was bringt HDMI

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was bringt HDMI
HDMI - Hintergrundinfos zur HDMI-Schnittstelle
Update: 29.06.2007; Autor: Detlev Schnick
Vorteile von HDMI
Lohnt sich der Umstieg auf HDMI?
Digitale Kopien mit HDMI?
Was kann HDMI am DVD-Recorder?
Kompatibilität von HDMI zu DVI
Neuerungen mit HDMI 1.3
Änderungen der Version HDMI 1.3a NEU
DVD-Audio und SACD über HDMI
Neue Fernbedienungs-Funktionen mit HDMI
HDMI immer besser als analog?
Worauf achten bei HDMI?
HDMI-Kabel
Neue HDMI-Kabel für HDMI 1.3?
Links zu verwandten Themen
Abb. 1: Trotz des19-poligen Miniatursteckers (nur ca. 21 mm breit) überträgt
HDMI die volle Bandbreite aller heute bekannten digitalen Video- und
Audiodaten.
Abb. 2: Das offizielle HDMI-Logo der
HDMI Licensing, LLC
Anfang 2003 war die schon aus dem Computerbereich bekannte DVI- (Digital Visual Interface) Schnittstelle als erste digitale
Schnittstelle in die Home Entertainment Welt eingeführt worden. Es dauerte nicht lange, und schon 2004 erschien mit HDMI ein
Nachfolger am Markt, der DVI mittleweile fast vollständig verdrängt hat. Mit neuen HD-Formaten (HD steht für High Density, d.h.
höhere Auflösung) wie HDTV, Blu-ray Disc und HD DVD ist HDMI mittlerweile schon fast zum unverzichtbaren Standard
geworden. Aktuell werden gerade die Neuerungen von HDMI 1.3, der neuesten Version von HDMI, in der Fachwelt diskutiert.
Für uns ein Grund, uns mit HDMI (High Definition Multimedia Interface) etwas genauer zu befassen ...
Die Vorteile von HDMI auf einen Blick
Mit HDMI wurde erstmalig eine Art "Idealkonzept" realisiert - eines, von dem Heimkino-Enthusiasten schon lange träumen.
Sehen Sie im Folgenden, warum das so ist ...
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Breite Unterstützung von Studios und Industrie
HDMI ist die erste volldigitale Schnittstelle, die gemeinsam von der Filmindustrie und praktisch allen weltweit
agierenden Herstellern der Unterhaltungselektronik entwickelt wurde und von Anfang an bis heute konsequent
unterstützt wird.
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Alle Bild- und Tondaten in einem Kabel
HDMI überträgt sowohl digitale Videodaten (Bilddaten) als auch digitale Audiodaten. Und das alles in einem
integrierten Kabel mit 19-poligem Miniatur-Stecker.
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Keine Kompression - keine Qualitätsverluste
HDMI arbeitet ohne Datenkompression und weist daher keinen systembedingten Qualitätsverlust auf - wie dies z.B.
bei FireWire / i.Link der Fall ist.
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Keine Analog-Digital- oder Digital-Analog-Wandlung erforderlich
HDMI hat mit DVI gemeinsam einen Riesenvorteil gegenüber allen analogen Verbindungen: Videoseitig gab es bis
dato keine digitale Lösung für die Datenübertragung. Aus Kopierschutzgründen mussten die digitalen Bilddaten einer
DVD vom DVD-Player vor der Ausgabe stets mittels eines Video Digital-/Analog-Konverters in analoge Daten
umgewandelt werden. Die A/D-Wandler wurden zwar mit der Zeit gerade in hochklassigen DVD-Spielern immer
besser, aber eine Wandlung des Signals musste immer stattfinden. Beim Bildwiedergabegerät dann das Gleiche
umgekehrt: Je nach Art des Bildwiedergabegeräts war eine erneute Wandlung von analogen in digitale Signale
erforderlich (ein DLP-Projektor z.B. benötigt ein digitales Signal). Solche Wandlungen sind stets verlustbehaftet!
Erstmalig per DVI bzw. HDMI gestattet die Software-Industrie eine direkte Übertragung digitaler Signale von
Komponente zu Komponente - d.h. also, dass eine Wandlung Digital-Analog-Digital nicht mehr erforderlich ist.
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Hohe Bandbreite - verarbeitet alle digitalen Formate
HDMI überträgt Audiodaten bis zu Frequenzen von 192 kHz mit Wortbreiten von bis zu 24 bit auf bis zu 8 Kanälen.
Die Bandbreite für Videodaten liegt bei bis zu 165 MHz. Damit lassen sich alle heute in der Home-Cinema-Welt
eingeführten Bild- und Tonformate einschließlich HDTV (bis zur derzeit höchsten Auflösung von 1080p) ohne
Qualitätsverlust darstellen.
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Extrem hohe Datenübertragungsraten - keine Artefakte
HDMI ist sehr schnell: Die Daten werden mit einer Bandbreite von insgesamt bis zu 5 GB / Sekunde übertragen.
Daher sind übertragungsbedingte Artefakte auch bei komplexen Bildinhalten und extrem schellen
Bewegungsabläufen nicht zu befürchten.
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Kompatibel zu DVI
HDMI basiert auf DVI und ist zu 100% abwärtkompatibel zu DVI. Das bedeutet, dass sich DVI-Signale (via DVI-HDMIAdapter-Kabel) über die HDMI-Schnittstelle übertragen lassen. In der anderen Richtung wird allerdings nur eine
Untermenge der HDMI-Signale an die DVI-Schnittstelle übertragen. Möglich ist dies auch deshalb, weil HDMI das
gleiche Kopierschutzverfahren wie DVI nutzt: HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection).
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HDMI unterstützt integrierte Fernbedienungen
HDMI unterstützt die Protokolle CEC (Consumer Electronics Control) und AV.link, beides Protokolle, die sich für
universelle Fernbedienungen durchgesetzt haben, wobei AV.link der in Europa vorherrschende Standard ist. Damit ist
es möglich, mehrere über HDMI verbundene Komponenten über eine Fernbedienung und eine Infrarot-Strecke zu
steuern.
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Geeignet auch für lange Strecken
HDMI Kabel können problemlos auch über längere Strecken gefahren werden. Längen über 20 Meter sind bereits
getestet und für absolut störungsfrei befunden worden. Das den HDMI-Spezifikationen zugrundeliegende TDMSProtokoll von Silikon Image ist auch für den Glasfaser-Transfer ausgelegt und erlaubt so den Transport über noch
weitaus längere Strecken. Damit ist es technisch durchaus möglich, HDMI-Daten auch über aus der DigitalTonübertragung am DVD-Player bekannte optische Digitalkabel (TosLink-Kabel) zu übertragen.
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Flexible Steuerungsmöglichkeiten durch bi-direktionale Datenübertragung
HDMI lässt auch bi-direktionalen Datentransfer zu. Für den Anwenderer ergeben sich daraus mannigfaltige Vorteile.
Nur ein Beispiel: Ein digitaler Fernseher oder AV-Receiver kann einem digitalen Sat-Receiver übermitteln, welches
seine gerade eingestellten Bild- und Tonformate (z.B. 16:9 oder 4:3/Letterbox oder 5.1 oder 2-Kanal-Stereo) sind.
Dieser übermittelt dann seine digitalen Informationen automatisch in der entsprechend passenden Einstellung.
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Reserven für erweiterte digitale Formate - zukunftssicher
HDMI ist zukunftssicher. In den Spezifikationen von HDMI sind Reserven eingearbeitet, die bereits höhere
Übertragungsraten zukünftiger Bild- und Tonformate berücksichtigen. So nutzt HDMI selbst für die derzeit am
höchsten auflösende HDTV-Variante nur etwa die Hälfte seiner potentiellen Bandbreite von 5 GB/sec.
Lohnt sich der Umstieg auf eine HDMI-fähige Komponente?
Betrachten wir zunächst die prognostizierte Marktentwicklung. Liest man Berichte über HDMI in international tonangebenden
Magazinen - siehe z.B. in Home Theater Magazine oder
Widescreen Review -so kann absolut kein Zweifel bestehen:
HDMI hat sich als Verbindungsstandard durchgesetzt - und
zwar im gesamten Home Entertainment Sektor. Wer wirklich
Freude an hochwertigem Home Cinema hat und plant, sich
eine hochwertige Komponente zuzulegen, dem können wir nur
raten, sich am Thema HDMI zu orientieren. Besonders im
Hinblick auf die Vernetzung einer Vielzahl digitaler HomeEntertainment- Komponenten untereinander dürfte HDMI
erheblich an Bedeutung gewinnen. Nebenstehende Grafik zeigt
eine industrie-interne Prognose der erwarteten Absatzmengen
HDMI-fähiger Komponenten. Die Dynamik in den nächsten
Jahren ist deutlich zu erkennen. Es wird allgemein erwartet,
dass HDTV ("High Definitition TV", d.h. hochauflösendes
Fernsehen, das die heutigen Begrenzungen von PAL und
NTSC überschreitet) und HDMI sich gegenseitig in der
Marktdurchdringung fördern, da beide erst im Verbund mit der
jeweils anderen Komponente ihre vollen Stärken ausspielen
können. Wer also heute auf HDMI setzt, öffnet seine HomeCinema-Anlage gleichzeitig bereits für den nun wohl auch in
Europa endlich kommenden HDTV-Standard. Umfassende
Informationen zu HDTV finden Sie in unseren Specials HDTV
und HDTV Technik.
Lassen sich über HDMI digitale Kopien erstellen?
Nein. Genau dies soll bei HDMI der Kopierschutz HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) verhindern. HDCP wird
erst in der empfangenden, i.d.R. der bildwiedergebenden Komponente entschlüsselt. Aufnahmegeräte wie z.B.
Festplattenrecorder werden nicht mit einem HDCP-Entschlüsselungsalgorithmus ausgestattet sein. Das Modifizieren von
Geräten oder der Handel mit solchen Geräten ist nach dem seit 01.10.2003 geltenden neuen Urheberrechtsgesetz unter Strafe
gestellt. Das Erstellen digitaler Kopien soll somit aus Sicht der HDMI-Erfinder nicht möglich oder zumindest wirksam verhindert
sein. Dies war von Anfang an die Voraussetzung dafür, dass HDMI von den "Majors" der Hollywood Studios wie z.B. Fox und
Universal unterstützt wurde. Erst die Unterstützung der Filmindustrie hat letztlich HDMI maßgeblich zum Durchbruch verholfen.
Das HDMI-Konsortium (http://www.hdmi.org) selbst hat verkündet, dass es durch HDMI voraussichtlich zu einer Flut von
Freigaben bisher im Home-Entertainment-Sektor nicht erhältlicher Filme kommen wird.
Was kann HDMI am DVD-Recorder?
Wie funktionieren DVD-Recorder, die mit einer HDMI-Schnittstelle ausgerüstet sind? In diesen Fall dient HDMI ausschließlich
dazu, Videosignale (und Ton) vom DVD-Recorder zum Wiedergabegerät zu transportieren. Eine Aufnahme über HDMI ist nicht
möglich. Allerdings kann man analog (über SCART/RGB oder YUV) aufgenommenes Material über HDMI zum
Wiedergabegerät leiten. Dann allerdings trotz HDMI nur in der Qualität, die die analoge Aufnahme gestattet. Noch nicht sicher
ist, ob HDMI in der Lage ist, auch die Analogen Ausgänge zu sperren und so jegliche Aufnahme einer TV-Sendung (oder Bluray Disc bzw. HD DVD) zu verhindern.
Neuerungen mit HDMI 1.3
Im Frühjahr 2007 kamen die ersten Geräte mit der neuen HDMI-1.3-Schnittstelle auf den Markt. Welche Neuerungen bringt
HDMI 1.3 gegenüber der Vorgänger-Version 1.2a?
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HDMI 1.3 verdoppelt die Bandbreite der Datenrate von bisher 4,95 Gb/s (165 Mhz) auf 10,2 Gb/s (340 Mhz).
Vorteile:
o Damit wird ein deutlich größer Farbraum möglich, was z.B. Hautfarben und dunkle Szenen natürlicher
erscheinen lässt.
o Die Möglichkeiten der Auflösung werden um mehr als 400%.gegenüber 720p HDTV gesteigert. Ergebnis:
Mehr Detailreichtum in komplexen Szenen.
o Höhere Bildwiederholraten (Frame Rates) werden möglich: bis zu 120 Hz. Dadurch werden Bewegungen
noch besser abgebildet und Bewegungs-Artefakte vermindert..
Neue verlustfreie Audio-Formate: HDMI 1.3 unterstützt die neuen verlustfrei komprimierten digitalen Audioformate
Dolby® TrueHD (Infos zu Dolby TrueHD auf der Dolby-website ...) und DTS-HD Master Audio™. (Download
Broschüre über DTS-HD ... , englisch, 2,88 MB)
HDMI 1.3 enthält ein Feature, das LipSynch auf Protokollebene ermöglicht. Damit können sendendes und
empfangendes Gerät Ton und Bild besser miteinander synchronisieren. Laufzeit-Differenzen werden vermieden und
bei Dialogen entsprechen die Lippenbewegungen exakt dem gesprochenen Wort.
Neuer Mini-Stecker: Mit HDMI 1.3 wird ein kleinere Stecker eingeführt, der optional zum heutigen Stecker
verwendet werden kann.
HDMI 1.3 unterstützt eine höhere Farbtiefe. Von
bisher 24-bit wird die übertragbare Farbtiefe auf 30bit, 36-bit oder sogar 48-bit gesteigert, jeweils für
RGB oder YUV (Componente). Verbesserte
Farbtiefe hat folgende Vorteile:
o Die Fähigkeit von HD-Displays, Milliarden
von Farben darzustellen wird nun auch
durch das Übertragungsprotokoll von
HDMI unterstützt.
o Sorgt für sanfte Farbübergänge und feine
Farbabstufungen und hilft, störende
Farbsäume (Doppelkonturen an
Flächenrändern und Säume in
Farbverläufen, siehe Abbildung links) zu
vermeiden.
o Erheblich größere Kontrast-Spannen
werden möglich.
o Die Anzahl der Graustufen
(Farbabstufungen zwischen schwarz und
weiß) wird vervielfacht. Schon bei einer
30-bit-Farbtiefe können mindestens 4-mal
mehr Graustufen dargestellt werden und
die typische Verbesserung wird
voraussichtlich bei der 8-fachen Graustufendarstellung liegen - verglichen mit 24-bit-Farbtiefe beim
bisherigen HDMI 1.2.
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Vergrößerter Farbraum: HDMI 1.3
beseitigt im Prinzip alle bisherigen
Begrenzungen in der
Farbdarstellung. Das menschliche
Auge ist in der Lage, ein wesentlich
größeres Farbspektrum zu sehen,
als dies bisher in Videobildern
darstellbar war. So kann konventionelles RGB nur
einen Ausschnitt des tatsächlich sichtbaren
Spektrums wiedergeben. HDMI 1.3 unterstützt das
Nachfolgeformat xvYCC (Extended YCC
Colorimetry for Video Applications), das tatsächlich
die die gesamte Skala der vom menschlichen Auge
sichtbaren Farben abbilden kann.Vorteile:
o
o
o
Der xvYCC-Farbraum vergrrößert die
von HD-Signalen darstellbaren Farben
um das 1,8-fache.
Farbübergänge und Farbverläufe werden exakter wiedergegeben.
Die Farben selbst werden natürlicher und lebendiger dargestellt.
Man sieht allein schon an dieser Aufzählung, dass HDMI weit mehr ist, als eine schlichte Signalübertragung, wie wir sie bisher
von den analogen Signalen RGB, YUV etc. kennen. HDMI greift mittlerweile tief in die Signalverarbeitung der Geräteebene ein
und stellt somit den Flaschenhals für jegliche zukünftige Weiterentwicklungen dar.
HDMI 1.3 ist übrigens voll abwärtskompatibel zu den bisherigen HDMI-Versionen ebenso, wie zu DVI. HDMI 1.3 wird sich
von vorneherein als der Standard für Blu-ray Player und HD DVD Player etablieren und sich sicher auch schnell in den
Bereichen Plasma-TV und AV-Receiver durchsetzen.
Download HDMI 1.3 Broschüre (PDF, englisch, 68 KB)
Neue Änderungen mit der Version HDMI 1.3a
Kaum war HDMI 1.3 angekündigt, wurde im November 2006 schon die Nachfolge-Version vorgestellt: HDMI 1.3a. Diese ist
abwärtskompatibel zur Vorversion, d.h. Geräte mit HDMI 1.3 kommunizieren problemlos mit Geräten, in denen HDMI 1.3a
implementiert ist. Allerdings können Geräte mit der "a"-Version von 1.3 nur dann alle Features problemlos nutzen, wenn das
Gegengerät ebenfalls über 1.3a verfügt. Ansonsten fällt die Kommunikation auf den Leistungsumfang von HDMI 1.3 zurück.
Hier die Änderungen von HDMI 1.3a im Einzelnen:
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Modifikationen am Kabel und am Stecker des HDMI-Kabels. Diese betreffen primär den neuen C-Typ-Stecker (kleine
Variante des bekannten HDMI-Steckers). Die Änderung haben auch eine Auswirkung auf die Spezifikationen der
Impedanzeigenschaften der empfangenden Geräte.
Es wurde eine Empfehlung hinsichtlich der Terminierung (Ein- und Ausgänge) an den Endgeräten hinzugefügt.
Änderung am Messwert-Diagramm beim HDMI-Test für Quellgeräte (sogenannte Anstiegs- und Abfallzeit des
Signals).
Änderung am Messwert-Diagramm beim HDMI-Test für Endgeräte (Anstieg und Abfall des Signals)
Technische Änderung an den Richtlinien für HDMI-Kabel
Änderung des C.E.C.-Kapazitätslimits [100 pF à 150 pF (Quelle, Repeater) bzw. 200 pF (C.E.C. Root, Endgerät)]
Hinzufügen einer gültigen Bandbreite für die RGB Video-Quantisierung
Ergänzung bei den Ausnahmen für mögliche Audio Samplingraten
Hinzufügen einer Control-Funktion für die Audio Rate, d.h. das Endgerät kann den Taktgeber der Quelle steuern.
Die Änderungen, die mit HDMI 1.3a eingeführt wurden, sind überwiegend technischer Natur und führen keine neuen Features
ein. Sie dürften in der Praxis vom Benutzer nur dadurch bemerkt werden, dass nun bisher, bei den ersten 1.3-Versionen
festzustellende Fehler nicht mehr auftreten.
DVD-Audio und SACD über HDMI
Mit der ersten Version HDMI 1.1 konnte nur das digitale Tonformat DVD-Audio ausgegeben werden. Erst mit der Version 1.2
konnte HDMI dann auch die Signale vom Konkurrenzformat SACD übertragen. HDMI 1.2 ist zwar abwärtskompatibel zu 1.1,
bestehende Schnittstellen der Version 1.1 lassen sich jedoch nicht für SACD freischalten.
Kompatibilität von HDMI und DVI
Wie oben bereits erwähnt ist HDMI abwärtskompatibel zu DVI. Allerdings wird man für gemischte Verbindungen ein HDMI-DVIAdapterkabel benötigen. Laut Mitteilungen der HDMI Licensing, LLC sollen digitale TV-Geräte mit HDMI-Eingang (meist wird es
sich dabei um Plasma-Fernseher oder LCD-Fernseher handeln) die Signale verarbeiten können, die Komponenten mit DVI-
Ausgang (z.B.: DVD-Player) ausgeben. Umgekehrt sollen Bildwiedergabe-Komponenten (Fernseher) mit DVI-Eingang die
Signale verarbeiten können, die von einer HDMI-Komponente ausgegeben werden. Wobei es sich dabei nur um eine
Untermenge der ausgegebenen HDMI-Signale handeln kann. Grundsätzlich sollen heute verfügbare Komponenten mit DVISchnittstelle (sofern sie HDCP-kompatibel sind) zu zukünftigen Komponenten mit HDMI-Schnittstelle kompatibel sein. Zu den
Vorteilen digitaler Schnittstellen finden Sie auch Infos in unseren Specials Plasma TV (Teil 1) und Plasma TV Test (teil 2)
HDMI vereinfacht bisher komplexe Kabelverbindungen
Mit HDMI werden volldigitale Multimedia-Verbindungen zukünftig auch ohne komplizierten und aufwändigen "Kabelsalat"
möglich sein. Die Kabelhersteller dieser Welt werden nicht begeistert sein. Sehen Sie hier ein Beispiel:
Das Besondere an diesem HDMI-Anwendungsbeispiel ist, dass die Fernbedienung (hier eine Tastatur mit Maus, es könnte
natürlich auch eine LCD- oder Touch-Panel-Fernbedienung sein) in der Lage ist, alle über HDMI verbundenen Komponenten zu
steuern. Die "Control"-Kanäle von HDMI unterstützen die bei Fernbedienungen gebräuchlichen Protokolle CEC (Consumer
Electronics Control) und AV.link und stellen eine der bislang weniger beachteten Innovationen von HDMI - insbesondere
gegenüber DVI - dar.
HDMI immer besser als analog?
Kaum war HDMI auf dem Markt, kamen schon die ersten Pauschalaussagen auf, die HDMI überschwenglich als die "in jedem
Fall bessere Verbindungsvariante" bezeichneten, frei nach dem Motto "Mit HDMI wird alles besser." Insbesondere im Vergleich
zu konventionellen analogen Verbindungen wie RGB, YUV (Componente) oder sogar S-Video kann dem nicht uneingeschränkt
zugestimmt werden. Aus der Praxis kennt der Autor viele Fälle, in denen z.B. eine YUV-Verbindung eine eindeutig bessere
Bildqualität lieferte, als dies bei der HDMI-Verbindung der gleichen Geräte der Fall war. Auch in einigen Test-Berichten von
AREADVD kommt diese Erkenntnis zum Ausdruck. Ein Hauptgrund ist die alte Regel, dass sich Quellmaterial (DVD, HDTV) von
mittlerer bis schlechter Qualität allein durch eine Signalverbindung nicht verbessern lässt. Das trifft natürlich auch auf HDMI zu.
Ein weiterer Grund ist, dass die analoge Signalverarbeitung in den Geräteschnittstellen mittlerweile einen sehr hohen Reifegrad
erreicht hat, während HDMI häufig noch Basisprobleme wie Kompatibilitätsfehler, Laufzeit- oder Protokolldifferenzen aufweist.
Erst im nächsten Stadium der HDMI-Implementierung wird man seitens der Hersteller das Feintuning in Sachen Bildqualität
einsetzen und zu einem Qualitätsniveau kommen, das für uns heute bei YUV und RGB selbstverständlich ist. Somit muss man
feststellen, dass eine sehr gut implementierte YUV-Schnittstelle, wie z.B. an einem DVD-Player der Marke Denon (Denon DVD3930 oder Denon DVD-2930) allemal besser ist, als eine schlampig implementierte HDMI-Schnittstelle, wie sie leider schon an
so manchem HDTV-Receiver zu finden war. Doch mit zunehmender Verbreitung von HDMI wird dieses Problem in immer
geringerem Maße auftreten.
Worauf achten bei HDMI?
Wer sich eine hochwertige Komponente für sein Heimkino anschaffen möchte, der sollte sich vor dem Kauf auf jeden Fall mit
HDMI befassen. Dabei ist nicht HDMI als solches die Frage - dies ist ja mittlerweile schon fast Standard -, sondern, welche
Version von HDMI in dem ins Auge gefassten Gerät implementiert ist. Wie man an der Darstellung der Innovationen von HDMI
1.3 sieht, sind viele technische Innovationen auf Geräteebene (xvYCC, Dolby TrueHD, DTS-HD) überhaupt erst mit HDMI 1.3
möglich, bzw. können nur mit HDMI 1.3 in Bild oder Ton umgesetzt werden. Achten Sie also zukünftig auf die Versionsangabe
zu HDMI. Und noch ein Tipp: In vielen Fällen wird es sich anbieten, ob aus o.g. Qualitätsgründen, oder um Kopierschutz-
Restriktionen zu vermeiden, nach wie vor mit den guten alten analogen Schnittstellen zu arbeiten, allen
voran YUV (Component) oder auch SCART (RGB). Daher sollten Sie darauf achten, dass Ihr
Wunschgerät auch bei diesen Schnittstellen ein hohes Qualitätsnivieau aufweist.
HDMI-Kabel
Wie bei allen Digitalverbindungen gilt auch bei HDMI: Die Bedeutung eines hochwertigen Kabels ist in seiner Wirkung auf eine
artefakt-freie Bild- und Ton-Wiedergabe nicht zu unterschätzen. Lassen Sie sich nicht verwirren, wenn jemand behauptet, der
digitale Datenstrom betehe ja nur aus Nullen und Einsen und da gäbe es keine Qualitätsabstufungen, wie bei analogen
Verbindungen. Mit anderen Worten: Geht oder geht nicht. Dies ist nicht richtig!
Nach dem HDMI-Standard werden mit HDMI nicht nur die reinen Videosignale übertragen, sondern darüber hinaus auch
zahlreiche Control-Codes sowie die
Audiokanäle. Im Gegensatz zu den TMDS-kodierten Videosignalen werden für diese Codes (z.B. Bildformat, Farbformat, etc.)
und die Audiosignale Fehlerschutzmechanismen verwendet, um diese Information in jedem Fall sicher zu übertragen. Einzelne
Bitfehler können somit vollständig korrigiert werden, sofern der Empfänger-Chip dies unterstützt.
Für den bidirektionalen Austausch der Schlüsselauswahl innerhalb der HDCP-Verschlüsselung, die bildweise ausgehandelt
wird, werden zwei zusätzliche, niederfrequente Signalleitungen in HDMI-Kabel (I2C-Standard) verwendet, womit eine hohe
Robustheit erreicht werden kann. Die Videosignale haben extrem hochfrequente Signalkomponenten und die einzelnen Bits
sind bei höheren Bildauflösungen teilweise kürzer als eine Nanosekunde. Die hohe Taktung führt dazu, dass die übertragenen
Signale hardware- und auch softwareseitig Timingprobleme verursachen können. Technisch gesehen führt dies zu
Fehlinterpretationen und Lesefehlern im HDMI-Empfänger, was wiederum im sichtbaren Resultat zu den typischen digitalen
Bildartefakten unterschiedlichster Art (farbiges "Aufblitzen" einzelner Pixel oder ganzer Pixelreihen etc.) bis hin zum Abbruch
der Bildübertragung führen kann. HDMI ist High-Tech vom Feinsten und reizt die Technik bis an die Grenzen des machbaren
aus. Hochwertige Kabelverbindungen tragen erheblich dazu bei, die Videoinformationen fehlerfrei zu übertragen.
Ein weiteres Argument, das gerade bei HDMI unbedingt für hochwertige Kabel spricht: Die Toleranzgrenze für die
Betriebsspannung von HDMI ist extrem eng gesetzt: Bei nur3,3 Volt werden maximal 5% Abweichung toleriert - das sind 0,165
Volt maximal zulässiger Verlust. Viele Geräte reizen diesen Spielrazum schon aus. Wenn nun aber beim Kabel, z.B. am
kritischen Stecker-/Buchse-Kontakt durch Korrosion oder Abrieb weitere Verluste entstehen, so können sich diese zu den nicht
genau eingehaltenen Ausgangspegeln der Geräte addieren und zu massiven Problemen führen. Dies ist auch der Grund,
warum HDMI-Kabel mit Längen über 5 Meter als kritisch gelten. Mit zunehmender Kabellänge addieren sich die Abweichungen
und Verluste der Betriebsspannung. Mit einem gut konzipierten und sorgfältig gefertigtem Kabel sind Sie jedoch von
vorneherein auf der sicheren Seite - unabhängig von der Länge des Kabels.
Neue Kabel für HDMI 1.3?
Mit HDMI 1.3 müssen die Kabel Datentransferraten von bis zu 340 MHz
bewältigen können. Laut www.hdmi.org werden nur HDMI-Kabel, die
bisher als geeignet für 1080p (entspricht 150 MHz) ausgewiesen
sind, in der Lage sein, auch HDMI-1.3-Datenströme bis zu 340 MHz
fehlerfrei zu transportieren. Dies wird möglich durch eine neue
Equalizer-Technologie, die mit HDMI 1.3 eingeführt wird. Dadurch soll
die Materialbeschaffenheit und Konstruktion dieser Kabel für zu 340
Mhz ausreichen. Dies trifft jedoch laut www.hdmi.org ausdrücklich
nicht für die überwiegende Mehrheit der im Feld befindlichen
HDMI-Kabel zu, da diese nur bis 75 MHz bzw. 720p/1080i ausgelegt
sind. Laut www.hdmi.org werden diese "Standard-HDMI-Kabel" nun als
Kabel "Category 1" eingestuft. Neue HDMI-1.3-fähige Kabel sollen dann
hingegen mit einer neuen Kategorie-Bezeichnung spezifiziert werden.
Wer also mit dem Gedanken spielt, sich in Zukunft einen Blu-ray Player
oder HD DVD Player zuzulegen, der sollte beim Kauf eines HDMIKabels schon heute auf das Prädikat "geeignet für 1080p" achten.
Beispiel: Nordost Wyrewizard WDM1 (1080p bis 10,0 m).
Links der normale HDMI-Stecker rechts der neue,
mit HDMI 1.3 eingeführte HDMI-Mini-Connector
Welche HDMI-Kabel?
Nicht selten endet eine aufwändige und nervtötende Fehlersuche damit, dass das Kabel als Verursacher identifiziert wird.
Manchmal ist auch ein hochwertiges Kabel schlicht und einfach beschädigt. Viel öfter jedoch liegt die Schuld bei schlechter
Verarbeitungsqualität oder billiger Kontruktion des Kabels. In der Warengruppe HDMI-Kabel finden Sie bei HIFI-REGLER eine
große Auswahl hervorragender HDMI-Kabel. Hervorzuheben ist der Hersteller Nordost, der mit seiner High-Tech-Expertise aus
Luft- und Raumfahrt einen hervorragenden Stand hat und mit dem Nordost Wyrewizard WDM1 eines der weltweit besten HDMIKabel auf den Markt gebracht hat. Und das zu einem erfreulich guten Preis-/Leistungsverhältnis. Ebenfalls eine gute Wahl ist
das Oehlbach XXL Made in Blue oder Wireworld mit seinen Wireworld Chroma HDMI oder Wireworld Starlight HDMI.
Wer sich für den HDMI-Verwandten DVI interessiert, dem seien unsere Specials DVI und DVI-Belegung empfohlen. Eine Hilfe
bei der Auswahl der passender Kabel finden Sie unter HDMI Kabel und DVI Kabel oder auf der DVI-Seite in unserem
Kabelshop. Klicken Sie hier einfach auf DVI im Kabelshop. Unter Videosignal finden Sie Entscheidungshilfen, wenn Sie sich
nicht sicher sind, ob Sie HDMI, DVI oder eine der analogen Alternativen (S-Video, RGB, YUV) für Ihre Videoverbindung
einsetzen sollen.
Sehr gute Infos zu HDMI sind auf www.hdmi.org und bei Wikipedia zu finden.
Text: Detlev Schnick - letztes Update: 29. Juni 2007
Tipps zu weiteren HIFI-REGLER Specials: Eine Kaufberatung mit Kaufcheckliste zum Thema Fernseher. Unter THX finden
Sie Hintergrundinfos zu (fast) Allem rund um THX und wenn Sie auf Lautsprecher klicken erfahren Sie auch dazu viel
wissenswertes ... Ähnlich wie für HDMI haben wir auch eine Menge Infos zur SCART-Schnittstelle und zum Thema Scartkabel
zusammengetragen. Wichtig zur Vermeidung von Brummen und zum Blitzschutz / Überspannungsschutz: Setzen Sie an Ihrer
Heimkinoanlage eine gute Netzleiste mit Netzfilter ein und verwenden Sie Antennenkabel und Audiokabel möglichst mit
integriertem Mantelstromfilter. Übrigens: unter DVI-Kabel finden Sie in unserem Shop eine gute Auswahl der besten DVI-Kabel auch für die kritischen langen Strecken.
"High-Definition Multimedia Interface" und "HDMI" sind eingetragene Warenzeichen der HDMI Licensing, LLC. Das Bildmaterial
entstand auf der Grundlage von Veröffentlichungen von Molex und www.hdmi.org.
Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts: Detlev Schnick, © Copyright 2007 HIFI-REGLER