Erfahrungsbericht über ein ERASMUS

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Erfahrungsbericht über ein ERASMUS
Erfahrungsbericht über ein ERASMUS-Jahr
an der Dublin City University (DCU):
Du spielst mit dem Gedanken, ein oder zwei Semester lang Dublin zu erkunden ? Dann
gehörst Du wahrscheinlich schon zu den Leuten, die von der unbeschreiblichen Magie
Irlands erfaßt wurden. Denn während für viele die grüne Insel so etwas wie ein weißer Fleck
auf ihrer „inneren Europakarte“ ist, so wird doch fast jeder, der in irgendeiner Weise „irische
Erfahrungen“ macht –sei es ein Urlaub, die Musik, irische Filme oder auch nur ein Glas
Baileys- von extremer Begeisterung ergriffen.
Ich könnte dir nun an dieser Stelle seitenweise von schönsten Landschaften, überfreundlichen
Menschen, den vielen kulturellen Attraktionen Dublins und vielem mehr vorschwärmen, aber
damit würde ich dir die „Zeit vor Irland“ nur unnötig schwer machen. Außerdem erwartest du
von diesem Bericht wohl auch eher Informationen zur DCU und nützliche Tips zum Leben in
der irischen Hauptstadt. Alles andere kannst du schließlich auch in einem guten Reiseführer
nachlesen, den du dir, wenn sich Deine Pläne konkretisieren sollten, wahrscheinlich ohnehin
besorgst.
Also zunächst zur DCU:
Sie ist mit rund 7.000 Studenten kleiner als das berühmte Trinity College im Zentrum der
Stadt und die UCD im Süden. Befürchtungen, das Lehrangebot oder die universitäre
Infrastruktur seien deshalb unzureichend, erhärten sind jedoch nicht. Nicht nur Berliner
Studenten und andere Opfer kurzsichtiger Sparmaßnahmen im Bildungsbereich sind von der
Ausstattung (z.B. Computer), der Bibliothek, dem Zustand der Gebäude und dem Service (! ...
ja, das muß an einer Uni kein Fremdwort sein) begeistert.
Im Marketingbereich –und das wäre ja an der DCU dein Schwerpunkt- gibt es eine gute
Auswahl an interessanten Fächern, die aber zum Teil nicht in jedem Semester angeboten
werden. Ich selbst habe International Marketing bei John Staunton und Business to Business
Marketing bei Joanne Lynch gehört. Beide sind nicht nur sehr nette Menschen, sondern auch
gute Lektoren, die ihren Stoff interessant herüberbringen.
Auch in anderen Business und Non-Business-Fächern gibt es ein interessantes Kursangebot,
und es ist normalerweise kein Problem, an beliebigen zusätzlichen Kursen teilzunehmen.
Allerdings kann es schon mal sein, daß man sich etwas gedulden muß, bis einem die
Ressourcen des entsprechenden Lehrstuhls zur Verfügung gestellt werden. So erhielt ich in
meinem heißgeliebten JAVA-Programmierkurs erst nach vier Wochen einen Rechnerzugang.
Die Uni ist aber sonst im Allgemeinen sehr effizient organisiert – Standardvorgänge laufen
generell schnell und unbürokratisch über die Bühne. In Ausnahmesituationen wie der oben
beschriebenen hakt es dann aber manchmal. Wichtig: ruhig ab und zu mal freundlich
nachfragen. Die Iren sind immer für einen „Chat“ zu haben, und das Prof-Studi-Verhältnis ist
generell spitze. In der Uni wird übrigens fast jeder mit Vornamen angeredet.
Nützliche Tips:
Geld:
Auf dem Campus der Uni gibt es eine Filiale der AIB (eine der meistvertretenen Banken der
Republik). Dort kann man als Student kostenlos ein Konto eröffnen und zahlt für das
Geldumtauschen keine Grundgebühr (Achtung: es wird aber auch nicht zum fixen IEP-DM
Wechselkurs umgetauscht).
Völlig gebührenfrei Geld abheben kann man von der Spar-Card der Deutschen Postbank
viermal pro Kalenderjahr (jeweils bis 400 Pfund, aber nur bei den Geldautomaten in der
Innenstadt). Ansonsten empfiehlt es sich, einmalig einen größeren Betrag auf ein irisches
Konto zu überweisen. Dann zahlt man die meist betragsunabhängigen Transaktionsgebühren
nur einmal.
Bei manchen Kreditkarten zahlt man keine Gebühren beim Einkauf im Ausland (z.B. VWBank). Wäre also auch eine Möglichkeit den Geldumtausch gering zu halten.
Was die Preise in Dublin angeht, so kann man bei Lebensmitteln mit einem Aufschlag von
durchschnittlich vielleicht 30 % rechnen. Andere Dinge wie Kleidung, Kino, Busfahren etc.
sind eher günstiger als bei uns. Wohnen ist extrem teuer (s.u.).
Denke daran, daß in den ersten Tagen einige größere Ausgaben auf Dich zukommen werden.
Du wirst Dein B&B bezahlen müssen, beim Vermieter eine Kaution hinterlegen (ungefähr
150 Pfund), die erste Miete wird fällig, vielleicht kaufst Du Dir ein Fahrrad...
Nach der Ankunft:
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Für die Fahrt vom Flughafen zum B&B sollte man sich ein Taxi oder Cab (billiger)
nehmen. Das kostet bis Nähe DCU knapp 10 Pfund und ist bedeutend angenehmer als
Busfahren mit Umsteigen.
Für erstes Mailen steht der Computerraum im Henry-Grattan-Building (Gebäude C,
zweiter Stock) von 8.00 bis 22.00 Uhr zur Verfügung. Am Wochenende von 10.00 –
18.00. Die Ausstattung ist nicht das Beste, was die Uni zu bieten hat, aber die anderen
PC-Räume sind nur während des Semesters geöffnet.
Wohnen:
Die Wohnsituation in Dublin ist extrem angespannt. Es gibt gerade in der Nähe der
Universitäten zuwenig Wohnraum, und die Preise sind dementsprechend hoch. Es empfiehlt
sich deshalb, wenn man nicht, was sicherlich auch keine schlechte Alternative ist, auf die
Campus Residence zurückgreift, möglichst schon Anfang September nach Dublin zu
kommen, um bei der Zimmersuche noch genügend Auswahl zu haben. Wer kein Auto
mitnimmt, sollte sich vor der Suche nach einem Unterschlupf unbedingt ein Fahrrad kaufen,
da das Busfahren abgesehen von einigen Hauptverbindungen (wie z.B. in die City) kein
Vergnügen ist. Und zu Fuß ist das Wohnungsbesichtigen auch nicht so angenehm.
Die Verkehrsanbindung sollte man ohnehin als wichtiges Kriterium im Auge behalten. Wenn
ihr zu Margret Rowe, der Dame vom Accomodation-Office geht, lasst Euch von ihr erklären,
wo ihr einen Second-Hand-Fahrradladen findet oder schaut an den schwarzen Brettern im
Henry-Grattan-Building nach privaten Angeboten.
Folgendes ist zu den verschiedenen Wohnalternativen zu sagen:
Wohnart
Campus
Residence
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Host-Family
Accomodation
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Shared
Houses
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-
Vorteile
kurze Wege zur Uni, was in
Anbetracht der vielen
außeruniversitären Angebote
wie Clubs, Societies, Bar,
Computerräume (geöffnet bis
22.00 Uhr) und anderem nicht
zu unterschätzen ist
gute Möglichkeit, Leute
kennenzulernen (vor allem
Iren!)
keine stressige Zimmersuche
man erlebt den irischen Alltag
man kann u.U. mit der
Gastfamilie essen
günstig zum Englischlernen
Große Freiheiten (Gäste,
Parties, Hausgestaltung...)
Je nach Zusammensetzung
evtl. gute Möglichkeit, auch
irische Studenten
kennenzulernen
Preisgünstig (für Dubliner
Verhältnisse)
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Nachteile
kein Besuch nach 22.00 Uhr
(relativ strikte Überwachung),
also auch keine Gäste zum
Übernachten (!)
Die CR muss Anfang Juni
geräumt werden; wer länger in
Dublin bleiben will, muss
danach umziehen.
Den „ganzen“ Tag an der Uni
zu sein ist nicht jedermanns
Sache.
starke Einschränkung der
persönlichen Entfaltung
(Besuch, Lärm...)
Wer von der Möglichkeit, in
der Familie zu essen, nur
selten Gebrauch macht,
verschenkt eine Menge Geld.
Schwerer zu finden als die o.g.
Alternativen
Oftmals etwas verwahrloste
Studentenhäuser
Falls Du selbst nach einer Bude suchen willst, und Umgebung der DCU anpeilst, versuch in
folgendem B&B ein Zimmer zu bekommen. Dort zahlst Du nur drei oder vier Pfund mehr als
im Hostel, hast Frühstück, bist sicher, dass keiner Deine Klamotten klaut und musst für die
Besichtigungen nicht ewig in der Gegend herumfahren:
„Chanel“, Mrs. Gordon, 112 Shanliss Road, Santry, Dublin 9
(5 Minuten von der DCU entfernt)
Tel.: 00353 / 1 / 842 37 65 (mit Vorwahl 01024: 11,1 Pf/min)
Als ich dort gewohnt habe, kostete die Nacht pro Person £ 15 und es war supersauber.
Telefonieren:
Während eines ERASMUS Aufenthaltes verbringt man in der Regel nur wenige Stunden des
Tages zuhause. Es ist daher schon praktisch, sich ein Handy mitzunehmen bzw. anzuschaffen
(es gibt gute Angebote in Irland). Wer meine SIM-Card (Prepaid-Vertrag) geschenkt haben
möchte, schreibe mir eine Mail: [email protected] . Über Prepaid-Karten kostet die Minute
bis 18.00 neuerdings 50 Pence und danach 20 Pence. Man kann aber teilweise auch andere
Telefonkarten (wie z.B. „Century 2000“) benutzen und damit Auslandsgespräche und
Mobilgespräche preislich auf einen Bruchteil reduzieren.
Von Deutschland aus ist das Telefonieren nach Irland sehr günstig geworden. Man zahlt 11,1
Pf mit „Super 24“ (Vorwahl 01024, echtes Call by Call) ins irische Festnetz und etwa 20 Pf
mit 01030 zum Handy. Für aktuelle Informationen www.teltarif.de !
Reisen:
Fürs Herumtouren hat Irland gerade die richtige Größe. Man erreicht in wenigen Stunden
auch die entlegensten Zipfel der Insel und kann so auch am Wochenende gut mal an die
Westküste fahren. Es gibt kaum eine Ecke, die es nicht wert wäre, einmal dorthin zu fahren.
Besonders gefallen haben mir der Ring of Kerry, die Cliffs of Moher, die Aran Islands und
der Donegal.
Es fährt eigentlich immer jemand mit dem Auto, und wenn nicht, dann kann man auch mit
Bus Eirran oder einem der privaten Anbieter günstig an viele Orte gelangen. Zugfahren ist
ziemlich teuer.
Kultur & Amüsement :
Zwar gibt’s überall lokale Pubs (meist auch ganz nett gemacht...nicht wie in Berlin die
„gemütlichen“ Schultheiss-Kneipen an jeder Ecke), aber wirklich was los ist eigentlich nur im
Zentrum. Neben Clubs wie Pravda, Turk’s Head, Porter House, Zansi-Bar und Fitsimons (alle
geöffnet bis 1.30 a.m.) gibt’s hier Konzerte, Theater, Kino, Cafes und einiges mehr.
In vielen Pubs liegt der Event-Guide zur kostenlosen Mitnahme bereit. Darin findest Du ganz
aktuelle Kulturinformationen.
Für Kino-Fans folgendes: Stehst Du auf Qualitätsfilme, dann besorg Dir das Programm vom
Irisch-Film-Center (Temple Bar, südlich vom Liffey). Wenn Du lieber die neuesten
Hollywood-Streifen sehen möchtest, dann schau mal im UGC (Parnell Street), ob es noch den
Unlimited Movie Pass (8 Wochen unbegrenztes Kino für 25 Pfund) gibt.
Liebhaber klassischer Musik kommen jeden Sonntag von 12.00 bis 1.00 in der Municipal
Gallery of Modern Art (Parnell Square North) auf ihre nicht vorhandenen Kosten. Dort gibt es
nämlich bei freiem Eintritt sehr nette Kammermusik-Konzerte. Ein Programmheft bekommt
Ihr auch dort. Vorsicht: Mit “ Contemporary Music“ ist moderne Klassik gemeint, die nicht
unbedingt jedermanns Sache ist.
Cafes, die man besuchen sollte, sind das „Winding Stairs“ am Liffey (Nordseite links neben
der Pravda-Bar) und die Bewleys-Cafes bei der O’Connel Bridge und in der Henry Street.
Einkaufen:
Lebensmittel gibt’s einigermaßen preiswert beim Tesco und recht günstig bei Aldi (!) in der
Parnell Street. Von Supermarktnamen wie „Costcutter“ oder „Spar“ sollte man sich nicht
irreführen lassen. In diesen Läden scheinen die Produkte mit deutschen Preisen ausgezeichnet
zu sein. An der Kasse zahlt man aber dann doch IEP und rechnet sich besser nicht aus, was
man da gerade für sein Mittagessen hingeblättert hat. Bei allen DCU-Studenten hat sich aber
mittlerweile herumgesprochen, daß es beim Costcutter an der Ballymun Road prima
Sandwiches gibt, die sicherlich eine Alternative zum teuren Mensaessen sind.
Klamotten gibt’s in der Henry Street (eher günstig), in der Grafton Street (eher edel) und im
„St. Stephens Green Shopping Center“.
Viel Erfolg für Deine ERASMUS-Bewerbung bzw. viel Spaß in Irland!
Peter Duborg
Anreise:
Flugzeug:
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bedenkt: Normalerweise sind nur 20 kg Gepäck zulässig. Bei einigen Fluggesellschaften
kann man aber mehr Gepäck beantragen, wenn man als Student für längere Zeit im
Ausland bleibt. Das sollte man bereits bei der Buchung beachten.
Kosten: inzwischen nur noch DM 350 – 450 dank des gewachsenen Konkurrenzkampfes
(Virgin Express und Ryan-Air haben den Markt attackiert)
Auto:
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Wer ein Auto besitzt sollte dieses auf jeden Fall mitnehmen. Zum erkunden der Insel sind
vier Räder sehr nützlich, da die Eisenbahn in Irland teuer ist und man mit Bussen die
schönsten Ecken Irlands nur schwer erreicht. Ein weiteres Argument für das Auto ist die
Möglichkeit, viel Gepäck mitnehmen zu können. Allerdings sollte man sich auch darüber
im Klaren sein, daß in Dublin Autodiebstähle und Autoaufbrüche auf der Tagesordnung
stehen. Man sollte also auf jeden Fall gewisse Vorsichtsmaßnahmen (Wegfahrsperre,
Parken an sicheren Orten, Öffnen des Handschuhfaches etc.) treffen.
Für die Fähren von Hamburg nach Newcastle und von Stranraer (Schottland) nach Belfast
haben Jan und Tanja jeweils insgesamt DM 450,- hingeblättert (nur einfache Fahrt,
Rückfahrt kann nur für dasselbe Jahr gebucht werden).
Die Reise dauert von Berlin aus etwa 2 ½ Tage, die aber in Ruhe. Für die Fahrt über
Calais/Dover und dann Holyhead/Dublin sollte man ca. 10 Stunden in England einplanen.
Die Fahrt scheint erstmal billiger zu sein, ist aber anstrengender und abgesehen vom
teuren Benzin in Frankreich und England sitzt man ca. 2 1/2 Mal so lange hinterm Steuer!
Zimmersuche:
Arten der Unterkunft: - Campus Accomodation:
-
Zwischenunterkunft -
Nicht zu empfehlen, da Freiheit durch diverse Regelungen
stark eingeschränkt ist. Typisches Studentenwohnheim.
Host Family Accomodation (ohne Kommentar)
Self Catering Lodgings (beim Vermieter, Kochen und Bad
Eigenständig)
Self Catering Accomodation (Wohnung oder Haus geteilt mit
anderen Studis): sehr zu empfehlen (Gruppen finden sich vor
Ort)
Bed & Breakfast (günstig Mrs Gordon, Shanliss Road, £15,-)
Youth Hostel (£ 8 – 12): Nachteil: weit von der DCU entfernt
bei Frühankömmlingen
Wer nicht das Glück hat, schon im voraus ein Zimmer sicher zu haben, der sollte rechtzeitig
vor Semesterbeginn (Anfang September) in Dublin eintreffen. Es ist nicht ganz leicht, eine
Wohnung in der Nähe der Uni zu finden. Mit seiner Zimmersuche beginnen sollte man bei
Margareth Rowe, die das Accomodation Office der DCU leitet.
Sie legt großen Wert darauf, daß man am Tag nach der Ankunft bis 10.00 Uhr auf der Matte
steht. Von Ihr bekommt man eine Liste mit Unterkünften. Also erstmal Telefonkarte kaufen
und ans Telefon hängen. Den Tag freihalten und frühe Besichtigungstermine sichern da
Häuser an den ersten Besichtigenden gehen, der dem Mietvertrag zustimmt. Bei der Suche
solltet Ihr aber nicht gleich das erstbeste Zimmer nehmen. Schaut Euch ruhig um, so arg ist
die Wohnungssituation nun auch nicht. Für die Zeit während der Suche sollte man sich ein
Zimmer in einem B&B suchen, oder vielleicht kennt man schon jemanden, bei dem man für
ein bis zwei Nächte wohnen kann.
Jens hat ein komplett ausgestattetes Zimmer gefunden, für 45 Pfund pro Woche. Daß er nur
ein halbes Jahr in Dublin bleibt, hat die Suche kaum beeinflußt. Peter wohnt mit zwei Iren
und einer Deutschen in einem Haus in Uninähe, Kostenpunkt 40 Pfund pro Woche. Jan und
Tanja haben sich mit drei anderen (2 Französinnen und eine Irin) ein Haus geteilt und zahlen
50 Pfund pro Woche. Hier sind noch Elektrizitäts- und Heizkosten hinzuzurechnen, die nicht
ganz unwesentlich sind. Seid nicht von den häßlichen Tapeten und Teppichen abgeschreckt,
die gibt es hier überall. Ansonsten solltet Ihr Euch gleich erkundigen, wie gut man die
Zimmer beheizen kann, da es im Winter doch sehr unangenehm feucht-kalt ist. Insgesamt
solltet Ihr von Eurer zukünftigen Bleibe nicht zuviel erwarten, Berlin hat schönere
Wohnungen als Dublin!!
DCU:
Die DCU ist eine recht moderne Uni mit rund 7.000 Studenten. Sie wird permanent erweitert,
was teilweise zu leichten Beeinträchtigungen des Unigeschehens führt. Die recht
überschaubare Größe hat einige Vorteile. Alle Gebäude sind mit kurzem Fußmarsch
erreichbar. Die Kurse sind zudem im Schnitt kleiner als an der TU, was die Atmosphäre um
einiges persönlicher macht. Viele Dozenten kennen die Namen der Studis und die
Vorlesungen haben eher Übungscharakter.
Die Mensa ist zwar nicht besser als die heimische, dafür aber etwa doppelt so teuer, da nicht
subventioniert. Aber man gewöhnt sich schnell an Sandwiches aus dem nahe gelegenen
Supermarkt (frisch zubereitet ab IRP 1,39).
Die Computerräume sind zwar vorbildlich ausgestattet (Anzahl und technischer Stand), leider
funktionieren aber meist nur wenige Drucker (übrigens: Kosten pro Seite: 7 pence) und das
Netzwerk fällt regelmäßig aus. Man kann die Rechner von Beginn an ohne Anmeldung
nutzen, die besten Rechner sind jedoch meist bestimmten Studiengängen zugeteilt, eventuell
vorher erkundigen (bspw. Communications, Henry-Grattan-Building, 1. Stock, Computer
Science Building).
Zur Bibliothek: freundliches Personal, guter Service, teilweise aber recht chaotisch. Im
Zweifel Zeit mitnehmen, ist aber zum Arbeiten nicht ganz so ruhig, wie man es aus deutschen
Bibliotheken vielleicht gewöhnt ist.
Sehr zu loben ist das Sportangebot an der DCU. Neben zahlreichen Sportclubs gibt es einen
gut ausgestatteten Fitneßraum und mehrere Sporthallen gleich auf dem Campus. Eintritt für
Studis in der Regel 50 Pence pro Besuch, ausgenommen sind Teamsports.
Kurse an der DCU, die wir besucht haben:
Marketing
Personal
Finance
Organisation
Andere Kurse
Semester 1
- International Marketing
- Business to Business Marketing
- Services Marketing
- Marketing Management
- Employee Resourcing
- Human Resource Management
- Corporate Finance and Investments
- Corporate Financial Management
- Organisation Theory and Practice
- E-Commerce
- Contemporary Irish Society
- Quantitative Methods of Marketing
?? International Marketing (Mr. Staunton): einsemestrig, eine Gruppenarbeit, eine Klausur;
guter Dozent, empfehlenswert
?? International Marketing (Mr. Gannon): zweisemestrig, eine kurze Präsentation, ein Essay,
eine Klausur nach dem zweiten Semester; Dozent ok, empfehlenswert
?? Business-to-Business Marketing (Mrs. Lynch): einsemestrig, zwei Assessments, eine
Klausur; Dozenentin sehr gut, sehr empfehlenswert
?? Services Marketing (Mrs. Moylan): einsemestrig, eine Case Study, eine Gruppenarbeit,
eine Klausur; Dozentin ok, lieber nur das Buch lesen
?? Marketing Management (Mr. Shields): einsemestrig, eine freiwillige Case Study über
Weihnachten, eine Klausur (Case Study); Dozent gut, Kurs interessant
?? Employee Resourcing (Mrs. Gorham): einsemestrig, ein Gruppenprojekt, eine Klausur;
Dozentin naja, Personal ist insgesamt auch nicht unbedingt zu empfehlen
?? Human Resource Management (Mr. Berret): einsemestrig. Eine Klausur; Dozentin
mittelmaß, Personal ist insgesamt auch nicht unbedingt zu empfehlen
?? Introduction to Human Resource Management (Mrs. Gorham): siehe Employee
Resourcing
?? Corporate Finance and Investments (Mr. McCluskey): zweisemestrig, ein freiwilliges
Projekt, eine Klausur nach dem zweiten Semester; Dozent gut, empfehlenswerter Kurs
(v.a. wer Finanzierung als zweites BWL-Fach belegt)
?? Corporate Financial Management : einsemestrig, guter Dozent, der einem einen breiten
Einblick in die Finanzwelt ermöglicht, ergänzt sich gut mit dem Kurs von Mr. McCluskey
?? Organisation Theory and Practice (Mrs. Scallan): einsemestrig, eine Klausur; Dozentin
ok, man kann bessere Kurse wählen
?? E-Commerce (Mrs. O‘Connolly): einsemestrig, eine Gruppenarbeit, eine Klausur;
Dozentin etwas unterkühlt, Kurs trotzdem empfehlenswert
?? Contemporary Irish Society (Mrs. Holborrow): einsemestrig, freiwilliges Gruppenprojekt
(falls Bewertung erwünscht); Dozentin gut, Kurs nicht unbedingt empfehlenswert
?? Quantitative Methods of Marketing (Mr. Shields): einsemestrig, eine Klausur; Dozent
ganz gut, Kurs nicht empfehlenswert (weniger Inhalt als Grundstudium)
Zudem haben Peter und Jens den London Chamber of Commerce and Industry (LCCI)-Test
gemacht, einen Sprachkurs mit Abschlussprüfung. Kostenpunkt 48 Pfund. Sollte man erst,
wenn überhaupt, im zweiten Semester besuchen. Außerdem werden Kurse für den Cambridge
Proficiency-Test angeboten, Kosten 80 Pfund.
Marketing
Personal
Finance
Organisation
Andere Kurse
Semester 2
- International Marketing (Gannon, s.o.)
- Business to Business Marketing
- Total Quality Marketing Management
- Personal Selling
- Corporate Finance and Investments
- Financial Evaluation and Forecasting
- Risk Management
- Information Systems Management
?? Business-to-Business Marketing (Mrs. Lynch): einsemestrig, zwei Assessments, eine
Klausur; Dozenentin sehr gut, sehr empfehlenswert
?? Total Quality Marketing Management (Mrs. Moylan): einsemestrig, ein Gruppenvortrag
mit Ausarbeitung, eine Klausur; auch wenn die Dozentin besser war als in Services
Marketing und die Gruppe angenehm klein war, wenig Neues, wenn man ein
Blockseminar bei Prof. Krallmann besucht hat, keine Anrechnung für Marketing
?? Personal Selling (Mr. Staunton): einsemestrig, Gruppenvortrag in Form einer
Verkaufspräsentation, eine Klausur; gute Vortragsweise, aber starke Konzentration auf
Sales Force Management
?? Corporate Finance and Investments (Mr. McCluskey): wie im ersten Semester, aber
stärkeres Gewicht auf Bilanzanalyse; 3 std. Klausur zum Semesterende, aber fair.
?? Financial Evaluation and Forecasting (Mr. Kelly): einsemestrig, 2 Hausaufgaben, 2 Tests
(alles jeweils "kurz" gehalten), eine Klausur; Hingehen für gute Erklärungen, trotz guter
Unterlagen, viel Arbeit mit Statistik/SPSS.
?? Risk Management (Mrs. Sharma): einsemestrig, ein Test, eine Gruppenarbeit, eine
Klausur; Unterricht manchmal etwas schleppend, aber gute Einführung in den Stoff.
?? Information Systems Management (Mr. O'Donnell): einsemestrig, eine Hausarbeit, eine
Klausur; vielleicht wegen Unerfahrenheit sehr schleppender Vortragsstil, wenig Inhalte
aus einem Buch zusammengeschrieben, nicht zu empfehlen (außer bei wesentlichen
Änderungen).
Resümée
Fangen wir mit den schlechten Dingen an: So toll ist das irische Wetter nicht, nicht mal in
Dublin. Abgesehen davon ist die Umstellung von Berlin nach Dublin und von Deutschen
Verhältnissen auf Irische schon beachtlich. Dazu gehören vor allem auch das Nachtleben, die
Umgangsweisen der Menschen untereinander, und natürlich das Stadtbild, nicht zuletzt die
Zustände in den irischen Häusern. Wenn man aber mit netten Leuten zusammenwohnt, ist
auch das kein Problem, und mit der Zeit gewinnt man es richtig lieb, bzw. muß sich dann
erstmal wieder an Deutschland gewöhnen. Aber das ist wohl eine Weisheit fürs Leben.
Auch wenn die Iren manchmal (besonders nachts in den Diskos) unangenehm werden können,
kann man tolle Feste feiern und die Menschen sind in der Regel unheimlich ruhig und
freundlich. Spätestens, wenn man erzählt, daß man nicht nur als deutscher Tourist da ist,
sondern sogar vor Ort studiert, fallen die letzten Schranken der Zurückhaltung. Über die PubGepflogenheiten läßt man sich eigentlich am besten vor Ort aufklären, aber vorweg: man will
eigentlich im Pub Menschen kennenlernen, getrunken wird in Runden, d.h. jeder lädt mal ein
(auch wenn man sich mal durchsetzen muß) und neu bestellt wird, bevor das andere Glas leer
ist. In vielen Bars in der Innenstadt wird auch Musik gespielt und getanzt, aber für die
(teilweise angeschlossenen) Night-Clubs muß man dann nochmal bezahlen (5-8 Pfund). Die
Sperrstunde wurde verlängert, dennoch ist in der Regel gegen Mitternacht Schluß. Sehr zu
empfehlen sind auch die Pubs vor Ort, bspw. das Fagan's in der Drumcondra Road (Ecke
Botantic Avenue), weil in der Innenstadt häufig und viele Touristen sind. Und man trifft
einfach mal die echten Iren!
Was auf jeden Fall wichtig ist, ist aus Dublin auch einmal rauszuschauen, denn der Rest
Irlands ist Welten von der Hauptstadt entfernt (teilweise). Obwohl das Land relativ klein ist,
sind die meist nicht so gut ausgebauten Straßen ein Grund, lange unterwegs zu sein. Galway
schafft man zwar (legal) in knapp 3 Stunden, aber der Ring of Kerry ist dann doch etwa 5
Stunden entfernt, ähnlich das Donegal. Damit sind auch schon zwei der schönsten Gegenden
genannt, sonst noch Connemara oder die Region südlich von Killarney. Für kurze Trips bieten
sich sonst noch Belfast, Kilkenny und natürlich die Wicklow Mountains an. Oder man kann
auch einfach mal in den Norden oder Süden Dublins fahren (S-Bahn oder Fahrrad) und ans
Meer. Fotos kann man jede Menge machen, aber laßt Euch bloß erstmal die Filme aus
Deutschland kommen, vor Ort kostet es sonst ca. DM 15 pro Stück, außer bei Entwicklung,
dann wird ein neuer beigelegt.
Regenfeste Kleidung ist auf jeden Fall angebracht, damit man auch die Natur wirklich
genießen kann, ohne sich zu viele Sorgen um die Gesundheit machen zu müssen. Irland ist auf
jeden Fall ein wunderschönes Land, je mehr Freiheit man sich einrichten kann (insbesondere
wegen Mobilität) umso schöner wird es! Zu empfehlen ist der ...-Straßenatlas (7,99 Pfund,
z.B. bei Eason, O'Connell Street), in dem fast jeder Feldweg noch eingezeichnet ist, oder
sonst gleich die - regional untergliederten - Wanderkarten. Sehr praktisch ist auch der Lonely
Planet, teilweise gut in der Off-Season zu erhalten und so sehr ändern sich die Inhalte nicht.
Dafür kriegt man noch etliche gute Tips. Kostenlos erhältlich (unter anderem bei Margaret
Rowe) sind auch Karten mit Adressen von Jugendherbergen des IHH, in den größeren Städten
und für den Sommer sollte man rechtzeitig vorbuchen, ansonsten geht es auch mal kurzfristig.
Kontakte
Peter Duborg
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Jan Philipps
Tanja Schulz
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