preiswerte rennräder

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preiswerte rennräder
PREISWERTE RENNRÄDER
PUNKTSIEG
Fairer Preis, viele Punkte: 15 Rennmaschinen zwischen 1.300
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TOUR 4/ 2005
und 1.500 Euro stellten sich der Prüfung in Labor und Praxis – und überraschten mit hoher Qualität
TOUR 4/ 2005
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PREISWERTE RENNRÄDER
Fahrstabil, leicht
und preiswert:
Die Renner des
Frühjahrs 2005
überzeugen
TEXT: MATTHIAS BORCHERS,
MANUEL JEKEL
FOTOS: UWE GEISSLER
N
ächste Runde: 15 Räder zu
Preisen zwischen 1.300 und
1.500 Euro stellten sich dem
aktuellen Test – das sind durchschnittlich rund 500 Euro weniger als beim
Testfeld im vergangenen Monat. Dass
die preiswerten Renner für weniger
Geld auch geringere Qualität und
Leistung bieten würden, entpuppte
sich allerdings als Irrtum. Die Zahlen
sagen: Im März-Test erreichten die
Probanden 107 bis 137 Punkte, in
diesem Feld sind es zwischen 108
und 142(!). Zum Durchschnittspreis
von 1.929 Euro gesellten sich damals
durchschnittlich 121,5 Punkte, diesmal
gibt’s für durchschnittlich 1.419 Euro
123,8 Punkte. Verkehrte Welt?
Veränderte Welt. Diese Punktverteilung resultiert in erster Linie
daraus, dass die Marken der Versandhändler stärker vertreten sind. Es ist
nicht neu, dass Direktvertreiber wie
Canyon, H&S Bike Discount, Rose
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TOUR 4/ 2005
Versand oder Sporthorizont ihre
Räder schärfer kalkulieren als klassische Händlermarken. Weil sie zugleich
als Hersteller und Händler auftreten,
können sie Räder mit vergleichbarer
Ausstattung fast immer billiger anbieten als der Fachhandel – oder zum
gleichen Preis besser ausstatten.
Doch der Radkauf via Katalog
oder Internet hat seine Tücken. Bis
der Karton mit dem neuen Rad geöffnet ist, weiß der Kunde nicht, ob sein
neues Rad hält, was der Versandhändler verspricht. Ist das Rad mangelhaft
und muss reklamiert werden, reist es
zum Absender zurück und ist erst mal
wieder weg. Die Kosten dafür trägt laut
Fernhandelsgesetz zwar der Versender,
doch den Ärger hat zunächst der Kunde.
Und auch, wenn das Rad gut montiert
ist, drohen Probleme. So bleibt bis zuletzt spannend, ob das Rad so passt wie
es soll. Als TOUR bei einem früheren
Test inkognito sechs Versandräder
bestellte, gab es bei der telefonischen
Beratung die meisten Probleme bei
der Bestimmung der richtigen Rahmengröße (TOUR 2/02). Wer nicht
KURZ & KNAPP
In der Preisklasse zwischen 1.300 und 1.500
Euro findet man Spitzentechnik zu fairen
Preisen – einige der getesteten Räder hängen
viele mehr als doppelt so teure Konkurrenten
locker ab. Die Auftritte der Versandrenner
von Red Bull und Canyon beeindrucken besonders. Doch Radkauf via Katalog ist nicht
Jedermanns Sache. Um so erfreulicher, dass
auch klassische Händlermarken bezahlbare
Top-Qualität bieten, zum Beispiel Chaka,
Cube, Ghost und Müsing. Am Ende des Testfeldes landen Räder, die besser sein könnten:
Cucuma und Faggin sind nämlich ärgerliche
Konzeptionsfehler unterlaufen. Bei diesen
Testrädern blieben Fahrspaß und Sicherheit
leider auf der Strecke.
absolut sicher ist, was er will und auch
nicht gerne selber am Rad schraubt,
ist besser beraten, sein neues Rad bei
einem kundigen Händler in der Nähe
zu kaufen. Der kann bei Wartung und
Reparaturen schneller helfen – auch
wenn das Rad vielleicht etwas teurer
ist als eines aus dem Katalog.
PREISWERTE RENNRÄDER
DETAILANSICHT
Angenehm altmodisch: An Giants
Renner nimmt
immerhin ein
angeschraubter
Sockel den vorderen
Umwerfer auf.
Elegant geschweißte
Exemplare sind
weit und breit nicht
mehr zu finden
Günstiger Preis schließt individuelle Lösungen
nicht aus – ein paar Beispiele
Good Vibrations (li.):
Specialized steckt
in die Gabelscheiden
sowie in Sattelstütze
und Hinterbaustreben
Elastomere (roter Pfeil),
die hochfrequente
Vibrationen dämpfen
sollen. Möglicherweise
ist der Effekt auf sehr
langen Touren spürbar;
ein individuelles Detail
sind die Gummis auf
jeden Fall
SIMON (6)
Da wird nicht zu viel versprochen: Eloxierte Oberflächen und per
Laser aufgebrachte Schriftzüge wie hier am Red Bull erfreuen den
Radler in der Tat mit langer Haltbarkeit
Irgendwie anders: Storck bemüht sich mit einem
von hinten angeschraubten und auswechselbaren
Schaltauge erfolgreich um Individualität im Detail.
Shimanos schwarze 105-Schaltung unterstützt
das Anliegen zusätzlich
Smoliks Stärke ist seine Schwäche fürs Detail: Die UmwerferSchelle am Canyon ist, wie auch die der Sattelklemmung, federleicht und hebt sich ab vom klobigen Einerlei der Großserie
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TOUR 4/ 2005
Mehr geht kaum: Syntace-Lenker und -Vorbau am RadonRenner stehen auch doppelt so teuren Rädern gut zu Gesicht.
Erfreulicherweise erobern immer mehr solcher hochwertigen
Komponenten auch preisgünstige Rennräder
Wobei das nicht zwingend so sein
muss. Auch Händlermarken wie Cube,
Centurion, Chaka, Ghost, Müsing und
Storck überzeugen mit tollem PreisLeistungs-Verhältnis. Vor allem die
neue Ultegra-Gruppe von Shimano
ist für das gegenüber früheren Tests
insgesamt höhere Punktniveau verantwortlich; sie war an immerhin acht der
15 Kandidaten montiert. Weil das neue
Teile-Ensemble in allen wesentlichen
Bewertung abgesehen wurde. Dabei
war der Fehler gar nicht auf Anhieb
zu erkennen: Während der ersten Testrunde – unter einem 68 Kilo schweren
Fahrer – fuhr sich das Rad noch unauffällig. Fahrer Nummer zwei, zurzeit mit
82 Kilo unterwegs, glaubte dagegen
auf dem ersten Anstieg seinen Augen
und Ohren nicht zu trauen. Jedes Mal,
wenn sich das Rad im Wiegetritt nach
links und rechts neigte, touchierten die
Ganz wie die Großen: Aufwändige Lackierungen verleihen den preiswerten Rädern Profi-Image
Punkten einen Tick besser funktioniert
als die Vorgänger-Gruppe, vergeben wir
in unserem Bewertungsschema für eine
komplett verbaute Ultegra 34 Punkte,
vier mehr als für die alte Gruppe.
Das Gros der Räder hinterließ bei
den Testern einen guten Eindruck.
Wobei der Unterschied zwischen gut
und gut gewaltig ausfallen kann. Das
leichteste Rad im Test, der Renner von
Red Bull, wiegt beeindruckende 7,5
Kilo. Das Schwergewicht kommt von
Centurion und bringt 9,2 Kilo auf die
Waage. 1,7 Kilo Differenz, die im direkten Vergleich vor allem bei Antritten
und Anstiegen deutlich zu spüren sind.
Deutlich zu sehen sind die Unterschiede zwischen relativ einfachen Rahmen
wie denen von Corratec, Cucuma oder
Müsing und dem technisch wie optisch
herausragenden Rahmen von Canyon.
Das macht zwar nicht schneller, doch es
erfreut das Auge.
Bei einem Rad, dem Renner von
Cucuma, notierten die Tester nach den
Ausfahrten allerdings einen derart gravierenden Funktions- und Sicherheitsmangel, dass von der abschließenden
Speichen des Vorderrades die Innenseiten der Gabelscheiden. Ursache für
den bislang einmaligen Fehler: Sowohl
die Gabel als auch das verwendete Laufrad von Citec weichen relativ deutlich
von gängigen Bauformen ab – was jeweils
für sich genommen kein Problem wäre.
Erst die Kombination beider Bauteile
führt zu dem beschriebenen Mangel.
Wir müssen daher vom Kauf des Rades
in der gezeigten Konfiguration abraten,
auch wenn es eine der besten Ausstattungen im Testfeld bietet.
Das Beispiel zeigt: Ein gutes Rennrad ist mehr als die Summe seiner Teile.
Die scharfe Kalkulation mit der Orderliste kann und darf die Testfahrt nicht
ersetzen. Das Faggin-Rad ärgert etwa
mit einem Mangel an der Schaltung,
den der Hersteller spätestens bei der
Endkontrolle am Montageständer hätte bemerken müssen. Erfreulicherweise
sind solche Pannen jedoch Ausnahmen.
Bei den meisten Rädern konnten die
Tester feststellen, dass sie alles bieten,
was man zum Rennrad fahren braucht.
Auch 1.500 Euro sind viel Geld – aber
mehr muss der Spaß nicht kosten.
TOUR 4/ 2005
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PREISWERTE RENNRÄDER
CANYON PASSIONE ELITE
Schon der schwarz eloxierte Rahmen des Koblenzer Versenders ist ein echtes Highlight. Geringes
Gewicht, hohe Steifigkeitswerte und ein Verarbeitungsniveau, das Maßstäbe setzt, machen ihn
fast zur Klassenreferenz. Lob verdienen auch Details wie die individuelle Sattelklemmung und die
Umwerferschelle – das gibt's selbst bei Edelmarken nicht schöner. Die Ausstattung steht dem
kaum nach: Campagnolos Centaur-Gruppe funktioniert nicht ganz so geschmeidig wie die
neue Ultegra, für sich betrachtet bietet sie Top-Funktion.
Kraftübertragung (106 Nm/°)
Toll gemacht sind die Laufräder der Canyon-Hausmarke
14
Smolik. Die eleganten Naben lassen sich werkzeuglos
zerlegen, die Felgen (hinten mit asymmetrischem Profil)
4
14
Komfort
sind am Stoß aufwändig verschweißt. Abgerundet wird
Fahrstabilität
(94 Nm/°)
das Paket durch den High-End-Lenker von Syntace, den
Fizik-Sattel und die edle Stütze von Thomson. Die Sitzposi9
12
tion ist moderat komfortabel, das Fahrverhalten leicht träge.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Technisch und optisch Spitze, tolle Details, fairer Preis
(1.400/412 g)
Preis
1.499 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(47 N/mm)
140
überragend
Spitzenklasse
CENTURION HYPERDRIVE 3000
Kehrtwende bei Centurion: Der Erfinder der Komfortgeometrie nähert sich beim „Hyperdrive
3000“ wieder der klassischen Rennrad-Optik an, behält aber die Auslegung für entspanntes
Sitzen trotz des nur noch leicht ansteigenden Oberrohrs bei. Rahmen und Gabel sind übermäßig
steif – ideal für Schwerathleten, die jedes Risiko auf schnellen Abfahrten meiden wollen. Unkritisch
die Ausstattung: Shimanos 105-Gruppe funktioniert tadellos. Gut für viele sorgenfreie
Kilometer sind klassisch eingespeichte Laufräder mit
Kraftübertragung (120 Nm/°)
32 Speichen – zumindest theoretisch, denn auf den ersten
15
Metern knackten sie deutlich. Das passiert, wenn die
Räder nach dem Einspeichen nicht „abgedrückt“ wurden;
4
15
Komfort
sie müssen wohl bald nachjustiert werden. Etwas ExtraFahrstabilität
(113 Nm/°)
vaganz versprüht der lange, komfortable Arione-Sattel.
Weniger bequem: Das mit Lenkerband umwickelte Trag3
14
flächenprofil am Oberlenker erscheint unhandlich dick.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Supersteif, schwer, komfortable Sitzposition, fairer Preis
(1.823/584 g)
Preis
1.299 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(51 N/mm)
117
überragend
Mittelklasse
CHAKA ALA
Der Name „Ala“ stammt aus dem Hawaiianischen und bedeutet laut Chaka-Chef Hans Werner
Theisen so viel wie „Gott der Beständigkeit und Robustheit“. Die Testergebnisse bestätigen die
Namenswahl: Auch athletische Fahrer mit aggressivem Fahrstil bringen den sehr seitensteifen
Renner auf schnellen Abfahrten nicht aus der Ruhe. Ebenfalls für einen robusteren Umgang ausgelegt ist der sauber aufgetragene, sehr haltbare Pulverlack, der den nicht gerade leichten
Rahmen wirkungsvoll vor Steinschlag schützt. Die komplette
Kraftübertragung (105 Nm/°)
neue Ultegra-Gruppe und der Systemlaufradsatz WH-R14
550 von Shimano mit Messerspeichen bringen ebenfalls
ordentlich Punkte und katapultieren das „Ala“ mit 127
4
14
Komfort
Zählern in die Oberklasse. Bei Sattelstütze, Vorbau und
Fahrstabilität
(93 Nm/°)
Lenker bedient man sich exklusiv bei der Marke Amoeba,
die Teile machen allesamt einen ordentlichen Eindruck.
12
3
Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis, schnörkellos;
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
gut für viele Kilometer
(1.805/579 g)
Preis
1. 399 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(47 N/mm)
127
überragend
Oberklasse
* Die Gesamtpunktzahl beinhaltet bei allen Rahmen die Wertung für Lack, Finish, Bedienungsanleitung und Service
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TOUR 4/ 2005
PREISWERTE RENNRÄDER
CORRATEC RACETECH PRO SL
Der Rahmen mit vielen typographischen Elementen und unter Wasserdruck umgeformten Hinterbaustreben weist das Rad als typischen Vertreter des oberbayerischen Anbieters aus. Doch der
eigenständige Auftritt reicht nicht für ein zufriedenstellendes Ergebnis. Potenzial für Verbesserungen bieten sowohl das Rahmenset als auch die Ausstattung. Rahmen und Gabel sind unbeirrbar
steif, doch für die Preisklasse zu schwer. Unter Klassenniveau ist auch der Ausstattungsmix
aus alter Ultegra-Neunfach-Schaltung und vielen Teilen der
Kraftübertragung (114 Nm/°)
Corratec-Eigenmarke Zzyzx. Das Schaltverhalten ist in Ord14
nung, erreicht aber nicht das Niveau der aktuellen Ultegra
mit zehn Ritzeln. Die Zzyzx-Bremsen bleiben weit unter
2
15
Komfort
dem neuen Shimano-Standard. Sie fielen durch SchleifFahrstabilität
(109 Nm/°)
geräusche auf – Indiz für felgenzerstörende Partikel in den
Belägen. Ärgerlich: Der einfache Drahtreifen am Hinterrad
1
15
brachte durch einen Höhenschlag Unruhe ins Fahrwerk.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
씰 Steif; schwer, Ausstattung etwas unter Klassenstandard
(1.858/812 g)
Preis
1.399 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(65 N/mm)
108
sehr gut
Mittelklasse
CUBE RACE AGREE BLACK LINE
Das aktuelle Modell des „Race Agree“ liefert wie schon in vorangegangenen Tests eine durch
und durch überzeugende Vorstellung. Der neuerdings leicht geslopte Rahmen glänzt mit toller
Verarbeitung, die Oberflächen-Eloxierung mit gelaserten Schriftzügen ist sehr robust und spart
gegenüber einer Lackierung sogar ein paar Gramm Gewicht. Bei der Ausstattung solide Teile,
wohin das Auge blickt: Die neue Ultegra-Gruppe von Shimano bietet Top-Funktion, die WHR-550-Laufräder vom gleichen Hersteller sind technisch gut
Kraftübertragung (103 Nm/°)
und optisch attraktiv, die Lenker-Vorbau-Kombination von
13
Syntace hat Profi-Niveau. Der farblich auf das Rad abgestimmte Aliante-Sattel von Fizik macht seinem Ruf als be3
13
Komfort
queme Sitzgelegenheit alle Ehre. Mit knapp über acht Kilo
Fahrstabilität
(89 Nm/°)
ist das Rad daneben eines der leichtesten im Test. Das Fahrverhalten ist ausgewogen, selbst schweren Fahrern bieten
7
13
Rahmen und Gabel jederzeit beruhigende Steifigkeitswerte.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
씰 Top verarbeitet, sehr fahrstabil, tolle Ausstattung, leicht
(1.402/561 g)
Preis
1.499 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(48 N/mm)
131
überragend
Oberklasse
CUCUMA L05
Der Cucuma-Renner hätte mit einer für die Preisklasse spektakulären Ausstattung weit vorne im Test
landen können. Hätte – denn ein gravierender Funktions- und Sicherheitsmangel zwang uns, das
Rad aus der Wertung zu nehmen. Im Wiegetritt wunderte sich der schwerere der beiden Testfahrer
(82 Kilo) über Schleifgeräusche an der Gabel. Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass die
Speichen des Vorderrades beim Lastwechsel die Innenseiten der Gabelscheiden touchieren.
Beide Bauteile weichen relativ deutlich von gängigen Formen
Kraftübertragung (103 Nm/°)
ab. Eine andere Gabel würde das Problem deshalb lösen,
13
ebenso ein anderes Vorderrad. Nur die Kombination von
Rad und Gabel funktioniert nicht. Für die ist allerdings
4
11
Komfort
Cucuma-Anbieter Sporthorizont verantwortlich. Weil die
Fahrstabilität
(80 Nm/°)
Bedienungsanleitung keinen Hinweis auf eine Fahrergewichtsbeschränkung für Rahmen und Gabel enthält, müs14
6
sen wir vom Kauf des Rades abraten.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
씰 In der getesteten Ausführung nicht empfehlenswert
(1.528/603 g)
Preis
50
1.499 Euro
TOUR 4/ 2005
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
(52 N/mm)
Keine Bewertung wegen
technischem Mangel
FAGGIN LOMBARDIA C
Mit seinem agilen Lenkverhalten hätte das „Lombardia C“ viel Freude machen können. Der Rahmen mit Carbon-Sitzstreben und leichter Komfortgeometrie hat Charakter, die Steifigkeitswerte
reichen für die meisten Fälle aus. Doch statt das Rad ausgiebig zu fahren, verbrachten die Tester
viel Zeit damit, den vorderen Umwerfer zu justieren. Baukastenanbieter Faggin hatte das Rad mit
einer Kombination aus Ultegra-Gruppe und einer Kompaktkurbel von Miche geliefert. Eigentlich ein Mix, der funktionieren sollte, doch beim Testrad fiel
Kraftübertragung (94 Nm/°)
die Kette beim Wechsel vom großen aufs kleine Blatt in
12
Gängen mit großem Kettenschräglauf öfter nach innen.
Zwar sollte man solche Gänge wegen unnötigem Ketten6
10
Komfort
verschleiß nicht fahren, abspringen darf die Kette dabei
Fahrstabilität
(77 Nm/°)
aber trotzdem nicht. Ärgerlich, dass Baukastenanbieter
Faggin das Problem nicht selbst erkannt und gelöst hat.
8
9
Komfortable Sitzposition, wendig; Kurbel und vorderer
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Umwerfer nicht kompatibel, schwache Garantie
(1.396/537 g)
Preis
1.499 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
(41 N/mm)
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
113
sehr gut
Mittelklasse
GHOST RACE 6000
Der unspektakuläre Auftritt verdeckt etwas die wahren Qualitäten des „Race 6000“. Unter dem
robusten grauen Pulverlack steckt ein schnörkelloser Rahmen aus großvolumigen, runden
Rohren, bei dessen Entwicklung das Augenmerk auf hohen Steifigkeitswerten und weniger auf
geringem Gewicht lag. Damit ist das Rad vor allem eine Empfehlung für schwere Fahrer, die kräftig
am „Horn“ ziehen. Ideal für diese Zielgruppe sind auch die stabilen, handgespeichten Laufräder mit 32 Speichen, Ultegra-Naben und Mavic-Felgen.
Kraftübertragung (112 Nm/°)
Zum guten Gesamtergebnis tragen weiterhin die komplette
14
neue Ultegra-Gruppe (als Dreifach-Version) und hochwertige Anbauteile von Ritchey bei – unterm Strich bietet das
3
14
Komfort
„Race 6000“ ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fahrstabilität
(97 Nm/°)
Gäbe sich der Hersteller bei Schweißnähten und Finish
etwas mehr Mühe, blieben keine Wünsche offen. Das Lenk5
15
verhalten ist ausgewogen, die Sitzposition sportlich.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Supersteif, gute Ausstattung; Tipp für schwere Fahrer
(1.671/556 g)
Preis
1.399 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
(52 N/mm)
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
127
überragend
Oberklasse
GIANT OCR ZERO T
Seit Giant Ende der 90er Jahre den Sloping-Rahmen mit nach hinten abfallendem Oberrohr
präsentierte, wird diese Geometrievariante kontrovers diskutiert. Das Konzept besteht darin,
mit wenigen Rahmenhöhen und unterschiedlichen Sattelstützen und Vorbauten alle denkbaren
Fahrergrößen zu bedienen. Das funktioniert in vielen Fällen, aber nicht immer. Wer mit seiner Größe
und Schrittlänge nicht genau zwischen zwei Rahmengrößen rutscht, findet im „OCR Zero T“
einen gut gemachten, unverwechselbaren Renner mit hochKraftübertragung (113 Nm/°)
wertiger Ausstattung. Der weiße Lack auf Rahmen und
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Gabel ist sorgfältig aufgetragen, platzt aber leider leicht
ab. Die perfekte Funktion von Shimanos neuer Ultegra4
11
Komfort
Gruppe macht viel Freude, die WH-R 550-Systemlaufräder
Fahrstabilität
(80 Nm/°)
vom gleichen Hersteller sind technisch gut und unterstreichen das stimmige Erscheinungsbild. Die Steifigkeitswerte
12
6
sind gut, das Lenkverhalten tendiert Richtung träge.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Gut ausgestattet, stimmiges Design; nur drei Größen
(1.514/ 572 g)
Preis
1.499 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
(47 N/mm)
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
118
sehr gut
Mittelklasse
* Die Gesamtpunktzahl beinhaltet bei allen Rahmen die Wertung für Lack, Finish, Bedienungsanleitung und Service
TOUR 4/ 2005
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PREISWERTE RENNRÄDER
MÜSING LTD ONROAD
Müsings kornblumenblauer Testrenner stammt aus einer auf 500 Exemplare limitierten Sonderserie, die exklusiv über sieben Händler im Bundesgebiet vertrieben wird. Wer sich für das Rad
interessiert, sollte sich also beeilen, denn für 1.299 Euro ist es ein echtes Schnäppchen. An dem
sauber verarbeiteten, beruhigend steifen Rahmen mit robuster Pulverbeschichtung kann man
allenfalls das relativ hohe Gewicht kritisieren – ein Manko, das die tolle Ausstattung locker
wettmacht: komplette Ultegra-Gruppe und technisch gute
Kraftübertragung (106 Nm/°)
WH-R-550-Systemlaufräder von Shimano, Anbauteile von
14
Ritchey, Top-Reifen von Continental. Mit diesem Mix sind
auch Vielfahrer für mehrere Jahre gut gerüstet. Originelle
4
15
Komfort
Design-Idee: das asymmetrische Dekor des Rades, bei
Fahrstabilität
(98 Nm/°)
dem der Schriftzug „Müsing“ auf Ober- und Unterrohr nur
jeweils einmal auftaucht. Auffällig: agiles Lenkverhalten.
4
13
Rundum-Sorglos-Rad, tolles Preis-LeistungsSeitensteifigkeit
Gewicht Rahmen/
Gabel
Gabel
Verhältnis; Tipp für schwere Fahrer
(1.775/553 g)
Preis
1.299 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(49 N/mm)
126
überragend
Oberklasse
RADON BOA LITENING RACE 5.0
Der Bonner Versender H&S ist dafür bekannt, seine Räder weniger zu konstruieren als zu kalkulieren: Obwohl das „Boa Litening“ am unteren Rand der Preisspanne rangiert, ist es eines der
am besten ausgestatteten Räder im Test. Neue Ultegra-Gruppe, Lenker und Vorbau von Syntace,
Sattelstütze von Ritchey, Laufräder von Mavic, der Sattel-Klassiker Flite: Hier ist alles montiert,
was im Komponentenmarkt Rang und Namen hat. Mit dem Rahmen bekennt sich H&S zur
reinen Lehre des Oversized-Prinzips: das relativ schwere
Kraftübertragung (112 Nm/°)
Alu-Gestell zeichnet sich wie auch die Gabel durch enor14
me Steifigkeit aus. Flattertendenzen sind dem Fahrwerk
damit fremd, selbst athletische Fahrer müssen bergab
2
15
Komfort
kein Lenkerflattern befürchten. Eine mutige Wahl ist der
Fahrstabilität
(102 Nm/°)
goldene Lack – ein erfrischender Farbtupfer im überwiegend von gedeckten Tönen geprägten Testfeld. Die starke
4
12
Vorbiegung der Gabel macht das Rad ausgesprochen agil.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Hochwertig ausgestattet, fahrstabil; mutig lackiert
(1.705/569 g)
Preis
1.299 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(48 N/mm)
129
überragend
Oberklasse
RED BULL SL 3000
Ein 7,5-Kilo-Renner für 1.500 Euro: Basis des Rades ist Roses bekannter Pro-SL, technisch ohne Wenn und Aber ein Top-Rahmen. Sehr leicht, beruhigend steif, mit robuster Oberfläche dank
Eloxierung und gelaserten Schriftzügen – noch vor drei Jahren kostete ein Rahmen dieser Güteklasse
mehr als hier das ganze Rad. Rund wird das Angebot durch die Ausstattung. Die neue UltegraGruppe funktioniert beeindruckend gut; dazu kommen leichte Laufräder der Rose-Hausmarke WCW, bewährte Anbauteile von Ritchey und Top-Reifen
Kraftübertragung (106 Nm/°)
von Continental. Ob die Rillenkugellager in den Naben so
14
lange halten wie gute Konuslager, konnte der Test nicht
klären. Beim Fahren macht das leichte Rad nur Freude, es
3
13
Komfort
reagiert spontan auf Antritte und Lenkbefehle. Nach so viel
Fahrstabilität
(90 Nm/°)
Lob stehen am Ende stolze 142 Punkte auf dem Erfassungsbogen – was dem Rad als einem von zwei Testkandidaten
14
10
das Prädikat „Spitzenklasse“ einbringt.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Super Rahmen, toll ausgestattet, traumhaft leicht
(1.329/379 g)
Preis
1.500 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(51 N/mm)
142
überragend
Spitzenklasse
* Die Gesamtpunktzahl beinhaltet bei allen Rahmen die Wertung für Lack, Finish, Bedienungsanleitung und Service
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TOUR 4/ 2005
PREISWERTE RENNRÄDER
SPECIALIZED ALLEZ ELITE
Das „Allez Elite“ zielt vor allem auf komfortsuchende Rennradler. Die bekommen ein Rad mit
ungewöhnlichen Details, etwa in Gabel, Lenker und Sattelstütze platzierte Elastomere, die Vibrationen dämpfen sollen. Eventuell erschließt sich der Effekt nach langer Fahrt, den Testern blieb
er allerdings verborgen. Komfortabel fährt sich das Rad trotzdem, zum einen wegen der CarbonSattelstütze, die Gullideckel spürbar abfedert; zum anderen wegen der entspannten Sitzposition, die sich mit in verschiedenen Winkelstellungen erhältKraftübertragung (92 Nm/°)
lichen Einsätzen zwischen Vorbau und Gabelschaft auch
11
sportlicher trimmen lässt. Interessant der in drei Breiten
lieferbare Sattel – die Ausmessung nimmt der Radhändler
7
7
Komfort
vor. Im Fahrtest zeigt sich das Rad wendig und flatterFahrstabilität
(67 Nm/°)
anfällig – Folge geringer Lenkkopfsteifigkeit in Verbindung
mit der aufrechten, das Vorderrad entlastenden Sitzposi7
15
tion. Daher nur für leichte, versierte Fahrer empfehlenswert.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Individuell, komfortabel; geringe Fahrstabilität
(1.343/637 g)
Preis
1.400 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(56 N/mm)
114
sehr gut
Mittelklasse
STORCK VISION
Kaum zu glauben, dass das „Vision“ das Einstiegsmodell von Storck ist. Perfekte Schweißnähte, eloxierte Oberfläche, gelaserte Schriftzüge, individuelle Ausfallenden – die Anmutung
des Rahmens ist edel, nur sein Gewicht ist etwas hoch. Bei der Ausstattung erweist sich die
schwarze Neunfach-Gruppe 105 von Shimano nicht nur aus optischen Gründen als guter Griff.
Die Gruppe entspricht zwar nicht mehr ganz dem Stand der Technik, doch das merkt nur, wer
schon Erfahrungen mit der aktuellen Ultegra-Gruppe hat.
Kraftübertragung (113 Nm/°)
Das Fahr verhalten ist ausgewogen, Rahmen und Gabel
14
bieten souveräne Steifigkeitswerte und machen das Rad
zur ersten Wahl für schwere Fahrer. Zwei Kritikpunkte: Ein
2
15
Komfort
Höhenschlag im hinteren Drahtreifen brachte Unruhe ins
Fahrstabilität
(101 Nm/°)
Fahrwerk. Außerdem baut die Gabel für breitere als den
montierten 23er-Reifen zu eng.
6
14
Toll verarbeiteter Rahmen, fahrstabil; nur vier RahmenGewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
höhen, kleine Schwächen bei der Ausstattung
(1.532/599 g)
Preis
1.398 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(51 N/mm)
120
überragend
Oberklasse
TREK 1400
Das „1400“ fällt auf durch stimmige Farbgebung. Kein englischsprachiger Wortsalat, statt dessen
harmonisch aufeinander abgestimmte Farben und einheitliche Schriftzüge zieren den Rahmen;
die Farbübergänge sind schön gemacht, das Dekor unterm Lack gut geschützt. Da die Amerikaner
für den „Paintjob“ einen extrem haltbaren Lack gewählt haben, bleibt die Freude am blau-weißgrauen Dekor lange erhalten. Dank klassischer Rahmengeometrie nimmt man auf dem
wendigen Rad eine sportliche Sitzposition ein. Das RahmenKraftübertragung (95 Nm/°)
Set ist mit gut zwei Kilo relativ leicht, fahrstabil und auch für
12
Ortsschildsprints steif genug. Die funktional einwandfreie
105-Gruppe von Shimano wird ergänzt mit Komponenten
5
12
Komfort
der Marke Bontrager, die ebenfalls zum Trek-Konzern geFahrstabilität
(86 Nm/°)
hört. Vorteil dieser Verbindung: auch die hochwertigen
„Select“-Laufräder sind auf das Rad-Design abgestimmt,
10
7
was den attraktiven Auftritt zusätzlich unterstreicht.
Gewicht Rahmen/
Seitensteifigkeit
Gabel
Gabel
Technisch gut, harmonisches Design
(1.476/560 g)
Preis
1.399 Euro
Sitzposition
rennmäßig
sportlich
komfortabel
empfohlenes
Fahrkönnen Profi
Routinier
Anfänger
Gesamtpunkte*
Preisleistung
Gesamturteil
(42 N/mm)
113
sehr gut
Mittelklasse
* Die Gesamtpunktzahl beinhaltet bei allen Rahmen die Wertung für Lack, Finish, Bedienungsanleitung und Service
58
TOUR 4/ 2005
PREISWERTE RENNRÄDER
KOMMENTAR
Fast wie beim Elchtest
die Speichen an der glatten
Gabeloberfläche keinen Halt
finden, die Gefahr einer Radblockage deshalb nicht unmittelbar droht. Alles nicht
so schlimm also?
Wie einfach hätte sich der
Fehler vermeiden lassen. Es
hätte nach der Montage nur
jemand ernsthaft mit dem
Rad fahren müssen. Dann
wäre sicher aufgefallen, dass
etwas nicht stimmt. Der gleiche Vorwurf wie an CucumaAnbieter Sporthorizont geht
auch an Faggin Deutschland.
Wäre jemand nur ein paar
Kilometer mit dem Testrad Kollisionskurs: Bei Cucuma
gefahren, hätte er gemerkt, kommen die Speichen der
dass Schaltung und Kurbel Gabel bedrohlich nah
nicht perfekt harmonieren
– und einen anderen Kurbelsatz montiert. Ausführliche Praxiserprobungen unter allen wahrscheinlichen und weniger wahrscheinlichen Bedingungen sind in der Auto-Industrie selbstverständlich. Für einige Fahrradanbieter offenbar nicht. Das sollte
sich ändern.
Manuel Jekel
SIMON(2)
Erinnern Sie sich an den Elchtest vor einigen Jahren? Ein
schwedischer Motor-Journalist hatte die damals neue A-Klasse
von Mercedes zum Umkippen gebracht. Zu seinem StandardTestprogramm gehörte ein heftiges Ausweichmanöver, das auf
nordeuropäischen Straßen ein realistisches Szenario zu sein
scheint, das die schwäbischen Ingenieure bei ihren akribischen
Praxistests jedoch nicht in Betracht
gezogen hatten. Über den wortwörtlichen Fall der A-Klasse wurde damals
herzlich gelacht – außer in der Entwicklungsabteilung von Mercedes.
Ein wenig fühlten wir uns an den
Elchtest erinnert, als beim Cucuma- Renner die Speichen des Vorderrades die Innenseiten der Gabel
scheiden touchierten. Allerdings trat
das Problem schon bei einem 82 Kilo schweren Fahrer im Wiegetritt auf
– ein ungleich naheliegenderes Szenario als das simulierte Ausweichmanöver beim Elchtest. Passiert
ist unserem Tester zum Glück nichts,
Kettenabwurf
vermutlich wäre er mit dem Rad sogarantiert: Kompaktgar ziemlich weit gekommen, weil
kurbel bei Faggin
MARKE
Modell
Preis
1) Gewicht: Komplett/Rahmen/Gabel
Händlernachweis; Telefon
www.
CANYON
Passione Elite
1.499 Euro
7.850/1.384/413 Gramm
Canyon GmbH; 02 61/4 04 00 10
canyon.com
56,4
72,5°
73°
59,8
GEOMETRIE
ERGEBNISSE
BEWERTUNG
AUSSTATTUNG
99,2
wendig
ausgewogen
träge
0
40
50
60
0
40
50
60
140
68
70
80
90
70
80
90
wendig
ausgewogen
träge
0
40
50
0
40
50
117
60
61
60
70
80
90
70
80
90
wendig
56,0
0
40
50
0
40
50
127
59
60
70
80
90
60
70
80
90
40,3
58,6
98,1
5,3
träge
wendig
ausgewogen
träge
48 bis 63 cm; je 3 cm
Corratec, Stahl/Alu; 1-1/8
TH, teilintegriert
Shimano Ultegra 2x9
Zzyzx
Zzyzx Compact 50/34 Z.
Zzyzx
Corratec Drahtreifen
Zzyzx 31,8/Zzyzx
Corratec/Zzyzx
26
11
5
11
1/3/2/2
53
0
40
50
0
40
50
55
60
70
80
90
60
70
80
90
108
für eine gute Bedienungsanleitung (BA) zwei , für eine Standard-BA einen Punkt, ohne BA keinen Punkt. Für mehr als zehn Jahre Garantie gibt es drei Punkte, ab fünf Jahren zwei, ab zwei Jahren einen Punkt, darunter null Punkte. Bei Rennausschluss wird ein Punkt abgezogen.
TOUR 4/ 2005
58,3
98,7
5,2
1) Gewogene Gewichte des Testrades; Basis der Punktwertung ist das auf Rahmenhöhe 57 normierte Gewicht (im Leistungsfeld neben der Einzelbesprechung). 2) In die Punktwertung der Laufräder fließt die Reifenqualität mit ein. 3) Für Lack und Finish gibt es je bis fünf Punkte,
60
4,5
5,9
40,4
ausgewogen
58
4,4
60,1
52 bis 66 cm; je 2 cm
Aprebic, Alu/Carbon; 1-1/8
Cane Creek, integriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Shimano WH-R 550
Continental Grand Prix 3000
Amoeba Vitra/Amoeba Vitra
Selle Italia C2/Amoeba Vitra
34
16
6
12
5/3/2/2
68
56,1
73°
73°
57
54,6
4,3
100,7
5,8
50 bis 63 cm; je 3 cm
No Name, Alu/Carbon; 1-1/8
FSA, teilintegriert
Shimano 105 3x9
Shimano 105
Shimano 105
Shi. 105-Naben/Alexrims-Felgen
IRC Redstorm
FSA OS 140 31,8/FSA Wing Pro
Fizik Arione/Pogo
26
13
7
10
4/3/2/1
56
CUBE
Race Agree Black Line
1.499 Euro
8.250/1.358/562 Gramm
Pending System; 92 31/9 70 0780
cube-bikes.de
6,8
41,5
100,0
55,5
73,6°
74,2°
60
57,7
60,0
6,0
50 bis 66 cm; je 2 cm
Smolik, Carbon/Carbon; 1-1/8
TH, teilintegriert
Campagnolo Centaur 2x10
Campagnolo Centaur
Campagnolo Centaur
Smolik Reaction Pro
Schwalbe Evolution Front & Rear
Syntace F99/Racelight 7075
Fizik Arione/Thomson Elite
30
17
10
15
5/5/2/3
72
CORRATEC
Racetech Pro SL
1.399 Euro
9.100/1.780/799 Gramm
IKO GmbH; 0 80 35/8 70 70
corratec.com
7,1
41,4
58,8
57,0
73,7°
73,9°
59
7,2
10,6
Gesamtpunktzahl
CHAKA
Ala
1.399 Euro
8.750/1.888/485 Gramm
Teikotec; 0 26 51/40 95-0
chaka.de
4,2
4,3
6,7
Punktzahl Rahmen
57,1
73,1°
72,8°
58
58,0
Fahrcharakteristik
Rahmenhöhen
Gabel
Lenkkopflager
Schaltgruppe
Bremsen
Kurbelsatz
Laufräder
Reifen
Vorbau/Lenker
Sattel/Sattelstütze
Antriebsgruppe (40)
2) Laufräder (20)
Sonstige Komponenten (15)
Gewicht Ausstattung (20)
3) Lack/Finish/BA/Garantie (15)
Punktzahl Komponenten
CENTURION
Hyperdrive 3000
1.299 Euro
9.200/1.934/601 Gramm
MCG GmbH; 0 71 59/94 59-30
centurion.de
wendig
5,5
ausgewogen
träge
50/53/56 bis 64; je 2 cm
Dedacciai Black, Alu/Carbon; 1-1/8
FSA, teilintegriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Shimano WH-R 550
Schwalbe Stelvio Light
Syntace F139/Racelight 7075
Fizik Aliante Sport/RFR
34
15
8
12
5/4/2/2
69
0
40
50
0
40
50
131
60
62
60
70
80
90
70
80
90
PREISWERTE RENNRÄDER
MARKE
Modell
Preis
1) Gewicht: komplett/Rahmen/Gabel
Händlernachweis; Telefon
www.
CUCUMA
L05
1.499 Euro
8.450/1.583/614 Gramm
Sporthorizont; 0 61 51/5 39 36 01
sporthorizont.de
57,5
73,3°
72,6°
GEOMETRIE
AUSSTATTUNG
BEWERTUNG
ERGEBNISSE
wendig
träge
50 bis 64; je 2 cm
No Name, Alu/Carbon; 1-1/8
TH, teilintegriert
Shimano Dura-Ace 2x10
Shimano Dura-Ace
Shimano Dura-Ace
Citec Speedlite
Continental Grand Prix 3000
Ritchey Comp/Ritchey n.n.
Velo/Ritchey n.n.
38
15
5
13
5/3/2/3
Keine Wertung wegen
Punktzahl Rahmen technischem Mangel
TOUR 4/ 2005
40,6
4,5
40,4
98,3
wendig
ausgewogen
träge
S, M, L, XL, XXL
Pro Carbon, Alu/Carbon; 1-1/8
Techno, integriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Miche Grantour 50/34 Z.
Shi. Ult.-Naben/Rigida DP18-Felg.
Vredestein Fortezza TriComp
Pro XLT Race/Pro
Pro Gel/Pro LT
31
15
5
9
3/3/2/0
60
0
0
40
40
113
50
53
50
60
60
70
70
80
80
90
90
wendig
ausgewogen
träge
0
40
40
127
50
50
60
63
60
70
70
80
80
90
90
0
40
40
118
50
60
56
träge
60
70
70
80
80
90
90
59,2
99,3
6,0
ausgewogen
50
4,5
41,5
S (51)/M (54)/L (57)
Giant, Alu/Carbon; 1-1/8
FSA, integriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Shimano WH-R 550
Hutchinson Reflex (Drahtreifen)
Giant/Giant
Fizik Pavé/Giant
34
13
6
9
2/3/2/2
62
0
56,5
59,7
99,2
wendig
??
7,0
41,2
5,5
57,0
74,2°
73,9°
4,4
7,2
59,2
51/53/56 bis 62; je 2 cm
Ghost, Alu/Carbon; 1-1/8
Ritchey, teilintegriert
Shimano Ultegra 3x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Shi. Ult.-Naben/Mavic CXP22-Felgen
Continental Ultra 3000 (Drahtreifen)
Ritchey Pro/Ritchey Pro
Selle Italia Oktavia/Ritchey Pro
34
15
7
8
5/3/2/2
64
0
MÜSING
LTD Onroad
1.299 Euro
9.050/1.759/559 Gramm
Müsing GmbH; 0 26 80/98 81 83
muesing-bikes.de
M/54
55,0
4,5
99,6
4,6
55,1
72,3°
74,2°
56
56,8
58,2
5,4
ausgewogen
GIANT
OCR Zero T
1.499 Euro
8.850/1.519/568 Gramm
Giant Germany; 02 11/99 89 40
giant-bicycles.de
6,9
60,7
100,4
56,2
73°
73,5°
7,0
40,9
62
GHOST
Race 6000
1.399 Euro
9.100/1.665/559 Gramm
Ghost; 0 96 32/9 25 50
ghost-bikes.de
L
57,0
4,4
7,0
Gesamtpunktzahl
56,2
74,5°
74°
60
58,3
Fahrcharakteristik
Rahmenhöhen
Gabel
Lenkkopflager
Schaltgruppe
Bremsen
Kurbelsatz
Laufräder
Reifen
Vorbau/Lenker
Sattel/Sattelstütze
Antriebsgruppe (40)
2) Laufräder (20)
Sonstige Komponenten (15)
Gewicht Ausstattung (20)
3) Lack/Finish/BA/Garantie (15)
Punktzahl Komponenten
FAGGIN
Lombardia C
1.499 Euro
8.800/1.476/545 Gramm
Faggin; 0 2158/91 74 33
faggin.de
wendig
4,8
ausgewogen
träge
50 bis 62; je 2 cm
Columbus Tusk, Alu/Carbon; 1-1/8
FSA, teilintegriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Shimano WH-R 550
Continental Grand Prix 3000
Ritchey Pro/Ritchey Pro
Ritchey Pro/Ritchey Pro
34
15
8
9
5/3/2/0
66
0
0
40
40
126
60
50
60
70
80
90
50
60
70
80
90
5,8
40,2
59,3
41,3
99,9
wendig
träge
53/56/58/60/64
Dedacciai Black, Alu/Carbon; 1-1/8
FSA, teilintegriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Mavic Ksyrium Elite
Schwalbe Stelvio Light
Syntace F139/Synt. Racelight 6061
Selle Italia Flite/Ritchey Pro
34
16
9
12
5/3/2/1
71
0
0
40
40
129
50
50
60
58
60
70
70
80
80
90
90
40,2
98,3
5,2
ausgewogen
wendig
0
40
ausgewogen
40
142
50
50
60
träge
60
70
68
100,6
70
80
80
90
90
wendig
träge
50 bis 62; je 2 cm
Specialized, Alu/Carbon; 1-1/8
FSA, teilintegriert
Shimano 105 2x9
Shimano 105
Shimano 105
A-Class ALX 330
Specialized Mondo
Specialized MPS/Specialized Zertz
Specialized Alias/Specialized Carbon
26
15
7
10
2/4/2/1
58
0
0
40
40
114
50
56
50
60
60
59,5
70
70
80
80
90
90
42,1
99,8
5,2
ausgewogen
wendig
ausgewogen
0
40
40
120
4,3
träge
50
50
60
65
60
70
70
80
80
90
90
58,3
100,0
5,7
51/55/59/63
Kinesis, Alu/Carbon; 1-1/8
Acros, integriert
Shimano 105 3x9
Shimano 105
Shimano 105
Shi. 105-Naben/Mavic CXP23-Felgen
Schwalbe Stelvio (Drahtreifen)
Storck/Storck
Fizik Pavé/Storck
26
14
7
8
5/5/2/2
55
0
58
6,9
40,1
60,4
5,4
50 bis 63; je 2 cm; 66
WCW, Carbon/Carbon; 1-1/8
Ritchey, integriert
Shimano Ultegra 2x10
Shimano Ultegra
Shimano Ultegra
Xtreme
Continental Grand Prix 3000
Ritchey WCS/Ritchey Pro
Selle Italia Filante/Ritchey WCS
34
14
9
17
5/4/2/3
74
0
7,0
58,4
MARKE
Modell
Preis
1) Gewicht: komplett/Rahmen/Gabel
Händlernachweis; Telefon
www.
57,0
3,8
4,5
6,8
6,7
56,8
73,9°
73,5°
59
58,5
59,0
4,3
57,7
74°
74°
58
TREK
1400
1.399 Euro
8.800/1.476/562 Gramm
Trek; 01 80/3 50 70 10
trekbikes.com
GEOMETRIE
55,7
4,5
58,0
73,5°
73°
57
STORCK
Vision
1.398 Euro
9.100/1.634/607 Gramm
Storck; 0 64 34/9 09 40
storck-bicycle.de
wendig
5,2
ausgewogen
träge
43/50 bis 60; je 2 cm; 63
Bontrager, Alu/Carbon; 1-1/8
Cane Creek, teilintegriert
Shimano 105 2x9
Shimano 105
Shimano 105
Bontrager Select
Bontrager Racelite (Drahtreifen)
Bontrager Select/Bontrager Select
Bontrager/Bontrager Carbon
26
13
6
9
5/4/1/3
54
0
0
40
40
113
50
50
59
60
70
80
90
60
70
80
90
Fahrcharakteristik
Rahmenhöhen
Gabel
Lenkkopflager
Schaltgruppe
Bremsen
Kurbelsatz
Laufräder
Reifen
Vorbau/Lenker
Sattel/Sattelstütze
Antriebsgruppe (40)
2) Laufräder (20)
Sonstige Komponenten (15)
Gewicht Ausstattung (20)
3) Lack/Finish/BA/Garantie (15)
Punktzahl Komponenten
Punktzahl Rahmen
Gesamtpunktzahl
TOUR 4/ 2005
63
AUSSTATTUNG
57,0
55,7
73,5°
73,6°
58
SPECIALIZED
Allez Elite
1.400 Euro
8.650/1.411/654 Gramm
Specialized; 00 31/3 14/67 66 00
specialized.com
BEWERTUNG
56,4
73,5°
73,5°
RED BULL
SL 3000
1.500 Euro
7.530/1.357/380 Gramm
Rose Versand; 0 28 71/27 55-70
roseversand.de
ERGEBNISSE
RADON
Boa Litening Race 5.0
1.299 Euro
8.650/1.705/579 Gramm
H&S Bike Discount; 02 28/74 87 80
bike-discount.de