • Nr. 22
GeräteGeräte
im Test:imACOUSTIC
Test: ACOUSTIC
SOLID PHONO
SOLID VORVERSTÄRKER
PHONO VORVERSTÄRKER
—— AUDIOQUEST
—— AUDIOQUEST
JITTERBUG
JITTERBUG
—— BIOPHOTONE
—— BIOPHOTONE
MAGIC AKASHI
MAGICSERIE
AKASHI
——SERIE ——
BURMESTER
BURMESTER
AMBIENCE
AMBIENCE
BA 31 ——BA
CANTON
31 —— CANTON
REFERENCE
REFERENCE
7 K —— C.E.C.
7 K ——CD
C.E.C.
5 ——CD
CLEARAUDIO
5 —— CLEARAUDIO
MAESTROMAESTRO
V2 EBONY
V2——
EBONY
EMT——
JSDEMT
S75 ——
JSD S75 ——
ENVOGUE
ENVOGUE
BLACK DIAMOND
BLACK DIAMOND
—— ESOTERIC
—— ESOTERIC
GRANDIOSO
GRANDIOSO
C1 —— ESOTERIC
C1 —— ESOTERIC
GRANDIOSO
GRANDIOSO
S1 —— LECTOR
S1 —— LECTOR
DIGITUBEDIGITUBE
S-192 ——S-192
MELCO
—— MELCO
HA-N1A ——
HA-N1A
MUSICA
—— MUSICA
NOVA PEGASUS
NOVA PEGASUS
50/50 ——
50/50
MUSICA
—— MUSICA
NOVA PHOENIX
NOVA PHOENIX
2.2 —— NOTTINGHAM
2.2 —— NOTTINGHAM
ANALOGUE
ANALOGUE
ANNA 10"
ANNA
—— Q ACOUS­
10" —— Q ACOUS­
TICS 3020
TICS ——3020
QUADRASPIRE
—— QUADRASPIRE
X-REFERENCE
X-REFERENCE
—— ROSSO
—— ROSSO
FIORENTINO
FIORENTINO
ELBA —— ELBA
TANNOY
—— TANNOY
PRESTIGEPRESTIGE
TURNBERRY
TURNBERRY
GR LIMITED
GR EDITION
LIMITED EDITION
BURMESTER
BURMESTER
BA 31BA 31
TRAUMBOXEN
TRAUMBOXEN
WIE
WIEAUS
AUSEINEM
EINEMGUSS
GUSS
VO R - / E N DV E R S TÄ R K E R
lizensiert für: Pioneer & Onkyo Europe GmbH
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randioso C1/Grandios
o S1
…
DIE BLAUE
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Japan und Italien? Sumo e scultura? Die
großen Verstärker von Esoteric transportieren Wahrheit und Hingabe aus dem Land
der aufgehenden Sonne. Für die italienischen
Momente sorgen Name und Gala-Garderobe.
lizensiert für: Pioneer & Onkyo Europe GmbH
Von Cai Brockmann. Bilder: Ingo Schulz
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Was machen wohlerzogene Verstärker, wenn ihr Herr
und Gebieter den Raum betritt? Sie rollen einen Teppich
aus blauem Licht aus, um ihn zur Wahrheit zu führen.
Sie sehen picobello aus, um sein Auge zu erfreuen. Sie
klingen grandios, um sein Ohr zu verwöhnen. Dann freut
sich der Meister leise über sein Glück, macht es sich im
Hörsessel bequem und dreht langsam die Musik auf …
Ja, manchmal macht es Spaß, den Hörraum zu betreten und sich zu fühlen wie ein HiFi-Fürst. Sieht ja keiner.
Wenigstens für ein paar Wochen darf ich so tun, als sei ich
der wahre Besitzer dieses prachtvollen Verstärkerensembles. Zunächst aber lasse ich mich noch ein bisschen von
diesem blauen Licht faszinieren …
Bevor ich versehentlich ins Esoterische abschweife,
ist ein kurzer Kommentar zur Herkunft des Verstärkertrios nötig. Denn kaum ein anderer Markenname führt
assoziativ derart in die Irre wie jener der Nobelmarke
der weltbekannten Firma TEAC. Selbst im weiteren
Verständnis des Wortes ist an dem Unternehmen aus
Tokio rein gar nichts „esoterisch“. Vielmehr entwickelt
Esoteric aus den gültigen Erkenntnissen der Naturwissenschaften superfeine Audio-Elektronik mit ungeheurer
Präzision und Konsequenz. Esoteric genießt vor allem
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unter Digitalisten und Audiophilen höchstes Ansehen,
zudem ist der Mutterkonzern eng mit Raumfahrt- und
Messtechnik verknüpft. Esoteric in Tokio beschäftigt
insgesamt 28 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte
(nämlich 16) in Forschung & Entwicklung, und genau
null bei Übersinnliches & Grenzwissenschaften. Die
Abteilung gibt es auch bei Esoteric nicht.
International ist der Markenname längst etabliert
und eng mit technischen Höchstleistungen verknüpft.
Zur Krönung seines Portfolios hat Esoteric eine TopSerie herausgebracht, die nicht nur sprachlich, sondern
auch optisch neue Glanzlichter setzt und nach und nach
ausgebaut wird: Die Grandioso-Linie will mit skulpturalen Frontplatten japanische Präzisionstechnik und
italienische Grandezza verknüpfen. Tatsächlich trifft hier
neuzeitliche Eleganz auf klassische Opulenz, die feingliedrig-dreidimensionale Taillierung der Frontplatten
verströmt mehr als nur einen Hauch von „bella Italia“. Der
präzisionsgefräste Faltenwurf aus Aluminium wirkt nobel
und dynamisch, was ganz im Sinne von Esoteric auch den
musikalischen Anspruch unterstreichen soll. Und dann
ist da ja noch dieses faszinierende blaue Licht …
Wuchten wir zunächst die brandneue Stereo-Endstufe auf den Präsentierteller. Trotz ihrer noch halbwegs
moderaten Maße – klassisches Full-Size-HiFi-Format –
bringt die Grandioso S1 fast 50 Kilo auf die Waage. Auf
der Front gibt es nur eine einzige Taste: Der satt zu bedienende Ein/Aus-Schalter fügt sich in beiden Betriebszuständen bündig in den markanten 3D-Bogen auf der
Alufront ein. Wird die S1 in Betrieb genommen, strahlt sie
einen sanften blauen Lichtkegel vor sich auf den Boden,
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VO R - / E N DV E R S TÄ R K E R
lizensiert für: Pioneer & Onkyo Europe GmbH
MITSPIELER
Plattenspieler: Audio Note TT-2
’
Clearaudio Innovation EnVogue
’
Astra
Tonarme: Audio Note Arm 2
’
Clearaudio TT-II und Universal
’
Nottingham Analogue AnnaArm 12"
Tonabnehmer: Audio Note IQ3
’
Clearaudio DaVinci und Concept MC EMT JSD S75
’
MC-Übertrager: Audio Note S2
Phonoverstärker: Clearaudio
Absolute Phono Pro-Ject Phono
’
Box RS Synthesis Roma 79DC
’
Digitalplayer: Audio Note CDT-3/
DAC 3 T+A PDP 3000 HV
’
Musikserver: Audirvana Plus
Endverstärker: Bryston B4SST und
B14SST T+A A 3000 HV
’
Lautsprecher: Burmester BA31 DeVore Fidelity Gibbon 88
’
’
KEF LS50 und Reference 1 Live
’
Act Audio LAS312 Stereofone
’
Dura TAD-CE1 Tannoy Prestige
’
’
Turnberry GR LE
Kabel: Audio Note HMS Silver’
’
core Vovox
’
Stromversorgung: IsoTek Aquarius
EVO3
Zubehör Stellfächen Möbel: von
’
’
Acoustic Systems Biophotone
’
’
LignoLab Subbase Audio
’
lizensiert für: Pioneer & Onkyo Europe GmbH
auf das Rack, auf die Stellfläche.
Das mag Cineasten an ältere UFOFilme oder aufgebrezelte Fahrzeuge des US-Actionkinos erinnern,
im Falle der Grandioso S1 wirkt
das indirekte Blaulicht entweder
beruhigend oder einfach cool, filmreif allemal. Es lässt sich übrigens
regulieren: Auf der Rückseite der
Grandioso S1 gibt es – neben all
den standesgemäßen Anschlüssen
einer High-End-Stereo-Endstufe –
auch einen kleinen Drehregler, mit
dem die Leuchtkraft eingestellt
werden kann.
Solche Kleinigkeiten habe
ich gern. Sie verraten mitunter
mehr über den Charakter einer
Komponente (oder ihrer Entwickler), als es ein ausführlicher
Hörtest vermag, vor allem, wenn
das Ziel audiophile Perfektion
heißt, wo „Charakter“ als „Sound“
missverstanden wird und gar nicht
gefragt ist. Ausgeprägte Liebe zum
Detail ist auch an einem kleinen
Aluwinkel erkennbar, den Esoteric
der Endstufe beilegt: An die dafür
vorgesehene Stelle auf der Rückseite geschraubt, dient der Winkel
zur mechanischen Unterstützung
des Netzkabelsteckers …
Prompt erinnere ich mich an meine ersten Erfahrungen
mit Esoteric/TEAC-Produkten: In den neunziger Jahren
entdeckte ich an einem sensationell aufwendigen VRDSCD-Laufwerk gleich mehrere Drehregler, die es erlaubten,
die Aus- und Einfahrgeschwindigkeit der Schublade
unabhängig voneinander einzustellen. Solche Details
haben nichts mit dem Klang zu tun, sind aber Teil der
Gesamtperformance – und einfach großartig.
Zurück zur Grandioso S1. Ein genauer Blick in ihr
Innenleben bringt das geballte Know-how eines mit
allen Wassern gewaschenen Technikkonzerns zum
Vorschein. Das doppelwandige, resonanzarme Sandwichgehäuse ist extrem aufwendig konstruiert, in mehrere
Kammern unterteilt und vollgepackt bis obenhin. In der
zentralen Kammer steckt ein fetter 2180-Watt-Trafo für
die Stromversorgung der Endstufe. Ein kleinerer Ringkerntrafo kümmert sich um die Spannungsstufe und die
Steuerung der S1. Gedeckelt werden die beiden Trafos
von der Hauptplatine mit den dazugehörigen Netzteilen,
flankiert von zwei senkrecht stehenden Platinen mit den
Leistungsstufen. Diese umfassen jeweils eine dreistufige
Darlington-Schaltung mit zehn bipolaren und stromstarken LAPT-Leistungstransistoren („Linear Amplified
Pow­er Transistor“) in Push-Pull-Konfiguration. Besonders stolz ist Esoteric auf eine neuentwickelte niederohmige Ankopplung der zweiten Verstärkungsstufe zur finalen
Treiberstufe. Das etwas sperrige Kürzel LIDSC steht für
„Low Impedance Drive Stage Coupling“, was eine extrem
breitbandige, verlust- und verzerrungsarme Signalübertragung beschreibt. Dank LIDSC, so ist hinter vorgehaltener
Hand zu vernehmen, soll die brandneue Stereo-Endstufe
sogar ihren mächtigen Mono-Brüdern M1 ganz schön
auf die Pelle rücken … Wie auch immer, hier in der S1
wohnen zwei komplette Verstärkerzüge unter einem
Dach, und das ist beispielsweise auch an den innenliegenden Kühlkörpern links und rechts erkennbar.
Die Verarbeitungsqualität der Grandioso-Serie ist bis ins
allerkleinste Detail schlicht perfekt und …
… setzt sich im Inneren von C1 und S1 konsequent fort.
Darüber hinaus ist die Stereo-Endstufe randvoll gepackt
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Selbstverständlich ist die S1 komplett symmetrisch
aufgebaut und liefert bereits auf dem Papier eine standesgemäße Performance. So darf etwa die Leistung mit jeder
Halbierung des Lastwiderstands verdoppelt werden: Die
Grandioso S1 liefert an acht Ohm ultrastabile 150 Watt,
an vier Ohm 300, an zwei Ohm gar 600 Watt pro Kanal.
Dabei führt sie die angeschlossenen Lautsprecher mit
einem Dämpfungsfaktor 1000 an der ganz kurzen Leine.
Glücklicherweise, so viel sei hier schon verraten, klingt sie
alles andere als bissig oder gar verbissen – ganz im Gegenteil! Sie macht sich im besten Sinne akustisch unsichtbar
und kümmert sich fast schon „warmherzig“ um das
Wohlergehen von Musikmensch und Maschinenpark.
Liegt das etwa an der Handschmeichler-Temperatur, die
das Gehäuse nach ein paar Stunden Blaulicht-Betrieb
erreicht?
Die zur Grandioso S1 perfekt passende Vorstufe heißt
Grandioso C1. Konsequenterweise verteilt sie Aufgaben
und Gesamtgewicht auf zwei getrennte Gehäuse, in
denen Netzteil (29 Kilo) und Audioschaltung (21 Kilo)
residieren. Das Netzteil dokumentiert den DoppelmonoAufbau der C1 unübersehbar mit zwei Netzbuchsen und
zwei Stromverbindern zum Audioteil. Superb übrigens,
wie geschmeidig sich diese fetten, aber hochflexiblen
Multipin-Strippen verlegen lassen, wie satt und präzise
sich die Riesenstecker in die jeweiligen Buchsen einklinken. Die Japaner erlauben sich wirklich nirgends auch nur
die kleinste Schwäche.
Der haptische Hochgenuss setzt sich auf den Fronten
nahtlos fort. Wobei sich das Netzteil in praktisch nichts
von der S1 unterscheidet: schicker Schalter, betörendes
Blaulicht – mehr braucht’s auch hier nicht. Naturgemäß
etwas umfangreicher präsentiert sich der eigentliche
Preamp: Die Steuerung erfolgt über zwei massive
Drehknöpfe, deren Achsen nach Art der hauseigenen
VRDS-Laufwerke gelagert sind. Sie laufen butterweich
und spielfrei und sind bei Aktivierung von einem blauen
Lichtkranz umgeben. Das mittig platzierte Display gibt
Klartext-Auskunft über alle relevanten Einstellungen
und schaltet sich nach kurzer Zeit ohne Zugriff wieder
aus. Alternativ hierzu kann die mitgelieferte Fernbedienung zwar nicht so recht punkten, dafür erfreut
sie mit einem rückseitigen Lederbezug die Hand des
Grandioso-Dirigenten.
Meinem ersten Reflex, die etwas groben Pegelschritte
im alleruntersten Bereich der elektronischen Lautstärkeregelung bekritteln zu wollen, begegnet die C1 mit fünf
unterschiedlich ausgelegten Regelkurven. Zusätzlich
lässt sich jeder ihrer fünf Eingänge individuell um bis
zu ±18 dB feinjustieren; umbenennen und ausbalancieren sowieso. Damit deckt die C1 jeden nur denkbaren
Anwendungsbereich ab. Den Ausgangspegel regelt die
Vorstufe über ein vierfach paralleles vollsymmetrisches
Netzwerk, das „Quad Volume Control System“. Neben
diesem QVCS sind auch noch Esoteric-Spezialitäten wie
HCLD und eine ganze Reihe EDLCs an Bord, was mit
„High Current Line Driver“ und „Electric Double-Layer
Capacitor“ übersetzt werden darf. Das alles müssen Sie
sich natürlich ebenso wenig merken wie die Tatsache,
dass das Musiksignal in der C1 im Prinzip nur einen
einzigen – extrem hochwertigen und bestens umsorgten – Op-Amp zu durchfließen hat. Was Sie sich
Der vollsymmetrische Doppelmono-Aufbau der Vorstufe
umfasst auch eine kanalgetrennte Stromversorgung
Auf der Rückseite der S1 findet sich alles was eine
’
Stereo-Endstufe braucht – plus Helligkeitsregler
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ich das Blaulicht einfach Blaulicht sein. In den nächsten
Wochen mit Grandioso C1 und S1 wird mich nur noch
eine einzige Sache verführen: reine Musik.
Das Hundertkilo-Trio fügt sich (nach seiner fitnessfördernden Installation) auf Anhieb in jede vorhandene
Anlage ein, scheint ausschließlich Schokoladenseiten zu
besitzen. Schon die Vorstufe macht sich akustisch völlig
Vorverstärker
Esoteric Grandioso C1
Funktionsprinzip: Hochpegel-Vorverstärker
Eingänge: 3 x Line symm. (XLR) 2 x Line unsymm. (Cinch)
’
Eingangsimpedanz: 10 kΩ
Ausgänge: 2 x symmetrisch (XLR) 2 x unsymmetrisch (Cinch)
’
Ausgangsimpedanz symmetrisch/unsymmetrisch: 66 Ω/47 Ω
Besonderheiten: externes Netzteil Doppelmono-Aufbau
’
’
anpassbare Eingangspegel (bis ±18 dB) Fernbedienung
’
’
Pinpoint-Standfüße automatisch abblendendes Display
’
’
regelbare Helligkeit der Betriebsanzeige; extrem aufwendige
Sandwichgehäuse | Ausführung: Aluminium
Maße Audioteil (B/H/T): 44 5/13 5/46 cm
’
’
Maße Netzteil (B/H/T): 44 5/13 5/46 cm
’
’
Gewicht Audioteil: 21 kg | Gewicht Netzteil: 29 kg
Garantiezeit: 2 Jahre | Preis: 28 000 €
Insgesamt 20 schnelle und strompotente Leistungstransistoren von Sanken stecken in der S1 (Mitte)
verschwunden ist, und siehe da: Auch Schallwandler
von Tannoy, Burmester, TAD oder DeVore freuen sich
hörbar über klassisches High-End-Audio aus Japan. Es
gibt nur eine einzige kurze Sekunde, in der ich die S1 ganz
bewusst ans Limit fahre (und die Tannoy Turnberry
GR LE den Raum regelrecht aufpumpt). Das ist auch
die einzige Sekunde, in der ich an die doppelt so starken
Monos der Serie denken muss, und schnell ist sie vorüber:
Die S1 nimmt nur halb so viel Raum ein wie ein Pärchen
M1, klingt einfach herausragend „geradeaus“ und bietet
wirklich genug Leistung für alle audiophilen Lebenslagen.
Kurzum: Die Grandioso-Komponenten von Esoteric
sind herausragende Meisterstücke japanischer Ingenieurskunst. C1 und S1 bieten nicht nur auf dem Papier
und auf dem HiFi-Rack eine unangreifbare Performance,
sondern präsentieren sich auch in der audiophilen Praxis
einfach hinreißend, indem sie grandios gut Musik
spielen! Japan von seiner allerbesten Seite, mit einer Spur
Italien verfeinert – wer kann da schon widerstehen? Ich
jedenfalls nicht. Für Klang-, Stil- und Technik-Gourmets
sind Esoteric Grandioso C1 und S1 damit klare Kandidaten für eine endgültige Verstärker-Entscheidung. Für
●
Fürsten übrigens auch.
[email protected]
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Endverstärker
Esoteric Grandioso S1
Funktionsprinzip: Stereo-Endverstärker
Leistung (8/4/2 Ω): 2 x 150/300/600 W
Eingänge: je 1 x symmetrisch (XLR) unsymmetrisch (Cinch)
’
Ausgänge: 1 Paar Lautsprecher (Schraubklemmen)
Besonderheiten: Doppelmono-Aufbau extrem aufwendiges
’
Sandwichgehäuse Pinpoint-Standfüße regelbare Helligkeit
’
’
der Betriebsanzeige | Ausführung: Aluminium
Maße (B/H/T): 44 5/22 5/50 cm | Gewicht: 47 kg
’
’
Garantiezeit: 2 Jahre | Preis: 36 000 €
lizensiert für: Pioneer & Onkyo Europe GmbH
stattdessen merken sollten: Die Grandioso C1 ist im
Umgang völlig problemlos und höflich; quasi eine alltagstaugliche High-End-Rakete.
Ganz grundsätzlich handelt es sich bei der Grandioso
C1 um eine klassische Stereo-Vorstufe neueren – aber
eben nicht neumodischen – Zuschnitts. Obligatorisch
sind Fernbedienung und elektronische Steuerung, doch
ein integrierter D/A-Wandler oder gar ein USB- oder
Netzwerk-Eingang ist gar nicht erst vorgesehen, ebenso
wenig ein Phonoboard. Aber warum denn auch? Die
Grandioso-Serie bietet mit P1 und D1 bereits ultimative
Digitalmaschinen, und Vinylfreunde werden prossimamente mit einem passenden Phonoentzerrer grandioso
bedient. Das nur als Anmerkung am Rande.
Bisher habe ich noch kein einziges Wort zum nicht
ganz unerheblichen Preis der Komponenten verloren. Ja,
die aufgerufenen Kurse sind sportlich und wirken selbst
angesichts der hübschen Optik, der herausragenden Haptik und des massiven Gewichts noch ambitioniert. Doch
bei der Grandioso-Serie stimmt einfach alles. Spätestens
der intensive Blick unter die Hauben beweist endgültig,
dass Esoteric nicht nur herausragende Komponenten
bauen wollte, sondern dies auch bis ins allerkleinste
konstruktive Detail durchgezogen hat, nirgendwo auch
nur den kleinsten Kompromiss eingegangen ist. Und
diese unbeirrbare Beharrlichkeit, dieses NonplusultraDenken und -Durchziehen, das kostet richtig viel Geld.
Dafür gibt es dann eben auch ultimative Komponenten
wie die Grandioso-Serie. Gerätschaften, die so perfekt
funktionieren und dabei auch das Extraquäntchen Luxus
transportieren, dass jeder, der sie besitzt, wohl nicht mehr
weiter nach dem hifidelen Gral suchen wird.
Nach dieser entscheidenden Erkenntnis, die sich bereits nach einem Tag des Hörens herauskristallisiert, lasse
unsichtbar, reicht die angebotenen Signale im angenehmsten Sinne unbeteiligt – aber eben nicht kühl oder
gar verzickt – an das jeweilige Powerhouse weiter. Wenn
ich der C1 überhaupt eine Spur von eigenem Charakter
bescheinigen müsste, dann plädiere ich im Zweifelsfall
für „groß, kräftig und dynamisch zupackend“. Die C1
funktioniert jedenfalls auch mit allen möglichen anderen
Endstufen völlig problemlos, ja geradezu willig.
Auch ihr logischer Spielpartner S1 wiederum lässt sich
von nichts und niemandem beeindrucken. Die StereoEndstufe gibt an den KEF LS50 den gestrengen Zuchtmeister (die kleinen Monitore lieben das) und hält auch
die fordernde große Schwester Reference 1 mühelos in
Schach. Von meiner Stereofone Dura wird sie dank ihrer
großzügigen und muskulösen Art zum dicken Kumpel
erklärt, später lässt sie die Live Act Audio LAS 312 im
Kellerstudio dermaßen fliegen, dass mich ein Nachbar
tags darauf augenzwinkernd fragt, welche Band denn
neulich wieder bei mir zu Besuch war. Im Hörraum der
Redaktion wiederum hänge ich das Esoteric-Ensemble
an jeden Lautsprecher, der gerade nicht im Fotostudio
Pioneer & Onkyo Europe GmbH
Gutenbergstraße 3 82178 Puchheim
’
Telefon 08142 4208147 www.esoteric-hifi.eu
’
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