Neuer Büro - HafenCity

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Neuer Büro - HafenCity
NR. 4
DEZEMBER 2005
H AFEN C ITY
FAKTEN, M EINUNGEN, VISIONEN
„Mit dem Überseequartier ins 21. Jahrhundert“ S. 3
DIRK MEYHÖFER:
NEWS
WWW.HAFENCITY.COM
HAFENCITY AUF EINEN BLICK
Extra: Das neue Quartier in Karten
NEUE PLÄTZE AM WASSER
Weitere Freiräume im Werden S. 4
NEUES ZENTRUM DER HAFENCITY
Niederländisch-deutsches Konsortium errichtet bis 2011 das Herzstück der neuen Stadt
ÜBERSEEQUARTIER Die Weichen
für das größte und bedeutendste städtebauliche Projekt der HafenCity sind gestellt. Ein
niederländisch-deutsches Bieterkonsortium
aus ING Real Estate, Bouwfonds Property Finance und Groß & Partner wird das acht Hektar große Überseequartier bis zum Jahr 2011
realisieren. Der Kaufvertrag zwischen dem
Konsortium und dem Sondervermögen Stadt
und Hafen, vertreten durch die HafenCity
Hamburg GmbH, ist bereits unterzeichnet; der
Beschluss der Hamburger Bürgerschaft wird
noch 2005 erfolgen. Dies ist das Ergebnis eines
äußerst komplexen, zweistufigen internationalen Investoren-Auswahlverfahrens, das die
HafenCity Hamburg GmbH im Frühjahr 2003
ausgeschrieben hatte, und einer neunmonatigen, intensiven Verhandlungsphase.
Das Nutzungskonzept überzeugt durch
Innovation, Vielfältigkeit und Ausgewogenheit. Auf dem Gebiet zwischen Magdeburger
Hafen und Elbe, nahezu so groß wie die Speicherstadt, werden mehr als 1.000 Menschen
wohnen, 7.000 arbeiten und 40.000 täglich
die Geschäfte und Restaurants, das Science
Center/Planetarium und Aquarium oder das
Kreuzfahrtterminal besuchen. Integriert werden kann auch das für die HafenCity diskutierte Ökumenische Zentrum. Die Geschäfte und
Restaurants sind nicht in geschlossenen Ein-
EDITORIAL
Viel ist geschehen in den
vergangenen Monaten
in der HafenCity.
Die Architekturwettbewerbe für das Quartier
am Brooktorkai sind entschieden. Für drei große Grundstücke
am Dalmannkai sind die Architekturwettbewerbe ebenfalls abgeschlossen und
die Siegerentwürfe präsentiert. Dem
aufstrebenden Medienunternehmen
Amango wurde das Baufeld 1 am Sandtorpark zur Bebauung anhand gegeben.
Die Straßenbaumaßnahmen sind bereits
östlich des Magdeburger Hafens in vollem
Gange, und weitere drei öffentliche Plätze
werden vorbereitet. Und das Herz der
HafenCity am Magdeburger Hafen kann
bald aktiviert werden. Denn seit Anfang
September steht das Investorenkonsortium fest, das mit der Realisierung des
Überseequartiers betraut wird. Aber lesen
Sie selbst, wie beachtlich sich Hamburgs
neue Wasserseite – auch im internationalen Kontext betrachtet – in naher Zukunft entwickeln wird.
Vorsitzender der Geschäftsführung,
HafenCity Hamburg GmbH
DEZEMBER 2005 NR. 4
Ansicht von Süden: eine urbane Bebauung mit vielen Bezügen zum Wasser; rechts unten Science Center/Planetarium/Aquarium; links unten Hotel/Kreuzfahrtterminal
kaufswelten organisiert, sondern in offenen
und urbanen Straßenzügen. Damit auch das
erste Geschoss der Gebäude noch für den Einzelhandel nutzbar ist, haben die Architekten
das Konzept von offenen Galerien entwickelt.
Über Treppen und Brücken sind die Geschäfte
für das Publikum erreichbar. Mit den neuen
Einkaufsmöglichkeiten wird das bisherige Angebot der Hamburger Innenstadt auch sinnvoll erweitert. Dafür sorgt das Einzelhandelskonzept, das sich auf bestimmte Themen wie
Übersee, Reisen, Freizeit, Sport oder Ähnliches
konzentriert und internationale Vielfalt und
maritimes Flair bietet. Entlang des „Überseeboulevards“, einer Diagonalen, die vom St. Annenplatz bis zum Kreuzfahrtterminal an die
Elbe führt, entstehen spannende Plätze, Aufenthaltsorte und Erlebnisräume.
Der städtebauliche Entwurf und das Nutzungskonzept basieren auf hoher fachlicher
Kompetenz und vielfältigen Erfahrungen von
Seiten des ausgewählten Konsortiums. Die
ING Real Estate ist eine Tochter der ING Group,
einer der führenden internationalen Banken
mit Sitz in den Niederlanden, und realisiert beispielsweise ein großes Hafenentwicklungsprojekt im australischen Melbourne. Die stärker
finanzorientierte Immobilienentwicklungsgesellschaft Bouwfonds, eine 100-prozentige
Tochter der niederländischen Großbank ABNAmro, ist u. a. an Großprojekten in Amsterdam
beteiligt. Groß & Partner, der deutsche Partner
des Konsortiums mit Sitz in Frankfurt, hat z. B.
wesentliche Teile des Westhafenprojektes in
der Mainmetropole realisiert. Die Niederländer sind zudem erfahrene Partner, wenn es um
die Verschränkung öffentlicher und privater
Interessen geht. So haben sie schon im Pla-
nungsentwurf dem Wunsch der Stadt nach
einer vitalen 24-Stunden-Stadt Rechnung getragen und die Minimalforderung nach 20.000
Quadratmetern Wohnraum nahezu verdoppelt.
Für die städtebaulichen Entwürfe zeichnen
u. a. die renommierten niederländischen Architekten Rem Koolhaas und Erick van Egeraat
verantwortlich. Rem Koolhaas ist u. a. bekannt
durch den Glasbau der niederländischen Botschaft in Berlin und die Bibliothek in Seattle.
Sein Kollege van Egeraat steht für filigrane
Bauten wie die neue Oper in St. Petersburg
oder das Foyer und Auditorium der Universität
Leipzig. Das britische Architekturbüro Building
NUTZUNGSVERTEILUNG
Bis 2011 entstehen insgesamt
275.000 m2 Bruttogeschossfläche (BGF)
im Überseequartier.
Wohnflächen: 47.000 m2 BGF
Büroflächen : 124.000 m2 BGF
Einzelhandel : 53.000 m2 BGF
Hotelflächen : 28.000 m2 BGF
Gastronomieflächen : 6.000 m2 BGF
Science-Center/Planetarium/
Aquarium: 14.000 m2 BGF
Kreuzfahrtterminal: 3.000 m2 BGF
Design Partnership BDP hat die Büro- und
Einzelhandelsflächen im Zentrum des Quartiers
entworfen und das Hamburger Büro NPS Tchoban Voss die Wohn- und Geschäftsbauten im
Norden. In einigen Bereichen wird das städtebauliche Konzept noch überarbeitet, so z. B.
der Bereich am Elbufer, der um das historische
Gebäude Dalmannstraße 1 sowie der nördliche
Eingangsbereich. Für einige Gebäude werden
noch Architekturwettbewerbe ausgelobt,
auch die Freiräume werden im Rahmen eines
Wettbewerbs weiter qualifiziert.
Ingesamt werden ING, Bouwfonds und Groß
& Partner im Überseequartier 800 Millionen
Euro in den Bau von 275.000 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche investieren. Die Stadt
Hamburg hat die Bereitschaft erklärt, bis zu
50.000 Quadratmeter Bürofläche anzumieten
und wird sich finanziell am Bau des Science
Centers/Planetariums beteiligen. Auch wenn
am Ende die Gebäude unterschiedliche Eigentümer haben können: Mietermix, Lebendigkeit
und Qualität werden durch ein gemeinsames
Quartiersmanagement gewährleistet.
Errichtet werden die insgesamt 16 Gebäude des Quartiers in drei Phasen, die 2007 im
Norden mit dem Wohnungsbau beginnen und
2011 im Süden mit dem Kreuzfahrtterminal
an der Elbe enden. Beinahe jedes Gebäude
erhält eine zweigeschossige Tiefgarage. Es
entstehen ca. 3.100 Pkw-Stellplätze und ein
Busbahnhof für 18 Busse. So können Besucher,
Anwohner und Beschäftigte das Fahrzeug abstellen und das pulsierende Quartier in Ruhe zu
Fuß entdecken.
Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird
man das Zentrum der HafenCity sehr schnell
erreichen können. Für die neue U-Bahnlinie
U4, eine der wichtigsten Voraussetzungen für
die Realisierung des Überseequartiers, läuft
bereits das Planfeststellungsverfahren. Die
Bauarbeiten beginnen in der ersten Jahreshälfte 2007. Ab 2011 werden die Besucher vom
Jungfernstieg in weniger als drei Minuten das
Herzstück der HafenCity erreichen können.
1
HAFENCITY
NEWS
INTERVIEW
„Keine Wohnung ist
wie die andere“
HafenCity News: Ab kommendem Sommer realisieren die HOCHTIEF Construction
AG und die Bürgerbau AG mit einer Baugemeinschaft ein Wohnhaus am
Dalmannkai (Baufeld 12). Wie darf man
sich ein solches Projekt vorstellen?
Christian Burghardt: Eine Baugemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Bauherren, unterschiedlichen Familien, die
direkt die Planer und Baufirmen beauftraChristian Burghardt (43)
arbeitet deutschlandweit
für die Bürgerbau AG.
Im kommenden Jahr
leitet er ein Bauvorhaben
am Dalmannkai
gen. Es gibt keinen Bauträger dazwischen.
HafenCity News: Was ist denn der Vorteil
einer solchen Gemeinschaft?
Christian Burghardt: Eine Baugemeinschaft lebt davon, dass jeder Bauherr
eigene Vorschläge einbringen kann. In der
Regel ist dann keine Wohnung wie die
andere. Von Anfang an sind die Käufer an
der Planung beteiligt, legen die Qualität
fest und lernen schon früh die zukünftigen Nachbarn kennen. Außerdem bringt
Bauen in der Gemeinschaft eine enorme
Kostenersparnis mit sich.
HafenCity News: Kann man Bauen im
Kollektiv als neuen Trend bezeichnen?
Christian Burghardt: Bürgerbau kommt
eigentlich aus Freiburg, und da ist es
inzwischen so, dass Neubaugebiete zu
40 bis 50 Prozent mit Baugemeinschaften
errichtet werden. Auch die Hansestadt
Hamburg fördert Baugemeinschaften
mit einer eigenen Agentur.
HafenCity News: Wie finden Sie im Allgemeinen Ihre Bauherren?
Christian Burghardt: Die kommen auf uns
zu. Viele haben von dem Projekt gehört,
und wenn so eine Baugemeinschaft erst
einmal gestartet ist, bringen viele Interessenten Freunde und Verwandte mit.
Kommen nicht genug Parteien zusammen, schalten wir auch Anzeigen.
HafenCity News: Was ist konkret am
Dalmannkai geplant?
Christian Burghardt: Wir planen ein Haus
mit rund 22 Wohnungen, das sich sicherlich von anderen unterscheiden wird. Es
bekommt eine fünf Meter hohe Eingangshalle mit einem großen Treppenhaus, das
zum Museumshafen hin verglast ist. Alle
Räume der 86 bis 130 Quadratmeter
großen Wohnungen sind 2,85 Meter hoch.
Außerdem wird es auf dem Dach – für
alle nutzbar – ein Gästeapartment,
einen Gemeinschaftsraum und
eine Dachterrasse geben.
HafenCity News: Sind denn alle Wohnungen
schon vergeben?
Christian Burghardt: Nein. Der Architekturwettbewerb, den wir zusammen mit
der HafenCity Hamburg GmbH und der
HOCHTIEF Construction AG ausgelobt
haben, ist soeben entschieden worden.
Die Gewinner sind die Hamburger
Architekten NPS Tchoban Voss.
HafenCity News: Was kosten die Wohnungen am Dalmannkai?
Christian Burghardt: Die Kostenschätzung liegen bei 3.050 Euro pro Quadratmetern Wohnfläche, was nach unseren
Einschätzungen deutlich unter den
Vergleichswerten liegt.
Weitere Infos unter: www.buergerbau.de
2
EINBLICK
WEITBLICK
QUALITÄT UND VIELFALT
Die Architekturwettbewerbe für drei große Baufelder am Dalmannkai sind entschieden
Auf dem Baufeld 13 errichtet die Deutsche Immobilien Projektentwicklungs- und
Baubetreuungsgesellschaft auf 10.500 Quadratmetern BGF rund 40 Miet- und Eigentumswohnungen sowie ein Bürogebäude
für die Deutsche Seerederei. Für die Planung
der Gebäude direkt neben dem Kaispeicher
A sind die Hamburger Architekten Schenk +
Die ersten Wohngebäude entstehen seit Januar 2005
Waiblinger und Wacker Zeiger sowie Bieling
DALMANNKAI Jeweils drei Architektur- und Bieling aus Kassel zuständig. Auf dem
büros entwerfen je ein Baufeld am westli- Baufeld nebenan entstehen auf gleicher Flächen Dalmannkai – das ist das Ergebnis von che sechs eigenständige Häuser mit rund 87
drei entschiedenen Wettbewerben. In direk- modernen Wohnungen, 23 davon verspreter Nachbarschaft zum Kaispeicher A und chen ein anspruchsvolles designorientierder neuen Elbphilharmonie entstehen auf tes Konzept. Die Behrendt Wohnungsbau
ca. 31.500 Quadratmetern BGF (Projekte 21 bis KG, die Bauherrengemeinschaft Lehmann
23, siehe Karte) rund 200 Wohnungen. Neben & Partner und die stilwerk living GmbH &
Miet- und Eigentumswohnungen sind auch Co. KG zeichnen hier verantwortlich. Die EntBüros, Geschäfte und Restaurants geplant. würfe stammen von spine2 architects, APB
Erstmalig in Deutschland wird außerdem ein und KBNK (Hamburg). Auf dem Baufeld 21
Wohnprojekt mit Interieurdesign des franzö- realisiert die Groß & Partner Grundstückssischen Designers Philippe Starck angeboten. entwicklungsgesellschaft in Kooperation mit
Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter zeigt sich August Prien Immobilien und der Vivacon
ausgesprochen zufrieden: „Die ausgewählten AG ein in Deutschland einmaliges Projekt.
Entwürfe sind vielfältig und lebendig. Sie Auf 10.500 Quadratmetern BGF entstehen
berücksichtigen den hohen qualitativen moderne Townhouses mit kleinen Gärten
Maßstab, den wir an das Quartier stellen, oh- und luxuriöse Eigentumswohnungen mit
ne die Kleinteiligkeiten und nötige Durchmi- Galerieebenen. Die Innenausstattungen
schung in der HafenCity zu vernachlässigen.“ der rund 70 Wohnungen sind von Philippe
Starck entworfen. Der Käufer wählt aus vier
unterschiedlichen Stilrichtungen und kann
bei der Einrichtung auf ein Team von Interieurdesignern zurückgreifen. Die Planung für
das Gebäude, die Hülle sozusagen, übernahmen die Hamburger Büros SEHW und SML
zusammen mit Léon Wohlhage und Wernik
Architekten aus Berlin.
Der Dalmannkai ist nach dem Sandtorkai
das zweite große Quartier der HafenCity, das
realisiert wird. Eingerahmt vom Traditionsschiffhafen auf der nördlichen und der Marina auf der südlichen Seite, findet sich hier ein
wirklich einzigartiges maritimes Flair. Großzügige Plätze, Terrassen und Pontons bieten
zusätzlich eine hohe Aufenthaltsqualität.
Die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG
hat im Oktober 2005 Richtfest für das erste
Wohnungsbauprojekt gefeiert, und mit dem
Bau des Dalmanncarrées, das sich westlich
anschließt, wurde im Sommer 2005 angefangen. Der Hamburgische Schiffversicherungsmakler Pantaenius hat seine neuen
Büroräume im Frühjahr bezogen. Bis 2008
sollen alle Gebäude fertig gestellt sein. „Mit
der Dalmannkai-Bebauung und ihrer vielfältigen Architektur ist ein wunderbares neues
Stück Hamburg in der Realisierung“, freut sich
Jürgen Bruns-Berentelg.
www.HafenCity.com
Die Investorengruppe für das Herz der HafenCity ist gefunden. Ein mutiger Anfang, doch die Kernarbeit beginnt jetzt!
Dirk Meyhöfer, Dipl.-Ing. (55),
freier Autor und Architekturkritiker in Hamburg. Er arbeitet
u. a. für „Architektur & Wohnen“,„Brand Eins“,„DBZ“,„DLF“
und die „Süddeutsche Zeitung“. Herausgeber des „Jahrbuchs für Architektur“ der Architektenkammer in Hamburg
H
amburg soll und muss wachsen. Gemeint ist damit ein qualitatives Wachstum, und im Klartext bedeutet das vor allem
neue qualifizierte Arbeitsplätze, mehr Tourismusattraktionen, mehr Forschungs- und Bildungseinrichtungen: schlicht mehr Großstadtlebensqualität. Das Synonym dafür ist aktuell
die HafenCity. Bringt man diese Ansprüche
auf den Punkt, dann steht das neue Überseequartier am Magdeburger Hafen im Mittelpunkt solcher Überlegungen. Dort schlägt das
„Herz“ der HafenCity!
Entsprechend gespannt wartete Hamburg
auf die Aussage, wer es nun bauen, gestalten
und finanzieren wird. Und nach der ersten
Präsentation des niederländisch-deutschen
Konsortiums stehen die Chancen sehr gut,
dass das Herz der HafenCity 24 Stunden am
Tag schlagen und damit wirklich zum hanseatischen Großstadtquartier wird.
Warum so optimistisch? Die Niederlande stehen im internationalen Vergleich der
Stadtinnovationen ganz oben. In einem solch
dicht besiedelten Land am und „unter dem
Meer“, hat man in den letzten Jahrzehnten
immer wieder die lebendige Stadt neu erfunden. Im alten Amsterdamer Hafengebiet ist
auf schmalen Landzungen eine bemerkenswert virulente Stadtlandschaft entstanden,
die für die HafenCity Leuchtturmsfunktion
haben kann. Und aus Holland stammt auch
die Lichtgestalt der heutigen Urbanistengeneration, Rem Koolhaas. Und der nun schickt
sich an, die HafenCity architektonisch neben
gewachsenen guten alten europäischen Stadt
und ihren lebendigen Quartieren immer noch
wie langweilige Retortenstädte. Es gibt also
Handlungsbedarf.
So ist Fehler Nummer eins, der oft gemacht
wurde, eben die monofunktionale Stadt, die
nur durch Gewerbe und Einzelhandel geprägt
wird. Das Überseequartier hat sich ganz anders aufgestellt: Hier wird gewohnt (knapp
50.000 Quadratmeter Wohnen), gearbeitet,
gelebt, erlebt und besucht. Dieses letzte Wort
ist der Hinweis auf eine nicht zu unterschätzende Aufgabe: Die Freie und Tourismusstadt
Hamburg lebt besonders von ihren maritimen
Angeboten. Direkt neben St. Pauli mit den
Landungsbrücken entsteht nun die einmalige
Chance, die Innenstadt an der Alster, also den
Jungfernstieg, nach einem kurzen Flaneurweg
mit der Elbe zu verbinden. Das kann ein neuer
wunderschöner Bummel-Boulevard werden:
über die Europapassage, den umgestalteten
Domplatz, eine revitalisierte Speicherstadt
und die ausgedrehten Platzfolgen und Blickachsen im neuen Überseequartier. Am Ende
steht Architekturskulptur pur: Bauwerke, die
nicht mehr zu übersehen sind, wie die Riesenarche für das endgültige Kreuzfahrtterminal
mit Hotel oder ein Schiff unter Segeln für das
Science Center mit einem Aquarium. Komponiert und gebaut von Rem Koolhaas.
So wird ein zweiter Fehler vermieden: Zu
häufig wird in Deutschland ohne eigenes Profil geplant. Bestes Beispiel ist die neue Generation der städtischen Einkaufszentren zwischen
Poppenbüttel und Potsdamer Platz, zwischen
München-Riem und Schwerin. Perfektes Ladendesign mit der zweifelhaften Erkenntnis:
„Das habe ich doch schon gesehen.“ Sie alle
bleiben Fremdkörper im Weichbild der Stadt.
Das Konzept im Überseequartier ist anders:
Als Public-Private-Partnership im XXL-Maßstab
denken und finanzieren, und dann sorgfältig
und kleinteilig umsetzen: mit überraschender
AUSSEN GLAS UND INNEN STEIN
Das Büro Baumschlager-Eberle entwirft die Unternehmenszentrale der Jungheinrich AG
lamellen der Außenfassade verleihen dem Bau eine kühle elegante Ausstrahlung, der im Inneren verwendete Backstein sorgt für eine warme
Atmosphäre. Zwei Höfe unterteilen das Gebäude, die neben kurzen Wegen auch vielfältige Begegnungsmöglichkeiten bieten und intensive
Kommunikation fördern. Für das leibliche Wohl sorgt die Cafeteria im
Erdgeschoss mit einer geschützten Terrasse in Richtung Sandtorpark
und Blick auf die Magellan-Terrassen.
Der Entwurf für das neue Jungheinrich-Haus ist sensibel und spannungsvoll
Dr. Cletus von Pichler, Vorsitzender des Vorstandes der Jungheinrich
AG, freut sich auf die neue repräsentative Unternehmenszentrale:
„Jungheinrich wurde im Jahre 1953 in Hamburg gegründet. Seitdem
hat sich das Unternehmen von einem Staplerhersteller zu einem produzierenden internationalen Logistikdienstleister entwickelt. Die
HafenCity ist daher für uns ein hervorragender Standort und darüber
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hinaus einer der schönsten Plätze Hamburgs.“
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NEWS
AUF DEM RICHTIGEN WEG: MIT DEM
ÜBERSEEQUARTIER INS 21. JAHRHUNDERT
Das Quartier am Dalmannkai bietet – eingebettet von Marina und Traditionsschiffhafen – ein einzigartiges maritimes Flair. Ende 2008 ist es fertig gestellt
AM SANDTORPARK Schon seit vielen Jahren träumt der österreichische Architekt Carlo Baumschlager von einem Auftrag in der
HafenCity. Jetzt hat es endlich geklappt. Denn das Architekturbüro
B&E Baumschlager-Eberle GmbH aus Lochau hat den beschränkten
Wettbewerb gewonnen und plant nun die neue Unternehmenszentrale des international führenden Logistikdienstleisters Jungheinrich.
Unmittelbar am Sandtorpark, am Kopf der Magellan-Terrassen, entsteht ab Anfang 2006 das rund 10.000 Quadratmeter BGF große Bürogebäude, mit einem Investitionsvolumen von rund 35 Millionen Euro.
Bisher befanden sich die Konzernzentrale und wichtige Vertriebsbereiche der Jungheinrich AG an verschiedenen Hamburger Standorten.
Diese sollen 2007 in dem Neubau räumlich zusammengeführt werden.
Zu diesem Zweck hat die SPS Vierte Vermögensgesellschaft mbH als
Investor für den zukünftigen Nutzer Anfang des Jahres im Einvernehmen mit der Freien und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sowie die HafenCity Hamburg
GmbH, einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Insgesamt sechs Büros
wurden dazu eingeladen. In letzter Instanz konnte sich das Büro Baumschlager-Eberle aus Österreich durchsetzen.
Besonders intensiv setzt sich der Siegerentwurf mit dem städtebaulichen Umfeld des Sandtorparks und den Nachbarbauten auseinander.
Das Jungheinrich-Gebäude ist eine moderne und intelligente Interpretation eines Hamburger Kontorhauses, letztendlich die Umkehrung des
traditionellen Kontorhausgebäudes von außen nach innen. Die Glas-
HAFENCITY
Blick vom Strom: Mit dem Überseequartier wird Hamburg metropolitaner!
der Elbphilharmonie mit dem neuen Kreuzfahrtterminal und einem Science Center/Planetarium/Aquarium auf die architektonische
Weltkarte zu heben.
Es scheint, dass Hamburg aus vielen eigenen
Fehlern und Fehlentwicklungen anderswo hat
lernen können, vielleicht sogar neue Wege für
die Stadt und ihre Investitionen des 21. Jahrhunderts finden kann. Bisher tat sich Hamburg
manchmal mit der Entwicklung der zentralen
Bereiche in dieser Stadt, die sich meist durch
den Titel oder Zusatz „City“ outen, sehr schwer.
Es fehlte der glückliche Nutzungsmix. Einseitige Bürostädte stehen heute nicht mehr auf
der Tagesordnung. Auch Erfahrungen anderer mitteleuropäischer Städte machten nicht
immer Mut – ob nun die phantasielose Rasterstruktur einer neuen Münchener Messestadt Riem oder der kitschige Medienhafen in
Düsseldorf. Beide wirken im Vergleich mit der
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Vielfalt und hohem Architekturstandard. Das
hat in Hamburg seit seinem Oberbaudirektor
Fritz Schumacher Tradition.
So besteht jetzt die Chance, dem Überseequartier eine eigene architektonische Farbe
zu geben, mit eigener Stimme zu sprechen.
Natürlich darf man sich nicht nur an den bunten Computeranimationen und dem kecken
Modell allein orientieren. Aber die grundsätzlichen Richtungsentscheidungen, diese stadträumlichen Vorgaben, mit Enge und Weite,
Plätzen und Gassen, sind spannend. Die
Fassaden und Baukörper ebenso – die große
Erfahrung der beteiligten Planer wie dem
Rotterdamer Erick van Egeraat ist Garant dafür. Ganz wichtig ist auch, dass sich auch die
Architektenstars einer Detailkontrolle für den
Feinschliff durch Stadtentwicklungsbehörde
und HafenCity Hamburg GmbH stellen werden und große Teile des Überseequartiers
„Schiff unter Segeln“: der Entwurf von Rem Koolhaas für das Science Center
noch durch weitere Architekturwettbewerbe
konkretisiert werden.
In jedem Fall: Die Planungskultur der
HafenCity lebt und entwickelt sich weiter. Der
ursprüngliche Masterplan der HafenCity von
1999 wie auch der städtebauliche Leitlinienentwurf von 2003 für den Magdeburger Hafen
hatten das bewährte System von Block und
Parzelle vorgegeben, dem geheimnisvollen
Wirkstoff, der die Vitalität der Großstädte im
19. Jahrhundert erzeugte. Anti- und progressive Spontankonzepte der Urbanität, so wie sie
beispielsweise ein Rem Koolhaas propagiert,
hatten im großen Maßstab (noch) keine Chance. Das Überseequartier, also das Herz der
HafenCity, ist hingegen eine topographische
Stadtlandschaft der eigenen Art und wird mit
diesen neuen Entwürfen so ein bisschen beide Ideologierichtungen versöhnen. Hamburg
wächst! Und das ist gut so!
SOLL DAS PLANETARIUM
IN DIE HAFENCITY?
D
ass das Planetarium aus dem Stadtpark
2011 ins Überseequartier ziehen und
mit dem Science Center verschmelzen soll, hat
eine heftige Kontroverse ausgelöst. Der Stadtpark verliere eine große Attraktion; für 10 Millionen sei das Gebäude modernisiert und neue
technische Einrichtungen mit wunderbaren
Präsentationsmöglichkeiten geschaffen worden; damit sei die Umzugsidee eine Vernichtung von Investitionsmitteln und schließlich
mit 350 bis 375.000 Besuchern pro Jahr sei das
Planetarium am jetzigen Standort höchst erfolgreich, so die Kritiker des Umzugs.
Im Kaufvertrag mit dem Überseequartierkonsortium ist die Verlagerung und Integration des Planetariums zwar nicht endgültig
festgeschrieben, aber wie Senatorin Frau Prof.
Dr. von Welck wiederholt betonte, dennoch
eine überzeugende Idee. Das Zusammenwirken von Science Center und Planetarium
schafft herausragende neue inhaltliche,
wissenschaftliche und pädagogische Möglichkeiten. Die Idee eines erdwissenschaftlich neuen Schwerpunkts, der sogar eine
Verknüpfung mit dem Aquarium im selben
Gebäude ermöglicht, ist eine Idee genauso
wie die interessante touristische Möglichkeit,
Kreuzfahrtpassagiere im Planetarium mit einer Hamburg–Show zu begrüßen.
Vor allem aber die Tiefe und Qualität der Arbeit des Planetariums kann am Standort gesteigert werden; Werkstätten, Laboratorien,
Seminarräume, eine zentrale Ausstellungshalle sind im Science Center ohnehin vorgesehen und können die Planetariumsarbeit
verbessern. Dass im Gebäude auch Merchandising- und Gastronomieflächen vorgesehen
sind - auch das am Standort Stadtpark nicht
möglich – verlängert nicht nur die Aufent-
haltszeit im Planetarium, sondern schafft
auch neue Umsatzpotenziale. Erst damit
wird eine Voraussetzung geschaffen, die
hohen Besucherpotenziale des Planetariums
zu halten und neue aus der Region und dem
touristischen Einzugsbereich zu erschließen.
Denn die hohe Besucherzahl am Stadtparkstandort ist trotz hervorragender Konzeption
und Arbeit des Planetariums auch der neuen
Qualität der technischen Möglichkeiten geschuldet, die sich in den ersten Jahren nach
der Eröffnung in besonders hohen Besucherzahlen niederschlagen und dann in der Regel
deutlich zurückgehen. Aus Sicht des Planetariums ist der Umzug in das Science Center im
Überseequartier eine für die Zukunftsfähigkeit des Planetariums sinnvolle Entscheidung
und wirtschaftlich konsequent. Technische
Einrichtungen des Planetariums können mitgenommen und weiter verwendet werden,
die zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten
werden im Science Center ohnehin geschaffen und hätten am Stadtparkstandort, wenn
überhaupt baurechtlich möglich, einen zweistelligen Millionenbetrag erfordert. Statt
Geldverschwendung, wie Kritiker behaupten,
eine besonders vorausschauende und effiziente öffentliche Mittelverwendung.
Das gilt auch für die Synergien, die auf der
betrieblichen Seite entstehen, die das Risiko
von Betriebsdefiziten für die Kombination
Science Center / Planetarium durch die Ausweitung der Betriebszeiten, die Ausweitung
des Einzugsbereiches und die Steigerung der
Besuchshäufigkeit deutlich reduziert. Eine
Win-Win-Situation, die hoffentlich durch das
Erarbeiten einer Nachfolgenutzung für den
Wasserturm im Stadtpark schnell Beschlusslage wird.
3
HAFENCITY
NEWS
VERANSTALTUNGEN
Die HafenCity auf internationalem Parkett
Mit überwältigendem Erfolg präsentierte
sich die HafenCity vom 10. bis zum 12. Oktober auf der EXPO REAL, der internationalen
Fachmesse für Immobilien in München. Im
Mittelpunkt stand das Überseequartier,
Hoch frequentiert: der Hamburg-Stand mit 250 m2
das Zentrum der HafenCity. Beim gemeinsamen Empfang von Hansestadt und
HafenCity am 11. Oktober stellte Stadtentwicklungssenator Dr. Michael Freytag das
niederländisch-deutsche Konsortium vor,
das für die Realisierung des Überseequartiers ausgewählt wurde. Auf einem deutlich vergrößerten Stand präsentierten in
diesem Jahr 32 Hamburger Aussteller ihre
aktuellen Projekte. Mit mehr als 18.000
Fachbesuchern und 1.400 Ausstellern hat
sich die EXPO REAL zu einer der international
führenden Immobilienmessen entwickelt.
www.HafenCity.com:
rundum informiert
Schnell, aktuell und übersichtlich: Seit
Juli ist das neue Internet-Portal der
HafenCity live geschaltet – und bietet
vielseitige und vielschichtige Informationen, nicht nur für „Fach“-Besucher.
Unterteilt in sechs Rubriken (Überblick,
Städtebau, Projekte, Partner, InfoCenter
und Service) sind hier alle wichtigen Fakten über das neue Innenstadtquartier an
der Elbe abrufbar: vom Masterplan über
den aktuellen Entwicklungsstand bis hin
zu Veranstaltungstipps und Vorträgen.
AUSBLICK
NEUE PLÄTZE AM WASSER
Nach den Magellan-Terrassen wird mit Hochdruck an drei neuen Plätzen gearbeitet
GRASBROOK & DALMANNKAI
Tausende kamen: zur Eröffnung des ersten
öffentlichen Platzes der HafenCity am 10./11.
Juni 2005, trotzten dem stürmischen Wetter,
genossen den Blick aufs Wasser, lauschten
dem Klang der Musik und erfreuten sich an
den kulinarischen Köstlichkeiten. Seit Juni
sind die Magellan-Terrassen (1) am Kopf des
Sandtorhafens ein wahrer Anziehungspunkt
im neuen Quartier – erst recht bei sonnigem
Wetter. Kürzlich haben nun auch die Arbeiten
an den Marco-Polo-Terrassen (2) am Grasbrookhafen begonnen.
Die Entwürfe für diesen zweiten öffentlichen Platz, die Marco-Polo-Terrassen, stammen ebenfalls vom Büro EMBT Arquitectes
Associats, von Benedetta Tagliabue und ihrem Team aus Barcelona. Er ist das Pendant zu
den Magellan-Terrassen. Die Marco-Polo-Terrassen orientieren sich ebenfalls zum Wasser
hin und werden einen Zugang zur neuen Marina bilden. Während der Platz am Sandtorhafen eher urban-städtisch anmutet, verfügt
der zweite öffentliche Platz über größere
Grünflächenanteile und mehr schattenspendende Bäume; Holzdecks direkt am Wasser
laden die Besucher zum Genießen der neuen
Wasserlage ein.
Die Baumaßnahmen sind zur Zeit in
vollem Gange. Bis Ende September wurden
die Spundwände gerammt, im Anschluss der
1
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4
Großzügige Grünflächen und Holzdecks direkt am Wasser zeichnen u. a. die Marco-Polo-Terrassen aus
Boden aufgefüllt, damit die Setzungsmaßnahmen erfolgen können. Im Frühjahr 2007
werden die Marco-Polo-Terrassen eingeweiht
und der Öffentlichkeit übergeben. Auch der
Vasco-da-Gama-Platz (3) am Dalmannkai
zwischen dem Dalmanncarrée östlich und
dem GBS/Viterra-Wohn- und Geschäftshaus
westlich schreitet voran. Sobald die angrenzenden Gebäude fertig gestellt sind, wird
dieser Quartierspatz vollendet – und mit einem Restaurant und einem Basketballplatz
Neue qualitätsvolle Aufenthaltsorte: der Vasco-da-Gama-Platz auf dem Dalmannkai und die Marco-PoloTerrassen am Grasbrookhafen
im Zentrum eröffnet.
Der vierte Platz (4) ist in unmittelbarer
Nähe zur Elbphilharmonie im Werden. Am
westlichen Dalmannkai, vor den Baufeldern
21 bis 23, wird gerade nach den Ideen von Benedetta Tagliabue eine geschwungene Kaimauer errichtet. Die historische Dalmannkaimauer, die durch einen Bombenschaden aus dem Zweiten Weltkrieg beinahe
vollkommen zerstört wurde, wird durch
die Ausbildung von Terrassen einbezogen.
Nach den Rammarbeiten wird auch hier Boden aufgeschüttet, um den Anschluss an die
Promenade zu schaffen. Auf dieser nahezu
ausschließlich grünen Terrassenfläche werden die Besucher eine wirklich einmalige
Sicht auf die Elbe und ihre Schiffsbewegungen haben.
Stadtentwicklungssenator Dr. Michael
Freytag ist begeistert von den neuen
Plätzen in der HafenCity: „Hier entstehen
Treffpunkte in einem Ambiente, das in
Deutschland einmalig ist.“ www.hafencity.com
QM2: fester Feiertag
Am 1. August kam die Königin der Meere
zum zweiten Mal nach Hamburg. Mehr
als 500.000 Besucher erwiesen ihr über
den Tag verteilt die Ehre. Auch im
nächsten Jahr gibt es allen Grund zur
Freude: Denn dann kommt der größte
Luxusliner der Welt gleich zweimal an
die Elbe. Am 16. Juli 2006 legt die Queen
Mary 2 zum ersten Mal am Cruise Center
an. Hamburg erklärt diesen Tag zum
offiziellen QM2-Tag und veranstaltet
wieder ein aufwendiges Rahmenprogramm. Am 25. August ist die HafenCity
abermals Anlaufstelle für ihre Majestät.
Hamburg ist ganz verrückt nach der Queen
IMPRESSUM
Verlag: HafenCity Hamburg GmbH, Brooktor 11, 20457 Hamburg
Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Susanne Bühler
Design: lab3 mediendesign, Geibelstraße 54, 22303 Hamburg
Redaktion: Nadine Uhe Schlussredaktion: Oliver Holzweißig Druckerei: Langebartels & Jürgens, Friedensallee 120, 22763
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4. Auflage, Hamburg, Dezember 2005; © 2005 All rights reserved
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MITTEN IM GESCHEHEN
Die HafenCity Hamburg GmbH hat ihr neues Bürogebäude bezogen
BROOKTOR 11 Zentraler kann es
nicht liegen – das neue Bürogebäude der
HafenCity Hamburg GmbH. Seit Mitte
September residiert die Entwicklungsgesellschaft im Herzen des neuen Quartiers,
an der Hauptachse Richtung Innenstadt,
direkt am Magdeburger Hafen. Die Etagen am Sandtorkai in der historischen
Speicherstadt wurden aufgegeben, die
bisher auf zwei Häuser verteilte Belegschaft zusammengeführt.
Die neuen Büros, Besprechungs- und
Präsentationsräume für die 30 Mitarbeiter erstrecken sich auf einer Fläche
von 1.200 Quadratmetern. Hinzu kommen freie Räume für Lager und Baubüros. Denn in dem ehemaligen Gebäude
der Reederei Schult, das seit kurzem
zum „Sondervermögen Stadt und Hafen“ gehört, werden ab sofort auch
Büros für die Überwachung der Erschließungsmaßnahmen eingerichtet.
Das spart die Kosten für Container an
den jeweiligen Standorten.
Rund um das Brooktor 11 entstehen
in den nächsten Jahren wahre Meilensteine der HafenCity. Direkt vor der Tür
eröffnet im kommenden Jahr das Internationale Maritime Museum Hamburg.
Mitte 2007 beginnen die Arbeiten im
Überseequartier, dem Herzstück von
Hamburgs neuer Wasserseite. Damit ist
die HafenCity Hamburg GmbH mittendrin statt nur dabei. Den Klang des entstehenden Quartiers nimmt die Belegschaft da gern in Kauf.
NEUER EIGENNUTZER KOMMT
Die Amango pure Entertainment GmbH zieht 2007 in die HafenCity
AM SANDTORPARK Seit Juni
2003 betreibt die Amango pure Entertainment GmbH einen Online-Verleih für
DVDs. Aus den anfänglich zwölf Mitarbeitern sind inzwischen 65 geworden.
Nun wurde im August der Amango
GmbH, zu deren Gesellschaftern neben
den Firmengründern auch die Hubert
Burda Media Holding gehört, das Baufeld 1 am Sandtorpark anhand gegeben.
Auf dem rund 2.200 Quadratmeter
großen Grundstück soll bis Ende 2007
ein Bürogebäude mit rund 10.000 Quadratmetern BGF entstehen. Die Hälfte
der Fläche will Amango selbst nutzen,
sowohl für Büroräume als auch für den
DVD-Versand. Der andere Teil dient als
Erweiterungsfläche und soll teilweise vermietet werden. Mit der Amango
GmbH wird ein neues aufstrebendes
Medienunternehmen für die HafenCity
gewonnen werden.
NEUER BÜRO- UND
HOTELSTANDORT
gmp Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs
BROOKTORKAI Ab Mitte 2006 errichtet die weltweit führende Klassifikationsgesellschaft Germanischer
Lloyd AG mit der Quantum Immobilien AG im Quartier
Brooktorkai ihre neue Hamburg-Zentrale und ein Hotel.
Der städtebaulicheWettbewerb ist bereits abgeschlossen.
Die spannungsvollen mäandrierenden Gebäude erlauben
großzügige Sichtbezüge zum Wasser und zur Speicherstadt. Die rund 52.000 Quadratmeter BGF sollen sich auf
zwei starke, mit der Speicherstadt korrespondierende Gebäude und drei filigrane, gläserne Punkthäuser verteilen.
Für das Sockelgeschoss ist eine durchgehende Achse im
Untergeschoss mit Restaurants, Cafés und Geschäften
geplant, die beide Baufelder miteinander verbindet. Die
hochbaulichen Wettbewerbe sind nunmehr abgeschlossen. Für das Hotel im Osten wurde der Entwurf von
Citterio, für das westlich anschließende Baufeld der Entwurf des Büros Jan Störmer Architekten und für die westlichen Baufelder der Entwurf von von Gerkan, Marg & Partner (gmp) ausgewählt. Schon Ende 2007 könnten dann
die gut 1.300 Hamburger Mitarbeiter des Germanischen
Lloyd ihre neuen Büroräume in der HafenCity beziehen.
Ein städtebaulich überzeugender Entwurf von gmp
DEZEMBER 2005 NR. 4