Das Studium der Versorgungstechnik

Transcription

Das Studium der Versorgungstechnik
Fachhochschule für Technik
Esslingen
Das Studium
der
Versorgungstechnik
Vorwort
Inhalt
Die Versorgungstechnik hat in den letzten Jahrzehn­
ten stetig an Bedeutung gewonnen: Als eigenstän­
diges, besonders vielseitiges Tätigkeitsfeld eröffnet
sie dem Ingenieur interessante, technisch an­
spruchsvolle Aufgaben. Leistungsfähige Industrie­
gese Ilschaften sind bei ihrer raschen strukturellen
Weiterentwicklung nicht zuletzt auch auf qualifizierte
Versorgungsingenieure angewiesen : Industrie und
Gewerbe, Haushalte und öffentliche Einrichtungen
brauchen eine sichere und kostengünstige Ener­
gieversorgung, und sie müssen sich auf optimierte
Techniken zur sparsamen und umweltfreundlichen
Umwandlung dieser Energien in Heiz- und Prozeß­
wärme sowie Kälte abstützen können. Versorgungs­
ingenieure sind jedoch nicht nur bei der Energie- und
Wasserversorgung sowie in der Heizungs-, Klima-,
Sanitär- und Regelungstechnik gefordert - auch bei
der Verwirklichung von Entsorgungstechniken wir­
ken sie mit.
Die deutschen Versorgungsingenieure stehen dabei
in einer besonderen Verantwortung : In den alten
Bundesländern erfordert der schnelle industrielle
Fortschritt neue, hochwertige technische Lösungen.
Und in den neuen Bundesländern stellen sich zahl­
reiche Aufgaben beim Auf- und Ausbau moderner
versorgungstechnischer Strukturen. Darüber hinaus
gewinnt der europäische Markt wachsende Bedeu­
tung.
Zu den Unternehmen, die den industriellen Wettbe­
werb aktiv mitgestalten, gehören die leistungsfähi­
gen Betriebe der Heizungs-, Klima- und Sanitärtech­
nik - Großunternehmen ebenso wie zahlreiche mit­
telständische Firmen. Dabei spielen Versorgungsin­
genieure mit ihrem fundierten Fachwissen eine
wichtige Rolle. Das Studium der Versorgungstech­
nik an der Fachhochschule für Technik Esslingen
vermittelt dafür das erforderliche Rüstzeug in Theo­
rie und Praxis.
Der Versorgungsingenieur:
Auf vielen Arbeitsfeldern zuhause
Heizung, Lüftung, Klima :
Technik für Mensch und Umwelt
.... ...... ......... 3
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..... ........ .......
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Energieversorgung : Grundlage unserer
Industriegesellschaft ...... ..... ...........
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Versorgungsingenieure: In Forschung,
Entwicklung, Planung, Ausführung,
Überwachung und Betrieb ................
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Die Fachhochschule für Technik Esslingen
So studiert man Versorgungstechnik
Überschaubares Studium
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Die Labors des Instituts für
Versorgungstechnik .. ... ...... ...... .......... .
- Labor für Wärme- und
Heizungstechnik ........................... .... ..
- Labor für Luft- und Klimatechnik .................
- Labor für Wasser- und Gastechnik ...... ... ...
- Regelungstechnik in der
Versorgungstechnik ... ............ .. ......... .
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Arbeit im Labor:
Impulse für Theorie und Praxis . ...
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Diplomarbeiten im Fachbereich
Versorgungstechnik . . . . ...... . . ....... . . . . . .
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Praxissemester: Brücke zwischen
Hochschule und Industrie . . .........
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... . ...... . .. .
...... .................. .
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Professoren des Fachbereichs
Versorgungstechnik . ............. , .................. 18
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Fachhochschule für Technik, Esslingen 1993
Verfasser: Martin Dehli
Gestaltung: Martin Dehli
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....... .... 5
Wasser, Abwasser und Umwelttechnik:
Auch mit der Kehrseite des Wohlstands
fertig werden .. ............. ..... .. ............. ..... .. 6
Peter-Henner Unruh
Geschäftsführer des Industrieverbandes
Heizung, Klima, Sanitär Baden-Württemberg (IH K S)
Bildnachweis: Centra Bürkle (4/4, 20/1); Martin Dehli (3/1, 3/2,
3/3,4/1,5/4,5/5,6/3,6/5,8/1,8/2,8/3,9/1,10/1, 11/1, 11/2,
11/3,12/2,13/1,13/2,14/1, 14/2,15/1,16/1,16/2, 16/3,17/1,
18/1, 19/1,20/2,20/4); EVS (5/1 (freigeg. d. Reg. Präs. Stgt. Nr.
9/76024), 7/4); Landeswasserversorg u n g (6/1 (freigeg. d. Reg.
Präs. Stgt. Nr. 2/64853C), 6/2, 20/3); Nationalgalerie London
(12/1); ROM (1/1,2/1,4/2,5/2,6/4,7/1,7/2, 7/3); Sulzer Infra (3/4,
4/3,5/3).
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Lüftungsanlage in ei n er Kaffee-Großrösterei
Der Versorgungsingenieur:
Auf vielen Arbeitsfeldern zuhause
Unser Leben ist in hohem Maße von der Technik
geprägt: Wir können uns fast überall und fast zu je­
der Zeit die verschiedenartigsten Energiedienstlei­
stungen zunutze machen. Beim Wohnen und Arbei­
ten stehen uns angenehm temperierte Räume zur
Verfügung, kaltes und warmes Wasser verwenden
wir ganz nach unserem individuellen Bedarf, Abwas­
ser und Abfälle werden mit unterschiedlichen Tech ­
niken entsorgt.
Energiesparen und Umweltschutz sind deshalb
wichtige AufgabensteIlungen - heute und in Zukunft.
Danjr brauchen wir jedoch hochentwickelte Tech­
niken: bei der Bereitstellung und Anwendung von
Energie, bei der Aufbereitung von Wasser und bei
der Entsorgung von Müll.
Auf allen diesen Gebieten ist der Versorgungsinge­
nieur gefragt. Weil uns Energie und Umwelt inzwi­
schen mehr wert sind, wachsen dem Versorgungs­
ingenieur immer neue, anspruchsvolle Aufgaben
und eine erhöhte Verantwortung zu. Das bedeutet:
Der Beruf des Versorgungsingenieurs hat Zukunft.
Die Firmen der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und
Kältetechnik, die kommunalen, regionalen und über­
regionalen Versorgungsunternehmen für Gas,
Wasser, Fernwärme und Strom, die planenden In­
genieurbüros, die Industrieunternehmen mit großem
betrieblichem Energiebedarf, die öffentlichen Ver­
waltungen: Sie alle brauchen qualifizierte Versor­
gungsingenieure. Mit steigender Tendenz.
Öl: Nur begrenzt verfügbar
Niedrigenergiehaus: Sparsame und umweltfreundliche Wärme­
versorgung
Umweltschutz als Zukunftsaufgabe: Inversionswetterlage über
Stuttgart
Für die Menschen in den Industrieländern ist ein Le­
ben auf hohem Komfortniveau schon fast selbstver­
ständlich geworden. Das hat zur Folge, daß unsere
Versorgungsstrukturen weiter ausgebaut werden.
Doch die Inanspruchnahme dieser Versorgungs­
strukturen zuhause, in Industrie und Gewerbe sowie
in öffentlichen Einrichtungen - beispielsweise
Schulen, Bädern und Krankenhäusern - hat auch ih­
re Kehrseite: Die dabei eingesetzten fossilen Ener­
gien wie etwa Öl und Gas stehen nicht unbegrenzt
zur Verfügung, und ihre Verbrennung ist nicht ohne
Umweltauswirkungen möglich.
Turboverdichter für die Klimatisierung des Fernsehzentrums
Er Riad (Saudi-Arabien)
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Heizung, Lüftung, Klima:
Technik für Mensch und Umwelt
In nur wenigen Aufgabenbereichen fOr Ingenieure
hat sich in den letzten zwanzig Jahren so viel getan
wie in der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik.
Der Ölschock von 1 973/74 hat bei Industrie und Ver­
brauchern ein neues Denken in Sachen Energie
hervorgerufen. Und in den achtziger Jahren ist ein
geschärftes Bewußtsein hinzugekommen, was un­
sere Verantwortung für die Umwelt betrifft.
Die Versorgungsingenieure haben gehandelt: Kes­
sel und Brenner mit höheren Wirkungsgraden , neue,
sparsamere Energietechniken wie Wärmepumpen
und Blockheizkraftwerke, Systeme zur ergänzenden
Nutzung von erneuerbaren Energien, verbesserte
Ein niedrigerer spezifischer Energieverbrauch be­
deutet gleichzeitig mehr Umweltschutz. Und zusätz­
lich zeigen neue Lösungen zur Verringerung des
Schadstoffausstoßes an Kesseln und Brennern, daß
für die Schonung der Umwelt viel getan werden
kann.
Daß Energiesparen und Umweltschutz nicht zu La­
sten des Komforts gehen muß, machen viele rich­
tungweisende Beispiele in der Gebäudetechnik
deutlich.
Stichwort Büro- und Verwaltungsgebäude: Hier sind
in den letzten Jahren große Fortschritte bei der ener­
giesparenden und komfortablen Klimatisierung er­
reicht worden. Und eine raffinierte Gebäudeleittech­
nik sorgt dafür, daß viele technische Komponenten
optimal zusammenwirken.
Stichwort Wohnen: Niedrigenergiehäuser weisen ei­
ne hohe Wohnqualität und zugleich einen sehr nied­
rigen Energiebedarf auf. Wesentliche Beiträge zu
solchen Entwicklungen in der Gebäudetechnik lei­
sten die Versorgungsingenieure - mit verbesserten
Komponenten für die Gebäudehülle sowie neuen
Heizungs-, Lüftungs-, Wärmerückgewinnungs- und
Regelungstechniken.
Ölbrenner für einen Großkessel
Wasserkühlsätze mit Turboverdichtern im neuen Großflughafen
München
Sonnenenergie für die Wärmeversorgung: Solarkollektoren im
Test
Konzepte zur Kälteerzeugung und Kühlung , opti­
mierte hydraulische Netze in der Heizungstechnik,
sparsamere Lüftungs- und Klimaanlagen, intelligen­
te Lösungen für die Wärmerückgewinnung und
Abwärmenutzung, verfeinerte Techniken für Mes­
sung und Regelung sowie integrierte Gesamtkon­
zepte für die technische Gebäudeausrüstung setzen
sich immer mehr durch. Und zusammen mit Bauin­
genieuren und Architekten kümmern sich Versor­
gungsingenieure um eine Verringerung des Wärme­
bedarfs durch energiesparendes Bauen.
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Bauelemente der Gebäudeleittechnik
Energieversorgung:
Grundlage unserer Industriegesellschaft
Unsere Versorgung mit den leitungsgebundenen
Energien Strom, Gas und Fernwärme beruht auf ei­
nem komplexen Gefüge von Techniken, die der
Energiegewinnung, der Energieumwandlung, dem
Energietransport, der Energieverteilung und der
Energieanwendung dienen. In Kraftwerken, Heiz­
kraftwerken, Raffinerien, Anlagen der Kohleverede­
lung und Einrichtungen der Gasaufbereitung werden
aus unveredelten Primärenergien anwendungsfähi­
ge Endenergien erzeugt. Der Transport und die Ver­
teilung der verschiedenen leitungsgebundenen
Energien erfordert weitverzweigte, hierarchisch
strukturierte Strom-, Gas- und Fernwärmenetze.
Überregionale, regionale und kommunale Energie­
versorgungsunternehmen gehören zu den bedeu­
tendsten Wirtschaftsunternehmen; sie verfügen
über technisch anspruchsvolle, kapitalintensive An­
lagen. Auch hier stellen sich dem Versorgungsinge­
nieur interessante Aufgaben: Neue Kraftwerke mit
erhöhten Wirkungsgraden, verbesserte Umwelt­
schutztechniken bei der Stromerzeugung, die er­
gänzende Nutzung von erneuerbaren Energien und
von Abfallenergien zur Strom- und Wärmeerzeu­
gung, der Bau und Betrieb von Gas-, Nah- und
Fernwärmenetzen, die Planung und Umsetzung von
regionalen und kommunalen Energieversorgungs­
konzepten, Verbesserungen in den verschiedenen
Bereichen der Energieanwendung - auf allen diesen
Gebieten eröffnen sich dem Versorgungsingenieur
Möglichkeiten zur Mitgestaltung.
Blockheizkraftwerk für den neuen Großflughafen München
Erzeugt Strom und Fernwärme: Heizkraftwerk Heilbronn
Erdgas: Wichtiger Beitrag zur umweltfreundlichen Wärmeversor­
gung
Fernwärmeversorgung eines süddeutschen Automobilwerks
Anlage zur Stromrückgewinnung im Gasnetz eines kommunalen
Energieversorgungsunternehmens
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Wasser, Abwasser und Umwelttechnik:
Auch mit der Kehrseite des Wohlstands fertig werden
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Wasser zu
gewinnen, aufzubereiten, zu transportieren und zu
verteilen ist die Aufgabe der vielen großen und klei­
nen Wasserversorgungsunternehmen. Das ist ange­
sichts steigender Belastungen - etwa durch Nitrate
und Pflanzenschutzmittel - eine zunehmend schwie­
rigere Aufgabe. Versorgungsingenieure kümmern
sich jedoch auch um die Sanitärtechnik, mit deren
Hilfe Trinkwasser - vor allem in Wohngebieten,
Krankenhäusern und Bädern - hygienisch einwand­
frei und sparsam genutzt werden kann. Und schließ­
lich geht es auch darum, Abwasser zu behandeln
und industrielles Betriebswasser aufzubereiten.
Klärwerk: Umwelttechnik für die Gemeinden
Wasserwerk Langenau bei Ulm: Teil der Fernwasserversorgung
für den Großraum Stuttgart
Müll- Kehrseite des Wohlstands
Hochwertiges Trinkwasser - nicht selbstverständlich
Müll - das ist die Kehrseite unseres Wohlstandes. In
Industrie und Gewerbe, in den Haushalten und öf­
fentlichen Einrichtungen entstehen nicht nur hoch­
wertige Industrieprodukte und Dienstleistungen,
sondern auch Abfälle. Das muß naturgesetzlich so
sein : Überall dort, wo Ordnungsstrukturen aufge­
baut und betrieben werden, entsteht zusätzlich auch
Unordnung (Entropie). Aber die Ingenieure haben es
in der Hand, den Umfang der entstehenden Unord­
nung zu begrenzen: durch umweltgerechte Produk­
te, Abfallvermeidung, Wiederverwertung sowie um­
weltverträgliche Deponierungs- und Umwandlungs­
verfahren für Müll. Hier setzen zahlreiche Verfahren
der Umwelttechnik an - von der Analyse und Meß­
technik über hochwertige entsorgungstechnische
Lösungen bis hin zu umweltfreundlichen produk­
tionstechnischen Verfahren.
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Deponiegas-Blockkraftwerk in Oberschwaben
Versorgungsingenieure: In Forschung, Entwicklung,
Planung, Ausführung, Überwachung und Betrieb
Versorgungsingenieure arbeiten auf vielen Arbeits­
feldern und in den verschiedensten Unternehmen
und Einrichtungen: Sie können als selbständige Un­
ternehmer eigene planende Ingenieurbüros betrei­
ben oder auch eigene ausführende Betriebe - etwa
in der Installations - und Gebäudetechnik - führen.
Sie können als Angestellte in kleineren und großen
Unternehmen tätig sein - beispielsweise in der For­
schung und Entwicklung, in der Konstruktion, der
Ausführung und im Vertrieb versorgungstechnischer
Anlagen oder als Betriebsingenieure im energie- und
versorgungstechnischen Management von indu­
striellen Fertigungsbetrieben.
Dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung in einem Blockheiz­
kraftwerk der Gesamthochschule Siegen
Elektronische Datenverarbeitung: Unentbehrliches Hilfsmittel für
Entwicklung, Planung und Betrieb
Verlegung einer Erdgasleitung
Schaltschema
der
Klimaanlage
eines
Großgebäudes
Versorgungsingenieure haben ihren Platz auch in
den öffentlichen Versorgungsunternehmen - etwa in
kommunalen Versorgungsunternehmen für Strom,
Gas, Wasser und Wärme. Und in den öffentlichen
Verwaltungen werden ebenfalls Versorgungsinge­
nieure gebraucht: zum Beispiel zur Betreuung der
Gebäudetechnik in großen öffentlichen Einrichtun­
gen oder zur Lösung umwelttechnischer Aufgaben.
Versorgungsingenieure sind gefragt : Auf absehbare
Zeit gibt es für die vielen Aufgabenfelder eher zu we­
nig als zu viele Versorgungsingenieure. Versorgungs­
technik ist also ein interessantes Studium - nicht
nur, was das Kennenlernen zahlreicher ingenieur­
technischer Wissensgebiete angeht, sondern auch
fürs spätere Berufsleben. Übrigens : Die Versor­
gungstechnik ist nicht nur Männersache. Immer
mehr Frauen sehen hier lohnende berufliche Auf­
gaben.
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Die Fachhochschule für Technik Esslingen
Die Fachhochschule für Technik Esslingen (FHTE)
ging 1 9 7 1 - im Zuge der Umwandlung aller Inge­
nieurschulen des Landes Baden-Württemberg - aus
der Staatlichen Ingenieurschule Esslingen hervor.
Diese wiederum entwickelte sich aus einer 1 868 ins
Leben gerufenen Maschinenbauabteilung, die zu
der 1 845 gegründeten Königlichen Baugewerke­
schule Stuttgart gehörte.
Hauptgebäude der FHTE beim Esslinger Stadtzentrum
125 Jahre Tradition: Fachhochsc h ule für Technik Esslingen
1 9 1 4 wurde die Maschinenbauschule als selbstän­
dige Einrichtung nach Esslingen verlegt; in Stuttgart
verblieb die Staatsbauschule für Bauwesen und
Architektur, die heute den Namen Fachhochschule
für Technik Stuttgart trägt. 1 99 1 wurde die Fach­
hochschule für Technik Esslingen um zusätzliche
Einrichtungen in Göppingen erweitert.
Wie entwickelten sich die verschiedenen Fachberei­
che der FHTE? Seit 1 920 wurde die Ausbildung in
zwei Studienzügen im Maschinenbau geführt; 1 956
wurde ein dritter Studienzug geschaffen. Aus diesen
drei Maschinenbau-Zügen entstanden die Fachbe­
reiche Maschinenbau/Energietechnik, Maschinen­
bau/Fahrzeugtechnik und Maschinenbau/Produk­
tionstechnik. Das Studium der Heizungs- und
Lüftungstechnik war ab 1 948 zunächst nach dem
Grundstudium im Maschinenbau möglich. Ab 1 963
wurde ein eigener Studiengang eingeführt, aus dem
der Fachbereich Versorgungstechnik hervorgegan­
gen ist.
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Die Studiengänge Feinwerktechnik und Starkstrom­
technik wurden 1 92 7 gegründet; sie sind heute in die
Fachbereiche Feinwerktechnik und Elektrische
Energietechnik übergegangen. Die Nachrichten­
technik kam 1 963 hinzu. Mit der Überführung der
Staatlichen Ingenieurschule in die Fachhochschule
für Technik Esslingen wurden 1 97 1 die Studiengän­
ge Technische Informatik sowie Wirtschaftsinge­
nieurwesen eröffnet. In Göppingen bestehen die
Fachbereiche Elektronik/Mikroelektronik sowie
Maschinenbau/Fertigungssysteme. Für die Absol­
venten aller Fachbereiche ist seit 1 9 73 ein Aufbau­
studiengang Wirtschaftsingenieurwesen möglich;
weitere Aufbaustudiengänge - für die Absolventen
der Versorgungstechnik beispielsweise der Auf­
baustudiengang Umweltschutz - können belegt
werden. Zur Vermittlung wichtiger Grundlagen­
fächer steht ein eigener Fachbereich - der Fachbe­
reich Grundlagen - zur Verfügung.
Studium an der FHTE: Verbindung von Theorie und Praxis
So studiert man Versorgungstechnik
Die Versorgungstechnik ist eine vergleichsweise
junge Ingenieursdisziplin - sie ist aus dem allgemei­
nen Maschinenbau hervorgegangen. In Baden­
Württemberg ist die Fachhochschule für Technik
Esslingen (FHTE) diejenige Hochschule, an der die
Versorgungstechnik vom ersten Semester an am
umfassendsten als eigenständig angelegtes Stu­
dium angeboten wird. Hier kann der akademische
Grad eines Diplom-Ingenieurs (FH) der Versorgungs­
technik erworben werden, der in Deutschland und in
der Europäischen Gemeinschaft als Hochschulab­
schluß anerkannt ist.
Zum Studium wird zugelassen, wer die fachgebun­
dene oder die allgemeine Hochschulreife erworben
hat bzw. eine gleichwertige Vorbildung aufweisen
kann: Das ist zum Beispiel der erfolgreiche Abschluß
der zwölften Klasse eines Gymnasiums - oder die
mittlere Reife zusammen mit einer gewerblichen
Lehre und einem abgeschlossenen zusätzlichen
Berufskolleg. Außerdem müssen zuvor zwölf Wo­
chen Grundpraktikum abgeleistet worden sein.
Das Studium von insgesamt acht Semestern Dauer
gliedert sich in das Grundstudium und in das
Hauptstudium. Davon sind sechs Semester als reine
Vorlesungssemester und zwei Semester als inte­
grierte praktische Studiensemester (Praxisseme­
ster) vorgesehen. Damit wird eine gute Verbindung
von Theorie und Praxis während des Studiums er­
reicht.
Im Grundstudium stehen die Grundlagenfächer der
Ingenieurwissenschaften im Mittelpunkt. Dabei sind
die folgenden Vorlesungen als Pflichtfächer zu bele­
gen und mit einer Prüfung erfolgreich abzuschlie­
ßen:
Im ersten Semester:
- Mathematik I
- Experimentalphysik I
- Chemie
- Technische Mechanik
- Konstruktionselemente
- Technologie und Werkstoffkunde
- E DV- Anwendungen I
Im zweiten Semester:
- Mathematik 11
- Experimentalphysik 11
- Festigkeitslehre
- Thermodynamik I
- Strömungslehre
- Elektrische Maschinen und Anlagen
- Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
Im dritten Semester (zugleich erstes
Seit
1963: Studiengang tür Versorgungsingenieure
Im vierten Semester:
- Thermodynamik 11
- Wärme- und Stoffübertragung
- Bauelemente der Versorgungstechnik
- Regelungstechnik I
- Wasseranlagen
- Heizungstechnik I
- Gasverwendung
- Planungsübungen Elektrotechnik
In den Fächern des Hauptstudiums werden weiter­
führende Lehrinhalte vermittelt, die einen konkreten
Bezug zu anwendungsorientierten Gebieten der
Versorgungstechnik haben. Sie sind entweder als
Pflichtfächer, als Wahlpflichtfächer oder als Zusatz­
fächer gekennzeichnet und sind mit einer Prüfung
erfolgreich abzuschließen. Als Pflichtfächer des
Hauptstudiums sind zu belegen:
Im fünften Semester:
- Regelungstechnik 11
- E DV- Anwendungen 11
- Klimatechnik I
- Akustik und Schallschutz
- Betriebspsychologie
- Vertragsrecht
- Labor Regelungstechnik I
- Labor Wärme- und Heizungstechnik
- Labor Gas- und Wassertechnik
Im sechsten Semester (zugleich zweites
praktisches Studiensemester):
- Planungsübungen Heizungsund Klimatechnik, Gas- und
Wassertechnik oder Umwelttechnik
Im siebten Semester:
- Feuerungstechnik und Wärmewirtschaft
- Hydraulische Netztechnik
- Labor Luft- und Klimatechnik
- Labor Regelungstechnik 11
- Betriebsverhalten von Anlagen
und Geräten
praktisches Studiensemester):
- Bautechnische Grundlagen
- Technisches Zeichnen
Im achten Semester:
- Energieversorgung und Energietechnik
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Uberschaubares Studium
Als Wahlpflichtfächer, von denen der Student je
nach Studienschwerpunkt eine Auswahl treffen
kann, werden angeboten:
Im 1. Schwerpunkt Heizungs- und Klimatechnik:
- Heizungstechnik I I
- Klimatechnik II
- Regelungstechnik I I I
- Kältetechnik
- Planungsübungen Heizungstechnik
- Planungsübungen Klimatechnik I
- Planungsübungen Klimatechnik II
- Seminar Heizungstechnik
- Seminar Klimatechnik
- Seminar Regelungstechnik
Im 2. Schwerpunkt Gas- und Wassertechnik:
- Abwasser- und Abfalltechnik
- Sanitäre Anlagen
- Gasversorgung
- Wasserversorgung
- Rohrleitungsbau
- Planungsübungen Wassertechnik
- Planungsübungen Gastechnik
- Seminar Gastechnik
- Seminar Wassertechnik
Im 3. Schwerpunkt Umwelttechnik:
- Ökologie
- Technikfolgenabschätzung und Altlasten
- Luftreinhaltung und Umweltüberwachung
- Labor Umwelttechnik
- Planungsübungen Umwelttechnik
- Seminar Umwelttechnik
Allgemeine Fächer:
- Technisches Englisch
- Technisches Französisch
- Auftragsabwicklung
- Sondergebiete der Versorgungstechnik
- Berufs- und Arbeitspädagogik
Zusatzfächer zur Wissenserweiterung können aus
dem Angebot an Wahlpflichtfächern ausgewählt
werden. Sie sind für das Studium nicht erforderlich.
Zum Studium gehören weiter eine Reihe von
Laborübungen, Planungsübungen und die Diplom­
arbeit. Während des Studiums werden Exkursionen
zu Industriefirmen und Versorgungsunternehmen
angeboten. Im vierten und im siebten Semester fin­
det jeweils eine Exkursionswoche statt. Ubrigens:
Wer möchte, kann einen Teil des Studiums auch im
Ausland absolvieren - die FHTE hat entsprechende
Abkommen mit Universitäten, Technischen Hoch­
schulen und Fachhochschulen in Europa und Über­
see abgeschlossen. Die dort abgelegten Prüfungen
werden von der FHTE anerkannt.
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Donnerstagmorgen kurz nach halb acht: Die Vorle­
sungen beginnen. Im Grundstudium stehen vor al­
lem die theoretischen Fächer im Mittelpunkt. Für das
vierte Semester ist heute Thermodynamik 11 auf dem
Programm - ein Schwerpunktfach für die Studenten
der Versorgungstechnik. Der Professor betritt den
Hörsaal, in dem schon der größte Teil der Hörer Platz
genommen hat. 41 Studenten gehören zu diesem
Semester - eine überschaubare Gemeinschaft in
der jeder jeden kennt. Von der Anonymität der
"Massenvorlesungen", wie sie an der einen oder an­
deren Universität von den Studenten beklagt wird,
ist hier nichts zu spüren. Zwar gibt es Fachhoch­
schulstudenten, die sich über die "Schulatmosphä­
re" im Hörsaal mokieren - aber im Grunde sind sie
doch ganz froh, daß sie "ihren" Professor während
oder nach der Vorlesung auch mal mit Fragen lö­
chern können.
Das Tempo, das der Prof jetzt vorlegt, ist ganz schön
happig: Es dauert nicht lange, bis beide Tafeln, die
sich an der Stirnseite des Hörsaals befinden, voIlge­
schrieben sind. Es geht um einen thermodynami­
schen Kreisprozeß, der im großen Maßstab in Kraft­
werken angewandt wird. Einiges an Gleichungen
und Schaubildern braucht es da, um diesen Prozeß
ausführlich zu beschreiben. Ein Dunst von Kreide­
staub liegt in der Luft. Der Tafelschwamm hinterläßt
seine wässrigen Spuren.
Nur gut, daß der Stoff einheitlich nach einem Lehr­
buch behandelt wird, das von Professoren des
Fachbereichs Versorgungstechnik an der FHTE ver­
faßt wurde: Damit steht ein Standardwerk zur Ver­
fügung, das für die Nachbereitung der Vorlesungsin­
halte und für die Prüfungsvorbereitung eine Menge
nützt. Damit ist dem Fach Thermodynamik schon ei­
niges von seinem Schrecken genommen...
Die Studenten haben jeweils zwei Vorlesungsstun­
den hintereinander ohne Unterbrechung zu verkraf­
ten - und nach einer Pause geht es mit zwei weiteren
Vorlesungsstunden weiter. Am Nachmittag sind
noch einmal zwei Stunden angesagt: kein langweili­
ges Bummelstudium also, sondern eine anspruchs­
volle Angelegenheit. Doch die meisten Studenten
wissen: Was hier erlernt wird, kann später in der be­
ruflichen Praxis wichtig sein.
Das Diplom in der Tasche: Ulk und Spaß beim "Kandelmarsch"
Praxissemester: Brücke zwischen Hochschule und Industrie
Vor dem Beginn des Studiums wird der Studienbe­
werber in einem Vorpraktikum mit den wichtigsten
Werkstoffen des Maschinenbqlus und der Versor­
gungstechnik bekannt gemacht - und mit deren
Verarbeitung.
Im ersten praktischen Studiensemester - kurz
Praxissemester genannt - geht es darum, mit der Ar­
beitswelt in der Fertigung und auf der Baustelle ver­
traut zu werden. Unter anderem lernt der Student,
welche Aufgabenste Ilungen beim Bau, bei der Inbe­
triebnahme und beim Betrieb versorgungstechni­
scher Anlagen eine Rolle spielen.
Kennzeichnend für das zweite praktische Studien­
semester ist die Tätigkeit im technischen Büro, im
Versuchsfeld, bei der Montageüberwachung oder
bei der Inbetriebnahme. Hier können auch kon­
struktive, planerische und ausführungstechnische
AufgabensteIlungen im Vordergrund stehen.
Jeder Student kann sich "seinen" Betrieb aus einer
Liste anerkannter Betriebe heraussuchen und sich
selbst um seinen Praktikantenplatz bemühen.
Auch in den praktischen Studiensemestern geht es
ganz schön zur Sache: Die Betriebe kümmern sich in
der Regel darum, daß der Student mit den interes­
santesten technischen Arbeitsbereichen konfron­
tiert wird. Zum Beispiel in einer Firma des lüftungs­
und klimatechnischen Anlagenbaus:
Dieses Unternehmen stellt vor allem individuell zu­
geschnittene Lüftungs- und Klimaanlagen für große
Produktionshallen von Industriebetrieben her; dane­
ben werden Klimaanlagen für spezielle Anwendun­
gen - etwa für Rechenzentren - gebaut. Der Stu­
dent, der hier sein erstes praktisches Studienseme­
ster ableistet, ist von Anfang an in den Konstruk­
tions- und Fertigungsablauf mit eingebunden.
Der Industriebetrieb, der den Auftrag für die Klima­
anlage eines neu zu errichtenden Forschungslabors
vergeben hat, liefert die notwendigen Angaben über
die Maße des Forschungslabors auf elektronischen
Viel Neues in den beiden Praxissemestern
Interesse an der industriellen Praxis
Exkursionen: Machen Technik erlebbar
Datenträgern - die Baupläne alten Stils haben hier
ausgedient. In dem auftragnehmenden Betrieb wird
nun am Rechner per CAD ( Computer Aided De­
sign) die passende Klimaanlage in dieses For­
schungslabor "hineinkonstruiert". Alle Maße für die­
se Anlage werden wiederum auf Datenträgern ab­
gespeichert.
Und mit diesen Datenträgern geht es in die Produk­
tion: Eine elektronisch gesteuerte Plasmaschneid­
maschine schneidet aus verzinkten Blechtafeln ge­
nau die richtigen Blechteilgrößen aus, die für die Kli­
makanäle nötig sind. Die Blechteile werden dann
von einer numerisch gesteuerten Presse abgekantet
und daraufhin miteinander verbunden, um später
auf der Baustelle montiert zu werden. Dann werden
die klimatechnischen Zentralgeräte zusammenge­
baut, mit denen die Luft behandelt wird. Solche Ge­
räte enthalten neben Zu- und Abluftventilator,
Mischkammer, Filter, Vorwärmer, Kühler, Befeuch­
ter, Entfeuchter, Nachwärmer und Wärmerückgewin­
ner auch noch jede Menge Meß- und Regelungs­
technik.
Für den Studenten gibt es da eine Fülle praktisch­
technischer Kenntnisse hinzuzulernen - Kenntnisse,
die ihm in Studium und Beruf weiterhelfen.
11
Die Labors des Instituts für Versorgungstechnik
Neben der Vermittlung wichtiger theoretischer
Grundlagen, die den Studenten die Methoden und
Denkweisen der Ingenieurwissenschaften nahe­
bringen, wird beim Studium an Fachhochschulen
verstärkt auch auf die Vermittlung praktischer expe­
rimenteller Erfahrungen Wert gelegt. Das Institut für
Versorgungstechnik bietet hierzu günstige Voraus­
setzungen. Diesem Institut der FHTE gehören die
folgenden Labors an:
- Labor für Wärme- und Heizungstechnik
- Labor für Luft- und Klimatechnik
- Labor für Wasser- und Gastechnik
In den Labors befinden sich insgesamt fast 30 Ver­
suchsstände, an denen die Laborübungen für die
Studenten durchgeführt werden. Ein Teil dieser Ver­
suchsstände ermöglicht es darüber hinaus, in enger
Zusammenarbeit mit einzelnen Firmen industriebe­
zogene Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu lei­
sten und damit eine gute Verbindung zwischen inge­
nieurwissenschaftlicher Lehre und industrieller
Praxis herzustellen. Zum Aufbau der Versuchsstän­
de trugen nicht nur die Laborleiter, die Laboringe­
nieure sowie die qualifizierten Mitarbeiter der Werk­
statt des Instituts für Versorgungstechnik bei, son­
dern auch Studenten im Rahmen von technisch­
konstruktiven Diplomarbeiten.
Die folgenden Versuchsstände stehen zur Verfü­
gung:
Labor 'für Wärme- und Heizungstechnik
-
Schnelldampferzeuger-Versuchsstand
-
Ventil-Prüfstand
Dieser Prüfstand ermöglicht die Aufnahme von
Ventilkennlinien verschiedener Ventilbauarten;
außerdem können die Pumpenkennlinien der in
den Prüfstand integrierten Pumpen gemessen
werden.
-
Wärmepumpen-Versuchsstand
Mit dem Wärmepumpen- Versuchsstand können
Luft/ Luft-, Luft/Wasser- und WasserlWasser­
Wärmepumpen in ihrem Betriebsverhalten erfaßt
werden.
Daneben können Einzelkomponenten wie bei­
spielsweise Verdichter sowie die Möglichkeiten
der analogen und der digitalen Regelung geprüft
werden. Der Versuchsstand ermöglicht es, bei der
Wärmequelle Luft konstante Bedingungen für den
Eintrittszustand unabhängig von den Witterungs­
bedingungen zu schaffen.
Versuchsstand zur Messung des Betriebsverhal­
tens von Ölfeuerungsanlagen
Der Versuchsstand erlaubt es, Anlagen insbeson­
dere zwischen 5 und 30 kW Feuerungswärmelei­
stung - aber auch darüber hinaus - in ihrem Be­
triebsverhalten hinsichtlich Wärmeleistung, Wir­
kungsgrad und Abgasemissionen bei Teillast und
Vollast zu erfassen.
- Schnelldampferzeuger- Versuchsstand
Der Schnelldampferzeuger kann Hochdruck­
dampf bis zu 1 0 bar und 1 80 kW bereitstellen.
Zum Versuchsstand gehören je ein Versuchs­
wärmeübertrager,
Überlast-Wärmeübertrager
und Kondensatrückkühler. Die Anlage wird zur
Untersuchung der kondensatseitigen und dampf­
seitigen Regelung benutzt.
-
l\Jaturwissenschaft im 18. Jahrhundert: Experiment mit einer Luft­
pumpe (Bild: Joseph Wright von Derby)
12
Wärmetechnischer Simulationsraum
Der 5 m x 4 m x 3 m große wärmetechnische Si­
mulationsraum ermöglicht die Bestimmung des
Wärmedurchgangs durch verschiedenartige Au­
ßenwände, Fenster und Rolläden von Gebäuden.
Er wird innen über eine Fußbodenheizung beheizt
und außen durch einen Kühlkanal gekühlt. In die­
sem Simulationsraum wurden u. a. auch selbst­
adaptierende Regler entwickelt und erprobt.
- Nullmethoden-Prüfstand tür Auslaßgitter
Bei Lüftungskanälen ist von Bedeutung, wie sich
die Luftmengen auf mehrere parallelgeschaltete,
vom Kanalende in unterschiedlicher Entfernung
angeordnete Auslaßgitter verteilen. Mit Hilfe eines
speziellen Absauggeräts läßt sich der statische
Differenzdruck zwischen Kanal und Absauggerät
auf null einstellen und auf diese Weise eine von
Fremdeinflüssen freie Meßwerterfassung ver­
wirklichen.
-
Ventilator-Prüfstand
Hiermit können die betriebstechnischen Eigen­
schaften insbesondere von Kleinventilatoren, wie
sie in vielen Bereichen der Lufttechnik eingesetzt
werden, bestimmt werden. Dabei können frei an­
saugende und frei ausblasende sowie alternativ in
Kanalsystemen integrierte Ventilatoren durchge­
messen werden. Die mit dem Ventilator-Prüf­
stand ermittelten Ergebnisse ermöglichen es, ge­
zielt Hinweise zur Verbesserung von Ventilatoren
und Luftführungen zu geben.
Prüfstand für Wärmerohre
- Prüfstände für Folgeschaltungen von Kesseln
und Kaltwassersätzen
Mit diesen Prüfständen kann der energietech­
nisch optimale Einsatz von mehreren Wärme­
bzw. Kälteerzeugern erprobt werden. Dabei spie­
len die "hydraulische Weiche" - also der diffe­
renzdrucklose Verteiler eines Warmwasser­
stroms - sowie verschiedene Anschlußkonfigura­
tionen von Wärmeabnehmern eine wesentliche
Rolle. Die Prüfstände werden auch für die Unter­
suchung der Auswirkungen verschiedener Regel­
strategien genutzt.
- Heizkörper-Prüfstand
Auf dem Heizkörper-Prüfstand kann die Norm­
Heizleistung von verschiedenen Bauarten von
Radiatoren ermittelt werden, wobei sich auch
spezielle Minder- Leistungsverhältnisse, die etwa
durch verschiedenartige Anschlußvarianten her­
vorgerufen werden, erfassen lassen.
- Klima- Testraum
Der variable, bis zu 9 m x 5 m x 3 m große Klima­
Testraum eignet sich zur Erfassung der klimatech­
nischen Wirksamkeit verschiedener Typen von
Luftauslässen in unterschiedlicher Anordnung.
Über einen Meßtechnik-Wagen kann die Vertei­
lung der Lufttemperatur und Luftgeschwindigkeit
im Raum ermittelt werden. Zur Simulation der La­
sten dienen Heiz- bzw. Kühlplatten, deren Ober­
flächentemperatur zwischen 0 oe und 90 oe vari­
iert werden kann, in unterschiedlichen geometri­
schen Raumkonfigurationen.
- Flachwasserkanal
Im Flachwasserkanal können Strömungsverhält­
nisse mit Wasser dargestellt und mit Hilfe der
Ähnlichkeitstheorie beispielsweise auf Luft über­
tragen werden. So können etwa Regelorgane und
andere Komponenten für strömungstechnische
Anlagen optimiert werden.
Labor für Luft- und Klimatechnik
- Prüfstand für Wärmerohre
Wärmerohre übertragen Wärme, wobei ein mit
Hilfe von Schwerkraft und Kapillarwirkung be­
wegtes Fluid verdampft und wieder kondensiert.
Der Prüfstand ist drehbar, um den Einfluß der
Schwerkraft auf in der Lufttechnik eingesetzte
Wärmerohre wiederzugeben.
- Schlitzkanal und Spitzkeilkanal
An diesem Prüfstand können die strömungstech­
nischen Vorgänge beim Austritt von Luft aus
Schlitzen von Lüftungskanälen ermittelt werden,
wie sie in der Praxis in großem Umfang eingesetzt
werden.
Klima-Testraum
13
beispielsweise die Enthärtung und die Entsalzung
mit Ionentauschern - erforderlich.
- Prüfstand zur Messung von Druckverlusten in
Sanitärsystemen
Dieser Prüfstand ermöglicht es, die in einem hy­
draulischen System auftretenden Druckverluste
optisch kenntlich zu machen.
- Prüfstand für Entnahme-Armaturen
Moderne Entnahme-Armaturen können zur ratio­
nellen Energie- und Wasserverwendung und zu
einer Erhöhung des Komforts beitragen. Am Prüf­
stand läßt sich das Betriebsverhalten von selbst­
regulierenden Mischern und von Mischern mit
Handeinstellung erfassen.
- Prüfstand
für
die
Funktionen
von
Gebäude­
entwässerungssystemen
Der sich über vier Geschosse erstreckende Prüf­
stand eignet sich für die Überprüfung von Vorgän­
gen bei der Gebäudeentwässerung; dabei kön­
nen beispielsweise verschiedene Ablaufvorgänge
simuliert werden.
Prüfstand für die Folgeschaltung von Kaltwassersatzstufen
- Schallmessungen
Mit akustischen Meßgeräten wie Schallpegel­
messer, Oktav- und Terzanalysator, Pegel­
schreiber, Echtzeitanalysator, Bauakustikpro­
zessor, Normhammerwerk und Normschallquelle
können bauakustische Messungen und Anlagen­
abnahmemessungen durchgeführt werden. Im
Rahmen von Laborversuchen werden die Studie­
renden in diese Meßtechnik eingeführt.
Labor für Wasser- und Gastechnik
Brauchwassererwärmer -Prüfstand
Der Prüfstand ermöglicht es, die Norm- Lei­
stungskennzahl verschiedener Typen von Brauch­
wassererwärmern meßtechnisch zu bestim­
men.
- Anlage zur Leistungsmessung am Speicher- Was­
sererwärmer
Im Rahmen von Versuchen an Brauchwasserer­
wärmungssystemen können Kriterien für die Be­
grenzung der Wärmeverluste, für die Optimierung
der Speicherausnutzung sowie für die Verbesse­
rung von Berechnungsgrundlagen erarbeitet wer­
den.
- Modell einer Trinkwasserenthärtungs- und -ent­
salzungsanlage
Für die Bereitstellung von Trinkwasser sowie von
Reinstwasser, das etwa in der Elektronik- oder in
der Pharmazeutik- Industrie benötigt wird, sind
verschiedene Wasserbehandlungsverfahren 14
Prüfstand für die Funktionen von Gebäudeentwässerungssystemen
mal an die verschiedenen Betriebszustände an­
passen. In die Versuchsanordnung, mit der unter­
schiedliche Kennlinien von Pumpen sowie von
hydraulischen Netzen erfaßt werden können, ist
eine analoge und eine digitale Regelung integriert.
Neben elektrisch betriebenen Regelventilen sind
auch pneumatisch wirkende Regelventile mit
einbezogen.
-
Versuchsstand für veschiedene Heizungsrege­
lungen
Anhand des Versuchsaufbaus lassen sich Funk­
tion und Betriebsverhalten verschiedener Hei­
zungsregelungen aufzeigen. Neben Drei- und
Vier-Wege-Mischern mit unterschiedlichen Ven­
til- und Antriebstechniken können auch eine kom­
plette Wärmeleitzentrale sowie eine Wasser­
strahlpumpe als Regelorgane meßtechnisch er­
faßt werden.
- Anlage
zur
regelungs technischen
Einstellung
eines Lufterhitzers
Die Erwärmung von Luft im Luftkanal mit Hilfe ei­
nes Wärmeübertragers ist regelungstechnisch
schwieriger zu beherrschen als etwa die Wasser­
erwärmung. Die Anlage wird durch ein Mischven­
til oder ein Verteilventil angesteuert. Über die
meßtechnische Ermittlung von Temperatur und
Geschwindigkeit der erhitzten Luft lassen sich
Rückschlüsse auf die regelungstechnischen Pa­
rameter des Systems ziehen.
Brauchwassererwärmer-Prüfstand
- Demonstrationseinrichtung für Gasbrenner
Für eine energie- und umwelttechnisch optimale
Verbrennung von Gasen ist das Verhältnis von
Gas und Luft, eine gute Durchmischung sowie der
Umfang der Zufuhr von Primär- und Sekundärluft
von Bedeutung. An Injektorbrennern lassen sich
der Einfluß der Brennergeometrie und der Druck­
verhältnisse sowie die Anteile einzelner Kompo­
nenten des Verbrennungsgases bestimmen.
-
- Modell-Testhaus
Die temperatur- und zeitabhängigen Vorgänge
bei der Beheizung von Gebäuden lassen sich an­
hand eines Modell-Testhauses von der Größe
0,8 m x 0,8 m x 0,6 m erfassen. Die Untersu­
chungen werden in einer Kältekammer vorge­
nommen. Die Wärmedämmeigenschaften der Au­
ßenwände sowie die Größe der Fensteröffnungen
können verändert sowie Kessel, Heizungskreis
und Heizkörper elektrisch simuliert werden, wo­
bei sich Einzel- und Gruppenregelungen vorneh­
men lassen. Die Gesamtregelung erfolgt über eine
DD C-Anlage.
Gasheizkessel mit Gebläsebrenner
Dieser Prüfstand ermöglicht es, den Kesselwir­
kungsgrad experimentell zu ermitteln. Daneben
können umwelttechnisch aufschlußreiche Abgas­
untersuchungen - insbesondere hinsichtlich Koh­
lenmonoxid und Kohlendioxid - vorgenommen
werden.
-
Versuchsstand zur Messung des Betriebsverhal­
tens von
Gas-Kombiwasserheizern und Gas­
Brennwertgeräten
Der Versuchsstand erlaubt die Bestimmung des
Kesselwirkungsgrades sowie u. a. des l\Jorm-l\Jut­
zungsgrades und der Norm-Emissionsfaktoren
nach D I N 4702 Teil 8. Damit kann das Betriebs­
verhalten von Gasgeräten und Wärmeverbrau­
chern bestimmt werden.
Regelungstechnik in der Versorgungstechnik
Versuchsstand
für
eine
drehzahlgeregelte
Pumpe
Durch die Drehzahlregelung von Pumpen läßt
sich die Energieaufnahme energietechnisch opti-
-
Versuchseinrichtungen zur Gebäudeautomatisie­
rung mit Hilfe der Gebäudeleittechnik
An verschiedenen Versuchs- und Prüfständen
werden die Möglichkeiten untersucht, die moder­
ne DD C/ G L T- Systeme bieten.
- Photovoltaik-Anschauungsmode/l
Die netzunabhängig arbeitende Photovoltaik-An­
lage besteht aus vier starr montierten Modulen
mit einer Maximalleistung von 21 2 Watt, einem
Satz elektrochemischer Speicherbatterien und ei­
nem gleichstrombetriebenen Kühlschrank als
Verbraucher. Es lassen sich die systembestim­
menden elektrischen Kenngrößen - vor allem
Lade- und Entladestrom - meßtechnisch erfassen.
15
Arbeit im Labor: Impulse für T heorie und Praxis
Es ist Dienstagnachmittag - ein ganz normaler Tag
während des Semesters. Und doch unterscheidet
sich das, was auf dem Terminplan steht, vom übli­
chen Vorlesungsbetrieb. Denn heute ist das Labor
"Wärme- und Heizungstechnik" für die Studenten
dran. Das Lernziel: Die Studentinnen und Studenten
sollen sich in kleinen Gruppen intensiv mit den tech­
nischen Eigenschaften und Funktionen eines mo­
dernen Gas- Brennwertkessels vertraut machen.
Im Labor herrscht gespannte Au"fmerksamkeit. Der
zuständige Laboringenieur hat den Kessel sowie die
dazugehörigen Meß- und Regelgeräte bereits in
Schwung gebracht. Ein leichtes, gleichmäßiges
Brummen zeigt an, daß der Kessel in Betrieb ist und
vom Heizungswasser durchströmt wird. Kleine blaß­
blaue Flammen flackern an den Ausströmöffnungen
des Gasbrenners. An mehreren Meßgeräten leuch-
Im Labor für Wärme- und Heizungstechnik
ten rote Zahlenfolgen auf; gleichzeitig schnurren
Schreibstifte über das Papier eines automatischen
Meßwert-Protokollierers und zeichnen teilweise
ganz schön zackige Kurven in verschiedenen Far­
ben auf. Auf einem Bildschirm erscheinen plötzlich
gewaltige Zahlenkolonnen.
Der Professor, der den Versuch leitet, ist zufrieden:
Alles läuft nach Plan. Einige Studenten haben sich
um einen Tisch im Labor gruppiert; andere stehen an
den Meßgeräten, lesen Zahlenwerte ab und ermit­
teln per Taschenrechner schon mal erste überschlä­
gige Ergebnisse.
Um den Kessel mit den Methoden der Ingenieurwis­
senschaften in seinen Eigenschaften beschreiben
zu können, werden zahlreiche Meßgrößen erfaßt. Da
ist zum Beispiel der Druck zu nennen: der Luftdruck,
der Druck in der Gasleitung und der Druck im Bren­
ner. Von Bedeutung sind natürlich auch Tempera­
turen: Vorlauf- und Rücklauftemperatur des Hei­
zungswassers, dessen Masse ebenfalls zu bestim­
men ist. Außerdem werden Durchflußmengen ver­
schiedener Stoffströme erfaßt, elektrische Span­
nungen aufgenommen und schließlich die wesentli16
Erste überschlägige Rechnungen zeigen: Der Versuch läuft nach
Plan
chen Abgaswerte des Kessels ( Kohlenmonoxid,
Kohlendioxid und Stickoxide) gemessen.
Damit kann der Norm- Nutzungsgrad nach der ent­
sprechenden D I N- Vorschrift ermittelt werden - bei
Vollast und in verschiedenen Teillastbetriebszu­
ständen. Das ist ein wichtiges Maß dafür, ob der un­
tersuchte Kessel ein guter "Futterverwerter" ist und
sparsam mit der wertvollen Energie umgeht. Und
außerdem kommt es darauf an, die Schadstoffemis­
sionen zu begrenzen, um ein sauberes Stück Um­
weltschutz zu verwirklichen.
Nüchternheit, Sachlichkeit und Präzision - das ist an
diesem Nachmittag im Labor erlebbar. Ingenieur­
technische Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt: Auf
diese Eigenschaften muß unsere Industriegesell­
schaft auch in Zukunft bauen können, wenn der ho­
he Standard der technischen Zivilisation bewahrt
und weiterentwickelt werden soll.
Die Ergebnisse werden erörtert
Diplomarbei ten im Fachbereich Versorgungstechnik
Zum Abschluß des Studiums fertigt jeder Student e i­
ne Diplomarbeit an. D iese Arbeit kann e ine theoreti­
sche Untersuchung, eine Literaturarbeit, eine Kon­
struktion oder e ine experimentelle Arbeit sein ; sie
kann be ispielsweise im Institut für Versorgungstech­
nik erstellt oder auch im Zusammenwirken der Fach­
hochschule mit der Industrie erarbeitet werden. Die
Diplomarbeit, die innerhalb von sechs Monaten ab­
geschlossen se in muß, soll verdeutlichen, daß der
Diplomand eine technisch-wissenschaftliche Auf­
gabenste Ilung eigenständig und in umfassender
Weise lösen kann.
Die Diplomarbeit wird von e inem Professor der
Fachhochschule betreut ; als Mitbetreuer kann e in
zweiter Professor der FHTE oder e in geeigneter Mit­
arbeiter aus der Industrie benannt werden.
In den letzten Jahren sind im Fachbereich Versor­
gungstechnik zahlreiche Diplomarbeiten entstan­
den. Eine Auswahl der interessantesten Themen, die
im Rahmen einer oder auch mehrerer Diplomarbe i­
ten behandelt wurden, gibt die folgende Übersicht:
Ergebnis von Diplomarbeiten: Wärmepumpen-Versuchsstand
-
-
-
-
Konzept zur gekoppelten Wärme- und Strom­
erzeugung in einem holzverarbeitenden Betrieb
Energieversorgungskonzept Metzingen
Energieversorgungskonzept Baden- Baden
Entwurfsplanung eines Nahwärmezentrums m it
Blockheizkraftwerk, Spitzenkesseln und Verteilnetz
l\Jahwärmekonzept mit Blockheizkraftwerk für ei­
ne bestehende Wohnsiedlung
Technische, w irtschaftliche und ökologische Ge­
sichtspunkte bei Niedrigenergiehäusern
Vorschläge für eine kostengünstige und umwelt­
freundliche He izungsanlage für das Wasserwerk
Langenau
Vor - und Entwurfsplanung der Energieversor­
gung für ein Bürogebäude
Aufbau eines Versuchsstandes zur Prüfung des
Verhaltens hydraulischer Schaltungen und des
Verhaltens von Kesselfolgeschaltungen
Betriebsverhalten des differenzdrucklosen Ver­
teilers und der hydraulischen Weiche
Aufbau eines Versuchsstandes zur Prüfung des
Verhaltens einer zweistufigen Wärmepumpen­
anlage mit Pufferspe icher
- E DV-Programm zur Analyse des Betriebsver­
haltens hydraulischer Schaltungen
- Ermittlung e ines allgeme in gültigen Meßverfah­
rens zur Bestimmung des Geräuschverhaltens
be i Thermostatventilen
- Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an lüftungs­
technischen Wärmerückgewinnungsanlagen in
e inem Industriebetrieb
- Luftbehandlung in Klimaanlagen und ihre Darstel­
lung auf dem Computerb ildschirm
- Volumenstromabweichungen vom Sollwert be i
nicht gelungenem Kanalnetzabgleich lufttechni­
scher Anlagen
- CA D-Programm für die Klimatechnik
- E DV-Programm zur Berechnung des h,x- Diagramms
- E DV-Programm zur Berechnung von Druckverlu­
sten in Klimaanlagen
- Akustische Auslegung einer lufttechnischen Anla­
ge mit Hilfe eines Kleincomputers
- Experimentelle Arbeiten am Flachwasserkanal
- Ermittlung der Kennlinien von Klimageräten größerer Abmessungen und Luftleistungen
- Energieeinsparung bei raumlufttechnischen An­
lagen durch Ausnutzung der Behaglichkeits­
bandbreite und x-Wert - Regelung der Düsen­
kammer
- Mischverluste bei Zweikanalanlagen
- E DV-Programm zur Ermittlung von Ventilatorkennlinien aus Versuchsergebnissen am Ventila­
torprüfstand
- Automatische Meßdatenerfassung und -verarbei­
tung an einem Ventilatorprüfstand
- Parameteradaption bei Raumtemperaturreglern
- D ig itale Regelung und Steuerung einer Heizkessel- Speicher-Einheit
- Legionellen als Krankhe itserreger in versorgungs­
technischen Anlagen
- W irtschaftliche Wasserversorgung eines leiter­
plattenproduzierenden Betr ie bs
- Stromrückgewinnung in Fernwasserversorgungs­
systemen
- Kathodischer Korrosionsschutz für Leitungen in
der Fernwasserversorgung
- Trübstoffentfernung als erster Schritt einer Trink­
wassernotversorgung
- Reinstwassererzeugung mit Hilfe der Membran­
technologie: Qualitätsanforderungen, Verfahren
- Planung, Bau und Inbetriebnahme eines Entwäs­
serungssystems aus gläsernen Rohren zur Simu­
lal:ion unterschiedl icher Ablaufsituationen
- Projektierung einer Wärmerückgewinnungsanla­
ge für Abwasser in einem Hotel
- Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser und
Fi Iterrückspü Iwasser
- Abfallwirtschaftskonzept für ein psychiatrisches
Landeskrankenhaus
17
Professoren des Fachbereichs Versorgungstechnik
Prof . Dr.-lng. Martin Dehli
Seit 1 99 1 an der FHT E.
Ausb ildung: Studium des Maschinenbaus und Pro ­
motion in Thermodynamik an der Uni ­
versität Stuttgart.
Berufstätigkeit : 3 Jahre als wissenschaftlicher Mitar ­
beiter und Projektleiter bei Fichtner Be ­
ratende Ingenieure , Stuttgart, auf den
Gebieten Energieeinsparung und Ener­
gietechnik ; 1 4 Jahre als Vorstandsassi­
stent sowie als Abteilungsleiter bei der
Energie-Versorgung Schwaben AG,
Stuttgart, in den Bereichen Energiever­
trieb, Elektr izitätsanwendung, dezen ­
trale Energietechniken, Versorgungs­
konzepte, Zentralstatistik.
Wissenschaftliche Arbeiten : Zahlreiche Beiträge fü r
Fachzeitschriften und populärwissen ­
schaftliche Medien über Fragen der
Energietechnik.
Lehrgebiete : Thermodynamik, Gasverwendung, Gas­
versorgung, Energieversorgung und
Energietechnik, Konstruktionselemente.
Prof. Dipl.-lng. Gerhard Fetzer
Seit 1 992 an der FHT E.
Ausb ildung : Studium der Elektrotechnik an der Uni­
versität Stuttgart.
Berufstätigkeit: 7 Jahre als Entwicklungsingenieur
und Gruppenleiter auf den Gebieten
elektrische Maschinen, Steuerungs­
und Regelungstechnik im Bereich
Tooltechnik bei der Firma Festo KG,
Esslingen .
Wissenschaftliche Arbeiten : Mehrere Patente.
Lehrgebiete: Elektrotechnik, Elektrische Masch inen
und Anlagen, Regelungstechnik .
Prof. Dr.-lng. Hartmut Hantke
Seit 1 992 an der FHT E .
Ausbildung : Studium des Bauingenieurwesens an
der Technischen Universität Hannover
und Promotion an der Technischen Hoch­
schule Darmstadt.
Berufstätigkeit : 5 Jahre am Institut für Wasserver ­
versorgung der Technischen Hoch­
schule Darmstadt , 1 Jahr am Institut für
Umwelttechnik der Tongji- Un iversität
Shanghai, 7 Jahre als beratender Inge­
nieur bei Büros der Wasser- und Ab­
wassertechnik im Großraum Frankfurt,
2 Jahre als Leiter der Unteren Wasser­
behörde beim Umweltamt Frankfurt.
Wissenschaftliche Arbeiten: Veröffentlichungen über
Fragen der Grundwasserbewirtschaf18
tung und Wasserversorgung u. a. in
China, Australien und Neuseeland.
Lehrgebiete: Wasserversorgung, Abwassertechnik,
Abfallbehandlung und Altlasten, Grund­
lagen der Bautechnik, Rohrleitungs­
bau.
Für die Studenten da: Die Professoren des Fachbereichs Versor­
gungstechnik
Prof. Dr.-lng. Klaus Lehr
Seit 1 970 an der FHT E.
Ausbildung : Studium des Maschinenbaus und Pro ­
motion in Werkstofftechnik an der
Technischen Hochschule (Universität)
Stuttgart.
Berufstätigkeit: 8 Jahre als wissenschaftlicher Mit­
arbeiter und wissenschaftlicher Assis ­
tent an der Staatlichen Materialprü­
fungsanstalt Stuttgart ; 1 Jahr beim
Technischen
Überwachungsvere in
Bayern, München, und bei der Firma
Robert Bosch GmbH, Stuttgart.
Wissenschaftliche Arbeiten: Veröffentlichungen
über Fragen der Werkstofftechnik und
der San itärtechnik.
Lehrgebiete: Werkstoffkunde, Technische Festig ­
keitslehre, Wasseranlagen (Sanitäre
Haustechnik), Technisches Zeichnen.
Weitere Aufgaben: Leiter des Labors für Wasser ­
und Gastechnik.
Prof. Dipl.-lng. Walter Leiner
Seit 1 97 1 an der FHT E .
Ausbildung: Studium des Maschinenbaus an der
Technischen Hochschule (Universität)
Stuttgart.
Berufstätigkeit: 1 Jahr als Versuchsingenieur bei
John Deere-Lanz, Mannheim; 3 Jahre
als Projektingen ieur bei Gebr. Sulzer,
Ludwigshafen ; 6 Jahre als For ­
schungs- und Entwicklungsingenieur
sowie als Abteilungsleiter im Bereich
Klimatechnik bei der Firma Rudolf Otto
Meyer, Hamburg.
Wissenschaftliche Arbeiten : Mitautor an Fachbü­
chern der Klimatechnik .
Lehrgebiete: Klimatechnik, Akustik und Schallschutz
in der Haustechnik.
Weitere Aufgaben: Stellvertretender Leiter des Fach­
bereichs Versorgungstechnik ; Leiter
des Labors für Luft- und Klimatechnik.
Prof. Dr.- Ing. Erich Pfister
Seit 1 969 an der FHTE.
Ausbildung : Studium des Maschinenbaus und Pro­
motion in Technischer Mechanik an der
Technischen Hochschule ( Universität)
Stuttga rt.
Lehrgebiete: Mathematik, Elektronische Datenver­
arbeitung, Tec hnische Mechanik , Fe­
stigkeitslehre, Strömungslehre.
Prof. Dipl . -Ing. Hans Roos
Seit 1 964 an der FHTE.
Ausbildung : Studium des Maschinenbaus an der
Technischen Hochschule ( Universität)
Stuttgart.
Berufstätigkeit : 5 Jahre als Energieingenieur bei Daim­
ler- Benz, Sindelfingen, und als Ent­
wicklungsingenieur für Regelgeräte
und -armaturen bei der Firma Bälz, Heil­
bronn.
Wissenschaftliche Arbeiten : Autor sowie Mitautor
von Fachbüchern der Heizungstech­
nik , Veröffentlichungen über Wärme­
pumpentechnik, hydraulische Schal­
tungen, Pumpen und Armaturen.
Lehrgebiete: Heizungstechnik, Kältetechnik, Hy­
draulische Netztechnik, Wärmetechni­
sches Messen .
We itere Aufgaben : Leiter des Instituts für Versor­
gungstechnik, Leiter des Labors f lJr
Wärme- und Heizungstechnik.
Prof. Dip L-lng. Gerhard Seng
Seit 1 970 an der FHTE.
Ausbildung : Studium des Maschinenbaus an der
Technischen Hochschule ( Universität)
Stuttgart.
Berufstätig keit : 3 Jahre als Planungsingenieur auf
den Arbeitsgebieten Fernwä rm ever ­
sorgung und Kraftwerksplanung bei
Kraftanlagen A G, Heidelberg ; 3 Jahre
wissenschaftlicher Assistent am Lehr­
stuhl f lJr Dampfkraftanlagen und Strö­
mungsmaschinen, Abteilung Heizung
und Lüftung, der Universität Stuttgart ;
3 Jahre als Planungs- und Versuchsin­
genieur in der Trocknungstechnik bei
W erner und Pfteiderer , Stuttgart.
Wissenschaftliche Arbeiten : Mitautor am Handbuch
der Klimatechnik.
Lehrgebiete: Heizungstechnik, Lüftungstechnik , Feu­
erungstechnik und Wärmewirtschaft .
Prof. Dipl.-Ing. Walter Stäbler
Seit 1 983 an der FHTE.
Ausbildung: Lehre als Heizungsbauer, Studium an
der Staatlichen Ingenieurschule Köln,
Studium des Maschinenbaus an der
Universität Stuttgart.
Berufstätigkeit: 1 0 Jahre als Entwicklungs- und Pro­
jektingenieur bei Firmen der Luft- und
Klimatechnik, zuletzt bei Meissner und
Wurst, Stuttgart.
Veröffent Hchungen : Mitautor an Fachbüchern der
Klimatechnik.
Lehrgebiete: Thermodynamik, Luft- und Klimatech­
nik, Auftragsabwicklung, E DV- Anwen­
dungen.
Weitere Aufgaben : Seit 1 993 Leiter des Fachbe­
reichs Versorgungstechnik.
Wissensvermittlung auf der Grund lage praktischer Erfahrungen
Prof. Dipt-tng. Dieter Striebel
Seit 1 99 1 an der FHTE.
Ausbildung : Studium des Maschinenbaus und der
Energietechnik an der Universität Stutt­
gart.
Berufstäti g kei1: 1 4 Jahre wissenschaftlicher Mit­
ar beiter an der Prüfstelle Heizung- Lüf ­
tung- Klimatechnik des Instituts für Kern­
energetik und Energiesysteme der Uni­
versität Stuttgart.
Wissenschaftliche Arbeiten: Fachbeiträge auf den
Gebieten Rohrnetztechnik und Rege­
lungstechnik , Mitautor an einem Fach ­
buch f ür Heizungstechnik, mehrere
Patente.
Lehrgebiete: Regelungstechnik in der Versorgungs­
technik, Thermodynamik, Wärme- und
Stoffübertragung, E DV- Anwendungen.
19
Wen n Sie an weiteren I nformationen i nteressiert sind , wenden Sie sich
bitte an
- die Fachhochschule fü r Tec h n i k, Kanaistraße 33, 73728 Ess l i ngen ,
Tel . 07 11/35 11/34 50 u n d 34 51 oder (ab 1 .7. 1993) 07 1 1/397/34 50 u n d 34 5 1
- d e n I ndustrieverband Heizung, Klima, San itär Baden-Wü rttem berg
e. V. (l H KS) , Burgenlandstraße 44 0 , 70469 Stuttgart- Feuerbach ,
Tel . 07 11 /8 1 46 69.